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plus Magazin Heilen Sie sich selbst! (Vorschau)

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12/2010 Einfach mehr vom Leben www.<strong>plus</strong>-mag.de € 3,30<br />

die (vielleicht) über<br />

Ihr Leben entscheiden<br />

Wann in<br />

Rente?<br />

Neue Tabellen ab 2011<br />

Verliebt mit 60<br />

Glücklich trotz t<br />

Patchwork-Familie<br />

Plus<br />

24 Sit Seiten Extra<br />

Geld & Recht<br />

Österreich € 3,80 · Frankreich € 3,90 · Spanien € 4,30 · Italien € 4,30 · BeNeLux € 3,90 · Schweiz SFR 6,50<br />

Wunderbare<br />

Rezepte fürs Fest<br />

Migräne, Blutdruck, Cholesterin & Co.: Wie <strong>Sie</strong> durch gezieltes<br />

Entspannen gesünder werden & sogar Medikamente ersetzen<br />

Marrakesch<br />

Der Zauber<br />

des Orients<br />

Exklusiv<br />

Clint Eastwood mit 80 – ein Mann wie ein guter Rotwein


Gut beraten und<br />

sorgenfrei in die Zukunft!<br />

<br />

<strong>Magazin</strong>


Willkommen im Dezember<br />

Übrigens:<br />

Schenken macht<br />

glücklicher als<br />

Geschenke bekommen.<br />

Ein schöner<br />

Gedanke.<br />

Wonach wir<br />

Weihnachten suchen<br />

Jetzt beginnt sie wieder – Advent, die Zeit des Suchens: die Suche nach dem richtigen<br />

Geschenk; die Suche nach Ruhe (wollten wir uns dieses Jahr vom Advents-<br />

Stress nicht anstecken lassen?); die Suche nach der Zeit, weil schon wieder ein<br />

Jahr fast vorüber ist. Seit Jahren beobachte ich dieses Suchen auch bei mir<br />

<strong>selbst</strong>. Und, ich muss gestehen, mit jedem Jahr wurde ich unzufriedener,<br />

weil ich immer mehr etwas Imaginärem nachjagte.<br />

In diesem Jahr ist es anders: Ich weiß bereits genau (es ist Mitte Oktober!),<br />

wer in meiner Familie welche Kleinigkeit erhält; dass ab Mitte<br />

Dezember Urlaub ist, um vorher Ruhe zu finden für all die Details,<br />

die zu Weihnachten gehören. Das sind die äußeren Dinge.<br />

Viel wichtiger aber ist die Erkenntnis, dass man nur etwas ändern kann, wenn<br />

man die Kraft entdeckt, die in jedem von uns steckt. Das gilt für Weihnachten.<br />

Aber erst recht für die eigene Gesundheit, wie unser großer Report ab Seite 12<br />

zeigt. Es ist ein ungeheuer tröstlicher Gedanke, dass wir unser Wohlbefinden,<br />

unsere Gesundheit, unser Glück zu einem gewissen Grad entscheidend <strong>selbst</strong><br />

beeinflussen können – und zwar nur durch die Art, wie wir auf uns <strong>selbst</strong><br />

und unser Leben blicken. Wenn wir also jetzt in der Adventszeit etwas<br />

suchen, dann werden wir es am ehesten in uns <strong>selbst</strong> finden.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die Kraft, zu suchen und<br />

zu finden, eine gesegnete Adventszeit und frohe Weihnachten.<br />

Bis nächsten Monat, Ihr<br />

PS: Mit<br />

einem Abo<br />

verpassen<br />

<strong>Sie</strong> keine<br />

Ausgabe. Eine<br />

Bestellkarte<br />

finden <strong>Sie</strong><br />

ganz hinten.<br />

Fotos: Andre Zelck (1), Shutterstock (1), Titel: Jump<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

Wenn <strong>Sie</strong> Fragen haben:<br />

... zu den Berichten in diesem Heft: Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

(0221) 277 57-0, Fax: (0221) 277 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

... zu Ihrem Abonnement: <strong>plus</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau,<br />

(01 80) 52601 47 (14 Cent/Min.), Fax: (01 80) 52601 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

12 / 2010<br />

3


im Dezember 2010<br />

Das wird<br />

ein Fest!<br />

Die schönsten Rezept-Ideen für jede<br />

Gelegenheit, S. 74 Geschenke<br />

originell verpacken, S. 72 Wie früher:<br />

Spielen <strong>Sie</strong> mal wieder Flöte!, S. 20<br />

Zum Schmunzeln: Interview mit dem<br />

Weihnachtsmann, S. 100<br />

Glück in<br />

der Liebe,<br />

aber …<br />

die Kinder<br />

akzeptieren den<br />

neuen Partner<br />

nicht. Was tun?<br />

44<br />

+ + + + + +<br />

Wie 1001<br />

Nacht<br />

Ob exotische<br />

Gewürze oder<br />

edle Gewänder –<br />

auf Marrakeschs<br />

Märkten wimmelt<br />

es vor Versuchungen.<br />

26<br />

Unser Leben<br />

21 Angelika Euler Mit Enkeln auf dem Weihnachtsmarkt:<br />

nichts für schwache Nerven.<br />

44 Die neue Frau an Vaters Seite In jeder<br />

zweiten Familie gibt es Streit, wenn <strong>sich</strong><br />

Eltern erwachsener Kinder neu verlieben.<br />

Wie <strong>sich</strong> das vermeiden lässt? Unsere<br />

Leser geben überraschende Antworten.<br />

48 So wehren <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> richtig 8 Tipps, mit<br />

denen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> ab sofort <strong>sich</strong>erer fühlen.<br />

92 Unsere Tiere So nimmt Ihr Hund ab.<br />

98 Das sollten <strong>Sie</strong> lesen Die Lieblingsbücher<br />

von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>-Leserinnen.<br />

100 Zum Schmunzeln Erich Kästners<br />

„Interview mit dem Weihnachtsmann“.<br />

104 Dafür engagiere ich mich ... damit<br />

Behinderte Sport machen können.<br />

Leben & Genießen<br />

40 Parks zum Schwelgen Fürst Pückler-<br />

Muskau schuf Gärten voller Harmonie,<br />

die heute zu Recht Weltkulturerbe sind.<br />

71 Ideen für Advent Geschenke liebevoll<br />

verpackt, fette Soßen ganz schlank.<br />

74 Was kochen <strong>Sie</strong> an Weihnachten? Ob <strong>Sie</strong><br />

in der Familie mit den Enkelkindern, mit<br />

Eltern oder zu zweit feiern – hier sind die<br />

wunderbaren Rezept-Ideen fürs Fest.<br />

82 Finden <strong>Sie</strong> Ihr Parfüm! Ein neuer Test<br />

weist den Weg zum perfekten Duft für <strong>Sie</strong>.<br />

Milde des<br />

Alters!<br />

Clint Eastwood – der<br />

Hollywood-Star im<br />

Exklusiv-Interview.<br />

22<br />

! Achtung!<br />

Diese Medikamente schädigen gerade Ältere, S. 36<br />

4 12/2010


» Die besinnlichen Tage zwischen Weihnacht und Neujahr haben<br />

schon manchen um die Besinnung gebracht.« Joachim Ringelnatz<br />

Advent in Aachen!<br />

Über der Domstadt liegt<br />

jetzt ein besonderer Glanz. 60<br />

DARM-VORSORGE<br />

8 MINUTEN<br />

FÜR IHR LEBEN<br />

Zehntausende sterben jährlich an Darmkrebs. Dabei<br />

50 gibt es eine einfache Vorsorge, die Sicherheit liefert.<br />

Fotos: Astrid Obert (1), O. Szczepaniak (1), Picture Press (1), Look (1), Picture Alliance (1),<br />

