Android User Schnüffelstopp - Browsen ohne Spuren (Vorschau)
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USER
02/2014 • Februar 2014 • www.android–user.de
Schnüffelstopp
Android Ohne Google
Das Handy ohne Google-Konto und mit alternativen Apps nutzen
Browsen ohne Spuren
Mit diesen Einstellungen sind Sie fast anonym im Netz unterwegs
Private gespräche
Die besten Apps, um Privates wirklich privat zu halten
IM TEST
Motorola moto G
Auf dieses Handy haben viele
Samsung-Nutzer gewartet
IM TEST
Archos 45 Titanium
Supergünstiges Dual-SIM-
Smartphone mit der
besten Akkulaufzeit
Umzugshilfe
Workshop: So holen Sie Ihre alten
Daten auf das neue Smartphone
Über 10 Seiten Tipps & Tricks
n Browserverlauf richtig löschen
n Den mobilen Hotspot im Griff
n Musikempfehlungen für Play Music
n Teilen-Funktion von Android nutzen
Der Whatsapp-Killer
Der Line-Messenger
kommt nach Deutschland:
n Android-Wörterbuch erweitern
n Anrufe per SMS beantworten
Das erwartet Sie!
n Akkufresser unter Android 4.4 finden
n Von Hangouts zurück zur SMS-App
EUR 5,90*
* Deutschland
4 192368 905908 02
A EUR 6,70 - BeNeLux EUR 6,95
CH sfr 11,80 - E / I EUR 7,95
Service
Editorial
Willkommen bei Android User
Mein Gott,
Marcel Hilzinger,
Chefredakteur
Google
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
in einer von uns gestarteten Umfrage zur
Datensicherheit [LINK 1] gaben im vergangenen
Jahr 36 Prozent von 373 Leserinnen
und Lesern an, dass sie ihre Daten bei
Google sicherer aufgehoben sehen als
beim BSI. Woher kommt dieses Vertrauen?
Wie schafft es Google, uns glauben zu machen,
dass unsere Daten in Mountain View
in Sicherheit sind?
Google sammelt
Google lebt in erster Linie vom Anzeigengeschäft.
Die Firma gibt dazu jedem Android-Nutzer
eine Anzeigen-ID, die dann
wiederum Google und Partner dazu nutzen,
auf unsere Interessen zugeschnittene
Anzeigen zu liefern. So weiß Google nicht
nur, welches Android-Handy Sie benutzen
und welche Apps Sie herunterladen, sondern
auch, welche Seiten Sie im Internet so
besuchen, welches Hotel Sie gerade gebucht
haben und welche Kleidergröße Ihre
Frau hat, falls Sie ihr zu Weihnachten online
ein Kleidungsstück bestellt haben.
Google weiß aber noch viel mehr: Je nach
Einstellungen Ihres Handys lernt Google,
wo Sie wohnen, wo Ihre Arbeitsstelle ist,
wann Sie üblicherweise aufstehen und in
welchem Restaurant Sie gerne zu Mittag
essen. Ich kann mir durchaus vorstellen,
dass Google mehr über Sie weiß als so
mancher Freund oder gar Ihr Lebenspartner.
Dieses Wissen sammelt Google nicht
nur über Sie, sondern über Hunderte von
Millionen Internetnutzern weltweit. Google
weiß einfach alles – was im Internet steht.
Blindes Vertrauen?
Warum vertrauen so viele Nutzer Google?
Kritische Stimmen sehen eine Parallele
zum lieben Gott: Blindes Vertrauen sorgt
für positive Stimmung und wirkt quasi
selbstheilend: Wenn ich nur fest genug
daran glaube, dass nichts passiert, dann
passiert auch nichts. Ich bewerte Google
da mehr nach den Taten: Die Firma investiert
in sinnvolle Zukunftstechnologien und
verhält sich stets glaubwürdig. Dazu gehört
auch die jüngst bei der US-Regierung eingereichte
Petition, für mehr Transparenz zu
sorgen [LINK 2].
Als Google-Fan bin ich der Meinung, dass
meine Daten in Mountain View gut aufgehoben
sind und sehe keinerlei Anlass,
mein Android-Smartphone ohne Google-
Account zu benutzen. Ein Grund für mein
Vertrauen ist, dass ich meine bei Google
gespeicherten rund 12 GByte Daten jederzeit
über Google Takeout mit einem Mausklick
exportieren kann [LINK 3]. Das geht aktuell
in diesem Umfang und mit diesem
Komfort bei keinem anderen Anbieter. Sie
finden das naiv? Dann schreiben Sie mir an
marcel.hilzinger@android-user.de, und
lesen Sie die Fokusstrecke aufmerksam.
Marcel Hilzinger
Alle
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Android-user.de Februar 2014 3
Service
Inhalt
Schnüffelstopp
Service
3 Editorial
4 Inhalt
6 News
114 Impressum
QR-Code scannen
und Gratisartikel
online lesen!
Fokus
10 Android ohne Google
Das Handy ohne
Google-Account nutzen
14 Sichere Alternativen
7 alternative Apps
zur sicheren Kommunikation
18 DAVdroid
Kalender und Adressbücher
ohne Google synchronisieren
22 Schnüffelstopp
So minimieren Sie
Ihren digitalen Fußabdruck
28 Android für Paranoide
Crashkurs für Skeptiker
und Paranoiker
14 Sichere
Alternativen
Mit diesen Apps
verschlüsseln Sie Ihre
Kommunikation
Hardware
30 LG G Pad 8.3
Stößt das LG-Tablet
das Nexus 7 vom Thron?
32 Motorola moto g
Der leistet der ultimative
Preisbrecher
34 Sony Xperia M
Sony kann auch
günstige Handys bauen
36 Archos 45 Titanium
Richtig billig, aber auch gut?
38 HANNSpad
Das taugen 10 Zoll für 150 Euro
40 Allview Alldro 3 Speed Quad
Magere Performance,
tolles Display!
42 Cat Galactica X
Überdurchschnittliches
zum fairen Preis
4 Android-User.de
Service
Inhalt
Einsteiger
82 Datenumzug
So steigen Sie erfolgreich
vom „Dumm“-
Phone aufs Android-
Smartphone um.
Tipps & Tricks
90 Musiktipps
Neue Musik von Thomas D,
Max Herre und Lana Del Rey
90 Frag Andy
Andy beantwortet deine
Fragen rund um Android
94 Tipps & Tricks
Praktische Tipps
aus unserer
Redaktion
98 Kostenfalle Roaming
Mobilen Datenverbrauch
beim Roaming einschränken
PowerUser
100 ROM-Küche
News und Tipps zu Custom-
ROMs und Root-Apps
104 Root-App-Geheimtipps
Tolle Root-Apps für Android-
PowerUser
106 Root-Apps für WhatsApp
Den WhatsApp-Messenger mit
Root-Apps aufbohren
110 CyanogenMod für das
Motorola Atrix 4G
Android 4.2
auf dem Atrix 4G
installieren
SPIELE
72 Neue Spiele
Unsere Spielevorstellungen
76 Momonga Pinball
Das beste Flipperspiel bei
Google Play
78 Grepolis
Für Stadtplaner und
Feldherren
42
Cat Galactica X
Ein durch und
durch gutes Tablet zum
kleinen Preis
APPS
54 Emoji-Keyboards
44 App-Empfehlungen
Die App-Favoriten der
Android-User-Redaktion
50 App-Neuheiten
Die besten neuen Apps bei
Google Play
52 G Data Internet Security
Schutz vor Schädlingen,
Betrügern und Dieben
Virtuelle Keyboards mit
Emotionen
58 Line-Messenger
Der WhatsApp-
Killer steht bereit
62 doubleTwist
Der Audioplayer
mit dem Dreh
64 Sport-Apps
7 sportliche Apps gegen den
Winterspeck
68 Minuum-Keyboard
Minimale Tastatur der etwas
anderen Art
70 PlayStation-App
Die ideale Ergänzung zur
PlayStation 4
QR-Code lesen: So geht's...
Installieren Sie die App „Barcode
1. Scanner“ vom ZXing Team.
Starten Sie die App, und halten Sie
2. den Scanner über den QR-Code.
Der Barcode-Scanner zeigt einen
3. Link auf android-user.de an.
Tippen Sie auf den Link, oder
4. wählen Sie Browser öffnen.
Juli 2012
News
Android-News
Android-News
Tablets von Gigaset
QV830 und QV1030 heißen die beiden ersten Tablets der
ehemaligen Siemens-Marke Gigaset. Das QV1030 besitzt
ein 10,1-Zoll-Display mit 2560 x 1600 Pixeln Auflösung.
Im Inneren des größeren Modells arbeitet Nvidias
schnelle Quad-Core-CPU Tegra 4 mit 1,8 GHz. Zudem hat
das Gerät 2 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte internen
Speicher, der sich über den MicroSD-Kartenslot um bis
zu 32 GByte erweitern lässt. Ausgestattet ist das Tablet
mit der Android-Version 4.2.2. Auch zwei Kameras hat
das 10,1 Zoll große Tablet an Bord. Die Hauptkamera löst
mit 8 Megapixeln auf und wird durch einen LED-Blitz unterstützt,
die Frontkamera bringt es auf 1,2 Megapixel.
Das QV1030 bringt WLAN,
A-GPS, Glonass, Bluetooth 4.0
und einen USB-2.0-Anschluss
samt Host-Funktion mit. Im Tablet
wurde ein Akku mit 9000 mAh
verbaut.
Das QV830 hingegen ist etwas
kleiner geraten. Sein 8-Zoll-Display
verfügt über 1024 x 768 Bildpunkte.
Angetrieben wird das
Gerät von einem Quad-Core-Prozessor
von MTK (MT8125), der
mit 1,2 GHz getaktet ist. Das
QV830 arbeitet mit Android 4.2.2
und hat 1 GByte Arbeitsspeicher
und 8 GByte internen Speicher an Bord. Genau wie bei
seinem großen Bruder kann auch bei der kleineren Version
der interne Speicher erweitert werden. Die beiden
Kameras, die das Gerät mitbringt, lösen mit 5 Megapixeln
(Hauptkamera) und 1,2 Megapixeln (Frontkamera)
auf. Im Vergleich zur größeren Version fällt der Akku des
Tablets mit 3260 mAh deutlich kleiner aus.
Gigaset
Watchever bald für Chromecast
Googles HDMI-Dongle Chromecast macht aus „dummen“
TVs smarte Fernsehgeräte, die Musik über Play Music oder
Pandora empfangen oder Filme und Serien über Play Movies,
YouTube oder auch Netflix, Hulu und HBO streamen
können. In Deutschland sind diese Streaming-Anbieter jedoch
nicht am Markt aktiv, daher begrenzt sich der
Nutzen eines Chromecast auf die Google-Dienste –
zu wenig, um den Stick hierzulande vermarkten zu
können. Das könnte sich jedoch bereits Anfang
2014 ändern: Dann will Watchever seine App fit für
Chromecast machen.
Watchever ist neben Amazons Lovefilm der
größte Video-on-Demand-Anbieter in Deutschland.
Im Gegensatz zu Lovefilm gibt es für Watchever
jedoch schon jetzt aus dem Play Store installierbare
Apps für Android-Handys und ‐Tablets.
Per Twitter hat das Unternehmen nun bekanntgegeben,
dass Watchever in Zukunft mit dem Chromecast zusammenarbeiten
wird. Als Konsequenz auf diese Ankündigung
darf darüber spekuliert werden, ob Google zu diesem
Termin den Chromecast auch offiziell in Deutschland anbieten
wird, sonst würde sich die Investition in eine Chromcastfähige
App wohl kaum rentieren.
6
Februar 2014
Android-User.de
iconBIT Callisto 100
iconBIT hat mit der Callisto 100 seine erste Smartwatch
vorgestellt. Im Inneren der Uhr arbeitet ein
1,2 GHz schneller Dual-Core-Prozessor, der von Android
4.2.2 angesteuert wird. Das TFT-Display misst
in der Diagonalen 1,54 Zoll, mehr hat am Handgelenk
auch nicht Platz. Im Gegensatz zu anderen Android-basierten
Handgelenkscomputern funktioniert
die Callisto 100 sowohl als eigenständiges Gerät im
Stand-alone-Betrieb als auch über eine Bluetooth-Verbindung
zusammen mit Smartphones sämtlicher Hersteller. Für die 95 Gramm
schwere Android-Uhr werden 199 Euro fällig. Damit die Uhr als Smartphone
genutzt werden kann, verfügt sie über einen Micro-SIM-Karten-Slot. Steht ein
WLAN-Netz zur Verfügung, ruft die App darüber Daten ab, anderfalls nutzt Sie
über Bluetooth die mobile Internetanbindung eines Handys. Die Uhr verfügt
außerdem über
512 MByte RAM und einen 4 GByte großen
internen Speicher, der mit einer microSD-Karte
um bis zu 32 GByte erweitert
werden kann. In der Uhr
wurde ein Akku mit 600 mAh
verwendet. Neben WLAN,
Bluetooth, GPS, G-Sensor
und Freisprechfunktion
verfügt die Callisto über
eine integrierte Kamera, die
mit 3,0 Megapixel auflöst.
iconBIT
Opera mit Tablet-Version
Der Softwarehersteller Opera hat die Mobilversion seines gleichnamigen
Webbrowsers weiter für Android-Tablets optimiert und das vorhandene
Interface besser an die Bedürfnisse von Tablet-Nutzern angepasst.
So wurden zum Beispiel häufig genutzte Funktionen wie die Vor- und Zurück-Buttons
zum Navigieren auf Webseiten und die Menüseite dort platziert,
wo man üblicherweise das Tablet hält: links neben der Browserzeile.
Der Funktionsumfang des Browsers deckt sich inzwischen zum größten Teil mit
dem der Desktop-Ausgabe des Software. Neben der erweiterten Schnellwahl-
Startseite bringt Opera das Feature „Discover“ und einen Offroad-Modus mit,
der Webseiten zum Schonen des Datentarifs komprimiert. In den Genuss dieser
Funktionen kamen bisher nur Smartphone-User. Mit der neuen Version
haben nun auch Tablet-Besitzer Zugriff darauf.
Umkehrbarer USB-Typ-C-Stecker
Der von der Industrievereinigung USB Implementers Forum (USB-IF)
angekündigte „Typ C“-Stecker für künftige USB-3-Geräte soll die
Nachteile der bisherigen USB-Steckertypen beseitigen. Der neue Typ-
C-Stecker passt nicht nur in einer Orientierung ins Gerät, er lässt sich auch in
umgekehrter Position ins Handy schieben. Damit nehmen das Gefummel und
die Suche nach der richtigen Richtung beim Nachladen des Handys ein Ende.
Der neue Standard ist eine Erweiterung von USB 3.1, damit sind Datenraten
von bis zu 10 GBit/s möglich. Auch das Nachladen des Akkus von Mobilgeräten
nach dem neuen Standard kann durch stärkere Ladeströme oder höhere Spannungen
beschleunigt werden. Noch hat das Konsortium kein Bild des neuen
Steckers veröffentlicht, Mitte 2014 soll die finale Spezifikation festgeschrieben
werden. Erste Geräte mit dem neuen Steckertyp dürfen wir 2015 erwarten.
Android-user.de
News
Android-News
Sony repariert Displays der Z-Serie
Sprünge im Glas ohne Fremdeinwirkung
sind ein Phänomen, über das
sich nicht nur Besitzer des Nexus 4
mit der Glasrückseite beklagen. Auch
die Z-Serie von Sony ist dafür bekannt,
dass das Display „einfach so“
brechen kann. Bei den Modellen
Xperia Z, ZR, V, UL
und Z Ultra tauscht
Sony nun im Rahmen
der Garantie
das gesprungene
Display aus, sofern
klar ersichtlich ist,
dass der Schaden im
Glas nicht durch
Fremdeinwirkung
entstanden ist.
Dies lässt sich internen
Dokumenten
Sonys entsprechend
wohl an einem einzigen
Sprung im Display-Glas
erkennen.
Bei den Infos handelt
es sich um inoffizielle
Angaben, die
via XDA-Developers
veröffentlicht wurden und sich auf
keine bestimmte Region beziehen.
Mehrere Mitglieder der XDA-Community
haben aber bereits bestätigt,
dass ihr ohne Zutun beschädigtes
Display im Rahmen der Garantie repariert
wurde.
Google Play Music All-Inclusive
Seit dem letzten Update für Google Play Music ist Ihnen der Hinweis
beim Start eventuell bereits aufgefallen: Nach fast einem Jahr Wartezeit
gegenüber den USA gibt es Googles Musik-Flatrate nun endlich
auch in Deutschland. Mit Google Play Music All-Inclusive können Sie so oft
und so viel Musik hören, wie Sie mögen. Dabei wird die Musik von Google in
drei wählbaren Qualitäten über das 3G/4G-Netz
oder via WiFi aufs Handy gestreamt. Einzelne
Alben lassen sich aber auch offline speichern,
wenn Sie die Musik unterwegs ohne Internetverbindung
anhören wollen – inzwischen auch
auf der SD-Speicherkarte, wenn Ihr Handy über
einen entsprechenden Slot verfügt.
Direkt zum Start kostet der Dienst 7,99 Euro pro
Monat. Entschließen Sie sich bis zum 15. Januar
2014 für ein Abo, dann bleibt es für Sie
auch in Zukunft bei diesem Preis. Nach der Einführungsphase
wird die Flatrate für neue
Abonnenten 9,99 Euro pro Monat kosten. In
beiden Fällen ist der erste Monat kostenlos
und die Flatrate monatlich kündbar. Eine Kreditkarte
ist allerdings Voraussetzung, um sich
für den Dienst zu registrieren.
Abb. 1: Die Musik-Flatrate Google Play Music All-Inclusive
können Sie nun auch in Deutschland buchen.
Sony
Google Play Kiosk
Mit Play Newsstand startet
Google eine neue App, die die bisherigen
Informationsquellen Play
Magazines (Kiosk mit zum Teil kostenpflichtigen
Magazinen, nicht in Deutschland
verfügbar) und Google Currents vereint,
sodass sämtliche Newsquellen von
Google nun in einer einzigen App gebündelt
sind. Die neue App weiß mit hochauflösenden
Grafiken und einem sehr hübschen
Layout mit teilweise animierten Hintergrundbildern
zu begeistern, das Angebot
aber bleibt hierzulande enttäuschend.
Die neue App entspricht den alten Google
Play Magazines, bietet in Deutschland aktuell
aber nur die Inhalte von Currents an,
bis der Vertrieb von Zeitschriften auch hierzulande
an den Start geht. Wer also bislang
gerne Google Currents benutzt hat, kann
jetzt auf den Google Play Kiosk wechseln.
Die App macht einen frischen und sehr
flotten Eindruck, der Umstieg lohnt sich!
Samsung Galaxy
Grand 2
Nach der Oberklasse mit den Galaxy-Sund
Note-Modellen aktualisiert Samsung
mit dem Galaxy Grand 2 nun auch seine
Mittelklasse-Baureihe. Der Name des Geräts
hält, was er verspricht: Das Handy
kommt mit einem 5,25-Zoll-Display
und ist damit nur wenig kleiner
als das 5,55 Zoll große
Note 2. Die Auflösung des
Bildschirms bleibt jedoch
hinter der vergleichbarer
Geräte zurück, denn mit
1280 x 720 Pixeln verzichtet
Samsung auf ein Full-HD-
Display. Im Inneren des
neuen Dual-SIM-Smartphones
befindet sich eine
1,2-GHz-Quadcore-CPU mit
1,5 GByte RAM. Der interne
Speicher verfügt über 8
GByte und kann mittels MicroSD-Karte
um zusätzliche
64 GByte erweitert werden.
Für den Weg ins Internet
stehen neben WLAN nach
Standard a/b/g/n auch zwei
SIM-Kartenslots für UMTS/
HSPA+ zur Verfügung, eine
LTE-Variante wird es vorerst
nicht geben.
Android-User.de
Fokus
Android ohne Google
So benutzen Sie Ihr Smartphone ohne Google-Account
Google-frei
Das Leben eines Android-Smartphones beginnt damit, dass man ein
Google-Konto einrichtet. Ein solcher Account bringt viele Bequemlichkeiten
mit sich, ist aber für die Nutzung eines Android-Handys keine
Pflicht. Wir machten die Probe aufs Exempel und zeigen Ihnen, wie
Android ohne Google geht. Marcel Hilzinger
muuraa, 123RF
In der Android-User-Redaktion haben wir
diesen Schritt bestimmt schon über hundert
Mal gemacht: ein Google-Konto hinzufügen.
Als einfacher Anwender richtet
man sein Konto eher selten ein und überlegt
sich vielleicht gar nicht, ob man überhaupt
ein Google-Konto benötigt. Die Android-User-Redaktion
hat vollstes Vertrauen
in die Dienste und Apps von
Google und nutzt sie jeden Tag
aktiv und gerne. Trotzdem wollen
wir Ihnen einmal zeigen, dass
man ein Handy auch ohne
Google-Account sinnvoll
nutzen kann und wie man
das tut.
Account anlegen
überspringen
Je nach Hersteller erscheint beim ersten Start
nicht die Aufforderung, sich einen
Google-Account anzulegen, sondern
zum Beispiel einen Samsung- oder Motorola-Account.
Sie können diese Möglichkeit
nutzen, falls der Hersteller anbietet,
Ihr Handy auf diese Art zu
schützen oder zu orten. Damit begeben
Sie sich eigentlich aber nur von
einer Abhängigkeit in die nächste. Wir
empfehlen Ihnen deshalb, das Einrichten
eines Kontos zu Beginn komplett
zu überspringen, egal um welchen
Hersteller und welches Konto es sich
handelt. Das ist bei jedem Android-Gerät
möglich. Wählen Sie dazu einfach
im entsprechenden Dialog die Option
Später oder Überspringen aus.
Die Formulierung ist geschickt gewählt,
denn Google fragt zunächst einfach,
ob Sie Gmail bereits nutzen. Sobald
Sie hier Ihre Gmail-Daten angeben,
wird jedoch das komplette Konto eingerichtet.
Also einfach diesen Schritt ebenfalls
überspringen und auch im zweiten Dialog
mit Später antworten. Google wird sich bei
der ersten Nutzung noch öfter mit der Frage
melden, ob Sie ein Konto einrichten wollen.
Antworten Sie stets mit später, dann bleiben
die Fragen irgendwann aus. Die zweite
Hürde, die Sie beim Setup unbedingt nehmen
müssen, ist die Abfrage von Standortdaten.
Entfernen Sie hier unbedingt die Häkchen in
beiden Checkboxen, sonst wandern wiederum
Daten zu Google. Der einzige Schritt,
den Sie beim Setup nicht überspringen können
(zumindest nicht bei Nexus-Geräten), ist
die Einwilligung in die Updates von Google.
Anschließend begrüßt Sie ganz normal die
Android-Oberfläche und Sie können Fotos
machen, im Internet surfen und vieles mehr
– aber keine Apps herunterladen und keine
E-Mails über Gmail verschicken.
Google-Apps aufräumen
Sie haben Ihr Handy ohne Google-Account
eingerichtet und stellen nun fest, dass Sie
mehr als ein Dutzend der vorinstallierten
Apps überhaupt nicht benutzen können?
Oder Sie haben Ihr Smartphone schon länger,
möchten jetzt aber von den vielen Google-
Apps wegkommen? Dann zeigen wir Ihnen,
wie Sie aufräumen. Die meisten Google-Apps
lassen sich nicht deinstallieren, aber Sie können
sie deaktivieren. Die Anwendungen belegen
dann praktisch keinen Speicher und
starten auch nicht von alleine. Das wirkt sich
nicht nur auf den Speicherverbrauch positiv
aus, sondern auch auf die Akkulaufzeit.
Unser Google-freies Handy hielt in den Tests
ein paar Stunden länger durch als üblich!
Das Deaktivieren ist allerdings erst ab Android
4.1 möglich. Auf einer älteren Android-
10
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
Android ohne Google
Version müssen Sie wohl oder
übel mit den vorinstallierten
Apps leben, sofern Sie das
Handy nicht rooten wollen.
Wechseln Sie zur App-
Übersicht, und ziehen Sie die
Apps nach oben, die Sie nicht
mehr benutzen wollen. Erscheint
eine Möglichkeit zum
Löschen, dann wählen Sie
diese. In den meisten Fällen
besteht aber nur die Option,
die App auf den Eintrag App-
Info zu ziehen. Dort finden
Sie zahlreiche Details über
die App und oben rechts den
Button Deaktivieren. Wählen
Sie diesen aus, um sämtliche
Updates zu löschen und die
App quasi einzufrieren. Diesen
Schritt müssen Sie für
jede Google-App ausführen. Dazu gehören
neben Play Store, Play Books, Play Games,
Play Music und Play Kiosk auf den meisten
aktuellen Handys auch die Google Suche,
Google+, die Google-Einstellungen und eine
Handvoll weiterer Apps wie Keep, Drive,
Chrome, Hangouts oder Maps. Auch You-
Tube können Sie deaktivieren. Nicht löschen
müssen Sie hingegen den Kalender, das Adressbuch,
die Galerie und den Browser.
Google weist Sie beim Löschen darauf hin,
dass eventuell gewisse Funktionen nicht
mehr verfügbar sein werden. Sie können
diese Warnungen getrost ignorieren. Auch
die Play-Dienste werden Sie mit dem Löschen
automatisch los. Anschließend bleiben
bei einem neuen Handy nur noch ein paar
Apps übrig.
App-Store
auswählen
Natürlich wollen Sie Apps
installieren, Musik hören,
E-Mails verschicken, im Internet
browsen und viele
weitere Dinge tun. Sie müssen
ohne Google-Apps auf
praktisch nichts verzichten,
außer auf ein wenig Komfort.
Der schwierigste Teil
ohne die Google-Apps besteht
darin, den Kalender
und das Adressbuch aktuell
und auf mehreren Geräten
synchron zu halten. Dazu
lesen Sie bitte unseren separaten
Artikel über DavDroid
ab Seite 18.
Abb. 1: Sie müssen beim Setup
Ihres Android-Smartphones keinen
Account einrichten.
Abb. 4: Die meisten Google-Apps
lassen sich nicht löschen, sondern
nur deaktivieren.
Abb. 2: Entfernen Sie die Haken in
den Checkboxen, um nicht als
digitale Wanze zu dienen
Zunächst brauchen Sie einen App-Store, um
Apps herunterzuladen. Sie können diesen
später wieder deinstallieren, wenn Sie sich
sicher sind, dass Sie keine weiteren Apps benötigen.
Wir empfehlen den App-Shop von
Amazon [LINK 3] oder den Yandex.Store [LINK 4],
falls Sie auch Apps kaufen und auf eine möglichst
große App-Auswahl zugreifen wollen.
Dazu muss die Installation von Apps aus unbekannten
Quellen erlaubt sein. Bei Amazon
ist das Angebot deutlich größer, Yandex hat
nur die essenziellen Apps im Angebot. Falls
Sie auch kostenpflichtige Apps nutzen wollen,
müssen Sie Ihre Kreditkartendaten angeben
und sich damit identifizieren. Sie können
bei Amazon also auch Ihren bereits bestehenden
Account benutzen. Sonst legen Sie
einfach einen neuen an.
Wenn Sie möglichst unabhängig
bleiben wollen, bietet
sich die komplett freie Alternative
F-Droid [LINK 5] als
Store an. Allerdings ist hier
das Angebot an Apps doch
sehr eingeschränkt. Einen
Mittelweg zwischen Googlefrei
und App-Verzicht gibt es
auch noch: Wenn Sie die
URL einer App bei Google
Play kennen, dann können
Sie jede App über den APK-
Downloader [LINK 6] auch als
APK-Datei herunterladen.
Die Download-Seite ist allerdings
derart mit Werbung zugemüllt,
dass wir von dieser
Lösung abraten. In jedem
Fall müssen Sie die Installa-
Abb. 3: Die Updates von Google
müssen Sie – auf Nexus-Geräten –
akzeptieren.
Custom-ROM
Wenn Sie etwas Erfahrung mit
Smartphones und Computern
haben, dann ist es am einfachsten,
eine alternative Firmware
aufzuspielen und auf die Installation
der Google-Apps zu verzichten.
Dadurch sparen Sie
auch Platz auf dem Handy, sodass
dieser Weg auch dann
sinnvoll ist, wenn Sie auf einem
älteren Handy über zu wenig internen
Speicher verfügen. Die
am weitesten verbreitete alternative
Firmware ist Cyanogen-
Mod [LINK 1]. Es gibt jedoch Hunderte
von Custom-ROMs im Internet.
Da die Installation einer
alternativen Firmware allerdings
etwas Fachwissen benötigt, ist
dieser Weg für die meisten Nutzer
nicht wirklich gangbar,
zudem gibt es auch nicht für
jedes Android-Gerät ein gutes
Custom-ROM. Gehen Sie noch
einen Schritt weiter, dann kompilieren
Sie Android aus dem
Quellcode selbst [LINK 2]. Das benötigt
aber sehr viel Zeit und
Fachwissen.
Android-user.de Februar 2014 11
Fokus
Android ohne Google
Abb. 5: F-Droid enthält nur freie
Software und gilt deshalb als recht
sichere Quelle für Android-Apps.
Abb. 6: Mit dem Tint Browser surfen
Sie schneller im Internet, ohne auf
Komfort verzichten zu müssen.
Abb. 7: Der Google Kalender verweigert
seinen Dienst ohne
Google-Konto.
Abb. 8: Mit einer lokalen Kalenderdatei
lässt sich der Google Kalender
ganz leicht überlisten.
Abb. 9 Sogar die gewünschte
Farbe hat der neue Kalender übernommen,
besser als im Original.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31569
tion von Apps aus Quellen unbekannter Herkunft
aktivieren, was potentiell ein Sicherheitsrisiko
darstellt.
Alternativen installieren
Üblicherweise sollte auf Ihrem Handy der
Standardbrowser von Android installiert bleiben.
Er basiert auf freier Software, sodass wir
keinen Anlass sehen, die Browser-App auszutauschen.
Sind Sie aber auf der Suche
nach einem sehr guten und schlanken Browser
mit Tab-Support, dann können wir Ihnen
den Tint Browser empfehlen, den es bei F-
Droid zum Download gibt [LINK 7].
Für Ihre Termine können Sie weiterhin den
vorinstallierten Google-Kalender verwenden.
Dieser verweigert zwar zunächst den Dienst
mit einer Fehlermeldung bezüglich
Online-Kalender, sobald
Sie aber mit der App
Offline Calendar [LINK 8] eine
lokale Kalenderdatei erstellen,
funktioniert er prima.
Als E-Mail-App empfehlen
wir K-9 Mail. K-9 Mail ist
freie Software und bei F-
Droid verfügbar. Sie können
damit auch einen Gmail-Account
einrichten, wenn Sie
nicht auf Googles Maildienst
verzichten wollen. Kartenersatz
für Google Maps bietet
OsmAnd, als Navigationslösung
empfiehlt sich das freie
Navit. Musik hören Sie ohne
Play Music mit Apollo, Bücher
lesen Sie mit Cool Reader.
Auch diese Apps gibt es
Abb. 10: Mit Cool Reader bekommen
Sie einen E-Book-Reader, der
viele Formate unterstützt.
bei F-Droid. Mit etwas Recherche finden Sie
für jede Google-App eine passende Alternative,
auch das automatische Hochladen von
Fotos ist zum Beispiel über Flickr möglich
(bei Amazon erhältlich).
Fazit nach einer Woche
Das Handy ohne Google zu benutzen, bringt
ein paar Nachteile mit sich. So müssen Sie
auf viele tolle Features verzichten, die Google
in seinen Apps bietet und ständig ausbaut.
Wenn Sie Ihre Daten ausschließlich auf dem
Handy speichern, dann sind sie unwiederbringlich
verschwunden, wenn Sie es verlieren.
Die Auswahl an Apps ist zwar stark eingeschränkt,
wenn Sie nur F-Droid benutzen,
aber für die wichtigsten Aufgaben findet sich
eine Lösung. Komplett verzichten
müssen Sie allerdings
auf den bequemen
Kauf von Büchern, Filmen
und Musik. Ohne App Store
gibt es auf Ihrem Handy
mehr Sicherheitslücken, da
Sie eventuell über längere
Zeit eine veraltete App benutzen.
Das tatsächliche Risiko
schätzen wir aber als
sehr gering ein. Nach unserem
Test über sieben Tage
lang ohne Google-Account
kehrten wir gerne wieder zu
den gewohnten Apps zurück,
haben bei dem Experiment
aber auch sehr viele
tolle neue Apps und Tricks
entdeckt, die wir sonst übersehen
hätten.
● ● ●
12
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
Sichere Alternativen
Sichere Android-Alternativen für Standard-Apps
Abhörsicher
Vermutet haben wir es
schon lange, dank
Edward Snowden
haben wir nun Gewissheit:
Unsere Privatsphäre
gehört uns
schon längst nicht mehr
alleine. Doch müssen
wir dabei einfach
zuschauen? Android
User meint „Nein!“ und
zeigt sichere Apps für
die Kommunikation.
Carsten Müller
Katarzyna Bruniewska-Gierczak, 123RF
Spitzelorganisationen wie die NSA
werden irreführend als „Sicherheitsdienste“
bezeichnet. In
Wahrheit tragen Sie zur weltweiten
Verunsicherung bei und führen längst
einen subtilen Cyberkrieg gegen alles und
jeden. Und wir sind mittendrin. Mit unseren
Smartphones sind wir ständig online und
vertrauen unsere Dokumente und persönlichen
Daten Clouddiensten an, die zu 99 Prozent
in den USA angesiedelt sind. Zudem
versenden wir unverschlüsselte E-Mails –
und unsere Telefonate können Geheimdienste
sowieso mühelos belauschen. Gibt es
denn keine sicheren Alternativen?
Verschlüsselt texten
Ob über E-Mail, SMS oder per Chat
– die Texte, die Sie mit herkömmlichen
Apps versenden, sind in aller
Regel unverschlüsselt und dementsprechend
einfach auszuspionieren. Das lässt sich vergleichsweise
leicht ändern, indem Sie Ihre
Texte vor dem Senden verschlüsseln. Dazu
bietet sich zum Beispiel die App unreadable
[LINK 1] an. Der Name der kleinen, schick gemachten
Anwendung ist Programm:
Die von Ihnen eingegebene Nachricht
wird mit dem AES-Algorithmus
(Advanced Encryption
Standard) verschlüsselt
– und der verschlüsselte
Text ist ohne das
von Ihnen vorgegebene
Passwort nicht
lesbar. Dabei gilt: Je
länger das von
Ihnen definierte
Passwort ist, desto
sicherer ist die Verschlüsselung.
Den
Code teilen Sie anschließend
mit einer
beliebigen anderen
App, zum Beispiel mit
WhatsApp oder E-Mail.
Auf Wunsch hängt unreadable
auch gleich eine (lesbare)
Anleitung für den Empfänger mit
an, damit er den Text wieder dekodieren
kann. Das ist entweder möglich, indem
er ebenfalls die App unreadable installiert
oder sich per Browser auf die Webseite des
Dienstes begibt. Selbstverständlich muss er
in beiden Fällen Ihr geheimes Passwort kennen.
Das müssen Sie ihm mitteilen – am besten
bei einem persönlichen Treffen, denn
eine unverschlüsselte Online-Übermittlung
würde Ihr Vorhaben ad absurdum führen.
E-Mails verschlüsseln
Eine weitere Variante für das Verschlüsseln
von Texten bietet die
App APG [LINK 2]. Sie ist eine Android-Implementierung
der recht zuverlässigen
und seit vielen Jahren vergleichsweise
populären Software „Pretty Good Privacy“.
Die Verschlüsselung damit basiert auf einem
öffentlichen und einem privaten Schlüssel
und ermöglicht einen vergleichsweise hohen
Sicherheitsstandard. Durch den hohen Bekanntheitsgrad
von PGP ist eine gewisse
Wahrscheinlichkeit gegeben, dass zumindest
ein technisch versierter Empfänger Ihrer
Nachrichten das Verfahren bereits kennt.
Auch bei APG muss selbstverständlich der
Empfänger über technische Möglichkeiten
verfügen, den sonst unlesbaren Code des
Senders zu entschlüsseln – entweder ebenfalls
über die APG-App oder am PC über eine
PGP-Software. Beide Möglichkeiten – unreadable
und APG – bieten Lösungen außerhalb
der eigentlichen Kommunikations-App. Sie
können also nicht direkt in Ihrer E-Mail oder
Messenger-App Ihre Nachricht verschlüsseln,
sondern müssen dies extern in der Verschlüsselungs-App
tun. Über die Teilen-Funktion
fügen Sie dann den verschlüsselten Code in
Ihre eigentliche Anwendung ein. Zumindest
im Fall von E-Mail geht es jedoch deutlich
bequemer. Und zwar mit K-9 Mail [LINK 3].
K-9 Mail ist ein sehr mächtiger E-Mail-Client
für Android und bringt die APG-Verschlüsselung
gleich als Bordwerkzeug mit.
Hier können Sie also sehr bequem direkt in
Ihrer E-Mail-Sendezentrale die Verschlüsselung
sozusagen auf Knopfdruck aktivieren.
Der Funktionsumfang und das Sicherheitsniveau
entsprechen der APG-App und somit
dem PGP-Verfahren allgemein.
14
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
Sichere Alternativen
Abb. 1: Die App unreadable verschlüsselt
Ihre Texte. Das Resultat
teilen Sie über beliebige Apps.
Abb. 2: Die verschickte Mail enthält
zusätzlich eine Anleitung zum
Entschlüsseln der Nachricht.
Abb. 3: APG ist ein Pretty-Good-Privacy-Client
für Android. Mit der
App verwalten Sie PGP-Schlüssel.
Abb. 4: Die PGP-verschlüsselte
Nachricht lässt sich mit jedem
PGP-fähigen Client entschlüsseln.
WhatsApp auf Nummer Sicher
WhatsApp ist praktisch, superbequem,
sehr günstig und extrem populär.
Kaum ein Smartphone-Nutzer,
der die komfortable Kommunikation mit
seinen Freunden per WhatsApp nicht
schätzt. Die Sicherheit bleibt dabei jedoch
gleich aus mehreren Gründen auf der Strecke.
Ganz zu schweigen von verschlüsselter
Übertragung – diese ist bei WhatsApp
schlicht nicht vorgesehen. In diese Bresche
springt der Messaging-Dienst Telegram
[LINK 4]. Die schicke App bietet nicht nur
ebenso bequeme Chats wie WhatsApp, sondern
gleich noch weitere Vorteile. Im Gegensatz
zu WhatsApp lässt sich Telegram problemlos
auf mehreren Geräten installieren und
nutzen. Außerdem speichert Telegram die
Chats auf dezentralen, weltweit verteilten
Abb. 5: Telegram verbindet den
Komfort von WhatsApp mit einem
hohen Maß an Sicherheit.
Servern. Diese dezentrale Struktur sorgt
nicht nur für schnelle Nachrichtenübertragung,
sondern auch für den Zugriff auf die
Chat-Verläufe mit jedem Endgerät. Dabei
werden sichere Übertragungsverfahren genutzt.
Unter Sicherheitsaspekten richtig interessant
wird Telegram jedoch durch die Möglichkeit
von „Secure Chats“. Bei diesen Chats
wird nichts auf zentralen Servern gespeichert,
und durch eine verschlüsselte End-toend-Verbindung
sind ausschließlich Sender
und Empfänger in der Lage, die Nachrichten
zu lesen. Die Möglichkeit, eine Selbstzerstörung
der Nachrichten einzurichten, erhöht
die Sicherheit noch weiter, denn die Zerstörung
wirkt auf beiden Seiten des Chats, und
die Nachrichten sind anschließend vollständig
vernichtet. Telegram ist kostenlos und
frei von jeglicher Werbung. Kostengünstiger,
schneller, sicherer und
noch bequemer als Whats-
App – keine Frage: Das ist
cool! Die App ist allerdings
keine freie Software, sodass
Sie ganz den Versprechungen
des Herstellers
glauben müssen.
Abb. 6: Telegram ist kostenlos und
behauptet von sich selbst, absolult
sicher zu sein.
Anonym und
sicher surfen
Die 2002 begonnene
Arbeit am
Tor-Netzwerk
widmet sich dem Ziel, ein
Netzwerk zu erschaffen,
das den Nutzer vor der
Analyse seines Datenver-
Zu kompliziert?
Spätestens, wenn Sie sich mit
der Frage beschäftigen, wie Sie
Ihr Smartphone – oder generell
Ihr Leben im Web 2.0 – halbwegs
abhörsicher gestalten wollen,
werden Sie schnell feststellen:
Sie müssen mehr oder weniger
anstrengende Klimmzüge
unternehmen. Weil wir Menschen
es gerne bequem haben,
lieben wir einfache Apps und
simple Lösungen – die Gefahren
blenden wir nur zu gerne aus.
Und die Hersteller von Messagingdiensten
wie WhatsApp
sehen gar keine Notwendigkeit,
auf Datenschutz und Abhörsicherheit
gesteigerten Wert zu
legen. Der Erfolg ihrer Angebote
gibt ihnen sogar recht. Wer aber
wirklich will und wer bereit ist,
auf ein wenig Bequemlichkeit zu
verzichten, kann sich tatsächlich
schützen.
Android-user.de Februar 2014 15
Fokus
Sichere Alternativen
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31574
Abb. 7: Orbot sorgt innerhalb weniger
Sekunden für eine verschlüsselte
Internetverbindung.
Abb. 8: Beim Starten prüft Orweb
zunächst die sichere Tor-Netzwerk-
Verbindung.
Abb. 9: Orweb ist ein simpler Web-
Browser mit sehr guter Seitendar-
kehrs schützt. Dazu installiert der User eine
Client-Software, die eine verschlüsselte Verbindung
mit dem Tor-Netzwerk aufbaut. Sobald
die Verbindung mit dem ersten Tor-Server
steht, stellt dieser eine weitere verschlüsselte
Verbindung zu einem zweiten Server
und dieser wiederum zu einem dritten Server
her. Dieses relativ umständliche Verfahren
dient der Anonymität des Nutzers. Die Verbindungsstrecken
werden zudem alle 10 Minuten
verändert und neu aufgebaut, um eine
Rückverfolgung möglichst schwer zu machen.
Android-Nutzer können Tor auf recht
einfache Weise verwenden. Dazu benötigen
Sie die App Orbot [LINK 5], die die Verbindung
zum Tor-Netzwerk herstellt. Das geht ganz
ohne Konfigurationsaufwand,
und in wenigen Sekunden
ist die sichere Tor-
Verbindung aufgebaut.
Wenn Ihr Gerät gerootet
ist, gilt die sichere Verbindung
ins Tor-Netzwerk geräteweit
für alle Apps.
Wenn Sie nicht über Root
verfügen, benötigen Sie
noch eine Browser-App,
die Orbot unterstützt. Hier
empfiehlt sich Orweb
[LINK 6], ein relativ simpel
gehaltener, dafür aber optimal
auf Orbot abgestimmter
Web-Browser.
Die Nutzung von Orbot
und Orweb ist kinderleicht.
Dennoch leidet
auch mit diesem Sicherstellungheitsnetz
die Bequemlichkeit,
denn Sie müssen
spürbare Geschwindigkeitseinbußen
beim Surfen
hinnehmen. Die verschlüsselte
Übertragung „kostet“
nämlich bis zu 40 Prozent
der Performance. Und ein
weiterer Wermutstropfen:
Die Tatsache, dass sich das
Tor-Projekt nur zu 40 Prozent
aus privaten Spenden
und zu knapp 60 Prozent
aus Zuwendungen der US-
Regierung (!) finanziert,
regt selbst bei unkritischen
Geistern wilde Fantasien
an. Man muss nicht paranoid
sein, um hier zur
Skepsis zu neigen und in
Tor eine Falle zu sehen.
Abhörsicher telefonieren
Als die NSA das Mobiltelefon von
Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört
hat, waren Textnachrichten
vermutlich nur nebensächlich. Das Ziel war
vielmehr das Mithören der geführten Gespräche.
Auch die Bundeskanzlerin ist eine
Freundin der Bequemlichkeit: Mit ihrem
rund 2500 Euro teuren, abhörsicheren Spezialhandy
zu telefonieren, ist ihr offensichtlich
zu mühsam – der Gesprächspartner bräuchte
nämlich dann ebenfalls ein gleichermaßen
gesichertes Gerät, was spontane Telefonate
ohne vorherige Verabredung verkompliziert.
Mit der Nutzung ihres gewöhnlichen Smartphones
machte sich Angela Merkel jedoch
Abb. 10: RedPhone ist verblüffend
einfach und ermöglicht abhörsichere,
verschlüsselte IP-Telefonate.
16
Februar 2014
Android-User.de
zur leichten Beute für die NSA-Schlapphüte. Genau wie wir.
Die Telefonie über das GSM-Netz ist fast so offen wie das
sprichwörtliche Scheunentor. Da sich der gesamte Bekanntenkreis
wohl kaum zu einem Hochsicherheitshandys wird
durchringen können, stellt sich die Frage: Kann man auch mit
einem herkömmlichen Androiden abhörsicher telefonieren?
Ja, man kann, allerdings nicht über das Sprachnetz, sondern
via Voice-over-IP über das Datennetz. Die App Red-
Phone [LINK 7] schickt sich an, für eine verschlüsselte Sprachverbindung
über das Internet zu sorgen. RedPhone ist angenehm
simpel in der Bedienung: Einfach die App starten, aus
dem Telefonbuch den gewünschten Gesprächspartner auswählen
und anrufen. So weit jedenfalls die Theorie. Die Sache
hat leider mehrere Haken. Zum einen kommt es häufig zu extremen
Verzögerungen in der Sprachübertragung: 10-sekündige
Wartezeiten, bis Ihr Gegenüber endlich Ihre Worte vernommen
hat, können auf Dauer ganz schön nerven. Im heimischen
WLAN mit angenehmer Bandbreite mag die sichere
IP-Telefonie mit RedPhone noch praktikabel sein. Unterwegs
im mobilen Internet scheitert es dann gerne auch mal an der
realen Geschwindigkeit. Und die sichere Telefonie sorgt für
hohen Datenverkehr. Dafür ist eine ungedrosselte Flatrate
Pflicht. Nicht zuletzt muss – wie bei allen verschlüsselten
Übertragungen – auch der Gesprächspartner über die Red-
Phone-App verfügen. Sonst bleibt die Leitung vollständig
stumm, und RedPhone bietet dann lediglich an, den Angerufenen
per E-Mail dazu einzuladen, doch RedPhone zu installieren,
um mit Ihnen abhörsichere Gespräche zu führen.
Fazit
Die tägliche Kommunikation über das Smartphone praktisch
abhörsicher zu gestalten, ist möglich. Aber es funktioniert
nur, wenn man auch ein Gegenüber findet, das bereit ist, den
gleichen Aufwand zu betreiben. Wären die Finanzierung und
damit die potenzielle Einflussnahme beim Tor-Netzwerk nicht
so fragwürdig, dann wäre das sichere Surfen eine gute Option.
Tausche etwas Geschwindigkeit gegen mehr Sicherheit –
damit könnte man leben.
Das abhörsichere Telefonieren
erweist sich als eher theoretische
Möglichkeit, der es
an Praxistauglichkeit wegen
fehlender Bandbreite mangelt.
Die Verschlüsselung
mit einer App wie unreadable
ist ein sinnvoller Kompromiss
zwischen Aufwand
und Sicherheit. Richtig empfehlenswert
ist der Umstieg
von WhatsApp zu einer verschlüsselten
Alternative wie
Telegram oder Line (siehe
Artikel auf Seite 58). Chatten
auf hohem Sicherheitsniveau
ist möglich, ohne auf
Komfort zu verzichten! Teilen
Sie diese Infos mit Ihren
Abb. 11: Hat der Gesprächspartner
die RedPhone-App nicht installiert, Freunden, um mehr Privatsphäre
zu schaffen. ● ● geht gar nichts.
●
Android-user.de
Fokus
DAVdroid
Michael Brown, 123RF
Kalender- und Adressbuch-Sync ohne Google
Meine
Daten
Mails, Kontakte, Termine oder auch Ortsdaten:
Aus Bequemlichkeit speichern wir alles bei Google.
Mit DAVdroid lassen sich jedoch Adressbücher und
Termine zu unabhängigen oder selbst-gehosteten
Diensten auslagern und so die allgegenwärtige
Google-Cloud umgehen. Christoph Langner
CalDAV und CardDAV
Können Sie sich erinnern, wie umständlich
einmal der Wechsel des
Handys war? Lagerten die Telefonnummern
nicht auf der SIM – weil
man Nummern und Anschriften im Adressbuch
des Handys speichern wollte – dann
musste man spezielle Programme installieren,
die die Adressdaten etwa mit Outlook
abglichen – und hoffen, dass es zum Import
auf das neue Handy ebenso eine Lösung gab.
CalDAV und CardDAV sind standardisierte Protokolle, mit denen sich Kalender und
Kontaktdaten über das Internet übertragen und synchronisieren lassen. Beide Protokolle
setzen auf WebDAV auf, das oft zum Einsatz kommt, wenn größere Mengen an
Dateien und Verzeichnissen übertragen werden sollen, ohne dass Firewalls weitere
Ports öffnen müssen.
Sync per Cal- und CardDAV
Mit Smartphones und der allgegenwärtigen
Datencloud ist dieser Aufwand in Vergessenheit
geraten. Wenn Sie heute ein neues Android-Handy
in Betrieb nehmen, müssen Sie
nur noch Ihre Google-Adresse eintragen, und
schon zieht das Gerät Telefonnummern, Adressbücher
und Ihre Termine aus dem Netz.
Ja, sogar Ihre Handybilder sind umgehend
alle wieder da, wenn Sie Ihre Aufnahmen
Diensten wie Dropbox oder Google+ anvertraut
haben.
Auch wenn Google es von Haus aus bei
Android nicht anbietet: Kalender und Adressbuch
müssen nicht zwingend bei Google liegen.
Über die standardisierten Protokolle
CalDAV und CardDAV können Sie diese
Daten in Ihrer eigenen Cloud oder bei unabhängigen
Anbietern lagern, ohne dass Sie
18
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
DAVdroid
den Komfort der Synchronisation Ihrer Daten
über das Internet verlieren.
Abb. 1: Posteo bietet neben E-Mails ein Web-Frontend mit Kalender und Adressverwaltung.
Installation von DAVdroid
Dazu nötig ist ein entsprechendes CalDAV/
CardDAV-Plugin, das Sie als App über den
Play Store installieren können. Für unseren
Test nutzen wir das quelloffene DAVdroid
[LINK 1], das sich für etwa 3 Euro aus dem Play
Store [LINK 2] installieren lässt. Alternativ finden
Sie das Programm kostenlos im Open-
Source-Market F-Droid [LINK 3]. DAVdroid wird
aktiv entwickelt und bietet die Synchronisation
von Kalendern und Adressbüchern.
Zusätzlich benötigen Sie noch einen Speicherplatz
für Ihre Daten – Google soll es ja
nicht mehr sein. Hier bietet es sich an, einen
CalDAV-/CardDAV-Server auf eigenem
Webspace mit ownCloud [LINK 4] aufzusetzen
oder auf alternative E-Mail-Anbieter und Internetdienste
wie Posteo [LINK 5] oder 1&1
MailXchange [LINK 6] zuzugreifen. ownCloud
hat den Vorteil, dass alle Ihre Daten komplett
unter Ihrer Kontrolle bleiben, allerdings müssen
Sie selber eine Instanz aufsetzen.
Das Berliner Unternehmen Posteo hingegen
bietet werbefreie und verschlüsselte
Postfächer samt Kalender und Adressbüchern
an, die sich dank offener Protokolle
leicht mit Android synchronisieren lassen.
Um den Dienst zu finanzieren, verlangt Posteo
Gebühren – mit einem Euro pro Monat
sind diese jedoch bezahlbar. MailXchange
von 1&1 richtet sich eher an Unternehmen,
die eine Groupware-Lösung suchen.
DAVdroid konfigurieren
DAVdroid finden Sie nach der Installation
nicht unter Ihren Apps. Als Schnittstelle zwischen
dem Adressbuch des Handys und
einem CalDAV-/CardDAV-Server klickt sich
DAVdroid in die Kontenverwaltung ein. Öffnen
Sie daher die Einstellungen Ihres Handys,
und tippen Sie im Abschnitt „Konten“
auf Konto hinzufügen. Hier wählen Sie nun
DAVdroid als Kontotyp aus.
Im darauf folgenden Einrichtungsassistenten
tragen Sie die Zugangsdaten zu Ihrem
CalDAV-/CardDAV-Server ein [LINK 7]. Bei Verwendung
von Posteo müssen Sie an dieser
Stelle lediglich posteo.de:8443 als über https
verschlüsselte URL und Ihren Benutzernamen
– ohne „@posteo.de“ am Ende – eintragen.
Abschließend fragt DAVdroid, welche
der mit Ihrem Account verknüpften Online-
Adressbücher und ‐Kalender synchronisiert
werden sollen. Üblicherweise sind dies
nur das Standardadressbuch und der als
Standard ausgewählte Kalender.
ownCloud-User haben es beim Abgleich
über DAVdroid ein wenig schwerer.
Kalender und Adressbuch müssen
als getrennte Accounts einzeln angelegt
werden, die URLs lauten example.com/
remote.php/caldav/ bzw. example.com/
remote.php/carddav/. Die Pfade müs-
Abb. 2: Die DAVdroid-App klinkt sich direkt
in die Kontenverwaltung des Handys ein.
Tipp
Wenn Sie DAVdroid über den Play
Store installieren, haben Sie eventuell
das Problem, dass alle DAVdroid-Konten
samt Daten bei einem Neustart des
Geräts verschwinden. Dem Problem
liegt ein Fehler in den Versionen ab Android
4.1 „Jelly Bean“ zugrunde, den
Google auch in Android 4.4 noch nicht
behoben hat [LINK 8]. Wer DAVdroid
nicht über F-Droid installiert, muss
daher auf aktuellen Geräten noch einen
Workaround [LINK 9] einspielen.
Android-user.de Februar 2014 19
Fokus
DAVdroid
Abb. 3: In DAVdroid tragen Sie die
Zugangsdaten für Ihren CalDAV-/
CardDAV-Account ein.
Abb. 4: Wählen Sie danach den zu
synchronisierenden Kalender oder
das Adressbuch aus.
Abb. 5: Beim Speichern eines Kontakts
haben Sie die Wahl zwischen
Google und DAVdroid.
Abb. 6: Den Speicherort eines
bestehenden Kontakts erkennen
Sie am Icon.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31303
Abb. 7: Der Kalender kennzeichnet
Termine aus unterschiedlichen Quellen
in verschiedenen Farben.
sen Sie entsprechend Ihrer ownCloud-Installation
anpassen. Anschließend wählen Sie jeweils
den zu synchronisierenden Kalender
bzw. das Adressbuch aus.
Online-Sync ganz ohne
Google
Nach dem Einrichten Ihres CalDAV-/Card-
DAV-Accounts sollten nun automatisch Termine
und Kontakte aus Ihrem bereits gefüllten
Online-Account auf dem Handy erscheinen.
Legen Sie auf dem Smartphone einen
neuen Eintrag im Kalender oder Adressbuch
an, dann können Sie jetzt zwischen Ihrem
Google- und DAVdroid-Konto wählen. Entscheiden
Sie sich für DAVdroid, synchronisiert
Ihr Handy den neuen
Eintrag an Google vorbei
mit Ihrem eigenen Cloudspeicher.
Mit welchem Konto einer
Ihrer Adressbucheinträge
verwaltet wird, sehen Sie in
der Kontakte-App. Wollen
Sie auf das Google-Adressbuch
komplett verzichten,
legen Sie in den Einstellungen
der Kontakte-App fest,
dass nur Einträge aus dem
DAVdroid-Adressbuch erscheinen
sollen. Unter Personalisieren
lässt sich zusätzlich
noch genauer bestimmen,
welche Kontaktgruppen
aus welchem Kalender
das System im Adressbuch
anzeigen soll.
Abb. 8: Beim Erstellen eines Termins
wählen Sie den Speicherort per
Dropdown-Menü aus.
Termine im Kalender färbt Android je nach
Quelle unterschiedlich ein. So können Sie
Einträge aus Ihrem Google-Kalender von
denen aus Ihrem DAVdroid-Account unterscheiden.
Welche Kalender in der App erscheinen
sollen, lässt sich in den Einstellungen
der Kalender-App unter Anzuzeigende
Kalender konfigurieren. Tragen Sie einen
neuen Termin ein, dann bestimmen Sie über
einen Klick auf den farbig hinterlegten Account
im Kopf des Dialogs, in welchem Kalender
der Eintrag gespeichert werden soll.
Fazit
Es muss nicht immer Google sein! Die Synchronisation
von Adressen und Terminen
über DAVdroid und einen
Web-Anbieter wie Posteo,
1&1 oder eine selbst-gehostete
ownCloud-Installation
funktioniert auch unter Android
problemlos. Sie brauchen
sich lediglich darum
zu kümmern und die
Dienste einzurichten.
Das ist nicht ganz so simpel
und von Haus aus auf
dem Handy vorkonfiguriert
wie bei Google, und es kostet
Sie im Endeffekt immer
ein klein wenig Geld. Doch
wenn Sie für einen Dienst
wie Ihren Google-Account
rein nichts bezahlen, dann
sind nicht Sie der Kunde,
sondern das zum Verkauf
stehende Produkt. ● ● ●
20
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
Schnüffelstopp
So hinterlassen Sie mit Ihrem Smartphone möglichst wenig Spuren im Netz
Spuren
vermeiden
Jorgen McLeman, 123RF
Smartphone-Besitzer
tragen quasi stets eine
digitale Wanze mit sich
herum und geben
neben dem Standort
auch weitere Daten
preis. Wir zeigen Ihnen,
wie Sie die Wanze entschärfen
können.
Samuel Groesch
Marcel Hilzinger
Die Enthüllungen von Edward
Snowden haben gezeigt, wie ungeschützt
die Privatsphäre jedes
Einzelnen ist. Smartphones sind
ein Schlaraffenland für Geheimdienste: Alle
persönlichen Daten versammelt an einem
Platz. Über Kontakte, Kalender und persönliche
Fotos bis hin zu E-Mails und Kontoinformationen
sind alle Daten auf den kleinen
Computern gespeichert. Die meisten großen
Internetfirmen stammen aus den USA. Da die
dortigen Behörden nach aktuellem Wissensstand
ein relativ leichtes Spiel haben, an
Daten heranzukommen, müssen Sie davon
ausgehen, dass ein Teil Ihrer Privatsphäre
nicht wirklich existiert. Auch in Deutschland
lesen die Behörden viele Informationen mit.
Doch Sie müssen Ihre Daten nicht
leichtsinnig preisgeben: Mit einigen
Tricks bewahren Sie Ihre Privatsphäre
trotz Smartphone.
Standortfreigabe
Sie hinterlassen bei jedem
Streifzug durch das Internet
Spuren, die wiederum von
anderen gelesen und gespeichert
werden können.
Durch die IP-
Adresse, die Sie
zwingend bekannt
geben müssen,
wenn Sie eine
Webseite besuchen,
kann bereits
jeder Webseitenbetreiber
Ihren ungefähren
Standort ermitteln
[LINK 1]. Über Cookies
lässt sich zudem Ihr
Surfverhalten weiter analysieren.
Deutlich mehr Informationen
geben Sie an den Hersteller des Browsers
weiter. Dieser ist in der Lage, Ihre aufgerufenen
Webseiten, eingegebenen Passwörter
und viele weitere Daten zu speichern.
Google, Microsoft, die Mozilla Foundation
oder Opera sind bekannte Browserhersteller.
Wenn Sie einen Browser dieser Firmen nutzen,
dann können Sie – relativ – sicher sein,
dass gespeicherte Passwörter nicht missbraucht
werden. Doch was ist mit den vielen
alternativen Browsern bei Google Play, hinter
denen unbekannte Entwickler stehen?
Neben der IP-Adresse besteht auf dem
Handy die Möglichkeit, eine genaue Ortung
durch das Mobilfunksignal durchzuführen.
Bis auf wenige Meter genau kann man Sie
via GPS orten. All diese Informationen stehen
auch einer Browser-App zur Verfügung,
wenn die App die Rechte bei der Installation
beantragt und zugeteilt bekommen hat.
Google Chrome
Wir zeigen Ihnen die zur Verfügung stehenden
Optionen anhand von Google Chrome,
ähnliche Einstellungen gibt es aber in jedem
anderen Browser auch, auch beim Standardbrowser
von Android. Öffnen Sie also den
von Ihnen präferierten Browser und navigieren
Sie in die Einstellungen. Bei Chrome klicken
Sie auf die Menütaste beziehungsweise
auf das Symbol mit den drei Punkten und
wählen Sie Einstellungen. Zuerst bekommen
Sie die Synchronisation mit Ihrem Google-
Account angezeigt. Legen Sie viel Wert auf
Ihre Privatsphäre, dann sollten Sie diese deaktivieren.
Denn damit Google etwas synchronisieren
kann, müssen erst einmal die
Daten gespeichert werden. Am einfachsten
und am schnellsten beenden Sie den Datenaustausch
mit den Google-Servern, indem Sie
das Konto komplett aus dem Browser entfernen.
Am unteren Displayrand gibt es hierfür
einen Button mit der Aufschrift Verbindung
zum Google-Konto trennen. Diesen Schritt
lässt sich die Anwendung einmal bestätigen.
Anschließend taucht in den Einstellungen
22
Februar 2014
android-User.de
Fokus
Schnüffelstopp
der Punkt mit Ihrem Google-Konto nicht
mehr auf, stattdessen befindet sich ganz
unten ein Button In Chrome anmelden.
Unabhängig davon, ob Chrome mit dem
Google-Konto verbunden ist, speichert der
Browser in der Grundeinstellung Passwörter,
um dann beim erneuten Aufruf einer Seite
Ihnen die Anmeldung abzunehmen. Das
klingt zunächst einmal sehr bequem, bedeutet
aber auch, dass der Browser die Passwörter
für alle Ihre Dienste kennt und eventuell
auch in der Cloud speichert. Aus diesem
Grund empfehlen wir Ihnen vor allem bei
unbekannten Browser-Apps, auf diese bequeme
Möglichkeit zu verzichten und sich
lieber ein paar Passwörter zu merken. In
Google Chrome schalten Sie die Funktion
einfach mit dem An/Aus-Switch unter Passwörter
speichern aus. Hier finden Sie auch
eine Liste der Webseiten, deren Passwörter
der Browser bereits gespeichert hat und bei
denen Sie das Sichern verboten haben.
Abb. 2: Alternativ können Sie auch
nur einzelne Bereiche der Synchronisation
ausschalten.
Auch Kleinvieh macht Mist
Unter den erweiterten EInstellungen von
Chrome sind Dinge wie die Do Not Track-
Funktion, Cookies und JavaScript zusammengefasst.
Beginnen Sie mit der Kategorie
Datenschutz. Dort gibt es zwei relevante Optionen.
Bei der Aktivierung von Do Not Track
sendet der Browser bei jedem Zugriff auf
eine Webseite eine sogenannte Do-Not-Track-
Anforderung mit. Anhand dieser Information
weiß dann eine Webseite, dass Sie Ihnen
zum Beispiel keine personalisierte Werbung
anzeigen und Ihren Besuch nicht speichern
soll. Inwieweit ein einzelner Anbieter diese
Anforderung akzeptiert und entsprechend interpretiert,
können Sie jedoch nicht nachvollziehen:
Es hängt komplett vom Seitenbetreiber
ab. Insofern bietet die Option keinerlei
Sicherheit.
Zusätzlich zu diesem Feature befindet sich
ganz unten der Button zum Löschen der
Browserdaten. Über diesen können Sie die
vom Browser gespeicherten Daten wie Verlauf,
Cookies, AutoFill-Daten und Passwörter
löschen. Das sollten Sie in jedem Fall als Erstes
tun, wenn Sie beim Aufräumen sind.
Die letzte für die Privatsphäre interessante
Kategorie im Browser sind die Inhaltseinstellungen.
Eine Reihe von Optionen ermöglicht
hier den Ausbau Ihrer Privatsphäre. Über den
Eintrag Cookies zulassen, schalten Sie die
Schnüffelkekse ab. Cookies sind eine Art
Krümel, die Webseiten auf Ihren Geräten
speichern. Häufig werden diese verwendet,
um zu erkennen, ob Sie sich bereits auf einer
Webseite angemeldet haben oder eben nicht.
Anhand dieser kleinen Informationsdateien
ist aber auch eine Nachverfolgung möglich:
Denn durch wiederholtes Auslesen und Setzen
von Cookies können Webseitenbetreiber
Ihr Gerät und somit Sie selbst einwandfrei
identifizieren, auch wenn Sie mit einer anderen
IP-Adresse unterwegs sind.
Ein Anbieter erkennt via Cookie, ob Sie bereits
auf seiner Seite waren oder das erste
Mal da sind. Er sieht, wann Sie zuletzt da
waren, welche Seiten Sie zuletzt aufgerufen
haben und so weiter. Auch personalisierte
Werbung kann durch Cookies geschaltet werden.
Durch die Deaktivierung gewinnen Sie
also ein deutliches Stück Privatsphäre, verlieren
aber auch Komfort. So verweigern einige
Webseiten die Nutzung, wenn die Cookies
deaktiviert sind. Die meisten
Webseiten nutzen Cookies
nicht, um Sie auszuspionieren,
sondern um
spezielle Funktionen anzubieten.
So lässt sich zum
Beispiel durch eine Kombination
von Cookie und IP-
Adresse bei Abstimmungen
verhindern, dass jemand
doppelt abstimmt.
Ähnlich sieht die Situation
mit JavaScript aktivieren
aus. Durch die Möglichkeit
zur Ausführung
von JavaScript-Code erlangt
der Webseitenanbieter
viele Informationen
über Ihr Gerät und Ihr Verhalten.
Aber ohne die Ausführung
von JavaScript-
Abb. 3: Unter den Datenschutzeinstellungen
lassen sich die gesammelten
Daten löschen.
Abb. 1: Trennen Sie Ihr Google-Konto
vom Browser, damit Browserdaten
nicht synchronisiert werden.
Keine Panik!
Die in diesem Artikel geschilderten
Einstellungen sind Vorsichtsmaßnahmen,
die Ihnen bewusst
sein sollten, die Sie aber nicht
nutzen müssen, wenn Sie zum
Beispiel auf die Ortung via Mobilfunknetz
für bestimmte Apps
nicht verzichten möchten. Jeder
Nutzer muss seine eigene Entscheidung
treffen, welche Daten
er im Internet preisgeben
möchte. Zwischen panischer Paranoia
und leichtsinniger Freigabe
gilt es also, einen guten
Kompromiss zu schließen. Es
kann genauso sinnvoll sein, seinen
Standort permanent öffentlich
freizugeben, als zu versuchen,
ihn komplett zu verheimlichen.
Die Entscheidung liegt bei
Ihnen!
Android-user.de Februar 2014 23
Fokus
Schnüffelstopp
Abb. 4: Beschränken Sie die Nutzung
von Cookies und JavaScript in den
Inhaltseinstellungen.
Abb. 5: Sie entscheiden, ob Sie
Apps Zugriff auf Ihren Standort
gewähren möchten.
Code im Browser ist die Benutzung mancher
Webseiten erheblich eingeschränkt oder
sogar unmöglich. Möchten Sie Ihre Privatsphäre
bestmöglich schützen, empfehlen wir
aber die Deaktivierung von JavaScript und
das Verbieten von Cookies. Entfernen Sie
dazu einfach die zwei entsprechenden Haken
in den Inhaltseinstellungen.
Manche Webseiten ermöglichen Sprachund
Videoanrufe. Auch diese Funktion birgt
die Gefahr, missbraucht zu werden. Deshalb
sollten Sie grundsätzlich den Zugriff auf Kamera
und Mikrofon verbieten und die Funktion
nur aktivieren, wenn Sie diese explizit
benötigen. In der Grundeinstellung ist diese
Option in Chrome deaktiviert.
Wenn Sie die genannten Punkte alle berücksichtigen,
surfen Sie mit Google Chrome
deutlich geschützter und hinterlassen deutlich
weniger Spuren.
Android-Einstellungen
Seitdem es Smartphones gibt, halten Ortungsfunktionen
über GPS oder das Mobilfunknetz
in die Geräte Einzug. Damit kommen
viele nützliche Apps auf Ihr Gerät, die
den Standort sinnvoll nutzen, um Ihnen
einen Mehrwert zu bieten: Wetter-Widgets
finden dadurch Ihren aktuellen Aufenthaltsort
automatisch heraus, und Navigationsapps
sind überhaupt erst dank GPS möglich.
Welche App wann und wie oft auf Ihren
Standort zugreift, können Sie in aktuellen
Android-Versionen überprüfen [LINK 2]. Doch
was die Apps mit den Daten dann machen,
darauf haben Sie keinen Einfluss mehr. In
den Android-Einstellungen Ihres Handys finden
Sie eine Kategorie Standort. Hier legen
Sie zunächst einmal mit
dem Schalter in der oberen
Leiste fest, ob Sie generell
die Standortfreigabe aktiviert
haben möchten. Als
nächsten Punkt bestimmen
Sie den gewünschten
Modus, wie der Standort ermittelt
werden soll. Es stehen
Ihnen drei Möglichkeiten
zur Verfügung. Zum
einen die Bestimmung des
Standorts nur anhand von
GPS (Nur Gerät). GPS ist bis
auf wenige Meter genau und
braucht in der Regel einige
Sekunden, bis die Ortung
steht. Die andere Option ist
die alleinige Nutzung von
WLAN und Mobilfunknetzen
(Stromsparfunktion).
Abb. 6: Über Meine Daten sichern
erlauben Sie Google, auch Ihre
WiFi-Passwörter zu speichern.
Hierbei ist der ermittelte Standort deutlich
ungenauer, aber erheblich schneller bekannt,
und das GPS muss dazu nicht aktiv sein. Die
dritte und letzte Auswahlmöglichkeit besteht
aus der Kombination der beiden anderen Verfahren
(Hohe Genauigkeit). Um die Privatsphäre
zu schützen, ist es ratsam, die Freigabe
des Standortes für Apps komplett zu
deaktivieren und den Standort nur dann freizugeben,
wenn Sie Apps benutzen, die diese
Option benötigen. Versuchen Sie es dann zuerst
mit der Einstellung für die WLAN- und
Mobilfunknetze. Diese braucht weniger
Strom und ist auch nicht ganz so genau.
In den Standorteinstellungen erhalten Sie
auch einen Überblick über alle Apps, die in
letzter Zeit Ihren Standort ermittelt haben.
Standortbericht deaktivieren
Ganz am Ende der Standorteinstellungen gibt
es den Punkt Standortbericht von Google. Bei
der Einrichtung jedes Android-Geräts werden
Sie gefragt, ob Sie dieses Feature aktivieren
möchten. In solchen Situationen macht man
sich häufig keine Gedanken über mögliche
Auswirkungen, und der Haken wird einfach
gesetzt. Wenn Sie den Google-Standortbericht
und / oder den Google-Standortverlauf
aktiviert haben, zeichnet Google permanent
Ihre Position auf und speichert diese als Verlauf
in Verbindung mit Ihrem Google-Konto.
Möchten Sie das nicht, dann müssen Sie den
Standortbericht und den Standortverlauf ausschalten.
Dabei werden auch die bisher gesammelten
Daten gelöscht [LINK 3].
Zu guter Letzt ist es noch ratsam, die Sicherung
der Daten auf den Google-Servern
zu deaktivieren. Unter dem Einstellungspunkt
Sichern & zurücksetzen
in den Android-Einstellungen
finden Sie die entsprechende
Option Meine
Daten sichern.
Eventuell haben Sie schon
bei der Einrichtung des
Handys dieses Feature aktiviert.
Das hat zur Folge,
dass sicherheitsrelevante
Daten wie WLAN-Passwörter
und andere Einstellungen
auf Google-Servern gespeichert
werden. Entfernen
Sie den Haken bei der
Checkbox, und schon bleibt
das WLAN-Passwort nur
lokal gespeichert. Neben
den Passwörtern merkt sich
Google auch das persönliche
Wörterbuch und die Liste
24
Februar 2014
android-User.de
Fokus
Schnüffelstopp
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31572
der installierten Apps. Das
hat den Vorteil, dass Sie
beim Setup eines neuen Android-Handys
praktisch
nichts mehr von Hand machen
müssen. Wie bei jeder
Einstellung verlieren Sie
also auch hier etwas an
Komfort, gewinnen aber an
persönlicher Sicherheit.
Persönliche
Anzeigen
Werbung ist etwas Tolles: Es
gibt Leute, die schauen im
TV lieber die Werbung als
das Programm, weil Werbung
mehr Spaß macht.
Wieder andere Leute hassen
jede Form von Reklame und
installieren Werbeblocker. Ihre Person preis.
Doch auch Adblocker führen
ein Tracking durch, sodass auch diese
Lösung Schwächen zeigt. Egal, wie Sie es anstellen:
Anzeigen gibt es auch auf dem Android-Handy
und Sie haben es in der Hand, ob
diese personalisiert sein sollen oder ob Sie
Anzeigen über Root-Apps komplett blockieren.
Falls Chrome mit Ihrem Google-Konto
verbunden ist, speichert Google zudem auch
die besuchten Webseiten, um Ihnen passende
Reklameangebote zu unterbreiten.
Wenn Ihr Handy nicht gerootet ist, lässt
sich die Werbung nicht komplett blockieren.
Über die App Google Einstellungen haben Sie
die Möglichkeit, die personalisierten Ads einund
auszuschalten und Ihre Tracking-ID für
die Reklame zurückzusetzen. Auch gewisse
Interessensbereiche lassen sich ausblenden.
Abb. 7: Über die Werbe-ID wissen Google und seine Partner, welche Anzeigen Sie mögen.
Abb. 8: Auch Ihre Anzeigenvorlieben
geben Informationen über
Das ist dann praktisch,
wenn Sie Ihrer Liebsten
„Shades of Grey“ gekauft
haben und in den nächsten
Tagen nicht unbedingt Anzeigen
zu ähnlichen Büchern
sehen möchten.
Klicken Sie in den Google-
Einstellungen auf den Eintrag
Anzeigen, sehen Sie
ganz zuoberst Ihre Werbe-
ID. Diese benutzen Google
und Partner von Google, um
personalisierte Werbung anzuzeigen:
Sie suchen nach
einem Hotel in Barcelona,
dann erscheinen im Browser
Anzeigen zu Barcelona oder
zum Hotel. Sie haben die
Webseite eines Mobilfunkanbieters
besucht, dann
erhalten Sie Anzeigen von
diesem und so weiter. Über die Checkbox Interessenbezogene
Anzeigen deaktivieren
schalten Sie dieses Verhalten (aber nicht
auch die Anzeigen) ab. Google zeigt dann irgendwelche
Anzeigen an. Möchten Sie gesammelten
Daten löschen und neue Anzeigen
bekommen, ohne die personalisierte
Werbung auszuschalten, tippen Sie auf
Werbe-ID zurücksetzen und bestätigen Sie
die Sicherheitsabfrage.
Falls Sie die personalisierten Anzeigen beibehalten,
die Tracking-ID nicht löschen, aber
die Auswahl der angezeigten Anzeigen ändern
möchten, tippen Sie auf den Eintrag Anzeigeneinstellungen.
Er öffnet die entsprechende
Google-Supportseite im Browser, und
Sie können über den Link Anzeigeneinstellungen
anpassen die Reklame ändern. Ein
Blick auf diese Seite [LINK 4], die Sie auch über
Ihr Google-Konto erreichen, lohnt sich in
jedem Fall, da Sie dort auch sehen, welche
Informationen Google über Sie gespeichert
hat. Hier können Sie auch festlegen, ob die
interessenbezogenen Anzeigen im Web oder
nur bei den Google-Apps erscheinen sollen.
Fazit
Durch die vielen kleinen, aber wichtigen
Häkchen in den Einstellungen schreiben Sie
Ihrem Handyvor, was es über Sie im Internet
und gegenüber den Google-Servern preisgibt.
Mit den richtigen Einstellungen verringern
Sie Ihre Datenspur im Netz und erschweren
Firmen und den Behörden die Schnüffelei in
Ihren Daten. Inwieweit Sie dafür auf etwas
Komfort verzichten möchten, müssen Sie
selbst entscheiden.
● ● ●
26
Februar 2014
android-User.de
Fokus
Android für Paranoide
Android absichern für Paranoide
Hardcore
Security
Jorgen McLeman, 123RF
Geheimdienste schneiden
den unverschlüsselten
Teil des weltweiten
Internetverkehrs mit.
Was müsste man alles
unternehmen, wenn
man mit dem Schlimmsten
rechnet? Wir malen
schwarz. Marko Dragicevic
Im Rahmen der Snowden-Enthüllungen
stellte sich unter anderem heraus, dass
die NSA durch die Hintertür gezielt auf
Handys aller gängigen Hersteller zugreifen
kann. Da die wichtigsten IT-Unternehmen
ihren Sitz in Nordamerika haben, ist es
für die dort ansässigen Dienste nicht weiter
schwer, die relevanten Hersteller zum Einbau
entsprechender „Schnittstellen“ zu zwingen.
Wie halten Sie nun jedwede Art von staatlichen
Trojanern aus Ihrer Privatsphäre heraus?
Es folgt ein Crashkurs für Paranoiker.
Vergiftetes Herz
Das eigentliche Android-Betriebssystem
(AOSP) ist Open-Source, sodass eingebaute
Hintertüren vermutlich von der weltweiten
Community entdeckt werden
würden. Deswegen gilt es als
unwahrscheinlich, dass die
NSA darin einen Staatstrojaner platziert hat.
Manche Sicherheitsexperten spekulieren,
dass sich eine Backdoor in den Closed-
Source-Apps von Google verstecken könnte.
Um diese zu umgehen, wäre es ausreichend,
CyanogenMod [LINK 1 ] auf das Handy zu flashen
und keine Google-Apps nachzuinstallieren.
Doch vermutlich platzieren die Geheimdienste
ihre Horchposten eine Ebene tiefer:
So könnten sie sich zunutze machen, dass
die Hersteller von Smartphones das quelloffene
Android-Betriebssystem um Treiber ergänzen
müssen, damit das System weiß, wie
es die Hardwarekomponenten ansprechen
soll. Aufgrund von Patenten liegen gerade bei
GPS- und WLAN-Modulen die Quelltexte
meist nicht offen und gäben damit ein ideales
Versteck ab. Da auch wichtige Treiberhersteller
(beispielsweise Qualcomm) ihren Sitz
in den USA haben, könnten diese zum Einbau
einer NSA-Schnittstelle innerhalb des
Treibers gezwungen worden sein. Dementsprechend
verbietet es sich für Paranoide,
CyanogenMod einzusetzen. Dieses verwendet
nämlich immer, wenn es keine quelloffenen
Alternativen gibt, die Originaltreiber.
Sicherer ist diesbezüglich das Custom-
ROM Replicant [LINK 2]. Wenn für irgendein
Hardwaremodul keine quelloffene Ansteuerungssoftware
existiert, dann wird der entsprechende
Treiber einfach nicht „eingebaut“.
Dies hat zur Folge, dass auf praktisch
allen Handys mit Replicant-ROM sowohl das
GPS-Modul als auch der WLAN-Empfänger
nicht mehr funktionieren. Für die restliche
verbaute Hardware gilt dies jedoch nicht, sodass
man immer noch telefonieren, fotografieren
und via 3G im Internet surfen kann.
Sollte man zur Absicherung nun ein komplettes
Replicant-Image herunterladen und
auf das eigene Smartphone flashen? Theoretisch
besteht die Gefahr, dass dieses böswilligerweise
nicht mit den veröffentlichten und
geprüften Quelltexten übereinstimmt. Zur Sicherheit
müsste man stattdessen die Repli-
28
Februar 2014
Android-User.de
Fokus
Android für Paranoide
cant-Sourcecodes herunterladen und selber
kompilieren. Eine Anleitung für technisch
Versierte findet sich unter [LINK 3]. Wer Android
komplett aus dem AOSP-Quellcode
bauen will, findet unter [LINK 4] eine Anleitung
für das Nexus 5.
Liegt nach etwas Arbeits- und Zeitaufwand
das fertige Image-File vor, darf man es nicht
mit dem nächstbesten Closed-Source-Flasher
auf das Smartphone übertragen. Der Flash-
Vorgang muss auch mit einer Open-Source-
Software [LINK 5] erfolgen.
Apps
Wie kommen nun Apps auf das zukünftige
High-Security-Handy? Da der Google Play
Store tabu ist, muss man nach anderen Quellen
suchen. Zwar existieren eine Vielzahl alternativer
App-Stores unterschiedlichster
Hersteller, doch ist bei diesen mindestens genauso
unklar wie beim Google-Original, was
intern geschieht. Am ehesten einen Gedanken
wert ist F-Droid [LINK 6], da dieser Store
ausschließlich Apps aufnimmt, deren Quellcode
öffentlich verfügbar (und somit nachkontrollierbar)
ist. Jedoch sollte man auch
dann nur weit verbreitete Programme nutzen,
denn nur bei diesen kann man davon
ausgehen, dass fähige Menschen den Quellcode
der Software auf Ungereimtheiten kontrolliert
haben. Listen weit verbreiteter Open-
Source-Apps für allerlei Einsatzzwecke findet
man unter [LINK 7] und [LINK 8].
Aber selbst diese dürfen Paranoiker nicht
direkt über F-Droid installieren: Schließlich
wäre es in der Theorie durchaus möglich,
dass die bereitgestellten APKs nicht aus den
veröffentlichten Quellcodes gebaut wurden,
sondern in Wirklichkeit zusätzlich einkompilierte
Hintertürchen enthalten.
Deswegen müsste man
den Sourcecode der gewünschten
Apps selber auf
einem (Linux-)Rechner
kompilieren und anschließend
die APK-Dateien von
Hand auf sein Smartphone
übertragen.
Abb. 2: Wer maximalparanoid ist,
misstraut selbst F-Droid und installiert
nur Software aus dem Quellcode.
Abb. 1: Sicherheitsfetischisten schwören auf das Custom-ROM Replicant, Sie können Android
aber auch von Hand kompilieren.
Übertrieben?
Muss man sich die ganze
Arbeit überhaupt antun,
wenn man für die Geheimdienste
nur ein uninteressanter
Nobody ist? Wahrscheinlich
reicht es dann,
den E-Mail-Verkehr mit vertrauenswürdigen
Apps
Ende-zu-Ende zu verschlüsseln.
Dass die großen Industriestaaten
den globalen E-Mail-Verkehr so gut wie möglich
mitschneiden, gilt als sicher. Möglicherweise
speichern sie auch die Mails von
jedem über viele Jahre. Schließlich könnte
theoretisch jeder irgendwann in eine verantwortungsvolle
Position aufsteigen. Und dann
ist es für fremde Staaten von Vorteil, die E-
Mails der letzten 20 Jahre zu durchforsten.
Muss man so weit gehen, wie in diesem
Artikel beschrieben? Möglicherweise nicht.
Auf die Betriebssystem-Backdoors haben nur
Geheimdienste Zugriff. Anders als beim massiven
Aufzeichnen von unverschlüsselten E-
Mails erfolgt hier ein Direktzugriff aufs
Handy nur bei relevanten Zielpersonen und
nicht als Generalüberwachung. Es ist sehr
unwahrscheinlich, dass die
NSA via Backdoor auf Millionen
von Handys die
PGP-Private-Keys stiehlt.
Anders sieht es jedoch
aus, wenn Sie für einen Geheimdienst
als Zielperson
interessant sind. Dann sollten
Sie darüber nachdenken,
ob das hier beschriebene
Szenario nicht doch
realistisch ist. In allen anderen
Fällen sollte es genügen,
sich durch entsprechende
Verschlüsselungs-
Apps und Android-Einstellungen
abzusichern, die in
den restlichen Artikeln unserer
aktuellen Fokus-Strecke
beschrieben sind. ● ● ●
Gedankenspiel
Dieser Artikel entstand unter der
Prämisse „Was wäre, wenn…“
und malt eine Art Worst-Case-
Szenario. Es gibt aktuell keinen
Anlass anzunehmen, dass es in
Android oder irgendeiner der
Google-Apps eine bewusst eingebaute
Backdoor gibt. Die Redaktion
sieht keinerlei akuten
Grund zur Besorgnis bei der
Nutzung von Android gegenüber
anderen (mobilen) Betriebssystemen.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31573
Android-user.de Februar 2014 29
Hardware
LG G Pad 8.3
LG G Pad 8.3: LGs handlicher 8,3-Zöller im Test
Handgroß
LG
Ein 7-Zoll-Tablet wie das Nexus 7 ist Ihnen zu klein? Ein
10-Zöller zu groß? Dank eines extrem schmalen Rands
passt das 8.3-Zoll-Display des LG G Pad 8.3 noch gut in
eine Hand. Was LGs Tablet-Erstling nach langer Pause
sonst noch kann, zeigt Ihnen dieser Test. Christoph Langner
Testergebnis
★★★★★
gut
www.android-user.de
‚„Plusminus
‚ Infrarotsender
‚ Verbessertes Multitasking
‚ Stereolautsprecher
‚ 2-GByte-Arbeitsspeicher
‚ Aufwecken per Doppeltipp
„ Nur Android 4.2.2
„ Keine Blitz-LED für Kamera
Darf’s ein bisschen mehr sein? Diesen
Spruch hören Sie nicht mehr
nur beim Metzger, sondern auch
die Tablet-Hersteller haben ihn
neuerdings in ihrem Repertoire. Nach dem
von Google mit dem Nexus 7 ausgelösten
Run auf 7-Zoll-Tablets bieten inzwischen
mehrere Hersteller auch 8-Zöller an. Mit seinem
8,3-Zoll-Display fällt das LG G Pad 8.3
in diese Kategorie.
Verarbeitung und Design
Das G Pad 8.3 ist das erste Tablet-Modell der
Südkoreaner seit geraumer Zeit, entsprechend
stolz zeigt man sich bei LG über den neuen
Wurf. Diesen darf man durchaus als gelungen
bezeichnen, denn das Tablet glänzt mit einem
flachen Design und einer schicken Rückseite
aus gebürstetem Alu. Diese zeigt sich jedoch
anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer, besonders
weil das Tablet plan aufliegt.
Das Format des verwindungssteifen Gehäuses
ist so gewählt, dass Sie es hochkant noch
sicher in der Hand halten können, die zweite
Hand bleibt damit frei für die Bedienung des
Pads. Die gute Passform wird durch einen
sehr dünnen Rand um das Display erreicht.
Unter einer kleinen Abdeckung an der Oberkante
verbirgt sich ein MicroSD-Kartenslot,
über den Sie das Tablet mit bis zu 64 GByte
großen Speicherkarten aufrüsten können.
Display und Ausstattung
Beim Display setzt LG auf ein TFT-LCD mit
1920 x 1200 Pixeln, genau wie Google und
Asus beim aktuellen Nexus 7. Das Bild erscheint
darauf extrem scharf, selbst kleine
Schriften lassen sich problemlos entziffern.
An das Retina-Display eines iPad Mini (2048
x 1536 Pixel bei 7,9 Zoll) kommt aber auch
LG nicht heran. Dafür glänzt das LG-Gerät
mit einem blickwinkelstabilen Bildschirm.
Selbst wenn Sie von der Seite auf das Display
schauen, ändern sich die Farben kaum. Wie
das LG G2 lässt sich auch das LG-Tablet mit
einem zweifachen Tipp auf das Display aus
dem Standby wecken – einfach praktisch!
Bei der Kamera setzt LG auf 5 Megapixel
auf der Rückseite und 1,3 Megapixel auf der
Front. Eine Foto-LED fehlt, daher eignet sich
die Kamera nur für Schnappschüsse bei
gutem Licht. Auch das Gegenstück auf der
Frontseite kapituliert zu schnell vor schlechten
Lichtbedingungen. Für die Foto-App auf
dem G Pad hat sich LG beim G2 bedient, allerdings
fehlen interessante Features wie das
Herauslöschen von bewegten Hintergrundobjekten
oder die Bild-in-Bild-Funktion.
Da solch ein Tablet gerne im Wohnzimmer
liegt, hat LG dem Gerät auch einen Infrarotsender
samt Fernbedienungs-App spendiert.
Damit wird das Pad zu einer Universalfernbedienung
für alle Ihre HiFi- und TV-Geräte.
Desweiteren ist das LG G Pad 8.3 in Sachen
Multimedia mit Slimport, einem DLNA-fähigen
Player und Miracast gut ausgestattet.
CPU-Leistung und Software
Bei der CPU setzt LG auf einen 1,7 GHz
schnellen Snapdragon-600-Chipsatz von
30
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
LG G Pad 8.3
Qualcomm. Das G Pad 8.3 arbeitet
damit ein wenig schneller
als das aktuelle Nexus 7,
aber deutlich langsamer als
der aktuelle Benchmark-König
LG G2. Ob es mehr Leistung
braucht? Aktuell nicht,
das auf dem Gerät installierte
Android 4.2.2 arbeitet zügig
und ohne Ruckeln. Die Akkulaufzeit
geht für ein Gerät dieser
Klasse in Ordnung, bei 75
Prozent der maximalen Helligkeit
und aktivierten Funkverbindungen
spielte das LG-
Pad für 6,5 Stunden ein hochauflösendes
Video ab.
Bei der Android-Oberfläche
verzichtet LG auf drastische
Anpassungen, allerdings wirken
die von LG eingebauten Animationen
und Sounds oft recht verspielt. Doch LG hat
hier und da Verbesserungspotenzial gefunden.
So kann das LG-Gerät, ähnlich wie bei
Samsung, per Kamera Ihr Auge vor dem Display
erkennen und den Standby-Modus unterdrücken,
solange Sie auf das Tablet
schauen – praktisch beim Lesen. Auch Mini-
Apps wie der Notizzettel oder der Videoplayer
lassen sich bei LG über das Bild der
im Hintergrund laufenden Apps legen.
Mit zwei Funktionen hebt sich die Software
des LG-G-Pads deutlich von der Konkurrenz
ab: Möchten Sie verschiedene Apps
im Wechsel benutzen, dann müssen Sie bei
Android immer mehrfach klicken; bei LG
reicht ein Wisch mit drei Fingern nach links
aus dem Bild. Bis zu drei Apps lassen sich so
im Hintergrund parken. Wischen Sie mit drei
Fingern nach rechts, ziehen Sie die drei Hintergrund-Apps
fächerartig auf, sodass Sie
schnell zwischen den Apps zappen können.
Ebenso praktisch ist die QPair-App. Sie erlaubt
es, per Bluetooth die Hotspot-Funktion
auf dem Handy zu aktivieren (dazu finden
Sie eine App im Play Store, die sich auf
jedem Smartphone installieren lässt). So
kann man leicht verschmerzen, dass LG das
G Pad 8.3 nur mit WLAN ausstattet und auf
eine Variante mit UMTS oder LTE verzichtet.
Mit QPair reicht ein Klick, um auch unterwegs
mit dem Tablet online zu gehen, das
Handy kann in der Tasche bleiben.
Abb. 1: Das Design der von LG
gestalteten Oberfläche wirkt oft
ein wenig zu verspielt.
Fazit
Mit dem LG G Pad 8.3 platziert sich LG geschickt
in der Nische zwischen 7-Zoll-Tablets
wie dem Nexus 7 und den großen – und oft
sehr teuren – 10-Zöllern. Bei Display, Leistung
und Verarbeitung gibt sich LG keine
Blöße. Extrapoliert man das etwas größere
Display, die etwas schnellere CPU und den
für viele User wichtigen SD-Kartenslot, dann
stimmt bei dem Paket im Vergleich zu einem
Nexus 7 auch der Preis.
Kritikwürdig bleibt der Verzicht auf eine
Variante mit Mobilfunkmodem (den LG jedoch
mit QPair gut kompensiert), die etwas
schwächelnde Akkuleistung und der mit 16
GByte knapp bemessene Speicher. Eine Variante
mit mehr Speicher bietet LG nicht an.
Mit einer zusätzlichen SD-Karte ist aber auch
dieser Kritikpunkt schnell behoben. ● ● ●
LG G Pad 8.3
Abb. 2: Dank des Infrarotsenders
kann die TV-Fernbedienung in der
Couchritze vergraben bleiben.
Abb. 3: LG nennt die erweiterten
Multitaskingfunktionen bei seinen
Geräten „Slide Aside“.
Kerndaten
Hersteller
LG
Formfaktor
8,3-Zoll-Tablet
Auflösung
1920 x 1200 Pixel
Prozessor 1,70 GHz, Quad-Core, Snapdragon 600
Speicher
16 GByte, MicroSD-Slot vorhanden
Kamera (Front/Haupt)
1,3 MP / 5 MP
Android-Version Android 4.2.2
Akku
4600 mAh
Laufzeit (Standby)
700 h
Gewicht
338 Gramm
Preis (Internet)
290 Euro
Technische Details
http:// android‐user. de/ lp/ 27114
Performance
AnTuTu-Benchmark
22559 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 2448/750 Punkte
Android-User-Bewertung 4,5 Punkte
Android-user.de Februar 2014 31
Hardware
Moto g
Im Test: Motorola Moto g XT1032
Moto
is back
Mit dem Moto g steigt Motorola zum Kampf um das beste
günstige Android-Handy in den Ring und besiegt auch
gleich ein paar deutlich stärkere Gegner. Marcel Hilzinger
Motorola
Testergebnis
★★★★★
gut
www.android-user.de
‚„Plusminus
‚ Preis-Leistungs-Verhältnis
‚ Display
‚ Akkulaufzeit
‚ Android & Apps
„ Kein MicroSD-Slot
„ Rückabdeckung
Motorola setzt
mit einem Straßenpreis
von
169 Euro für
die 8-GByte-Version des
Moto g neue Maßstäbe. Bei
diesem Preis sieht man
auch darüber hinweg, dass
das Handy nur über 8
GByte internen Speicher verfügt,
von dem rund 5 GByte
für Ihre Daten zur Verfügung stehen.
Ob Sie damit über die Runden kommen,
hängt in erster Linie von Ihren Gewohnheiten
ab: Benutzen Sie ein Offline-Navi und
wollen Ihre Musiksammlung stets dabei
haben, dann sollten Sie auf die 16-GByte-Version
setzen, die 199 Euro kostet.
Die Hardware
Motorola hob bei der Vorstellung des Moto g
das in dieser Preisklasse einmalige Display
hervor: Das 4,5-Zoll-Display zeigt tatsächlich
sehr natürliche, kontrastreiche Farben und ist
hell genug. Damit hebt sich Motorola von der
Konkurrenz ab. Wir sind aber auch mit der
allgemeinen Verarbeitung zufrieden. Die Tasten
auf der rechten Seite verfügen über einen
guten Druckpunkt und Spaltmaße in einem
akzeptablen Bereich, wenn auch nicht top.
In mehrerer Hinsicht nicht besonders elegant
hat Motorola die Rückabdeckung gestaltet:
Auf der matten Rückseite hinterlassen
selbst frisch gewaschene Hände Fingerabdrücke.
Das sieht einfach nicht schön aus.
Zudem hat man auf die typische Aussparung
zum Öffnen der Rückabdeckung verzichtet.
Diese zu entfernen ist aber nötig, um die Micro-SIM-Karte
einzusetzen. So müssen Sie in
der kleinen Dokumentation nachschauen,
wie sich der Deckel entfernen lässt, und
beim Öffnen recht viel Geschick an den Tag
legen. Die Kamera ist für den Preis in Ordnung.
Bei schlechtem Licht weisen die Fotos
recht schnell ein starkes Rauschen auf und
wirken verwaschen, aber abgesehen davon
reicht die Knipse für Urlaubfotos allemal.
Nicht gespart hat Motorola bei der verbauten
CPU von Qualcomm (Snapdragon 400,
MSM8226). Sie sorgt für mächtig Power
unter der Haube und ist dank Adreno-305-
Grafikchip theoretisch auch in der Lage, Full-
HD-Videos aufzunehmen und abzuspielen.
Das Moto g unterstützt allerdings maximal
Videos im HD-Format 720p. Einen Pluspunkt
vergeben wir auch dafür, dass das Moto g
gegen Spritzwasser geschützt ist.
Der von Motorola (fest) verbaute
2070-mAh-Akku verhilft dem Handy zu einer
überdurchschnittlich guten Laufzeit. Sie
kommen spielend auf zwei Tage, wenn Sie
das Handy nicht überbeanspruchen. Schwächen
zeigte das Moto g bei der Nutzung mit
schlechter Netzabdeckung. Wechseln Sie in
solchen Fällen in den 2G-Modus, um den
Akku zu schonen. Die steile Kurve auf Abbildung
2 entstand, weil wir das Handy auch
als WiFi-Hotspot einsetzten.
Die Software
Das Moto g kommt von Haus aus mit Android
4.3 „Jelly Bean“ und soll noch im Januar
ein Update auf Android 4.4 „KitKat“ bekommen.
Wir gehen davon aus, dass es direkt
Version 4.4.2 erhalten wird. Im Vergleich zu
Nexus-Smartphones gibt es Unterschiede,
aber Motorola hat das Android-System nur in
wenigen Bereichen angetastet. Zu ihnen ge-
32
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Moto g
Abb. 1: Die 8-GByte-Version lässt
rund 5 GByte für persönliche Daten
und Apps frei.
Abb. 2: Die Akkulaufzeit ist bei
guter Netzabdeckung hervorragend,
unter Last gut.
Abb. 3: Motorola macht den
Umstieg von einem anderen Android-Handy
zum Kinderspiel.
Abb. 4: Der Assistent von Motorola
hilft, das Handy bei Meetings und
in der Nacht stumm zu halten.
hört die Kamera-App. Sie fällt zwar besser
aus als bei Nexus-Geräten, lässt aber einige
Einstellungsmöglichkeiten vermissen. Sehr
gut gefallen hat uns der Migrationsassistent,
der beim ersten Setup des Handys startet.
Wenn Sie von einem anderen Android-Handy
auf das Moto g umsteigen wollen, können
Sie auf dem alten Handy die App Motorola
Migrate aus dem Play Store installieren und
auf dem Moto g den Assistenten starten. Die
beiden Handys bauen dann eine WiFi-Verbindung
auf, und das Moto g zieht sich sämtliche
Daten vom alten Handy. Noch nie war
der Umstieg ohne Cloud einfacher!
Die Assist-App schaltet das Handy automatisch
stumm, wenn in Ihrem Kalender ein
Termin steht oder Sie Ihre Nachtruhezeiten
definieren. Zudem können Sie Ausnahmesituationen
festlegen, in denen Anrufer trotz
Stummschaltung durchkommen. Die restlichen
Apps basieren auf dem Open-Source-
Code von Android: So beherrscht zum Beispiel
die Tastatur-App keine Wischgesten.
Das Moto g besitzt zwar nur 8 GByte internen
Speicher (bzw. 16 GByte), Sie bekommen
aber zusätzliche 50 GByte in der
Google-Wolke. Den freien Cloud-Speicher bekommen
Sie nicht automatisch, sondern nur,
wenn Sie innerhalb einer bestimmten Zeit
die Drive-App starten und anschließend das
Angebot annehmen. Bei unserem Gerät war
der Stichtag für diese Bestätigung der 5. Januar.
Wenn Sie den Speicher nach Ablauf
von 24 Monaten weiterhin nutzen wollen,
müssen Sie für 25 GByte 2,49 Dollar pro
Monat bezahlen, für 4,99 Dollar gibt es 100
GByte. Eine Option auf 50 GByte fehlt.
Fazit
Das Moto g zeigt sehr schön, dass man die
von der Konkurrenz überbeworbenen Hardund
Software-Features in der Praxis gar nicht
benötigt. Für 169 Euro bekommen Sie ein
Handy, das genauso viel leistet wie ein Galaxy
S3 – für erheblich weniger Geld, ohne
Schnickschnack und mit deutlich besserer
Akkuleistung. Wir sind uns deshalb ganz sicher,
dass viele S3-Benutzer gerne zur
16-GByte-Version des Moto g wechseln werden.
Mehr Handy braucht man nicht! ● ● ●
Motorola Moto g
Kerndaten
Hersteller
Motorola
Formfaktor
4,5-Zoll-Smartphone
Auflösung
1280 x 720 Pixel
Prozessor 1,20 GHz, Quad-Core, Snapdragon 400
Speicher
8 oder 16 GByte (nicht erweiterbar)
Kamera (Front/Haupt) 1,3 MP / 5 MP
Android-Version Android 4.3
Akku
2070 mAh
Laufzeit (Standby) k. A.
Gewicht
143 Gramm
Preis (Internet)
169 Euro (8 GByte), 199 Euro (16 GByte)
Technische Details
http:// android‐user. de/ lp/ 27170
Performance
AnTuTu-Benchmark
17324 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 1929/538 Punkte
Android-User-Bewertung 4,5 Punkte
Android-user.de Februar 2014 33
Hardware
Sony Xperia M
Das iPhone-große Sony Xperia M im Test
Hand
groß
Während Sony beim
Xperia Z1 nur auf das
Größte, Schnellste und
Beste setzt, folgt das
Xperia M der Vernunft.
Sonys Ziel war es, ein
gutes Einsteigerhandy
zu entwickeln, was dem
Konzern durchaus
gelungen ist. Wir werfen
einen ausführlichen
Blick auf den kompakten
4-Zöller.
Christoph Langner
‚„Plusminus
‚ Integriertes UKW-Radio
‚ Speicher aufrüstbar
‚ Separate Kamerataste
‚ Stamina-Modus
für lange Laufzeiten
„ Kleiner interner Speicher
„ Verfärbte HDR-Aufnahmen
„ Schwammige Hardwaretasten
Sie mögen die
aktuellen
Monsterhandys
mit 5 Zoll und
mehr nicht? Das iPhone
passt eigentlich ideal in
Ihre Hand? Dann sollten
Sie sich nach einem 4-Zoll-
Handy umsehen, wie das
Sony Xperia M eines ist. Für den günstigen
Preis des Sony-Handys dürfen Sie natürlich
nur in punkto Größe eine iPhone-Alternative
erwarten, doch das kompakte Sony schlägt
sich gar nicht so schlecht.
Verarbeitung und
Performance
Die Verarbeitung des Xperia M ist für den Internetpreis
von rund 180 Euro akzeptabel.
Ein schickes und gegen Wasser abgedichtetes
Gehäuse aus Glas oder Alu hat das Gerät
nicht zu bieten. Dafür lässt sich der leicht gewölbte
Deckel komplett abnehmen, sodass
man den Akku aus dem
Gerät nehmen und austauschen
kann. Neben der Batterie
finden auch die Slots
für die SIM- und eine MicroSD-Karte
ihren Platz.
Der Touchscreen des Handys
löst zwar nur mit 854 x
480 Pixeln auf, auf einem
4-Zoll-Display reicht diese
Auflösung jedoch aus, um
auch kleine Schriften noch
knackig scharf darzustellen.
Die Helligkeit des Displays
überzeugt, auch in grellem
Licht sind die Kontraste
noch ausreichend gut zu erkennen.
Regelt die Automatik
die Helligkeit des Displays,
wirkt dieses jedoch
deutlich zu dunkel.
Abb. 1: Die Sony UI hält sich eng an
das Original-Android und verbessert
nur Details.
Sony
Der Snapdragon S4 Plus mit zwei jeweils auf
1 GHz getakteten Kernen gewinnt kein Wettrennen
um die schnellste Handy-CPU, doch
Sony hat sein System gut auf die eingeschränkte
Performance eingestellt. Als Benutzer
haben Sie im Alltag nicht das Gefühl,
einen langsamen Handyknochen in der Hand
zu halten. Die Animationen auf der Oberfläche
laufen flüssig, und auch größere Apps
wie Facebook starten zügig.
Sony UI und HDR-Kamera
Auch beim Xperia M kommt wieder die Sony
UI, die von Sony angepasste Android-Oberfläche,
zum Einsatz. Gegenüber
den Topmodellen Xperia
Z und Xperia Z1 ist sie
nicht abgespeckt. Auch auf
dem Xperia M finden Sie die
Walkman-App, den Musikerkenner
TrackID (ähnlich
wie Shazam) und die Sonyeigenen
Shops bzw. Streaminglösungen
Music und
Video Unlimited.
In der Praxis viel wichtiger
und praktischer sind jedoch
die aus dem App-Switcher
aufrufbaren Mini-Apps
wie Taschenrechner, Audiorekorder
oder Notizzettel,
die Sie dauerhaft über das
Display legen können. Oder
aber der Stamina-Modus in
den Akkueinstellungen, der
34
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Sony Xperia M
Abb. 2: Aus der App-Übersicht heraus
rufen Sie bei Sony frei schwebende
Mini-Apps auf.
Abb. 3: Mini-Apps wie Taschenrechner
oder Notizzettel schweben
über allen anderen Apps.
Abb. 4: Mit eingesteckten Kopfhörer
können Sie mit der UKW-Radio-
App Musik hören.
Abb. 5: Das Xperia M erreichte
auch in der Praxis die geschätzte
Laufzeit von drei Tagen.
im Standby die Datenverbindung unterbricht
und damit die Akkulaufzeit deutlich verlängert.
Inzwischen lassen sich Apps hiervon
ausklammern, sodass Sie von diesen weiterhin
auch im Standby Benachrichtigungen erhalten.
In der Praxis konnte der 1700 mAh
starke Akku aber auch ohne den Stamina-
Modus unser Testgerät im Standby knapp
drei Tage lang mit Strom versorgen.
Die 5-Megapixel-Kamera des Handys hat
ihre Licht- und Schattenseiten. Positiv ist,
dass sie sich dank der dedizierten Kamerataste
gut bedienen lässt. Drücken Sie im
Standby für einen etwas längeren Moment
auf die Taste, wacht das Handy auf und startet
umgehend die Kamera-App – so entgeht
Ihnen auch dank des schnellen Autofokus
kein Schnappschuss mehr.
Negativ fallen jedoch das deutliche Bildrauschen
bei schlechtem Licht, der Blaustich
bei hellen HDR-Aufnahmen und der
schwammige Tastendruck beim „Durchdrücken“
der Kamerataste auf – drücken Sie nur
leicht, fokussiert die Kamera, erst wenn Sie
fest drücken, lösen Sie die Aufnahme auch
aus. Wer gerne mit dem Handy fotografiert,
wird daher mit der Kamera des Xperia M
nicht zufrieden sein.
Fazit
Für 180 Euro bietet das Xperia M in seiner
Preisklasse eine sehr gute Leistung. Wer
nicht viel Geld für ein Smartphone ausgeben
mag, bekommt ordentlich etwas geboten.
Nette optische Details wie die mehrfarbige
LED am unteren Gehäuserand, die je nach
Benachrichtigungen und Bildinhalt (zum Beispiel
bei der Galerie-App) unterschiedlich
farbig leuchtet, runden die Ausstattung ab.
Allerdings sollten Sie beim Kauf des Geräts
auch gleich eine MicroSD-Karte mitbestellen
und diese in den Kaufpreis einrechnen. Von
den schon von Haus aus äußerst knapp bemessenen
2 GByte Speicherplatz bleibt nach
Inbetriebnahme des Smartphones gerade mal
1 GByte für eigene Anwendungen, Daten,
Bilder und Videos übrig. Das ist für ein aktuelles
Handy deutlich zu wenig, die SD-Karte
ist daher Pflicht.
● ● ●
Sony Xperia M
Kerndaten
Hersteller
Sony
Formfaktor
4,0-Zoll-Smartphone
Auflösung
854 x 480 Pixel
Prozessor
1,0 GHz Dual-Core, Snapdragon S4 Plus
Speicher
2 GByte, MicroSD-Slot vorhanden
Kameras
5,0 MP (hinten), 0,3 MP (vorne)
Android-Version Android 4.1.2
Akku
1700 mAh
Laufzeit (Standby/Gespräch) 552h/10h
Größe, Gewicht
124 x 62 x 9,3 mm, 115 g
Preis (Internet)
180 Euro
Technische Details und Preisvergleich
http:// android‐user. de/ lp/ 23166
Performance
AnTuTu-Benchmark
11601 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal)
1768/435 Punkte
Android-User-Bewertung 3,2 Punkte
Android-user.de Februar 2014 35
Hardware
Archos 45 Titanium
Archos 45 Titanium mit Dual-SIM-Support im Test
Der Titan
Dass gut und günstig
zusammenpassen, hat
Archos bereits mit Tablets
bewiesen. Stimmt
das auch für Archos-
Handys? Wir haben das
Modell 45 Titanium
getestet.
Marcel Hilzinger
‚„Plusminus
‚ Preisleistung
‚ Dual-SIM
‚ Software-Angebot
‚ FM-Radio
„ Display
„ Nur 4 GByte Speicher
Archos 45 Titanium
Ein Dual-SIM-Handy mit guter Akkulaufzeit,
halbwegs aktueller Android-Version
und das alles zum
Schnäppchenpreis von 130 Euro?
Da muss doch etwas faul sein, haben wir uns
gesagt und Archos um ein Testmuster gebeten.
Es gibt tatsächlich einen Haken: Mit 4
GByte internem Speicher und 512 MByte
RAM stoßen Poweruser eventuell schnell an
ihre Grenzen, auch könnte das Display etwas
besser sein. Aber wer nur auf der Suche nach
einem guten Dual-SIM-Smartphone ist, dem
können wir das 45 Titanium empfehlen.
Der erste Eindruck zählt
Das Archos 45 Titanium ist schön verarbeitet,
obwohl die Rückseite aus relativ billigem
Plastik besteht. Der gute Eindruck hält auch
beim Setup an. Trotz der 512 MByte RAM
läuft das Android-4.2.2-System flüssig, und
auch Apps starten flott. Dass die CPU im Vergleich
zur Konkurrenz im Niedrigpreissegment
kräftig Dampf unter der Haube hat,
zeigt das Benchmark-Resultat beim Meta-
Test von Vellamo. Neben den Standard-Apps
Kerndaten
Hersteller
Archos
Formfaktor
4,5-Zoll-Handy (Dual-SIM)
Auflösung
480 x 854 Pixel
Prozessor
1,3 GHz, Dual-Core, MediaTek MT6572
Speicher
4 GByte, MicroSD-Slot vorhanden
Kamera (Front/Haupt) 0,3 MP / 5 MP
Android-Version Android 4.2.2
Akku
1680 mAh
Laufzeit k. A.
Gewicht
152 Gramm
Preis (Internet)
130 Euro
Technische Details
http:// android‐user. de/ lp/ 27168
Performance
AnTuTu-Benchmark
10888 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 1672/491 Punkte
Android-User-Bewertung 4,1 Punkte
www.android-user.de
von Android und Google
finden Sie auf dem 45 Titanium die von Archos
bekannten Audio- und Videoplayer-
Apps. Darüber spielen Sie nicht nur praktisch
jedes Format ab, sondern streamen
auch Dateien im lokalen Netzwerk. Ein
schlichter Dateimanager, eine Sprachaufnahme-App
und ein FM-Radio runden das
Angebot ab. Das für den Radioempfang nötige
Headset gehört zum Lieferumfang.
Die verbaute Kamera schießt für die Preisklasse
gute Bilder schießt und hinterlässt
auch bei den Videos keinen schlechten Eindruck.
Für HD-Videos mit 1280 x 720 Bildpunkten
müssen Sie die Einstellung aber von
Hoch in Fein umändern.
Das Archos 45 Titanium hat sich in den
Tests als kleines Akkuwunder entpuppt:
Zwei bis drei Tage sind keine Seltenheit.
Schwachstellen
Wie eingangs erwähnt müssen Sie beim Preis
von 130 Euro Abstriche machen. Das
4,5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 480
x 854 Pixeln verfügt über einen mangelhaften
seitlichen Blickwinkel. Solange Sie das
Handy im Hochformat halten, fällt dies nicht
weiter auf. Wenn Sie aber zum Spielen ins
Querformat wechseln, dann merken Sie sofort,
dass Sie bei leichtem Drehen an vielen
Stellen kaum noch etwas erkennen. Das größere
Problem ist der recht geringe Speicher
sein. Von den 4 GByte Flashspeicher sind lediglich
etwas mehr als 1 GByte verfügbar.
Mit den 512 MByte RAM kamen wir in den
Tests hingegen recht gut zurecht. ● ● ●
Archos
Testergebnis
★★★★★
gut
36
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Hannspad
HANNSpad SN1AT71B 10,1-Zoll-Tablet im Test
10-Zöller
Was unterscheidet ein
10-Zoll-Tablet von Hannspree
von einem technisch
identischen
Noname-Tablet, und wo
liegen die Unterschiede
zu den Marktführern?
Diesen Fragen sind wir
in unserem Test nachgegangen.
Marcel Hilzinger
Hannspree
‚„Plusminus
‚ Günstiger Preis
‚ SoftMaker Office
„ Performance
„ Android 4.1.1
„ Kein GPS
Hannspree ist hierzulande eine relativ
unbekannte Firma. Die Taiwanesen
arbeiten als Displaylieferanten
für mehrere große Firmen
und vertreiben seit einiger Zeit auch Monitore
und Tablets unter eigenem Namen.
Dementsprechend gespannt warteten wir auf
unser Testgerät: das mit einem Internetpreis
von 150 Euro sehr günstige
10-Zoll-Tablet.
Der erste Eindruck war
durchaus positiv: Die Verarbeitung
ist dank der Aluminiumrückseite
in Ordnung,
auch wenn der Plastikrahmen
um das Display auf der
Rückseite sehr billig wirkt.
Es gibt aber keine unschönen
Spaltmaße oder wackeligen
Knöpfe. Im Vergleich
zu den wesentlich teureren
Tablets von Samsung und
Sony bringt das Hannspad
deutlich mehr Gewicht auf
die Waage, zum längeren
Lesen oder zum Halten mit Abb. 1: Der Akkuverbrauch mit eingeschaltetem
WiFi im Standby ist
einer Hand eignet sich das
Tablet also nicht. Hanspree deutlich zu hoch.
hat sämtliche Anschlüsse auf der linken
Seite verbaut. Neben dem Power-Button und
der Lautstärkewippe finden Sie hier einen
Mini-HDMI-Anschluss, die 3,5-mm-Buchse
für die Kopfhörer, einen MicroSD-Kartenslot
und einen OTG-fähigen Micro-USB-Anschluss,
über den man das Tablet auch aufladen
kann. Das ist insofern nicht unwichtig,
als Hannspree dem Hannspad
ein riesiges Netzteil beilegt,
das auf einer Mehrfachsteckdose
gleich drei
Plätze belegt.
Das Display ist für den
Preis in Ordnung, es dürfte
aber gerne einen Tick heller
sein. Die Auflösung von
1280 x 800 Pixel hebt das
Hannspad positiv von anderen
Billig-Tablets ab, die lediglich
1024 x 768 Bildpunkte
anzeigen. Auch reagiert
der Touchscreen
prompt auf Eingaben.
Die auf der Rückseite verbauten
Stereolautsprecher
sorgen für eine befriedigende
Audioausgabe, ein
38
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Hannspad
Klangwunder dürfen Sie aber nicht erwarten.
Die Musikqualität über den Kopfhörerausgang
ist gut. Auf ein GPS-Modul hat Hannspree
bei diesem Tablet verzichtet, dafür ist
Bluetooth mit an Bord – in dieser Preisklasse
keine Selbstverständlichkeit. Vorinstalliert
auf dem Hannspree-Tablet ist Android 4.1.1
mit dem Play Store, Gmail und den Google
Maps. Das auf der Webseite fürs vierte Quartal
2013 angekündigte Update auf Android
4.2 ließ bis zum Redaktionsschluss Mitte Dezember
auf sich warten. Als Besonderheit
bringt der 10-Zöller die komplette Office-
Suite von SoftMaker mit, bestehend aus Textverarbeitung,
Tabellenkalkulation und Präsentationsprogramm.
Schwachpunkte
Hannspree bewirbt das Tablet mit einer
Quad-Core-CPU, basierend auf dem Cortex
A9. Dafür sind die gemessenen Benchmark-
Ergebnisse aber deutlich zu schwach. Laut
unseren Recherchen handelt es sich beim
verbauten ATM7029-Prozessor keinesfalls
um eine A9-CPU, vielmehr hat Amlogic hier
einen vierkernigen A5-Prozessor verbaut und
mit einer recht flotten Grafikeinheit (Vivante
GC1000) kombiniert. Das Ganze als Cortex
A9 zu verkaufen, ist aber dreist. Dennoch genügt
die Leistung, um Full-HD-Videos mit
dem vorinstallierten ES Media Player anzuschauen
und um aktuelle Spiele wie Riptide
GP2 zu spielen – wenn auch mit Abstrichen
bei der Grafikqualität.
Nicht gefallen hat uns auch, dass das
WLAN-Modul in der Standardeinstellung auf
Stromsparen getrimmt ist. Sobald Sie das
Display ausschalten, erhalten Sie keine Mails
mehr, und die Verbindung zum Internet
bricht komplett ab. Nachdem wir diese Einstellung
geändert hatten, damit das WLAN-
Modul auch im Standby aktiv ist, verschlechterte
sich die Akkulaufzeit drastisch, sodass
wir das Tablet nach rund 12 Stunden (im
Standby!) wieder an die Steckdose anschließen
mussten. Für einen 6000-mAh-Akku ist
das deutlich zu früh. Je nachdem, wie Sie Ihr
Tablet benutzen, kann das ein entscheidender
Punkt sein.
Den eingebauten Kameras steht höchstens
das Prädikat „vorhanden“ zu. Brauchbare
Fotos lassen sich damit keine erstellen. Die
0,3-Megapixel-Frontkamera reicht aber für
nostalgische Videochats.
Abb. 2: Dank SoftMaker-Office können Sie mit dem Hannspad Office-Dateien bearbeiten.
Fazit
Das Hannspad HSG1279 ist auf den ersten
Blick ein weiteres Noname-Tablet aus China
mit guten Spezifikationen. Durch die Mogelpackung
beim Prozessor erhalten Sie aber
nicht wirklich mehr als bei anderen Noname-
Herstellern mit MediaTek- oder Rockchip-
Prozessoren. Einzig beim Display finden Sie
in dieser Preisklasse kaum Alternativen. Im
Vergleich zur Konkurrenz von Topmarken
wie Samsung, Google oder LG fällt das Hannspad
durch die weniger guten Kameras, das
etwas träge Android-System und das schwächere
Display zurück. Ist der Preis das Kaufkriterium,
dann erhalten Sie für 150 Euro ein
akzeptables Tablet mit leicht ruckelndem Android-System.
Für 200 Euro gibt es aber wesentlich
bessere Tablets mit Full-HD-Auflösung
und einem echten Cortex A9. ● ● ●
HANNspad SN1AT71B – HSG1279
Kerndaten
Hersteller
Hannspree
Formfaktor
10,1-Zoll-Tablet
Auflösung
1280 x 800 Pixel
Prozessor
1,2 GHz, Quad-Core, Cortex A5
Speicher
16 GByte, MicroSD-Slot vorhanden
Kamera (Front/Haupt) 0,3 MP / 2 MP
Android-Version Android 4.1.1
Akku
6000 mAh
Laufzeit (gemischt) 6 h
Gewicht
620 Gramm
Preis (Internet)
150 Euro
Technische Details
http:// android‐user. de/ lp/ 27166
Performance
AnTuTu-Benchmark 9979 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 978/284 Punkte
Android-User-Bewertung 2,5 Punkte
Android-user.de Februar 2014 39
Hardware
Allview Alldro 3 Speed Quad
Im Test: Allview Alldro 3 Speed Quad
Quad-Core-
Tablet
Das Allview Alldro 3 Speed Quad überzeugt auf dem Papier
mit seinen technischen Daten. In den Tests zeigte das Tablet
jedoch einige Schwächen. Lediglich das Display vermochte
voll zu überzeugen. Marcel Hilzinger
‚„Plusminus
‚ HD-Display
‚ 2 GByte RAM
„ Performance
„ Bedienung
„ Akkulaufzeit
Allview Alldro 3 Speed Quad
Das Alldro 3 Speed Quad ist nicht
das erste Gerät von Allview, das
wir im Test hatten. Aber es ist
leider das bisher schlechteste,
um es geradeheraus zu sagen. Das Tablet
macht in vielen Bereichen einen unfertigen
Eindruck. Da ist der Preis von 180 Euro
ein schwacher Trost.
Tolles Display
Das einzige Highlight, für das wir einen Pluspunkt
vergeben konnten, ist das wirklich
Kerndaten
Hersteller
Allview
Formfaktor
9,7-Zoll-Tablet
Auflösung
2048 x 1536 Pixel
Prozessor
1 GHz, Quad-Core, Cortex A7
Speicher
16 GByte, MicroSD-Slot vorhanden
Kamera (Front/Haupt) 2 MP / 2 MP
Android-Version Android 4.1.1
Akku
8000 mAh
Laufzeit
4 h (Video) / 240 h (Standby)
Gewicht
670 Gramm
Preis (Internet)
190 Euro
Technische Details
http:// android‐user. de/ lp/ 27172
Performance
AnTuTu-Benchmark
11532 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 1019/359 Punkte
Android-User-Bewertung ohne Bewertung
sehr schöne HD-Display mit einer Auflösung
von 2048 x 1536 Bildpunkten. Es kommt auf
den 9,7 Zoll sehr schön zur Geltung und reagiert
auch prompt auf Eingaben. Doch das
Display allein macht noch kein gutes Tablet,
denn schließlich will man damit ja auch
Apps benutzen, im Internet surfen und eventuell
arbeiten oder spielen.
Viele Fehler
Dabei stießen wir gleich auf das erste gravierende
Problem. Die WLAN-Verbindung riss
in den Tests immer wieder mal ab. Anfänglich
selten, dann immer häufiger. Wir gehen
davon aus, dass es sich um einen Hardwaredefekt
unseres Tablets handelt und nicht
um einen Serienfehler. Doch auch mit dem
Gerätedesign können wir uns nicht richtig
anfreunden: Sämtliche Anschlüsse befinden
sich auf der rechten Seite (oder auf der Unterseite,
wenn Sie das Alldro 3 Speed Quad
im Hochformat halten), links finden Sie nur
den Einschaltknopf und einen Home-Button.
Auf eine Lautstärkewippe haben die Designer
verzichtet, Sie können die Lautstärke also
nur über Software-Buttons auf dem Display
steuern. Das ist insofern eine unverständliche
Lösung, als man bei der Navigation in
Allview
40
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Allview Alldro 3 Speed Quad
Abb. 1: Einige der von Allview vorinstallierten Apps funktionierten in den
Tests nicht wie erwartet oder nur auf Rumänisch.
Abb. 2: Diese Akkustatistik deutet ziemlich sicher auf defekte Hardware
hin. Das Mobilfunksignal sollte überhaupt nicht in der Statistik erscheinen.
den Apps anstelle des Zurück-Buttons fast
immer das Icon für die Leiser-Taste erwischt.
Bei der Performance liefert das Allview-Tablet
sehr wechselhafte Darbietungen. Mal
flutscht es nur so, dann wieder ruckelt es an
allen Ecken. Das ist vor allem deshalb
schade, weil die verbaute PowerVR-SGX-
544MP-Grafikeinheit eigentlich sehr viel hergibt
und zum Beispiel Riptide GP 2 auf dem
Tablet deutlich flüssiger läuft und auch schöner
aussieht als auf den ebenfalls für diese
Ausgabe getesteten Tablets von Hannspad
und von Cat Sound.
Unter den Erwartungen blieb auch der verbaute
8000-mAh-Akku, der für rund 4 Stunden
Displayaktivität sorgt. Das könnte aber
damit zusammenhängen, dass unser Testgerät
einen recht hohen Akkuverbrauch durch
das – nicht vorhandene – mobile Netzwerk
aufwies. Diese Akkubelastung ging nur im
Flugmodus zurück. Nach spätestens 48 Stunden
musste das Tablet wieder an die Steckdose
– selbst im Standby-Betrieb. Last but
not least sind auch die verbauten 2-MP-Kameramodule
(Frontkamera und Hauptkamera)
nicht wirklich brauchbar.
Fazit
Es ist gut möglich, dass wir in unserem Test
ein Montagstablet erwischt haben. Wären
die Probleme mit dem WiFi und den ab und
zu auftretenden Rucklern nicht, dann würden
wir dem Allview-Tablet eine Note zwischen
„genügend“ und „gut“ geben, da es
Bluetooth, 2 GByte RAM und einen G-Sensor
bietet und das Display wirklich schön ist.
Aber die schlechten Werte bei unseren
Benchmarks und das Problem mit der fehlenden
Lautstärkewippe sind nicht einfach mal
so aus der Welt zu schaffen. Da wir bis zum
Redaktionsschluss nicht klären konnten, ob
es sich dabei um einen Produktionsfehler
oder ein Problem handelt, das nur unser Tablet
betrifft, verzichten wir an dieser Stelle auf
eine finale Bewertung.
● ● ●
Mikro-Funktastatur für 19,90 Euro
Android User bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit Pearl.de die Mikro-Funktastatur mit
Touchpad „MFT-2402.TP“ zum Sonderpreis von19,90 Euro statt 59,90 Euro an.*
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oder die Musikwiedergabe bedienen.
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Browser die Internetadresse http:// www. pearl. de/ tastatur und
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Abb. 3: Vorinstalliert ist auch die Premium-Version
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*Ursprüngliche UVP des Lieferanten, zuzüglich
4,90 Euro Versandkosten, je nach Zahlart. Aktion
zeitlich begrenzt und nur, solange der Vorrat reicht!
Android-user.de Februar 2014 41
Hardware
Cat Galactica
Cat Galactica X: 9,7-Zoll-Tablet von Cat Sound im Test
Droid-
Kätzchen
Tablet-PCs der 10-Zoll-
Klasse erfreuen sich
großer Beliebtheit. Entsprechend
hart
umkämpft ist dieses
Marktsegment. Mit dem
Cat Galactica X steigt
ein Gerät aus deutscher
Entwicklung in den
Ring, das für rund 200
Euro Erstaunliches bietet.
Erik Bärwaldt
‚„Plusminus
‚ Verarbeitung
‚ Display
‚ Akkulaufzeit
„ Kamera
„ Android 4.1.1
Der von dem
Potsdamer
Unternehmen
Cat
Sound angebotene Tablet-PC
mit dem klangvollen
Namen Galactica
X überrascht bereits
bei der ersten Inbetriebnahme
durch
die saubere Verarbeitung
und das recht
schöne 9,7-Zoll-Display:
Die Rückseite des
Galactica X besteht aus
schwarz lackiertem Aluminium
und ist verschraubt. Das Gehäuse gibt
daher unter Druck nicht nach und erzeugt
auch keine unangenehmen Geräusche. Der
seitlich angebrachte Power-Button und die
Lautstärkewippe besitzen einen deutlichen
Druckpunkt.
Neben der 3,5-mm-Audio-Klinkenbuchse
verfügt das Tablet über einen Mini-HDMI-Anschluss
und zwei Micro-USB-Buchsen, von
denen eine als Host-Anschluss für USB-
Sticks, Festplatten oder eine Tastatur ausgelegt
ist (ein entsprechendes Kabel liegt bei).
Außerdem ist seitlich ein Einschub für eine
MicroSD-Karte vorhanden, der Speicherkarten
bis zu einer Größe von 32 GByte aufnimmt.
Zwischen der Mini-HDMI-Buchse
und dem blauen Ein-/Ausschalter befindet
sich der Anschluss für das mitgelieferte Netzgerät.
Alle Buchsen, Einschübe und Schalter
sind sauber beschriftet.
Innereien
Im Innern des Galactica X arbeitet eine mit
1,5 GHz getaktete Cortex-A9-CPU mit zwei
Kernen, der ein Grafikprozessor mit vier Kernen
zur Seite steht. Der Arbeitsspeicher beträgt
1 GByte. Er wird durch 16 GByte internen
Flashspeicher ergänzt. Das verbaute
WLAN-Modul beherrscht die gängigen Standards
802.11b/g/n, Bluetooth
ist ebenfalls mit an
Bord. Ein SIM-Karten-
Slot für die UMTS-/HSPA-
Nutzung fehlt jedoch.
Das knapp 650 g schwere Tablet besitzt
zwei nach hinten abstrahlende Lautsprecher
mit je 1 Watt Leistung. Ein Mikrofon ist
ebenfalls integriert. Für Fotos und Videos
stehen rückseitig eine 2-Megapixel-Kamera
und an der Gerätefront eine weitere Kamera
mit 1,3 Megapixeln bereit. Der integrierte
Akku kommt auf eine Leistung von 8000
mAh, was unter normaler Last laut Hersteller
für eine Betriebsdauer von rund sieben Stunden
ausreichen soll.
Cat stattet das Galactica X mit Android
4.1.1 „Jelly Bean“ aus. Das Betriebssystem
ist kaum modifiziert. Auf dem Screen findet
sich die übliche Auswahl vorinstallierter
Apps inklusive Play Store. Anbieterspezifisch
sind lediglich die Apps Cat E-Book und
Cat:Droid vorinstalliert, die sich jedoch noch
in der Entwicklung befinden.
Praxistest
Im Test schlug sich das Galactica X im Vergleich
zu anderen Tablets der 200-Euro-Preisklasse
recht gut. Durch die ausgezeichnete
amazon.de
Testergebnis
★★★★★
gut
www.android-user.de
42
Februar 2014
Android-User.de
Hardware
Cat Galactica
Abb. 1: Beim Galactica X droht keine Verwechslungsgefahr
beim Anschluss von externen Geräten.
Verarbeitung und das Aluminium vermittelt
das Gerät einen sehr hochwertigen Eindruck.
Doch nicht nur die Haptik, auch die technische
Leistung kann überzeugen: Der IPS-
Bildschirm bietet in jeder Helligkeitsstufe ein
kontrastreiches und farbtreues Bild.
Das kapazitive Multitouch-Panel lässt sich
präzise bedienen, wobei allerdings aufgrund
der stark spiegelnden Oberfläche aus Glas
sehr schnell Fingerabdrücke zu sehen sind.
Die Prozessorkombination aus einer Zweikern-CPU
gepaart mit einem Vierkern-Grafikprozessor
und Android 4.1.1 als Plattform
konnte uns im Test ebenfalls voll überzeugen:
Applikationen lassen sich sehr flüssig
und ohne Verzögerungen bedienen. Auch
Full-HD-Filme bringen den Grafikprozessor
nicht aus der Ruhe, sondern lassen sich ohne
Ruckler betrachten. Die beiden Lautsprecher
an der Geräterückseite sind jedoch wie den
meisten Tablets relativ leistungsschwach.
Nicht zuletzt sehr gut gefallen hat uns auch,
dass sich das Gerät selbst unter Last kaum
erwärmt.
Der 8000-mAh-Akku sorgt beim Videoschauen
mit mittlerer Displayhelligkeit für
Laufzeiten von mehr als acht Stunden. Wenn
alle Komponenten des Gerätes eingeschaltet
sind und das Display auf die höchste Leuchtkraft
eingestellt ist, liefert der Akku immer
noch mehr als vier Stunden lang Energie.
Positiv für ein Tablet mit Aluminiumgehäuse
ist uns zusätzlich die Sende- und Empfangsleistung
der WLAN-Komponenten aufgefallen.
Da ein Metallgehäuse abschirmend
wirkt, fällt bei vielen Tablet-PCs im Aluminium-
oder Magnesiumkleid die WLAN-Leistung
recht bescheiden aus. Das Galactica X
konnte jedoch in geschlossenen Räumen
durchaus mit aktuellen Notebooks bei der
Kommunikation über WLAN mithalten.
Eindeutiger Schwachpunkt des Geräts von
Cat sind die beiden Kameras. Diese bieten lediglich
bei optimaler Beleuchtung ein halbwegs
brauchbares Bild. Zudem ist auf dem
Tablet noch Android 4.1.1 vorinstalliert und
bisher kein Update auf eine neuere Version
angekündigt.
Abb. 2: Beim Galactica X sind die üblichen Android-Apps aber auch zwei Eigenentwicklungen
von Cat vorinstalliert.
Fazit
Mit dem Galactica X liefert die Potsdamer
Firma Cat ein hochwertig verarbeitetes und
ausgewogen konfiguriertes Tablet, das die typischen
Anforderungen an ein Android-Tablet
problemlos meistert. Durch viele Anschlussmöglichkeiten,
den starken Akku und
ein trotz relativ niedriger Auflösung hervorragendes
Display lässt sich das Gerät universell
nutzen. Als Schwachpunkt entpuppten
sich die beiden Kameras. Für alle, die für den
täglichen Bedarf ein gutes Gerät zu einem
fairen Preis suchen, ist das Galactica X auf
jeden Fall eine interessante Alternative zu
den Marktführern. Der Cortex A9 in der
Dual-Core-Version arbeitet schneller als so
mancher Vierkernprozessor. ● ● ●
Cat Galactica X
Kerndaten
Hersteller
Cat, Dallgow-Döberitz
Formfaktor
9,7-Zoll-Tablet-PC
Auflösung
1024 x 768 Pixel
Prozessor
1,5 Ghz, Dual-Core, Cortex A9
Android-Version Android 4.1.1
Akku
8000 mAh
Laufzeit
unter Normallast etwa 6h
Gewicht
ca. 630 Gramm
Preis
200 Euro
Technische Details
http:// www. android‐user. de/ lp/ 27163
Performance
AnTuTu-Benchmark
14824 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal)
1603/526 Punkte
Android-User-Bewertung 4,0
Android-user.de Februar 2014 43
Apps
App-Empfehlungen
In dieser Rubrik stellt Ihnen
die Redaktion jeden Monat
zehn Apps vor, die wir für
besonders gelungen halten.
Diana Hahn
Android-User-App-Empfehlungen
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44
Februar 2014
Android-User.de
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markieren Sie die Artikel mit einem Lesezeichen. Ein praktisches
Feature: Texte, die schlecht formatiert sind, werden ideal an die Größe eines
Smartphones angepasst. Bewertung: ★★★★★
Radar
Spotter
1,99 Euro
Mit Radar Spotter erhalten Sie eine Augmented-Reality-App, die Ihnen verrät,
welches Flugzeug über Ihrem Kopf durch den Himmel braust. Nachdem Sie
die Anwendung gestartet haben, klicken Sie einfach auf den Kamera-Button.
Dann müssen Sie Ihr Smartphone nur noch gen Himmel halten und drehen,
bis ein Flugzeug zu sehen ist. Die App findet automatisch den aktuellen Standort
heraus und sucht in einer Online-Datenbank nach dem passenden Flieger.
Tippen Sie nun auf das Flugzeug, erhalten Sie Informationen zur Position, Geschwindigkeit,
Flugrichtung und Flugzeugtyp. Bewertung: ★★★★★
Pocket
Casts
3,13 Euro
Sie sind ein Fan von Podcasts und wollen diese übersichtlich und einfach verwalten?
Dann ist die App Pocket Casts der ideale Begleiter für Sie. Die App ist
ein äußerst praktischer Podcast-Manager. Direkt nach dem Start der App beginnen
Sie damit, Ihre Lieblings-Podcasts zur App hinzuzufügen, in den beliebtesten
Podcasts zu stöbern, oder Sie schauen sich eines der Topvideos
an. Über die zahlreichen Kategorien finden Sie schnell neue Inhalte, die zu
Ihren Interessen passen. Bewertung: ★★★★★
QuickDial
2,99 Euro
Kurzwahltasten sind eine praktische Sache, um die Nummern
von Familie oder anderen wichtigen Kontakten schnell parat zu
haben. Leider hat man meistens nur acht Tasten dafür zur
freien Verfügung, da die 1 üblicherweise schon mit der Voicemail
belegt ist. Mit QuickDial haben Sie die Möglichkeit, Ihr
Smartphone mit drei Screens auf bis zu 36 Kurzwahltasten zu
erweitern. Diese belegen Sie dann ganz nach Ihren Wünschen.
Bewertung: ★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31499
OpenTable
kostenlos
Über 2000 Restaurants in Deutschland nutzen bereits erfolgreich die OpenTable-Technologie.
Gäste haben damit die Möglichkeit, einfach und bequem im gewünschten
Lokal zu reservieren. Die Restaurants nehmen die Reservierungen automatisch und in
Echtzeit in den Belegungsplan auf. Zudem können Sie via Geo-Location nach freien Tischen
in Ihrer Umgebung oder in einer bestimmten Stadt suchen. Welche Restaurants
noch Plätze frei haben, zeigt die App entweder in einer Liste oder auf einer Karte an.
Die Gaststätten lassen sich nach Entfernung, Name oder Bewertung sortieren. Wenn
Sie sich von einem Lokal einen Eindruck verschaffen wollen, in dem Sie noch nie
waren, lassen Sie sich Bilder anzeigen. Einen Tisch buchen Sie, indem Sie ein Lokal
auswählen und dann auf die gewünschte Uhrzeit klicken. Bewertung: ★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Android-user.de Februar 2014 45
Apps
App-Empfehlungen
Regen-Alarm OSM Pro
3,50 Euro
Vor bevorstehenden Niederschlägen warnt Sie zuverlässig die Wetter-App Regen-Alarm
OSM Pro. In der Anwendung zeigt eine animierte Wetterkarte die via
Satellit gewonnenen Daten über die aktuelle Wetterlage an. In der App stellen
Sie einfach ein, wie lange im Voraus die Anwendung Sie auf nahende Schlechtwetterfronten
hinweisen soll. Den Standort, für den die Warnungen gelten sollen, wählen Sie
frei. Wenn er Ihrem Aufenthaltsort entspricht, lassen Sie sich via GPS orten.
Möchten Sie Warnungen für andere Orte erhalten, geben
Sie das einfach manuell in der App ein. Auf der angezeigten
Karte sehen Sie dann neben der Größe des Niederschlagsgebietes
auch die zu erwartende Intensität
des Unwetters. Mit Hilfe der farbigen Legende am oberen
Bildschirmrand wissen Sie, ob Sie sich auf einen einfachen
Regenschauer (blau) oder ein richtig starkes Unwetter
mit Starkregen (rot) gefasst machen müssen.
Ähnlich verhält es sich auch bei Schnee. Neben einer
Unwetterkarte bringt die Anwendung außerdem zwei
Widgets in verschiedenen Größen mit. In den Einstellungen
lässt sich das Design der Widgets Ihrem Geschmack
anpassen. Neben den Widgets, die Sie visuell
über die Wetterlage informieren, ist es aber auch möglich,
einen Alarm einzustellen, der Sie akkustisch warnt,
wenn ein Unwetter im Anmarsch ist.
Bewertung: ★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Unnütze
Fakten
0,89 Euro
Wenn Sie sich ab und an etwas aufheitern möchten, dann lohnt sich ein Blick in
die App Unnütze Fakten. Dort erhalten Sie zum Beispiel Aufklärung darüber,
dass die maximale Größe einer Pizza Napoletana per EU-Verordnung auf 35
Zentimeter begrenzt ist. Oder dass es in Großbritannien per Gesetz verboten ist,
in der Westminster Abbey zu sterben. Rund 3500 skurille Informationen aus aller
Welt sind in der Anwendung zusammengetragen. In 20 unterschiedlichen Kategorien,
unter anderem sind Sport, Geschichte Europa, Gesetze und Weltweit
dabei, erfahren Sie zwar unnütze, dafür aber sehr lustige Fakten. Ihre Lieblingsfakten
lassen sich dann ganz einfach in der Anwendung
speichern. Bewertung: ★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31499
Share music with nowplaying
kostenlos
Wenn Sie neben oder anstelle von Twitter, Google+ und Co. nach einem
alternativen sozialen Netzwerk suchen, dann schauen Sie doch mal bei
Share music with nowplaying vorbei. Mit dieser Anwendung teilen Sie
Ihren Freunden mit, welche Musik Sie gerade hören. Aber auch neue
Musik lässt sich mit dieser App ganz einfach entdecken. Um das Angebot
zu nutzen, müssen Sie sich mit Ihrem Facebook-, Twitter- oder
Foursquare-Account registrieren. Sie informieren die App darüber, was
Sie gerade hören, und die Anwendung fügt Informationen über Interpreten,
Album und Cover hinzu. Bewertung: ★★★★★
46
Februar 2014
Android-User.de
Apps
App-Empfehlungen
Mobile Observatory – Astronomie
4,99 Euro
Schauen Sie sich gerne den nächtlichen Sternenhimmel an? Oder sind Sie fasziniert von den Planeten,
die es im Weltall gibt? Dann wird Sie die App Mobile Observatory begeistern. Die Anwendung
zeigt Ihnen auf Ihrem Snmartphone den gesamten Nachthimmel. Egal, ob Sie sich bereits seit längerem
mit Astronomie beschäftigen oder ob Sie ein Neuling auf diesem Gebiet sind: Die App ist für
alle geeignet. Zudem bringt sie eine zoombare Himmelskarte mit, die Sie zuverlässig darüber informiert,
welches Himmelsobjekt Sie gerade sehen. Außerdem erhalten Sie Zusatzinformationen
über Sterne, Planeten, Galaxien, Sternhaufen, Nebel und Asteroiden. Bewertung: ★★★★★
Traffic
Monitor
Plus
kostenlos
Über die Übertragungsrate Ihrer WLAN- und Mobilfunkverbindung und den
Datenverbrauch der letzten Tage informieren Sie sich mit der App Traffic Monitor
Plus. In der Anwendung lässt sich ein Alarm einstellen, der Sie warnt,
bevor Sie eine festgelegte Datenmenge überschreiten. Auch einen Speed-
Test bringt die Anwendung mit. Dieser präsentiert in einer Tachometeranzeige
die Download- und Upload-Menge und speichert die Ergebnisse mit
Geokoordinaten. Zudem ist in Traffic Monitor ein Taskmanager enthalten, der
auf Wunsch laufenden Anwendungen beendet. Bewertung: ★★★★★
Essbare Pflanzen / Kräuter APP
3,99 Euro
Sie sind oft in der Natur unterwegs und sammeln dort gerne Früchte und Kräuter für Ihre Küche.
Dabei sind Sie sich aber nicht immer ganz sicher, welche Pflanzen essbar sind? Dann sollten Sie
einen Pflanzenführer dabei haben. In der App essbare Pflanzen / Kräuter APP teilt Lars Konarek,
seines Zeichens Survivalexperte, sein Wissen über Kräuter und Beeren mit Ihnen. Er gibt Tipps
zum Sammeln und Konservieren der gesammelten Früchte. Außerdem sind in der App auch
Rezepte mit Wildpflanzen enthalten. Und falls Sie doch mal eine giftige Pflanze erwischen, finden
Sie in der App eine Rubrik mit Notfalltipps. Bewertung: ★★★★★
Wecker (Sleep If U Can) – Pro
1,28 Euro
Diese App ist wohl einer der nervigsten Wecker, die es gibt. Und das ist durchaus positiv gemeint.
Denn gerade dann, wenn am Morgen das Aufstehen schwer fällt, zwingt Sie Sleep if U can genau
dazu. Um den Wecker abzustellen, müssen Sie einen vorher ausgewählten Ort aufsuchen und dort ein
Foto schießen. Erst dann wird der Alarm beendet. Am besten wählen Sie dafür einen Ort aus, der so
weit wie möglich von Ihrem Bett entfernt ist. Aber auch einer der Räume, die Sie nach dem Aufstehen
sowieso betreten, wie Bad oder Küche, bieten sich an. Bewertung: ★★★★★
Faspark – Parken in München
kostenlos
Mit der Anwendung Faspark finden Sie garantiert einen passenden Parkplatz. Die Anwendung benutzt
Daten aus unterschiedlichen Quellen um dem Suchenden den schnellsten Weg zum nächstgelegenen
Parkplatz zu weisen. Die Strecke wird dann auf einer Karte dargestellt. In den Einstellungen
legen Sie die Kriterien für den von Ihnen gesuchten Parkplatz fest. Zum Beispiel, ob Sie
einen kostenlosen Parkplatz suchen. Außerdem ist es möglich, den Standort des Wagens zu speichern,
damit Sie Ihr Auto später auch wiederfinden. Auch andere Städte sollen bald in das Angebot
von Faspark aufgenommen werden. Bewertung: ★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Android-user.de Februar 2014 47
Apps
App-Empfehlungen
AnkiDroid Karteikarten
kostenlos
Wenn Sie zum Lernen gerne das Karteikartensystem verwenden, dann wird Ihnen AnkiDroid bestimmt
gefallen, denn mit dieser App fragen Sie Ihr Wissen mit Hilfe von Karteikarten ab. Nachdem
die Lösung angezeigt wurde, haben Sie drei Optionen zur Auswahl. Diese sind davon abhängig,
wie einfach die Beantwortung der Frage für Sie war. Wenn sie Ihnen besonders schwer
gefallen ist, lassen Sie die Karte in einer Minute noch einmal anzeigen; wenn Sie einigermaßen
zügig geantwortet haben, erscheint die Karte in zehn Minuten erneut; und wenn die Antwort
wie aus der Pistole geschossen kam, wird Ihnen die Frage erst in vier Tagen wieder vorgelegt.
Besonders praktisch: Auf ankiweb.net haben Sie die Möglichkeit, Karteikarten mit anderen
Nutzern auszutauschen und sich Arbeit zu ersparen. Bewertung: ★★★★★
Timesheet – Zeiterfassung
kostenlos
Die App Timesheet – Zeiterfassung ist ein Zeitmanagement-Programm für Ihr Smartphone. Die App
hält neben Ihren Arbeitszeiten auch Ihre Pausen fest. Damit die Anwendung das für Sie übernimmt,
legen Sie einfach ein Projekt an und starten die Zeiterfassung. Die App ist nicht nur dazu geeignet, Ihre
Überstunden zu zählen, sondern hilft Ihnen auch, wenn Sie an mehreren Projekten beteiligt sind. Mit
Timesheet halten Sie unkompliziert fest, wie viel Zeit Sie pro Projekt investiert haben. Sie müssen zur
Steuerung der Anwendung nur den Start-, Pause- oder Ende-Button drücken. Und selbst das übernimmt
die App, wenn Sie das WLAN-Tracking aktiviert haben. Bewertung: ★★★★★
Dr. Oetker Rezeptideen
kostenlos
Dass Fertiggerichte ungesund sind und meistens auch noch schlecht schmecken, weiß mittlerweile
fast jeder. Die Liste mit den Zusatzstoffen liest sich wie das Inhaltsverzeichnis eines
Chemiebuchs. Deswegen ist Selbermachen angesagt. Dann wissen Sie immer genau, was
drin ist, und außerdem schmeckt es gleich nochmal so gut. Egal, ob es ums Backen,
Kochen, Einmachen oder die Zubereitung von Desserts geht, mit der App Dr. Oetker
Rezeptideen bekommen Sie eine Menge Anregungen, was Sie als nächstes ausprobieren
sollten. Zunächst suchen Sie eine der vier Kategorien aus. Dann legen Sie eine Unterkategorie
fest. Wenn Sie ein Rezept für das Mittagessen suchen, wählen Sie zuerst
Kochen aus und entscheiden sich dann für eine der neun dazugehörigen Kategorien.
Die App zeigt Ihnen jetzt die Rezepte, die zu Ihren Kriterien passen.
Wenn Sie ein Rezept anklicken zeigt Ihnen die App die Zutatenliste
und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an. Bewertung: ★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31499
Lomo-Kamera
0,75 Euro
Wenn Sie ein Fan von Retro-Effekten sind, dann ist die Lomo-
Kamera die richtige Foto-App für Sie. Die App bringt unter anderem
die Effekte Lomo, Rusty, Polaroid, Paper, Dreams und
Film mit. Mit Hilfe dieser Effekte sehen Ihre Bilder aus, als ob
sie aus einer bereits vergangenen Zeit stammen. Die Bedienung
der Lomo-Kamera ist kinderleicht: Einfach ein Foto aufnehmen
und den gewünschten Filter antippen – schon ist Ihr
Retro-Foto fertig. Bewertung: ★★★★★
48
Februar 2014
Android-User.de
APPS
Neuheiten
Beliebte App-Neuheiten bei Google Play
Neuheiten
In dieser Rubrik stellen wir
Ihnen besonders beliebte Apps
vor, die neu auf Google Play
sind oder ein Update erhalten
haben. Diana Hahn
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Trashbusters
kostenlos
Schulnoten Pro
0,79 Euro
Mit Schulnoten Pro verwalten Sie Ihre Noten. Sie öffnen
einfach mit dem +-Button ein Formular und wählen
darin die Kategorie, die Note und die Gewichtung
aus. Wenn Sie alle Noten eingetragen haben,
berechnet die Anwendung automatisch Ihren Notendurchschnitt
im jeweiligen Fach. Auch unterschiedliche
Gewichtungen lassen sich berechnen.
Bewertung: ★★★★★
Auch die Naturschutzjugend (NAJU) hat
jetzt eine App. Mit der Anwendung
Trashbusters geht es den Abfallbergen
an den Kragen. Mit Trashbusters helfen
Sie, die Umwelt und die Natur etwas
sauberer zu machen. Sie können mit
Hilfe der Applikation auf wilde Müllkippen
in der Umgebung aufmerksam
machen, sich vernetzen oder sich zum
gemeinsamen Aufräumen treffen.
Bewertung: ★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Storyteller
3,99 Euro
Die App Storyteller ermöglicht es Ihnen, Hörbücher
aus einer Community herunterzuladen.
In der Applikation wählen Sie aus verschiedenen
Kategorien aus und stöbern mit
Hilfe der Suchfunktion durch mehr als 7000
Hörbuchtitel. Alle wichtigen Informationen
zum Titel, dem Autor, der Größe oder auch
der Dauer werden in der Hörbuch-App sehr
übersichtlich dargestellt.
Bewertung: ★★★★★
Benzinampel
kostenlos
Sie möchten wissen, wo in Ihrer Nähe die
Tankstelle zu finden ist, die den Sprit am günstigsten
anbietet? Das ist kein Problem mit der
kostenlosen App Benzinampel. Die einfach zu
benutzende und skalierbare Umkreissuche
verschafft Ihnen deutschlandweit Überblick
über die Preissituation.
Mit Hilfe des integrierten
Routenplaners finden
Sie auch in fremder Umgebung
schnell das
günstigste Angebot auf
Ihrer Strecke. Damit die
Preise aktuell sind, werden
die Daten regelmäßig
mit der Markttransparenzstelle
für Kraftstoffe
abgeglichen.
Bewertung: ★★★★★
Ski Webcams
1,29 Euro
Haben Sie für das Wochenende einen Skiausflug
geplant und wollen sich gerne schon mal
vorab anschauen, wie es in der ausgewählten
Region aussieht? Das ist
mit der App Ski Webcams
möglich. 600 internationale
Wintersportregionen
gibt es in der Anwendung.
Auch Deutschland
ist mit mehr als 40 Skigebieten
vertreten. Webcams
gibt es unter anderem
am Feldberg, in
Ruhpolding oder in
Baldrschwang.
Bewertung:
★★★★★
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
50
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Neuheiten
FIFA
kostenlos
Um welches Thema sich
diese App dreht, verrät bereits
der Name: Fußball! Im
Zentrum der App steht die
Rubrik Spiele & Ergebnisse. Dort erhalten Sie
Liveberichte aus mehr als 200 nationalen Ligen
und Wettbewerben rund um die Welt. Die Berichterstattung
lässt sich auf die favorisierten
Klubs oder Nationalteams des Nutzers zuschneiden.
In der Rubrik Nachrichten werden Sie
ganz aktuell darüber informiert, was sich in der
Welt des Fußballs tut und welchen Platz in der
Weltrangliste die Nationalmannschaft belegt.
Bewertung: ★★★★★
Simply
kostenlos
Die Anwendung Simply bietet Ihnen eine
große Auswahl an Nachrichten. Zu den Kategorien,
aus denen Sie auswählen können,
gehören unter anderem Politik, Sport, Wirtschaft
& Finanzen, Kunst & Kultur oder lokale
News aus über 2000 Orten in Deutschland
und Österreich. Nach dem Start der News-
App gelangen Sie ohne Umwege auf die
Hauptseite der Anwendung. Dort erhalten
Sie einen Überblick über die individuell
auswähl- und verschiebbaren Bereiche.
Bewertung: ★★★★★
Roomboard –
der Putzplan
kostenlos
Die Frage, die in WGs am häufigsten gestellt
wird: „Wer ist heute eigentlich mit Putzen
dran?“. Natürlich hat keiner eine Ahnung, wer
an der Reihe ist, und sowieso
war jeder der letzte,
der für Ordnung in den Gemeinschaftsräumen
gesorgt
hat. Damit ab sofort
jeder weiß, wer wirklich an
der Reihe ist, gibt es die
App Roomboard. Die Anwendung
unterstützt
neben Wohngemeinschaften
und Paaren auch Singles
dabei, ihren Haushalt
zu organisieren.
Bewertung: ★★★★★
SolCalendar –
Android Calendar
kostenlos
Die Ansprüche an einen Kalender sind hoch.
Einfach zu bedienen und präzise sollte er
sein. Zudem muss er besonders bei Erinnerungen
an Termine äußerst zuverlässig sein.
Und auch die Oberfläche des Kalenders
sollte zu gefallen wissen. All diese Vorzüge
vereint die App SolCalendar. Nach dem
Start erscheint, zunächst die Monatsansicht.
Wenn Sie lieber eine andere Ansicht hätten,
ändern Sie das in den Einstellungen. Zur
Wahl stehen Tag oder Agenda. Falls Sie
mehrere Kalender nutzen, gibt es eine gute
Nachricht: Der SolCalendar synchronisiert
auf Wunsch bestehende Kalender beispielsweise
von Yahoo oder Google+.
Bewertung: ★★★★★
Picment: Camera Photo & Sound
kostenlos
Haben Sie keine Lust mehr auf langweilige Fotos und wollen diesen Leben einhauchen?
Das funktioniert mit Picment. Mit der Foto-App lassen sich Ihre Bilder
nicht nur anschauen, sondern auch anhören. Sie fotografiert nämlich nicht
nur, sondern macht auch eine Tonaufnahme. Sobald Sie den Auslöser drücken,
belichtet die App ein Foto und startet gleichzeitig die Tonaufnahme. Bis
zu 30 Sekunden lang werden Stimmen, Musik oder Geräusche aufgezeichnet.
Bewertung: ★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31189
Android-user.de Februar 2014 51
Apps
G Data Internet Security
Antiviren- und Diebstahlschutz von G Data im Test
Abgesichert
Yuichiro Chino, 123RF
Dem Handy-User drohen
durchaus ernsthafte
Gefahren: Böswillige
Apps bevölkern
den Play Store, Phising-
Seiten versuchen,
gezielt mobile Surfer
anzulocken, und Diebe
haben es auf teure
Handys abgesehen. G
Data Internet Security
will für Rundumschutz
sorgen. Christoph Langner
Nepper, Schlepper, Bauernfänger!
Dubiose Machenschaften drohen
nicht nur im „echten“ Leben, sondern
auch im Umgang mit dem
Handy. Ob schädliche Apps, Betrügereien
oder Handydiebstahl – an vielen Fronten drohen
Gefahren. Die Hersteller von Sicherheitsprogrammen
werden daher nicht müde, vor
den Risiken zu warnen und bringen stetig
neue Apps auf den Markt.
Mit Internet Security hat der deutsche Sicherheitsspezialist
G Data seine Antivirenlösung
für Android neu gestaltet und um neue
Funktionen erweitert. Per „Cloud-Anbindung“
soll die Sicherheits-App stets mit aktuellen
Daten arbeiten und so vor neuen Bedrohungen
schützen. Wir haben die App
einem ausführlichen Test unterzogen.
G Data Internet Security
G Data Internet Security finden Sie als 18,99
Euro teuren Download im Play Store [LINK 1].
Alternativ können Sie die App direkt über
den Onlineshop von G Data [LINK 2] oder auch
als Box über den Handel beziehen. Beachten
Sie, dass das Jahresabo knapp 19 Euro kostet,
nach Ablauf von 12 Monaten müssen Sie
eine neue Lizenz erwerben.
Die alte Version der Sicherheits-App finden
Sie noch als kostenloses G Data AntiVirus
Free [LINK 3] im Market. Diese Version beschränkt
sich jedoch auf manuell zu startende
Virenscans und die Darstellung von
App-Rechten. Ähnlich agiert auch Kaspersky,
dort ist der Live-Check von Apps vor ihrer
Installation auch nur noch in der Abo-Version
zu bekommen.
Sperren, orten und filtern
Auf dem Homescreen empfängt Sie G Data
Internet Security mit einer Statusmeldung
zur aktuellen Sicherheitslage auf Ihrem
Handy und informiert Sie unter anderem mit
einem Protokoll über die letzten Aktionen
der App. Zu den einzelnen Funktionen der
App gelangen Sie über die von links aufziehbare
Seitenleiste.
Der Funktionsumfang von G Data unterscheidet
sich nur wenig von dem anderer Sicherheits-Apps.
Die Virenprüfung durchsucht
die auf dem Gerät installierten Apps und auf
Wunsch auch alle Daten im Speicher des Geräts
nach Schädlingen. Sollten Sie das Handy
verlieren oder sollte es gestohlen werden,
hilft der Schutz vor Verlust/Diebstahl.
Unter Berechtigungen zeigt Internet Security
eine Liste von Rechten an und markiert
alle, die von Ihren Apps eingefordert werden.
Und mit Geschützte Apps sichern Sie ausgesuchte
Programme mit einem Code, sodass
diese nur noch mit diesem gestartet
werden können. Letztendlich können
Sie noch aus- bzw. eingehende
Anrufe und SMS blockieren.
Orten nur über SMS-Befehle
Sollte Ihr Handy verloren gehen oder gestohlen
werden, dann kann G Data dabei helfen,
das Gerät wiederzufinden oder – falls es sich
nicht mehr auftreiben lässt – zu sperren bzw.
die Daten zu löschen. Im Gegensatz zur Konkurrenz
von Lookout, Kaspersky, AVG oder
auch Google selber bietet G Data Internet
Security aber kein Web-Frontend
zu diesem Zweck an. Dafür lässt sich
aber auch eine Meldung absenden, sobald
die SIM-Karte ausgetauscht wird.
Zum Orten benötigen Sie daher ein zweites
Handy. Von diesem schicken Sie eine
SMS mit Ihrem G-Data-Passwort und
einem Kommando wie „locate“,
52
Februar 2014
Android-User.de
Apps
G Data Internet Security
„ring“, „lock“ oder „wipe“
auf Ihr Handy. Bei der Lokalisierung
sendet die App via
SMS und E-Mail einen Link
zurück, der zum per GPS ermittelten
Fundort führt. Sollten
Sie bisher noch kein Passwort
für den Sperrbildschirm
genutzt haben, so übernimmt
Internet Security automatisch
sein eigenes Passwort als
Code für den Lockscreen.
Anrufe blockieren
Wer sich nach ein wenig
mehr Privatsphäre sehnt oder
sich vor Kostenfallen schützen
will, kann G Data dazu
nutzen, Anrufe und SMS zu
und von bestimmten Nummern
zu unterdrücken. Dazu
tragen Sie die betreffenden Nummern aus
Ihrem Adressbuch oder auch Platzhalter wie
„0800*“ in Black- oder Whitelists ein.
Dabei zeigte G Data jedoch Schwächen.
Die App blockierte zwar ausgehende Anrufe
zu geblockten Nummern; doch SMS an die
diese ließ sie unbeanstandet passieren. Auch
Anrufe unterdrückter Nummern mag G Data
nicht schon im Ansatz abblocken, das Handy
läutet mindestens einmal, erst dann wird der
Anruf auf den Anrufbeantworter umgeleitet.
Das macht der Root Call Blocker [LINK 4] besser
– allerdings eben nur mit Root-Rechten.
Web-Filter ohne aktuelle Daten
Der Web-Filter soll Sie vor Phishing-Seiten
oder vor Downloads von Schadsoftware
schützen. Dazu klinkt sich
G Data in den Browser ein,
jede aufgerufene Webseite
wird dann bei aktiviertem
Web-Filter mit einer Online-
Datenbank abgeglichen. Im
Gegensatz zu den Angaben
von G Data arbeitete der Filter
bei uns im Test nur mit
dem Android-Browser, nicht
auch mit Chrome. Wer lieber
Opera oder Firefox
nutzt, muss generell auf
Anti-Phishing-Funktionen
bauen, die in diesen Browsern
integriert sind.
Zudem mangelt es der G-
Data-Datenbank an aktuellen
Daten. Beim Surfen zu
zehn zufällig ausgewählten
Phishing-Sites warnte uns G
Abb. 1: Der Homescreen von G
Data Internet Security informiert
über die letzten Aktionen.
Abb. 4: Der Web-Schutz von G Data
konnte im Test mangels Aktualität
nicht überzeugen.
Abb. 2: Zum Orten, Sperren oder
Löschen brauchen Sie bei G Data
ein zweites Handy.
Data lediglich beim Aufruf von zwei dieser
Adressen. Opera mit seinem eingebauten
Phishing-Schutz dagegen alarmierte uns bei
jeder der getesteten Seiten. Letztendlich sollten
Sie sich beim Gebrauch der Funktion
auch darüber im Klaren sein, dass G Data
über jeden Ihrer Seitenaufrufe im Bilde ist.
Fazit
Mit Lizenzkosten von 18,99 Euro pro Jahr
liegt G Data preislich etwa auf dem Niveau
anderer Sicherheits-Apps für Android. Dafür
kann die Leistung der App jedoch nicht überzeugen:
Ein Web-Frontend für den Verlustund
Diebstahlschutz wäre Pflicht, soll aber
erst noch kommen. Auch ein Surf- und
Phishing-Schutz, der im Test kaum eine Seite
anmahnt und nur mit dem
Standardbrowser arbeitet,
passt nicht zum Premium-
Anspruch der App.
Viele der von G Data angebotenen
Features lassen
sich zudem kostengünstig
mit einer gesonderten App
nachrüsten – ohne dass
jedes Jahr neue Gebühren
fällig werden – oder sind inzwischen
bereits in Android
eingebaut, wie etwa das
Orten, Sperren und Löschen
des Handys über den Android
Gerätemanager [LINK 5].
Bei G Data Internet Security
bekommen Sie diese Funktionen
jedoch alle auf einer
einzigen, ansprechend gestalteten
Oberfläche. ● ● ●
Abb. 3: Verstecken Sie Anrufe und
SMS-Kurznachrichten ausgewählter
Kontakte.
Ohne Play Store
Bei der Installation am Play
Store vorbei müssen Sie die Installation
von Apps aus Unbekannten
Quellen unter Einstellungen
| Sicherheit erlauben.
Deaktivieren Sie diese Checkbox
nach der Installation am besten
gleich wieder, denn Apps sollten
Sie aus Sicherheitsgründen
möglichst nur aus dem Play
Store laden.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/30938
Android-user.de Februar 2014 53
Apps
Emoji-Keyboards
Die besten Emoji-Tastaturen für Android
Mit Emotionen
Olga Savinova, 123RF
Die klassischen Smileys
sind out, heute wird mit
Emoticons getextet. Wie
Sie die bunten Bildchen
unter Android am besten
nutzen, zeigt unser
Artikel. Jasmin Bauer
Kleine bunte Bildchen wie Smileys,
Tiere, Fahrzeuge oder weihnachtliche
Piktogramme erfreuen sich besonders
beim Chatten großer Beliebtheit.
Da ist es nicht überraschend, dass
es mittlerweile zahlreiche Tastaturanwendungen
für Android gibt, die diese sogenannten
Emojis gleich mitliefern und die Verbreitung
dadurch nicht mehr auf einzelne soziale
Netzwerke beschränken. Allerdings ist Vorsicht
geboten, da sich unter den Anwendungen
viele Apps befinden, die Malware enthalten
und so Ihre Daten ausspionieren. Wir
haben einige der beliebtesten Emoji-Anwendungen
getestet und verraten Ihnen nun,
welchen Sie vertrauen können und von welchen
Sie besser die Finger lassen.
TouchPal X Keyboard
TouchPal X [LINK 1] ist eine kostenlose
Tastatur für Ihren Androiden,
die nicht nur eine große Auswahl
der bunten japanischen Bildchen enthält,
sondern auch über sehr viele weitere Funktionen
verfügt. Touchpal kommt auf vielen
„China-Handys“ als Standardtastatur zum
Einsatz. Im Praxistest punktete die Anwendung
durch eine einfache Bedienweise und
eine sehr nützliche Worterkennungsfunktion.
Einzelne Wörter lassen sich schnell per
Wischgeste eingeben, wie Sie es von Tastaturen
wie Swype kennen. TouchPal X geht
noch einen Schritt weiter und hilft auch beim
schnellen Verfassen kompletter Sätze. Die Erkennung
der einzelnen Wörter funktioniert
auch auf Deutsch so zuverlässig, dass Sie mit
etwas Übung nahezu ohne Pausen längere
Nachrichten verdassen können. Die Anwendung
unterstützt zahlreiche Sprachen. Um
ein Bild einzufügen, schieben Sie einfach die
Tastatur mit einer Wischgeste nach oben.
Nun können Sie zwischen Emojis und Emoticons
wählen und diese Bildchen Ihren Nachrichten
hinzufügen.
TouchPal X fordert bei der Installation und
der Aktivierung viele Berechtigungen, wie
54
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Emoji-Keyboards
Abb. 1: TouchPal X ermöglicht
Ihnen, Emoticons und Emojis per
SMS und Mail zu versenden.
Abb. 2: Vor dem Aktivieren von
fremden Keyboards zeigt Android
stets einen Warnhinweis an.
Abb. 3: Für Emojis müssen Sie
zunächst das passende Plugin aus
dem Play Store herunterladen.
Abb. 4: Zur Emoji-Ansicht kommen
Sie im A.I.type Keyboard durch
eine Wischgeste nach oben.
das Lesen persönlicher Daten (Abbildung 2).
Allerdings versprechen die Entwickler, nichts
Privates zu speichern, sondern die Informationen
lediglich für die Worterkennung zu benötigen.
Dieser Warnhinweis erfolgt aus Sicherheitsgründen
grundsätzlich bei allen
fremden Tastaturen, sobald Sie diese aktivieren.
Erst, nachdem Sie dies zugelassen
haben, können Sie das Keyboard verwenden.
Die Anwendung ist bekannt und vertrauenswürdig,
wir sehen keinen Grund, TouchPal X
nicht zu benutzen.
A.I.type Keyboard
Unser zweiter Testkandidat überzeugt
mit einer schönen Optik und
der cleveren Worterkennungsfunktion,
die für mehrere Sprachen zur Verfügung
steht. Es stehen zudem mehrere Themes zur
Auswahl, damit Sie das Layout ganz nach
Ihrem Geschmack einrichten können. Nach
einiger Übung passt sich die A.I.type-Tastatur
[LINK 2] Ihrer Schreibweise an, macht sinnvolle
Wortvorschläge und korrigiert Vertipper.
Für das Verschicken der Emojis benötigt
man allerdings ein zusätzliches Plugin [LINK
3], das kostenlos zum Download bereitsteht.
Sie finden die Bildchen anschließend rechts
unten. Auch hier versprechen die Entwickler,
keine sensiblen Daten zu sammeln. Die 14
Tage lang gültige Testversion ist kostenfrei.
Anschließend müssen Sie 3,49 Euro bezahlen,
wenn Sie weiterhin alle Vorteile der Tastatur
in Anspruch nehmen wollen, zu denen
auch die bunten Bildchen gehören.
Iphone Emoji Keyboard
Sind Sie bereit, 2,49 Euro zu investieren?
Dann bekommen Sie mit
Iphone Emoji Keyboard [LINK 4] eine
recht gute Tastatur, die nur wenige Berechtigungen
einfordert. Die Eingabefunktion
selbst ist übersichtlich. Beim Tippen hilft
Ihnen zudem eine integrierte Worterken-
Emojis erklärt
Haben Sie es schon einmal erlebt, dass Sie jemandem
eine lustig gemeinte Mitteilung geschickt
haben und plötzlich eine sehr beleidigte
Antwort zurück bekamen? Oder dass Sie auf
Ihrem Androiden einen ironischen Kommentar
verfasst haben, den der Empfänger komplett
missverstanden hat? In beiden Fällen wäre das
Problem mit Emoticons – auch Emojis genannt
– nicht aufgetaucht. Mit dem Begriff sind bestimmte
Kombinationen von Zeichenfolgen gemeint,
die zum Beispiel fröhliche oder traurige
Gesichter darstellen. So sind zwinkernde Smileys
Hinweise für nicht ganz ernst gemeinte
Mitteilungen, und fröhliche, traurige oder wütende
Gesichter sagen direkt aus, ob Sie etwas
witzig finden oder sich darüber ärgern. Inzwischen
versenden viele Personen Emojis, eine
aus Japan stammende Sonderform von Emoticons.
Dies sind fertige Bildchen, die auf vielfältige
Art Ihren Gefühlen Ausdruck verleihen oder
einfach nur zur Auflockerung einer Konversation
dienen. Diese Emojis sind mittlerweile so
beliebt, dass viele Chatanbieter wie zum Beispiel
WhatsApp sie an Bord haben und daher
die Kombination aus Punkt, Klammer und Co
überflüssig machen.
Android-user.de Februar 2014 55
Apps
Emoji-Keyboards
Abb. 5: Versenden Sie Emojis mit
Iphone Emoji Keyboard an Ihre
Freunde mit einem iPhone.
Abb. 6: Damit der Empfänger das
Bild sieht, muss er ebenfalls Handcent
SMS verwenden.
Abb. 7: Go SMS Pro bringt neben
den Emojis auch noch einige weitere
Bilder mit.
Abb. 8: Nachdem Sie ein Bild ausgewählt
haben, teilen Sie es per
SMS, Chat oder E-Mail teilen.
Abb. 9: Sie können mit Emojidom
sogar eigene Icons erstellen und
diese über die üblichen Kanäle
verschicken.
nung, die Sie in den allgemeinen Einstellungen
der Anwendung flexibel an Ihre Wünsche
anpassen können. Besonders wichtig
war uns im Test wieder die Emoji-Funktion.
Möchten Sie die beliebten Bildchen versenden,
gelangen Sie links unten zur Auswahl
und schicken diese, wenn Sie das möchten,
sogar via SMS an ihre Kontakte. Die Anwendung
richtet sich in erster Linie an Nutzer,
die sehr viel mit iPhone-Partnern chatten. Bei
ihnen funktionieren die Emojis am besten.
Das Iphone Emoji Keyboard arbeitet außer
bei den Emoticons auch sonst sehr zuverlässig,
was den aufgerufenen Preis durchaus
rechtfertigt. Achtung: Installieren Sie die Tastatur
nur über unseren Link (QR-Code scannen),
es gibt zahlreiche Fälschungen im
Google Play Store!
Handcent SMS
Viele Emoji-Tastaturen funktionieren
in Kombination mit SMS leider
gar nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Wer jedoch auf WhatsApp & Co.
verzichten will, kann sich mit Handcent SMS
[LINK 5] eine spezielle SMS-Anwendung kostenlos
herunterladen, die das Versenden der
Minibilder erlaubt. Nach der Installation des
SMS-Programms benötigen Sie noch das entsprechende
Sprachpaket und das Emoji-Plugin
[LINK 6]. Nun können Sie Handcent SMS
wie Ihr herkömmliches SMS-Programm verwenden
und von der Anwendung aus auch
auf Ihre Kontakte zugreifen. Damit der Empfänger
die Emojis auf seinem Gerät sehen
kann, muss er allerdings ebenfalls Handcent
SMS inklusive Plugin installiert haben.
GO SMS Pro Emoji Plugin
Diese alternative SMS-Anwendung
[LINK 7] ist kostenlos und bietet zahlreiche
Features wie das Hinzufügen
von Dateianhängen, E-Cards oder Zeichnungen.
Mit dem passenden Plugin [LINK 8] können
Sie problemlos Emojis, Emoticons und
Bilder versenden. Die Voraussetzung ist, dass
der Empfänger ebenfalls GO SMS Pro mit den
entsprechenden Zusätzen auf seinem Gerät
hat. Andernfalls sieht er die Emojis gar nicht
erst und empfängt nur gewöhnliche Textnachrichten.
Diese Anwendung gefiel uns
wegen der schönen Optik und der sehr einfachen
Bedienweise sowie der Zusatzfunktionen
richtig gut.
Emojidom Smilies &
Emoticon HD
Wer auf spezielle Emoji-Keyboards
verzichten möchte, jedoch gerne
Smileys und Bilder mit Freunden
teilt, holt sich am besten die Anwendung
Emojidom [LINK 9]. Dabei handelt es sich um
eine Sammlung verschiedener Bilder, die Sie
zusammen mit einer Botschaft per Mail, SMS
oder über ein soziales Netzwerk mit Ihren
Kontakten teilen können. Einige der Bilder
sind kostenfrei. Möchten Sie aus einem größeren
Angebot auswählen, müssen Sie dazu
etwas tiefer in die Tasche greifen. Hier finden
Sie zwar keine Emojis, dafür aber eine rechtgroße
und auch übersichtliche Auswahl an
Grafiken und Fotos. Das Besondere an dieser
Anwendung ist die Möglichkeit, ein eigenes
Bild aufzunehmen und dieses anschließend
als Icon zu versenden.
56
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Emoji-Keyboards
Für Root-Nutzer
Wer ein gerootetes
Gerät hat und
bei Tastaturen
mit Berechtigungen vorsichtig
ist, für den eignet
sich auch die kostenfreie
Anwendung Emoji Keyboard
[LINK 10]. Diese fordert
keine Berechtigungen,
stattdessen müssen Sie bei
der Einrichtung etwas Zeit
investieren. Sie benötigen
nämlich zunächst eine
spezielle Schriftart, die Sie
als *ttf-Datei auf der Seite
des Entwicklers finden
[LINK 11] und anschließend
in /system/fonts/eingeben
müssen. Erst dann lassen
sich Emojis versenden.
Einen Haken hat die Sache, da dies nicht bei
jedem System gleichermaßen gut funktioniert,
und es daher zu Problemen kommen
kann.
Abb. 10: Seit dem Update auf Android
4.4 versteht die Android-Tastatur
Emojis von Haus aus.
Google Keyboard
Mit dem neuesten Android-Udpate
auf Version 4.4 bringt Android von
Haus aus eine Tastatur mit Emoticons
mit. Diese funktionieren auf Android-
4.4-Geräten perfekt und teilweise auch im
Browser (je nach Browser und Version), allerdings
nur in Schwarzweiß. Die Minibilder
der Google-Tastatur sind mit den Emoticons
von Google Hangouts identisch. Um sie hervorzuzaubern,
müssen Sie zunächst über die
Taste [?123] zur Symbolansicht wechseln.
Abb. 11: Das Einrichten der neuen
Tastatur erfolgt über die Android-
Einstellungen.
Hier drücken Sie die Taste
[=\
www.android- user.de/qr/31325
Android-user.de Februar 2014 57
Apps
Line-Messenger
LINE: Gratis-Anrufe – der WhatsApp-Killer im Test
Sticker-
App
Mit mehr als 300 Millionen
registrierten Nutzern
gehört Line zu den
weltweit größten Messenger-Diensten.
Wir
stellen die App vor und
zeigen, wie sie so
erfolgreich werden
konnte. Marcel Hilzinger
Die Story von Line hört sich fast
wie ein Märchen an. Nach dem
verheerenden Tsunami in Japan
2011 funktionierten vielerorts die
Telefone nicht mehr, aber oft gab es noch
eine Internetverbindung zum Kommunizieren.
Also entschlossen sich einige Programmierer
des japanischen Telecomriesen Naver,
einen Messenger auf die Beine zu stellen:
Line. Der Erfolg blieb nicht aus, sodass LINE:
Gratis-Anrufe [LINK 1] aktuell in Japan und
vielen Ländern in Fernost die mit Abstand
am meisten genutzte Messenger-App ist.
Auch in Europa ist der Dienst seit 2013 bekannt
und setzte sich zum Beispiel in Spanien
innerhalb kurzer Zeit vor WhatsApp an
die erste Stelle der Messenger-Apps.
Mehr als ein Messenger
Aus dem ehemaligen Messenger ist inzwischen
eine ausgewachsene Social-Media-App
geworden, die nicht nur die Kommunikation
per Textnachrichten erlaubt, sondern auch
Videotelefonie und eine Timeline anbietet.
Zu Line gehören zudem noch eine Kamera-
App [LINK 2] und zahlreiche weitere Tools, die
Sie alle mit der Installation der Haupt-App
aufs Handy oder Tablet bekommen. Vereinfacht
gesagt, ist Line somit WhatsApp, Facebook,
Skype und Instagram in einem.
Wenn Sie mögen, nutzen Sie Line nicht
nur zum Chatten und Telefonieren, sondern
auch um Fotos mit Freunden zu teilen und
via Timeline eine Art öffentliches Tagebuch
zu führen. Zudem bietet die App eine umfassende
Sammlung an Casual Games, die allerdings
nicht immer den europäischen Geschmack
treffen.
Anmeldung via
Telefonnummer
Nach dem ersten Start müssen Sie sich ein
Login anlegen oder via Facebook-Account
anmelden. Nun will Line Ihre Nummer wissen,
um die anonyme Nutzung möglichst zu
verhindern. Die Nummer wird nicht automatisch
dafür verwendet, um weitere Freunde
zu finden. Das passiert nur, wenn Sie die
Checkbox beim Start nicht deaktivieren.
Im Unterschied zu WhatsApp oder Facebook
legen Sie selbst fest, ob Sie für andere
Nutzer über die Handynummer auffindbar
sein wollen, oder ob man Sie nur via Suche
oder Ihre Line-ID hinzufügen kann. Wollen
Sie Ihre Freunde nicht wissen lassen, dass
Sie Line nutzen, dann verschweigen Sie das
einfach. Bei WhatsApp ist das nur sehr umständlich
oder über eine „geheime“ Telefonnummer
möglich.
Freunde finden
Haben Sie Line erlaubt, Ihr Adressbuch zu
durchsuchen, dann zeigt die App nach kurzer
Zeit an, welche Ihrer Kontakte den Dienst
ebenfalls benutzen. Um einen neuen Kontakt
hinzuzufügen, tippen Sie oben rechts auf die
Büste mit dem Plus-Zeichen und anschließend
auf Contacts. Es erscheint ein kleiner
Bagiuiani_Constantin, 123RF
Apps
Line-Messenger
Abb. 1: Zur Registrierung müssen
Sie sich mit Ihrer Handynummer
identifizieren.
Abb. 2: Line überlässt Ihnen die
Wahl, ob Sie über Ihre Telefonnummer
gefunden werden möchten.
Abb. 3: Line besteht nicht nur aus
einem Messenger, sondern bringt
viele weitere Apps mit.
Abb. 4: Neue Freunde in unmittelbarer
Nähe können Sie durch
Schütteln des Handys hinzufügen.
Dialog, über den Sie entscheiden, ob Sie
neue Freunde per E-Mail oder per SMS benachrichtigen
möchten. Wählen Sie die gewünschte
Option aus, und legen Sie im folgenden
Dialog fest, wem Sie eine E-Mail/
SMS senden wollen. Schicken Sie Ihrem
Freund eine E-Mail, dann enthält diese auch
einen QR-Code. Ihr Bekannter muss dann lediglich
nach der Installation der App auf der
Seite Freunde hinzufg. den QR-Code scannen,
und schon sind Sie befreundet.
Noch einfacher fügen Sie einen Line-
Freund hinzu, wenn Sie sich am gleichen Ort
aufhalten. Dann genügt es, wenn Sie auf der
Freunde-Seite auf den Eintrag Shake it! tippen
und zusammen das Handy schütteln.
Line merkt so, dass Sie zusammengehören.
Dann gibt es auch noch die
klassische Art via Messenger-
ID. Ist Ihre ID öffentlich, dann
kann Sie jeder Line-Nutzer
damit finden (so zum Beispiel
auch den Autor dieses Artikels
über marcelhilzinger).
Obwohl Line noch deutlich
weniger verbreitet ist als Facebook
oder WhatsApp, dürften
Sie schnell einige Kontakte
finden. Da die App
zudem gratis ist, steht einer
Installation auf dem Handy
von Freunden nichts im Weg.
chatten. Das geht recht einfach, indem Sie
den Kontakt antippen. Sie landen dann
gleich im Chatraum. Hier sind die Elemente
in den Ecken wichtig: Über das blaue Icon
unten rechts starten Sie einen Anruf, sofern
Sie noch keinen Text eingetippt haben. Line
verbindet sich per Sprachanruf, anschließend
können Sie zum Videochat wechseln, wenn
beide Partner das unterstützen. Mehr Auswahl
bietet das Kontextmenü oben rechts,
über das Sie auch Anrufe tätigen können.
Über die Chateinstellungen ändern Sie zum
Beispiel den Hintergrund des Chatfensters
oder erstellen eine Verknüpfung, um schnell
einen Videoanruf zu starten. Die Sprachqualität
der Anrufe hängt vom benutzten Netz
ab, in unseren Tests war sie sehr gut.
Chat und
Videoanruf
Haben Sie erst mal ein paar
Freunde gefunden, möchten
Sie mit diesen natürlich auch
Abb. 5: Sie können Ihren Freunden
sogar virtuelle Geschenke über
Line senden.
Abb. 6: Line startet zunächst einen
Sprachanruf, den Sie dann zum
Video-Call umschalten.
Abb. 7: Die wichtigsten Punkte verbergen
sich im Kontextmenü des
Chatfensters oben rechts.
Android-user.de Februar 2014 59
Apps
Line-Messenger
Abb. 10: Mit 1,79 Euro für 100 Line-
Münzen erhalten Sie üblicherweise
gerade mal ein Sticker-Paket.
Das Icon oben links steht
für den Notizzettel. Darauf
können Sie sich während
eines Chats oder Anrufs
Notizen machen. Diese
sind für alle Partner im
Chat sichtbar und bleiben
auch nach dem Löschen
des Chatverlaufs erhalten.
Über das Plus-Zeichen
unten links senden Sie
dem Chatpartner ein Foto,
ein Video oder eine
Sprachnotiz. Auch Ihren
Standort oder eine Visitenkarte
zu einem Kontakt
können Sie hier teilen. Daneben
befindet sich ein
Smiley – damit erreichen
Sie die Line-Sticker.
Sehr gut gefallen hat uns und deutlich witziger.
am Line-Chat, dass er
auch über den Sperrbildschirm funktioniert.
Sie müssen das Handy also nicht entsperren,
um eine Chat-Anfrage zu beantworten. Stört
Sie dieses Verhalten, weil jemand in Ihrem
Namen antworten könnte, dann sollten Sie
Line mit einem PIN-Code schützen, wie
unten beschrieben, oder die Benachrichtigungen
für den Sperrbildschirm abschalten.
Bunte Bildchen
Ein Erfolgsrezept der Anwendung liegt in den
Stickern, die wie Emoticons oder Emojis
funktionieren, aber deutlich größer sind und
somit auch wesentlich aussagekräftiger. Die
Sticker haben sich inzwischen auch Facebook
und ChatON vom Line-Messenger abgeschaut,
das Angebot bei
Line ist aber viel umfangreicher
und – das ist der
Knackpunkt – zudem auf
die lokale Nachfrage abgestimmt.
So gibt es zum Beispiel
in Spanien Sticker der
prominenten Fußballer und
von Szenen aus Tapasbars,
in Italien dürfen natürlich
Espresso und Cappuccino
nicht fehlen. Die Minibilder
tragen auch wesentlich zur
Finanzierung des Messaging-Dienstes
bei, gibt es
doch zahlreiche Sticker-Sets
mit unterschiedlichen Motiven
zu Preisen zwischen 79
Cent und 1,79 Euro zu kaufen.
Zu den Aufklebern gelangen
Sie, indem Sie in der
Abb. 8: Die großen Sticker machen
jede Konversation bunt, einzigartig
Abb. 11: Neben den Stickern bietet
Line auch verschiedene Designs
für den Messenger an.
Abb. 9: Das Angebot an Stickern ist
sehr groß. Zudem gibt es für jedes
Land passende Aufkleber.
Kontakteübersicht auf Mehr tippen oder in
einem Chatfenster auf das Smiley-Icon.
Der Sticker-Shop ist aufgeteilt in die Reiter
Beste, Neu und Kostenlos. Von Haus aus gibt
es nur vier Stickersets gratis, unter dem Reiter
Kostenlos finden Sie aber viele mehr. Line
kündigt in regelmäßig neue Gratis-Sticker an,
die sich dann während einer limitierten Zeitspanne
(üblicherweise 24 Stunden) kostenlos
herunterladen lassen. Einige Sticker bleiben
immer gratis, andere Aufkleber hingegen
werden nach 180 Tagen kostenpflichtig.
Die kostenpflichtigen Sticker sind neuerdings
mit einer Goldmünze gekennzeichnet,
wobei 100 Goldtaler im schlechtesten Fall
1,79 Euro entsprechen. Um Line-Münzen zu
kaufen, wechseln Sie zu den
Einstellungen und tippen
hier auf Münzen, anschließend
rechts oben auf Laden.
Bei den Münzen handelt es
sich um einen In-App-Kauf,
den Sie nicht erstatten können.
Beachten Sie, dass sich
Münzen zwar von einem
Line-Konto auf ein anderes
(mit der gleichen Telefonnummer)
übertragen lassen,
aber nicht von Android auf
iOS. Beim Umstieg von iOS
zu Android oder andersrum
können Sie das Goldnicht
mitnehmen, beim Wechsel
auf ein anderes Android-
Handy hingegen schon.
Die gekauften oder bei
einer Gratisaktion erhasch-
60
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Line-Messenger
ten Sticker können Sie auch
an einen beliebigen Chatpartner
verschenken.
Privatsphäre
In der Grundeinstellung ist
Ihr Profil öffentlich. Line-
Nutzer können nach Ihrem
Namen suchen und Sie über
das Profilbild finden. Unbekannte
Nutzer dürfen Ihnen
Nachrichten schicken. Line
verfügt aber über sehr viele
Privatsphären-Einstellungen,
sodass dieser Messenger
eine gute Wahl ist, wenn
Sie öffentlich so wenig wie
möglich erscheinen möchten.
Um die Privatsphäre
besser zu schützen, wechseln
Sie zum Hauptmenü,
öffnen die Einstellungen
und wählen Ihr Profil aus. Hier entfernen Sie
die Checkbox bei Profilfoto teilen und bei Öffentliche
Nutzer-ID. Über den Eintrag Konto
löschen ganz unten verabschieden Sie sich
komplett vom Dienst. Wechseln Sie nun zurück
zum Menü, und tippen Sie auf den Eintrag
Privatsphäre. Darin können Sie ganz
oben den Messenger mit einem PIN-Code
schützen. Aktivieren Sie anschließend die
Checkbox bei Nachrichten ablehnen, um
keine Meldungen von unbekannten Personen
zu erhalten. Anschließend wählen Sie Timeline
& Home und entfernen die Checkbox bei
Neue Freunde zulassen, falls Sie Ihre Timeline
ganz privat halten wollen. Sollen nur bestimmte
Nutzer davon ausgeschlossen sein,
dann tippen Sie auf Privatsphäre-Einstellungen
und entscheiden, welche Ihrer Freunde
die Timeline zu Gesicht bekommen dürfen.
Darüber hinaus lohnt es sich bei jedem
Chat oder Eintrag, das Kontextmenü aufzurufen.
Darüber lassen sich Nutzer blockieren.
Sie können zudem für jeden Kontakt festlegen,
ob Sie über neue Beiträge benachrichtigt
werden wollen oder nicht. Bei den offiziellen
Line-Accounts sind die Benachrichtigungen
in den Grundeinstellung deaktiviert.
Line betont zudem, dass sämtliche Chats
über eine verschlüsselte Verbindung ablaufen.
Wie diese genau funktioniert, bleibt aber
ein Geheimnis der Firma.
Schwächen
Aktuell gibt es ganz klar noch zu wenige
Line-Nutzer in Deutschland. Auch wir mussten
für diesen Testbericht im Bekanntenkreis
einen kleinen Aufruf starten, um genügend
Abb. 12: In der Grundeinstellung
erscheinen die Nachrichten auch
bei gesperrtem Display.
Kontakte für schöne
Screenshots und lustige
Chats zu erhalten. Da der
Dienst aber bereits einzelne
Spots im TV geschaltet hat
und demnächst auch offiziell
in Deutschland an den
Start gehen will, dürfte das
nur eine Frage der Zeit sein.
Im direkten Vergleich mit
WhatsApp fällt negativ auf,
dass Sie nicht sehen, wann
Ihre Freunde zuletzt online
waren und ob der Chatpartner
gerade am Tippen ist.
Das Fehlen dieses bei Facebook
sehr beliebten Features
kann man aber durchaus als
Vorteil von Line sehen: Sie
bewahren sich einen Teil
Ihrer Privatsphäre. Dennoch
wäre es schön, diese Funktionen
optional für einzelne Kontakte freigeben
zu können.
Der Line-Messenger kann Fotos, Audioaufnahmen
und auch Videos verschicken, aber
keine beliebigen Dateien wie es zum Beispiel
bei Skype oder auch ChatON von Samsung
möglich ist.
Den Line-Messenger gibt es zwar für Mac
OS X und Windows, er ist jedoch nur als native
Anwendung und nicht im Browser verfügbar.
So müssen Linux-Nutzer auf den
Messenger verzichten, und auch in einem Internetcafé
lässt sich Line nicht einfach mal
so starten. Hier hat ChatON von Samsung
klar die besseren Karten. Dafür ist es aber für
iOS, BlackBerry OS und auch für Windows
Phone verfügbar.
Das Businessmodell beruht ganz klar auf
den In-App-Käufen (hauptsächlich Sticker).
Dadurch bleiben App und Line-Dienste gratis,
aber Sie erhalten in regelmäßigen Abständen
Benachrichtigungen über neue Angebote.
Ein Kaufzwang besteht indes nicht.
Fazit
Aktuell stellt der Line-Messenger in Deutschland
trotz Gratisanrufen noch keine echte Bedrohung
für WhatsApp oder Facebook dar.
Das kann sich aber schnell ändern, wie das
Beispiel Spanien gezeigt hat. Wenn Line
noch die am meisten vermissten Features implementiert
(sehen, wann Freunde zuletzt
online waren und sehen, wenn jemand
tippt), dann hat sie in jedem Fall 5 Sterne
verdient. Dass Line boomt, werden Sie in
Ihrem Freundeskreis demnächst schon merken,
da sind wir uns ziemlich sicher. ● ● ●
Abb. 13: Um Ihre Konversationen
privat zu halten, können Sie Line
mit einem PIN-Code absichern.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31570
Android-user.de Februar 2014 61
Apps
doubleTwist
Hat der doubleTwist Player den Dreh raus?
Abgedreht
Artisticco LLC, 123RF
Wie viel Geld ist für eine
App angemessen? Ein,
zwei Euro? Zehn Euro?
So viel kostet die Pro-
Version des doubleTwist
Players. Ist er das auch
wert? Wir schauen uns
den Luxusplayer genau
an! Christoph Langner
Trugen vor ein paar Jahren noch
viele Leute stolz ihren iPod oder
einen anderen MP3-Spieler durch
die Gegend, übernimmt inzwischen
das Smartphone die Aufgabe der Hosentaschen-Jukebox.
Der „dumme“ MP3-Player ist
fast komplett aus den Regalen der Geschäfte
verschwunden – kein Wunder also, dass es
im Google Play Store von Musikplayer-Apps
nur so wimmelt.
Mit bis zu 50 Millionen Installationen gehört
der doubleTwist Player [LINK 1] zu den
großen Nummern im Geschäft. In komplett
erneuertem Look sucht die App nun neue
Fans, die die Möglichkeit zu schätzen wissen,
Musik zwischen dem Windows-PC und
dem Handy kabellos abgleichen zu können.
doubleTwist Player
Beim Design der App haben die
doubleTwist-Entwickler der
neuen Version besonders Tablet-
User und Besitzer von Monster-
Smartphones im Auge
gehabt. doubleTwist
sieht nun auch auf
großen Displays gut
aus und lässt sich besser
bedienen. Dazu hat
die App eine vom linken Rand
aufziehbare Seitenleiste
spendiert
bekommen,
über die Sie
zur Alben-, Interpreten-
oder
Titelauswahl
springen können.
Auf Tablets im Querformat
ist die Seitenleiste
immer sichtbar.
In der Albenansicht
zeigt doubleTwist die Cover
Ihrer auf dem Handy oder Tablet
gespeicherten Alben generell
mehrspaltig an. Ein Klick auf eines
der Cover führt zur Titelansicht,
in der Sie die Songs
starten können. Im Player
blendet doubleTwist das
Cover dann großformatig ein. Auf dem
Handy ziehen Sie Funktionen wie Start/Stop
von unten auf, auf dem Tablet sind Playlist
und Kontrollen permanent in einer zweiten
Spalte sichtbar.
Lücken bei den Covern
In unserem Test erwies sich jedoch gerade
die Anzeige der Albencover als Kritikpunkt.
Obwohl sämtliche MP3s auf dem Handy ordentlich
mit Bildern der Alben getaggt wurden
und zusätzlich eine Bilddatei mit dem
Cover des Songs im Verzeichnis des Albums
lag, zeigt der doubleTwist Player bei vielen
Platten kein Cover an. Andere Player erweisen
sich als deutlich zuverlässiger bei der
Anzeige von Artwork.
Wer nicht auf Albencover verzichten
möchte und diese vielleicht bisher nicht sauber
organisiert hat, kann per In-App-Kauf auf
die Pro-Version der App umsteigen. In dieser
Variante sucht doubleTwist Player passendes
Artwork selbstständig im Netz. Mit 9,99 Euro
ist doubleTwist Pro jedoch nicht ganz billig.
10 Euro für die Pro-Version
Zudem bietet die Pro-Version die Möglichkeit,
MP3s über die Desktopversion des Players
[LINK 2] mit AirSync drahtlos auf das
Handy zu schieben, Musik per AirPlay/
DLNA auf Apple TV (jedoch nicht zu AirPort
Express) oder auf DLNA-fähige Fernseher, A/
V-Receiver oder Sonos-Netzwerkboxen zu
streamen und Podcasts automatisch auf das
Handy zu laden. Mit einem Equalizer lässt
sich zudem der Sound des doubleTwist-Players
individuell anpassen.
Benötigen Sie nur die AirSync-Funktion, so
können Sie diese für „nur“ 4,99 Euro kaufen.
Die anderen Funktionen lassen sich jedoch
nur komplett im Paket nachrüsten, auch
dann wenn für Sie persönlich nur die Podcast-Integration
von Interesse ist. Schade,
denn 10 Euro werden nur die wenigsten Nutzer
für einen Audioplayer mit interessanten
Features und hübschem Look ausgeben.
Bei der Unterstützung von Sounddateien
zeigt sich doubleTwist nicht wählerisch. Im
Test haben wir dem Player gewöhnliche
MP3s in unterschiedlichen Bitraten vorge-
62
Februar 2014
Android-User.de
Apps
doubleTwist
Abb. 1: Oft zeigt doubleTwist keine
Cover an, obwohl die MP3s ordentlich
getaggt wurden.
Abb. 2: Die neue Seitenleiste
erleichtert die Navigation innerhalb
der Anwendung.
Abb. 3: Per In-App-Kauf steigen Sie
auf die Pro-Version der App mit
allen Funktionen um.
Abb. 4: Per Mehrfachauswahl
fügen Sie mehrere Songs eines
Albums zur Playlist hinzu.
setzt, ihn aber auch mit OGG- und verlustfrei
komprimierten FLAC-Dateien gefüttert – fast
alle Formate spielte der Player zuverlässig
ab. Bei einem mit dem Apple Lossless Audio
Codec komprimierten Song gab sich doubleTwist
jedoch eine Blöße: Diese Datei lud der
Player zwar in seine Datenbank, doch Abspielen
wollte die Anwendung den Song
dann nicht mehr.
Teurer Player mit einigen
Schwächen
Auch sonst leistet sich doubleTwist einige
Schwächen, die einem der teuersten Player
im Play Store nicht unterlaufen dürften. So
lassen sich einzelne Ordner
nicht einfach von der
Aufnahme in die
Musikdatenbank
ausnehmen. Stattdessen
wandern alle Sounddateien
in die Albenliste oder
Interpretenauswahl. Selbst
wenn Sie eine leere Datei in
den Ordner legen, sodass
zum Beispiel der Android
Media Player das
Verzeichnis ignoriert,
hindert das die App nicht,
die Stücke zu indexieren.
Fans elektronischer oder
klassischer Musik werden
zudem das „Gapless Playback“,
das Springen von
Abb. 5: Albencover zeigt der doubleTwist
Music Player hübsch großformatig
an.
Titel zu Titel ohne Pause,
vermissen. Dieses Feature
wünschen sich die doubleTwist-Fans
schon seit drei Jahren [LINK 3], bisher
ignorieren die Entwickler jedoch diesen
Wunsch der Community.
Fazit
Der doubleTwist Player ist ein guter Player,
keine Frage. Besonders auf Tablets kann er
die gute Optik als seine Stärke voll ausspielen.
Allerdings muss sich doubleTwist die
Frage gefallen lassen, ob die Pro-Version 10
Euro wert ist. Die angebotenen Pro-Features
der Anwendung gibt es bei der Konkurrenz
oft umsonst, und andere Funktionen wie das
pausenfreie Abspielen von Songs und das
Ausklammern von Verzeichnissen fehlen.
Besonders KitKat-User
sollten aktuell noch Abstand
vom doubleTwist Player
nehmen. Aufgrund von einigen
Änderungen am System
läuft doubleTwist auf Androiden
mit der brandaktuellen
Android-Version 4.4
nicht rund (Stand Ende Dezember
2013). Den Kommentaren
im Play Store entsprechend,
arbeiten die
doubleTwist-Entwickler jedoch
schon an einem Update,
das für bessere Kompatibilität
sorgen soll. ● ● ●
kostenlos
9,99 Euro (Pro-Version)
deutsch|variiert|variiert
★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31661
Android-user.de Februar 2014 63
Apps
Sport-Apps
7 Sport-Apps gegen den Winterspeck
Fit bleiben
Da ist sie wieder – die graue Winterzeit. Draußen ist es kalt, und nur die
abgehärtetsten Jogger halten durch. Wer vorhat, seinen Körper trotz
Schnee und Eis fit zu halten und Winterspeck vorbeugen will, findet bei
Google Play tolle Fitness-Apps. Kathrin Schmitt
tsirik, 123RF
Schlechtes Wetter ist kein Argument,
im Winter keinen Sport zu
treiben. Im Google Play Store finden
sich viele Sport-Apps, mit
denen Sie in Form bleiben oder sich fit für
die Skisaison machen. Wir stellen Ihnen die
sieben besten vor.
Fitness App
Premium
Die
deutschsprachige
Fitness App Premium
[LINK 1] bietet animierte
Videos, die Anleitungen
zu jeder sportlichen
Übung bieten und
mit Musik hinterlegt sind. Allerdings
müssen Sie sich mit Namen, E-
Mail-Adresse und einem Benutzernamen
registrieren. Außerdem fragt die App Ihr
sportliches Niveau ab (Anfänger, Fortgeschritten,
Profi). Die Angaben lassen sich
aber später noch im Menü unter Einstellungen
ändern. Wie lange und welche
Muskelgruppen Sie trainieren, bestimmen
Sie selbst. Für ein bisschen Komfort
legen Sie sich eine Isomatte auf den
Boden. Denn für die meisten der sportlichen
Aktivitäten – ein dicker Pluspunkt
der App – sind keine zusätzlichen Hilfsmittel
erforderlich. Manchmal dient ein
Stuhl oder eine Treppenstufe als Fitnessgerät,
bei einigen wenigen Übungen kommen
Hanteln zum Einsatz.
Nun gehen Sie an den Start: Unter
Schnelle Übungen im Startmenü wählen
Sie Workouts für 10, 20 oder 30 Minuten
aus, zum Beispiel ein 10-Minuten-Workout
für den Rücken
oder ein 20-Minuten-Workout
für Bauch, Beine und Po. Wenn Sie eine
Übung zum ersten Mal durchführen, ist es
möglich, dass Sie die Anleitung erst herunterladen
müssen. Für die Trainingseinheiten,
die 20 oder 30 Minuten dauern, kombiniert
die App verschiedene Übungen. Sie haben
aber immer genügend Zeit, um die Position
zu wechseln.
Unter Personalisierte Workouts stellt die
Anwendung ein individuelles Fitnessprogramm
für Sie zusammen: Dort definieren
Sie die Trainingsdauer, die Körperbereiche,
die gestärkt werden sollen, über welche
Hilfsmittel Sie verfügen und geben schließlich
einen Namen ein. Fitness App Premium
schlägt Ihnen dann aus Ihren Angaben eine
persönliche Choreografie vor. Während Sie in
einem Fitnessstudio von einem Trainer begleitet
werden, informieren beim App-Workout
Tipps und Ratschläge im Startmenü über
die wesentlichen Punkte, die Sie bei Ihrem
Training beachten sollten.
Workout Trainer
Ein digitaler Personal Trainer motiviert
Sie in der englischsprachigen
App Workout Trainer [LINK 2] zum
Sport. Zunächst registrieren Sie sich oder loggen
sich mit Ihrem Facebook-Account ein.
Sie suchen sich Kim oder Sophia als Ihre Begleiterin
aus; wenn Sie sich für Greg entscheiden,
wird die Anwendung kostenpflichtig.
Unter dem Menüpunkt Programs legen
Sie nun fest, ob Sie Sport treiben, um ein bestimmtes
Ziel zu erreichen (zum Beispiel Gewicht
verlieren), in welchem Zeitraum dies
geschehen soll und wie häufig Sie trainieren
wollen. Klicken Sie im Menü auf Workouts,
macht Ihnen die App verschiedene Vorschläge,
bei denen auch jeweils der Schwierigkeitsgrad
angegeben ist: einfach (casual),
mittel (moderate) oder intensiv (intense).
64
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Sport-Apps
Abb. 1: 10, 20 oder 30 Minuten –
die Trainingsdauer bei der Fitness
App Premium bestimmen Sie.
Die Workouts sind nach Neuvorstellungen
(featured) und von anderen Usern empfohlenen
(liked) geordnet. Alternativ suchen Sie
sich unter Filter selbst welche aus. Dabei
geben Sie Suchkriterien wie Zeit, Hilfsmittel,
Trainingsziel und Schwierigkeitsgrad vor. Anhand
dieser Angaben empfiehlt Ihnen die
App eine Liste mit Workouts. Wenn Sie auf
der Suche nach Übungsanleitungen sind, klicken
Sie im Menü auf Exercises. Dort finden
Sie Fotoserien, die den genauen Bewegungsablauf
einer Übung erklären, zum Beispiel
den Ablauf von Push-ups oder Jumping
Jacks. Für den zusätzlichen Motivationskick
neben Ihrem Personal Trainer sorgt das
Forum. Unterteilt ist es in die neusten Beiträge
(recent topics), die aktiven Beiträge,
über die momentan diskutiert wird (active topics)
und die Foreneinträge, die Sie auf Ihre
Beobachtungsliste setzen können, wenn Sie
sich für ein Thema besonders interessieren.
Dazu klicken Sie auf einen Eintrag und anschließend
auf das Augensymbol, das rechts
oben angezeigt wird. Einen eigenen Eintrag
erstellen Sie, indem Sie auf der Übersichtsseite
auf das Pluszeichen – ebenfalls oben
rechts – klicken. So tauschen Sie sich mit anderen
Nutzern der Anwendung aus und teilen
Ihre Erfolge mit.
Training und Tanz Fitness
Video anklicken und abtanzen: Das
funktioniert mit der App Training
und Tanz Fitness [LINK 3] in englischer
Sprache – auch die Trainer in den Videos
sprechen Englisch. Im Menü haben Sie
die Wahl zwischen Workouts, Pilates, Yoga,
Dance Workouts und Dance & Zumba. Ein
Abb. 2: Wie eine Übung funktioniert,
zeigen bei der App Workout
Trainer animierte Videos.
wenig störend ist die Werbung,
die immer mal wieder
im Menü als Pop-up
eingeblendet wird. Was Sie
für Ihr Training benötigen:
eine Isomatte und in Einzelfällen
auch Hanteln.
Wenn Sie Ihr Handy an
einen Fernseher oder PC-
Bildschirm anschließen
und die Videos darauf abspielen,
ist es so, als würden
Sie eine Trainings-
DVD anschauen – nur,
dass in diesem Fall der Inhalt
kostenlos ist. Und es
ist eine gute Möglichkeit,
um herauszufinden, ob Sie
vielleicht einen Kurs für
Yoga, Pilates oder Zumba
besuchen möchten.
Push Ups
Push Ups bietet ein interaktives
Training mit dem Smartphone. Die
App [LINK 4] ist sehr einfach aufgebaut
und in deutscher Sprache
abgefasst, dafür aber auf
Liegestütze beschränkt.
Und so geht’s: Sie legen
das Handy auf den Boden
und machen so viele Liegestütze,
wie es Ihre Kraft hergibt.
Das Display berühren Sie dabei
jedes Mal mit Nase oder Kinn – so
zählt die App mit. Anhand der geschafften
Liegestütze errechnet Push Ups Ihr
Fitnesslevel und schlägt Ihnen dann ein Liegestütz-Training
vor. Unter Rekord hält die
App Ihre Trainingsergebnisse fest (Anzahl
der Liegestütze und Kalorienverbrauch).
Unter Praxis beginnen Sie ein freies Training.
Fitness und Muskelaufbau
Wenn Ihnen für Push-ups noch die
erforderliche Muskelkraft fehlt, hilft
Ihnen die App Fitness & Muskelaufbau
[LINK 5] (in der englischen Version Fitness
& Muscle), Muskeln aufzubauen. Dazu sind
Hanteln und eine Isomatte erforderlich, für
manche Übungen benötigen Sie Fitnessgeräte,
die man in der Regel nicht zu Hause
hat. Beim Training in den eigenen vier Wänden
beschränken Sie sich daher am besten
auf Einheiten mit und ohne Hanteln. Halbwegs
gut animierte Figuren machen in einem
Video die Übungen vor. Bei den Figuren
wird jeweils der Muskelbereich rot
markiert, der mit der sportlichen
Aktivität aufgebaut wird. Die Übun-
Android-user.de Februar 2014 65
Apps
Sport-Apps
weitere. Auch bei dieser
Anwendung wird das Trainingsergebnis
nicht festgehalten.
Sie müssen Ihren
Erfolg also selbst messen
und dokumentieren.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31374
Abb. 3: Training und Tanz Fitness
liefert YouTube-Videos gespickt
mit sehr viel Werbung..
gen werden als Slideshow angezeigt. Mit
einem Wisch über das Display wechseln Sie
zur nächsten Einheit. Dabei erscheinen aber
recht viele Anzeigen. Ein wenig schade ist,
dass es neben den Videos keine weiteren Anleitungen
oder Ausführungen zu den Übungen
gibt und der Trainingserfolg auch nicht
protokolliert wird. Zudem wirbt der Entwickler
für weitere Anwendungen mit zweifelhaftem
Background. Wir empfehlen diese App
deshalb nicht zur Installation.
Übungen zu Hause
Übungen zu Hause [LINK 6] beschreibt
dagegen ausführlich alle
Aktivitäten in Textform auf
Deutsch. Leider gibt es bei
dieser App aber pro Übung
meist nur ein Foto, das
Ihnen zeigt, wie die Bewegung
aussehen soll – und
kein Video. Wenn Sie die
Anwendung starten, gelangen
Sie zu einer Liste, in
der die Übungen aufgezählt
sind, zum Beispiel
Stützendes Beinheben frei
oder Crunches. Klicken Sie
auf eine davon, gelangen
Sie zur Beschreibung mit
Bild. Als Hilfsmittel einspannen
sollten Sie eine
Isomatte, Stühle, einen
Gymnastikball, Bücher, ein
kleines Rad und wenige
Abb. 5: Bei Übungen zu Hause gibt
es nur statische Kost. Dafür sind die
Texte gut geschrieben.
Skigymnastik
Auf die Piste, fertig,
los: Eine Vorbereitung
auf die
Saison im Schnee bietet
Skigymnastik [LINK 7] im
Trockenen. Die deutschsprachige
App zeigt acht
Übungen, die Sie fit fürs
Skifahren machen: Wedelhüpfen,
Abfahrtshocke,
Ausfallschritt, Beinbeuger,
Armstrecker, Unterarmstütz,
Achterkreisel und
Wadenheber. Mit einem
Klick auf eine der Übungen
erhalten Sie eine detaillierte
Erklärung zur Ausführung und ein
Foto, das Ihnen zeigt, wie die Übung aussehen
soll. Die App Skigymnastik lässt sich
sehr leicht bedienen. Wie bei den beiden
Apps zuvor fehlt ebenfalls die Dokumentation
des Trainingserfolgs. Spätestens auf der
Piste werden Sie ohne Zweifel bemerken, ob
sich durch die App ein Erfolg eingestellt hat.
Abb. 4: Smartphone auf den Boden
legen und mit der Nase bei jeder
Liegestütz das Display berühren.
Fazit
Mit den hier vorgestellten Apps sorgen Sie
nicht nur dafür, dass die an den Feiertagen
angesammelten Pfunde wieder purzeln, sondern
Sie halten sich, bei regelmäßiger Nutzung,
auch das ganze Jahr über fit – wenn
Sie jeden Tag ein wenig Sport treiben. ● ● ●
Abb. 6: Vorbereitung auf die Saison:
Mit der App Skigymnastik trainieren
Sie die Abfahrtshocke.
66
Februar 2014
Android-User.de
ARCHIV2013
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Telefon 07131 / 2707 274 • Fax 07131 / 2707 78 601
Apps
Minuum-Keyboard
Die Minuum-Tastatur sorgt für mehr Platz
Minimal
Sie wollen Ihre Standardtastatur
ersetzen?
Android macht’s möglich!
Hier stellen wir eine
Innovation aus dem
Play Store vor, die vor
allem Platz schafft:
Klein, kleiner, Minuum!
Peer Kintrup
Das Keyboard gehört zu dem am
häufigsten benutzten Anwendungsbereich
eines Smartphones
und ist schon allein deshalb eine
sehr persönliche Angelegenheit, weil man
damit Passwörter eingibt und Mitteilungen
verschickt. Bei kaum einem App-Genre ist
die Auswahl so groß wie bei den Keyboards:
Jede Tastatur will besser sein als die anderen.
Das Minuum Keyboard [LINK 1], dessen
Name uns an „Minimum“ erinnert, geht
noch weiter und wirbt damit, am wenigsten
Platz zu benötigen.
Minuum ist wirklich klein
Wenn Sie Wert auf eine schnelle Tastatur
legen, die den Screen nicht zur
Hälfte ausfüllt, dann ist Minuum
die perfekte Wahl. Die
App gibt es bereits seit Sommer
2013 im Play Store, aber
erst im Dezember erhielt sie
Unterstützung für Deutsch.
Leider gibt es keine Trial-Version
der App, mit der Sie die Tastatur
testen können. Bevor Sie sich
zum Kauf entscheiden, sollten Sie
deshalb wissen, dass jede Tastatur-
App notwendigerweise Ihren Text
erkennen kann. Dazu gehören
nicht nur vertrauliche Texte, sondern
auch Passwörter. Standardmäßig
wird deshalb nach der Installation
auch auf diesen Umstand
hingewiesen.
Nach der Installation müssen Sie
das Keyboard zunächst in den Android-Einstellungen
aktivieren. Die
genaue Vorgehensweise hängt
vom Hersteller ab. Bei Samsung
finden Sie den Menüpunkt zum
Beispiel unter Sprache und Eingabe.
Dort kann auch die Tastatur
gleich konfiguriert werden. Minuum
versucht, Sie dabei so gut
wie möglich zu unterstützen. Für
das hierzulande übliche Layout
müssen Sie in den Minuum-Settings
die Tastatur auf „QWERTZ“
festlegen. Die Einstellungen finden
Sie neben der Tastatur im Gerätemenü oder
auch direkt über die Shift-Taste auf der Tastatur.
Werkseitig hat die App bereits das englische
Wörterbuch an Bord. Seit dem Dezember-Update
gibt es auch Wörterbücher für
Deutsch, Französisch und Italienisch. Sie aktivieren
diese mit einem Klick auf die gewünschte
Sprache unter Select Language. Die
Wörterbücher sind für die automatische
Worterkennung unerlässlich, da sie eine zentrale
Funktion von Minuum sind. Das Keyboard
passt sich Ihrem Vokabular im Laufe
der Zeit an.
Alles so anders hier
Standardmäßig wird die Leertaste nicht angezeigt,
sondern es ist nur eine Geste dafür aktiviert.
Ist Ihnen das zu umständlich, dann
markieren Sie die Checkbox Use space bar.
Minuum wird dann zwar zu einer zweizeiligen
Tastatur und benötigt etwas mehr Platz,
das Schreiben ging aber – zumindest bei uns
– deutlich flotter von der Hand. Das Einstellungsmenü
erlaubt es auch, Einfluss auf die
Höhe der Leertastenzeile, die Wortvorschläge
und die Zeichentasten zu nehmen. Ihre persönlichen
Einstellungen können Sie als
Backup sichern und bei Bedarf importieren.
Im Einstellungsmenü (dort Tutorial und
dann Guide genannt) finden Sie die kurze,
aber sehr anschauliche und empfehlenswerte
Bedienungsanleitung, falls Sie diese beim
ersten Start der App übersprungen haben.
Sie ist leider auf Englisch verfasst, aber zu
Verständnisproblemen sollte es eigentlich
nicht kommen. Sämtliche Hinweise können
Sie auf der eingeblendeten Minuum-Tastatur
sofort ausprobieren.
Ist Minuum praxistauglich?
Nach dem ersten Eindruck könnte man
daran zweifeln: Die drei Zeichenreihen einer
Standardtastatur sind beim ersten Hinsehen
nur noch rudimentär erkennbar, scheinbar
aber nicht mehr existent. Erst bei genauerem
Hinsehen kann man die leicht versetzten und
farbig markierten Reihen wiedererkennen.
Die Orientierung fällt jedoch bereits nach
einer kurzen Eingewöhnungszeit wesentlich
leichter. Lassen Sie sich von der Innovation
nicht abschrecken: Wenn Sie Übung im Tippen
besitzen, werden Sie mit Minuum schon
bald praktisch blind schreiben!
Trifft man mit der Fingerspitze den entscheidenden
Buchstaben aus einer Reihe von
25 benachbarten Zeichen? In unseren Tests
mit dem Galaxy Note II und dem Nexus 5
klappte das recht gut, obwohl die Tasten nur
ca. drei Millimeter breit sind. Um den Kon-
68
Februar 2014
Android-User.de
Apps
Minuum-Keyboard
Abb. 1: In den Einstellungen
ändern Sie das Layout und die
Wörterbuchsprache.
flikt zwischen Tastatur- und
Tastengröße zu lösen, hat der
Entwickler eine Lupe vorgesehen:
Halten Sie den Finger
etwas länger auf einem Zeichen,
erscheint oberhalb eine
vergrößerte Ansicht der benachbarten
Zeichen.
Wenn Sie die Lupe ignorieren,
weil Sie die Zeitverzögerung
scheuen, dann hilft die
vorzügliche Worterkennung,
wie sie auch bei konkurrierenden
Produkten vorzufinden
ist. Es kommt also gar
nicht so darauf an, ob Sie den
einzelnen Buchstaben treffen,
die Abfolge ist relevant. In der
darüber eingeblendeten Reihe
mit den Wortvorschlägen werden
im linken Feld die Zeichen
dargestellt, die man getroffen
hat, und rechts daneben – blau markiert
– ein zumeist passender Wortvorschlag.
In unserem Beispiel erkennt Minuum bei der
fehlerhaften Eingabe von „gastatjr“ das Wort
„Tastatur“ und schreibt es auch gleich groß.
Falls es Ihnen anfangs dennoch einmal zu
umständlich wird, mit Minuum zu tippen,
und Sie zum gewohnten Layout zurückkehren
möchten, ist auch das möglich. Durch
Gedrückthalten der Feststelltaste gelangen
Sie zu den Einstellungen. Das größere Layout
erreichen Sie auch durch einen Doppelklick
auf die [123]-Taste oder indem Sie zwei Tasten
auf dem Keyboard gedrückt halten. In Situationen
ohne Wortvorhersagemöglichkeit
(Eingabe einer E-Mail-Adresse oder von Passwörtern)
wechselt Minuum
automatisch in den
Vollmodus.
Minuum kann zwar
Deutsch, aber die typischen
deutschen Sonderzeichen
wie „Ä“ und „ß“
müssen auch hier aus dem
„Rolladen“ oberhalb von
„AOU“ gefischt werden.
Da sich bei „Minuum“
darin die benachbarten
Zeichen befinden, muss
man quasi noch eine Etage
höher scrollen, um sie zu
nutzen. Zudem gibt es
diese Möglichkeit bisher
(aktuelle Version 1.2) nur
in der größeren Layout-Variante.
Bei der einzeiligen
Zeichenleiste sind Sie aktuell
auf einen passenden
Wortvorschlag angewiesen. Da sich diesbezüglich
zahlreiche deutschsprachige Käufer
schon an den Entwickler „Whirlscape“ gewandt
haben, steht dieser Punkt weit oben
auf der To-do-Liste des Anbieters.
Fazit
Das Minuum-Keyboard gehört neben Swype
zu den innovativsten Tastaturen, die der
Google-Markt hergibt. Die Eingewöhnungsphase
ist vergleichbar mit der bei Swype und
wird durch das einfache Umschalten zu einer
vollwertigen Tastatur erleichtert. Wir gehen
davon aus, dass die bei Redaktionsschluss
noch zu bedauernden Schwächen bei den
Umlauten bereits behoben sind!
● ● ●
Abb. 2: Die Höhe der Leertaste lässt
sich stufenlos verstellen, um möglichst
wenig Platz zu verwenden.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31706
Abb. 3: Hier korrigiert „Minuum“
das Wort „gastatjr“ und ersetzt es
durch „Tastatur“.
Abb. 4: Werkseitig sind die Eingabe-
und die Leertaste nur via
Gesten erreichbar.
Abb. 5: Das gewohnte Layout einer
Standardtastatur ist nur zwei Fingertips
weit entfernt.
Abb. 6: Die Umlaute kann man nur
in der Volltastatur aus der obersten
Alternativreihe auswählen.
Android-user.de Februar 2014 69
artiom ivanov, 123RF
Die PlayStation-4-App für Android
Die PS4-App
Mit mehr als 2 Millionen
verkauften Exemplaren
innerhalb weniger Tage
liess Sony mit der Play-
Station 4 die Konkurrenz
einmal mehr hinter sich.
Gehören Sie auch zu
den Käufern? Dann
holen Sie sich unbedingt
auch die zugehörige
PlayStation-App!
Viet Anh Nguyen, Diana Hahn
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31709
Mit der PlayStation-App kitzeln Sie
noch mehr Funktionen aus der
Sony-Konsole heraus. Sie wollten
schon immer von unterwegs die
neuesten PlayStation-Spiele auf Ihre Konsole
herunterladen und dann zu Hause gleich loslegen
ohne erst den Download abzuwarten?
Oder würden Sie nicht gerne ab und zu bereits
auf dem Heimweg mit Ihren PSN-Freunden
chatten? Das und noch so einiges mehr
ist mit der PlayStation-App
[LINK 1] für die PS4 möglich.
Einige sehr hilfreiche und
auch zeitsparende Funktionen,
die sich Fans der Konsole
auch schon für die PS 3
gewünscht hätten, wurden
nun in der offiziellen Play-
Station-App verwirklicht.
Abb. 1: So macht der Chat mit den
PSN-Freunden richtig Spaß und die
PlayStation bleibt fürs Spielen frei.
Das Smartphone
wird zur Tastatur
Auf dem Vorgängermodell
war es noch recht mühsam,
mit anderen Spielern zu
chatten, da die Texteingabe
über den Controller vorgenommen
wurde. Dank der
neuen PlayStation-App
funktionieren Sie das Smartphone
ganz einfach zur Tastatur für die Play-
Station 4 um [LINK 2], die seit dem 29. November
offiziell in Europa erhältlich ist.
Mit der App lassen sich auch die neuesten
Spiele, Spieleextras und alle anderen Inhalte
des PlayStation Stores auch auf dem Smartphone
durchstöbern. Alle Einkäufe, die Sie
im Store für die PS 4 tätigen, lassen sich direkt
auf Ihre Konsole pushen. Wenn Sie also
spontan unterwegs ein Spiel kaufen, müssen
Sie dieses zu Hause nicht
erst noch herunterladen,
sondern schalten die Play-
Station ein und schon kann
das Vergnügen beginnen.
Zweiter Bildschirm
Ein zentrales Feature der
App ist die Fernbedienung.
Damit steuern Sie den
Homescreen der Konsole
vom Handy aus. Um diese
Funktion zu nutzen, verbinden
Sie sich mit Ihrer Play-
Station. Dazu klicken Sie
auf Mit der PS4 verbinden.
Danach haben Sie über das
Smartphone Zugriff auf Ihre
Konsole. Die App bringt
zudem bei manchen Spie-
70
Februar 2014
Android-User.de
Apps
PlayStation App
len, wie bei Battlefield 4 oder
The PlayRoom eine Extrafunktionen
mit. In diesen
Spielen benutzen Sie Smartphone
oder Tablet als zweiten
Bildschirm und unterstützen
Ihr Team vom Handy aus auf
einer anderen Ebene.
Sie haben auch die Möglichkeit,
Mitteilungen, Spielbenachrichtigungen
und Einladungen
zu empfangen. Die
App erlaubt Ihnen bei Problemen
den Zugriff auf Handbücher
und den PlayStation-
Blog. Um alle Funktionen zu
nutzen, erstellen Sie in der
App einfach ein Konto im
Sony Entertainment Network.
Abb. 2: Dank der App stöbern Sie
mit Ihrem Gerät im aktuellen
Angebot und kaufen mobil ein.
Abb. 3: Ihr Smartphone vrebinden
Sie mit der Konsole, indem Sie auf
Mit der PS4 verbinden klicken.
Fazit
Die kostenlos im Google Play
Store erhältliche PlayStation-App ist ein
Muss für PlayStation-4-Besitzer. Sie überzeugt
durch ihr gelungenes Design und die
leichte Handhabung. Am nützlichsten fanden
wir die Möglichkeit, über das Smartphone
oder Tablet mit den PSN-Freunden zu
chatten. Über den Controller war es dann
doch reichlich mühsam. Die Second-Screen-
Funktion eröffnet bei den unterstützten
Games ganz neue Spielewelten.
● ● ●
Abb. 4: Im Blog erfahren Sie alles
rund um die PlayStation 4. Bei Problemen
hilft man Ihnen dort.
Spiele
Neue Spiele
In dieser Rubrik stellen wir
Ihnen ein paar neue Spiele
oder aktualisierte Spiele aus
Google Play vor, die uns
besonders gut gefallen.
Patrick Neef
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31668
Ridiculous
Fishing
bgedrehtes Fischen – so könnte man den Titel
des Spiels übersetzen. Genau das trifft auch zu:
Was zunächst wie ein harmloses Angelspiel
aussieht, entpuppt sich ganz schnell als verrückter Mix
aus Geschicklichkeit, ein wenig Action und motivierendem
Upgrade-System.
Zuerst werfen Sie die Angelschnur aus und sorgen per
Tilt-Steuerung dafür, dass Sie so lange wie möglich
keinen Fisch berühren. Komisch, oder? Eigentlich wollen
Sie doch so viele Fische wie möglich sammeln.
Das machen Sie aber erst auf dem Weg nach oben,
und wenn der erste Fisch berührt wurde, kann man
nicht mehr tiefer abtauchen. Also muss man zunächst
allen Fischen ausweichen und erst auf dem Weg nach
oben möglichst viele davon fangen, indem man sie
mit dem Angelhaken berührt. Das ist gar nicht so
leicht, in beide Richtungen nicht. Fische huschen
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Meltdown
Meltdown ist ein feines Spiel,
mit toller Cell-Shading-Grafik
und gutem Gameplay. Aus
isometrischer Perspektive rennt man
durch futuristische Level, schießt automatisch
auf feindliche Roboter und
muss immer darauf achten, in Deckung
zu gehen. In jedem Level muss man bis
zum Ausgang gelangen, dann geht es
weiter in die nächste Runde. Zwischendurch
kann man Waffen und Ausrüstung
verbessern, auch per In-App-Kauf.
Das wird auf Dauer etwas langweilig,
aber zum Glück gibt es einen fantastischen
Multiplayer-Modus, der aus
einem durchschnittlichen ein wirklich
gutes Spiel macht.
Strata
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Strata sticht aus der Menge
der Puzzlespiele heraus, weil
es wunderschön gestaltet und
angenehm zu spielen ist. Sie müssen
mit Wischbewegungen von zwei Seiten
farbige Linien auf dem Spielfeld
platzieren. Die Farben geben vor, welche
Linienfarbe im jeweiligen Quadrat
oben liegen soll. Das ist gar nicht so
einfach. Denn nach und nach füllt man
die Zeilen und Spalten der Tabelle mit
den Linien, und damit die vorgegebenen
Regeln eingehalten werden, muss
man die farbigen Bänder in der richtigen
Reihenfolge aufs Feld bringen.
Vampire Ventures
Die Entwickler von Vampire
Ventures sind unter Android
bereits bekannt für die Spiele
Pyracubes und Mirror Mixup. Vampire
Ventures besitzt die gleiche gewohnte
Qualität in puncto Grafik und Gameplay.
Auf der Suche nach ihrem entführten
Vater begleitet man die Vampirin
Val auf der Reise durch verschiedene
Welten, legt sich mit Vampirgegnern
an, sammelt Talismane und wird
immer stärker. Wer mag, kann auch
entspanntere Spielmodi wählen. Die
Kombination aus tollem Match-3-Spiel
und interessanter Story ist es, was dieses
Spiel von anderen Vertretern wie
Bejeweled abhebt.
kostenlos
Englisch|Version 1.3|92 MByte
★★★★★
2,20 Euro
Deutsch|Version 1.1.1|15 MByte
★★★★★
1,76 Euro
Englisch|Version 1.02.0|46 MByte
★★★★★
72
Februar 2014
Android-User.de
Spiele
Neue Spiele
davon, greifen an, reihen sich auf, und
zwischendurch erscheinen immer wieder
zahlreiche Quallen, die gar nicht
gut fürs Geschäft sind, denn sie ziehen
Ihnen Geld ab.
Oben angelangt, kann der ganze
Fischhaufen im Fischerboot verschwinden.
Tut er aber nicht, der Angler
hat eine andere Idee: Die Fische
werden mit Dynamit gesprengt und
fliegen in die Luft, und jetzt müssen
Sie alle Fische abknallen. Das Spiel ist
also wie ein Überraschungsei: drei Sachen
in einem Spiel. Damit das Ganze
auf Dauer nicht langweilig wird, gibt
es ein kluges Upgrade-System. Zunächst
fischen Sie nur in einem Gebiet,
mit kurzer Angelschnur und kleiner
Waffe. Je mehr Geld Sie verdienen,
desto mehr können Sie sich leisten:
Eine längere Angelschnur, bessere
Waffen und viele coole Items, die
das Leben unter Wasser erleichtern.
Haben Sie genügend Fischsorten mindestens
einmal gefangen, schalten Sie
neue Angelreviere frei. So können Sie
viele Stunden mit dem Spiel verbringen
und trotzdem immer weiter gelangen.
Einen Kritikpunkt haben wir leider
doch: Das Spiel besitzt eine charmante
Grafik, die eigentlich nicht gerade
performancehungrig sein dürfte.
Und trotzdem läuft Ridiculous
Fishing selbst auf dem aktuellen
Nexus 7 nicht ganz flüssig, weshalb
die Angelschnur nicht ganz so
leicht zu steuern ist. Auch das Item-
Menü im Shop, durch das man scrollen
kann, ist ganz schön hakelig.
Wir hoffen, dass das mit einem
Patch bald ausgebessert wird,
denn auf iOS Geräten läuft das
Spiel perfekt.
kostenlos
Englisch|Version 1.2.2.1|39 MByte
★★★★★
Arkeon
Dieses Spiel ist sehr schwer zu
verstehen, weil es kein Tutorial
gibt, sondern nur den Verweis
auf eine Webseite mit den Spielregeln.
Arkeon ist eine Art abstraktes
Brettspiel, in dem man Knotenpunkte
mit einer begrenzten Zahl von Figuren
besetzt, die unterschiedliche Eigenschaften
haben. So ergibt sich ein strategisches
Gefecht, das entfernt an
Schach erinnert. Jedenfalls sind taktische
Attacken und defensive Züge gleichermaßen
wichtig. Die originellen
Symbole und der gesamte Look machen
Arkeon für Strategen interessant.
Tank Battles
Tank Battles ist ein Freemium-
Spiel von Gameloft. Das lässt
vermuten, dass man an jeder
Stelle von In-App-Käufen nur so erschlagen
wird. Zum Glück ist das Spiel
dahinter einigermaßen unterhaltsam,
wenn auch nicht besonders originell.
Man steuert einen Panzer über ein Feld
mit einem virtuellen Steuerkreuz und
schießt per Fingertipp mit Kanonen. In
der Kampagne geht es von Mission zu
Mission, viel spannender sind jedoch
die Onlinegefechte. Leider ist die Steuerung
recht hektisch und das Zielen
mit den Kanonen sehr ungenau. Als
kostenloses Spiel ist es einen Blick
wert, aber mehr auch nicht.
Boson X
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Boson X kann Ihnen den Verstand
rauben! Ihre Figur rennt
durch eine Art Tunnel und
kann nach links oder rechts hüpfen.
Durch permanentes Drücken können
Sie den Sprung etwas größer machen,
was oft nötig ist, um breite Abgründe
zu überwinden. Boston X wird sehr
schnell schwer, denn Ihre Reaktionen
müssen auf die Millisekunde genau
passen. Die Level variieren auch jedes
Mal, sodass es nichts hilft, sich den Ablauf
zu merken. Pro Level müssen Sie
so oft über die blauen Ebenen laufen,
bis Sie 100 Prozent erreicht haben,
dann schalten Sie den nächsten Abschnitt
frei. Hardcore!
1,99 Euro
Englisch|Version und Größe je nach Gerät
★★★★★
kostenlos
Deutsch|Version 1.1.2a|12 MByte
★★★★★
kostenlos
Englisch|Version 1.0.26|14 MByte
★★★★★
Android-user.de Februar 2014 73
Spiele
Neue Spiele
In dieser Rubrik stellen wir
Ihnen ein paar neue Spiele
oder aktualisierte Spiele aus
Google Play vor, die uns
besonders gut gefallen.
Patrick Neef
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Anomaly 2
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Wenn Sie ein Nexus 7, ein Tegra-Tablet oder ein aktuelles Smartphone
besitzen und Ihren Freunden und Bekannten zeigen wollen, wie gut mobile
Spiele mittlerweile aussehen können, dann ist Anomaly 2 der vermutlich
beste Titel, den Sie als Vorzeigemodell wählen können. Das Spiel sieht
einfach atemberaubend aus! Glücklicherweise spielt es sich auch sehr gut, sodass
Sie eigentlich für die vier Euro nichts falsch machen können.
Anomaly 2 ist der Nachfolger des
Hits Anomaly Warzone Earth, der
das Tower-Defense-Genre auf den
Kopf gestellt hat: Sie setzen nicht
die Türme, sondern kontrollieren
die Panzer, die an den angreifenden
Türmen vorbei müssen. Dazu
können Sie verschiedene Panzer
einsetzen, Upgrades kaufen und
die Positionen der Panzer ändern.
Wie schon im Vorgänger, platzieren
Sie auch hier Reparaturfelder,
welche die durchfahrenden Pan-
Luxuria Superbia
Was für ein Spiel! Man traut
sich kaum, ein paar Zeilen zu
schreiben, ohne zu erröten.
Sie schweben durch mehrere bunte
Tunnel, deren Wände mit Blumen geschmückt
sind. Sie sollen nun die Blumen
berühren, an ihnen entlangstreichen
und damit Punkte sammeln.
Dabei lenken Sie die Reaktionen im Stil
von „That’s good!“ oder „Kiss me“ ab.
Luxuria Superbia ist ein erotisches
Spiel mit offensichtlicher Kulisse und
Anreiz für die eigene Fantasie. Wie
auch immer: Höchst interessant und
stimulierend ist es in jedem Fall!
Chicken Boy
Chicken Boy ist ein sehr unterhaltsames
Spiel, bei dem Zielgenauigkeit
gefragt ist. Auf
der Flucht vor Monstern und anderen
Tieren hat der Möchtegern-Superheld
Chicken Boy ein Küken zurückgelassen,
das nun schutzlos am Ende des Stegs
steht. Deshalb ballert man mit einem
Baseballschläger Früchte auf die
Monster, um sie davon abzuhalten, das
Küken zu klauen. Die Steuerung ist kinderleicht:
Einfach irgendwo gedrückt
halten und am besten dann loslassen,
wenn der halbrunde Balken ganz gefüllt
ist, dann sind die Schüsse besonders
wirksam. Tolle Grafik und viel Abwechslung!.
GT Racing 2
GT Racing 2 ist die mobile
Antwort von Gameloft auf
Gran Turismo: Das Spiel kann
als braves Autorennspiel ohne wüste
Verfolgungsjagden und Spielereien
wie etwa Nitro und Boost voll überzeugen.
Die Kampagnen sind abwechslungsreich,
wenn auch etwas linear.
Die Grafik ist auf entsprechenden Geräten
großartig anzuschauen, und die
über 60 Automodelle und 13 Strecken
bieten genügend Abwechslung, auch
wenn die Rede von „über 1400 Events“
etwas übertrieben ist. Wermutstropfen
sind die Timer, die als echte Spaßbremse
wirken. Hier liegt es an Ihnen,
ob Sie warten oder zahlen.
2,95 Euro
Englisch|Version 1.01|100 MByte
★★★★★
kostenlos
Englisch|Version 1.2.0|46 MByte
★★★★★
kostenlos
Deutsch|Version 1.0.2|978 MByte
★★★★★
74
Februar 2014
Android-User.de
Spiele
Neue Spiele
zer reparieren. Sehr nützlich sind auch
die Ablenkungsfelder, die die Gegend
davon abhalten, auf Ihre Panzer zu
feuern. Diese Ablenkungsfelder sind
begrenzt, lassen sich aber im Spiel
immer wieder durch vernichtete
Türme aufsammeln.
Die taktische Ansicht aus dem Vorgänger
ist ebenfalls beibehalten worden
und immer noch ein wichtiger Teil der
Gesamtstrategie. Durch den Wechsel
in die taktische Ansicht können Sie
nämlich die Route der Panzer im Voraus
planen. Das ist wichtig, da Sie
damit Angriffswinkel beeinflussen
und besser abstimmen können, durch
welche Gefahrengebiete Sie Ihre Panzer
zuerst schicken wollen.
Neu ist die Möglichkeit, die Panzer
durch Doppeltippen in einen Mech mit
anderen Fähigkeiten verwandeln zu
können. Der fernangriffsstarke Hammer
zum Beispiel wird dann zu einem
Mech mit Raketenangriff. So reagiert
man dynamisch auf unterschiedliche
Türme und Situationen.
Das Sahnehäubchen ist der äußerst
spannende Multiplayer-Modus.
In diesem darf man Türme
bauen, diese upgraden und klug
positionieren. Der Multiplayer-
Modus hat im Test hervorragend
funktioniert und gibt dem Spiel
eine ganz neue Dimension.
Anomaly 2 ist ein grandioses
Spiel! Die Grafik ist atemberaubend,
die Story überzeugend,
der Multiplayer-Modus eine
Wucht und das Gameplay verfeinert.
Wenn Sie nur ein wenig
auf Action und Strategie stehen,
dann ist dieses Spiel ein Pflichttitel
– 3,99 Euro hin oder her.
3,99 Euro
Deutsch|Version 1.1|1,44 MByte
★★★★★
Star Wars: Tiny
Death Star
Die Mischung aus Tiny Tower
und Star Wars ergibt ein sehr
gutes Spiel mit außergewöhnlichem
Humor und jeder Menge interessanter
Aufgaben. Auch hier heuern
Sie „Bitizens“ an, verschaffen ihnen
Arbeit, bauen den Todesstern aus, nehmen
Geld ein und erweitern Ihr Imperium.
Wenn Sie mit diesem Genre
nicht viel anfangen können, wird Ihnen
das Spiel eher wie eine Beschäftigungstherapie
vorkommen, alle anderen
wird es begeistern. Vorsicht jedoch
vor den verlockenden In-App-Käufen!
10
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
10 ist ein Spiel, das wie die abstrakte
Version von Pudding
Monsters wirkt. Auf einem
Raster schieben Sie Zahlenfelder in alle
vier Himmelsrichtungen. Stoßen dabei
zwei Zahlen zusammen, werden sie addiert.
Am Ende müssen Sie alle Zahlen
derart auflösen, dass sich immer die
Summe 10 ergibt. Das ist anfangs
leicht und wird später immer schwerer
– und genau so sollte ein gutes Puzzlespiel
sein. Die Lernkurve steigt angemessen
an, ohne zu über- oder unterfordern.
Mehr Denksport und weniger
Austesten tun diesem Genre gut.
Dead Trigger 2
Dead Trigger 2 ist deutlich
hübscher als der Vorgänger.
Der alte Kern des Spiels ist jedoch
bestehen geblieben: herannahende
Zombies ummähen und überleben.
Ein Spiel mit solch toller Grafik
verdient eigentlich ein besseres Gameplay.
An der Steuerung gibt es nichts
zu meckern, und über die Tatsache,
dass man nun automatisch schießt,
wenn man das Ziel per Fadenkreuz erfasst
hat, kann man streiten. Doch nach
dem x-ten Zombie ohne künstliche Intelligenz
verkommt das Spiel zur
Schießbudenballerei. Unverständlich
ist auch der Onlinezwang, obwohl es
keinen Multiplayer-Modus gibt.
kostenlos
Deutsch|Version 1.1.2|47 MByte
★★★★★
0,99 Euro
Englisch|Version 1.1.2|12 MByte
★★★★★
kostenlos
Deutsch|Version und Größe je nach Gerät
★★★★★
Android-user.de Februar 2014 75
Spiele
Momonga Pinball
Momonga Pinball: Das beste Flipperspiel bei Google Play
Pinball
Adventure
Windows 95 machte
Pinball als Computerspiel
berühmt. Doch
auch unter Android
müssen Sie nicht auf
coole Flippertische verzichten.
Wir stellen
Momonga Pinball vor.
Patrick Neef
0,99 Euro
Englisch|Version 1.2|139 MByte
★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31663
Momonga Pinball Adventures
[LINK 1] ist kein gewöhnliches Pinball
Spiel. Im Gegenteil: Es ist
ein buntes Abenteuer mit verschiedenen
Welten, fantastischen Szenarien
und toller Story. Elemente, die jedem normalen
Pinball Spiel abgehen. Auch auf die typische
Stahlkugel müssen Sie verzichten.
Flipper mal ganz anders
Momonga, so heißt eine Gruppe fliegender
Eichhörnchen, die von bösen Eulen entführt
werden – bis auf eines. Dieses kleine süße
Tierchen hat sich entschlossen, seine Artgenossen
zu retten. Dazu muss es zunächst einige
Prüfungen bestehen. Dann lernt man
die grundlegenden Gameplayelemente – und
staunt, warum noch niemand zuvor auf die
Idee gekommen ist, ein dynamisches Flipperspiel
zu entwicklen. Denn wie die Entwickler
das hier umgesetzt haben, ist wirklich toll:
Das Flughörnchen spielt Flipperkugel, und
dann schießt man es hin und her, versucht
Ziele zu treffen, Steintüren zu zerbrechen
oder später Minibosse zu bekämpfen. Wie in
jedem Flipperspiel, spielt auch hier der Zufall
ein wenig mit, aber im Großen und Ganzen
lässt sich die
Figur sehr gut
kontrollieren.
Zwischendurch muss das Flughörnchen,
auch seine Flugkünste unter Beweis
stellen. Dann schwebt es über
Landschaften, zwischen Felsen und Bergen
und sammelt Münzen ein. Mit diesen
steigert man die Punktzahl. In-App-Käufe suchen
Sie hier glücklicherweise vergebens.
Das Besondere bei diesem Spiel ist, wie die
Entwickler alle Elemente miteinander verknüpft
haben. Das Spiel bewegt sich die
ganze Zeit in einem Fluss, man gelangt
von Welt zu Welt, dann werden wieder
Flugeinlagen eingestreut, und am Ende
jeder Welt gibt es Storydialoge. Die Flipperelemente
kann man sich so vorstellen,
als würde man Flipper in einem
Garten spielen, alle Ziele erreichen,
zum nächsten Garten rollen und
dort erneut alles ummähen. Geschicklichkeitseinlagen
wechseln
sich mit Kämpfen gut ab.
Fazit
Alles in allem ist Momonga Pinball Adventures
ein originelles Pinball Spiel, das es
in dieser Form nur einmal gibt. Wer
Pinball Spiele mag, auf ein
ausgewogenes Gameplay
steht, aber keine Lust auf
Highscorejagd und blinkende Bildschirme
hat, der wird mit diesem
Spiel eine Menge Freude haben. ● ● ●
dazdraperma, 123RF
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
www.android-user.de
76
Februar 2014
Android-User.de
Spiele
Grepolis MMO
Grepolis: Tolles Online-Strategiespiel für Android
Bau deine
Stadt!
Bei Grepolis bauen Sie
eine Stadt in der Antike
und bringen diese
durch geschicktes Handeln
und, wenn nötig,
mit Gewalt zum Blühen.
Wir haben den Klassiker
von Innogames in der
Android-Version getestet.
Marcel Hilzinger
Warum Candy Crush zocken,
wenn es auch richtig großartige
Spiele bei Google Play
gibt? Eines davon ist Grepolis
der Hamburger Innogames GmbH, und es
sorgt für tagelangen oder sogar wochenlangen
Spielspaß. Ziel von Grepolis ist es, eine
Stadt im antiken Griechenland zum Blühen
zu bringen. Auf Insel 195417 im 56. Ozean in
der Welt Kos bauten wir unsere erste Stadt
„AndroidUserDE“, um an den unendlichen
Weiten von Grepolis
teilzunehmen und unsere
Gegner das Fürchten zu
lehren!
Einstiegshürden
Bei Grepolis [LINK 1] handelt es sich um die
Umsetzung des recht bekannten Browserspiels
[LINK 2]. Wenn Sie die Browserversion
schon kennen und einen Grepolis-Account
besitzen, werden Sie sich in der Android-Version
sehr schnell zu Hause fühlen. Spielen
Sie zum ersten Mal, dann gibt es ein paar
Hürden beim Einstieg. Wir empfehlen Ihnen
deshalb, die Registrierung und das Bestätigen
der E-Mail-Adresse über den Browser vorzunehmen,
da es bei uns über die App nicht
geklappt hat (und Sie nur so an die versprochenen
100 Goldmünzen gelangen).
Sie können Grepolis aber
auch ohne Registrierung
recht lange
spielen und aus-
irstone, 123RF
Spiele
Grepolis MMO
Abb. 1: In den ersten 30 Spielminuten
unterstützt Sie die schöne
Helena beim Aufbau Ihrer Stadt.
Abb. 2: Zu Beginn sind die meisten
Quests schnell erledigt. Später
dauert es länger.
Abb. 3: Die Registrierung der
E-Mail-Adresse hat bei uns über
die App nicht funktioniert.
Abb. 4: Ohne zusätzliches Gold
dürfen Sie maximal zwei Aufträge
in der Bauschleife platzieren.
giebig testen, ohne einen Account anzulegen.
Die ersten paar Quests sind wie bei den
meisten Strategiespielen ausführlich erklärt,
und Sie können quasi nur den Aufforderungen
der App folgen. Anschließend gilt es,
selbst Hand anzulegen. Sollten Sie dabei auf
Probleme stoßen, hilft das ausgezeichnete
Wiki [LINK 3] weiter.
Generell geht es bei dem Spiel darum, diverse
Dinge zu bauen und auszubauen und
dadurch neue Fortschritte freizuschalten.
Grepolis ist in dieser Hinsicht ein klassisches
Aufbauspiel. Später kommt dann auch Strategie
hinzu, und Sie können mit anderen
Spielern interagieren. Für jeden Ausbau benötigen
Sie bestimmte Rohstoffe und Zeit.
Mangelt es Ihnen daran, dann kommt das
Spielgeld zum Einsatz. Für 5,99 Euro können
Sie sich 600 Goldmünzen als
In-App-Kauf sichern, über die
Browserversion erhalten Sie
die gleiche Menge Gold um
einen Euro günstiger. Verfügen
Sie über genügend Zeit
und Geduld, lässt sich Grepolis
aber auch problemlos
ohne In-App-Käufe spielen.
Über die Webseite gibt es
zudem Möglichkeiten, mit
Umfragen oder bestimmten
Bestellungen an Grepolis-
Münzen zu gelangen.
Flagge. Rote Dörfer müssen Sie zuerst noch
erobern. Auch wenn Sie zu Beginn des Spiels
wohl eher an Rohstoffknappheit als an Überfluss
leiden, sollten Sie ab und zu einige
Rohstoffe an eines Ihrer Dörfer schicken,
damit es sich entwickeln kann. Sie können
dann im Gegenzug mehr Holz und Steine fordern
oder plündern (je nach Lust). Auch
wenn ein Dorf Ihnen gehört, gehört es nicht
unbedingt nur Ihnen alleine. Auch die anderen
Spieler können Dörfer mit Rohstoffen beliefern.
Je besser ein Dorf ausgebaut ist,
desto mehr produziert es.
Um weitere Dörfer für die Rohstofflieferung
zu gewinnen, müssen Sie diese erobern.
Sobald Sie den nötigen Fortschritt erreicht
und eine Kaserne gebaut haben, können Sie
weitere Krieger ausbilden. Ab zehn Kriegern
Dörfer und Krieger
Die Dörfer sind ein nicht zu
unterschätzendes Element in
Grepolis. Ihre eigenen Dörfer
erkennen Sie an der grünen
Abb. 5: Für teure kulturelle Unterhaltung
ist es zu Beginn des Spiels
noch zu früh.
Abb. 6: Die Ansicht der Stadt ist in
der Android-Version hübscher als
im Browser.
Abb. 7: Wenn Sie Dörfer ausbauen,
dann erhalten Sie von ihnen auch
mehr Ressourcen.
Android-user.de Februar 2014 79
Spiele
Grepolis MMO
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31705
sind Sie für einen Angriff
gerüstet. In den ersten sechs
Tagen stehen Sie zudem
unter einem Anfängerschutz,
sodass Ihre Stadt
nicht von anderen Spielern
angegriffen werden kann.
Der Marktplatz
Zu Beginn werden Sie
schnell merken, dass der
Marktplatz eines der wichtigsten
Elemente ist, ohne
das Sie nicht weiterkommen.
Investieren Sie die 100
Goldmünzen, die Sie für die
Registrierung Ihrer E-Mail-
Adresse bekommen haben,
am besten in den Händler,
damit Sie immer genügend
Holz, Steine und Silber
haben. Denn steht erst einmal der Marktplatz,
dann stehen Ihnen für den Handel mit
anderen Dörfern und Städten Tür und Tor
offen. Versuchen Sie also, möglichst schnell
das Lager auf Stufe 5 auszubauen, um einen
Marktplatz zu erstellen. Anschließend können
Sie mit den befreundeten Dörfern handeln,
um zum Beispiel mehr Holz oder mehr
Ziegelsteine zu erhalten. Dabei gibt es bei
jedem Dorf eine andere Überproduktion: Klicken
Sie die Liste einfach durch.
Unterschiede zur
Browserversion
Obwohl sich das Gameplay nicht unterscheidet,
gibt es sehr viele Unterschiede zur Browserversion.
Während Sie auf dem PC das
ganze Spiel permanent vor Augen haben,
müssen Sie in der Android-
App zwischen verschiedenen
Ansichten hin- und
herwechseln. Auch sind
nicht alle Quests auf der
Android-Version problemlos
spielbar. Ebenfalls
nicht funktioniert hat der
Bonus für das tägliche
Login. Den erhielten wir
nur in der Browserversion.
Unzufrieden waren wir in
den Tests zudem mit den
Inselquests, die sich nur
schwer oder gar nicht
lösen ließen. Last but not
least fehlt das Forum komplett.
Dafür gibt es die
etwas bessere Grafik, zum
Beispiel bei der Auswahl
Abb. 8: Durch Handel mit Dörfern
gelangen Sie schneller an die
gewünschten Rohstoffe.
Abb. 9: In der Android-Version kostet
das Gold einen Euro mehr als
im Browser.
einer Göttin für den Tempel,
und insgesamt macht das
Spielen am Tablet mehr
Spaß, als mit der Maus stets
hin- und herzuklicken. Den
vollen Spielumfang können
Sie aber aktuell nur im
Browser nutzen, die Android-App
eignet sich mehr
als mobile Alternative, um
nach dem Rechten zu
schauen oder einen Bauauftrag
zu starten.
Fazit
Die Android-Version von
Grepolis eignet sich für alle,
die das Spiel bereits am
Browser spielen und ab und
zu auch über Android ein
paar Gebäude ausbauen
oder in den Krieg ziehen möchten. Aktuell ist
das Spiel noch kein vollständiger Ersatz für
die Browserversion, da unter anderem das
Forum fehlt. Nicht nachvollziehen konnten
wir auch den Umstand, dass Gold in der Android-Version
teurer ist, als wenn man es
über den Browser kauft. Auch gibt es in der
Android-App keine Sonderangebote, um gratis
an Goldmünzen zu kommen. Dennoch
können wir das Spiel empfehlen, denn nach
den ersten paar Stunden macht es einfach
unheimlich viel Spaß! Die in den Google-
Play-Kommentaren geäußerten Serverprobleme
oder sogar Abstürze konnten wir auf
unseren Testgeräten (Nexus 7, Nexus 5)
nicht nachvollziehen. Grepolis stürzte kein
einziges Mal ab, die Server waren stets erreichbar.
● ● ●
Abb. 10: Bereits nach wenigen
Spielstunden hat sich unsere Insel
prächtig entwickelt.
80
Februar 2014
Android-User.de
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Einsteiger
Datenumzug
So schaffen Ihre Kontakte und Termine den Umstieg auf das neue Handy
Handy-Umzug
zagandesign, 123RF
Endlich ist das Android-
Handy da! Doch wie
kommen nun die Daten
vom alten Nokia-Handy
oder vom geliebten
Sony Ericsson auf das
neue Smartphone?
Unser Artikel erklärt es.
Samuel Groesch
Vielleicht haben Sie zu Weihnachten
Ihr erstes Smartphone bekommen
und wollen natürlich gleich
damit loslegen. Doch da tritt ein
kleines Problem auf: Wie sollen Sie nur die
vielen bestehenden Kontakte aus dem alten
Handy in das neue Android-Gerät bekommen?
Manuell alles neu einzugeben, ist
höchstens dann eine Option, wenn Sie nur
ein Dutzend Kontakte und Termine gespeichert
haben. Die meisten Feature-Phones unterstützen
glücklicherweise
die einfache Übertragung
von Kontakten via Bluetooth.
Und selbst Kalendereinträge
müssen Sie
nicht aufgeben. Sie lassen
sich zwar nicht
so einfach wie
die Kontakte
übertragen,
aber mit einem
kleinen Umweg
über den Computer
klappt es
trotzdem. Wir zeigen
Ihnen den Umzug
Ihrer Daten zum Android-Smartphone
beispielhaft
an einem
Sony-Ericsson-Feature-Handy.
In den
meisten Fällen
klappt der Transfer
auf sehr ähnliche
Art auch mit anderen
Handys. Wie Sie
Ihre Daten von einem
iPhone migrieren, lesen Sie in
Android User 04/2012 [LINK 1].
Die Ausgabe gibt es komplett
online auf unserer
Webseite.
Datenumzug mit
Bordmitteln
Um die Kontakte aus Ihrem
alten Handy zu exportieren, gibt es
zwei Möglichkeiten. Entweder kopieren
Sie alle Adressen auf die SIM-Karte, um
sie im neuen Smartphone wieder zurück zu
kopieren; oder Sie versenden alle Kontakte
einfach via Bluetooth. Wir zeigen Ihnen
beide Wege, jedoch kommt es bei ersterem
manchmal zu Komplikationen, weil einige
Geräte Probleme mit dem Speichern von Umlauten
und Sonderzeichen auf der SIM-Karte
haben. Wenn Ihre SIM-Karte und Ihr Handy
schon sehr alt sind, wählen Sie am besten
den zweiten Weg. Bei einem relativ neuen
Gerät mit vergleichsweise neuer SIM-Karte
eignet sich vermutlich der erste besser.
Für beide Verfahren müssen Sie zunächst
das Adressbuch Ihres alten Handys öffnen.
Navigieren Sie anschließend in die Optionen,
meist über eine der beiden Aktionstasten. In
den Einstellungen angelangt, suchen Sie den
entsprechenden Menüpunkt – also einen Eintrag
wie Auf SIM kopieren für den ersten Weg
oder Alle Kontakte senden für den zweiten.
Bei wenigen Feature-Phones, unter anderem
auch bei Sony-Ericsson-Geräten, verbergen
sich diese Aktionen in der Kategorie Erweitert.
Um die Kontakte nun auf der SIM-Karte
zu sichern, wählen Sie einfach den passenden
Punkt aus. Das Gerät öffnet einen Dialog,
in dem Sie auswählen müssen, welche
Informationen Sie speichern wollen.
Bei Sony-Ericsson-Geräten bestätigen Sie
den Schritt mit Alles kopieren. Das Handy
beginnt, die Kontakte zu speichern. Wenn
dieser Vorgang beendet ist, schalten Sie das
Telefon aus, entfernen die SIM-Karte und
legen sie in das neue Smartphone ein. Die
auf der SIM-Karte gespeicherten Kontakte
tauchen nun in der Telefon-App Ihres Smartphones
auf. Auf Wunsch können Sie die SIM-
Kontakte nun auf den internen Speicher des
Geräts verschieben und mit Ihrem Google-
Account synchronisieren. So bleiben die Kontakte
beim Handywechsel stets erhalten, solange
Sie den gleichen Google-Account benutzen.
Die entsprechende Funktion befindet
sich in den Einstellungen der Kontakte-App
von Android. Rufen Sie dazu das Kontextmenü
auf, und tippen Sie den Dialog Importieren/Exportieren
an. Anschließend wählen
Sie als Quelle für den Import die SIM-Karte.
82
Februar 2014
Android-User.de
Einsteiger
Datenumzug
Abb. 1: Android erkennt die Kontakte
auf der SIM-Karte üblicherweise
automatisch.
Senden via Bluetooth
Um den komfortableren Weg via Bluetooth
zu nehmen, drücken Sie in den Optionen des
Feature-Phones auf den Eintrag Alle Kontakte
senden. Auch hier startet das Handy einen
Dialog: Im ersten Schritt bestimmen Sie die
Schnittstelle, über die das Gerät die Kontakte
versenden soll. Wählen Sie hier Bluetooth
aus. Im zweiten Schritt beginnt das Handy
mit der Suche nach einem anderen Bluetooth-Gerät.
Eventuell müssen Sie noch bestätigen,
dass Sie Bluetooth aktivieren wollen.
Am neuen Smartphone begeben Sie sich
ebenfalls in die Einstellungen, genauer in die
Kategorie Bluetooth. Schalten Sie Bluetooth
ein, und aktivieren die Sichtbarkeit Ihres
Smartphones, indem Sie auf den Namen
Ihres Handys tippen. Es ist dann für 90 Sekunden
oder 2 Minuten (je nach Hersteller)
sichtbar.
Abb. 2: Um Kontakte via Bluetooth
empfangen zu können, muss Ihr
Smartphone sichtbar sein.
Am Feature-Phone taucht
das Smartphone jetzt in
der Liste der Bluetooth-Geräte
auf. Falls sich nichts
tut, müssen Sie die Liste
manuell aktualisieren.
Wählen Sie dazu aus der
Liste der erkannten Geräte
Ihr Smartphone aus, und
klicken Sie auf Senden. Ihr
Feature-Phone schickt nun
eine Anfrage an Ihr Smartphone,
ob es Daten via
Bluetooth übertragen darf.
Sie müssen diesen Vorgang
manuell erlauben. Gehen
Sie dazu in die Benachrichtigungsleiste,
und bestätigen
Sie dort die Anfrage
des Feature-Phones.
Je nach Gerät müssen Sie
dazu die beiden Handys
zuerst koppeln. Nun beginnt das Feature-
Phone, die Kontakte zu transferieren.
Je nachdem, wie viele Kontakte Sie übertragen,
kann dies durchaus ein paar Minuten
dauern. Anschließend befinden sich die Kontakte
in Form von vCards auf Ihrem Smartphone.
Ebenfalls in der Benachrichtigungsleiste
ist nach Abschluss der Übertragung ein
Link zu den vCards enthalten. Sobald Sie
diesen anklicken, öffnet sich die Kontakte-
App, die alle Adressen automatisch importiert,
sodass Sie sie auf dem neuen Smartphone
völlig problemlos nutzen können.
Sollte es der Fall sein, dass Sie gar nicht alle
Kontakte benötigen, sondern nur ein paar
übernehmen möchten, ist es wahrscheinlich
einfacher, diese explizit zu verschieben.
Hierzu gehen Sie in die Kontakte-Anwendung
des Feature-Phones und wählen in der
Liste einen der zu verschiebenden Kontakte
aus. Öffnen Sie das spezifische Optionsmenü,
und klicken Sie auf Kontakt senden.
Der Import erfolgt wie oben beschrieben.
Abb. 3: Entweder kopieren Sie alle
Kontakte auf die SIM-Karte, oder Sie
versenden sie via Bluetooth.
Abb. 4: Das alte LG-Smartphone (rechts) sendet via
Bluetooth einen Kontakt an das Archos-Smartphone.
Kalenderimport mit iCal
Die meisten Feature-Phones geben den Kalender
nur in Form von iCal-Dateien zum Export
frei. Diesen Dateityp unterstützt Android
aber von Haus aus nicht, sodass Sie für den
Import eine spezielle App brauchen. Die benötigte
Anwendung iCal Import/Export 2.0
[LINK 2] laden Sie kostenfrei aus dem Google
Play Store herunter. Öffnen Sie nach der Installation
die App. Um die iCal-Datei zu importieren,
müssen Sie als erstes einen bestehenden
Kalender auswählen oder im unteren
Bereich einen neuen erstellen. Klicken Sie
Abb. 5: Die Kontakte können auch
einzeln versendet werden, oft ist das
die einzige Lösung.
Android-user.de Februar 2014 83
Einsteiger
Datenumzug
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31571
Abb. 6: Mit der App iCal Import/
Export 2.0 importieren Sie Termine
im iCal-Format.
auf Weiter und dann auf Importieren. In dem
sich öffnenden Fenster legen Sie den Ort der
iCal-Datei fest. Verschieben Sie diese auf Ihr
Smartphone, und geben Sie über den Button
Auswählen den Speicherort an. Bestätigen
Sie die Aktion mit OK und Importieren. Die
App liest die Datei ein und trägt die Termine
in den von Ihnen angegebenen Kalender ein.
Datenumzug am Computer
Wenn Ihnen dieser Weg zu umständlich ist,
können Sie den kompletten Umzug auch
über den Computer machen. Für diese Option
benötigen Sie passende Software, meistens
von offizieller Seite oder bei Drittanbietern
erhältlich. Wir verwenden für unser Beispiel
MyPhoneExplorer [LINK 3]. Dieses frei erhältliche
Programm ist mit Sony-Ericssonund
Android-Geräten kompatibel. Laden Sie
sich die für Ihr Gerät passende Software herunter,
und installieren Sie das Programm auf
Ihrem PC.
Beim Start fragt MyPhoneExplorer direkt
nach, welches Gerät Sie verbinden wollen.
Schließen Sie zunächst einmal das Feature-
Phone an. In unserem Fall ist das ein Sony
Ericsson K770i. Je nach benutzter Software
sehen die folgenden Schritte etwas anders
aus. Es erscheint am Display die Frage, in
welchen Modus das Feature-Phone wechseln
soll. Wählen Sie hier den Telefonmodus und
nicht den Datenübertragungsmodus. Anschließend
beginnt MyPhoneExplorer automatisch
mit der Synchronisation von Computer
und Handy. Auf der linken Seite sehen Sie
die verschiedenen Kategorien. Steuern Sie
zunächst den Punkt Telefon der Kontakte-
Sektion an. Sie sehen alle
Ihre Kontakte und können
diese auf einmal exportieren,
indem Sie einen
Rechtsklick auf das Fenster
machen und unter Export/
Import auf Gesamtes Telefonbuch
exportieren… klicken.
Speichern Sie die
Datei zum Beispiel auf
dem Desktop. Dasselbe
machen Sie bei Bedarf
auch mit dem Kalender.
Diesen wiederum finden
Sie unterhalb der Organizer-Kategorie.
Wenn Sie
fertig mit dem Exportieren
sind, trennen Sie das alte
Handy vom Computer und
installieren auf Ihrem
Smartphone die App My-
PhoneExplorer Client. Im
MyPhoneExplorer klicken Sie oben in der
Menüleiste auf Datei | Benutzer… --> Benutzer
hinzufügen. Diesmal wählen Sie allerdings
Handy mit Google Android-Betriebssystem
und bei der Verbindungsart WLAN.
Währenddessen öffnen Sie auf Ihrem Smartphone
die MyPhoneExplorer-Client-App. Die
MyPhoneExplorer-Anwendung auf dem PC
sucht das Smartphone im Netzwerk und verbindet
sich damit. Das setzt voraus, dass
beide Geräte sich im selben lokalen Netzwerk
befinden. Nachdem die Verbindung
aufgebaut ist, synchronisiert MyPhoneExplorer
den Computer mit dem bisherigen Stand
Ihres Smartphones. Um jetzt die exportierten
Daten wieder zu importieren, gehen Sie
genau wie beim Exportieren vor, klicken aber
im Menü auf Importieren… . Damit die neu
importierten Kontakte im Smartphone auftauchen,
müssen Sie zu guter Letzt noch einmal
synchronisieren, was Sie über das linke
blaue Icon in der oberen Menüleiste erledigen.
Sobald die Synchronisation abgeschlossen
ist, stehen Ihnen im neuen Smartphone
alle bisherigen Kontakte sowie der Kalender
zur Verfügung.
Abb. 7: Die Synchronisation zwischen
Computer und Android läuft
komplett kabellos ab.
