Bericht (297.2 KB)
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Dr. sc. med. Hans-Peter Scherf<br />
Facharzt Allgemeinmedizin und Sportarzt<br />
Allergologie/Naturheilkunde<br />
Frankfurter Allee 165<br />
10365 Berlin<br />
Tel.: 554 921 34<br />
Fax: 553 67 39<br />
www.allergien-berlin.de<br />
www.schlafzentrum-berlin.de<br />
www.naturheilmedizin-berlin.de<br />
e-mail: Hans-Peter.Scherf@t-online.de<br />
Sprechstunden<br />
Mo, Di 8 – 17<br />
Do 13 – 19<br />
Fr 8 – 12<br />
<strong>Bericht</strong> zur Durchführung des 3. Berliner Workshop<br />
Naturheilmedizin vom 11.-12. März 2006<br />
„Biomolekulare Regulation und regulierende Sanogenetika“<br />
<strong>Bericht</strong>erstatter: Dr. sc. med. Hans-Peter Scherf<br />
Inhaltlicher Teil<br />
Ausgangspunkt des 3. Berliner Workshop war die Forderung nach einem<br />
Parameterwechsel in der Arzneimitteltherapie vor allem bei chronische Erkrankungen<br />
und eine uneingeschränkte Patientensicherheit bei der Verabreichung von<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen. Hierbei wurde Bezug genommen auf die<br />
alarmierenden Publikationen in den deutschen und berliner- Ärzteblättern (siehe Abb.<br />
1), aus denen hervorgeht, dass die medikamentöse Therapie zum<br />
„Hochrisikoprozess“ für den Patienten werden kann. Vielsagend ist die Tatsache, im<br />
Deutschen Ärzteblatt eine Rubrik eingerichtet wurde: UAW – news – International<br />
Abb. 1<br />
Patientensicherheit – Arzneitherapie ein Hochrisikoprozess?<br />
„Genaue Daten über<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
liegen<br />
für Deutschland nicht<br />
vor. Sicher ist aber, dass<br />
viele Patienten an ihren<br />
Folgen sterben oder zum<br />
Teil dauerhaft geschädigt<br />
bleiben.“<br />
Deutsche Ärzteblatt; Jg. 102; Heft<br />
17; 29.April 2005<br />
„Metabolische Störungen<br />
bei Antipsichotika“<br />
Daniel Kopf, Maria Gilles, Michael<br />
Deuschle, Mannheim; MedReview<br />
2/2006<br />
„Arzneimittelkommission<br />
der deutschen Ärzteschaft<br />
UAW-News – International<br />
Hyponatiämie unter<br />
Escitalpram“<br />
„Arzneimittelsicherheit“<br />
Vernachlässigtes Waisenkind<br />
– Arzenimittelzeitschriften<br />
zeigen Schwachpunkte<br />
auf<br />
Deutsches Ärzteblatt; Jg. 102; Heft 5; 4.<br />
Februar 2005; Dr. med. Eva Richter-<br />
Kuhlmann<br />
Deutsches Ärzteblatt; Jg. 103; Heft 7;<br />
17. Februar 2006<br />
„Arzneitherapie(un)sicherheit“<br />
„Notwendige Schritte zur Verbesserung der Patientensicherheit<br />
bei medikamentöser Therapie“<br />
Daniel Grandt, Henning Friebel, Bruno Müller-Oelinghausen; Deutsches Ärzteblatt;<br />
Jg. 102; Heft 8; 20.Februar 205<br />
1<br />
„Arzneimittelkommission<br />
der deutschen Ärzteschaft<br />
UAW-News – International<br />
Psychiatrische Störungen<br />
unter Meamizol<br />
Deutsches Ärzteblatt; Jg. 103, Heft 8; 24.<br />
Februar 2006
Die Referenten strebten an, sanfte Wirkstofftherapien vorzustellen, die mit der Idee<br />
verbunden war, eine humanistische Medizin zu schaffen. Derartige Wirkstoffe dürfen<br />
in diesem Rahmen keine unerwünschten Nebenwirkungen (UAW) haben. Des<br />
weiteren wurde auf die somogenetische Wirkung von Substanzen orientiert.<br />
Gleichzeitig wurde einer weiteren medizinischen Forderung entsprochen, die<br />
Therapiekontrolle zu gewährleisten, wozu 3 neue Methoden vorgestellt wurden.<br />
Die Vortragsthemen zu biomolekularen und regulierenden Sanogenetika hatten<br />
folgenden Inhalt:<br />
1. Systemische Regulation und mineral – elektrolytischer Haushalt.<br />
Referent: Prof. em. Prof. Dr. med. Karl Hecht.<br />
Der Referent führte aus, dass der Mineral- Elektrolyt- Stoffwechsel bisher in der<br />
Medizin ein Stiefkinddasein führt.<br />
Ohne Mineralien keine Lebensprozesse. Die Mineralien sind in alle<br />
Lebensprozesse der Pflanzen, Tiere und des Menschen integriert. Sie bilden<br />
einerseits die Grundsubstanz der Struktur, also des Skeletts von Mensch und Tier<br />
und sind andererseits an jedem regulatorischen Prozess im Organismus beteiligt. Es<br />
gibt keinen biochemischen oder biophysikalischen Vorgang im Organismus bei dem<br />
Mineralien nicht beteiligt sind. Sie bilden faktisch das anorganische Substrat des<br />
Lebendigen.<br />
Die Mineralien kommen im menschlichen Körper in gelöster und fester Form vor und<br />
üben viele Funktionen aus, z. B. in der Regulation der extrazellulären Matrix, im<br />
Säure-Basenhaushalt, in der Osmolarität, in der Voluminarität der<br />
Körperflüssigkeiten. Sie sind an dem Aufbau der Stütz- und Hartsubstanzen und<br />
Bindegewebe beteiligt sowie in viele Funktionen eingeschaltet, z. B. im hormonellen,<br />
Lymph-, Enzym- und Blutsystem. Sie halten auch die elektrische Aktivität der Zelle,<br />
der extrazellulären Matrix und des Gewebes aufrecht und sind im<br />
Energiestoffwechsel unerlässlich.<br />
Ohne Mineralien ist kein Lebensvorgang möglich.<br />
Die Mineralien als Elektrolyte gewährleisten den H 2 O – Haushalt, die<br />
Hormonregulation, die Zellatmung, den Energiestoffwechsel, die Elektrophysiologie<br />
des Körpers vor allem des Gehirns, den Nerven, der Muskeln und Haut, den<br />
Informationsaustausch, Enzym- Coenzym- Regulation, Säure – Basen –<br />
Gleichgewicht, Osmolarität, Aufbau der Knochen und Regulation und Aufbau des<br />
Bindegewebes (Extrazelluläre Matrix).<br />
Elektrolyte Elektrolyte sind Mineralien, die auf Grund von Dissoziationen in Anionen<br />
und Kationen elektrische Leitfähigkeit besitzen. Elektrolyte sind faktisch Mineralien in<br />
Ionenform. Die Kationen sind positiv geladen, die Anionen negativ. Als<br />
Elektrolythaushalt wird die Gesamtheit des Stoffwechsels der in den<br />
Körperflüssigkeiten gelösten Ionen verstanden. Kationen sind z. B. Na + , Ca ++ , Mg ++ ,<br />
Anionen sind z. B. Cl - , HCO 3 - .<br />
Die Ionen sind vor allem in der extra- und intrazellulären Flüssigkeit zu finden, wo Sie<br />
Potentialdifferenzen erzeugen können. In dieser Elektrolyt-Ionenform erfüllen die<br />
Minerale die Funktionen der elektrophysiologischen Regulation des gesamten<br />
menschlichen Organismus.<br />
2
Der Mangel an Mineralien kann sich daher nicht nur in der Mineralhomöostase<br />
äußern, sondern in den gesamten elektrophysiologischen Prozessen und somit<br />
in der Ganzkörperhomöostase, weil sie eben in vielen Funktionen eingeschaltet<br />
sind.<br />
Eine besondere Rolle spielt in der elektrophysiologischen Regulation die<br />
Halbleitereigenschaft des SiO 2 , welche auch die extrazelluläre Matrix<br />
(Grundsubstanz) besitzt.<br />
Der Umgang mit Mineralien in Therapie und Prophylaxe erfordert<br />
Wissenschaftlichkeit und Verantwortung.<br />
Bei der Applikation von Mineralien an Mensch und Tier ist daher folgendes unbedingt<br />
zu beachten.<br />
• Der Therapeut muss nicht nur deren Biochemismus kennen, sondern auch<br />
deren physikalische, chemophysikalische und geobiologische Charakteristika<br />
und Wirkungsmechanismen in Therapie und Prophylaxe mit einschließen. Das<br />
gilt vor allem für das SiO 2 .<br />
• In der bioaktiven Wirkung bei Applikation von Mineralien sind drei Stufen zu<br />
berücksichtigen<br />
• Defizit<br />
• Optimum<br />
• Toxizität<br />
[Anke und Szentmihalyi 1986].<br />
• Schon 1920 machte Bertrand darauf aufmerksam, dass man bei der<br />
Betrachtung der Mikro- und Makroelemente folgendes beachten müsste:<br />
• Beim absoluten Defizit tritt der Tod ein,<br />
• bei eingeschränkter Versorgung des Organismus mit Mineralien kann der<br />
Organismus unter Umständen leben, jedoch mit einem<br />
„Grenzdefizitzustand“,<br />
• bei Überschuss eines oder mehrerer Elemente entsteht der Zustand der<br />
„marginalen Toxizität“, der schließlich in eine „letale Toxizität“ übergehen<br />
kann.<br />
• Systemisches Regulationsprinzip bei der Verarbeitung applizierter<br />