August Image (1), Shutterstock (3), Corbis (1), Vario Press (1)<br />

Gesund & Fit<br />

12 <strong>Heilen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> Sprechen Ärzte<br />

von einem Wunder, steckt eins dahinter: die<br />

Kraft, <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> zu heilen. Lernen auch <strong>Sie</strong><br />

davon zu profitieren – es ist so einfach.<br />

34 Wenn man plötzlich muss ... Schwache<br />

Blase? Neue, sanfte Methoden helfen.<br />

36 Finger weg von diesen Pillen! Diese<br />

Medikamente schädigen gerade Ältere.<br />

50 Haben <strong>Sie</strong> 8 Minuten Zeit? Länger dauert<br />

eine Darmspiegelung nicht – aber sie<br />

kann Leben retten, denn sie ist einer der<br />

wirksamsten Vorsorgechecks überhaupt!<br />

57 Lust auf einen neuen Sport? Skaten <strong>Sie</strong>!<br />

58 Achtung, Keime! 40.000 stecken <strong>sich</strong><br />

jährlich in Kliniken an und sterben.<br />

85 Weg mit dem Hüftspeck Drei leichte<br />

Übungen formen eine tolle Silhouette.<br />

87 Wohltat für die Füße Wirksame Tricks<br />

lassen Hornhaut und Blasen verschwinden.<br />

88 Was hilft gegen Stress? Probieren <strong>Sie</strong><br />

doch einmal Floating im Salzwasser.<br />

Reise & Kultur<br />

20 O du fröhliche Können <strong>Sie</strong> das noch auf<br />

der Flöte spielen? Mit Grifftabelle klappt’s.<br />

22 Clint Eastwood Je älter, desto besser.<br />

Das gilt für Rotwein – und für den<br />

80-jährigen Filmhelden, der im Alter<br />

milde und romantisch wurde.<br />

26 Marrakesch – Welt voller Magie<br />

Die Märkte der marokkanischen Königsstadt<br />

sind eine zauberhafte Bühne für<br />

Gaukler, Wunderheiler & Co.<br />

56 Tolle Bücher Fesselnd bis nachdenklich.<br />

60 Aachen! Internationales Flair, Dom und<br />

Weihnachtsmarkt – was für eine Stadt!<br />

94 Spielen <strong>Sie</strong> mit! Warum Ihnen das neue<br />

Spiel „Fresko“ gefallen wird? 10 Gründe.<br />

6 Besser leben 54 Sonnenstrahlen<br />

68 Computer-Tipps 64, 69 Ihre Rätsel<br />

96 Leserbriefe 98 Wir suchen …<br />

98 Impressum 102 <strong>Vorschau</strong><br />

Unsere Titel-Themen erkennen<br />

<strong>Sie</strong> an dieser Farbe.<br />

Keine Angst! Wer Selbstbewusstsein ausstrahlt, lebt <strong>sich</strong>erer, S. 48<br />

geld ^<br />

recht<br />

Die neuen<br />

Renten-Tabellen<br />

S. 4<br />

Privat krankenver<strong>sich</strong>ert<br />

in Rente 9<br />

10 Dinge, die <strong>Sie</strong> vor<br />

dem Jahreswechsel<br />

tun sollten 11<br />

Hilfen im Haushalt<br />

absetzen 12<br />

Günstiger zum Auto<br />

dank neuer<br />

EU-Regeln 16<br />

Alle Themen des<br />

Jahres 2010 19<br />

Was kostet ein<br />

Treppenlift? 21<br />

<strong>Sie</strong> fragen,<br />

Experten<br />

antworten 22<br />

Musterbrief:<br />

Vollmacht<br />

für die<br />

Bank 24<br />

12/2010 5


esser leben im Dezember<br />

Verabreden <strong>Sie</strong><br />

<strong>sich</strong> mal – mit<br />

Ihrem Mann!<br />

Lange Jahre verheiratet?<br />

Und die Romantik? Na ja?<br />

Ehe-Therapeuten kennen ein<br />

paar einfache Tricks: Planen<br />

<strong>Sie</strong> ein Rendezvous mit ihm!<br />

Ruhig etwas geheimniskrämerisch<br />

sein. Suchen <strong>Sie</strong> ein<br />

schönes Restaurant. Sagen<br />

<strong>Sie</strong> ihm nur den Termin. Danach<br />

vielleicht ins Kino (die<br />

Karten lassen <strong>Sie</strong> ihm vom<br />

Kellner bringen), danach ein<br />

Absacker? Tun <strong>Sie</strong> es!<br />

So werden<br />

Kirchen<br />

attraktiver<br />

Gewusst?<br />

Kleine Tricks mit<br />

Kerzenwachs<br />

Kerzen zaubern Gemütlichkeit<br />

ins Haus. Aber das Parafin bzw. noch<br />

besser das Bienenwachs in Kerzen<br />

hilft auch, wenn es irgendwo im Haushalt<br />

klemmt: Ist beispielsweise<br />

eine Holzschublade schwergängig,<br />

einfach etwas Wachs<br />

auf die Lauffläche<br />

schmieren.<br />

Funktionieren Reißverschlüsse<br />

nur<br />

sehr schwer, dann<br />

helfen ebenfalls<br />

ein paar Tropfen<br />

Kerzenwachs.<br />

Wie die Zeit vergeht ...<br />

Jeder von uns wird täglich ein<br />

bisschen älter – auch Stars.<br />

Oder hätten <strong>Sie</strong> gedacht, dass<br />

diese Stars schon diese<br />

runden Geburtstage haben?<br />

50:<br />

60:<br />

70:<br />

80:<br />

Daryl Hannah<br />

Wolfgang Fierek und Ursela Monn<br />

Barbara Valentin<br />

Rolf Hoppe, Maximilian Schell<br />

und Armin Mueller-Stahl<br />

6 12 / 2010


Einige Kirchen im Saarland<br />

wollten <strong>sich</strong> nicht<br />

damit abfinden, dass<br />

nur zu Weihnachten die<br />

Gottesdienste voll sind.<br />

Ihre Tricks: ein Begrüßungsdienst,<br />

der Besucher<br />

an der Tür empfängt;<br />

Mitsprache bei der Lieder-<br />

Auswahl; späterer Beginn<br />

(z. B. 11 statt 10 Uhr),<br />

Band oder Chor statt<br />

Orgel. Das Ergebnis: fast<br />

dreimal so viele Besucher.<br />

Vielleicht eine Idee für<br />

Ihre Kirchengemeinde?<br />

Fotos: ddp (1), iStockphoto (4), Shutterstock (1), Fondation Beyeler (1), Reiss-Engelhorn-Museum (1)<br />

Gustav Klimt: „Judith II“,<br />

zu sehen bis<br />

Ende Januar in Basel<br />

KUNST<br />

DIE LOHNT<br />

Die Staufer und Italien, Reiss-<br />

Engelhorn-Museen, Mannheim, bis<br />

20. Februar. Die Staufer – sie waren<br />

das Herrschergeschlecht im<br />

Mittelalter. Diese herausragende<br />

Ausstellung<br />

zeigt Kunst und Kultur<br />

einer kaum bekannten<br />

Epoche. Großartig!<br />

Pierre Bonnard: Magier der<br />

Farbe, Von-der-Heydt-Museum,<br />

Wuppertal, bis 30. Januar. Bonnard<br />

gehört zu den unbekannteren Künstlern<br />

des Impressionismus. Dennoch<br />

zählt er zu den Besten. Keiner konnte<br />

Licht und Farbe so auf die Leinwand<br />

bannen wie Bonnard. Zum Verlieben!<br />

Bald werden wieder Weihnachtsbäume angeboten.<br />

Wie frisch ein Baum ist, erkennt man an zwei Details: je heller die Schnittfläche,<br />

desto frischer. Und: Nadeln gegen die Wuchs-Richtung streichen<br />

– rieseln die ersten Nadeln: Baum stehen lassen, dann nadelt er im Zimmer<br />

sofort. Damit er lange hält, mit Glyzerin getränktes Wasser in den Ständer.<br />

Wie frisch ist der Baum?<br />

Auf nach Basel Die Schweizer<br />

Stadt an der deutschen Grenze<br />

beherbergt derzeit gleich mehrere<br />

außergewöhnliche Ausstellungen: das<br />

Kunstmuseum (bis 6. 2.) Lovis Corinth;<br />

das Museum Tinguely (bis 23. 1.)<br />

Andy Warhol und die Fondation<br />

Beyeler (bis 16. 1.) zeigt „Wien 1900“,<br />

das Beste von Klimt und Schiele.<br />

12 / 2010<br />

7


Wenn <strong>Sie</strong><br />

spenden wollen<br />

Tausende Organisationen<br />

wetteifern in diesen Wochen<br />

um Geldspenden.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> spenden wollen,<br />

geben <strong>Sie</strong> nur den<br />

Organisationen, deren<br />

Ziele <strong>Sie</strong> verstehen.<br />

Das DZI-<strong>Sie</strong>gel zeigt,<br />

dass <strong>sich</strong> die Organisation<br />

prüfen lässt und bestimmte<br />

Anforderungen erfüllt.<br />

Aber auch ohne <strong>Sie</strong>gel<br />

können Vereine seriös sein.<br />

Der Soli<br />

bleibt<br />

Enttäuschung für viele, die<br />

auf das Verfassungsgericht<br />

hofften. Die obersten Richter<br />

lehnten jetzt die Abschaffung<br />

des Solidaritätszuschlags<br />

ab. Auch 20 Jahre nach der<br />

deutschen Einheit bleibt der<br />

Steuerzuschlag. Und wer<br />

Widerspruch einlegte, kann<br />

diesen zurückziehen.<br />

Mein Boris!<br />

Als Boris Becker 1985 mit 17 Jahren das<br />

berühmteste Tennis-Turnier der Welt, Wimbledon,<br />

gewinnt, ist einer besonders stolz:<br />

Kurt Weber (76) – er kennt Boris von klein auf.<br />

Aus dem Fernseher<br />

dringt kein Laut. Die<br />

Uhr auf dem Centre-<br />

Court zeigt 17.26 Uhr, man<br />

könnte jetzt die berühmte<br />

Stecknadel fallen<br />

lassen. Genauso wie<br />

im Vereinsheim in<br />

Leimen. Hier, wo<br />

Boris seine ersten<br />

Bälle geschlagen<br />

hat, halten alle die<br />

Luft an. Er hebt<br />

den Schläger, wirft<br />

den Ball in die Luft und ...<br />

„Bumm!!!“, drischt den<br />

gelben Filzball übers Netz.<br />

Spiel. Satz. <strong>Sie</strong>g! Boris<br />

gewinnt Wimbledon. Mit<br />

17! Mein Boris!<br />

Ich sehe ihn noch vor mir,<br />

wie er als kleiner Rotschopf<br />

vor der Garage übt. Immer<br />

wieder haut er den Ball<br />

gegen die Hauswand. Er<br />

bekommt nie genug, will<br />

auch nicht aufhören, wenn<br />

ihn seine Mutter Elvira<br />

zum Abendessen ruft.<br />

Kurt Weber<br />

kennt Becker<br />

von klein auf<br />

1985<br />

MEINE ERINNERUNG<br />

„Kurt, wenn ich groß bin,<br />

werde ich Weltmeister“,<br />

verkündet er, als er das<br />

Wort „Weltmeister“ noch<br />

nicht mal schreiben kann.<br />

Mit seinem Vater<br />

Karl-Heinz und<br />

anderen hatte ich<br />

den „Tennisclub<br />

Blau-Weiß 1964<br />

Leimen“ gegründet.<br />

Sein Vater und ich<br />

haben noch gegen<br />

Boris gespielt – bis<br />

er zehn war. Danach hatte<br />

ich keine Chance mehr.<br />

Der <strong>Sie</strong>g in Wimbledon ist<br />

unglaublich. Wir feiern den<br />

ganzen Abend. Und über<br />

Nacht verändert <strong>sich</strong> alles.<br />

Am nächsten Tag steht das<br />

Telefon nicht still. Überall<br />

wollen Kinder jetzt Tennis<br />

lernen – auch in unserem<br />

Verein. Wir starten dreimal<br />

so viele Schnupperkurse wie<br />

zuvor. Und Boris wird zum<br />

beliebtesten Vornamen für<br />

Jungs in diesem Jahr.<br />

Fotos: Imago (2), Veer/Corbis (1), A1pix (1), iStockphoto (2), Shutterstock (1), Privat (1)<br />