Fazit
Mit dem erworbenen Wissen ist der Umzug
Ihrer Daten kein Problem mehr. Mit den
Bordmitteln, die praktisch jedes alte Handy
mitbringt, ist es ganz einfach möglich, die
Kontakte schnell und bequem auf das neue
Smartphone zu übertragen. Mit zusätzlichen
Tools klappt das auch mit dem Kalender, in
vielen Fällen lassen sich sogar die SMS auf
ähnliche Art übertragen.
● ● ●
84
Februar 2014
Android-User.de
Expert Panel
Mobile Enterprise
10.–14.03.2014
Mobility-Trends der Unternehmens-IT
Tägliches Vortragsprogramm
Themenhighlights:
Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Mobile Strategy, Mobile Device Management,
Mobile Security, Mobile Lösungen zu CRM / ERP / BI / Office, Service, Instandhaltung,
Logistik, Softwareentwicklung & Systemintegration, u.v.m.
www.cebit.de/de/mobile-enterprise
Powered by
Presented by
pluspol.de
Marketing Kommunikation Internet
Tipps & Tricks
Musik-Tipps
Audio-Tipps
Auch im neuen Jahr versorgen wir euch mit den neuesten Alben aus den unterschiedlichen Genres. Über Anregungen
und Feedback freuen wir uns immer. Schickt einfach eine Mail an musik@android-user.de.Wie gewohnt
küren wir jeden Freitag ein Album der Woche auf www.android-user.de. Christian Ullrich
Thomas D: Aufstieg und Fall des Tommy Blank
BorisBreuer
Wenn Thomas D solo unterwegs ist, werden innere
Dämonen zu Freunden, ehe der Seelenkrieg die Rivalität
wieder befeuert. Grenzen zwischen Gut und
Böse werden verwischt. Freund und Feind, Lachen
und Weinen, Erfolg und Flop gehen Hand in Hand
und sind doch die bittersten Feinde. Thomas D wandelt
auf diesem schmalen Grat so sicher wie auf
einer Slackline zwischen zwei Bäumen. Mehr zum
Spaß als zur Seelenreinigung, dennoch gelingt ihm
ein mehr als ansprechendes Album, das
von den Texten stärker lebt als von seinen
Skills, und mit Herbert Grönemayer,
Sammy Deluxe, Maxim, u.a. eine spannende
Featureliste bringt. [LINK 1]
Genre: Hip-Hop
Für Fans von: Die Fantastischen Vier
Label: Columbia Records
Devil Duck Records
Sea Wolf:
Old World Romance
Die raue See und die wilden Wolken auf dem Cover lassen
auf ungemütliche Zeiten tippen. Sobald sich aber die Musik
auf „Old World Romance“ mit ihrem glasklaren Klang ausbreitet,
wird schnell klar, dass Sea Wolf kein bärtiger
Haudegen ist, sondern ein Träumer mit reinem
Herzen, der zauberhafte Popmusik spielt.
Mit leicht melancholischem Hang und großen
Melodien ausgestattet, gehen die Lieder unter
die Haut und prägen sich ins Gedächtnis ein.
Diese Lieder müssen unbedingt auf den großen
Radiosendern in Rotation laufen! [LINK 2]
Genre: Indie-Pop
Für Fans von: Noah and The Whale
Label: DevilDuckRecords
86 FEBRUAR 2014
Musik
Max Herre: MTV
Unplugged
Max Herre kommt der Quadratur des Kreises
immer näher. Über zwei Stunden Musik, ein
25-köpfiges Orchester, alle Hits aus seiner
17-jährigen Karriere. Und weil das noch nicht
genug ist, lädt er noch ein paar Freunde ein, darunter:
Joy Denalane, Samy Deluxe, Gentleman,
Patrice, Afrob, Megaloh und Philipp
Poisel. Zusammen spielen sie Klassiker wie
A.N.N.A oder neue Hits wie Wolke 7. All diese
fügen sich harmonisch in den akustischen
Klang des Unplugged-Konzerts
ein und zeigen, wie entspannt
Musik sein kann. Egal ob sozialkritisch
oder liebestrunken: Max Herre
beherrscht beides. [LINK 3]
HiGHLight
Erik Weiss
Genre: Soul / Hip-Hop
Für Fans von: Freundeskreis
Label: Nesola Universal Music
Stephen Malkmus
and The Jicks:
Wig Out at Jagbags
Als der Indie noch in
den Kinderschuhen
steckte, war Stephen
Malkmus bereits so
etwas wie der Vater
der Szene. Mit seiner
Band Pavement war
er bereits Ende der
80er-Jahre aktiv und
prägte die 90er-Jahre mit. Als Solokünstler
liefert er mit seiner Band The Jicks eine
Wundertüte aus schiefen Gitarren und
charmanten Melodien, deren Geist das
Jammen ist. Die Lieder streben daher
nicht nach Perfektion, sondern viel mehr
nach Freiheit. Garniert wird „Wig Out at
Jagbags“ mit einem bunten Strauß aus
Freejazz-Noise, in sich ruhenden Bläsern
und ganz viel Indie-Rock-Pop. [LINK 4]
Lana Del Rey:
Tropico
Lana Del Rey ist
ein Phänomen
der Popkultur.
Mit „Born To
Die“ gelang ihr
2012 der Durchbruch. Neben Hitsingles machte
sie auch als Model auf sich aufmerksam, ehe es
ruhig um sie wurde. Bis jetzt. Die EP „Tropico“
beinhaltet zwar nur 3 Songs, diese sind aber
elegant im Klang und leben von der Spannung
eines gut gehüteten Geheimnisses und offenbaren
das Talent der Musikerin. Das aber
nicht genug, zur EP gibt
es auch einen Film, von
und mit Lana Del Rey.
Aber seht selbst! [LINK 5]
Genre: Pop
Für Fans von: Adele, Birdy
Label: Universal
Genre: Indie
Für Fans von: Pavement
Label: Domino Records
Universal
Android-user.de
Stones Throw Records
7 Days of Funk:
7 Days of Funk
Snoop Dogg kann alles: Rap, Folk, Reggae
und natürlich Funk. Unter dem
Namen Snoopzilla hat er sich mit Dâm-
Funk verbrüdert und „7 Days of Funk“
aufgenommen. Entstanden ist ein Album,
das die ruhigen Klänge des Funk durch
Nebelschwaden schickt, die überall da
sind, wo Snoop Dogg auftaucht. Womit
das wohl zu tun hat? Aber lassen wir das,
denn dieses Album ist selber ein Rauschmittel,
das den Hörer umhüllt. Gesang
wird angedeutet, Sprechgesang taucht
auf und verschwindet zwischen verstrahlten
Synthesizerflächen. Bässe und Beats
stehen knopfnickend in der Ecke und beobachten
die erotischen Tänze der weiblichen
Fans. [LINK 6]
Genre: Funk
Für Fans von: Prince / Snoop Dogg
Label: Stones Throw
ShaneMcCauley
Jennifer Rostock:
Schlaflos
„Für den Indie zu hübsch, für Mainstream zu obszön“,
singen Jennifer Rostock und führen sich ihre
eigene Problematik vor Augen. Es ist aber auch
schwer, denn Punk-Attitüde und Chart-Kompatibilität
sind schwer zu vereinen. Sie meistern das
dennoch und lassen krachende Riffs auf große
Melodien treffen. [LINK 7]
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31699
1. One Direction
Überschwängliches Pop-Album
2. Kid Ink
R’n’B-Durchstarter
3. Shearwater
Indie-Coversongs für Indie-Puristen
4. Nils Frahm
Klavier, Elektro, Sphärenklänge
5. Beastmilk
Der rockige Geist von Joy Division
Genre: Punk / Pop
Für Fans von: Mia / Rise Against
Label: Warner
Weitere Highlights
aus dem Play Store
88
FEBRUAR 2014
Android-User.de
Musik
Musik-App des Monats
Sing! Karaoke
kostenlos
Du singst gerne unter der Dusche oder trällerst
eine Lied im Radio mit? Dann solltest du unbedingt
„Sing! Karaoke“ testen. Diese App bietet
eine umfassende Liste an aktuellen Songs. Leider sind sie
nicht alle kostenlos. Auch wer seine Lieder mit der Community
teilen will, muss Geld bezahlen. Das trübt die
Freude an dieser sonst sehr schön gemachten App, die
dank des automatisch scrollenden Texts und sehr übersichtlich
gehaltener Tonhöhen- und Tonlängenanzeige besonders
für Nichtmusiker interessant ist. Der leise Backgroundgesang
hilft, die Melodie zu finden. Wer wissen
will, wie gut er singt, bekommt in Echtzeit die Genauigkeit
seiner Sangeskunst angezeigt. Wer die App nutzen will,
braucht ein aktuelles und
leistungsstarkes Smartphone
oder Tablet. [LINK 8]
kostenlos
carloscastilla , 123RF
Hardware des Monats
Sol Republic "Jax"
Der Hersteller will hochwertigen Sound mit ansprechendem
Design zu einem fairen Preis verknüpfen.
Über das Design lässt sich – wie so oft –
streiten. Fakt ist, dass die Kopfhörer aus Plastik
hergestellt sind und sich dementsprechend billig
anfühlen. Der Sound legt Wert darauf, die Bässe
nicht zu wuchtig und die Höhen klar wiederzugeben.
Die Mitten gehen jedoch etwas unter. Die Tastenbedieneinheit
ist leider nur sehr eingeschränkt
zu nutzen. Positiv ist das Flachkabel zu erwähnen,
wodurch der Kabelsalat etwas eingedämmt wird.
Im Großen und Ganzen ist das Preis-Leistungs-
Verhältnis in Ordnung, wenn der Hörer
keinen großen Wert auf die Tastenbedienung
legt. [LINK 9]
35 €
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31699
Android-user.de FEBRUAR 2014 89
Tipps & Tricks
Frag Andy
Andy beantwortet deine Fragen rund um Android, Handys, Tarife und Apps
Frag Andy
Du suchst nach einem Handy? Die
beste App für einen bestimmten Zweck?
Einen neuen Tarif? Dein Handy streikt,
und du brauchst Hilfe? Ich gebe mein
Bestes, um Fragen verständlich, ehrlich
und unabhängig zu beantworten. Du
kannst mich jederzeit per E-Mail unter
andy@android-user.de erreichen!
Christoph Langner
Thatchakon Hinngoen, 123RF
Hallo, mein Name
ist Andy und ich
beschäftige mich
schon seit Jahren
beruflich und privat mit
Handy- und Mobilfunk-Themen.
Davon sollt auch Ihr nun
profitieren. Ob Handys, Apps
oder Tarife, ich möchte für eure
Fragen und Probleme eine Antwort
finden. Zur Seite steht mir
das Redaktions-Team der Android
User. Gemeinsam
lösen wir euer
Problem,
Euer Andy!
Das Wiko Cink Peax 2
vibriert
Holger J. via E-Mail: Aufgrund Ihres Testberichts
zum Wiko Cink Peax 2 [LINK 1] habe ich
mir dieses Telefon gekauft. Nun aber habe ich
das Problem, dass das Handy immer dann vibriert,
wenn ich jemanden anrufe und der Angerufene
das Gespräch annimmt. Da ich das
Handy zu der Zeit ans Ohr halte, stört mich
diese Eigenschaft doch sehr. Bei eingehenden
Anrufen lässt sich das Vibrieren unter Einstellungen
| Audioprofile abstellen, aber für ausgehende
Anrufe kann ich keine Einstellung
finden. Der Support von Wiko meint, dass das
bei allen Geräten so wäre und Android dies so
vorgäbe, aber irgendwie will ich das nicht so
ganz glauben, andere Geräte vibrieren in diesem
Fall nämlich nicht.
Hallo Holger, üblicherweise vibrieren Android-Smartphones
bei einem erfolgreichem
Verbindungsaufbau in der Tat nicht, hier liegt
die Hotline von Wiko leider falsch. Die Funktion
ließe sich jedoch in den Einstellungen
der Telefon-App aktivieren. Bei einem Standard-Android
(also zum Beispiel bei den Nexus-Handys
von Google oder Handys mit
Custom-ROMs wie zum Besispiel Cyanogen-
Mod) nennt sich die Option in den Einstel-
90
Februar 2014
Android-User.de
Tipps & Tricks
Frag Andy
Abb. 1: Die Einstellungen der Telefon-App
sind unter Android nur
schwer zu finden.
Abb. 2: In den Settings lässt sich
festlegen, ob das Handy bei Telefonaten
vibrieren soll.
Abb. 3: Schiebt man Apps auf den
Homescreen, wird nur ein weiterer
Link dazu angelegt.
Abb. 4: Schulnoten lassen sich
auch gut in einer kleinen Google-
Drive-Tabelle verwalten.
lungen „Bei Annahme vibrieren“, bei anderen
Herstellern wie LG zum Beispiel aber
auch „Vibrations-Verbindung“.
Das Cink Peax 2 haben wir nicht mehr in
der Redaktion, aber das gerade vorliegende
Wiko Darkside vibriert auch bei ausgehenden
Telefonaten nicht – Wiko aktiviert daher
diese Vibration nicht bei allen seinen Modellen.
Allerdings tauscht der Hersteller die
Standard-Telefon-App von Android auf seinen
Geräten aus, da die Original-Wähl-App
nur mit einer SIM-Karte umgehen kann. Hier
vermissen wir die Möglichkeit, die Vibration
beim Verbindungsaufbau zu de-/aktivieren.
Notenverwaltung für
alle Kids
Sabine L. via E-Mail: Da ich Mama von Kindern
im Schulalter bin und diese noch nicht
im Besitz eines eigenen Smartphones sind,
würde ich gern in einer Schulnoten-App die
Noten aller meiner Kinder verwalten. Allerdings
sind die Schulnoten von meiner Tochter
schon ausgefüllt, wenn ich die Anwendung
ein zweites Mal auf meinen „Büro-Ordner“
ziehe. Kann ich nicht die Schulnoten-App ein
zweites Mal auf die Oberfläche legen, um
auch die Noten von meinem Sohn zu notieren?
Oder muss ich warten, bis die Kids ihr eigenes
Smartphone haben und ihre Noten dort
selber verwalten können?
Hallo Sabine, Apps kannst du generell immer
nur einmal installieren. Spielst du also aus
dem Play Store eine Anwendung auf dein
Handy, dann findest du sie üblicherweise
erst einmal nur in der App-Schublade, von
dort kannst du sie auf einen deiner Homescreens
ziehen. Das heißt aber nicht, dass du
sie mit Sack und Pack kopierst, du legst einfach
nur eine weitere Verknüpfung zur selben
Anwendung mit denselben Daten an
einer anderen Stelle an.
Die von dir genutzte Noten-App verwaltet
wohl nur die Daten eines Kindes, daran lässt
sich leider nichts ändern. Du bräuchtest ein
Programm, das mit den Noten mehrerer
Schüler umgehen kann. Doch auch hier habe
ich schlechte Nachrichten: Im Play Store ist
keine App zu finden, die eben das kann. Die
Entwickler denken immer nur an Notenverwaltungs-Apps
für Schüler und Studenten
selber, aber nie an die Eltern.
Meine Idee wäre es, in Google Drive [LINK 2]
pro Kind eine Tabelle anzulegen, in der du
die Noten jedes deiner Kinder von Hand einträgst.
Mit ein paar Excel-Kenntnissen lässt
sich die Tabelle leicht dahingehend ergänzen,
dass das Dokument automatisch den
aktuellen Schnitt ausrechnet. Das ist nicht
ganz so bequem wie eine eigenständige App,
aber im Endeffekt deutlich flexibler.
Akku des Nexus 5
austauschen
Harald M. via E-Mail: Ich hätte eine Frage zum
Nexus 5, das ich gleich nach Veröffentlichung
ergattern konnte. Da es technisch stark mit
dem LG G2 verwandt ist, könnte man ja spekulieren,
ob die Akkus gegebenenfalls kompatibel
sind? Dann könnte man den 2300-mAh-
Akku des Nexus 5 gegen den deutlich größeren
3000-mAh-Akku des LG austauschen.
Weißt du dazu schon etwas?
Sergey Konyakin, 123RF
Android-user.de Februar 2014 91
Tipps & Tricks
Frag Andy
Abb. 5: 1Weather ist eine ebenso
hübsche Alternative zur Wetter-
App von Yahoo.
Abb. 6: Wer die Google-Dienste
nicht nutzen will, sollte die Synchronisierung
mit Google deaktivieren.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31642
Hallo Harald, auch wenn das Nexus 5 auf
dem LG G2 basiert, identisch sind die Geräte
nicht. Das G2 nutzt eine komplett andere
Batterie als das Nexus 5. Sie unterscheidet
sich nicht nur in der Kapazität, sondern auch
in den Dimensionen [LINK 3]. Die gute Nachricht
ist jedoch, dass sich das Nexus 5 relativ
leicht öffnen lässt [LINK 4] – jedoch unter Verlust
der Garantie.
Sollte eines Tages der Akku kaputt gehen,
dann lässt sich dieser auch ohne Einschicken
austauschen, dazu ist nur wenig Werkzeug
nötig. Die Batterie trägt die Kennzeichnung
„LG BL-T9“, sie wird mit Sicherheit in Zukunft
ihren Weg zu Internethändlern finden.
Bis dahin lädst du dein Nexus 5 unterwegs
mit einem Akkupack nach, die MiPow Power
Tubes [LINK 5] haben sich bei uns bewährt.
KitKat-Update für das
Galaxy S4
K. via E-Mail: Lieber Andy, ich möchte gerne
mal wissen, ob du schon Informationen über
ein Update des Samsung Galaxy S4 auf Android
4.4 „KitKat“ hast? Das Handy ist ja noch
recht neu, ein Update müsste für den Hersteller
Pflicht sein, oder?
Hallo K., die Hersteller hüllen sich bezüglich
Updates seit jeher in Schweigen. Eine offizielle
Aussage bekomme auch ich nur dann,
wenn Samsung diese aus eigenen Stücken
veröffentlicht. Nach meiner Erfahrung kann
ein Update auf eine neue Android-Version jedoch
durchaus ein paar Monate benötigen.
Das S4 wird aber auf jeden Fall auf Android
4.4 aktualisiert werden. Ich denke aber
nicht, dass das Update vor Januar/Februar,
vielleicht auch März verteilt werden wird.
Der Termin würde gut zum Mobile World
Congress passen (der größten Mobilfunkmesse
in Europa). Da hätte Samsung den
entsprechenden Rahmen.
Apps ohne Play Store
installieren
Jürgen G. via E-Mail: Da ich Google nicht über
den Weg traue und auch gar nicht erst Gmail
verwenden möchte, verzichte ich auf meinem
Handy komplett auf einen Google-Account.
Ohne Account lässt sich aber der Play Store
nicht nutzen – auf Apps möchte ich jedoch
nicht verzichten. Ich lade daher meine Apps
als APK-Dateien aus dem Internet und installiere
Sie dann von Hand. Das ist aufwendig,
und oft finde ich auch nichts oder nur veraltete
Versionen. Gibt es keinen besseren Weg,
um an Apps zu kommen?
Hallo Jürgen, von wahllos zusammengesuchten
APKs möchte ich dir ganz dringend abraten.
Bei Apps, die du auf diesem Weg findest,
ist die Chance hoch, dass sie manipuliert
wurden. Ob sie nun deine Daten ausspionieren,
Spam versenden oder kostenpflichtige
Premium-SMS verschicken. Irgendwann
wirst du dir ein Schadprogramm auf das
Handy holen und dich danach richtig ärgern.
Ich würde dir empfehlen, über deinen
Schatten zu springen und einen Account bei
Google anzulegen und den Play Store zu nutzen.
Du musst ja die restlichen Google-
Dienste nicht benutzen. In den Einstellungen
unter Konten und Google öffnest du dann deinen
Google-Account. Dort kannst du die Synchronisierung
für jeden von Google angebotenen
Dienst deaktivieren.
Ich kann auch verstehen, wenn du ganz
auf Google verzichten möchtest. In diesem
Fall würde ich dann aber komplett auf Open-
Source-Software auf meinem Handy setzen.
Davon gibt es für Android sogar sehr viel,
über den F-Droid-Market [LINK 6] lassen sich
Hunderte quelloffener Apps sogar sehr bequem
installieren und aktuell halten, ganz
so, als ob man den Play Store benutzen
würde. Auf kommerzielle Apps musst du
dann aber auch weiterhin verzichten.
Apps ohne Play Store
installieren
Georg E. via E-Mail: Mich würde interessieren,
warum ich bei der Yahoo-Wetter-App unter
den Einstellungen keine Wetterwarnung aktivieren
kann? Da gibt es keine Kästchen zum
Anklicken. Und in eurer App-Vorstellung steht
auch beschrieben, dass man Warnungen aktivieren
kann.
Hallo Georg, ich denke du spielst auf diesen
Beitrag [LINK 7] auf android-user.de an.
Von Warnungen vor beispielsweise Stürmen
oder Blitzeis steht in diesem Artikel jedoch
nichts. Das kann die App leider auch nicht,
es ist lediglich möglich, der App ein festes
Plätzchen in der Benachrichtungsleiste zu
geben. Du bekommst dann immer Infos zum
Wetter, wenn du deine Nachrichten prüfst.
Wenn du eine ansprechende Wetter-App
suchst, die dich auch vor Unwettern warnen
kann, dann schau dir mal 1Weather [LINK 8]
an. Die Anwendung kannst du kostenlos aus
dem Play Store herunterladen und in vollem
Umfang testen. Die Werbung bekommst du
per In-App-Kauf für 1,50 Euro weg. Die Warnungen
sind von Haus aus aktiv, du kannst
aber das Aktualisierungsintervall in den Einstellungen
verkürzen.
● ● ●
92
Februar 2014
Android-User.de
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Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Kleine Tipps mit großer Wirkung
Tipps für
alle Fälle
In dieser Rubrik zeigen wir Ihnen Tricks und Apps,
die das Arbeiten und Spielen mit Ihrem Android-
Gerät einfacher und angenehmer machen oder
tele52, 123RF
einfach nur cool sind. Patrick Neef
Chrome: Browserverlauf
löschen
Im Chrome-Browser können Sie
entweder den kompletten Verlauf
oder nur einzelne Einträge löschen.
Öffnen Sie dazu das Menü, und tippen Sie
auf Verlauf. Sie sehen dann alle Einträge des
Verlaufs, die sich mit Hilfe des „x“ am rechten
Rand entfernen lassen. Oder Sie tippen
unten auf Browserdaten löschen und entfernen
damit nicht nur den gesamten Verlauf,
sondern wahlweise auch den Cache, Cookies,
Passwörter und Autofill-Daten. Sind Sie
in gesundem Maße paranoid und wollen gar
keine Spuren hinterlassen, können Sie den
Chrome-Browser auch im Inkognito-Modus
öffnen. Dabei arbeiten Sie mit Tabs, die nach
dem Schließen keine Spuren
hinterlassen. Lesezeichen
sind über diesen
Modus trotzdem zugänglich.
Sie werden allerdings
feststellen, dass Sie sämtliche
Passwörter jedesmal
neu eingeben müssen.
dem man die Empfehlung versenden will (E-
Mail, Twitter, Facebook) und schickt die
Nachricht ab. Viel zu kompliziert! Unter Android
kann man Webseiten viel einfacher teilen!
Dazu tippen Sie auf das oft übersehene
Teilen-Symbol. Daraufhin öffnet sich ein
Fenster, das Ihnen verschiedene Apps und
Möglichkeiten des Teilens vorschlägt. Sehen
Sie das Symbol nicht, finden Sie den Eintrag
Teilen mit einem Tipp auf die Menütaste.
Wörterbuch ergänzen
Die Autokorrektur ist eine feine
Sache, doch nicht immer auf der
Höhe der Zeit. Das Wort „Tablet“
wird ständig zu „Tablett“ umgewandelt, und
das ist nur ein Beispiel von vielen, in denen
Abb. 1: Löschen Sie ab und an den
Verlauf der von Ihnen besuchten
Webseiten im Browser.
Das Teilen-Menü
nutzen
Es ist eine alte
Gewohnheit:
Man findet eine
tolle Webseite und möchte
sie Freunden empfehlen.
Dazu tippt man auf die
Adressleiste, markiert die
URL, kopiert die Adresse
in die Zwischenablage, öffnet
das Programm, mit
Abb. 2: Das Teilen-Menü öffnen Sie
je nach Gerät über die Menü-Taste
oder das Menü-Symbol.
Abb. 3: Die Auswahl im Teilen-
Menü hängt ganz von den auf
Ihrem Handy installierten Apps ab.
94
Februar 2014
Android-User.de
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
die Autokorrektur ganz schön nerven kann.
Aber Sie können pädagogisch eingreifen:
Bringen Sie dem Wörterbuch Ihres Smartphones
einfach neue Wörter bei!
Tippen Sie dazu auf das Wort, das die Korrekturfunktion
des Smartphones als falsch
markiert hat. Ein roter Balken unter dem
Wort zeigt Ihnen ein solches an. Dann sehen
Sie ein paar Vorschläge und unterhalb davon
den Punkt Zum Wörterbuch hinzufügen. Ab
sofort wird das Wort als korrekt erkannt und
nicht mehr rot unterstrichen, geschweige
denn von der Autokorrektur geändert. Selbstverständlich
funktioniert das auch mit Eigennamen
und sämtlichen Ausdrücken, die Sie
im Alltag gerne verwenden.
Abb. 4: Fügen Sie umgangssprachliche
Begriffe zum Wörterbuch Ihres
Handys hinzu.
Anrufe per SMS beantworten
Sind Sie auch verärgert, wenn Sie
jemand einfach „wegdrückt“. Wenn
der Angerufene das Telefon nicht
einfach weiterklingeln lässt, sondern Sie
nach zwei, drei Freizeichen direkt auf dem
Anrufbeantworter landen? Damit Sie selber
nicht unhöflich wirken, können Sie dem Anrufer
direkt nach dem Wegdrücken eine
Nachricht mit einer kurzen Erklärung zukommen
lassen, warum Sie momentan kurz
angebunden sind.
Jedes Android-Smartphone hat dazu in
den Anrufeinstellungen – die Sie nicht über
die gewöhnlichen Einstellungen des Handys,
sondern nur direkt über die Telefon-App erreichen
– ein paar vorformulierte Nachrichten
parat. Damit die Nachrichten nicht zu
monoton klingen und zur augenblicklichen
Situation passen, können Sie an dieser Stelle
auch eigene SMS-Antworten verfassen.
bietern zulassen (Einstellungen | Sicherheit |
Unbekannte Herkunft) und den Amazon
App-Shop aus dem Netz herunterladen
[LINK 1], dann ist er ganz schnell auch auf
Ihrem Android-Gerät verfügbar.
Das Besondere: Hier gibt es jeden Tag eine
eigentlich kostenpflichtige App zum Nulltarif,
und diese ist oft besonders gut, bekannt
oder beliebt. Die Apps sind mit Ihrem Amazon-Konto
verbunden und gehen selbstver-
Apps aus dem
Amazon App-Shop
Googles Play Store
ist prall gefüllt mit
allen Apps, die man
sich nur wünschen kann: Wer
eine bestimmte App sucht,
der wird hier eigentlich
immer fündig. Neben dem
Play Store gibt es jedoch alternative
App-Stores für Android.
Der Amazon App-Shop
ist der größte unter ihnen,
was viele Android-Nutzer
ohne Kindle-Tablet gerne
übersehen. Die dafür nötige
App finden Sie zwar nicht im
Play Store, aber wenn Sie in
den Einstellungen die Installation
von Apps von Drittan-
Abb. 5: Per Wisch nach oben lehnen
Sie das Gespräch ab und schicken
eine SMS hinterher.
Abb. 6: Als Antworten stehen Ihnen
eine Reihe von vorformulierten
Nachrichten zur Verfügung.
Abb. 7: Der Amazon App-Shop bietet
jeden Tag eine normalerweise
kostenpflichtige App gratis an.
Android-user.de
Februar 2014 95
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Abb. 8: Nach dem Kauf mehrerer
Humble Bundles besitzen Sie eine
stolze Spielesammlung.
ständlich nicht verloren, wenn Sie auf ein
neues Android-Gerät umsteigen. Probieren
Sie es aus, es lohnt sich!
Günstige Games mit dem
Humble Bundle
Ähnlich wie im Amazon App-Shop,
können Sie auch über die Humble-
Bundle-App [LINK 2] Spiele auf Ihrem
Handy oder Tablet installieren. Bei der Humble-Bundle-App
handelt es sich aber nicht
um einen zusätzlichen App Store, sondern
eher um eine Möglichkeit, bequem an die
Spiele aus den berühmten Humble-Bundle-
Deals [LINK 3] zu gelangen.
Die Bundles enthalten bekannte Sammlungen
hochwertiger Spiele, die Sie zu einem
guten Preis bekommen, den Sie sogar selbst
bestimmen dürfen. Haben Sie sich dort einen
Account angelegt, können Sie die Apps jederzeit
wieder herunterladen. Das Tolle: Die
Humble-Bundle-App ist im Google Play Store
kostenlos verfügbar und muss nicht erst umständlich
über eine Webseite manuell auf das
Handy geladen werden.
Daten per DropSpace zu
Dropbox schicken
Dropbox ist eine tolle App, mit der
Ihre wichtigsten Daten immer griffbereit
sind. Besonders hilfreich ist
die automatische Upload-Funktion von
Fotos. Damit müssen Sie nicht mehr daran
denken, Ihre Handyfotos zu sichern – das geschieht
automatisch im Hintergrund. Alles
andere auf dem Android-Gerät lässt sich per
Dropbox aber nur dann sichern, wenn man
Hand anlegt und die Dateien allesamt in den
Dropbox-Ordner verschiebt – bei vielen zu sichernden
Dateien ist das viel zu mühsam.
Viel einfacher geht das mit der App Drop-
Space [LINK 4], die im Dropbox-Speicher ein eigenes
Verzeichnis erstellt und dort alle Dateien
aus ausgewählten Verzeichnissen automatisch
sichert. So kopieren Sie Dokumente,
Fotos und vieles mehr in Ihre Dropbox.
Zwei Dinge sollten Sie aber beachten: Zum
einen sichert die App im aktuellen Zustand
lediglich Daten von der SD-Karte. Zum anderen
handelt es sich um eine Ein-Wege-Synchronisation:
Die Daten von der SD-Karte
werden daher nur auf Ihr Dropbox-Konto kopiert.
Ändern Sie dort etwas an den Dateien,
dann landen die Änderungen – nicht wie
vom PC gewohnt – auch wieder auf Ihrem
Handy. Davon abgesehen, ist DropSpace ein
zuverlässiges Werkzeug, um Dateien bequem
per Dropbox zu sichern.
SMS aus Hangouts entfernen
Google weiß nicht so genau, wohin
der Weg von Hangouts führt. Einst
als Ersatz von Google Talk gedacht,
war die App bisher nur ein Chat-Ersatz für
WhatsApp-Verweigerer. Doch ein Update der
Anwendung hat jüngst die Funktionen von
Hangouts mit dem Senden von SMS verknüpft.
Prima Sache eigentlich, doch nun
kann man bei einem schnellen Blick auf die
Statusleiste nicht mehr erkennen, ob man
eine Nachricht über Hangouts oder eine SMS
erhalten hat, wenn das Telefon gesperrt ist.
Nicht jeder Android User ist daher von der
SMS-Integration in Hangouts angetan.
Wenn Sie das zu sehr stört, dann können
Sie die Verknüpfung mit der SMS-Funktion
wieder aufheben. Öffnen
Sie dazu einfach die Hangouts-App,
und tippen Sie
auf Einstellungen. Dort klicken
Sie auf den Unterpunkt
SMS und entfernen
den Haken bei SMS aktivieren.
Ihre SMS finden Sie
danach – wie gewohnt –
lediglich in der normalen
SMS-App Ihres Handys.
Abb. 9: DropSync lädt automatisch
Inhalte von Ihrer SD-Speicherkarte
zu Dropbox hoch.
Abb. 10: Die Integration von SMS in
die Hangouts-App lässt sich auch
wieder abstellen.
Alarm abstellen
(KitKat)
Kennen Sie das:
Sie stellen den
Wecker auf Ihre
übliche Aufstehzeit um
sieben Uhr, wachen aber
bereits aus purer Gewohnheit
fünf Minuten vorher
96
Februar 2014
Android-User.de
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Abb. 11: Mit Android 4.4 lassen sich
Alarme ab einer Stunde vor Fälligkeit
deaktivieren.
auf. Da Sie nun nicht wollen, dass der Wecker
andauernd läutet, während Sie unter der
Dusche stehen, öffnen Sie die Uhr-App und
deaktivieren den Wecker – mit der Folge,
dass der Wecker am nächsten Morgen stumm
bleibt und Sie verschlafen.
Es geht unter dem neuen Android 4.4 „Kit-
Kat“ nun aber auch schneller, einfacher und
vor allem auch ohne Verschlafen: In der aktuellen
Android-Version können Sie jeden
Alarm, der in weniger als einer Stunde droht,
über die Benachrichtigungsleiste deaktivieren.
Unter dem Hinweis Anstehender Alarm
befindet sich der Punkt Jetzt schließen, mit
dem Sie den Alarm vor seiner Fälligkeit ausschalten,
ohne dafür extra in die App gehen
zu müssen. Praktisch!
Abb. 12: Facebook wurde kaum
geöffnet, und trotzdem steht die
App an erster Stelle?
Detaillierte
Prozess-Infos
(KitKat)
Viele Android-
User sind sehr
daran interessiert,
Apps und deren Prozesse
zu verstehen und zu
optimieren. Das hat durchaus
sein Gutes, denn
schließlich ist das Eingreifen
des Benutzers in diesem
Maße nur bei Android-Geräten
möglich. Wer
es etwas genauer wissen
will, der kann seit KitKat
nun in den Prozessstatistiken
der Entwickleroptionen
genau sehen, welche
Apps über welchen Zeitraum
wie aktiv waren. Die
neuen Prozessstatistiken unterscheiden zwischen
Apps im Hintergrund, solchen im Vordergrund
und Apps im Cache. Über das
Menü wählen Sie die entsprechende Statistik
aus.
Allein dieser Einblick ist für den Otto-Normal-Benutzer
schon sehr interessant. So führen
die Prozessstatistiken zum Beispiel sehr
deutlich vor Augen, dass Facebook ziemlich
viel Aktivität verursacht, ohne dass die App
auf dem Handy häufig benutzt wurde – die
Akkulaufzeit wird aufgrund dieser Hintergrundtätigkeit
von Facebook nicht länger
werden. Leider lässt sich die Dauer der Statistik
nicht auf mehr als einen Tag ausweiten,
für einen erhellenden Blick in die Prozessoraktivitäten
reicht das aber allemal. ● ● ●
Alle
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Tipps & Tricks
Mobilen Datenverbrauch einschränken
Mobilen Datenverbrauch bei Roaming einschränken
Achtung,
Kostenfalle
Aufgrund sinkender
Roaminggebühren
greift man auch im Ausland
gerne mal zum
Handy. Aber Achtung,
bei Datenroaming drohen
hohe Kosten. Wir
zeigen Ihnen, wie Sie
die Kostenfalle umgehen.
Christoph Langner
Christos Georghiou, 123RF
Zu Hause im WLAN müssen Sie sich
keine Gedanken um den Datentraffic
Ihres Handys machen. Dank der
dicken DSL-Flatrate entstehen keine
zusätzlichen Kosten. Auch unterwegs in
Deutschland müssen Sie keine allzu hohen
Gebühren fürchten, im schlimmsten Fall ist
das Inklusivvolumen Ihrer Datenflatrate ein
paar Tage früher aufgebraucht, tröpfeln neue
Mails eben ein paar Tage lang im Schneckentempo
auf das Handy.
Durchaus problematisch aber kann es im
Ausland werden, wenn Sie ausnahmsweise
per Datenroaming ins Internet gehen und die
Verbindung des Handys per Hotspot-Funktion
mit dem Tablet oder anderen
Handys teilen. Viele Apps arbeiten
nämlich im Hintergrund weiter
und saugen ohne Ihr Zutun Daten
aus dem Netz. Der Datenhunger
lässt sich jedoch auch im WLAN
und somit bei Hotspotnutzung
einbremsen.
Roaming aktivieren
Generell müssen Sie sich auf
einer Auslandsreise keine Sorgen
machen, dass
Ihr Handy weiter
munter Daten aus
dem Internet zieht.
Das Datenroaming,
also der Aufbau
einer Internetverbindung
über
UMTS oder LTE im
Netz eines ausländischen
Mobilfunkanbieters, ist
bei Android von Haus
aus deaktiviert.
Sie müssen es erst eigenhändig
in den Einstellungen
unter Drahtlos
& Netzwerke | Mehr… |
Mobilfunknetze oder auch in Einstellungen |
Datenverbrauch aktivieren. Daraufhin warnt
Sie das System, dass dabei hohe Kosten für
die Datennutzung im Ausland entstehen können
(siehe Kasten „Roamingkosten“).
Damit Sie während des Datenroamings Ihr
Mobilfunkkonto schonen, sollten Sie auch
gleich die Option Hintergrunddaten beschränken
setzen. Sie verhindert, dass Apps
wie YouTube, Google Currents oder Dropbox
größere Datenmengen im Hintergrund transferieren,
um zum Beispiel neue Videos Ihrer
abonnierten YouTube-Kanäle und die letzten
Nachrichten direkt vorhalten zu können oder
Bilder in den Cloudspeicher zu laden.
Solche Aufgaben können meist darauf warten,
dass Sie sich im Hotel wieder ins günstige
WLAN einloggen können. Von Ihnen
aktiv gestartete Apps dürfen jedoch trotz dieser
Option Daten aus dem Internet laden. So
verlieren Sie kaum Komfort, schonen aber
Ihren Geldbeutel.
Hotspot aktivieren
Damit auch das Tablet oder die Handys Ihrer
Mitreisenden während der Reise ins Netz
können, lässt sich die Verbindung eines Geräts
per „mobilem Hotspot“ teilen. Besonders
sinnvoll ist dies, wenn Sie ein Auslandspaket
für Ihren Mobilfunkvertrag hinzubuchen
oder – noch besser und billiger – während
Ihrer Reise eine günstige Prepaid-Karte eines
Computer und Hotspots
Ihren WLAN-Hotspot können Sie nicht nur mit
anderen Tablets oder Handys nutzen, sondern
auch mit Ihrem Notebook oder Desktop-Computer.
Achten Sie dabei jedoch auf im Hintergrund
laufende Prozesse. Ihr Windows muss
mit Sicherheit nicht über die teure Roamingleitung
die letzten Updates laden. Deaktivieren
Sie daher vor dem Verbindungsaufbau solche
datenintensiven Vorgänge im Betriebssystem.
98
Februar 2014
Android-User.de
Tipps & Tricks
Mobilen Datenverbrauch einschränken
Mobilfunkanbieters aus
Ihrem Urlaubsland ins
Handy legen.
Den Mobilen WLAN-Hotspot
aktivieren Sie auf
Ihrem Android-Gerät in
den Einstellungen unter
Drahtlos & Netzwerke |
Mehr… | Tethering & mobiler
Hotspot. Die Zugangsdaten
zu Ihrem Hotspot
legen Sie darunter unter
WLAN-Hotspot einrichten
fest, schließlich sollen
Fremde nicht über Ihren
Vertrag surfen. Auf Ihrem
Tablet suchen Sie dann
nach dem WLAN Ihres
Handys, und schon sollten
Sie auch mit weiteren Geräten
im Internet sein.
Abb. 1: Damit das Handy weniger
Daten überträgt, beschränken Sie
die Hintergrunddaten.
Mobile Hotspots schonen
Auf einer Urlaubs- oder Geschäftsreise mit
Handy und Tablet droht Ihnen nun aber eine
Kostenfalle: Angenommen Sie aktivieren das
Datenroaming und den mobilen Hotspot,
damit auch das Tablet oder die Handys Ihrer
Mitreisenden ins Netz können. Entsprechend
unserem Tipp beschränken Sie zudem das
„Übertragen von Hintergrunddaten“ auf dem
Hotspot-Handy und den per WLAN angeschlossenen
Geräten.
Denken Sie nun aber, dass Sie so vor
hohen Auslandsgebühren sicher sind, liegen
Sie falsch. Die am Hotspot hängenden Geräte
übertragen weiterhin kräftig Daten im Hintergrund
– sogar noch mehr als zu Hause
Abb. 2: Mit einem WLAN-Hotspot
geben Sie Ihre Internetanbindung
für weitere Geräte frei.
über das Mobilfunknetz –, schließlich „glauben“
diese Geräte, sie würden an einem kostenneutralen
WLAN hängen. Es gilt also, die
Datennutzung von Hintergrunddiensten auch
im WLAN einzudrosseln.
Auch dies ist möglich, allerdings haben die
Android-Entwickler diese Funktion ein wenig
zu gut versteckt. Die Einstellungen finden Sie
wieder unter Datenverbrauch, der entsprechende
Punkt nennt sich dann Mobile Hotspots
oder Handy-Zugangspunkte, je nach
Hersteller oder Gerät. Dort aktivieren Sie für
jedes der dem Handy bekannten WLAN-
Netze dieselben Beschränkungen, wie über
den Punkt Hintergrunddaten beschränken in
der Auswahl selber.
● ● ●
Roamingkosten
Datenroaming ist ohne spezielle
Zusatztarife nach wie vor ein
teures Vergnügen. Aktuell kostet
Sie jedes übertragene MByte im
europäischen Ausland aufgrund
einer EU-weiten Regelung stolze
45 Cent, wobei eine Obergrenze
von 50 Euro/Monat gilt. Der Anbieter
muss Sie warnen, wenn
Sie 80 Prozent dieser Grenze
überschreiten, und die Verbindung
trennen, sobald Sie sie erreichen.
Erst wenn Sie das Roaming
wieder per SMS aktivieren,
drohen noch höhere Kosten.
Ab dem 1. Juli 2014 sinkt
der erlaubte Preis pro MByte auf
20 Cent. Außerhalb der EU sollten
Sie jedoch nach wie vor
gründlich auf die Gebühren achten.
Während einer USA-Reise
drohen schnell mal 10 Euro/
MByte Roaming-Gebühren.
Datennutzung bei mobilen Hotspots beschränken
So geht's
Android-user.de Februar 2014
99
Poweruser
ROM-Küche
News und Tipps zu Custom-ROMs und Root-Apps
ROM-Küche
Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät
gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die
ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und
Tipps zu ROMs und neuen Root-Apps geben. Christoph Langner
CyanogenMod 10.2 ist fertig
Viele CyanogenMod-Fans werden
CM 10.2 bereits in Form eines
Nightly Build auf ihrem Handy
haben, doch nun hat das auf Android 4.3
„Jelly Bean“ basierende Custom-ROM ganz
offiziell das Licht der Welt erblickt [LINK 1].
Damit ist die Entwicklung dieses Zweigs abgeschlossen,
weitere Updates werden bei CM
10.2 nur noch Sicherheitslücken schließen
und Fehler beheben. Der Fokus liegt nun auf
dem Quellcode von KitKat, der die Basis für
CyanogenMod 11 stellt.
Im selben Zug startet CyanogenMod 11
gleich mit einem Milestone-Build [LINK 2] für
die von Google mit Android 4.4 versorgten
Nexus-Geräte, also die Handys Nexus 4 und
5 sowie sämtliche Nexus-Tablets. Diese Version
basiert weitestgehend auf dem Original-
Quellcode von Google, daher dürften keine
Probleme mit der Hardware zu erwarten
sein. Nightly Builds auf Basis von CM 11
fügen die Entwickler nach Freigabe der jeweiligen
Gerätebetreuer hinzu – auch das
von Google im Stich gelassene Samsung Galaxy
Nexus ist dort bereits vertreten.
