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Sanierung im Raum Klettwitz-Nord Beim Besuch des Sanierungsraumes Klettwitz-Nord fallen sofort zwei Dinge ins Auge: die zum Besucherbergwerk umgebaute ehemalige Abraumförderbrücke F60 und die wachsende Wasserfläche des Bergheider Sees. Tourismus und Naturschutz liegen hier, in Nachbarschaft des Naturparadieses Grünhaus, eng beieinander. Als Abraumförderbrücke war die F60 in Lichterfeld bei Finsterwalde einst eine der größten beweglichen technischen Anlagen der Welt. Seit 1992 steht sie still und fungiert seitdem als begehbares Besucherbergwerk und Veranstaltungsort. Sie stellt ein beeindruckendes Zeugnis der Bergbautechnik des 20. Jahrhunderts dar. Nach der Stilllegung der F60 war deren Sprengung geplant. Während vieler Gespräche zwischen den beteiligten Akteuren wurde schnell klar: Die F60 muss der Nachwelt erhalten bleiben. 1998 kaufte die Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf die Förderbrücke, den Werkstattwagen und rund 70 Hektar Fläche im Umfeld. Im Februar 2000 fuhr der Stahlriese die letzten 400 Meter aus dem Tagebau heraus an seinen heutigen Standort am Nordufer des künftigen Bergheider Sees und wurde in der folgenden Zeit zum Besucherbergwerk umgebaut. Die LMBV übernahm im Auftrag des Landes Brandenburg die Montage des Aussichtscontainers in knapp 80 Metern Höhe und die Umrüstung von circa 1.300 Metern Laufstegen zu einem touristischen Rundweg in luftiger Höhe. „Wir sind mit unseren geführten Touren auf der F60 fast von Null auf 100 ins Geschäft eingestiegen. Anfangs gab es Schnuppertouren. Bei der Eröffnung stand ich da im Anzug mit rotem Helm und wir mussten fast 4.000 Besucher bändigen, die voller Erwartung vor uns standen.“ (Olaf Umbreit, Förderverein Besucherbergwerk F60 e. V.) Seit der Eröffnung 2002 kann die Brücke, die weiterhin unter Bergrecht steht, zu Fuß erklommen werden. Mit Veranstaltungen wie dem Lichtwechsel bis hin zu Rockund Klassikkonzerten bietet die F60 die Kulisse für eine Vielzahl kultureller Events. Von Anfang an hat die Förderbrücke einen stetig steigenden Besucherstrom zu verzeichnen. Im Durchschnitt besuchen etwa 70.000 Gäste pro Jahr den „liegenden Eiffelturm“ in der Lausitz. Arbeiter beim Streuen von Anti-Rutsch-Split beim Rausfahren der F60 aus dem Tagebau Klettwitz-Nord, 2000 Flutungsbeginn des Bergheider Sees am 21.09.2001 Reinigungsarbeiter in der Flutungsleitung zum Bergheider See, 2003 Bergheider See, ehemaliger Tagebau Klettwitz-Nord, 2007 Wo Bergheide stand, liegt heute ein See Seit 2001 wird das Restloch südlich der F60 geflutet. Bis 2012 wird sich hier der Bergheider See bilden. Der See wird einmal eine Fläche von 332 Hektar einnehmen. Namensgebend war der 1985 an dieser Stelle abgebaggerte Ort Bergheide mit einst 1.600 Einwohnern. Der Landschaftssee wird im nördlichen Bereich künftig vorrangig für den Tourismus genutzt, der südliche Teil bleibt dem Naturschutz vorbehalten. Das Flutungswasser, das sich in den Bergheider See ergießt, kommt derzeit aus einer rund 16 Kilometer langen Pipeline, die u. a. aus der Schwarzen Elster gespeist wird. Das kostbare Nass wird zuerst über den Ferdinands- und den Südteich in Lauchhammer geleitet und von dort über die Flutungsleitung in die Grubenwasserreinigungsanlage bei Lichterfeld. Von hier aus erfolgt die Einleitung in den entstehenden Bergheider See. 22 Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord
Zum Besucherbergwerk umgebaute Abraumförderbrücke F60 am Rand des ehemaligen Tagebaus Klettwitz-Nord, 2007 Mit dem Skateboard durchs Rohr Die Männer der Grubenwehr haben bei der Reinigung der Flutungsleitung zum Bergheider See keinen leichten Job. Alljährlich müssen sie auf ihren mehrtägigen Kontrollbefahrungen durch die Pipeline, die einen Durchmesser von 1,20 Metern hat, in gebeugter Haltung durch die Röhre kriechen. In wassergeschützter Gummibekleidung bewegen sie sich mehr als fünf Meter unter der Erde durch Eisenhydroxidschlamm in teilweise bis zu 50 Zentimeter hohem Wasser. Dazu kommt noch das Gewicht der Gasmess-, Abseil- und Sicherungstechnik. Neuerdings bewältigen sie die kilometerlange Leitung mit dem Skateboard. 23
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