8 12 / 2010


»Man muss das Unmögliche<br />

versuchen, um dann das Mögliche<br />

zu erreichen.«<br />

Hermann Hesse (1877–1962), Schriftsteller und<br />

Literatur-Nobelpreisträger<br />

Vögel richtig<br />

füttern<br />

Ja, man darf heimische<br />

Vögel im Winter<br />

füttern. Naturschützer<br />

empfehlen dann:<br />

• Früh beginnen.<br />

• Möglichst keine offenen<br />

Futterstellen (lockt<br />

Tauben und Ratten).<br />

• Lieber Fettringe oder<br />

Kugeln aufhängen.<br />

Schenken und<br />

noch Gutes tun<br />

<strong>Sie</strong> suchen noch ein kleines, sinnvolles Geschenk?<br />

Schauen <strong>Sie</strong> mal bei Hilfsorganisationen wie<br />

Oxfam, Unicef, plan, world vision, Caritas und<br />

Diakonie nach Geschenk-Ideen.<br />

Mein Tipp<br />

gegen Stress<br />

„Ich habe immer<br />

eine kleine<br />

Kamera dabei.<br />

Allein das<br />

Wissen darum<br />

lässt mich auf<br />

Foto-Details<br />

achten und<br />

das macht mich<br />

ruhiger.“<br />

Ulrike Voss, Kamen<br />

12 / 2010<br />

9


esser leben im Dezember<br />

Sonnenlicht<br />

kurbelt die<br />

Glückshormone<br />

an<br />

Gesunde<br />

Wintersonne<br />

Nutzen <strong>Sie</strong> in diesen dunklen<br />

Wochen jede Chance auf Licht. Und<br />

wenn <strong>Sie</strong> zu Melancholie neigen,<br />

eine Lichtlampe aufstellen.<br />

Warum ist Licht<br />

für den Körper so<br />

entscheidend?<br />

Weil der Körper<br />

bestimmte Hormone<br />

(Serotonin),<br />

die Wohlbefinden<br />

schenken, nur<br />

produziert, wenn<br />

er genügend helles<br />

Tageslicht erhält.<br />

Wie erhält der<br />

Körper genügend<br />

Licht?<br />

Gerade jetzt im<br />

Winter so viel wie<br />

möglich ins Freie,<br />

vor allem wenn<br />

die Sonne scheint.<br />

Dabei ruhig auch<br />

einfach in die<br />

Sonne setzen.<br />

Und wenn man<br />

nicht genügend<br />

Licht bekommt?<br />

Dann entstehen<br />

leicht depressive<br />

Verstimmungen.<br />

Was kann man<br />

dann genau tun?<br />

Wer zu Melancholie<br />

neigt, sollte <strong>sich</strong><br />

eine Lichtlampe<br />

kaufen (ab 60 Euro,<br />

Elektromarkt) mit<br />

mindestens 10.000<br />

Lux. Diese Lampen<br />

produzieren sehr<br />

helles (Tages-)<br />

Licht. Ideal ist, <strong>sich</strong><br />

täglich mindestens<br />

eine halbe Stunde<br />

vor diese Lampe zu<br />

setzen, zum Beispiel<br />

zum Lesen der<br />

Tageszeitung. Der<br />

Körper nimmt dann<br />

über die Lampe genügend<br />

Licht auf.<br />

Einfache gesättigte 1 9 1<br />

Mehrfach gesättigte<br />

Ungesättigte<br />

Das beste Öl<br />

Entscheidend für die Qualität sind ungesättigte Fettsäuren.<br />

Sonnenblumenöl Rapsöl Olivenöl<br />

61<br />

21<br />

20<br />

60<br />

9<br />

70<br />

Fettsäuren in g je 100 g Öl<br />

Gut fürs<br />

Gehirn<br />

Normalerweise stecken Statine<br />

in cholesterinsenkenden<br />

Lebensmitteln bzw. Medikamenten.<br />

Ärzte der Universität<br />

Bonn entdeckten jetzt, Statine<br />

schützen auch das Gehirn<br />

vor Alzheimer und Demenz.<br />

Mehr Fitness<br />

Kleine Bälle zum Kneten<br />

(Sportgeschäft) sind<br />

das ideale Fitness-<br />

Gerät, z. B. vor dem TV,<br />

für Finger und Gelenke.<br />

Entwarnung!<br />

Wer beim Sitzen die Beine<br />

übereinanderschlägt, riskiert<br />

Krampfadern und schwächt<br />

die Venen, liest man<br />

ganz oft. Stimmt<br />

aber nicht! Ärzte der<br />

Universität Mainz<br />

stellten fest:<br />

Die Neigung zu<br />

schwachen Venen<br />

und Krampfadern<br />

hat man ererbt,<br />

sonst nichts.<br />

Wer schwache Venen<br />

hat, sollte mit<br />

Wassertreten und<br />

Radfahren die Venen<br />

stärken.<br />

Fotos: Jahreszeiten Verlag (1), Vario (1), Blickwinkel (1), Veer/Corbis (1), iStockphoto (1)<br />

10 12 / 2010


Mehr Informationen unter<br />

www.wagner-pizza.de und www.wagner-pizza.at.


SO HEILEN SIE<br />

12 12 / 2010


GESUND & FIT<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

Dr. Lutz Bannasch, Immunologe, München; Dr. Volker Schmiedel, Chefarzt der naturheilkundlichen Habichtswald-Klinik, Kassel;<br />

Prof. Dean Ornish, Facharzt für innere Medizin, Direktor des Institutes für Präventive Medizin, Sausalito/Kalifornien<br />

Der beste Arzt steckt in uns <strong>selbst</strong>. Ob Schmerzen,<br />

Diabetes oder sogar Krebs – bei vielen Krankheiten kann<br />

der Körper ungeahnte Selbstheilungskräfte entwickeln.<br />

Hätte ich damals auf meine Ärzte gehört, säße ich heute<br />

im Rollstuhl“, da ist <strong>sich</strong> Hartmut Frehse <strong>sich</strong>er.<br />

„Ich würde gelähmt im Pflegeheim vor mich hin dämmern.“<br />

Aber es sollte anders kommen: Denn der heute<br />

66-jährige Physiker heilte <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong>.<br />

Damals, das war vor 12 Jahren. Frehse hatte nach einer Hirnblutung<br />

schon ein halbes Jahr Reha hinter <strong>sich</strong>. Doch noch immer<br />

war er schwerbehindert. Ein Hirnschlag zerstörte Millionen<br />

seiner Nervenzellen, die linke Körperhälfte war gelähmt. Nur<br />

millimeterweise konnte er <strong>sich</strong> zu Fuß fortbewegen. Sein linker<br />

Arm hing schlaff herunter, ohne Funktion, ohne Empfindung.<br />

Dass er jemals in seinen Beruf zurückkehren könnte, schien<br />

völlig illusorisch. Erst recht nicht, als die Reha-Ärzte sagten:<br />

„<strong>Sie</strong> haben das Ende der Fahnenstange erreicht, ihr Zustand<br />