Root für den Kindle Fire HDX
Amazons Kindle-Androiden sind interessante
Geräte. Die Hardware ist überdurchschnittlich
gut, der Preis liegt meist unter dem vergleichbarer
Modelle. Kein Wunder, Amazon
macht sein Geld ja nicht mit der Hardware,
sondern mit Musik, Filmen, Büchern und
Apps, die über den Kindle gekauft werden
können. Amazon rupft Google praktisch
komplett aus dem hauseigenen Android-System
für die Kindles, damit Sie neue Apps
zum Beispiel nur über den Amazon App-
Shop installieren können und nicht wie gewohnt
über Google Play.
Aus diesem Grund ist es für viele Käufer
dieser Geräte interessant, das Amazon-Android
gegen ein „richtiges“ in Form eines Custom-ROMs
auszutauschen. Eine wichtige Voraussetzung
dafür sind Root-Rechte auf dem
Gerät. Die kann man sich nun auch für den
Kindle Fire HDX organisieren, der erst seit
Ende Oktober 2013 in Deutschland auf dem
Markt ist. Dazu nötig ist ein ZIP-Archiv mit
einem Root-Patch, das Sie sich bei XDA-Developers
[LINK 3] herunterladen können. Dieses
muss lediglich per ADB auf das Tablet geschoben
werden, die dazu nötigen Befehle
sind dem XDA-Beitrag zu entnehmen.
Amazon
Neue Features für OmniROM
Es gibt immer wieder Situationen,
da stören eingehende Anrufe einfach,
etwa beim Spielen oder während
einer Autofahrt, wenn die Navi-App eigentlich
im Vordergrund bleiben sollte. OmniROM
[LINK 4] führt daher „Non-Obtrusive Incoming
Call Notifications“ ein, also Anrufbenachrichtigungen,
die den Angerufenen nicht
stören und sich schnell in den Hintergrund
wegklicken lassen.
100
Februar 2014
Android-User.de
Poweruser
ROM-Küche
Dazu öffnet sich bei einem
Anruf im unteren Bereich
des Displays ein schmales
und halbtransparentes
Fenster, über das der Anruf
mit einem Klick angenommen
oder auch abgelehnt
werden kann. Die aktuell
aktive Handy-App bleibt
dabei weiterhin im Vordergrund
aktiv.
Auch am Handysound
schraubt OmniROM. Dazu
schnappen sich die Entwickler
den aus Cyanogen-
Mod bekannten DSP Manager
und erweitern ihn um
die Möglichkeit, die Center-
Frequenz des Bass-Boosts
eigenhändig zu ändern.
Zudem lässt sich nun der
Stereoeffekt weiter spreizen, sodass der
Sound an Raumklang gewinnt.
Custom-ROM am Handgelenk
Bei der Smartphone-Uhr Samsung Galaxy
Gear von einem großen Erfolg zu sprechen,
wäre übertrieben – noch scheint die Zeit für
„Smart-Uhren“ nicht reif zu sein. Dennoch
hat die etwa 250 Euro teure Android-Uhr ihre
Fans gefunden. Diese schätzen besonders,
dass sie mit einem abgewandelten Android
4.2.2 arbeitet – und nicht wie andere Smartwatches
mit einem proprietären System, das
sich nicht modifizieren lässt. Allerdings ist
das System der Galaxy Gear sehr eingeschränkt,
es lassen sich zum Beispiel nur
spezielle Apps aus dem Samsung Store installieren,
der Play Store ist darauf gar nicht
vorhanden.
Wo Android drin ist, lässt sich aber auch
ein Custom-ROM installieren, und das gilt
auch für die Galaxy Gear. null_ [LINK 5] basiert
auf der Original-Firmware der Smartwatch,
allerdings ist das ROM angereichert mit Features,
die man eben von einem vollwertigen
Android-Gerät erwartet. So setzt der Entwickler
auf den Nova Launcher, mit an Bord
ist auch der Browser aus CyanogenMod, und
über den Play Store installieren Sie jedwede
Android-App, die mit dem kleinen Display
des Geräts kompatibel ist. Eine Anleitung zur
Installation des ROMs und das nötige Recovery
[LINK 6] finden Sie im XDA-Forum.
Abb. 1: Eingehende Anrufe zeigt
OmniROM nun nicht mehr zwingend
komplett im Vollbild an.
Google Edition für Galaxy S4
In den USA gibt es das Samsung Galaxy S4
[LINK 7] und das HTC One [LINK 8] als spezielle
„Google Edition“ direkt im Play Store zu kaufen.
In diesen Versionen arbeiten
die Geräte mit einem
unveränderten Android-
System, genau wie die Nexus-Handys
und ‐Tablets
von Google. Schnelle Updates
auf neue Android-
Versionen sind damit garantiert,
verzichten muss
man jedoch auf das ein
oder andere nützliche Addon
oder Feature wie etwa
die deutlich verbesserten
Kamera-Apps, mit dem Samung
bzw. HTC ihre Geräte
üblicherweise aufwerten.
In Deutschland sind die
beiden Geräte in der
Google-Version nicht zu bekommen
– mit dem passenden
Custom-ROM und ein
wenig Geduld machen Sie aus Ihrem Standard-S4
jedoch recht schnell ein Google-S4.
Das Google Edition S4 ROM [LINK 9] für das
Samsung Galaxy S4 i9505 mit der Snapdragon-600-Quad-Core-CPU
von Qualcomm
bringt Android 4.4 „KitKat“ auf Ihr Galaxy
S4. Das ROM ist bereits gerootet und seine
Leistung mit dem Faux123-Kernel optimiert.
Im AnTuTu-Benchmark erzielt das KitKat-
ROM daher gleich knapp 1000 Punkte mehr
als das von uns mit der Original-Firmware
getestete Gerät. Sonst ist das ROM optisch
und technisch unverändert. Wer die vorinstallierten
Google-Apps wie den Chrome-
Browser , Currents oder Google Earth entfernen
mag, findet in dem entsprechenden
XDA-Beitrag ein „Clean-Up“-Skript, das sämtliche
Google-Apps vom Handy löscht.
Abb. 2: Mit der Original-Firmware der
Samsung Gear ist die Funktionalität
der Uhr sehr eingeschränkt.
Samsung
Abb 3: Die Galaxy-Gear-Smartwatch von Samsung lässt sich per Custom-ROM mit einem vollwertigen
Browser und dem Play Store aufrüsten.
Android-user.de Februar 2014 101
Poweruser
ROM-Küche
Google
Alle
Links>
KitKat für das Galaxy Nexus
Erste KitKat-ROMs für das Galaxy
Nexus tauchten gleich nach der
Veröffentlichung des Quellcodes der
neuen Android-Version auf. Diese hatten jedoch
aufgrund fehlender Treiber Probleme
mit der grafischen Darstellung und der Performance.
Nun hat es ein ROM-Koch auf
XDA-Developers geschafft, die Software so
weit zu verbessern, dass sie als genügend
stabil für den täglichen Gebrauch gilt.
Das Custom-ROM von PlayfulGod auf
Basis von CyanogenMod 11 gilt offiziell zwar
noch als Beta. Dies aber nur, weil ihm ein
paar zentrale Features von CyanogenMod
fehlen und nicht etwa, weil es instabil wäre.
Wer ein Galaxy Nexus besitzt und Android
4.4 installieren will, findet den entsprechenden
Thread im XDA-Forum [LINK 10]. Wer sein
Galaxy Nexus bisher schon mit Cyanogen-
Mod nutzte, wird den Installationsprozess
bereits kennen.
Aber auch die CyanogenMod-Entwickler
sind nicht untätig. Inzwischen finden Sie
erste Nightlys von CM 11 für zahlreiche Geräte
auf den Downloadseiten des Cyanogen-
Mod-Projekts, darunter auch solche für das
von Google für weitere Updates abgeschriebene
Galaxy Nexus unter seinem Spitznamen
„Maguro“ [LINK 11]. Arbeiten Sie mit CM 10.2,
können Sie bequem per Online-Update auf
die neue Version aktualisieren, wenn Sie
unter Einstellungen | Über das Telefon | Cyawww.android-
user.de/qr/31665
Abb. 4: Das Samsung Galaxy Nexus erhält mit dem
Release von Android 4.4 keine weiteren Update
mehr auf aktuelle Android-Versionen.
nogenMod-Updates die Update-Typen auf
Neue Versionen (inkl. Nightlies) ändern.
Beachten Sie, dass Sie für das Update
zwingend das ClockworkMod Recovery in
Version 6.0.4.3 [LINK 12] oder neuer benötigen,
sonst bricht die Installation mit der Meldung
„set_metadata recursive some changes
failed“ ab. Auch mit CM 11 kompatible
Google-Apps [LINK 13] müssen nach dem Update
mit der neusten Version geflasht werden.
Kommt es nach dem Update zu Abstürzen
der Google-Anwendung, dann löschen
Sie die betroffenen Apps vom Handy und installieren
sie aus dem Play Store neu.
Auch wenn es vielleicht arg verlockend ist,
auf die neusten CM-11-Nightlies und somit
auf Android 4.4 umzusatteln: Auf eine Verbesserung
der Performance dürfen Sie (noch)
nicht hoffen. Im Test erwiesen sich alle CM-
11-ROMs für das Galaxy Nexus als Bremse,
was die Benchmarks betrifft. In der Praxis erwies
sich CM 11 jedoch als ebenso flott wie
sein Vorgänger, das Nexus arbeitet auch mit
den CM 11 Nightlies flüssig. ● ● ●
Benchmarks Galaxy Nexus
Test
Punkte
CyanogenMod 10.2
Antutu 9927
Vellamo (HTML5) 1728
Vellamo (METAL) 404
CyanogenMod 11 Nightly vom 8.12.2013
Antutu 8589
Vellamo (HTML5) 1198
Vellamo (METAL) 402
Android 4.4
CyanogenMod 11Nightly Build vom 8.12.2013
102
Februar 2014
android-User.de
Special Conference:
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* Früher: Forum Open Source
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www.cebit.de/de/open-source
Presented by
pluspol.de
Marketing Kommunikation Internet
PowerUser
Root-App-Geheimtipps
Tolle Root-Apps für Poweruser
Geheimtipps
Nicht jeder, der sein
Handy gerootet hat,
nutzt auch das volle
Potenzial von Android.
Deshalb stellen wir
Ihnen in diesem Artikel
vier ganz besondere
Apps vor. Samuel Groesch
Wer sein Android-Gerät rootet,
benötigt den Zugriff oft nur
für den Dateimanger, Titanium
Backup oder um die
CPU etwas zu übertakten. Sehr häufig werden
die Root-Möglichkeiten nicht einmal ansatzweise
genutzt. Schade, finden wir und
stellen Ihnen in den kommenden Ausgaben
von Android User nützliche Root-Apps vor.
Abb. 1: Als Googlebot durch das Internet surfen – kein Problem für den Chrome UA Switcher.
Giuseppe Ramos, 123RF
Chrome UA Switcher
Der Google Chrome Browser wird
mittlerweile von Google als Standardbrowser
auf den Nexus-Geräten
ausgeliefert. Ein praktisches Feature, das
ihm von Haus aus fehlt, ist das Verändern
des User Agents. Damit gaukeln Sie Webseiten
vor, dass sie zum Beispiel mit einem
iPhone oder einem Desktop-Computer surfen.
Der Chrome UA Switcher [LINK 1] ermöglicht
die Veränderung des User Agents.
Nach der Installation legen Sie sofort los
und wählen in der Anwendung den gewünschten
User Agent aus. Anschließend
müssen Sie eine eventuell laufende Chrome-
Instanz beenden, damit die Änderungen
wirksam werden. Zum Testen, ob alles geklappt
hat, öffnen Sie [LINK 2] in Chrome.
Diese Webseite ermittelt das Profil, mit dem
Sie aktuell surfen, und zeigt Ihnen auch den
Browser Agent an. Die Auswahl der verschiedenen
Agents ist breit gefächert. Sie haben
die Möglichkeit, mit iPad, iPhone, Galaxy
Nexus, XOOM, Nexus 7 oder dem normalen
Chrome Browser zu surfen. In der 1,46 Euro
teuren Pro-Version ist zudem die Option vorhanden,
eigene User Agents festzulegen und
auf dem Homescreen Icons zum schnellen
Wechsel der Agents anzulegen.
DriveDroid
Als Poweruser wechseln Sie des Öfteren
zwischen verschiedenen Betriebssystemen,
testen hier mal die
neue Version von Ubuntu und updaten dort
mal eben Debian. Die Installation ist dabei
häufig aufwendig: Image herunterladen,
brennen oder auf einen USB-Stick kopieren
und dann vom entsprechenden Medium booten.
Dabei könnte das alles so einfach sein.
Smartphones haben in der Regel viel Speicher,
der selten komplett genutzt wird. Drive-
Droid [LINK 3] ermöglicht es, Images auf Ihrem
Android-Gerät zu verwalten und bei Bedarf
das Smartphone einfach an den PC anzuschließen
und vom Image zu booten. So
haben Sie all Ihre Images in der Hosentasche
dabei und können schnell darauf zugreifen.
Nach der abgeschlossenen Installation der
kostenlosen Anwendung kopieren Sie entwe-
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Februar 2014
Android-User.de
PowerUser
Root-App-Geheimtipps
Abb. 2: DriveDroid bietet eine
Downloadliste verschiedenster Dis-
der ein bereits geladenes
Image auf Ihr Smartphone
oder wählen eine Abbilddatei
aus der riesigen, nach
Distributionen sortierten
Liste aus und laden es – vorzugsweise
via WLAN – auf
das Handy herunter.
Das Booten des Images
verläuft dann relativ einfach:
Schließen Sie Ihr Android-Smartphone
an den
Computer an, und suchen
Sie in der App das zu bootende
Image aus. Als nächstes
müssen Sie auswählen,
auf welchem Port das Image
bereitgestellt werden soll.
Sobald das erledigt ist, müssen
Sie am Computer fortfahren
und das Smartphone
tributionen an.
als Bootmedium festlegen. Am Computer arbeiten
Sie wie gewohnt. Es gibt keine Einschränkungen
dadurch, dass Sie nur von
einem Smartphone aus booten. DriveDroid
finanziert sich durch Werbeeinblendungen,
die sich aber durch ein Upgrade auf die 2,42
Euro teure Paid-Version unterdrücken lassen.
Von manchen Geräten ist bekannt, dass es zu
Komplikationen kommen kann. Falls Ihr
Gerät betroffen ist, weist die App Sie beim
Start darauf hin, so sind Sie gewarnt. Außer
der Werbefreiheit bringt die kostenpflichtige
Version keine Vorteile oder Features mit.
GMD GestureControl
In iOS ist es schon länger möglich,
das Betriebssystem mit Gesten zu
steuern. Google
hat bisher in Android noch
keine Gestensteuerung integriert.
Glücklicherweise
lässt sich dieses Feature
aber durch eine Root-App
nachrüsten: GMD Gesture
Control – root [LINK 4]. Die
App kommt mit voreingestellten
Gesten, die Sie aktivieren
und deaktivieren
können. Die Vollversion mit
allen Funktionen schlägt mit
4,12 Euro zu Buche, die kostenlose
und im Funktionsumfang
abgespeckte Lite-
Version bietet allerdings
auch schon viel. Es besteht
Abb. 4: Der MarketHelper definiert
für Sie das Profil Ihres Smartphones
im Play Store neu.
zudem die Wahl, ob Sie
Gesten aus der Gruppe für
Tablets oder für Smartphones
verwenden möchten.
Wie die Gesten auszuführen
sind, ist anschaulich
dargestellt, sodass Sie
schnell verstehen, welche
Geste zu welcher Aktion
führt. Doch GMD Gesture-
Control beschränkt sich
nicht nur auf vorgefertigte
Gesten. Sie legen im Reiter
User Gestures Ihre eigenen
Bewegungsabläufe an und
sind dabei völlig frei, wie
Sie diese definieren. Entweder
zeichnen Sie eine Geste
auf und ordnen diesem
Muster dann eine Aktion zu,
oder Sie geben das Muster
manuell an. Außerdem beinhaltet
die App ein sogenanntes
Launchpad, das
sich durch bestimmte Gesten aufrufen und
individuell konfigurieren lässt. Bestimmen
Sie einfach die Apps, die es enthalten soll.
MarketHelper
Da kaufen Sie sich ein tolles neues
Android-Gerät und müssen dann
enttäuscht feststellen, dass viele
Apps auf der Errungenschaft nicht laufen?
Das ist häufig der Fall, weil die Entwickler
die Anwendung nicht auf allen Geräten testen
und deshalb nur für eine begrenzte Auswahl
zur Verfügung stellen. Meistens würden
die Apps trotzdem laufen, die Einschränkung
durch Google Play verbietet dies allerdings.
Zur Lösung dieses Problems laden Sie sich
unter [LINK 5] die neuste Version des Market-
Helpers herunter. Diese App
gaukelt dem Play Store vor,
dass Ihr Gerät ein anderes
sei. Nachdem Sie das gewünschte
Gerät sowie Land
und Anbieter gewählt
haben, klicken Sie auf Activate.
Anschließend müssen
Sie lediglich noch einmal
https:// play. google. com/
settings aufrufen, um die
Aktualisierung bei Google
anzustoßen. Nun ist Ihr
Smartphone oder Tablet
unter einem anderen Gerätetyp
bei Google registriert,
und Sie können die gewünschten
Apps herunterladen.
Ob diese auch funktionieren,
steht auf einem anderen
Blatt... ● ● ●
Abb. 3: Sie können Ihre eigenen
Gesten entwerfen und mit Aktionen
versehen.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31673
Android-user.de Februar 2014 105
Poweruser
Root-Apps für WhatsApp
Clevere Root-Apps für WhatsApp-Power-User
Whats-
Root!
Sie wollen mehr als nur einen WhatsApp-Account nutzen?
Längere Chats bequem am PC tippen? Oder für eingehende
Chats nicht immer die momentan aktive App unterbrechen?
Das geht mit dem Original-WhatsApp nicht, mit den hier vorgestellten
Root-Apps jedoch schon! Christoph Langner
denchik, 123RF
Abb. 1: WhatsMore sichert Ihr
WhatsApp-Profil, sodass Sie ein
neues anlegen können.
WhatsApp ist von den Handys
vieler Android User nicht
mehr wegzudenken. Oft ist
der Messenger die am häugigsten
genutzte App. Mit ein paar Root-
Apps lässt sich der Dienst kräftig aufmotzen.
WhatsMore
Ihr WhatsApp-Account ist immer
an Ihre Handynummer gebunden.
Ein Wechsel der Nummer bei
WhatsApp ist zwar möglich, allerdings auch
nicht ganz einfach. Mehrere Accounts mit
der einmal installierten App zu nutzen, sieht
WhatsApp nicht vor. Es gibt jedoch zahlreiche
User, die WhatsApp mit mehr als nur
einer Nummer oder eben mit mehr als nur
einem Account verwenden wollen. Ein gängiger
Anwendungsfall wäre etwa WhatsApp
auf einem Dual-SIM-Handy, das unter zwei
Nummern zu erreichen ist. In so einem Fall
können Sie zu WhatsMore [LINK 1] greifen.
Damit Sie das Prinzip von WhatsMore
nicht falsch verstehen: Mit der App sind Sie
nicht gleichzeitig unter zwei WhatsApp-Accounts
aktiv. Die App wechselt „nur“ per
Klick oder auch automatisch im Hintergrund
zwischen zwei oder mehr WhatsApp-Konten
hin und her. Nachrichten, die Sie an einen
gerade inaktiven Account geschickt bekommen,
erhalten Sie immer erst dann, wenn
dieser turnusmäßig wieder aktiv wird.
Dazu sichert WhatsMore einen bereits eingerichteten
WhatsApp-Account inklusive
allen Ihren Nachrichten und setzt dann
WhatsApp komplett zurück. Zurück in
WhatsApp richten Sie die Anwendung neu
ein – am besten mit Ihrer zweiten SIM-Karte
im Gerät. Stimmt wieder alles, speichern Sie
auch den zweiten Account per WhatsMore.
Von nun an wechseln Sie zwischen Ihren
WhatsApp-Accounts hin und her.
WhatsMore lässt sich kostenlos aus dem
Play Store installieren. Die App blendet dann
jedoch Werbebanner ein und will aktiviert
werden. Den dafür nötigen Code bekommen
Sie erst, wenn Sie auf eine Anzeige tippen –
für diese Maßnahme ziehen wir der App
zwei Sterne ab. Mit einem kostenpflichtigen
Schlüssel [LINK 2] schalten Sie die Werbung ab
und verwalten bis zu fünf Accounts.
kostenlos (Werbung) 2,90 Euro
Englisch|Version 1.0|2,4 MByte
★★★★★
[WhatsApp] Chat Heads
Sie sind ein „Heavy User“ von
WhatsApp? Chatten immer und
überall mit verschiedenen Kontakten.
Dann stören Sie sich wahrscheinlich
daran, dass Sie zum Chatten immer die aktuelle
Anwendung – auch Spiele – verlassen
müssen. Ebenso ist der Wechsel von Chat zu
Chat mühsam, Sie brauchen immer mehrere
Klicks, um zwischen Ihren WhatsApp-Kontakten
zu wechseln. „Chat Heads“, so wie sie
Facebook mit seiner Home-App eingeführt
hat, bieten hier eine Lösung.
Ihre wichtigsten Kontakte platzieren Sie als
über allen Apps „schwebende“ [WhatsApp]
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Februar 2014
Android-User.de
Poweruser
Root-Apps für WhatsApp
Chat Heads [LINK 3] am Rand des Touchscreens.
Per Drag-and-drop ziehen Sie die
kleinen Köpfe dorthin, wo sie nicht stören,
im Menü der App wählen Sie aus, welche
Kontakte angezeigt werden sollen. Geht eine
neue Nachricht ein, erscheint ein kleiner
Ausschnitt davon, über den Sie den Chat aufrufen,
ohne die gerade laufende App komplett
zu verlassen. Nach dem Senden kehren
Sie unmittelbar wieder zu ihrer vorherigen
App zurück.
kostenlos
Deutsch|Version 2.0.24|6,8 MByte
★★★★★
[WhatsApp] Scheduler
Sie gehören zu denjenigen, die
immer wieder mal einen wichtigen
Geburts- oder Jahrestag vergessen?
Mit dem [WhatsApp] Scheduler [LINK 4] passiert
Ihnen das zumindest bei Ihren Whats-
App-Kontakten nicht mehr. Der Scheduler
verschickt, auf von Ihnen erstellten Regeln
basierend, automatisch vorab erstellte Nachrichten
an ausgewählte Kontakte. Die Nachrichten
können zu einem bestimmten Zeitpunkt
oder regelmäßig jeden Tag, jede
Woche, jeden Monat oder auch jedes Jahr
auf die Reise geschickt werden.
Die Scheduler-App beschränkt sich dabei
jedoch auf reine Text-Nachrichten, Bilder
oder Positionsdaten bleiben außen vor. Auch
lässt sich der Nachrichtentext nicht über programmierbare
Textbausteine immer wieder
individuell anpassen. Ihr jeden Tag an den
Partner oder die Partnerin verschicktes
„Guten Morgen Liebling!“ ist daher immer
gleich – und täglich grüßt das Murmeltier.
kostenlos (Werbung)
Deutsch|Version 2.0.24|6,8 MByte
★★★★★
Dashclock WhatsApp
Extension
Das DashClock Widget [LINK 5] ist
bei Android-Usern recht beliebt, die
schon direkt auf dem Sperrbildschirm
des Handys alles Wichtige im Überblick
sehen wollen. Das Lockscreen-Widget
für Geräte mit mindestens Android 4.2 lässt
sich individuell konfigurieren und zeigt zum
Beispiel das aktuelle Wetter, die Anzahl Ihrer
ungelesenen SMS und vieles mehr. Was fehlt,
ist jedoch Support für die aktuell beliebteste
Messaging-App schlechthin: WhatsApp.
Per DashClock-Erweiterung lässt sich dieser
jedoch leicht nachrüsten, dazu finden Sie
im Play Store mit DashClock WhatsApp Extension
[LINK 6] und DashClock WhatsApp
[LINK 7] gleich zwei Apps. Die erste arbeitet
bereits ab Android 4.2, braucht jedoch Root-
Rechte. DashClock WhatsApp funktioniert
auch ohne diese, allerdings benötigt die Erweiterung
mindestens Android 4.3. Egal,
welche App Sie nutzen, am Ende haben Sie
mit dem DashClock Widget und der entsprechenden
Erweiterung immer Ihre WhatsApp-
Nachrichten im Blick.
kostenlos
Deutsch|Version 1,7|201 MByte
★★★★★
Abb. 2: Zum Wechseln eines Profils
reicht ein Klick auf den jeweiligen
Accountnamen.
Abb. 3: Mit der Chat-Heads-App
sind Ihre wichtigsten WhatsApp-
Kontakte immer im Bild.
Abb. 4: Auch der Chat legt sich mit
[WhatsApp] Chat Heads über die
aktuell laufende App.
Abb. 5: Anhand von Regeln versendet
der [WhatsApp] Scheduler
automatisch Nachrichten.
Abb. 6: Die Scheduler-Regeln lassen
sich je nach Bedarf ab- und
wieder anschalten.
Android-user.de Februar 2014 107
Poweruser
Root-Apps für WhatsApp
Abb. 7: WhatsApp-News im Dash-
Clock Widget für den Sperrbildschirm
von Android 4.2.
Remote-Keyboard
Mit Gebühren von 2 Euro pro
Jahr kostet WhatsRemote zwar
nicht die Welt, aber immerhin
doppelt so viel wie WhatsApp –
und selbst dieser Euro ist vielen
Smartphone-Usern schon zu
viel. Ganz ohne Kosten und vor
allen Dingen ganz ohne externen
Dienst kommt das Remote-
Keyboard [LINK 10] aus. Mit der
App tippen Sie über Ihre PC-Tastatur
ganz bequem auf dem
Handy, egal in welcher App.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31529
2Lines for
WhatsApp
Auch 2Lines for
WhatsApp [LINK 8]
dient dazu, zwischen
mehreren Whats-
App-Accounts zu wechseln.
Technisch arbeitet
2Lines ähnlich wie das
zuvor besprochene Whats-
More. Die App beendet
WhatsApp, sichert die bestehenden
Daten und setzt
WhatsApp zurück, sodass
Sie einen weiteren Account
anlegen können. Beim
Wechsel zwischen den Accounts
tauscht 2Lines
dann die App-Daten einfach
wieder aus.
Im Gegensatz zu Whats-
More verzichtet 2Lines auf
einen Rotationsmodus. So werden Sie erst
dann über Nachrichten in Ihren derzeit inaktiven
Accounts informiert, wenn Sie aktiv
dorthin wechseln. Dafür ist die App deutlich
schlichter, auch über eine zweifelhafte Aktivierung
per Klick auf ein Werbebanner verzichtet
sie. Die eingeblendete Werbung lässt
sich jedoch nicht deaktivieren.
kostenlos (Werbung)
Deutsch|Version 1.2.1|1,0 MByte
★★★★★
WhatsRemote
WhatsApp hat viele Fans, die den
Dienst gerne auch am PC nutzen
würden. So könnte man zuhause
bequem am Rechner sitzen und mit einer
„ausgewachsenen“ Tastatur chatten. Dies ist
jedoch nicht möglich, eine
PC-Version ist nicht geplant.
Trotzdem müssen Sie nicht
auf WhatsApp am PC verzichten:
Mit WhatsRemote
[LINK 9] holen Sie Ihr Whats-
App in den Browser.
Die WhatsRemote-App
dient als Schnittstelle zur
Webseite des Dienstes auf
https:// whatsremote. com. In
der App und auf der Webseite
loggen Sie sich jeweils mit
Ihrem Google-Account ein.
Im Browser sehen Sie dann in
der linken Seitenleiste alle
Ihre WhatsApp-Kontakte, ein
Abb. 8: Die DashClock WhatsApp
Extension müssen Sie über den
Play Store nachrüsten.
Abb. 9: Mit 2Lines for WhatsApp
wechseln Sie zwischen mehreren
WhatsApp-Accounts.
Klick auf einen davon öffnet den Chat inklusive
der letzten Nachrichten. Zum Chatten
tippen Sie in diesem Fenster einfach drauf
los, auch per WhatsApp verschickte Bilder
lassen sich im Web abrufen.
Den Aussagen der Entwickler zufolge speichert
WhatsRemote nur Ihre E-Mail-Adresse,
die Kommunikation mit WhatsApp erfolgt
über das Handy, nicht über den Dienst selber.
Sie sollten aber nicht vergessen, dass es
sich bei WhatsRemote um einen externen
Dienst handelt, nicht um eine offizielle Erweiterung
von WhatsApp. WhatsRemote
können Sie drei Tage lang kostenlos testen,
danach müssen Sie den Dienst für einen Euro
pro halbes Jahr abonnieren.
1,00 Euro / 6 Monate
Englisch|Version 1.2.1|2,1 MByte
★★★★★
Abb. 10: Mit WhatsRemote führen Sie Ihre WhatsApp-Chats ganz
bequem vom Schreibtisch und dem Desktop-PC aus.
108
Februar 2014
Android-User.de
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PowerUser
Motorola Atrix 4G Custom-ROM
CyanogenMod 10.1 auf dem Motorola Atrix 4G MB860 installieren
Neues Atrix
Das Atrix 4G von Motorola
war eines der ersten
Smartphones mit
einem Dual-Kern-Prozessor.
Auch wenn es nun
etwas in die Jahre
gekommen ist, gehört
es noch lange nicht
zum alten Eisen. Wir zeigen
Ihnen, wie Sie Android
4.2 darauf installieren.
Marcel Hilzinger
Das Atrix 4G – offizieller Name
hierzulande Motorola MB860 –
war 2011 das Android-Flaggschiff
von Motorola. Zu den Besonderheiten
gehörte neben dem Dual-Core-Prozessor
von Nvidia (Tegra 2) die Dockingfunktion.
Das Atrix 4G lässt sich mit einem Laptop-artigen
Dock verbinden (Lapdock genannt)
und damit als Netbook nutzen. Bei
der Umsetzung gab es aber Schwächen an
mehreren Stellen: Die Tastatur war nicht besonders
gut, und das Atrix 4G hat mit 768
MByte RAM schlicht zu wenig Hauptspeicher,
um auch noch das Linux-System vernünftig
mit Power zu versorgen.
Dennoch hat das Atrix 4G bis heute eine
treue Fangemeinde, und so erstaunt es nicht,
dass es mehrere Custom-ROMs für das Motorola-Handy
gibt. Die am weitesten entwickelte
und unserer Meinung nach beste alternative
Firmware stammt von Emerson
Pinter und basiert auf Cyanogen-
Mod 10.1. Pinter arbeitet aktuell
auch an einer Version mit Cyanogen-
Mod 11 (Android 4.4 „KitKat“), ein
Custom-ROM auf Android-4.3-Basis
wird es ziemlich sicher nicht geben.
Bootloader entsperren
Anlass zu diesem Artikel gab eine
Fehlfunktion des Atrix 4G. Das
Handy war so eingestellt, dass der
Entsperrvorgang über den Fingerabdrucksensor
erfolgte. Beim
Hochfahren blieb die Motorola-
Oberfläche jedoch mit der Fehlermeldung
„Initializing Fingerprint
Reader“ hängen. Da USB-Debugging
auf dem Gerät ausgeschaltet
war, blieb uns keine Möglichkeit
mehr, an das Handy heranzukommen,
als es auf die
Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Auf der Supportseite
von Motorola gibt es eine Anleitung, wie
man das Atrix 4G ohne Display auf die
Werkseinstellungen zurücksetzt [LINK 1].
Dazu halten Sie die Leiser-Taste gedrückt,
während Sie das Atrix einschalten, und wählen
dann über die Leiser-Taste das Menü Android
Recovery aus. Diesen Schritt brauchen
Sie auch zum Entsperren des Bootloaders
und die Installation von CyanogenMod.
Auch beim Atrix 4G müssen Sie den Bootloader
entsperren, um eine alternative Firmware
und ein Custom Recovery zu installieren.
Ob der Bootloader bereits entsperrt ist,
sehen Sie beim Einschalten des Geräts. Es erscheint
dann oberhalb des Motorola-Logos
der Schriftzug „Unlocked“.
Den Bootloader zu entsperren, ist am einfachsten
mit einer aktuellen Linux-Distribution
oder mit Mac OS X und den Tools adb
und fastboot. Im CyanogenMod-Wiki finden
Sie aber auch eine Anleitung für Windows
[LINK 2]. Allerdings müssen Sie hier noch die
USB-Treiber des Atrix installieren, damit der
Vorgang klappt, und oft machen auch Antiviren-Programme
unter Windows das Leben
schwer. Deshalb empfehlen wir Ihnen Linux,
wenn Sie sich mit der Materie nicht allzu gut
auskennen. Die Anleitung geht davon aus,
dass adb und fastboot installiert sind und Sie
mit dem Befehl adb devices auf das Atrix 4G
zugreifen können (dazu muss das USB-Debugging
aktiviert sein). Beachten Sie, dass
beim Entsperren des Bootloaders sämtliche
Dateien auf dem Atrix 4G gelöscht werden.
In unseren Tests überlebten zwar die gespeicherten
Fotos das Zurücksetzen auf die
Werkseinstellungen, wir raten aber dennoch
dazu, alle Daten zuvor zu speichern.
Zunächst benötigen Sie das Tool sbf_
flash, das Sie von [LINK 3] herunterladen und
einen entsperrbaren Bootloader, den Sie
unter [LINK 4] finden. Entpacken Sie die Datei
sbf_flash.zip, und machen Sie die darin
enthaltene Datei sbf_flash mit folgendem
Befehl in einem Terminal ausführbar:
chmod +x sbf_flash
Entpacken Sie nun auch die Bootloader-Datei
IHOP.zip, und speichern Sie die darin enthal-
110
Februar 2014
Android-User.de
PowerUser
Motorola Atrix 4G Custom-ROM
tene Datei intl‐fix‐try1.sbf
im gleichen Verzeichnis wie
das Tool sbf_flash.
Schalten Sie das Atrix 4G
aus, und starten Sie es neu,
indem Sie die Lauter-Taste gedrückt
halten und erst danach
den Power-Button betätigen.
Drücken Sie die Lauter-Taste,
bis am Display die Meldung
Starting RSD protocol support
erscheint. Lassen Sie die Taste
los, und verbinden Sie das
Atrix via USB-Kabel mit dem
Linux-Rechner. Geben Sie hier
den folgenden Befehl ein, um den neuen
Bootloader einzuspielen:
./sbf_flash intl‐fix‐try1.sbf
Dieser Vorgang dauert ein paar Minuten, das
Atrix startet eventuell auch neu. Anschließend
sehen Sie den Prompt wieder. Nun
müssen Sie das Handy in den Fastboot-Modus
versetzen. Dazu schalten Sie es aus und
wieder ein, allerdings halten Sie beim Einschalten
des Handys nicht die Lauter-Taste,
sondern die Leiser-Taste gedrückt. Eventuell
müssen Sie das Handy zuvor neu starten,
indem Sie den Akku entfernen. Am Display
sollte jetzt die Meldung Fastboot erscheinen.
Falls nicht, drücken Sie die Leiser-Taste so
oft, bis Sie die Meldung Fastboot sehen.
Wieder am Linux-Rechner, testen Sie mit
dem Befehl fastboot devices, ob das Handy
auch wirklich im Fastboot-Modus ist. Wenn
nicht, müssen Sie es noch einmal versuchen.
Hat alles geklappt, schalten Sie den Bootloader
mit den folgenden zwei Befehlen frei:
fastboot oem unlock
fastboot oem unlock Atrix‐ID
Dabei müssen Sie Atrix-ID durch die bei der
Eingabe des ersten Befehls angezeigte ID ersetzen.
Hat alles geklappt, sehen Sie von nun
an beim Start des Atrix 4G über dem Motorola-Logo
den Schriftzug „Unlocked“, und
Sie können zum nächsten Schritt springen.
Custom Recovery installieren
Nun gilt es, das Recovery-Menü des
Atrix durch das ClockworkMod-Recovery
zu ersetzen, um darüber
dann CyanogenMod installieren zu können.
Laden Sie sich dazu von [LINK 5] die passende
Recovery-Datei für das Atrix 4G herunter,
und holen Sie sich auch gleich die für CyanogenMod
benötigten Dateien. Dabei setzen Sie
Abb. 1: Nach dem Aufsperren des Bootloaders installieren Sie das
ClockworkMod-Recovery.
nicht auf die offizielle CM-Version (Android
2.3), sondern auf die halbwegs aktuelle Firmware
mit Android 4.2 von Emerson Pinter.
Die Dateien finden Sie unter http:// www.
linuxmobile. org/ atrix/ cm10‐1 (Direktlinks:
[LINK 6],[LINK 7]). Für diesen Artikel benutzten
wir die Firmware vom 7. November 2013.
Schalten Sie auf dem Atrix unter Einstellungen
| Apps | Entwicklung das USB-Debugging
ein, und testen Sie anschließend, ob Ihr
Rechner das Handy über den Befehl adb devices
erkennt. Wenn ja, kopieren Sie die CyanogenMod-Firmware
und die Gapps-Datei
mit folgenden zwei Befehlen auf das Handy:
adb push cm‐10.1‐20131107‐UNOFFICIAL‐U
epinter‐olympus.zip /sdcard/
adb push gapps‐jb‐20130301b‐olympus‐signed.U
zip /sdcard/
Dieser Vorgang dauert eine Weile, da die
Firmware rund 165 MByte groß ist und die
Google-Apps ebenfalls knapp 50 MByte. Es
gibt keine Fortschrittsanzeige, warten Sie einfach,
bis der Prompt wieder frei ist. Über den
Befehl adb reboot bootloader versetzen Sie
das Atrix 4G in den Bootloader-Modus und
testen mit fastboot devices, ob Ihr PC das
Gerät sieht. Danach spielen Sie die heruntergeladene
ClockworkMod-Datei ein:
fastboot flash recovery recovery‐clockU
work‐5.0.2.0‐olympus.img
und booten das Handy ins Recovery:
fastboot boot recovery‐clockwork‐5.0.2.0‐U
olympus.img
Auf dem Atrix-Display sollten Sie jetzt das
Menü des Custom-Recovery sehen. Falls
nicht, schalten Sie das Atrix 4G aus, indem
Sie den Akku entfernen. Beim Einschalten
Ohne Fingerprint
Das hier vorgestellte Custom-
ROM von Emerson Pinter funktioniert
recht zuverlässig. Es fehlt
allerdings der Fingerprint-Reader
für das Entsperren des Handys,
zudem funktioniert über
den HDMI-Ausgang nur der Ton,
ein Bild hingegen ist nicht zu
sehen.
Android-user.de Februar 2014 111
PowerUser
Motorola Atrix 4G Custom-ROM
Abb. 2: Erstellen Sie zuerst ein komplettes Backup,
um im Notfall wieder zurück zum alten System zu
gelangen.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/31672
halten Sie die Leiser-Taste gedrückt, bis der
Fastboot-Eintrag erscheint. Drücken Sie nun
die Leiser-Taste so oft, bis der Eintrag Android
Recovery zu sehen ist, und wählen Sie
diesen über die Lauter-Taste aus. Das Recovery
zu starten, dauert rund zehn Sekunden.
Backup erstellen
Diesen Schritt sollten Sie nicht auslassen, da
er Ihnen die Möglichkeit bietet, zur Standard-
Firmware von Motorola zurückzukehren,
falls Ihnen Android 4.2 nicht zusagt. Unser
Testgerät wies mit CyanogenMod eine
schlechtere Akkulaufzeit auf, und es gibt ein
paar wenige Dinge, die mit der aktuellen
Firmware nicht funktionieren (siehe Kasten).
Abgesehen davon läuft CyanogenMod 10.1
aber recht rund auf dem Atrix.
Haben Sie alle Schritte befolgt, sind Sie
nun im ClockworkMod Recovery. Navigieren
Sie hier mit der Leiser-Taste bis zum Eintrag
backup and restore, und drücken Sie zweimal
den Power-Button. Das System erstellt nun
ein Backup auf der MicroSD-Karte, sofern
sich diese im Handy befindet – sonst auf
dem internen Speicher. Möchten Sie später
zurück zur Original-Firmware, gehen Sie
Abb. 4: Installieren Sie zuerst CyanogenMod, dann
nach einem Wipe die Gapps-Datei.
Abb. 3: Für die Installation von CyanogenMod müssen
Sie nur zwei Dateien einspielen.
analog vor, drücken den Power-Button aber
nur einmal und wählen anschließend den
Eintrag restore aus, gefolgt von der gewünschten
Backup-Datei.
CyanogenMod installieren
Die Installation von CyanogenMod ist nach
diesen Vorbereitungen ein Kinderspiel.
Immer noch im ClockworkMod Recovery
wählen Sie die Option wipe data/factory reset
aus und danach install zip from sdcard, gefolgt
von choose zip from internal card. Navigieren
Sie zur Datei cm‐10.1‐20131107‐UNOF‐
FICIAL‐epinter‐olympus.zip, und drücken
Sie den Einschaltknopf. Es folgt ein Dialog
zur Bestätigung, in dem Sie den OK-Eintrag
auswählen. Nach der Installation von CyanogenMod
führen Sie erneut wipe data/factory
reset durch und wählen nun über install zip
from sdcard, gefolgt von choose zip from internal
card die Google-Apps-Datei
gapps‐jb‐20130301b‐olympus‐signed.zip zur
Installation aus. Nach einem Reboot begrüßt
Sie der Assistent von CyanogenMod, und Sie
haben Android 4.2.2 auf Ihrem Atrix 4G.
Nachwehen
Anscheinend gibt es recht viele verschiedene
Versionen des Atrix 4G, die mit unterschiedlichen
Displays und unterschiedlicher CPU
ausgestattet sind. Deshalb kann es vorkommen,
dass Ihr Atrix mit CyanogenMod weniger
gut arbeitet als unser Atrix 4G. Sollte Ihr
Display nicht korrekt funktionieren, dann
müssen Sie einen alternativen Kernel installieren
[LINK 8]. Bei unserem Gerät wirkte das
Bild beim Booten kurz verzerrt, sonst traten
keinerlei Probleme auf. Auch Stabilitätsprobleme
machten sich bei unserem Handy
nicht bemerkbar, sodass wir die Firmware als
stabil bezeichnen. Allerdings hat sich die Ak-
112
Februar 2014
Android-User.de
PowerUser
Motorola Atrix 4G Custom-ROM
kulaufzeit zunächst drastisch
verschlechtert, bis wir realisierten,
dass CyanogenMod
lediglich den Akku falsch einschätzte
und über 6 Stunden
auf 1 Prozent ließ. Nachdem
wir den Akku einmal komplett
entleert und wieder
komplett gelanden hatten,
stimmten die Akkuwerte. Der
ROM-Koch Pinter empfielt bei
Akkuproblemen die Datei /
system/app/FastDormancy.apk
zu löschen. Das ist mit dem
von CyanogenMod vorinstallierten
Dateimanger kein Problem.
Root-Rechte bringt das
ROM bereits mit.
Verzichten müssen Sie auf
den Fingerprint-Sensor, dafür
erhalten Sie dank Cyanogen-
Mod die Möglichkeit, ein Entsperrmuster
mit 4x4 oder 5x5 Punkten zu erstellen,
was sicherer als Ihr Fingerabdruck
ist. Zu guter Letzt funktioniert der Anschluss
ans Lapdock nicht mehr, da die nötige Software
der CyanogenMod-Firmware fehlt.
Abb. 5: Die CyanogenMod-Firmware
kommt mit vorinstalliertem
Dateimanager und Root-Rechten.
Abb. 6: Um die Akkulaufzeit etwas
zu verlängern, können Sie die CPU
auf 816 MHz drosseln.
Dafür erhalten Sie ein flottes Android-System,
das weniger Speicher benötigt und auch
bei diversen Benchmarks deutlich besser
punktet als mit der Original-Firmware von
Motorola. ● ● ●
Abb. 7: Vellamo bescheinigt CyanogenMod
deutlich bessere Werte
als der Original-Firmware.
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