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Sonderausgabe · September 2013<br />

Nutzfahrzeug-spezial<br />

Übersicht: Alle<br />

leichten Nutzfahrzeuge<br />

Daten und Fakten – übersichtlich<br />

in Tabellen aufgegliedert.<br />

ab Seite 4<br />

Sicherheit: Wenn die<br />

Ladung lustig wandert<br />

Ladungssicherheit, Ausbaumöglichkeiten,<br />

gesetzliche Vorschriften.<br />

ab Seite 16<br />

Wissen: Verflixt, was<br />

ist die Rekuperation?<br />

Neueste Technik-Trends und<br />

alte Marketing-Tricks.<br />

ab Seite 24<br />

Vom City-Flitzer bis <strong>zum</strong> 7,5-Tonner<br />

>> Daten, Fakten, Fahrtests


FIAT PROFESSIONAL ANZ: Ducato Trapattoni TRÄGER: Norddeutsches <strong>Handwerk</strong> FORMAT: 184x266 DU: 19.07.2013 ET: 29.08.2013<br />

„MILLIONENABLÖSE?<br />

QUATSCH, EIN PROFI<br />

MUSS NICHT DIE WELT<br />

KOSTEN.“<br />

DUCATO EASY<br />

MIT BIS ZU<br />

€ 6.000,– *<br />

PREISVORTEIL<br />

Giovanni Trapattoni<br />

DIE FIAT PROFESSIONAL EASY MODELLE<br />

DOBLÒ CARGO EASY<br />

MIT BIS ZU<br />

€ 4.500,– *<br />

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FIORINO EASY<br />

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€ 2.700,– *<br />

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WIR LASSEN FAKTEN SPRECHEN.<br />

www.fiat-professional.de<br />

* Preisvorteil gegenüber der UPE des Herstellers für ein vergleichbar ausgestattetes Serienmodell.<br />

Abbildungen enthalten Sonderausstattung. Angebot gültig bis 30.09.2013. Details bei Ihrem teilnehmenden Fiat Professional Händler.<br />

2013041331_Trap_Preisvorteil_Mio_184x266_Norddeutsches_<strong>Handwerk</strong>.indd 1 23.07.13 13:33


editorial<br />

Auf die Überholspur!<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

während sich das deutsche <strong>Handwerk</strong> ungeachtet<br />

aller Börsen- und Konjunkturaufregungen einer<br />

stabil guten Stimmungslage erfreut, regiert bei den<br />

Autobauern weltweit eher eine düstere Gemütslage.<br />

Überall stehen sich die Neufahrzeuge die unbenutzten<br />

Reifen platt, sitzen gelangweilte Händler in ihren<br />

blitzsauberen Autohäusern und warten auf Kunden.<br />

Gleichzeitig geben die Entwicklungsabteilungen<br />

der Blech- und Motorenschmieden weiter Voll<br />

gas. Eine Innovation jagt die nächste. Die Motoren<br />

werden immer sparsamer, die Ausstattungen<br />

opulenter, und die Assistenzprogramme immer raffinierter.<br />

Wer mit diesem Wissen jetzt seinen firmeneigenen<br />

Fuhrpark verjüngen will oder muss, der kann<br />

leichtfüßig in die Verkaufsräume tänzeln und sich auf<br />

äußerst amüsante Verhandlungen mit dem Autoverkäufer<br />

seines Vertrauens freuen. Denn ohne heftige<br />

Rabattaktionen kann heute kein Hersteller mehr sein<br />

blechernes Gut an den Mann bringen. Selten war es<br />

so einfach, wirklich gute Fahrzeuge zu attraktiven<br />

Preisen zu erwerben.<br />

Und es lohnt sich, bei der Suche nach dem richtigen<br />

Vehikel für Werkstatt oder Verkauf ins Detail<br />

zu gehen. Etliche Hersteller kooperieren heute<br />

miteinander. So ist der Citan von Mercedes nahezu<br />

baugleich mit dem Kangoo von Renault. Der Fiat<br />

Doblò sieht dem Opel Combo nicht ohne Grund <strong>zum</strong><br />

Verwechseln ähnlich. Und dass der Crafter von VW<br />

und der Sprinter von Mercedes sich nicht nur das<br />

blecherne Kleid teilen, ist ebenfalls kein großes Geheimnis.<br />

Diese Kooperationen sind allerdings alles andere<br />

als anrüchig. Denn gute Autos werden heute weltweit<br />

gebaut. Daher sollte der Blick beim Einkauf auch<br />

nicht nur bis zu Blech und Technik reichen, sondern<br />

auf die gesamte Palette an Kosten erweitert werden.<br />

Die „Total Cost of Ownership“ umfasst dabei neben<br />

dem Erwerbspreis auch Wartungs- und Teilekosten,<br />

Garantieleistungen und Wiederverkaufswert. Auch<br />

die Dichte des Werkstattnetzes oder die Güte des<br />

Händlers vor Ort sind wichtige Verkaufshilfen.<br />

Bereits <strong>zum</strong> zweiten Mal hat die Redaktion des<br />

Norddeutschen <strong>Handwerk</strong>s daher nicht nur Übersichtstabellen<br />

und Informationen rund um die motorisierten<br />

Lastenesel gesammelt und erstellt, die in<br />

dieser Komplettheit einzigartig sind. Sondern wir<br />

schildern auch anhand von praxisnahen Erprobungsfahrten,<br />

wie sich die Fahrzeuge im Alltag bewähren.<br />

In der Hoffnung, Ihnen damit ein wenig Licht im<br />

Dickicht von Nutzlast, Reichweite, Motorenpalette<br />

und Preis gegeben zu haben!<br />

Lutz Odewald<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

Irmke Frömling (verantw.)<br />

Lutz Odewald<br />

Torsten Hamacher<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

Tel. 0511 8550-0, Fax -2403<br />

ISSN 1436-8773<br />

Verlagsleitung:<br />

Klaus Krause<br />

Anzeigenleitung:<br />

Andreas Dirschauer<br />

Tel. 0511 8550-2477,<br />

dirschauer@schluetersche.de<br />

Producer:<br />

Jessica Mora Lara<br />

Das Urheberrecht dieser Ausgabe liegt beim Verlag.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Verlagsgenehmigung.<br />

redaktion@handwerk.<strong>com</strong><br />

www.schluetersche.de<br />

www.handwerk.<strong>com</strong> · www.holzhelden.de<br />

Titelfoto:<br />

freshidea – fotolia.<strong>com</strong><br />

arsdigital – fotolia.<strong>com</strong><br />

NFZ-Spezial | September 2013 3


kleinlieferwagen<br />

City-Flöhe:<br />

Fiorino (Foto),<br />

Bipper, Nemo<br />

und Co. finden<br />

Parkplätze wo<br />

es eigentlich<br />

gar keine mehr<br />

gibt.<br />

Platz in der<br />

kleinsten Hütte<br />

Sie kennen keine Parkprobleme,<br />

sind genügsam, flott und sparsam<br />

– die Bonsai-Laster.<br />

Foto: Werksbilder<br />

Wenn die Prognosen der führenden Zukunftsforscher<br />

stimmen, dann werden große Städte weltweit<br />

weiter wachsen. Eine immer wichtigere Rolle spielt<br />

schon heute der Verteilerverkehr. Und dort, wo die<br />

Städte groß und eng werden, schlägt die Stunde der<br />

Lasten-Flöhe.<br />

Zwischen vier und fünf Liter Verbrauch, Fahrzeuglängen<br />

deutlich unter vier Meter und eine Zuladung<br />

von meist deutlich über 500 Kilogramm – mit<br />

diesen Leistungswerten können die Freunde enger<br />

Parkräume sich sehen lassen. Dazu kommt ein Preis,<br />

der nur knapp fünfstellig ist. Und dank neuester Motorentechnik<br />

sind auch zukünftige Feinstaubgrenzwerte<br />

kein Problem.<br />

Das einzige, was Nemo, Bipper, Fiorino oder<br />

Rapid Compact einbremsen kann, ist zugleich ihr<br />

größter Vorteil. Doch wer Ware oder Werkzeug in<br />

die Innenstadt befördern muss, die deutlich über die<br />

Zweimeter-Marke hinausragt, der hat entweder einen<br />

Dachgepäckträger und einen Vertrag mit Petrus. Oder<br />

er braucht doch eine etwas längere Variante.<br />

Bei Renault und Mercedes geht man einen einfachen<br />

Weg, denn die stutzen ihrem Standardmodell<br />

Kangoo oder Citan einfach die Länge, und schon ist<br />

es ein Bonsai-Transporter. Da beide baugleich sind,<br />

fällt auch ihre Länge von 383 Zentimetern gleich aus.<br />

Ein Exot in der Runde der kleinen City-Flitzer ist<br />

der Ford Fiesta, der in seiner „Van“-Ausführung mit<br />

verblechtem Hinterteil angeboten wird. In England<br />

sind diese Mini-Lieferwagen ein Renner, hierzulande<br />

aber die absoluten Exoten. (lo)<br />

Kleinlieferwagen Citroën Nemo Fiat Fiorino Ford Fiesta Van Peugeot Bipper<br />

Renault Kangoo<br />

Rapid Compact<br />

Motoren ab (Benziner)<br />

(Diesel)<br />

1,4 Liter (54 kW/73 PS)<br />

1,3 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,4 Liter (54 kW/73 PS)<br />

1,3 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,3 Liter (60 kW/82 PS)<br />

1,5 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,4 Liter (54 kW/73 PS)<br />

1,3 Liter (55 kW/75 PS)<br />

Getriebe 5-Gang 5-Gang 5-Gang 5-Gang 5-Gang<br />

//<br />

1,5 Liter (55 kW/75 PS)<br />

Antrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb<br />

Höchstgeschwindigkeit 157 km/h 157/154 km/h 168/167 km/h 157/157 km/h 150 km/h<br />

Drehmoment 118/190 Nm 118/190 Nm 114/185 Nm 118/90 Nm 180 Nm<br />

Sitzplätze 2 2 2 2 2-3<br />

Zuladung bis 535/585 kg 585 kg 354 kg 539 kg 439 kg<br />

zul. Gesamtgewicht bis 1.680/1.750 kg 1800 kg 1500 kg 1750 kg 1771 kg<br />

Ladevolumen bis 2,8 m³ 2,8m³ 1 m³ 2,8 m³ 2,8 m³<br />

Abmaße<br />

(Länge/Breite/Höhe)<br />

386/172/172 cm 396/172/172 cm 397/171/143 cm 386/181/172 cm 390/183/181 cm<br />

Wendekreis 9,95 m 9,95 m 10,2 m 11,81 m 9,7 m<br />

Anhängelast bis<br />

(gebremst/ungebremst)<br />

600/400 kg<br />

1000/400 kg<br />

600 / 400 kg<br />

1000/400 kg<br />

600/545 kg<br />

750/570 kg<br />

600/400<br />

1000/400 kg<br />

1050/625 kg<br />

Verbrauch 6,4/4,5 Liter 6,4/4,3 Liter 5,2/3,7 Liter 6,4/4,5 Liter 4,9 Liter<br />

CO 2 -Ausstoß 148/119 g/km 148/115 g/km 120/98 g/km 148/113 g/km 129 g/km<br />

Wartungsintervalle 30.000 km/2 Jahre 30.000 km/2 Jahre<br />

bei Diesel mit Euro 5<br />

35.000/2 Jahre<br />

20.000 km/1 Jahr Benziner 30.000/<br />

2 Jahre<br />

Diesel 35.000/2 Jahre<br />

Preis ab (exkl. MwSt.) 11.150 € 10.200 € 10.240 € 11.190 € 12.710 €<br />

Bemerkungen<br />

2 Motor-Varianten<br />

(HDi 75 auch mit EGS<br />

verfügbar)<br />

4 Motor-Varianten<br />

(auch Erdgas möglich)<br />

3 Motor-Varianten<br />

(1,6 TDCi auch mit<br />

Start-Stopp-System)<br />

30.000 km/2 Jahre<br />

3 Motor-Varianten 6 Motor-Varianten<br />

Stand: Juli 2013<br />

4 NFZ-Spezial | September 2013


Bahnbrechend. Und trotzdem immer in der Spur.<br />

Der neue Sprinter mit serienmäßigem Seitenwind-Assistenten.<br />

Ab 7. September bei Ihrem Mercedes-Benz Partner.<br />

Plötzliche Böen und starke Windstöße sind kein Thema für den besten Sprinter<br />

aller Zeiten. Als Pionier unter den Transportern ist er der erste mit serienmäßigem<br />

Seitenwind-Assistenten. Das macht das Fahren über Pionierbauwerke wie die<br />

Brücke Viaduc de Millau* noch sicherer.<br />

Eine Marke der Daimler AG<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 13,5–7,1/8,2–5,5/9,9–6,3 l/100 km; CO 2<br />

-Emissionen<br />

kombiniert: 258–165 g/km; Effizienzklasse: D–A.**<br />

*CEVM/Foster + Partners. **Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen<br />

allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Das abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart


stadtlieferwagen<br />

Foto: Werksbild<br />

Mehr als nur Kosmetik<br />

Mit dem neuen Markengesicht geht der Renault Kangoo Rapid an den<br />

Start. Die Franzosen beschränken sich bei der Überarbeitung des Kompakttransporters<br />

aber nicht nur auf die Optik: Auch die Motorplatte<br />

und die Variantenvielfalt wächst weiter. Neu an Bord ist ein modernes<br />

Infotainment-System sowie eine Beifahrerdoppelsitzbank, die in Zukunft<br />

bei allen Längenvarianten des Kangoo orderbar ist. Auch in der dreisitzigen<br />

Ausführung lassen sich die Rückenlehnen der Beifahrerplätze<br />

umklappen, um die Ladelänge zu erhöhen.<br />

Fiat wertet Scudo weiter auf<br />

Mit einem dezenten Facelift rollt der Fiat Scudo<br />

dieser Tage zu den Händlern. Beim Kastenwagen<br />

sind Armaturenbrett und Türverkleidungen einheitlich<br />

in dezentem Grau gehalten. Der Kunde hat die<br />

Wahl zwischen drei Karosserievarianten (kurzer<br />

Radstand mit Flachdach L1H1, langer Radstand mit<br />

Flachdach L2H1 sowie langer Radstand mit Hochdach<br />

L2H2). Der Kastenwagen wird für den kurzen<br />

Radstand mit der Nutzlastklasse „1 Tonne“ und für<br />

den langen Radstand in der Nutzlastklasse von „1,2<br />

Tonnen“ angeboten.<br />

Beim Antrieb setzen die Italiener auf drei wirtschaftliche<br />

Turbodiesel-Motoren mit moderner Multijet-Direkteinspritzung.<br />

Alle Varianten erfüllen die<br />

Abgasnorm Euro 5.<br />

Dacia senkt die Preise<br />

Dacia reduziert die Preise für den Dokker Express<br />

und hilft damit <strong>Handwerk</strong>ern und Kleingewerbetreibenden,<br />

Kosten zu sparen. Die Ersparnis beträgt je<br />

nach Variante bis zu 800 Euro. Damit ist der günstigste<br />

Kompaktlieferwagen in Deutschland jetzt bereits<br />

ab 6990 Euro erhältlich (bisher: 7790 Euro). Für die<br />

beliebteste Variante mit dem Einstiegsdiesel dCi 75<br />

eco2 rufen die Rumänen 9990 Euro auf.<br />

Zusätzlich zu seinem günstigen Anschaffungspreis<br />

zeichnet sich der Dokker Express durch seine<br />

Ladekapazität von bis zu 3900 Litern und die wirtschaftlichen<br />

Motorisierungen aus. Mit den Diesel-Motorisierungen<br />

dCi 75 eco2 und dCi 90 eco2 begnügt<br />

er sich mit durchschnittlich 4,5 Liter Kraftstoff pro<br />

100 Kilometer Fahrstrecke.<br />

Stadtlieferwagen Citroen Berlingo Dacia Dokker Express Fiat Doblò Cargo Ford Transit Connect<br />