Mineralien im Organismus<br />
• Wie bereits erwähnt, und es soll noch einmal nachdrücklich wiederholt werden,<br />
kommt es nicht darauf an, das eine oder andere Mengen- oder Spurenelement<br />
in großen Dosen einzunehmen. Diese Art der Einnahme kann durch<br />
Verschiebungen im Gleichgewicht des Mineralstoffwechsels sogar zu<br />
gesundheitlichen Schäden führen.<br />
Es geht eigentlich auch beim Menschen und bei Tieren nicht darum, das eine<br />
oder andere Mineral und vielleicht noch in großen Massen zuzuführen und auf<br />
eines oder einige zu verzichten, sondern es geht darum, dass alle essenziellen<br />
Mineralien und Spurenelemente in den entsprechenden Verhältnissen<br />
zueinander in den Stoffwechsel eines Körpers gelangen müssen.<br />
Der Referent hob hervor, dass sich der heutige Mensch fast ständig im<br />
Ungleichgewicht seines Elektrolythaushalts befindet.<br />
Aktuelle wissenschaftliche Einschätzungen zeugen von alarmierender Verstärkung<br />
des negativen ökologischen Drucks auf die Menschheit. Die natürlichen<br />
3
Stoffwechselkreisläufe der Umwelt und der menschlichen und tierischen Organismen<br />
werden zunehmend beängstigend durch den unvernünftigen „Homo Sapiens“<br />
gestört, z. B.:<br />
• durch Schadstoffbelastung infolge Umweltverschmutzung<br />
• durch manipulierte, vor allem genmanipulierte Nahrung<br />
• durch Störung der natürlichen Rhythmen und der inneren Uhr<br />
• durch zunehmenden Dysstress infolge Angst, Gewalt, Existenzbefürchtungen<br />
• durch Arzneimittel- und Genussmittelmissbrauch<br />
• durch Elektrosmog und Lärm u. a.<br />
Die Folge davon: Gesundheitsverlust, Immunschwäche, Autoimmun-, Tumor- und<br />
andere chronische Erkrankungen, Depressionen und Schlafstörungen u. a. steigen<br />
an. Dabei sind die Schwermetallbelastung ein Risikofaktor für die Dysmineralose.<br />
• Schwermetalle im Überschuss gelten für den menschlichen Organismus als<br />
besonders toxisch, weil sie die Fähigkeit besitzen, mit Eiweißen und Cofermenten<br />
Verbindungen einzugehen. Nach Raikov [1999] hängt aber die Toxizität von<br />
Quecksilber, Plumbum, Kadmium, Nickel, Arsen und Zink von folgenden Faktoren<br />
ab:<br />
• von der Speicherung in den Geweben. Gespeicherte Metalle bzw.<br />
Schwermetalle wirken in Abhängigkeit von der Menge toxischer als nicht<br />
gespeicherte.<br />
• von den Wechselwirkungen der Metalle und Schwermetalle untereinander<br />
bzw. zu anderen Elementen.<br />
• von der Absorption im Gewebe, wobei auch die Wechselbeziehungen zu<br />
anderen Elementen eine Rolle spielen können.<br />
• von der Härte des Wassers in welchem die Ionen der Metalle gelöst sind.<br />
Je härter das Wasser, umso geringer ist die Re- und Absorption der<br />
Schwermetalle im Organismus.<br />
• von der Fähigkeit des Körpermagnesiums und Körperkalziums Metalle zu<br />
binden.<br />
Der Referent verwies darauf, dass vor der Einnahme von Mineralien die Schadstoffe<br />
zuvor aus dem Körper ausgeleitet werden müssen. Dies vermögen seiner<br />
Auffassung nach nur die siliziumreichen Mineralien und Gesteine.<br />
Sie sind hollographisch biogen geprägt.<br />
− SiO 2 (Kieselsäure)<br />
− H 4 SiO 4 (kolloidales Silizium)<br />
− Natur-Klinoptilolith-Zeolith<br />
− Montmorillonit u. a.<br />
Ihre bio-geo-physiko-chemischen Wirkeigenschaften sind denen der<br />
extrazellulären Matrix von Mensch und Tier ähnlich, weil sie ein Stück derer<br />
eigenen Evolution sind. [Voronkov et al. 1975 ; Blagitko und Yanina 2000 ]]<br />
Nutzen wir diese Naturstoffe für eine organismuseigene biogene ökologische<br />
Rehabilitation.<br />
Der Referent führte weiter aus:<br />
Leider muss festgestellt werden, dass besonders bezüglich der<br />
Nahrungsergänzungsmittel, Mineralien und Vitamine weit entfernt von<br />
Wissenschaftlichkeit verfahren wird z. B. als neue Mineralien, Multimineralien und<br />
sonstige Wirkstoffe mit pseudowissenschaftlichem Werbematerial in dubioser Weise<br />
auf Supermärkten u.a. angeboten. Auf den Etiketten werden Wirkstoffe aufgeführt,<br />
4
die nicht enthalten sind, Wirkmechanismen behauptet, die wissenschaftlich<br />
überhaupt nicht existent sein können.<br />
Mineralien, die im menschlichen Körper als Elektrolyte wirken und faktisch die<br />
gesamte Homöostase des Organismus aufrechterhalten, können nicht von<br />
Supermärkten und Kaufleuten ohne medizinische Beratung vertrieben werden.<br />
Gesundheit und Leben der Menschen müssen von derartigen geschäftlichen<br />
Fehlentwicklungen geschützt werden.<br />
Mineralienapplikationen gehören in die Hand der Heilberufler<br />
2. Was ist, was kann biomolekulare Medizin?<br />
Referent Dipl. chem. Udo Heck<br />
Die biomolekulare Medizin stellt die angewandte Molekularbiologie dar oder anders<br />
ausgedrückt: sie setzt die molekularbiologischen Erkenntnisse in der Medizin zur<br />
Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der Menschen in die Praxis<br />
um.<br />
Biomolekulare Medizin basiert in Anlehnung an die Molekularbiologie auf streng<br />
wissenschaftlichen, logisch nachvollziehbaren medizinischen und biochemischen<br />
Grundlagen. Sie sucht nach Wirkstoffen (Bioregulatoren), die an der Ursache einer<br />
Erkrankung angreifen. Stets stellen körpereigene (orthomolekulare) Substanzen in<br />
der richtigen Dosierung einen wichtigen Teil der Behandlung dar.<br />
Biomolekulare Medizin befasst sich mit Substanzen (Molekülen), die in natürlichen<br />
Nährstoffen und in der Natur vorkommen und gleichzeitig natürlicherweise im<br />
menschlichen Organismus vorhanden sind. Der menschliche Körper ist auf deren<br />
ausreichende Zufuhr angewiesen. Biomolekulare Medizin ist weder ein Gegner noch<br />
Ersatz der Schulmedizin, sondern ihr natürlicher Partner als eigenständige<br />
Fachdisziplin.<br />
Biologische Regulation Die Regulation (Regelung) wird von regula (lat.) abgeleitet<br />
und bedeutet soviel wie Norm, Normeinhaltung, Richtmaß, Richtschnur. Im<br />
biologisch-medizinischen Bereich wird die Regulation als ein universelles<br />
Grundprinzip aller Lebensfunktionen aufgefasst, welches die Gesunderhaltung eines<br />
Individuums und die Adaption an seine Umwelt gewährleistet. Die Regulation in<br />
einem Organismus vollzieht sich auf der Grundlage vermaschter Regelkreise in allen<br />
funktionellen Ebenen, von der molekularen, subzellulären, zellulären,<br />
organsystemischen, organismussystemischen bis zur interorganismischen<br />
Regulationsebene. Die Regulation eines Organismus dient der Aufrechterhaltung der<br />
Homöostase. Dieser Begriff wurde von dem amerikanischen Physiologen Cannon<br />
[1929] zur Kennzeichnung der Eigenschaft eines lebenden Organismus,<br />
physiologische Parameter konstant bzw. in bestimmten Grenzen oszillierend aufrecht<br />
zu erhalten, geprägt. (Die Begriffe Homöokinese bzw. Homöodynamik wären<br />
zutreffender.)<br />
Diese Konstanterhaltung erfolgt durch ein funktionelles System rückgekoppelter<br />
vermaschter Regelkreise, welche einerseits das Gleichgewicht zwischen allen<br />
Regulationsebenen (Homöostase) aufrechterhalten und andererseits jenes<br />
zwischen dem gesamten Organismus mit seinen sich ständig in Veränderung<br />
befindlichen Umweltbedingungen.<br />
Unter bestimmten Umständen kann eine Heterostase [Selye 1971] vorliegen, nämlich<br />
dann, wenn vorübergehend ein homöostatischer Gleichgewichtszustand nicht mehr<br />
5
aufrechterhalten werden kann. In diesem Fall wird das bisher bestehende<br />
Regulationsniveau auf eine andere Funktionsstufe umgeschaltet bis die<br />
ursprüngliche Homöostase wieder hergestellt wird (Beispiele: Ruhe –Stress;<br />
Parasypathikotonus - Sympathikotonus).<br />
Bioregulatoren Bioregulatoren sind Wirkstoffe verschiedenster Art, die auf den<br />
verschiedensten Regulationsebenen eines Organismus (subzelluläre, zelluläre,<br />
organsystemische, organismussystemische) im Rahmen einer Funktionshierarchie<br />
die Aufrechterhaltung der Homöostase (inneres Regulationsgleichgewicht) und der<br />
Wechselbeziehung mit der Umwelt gewährleisten. Die Arten der Bioregulatoren sind<br />
sehr vielfältig. Zu ihnen zählen:<br />
• ATP-ADP und ATP-AMP-System<br />
• Enzyme<br />
• Transmitter<br />
• Peptide (Regulatorpeptide)<br />
• Neuropeptide<br />
• Aminosäuren<br />
• biogene Amine<br />
• Vitamine<br />
• Mineralien (Elektrolyte)<br />
• Zeolithe; Bentonit, Montmorillonit (mit Ionenaustausch-, Molekularsieb-,<br />
Adsorptions- und Katalysatorfunktion)<br />
Bioregulatoren sichern die Abläufe der verschiedensten, größtenteils<br />
vermaschten, Regelkreise der Körperfunktionen, die stets zyklisch ablaufen,<br />
wie z B. der Citratzyklus, der Harnsäurezyklus, der ATP-ADP- und ATP-AMP-<br />
Zyklus. Bioregulatoren sind endogener und essentieller Natur und müssen bei<br />
Mangel substituiert werden. Sie regulieren molekulare und supramolekulare<br />
Prozesse.<br />
Molekularbiologie Die Molekularbiologie ist eine Teildisziplin der Biologie, welche<br />
den Aufbau, die Regulation und das Wachstum der Zellen auf subzellulären und<br />
molekularen Ebenen untersucht sowie den Differenzierungs- und<br />
Wechselmechanismus von Zellen dominierende Aufmerksamkeit schenkt.<br />
Die Molekularbiologie ist eine interdisziplinäre Fachrichtung, die methodisch und<br />
inhaltlich Beziehungen zur Biochemie und Biophysik pflegt sowie die funktionellen<br />
Zusammenhänge zwischen molekularen und supramolekularen Prozessen in ihre<br />
Betrachtung einbezieht [Oehme et al. 1996].<br />
Metabolische Regulationszyklen Die Regulation wird, wie bereits erwähnt, durch<br />
Wirkkreise = Regelkreise gewährleistet, welche immer rückgekoppelt sind, d. h. dass<br />
dieser Regelkreis bei Veränderung der Zielfunktion eines Organismus sich neu<br />
einzustellen vermag und diese Neueinstellung innerhalb der Hierarchie der<br />
Regulationsebenen auch signalisiert. Das bedeutet, dass in einem Organismus keine<br />
lineare Kausalkette abläuft, wie das fälschlicher Weise bei Arzneimittelwirkung<br />
angenommen wird.<br />
Der biologische, insbesondere menschliche Organismus verfügt über eine unzählige<br />
Menge von vermischten Regelkreisen, die ineinander und miteinander abgestimmt<br />
zusammenspielen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablaufen. In den<br />
Prozessen der Zelle sind nur metabolische Regulation-Regelkreis-Zyklen mit<br />
Geschwindigkeiten von ca. einer Milliardstel Sekunde bis zu 100 Sekunden möglich.<br />
Bekannte derartige subzelluläre (molekulare) Regelkreise sind z. B.<br />
6
• die Atmungskette<br />
• der Citratzyklus<br />
• der Harnsäurezyklus<br />
• die Proteinsynthese und<br />
• der funktionelle energieliefernde Funktionszyklus ATP-ADP bzw. ATP-AMP in<br />
den Mitochondrien<br />
(ADP = Adenosin-5-Diphosphat<br />
ATP = Adenosin-5-Triphosphat<br />
AMP = Adenosin-5-Monophosphat)<br />
Der Referent beschrieb im Weiteren die bioregulatorische Funktion von Enzymen,<br />
Transmittlern, Aminosäuren, Peptiden und Mineralien als Bioregulatoren und<br />
erläuterte deren Wirkeigenschaften.<br />
Die meisten Mineralien (Elektrolyte) haben ebenfalls Regulatorfunktion:<br />
Wir kennen bereits das Mg ++ als Co-faktor der ATPase. Silizium vermag Ca ++ und<br />
Mg ++ -Funktionen zu regulieren. Wenn Silizium im Körper fehlt, neigt Kalzium zur<br />
Arteriosklerose-Bildung. Wachstum und Entwicklung des Bindegewebes ist ohne<br />
Silizium im Körper nicht möglich [Carlisle 1986a und c].<br />
SiO 2 gilt als die Ursubstanz des Lebens, hat biogene Eigenschaften und vermag aus<br />
Aminosäuren Peptide und Proteine aufzubauen [Davis et al. 2002].<br />
Abschließend referierte er noch über die Bedeutung von Bioverfügbarkeit und<br />
Bioäquivalenz.<br />
Bioaktive Stoffe, also zugeführte Bioregulatoren, können durch die Adsorption in ihrer<br />
Wirkung erheblich vergrößert werden, weil ein Adsorbens diese in die Nähe des<br />
Wirkungsfelds bringt. Adsorbenzien vermögen den positiven Effekt und die<br />
Bioverfügbarkeit von zugeführten Mineralien zu erhöhen, wodurch die<br />
Bioäquivalenz gewährleistet wird.<br />
Als Bioverfügbarkeit werden Ausmaß und Geschwindigkeit mit denen der<br />
therapeutische effektive Anteil eines Wirkstoffs nach der Applikation resorbiert wird,<br />
ins Blut und in die extrazelluläre Matrix gelangt und in der vorgesehenen Art der<br />
Wirkung zugeführt wird, bezeichnet. Die Bioverfügbarkeit kann durch Messung der<br />
Konzentration des Wirkstoffs im Gewebe oder in der Körperflüssigkeit bestimmt<br />
werden.<br />
Bioäquivalenz = therapeutische Identität von Wirkstoffen, Bioregulatoren und<br />
Arzneimitteln.<br />
3. Urmineral SiO 2 und SiO 2 -haltige Naturmineralien: Zeolith und<br />
Montmorillonith als Sanogenetika.<br />
Referent: Prof. em. Prof. Dr. med. Karl Hecht.<br />
Der Referent erläuterte zunächst den Begriff Sanogenese und Sanogenetikum.<br />
Demnach gibt es in unserem Funktionsspektrum nicht nur pathogenetische<br />
Prozesse, sondern auch sanogenetische Prozesse, die der Autor erstmal 1974<br />
beschrieben hat. Sanogenetische Prozesse stehen mit pathogenetischen in<br />
ständiger Wechselbeziehung, worauf schon Nobelpreisträger Ivan Pavlow (1889)<br />
verwies. Sanogenetische Prozesse fördern die Gesundheit. Sanogenetika sind daher<br />
gesundheitsfördernde Wirkstoffe, welche die Selbstregulation eines lebenden<br />
Systems z.B. die des Menschen aufrechterhalten und stabilisieren.<br />
Der Referent führte aus, dass die Stabilisierung der Selbstregulation für die<br />
Gesundheit besser wäre als die „Bekämpfung von Krankheiten“. hier zeigt sich ein<br />
neues sicher Erfolg versprechendes Paradigma für die Medizin.<br />
7
Nach Auffassung des Referenten müssen Sanogenetika die Eigenschaften haben,<br />
Schadstoffe aus unserem Körper auszuleiten, bevor Mineralien zugefügt werden.<br />
Über diese Eigenschaften verfügen das SiO 2 und noch mehr die Siliziumdioxyd<br />
haltigen Gesteine Klinoptilolith – Zeolith, Bentonit und auch Tone (siehe Abb. 2).<br />
Ton (stets SiO 2 - haltig) ist genauso eins der ältesten Heilmittel der Menschheit wie<br />
auch der SiO 2 -haltige Schachtelhalm. Die alten Ägypter verwendeten Ton als<br />
Sanogenetikum und Kosmetikum. Die altgriechischen verwundeten Kämpfer wurden<br />
mit Schachtelhalm geheilt. Von Avicennas vielen Tonrezepturen ist die Essigsaure<br />
Tonerde bis Heute erhalten geblieben. Paracelsus lobte die heilende Wirkung des<br />
Samostan (griech. Insel). Bentonit Montmorillonith werden auch in Deutschland seit<br />
Jahrzehnten als pharmazeutische Hilfsstoffe (Adjuvantien) verwendet.<br />
Klinoptilolith ist seit Jahren in Russland als Nahrungsergänzungsmittel verbreitet und<br />
seit 2005 als Arzneimittel zugelassen.<br />
Schema zum Ionenaustausch durch Klinoptilolith-Zeolith<br />
im Organismus [modifiziert nach Veretenina et al. 2003]<br />
Klinoptilolith - Zeolith sichert die Aufnahme von Mineralien durch Ausleitung der im<br />
Organismus befindlichen Schadstoffe.<br />
Funktion des Klinoptilolith - Zeolith:<br />
• Ionenaustausch: Ausführung von Schadstoffionen aller Art, einschließlich<br />
Radionuklide und Zufuhr von lebensnotwendigen Mineralien<br />
• Adsorption: In Einheit mit dem Ionenaustausch, Aufsaugen von Schadstoffen,<br />
Bakterien und Viren, Entgiftung des Körpers und Erhöhung der Zufuhr und<br />
Bioverfügbarkeit von Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren u. a. Bioregulatoren<br />
um das 300fache<br />
• Molekularsiebfunktion: Stabilisierung des Molekularsiebs als Schutzschild für<br />
die Zellen in der extrazellulären Matrix und somit Regulierung des<br />
Stoffwechsels<br />
8
• Hydratation: Durch Wasserbindung Erhöhung der Funktionen und Spannkraft<br />
der Gewebe, vor allem des Bindegewebes um das 400fache, z. B.<br />
