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Tagebau Klettwitz<br />
Westlich von Schipkau wur<strong>de</strong> 1951 <strong>de</strong>r Tagebau<br />
Klettwitz aufgeschlossen. Die Vorfeldberäumung<br />
war extrem kompliziert, da eine Fülle von alten<br />
Tief- und Tagebauen überbaggert wer<strong>de</strong>n musste.<br />
Mit drei Abraumför<strong>de</strong>rbrückenverbän<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
von 1951 bis 1991 Kohle geför<strong>de</strong>rt, die vor allem<br />
zur Herstellung <strong>de</strong>s für die DDR lebensnotwendigen<br />
BHT-Kokses benötigt wur<strong>de</strong>.<br />
Der Tagebau Klettwitz schloss flächenmäßig an <strong>de</strong>n Abbaubereich<br />
<strong>de</strong>s Tagebaus Anna-Süd an und entwickelte<br />
sich aus seiner Anfangsstellung heraus ständig gegen<br />
<strong>de</strong>n Uhrzeigersinn um <strong>de</strong>n Ort Kostebrau, bis das Dorf<br />
schließlich vollständig vom Tagebau umgeben war.<br />
Die im Tagebau Klettwitz geför<strong>de</strong>rte Rohbraunkohle<br />
diente zur Versorgung <strong>de</strong>r Brikettfabriken in Klettwitz,<br />
Schwarzhei<strong>de</strong>-Ost, Hörlitz, Brieske, Lauchhammer und<br />
Plessa. Schwerpunkt war hierbei die qualitätsgerechte<br />
För<strong>de</strong>rung von Rohkohle für die Brikettfabriken, die verkokungsfähige<br />
Briketts für die Braunkohlenkoksherstellung<br />
in <strong>de</strong>r Kokerei Lauchhammer lieferten. Der Tagebau<br />
Klettwitz erreichte im Jahr 1990 vor <strong>de</strong>m Ort Kostebrau<br />
seine Endstellung und wur<strong>de</strong> 1991 stillgelegt.<br />
Drei För<strong>de</strong>rbrücken für <strong>de</strong>n Abraum<br />
Im Juli 1954 nahm die För<strong>de</strong>rbrücke „Friedlän<strong>de</strong>r“, die zuvor<br />
im Tagebau Schwarzhei<strong>de</strong> eingesetzt war, <strong>de</strong>n Betrieb<br />
auf. Durch einen schwerwiegen<strong>de</strong>n Liegendgrundbruch<br />
1985<br />
1986<br />
1984<br />
Lauchhammer<br />
1983<br />
1982<br />
1987<br />
Brikettfabrik 67<br />
1981<br />
1988<br />
1980<br />
1989<br />
1990<br />
Kostebrau<br />
Brikettfabrik 68<br />
stürzte diese För<strong>de</strong>rbrücke am 9. Februar 1958 ein. Ihre<br />
mächtigen Stützen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Erdmassen einfach<br />
weggedrückt und <strong>de</strong>r Stahlgigant brach krachend in sich<br />
zusammen. Die Brücke war nach dieser Havarie nur noch<br />
Schrott. Durch <strong>de</strong>n Einsturz stand die am Bo<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong><br />
Brückenkonstruktion so stark unter Spannung, dass noch<br />
tagelang Nieten und Bolzen durch die Gegend schossen.<br />
Die lebensgefährlichen Demontagearbeiten konnten somit<br />
nur unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und nach einem<br />
ausgeklügelten Plan erfolgen. Bedingt durch das Unglück<br />
musste von 1958 bis 1962 ein Ersatzbetrieb eingerichtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Für die Kohlenfreilegung wur<strong>de</strong> nun die im Tagebau<br />
Tröbitz frei gewor<strong>de</strong>ne Abraumför<strong>de</strong>rbrücke „Wildgrube“<br />
1979<br />
1991<br />
1978<br />
1977<br />
1976<br />
1958<br />
1975<br />
Tagebau<br />
Klettwitz<br />
1951-1991<br />
1959<br />
1957<br />
1956<br />
1974<br />
Tagesanlagen<br />
Römerkeller<br />
1960<br />
1955<br />
1973<br />
1954<br />
1972<br />
1970<br />
1953<br />
1961<br />
1969<br />
Annahütte<br />
1968<br />
1952<br />
1967<br />
1962<br />
1963<br />
1950<br />
1949<br />
1951<br />
1966<br />
1965<br />
1964<br />
Hauptwerkstatt<br />
Schipkau<br />
Klettwitz<br />
Schipkau<br />
Drochow<br />
Meuro<br />
Tagebaugebiet Klettwitz (1951-1991)<br />
Landinanspruchnahme: 5.166 ha<br />
Rohkohlenför<strong>de</strong>rung: 362 Mio. t<br />
Abraumbewegung: 2.526 Mio. m³<br />
Tagebau<br />
Sonstige Abbauflächen<br />
Waldflächen<br />
Landwirtschaftsflächen<br />
Verkehrsflächen<br />
Wasser<br />
Wohnen<br />
Sonstige Flächen<br />
Eisenbahn<br />
eingesetzt, die nach achtmonatiger Demontage- und<br />
Montagezeit im Oktober 1958 <strong>de</strong>n Betrieb aufnahm. Die<br />
zunehmen<strong>de</strong> Mächtigkeit <strong>de</strong>s Abraums im Abbaufeld auf<br />
über 100 Meter erfor<strong>de</strong>rte jedoch bald <strong>de</strong>n Einsatz einer<br />
noch leistungsfähigeren Abraumför<strong>de</strong>rbrücke, die in <strong>de</strong>r<br />
Lage war, 40 bis 50 Meter Abraum in einem Arbeitsgang<br />
abzutragen. Hier kam nun die neu konstruierte Abraumför<strong>de</strong>rbrücke<br />
„Klettwitz“ (Typ F45) mit zwei angeschlossenen<br />
Baggern Es 1600 zum Einsatz.<br />
Im Jahr 1971 wur<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Brücke und <strong>de</strong>n Baggern<br />
leistungssteigern<strong>de</strong> Umbauten vorgenommen, in <strong>de</strong>ren<br />
Folge die jährliche Abraumleistung auf 55 bis 60 Millionen<br />
10<br />
Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord