Schulzeitung - nms Voitsberg - Ausgabe 3
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Die geheimnisvolle Münze<br />
Es war einmal ein Mädchen, namens Nina. Nina wünschte sich nichts sehnlicher als einen<br />
Hund. Aber ihre Eltern waren zu arm, um ihr einen zu kaufen. Zum Trost fuhren ihre Eltern<br />
mit ihr an einen nahe gelegenen Badesee. Doch Nina fand keine Freude an dem Ausflug. Sie<br />
saß nur auf ihrem Handtuch und starrte ins Leere. Plötzlich funkelte etwas im Sand. Als sie<br />
nachschaute, entdeckte sie eine Münze. Doch es war keine normale Münze, sondern es war<br />
eine Goldmünze, auf der ein schwarzes Kleeblatt abgebildet war.<br />
Sie dachte sich: „Vielleicht bringt sie mir Glück und ich bekomme schon bald einen Hund.“<br />
Dann nahm sie die Münze an sich und sie fuhr am Abend mit ihren Eltern wieder nach Hause.<br />
Gleich am nächsten Tag nahm sie die Münze mit auf ihren Schulweg. Als sie aus dem Haus<br />
ging, fing es an in Strömen zu regnen. Als sie zu laufen begann, weil sie ihren Bus verpasst<br />
hatte, fiel sie kopfüber in einen Ameisenhaufen. Durch die vielen Ameisen im Gesicht konnte<br />
sie nichts sehen und so fiel sie direkt in eine Schlammgrube.<br />
Als sie endlich in der Schule ankam, sah sie aus wie ein nasser Pudel mit dreckverschmierten<br />
Kleidern und Ameisen in den Haaren. Doch es kam noch schlimmer: Es war heute in der<br />
Schule „Fototag!“ So ging es die restliche Woche weiter. Seit Nina diese Münze besaß, hatte sie<br />
ununterbrochen Pech. Also fasste Nina den Entschluss die „Pechmünze“ einfach wieder zum<br />
Strand zurückzubringen.<br />
Doch nachdem sie das getan hatte und sie wieder zu Hause war, lag die Münze komischerweise<br />
wieder in ihrer Tasche! Jedes Mal wenn Nina den Versuch machte, die Münze wegzuwerfen,<br />
lag sie wieder in ihrer Tasche. Als sie sich wieder nach der Schule auf den Heimweg machte,<br />
entdeckte sie zwischen den dicht nebeneinander stehenden Häusern eine kleine, dunkle Gasse.<br />
Nachdem Nina ein sehr neugieriges Mädchen war, betrat sie die Gasse. Nach einiger Zeit sah<br />
sie einen Laden mit der Aufschrift: „Münzenhandel“. Sie betrat den Laden in der Hoffnung,<br />
jemand könnte ihr mit der immer wiederkehrenden „Pechmünze“ helfen. Es war ein kleiner,<br />
staubiger Laden, der so aussah als wäre er schon sehr alt. An der Kasse stand ein älterer<br />
Mann, der Nina verwundert ansah.<br />
Er sagte: „Nun, so ein junges Mädchen war noch nie in meinem Laden, aber was willst du?“<br />
Also zeigte sie ihm die Münze. Da sagte er mit freudiger Stimme: „Oh, du hast ja meine Münze<br />
wieder gefunden. Wenn ich sie wieder zurückbekomme, darfst du dir eine Sache aus meinem<br />
Laden aussuchen. Nina warf einen neugierigen Blick auf einen kleinen Welpen, der noch<br />
seine ersten Laufversuche machte. Nun war ihr Traum vom eigenen Hund wahr geworden.<br />
Nina gab dem Mann seine Münze und ging mit ihrem neuen, vierbeinigen Freund nach<br />
Hause. Als sie wieder da ankam, warf sie einen Blick in ihre Tasche: NICHTS! Sie war diese<br />
elende Münze endlich losgeworden. Nach einer spannenden Nacht mit ihrem Hund, ging<br />
Nina am nächsten Tag nochmals zu dem Laden, um sich für alles zu bedanken. Doch wo<br />
vorher die dunkle Gasse war, ragte jetzt nur noch eine dicke Ziegelsteinmauer in die Höhe.<br />
Nach ein paar Wochen bekam Ninas Klasse Bücher über Münzen. In dem Buch stand, dass es<br />
genau den Laden, den Nina entdeckt hatte, vor 300 Jahren gegeben hatte. Neben dem Text<br />
war ein Bild von dem Verkäufer abgebildet, dem Nina die Münze gegeben hatte. Unter dem<br />
Bild stand die Jahreszahl 1712.<br />
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