Verhinderung von Faltenbildung der Haut<br />
• Proteinsynthese zum Eiweißaufbau<br />
• Regulierung des Basen-Säure-Gleichgewichts (Entsäuerung des<br />
Organismus)<br />
• Wachstum, Heilung: Zell- und Gewebeaufbau und Zell- und Gewebereparatur<br />
• Rhythmustaktung<br />
• Sicherung der elektrolytischen und elektrophysiologischen Prozesse mit der<br />
Halbleitereigenschaft des Siliziumdioxyds (z. B. EKG, EEG)<br />
• Katalysatorfunktion für biomolekulare Lebensprozesse<br />
Wofür sind Klinoptilolith-Zeolith und Montmorillonit gut?<br />
• Entgiftung des Körpers, Befreiung von Schadstoffen, Fangen von freien<br />
Radikalen<br />
• Erhöhung der Stabilität des Immunsystems und der Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Erkrankungen<br />
• Regulierung des Mineralstoffwechsels<br />
• Regulierung der Funktionen des Kreislaufs, des Nervensystems und der<br />
Verdauung<br />
• Erhöhung geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit<br />
• Entzündungshemmung und Beschleunigung der Heilung<br />
• Hautpflege<br />
• Hemmung des Alterungsprozesses<br />
• Antibakterielle und antiviruelle Wirkungen<br />
• Stressreduzierende Wirkung<br />
• Sanfte positive Wirkung auf den Schlaf<br />
• Optimierung der Verarbeitung von wichtigen Lebensstoffen<br />
• Anti-Pilz-Wirkung im Körper und auf der Haut<br />
• Abschwächung von Nebenwirkungen von Pharmaka u. a.<br />
• Abschwächung der Wirkung von Genussmitteln, z. B. Alkohol, Koffein<br />
• Radikalfänger<br />
Die mineralstoffspezifische Kristallstruktur (so genannte Käfigstruktur) von Zeolith hat<br />
in lebenden Organismen die vorzügliche Eigenschaft, toxische Stoffe, wie z. B.<br />
Ammoniak und andere Stickstoffverbindungen, aber auch Schwermetalle, freie<br />
Radikale, Toxine und sogar Radionuklide an sich zu binden (adsorbieren) und über<br />
den Darm auszuscheiden. Die entzogenen toxischen Stoffe werden gegen<br />
Mineralien (Ionen) ausgetauscht, die der Körper dringend benötigt. Auf diese Weise<br />
wird die Homöostase des Organismus, insbesondere die des Mineralstoffwechsels,<br />
aufrechterhalten bzw. wieder hergestellt.<br />
Somit werden empfindliche Organsysteme, z. B. Gehirn, Nervensystem,<br />
extrazelluläre Matrix, Hormonsystem, Immunsystem, Leber, Nieren u. a. nicht nur vor<br />
toxischen Schäden geschützt, sondern auch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />
schädlichen pathogenen Einflüssen sowie die Leistungsfähigkeit erhöht.<br />
Der Referent erklärte den Wirkungsmechanismus von Klinoptilolith – Zeolith, stellte<br />
Ergebnisse von Studien, vor allem russischer Wissenschaftler vor, die auf den<br />
vielfältigen Einsatz von Klinoptilolith – Zeolith hinweisen. Das aus diesem Urgestein<br />
freigesetzte kolloidale SiO 2 vermag viele physiologische Eigenschaften zu<br />
entwickeln. Der Referent verwies zum Nachlesen auf sein Buch (ca. 400 Seiten, ca.<br />
1500 Literaturquellen angegeben) : Karl Hecht, E. Hecht-Savoley: „Naturmineralien<br />
Regulation Gesundheit“ Schibri- Verlag Berlin – Milow ISBN 3-937895-05-1.<br />
9
4. Kryptopyrrolurie – eine verkannte Erkrankung: Diagnose und Therapie<br />
Referent: Dipl. chem. Udo Heck<br />
Bisher wurde verkannt, dass Mineralmangel nicht selten die Ursache für psychische<br />
Störungen sein kann. So stellte Fehlinger 1978 fest, dass Magnesiummangel die<br />
Ursache der bis dahin als Atemneurose bezeichneten Krankheit ist.<br />
Neuropsychische Störungen bei Mineralmangel sind häufig zu beobachten. Das<br />
sollen folgende Beispiele zeigen.<br />
Jodmangel: • Müdigkeit • Antriebsarmut<br />
• mentale Trägheit • nervöse Unruhe<br />
• allgemeine<br />
Leistungsschwäche<br />
• erhöhte Stress-<br />
Sensibilität<br />
Magnesiummangel: • Nervosität • depressive<br />
Verstimmung<br />
• Angst- und<br />
• Muskelverkrampfungen<br />
Verwirrungszustände<br />
• Kribbeln in Armen und<br />
Beinen<br />
• neuroseartige<br />
Zustände<br />
Derartige Auflistungen könnten von den meisten Mineralien aufgestellt werden.<br />
Die weltweit gestresste und somit psychisch belastete Menschheit hat einen<br />
sehr hohen Verlust an wichtigen Mineralien, der unbedingt durch erhöhte<br />
Zufuhr abgedeckt werden muss, um bei Patienten mit psychischen Störungen<br />
die Psychotherapie effektiv zu gestalten.<br />
Was ist die Kryptopyrrolurie?<br />
Seite 14 bis 16 fehlt<br />
Von Kindern die ein ADHS – Syndrom hatten und auf diese Weise behandelt<br />
wurden, liegen positive Befunde vor. Substitution von Zink und Vitamin B6 sind eine<br />
sanfte physiologische Alternative gegenüber dem Ritalin.<br />
5. Glyzin – Uraminosäure mit neurobiologischer und nootroper<br />
Wirkunskompendente<br />
Referent: Prof. em. Prof. Dr. med. Karl Hecht.<br />
Der Referent hat sich lange Jahre (gemeinsam mit P. Oehme) mit Neuro- und<br />
Regulationspeptiden, insbesondere mit der Wirkung des … peptides Substanz P<br />
beschäftigt und sogar als Schlafregulierendes- und Antistressmittel erprobt (Oehme<br />
et. al. 1980, Hecht et. al. 1989). In Russland (Prof. Dr. Irina Komissorova) hat der<br />
Referent die Aminosäure Glyzin kennen gelernt welches vielseitige neurotrope<br />
und nooptrope Effekte ohne jegliche Nebenwirkung entwickelt, weil es physiologisch<br />
in den Hirnstoffwechsel eingebaut wird.<br />
Was ist Glyzin<br />
Das Glyzin ist eine kristalline, süß-schmeckende Alpha-Aminoessigsäure. Es ist mit<br />
folgender chemischer Formel ausgewiesen: NH 2 -CH 2 -COOH. Als Alpha-<br />
Aminoessigsäure ist Glyzin ein Abkömmling der in der Natur vorkommenden<br />
Hippursäure.<br />
10
Entwicklungsgeschichtlich zählt Glyzin zu den ältesten Aminosäuren, die bei der<br />
Entstehung des Lebens auf der Erde, z. B. bei der Entstehung von Protoorganismen,<br />
eine Rolle gespielt haben sollen. Nach P. Berg [1959] und Hauser [1965] waren bei<br />
der Entstehung von Aminosäuren Tonmaterialien maßgeblich beteiligt.<br />
Untersuchungen von Akabori [1959, 1955] demonstrierten, dass sich an<br />
Tonmaterialien-Oberflächen aus Formaldehyd, Ammoniak und Zyanwasserstoff<br />
Protoeiweiße bilden lassen. Polymerisierungsvorgänge vollzogen sich an den<br />
Tonoberflächen, wodurch Polyglyzin entstand. Hauser [1965] gelang es mittels der<br />
katalytischen und Adsorptionseigenschaften von SiO 2 aus einem Gemisch von NH 2 ,<br />
CH 4 , H 2 O und C Glyzin, Alanin und andere Aminosäuren herzustellen.<br />
Besondere Eigenschaften von Glyzin<br />
Glyzin weist auf Grund seiner Struktur verschiedene Besonderheiten gegenüber<br />
anderen Aminosäuren aus.<br />
• Glyzin zählt zu den Hauptbausteinen des Eiweißes.<br />
• Aus dem Glyzin leitet sich durch Ersatz eines H-Atoms der CH 2 -Gruppe die<br />
Entwicklung einer Reihe anderer Aminosäuren ab.<br />
• Während 19 der 20 proteinogenen Aminosäuren der L-Konfigurationen<br />
angehören, weist das Glyzin diese Eigenschaft nicht aus und nimmt auch<br />
diesbezüglich eine Ausnahmestellung ein. (Auf Packungen von<br />
Nahrungsergänzungen findet man häufig die Bezeichnung „L-Glyzin“. Das ist<br />
eine falsche Angabe und zeugt von mangelnden chemischen Kenntnissen der<br />
Hersteller. Diese Fachbezeichnung findet man sogar in biochemischen<br />
Lehrbüchern)<br />
• Glyzin spielt als metabolischer Regulator in der extrazellulären Matrix eine<br />
dominierende Rolle und trägt zur Gewährleistung derer Homöostase bei.<br />
• Im Zusammenspiel mit SiO 2 (z. B. Bentonit) ist Glyzin an der Kollagensynthese<br />
und an der Elastizitätsbildung des Bindegewebes maßgeblich beteiligt. Der<br />
Kombination von Bentonit (Montmorillonit) und Glyzin wird die Verhinderung<br />
der schnellen Alterung des Bindegewebes zugesprochen, besonders der Haut<br />
[Bgatov et al. 2000].<br />
• Glyzin hat auch die Funktion eines Neurotransmitters. Es reguliert die<br />
Membrandurchlässigkeit von Chloridionen und Hydrogencarbonat-Ionen an<br />
