Probeseiten aus dem Lehrerband
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• z.T. selbst in eine Diskussion vertieft (1. und 2. v.L.), die sich aber auf das<br />
gemeinsame Thema bezieht (2. v.L. zeigt auf den Himmelsglobus).<br />
Es handelt sich um eine typische Szene der gebildeten Welt der Antike, des Lehrbetriebs,<br />
der in der Darlegung eines Themas durch einen Lehrer, im philosophischen Dialog,<br />
durch<strong>aus</strong> auch in der kontroversen Erörterung besteht.<br />
Nach: R. Achenbach, Als man noch Bücher im Garten las. Die Anfänge der wissenschaftlichen<br />
Bibliothek im klassischen Griechenland, in: Bibliothek und Philosophie. FS für H.-J. Schubert zum 65.<br />
Geburtstag, hg. von B. Lorenz, Wiesbaden 2005, S. 3f.<br />
Zur Bildanalyse bietet sich eine Orientierung an der Bilddidaktik des Geschichtsunterrichts an, z.B.<br />
nach M. Sauer, Bilder im Geschichtsunterricht. Typen, Interpretationsmethoden, Unterrichtsverfahren,<br />
Seelze-Velber 2000, S. 14-19.<br />
Aufgabe 2: Literarische Gestaltung des philosophischen Gesprächs<br />
Folgende Merkmale der Inszenierung von De re publica als staatsphilosophische Erörterung<br />
auf Scipios Landgut an den feriae Latinae 129 v.Chr. sind zu beachten:<br />
literarisches Mittel<br />
• Dialog bzw. Lehrvorträge im Anschluss an griechische Vorbilder (Platon, Aristoteles)<br />
Szenerie<br />
• zeitliche Rückverlegung ins Jahr 129 v.Chr.<br />
• Hauptgesprächspartner: Scipio als Repräsentant eines aktiven Staatsmanns (zu Scipio<br />
<strong>aus</strong>führlicher: Lektüreheft S. 64f.)<br />
• die Welt der römischen Aristokratie: Villen, Parks, Demonstration von Bildung und<br />
Reichtum<br />
• das Selbstverständnis römischer Aristokraten: öffentliche Pflichterfüllung in der Stadt<br />
(negotium) und Rückzug an freien Tagen zur intellektuellen Beschäftigung in die<br />
Vorstadtvillen (otium – hier ist der Unterschied zum otium-Verständnis der<br />
vorangehenden Kapitel zu beachten!): der aktive Staatsmann denkt über den Staat nach<br />
Möglichkeit zur Darbietung des Themas als Ergebnis philosophisch-gelehrter<br />
Erörterung<br />
Möglichkeit zu nachdrücklicher Präsentation der Vorstellungen des Autors: Relevanz<br />
des Themas, Expertise des Hauptredners<br />
aktueller Diskussionsbeitrag <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Munde allgemein anerkannter Persönlichkeiten<br />
der Politik und der alten res publica<br />
Vermächtnis Scipios am Ende seines erfahrungsreichen Lebens<br />
Aufgabe 3: Rom z.Zt. des fiktiven Gesprächs und der Veröffentlichung von „De re publica“<br />
• Die Situation in Rom in den 50er Jahren wurde bereits im Kapitel „Cicero – Politiker<br />
und Schriftsteller“ behandelt (Lektüreheft S. 10-13). Das Triumvirat stellte in der<br />
Absprache mächtiger Führungspersönlichkeiten die politischen Strukturen der alten<br />
res publica, insbesondere die aristokratische Senatsherrschaft, grundsätzlich in Frage.<br />
Außer<strong>dem</strong> zeigten sich die verantwortlichen Kräfte in zwei Lager gespalten<br />
(Optimaten vs. Popularen).<br />
• In einer vergleichbaren Situation befand sich Rom bereits um 130 v.Chr, weswegen<br />
für Cicero die von Scipio, <strong>dem</strong> Repräsentanten der traditionellen res publica und ihrer<br />
Werte, vertretenen politischen Grundüberlegungen sehr gut auf die eigene Gegenwart