Motoren ab (Benziner)<br />

(Diesel)<br />

1,6 Liter (72 kW/98 PS)<br />

1,6 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,6 Liter (61 kW/83 PS)<br />

1,5 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,4 Liter (70 kW/95 PS)<br />

1,3 Liter (66 kW/90 PS)<br />

Getriebe 5-Gang 5-Gang 5-/6-Gang/5-Stufen MTA 5-Gang<br />

1,0 Liter (74 kW/100 PS)<br />

1,6 Liter (55 kW/75 PS)<br />

Antrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb<br />

Höchstgeschwindigkeit 162/152 km/h 159/150 km/h 161/158 km/h 142 km/h<br />

Drehmoment 152/185 Nm 134/180 Nm 127/200 Nm 220 Nm<br />

Sitzplätze 2 oder 3 2 2 2 oder 3<br />

Zuladung bis 480/485 kg 578 kg 675-925 kg 577 kg<br />

zul. Gesamtgewicht bis 1945/1935 kg 1736/1959 kg 1990-2330 kg 2040 kg<br />

Ladevolumen bis 4,1 m³ 3,3 m³ 3,4-4,2 m³ 3,6 m³<br />

Abmaße<br />

(Länge/Breite/Höhe)<br />

438/181/181 cm 436/175/181 cm 439-474/183/1845-1880 cm 432/180/184 cm<br />

Wendekreis 11,5 m 11,1 m 11,2-12,5 m 11 m<br />

Anhängelast bis<br />

(gebremst/ungebremst)<br />

1050/685 kg, 995/690 kg 1200/575-630 kg 1000/500 kg 1200/730 kg<br />

Verbrauch 7,1/5,1 Liter 7,5/4,5 Liter 7,3/5,0 Liter 6 Liter<br />

CO 2 -Ausstoß 164/133 g/km 175/118 g/km 163-169/126 g/km 159 g/km<br />

Wartungsintervalle 20.000 km/1 Jahr 20.000 km/1 Jahr 30.000 km Benziner und<br />

Erdgas/35.000 km Diesel<br />

Preis ab (exkl. MwSt.) 13.590 € 6.990 € 13.700 € 13.700 €<br />

Bemerkungen Elektro-Antrieb erhätlich 4 Motorvarianten 5 Motoren, auch EGS 2<br />

Radstände 2 Dachhöhen<br />

25.000 km/1 Jahr<br />

5 Motoren<br />

3 Ausstattungs-Varianten<br />

6 NFZ-Spezial | September 2013


Kompakte Lastesel<br />

für jeden Bedarf<br />

Stadtlieferwagen<br />

sind in vielen<br />

Betrieben das<br />

Rückgrat des<br />

Fuhrparks.<br />

Foto: Werksbild<br />

Knackige Fahrleistungen, kompakte Abmessungen<br />

und moderate Verbrauchswerte: Aus vielen <strong>Handwerk</strong>er-Fuhrparks<br />

sind die kleinen Stadtlieferwagen<br />

nicht wegzudenken. Und die Hersteller setzen alles<br />

daran, diese Nutzfahrzeugklasse weiterzuentwickeln.<br />

So hat <strong>zum</strong> Beispiel VW seinem Dauerbrenner<br />

Caddy auch in der Nutzfahzeugversion einen Allrad-<br />

Antrieb spendiert. Damit erreicht der City-Flitzer<br />

auch Kunden in Neubaugebieten mit noch unbefestigten<br />

Straßen ohne Probleme.<br />

Fiat freut sich indes über die Auszeichnung „Bestes<br />

Nutzfahrzeug 2013“ für den Doblò Cargo. Und Renault<br />

spendiert seinem Kangoo Rapid nicht nur das<br />

neue Markengesicht, sondern wertet seinen Bonsai-<br />

Laster mit neuen Motoren auf (siehe Kasten).<br />

Ein großes Thema in der Klasse der Stadtlieferwagen<br />

ist der Elektroantrieb. Egal ob Citroën Berlingo,<br />

Peugeot Partner oder Nissan NV 200 - die<br />

Elek tromobilität steht unmittelbar vor der Serienreife<br />

in dieser Fahrzeugklasse. (ha)<br />

Ihr Kunde lebt<br />

am Strand?<br />

Schön für Sie. Mit<br />

dem passenden<br />

Transporter ist der<br />

Weg dorthin kein<br />

Problem.<br />

Mercedes Citan Nissan NV200 Opel Combo Peugeot Partner Renault Kangoo Rapid VW Caddy<br />

1,2 Liter (84 kW/114 PS)<br />

1,5 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,6 Liter (81 kW/110 PS)<br />

1,5 Liter (66 kW/ 90 PS)<br />

1,4 Liter (70 kW/95 PS)<br />

1,3 Liter (66 kW/90 PS)<br />

1,6 Liter (72 kW/98 PS)<br />

1,6 Liter (55 kW/75 PS)<br />

1,2 Liter (85 kW/115 PS)<br />

1,5 Liter (55 kW/75 PS)<br />

5-/6-Gang 5-/6-Gang 5-/6-Gang 5-/6-Gang 5-/6-Gang 5-/6-Gang<br />

1,2 Liter (63 kW/86 PS)<br />

1,6 Liter (55 kW/75 PS)<br />

Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb/Allrad<br />

160/147 km/h 165/158 km/h 161/156 km/h 162/148 km/h 170/150 km/h 155/150 km/h<br />

190/180 Nm 153/200 Nm 127/200 Nm 152/185 Nm 190/180 Nm 160/225 Nm<br />

2 2 bis 7 2 2 bis 5 2 oder 3 2 bis 7<br />

415 kg 644/600 kg 800 kg 775 kg 600/548 kg 741 kg<br />

1920/1785 kg 2000 kg 1990/2020 kg 2205 kg 1917/1884 kg 2073/2159 kg<br />

2,4 m³ 4,2 m³ 4,6 m³ 3,3-3,7 m³ 3,0-3,5 m³ 3,2 m³<br />

394/214/181 cm 440/169/186 cm 439/183/185 cm 438/186/182 cm 428/183/184 cm 441/179/182 cm<br />

10,1 m 10,6 m 11,2 m 11 m 10,5 m 11,1 m<br />

1050/670 kg 1100/640 kg 1000/500 kg 1050/695 kg 995/690 kg 1050/610 kg 1050/615 kg 1300/660 kg 1400/700 kg<br />

5,4/4,3 Liter 7,2/5,1 Liter 7,3/4,8 Liter 7,1/5,1 Liter 5,8/4,3 Liter 6,7/5,6 Liter<br />