den Neuronen des Stammhirns und des Rückenmarks.<br />
Glyzin wird als ein inhibierender Neurotransmitter charakterisiert, der<br />
• an der Ausbildung des Atemrhythmus im respiratoischen Zentrum des<br />
Hirnstamms beteiligt ist<br />
• für die neuronale Regulation des Muskeltonus über Hirnstamm und<br />
Rückenmark sorgt<br />
• in Wechselwirkung mit glyzinergischen Rezeptoren des Rückenmarks und des<br />
Gehirns steht und dadurch zur Normalisierung der Bilanz zwischen erregenden<br />
und hemmenden Neurotransmittersystemen beiträgt<br />
• die Fähigkeit besitzt, verschiedene endogene toxische Stoffe zu binden<br />
(neutralisiert: Phenole; Aldehyde, Barbiturate u. a.)<br />
• die Rhythmustaktung der Nervenzellen mit bewirkt [Gusev et al. 2000;<br />
Maschkov et al. 1996]<br />
Welche pharmakologischen Eigenschaften hat Glyzin?<br />
Das Glyzin ist ein Regulator des Stoffwechsels; es normalisiert Prozesse der<br />
Erregung und der Hemmung im ZNS und verfügt über einen Antistresseffekt; es<br />
erhöht aufgrund bisheriger wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer<br />
Erfahrungen die intellektuelle Arbeitsfähigkeit. Hervorzuheben ist die physiologische<br />
nootrope Wirkung ohne Nebenwirkungen.<br />
11
Glyzin kann gesunden Kindern mit einem Alter von einem Jahr, Jugendlichen und<br />
Erwachsenen zur Erhöhung der intellektuellen Arbeitsfähigkeit, bei Stress-<br />
Situationen, bei psychoemotioneller Anspannung (Prüfungen, Konflikten usw.)<br />
verabreicht werden. Als Antistressmittel und nootropes Mittel kann es an Kinder, die<br />
älter als ein Jahr sind, an Jugendliche (auch an solche mit Veränderungen des<br />
Verhaltens), an Erwachsene bei verschiedenen funktionellen und organischen<br />
Erkrankungen des Nervensystems (Neurosen, neurotische Zustände und vegetative<br />
Dystonie, bei funktionellen und organischen Folgen von Hirntraumen, bei<br />
verschiedenen Formen von Enzephalopathien, darunter auch die der<br />
Alkoholpathogenese), die von erhöhter Erregbarkeit, emotioneller Labilität,<br />
Einschränkung der intellektuellen Arbeitsfähigkeit und von Schlafstörungen begleitet<br />
werden, appliziert werden [Gusev et al. 2000; File et al. 1999; Zaslavskaya et al.<br />
1999; Maschkova et al. 1996; Sheveleva et al. 1996]. Maschkova et al. [1996]<br />
berichteten, dass bei Opiumsucht Glyzin die Beseitigung der Desorganisation der<br />
Hirnrindenrhythmik bewirkt, neurologische Symptomatik verringert und<br />
Opiumsuchtsymptome des Gehirns, einschließlich Bewusstsein, abschwächt.<br />
Die Autoren unterstreichen besonders die rhythmustaktende Wirkung des<br />
Glyzins, weil die Hirnrhythmik bei Opiumsucht und Opiumintoxikation verloren<br />
geht und Glyzin in diesen Fällen eine rhythmuskorrigiernde Rolle ausübt.<br />
Des Weiteren vermag Glyzin bei Alkoholikern, die einem beschleunigten<br />
Alterungsprozess unterliegen, diesen aufzuhalten. Bei Frauen wurde Glyzin zur<br />
Minderung von Klimaxbeschwerden, die vor allem, nach ihrer Auffassung, negativemotionell-vegetativer<br />
Natur sind, erfolgreich eingesetzt. Wurde Glyzin in früheren<br />
Stadien des Klimakteriums appliziert, dann wurde der Menstruationszyklus wieder<br />
reproduziert. Über die effektive Therapie mit Glyzin bei der Herzmuskelischämie<br />
berichten Zaslavskaya et al. [1999]. Die gedächtnis- und aufmerksamkeitsfördernde<br />
Wirkung des Glyzins wurde von File et al. [1999] beschrieben.<br />
Welche Applikationsform ist erforderlich?<br />
Glyzin wird mit vielen Nahrungsstoffen in den Verdauungstrakt gebracht. Es kann<br />
dort pharmakologisch nicht immer wirksam werden, weil die Verdauungssäfte das<br />
Glyzin unwirksam machen können. Glyzin wird deshalb sublingual appliziert (unter<br />
die Zunge gelegt) und von der Mundschleimhaut resorbiert.<br />
Was ist von Glyzin noch bekannt?<br />
• In seinem Wirkungsmechanismus und pharmakologischen Effekt hat Glyzin keine<br />
Analoge (vereinigt in sich Antistress-, Stressprotektions- und nootrope<br />
Wirkungen).<br />
• Der Effekt wird erreicht durch physiologische Aktivierung von<br />
Hemmungsprozessen im ZNS.<br />
• Glyzin hat einen schnellen pharmakologischen Effekt (das Präparat wirkt bereits<br />
innerhalb von 5-10 Minuten).<br />
• Glyzin wird in 10fach kleineren Dosierungen als andere harte nootrope Präparate<br />
verabreicht.<br />
• Kontraindikationen und unerwünschte Nebeneffekte wurden nicht nachgewiesen.<br />
• Eine Überdosierung des Präparats ist nicht möglich.<br />
• Zum Unterschied von Tranquilizern werden bei einer dauerhaften Einnahme von<br />
Glyzin keine Abhängigkeits- und keine Entzugssyndrome beobachtet.<br />
• Glyzin kann in beliebigem Alter eingenommen werden („Familienpräparat“)<br />
[Komissarova 2002]<br />
• Glyzin mildert Entzugserscheinungen und wird bei Alkohol-, Drogen- und<br />
Arzneimittelentzug appliziert.<br />
12
Der Referent stellt auf der Grundlage zahlreicher russischer Studien folgende<br />
Indikationsbereiche sowie die folgende Dienstanweisung des Ministeriums für<br />
Gesundheitswesen der Russischen Föderativen Republik vor:<br />
Dienstanweisung des Ministeriums für Gesundheit der Russischen<br />
Föderativen Republik (RFR) Nr.25 vom 25.01.1999<br />
„Über Maßnahmen zur Verbesserung der schnellen Medizinischen Hilfe“<br />
(Notfallmedizin)<br />
„Patienten mit gestörtem Hirnkreislauf ist sofort sublingual das Präparat Glyzin zu<br />
applizieren“<br />
„Glyzin gehört in die Arzneiausrüstung der spezialisierten, neurologischen Erste<br />
Hilfe-Einsatz-Mannschaft“<br />
Anhang 1 zur Dienstanweisung:<br />
„Anwendung und Anwendungszeiten für Glyzin sind ausführlich in den Richtlinien der<br />
RFR für Ärzte zur Anwendung von Arzneimittel beschrieben (Fomula System)<br />
Außerdem berichtete der Referent über die schlafregulierende und<br />
stressregulierende Wirkung von sublingualer Glyzinapplikation.<br />
Indikationsbereiche:<br />
• Psychoemotionelle Anspannung (Dysstress) „Antistressmittel“<br />
• Angst<br />
• Depressive Zustände<br />
• Optimierung der Hirnleistung<br />
• Neurosen, Neurotizismus<br />
• Vegetativ-zirkulatorische Dystonie<br />
• Arterielle Hypertonie<br />
• Herzischämie<br />
• Zerebrale Ischämie<br />
• Hirninsult<br />
• Alkohol- und Drogenpathologien<br />
• Schlafregulierung<br />
• Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme<br />
• Epilepsie<br />
• Schwangerschaft<br />
• Neugeborene – Frühgeborene<br />
• Intoxikationen<br />
• Zur Abschwächung von Nebenwirkungen von Pharmaka<br />
6. Blutdruckentspannugstest<br />
Referent: Dr. sc. med. Hans- Peter Scherf<br />
Die Zuverlässigkeit der durch Blutdruckmessung in der täglichen Praxis erhobenen<br />
Daten wird bereits seit Jahren diskutiert. Im Einzelnen werden immer wieder<br />
folgende Probleme erörtert:<br />
• Manuelle Blutdruckmessung im Vergleich zur automatischen<br />
Blutdruckmessung<br />
• Zirkadiane Blutdruckschwankungen und 24 Stunden-Blutdruckmessungen<br />
• Patientenselbstmessung<br />
• Weißkitteleffekt.<br />
• Einmalige Messungen mit der konventionellen Methode sind unzuverlässig<br />
und mit verschiedenen Fehlern behaftet. Dazu werden angeführt:<br />
• Varibilität der Beobachter bezüglich Konzentration, Reaktionszeit,<br />
Hörvermögen, Interpretation der gehörten Korotkowschen Geräusche.<br />
13
• Systematische Untersuchungsfehler durch Tendenz von prinzipiellem Ablesen<br />
höherer und niedriger Werte.<br />
• Fehler aus Endziffernpräferenzen.<br />
• Weißkitteleffekt, vor allem bei einmaliger Messung.<br />
Blutdruckentspannungstest<br />
Infolgedessen wurde von Hecht et al 1991, 2001 ein Blutdruckentspannungstest<br />
eingeführt, bei dem<br />
erstens ein automatisches, auf dem oszillatorischen Prinzip beruhendes<br />
Messverfahren verwendet wird, um subjektiv bedingte Fehler auszuschließen<br />
zweitens der Patient (Proband) angeleitet wird, während der Messung zu relaxieren<br />
