24.02.2014 Aufrufe

3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

latt des Umweltbundesamtes, alternativ die aktuellste Version<br />

auf der Internetseite des Umweltbundesamtes, zu ersehen.<br />

Ein nicht zu vernachlässigendes Problem bei der Wartung<br />

und Instandsetzung/Sanierung von Trinkwasserrohrnetzen<br />

stellen unbekannte „geteerte“, anstelle bitumierter Leitungsabschnitte<br />

dar. Werden solche Rohrnetzabschnitte nur einer<br />

mechanischen Reinigung mit dem Molch unterzogen, so besteht<br />

die Gefahr, dass auch nach mehrfachen Spülgängen hohe<br />

Konzentrationen, teilweise oberhalb des geforderten<br />

Grenzwertes, an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

nachgewiesen werden können. Daraus sollte geschlussfolgert<br />

werden, dass mechanische Reinigungen in bekanntermaßen<br />

bitumierten Rohrnetzabschnitten immer laboranalytisch<br />

begleitet werden, um ein Auswaschen von polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffen bei eventuellem<br />

Vorhandensein geteerter Abschnitte vor erneuter<br />

Inbetriebnahme feststellen zu können und um die notwendigen<br />

Maßnahmen einzuleiten.<br />

Bewährt hat sich bei bitumierten Leitungsabschnitten, die<br />

unter Umständen geteerte Rohrstücke enthalten, folgende<br />

Vorgehensweise: Nach dem Molchen (Schwabbern mit Gummischeiben)<br />

erfolgt eine Reinigung mit dem Hochdruckspülverfahren<br />

(40-60 l/min bei einem Wasserdruck von rund<br />

400 bar). Das austretende Spülwasser sollte gesondert aufgefangen<br />

und auf das Vorhandensein von polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen (PAK) untersucht werden<br />

(Auswahl des Entsorgungsverfahrens). Mit dem Abschluss der<br />

Hochdruckreinigung wird der Abschnitt mit Zementmörtel<br />

ausgekleidet. Nach dem Abbinden ist eine Spülung des sanierten<br />

Leitungsabschnittes erforderlich und es erfolgen die<br />

mikrobiologische und chemische (pH-Wert, PAK – Untersuchung<br />

auf den Parameter Benzo-(a)-pyren) Gütekontrolle.<br />

Ein besonderes Augenmerk ist aus hygienischer Sicht vor<br />

dem Einbau von Rohrleitungsbauteilen einschließlich Armaturen<br />

im Rahmen der „Wareneingangskontrolle“ neben Vollständigkeit<br />

und Kennzeichnung auf mögliche Schäden:<br />

Verformungen und Beulen<br />

Risse<br />

Riefen<br />

Beschädigungen der Rohrenden<br />

Verunreinigungen und<br />

Beschädigung des Außenschutzes<br />

zu richten.<br />

Der Lagerung von Bauteilen kommt gemäß Einhaltung<br />

grundlegender Hygieneregeln eine nicht zu vernachlässigende<br />

Bedeutung zu:<br />

Zum Schutz vor jeder Art von Verunreinigung sollten die<br />

im Rohrleitungsbau eingesetzten Bauteile durch Kappen<br />

oder ähnlich Vorrichtungen verschlossen werden<br />

Der direkte Kontakt mit schädigenden Stoffen (z.B. Öle,<br />

Fette, Schmierstoffe) sollte vermieden und/oder auf ein<br />

Minimum reduziert werden<br />

Der direkte Kontakt mit Erdboden, Schichtenwasser, mit<br />

Regenwasser „vollgelaufene“ Baugruben und Abwasseraustritten<br />

sollte vermieden werden.<br />

Mikrobiologische und chemische Verunreinigungen stellen ein<br />

erhebliches Problem für das Betreiben von Trinkwassernet-<br />

Bild 7: Probenentnahmestellen, die Anforderungen nicht gerecht<br />

werden: eine qualifizierte Entnahme von Wasserproben zur mikrobiologischen<br />

Trinkwasseruntersuchung ist hier nicht gewährleistet<br />

zen dar. Werden die Parameter erst einmal überschritten, sind<br />

meist erhebliche finanzielle und zeitliche Mehraufwendungen<br />

die Folge. Daraus entstehende Folgearbeiten sind in der Regel<br />

Desinfektions- und / oder Spülarbeiten. Weitere zeitliche<br />

Belastungen sind aus zusätzlichen Wasserprobeentnahmen<br />

und deren Auswertungen zu erwarten. Trinkwasser muss frei<br />

sein von Krankheitserregern. <strong>Die</strong>s ist die grundlegende Anforderung,<br />

welche die TrinkwV 2001 an die Beschaffenheit<br />

von Wasser für den menschlichen Gebrauch stellt. Bei Baumaßnahmen<br />

an Trinkwassernetzen (Neulegung und Auswechslung)<br />

werden insbesondere mikrobiologischen Parameter<br />

untersucht.<br />

7 / 2011 539

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!