112 g/km 166/135 g/km 169/126 g/km 164/136 g/km 141/112 g/km 156/147 g/km<br />

40.000 km 30.000 km/1 Jahr 30.000/35.000 km 30.000 km/2 Jahre Diesel<br />

20.000 km/2 Jahre<br />

40.000/2 Jahre 30.000/2 Jahre<br />

11.990 € 13.550 € 13.750 € 13.8400 € 13.350 € 11.265 €<br />

4 Motor-Varianten<br />

3 Längen-Varianten<br />

3 Modelll-Varianten<br />

3 Motor-Varianten<br />

3 Ausstattungs-Versionen<br />

4 Diesel-Motoren, 1 Benziner,<br />

1 Erdgas<br />

8 Motor-Varianten + E-Modell 6 Motor-Varianten +<br />

E-Version,<br />

6 Ausstattungsvarianten<br />

auch Bluemotion, BiFuel und<br />

Erdgas-Motoren verfügbar,<br />

4Motion<br />

Stand: Juli 2013<br />

NFZ-Spezial | September 2013 7


mercedes<br />

Der Citan ist ein vollwertiger Mercedes. Der Chef<br />

der Nutzfahrzeugsparte bei Mercedes, Volker Mornhinweg,<br />

betonte bei seiner Rede zur Vorstellung des<br />

neuen Nutzfahrzeugs immer wieder, wie viel Stuttgarter<br />

Know-how doch in dem Lieferwagen stecke.<br />

Der ehemalige Chef von AMG weiß, warum er<br />

die schwäbischen Kompetenzen wie Werthaltigkeit,<br />

Solidität und Zuverlässigkeit immer wieder bemüht.<br />

Denn in seinem Herzen ist der Citan eigentlich ein<br />

Franzose. Und zwar ein ziemlich lupenreiner. Der<br />

Citan läuft in der gleichen Fabrik vom gleichen Band<br />

wie sein Schwestermodell. Und das ist kein anderer<br />

als der Renault Kangoo. Da liegt ein vergleichender<br />

Blick auf die beiden Modelle nahe, <strong>zum</strong>al der Autor<br />

dieses Textes selber seit 150.000 Kilometern einen<br />

Kangoo durch die Gegend chauffiert.<br />

Das Triumvirat<br />

2010 verkündete Mercedes seine Kooperation mit<br />

dem französischen Autobauer. Den Stuttgartern fehlte<br />

in ihrem Portfolio ein eigener Stadtlieferwagen.<br />

Da die Zukunftsforscher hier die größten Wachstumsraten<br />

in Sachen Mobilität vorhersagen, musste<br />

man handeln. Also warum nicht gleich den Erfinder<br />

der Klein-Lieferwagen selber fragen? Die Franzosen,<br />

selber mit Nissan verbandelt, stimmten zu. Und so<br />

haben Renault Kangoo und Nissan NV 200 jetzt einen<br />

neuen Bruder, den Mercedes Citan.<br />

Der französische<br />

Stuttgarter<br />

Er will das Beste zweier Nationen in sich<br />

tragen – französische Leichtigkeit und<br />

schwäbische Gründlichkeit. Kann der neue<br />

Sternenträger seine Mission erfüllen?<br />

Sitze, Fahrwerk,<br />

Logo, Leuchten<br />

und Front wurden<br />

verändert, der<br />

Rest ähnelt der<br />

französischen<br />

Vorlage.<br />

Ähnlichkeiten<br />

Wer den Kangoo kennt, den wird der Citan nicht<br />

überraschen. Seit Herbst 2012 ist der Citan auf Europas<br />

Straßen unterwegs. Mit durchaus achtbarem<br />

Erfolg. Die Stuttgarter lehnen sich eng an ihren französischen<br />

Partner an, kommen ebenfalls mit drei<br />

Fahrzeuglängen sowie drei Aufbauten daher. Es gibt<br />

den Citan als ultrakurzen Kastenwagen, in Normallänge<br />

und als Pkw-ähnlichen Kombi mit fünf Sitzplätzen.<br />

Die Längen variieren von 3,94 m („Kompakt“)<br />

über 4,32 m („Lang“) bis zu 4,71 m („Extralang“).<br />

Die größte Überraschung für alle Anhänger der<br />

Sternenflotte: Die Motoren bleiben ebenfalls unverändert,<br />

der Diesel-Pionier Mercedes übernimmt die<br />

Renault-Motoren. Der Citan 108 DCI besitzt eine<br />

Leistung von 55 kW (75 PS), der Citan 109 CDI hat 66<br />

kW (90 PS), und der Citan 111 CDI will 81 kW (110<br />

PS) auf die Straße bringen. Allen Dieseln gemein ist<br />

ihr Hubraum von 1,5 Litern. Dazu kommt in Kürze<br />

noch der Benziner als Citan 112 mit 84 kW (114 PS).<br />

Fotos: Odewald<br />

Im Stadtverkehr von Kopenhagen wieselte der Citan<br />

behände durch die überall lauernden Fahrradfahr-Kolonnen,<br />

ließ sich auch von Zwischenspurts<br />

zur nächsten Ampel nicht aus der Ruhe bringen<br />

und geizte nicht zuletzt dank der optionalen Start-<br />

Stopp-Automatik (bei Benzinmotor Serie) und der<br />

serienmäßigen Schaltpunktanzeige mit dem öligen<br />

Brennstoff: Mercedes verspricht einen Bestwert von<br />

4,3 l/100 km (Citan 108 und 109 mit BlueEfficiency-<br />

Ausstattung). Diesen „Rekord“ teilt sich der Motor<br />

natürlich mit seinem französischen Original.<br />

8 NFZ-Spezial | September 2013


Unterschiede<br />

Um den Stern auf die Front zu bekommen, wurde diese<br />

am deutlichsten verändert. Statt der französischen<br />

Kulleraugen empfängt den Betrachter ein wuchtiger<br />

Bug mit strengerem Blick in gefälliger Optik. Die<br />

Seiten- und Heckpartie blieb unangetastet.<br />

Das kennt man vom Renault: Im Innenraum werden<br />

Fahrer und Beifahrer auch im Citan von einer<br />

wahren Plastikwelle erfasst. Der Mercedes setzt sogar<br />

noch eins drauf: Wo beim Kangoo in der Mitte des<br />

Armaturenbretts noch ein DIN A 4-taugliches Ablagefach<br />

für Ordnung im Innenraum sorgen soll, thronen<br />

beim Citan zwei Lüftungsdüsen. Das Ablagefach fiel<br />

dem Bestreben nach Unterschied <strong>zum</strong> Opfer.<br />

Der Lichtschalter wanderte auf die Mercedestypische<br />

linke Seite, der Bediensatellit fürs Radio<br />

ging ganz verloren. Mercedes-Fahrer fühlen sich auf<br />

Anhieb heimisch und werden nichts vermissen. Im<br />

direkten Vergleich jedoch fallen diese Maßnahmen<br />

eher als kontraproduktiv auf. Da hätte man sich gewünscht,<br />

Mercedes hätte sich eher der mangelnden<br />

Im Stadtverkehr fällt<br />

der Citan auf. Bei<br />

Testfahrten wurden<br />

sogar Handy-Fotos<br />

von neuen Fans des<br />

schwäbischen Nutzlaster<br />

geschossen.<br />

Links: Statt eines<br />

DIN-A-4-Ablagefachs,<br />

thronen Lüftungsdüsen<br />

auf der Mittelkonsole.<br />

Mitte: „Geheimfach“<br />

vor den Rücksitzen.<br />

Rechts: Viel Plastik,<br />

aber hoher Nutzwert.<br />

Verstellbarkeit der Lenksäule angenommen. Leider<br />

Fehlanzeige, diese Schwäche teilen sich Mercedes<br />

und Renault.<br />

Die Sitze sind neu gestaltet, wollen sich dank ausgeprägterer<br />

Seitenwangen und besserer Polsterung<br />

um mehr Komfort und Seitenhalt bemühen. Doch<br />

eine wirkliche Schwäche leistet sich der Kangoo hier<br />

eigentlich auch nicht, wie das eigene Popometer nach<br />

mehr als 100 000 Kilometern und einem Gewicht<br />

von mehr als 100 Kilo zu berichten weiß.<br />

Ein großes Plus dagegen verdient sich der Citan<br />

in Sachen Fahrwerk, denn er kommt mit einem<br />

perfekt austarierten ESP um die Ecken geflitzt. Das<br />

wünscht sich der Kangoo-Fahrer vor allem bei Nässe<br />

schon lange. Während der Franzose also um jeden<br />

Elch einen großen und langsamen Bogen macht, ließ<br />

sich der Stuttgarter auch mit bösem Willen einfach<br />

nicht ins Kippeln bringen. Und in Sachen Bremsleistung<br />

schmeißt der Citan einen Anker aus, der auch<br />

großen Limousinen bestens zu Gesicht stehen würde.<br />

Einzig beim NSAP-Crashtest reichte es nur zu drei<br />

von fünf Sternen.<br />

Für kühle Rechner erfreulich: Die Serviceintervalle<br />

wurden auf beachtliche 40.000 Kilometer<br />

ausgedehnt.<br />

Fazit<br />

Der Renault Kangoo ist gut, weil er preiswert, praktisch<br />

und technisch ausgereift ist. Der Mercedes Citan<br />

ist deswegen gut, weil er all das natürlich auch ist.<br />

Aber vor allem, weil er eben ein Mercedes ist. Und auf<br />

das umfangreiche Händlernetz zurückgreifen kann.<br />

Ein letztes Superlativ hat der Citan noch zu bieten:<br />

Mit einem Einstandspreis von 14.660 Euro ist<br />

der kleine Transporter der mit Abstand preiswerteste<br />

aller Sternenträger. (lo)<br />

NFZ-Spezial | September 2013 9


Opel<br />

Der kleine<br />

Blitz<br />

Das Beste am Combo fährt hinten spazieren. Denn<br />

das Ladeabteil ist in seiner Ausführung sicher eines<br />

der Besten, die man in der Kleintransporterklasse<br />

bekommen kann. Der Grund für dieses Extra-Lob<br />

besteht aus schnödem schwarzem Hartplastik. Das<br />

ist nämlich in der Testversion so kunstvoll über den<br />

gesamten Laderaum verteilt, dass endlich einmal<br />

keine Lücke bleibt, die sich mit Staub, Dreck und<br />

damit irgendwann auch Rost und Gammel zusetzen<br />

kann. Selbst die Kanten des hinteren Abteils wurden<br />

plastilin überzogen.<br />

Endlich keine Kratzer mehr beim Beladen,<br />

die nach Jahren des Gebrauchs zu rosten beginnen<br />

und den ganzen Transporter zur unansehnlichen<br />

Negativ-Werbung fürs Unternehmen werden<br />

lassen.<br />

Antrieb<br />

Aber keine Bange, auch der Rest des ansehnlichen<br />

Rüsselsheimers kann sich gut in Szene setzen. Der<br />

1,6-l-Diesel-Motor mit 105 PS ist zwar unterhalb<br />

von 2000 U/min ein wenig lustlos, darüber wird er<br />

allerdings zu einem echten Flitzer. Wer also auf die<br />

Autobahn fährt, der freut sich über das gut abgestufte<br />

und hervorragend zu schaltende serienmäßige<br />

6-Gang-Getriebe. Bis 3000 Umdrehungen zündet der<br />

Opel nicht nur selbst, sondern sogar richtig sportlich.<br />

Der kleine Transporter zieht die<br />

Brauen hoch, wie einst Finanzminister<br />

Theo Waigel. Den<br />

Bajuwaren-Blick haben dem<br />

Opel die Italiener beigebracht,<br />

denn der Combo ist nahezu<br />

baugleich mit dem Fiat Doblò.<br />

Danach flacht das Temperament etwas ab, reicht aber<br />

bis zu mehr als 170 km/h.<br />

Wenn die Opel-Marketing-Experten diese Zeilen<br />

lesen, zucken sie vermutlich gequält zusammen.<br />

Denn schließlich wird hier ein „ecoFlex“ über die Piste<br />

gescheucht. Und „Scheuchen“ ist kontraproduktiv<br />

zu „eco“. Also wird das Temperament gezügelt und<br />

mit Bedacht weitergefahren. Und siehe da: Der kleine<br />

Opel kommt mit einem durchschnittlichen Verbrauch<br />

von 5,5 Litern kostbaren Diesels aus. Dazu verhilft<br />

ihm in unserem Falle das Start-Stopp-System, das<br />

vor allem im städtischen Nahverkehr seine Stärken<br />

auszuspielen weiß. Dazu kommen spezielle Leichtlaufreifen,<br />

eine optimierte Getriebeübersetzung und<br />

eine Hochschaltempfehlung.<br />

Fahrwerk<br />

Während sich Motor und Getriebe also schon als<br />

Spaßgranaten entpuppen, die lediglich durch den<br />

10 NFZ-Spezial | September 2013


Während die kleinen<br />

Lautsprecher (li.) eher<br />

karge Kost bieten,<br />

gehört das Ladeabteil<br />

(re.) zu den großen<br />

Stärken des Opel.<br />

Ökozeitgeist und teure Spritpreise eingefangen werden,<br />

ist das Fahrwerk das dritte Teufelchen im Bunde,<br />

welches wider „ecoFlex“ arbeitet. In der Stadt sorgen<br />

direkte Lenkung, kurzer Radstand und kompakte<br />

Abmaße schon für zackige Manöver um Ampel ecken<br />

und in Parklücken. Auf Autobahnen reicht der Rollkomfort,<br />

um nicht gleich an Kukident zu denken,<br />

wenn eine Bodenwelle das Gebiss erschüttert. Doch<br />

auf Landstraßen verwandelt sich das Lastentier in<br />

einen Kurvenräuber. Italienische Momente mit einem<br />

Rüsselsheimer Transporter, wer hätte das gedacht?<br />

Lediglich der große Wendekreis erstaunt und<br />

nervt beim Einparken. Und der Blick in die durchaus<br />

großen Außenspiegel verwirrt. Denn die sind zwar<br />

schön zweigeteilt, doch, wo normalerweise die untere<br />

Hälfte <strong>zum</strong> genaueren Blick auf die Bordsteinkante<br />

am Reifen einlädt, irrt der Bildwinkel hier wirr in<br />

der Botanik herum. Dann lieber ein einteiliger vernünftiger<br />

Spiegel.<br />

Fotos: Odewald<br />

Der knuffige Blitz ist<br />

baugleich mit Fiats<br />

Doblò und nutzt genauso<br />

geschickt jede<br />

noch so kleine Lücke<br />

im Lieferverkehr.<br />

Die Option des<br />

Multimediacenters<br />

mit Klarlack wird<br />

wohl eher selten im<br />

betrieblichen Alltag<br />

angetroffen werden.<br />

Typisch für die Gattung<br />

„Hochdachkombis“<br />

ist die nützliche<br />

Gepäckablage über<br />

dem Fahrer.<br />

Interieur<br />

Wer in der Mittagspause seine Stulle oder den zeitgeistigen<br />

Burger im Auto verdrücken will, freut sich<br />

oft über musikalische Untermalung. Geht im Opel<br />

Combo aber nur, wenn die Zündung eingeschaltet<br />

bleibt, denn sonst ist das Radio aus. Gemecker<br />

auf hohem Niveau, denn der Rest des Innenraums<br />

empfiehlt sich auch für gröbere Naturen. Der Boden<br />

ist in der Testversion komplett mit dem schon im<br />

Laderaum gelobten schwarzen Kunststoff ausgelegt.<br />

Keine Matten, keine Teppiche, die zwar chic aussehen,<br />

aber nach dem ersten Regen und unbefestigten<br />

Wegen eher einer Hundedecke für freilebende Irische<br />

Wolfshunde ähneln.<br />

Auch die Sitze können selbst für schwergewichtige<br />

<strong>Handwerk</strong>er abseits teutonischer Gardemaße<br />

überzeugenden Sitzkomfort bieten. Den Fahrer empfängt<br />

bei Wunsch sogar eine zusätzliche Armlehne<br />

für den rechten Arm.<br />

Fazit<br />

Der kleine Opel kann eine ganze Menge Dinge richtig<br />

gut. Und wenn er seinen Innenraum in schwarzes<br />

Plastik hüllt, dann eignet er sich sogar hervorragend<br />

<strong>zum</strong> langlebigen Begleiter jeglicher handwerklicher<br />

Anstrengung. Da es ihn auch in einer Hochdachausführung<br />

gibt, finden selbst sperrige Güter wie Fenster<br />

ihren Weg ins Innere. Und auch preislich sprengt der<br />

Combo nicht den Rahmen. Mit 90-PS-Motor beginnt<br />

die Preisliste bei 16.362 Euro (inkl. MwSt.), der Testwagen<br />

mit dem 105-PS-ecoFlex-Motor startet bei<br />

akzeptablen 20.111 Euro (inkl. MwSt.). (lo)<br />

NFZ-Spezial | September 2013 11


nutzfahrzeuge bis 3,5 tonnen<br />

Im Praxiseinsatz: Mercedes<br />

hat die dänische Post mit<br />

50 E-Cell-Versionen des Vito<br />

ausgestattet.<br />

Foto: Werksbild<br />

Die Bulli-Klasse punktet mit Komfort<br />

Ausgeklügelte Assistenzsysteme helfen, Verbrauch zu optimieren.<br />

Der Klassiker kommt von VW und ist so etwas wie<br />

der Urvater fast aller <strong>Handwerk</strong>erautos: Der VW-<br />

Transporter. Abnutzungserscheinungen? Nicht im<br />

Geringsten. Erst kürzlich sicherte sich der Bulli in<br />

der Klasse der Nutzfahrzeuge bis 2,8 Tonnen den<br />

Titel „bestes Angebot“. Entschieden haben das die<br />

Leser der Fachzeitschriften lastauto omnibus, trans<br />

aktuell und Fernfahrer. Damit ist der Bulli auch im<br />

63. Jahr seiner Entwicklung gut unterwegs.<br />

Da aber gerade der Markt der kleinen Nutzfahrzeuge<br />

bis 3,5 Tonnen hart umringt ist, schicken<br />

auch andere Anbieter attraktive Starter ins Feld. So<br />

weiß <strong>zum</strong> Beispiel der neue Ford Transit Custom zu<br />

gefallen (siehe Fahrbericht auf Seite 14).<br />

Mercedes ist indes mit dem Vito bereits elektrisch<br />

unterwegs - und das offenbar mit einem sehr praxistauglichen<br />

Angebot. Jedenfalls setzt inzwischen die<br />

dänische Post auf den Vito E-Cell. (ha)<br />

Nfz bis 3,5 to Citroën Jumpy Fiat Scudo Ford Transit Mercedes Vito<br />

Motoren ab (Benziner)<br />

(Diesel)<br />

-/-<br />

1,6 Liter (66 kW/90 PS)<br />

-/-<br />

1,6 Liter (66 kW/90 PS)<br />

-/-<br />

2,2 Liter (74 kW/100 PS)<br />

Getriebe 5-/6-Gang 5-/6-Gang 6-Gang 5-/6-Gang<br />

3,5 Liter (190 kW/258 PS)<br />

2,2 Liter (70 kW/95 PS)<br />

Antrieb Frontantrieb Frontantrieb Front-/Heckantrieb/Allrad Heckantrieb/Allrad<br />

Höchstgeschwindigkeit 145 km/h 145 km/h 148 km/h 158 km/h<br />

Drehmoment 180 Nm 180 Nm 310 Nm 340/250 Nm<br />

Sitzplätze 2 bis 3 2 oder 3 2 bis 3 2 bis 3<br />

Zuladung bis 1084 kg 1145 kg 1415 kg 1345 kg<br />

zul. Gesamtgewicht bis 2973 kg 2973 kg 3325 kg 3200 kg<br />

Ladevolumen bis 7 m³ 7 m³ 6,83 m³ 7,4 m³<br />

Abmaße<br />

(Länge/Breite/Höhe)<br />

481/190/188-198 cm 481/190/188 cm 497/199/190 cm 476/190/190 cm<br />

Wendekreis 12,18 m 12,10 m 10,9 m 11,8 m<br />

Anhängelast bis<br />

(gebremst/ungebremst)<br />

2000/750 kg 2000/750 kg 2000/750 kg 2000/750 kg<br />

Verbrauch 6,7 Liter 6,9 Liter 6,1 Liter 11,9/7,6 Liter<br />

CO 2 -Ausstoß 177 g/km 179 g/km 162 g/km 279/193 g/km<br />

Wartungsintervalle 30.000/1 Jahr 35.000 km 50.000 km/2 Jahre 30.000 km/2 Jahre<br />

Preis ab (exkl. MwSt.) 21.170 € 19.850 € 24.900 € 24.460 €<br />

Bemerkungen<br />

3 Motor-Varianten<br />

auch als DoKa<br />

3 Motor-Varianten 2 Längen<br />

2 Höhen, auch als Multicab<br />

4 Motor-Varianten 5 Motor-Varianten<br />

3 Radstände, auch als Mixto<br />

12 NFZ-Spezial | September 2013


Vielseitiger Franzmann<br />

Der Citroën Jumpy Kastenwagen will Rationalität<br />

und Wohlbefinden unter einen Hut bringen. Rationalität<br />

in Bezug auf sein Raumangebot und Wohlbefinden<br />

an Bord in Bezug auf die Fahrerposition,<br />

die mehr einem Van als einem Nutzfahrzeug gleicht,<br />

versprechen die Franzosen. Der Kastenwagen wird<br />

in zwei Längen und in zwei Höhen angeboten. Ein<br />

maximales Laderaumvolumen von 7 Kubikmetern,<br />

die dank pneumatischer Hinterachsfederung niedrige<br />

Ladekante von 49 Zentimetern, die breiten Seitenschiebetüren<br />

und die Hecktür, mit einer Öffnung von<br />

180 Grad, lassen den Jumpy zu einem vielseitigen<br />

Begleiter für die unterschiedlichsten Transportaufgaben<br />

werden.<br />

Kraftpaket mit BlueMotion<br />

Volkswagen stattet jetzt auch die Top-Motorisierung<br />

der T-Baureihe optional mit BlueMotion Technologie<br />

aus. Das Kraftpaket leistet knapp 180 PS und<br />

bedient sich dabei eines Motor-Start-Stopp-Systems,<br />

Brems energierückgewinnung (Rekuperation),<br />

rollwiderstands optimierten Reifen und Geschwindigkeitsregelanlage.<br />

So ausgerüstet sinkt der Verbrauch des spurtstarken<br />

Bullis nach Werksangaben auf rund 7,1 Liter<br />

Diesel pro 100 Kilometer. Das freut Chef und die<br />

Umwelt gleichermaßen.<br />

Die Preise für den Transporter mit dem leistungsstarken<br />

TDI und BlueMotionTechnology beginnen<br />

bei 30.525 Euro.<br />

Komfort-Extras inklusive<br />

Peugeot kombiniert beim Expert seit jeher große Transportkapazität<br />

mit hohem Variantenreichtum. Mit einem<br />

neuen Ausstattungspaket unterstreicht Peugeot<br />

diese Tugenden einmal mehr und betont dabei den<br />

Komfort. Wichtigster Bestandteil des Komfort-Plus-<br />

Pakets ist eine manuelle Klimaanlage, die im Sommer<br />

für Wohlfühltemperaturen an Bord und in der kälteren<br />

Jahreszeit durch ihre Entfeuchtungsfunktion für klare<br />

Scheiben sorgt. Außerdem verbaut Peugeot die Audioanlage<br />

WIP Sound und WIP Bluetooth. Das Radio<br />

mit integriertem CD-Player lässt sich vom Lenkrad aus<br />

bedienen. Für Komfort sorgt die geschwindigkeitsabhängige<br />

Lautstärkeregelung. WIP Bluetooth ergänzt<br />

eine Anschlussmöglichkeit für externe Musikplayer,<br />

vernetzt das Handy von Fahrer oder Beifahrer kabellos<br />

mit der integrierten Freisprechanlage und zeigt die jeweiligen<br />

Informationen auf dem zentralen Multifunktionsdisplay<br />

am oberen Abschluss der Mittelkonsole an.<br />

Foto: Werksbild<br />

Nissan Primastar Hyundai H-1 Cargo Opel Vivaro Peugeot Expert Renault Trafic VW Transporter<br />