drittens 10 Messungen konsekutiv in cirka 1 Min. Intervallen vorgenommen werden<br />
viertens ein Aktivitätsblutdruckwert (erster Messwert der Zeitreihe) und Ruhe-<br />
(Relaxations)-Wert (niedrigster Wert der letzten 5 Messungen der Zeitreihe) ermittelt<br />
werden<br />
fünftens anhand des Zeitreihenverlaufes die emotionell- vegetative Relaxation<br />
bestimmt werden kann.<br />
Dieser Blutdruckentspannungstest wurde zwischenzeitlich in der praktischen Medizin<br />
an mehreren tausend Untersuchten angewendet und in zahlreichen von Hecht<br />
betreuten Doktordissertationen wiederholt überprüft.<br />
Zur emotionellen Reaktivität des Blutdruckes<br />
Der arterielle Blutdruck, speziell der systolische Druck, ist ein empfindlicher Indikator<br />
für Stress und Entspannung sowie für stimulierende geistige Prozesse.<br />
Denken, Gedanken, Wahrnehmung, sinnliche Vorstellung (bildhaft, akustisch u. a.),<br />
Phantasie, Einstellungen usw. lösen emotionale Reaktionen (im limbischen System<br />
und Hypothalamus des Gehirns) aus, die sich im Vegetativum (innere<br />
Funktionsprozesse z. B. Herz-Kreislauf, Verdauungs- und Immunsystem), im Immunund<br />
im hormonellen System reflektieren, und auf diese Weise messbar sind. Dies ist<br />
ein psychophysiologisches Funktionsprinzip. (Cannon 1914, 1928, Schandry 1998,<br />
Hecht 2001, Hecht et al 2001)<br />
Der systolische Blutdruck reagiert sehr empfindlich auf emotionelle Reaktionen.<br />
Stress erzeugt hohe Blutdruckwerte, dagegen Relaxation (psychische Entspannung)<br />
niedrige Blutdruckwerte. Erwartungen, Angst, Befürchtungen u. a. beim Arztbesuch<br />
des Patienten sind gewöhnlich mit Stress und somit mit einer Erhöhung des<br />
systolischen Blutdrucks verbunden. Diese Erscheinung wird in der medizinischen<br />
Fachliteratur als „Weisskittel-Effekt“ bezeichnet.<br />
Durchführung des Blutdruck-Entspannungstestes<br />
Der Blutdruck-Entspannungstest besteht darin, dass der Patient oder auch der<br />
Gesunde in bequemer, halb liegender Position mit einer Oberarmmanschette<br />
(adaptiert an den Armumfang) mittels eines automatischen Blutdruckmessgerätes 10<br />
mal im cirka 1 Minutentakt gemessen wird.<br />
Vor Beginn der Messung wird der Patient instruiert, mit geschlossenen Augen und<br />
mit gedanklicher Konzentration auf den Atemrhythmus, zu entspannen. Der Patient<br />
oder der Gesunde wird aufgefordert, gedanklich konzentriert der Atemrhythmik zu<br />
folgen und mit seinen Gedanken nicht „wegzufliegen“, weil sonst keine Entspannung<br />
möglich ist und der Blutdruck sofort erhöht wird. Jeder geistige Prozess kann nämlich<br />
die Messwerte beeinflussen.<br />
Die jede Minute ermittelten und im Display angezeigten Werte des systolischen und<br />
diastolischen Blutdrucks sowie die Pulsfrequenz werden als Zeitreihen aufgezeichnet<br />
(Beispiel in Tabelle 1).<br />
14
Tabelle 1 Zeitreihendaten des systolischen und diastolischen Blutdruckes und<br />
der Pulsfrequenz einer hoch stress- und lärmempfindlichen Patientin. Die<br />
Differenz zwischen 1. Messwert und Entspannungswert beträgt 44 mmHg<br />
Name T. M. 45J Datum 27.12.2005<br />
Minute<br />
Diastole Pulsfrequenz<br />
Systole<br />
1 146 85 80<br />
Arbeits- Tätigkeitswert<br />
2 124 75 84<br />
3 120 71 75<br />
4 126 72 73<br />
5 114 73 74<br />
6 105 75 75<br />
7 104 69 74<br />
8 102 68 76 Ruhewert<br />
9 107 69 78<br />
10 105 79 78<br />
1. Ermittlung des Arbeits-(Tätigkeits-) Blutdrucks und der Pulsfrequenz<br />
(Ausgangswert)<br />
2. Ermittlung des Ruhewertes und somit des reellen Blutdruckwertes<br />
Für die Höheneinstufungen des Blutdrucks werden folgende Definitionen<br />
bezogen auf Ruhewert verwendet:<br />
Blutdruck Normaler Erhöhter bzw. hoher Niedrieger<br />
Systolisch 110-135 mm Hg > 135 mm Hg < 110 mm Hg<br />
Diastolisch 85-75 mm Hg > 85 mm Hg < 75 mm Hg<br />
3. Aus Ermittlung der Differenz zwischen Arbeitswert und Ruhewert erfolgt die<br />
Errechnung des Entspannungswertes als Kriterium für die<br />
Entspannungsfähigkeit. Aufgrund empirischer Erkenntnisse wird dieser in<br />
Abhängigkeit von der Höhe des systolischen Blutdruckes wie folgt vereinbart:<br />
Bei niedrigen Blutdruck (Senkung um) > 6 mm Hg<br />
Bei normalen Blutdruck<br />
> 12 mm Hg<br />
Bei hohen Blutdruck<br />
> 18 mm Hg<br />
4. Ermittlung der Pulsfrequenzstufen aus der Ruhe- Pulsationsrate/Min. Sie<br />
lässt folgende unterschiedliche Stufen klassifizieren:<br />
Normal<br />
Tachycard (schnell)<br />
Bradycard (langsam)<br />
60 – 75 / Min.<br />
75 / Min.<br />
60 / Min.<br />
Der Puls von Frauen geht im Durchschnitt gewöhnlich schneller als der von<br />
Männern. Deshalb wird bezüglich Tachycardie ein „Bonus“ von 5 mm/Hg bei<br />
erwachsenen Frauen gegeben.<br />
15
Synchronisationsverläufe der drei Parameter im Entspannungsprozess<br />
Aufgrund unserer empirischen Ermittlungen ist im Relaxationsprozess der<br />
systolische Blutdruck der Leitwert. Diastolischer Blutdruck und Herzfrequenz können<br />
völlig eigene Verläufe haben. Das ist besonders zu Beginn des Erlernens der<br />
Entspannung der Fall. Nach längerem Üben konnten wir feststellen, dass nach dem<br />
systolischen der diastolische Blutdruck in den Relaxationsprozess mit einbezogen<br />
wird. Dies ist der Fall, wenn der Betreffende sehr gut entspannen kann. Die<br />
Pulsfrequenz ist während des 10-Minuten-Tests größtenteils nicht mit einbezogen<br />
und weist bei Senkung beider Blutdruckwerte häufig konstante Werte aus. Das sei<br />
deshalb vermerkt, weil die Herzfrequenz im Biofeedback Systemen zur Relaxation<br />
Verwendung findet.<br />
Besonderheiten bei niedrigem Blutdruck<br />
Bei Menschen mit niedrigem Blutdruck muss beachtet werden, dass bei gestörter<br />
Herz-Kreislauf-Regulation psychische Relaxation kontraindiziert ist, weil der<br />
Blutdruck zu stark absinken kann.<br />
Bei gut funktionierender Herz-Kreislauf-Regulation sinkt bei Menschen mit niedrigem<br />
Blutdruck während der Relaxation der Blutdruck ab und die Pulsfrequenz steigt<br />
gleichzeitig an oder bleibt konstant. Wenn systolischer Blutdruck und Pulsfrequenz<br />
gleichzeitig stark absinken, ist Vorsicht geboten. In diesen Fällen ist ein Herz-<br />
Kreislauf-Belastungstest angezeigt und eine Wiederholung des Blutdruck-<br />
Entspannungs-Test nach einer Woche empfohlen.<br />
Dieser Fakt muss auch bei psychotherapeutischem Biofeedback Verfahren beachtet<br />
werden, bei denen die Pulsfrequenz als Kriterium verwendet wird. Biofeedback<br />
Verfahren zur Relaxation auf Grundlage der Herzfrequenz sind aufgrund unserer<br />
Erfahrungen bei Menschen mit niedrigem Blutdruck nicht anzuwenden.<br />
Der Referent stellte Ergebnisse von zwei Studien vor: Die erste Gruppe (n=314) zeigt<br />
während des Blutdrucksentspannugstests (BET) einen mittleren Ausgangswert des<br />
systoloschen RRs von 128±19,21 mmHg. während der 10-minütigen Entspannung<br />
wurde ein Mittelwert von 116±19,21 mmHg.<br />
Ebenfalls signifikant sank der diastolische Blutdruck während der 10-minütigen<br />
Entspannnung von 80,2 ± 11,9 auf 74,1 ± 11,9 mmHg. Die Frequenz wurde dagegen<br />
nicht wesentlich durch die 10-Minuten Relaxation beeinflusst. Bei einer<br />
Klassifizierung der Untersuchten in Hyper-, Normo- und Hypotoniker ergab sich auf<br />
der Basis des Ausganswertes folgende Verteilung:<br />
Hypertoniker 42%<br />
Normotoniker 34%<br />
Hypotoniker 24%<br />
Auf der Basis des Entspannungswertes ergab sich folgende Verteilung:<br />
Hypertoniker 21%<br />
Normotoniker 27%<br />
Hypotoniker 52%<br />
Folglich halbierte sich der Anteil nach der ersten Messung im Vergleich zum<br />
Entspannungswert. Ein gleiches Ergebnis wurde mit einer zweiten Probandengruppe<br />
(n=94) erzielt. Wie aus folgender Tabelle hervorgeht:<br />
Ausgangswert Relaxtionswert<br />
Hypertoniker 50% 14%<br />