wird <strong>sich</strong> nicht mehr wesentlich bessern.“ Doch Frehse gab<br />

nicht auf. „So will ich nicht den Rest meines Lebens verbringen“,<br />

entgegnete er den Ärzten. Er entwickelt sein eigenes<br />

SICH SELBST<br />

12 / 2010<br />

13


GESUND & FIT<br />

„Je schrecklicher<br />

die<br />

Prognose,<br />

umso<br />

weniger<br />

sollte man<br />

dem Arzt<br />

glauben.“<br />

Dr. Bernard Lown,<br />

US-Arzt<br />

90%<br />

aller Krankheiten<br />

kann der Körper<br />

<strong>selbst</strong> überwinden.<br />

Quelle: Dr. David Coleman,<br />

britischer Arzt<br />

Training, übt zuhause eisern Stunde um Stunde.<br />

Nur mit der Macht seines Willens und dem<br />

bisschen Kontrolle, das er noch über seine linke<br />

Hand und das linke Bein hat, zwingt er nach und<br />

nach die Finger der linken Hand, <strong>sich</strong> zu bewegen.<br />

Dann die Zehen, spreizt sie, versucht mit ihnen<br />

zu greifen. Schließlich die Füße zu heben, zu<br />

senken, zu drehen. Jeden Tag, von früh bis spät.<br />

Immer und immer wieder.<br />

Und tatsächlich, er macht Fortschritte. Winzig<br />

kleine zwar, aber sie sind da. Frehses Ehrgeiz entflammt.<br />

Er will mehr, als nur die Finger wieder bewegen<br />

zu können. Er will wieder der Alte werden.<br />

Und tatsächlich: Schon wenige Monate nachdem<br />

die Ärzte ihn aufgegeben hatten und vom „Ende<br />

der Fahnenstange“ sprachen, kann er wieder als<br />

Physiker arbeiten. Heute führt er ein nahezu normales<br />

Leben. Er geht aus, hält Vorträge, verreist<br />

Therapeutisches Berühren<br />

lässt Wunden schneller heilen<br />

gerne. Nur Treppensteigen dauert heute länger<br />

als vor dem Schlaganfall.<br />

Ein Einzelfall? Keineswegs. Ganz andere, aber<br />

ebenso beeindruckende Beweise für die erstaunliche<br />

Kraft der Selbstheilung liefert das Sankt- Gertrauden-Krankenhaus<br />

Berlin. Patienten können<br />

hier, wenn sie das wünschen, von der Methode<br />

des Therapeutischen Berührens profitieren. Es erinnert<br />

an Streicheln oder sehr sanftes Massieren,<br />

mit dem Ärzte oder Pflegekräfte zum Beispiel ein<br />

frisch operiertes Knie zusätzlich versorgen. Das<br />

erstaunliche Ergebnis dieser kleinen Zuwendung:<br />

Die Patienten<br />

brauchen weniger Schmerzmittel,<br />

haben eine bessere und schnellere<br />

Wundheilung<br />

und sind weniger anfällig für Infektionen.<br />

Und das, weil die besondere Fürsorge dazu<br />

führt, dass die Körper der Patienten ihre Selbstheilungskräfte<br />

anders aktivieren als in anderen<br />

Kliniken nach der gleichen OP.<br />

WISSEN<br />

DIE TRICKS<br />

UNSERES KÖRPERS<br />

Auf den ersten Blick sind es Krankheiten.<br />

Aber mit diesen Reaktionen<br />

hilft <strong>sich</strong> der Körper <strong>selbst</strong>.<br />

Schnupfen: Mit Nies-Reflex<br />

bzw. mit starker Schleim-<br />

produktion entsorgt die Nase<br />

Viren, Pollen, Staub.<br />

Entzündungen sorgen<br />

dafür, dass mehr Bau- und<br />

Reparaturstoffe zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Fieber zer-<br />

stört schädliche<br />

Bakterien oder<br />

Viren, die einge-<br />

drungen sind.<br />

Eiter, aber<br />

auch Durchfall<br />

entfernt schädli-<br />

che Fremdstoffe<br />

aus der Haut oder<br />

dem Darm.<br />

Faszinierend auch dies: Sogar gegen Brustkrebs<br />

scheint jeder Organismus in <strong>sich</strong> ein Mittel<br />

zu haben, um <strong>sich</strong> zu heilen. So legt eine norwegische<br />

Studie nahe, dass fast ein Viertel der<br />

fortgeschrittenen Brusttumore <strong>sich</strong> wieder von<br />

allein zurückbilden. Ohne Operation, Chemooder<br />

Strahlentherapie. Warum, wissen die Wissenschaftler<br />

allerdings noch nicht; die Körper der<br />

Frauen heilten <strong>sich</strong> einfach <strong>selbst</strong>.<br />

WIRKUNG OHNE WIRKSTOFF<br />

DER PLACEBO-EFFEKT<br />

Wie stark der Körper <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> heilen kann,<br />

zeigt der Placebo-Effekt. Ärzte nutzen diesen<br />

inzwischen sogar zur Therapie.<br />

Von Placebo-Effekt<br />

spricht man, wenn<br />

Tabletten wirken,<br />

obwohl sie keinen<br />

Arzneistoff enthalten.<br />

In Schmerzkliniken<br />

nutzt man den Effekt,<br />

wenn Patienten mit<br />

Kopfschmerzen glauben,<br />

ohne Schmerzmittel<br />

nicht auszukommen.<br />

Da die Mittel<br />

<strong>selbst</strong> oft Ursache<br />

sind, geben Ärzte ein<br />

Scheinmedikament.<br />

14 12 / 2010


Anzeige<br />

Deutlich weiter geht der amerikanische Internist<br />

Prof. Dean Ornish: Er aktiviert die Selbstheilungskräfte<br />

von Männern mit Prostatakrebs mit<br />

einem Programm aus spezieller Ernährung, Bewegung<br />

und psychologischer Betreuung. Nachweislich<br />

sind seine Patienten dadurch in der Lage,<br />

Gene, die Krebs fördern, abzuschalten und Gene,<br />

die vor Krebs schützen, zu aktivieren.<br />

All diese Beispiele zeigen: Unser Körper verfügt<br />

über erstaunliche Kräfte, die nur aktiviert<br />

Oft sind es ganz simple Dinge,<br />

die Selbstheilungskräfte aktivieren<br />

werden müssen. „Dann ist er in der Lage, ohne<br />

fremde Hilfe 90 Prozent aller Krankheiten <strong>selbst</strong><br />

zu heilen“, ver<strong>sich</strong>ert der britische Arzt Dr. David<br />

Coleman. Und auch Albert Schweitzer war der<br />

Meinung: „Das Beste, was wir tun können, ist,<br />

dem inneren Arzt Gelegenheit zur Wirkung zu<br />

geben.“ Doch wie geht das ganz konkret?<br />

Ein gutes Beispiel nennt Dr. Volker Schmiedel<br />

von der naturheilkundlichen Habichtswaldklinik<br />

in Kassel. „Viele Typ-2-Diabetiker produzieren<br />

zwar noch genug blutzuckersenkendes Hormon<br />

Insulin, aber ihre Körperzellen sind dagegen<br />

unempfindlich geworden. Schuld ist ihr Übergewicht<br />

und dass sie <strong>sich</strong> zu wenig bewegen. Essen<br />

die Betroffenen aber gesünder, bewegen sie <strong>sich</strong><br />

viel und regelmäßig, dann regelt ihr Körper den<br />

Blutzucker häufig wieder von allein. Und zwar so<br />

gut, dass sie keine Medikamente mehr benötigen“,<br />

beobachtet Schmiedel immer wieder fasziniert.<br />

Das Diabetes-Beispiel macht auch klar – es sind<br />

ganz einfache Dinge, mit denen man dem Körper<br />

hilft, <strong>sich</strong> gesund zu pflegen. Vor allem die sogenannten<br />

Wohlstandskrankheiten wie<br />

zu hohen Blutdruck,<br />

Gicht und erhöhte Blutfettwerte,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

