Probeseiten aus dem Lehrerband
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3. Gelehrte Freunde im Gespräch<br />
Thema, Gliederung und Vorbereitung<br />
Am Originaltext (rep. 1,14.18.33-36 in Auszügen) wird in diesem Kapitel Ciceros literarische<br />
Inszenierung seiner staatstheoretischen Erörterungen als fiktionaler Dialog vorgestellt. Die<br />
Erarbeitung der erläuternden Hintergrundinformationen in Kapitel 2 dient zur inhaltlichen<br />
Vorbereitung. Sprachlich ist zu beachten: cum mit Indikativ und Konjunktiv, Zeitverhältnisse<br />
beim AcI, AcI in der relativischen Verschränkung, Klärung der Satzkonstruktionen,<br />
insbesondere für Z. 38-44.<br />
Die Erarbeitung des Textes erfolgt in drei Übersetzungseinheiten:<br />
• Z. 1-18: Scipio empfängt seine Gäste und unterhält sich mit ihnen.<br />
• Z. 19-32: Laelius bittet im Namen aller Anwesenden um Scipios Darlegung seiner<br />
Meinung über den besten Staat und begründet seinen Wunsch.<br />
• Z. 33-44: Scipio erklärt seine Bereitschaft dazu und legt seine persönlichen<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen dar.<br />
Lösungsskizze zu den Aufgaben<br />
Aufgabe 4: Stimmung in Scipios Gärten<br />
Cicero stellt ein Treffen gelehrter Freunde bei Scipio in ungezwungener, aber auch gelehrter<br />
Atmosphäre dar: das otium als freie Zeit für gebildete Gespräche an geeignetem Ort, nämlich<br />
in Scipios Gärten mit Spaziergängen in der Portikus und gelehrtem Diskurs an sonnigem<br />
Wiesenplatz. Ernsthafte Probleme des Tagesgeschäfts treten in den Hintergrund („bewegte<br />
Zeiten“, Z. 12).<br />
Aufgabe 5: Sonderstellung Scipios (literarisch und inhaltlich)<br />
Scipio fungiert als Gastgeber, der seine Gäste empfängt, als politisch hoch beschäftigte<br />
Persönlichkeit, als gefragter Lehrer und Referent aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen<br />
und Leistungen im Staat und seinen Erörterungen mit gelehrten griechischen Denkern. Hier<br />
stimmen Laelius und Tuberos Meinung mit Scipios eigener überein. Scipios Sonderstellung<br />
zeigt sich dann aber auch in seiner Rolle im Dialog: Er wird um die Entfaltung seiner<br />
Meinung gebeten (Z. 19-32) und dadurch zum Hauptredner. Seine persönlichen<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen legt er im letzten Abschnitt offen (Z. 39-44): theoretische Grundlagen<br />
vorhanden, insbesondere aber praktische politische Erfahrungen.<br />
Aufgabe 6: Merkmale und Funktion des Dialogs<br />
Die in der „Zusammenfassung: Merkmale des philosophischen Dialogs“ aufgeführten Punkte<br />
(Lektüreheft S. 21) lassen sich im Einzelnen leicht auf diesen Text übertragen.<br />
Der Dialog trägt den konkreten historischen Rahmenbedingungen Rechnung und verleiht<br />
durch die Auswahl von Personen, Ort und Zeit den Ausführungen Bedeutung, ermöglicht im<br />
Gegensatz zur theoretischen Abhandlung eine lebendige(re) Auseinandersetzung mit <strong>dem</strong><br />
Thema, gibt die Möglichkeit zur Einbeziehung der Gesprächsteilnehmer (die in der<br />
Text<strong>aus</strong>wahl leider nicht angemessen sichtbar werden).