Normotoniker 45% 46%<br />
Hypotoniker 5% 40%<br />
16
Eine einmalige Messung ist für eine Diagnose Hypertonie völlig indiskutabel und ist<br />
einer Fehldiagnose gleichzusetzen.<br />
Der Referent stellte des weiteren Ergebnisse vor, die den Effekt einer<br />
naturheilkundlichen Kur mittels des Blutdruckentspannungstestes nachwies. Dabei<br />
erwies sich der Blutdruckentspannungstest nicht nur als ein Diagnostikum sonder<br />
auch als Therapeutikum.<br />
7. VitaSon-Expetrensystem ESS (Emotion & Stress Screening)<br />
Referent: Dr. med Arno Heinen<br />
Die wissenschaftliche Basis für das ESS bieten die Erkenntnisse der Neuro-<br />
Psychophsyiologie, Neuropsychoendokrinologie und Neuropsychoimmunologie<br />
sowie der Chronomedizin.<br />
Seitdem wissenschaftliche Beweise für die Verkopplung von Emotion (Psyche),<br />
Hormon- und Immunsystem über das vegetative Nervensystem als nicht mehr<br />
anzuzweifelnde Gegebenheit in einem Lebendorganismus vorliegen, bekommt<br />
Gesundheitsförderung bzw. -vorsorge in Begleitung psychotherapeutischer bzw.<br />
psychosomatischer Verfahren einen neuen Stellenwert. Kranksein bzw. –werden<br />
wird zu einem Regelungs-, letztlich aber einem Akkomodationsproblem. Zu den<br />
wesentlichen Regulatoren werden Sympathikus und Parasympathikus bzw. die<br />
Chemosubstanzen Adrenalin/Noradrenalin und Acetylcholin. Krank- oder<br />
Gesundsein ist damit letztlich eine Akkomodationsinsuffizienz bzw. -fähigkeit<br />
(Maladaptation-Adaptation).<br />
Die Chronopsychomedizin konnte zeigen, dass vom ersten emotionalen Erleben,<br />
Reagieren und Regulieren bis zur dokumentierbaren Krankheit auch bei Einsatz<br />
moderner laborchemischer bzw. physikalischer Verfahren 7-10 Jahre vergehen<br />
können. Diese 7-10 Jahre könnten zum Gewinn für den Organismus werden um<br />
Krankheit zu verhindern, wenn ein objektives und reproduzierbares messtechnisches<br />
Verfahren die an der Adaptation beteiligten Regulatoren (Adrenalin/Noradrenalin,<br />
Acetylcholin, Hormone, Immunsystem, …) dokumentieren und klassifizieren könnte.<br />
In der Schlafmedizin und Chronopsychomedizin konnte mit Hilfe der<br />
Zeitreihenanalyse, wie auch in der Wetterkunde, bereits ein erfolgreiches System<br />
programmiert werden, womit eine reale, funktionelle Diagnostik möglich ist. Es ist<br />
allgemein bekannt, dass das gesamte emotionelle wie somatische Erleben und die<br />
dadurch ausgelöste emotionale wie somatische aber auch metabolische Regelung<br />
und Reaktion sich mit bestimmten Frequenzen in der Stimme ausdrücken bzw.<br />
darstellen (Cannon 1929). Diese speziellen Frequenzen bestimmen in universeller<br />
Weise den emotionalen Ausdruck des Menschen und dessen Interpretation. Das<br />
zeigen z.B. schon Untersuchungen von Kosmonauten in den Orbitalstationen, wie<br />
auch eine vom Max-Planck initiierte interdisziplinäre Studie mit Neugeborenen in den<br />
Universitätskliniken Berlin, Leipzig und Magdeburg. Mit Hilfe einer speziell<br />
entwickelten zeitreihenanalytischen neuartigen Kurvendarstellung der Stimme und<br />
spezieller Interpretationsmuster (Dr. med. Arno Heinen, Physiker und Mathematiker,<br />
freier Mitarbeiter theoretische Physik Universität Konstanz ) können diese<br />
Frequenzen aus der Stimme isoliert und unmittelbar dargestellt werden, so dass die<br />
Kurven objektiv und reproduzierbar den aktuellen Zustand, d.h.<br />
Akkomodationsfähigkeit, des menschlichen Organismus abbilden. Diese Kurven<br />
können, wie die Anwendung zeigt, objektiv und reproduzierbar wie ein EKG<br />
ausgewertet werden. Die Sensitivität und Spezifität liegt bei über 90 %, teilweise für<br />
bestimmte Parameter sogar 100%.<br />
Es lassen sich Aussagen machen zu folgenden Systemen und Subsystemen des<br />
menschlichen Organismus: sympathisches-/parasympathisches System;<br />
17
Schilddrüsenregulation; katabole/anabole Entgleisung; emotionale Entgleisungen wie<br />
Unruhe, Angst, Panik, Wut, Zorn, Aggression; Eigenschaften wie: ordentlich, korrekt,<br />
anpassbar, lebhaft, ideenreich, sprunghaft, zu Raumempfinden wie „Tunnelblick“; zu<br />
Raum-, Zeit-, Distanz- und Geschwindigkeitseinschätzung; Gleichgewichts-verhalten,<br />
usw.<br />
Die Anwendung zeigt, dass die grundlegenden „psychosomatischen“ Eigenschaften<br />
des Menschen im Sinne eines „kinetischen“ Codes in Abhängigkeit des<br />
„genetischen“ Codes zu jeder Zeit erhalten bleiben, es aber von der jeweiligen<br />
Kondition abhängt, wie sie in der multimodalen Interaktion menschlicher Regulatoren<br />
eingreifen werden. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit kann mit dem VitaSon ® -ESS-<br />
System abgeschätzt werden, wie aus einer aktuellen Situation heraus reagiert und<br />
agiert werden wird.<br />
Ziel muss es daher sein, die verantwortlichen Frequenzen zu detektieren und mittels<br />
biorhythmischer Frequenzmodulation (Amplitude, Phase, Rhythmus) zu nutzen.<br />
In der Anwendung des patentierten VitaSon®-RFM konnte gezeigt werden, dass bei<br />
Einkopplung (Entrainment) bestimmter, in Amplitude, Phase, ganzzahliger Intervalle<br />
und Rhythmus modulierter Frequenzen der individuelle Spontan- bzw. Ruherhythmus<br />
u. a. der Basis-Ruhe-Aktivitäts-Cyclus (BRAC) im Gesamtorganismus wieder<br />
herstellbar, und das System Mensch in das homöostatische Gleichgewicht zu<br />
bringen ist. Zur Wiedervernetzung der unterschiedlichen metabolischen wie<br />
organischen Funktionen wird die verantwortliche Frequenz in Form eines einzelnen<br />
natürlich gestalteten Tons moduliert. Ein spezielles, zum VitaSon®-Konzept<br />
gehöriges, neuartiges, breitbandiges Schwingsystem koppelt diese modulierte<br />
Frequenz/Klangeinheit akustisch / vibrotaktil in den Zielorganismus ein. Zusätzlich<br />
wird der modulierte Klang über Kopfhörer angeboten.<br />
Wie Studien zeigen konnten, ist der auf den Spontan- bzw. Ruhe-Rhythmus<br />
gebrachte und im homöostatischen Gleichgewicht befindliche Organismus in einem<br />
Konditionszustand, in dem er seiner Konstitution gemäß voll leistungsfähig ist.<br />
Geschwindigkeiten und Distanzen, Zeit und Raum werden in diesem Zustand<br />
entsprechend den objektiv zu messenden Größen richtig eingeschätzt und<br />
wahrgenommen. Das emotionelle Erleben, Reagieren und Regulieren bleibt<br />
weitgehend unter Kontrolle. Das gleiche gilt für die metabolischen wie somatischen<br />
Prozessgeschehen im Lebendorganismus. Durch die unmittelbare Regulierung von<br />
Ermüdungszeichen wird dem Faktor „Sicherheit“ in der Interaktion Mensch-Umwelt<br />
optimal Rechnung getragen. Insgesamt wird so das Leben mit deutlich verbesserter<br />
Vitalität und gesteigerter Qualität erlebt.<br />
Der Referent stellte Ergebnisse aus den verschiedenen Anwendungsbereichen des<br />
ESS vor, aus denen der Nutzen für eine Therapiekontrolle überzeugend demonstriert<br />
wurde.<br />
8. Ambulanter automatischer elektrophysiologischer Schlafanalysator.<br />
Referent: Prof. em. Prof. Dr. med Karl Hecht<br />
Das Grundprinzip der medizinischen Betreuung: „Vor Beginn einer Therapie muss<br />
eine gesicherte Diagnose vorliegen“, wird für die Schlafstörungen in keiner Weise<br />
erfüllt. Alltäglich vollzieht sich in den meisten Kliniken bei der Visite folgender Ritus.<br />
Anhand der Befundunterlagen werden alle gemessenen Daten analysiert.<br />
Anschließend kommt die stereotypische Frage: „Wie haben wir geschlafen?“. Wenn<br />
der Patient sagt schlecht, wird für die nächsten Nächte Schlafmittelapplikation<br />
verordnet. Kein Arzt würde in gleicher Weise mit dem Blutdruck des Patienten<br />
verfahren: „Wie hoch ist ihr Blutdruck?“. Wenn der Patient sagt hoch, ohne jegliche<br />
Messung Blutdrucksenker verordnen. Eine derartige ärztliche Handlung wäre im<br />
18
Bezug auf den Blutdruck ein Kunstfehler, beim Schlaf bzw. Schlafstörungen dagegen<br />
nicht.<br />