sowie Diabetes Typ 2 und Übergewicht<br />

kann man durch einen bewussteren Lebensstil<br />

mit besserer Ernährung, mehr Bewegung und<br />

Beim Nocebo-Effekt<br />

passiert genau das<br />

Gegenteil. Kündigt der<br />

Arzt etwa Nebenwirkungen<br />

an, treten<br />

diese besonders oft<br />

auf. Das heißt: Wer<br />

Angst oder negative<br />

Gedanken hat,<br />

reagiert auch negativ.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Nase kribbelt, der Hals<br />

kratzt. Man fühlt <strong>sich</strong> abgeschlagen<br />

und erschöpft. ie<br />

Und man spürt es schon: Das<br />

wird eine Erkältung!<br />

<br />

Im Anfangsstadium eines Infektes<br />

bestehen die besten Chancen,<br />

den Krankheitsverlauf gezielt<br />

zu beeinflussen und die<br />

Erkältung oftmals bereits im<br />

Keim zu er sticken. Da Erkältungen<br />

den gesamten Organismus<br />

belasten, suchen immer mehr<br />

Menschen nach einer umfassenden<br />

natürlichen Hilfe.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bereits jeder vierte Deutsche<br />

vertraut der einzigarti gen Wirkstoff-Kombination<br />

des Arzneipflanzen-Destillats<br />

in Klosterfrau<br />

Melissengeist.<br />

<br />

Die ätherischen Öle wirken den<br />

Erregern einer Erkältung auf<br />

natür liche Weise entgegen. <strong>Sie</strong><br />

schaffen zudem die Grundlage<br />

für einen entspannten Schlaf,<br />

der über Nacht die körpereigenen<br />

Ab wehr kräfte nachhaltig<br />

ak ti viert. Den Effekt spürt man<br />

schon oft am nächsten Morgen:<br />

Die Atemwege sind befreit, man<br />

kann wieder tief Luft holen. Der<br />

Kopfdruck wird genommen und<br />

die Gliederschmerzen sind gemil<br />

dert. Und vor allem: die Erkältung<br />

kann viel schneller vorbei<br />

sein, als man zu hoffen wagte.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Klosterfrau Melissengeist. Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet: Innerlich: Als mild wirksames Arzneimittel<br />

zur Besserung des Befi ndens bei unkomplizierten Erkältungen und zur Stärkung. Zur Besserung<br />

des Allgemeinbefi ndens (bzw. zur Stärkung oder Kräftigung) bei Belastung von Nerven und Herz- Kreislauf<br />

mit innerer Unruhe und Nervosität. Zur Förderung der Schlafbereitschaft. Das Arzneimittel ist ein traditionelles<br />

Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung 12 / 2010 für das Anwendungsgebiet 15<br />

registriert<br />

ist. Warnhinweise: Dieses Arzneimittel enthält 79 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker. MCM Klosterfrau, 50606 Köln.


GESUND & FIT<br />

„Viele Menschen<br />

wollen <strong>sich</strong> nicht mehr<br />

nur vom Arzt<br />

reparieren lassen.“<br />

Dr. Lutz Bannasch, Immunologe aus München<br />

FASZINIEREND<br />

DIE APOTHEKE, DIE IN UNS STECKT<br />

Jeder Körper kann sogar viele Medikamente <strong>selbst</strong> herstellen.<br />

Prostaglandine sind<br />

Gewebshormone, die<br />

Entzündungen auslösen.<br />

Letztere sorgen für<br />

bessere Durchblutung<br />

und so für Heilung.<br />

Defensine wirken<br />

wie Anti biotika; werden<br />

u. a. im Kieferknochen<br />

gebildet, erkennen und<br />

zerstören schädliche<br />

Bakterien.<br />

Endorphine wirken<br />

wie Morphium. Tritt man<br />

z. B. in eine Glasscherbe,<br />

sorgen sie im Gehirn<br />

dafür, dass Schmerz nach<br />

Sekunden nachlässt.<br />

ERFAHRUNGEN<br />

„Ich achte auf mich“<br />

Erika Seitz (49) hat<br />

<strong>sich</strong> von schlimmsten<br />

Nackenschmerzen befreit.<br />

„Mir wurde klar, Stress<br />

dominiert mein Leben.<br />

Und tatsächlich, als ich<br />

beruflich kürzer trat, lernte,<br />

mich mit ganz einfachen<br />

Dingen zu entspannen,<br />

etwa einem heißen<br />

Bad, verschwanden<br />

meine Schmerzen<br />

nach wenigen<br />

Monaten.“<br />

<br />

„Es gab für<br />

mich nie<br />

Zweifel, dass<br />

ich wieder<br />

ganz gesund<br />

werde.“<br />

Hartmut Frehse (66),<br />

dem Ärzte prophezeiten,<br />

seine linke Körperhälfte<br />

bleibe gelähmt.<br />

<br />

Chemo als Freund<br />

Annette Rexrodt von<br />

Fircks (49) arbeitete mit<br />

positiven Gedanken.<br />

„Ich verstehe nicht, warum<br />

manche Ärzte die Chemotherapie<br />

gegenüber ihren<br />

Patienten als Gift bezeichnen.<br />

Schließlich soll sie<br />

helfen, gesund zu werden.<br />

Ich habe mir die Chemo<br />

immer als Freund<br />

vorgestellt, der in<br />

meinem Körper die<br />

Krebszellen<br />

zerstört.“<br />

16 12 / 2010


Volle Konzentration<br />

auf Ihre Gesundheit.<br />

gezielter Entspannung sehr gut bekämpfen.<br />

Auch das ist Selbstheilung.<br />

Auffällig ist, es sind fast immer Menschen, die<br />

<strong>sich</strong> positiv mit ihren Beschwerden auseinandersetzen,<br />

bei denen Selbstheilungskräfte aktiviert<br />

werden. „Wer das nicht macht, verschenkt ein<br />

riesiges Heilungspotenzial“, ist der Münchner Immunologe<br />

Dr. Lutz Bannasch überzeugt. Exper-<br />

Jeder muss Verantwortung<br />

übernehmen für seine Gesundheit<br />

ten wie er raten daher: Wer gesundheitliche Beschwerden<br />

hat, sollte <strong>sich</strong> unbedingt diese drei<br />

zentralen Fragen beantworten:<br />

1. Bin ich wirklich bereit, Verantwortung für<br />

meine Erkrankung zu übernehmen und sie nicht<br />

nur Ärzten zu überlassen?<br />

2. Bin ich bereit, in meinem Leben etwas zu<br />

verändern, um wieder gesund zu werden?<br />

3. Was kann ich konkret tun, damit es mir bald<br />

und in Zukunft wieder besser geht?<br />

Beantwortet man die ersten zwei Fragen überzeugt<br />

mit Ja und klärt für die dritte Frage, welche<br />

Methoden, etwa Autosuggestion, Yoga oder gesunde<br />

Ernährung, einem helfen (siehe Über<strong>sich</strong>t<br />

nächste Seite), stehen die Chancen sehr gut, dass<br />

es einem bald besser geht.<br />

Denn allein die Tatsache, dass man etwas Gutes<br />

für <strong>sich</strong> tut, gibt dem Körper einen positiven Impuls.<br />

Schließlich spielt die Psyche beim Heilungsprozess<br />

eine enorme Rolle.<br />

Forschungen belegen das auch in anderer Hin<strong>sich</strong>t:<br />

Sobald man <strong>sich</strong> <strong>sich</strong>er ist, dass man medizinische<br />