-/-<br />

2 Liter (66 kW/90 PS)<br />

-/-<br />

2,5 Liter (85 kW/116 PS)<br />

-/-<br />

2,0 Liter (66 kW/90 PS)<br />

//<br />

1,6 Liter (66 kW/90 PS)<br />

//<br />

2,0 Liter (66 kW/90 PS)<br />

6-Gang 6-Gang-Schaltgetriebe 6-Gang/6-Gang Easytronic 5-/6-Gang 6-Gang 5-/6-Gang<br />

2,0 Liter (110 kW/150 PS)<br />

2,0 Liter (62 kW/84 PS)<br />

Frontantrieb Heckantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb/Allrad<br />

150 km/h 154 km/h 145 km/h 145 km/h 150 km/h 180/146 km/h<br />

260 Nm 343 Nm 240 Nm 180 Nm 260 Nm 280/220 Nm<br />

3 3 3 2 bis 3 2 bis 3 2 bis 3<br />

1282 kg 987 kg 1207 kg 1083 kg 1122 kg 976/1387 kg<br />

3030 kg 3160 kg 2900 kg 2943 kg 3030 kg 3200 kg<br />

8,4 m³ 5,2 m³ 8,4 m³ 7 m³ 8,3 m³ 9,3 m³<br />

478/190/192 cm 515/192/193 cm 478/190/198 cm 481/190/189 cm 478/190/196 cm 489/190/199 cm<br />

11,8 m 11,2 m 11,8 m 12,18 m 11,8 m 11,9 m<br />

2000/750 kg 2300/750 kg 2000/750 kg 2000/750 kg 2000/750 kg 2500/780 kg, 2500/750 kg<br />

6,9 Liter 7,6 Liter 7,6 Liter 6,4 Liter 7,3 Liter 9,5/6,3 Liter<br />

175 g/km 199 g/km 200 g/km 168 g/km 190 g/km 222/166 g/km<br />

40.000 km/2 Jahre 20.000 km/1 Jahr 30.000 km 30.000 km/2 Jahre 40.000 km/2 Jahre 30.000/2 Jahre<br />

21.900 € 21.800 € 22.915 € 21.270 € 22.680 € 24.015 €<br />

2 Motor-Varianten<br />

2 Längen-Varianten<br />

3 Motor-Varianten<br />

auch als DoKa<br />

3 Motor-Varianten<br />

auch als DoKa<br />

4 Motor-Varianten<br />

Auch als DoKa<br />

2 Motor-Varianten<br />

5 Karosserie-Varianten<br />

auch BlueMotion,<br />

4Motion<br />

Stand: Juli 2013<br />

NFZ-Spezial | September 2013 13


Ford<br />

Die Bulli-Attacke<br />

IAA_Bildunterschrift<br />

Während der große Ford Transit noch auf sich warten lässt,<br />

will der amerikanische Autobauer mit Zweigstelle Köln<br />

eine lange vernachlässigte Lücke<br />

im Transporter-Segment<br />

schließen. Kann der Ford-Bus<br />

den Marktführern VW und<br />

Mercedes Paroli bieten?<br />

Foto: Werk (1), Odewald (5)<br />

Zwei (Schiebe-) Türen<br />

für ein Halleluja –<br />

der Transit Custom<br />

wird von Fachleuten<br />

für den schärfsten<br />

Konkurrenten des<br />

Wolfsburger Marktführers<br />

gehalten.<br />

Eine Tonne Nutzlast. Das ist die Klasse, in der<br />

sich der neue Ford Transit Custom tummeln soll.<br />

Volkswagen mit seinem T5 und Mercedes mit dem<br />

Vito sind hier die Marktführer. Doch Ford spürt<br />

Rückenwind, nicht nur auf seinem Heimatmarkt.<br />

Und lässt seine Muskeln spielen. Die gesamte<br />

Nutzfahrzeugflotte wird umgekrempelt und modernisiert.<br />

Und wo man gerade dabei ist, kann<br />

man den deutschen Platzhirschen auch mal einen<br />

neuen Mitbewerber vor den Latz knallen.<br />

Rein in den Laster<br />

Et voilà, hier ist der Schönling unter den Lasteneseln.<br />

Endlich verfügbar, auch für des Redakteurs Fahr-<br />

künste. Das wird ausgenutzt: rein in den Laster und<br />

rauf auf die Piste. Der Sitz ist schnell in Position, das<br />

Lenkrad in Höhe und Abstand passend einstellbar.<br />

Fühlt sich gut an, der Kölner, die Verarbeitung ist auf<br />

hohem Niveau. So sehen gewöhnlich Mittelklasse-<br />

Limousinen aus. Viele Ablagefächer lassen sich auch<br />

durch einen hastig eingelegten Drive-In-Boxenstopp<br />

nicht aus der Ruhe bringen. Genial: der Handyhalter.<br />

14 NFZ-Spezial | September 2013


So etwas musste einfach mal erfunden werden, endlich<br />

der richtige Platz fürs Smartphone.<br />

Der mittlere Sitz lässt sich umklappen, damit auch<br />

während der Fahrpausen noch schnell Büroarbeit<br />

erledigt werden kann. Wem es dabei kalt unter dem<br />

Allerwertesten ist, kann in der Limited-Ausführung<br />

auf eine serienmäßige Sitzheizung zurückgreifen.<br />

Rauf auf die Piste<br />

Die großen Spiegel lassen sich perfekt einstellen. Die<br />

kleinen Zusatzspiegel minimieren den toten Winkel<br />

tatsächlich optimal, das schafft kein anderes Spiegelsystem<br />

so gekonnt. Da der Transit Custom serienmäßig<br />

ohne Verglasung im Laderaum an den Start geht,<br />

ist das auch beim Überholen auf der Autobahn ein<br />

echter Gewinn.<br />

Der Motor dreht schnell hoch und entwickelt<br />

ein bäriges Drehmoment. 350 Newtonmeter reicht<br />

der 2,2-Liter-Diesel an die Kurbelwelle weiter. Unser<br />

Testwagen ist mit dem 92-kW-Motor (125 PS) ausgestattet,<br />

alternativ gibt es den Bus aus Köln auch mit<br />

100 oder 155 PS. Lediglich untertouriges Bummeln<br />

unterhalb von 1200 U/min quittiert der Turbodiesel<br />

mit Ruckeln.<br />

Kein Problem, denn mit der serienmäßigen<br />

Sechsgang-Schaltung sind die Gänge ruckzuck gewechselt.<br />

Und weil alles so schön klappt, geben wir<br />

dem Kölner jetzt mal die Sporen.<br />

Ran an die Bedienung<br />

Doch was ist das? Kurz bevor der Tacho 120 anzeigt,<br />

geht‘s nicht mehr schneller voran. Ist doch kein Problem,<br />

schließlich fahren wir jede Woche neue Testwagen.<br />

Also schnell mal geschaut: Richtig, der Transit<br />

Custom hat in seiner opulenten Ausstattung auch<br />

einen Tempomaten mit „Speed Limiter“-Funktion<br />

an Bord, also einer elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzung.<br />

