pdf, 4200 KB - post-mining.de

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Altes bewahren und Neues schaffen Im Raum Kleinleipisch/Klettwitz spielt Energie auch nach Beendigung des Bergbaus eine große Rolle. In Zeiten, in denen der Klimawandel in aller Munde ist und neue Energieerzeugungsformen erforscht werden, pflanzt man hier Energiewälder an und errichtet Windparks. Doch auch bestehende Landschaftsteile aus der Zeit des aktiven Bergbaus könnten kommende Generationen an das Kapitel der Bergbaugeschichte erinnern. Auf den Flächen des ehemaligen Tagebaus Klettwitz wird voraussichtlich der größte Energiewald Deutschlands entstehen – der Energiewald Kostebrau. Rund um den Ort Kostebrau ist geplant, vor allem schnell wachsende Pappeln und Robinien innerhalb von so genannten Schnellwuchsplantagen anzupflanzen. Sie könnten langfristig einen wichtigen Beitrag für die Energieholzversorgung der Stadt Lauchhammer leisten. Mit dem hier gewonnenen Holz sollen künftig fossile Energieträger zur Versorgung öffentlicher Gebäude, wie z. B. des Rathauses oder der Schwimmhalle, ersetzt werden. Die Planungen sehen einen circa 750 Hektar großen Bereich rund um Kostebrau vor. Neben ökologischen Kriterien, wie z. B. Artenvielfalt oder Biotopvernetzung, ist auch die Berücksichtigung landschaftsästhetischer Aspekte vorgesehen. Eine Einbindung in die bestehende bzw. noch auszubauende touristische Infrastruktur ist ebenfalls möglich. Dieses Projekt kann den Charakter der Energieregion Lausitz stärken und deutschlandweit Maßstäbe setzen. Die Machbarkeit des Vorhabens wurde durch eine Studie des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften e. V. bereits belegt. Wind statt Kohle Ein eindrucksvolles Beispiel für die Umstellung vom fossilen Energieträger Braunkohle zu erneuerbaren Energien ist der Windpark Klettwitz. Auf den rekultivierten Kippenflächen des ehemaligen Tagebaus Klettwitz befindet sich einer der größten Windparks Europas. Auf einer Gesamtfläche von 400 Hektar stehen 58 einzelne Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 1,65 Megawatt. Im Jahr 2004 wurde die letzte errichtet. Die Windräder mit einer installierten Leistung von über 90 Megawatt erzeugen im Jahr mehr als 110.000 Megawattstunden, genug für den Strombedarf von circa 30.000 Haushalten. Auch die Dimensionen der Anlagen sind imposant: Die Höhe der Windmühlen bis zur Rotorspitze beträgt 111 Meter. Um einen ausreichend stabilen Untergrund für die Fundamente der Anlagen zu schaffen, wurden hier die Lanzen der Rütteldruckmaschinen bis zu 70 Meter tief in die Erde gebohrt. Alpen in der Lausitz Vor über 70 Jahren entstanden durch die Arbeit der Abraumförderbrücke F25 auf den Flächen der ehemaligen Tagebaue Schwarzheide und Friedländer bis heute vegetationslose Schüttungsrippen. Diese so genannten Geigerschen Alpen liegen westlich von Kostebrau und wurden nach 1990 zum Geschützten Landschaftsbestandteil. Namensgeber war der Direktor der damaligen Braunkohlenwerke. Nach der Auskohlung wurden jedoch nie Rekultivierungsarbeiten durchgeführt. Der Abraum liegt heute fast noch genau so, wie vor Jahrzehnten von der Förderbrücke gekippt und nur durch Wind und Wasser verformt. Obwohl durch Zuflug von Samen aus der Umgebung die Entwicklung von Pflanzen möglich wäre, verhindert der vegetationsfeindliche tertiäre Boden jegliche Keimung und damit das Wachstum. Visualisierung des Energiewaldes Kostebrau mit Prognose für 2010 Erosionsrippen in den Geigerschen Alpen, 2006 Erdbaumaßnahmen Kleinleipisch, 2004 30 Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord
Windpark Klettwitz, 2003 31
Seite 1 und 2: Lausitzer Braunkohlenrevier Wandlun
Seite 3: Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-N
Seite 6 und 7: Von der Landwirtschaft zum Bergbau
Seite 8 und 9: 1946 19341933 1936 1937 Tagebaue Ko
Seite 10 und 11: Tagebaue Friedländer, Schwarzheide
Seite 12 und 13: Tagebau Klettwitz Westlich von Schi
Seite 14 und 15: 1989 Tagebau Klettwitz-Nord Der Tag
Seite 16 und 17: Verlorene Orte, überbaggerte Lands
Seite 19 und 20: HEUTE Sanierung einer Landschaft Al
Seite 21 und 22: Ausgediente Großgeräte aufgereiht
Seite 23 und 24: Sanierung - eine Herkulesaufgabe De
Seite 25 und 26: Zum Besucherbergwerk umgebaute Abra
Seite 27: 1978 Sprengung der Förderbrücke
Seite 30 und 31: 28 Radfahrer vor der F60 bei der Er
Seite 35 und 36: Metamorphosen Landschaftsverwandlun
Seite 37 und 38: Klettwitz Kleinleipisch/Lauchhammer
Seite 39 und 40: Impressum Wandlungen und Perspektiv

pdf, 4200 KB - post-mining.de

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?