Hilfe erhält, setzt der Körper schon von<br />

alleine heilsame Prozesse in Gang. Das zeigen zum<br />

Beispiel Versuche mit Schein-Medikamenten, sogenannten<br />

Placebos (siehe auch den Kasten auf<br />

der vorigen Seite): <strong>Sie</strong> beeinflussen biologische<br />

Die Psyche spielt eine enorme Rolle:<br />

Glaubt man, etwas hilft, hilft es!<br />

Vorgänge im Körper, obwohl sie nichts enthalten,<br />

was wirken kann. Trotzdem schüttet der Körper<br />

schmerzhemmende Substanzen weiter aus, wenn<br />

man glaubt, dass eine eingenommene Tablette<br />

entsprechende Wirkstoffe enthält.<br />

Viele Schulmediziner vermuten, dass deshalb<br />

auch viele alternative Heilmethoden so gut wirken.<br />

Über zwei Drittel der Bundesbürger haben<br />

damit gute Erfahrungen gemacht. Bei Krebs<br />

suchen sogar 80 Prozent der Betroffenen zusätzliche<br />

Hilfe außerhalb der Schulmedizin, etwa bei<br />

Homöopathen oder Akupunkteuren.<br />

Die Konzentration macht den Unterschied:<br />

Doppelherz system OMEGA-3 KONZENTRAT enthält<br />

besonders hoch konzentrierte Omega-3-Fettsäuren –<br />

und kann einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung Ihrer<br />

Gesundheit leisten.<br />

• Aus hochgereinigten Seefischölen<br />

• Mit 300 mg EPA und 200 mg DHA<br />

• Nur 1 Kapsel täglich<br />

Für die Herzgesundheit<br />

Für Herz und Gefäße sowie die Balance<br />

der Blutfettwerte<br />

Für Lern- & Denkfähigkeit<br />

Kann den Gehirnstoffwechsel und die<br />

Funktion der Nervenzellen unterstützen<br />

In Schwangerschaft & Stillzeit<br />

Unterstützt die normale kindliche<br />

Entwicklung<br />

* Herkömmliche Fischöl-Produkte<br />

enthalten 30% Omega-3-Fettsäuren<br />

✃<br />

Die Kraft der zwei Herzen.<br />

12 / 2010<br />

Zur Erinnerung für Ihre Apotheke: PZN 6132725<br />

(Pharma-Zentral-Nummer)<br />

17


GESUND & FIT<br />

Und es gilt auch der umgekehrte Fall. Das reinste<br />

Gift für die Selbstheilungskräfte, die in jedem stecken,<br />

ist Stress. Der Immunologe Dr. Lutz Bannasch:<br />

„Je stärker man unter Stress steht, umso höher ist der<br />

Spiegel des Stresshormons Kortisol im Blut. Dauerhaft<br />

viel Kortisol hemmt das Immunsystem und stört die<br />

Selbstheilungskräfte.“ Und das bedeutet: Wer <strong>sich</strong><br />

gut entspannen kann, stärkt die Abwehrkräfte und<br />

unterstützt den Körper, <strong>sich</strong> zu heilen.<br />

Selbstheilung hat Grenzen – <strong>sich</strong> nur<br />

auf sie zu verlassen, wäre falsch<br />

Das hat auch Erika Seitz erlebt, die <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> aus<br />

einer jahrelangen Schmerzhölle befreite. Statt <strong>sich</strong><br />

auf die von Ärzten empfohlenen OPs einzulassen,<br />

„lernte ich, Stress zu vermeiden bzw. mich zu entspannen,<br />

und die Nackenschmerzen verschwanden“.<br />

Wirksames Rezept gegen Stress scheint übrigens auch<br />

das Beten zu sein. Der Harvard-Forscher Dr. Herbert<br />

Benson hat nachgewiesen, dass dabei eine tiefe Entspannungsreaktion<br />

im Körper einsetzt, egal welcher<br />

Religion man angehört.<br />

Aber trotz aller Euphorie – Selbstheilung hat natürlich<br />

auch ihre Grenzen. Bei schweren Krankheiten wie<br />

Krebs, Herzinfarkt, Diabetes oder Schlaganfall darf man<br />

<strong>sich</strong> niemals nur auf die Heilungskräfte des Körpers allein<br />

verlassen. Viel zu groß ist dann nämlich die Gefahr,<br />

dass der Körper es nicht aus eigener Kraft schafft – und<br />

dringend nötige Zeit vertan wurde. Es kommt vielmehr<br />

gerade bei ernsten Krankheiten darauf an, dass das schulmedizinisch<br />

Notwendige und die Macht des eigenen „inneren<br />

Arztes“ perfekt zusammenspielen.<br />

So wie bei Annette Rexrodt von Fircks. 1998 erkrankte<br />

sie schwer an Brustkrebs. „Meine Ärzte gaben mir nur<br />

eine 15-prozentige Chance, dass ich das nächste Jahr<br />

überlebe“, erinnert sie <strong>sich</strong>. Der Krebs war schon von<br />

der Brust in Lymphknoten, Muskeln und Haut gewuchert.<br />

„Trotzdem habe ich die Hoffnung niemals aufgegeben“,<br />

sagt die heute 49-jährige Mutter von drei Kindern.<br />

Bewusst hat sie <strong>sich</strong> damals positive Bilder vorgestellt,<br />

beispielsweise „wie meine weißen Blutkörperchen mich<br />

beschützen“. Heute, zwölf Jahre später, sind in ihrem<br />

Körper keine Krebszellen mehr nachzuweisen. Für die<br />

Ärzte ist sie ein Wunder.<br />

Fotoss: Plainpicture (3), Getty (1), PR (5)<br />

40<br />

bis<br />

60<br />

Medikamente<br />

kann der Körper <strong>selbst</strong><br />

herstellen.<br />

Quelle: Dr. David Coleman<br />

AKTIVIEREN SIE IHREN INNEREN ARZT<br />

Diese einfachen Techniken helfen dem Körper nachweislich, <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> zu heilen.<br />

METHODE SO WIRKT ES ERFOLGREICH BEI<br />

Autosuggestion<br />

Bewegen/<br />

Sport<br />

Gesunde<br />

Ernährung<br />

Muskelentspan<br />

nung nach<br />

Jacobson<br />

Tai-Chi<br />

Wassertreten<br />

nach Kneipp<br />

Yoga<br />

Das konkrete Vorstellen von<br />

Geschehnissen verändert<br />

gedankliche Haltung,<br />

verbessert Koordination<br />

Kräftigt Muskeln und<br />

Herz, verbessert<br />

Durchblutung<br />

Löst zahlreiche biochemi -<br />

sche Prozesse im Körper<br />

aus bzw. unterstützt sie<br />

Entspannt Muskeln, senkt<br />

Puls, beruhigt Atmung,<br />

reduziert Stresshormone<br />

Reduziert Stresshormone,<br />

verbessert Körperempfinden,<br />

stärkt Muskeln<br />

Stärkt Venen, fördert Rückfluss<br />

des Blutes zum Herzen, stärkt<br />

Immunsystem<br />

Stärkt Herz, Lunge und<br />

Verdauung; kräftigt und<br />

dehnt Muskeln<br />

Schmerzen, Krebstherapie,<br />

Problemen, <strong>sich</strong> zu motivieren,<br />

Schwierigkeiten mit der<br />

Koordination<br />

beginnender Osteoporose,<br />

Kreislaufschwäche, Brustkrebs,<br />

Diabetes Typ 2<br />

Diabetes Typ 2,<br />

Rheuma, Gicht, Krebs, Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen<br />