Dabei ist die Physiologie und Pathophysiologie des Schlafes ein viel komplizierterer<br />
neuronervaler Prozess als die Blutdruckregulation.<br />
Schlaf, ein dynamischer, aktiver, neurophysiologischer Prozess<br />
Der Schlaf ist kein Zustand genereller, motorischer, sensorischer, vegetativere und<br />
psychischer Ruhe. Schlaf ist durch ein Nebeneinander von hoher Aktivität und/oder<br />
Funktionsbereitschaft in allen Systemen charakterisiert. Zudem bleiben Aktivitätsgrad<br />
und Funktionsbereitschaft in einem gegebenen System nicht konstant; sie variieren<br />
in jedem der verschiedenen Systeme systematisch im Verlauf einer Schlafperiode.<br />
Schlaf ist qualitativ, wie auch in Hinblick auf sein Zeitverhalten ein vielgestaltiges<br />
Phänomen.<br />
Weiter vertrat Koella (1988) die Auffassung, dass das Wesen des Schlafes a priori<br />
nicht in der Anwesenheit oder Abwesenheit qualitativ-quantitativer Verhaltensmuster<br />
bestehen kann, weil vegetativ-adaptive Verhaltensaktivitäten gewöhnlich von der<br />
Reizkonstellation, von der Signalbedeutung von Reizen und von der Abrufmöglichkeit<br />
gespeicherter Informationen aus dem Gedächtnis abhängig sind.<br />
Nach Koella (1988) ist es „vielmehr der Grad der Bereitschaft jeden einzelnen<br />
Verhaltenssystems“, das die Phänomenologie des Schlafes in seinen verschiedenen<br />
Stadien darstellt. „Die einzelnen Schlafstadien unterscheiden sich somit voneinander<br />
und diese zusammen vom Wachzustand durch ihre spezifischen<br />
Bereitschaftsprofile“.<br />
Das Maß der funktionellen Dynamik der physiologischen Prozesse im Schlaf kann<br />
daher nur in der Bewertung der rhythmischen Abläufe bestehen. Schlafstörungen<br />
sind folglich durch eine Dysrhythmie gekennzeichnet, wie wir es auch von anderen<br />
Funktionen, z.B. von der Herzfrequenz (EKG) von der Epilepsie (EEG) usw. kennen.<br />
Eine gesicherte Diagnose von Schlafstörungen ist gegenwärtig nur mit der einzig<br />
existierenden Methode der elektrophysiologischen Schlafpolygraphie möglich.<br />
Zur funktionellen Struktur des Schlafes<br />
Der Schlaf ist physiologisch gesehen eine Funktion, die aus einer Hierarchie von<br />
Zyklen verschiedener Periodenlängen besteht [Hecht 1993]. Den Grundrhythmus<br />
bilden die REM-Schlaf-Zyklen. Sie werden zu den langen, ultradianen Rhythmen<br />
gezählt. 1953 entdeckten Aserinski und Kleitmann bei schlaf´polygraphischen<br />
Untersuchungen, dass während des Schlafes Phasen schneller Augenbewegungen<br />
auftraten [Aerinski und Kleitmann 1953]. Sie nannten diese REM-Phasen (Rapid-<br />
Eye-Movement = schnelle Augenbewegungen). Heute wird diese Schlafphase, die<br />
zyklisch 4 bis 6 mal in einer Schlafnacht auftreten kann, als REM-Schlaf-Phase<br />
bezeichnet. Der Zeitraum vom Beginn einer Schlafphase bis zum Beginn der<br />
nächsten wird als REM-Zyklus definiert. Die REM-Zyklen werden bei ihrer relativen<br />
Regelmäßigkeit als ein Maß der Schlafgüte und bei ihrem gestörten, bzw.<br />
reduzierten Auftreten als Kriterium für Schlafstörungen bewertet. Der zweite Anteil<br />
des Schlafes wir als NON-REM-Schlaf (NONREM) bezeichnet, und aufgrund von<br />
EEG-, EMG- und anderen Parametern in 4 NON-REM-Schlafphasen unterteilt. (siehe<br />
Abb. 3)<br />
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Abb. 3 Hypnogramm eines Gesunden, registriert mit dem ambulanten, automatischen<br />
Schlafanalysator. Die Rhythmik der REM-Zyklen ist das Entscheidende<br />
Stadien:<br />
Wach-, Einschlafdauer, nächtliches Erwachen, REM-Schlaf (von Rapid<br />
Eye Movement = schnelle Augenbewegung abgeleitet.<br />
Stadien 1 Halbschlaf / Trance<br />
2 oberflächlicher Schlaf<br />
3 mitteltiefer Schlaf Delta<br />
4 Tiefschlaf Schlaf<br />
Die Physiologie des Schlafes ist nur als rhythmisches Phänomen zu verstehen.<br />
Gestörter Rhythmus ist gleichzusetzen mit gestörtem, nicht erholsamen Schlaf, d.h.<br />
unzureichende Energiezufuhr und Mangel an Stabilität des Systems.<br />
Rhythmik und Gleichmäßigkeit bestimmen das systemische Gleichgewicht des<br />
Schlaf-Wach-Verhaltens.<br />
Die für die Erholung des Menschen wichtigsten Stadien sollen die Schlafstadien 3<br />
und 4 des NON-REM-Schlafes (Tiefschlaf) und den REM-Schlaf. Der Tief- Schlaf soll<br />
vorwiegend für die körperliche Erholung verantwortlich sein, der REM-Schlaf<br />
(Traumschlaf) vorwiegend für die geistig-emotionelle Erholung sowie für den Transfer<br />
von Information vom Kurz- und Langzeitgedächtnis. Es besteht aber keine<br />
Ausschließlichkeit für diese Funktion.<br />
Zur Schlafdiagnostik<br />
Wissenschaftlich fundamentierte Schlafdiagnostik muss auf der Grundlage<br />
gemessener Daten erfolgen. Bezüglich der Schlafdiagnostik muss man davon<br />
ausgehen, dass sich diese nicht nur auf die subjektive Komponente des Schlafen<br />
beschränken kann, sondern sich vor allem auf die objektive, d.h. elektrophysiologisch<br />
messbare Komponente beziehen muss, da die vielfältigen physiologischen Prozesse<br />
des Schlafes zudem einem Wochenrhythmus folgen (Diedrich et al. 1989, 1991,<br />
1993, Hecht 1993, Balzer u. Hecht 1993, Hecht et al. 2002).<br />
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So, wie sich der Blutdruck nicht subjektiv einschätzen lässt, so<br />
kann man auch den Schlaf, der sehr viel komplizierter ist als<br />
der Blutdruck, nicht subjektiv einschätzen.<br />
So, wie mit 1-2 Blutdruckmessungen keine Hypertoniediagnostik gewährleistet<br />
werden kann, so ist es erst recht nicht möglich, das elektrophysiologische Schlafprofil<br />
mit seiner Abhängigkeit vom Wochenrhythmus durch 1-2 Aufzeichnungen zu<br />
realisieren (siehe auch Koellea 1988).<br />
Ambulanter, automatischer elektrophysiologischer Schlafanalysator<br />
Dieses Gerät ist ein Mikrokontroller gesteuert funktionierender Schlafanalysator.<br />
Neuronale Netze übernehmen die Klassifikation der Schlafstadien. Die Registrierung<br />
des EEG erfolgt über nur drei Stirnelektroden. Diese kann sich der Patient nach<br />
Instruktionen selbst vor dem Schlafengehen anbringen. Er braucht dann nach dem<br />
zu Bett gehen das Gerät nur einzuschalten und nach dem Aufstehen auszuschalten.<br />
Die Datenübertragung bzw. Entnahme aus dem Gerät erfolgt am Computer, dieser<br />
nimmt dann mit einem speziellen Softwareprogramm die Schlafstadienanalyse vor.<br />
Von der Datenübertragung bis zum Ausdruck des fertigen Somnogramms vergehen<br />
ca. 3 Minuten. Das Gerät kann der Patient zu Hause im Schlafzimmer oder im<br />
Patientenzimmer Klinik angewendet werden.<br />
Der Referent stellte das Gerät und seine Funktionen vor und demonstrierte mit<br />
zahlreichen Schlafprofilen die unermessliche Breite der Anwendungsbereiche.<br />
Der Referent schloss: so wie jeder Arzt über ein Blutdruckgerät verfügt, sollte er<br />
einen ambulanten automatischen elektrophysiologischen Schlafanalysator haben um<br />
endlich wissenschaftlich fundamentiert Schlafdiagnostik betreiben zu können.<br />
9. Selbsterfahrungsseminare mit praktischen Übungen<br />
Diese wurden in folgenden vier durchlaufenden Gruppen durchgeführt.<br />
Ambulante automatische elektrophysiologische Schlafanalyse in der Praxis<br />
Übungsleiter: Prof. Dr. med. habil. Karl Hecht<br />
Einsatz der biomolekularen Medizin und Erfahrungen bei der Anwendung in der<br />
allgemeinmedizinischen Praxis<br />
Übungsleiter: Dipl. Chem. Udo Heck, Dr. sc. med. H.-P. Scherf<br />
VitaSon-Expertensystem ESS ® (Emotional Stress Screening) in der Praxis<br />
Übungsleiter: Physiker Dr. med. Arno Heinen, Frau Annegret Heinen<br />
Blutdruckentspannungstest in der Praxis<br />
Übungsleiter: Dr. sc. med. H.-P. Scherf, Frau Mandy Brose<br />
Die Seminarteilnehmer lernten die Möglichkeiten des Nachweises der Effektivität der<br />
Therapie kennen.<br />
20. März 2006 gez. Dr. sc. med. Hans-Peter Scherf<br />
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