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Wilhelm J. Hochreiter V-2-DSUS-SS-2006 Was bedeutet thematisch? Das Grundschulkind denkt nicht in Fächern. Eine topographisch orientierte „Erwähnungsgeographie" greift zu kurz. Darum hat unser Thema auch nicht den lexikalischen Titel „Das Ennstal", sondern „Eine Reise ins Ennstal". Ein lebensbezogenes Thema lässt sich vielfältiger und kindorientierter und vor allem sinnstiftend bearbeiten. Andere Themen dieser Art (für Oberösterreich) wären beispielsweise: • Ein Radausflug ins schöne Donautal. • Die Enns durchfließt drei Hauptlandschaften unseres Bundeslandes: Kalkalpen, Voralpen und Alpenvorland. • Die Enns, einst Flößerweg und Eisenstraße • Warum ist der Böhmerwald ein so beliebtes Fremdenverkehrsgebiet? • Wir lernen das Hausruckviertel kennen. • Warum steht der Almsee unter Naturschutz? • Wir planen einen Wandertag ins Pesenbachtal. • In Oberösterreich wird viel Strom gebraucht. Woher kommt er? • Warum gibt es im oberösterreichischen Zentralraum so viele Industriebetriebe? • Eine Rundfahrt auf dem Traumsee Was bedeutet „integrativ"? Der Begriff „integrativ" verpflichtet uns, geographische Themen als integrierte Einheiten zu planen. Dies ist im Sinne eines ganzheitlichen Unterrichtes, der sich einerseits verstärkt an den Bedürfnissen und Sichtweisen der Kinder orientiert, andrerseits auch die „Ganzheit" eines Sachverhaltes aufzeigen möchte. Um eine Landschaft zu verstehen, wird sie vernetzt aufgearbeitet. Neben fachlichen - geographischen Arbeitsweisen werden auch geschichtliche, biologische, wirtschaftskundliche, technische und soziale Aspekte angesprochen. Erst dadurch ergibt sich ein lebendiges und facettenreiches Bild einer Region. Auch wird dadurch rein reproduktivem Faktenwissen vorgebeugt, das zu keinem Zusammenhangswissen führt. Ebenso sollen emotionale, gestalterische und ästhetische Momente nicht zu kurz kommen. Um aber einem Beliebigkeitslernen vorzubeugen, sollten wir „den Anspruch der Sache" nicht gering einschätzen. Die grundlegend wichtigen fachimmanenten Bildungsziele (Ziele des geographischen Lernbereichs) müssen wir im Auge zu behalten.
Wilhelm J. Hochreiter V-2-DSUS-SS-2006 Beispiele: Eine Reise ins Ennstal • Aus dem Ennstal kommen wichtige Produkte. Aus welchen Orten kommen sie und wo liegen diese Orte? • Die Enns kommt aus den Kalkalpen. Wie sieht Kalkstein aus - wozu wird er verwendet? Kennst du andere Gesteinsarten? • Die Zeit der Sensenschmiede Wie wird überhaupt eine Sense erzeugt? • Aus dem Ennstal kommen wichtige Produkte. Aus welchen Orten kommen sie und wo liegen diese Orte? • Die Enns war einst Energielieferant für Hammer- und Sensenwerke und für Mühlen. Die Zeit der „Schwarzen Grafen". • Kunst im Ennstal: Steyr, das Barockstift Garsten, die Wallfahrtskirche Christkindl, ... • Die Enns als Transportweg und Energielieferant. Flößerei einst - Kraftwerke heute • Im Nationalpark Kalkalpen gibt es seltene Tiere und Pflanzen. Eine Reise durch das Donautal • Eine Reise entlang der Donau durch Oberösterreich. Welche Städte und Orte lernen wir kennen? • Vom Treppelweg an der Donau zum Radweg. Woher kommen so viele Besucher? • Im Donautal gibt es interessante Pflanzen und Tiere. • Der Fischlehrpfad beim Kraftwerk Ottensheim. • Die Donau ist ein bedeutender Stromlieferant. Welche Kraftwerke gibt es? • Wie ist ein Kraftwerk gebaut und wie kommt der Strom nach Hause? • Wie funktioniert eigentlich eine Schleuse? • Woher kommen und wohin fahren die Donauschiffe? • Die Römer an der Donau. Was bedeutet „exemplarisch"? Das Beispiel „Die Reise ins Ennstal" ermöglicht uns auch, die Forderung nach exemplarischem Unterricht zu erfüllen. Das Ennstal steht für andere Flusstäler ins unserer Region, die ähnliche Strukturen und Funktionen aufweisen. Ob es die Donau ist, der Inn, die Krems, oder die Traun,... alle diese Flüsse hat der Mensch in ähnlicher Weise genützt. Sie alle prägen die Landschaft, sie dienten früher wie heute den Menschen und ermöglichten Handel, Verkehr und Wirtschaft. Man hat sie in ähnlicher Weise verbaut und verändert - je nach den vorherrschenden Wertvorstellungen. In den Jahren der Zwischenkriegszeit und nach dem zweiten Weltkrieg brauchte man immer mehr Strom, um den rasant steigenden Energieverbrauch zu decken. Heute hat man erkannt, dass die wertvolle Naturlandschaft unwiederbringlich verloren geht. Viele Menschen bemühen sich, sie gegen den unumkehrbaren Verlust zu verteidigen.
Seite 1 und 2: Wilhelm J. Hochreiter V-2-DSUS-SS-2
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