Die Piste ist fast leer, da probieren wir doch gleich<br />

während der Fahrt, den Kollegen Computer zu bändigen.<br />

Schließlich kennen wir das System schon aus<br />

dem Ford Ranger. Doch je mehr Knöpfe man drückt,<br />

je mehr Regler man bedient und je mehr Tasten man<br />

entdeckt, desto weniger lässt sich der verflixte Tempomat<br />

überlisten. Bis <strong>zum</strong> Ziel zwei Stunden später<br />

war die Lösung nicht gefunden.<br />

Erst auf der Rücktour, nach intensiven Tauchgängen<br />

in ungeahnte Tiefen der Menüstrukturen des<br />

Bord<strong>com</strong>puters, dann die Lösung: die DINA 6-große,<br />

fast nicht zu übersehende Taste oben auf dem Armaturenbrett.<br />

Aufschrift „Eco“. Einmal gedrückt, schon<br />

sprintet der Ford an den Lkw vorbei wie nichts. Und<br />

Segen der Technik: Der Mitarbeiter, der trotz dieser<br />

Rückfahrkamera noch Beulen in die Stoßstange<br />

zaubert, gehört nicht hinters Lenkrad.<br />

der Redakteur wird ob seiner offensichtlich doch<br />

recht bescheidenen technischen Übersicht ganz klein<br />

im Sitz ...<br />

Runter von der Tankstelle<br />

Zwar deaktiviert die gedrückte Eco-Taste den Speed<br />

Limiter, doch gleichzeitig aktiviert sie den größeren<br />

Durst. Wer sein fahrerisches Temperament zügeln<br />

kann, der drückt sowohl die Taste als auch den Transit<br />

Custom auf knapp unter acht Liter. In der Stadt<br />

verhilft die Start-Stopp-Automatik zu zusätzlich<br />

gespartem Diesel.<br />

Wer aber auch mal im Galopp <strong>zum</strong> Kunden<br />

muss, der überspringt schon mal die 9-Liter-Marke.<br />

Was angesichts von Größe und Gewicht des Transporters<br />

trotzdem ein sehr beachtlicher Wert ist. Immerhin<br />

sind in dieser realistischen Messung auch<br />

Sprintstrecken mit 160 km/h und 400 kg Zuladung<br />

dabei. Womit Ford die Einschätzung vergangener<br />

Testfahrten bestätigt, dass die Kölner unter allen<br />

Herstellern am wenigsten beim Verbrauch mogeln.<br />

Sehr sympathisch!<br />

Fazit<br />

Der Kölner ist ein genügsamer Charakterdarsteller.<br />

Der Verbrauch ist zwar höher als angegeben, doch<br />

auf einem sehr akzeptablen Niveau. Die Materialanmutung<br />

ist innen wie außen hochwertig.<br />

Für den Firmenalltag reicht die Basis-Austattung<br />

allemal. Schon in der Trend-Version ist reichlich<br />

Luxus drin. Zu der <strong>zum</strong> Test angerollten Limited-<br />

Variante werden ohnehin nur technikverliebte Ford-<br />

Fans greifen.<br />

Für den Testwagen kommen zwar stolze 35.790<br />

Euro zusammen, doch die Domstädter Bulli-Attacke<br />

beginnt bei sehr konkurrenzfähigen 24.900 Euro (o.<br />

MwSt.). (lo)<br />

Pfiffige Details:<br />

DIN-A-4-Ablage<br />

mit Deckel und<br />

Steckdose vor dem<br />

Fahrer (li.). Große<br />

Feststeller der Ladetüren<br />

(Mi.). Genialer<br />

Smartphone-Halter<br />

mit softer Lippe (re.).<br />

NFZ-Spezial | September 2013 15


Ladungssicherung<br />

Bombe oder bombensicher?<br />

70 Prozent aller Ladungen sind<br />

nicht ordnungsgemäß gesichert. Im<br />

Schadensfall kann das richtig teuer<br />

werden. Dabei ist Vorsorge so<br />

einfach ...<br />

Mobile Visitenkarte und sicherer Arbeitsplatz in einem – so soll es sein.<br />

Fotos: Werksbilder<br />

Richtig raus kommt es, wenn‘s schnell gehen muss:<br />

Der Firmenwagen brettert über die Piste, so schnell<br />

die Schlaglöcher es hergeben. Und hinten fliegen Kisten<br />

und Kästen, klappern Schrauben und scheppert<br />

Glas, rumsen Leitern und rutschen Platten.<br />

Wer sein Nutzfahzeug in eine rollende Suchmaschine<br />

verwandelt, der muss auf der Baustelle nicht<br />

nur lange kramen, bis er sein Material zusammengesammelt<br />

hat. Sondern er hält sprichwörtlich auch<br />

seinen Kopf hin, wenn die Fahrt ein unerwartetes<br />

Ende findet.<br />

Wer findet es spaßig, von einer 15-Kilo-Hantel<br />

am Kopf getroffen zu werden? Wahrscheinlich nur<br />

Zeitgenossen, die man nicht unbedingt im eigenen<br />

Betrieb beschäftigt. Aber schon ein normales Handy<br />

mit 300 Gramm Gewicht wird bei einer 50-km/h-<br />

Bremsung zu einem Geschoss mit genau dieser Gewichtskraft.<br />

Das ungesicherte 40-Kilo-Gebinde arbeitet<br />

sich bei einer Vollbremsung ungefragt mit zwei<br />

Tonnen beschleunigter Masse durch das Heckabteil<br />

bis nach vorne und verlässt das Fahrzeug dann durch<br />

Blech und im Zweifel auch die Passagiere hindurch.<br />

Die natürlich nicht mehr versichert sind, wenn ihnen<br />

Kasko und Co. auf die Schliche kommen.<br />

Doch selbst, wenn es nicht gleich so drastisch<br />

endet, könnte die Fahrt mit ungesicherter Ladung<br />

zu einem ungewollt langen Aufenthalt führen. Denn<br />

wenn den Ordnungshütern während einer Kontrolle<br />

auffällt, dass Leiter und Ladung nicht ordentlich<br />

verzurrt sind, dann setzt es Punkte in Flensburg und<br />

empfindliche Geldstrafen. Und den Termin beim<br />

Kunden kann man getrost absagen, da zunächst unter<br />

den Augen der Polizei richtig gepackt und gesichert<br />

werden muss. (lo)<br />

Das modulare<br />

System von Sortimo<br />

wird jetzt durch<br />

Einheiten ergänzt,<br />

die den Innenraum<br />

der mobilen Werkstatt<br />

noch flexibler<br />

machen.<br />

Foto: Werksbild<br />

Werkzeug ratzfatz auf Rollen unterwegs<br />

Heute Fenstermontage, morgen Türschlösser<br />

tauschen, übermorgen Möbel aufbauen – <strong>Handwerk</strong>er<br />

müssen Allrounder sein. Damit das nötige<br />

Werkzeug in Windeseile von der Werkstatt in den<br />

Wagen gelangt, ohne dass alles auf einen Haufen<br />

geschmissen wird, hat sich Sortimo einiges einfallen<br />

lassen.<br />

Die klick- und stapelbaren<br />

i- oder L-Boxxen sind lange<br />

bekannt. Jetzt kommt das<br />

„i-Boxx-Rack“ hinzu. Dabei<br />

handelt es sich um einen Einsatz,<br />

in dem die Boxen sowie<br />

das LS-Schubkastensystem<br />

integriert und übereinandergestapelt<br />

sowie transportiert<br />

werden können.<br />

Dadurch, so verspricht es<br />

Sortimo, können die Werkzeuge<br />

noch schneller zusammengestellt<br />

oder ausgetauscht werden.<br />

Zudem ist das ganze System kompatibel<br />

mit den „großen“ Globelist-Fahrzeugeinrichtungen.<br />

Die i-Boxxen rasten im Rack fest in Schienen<br />

ein, so dass sie beim Transport sicher untergebracht<br />

sind. Mehrere der Racks lassen sich übereinander<br />

zu einem mobilen Tresor verwandeln, aus dem<br />

nichts mehr ungewollt auf Wanderschaft geht.<br />

Und natürlich lassen sich die Racks auch mit den<br />

klassischen L- und LS-Boxxen verklicken.<br />

Dank des optionalen Tragegriffs lassen sich die<br />

Elemente bis zu 100 Kilo schwer bestücken und<br />

trotzdem sicher tragen. Wem das zu schwer ist,<br />

der kann die Racks dank L-Boxx-Roller schnell<br />

auf Rollen stellen.<br />

www.sortimo.de<br />

16 NFZ-Spezial | September 2013


Foto: xxxxxxxxxxx<br />

Foto: Werksbild<br />

Ordnung auf<br />

der Pritsche<br />

Wer kennt sie nicht, die selbstgezimmerten<br />

Holzkisten, die sich auf<br />

offenen Pritschen tapfer gegen Wind,<br />

Wetter und im Zweifel auch Langfinger<br />

stemmen?<br />

Sachgemäß und ladungssicher<br />

sind diese Behältnisse natürlich nicht.<br />

In diese Bresche springt Bott, der mit<br />

seinem „varioTainer“ Schaufel und<br />

Spaten sicheren Halt geben will.<br />

In den witterungsbeständigen<br />

und abschließbaren Boxen nimmt<br />

sich ein variabel konfigurierbares<br />

System des Ladeguts an. Großraumfächer,<br />

Ablagewannen, Fachböden<br />

mit Kleinteileboxen oder Schubladen<br />

mit vielseitigen Inneneinrichtungen<br />

machen die sonst so offene Pritsche<br />

zu einem Hort der Ordnung und Sicherheit.<br />

Der varioTainer wird als Frontlader<br />

mit Rollladen oder als Toplader mit<br />

oberem Deckel angeboten. Und dank<br />

verschiedener Abmessungen reicht<br />

das Einsatzgebiet vom engen Pick-up<br />

bis zur voluminösen Großpritsche.<br />

www.bott.de<br />

Große Klappe und doppelter Boden<br />

Während bei neuen Fahrzeugmodellen aus der<br />

Pkw-Ecke eher die Tuner ihre große Stunde sehen,<br />

laufen bei den Nutzfahrzeugen die Ausbauer zu<br />

ungeahnten Kreativitätsschüben auf.<br />

Beim neuen Citan sind alle dabei. Und besonders<br />

spektakulär wird es, wenn Aluca ins Spiel<br />

kommt. Denn die sorgen für einen Ausbau, bei<br />

dem selbst geübte Tuner blass werden könnten.<br />

Die zweite Bodenplatte, die sie dem Citan in den<br />

Leib schneidern, ist 30 Zentimeter höher gelegt<br />

und schließt passgenau mit der Karosserie ab. Das<br />

sorgt nicht nur für einen ebenen Laderaumboden<br />

ohne Radkästen, sondern auch für zusätzlichen<br />

Platz im Tiefparterre.<br />

Und den nutzen die Baden-Württemberger für<br />

ihre imposanten Schubladensysteme „dimension 2“.<br />

Bis zu 164 Zentimeter lassen sich die Riesenschuber<br />

ausziehen. Und da sie sich zudem bis zu 80 Kilo<br />

schwer vollladen lassen, verschwindet hier gleich<br />

die halbe Werkstatt.<br />

www.aluca.de<br />

Reißt die Lade<br />

weit auf: Dank<br />

eines zweiten<br />

Ladebodens<br />

macht Aluca<br />

Werkzeug und<br />

Material im<br />

Wagen praktisch<br />

unsichtbar.<br />

GLOBELYST M. DIE PERFEKTE FAHRZEUGEINRICHTUNG<br />

FÜR IHRE HERAUSFORDERUNGEN!<br />

www.sortimo.de<br />

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NFZ-Spezial | September 2013 17


Nutzfahrzuge bis 7,5 tonnen<br />

Gelände? Welches Gelände?<br />

Daily Allrad 55 S 17 WD (5.5 t) – das ist die Bezeichnung für<br />

ein wahres Gelände-Monster. Aufgerüstet ist der Allradler auf<br />

seinem robusten Rahmen für ein Wechselsystem der sauerländischen<br />

Firma Sonntag. Über Twist-Locks lassen sich alle<br />

möglichen Aufbauten vom Bauleitungs-Container bis <strong>zum</strong> Kipprahmen<br />

inklusive der kompletten Hydraulik schnell und sicher<br />

befestigen und austauschen. Das Fahrzeug, das im Frühjahr auf<br />

der Bauma vorgestellt wurde, ist eine Variante mit Doppelkabine.<br />

Damit reisen bis zu sieben Personen <strong>zum</strong> Einsatzort.<br />

Als Antrieb dient der bewährte 170 PS starke 3-Liter-Motor.<br />

Das Drehmoment von 400 Nm in Verbindung mit bis zu 24<br />

Gängen und Differentialsperren längs und quer (an der Vorder-<br />

und Hinterachse) ermöglichen es aus dem Stand, auch in<br />

schwierigen Geländeformen im Anhängerbetrieb (bis 3,5 to)<br />

materialschonend zurechtzukommen, verspricht Iveco. Die<br />

optionale Verfügbarkeit eines mechanischen Nebenabtriebs<br />

macht den Daily 4x4 auf Wunsch <strong>zum</strong> universellen Arbeitsgerät.<br />

Clou: Trotz der hohen<br />

Geländetauglichkeit,<br />

ist der Daily auf der<br />

Straße laut Hersteller<br />

mit den Komforteigenschaften<br />

eines<br />

normalen Transporters<br />

bei gleichzeitig<br />

hoher Wirtschaftlichkeit<br />

unterwegs.<br />

Foto: Werksbild<br />

Sprinter „sieht“ Seitenwind<br />

Wer kennt das nicht: Gerade größere Kastenwagen<br />

sind ziemlich anfällig für Seitenwind. Dieser Thematik<br />

hat sich Mercedes angenommen und präsentierte<br />

auf dem TecForum 2013 seinen Dauerläufer Sprinter<br />

mit neuen Assistenzsystemen. Neben dem Seitenwind-Assistent<br />

– einer Weltpremiere für Transporter<br />

– hatten die Schwaben auch noch einen Abstands-<br />

Warnassistenten, einen Totwinkel- sowie den neuen<br />

Fernlicht-Assistenten im Gepäck. Alle neuen Ausstattungsoptionen<br />

werden nach Werksangaben schon in<br />

Kürze in Transportern verfügbar sein, ergänzt vom<br />

Spurhalte-Assistent.<br />

Master mit weniger Durst<br />

Mit neuen Dieselmotoren macht Renault den Master<br />

sparsamer: Der Kastenwagen benötigt mit den<br />

durchzugsstarken Common-Rail-Selbstzündern<br />

Energy dCi 100 und Energy dCi 125 in den beiden<br />

Leistungsstufen mit 100 PS und 125 PS 7,4 Liter<br />

Kraftstoff pro 100 Kilometer. Basis für den moderaten<br />

Verbrauch sind moderne Effizienztechnologien von<br />

Renault wie das serienmäßige Start & Stop-System<br />

und das Energy Smart Management zur Rückgewinnung<br />

von Bewegungsenergie (Rekuperation).<br />

Der Master ermöglicht mit den neuen Energy-<br />

Motorisierungen in Verbindung mit dem 105 Liter<br />

fassenden Kraftstofftank eine durchschnittliche<br />

Reichweite von 1418 Kilometer.<br />

Nfz bis 7,5 to Citroen Jumper Fiat Ducato Isuzu N-Serie Iveco Daily Mercedes Sprinter<br />

Motoren ab (Benziner)<br />

(Diesel)<br />

//<br />

2,2 Liter (81 kW/110 PS)<br />

//<br />

2,0 Liter (85 kW/115 PS)<br />

//<br />

3 Liter (110 kW/150 PS)<br />

//<br />

3 Liter (107 kW/146 PS)<br />

1,8 Liter (115 kW/156 PS)<br />

2,2 Liter (70 kW/95 PS)<br />

Getriebe 6-Gang 5-/6-Gang Comfort-Matic 5-/6-Gang 6-Gang 6-Gang / 7-Gang Automatik<br />

Antrieb Frontantrieb Frontantrieb Heckantrieb/Allrad Heckantrieb Heckantrieb<br />

Höchstgeschwindigkeit 140 km/h 148 km/h 125 km/h 160 km/h 160 km/h<br />

Drehmoment 250 Nm 280 Nm 375 Nm 350 Nm 240/250 Nm<br />

Sitzplätze 2 2 oder 3 3 bis 7 3 2 bis 19<br />

Zuladung bis 1500 kg 1540 kg 4875 kg 885 kg 910 - 1460 kg<br />

zul. Gesamtgewicht bis 4000 kg 3000 - 3500 kg 3500 - 7500 kg 4700 kg 3500 kg<br />

Ladevolumen bis 17 m³ 17 m³ aufbauabhängig 17 m³ 17 m³<br />

Abmaße Basis-Version<br />

(Länge/Breite/Höhe)<br />

496/205/225 cm 496/205/225 cm aufbauabhängig 508/200/239 cm 525/243/154 cm<br />

Wendekreis 11,4 m 11,3 m 10,4 m 12,1 m 12,3 m<br />

Anhängelast bis (gebremst/ungebremst) bis 2000/750 kg 2000/750 kg 3500/750 kg 3500/750 kg 2000/750 kg<br />

Verbrauch 7,5 Liter 6,8 Liter keine Angabe 8,4 Liter 12,1 Liter<br />

CO 2 -Ausstoß 199 g/km 179 g/km keine Angabe 219 g/km 267/187 g/km<br />

Wartungsintervalle 48.000 km/2 Jahre 48.000 km 20.000 km/1 Jahr 40.000 km 40.000 km/2 Jahre<br />

Preis ab (exkl. MwSt.) 23.750 € 21.000 € 23.490 € 24.470 € 20.990 €<br />

Bemerkungen<br />

4 Motorvarianten,<br />

3 Höhen- und 4 Längenversionen<br />

4 Diesel- und eine CNG-<br />

(Erdgas)-Variante<br />

2 Motor-Varianten<br />

4 Kabinen-Varianten<br />

9 Motor-Varianten 24 Motor-Varianten<br />

3 Radstände<br />

4 Längen Lieferbar<br />

18 NFZ-Spezial | September 2013


Mehr Komfort –<br />

weniger Verbrauch<br />

In der großen Klasse bieten die<br />

Hersteller immer individuellere<br />

Fahrzeuge.<br />

Allrad-Antrieb, Zwillingsbereifung, verschiedene<br />

Radstände und beinah zahllose Aufbauvarianten:<br />

In der Klasse der Nutzfahrzeuge mit einem zulässigen<br />

Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen kennt der<br />

Variantenreichtum fast keine Grenzen.<br />

Sie müssen <strong>zum</strong> Beispiel viel Material und Mannschaft<br />

zu einem Kunden in einem entlegenen Ölfeld<br />

in Sibirien bringen? Dann machen Sie es wie die<br />

Feuerwehr in Österreich und lassen sich von Mercedes<br />

den guten alten Vario entsprechend ausstatten.<br />

Oder klopfen Sie bei Iveco nach dem Daily 4x4. Es<br />

gibt wohl nur wenige Orte, die der Geländegänger<br />

nicht erreicht (siehe Text links).<br />

Darüber hinaus schreiben die Hersteller das Thema<br />

Sicherheit und Fahrassistenzsysteme immer größer.<br />

Kleine Helferlein halten auch in dichtem Verkehr<br />

die Übersicht, machen auf Fahrzeuge im toten Winkel<br />

aufmerksam oder „treten“ bei Bedarf sogar auf die<br />

Bremse, wenn Sie Ihrem Vordermann zu dicht auf<br />

die Pelle rücken. Vorteil für Sie und Ihre Mitarbeiter:<br />

Der ohnehin schon hektische Alltag wird <strong>zum</strong>indest<br />

auf dem Weg <strong>zum</strong> Kunden etwas entspannter.<br />

In barer Münze zahlt sich zudem die immer<br />

stärkere Optimierung der Motortechnik aus. Dank<br />

sparsamerer Verbrennung und weiteren Assistenten<br />

sind Sprinter, NV400, Ducato und Co. heute sparsamer<br />

denn je unterwegs. Und das ist auch gut so. (ha)<br />

Moderne Assistenzsysteme<br />

helfen dem Fahrer auch<br />

durch stressige Tage.<br />

Foto: Siefken<br />

Mercedes Vario Fuso Canter 7C15 Nissan NV 400 Opel Movano Peugeot Boxer Renault Master VW Crafter<br />

//<br />

(95 kW/129 PS)<br />

6-Gang Schalt 5-Gang/<br />

7-Gang Automatik<br />

//<br />

(110 kW/150 PS)<br />

//<br />

2,3 Liter (74 kW/100 PS)<br />

//<br />

2,3 Liter (74 kW/100 PS)<br />

5-Gang 6-Gang 6-Gang/<br />

6-Gang Easytronic<br />

//<br />

2,2 Liter (81 kW/110 PS)<br />

//<br />

2,3 Liter (74 kW/100 PS)<br />

6-Gang 6-Gang 6-Gang<br />

//<br />

2,0 Liter (80 kW/109 PS)<br />

Heckantrieb/Allrad Heckantrieb Front-/Heckantrieb Front-/Heckantrieb Frontantrieb Front-/Heckantrieb Heckantrieb<br />

89 km/h 131 km/h 134 km/h 134 km/h 138 km/h 134 km/h 149 km/h<br />

500 Nm 370 Nm 285 Nm 285 Nm 250 Nm 285 Nm 300 Nm<br />

2 bis 19 3 bis 7 3 bis 6 3 2 bis 3 2 bis 3 2 bis 3<br />

2540 kg 5045 kg 878 kg 2179 kg 1645 kg 2059 kg 1015-1538 kg<br />

5990 kg 7500 kg 2800 kg 4500 kg 4000 kg 5300 kg 3500 kg<br />

10,4 m³ aufbauabhängig 17 m³ 17 m³ 17 m³ 17 m³ 17 m³<br />

694/224/247 cm 280/164/208 505/207/229 cm 505/207/231 cm 496/205/225 cm 505/207/229 cm 524/199/242 cm<br />

11,8 m 10,4 m 12 m 12 m 10,8 m 12 m 12,3 m<br />

3500/750 kg 3500/750 kg 2500/750 kg 2500/750 kg 2000/750 kg 2500/750 kg 2000/750 kg<br />

keine Angaben keine Angaben 7,8 Liter 7,8 Liter 7,4 Liter 8,1 Liter 8,0 Liter<br />

keine Angaben keine Angaben 205 g/km 205 g/km 199 g/km 214 g/km 210 g/km<br />

keine Angaben 40.000 km/1 Jahr 40.000 km/2 Jahre 40.000 km 48.000 km/2 Jahre 40.000 km/2 Jahre 30.000 km/2 Jahre<br />

