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Tagebaue Friedlän<strong>de</strong>r, Schwarzhei<strong>de</strong> und Anna-Süd<br />

Um 1919 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagebau Friedlän<strong>de</strong>r aufgeschlossen.<br />

Die zwischen Lauchhammer-Ost und Kostebrau bis<br />

1946 betriebene Grube wur<strong>de</strong> ab Mitte <strong>de</strong>r 20er Jahre<br />

vom Unglück verfolgt. Großfeuer, Rutschungen und<br />

<strong>de</strong>r Einsturz <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rbrücke schon in <strong>de</strong>r Bauphase<br />

unterbrachen das Abbaugeschehen immer wie<strong>de</strong>r. 1937<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagebau Anna-Süd und zehn Jahre später <strong>de</strong>r<br />

Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong> in Betrieb genommen.<br />

Tagebau Friedlän<strong>de</strong>r<br />

Im Jahr 1919 fan<strong>de</strong>n die Aufschlussarbeiten für <strong>de</strong>n<br />

Tagebau Friedlän<strong>de</strong>r bei Zschornegosda, <strong>de</strong>m heutigen<br />

Schwarzhei<strong>de</strong>, statt. Der Tagebau erhielt seinen Namen<br />

vom damaligen Besitzer <strong>de</strong>r Braunkohlenwerke und<br />

Brikettfabriken Fritz Friedlän<strong>de</strong>r. 1921 wur<strong>de</strong> die erste<br />

Kohle geför<strong>de</strong>rt, so dass im Mai jenes Jahres <strong>de</strong>r erste<br />

Kohlenzug aus <strong>de</strong>m Tagebau Friedlän<strong>de</strong>r zum Bunker <strong>de</strong>r<br />

Brikettfabrik Emanuel bei Dolsthaida fahren konnte.<br />

Ab 1923 häuften sich die Unglücke: Bei einem Großfeuer,<br />

das <strong>de</strong>n Tagebau für Monate stilllegte, verbrannten<br />

die Flözoberfläche und die Arbeitsebene <strong>de</strong>r Kohlenbagger.<br />

Im selben Jahr zerstörte eine Rutschung sämtliche<br />

Gebäu<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Sohle <strong>de</strong>s Tagebaus und die Hauptantriebsstation<br />

<strong>de</strong>r Kettenbahn.<br />

Eine weitere folgenschwere Katastrophe ereignete sich<br />

am 21. März 1928. Das Montagegerüst mit <strong>de</strong>n bereits<br />

montierten Teilen <strong>de</strong>r Abraumför<strong>de</strong>rbrücke stürzte bei<br />

starkem Sturm ein und riss 12 Monteure mit in <strong>de</strong>n Tod.<br />

Lauchhammer<br />

1936<br />

1935<br />

1934<br />

1933<br />

1932<br />

Brikettfabrik 67<br />

Hauptwerkstatt<br />

Lauchhammer-Süd<br />

1931<br />

1930<br />

Brikettfabrik 68<br />

1937<br />

1926<br />

1925<br />

1924<br />

Kostebrau<br />

1927<br />

1923<br />

1922<br />

1921<br />

1928<br />

Offenbar wur<strong>de</strong>n die Nietkolonnen zu spät evakuiert und<br />

die Stärke <strong>de</strong>s Sturms unterschätzt.<br />

Am 1. August 1929 wur<strong>de</strong> die nun endlich fertig gestellte<br />

Brücke „Friedlän<strong>de</strong>r“ in Betrieb genommen. 1940<br />

benannten die Nationalsozialisten die Grube in „Karl-<br />

Büren-Grube“ um, da <strong>de</strong>r Namensgeber Friedlän<strong>de</strong>r<br />

jüdischer Herkunft war. 1946 wur<strong>de</strong> unter russischer<br />

Hoheit die Grube noch einmal umbenannt, dieses Mal in<br />

„Kombinat Friedlän<strong>de</strong>r“. Im gleichen Jahr en<strong>de</strong>te die Abbautätigkeit<br />

im Tagebau. Aus seiner Endstellung wur<strong>de</strong><br />

ab 1947 <strong>de</strong>r Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong> betrieben.<br />

1938<br />

1952<br />

1954<br />

1955<br />

1951<br />

1939<br />

1940<br />

Tagebau<br />

Friedlän<strong>de</strong>r<br />

1919-1946<br />

1941<br />

1942<br />

Schwarzhei<strong>de</strong><br />

Tagesanlagen<br />

Römerkeller<br />

1943<br />

1944<br />

1946<br />

1945<br />

1947<br />

1944<br />

1948<br />

Tagebau<br />

Schwarzhei<strong>de</strong><br />

1947-1955<br />

Tagebau<br />

Anna-Süd<br />

1937-1947<br />

1943<br />

1949<br />

1947<br />

1942<br />

1941<br />

1938<br />

1939<br />

1940<br />

Synthesewerk<br />

Schwarzhei<strong>de</strong><br />

Klettwitz<br />

Schipkau<br />

Hauptwerkstatt<br />

Schipkau<br />

Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong><br />

Tagebau Friedlän<strong>de</strong>r (1919-1946)<br />

Landinanspruchnahme: 778 ha<br />

Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong> (1947-1955)<br />

Landinanspruchnahme: 622 ha<br />

Tagebau Anna-Süd (1937-1947)<br />

Landinanspruchnahme: 263 ha<br />

Tagebau<br />

Sonstige Abbauflächen<br />

Waldflächen<br />

Landwirtschaftsflächen<br />

Verkehrsflächen<br />

Wasser<br />

Wohnen<br />

Sonstige Flächen<br />

Eisenbahn<br />

Der Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong> entwickelte sich nördlich<br />

von Schwarzhei<strong>de</strong> bis ins Jahr 1955. Die För<strong>de</strong>rbrücke<br />

„Friedlän<strong>de</strong>r“ wur<strong>de</strong> hier zwischen 1929 und 1953<br />

eingesetzt. Sie för<strong>de</strong>rte eine Abraummenge von rund<br />

345 Millionen Kubikmetern. Die im auslaufen<strong>de</strong>n Tagebau<br />

Schwarzhei<strong>de</strong> frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rbrücke wur<strong>de</strong> ab 1954<br />

im Abbaufeld Klettwitz eingesetzt. Der Tagebaubetrieb<br />

wur<strong>de</strong> nach Auskohlung <strong>de</strong>r Braunkohlenvorräte 1955 been<strong>de</strong>t.<br />

Zwischen 1970 und 1991 wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n südlichen<br />

Bereichen <strong>de</strong>s ehemaligen Tagebaus am Restloch 59 eine<br />

Müll<strong>de</strong>ponie <strong>de</strong>r Stadt Schwarzhei<strong>de</strong> betrieben.<br />

8<br />

Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord

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