58.070 € 38.000 € 23.880 € 23.585 € 22.200 € 19.990 € 24.275 €<br />

9 Motor-Varianten<br />

3 Radstände Lieferbar<br />

3 Motor-Varianten, 3 Motor-Varianten<br />

auch als Eco-Hybrid mit 2 Höhen<br />

zugeschaltetem E-Antrieb 3 Längen und Pritsche<br />

2 Ausstattungsvarianten<br />

Front- oder Heckantrieb<br />

möglich,<br />

3 Motorvarianten,<br />

diverse Kombinationen<br />

4 Motor-Varianten<br />

8 Karosserie-Varianten<br />

Front- oder Heckantrieb<br />

möglich,<br />

3 Motorvarianten,<br />

diverse Kombinationen<br />

4 Motor-Varianten,<br />

4Motion, Allrad-Variante<br />

Stand: Juli 2013<br />

NFZ-Spezial | September 2013 19


fiat<br />

Die dicke Berta aus Turin<br />

Neben sperrigem Utensil müssen noch sieben <strong>Handwerk</strong>er ihr Ziel<br />

erreichen. Und zwar pronto! Sie haben kein passendes Gefährt parat?<br />

Na, dann mal genau hergeschaut!<br />

Etliche der<br />

dicken Ducatos<br />

werden wohl in<br />

Orange statt in<br />

Rot ausgeliefert.<br />

Eigentlich kommt Berta ja gar nicht aus Italien.<br />

Doch die Pausbackigkeit, mit der der Fiat Ducato<br />

in seiner Doppelkabine mit sieben Sitzplätzen auf<br />

den Hof rollt, passt genau.<br />

Und ein Geschoss, wie es die legendäre dicke<br />

Berta in ihrem kriegerischen Original durch die<br />

Gegend fliegen ließ, ist der Ducato dank seines<br />

„180 Multijet Power“-Motors allemal. Der Name<br />

ist Programm, denn fast 180 Pferde wuchten bei<br />

Bedarf 400 Newtonmeter Drehmoment auf die<br />

Kurbelwelle.<br />

Die rasende Espressomaschine<br />

Wer will, der kann den Ducato mit mehr als 160<br />

Stundenkilometern über die Autobahn scheuchen.<br />

Wobei dies in der Ausführung mit Pritsche nur dann<br />

Sinn macht, wenn entweder die Ladung sehr sicher<br />

verzurrt, oder gar nicht vorhanden ist.<br />

Mehr Sinn macht es aber, die vorhandene Leistung<br />

sinnvoll einzusetzen und auch mit voller Ladung zügig<br />

von A ins weiter entfernte B zu gelangen. Wer den<br />

Drehmomentgipfel clever ausnutzt, der ist mit 140<br />

Kilometern pro Stunde recht spritsparend unterwegs.<br />

Im Test genehmigte sich der Vielsitzer respektable<br />

rund 10,9 Liter pro gefahrene 100 Kilometer und<br />

das mit relativ hohem Autobahnanteil.<br />

Es gibt natürlich auch kleinere Versionen des turboaufgeladenen<br />

Diesels. Mit 115 PS startet der „115<br />

Multijet“, dann geht es mit 130 („130 Multijet“) und<br />

150 PS („150 Multijet“) weiter. Für die beiden mittleren<br />

Versionen werden Start/Stopp-Automatiken<br />

angeboten, die den Verbrauch um bis zu 15 Prozent<br />

senken sollen. Ebenfalls dem Verbrauch zuträglich<br />

sind die Sechsgang-Getriebe. Der 180 Multijet hat<br />

mit dem optionalen automatisierten Schaltgetriebe<br />

„Comfort-Matic“ noch ein besonderes technisches<br />

Bonbon im Gepäck.<br />

20 NFZ-Spezial | September 2013


Sieben Sitze<br />

und reichlich<br />

Platz auf der<br />

Ladefläche.<br />

Was ebenso völlig in Ordnung geht, ist das Platzangebot<br />

im Siebensitzer. Während vorn auch drei<br />

ausgewachsene <strong>Handwerk</strong>er ihren Platz finden, wird<br />

es allerdings für die hinteren Passagiere gemütlich<br />

eng. Was solange kein Problem ist, wie die Strecke<br />

kurz bleibt. Wird sie länger, dann wird die Luft knapp.<br />

Das liegt nicht an zu wenig Platz, sondern an den<br />

schlichten Schiebefenstern, die die hinteren Türen<br />

zieren. Denn die schmalen Schlitze sind nicht gerade<br />

für eine üppige Ventilation geeignet. Und so kann sich<br />

die Doppelkabine mit voller Besatzung in Sachen<br />

Geruch in einen Tigerkäfig verwandeln.<br />

Leider hilft gerade bei tropischen Temperaturen<br />

die Klimaanlage wenig. Denn die präsentiert sich<br />

überraschend sparsam ausgelegt. Doch das muss kein<br />

Nachteil sein, schließlich will man sich ja nicht erkälten.<br />

Und eine zu große Temperaturdifferenz führt nur<br />

zu lästigen Krankheitstagen im Betrieb.<br />

Ein Hauch Ferrari<br />

Immer wieder ein Hingucker ist der Innenraum der<br />

Fiat Nutzfahrzeuge. Das trifft besonders dann zu,<br />

wenn die Stoffbezüge der Sitze in „Crepe Rot“ ausgeführt<br />

sind. Ein Hauch von Ferrari schwingt dann selbst<br />

bei der großen Doppelkabine vom Ducato mit. Das<br />

wird noch unterstrichen, wenn – wie im Topmodell<br />

– schwarzer Klavierlack die Instrumententafel ziert.<br />

Während die Optik also in bester italienischer<br />

Manier daherkommt, verhält sich dies mit der Ergonomie<br />

etwas zwiespältiger. Dass die Beifahrersitze<br />

nicht verstellbar sind und daher zu sehr aufrechter<br />

Sitzposition zwingen, ist aus orthopädischer Sicht<br />

vielleicht empfehlenswert, allerdings nicht wirklich<br />

bequem. Doch auch der Fahrer kann sich nicht nur<br />

bequem zurücklehnen. Denn wenn es um das Bedienen<br />

der vielen Schalter und Knöpfe geht, die sich<br />

über das Armaturenbrett angesammelt haben, dann<br />

ist Bewegung angesagt.<br />

Das optionale Tomtom-Navi verlangt zwar keinen<br />

Körpereinsatz, kostet aber reichlich Hirnschmalz,<br />

bevor man sich mit seiner Bedienung angefreundet<br />

hat. Doch hat man sich einmal eingefuchst, dann<br />

ist das preiswerte Routensystem schnell ein unverzichtbarer<br />

Helfer.<br />

Ein Rücken <strong>zum</strong> Entzücken<br />

Und sei der Motor noch so stark und die Sitze noch<br />

so bequem: Geld verdient wird hinten. Die Pritsche<br />

ist mit genial einfach bedienbaren und dreiseitig abklappbaren<br />

Alu-Ladebordwänden verziert. Und die<br />

in der Maxi-Version knapp 3,60 Meter lange Ladefläche<br />

ist auch für Messebauer oder Fensterfirmen<br />

mit großen Formaten ein ausreichend großer mobiler<br />

Fotos: Odewald<br />

Lagerplatz. Zumal es im Zubehör auch die passenden<br />

Verdecke gibt, die aus dem ansonsten zugigen Open-<br />

Air-Abteil einen wetterfesten Laderaum zaubern.<br />

Bleibt als letztes der Blick auf das Thema Wirtschaftlichkeit.<br />

Der preiswerteste Ducato Pritschenwagen<br />

mit Doppelkabine startet bei 25.540 Euro<br />

(exkl. MwSt.), für den getesteten Ducato Maxi Pritschenwagen<br />

Doka 35 mit dem 180 Multijet Power-<br />

Antrieb ruft Fiat 32.470 Euro (exkl. MwSt.) auf. Kein<br />

Wunder, dass man den flotten Ducato immer öfter<br />

im Straßenbild sieht. Wenn auch nicht jedesmal in<br />

strahlendem Feuerrot! (lo)<br />

Ein aufgeräumtes<br />

und klares Cockpit<br />

mit zahlreichen Ablagemöglichkeiten<br />

und<br />

in einer guten Verarbeitung.<br />

Das Navi<br />

hat eine vorbereitete<br />

Schnittstelle.<br />

Ist der Mannschaftstransporter<br />

tatsächlich voll<br />

besetzt, dann wird<br />

auch der Platz unter<br />

dem Dach benötigt.<br />

Ein Hauch von<br />

Maranello: Die roten<br />

Sitzbezüge und Türverkleidungen<br />

geben<br />

der „Dicken Berta“<br />

eine Ahnung von<br />

Sportlichkeit.<br />

NFZ-Spezial | September 2013 21


VW<br />

Der große Wolfsburger<br />

nimmt es mit<br />

Schwergewichten<br />

jeder Art auf.<br />

Wolfsburgs klare Kante<br />

Er schwächelt ein wenig, der Klotz aus Wolfsburg. In Sachen Absatzzahlen ist er weit hinter<br />

seinen kleineren Konzernbrüdern Caddy und T5 zurückgefallen. Grund genaug, dem großen<br />

Transporter einmal genauer auf seinen anscheinend unverstandenen Zahn zu fühlen.<br />

Der größte aller leichten Nutzfahrzeuge von VW ist<br />

ein Gemeinschaftsprodukt. Der Crafter ist bis auf<br />

optische Unterschiede baugleich mit dem Mercedes<br />

Sprinter. Nur in Sachen Motorenpalette gehen die<br />

beiden deutschen Unternehmen getrennte Wege.<br />

Volkswagen hat beim „Großen“ jetzt nachgeschärft.<br />

Ihre Geheimwaffe: der zwei Liter „kleine“<br />

Turbodiesel. Dank des „Blue Efficiency“-Pakets<br />

soll der Motor mit 100 kW (136 PS) besonders<br />

geizig mit dem teuren Diesel umgehen und gleichzeitig<br />

trotzdem genug Reserven haben, um auch<br />

vollbeladen oder im Anhänger-Betrieb nicht vorzeitig<br />

die Drehzahlen zu strecken.<br />

Design und Ausstattung<br />

Quietschblau erreichte uns das Testfahrzeug, das<br />

nicht nur in Sachen Farbe, sondern auch beim allge-<br />

meinen Design gefällt. „Klare Kante“ ist beim Crafter<br />

angesagt. Böse Zungen unterstellen dem Bauhaus-Stil<br />

allerdings eher norddeutsche Langeweile. Das weisen<br />

wir aber entschieden von uns. Wer allerdings die<br />

Türen entert, der muss selbst als überzeugtes Nordlicht<br />

schlucken.<br />

Es mag sein, dass man im Norden eher ein wenig<br />

zurückhaltend ist und weniger Wert auf barocke<br />

Ausstattungen legt. Doch das, was VW seinem Transporter<br />

an Innenausstattung mitgibt, hat dann doch<br />

eher den Charme eines Kühlschranks. Die Innenausstattung<br />

unseres Testmobils ist im besten Falle<br />

spartanisch zu nennen.<br />

Versöhnlich stimmt dafür wieder die Anmutung<br />

dessen, was vorhanden ist: Natürlich stimmen alle<br />

Spaltmaße, ist die Verarbeitung topp und die Materialien<br />

hochwertig und strapazierfähig. Es gibt reichlich<br />

Ablagen und genug Platz auch für zwei Beifahrer.<br />

22 NFZ-Spezial | September 2013


Typisch für deutsche Lastenträger: An Verarbeitung und sinnvollen<br />

Details gibt es nichts zu meckern.<br />

Fotos: Werk (2), Odewald (3)<br />

Auch Details wie<br />

die herabgezogenen<br />

Heckfenster<br />

finden<br />

sich in beiden<br />

Schwestermodellen.<br />

Der Crafter rundet die<br />

Nutzfahrzeugpalette<br />

aus Wolfsburg nach<br />

oben hin ab.<br />

Der Sahnemotor<br />

Wenden wir uns also den echten Schokoladenseiten<br />

des Crafters zu. Und die fangen ganz vorne<br />

an, nämlich beim Motor. Schön leise dieselt er im<br />

Leerlauf vor sich hin. Bis 1500 Umdrehungen hält<br />

er sich noch zurück, danach geht dann die Post ab.<br />

Die 136 PS wuppen den schweren Brocken locker<br />

über Landstraße und Autobahn. 340 Newtonmeter<br />

Drehmoment sorgen auch im Stadtverkehr dafür,<br />

dass der Crafter locker von der Ampel weg startet.<br />

Dank des Sechsganggetriebes, das sich wirklich<br />

hervorragend schalten lässt, ist es kinderleicht, die<br />

richtige Drehzahl zu sortieren, um dem Transporter<br />

der 3,5-Tonnen-Klasse jederzeit die Sporen geben zu<br />

können. Erst wenn die Kurbelwelle schneller als 2500<br />

Umdrehungen rotiert, erlahmt das Temperament des<br />

großen Wolfsburgers spürbar. Doch man sitzt ja auch<br />

in einem Lastesel und nicht in einer Rennsemmel.<br />

Das Schönste an der flotten Sause kommt, wenn der<br />

Tank allmählich leerer wird. Denn der Crafter ist<br />

ein echter Geizkragen. Zwar sind die 7,1 angegebenen<br />

Liter im Test nicht zu erreichen gewesen, doch<br />

auch mit knapp über acht Litern markiert der blaue<br />

Bomber aus Wolfsburg echte Bestwerte. Und das<br />

auf Strecken, auf denen das optionale Blue Efficiency-Paket<br />

seine Stärken gar nicht richtig ausspielen<br />

konnte, denn auf Landstraße und Autobahn nutzt<br />

die Start-Stopp-Automatik in Verbindung mit der<br />

Rekuperation, also dem Energiesparen durch optimierte<br />

Ladung der Lichtmaschine, nur selten etwas.<br />

Ein Raumriese<br />

Was der Crafter besonders gut kann, ist, die Klappe<br />

aufzureißen. Oder sogar gleich mehrere Klappen.<br />

Heck- und seitliche Schiebetür auf, schon kommt eine<br />

weitere Stärke des Kastenwagens <strong>zum</strong> Tragen: der<br />

Platz im Inneren. Der Testwagen war mit Zurrstangen<br />

an Wand, Boden und Decke ausgerüstet. Damit<br />

lassen sich nahezu alle Lasten perfekt sichern, ob mit<br />

Spanngurten oder passenden Spannstangen.<br />

Den Kasten-Crafter gibt es in drei unterschiedlichen<br />

Radständen mit vier verschiedenen Längen und<br />

zwei unterschiedlich hohen Dächern. Damit findet<br />

fast jedes Gewerk die perfekt passende Größe. Bis<br />

zu 17 Kubikmeter Ladevolumen erreicht der Wolfsburger<br />

in seiner größten Version. Der <strong>Handwerk</strong>er<br />

sollte beim Beladen allerdings entweder einen starken<br />

Rücken oder passende Hilfsmittel haben, denn<br />

die Ladekante des Raumwunders ist recht hoch. Die<br />

in der Heckstoßstange untergebrachte Trittstufe ist<br />

absolut sinnvoll.<br />

Der Crafter wird serienmäßig mit einem Anti-Schleuder-Programm<br />

(ESP) ausgestattet. Das<br />

allerdings hat der große Kasten auch nötig, denn<br />

bei feuchter Fahrbahn wird das Fahrverhalten des<br />

Laderiesen überraschend schnell grenzwertig. Wer<br />

Spaß am Driften hat, wird den Crafter dafür lieben.<br />

Doch ein sensibler Gasfuß ist ja nicht nur die<br />

beste Sicherheitsgarantie, sondern hilft dazu noch<br />

beim Sparen. Das kann der Crafter übrigens nicht<br />

nur in Sachen Verbrauch, sondern auch bei seiner<br />

Anschaffung.<br />

Die Netto-Preise beginnen bei 27.410 Euro für<br />

den kleinsten der Wolfsburger Kantenkünstler. Wer<br />

jetzt geschickt seine Häkchen auf der Ausstattungsliste<br />

setzt und ein gutes Händchen bei der Preisverhandlung<br />

mit seinem Händler hat, der erhält einen<br />

wertstabilen Transporter mit tollem Motor, enormem<br />

Platz und allerbester Qualitätsanmutung. Womit wir<br />

wieder bei den norddeutschen Tugenden wären. (lo)<br />

NFZ-Spezial | September 2013 23


neue fahrzeugtechnik<br />

Der Akku – Quell der Freude,<br />

Quell des Zweifels: Noch besitzen<br />

nur ganz wenige Fahrzeuge<br />

nennenswerte Reichweiten<br />

zu akzeptablen Preisen.<br />

Neue Technik – neues Fahren<br />

Bremsen ist nicht mehr gleich bremsen. Und gekuppelt wird ganz ohne Hand<br />

und Fuß. Neue Technologien halten auch im Nutzfahrzeug Einzug.<br />

Reine E-Laster werden auch in Zukunft die Ausnahme<br />

bleiben. Zwar sind die Fahrwege der allermeisten<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe ideal für Elektroantriebe, da<br />

durchschnittlich weniger als 20 Kilometer pro Tag<br />

gefahren werden. Doch die Technik selber erweist<br />

sich immer noch als viel zu teuer, um dem spitzen<br />

Stift der Kalkulation zu entgehen. Anders verhält es<br />

sich dagegen mit Technologien, die sich rund um den<br />

E-Motor entwickelt haben, sich jetzt aber langsam frei<br />

machen von der Fixierung auf den E-Motor.<br />

Die Rekuperation ist dabei eines der meistgenannten<br />

Beispiele. Gemeint ist, dass die Energie, die<br />

ein Fahrzeug beim Bremsen freisetzt, nicht ungenutzt<br />

in Bremsscheibe und Reifen wandert, sondern sich<br />

um Antrieb und Spritverbrauch verdient macht. Bei<br />

E-Fahrzeugen und Hybriden fließt dieser Aktivposten<br />

zurück in die antreibende Batterie und dient dem<br />

Vortrieb.<br />

Kleine Schattenseite des Modewortes: Die Marketingstrategen<br />

der Hersteller sprechen gern von<br />

Rekuperation, wenn sie die Bremsenergie lediglich<br />

ins normale Batterienetz ihrer Fahrzeuge einspeisen.<br />

Das geschieht immer dann, wenn ein Hybridsystem<br />

gar nicht zur Verfügung steht. Doch solche „Rekuperation“<br />

könnte man auch mit einem Fahrraddynamo<br />

erreichen, ist also reiner Etikettenschwindel.<br />

Alles andere als Etikettenschwindel sind die neuen<br />

Kupplungssysteme, die etwa Fiat oder Mercedes<br />

eingeführt haben. Deren Doppelkupplungen haben<br />

nämlich längst nicht nur die Entlastung des linken<br />

Fußes <strong>zum</strong> Ziel. Dank schlauer Elektronik erkennen<br />

die Schaltautomaten punktgenau die optimale Drehzahl<br />

<strong>zum</strong> Schalten. Bestens geeignet, um zusätzliche<br />

E-Motoren ohne Ruckel und Zuckel einzubinden,<br />

verhelfen sie auch ohne gewickelte Motorentechnik<br />

zu Spritsparen und gesteigertem Komfort. (lo)<br />

Das Drehmomentwunder<br />

Elektro-Motor: Startet lautlos<br />

und hat sofort das volle<br />

Drehmoment für rasantes<br />

Anfahren (li.).<br />

Der Ladezustand der<br />

Batterie ist ein wesentlicher<br />

Aspekt der modernen<br />

Anzeigeinstrumente (re.).<br />

Fotos:Werk<br />

24 NFZ-Spezial | September 2013


Fiat für Faule<br />

Beim Fiat Ducato 130 Multijet, dem 150<br />

Multijet und dem 180 Multijet haben die<br />

Italiener das Kupplungspedal gespart. Statt<br />

dessen setzen sie, natürlich nur auf Wunsch,<br />

ihr neues automatisiertes Sechsgang-Getriebe<br />

„Comfort-Matic“ ein.<br />

Ein „automatisiertes Schaltgetriebe“ darf<br />

dabei nicht mit einem Automatikgetriebe verwechselt<br />

werden. Denn hier wird durchaus<br />

geschaltet. Nur übernimmt dies eine Elektronik,<br />

die Stellmotoren ansteuert. Im Gegensatz<br />

<strong>zum</strong> Doppelkupplungsgetriebe bleibt es dabei<br />

bei einer Kupplung. Es gibt also nach wie vor<br />

Schaltpausen, in denen Antrieb und Motor<br />

komplett getrennt sind.<br />

Das hält den mechanischen Aufbau recht<br />

einfach und damit wartungsfreundlich. Und es<br />

„versickert“ keine Energie in einem Wandler.<br />

Zudem baut das neue Getriebe schön kompakt.<br />

Und da die Elektronik regiert, werden<br />

stets die optimalen Schaltpunkte erwischt, in<br />

denen der Motor die beste Drehzahl hat, um<br />

maximalen Effekt hervorzurufen.<br />

Renner mit Laptop-Antrieb<br />

Fällt der Name Tesla, dann wandern die Blicke der Auto-Entwickler<br />

meist ins Nirgendwo. Oder sie rutschen unbehaglich auf<br />

ihren Sitzflächen. Denn nach wie vor dreht der Auto-Zwerg allen<br />

Seriengrößen eine Nase. Bereits 2006 stellten die Amerikaner ihren<br />

Zweisitzer mit reinem E-Antrieb vor. Und nach wie vor sind sie<br />

die Einzigen, die eine nennenswerte Anzahl von Fahrzeugen tatsächlich<br />

an Endverbraucher verkauft haben. Momentan schrauben<br />

die Kalifornier sogar an einer Premium-Limousine.<br />

Das Beschämende daran: Der Tesla fährt. Und zwar schnell.<br />

Und vor allem lange. 400 Kilometer schafft der Flitzer mit einer<br />

Batterieladung. Dauerhaft und immer wieder reproduzierbar, ungeachtet<br />

der Witterungsverhältnisse. Und zu einem Preis, der kaum<br />

über dem vergleichbar leistungsstarker Sportler liegt. Den Antrieb<br />

des innovativen Flitzers erledigt ein 292 PS starker E-Motor. Die<br />

Energiequellen stellen 6831 handelsübliche Lithium-Ionen-Akkus<br />

dar, wie sie auch in Laptops verbaut werden. Die Ladezeit beträgt<br />

mit Drehstrom etwa zwei Stunden, an einer normalen 230-Volt-<br />

Steckdose allerdings bis zu 20 Stunden.<br />

Bemerkenswert sind die Leistungsdaten, wenn man liest und<br />

hört, wie weit zurück Weltkonzerne wie VW, Mercedes oder Toyota<br />

sind, wenn es um ihre E-Mobilität geht. 150 Kilometer, mehr ist<br />

beim Rest der Welt momentan nicht drin.<br />

Foto: Hamacher<br />

Der astreine Hybrid<br />

Wenn zwei Technologien <strong>zum</strong> Antrieb eines<br />

Fahrzeugs genutzt werden, nennt man dies<br />

Hybrid. Dazu gehören dann zwei eingebaute<br />

Energiespeichersysteme. Als Motoren kommen<br />

dabei Otto-, Diesel- und E-Motoren <strong>zum</strong> Einsatz.<br />

Energiespeicher sind der altbekannte Tank für<br />

Benzin oder Diesel sowie Batterien und Akkus<br />

oder Gasspeicher.<br />

Bei Hybridelektrofahrzeugen gibt es Antriebe,<br />

die rein auf die elektrische Kraft an den<br />

Antriebsachsen setzen. Der an Bord befindliche<br />

Motor dient nur dazu, die Batterie wieder<br />

aufzuladen. Angetrieben wird rein elektrisch.<br />

Dieser „Range Extender“ kommt etwa im Opel<br />

Ampera <strong>zum</strong> Einsatz.<br />

Im Nutzfahrzeugbereich gibt es meist „leistungsverzweigte<br />

Hybridantriebe“. Die setzen<br />

neben ihrem konventionellen Dieselantrieb auf<br />

die Kraft gleich zweier E-Motor-Systeme. Die E-<br />

Motoren arbeiten als Generator und Motor. Die<br />

E-Energie wird der herkömmlichen Kraft der<br />

Verbrennung „zugemixt“, und zwar über eine<br />

automatische Kupplung. Damit wird der eigentliche<br />

Antrieb stets in einem drehzahlfreundlichen<br />

Bereich gehalten und deutlich Sprit gespart. Der<br />

Fuso Canter Eco Hybrid ist ein Vertreter dieser<br />

Gattung.<br />

Im Unterschied <strong>zum</strong> reinen E-Antrieb entfallen<br />

bei solchen Hybridsystemen die Besuche<br />

an einer stromgespeisten Kraftquelle.<br />

Unglaublich viele Möglichkeiten:<br />

neue Schubladen-Dimensionen ab Sommer 2013!<br />

ALUCA dimension2<br />

Das innovative Unterbodensystem<br />

• geringes Gewicht für maximale Nutzlast<br />

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Neu!<br />

NFZ-Spezial | September 2013 25


fuso<br />

Der Hoffnungsträger<br />

Wer einmal im Fuso Canter Eco Hybrid eine<br />

Runde gedreht hat, der ist vom Hybrid-Bazillus<br />

hoffnungslos infiziert.<br />

Warum gibt es diese clevere<br />

Technik nicht auch bei Pkw‘s?<br />

Der Fuso Canter Eco Hybrid<br />

ist nur 150 Kilo schwerer als<br />

sein Serienbruder ohne „Eco“.<br />

26 NFZ-Spezial | September 2013


Zunächst einmal fällt der Sushi-Laster aus Japan<br />

im Straßenverkehr gar nicht auf. Viereckiger<br />

Aufbau, großer Kasten und voluminöser Windabweiser<br />

über der Fahrerkabine. Das Wort Fuso<br />

kennen nur die wenigsten, das Emblem mit den<br />

drei Rauten ebenso. Es ist ein Überbleibsel aus der<br />

Zeit, als der Canter noch auf den Familiennamen<br />

Mitsubishi hörte. Die Nutzfahrzeugsparte der Japaner<br />

hat sich der „Weltkonzern“ Mercedes längst<br />

einverleibt. Und ist in Fernost damit durchaus<br />

erfolgreich.<br />

Spröde Schale – Hightech-Kern<br />

Beim Design des fernöstlichen Schwaben muss das<br />

Lineal eine ganz wichtige Rolle gespielt haben. Denn<br />

rund sind am Fuso nur Lenkrad und Reifen, der Rest<br />

ist eckig und kantig. Doch wahre Schönheit, das wissen<br />

nicht nur asiatische Schlaumeier, kommt von innen:<br />

Mit 4800 Kilogramm Zuladung zählt der Canter<br />

schon zu den ganz Starken im Lande.<br />

Angetrieben wird der Kraftprotz aus Fernost von<br />

einem 3-Liter-Diesel, der 150 PS auf die Kurbelwelle<br />

schmeißt. 370 Newtonmeter Drehmoment warten<br />

darauf, Laster und Ladung gen Horizont zu schleudern.<br />

Der Dirigent des Vierzylinders thront über dem<br />

Motor. Doch statt des üblichen Schalthebels per Hand<br />

wird der Takt mit dem Fuß vorgegeben. Das in dieser<br />

Fahrzeugklasse einzigartige vollautomatisierte Doppelkupplungsgetriebe<br />

„Duonic“ sortiert die sechs<br />

Gänge ohne manuelle Hilfe des Fahrers.<br />

Zwei hydraulische Nasskupplungen mitsamt ihrer<br />

elektronischen Steuerung sorgen für einen nahezu<br />

ruckfreien Betrieb, ob auf Autobahnauffahrt oder im<br />

Stadtverkehr. Da beim Beschleunigen schon immer<br />

der nächsthöhere Gang in der Doppelkupplung wartet,<br />

vollführt der Fuso Canter jeden Schaltvorgang<br />

butterweich.<br />

Die Kraft der zwei Herzen<br />

Doch der Diesel ist nicht der einzige Motor, der den<br />

Canter <strong>zum</strong> Eco macht. Zwischen Kupplung und<br />

Getriebe wartet noch ein 40 kW starker Elektromotor<br />

auf seinen Einsatz. Sobald der Fahrer den Ganghebel<br />

in Fahrposition drückt, rollt der im Test sechs Tonnen<br />

schwere LKW sanft an. Und zwar rein elektrisch! Bis<br />

auf eine Geschwindigkeit von 10 km/h beschleunigt<br />

der 200 Nm starke E-Motor ganz allein, der Diesel<br />

läuft leise im Leerlauf mit. Erst dann schaltet die<br />

Elektronik den bärigen Diesel dazu. Und das extrem<br />

komfortabel: Kein Geruckel signalisiert den Wechsel<br />

vom Stromer <strong>zum</strong> Diesel.<br />

Wird die Fahrt zügiger, dann hilft der E-Motor beim<br />

Beschleunigen. Die verlorene Energie holt sich der<br />

E-Motor immer dann wieder, wenn es darum geht,<br />

langsamer zu werden. Jedes Lösen des Fußes vom<br />

Gaspedal sorgt für ein zunächst ungewohnt starkes<br />

Bremsen des Canter. Kein Wunder, denn der schlaue<br />

Laster holt sich schon jetzt einen Teil der Energie zurück.<br />

Und wird gebremst, dann fließt auch diese Energie<br />

wieder in ihren rund 150 Kilogramm schweren<br />

Speicher zurück. Stichwort Sicherheit: Die Batterien<br />

liegen crashsicher zwischen den Achsen versteckt.<br />

Der Hybrid muss also nicht an die Steckdose,<br />

sondern auf die Piste, um sich aufzuladen. Kein<br />

Wunder, dass der Fuso Canter Eco Hybrid schon<br />

jetzt in Japan ein Renner ist, denn auch dort wird<br />

mittlerweile hinterfragt, welcher Strom denn dort<br />

aus der Dose kommt.<br />

Der erste Hybrid, der sich rechnet<br />

Mercedes geht von einer durchschnittlichen Spritersparnis<br />

von rund 25 Prozent aus. Und attestiert<br />

seinem Zukunftsträger stolz, dass bei einer Laufleistung<br />

von 40.000 Kilometern pro Jahr der zusätzliche<br />

Preis von rund 8500 Euro für die Eco-Technologie<br />

wieder drin ist. Und das in der Annahme, dass die<br />

Dieselpreise auf heutigem Niveau bleiben. Wird der<br />

ölige Energiespender teurer, worauf alles hindeutet,<br />

dann ist die Zeitspanne bis <strong>zum</strong> „Break Even“ auch<br />

deutlich kürzer.<br />

Einen echten Vertrauensbeweis liefern die<br />

Schwaben ihrem Sushi-Happen gleich mit: Sie sprechen<br />

allen Batteriekomponenten eine fünfjährige<br />

Garantie aus, die auf Wunsch auch auf zehn Jahre<br />

ausgedehnt werden kann. (lo)<br />

4800 Kilo Nutzlast<br />

trotz Batterie-Paket<br />

- der Canter zeigt,<br />

wie Hybrid Sinn<br />

macht.<br />

Faszination Technik:<br />

Dank des Duonic-<br />

Getriebes wird<br />

zugfrei geschaltet<br />

(li.). Im Cockpit kann<br />

die Rekuperation<br />

gecheckt werden<br />

(Mi.). Die Batterien<br />

sitzen crashsicher<br />

zwischen den<br />

Achsen (re.).<br />

Fotos: Werk (3), Odewald (2)<br />

NFZ-Spezial | September 2013 27


pick-up<br />

Lichtgestalt<br />

Foto: Odewald<br />

Mit dem Amarok lernten die starrachsigen Pritschen<br />

den Spagat zwischen Luxus und Lotterleben<br />

– morgens in den Forst, abends ins Theater.<br />

Ihren Lifestyle-Laster statten die Wolfsburger<br />

jetzt sogar mit einem Dreiseitenkipper aus, der<br />

aus dem SingleCab eine echte Baustellengröße<br />

macht. Doch der eigentliche Umsatz wird mit den<br />

Großstadtcowboys gemacht. Mehr als 60 Prozent<br />

aller Käufer wählen die hochwertigste Variante.<br />

Mit dem „Advantage“ und vor allem dem<br />

„Canyon“ begegnet VW diesem Trend. Üppige<br />

Lichtbügel fressen zwar die schöne Treibstoffersparnis<br />

der Hightech-Motoren dank Windwiderstand<br />

auf. Doch sie machen klar: Hier kommt<br />

einer, der könnte ganz wild sein ...<br />

Ford führt<br />

Manche Marken und Modelle sind definitiv nicht<br />

kompatibel. Während der Amarok von VW im<br />

eigentlichen Mutterland aller Pick-ups gar nicht<br />

angeboten wird (zu klein, zu schwach), bleibt das<br />

meistverkaufte Auto in den USA auf dem heimischen<br />

deutschen Markt ein Exot.<br />

Der Ford F-150 verkaufte sich in den USA<br />

enorme 645.316 mal und führt damit die Rangliste<br />

aller Pkw und leichten Nutzfahrzeuge an.<br />

Auch das zweithäufigst gehandelte Fahrzeug ist<br />

ein Pick-up, und zwar der Chevrolet Silverado.<br />

Erst auf Rang drei kommt mit dem Toyota Camry<br />

ein normaler Pkw.<br />

Und dass der Dogde Ram auf Platz 7 landet, zeigt,<br />

dass Spritverbrauch und Umweltschutz n noch lange<br />

eine Domäne der Europäer bleiben werden.<br />

Pick-ups Fiat Doblo Cargo Work Up Fiat Strada Ford Ranger<br />

Motoren ab (Benziner)<br />

(Diesel)<br />

-/-<br />

1,3 Liter (66 kW/90 PS)<br />

-/-<br />

1,3 Liter (70 kW/95 PS)<br />

-/-<br />

2,2 Liter (92 kW/125 PS)<br />

Getriebe 5-Gang-Schaltung 5-Gang-Schaltung 6-Gang-Schaltung<br />

6-Gang-Automatik<br />

Antrieb Frontantrieb Frontantrieb Heckantrieb/Allrad<br />

Höchstgeschwindigkeit 141 km/h 163 km/h 170 km/h<br />

Drehmoment 200 Nm 200 Nm 320 Nm<br />

Sitzplätze 2 2 bis 4 2 bis 5<br />

Zuladung bis 925 kg 630 kg 1232 kg<br />

zul. Gesamtgewicht bis 2430 kg 1915 kg 3200 kg<br />

Ladefläche bis 229 x 187 cm 169 x 135 cm 238 x 156 cm<br />

Abmaße<br />

(Länge/Breite/Höhe)<br />

496/187/205 cm 434/167/158 cm 527/185/170 cm<br />

Wendekreis 12,5 m 11,0 m 11,8 m<br />

Anhängelast bis<br />

(gebremst/ungebremst)<br />

1000/500 kg 1000/450 kg 3500/750 kg<br />

Verbrauch 5,1-5,3 Liter 5,2 Liter 7,3 Liter<br />

CO 2 -Ausstoß 133/140 g/km 138 g/km 192 g/km<br />

Wartungsintervalle 35.000 km 35.000 km 30.000 km/2 Jahre<br />

Preis ab (exkl. MwSt.) 18.000 € 14.500 € 21.450 €<br />

Bemerkungen 3 Motoren 3 Kabinen-Längen 3 Motor-Varianten<br />

5 Austattungs-Varianten<br />

28 NFZ-Spezial | September 2013


Die Schmutz-Laster<br />

Offene Ladefläche, kombiniert mit<br />

hochbeinigem Allradfahrwerk und<br />

kräftigen Motoren – in Amerika<br />

nennt man dieses Segment treffend<br />

„Dirty Cargo Business“<br />

Lange Zeit waren Pick-ups in Deutschland eine reine<br />

Domäne von Land- und Forstwirten. Doch seit<br />

VW den Amarok auch auf deutsche Straßen brachte,<br />

genießt die Fahrzeugklasse ungeahnten Aufwind.<br />

Und mittlerweile hat ein moderner Pick-up auch<br />

nichts mehr gemein mit den robust-martialischen<br />

Cowboy-Mobilen von einst. Moderne Motorentechnik<br />

drückt den Durchschnittsverbrauch auf unter<br />

zehn Liter. Nach wie vor setzt der Biturbo von VW<br />

hier übrigens den Maßstab.<br />

Foto: Odewald<br />

Auch die Inneneinrichtung der Pick-ups hat die<br />

Hemdsärmeligkeit abgelegt. Leder und Mulitmedia<br />

sind Trumpf, hochwertige Verarbeitung und feine<br />

Stoffe umschmeicheln Fahrer und Passagiere. Und<br />

die Zubehörlisten der Hersteller sind mittlerweile<br />

fast so lang wie bei den Pkw. Das treibt die Preise<br />

natürlich auch in stolze Höhen.<br />

Doch bei allem Luxus haben die Allradler ihre ursprüngliche<br />

Herkunft nicht vergessen. Sind die Kühe<br />

ausgebrochen, die Baustellen verschlammt oder die<br />

Pisten verschneit, dann können die Allradler im<br />

Handumdrehen zur automobilen Wildsau werden.<br />

Auch wenn das auf Lack und Leder den einen oder<br />

anderen Flecken verursacht. (lo)<br />

Genügsame Arbeitstiere:<br />

Pick-ups, wie<br />

hier der Mitsubishi<br />

L200, erfreuen sich<br />

auch in Deutschland<br />

wachsender<br />

Beliebtheit.<br />

Toyota peppt den Hilux auf<br />

Lange Zeit waren die Japaner dominierend, wenn<br />

es um Pick-ups in hiesigen Gefilden ging. Jetzt<br />

müssen sie nachlegen. Und rüschen ihr in siebter<br />

Generation gefertiges Arbeitstier mit netten Accessoires<br />

auf.<br />

Eine Staubbox aus Polyester will sich Einkäufen<br />

annehmen, ein Kunststoff-Hardtop die Ladung<br />

auf der offenen Ladefläche schützen. Und der<br />

chromblitzende Bügel über dem Fahrerhaus ist<br />

schon länger optische Bürgerpflicht, will man denn<br />

demonstrieren, dass man trotz Pick-up eben kein<br />

Förster ist.<br />

Toyota hat für seinen Evergreen übrigens<br />

einen komplett neuen Nachfolger angekündigt,<br />

der voraussichtlich Ende 2013 vorgestellt werden<br />

wird.<br />

Isuzu D-Max Mitsubishi L200 Nissan Navara Toyota Hilux VW Amarok<br />

-/-<br />

2,5 Liter (120 kW/163 PS)<br />

6-Gang-Schaltung<br />

5-Gang-Automatik<br />

-/-<br />

2,5 Liter (100 kW/136 PS)<br />

5-Gang-Schaltung<br />

5-Gang-Automatik<br />

-/-<br />

2,5 Liter (106 kW/144 PS)<br />

-/-<br />

2,5 Liter (106 kW/144 PS)<br />

-/-<br />

2,0 Liter (103 kW/140 PS)<br />

6-Gang-Schaltung 5-Gang-Schaltung 6-Gang-Schaltung<br />

8-Gang-Automatik<br />

Heckantrieb/Allrad Heckantrieb/Allrad Heckantrieb/Allrad Heckantrieb/Allrad Heckantrieb/Allrad<br />

180 km/h 167 km/h 168 km/h 170 km/h 168 km/h<br />

400 Nm 314 Nm 450 Nm 343 Nm 340 Nm<br />

2 bis 5 2 bis 5 2 bis 5 2 bis 5 2 bis 5<br />

1080 kg 1005 kg 1140 kg 835 kg 1243 kg<br />

3000 kg 2850 kg 3240 kg 2730 kg 3040 kg<br />

231 x 157 cm 222 x 147 cm 186 x 156 cm 234 x 152 cm 221 x 162 cm<br />

511/178/171 cm 504/175/175 cm 530/185/179 cm 526/176/180 cm 525/194/182 cm<br />

11,8 m 11,8 m 13,8 m 13 m 12,5 m<br />

2500/750 kg 2700/750 kg 3000/750 kg 2500/750 kg 3200/750 kg<br />

7,4 Liter 7,5 Liter 8,4 Liter 7,3 Liter 7,0 Liter<br />

194 g/km 199 g/km 222 g/km 193 g/km 185 g/km<br />

20.000 km/1 Jahr 15.000 km/1 Jahr 30.000 km/1 Jahr 30.000 km/2 Jahre 30.000 km/2 Jahre<br />

17.353 € 24.290 € 22.604 € 18.250 € 20.460 €<br />

auch als Fahrgestell lieferbar<br />

3 Kabinen-Varianten<br />

3 Motor-Varianten 3 Motor-Varianten<br />

4 Ausstattungs-Varianten<br />

2 Motor-Varianten 3 Motor-Varianten<br />

2 Karosserie-Varianten<br />

Stand: Juli 2013<br />

NFZ-Spezial | September 2013 29


nissan<br />

Lasttier im<br />

Armani-Anzug<br />

Der Navara begeistert nicht nur abenteuerlustige<br />

<strong>Handwerk</strong>er. Der Pick-up hat auch<br />

Fans, deren Beine noch nicht einmal die<br />

Pedalerie erreichen.<br />

Erfreut nicht nur die Tochter<br />

eines <strong>Handwerk</strong>sjournalisten:<br />

Der Nissan Navara<br />

macht auf und neben der<br />

Straße eine gute Figur.<br />

Aufgeräumt und mit zahlreichen Kompfortmerkmalen ausgestattet präsentiert<br />

sich der Innenraum des Pick-ups aus Fernost.<br />

Eigentlich kümmert sich mein Kollege Lutz Odewald<br />

bei uns in der Redaktion um die Testwagen. Doch<br />

neulich war er mit einen Testkandidaten unterwegs,<br />

der mein Interesse auf Anhieb geweckt hatte: Einem<br />

Nissan Navara. Der mächtige, fast 5,40 Meter lange<br />

Pick-up, war auf dem Parkplatz unseres Verlages<br />

kaum zu übersehen. Noch dazu, weil der Packesel<br />

in Quietschrot lackiert war.<br />

„Lass mir mal die Schlüssel da. Den nehme ich<br />

gern am Wochenende mit.“ Wenn ich gewusst hätte,<br />

in welches Gefühlschaos ich meine Tochter mit dem<br />

Pick-up stürzen würde, wären mir diese Worte nicht<br />

so leicht über die Lippen gegangen. Man muss dazu<br />

wissen, dass meine fast Fünfjährige wohl meinen<br />

Autotick geerbt hat. Entsprechend begeistert ist die<br />

30 NFZ-Spezial | September 2013


Praktische Details:<br />

Geschickt hat Nissan das<br />

Zurrsystem auf der Ladefläche<br />

des Pick-ups gelöst.<br />

Fotos: Hamacher<br />

kleine Dame, wenn Papa aus der Redaktion mal<br />

wieder ein Testauto mitbringt – noch dazu in ihrer<br />

Lieblingsfarbe! Also: Kindersitz umgebaut und ab<br />

ins Wochenende.<br />

Was schon auf den ersten Metern mit dem Nissan<br />

Navara positiv ins Auge fällt, ist die exzellente<br />

Ausstattung. Vieles erinnert weit mehr an eine Oberklasse-Limousine<br />

als an ein Arbeitstier. Touchscreen-<br />

Navigation ist ebenso an Bord wie ein Autotelefon,<br />

ein Bord<strong>com</strong>puter, ein Soundsystem von Bose, eine<br />

Sitzheizung bis hin zu einem auf Knopfdruck zu<br />

öffnenden Sonnendach.<br />

Was positiv überrascht ist der komfortable<br />

Einparkhelfer. Legt man den Rückwärtsgang ein,<br />

erscheint auf dem Display in der Mitte des Armaturenbretts<br />

das Bild der Rückfahrkamera. Gestrichelte<br />

Linien zeigen – je nach Lenkeinschlag – an, wo der<br />

Riese sich hinbewegt.<br />

Die angenehme Sitzhöhe im Navara ist ebenfalls<br />

ein Plus. Die ist zwar nicht ganz so beachtlich wie<br />

bei anderen Pick-ups, reicht aber dennoch locker aus,<br />

um im Stadtverkehr die Übersicht zu wahren und<br />

auf dem Weg <strong>zum</strong> Kunden im noch unbefestigten<br />

Baugebiet nicht aufzusetzen.<br />

Auf und abseits der Straße<br />

Überhaupt macht der große Fernostler auch abseits<br />

der Straße eine gute Figur. Loser Sand auf einer Großbaustelle?<br />

Kein Problem. Allrad-Antrieb aktivieren<br />

– normal sorgen nur die Hinterräder für Vortrieb –<br />

Kupplung langsam kommen lassen und genüsslich<br />

wird auch weiches Gelände durchpflügt. Und wenn<br />

der Allrad allein nicht reicht, stellt der Japaner auch<br />

noch eine Gelände untersetzung und eine Differenzialsperre<br />

bereit. So untersetzt, begrenzt bald nur noch<br />

der eigene Mut den Vorwärtsdrang des geräumigen<br />

Allradlers. Die Hinterachse ruht auf soliden Blattfedern.<br />

Und da die bis zu 1000 kg Nutzlast locker<br />

schultern, wird es ruppig, wenn der Geländeriese leer<br />

oder nur mit leichtem Gepäck unterwegs ist.<br />

Die fünf Sack Zement, die ich mit meiner Tochter<br />

aus dem Baumarkt geholt habe, fielen jedenfalls<br />

weder optisch noch im Fahrverhalten auf. Was dagegen<br />

sehr wohl ins Gewicht fällt, ist der Verbrauch.<br />

Denn der pendelt munter um die Zehn-Liter-Marke.<br />

Und das bei zurückhaltender Fahrweise. Geht das<br />

für den Stadtverkehr angesichts der schieren Größe<br />

des Navara noch in Ordnung, ist der Wert für die<br />

Landstraße im Vergleich zu anderen Fahrzeugen<br />

dieses Kalibers schon ziemlich happig. Viel weniger<br />

Verbrauch ist auch dort nicht drin, bestätigte<br />

mir mein Kollege, der das Fahrzeug eigentlich testete.<br />

Mittlerweile hat aber auch Nissan abgerüstet<br />

und bietet neben dem 190-PS-Klassenbesten eine<br />

144 PS-Motorisierung an.<br />

Fazit<br />

Der Nissan Navara macht was her. In der getes teten<br />

Version mit der 190 PS starken 2,5-Liter-Maschine<br />

mit edler Ausstattung fühlt man sich an Bord wie in<br />

einer Sänfte. Zugegeben: Träger der selbigen könnten<br />

bei Unebenheiten sanfter zu Werke gehen. Aber wir<br />

reden hier eben doch über ein Nutzfahrzeug mit<br />

Lkw-Zulassung. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist der<br />

Verbrauch, hier sind die Mitbewerber vorn. Davon<br />

abgesehen stellen die Japaner für rund 40.000 Euro<br />

einen gelungenen Pick-up mit guten Manieren auf<br />

die Räder.<br />

Meiner Tochter ist der „Jeep“, wie sie den Nissan<br />

nennt, übers Wochenende ebenfalls ans Herz gewachsen.<br />

Der Abschied am Montagmorgen vor dem<br />

Kindergarten war lang und für sie nicht leicht. (ha)<br />

Klare Kante: Der große<br />

Nissan verzichtet auf viel<br />

Zierrat.<br />

NFZ-Spezial | September 2013 31


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