Kopf- und Rückenschmerzen,<br />

Migräne, Asthma, Blut hochdruck,<br />

entzündlichem Darm<br />

Schlafstörung, Reizdarm,<br />

Gelenkentzündung,<br />

Bluthochdruck<br />

Einschlafstörung, Durchblutungsstörung,<br />

Krampf adern,<br />

Infektanfälligkeit<br />

Rückenschmerz, Reizdarm,<br />

Herz rhyth mus-Störung,<br />

Depression, Fibromyalgie


Menschen Ereignisse Epochen<br />

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UNSER LEBEN<br />

O du Fröh l iche<br />

Dieses Lied gehört einfach zu Heiligabend. Also, worauf warten <strong>Sie</strong>?<br />

Irgendwo ist doch bestimmt noch Ihre alte Blockflöte.<br />

Noten und Grifftabelle* für einen leichten Neustart stehen hier.<br />

<br />

1<br />

* Zeigt an,<br />

welche<br />

Löcher man<br />

für den Ton<br />

zuhalten muss<br />

( = Loch zu).<br />

<br />

<br />

Oh<br />

<br />

du<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

oh<br />

<br />

du<br />

<br />

<br />

<br />

se - li - ge<br />

<br />

gna - den -<br />

O du fröh - li - che, o du se- li- ge, gna- den- brin- gen- de Weih- nachts-<br />

<br />

<br />

<br />

zeit.<br />

<br />

<br />

Welt<br />

<br />

ging<br />

<br />

ver -<br />

<br />

lo -<br />

<br />

ren,<br />

<br />

<br />

Christ<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ward<br />

<br />

fröh-li - che<br />

brin-gen-de<br />

Weih-nachts -<br />

ge-<br />

<br />

zeit! Welt ging ver- lo- ren, Christ ward ge- bo- ren: Freu- e,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

bo - ren, freu - e, freu - e dich, oh<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Chri -<br />

<br />

sten -<br />

<br />

heit.<br />

Foto: Plainpicture (1), Shutterstock (2), Glòria Biosca & Michael Schmitz<br />

freu- e dich, o Chri- sten- heit!<br />

2. O du fröhliche, o du selige,<br />

gnadenbringende Weihnachtszeit!<br />

Christ ist erschienen, uns zu versühnen:<br />

Freue, freue dich, o Christenheit!<br />

3. O du fröhliche, o du selige,<br />

gnadenbringende Weihnachtszeit!<br />

Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:<br />

Freue, freue dich, o Christenheit!


DAS KENNEN SIE AUCH!<br />

Angelika Euler hat vier Kinder und sechs Enkel und erzählt<br />

jeden Monat aus ihrem alltäglich turbulenten Leben.<br />

Schon in der Straßenbahn<br />

Richtung Christkindlmarkt sprudelt<br />

Simon los: „Omi, Omi, ich will unbedingt<br />

so eine Nikolausmütze mit blinkenden<br />

Sternen.“ Der siebenjährige Tobi<br />

schaut seinen drei Jahre jüngeren Bruder<br />

mitleidig an: „Das ist doch total kitschig.“<br />

Schon beginnen die Jungs <strong>sich</strong><br />

zu knuffen. Das fängt ja gut an, denke<br />

ich. Eigentlich hatte ich mich auf<br />

einen besinnlichen Ausflug gefreut.<br />

Alle<br />

Jahre<br />

wieder<br />

„Aussteigen, Jungs!“ Der riesige<br />

Weihnachtsbaum mit den glitzernden<br />

Lichtern versetzt Tobi und Simon für einen<br />

magischen Moment in stilles Staunen. Für einen<br />

sehr kurzen Moment. Denn schon erblicken die beiden<br />

all die Stände mit ihren verlockenden Köstlichkeiten.<br />

Tobi – sonst nicht unbedingt ein Obstfan – möchte<br />

unbedingt einen Apfel am Stiel, der von einer<br />

steinharten, giftig rot glänzenden Zuckerschicht überzogen<br />

ist. Doch dann bekommt er Skrupel. Tobi hat<br />

nur noch einen Schneidezahn und der wackelt bedrohlich.<br />

„Ich kann nicht abbeißen, Omi!“, jammert<br />

er. Wie gut ich ihn verstehe! Ich zittere <strong>selbst</strong> um<br />

meine Zähne. Aber ich will ihm helfen, beiße<br />

vor<strong>sich</strong>tig ab. Vielleicht kann<br />

er nun weitermachen.<br />

Doch: „Der Apfel schmeckt<br />

nicht, Omi!“ Und nun? Ich<br />

esse weiter, denn zum<br />

Wegschmeißen war er zu<br />

teuer! Währenddessen füllt<br />

<strong>sich</strong> der Christkindlmarkt.<br />

Im Gewühl habe ich Angst um<br />

meinen Rucksack, also trage ich ihn vorne<br />

– sieht bestimmt sehr apart aus. Dabei hält<br />

eine Hand Simons Hand, die andere umklammert<br />

krampfhaft den Apfelrest, während<br />

<strong>sich</strong> meine Augen wie eine Hundeleine<br />

an Tobi heften. Bloß jetzt kein Kind<br />

verlieren! Derweil haben meine Enkel längst<br />

ein neues Ziel vor Augen: Zuckerwatte! <strong>Sie</strong><br />

wird frisch gesponnen und ihnen als rosaklebrige<br />

Wolke überreicht. Ich lasse den Apfel unauffällig<br />

liegen, zahle hastig und dann versenken sie<br />

ihre Ge<strong>sich</strong>ter in den piksigen Bäuschen.<br />

Auf der anderen Seite wehen<br />

die Sternenmützen. „Bitte, Omi, bitte!“<br />

Aber, oh Drama: Simons Kopf ist für<br />

die Mütze zu klein. „Ich werd schon<br />

hineinwachsen“, meint er lapidar. Bis<br />

es so weit ist, setze ich ihm seine<br />

Schirmkappe auf und ziehe die<br />

Weihnachtsmütze drüber. Zur Sicherheit<br />

packe ich die Jungen an ihren<br />

Kapuzen. Die Hände brauchen<br />

sie zum Abpflücken der Zuckerwatte.<br />

Und natürlich sind sie danach völlig verklebt.<br />

Aber Not macht erfinderisch. Ich<br />

schiebe die Jungen unauffällig zu einem<br />

Esoterikstand. Dort plätschert ein kleiner<br />

Zimmerbrunnen. Nach einem kurzen<br />

Blick auf den Verkäufer tauche ich kurz entschlossen<br />

meinen Zeigefinger ins Wasser. Nun<br />

beginne ich, Tobis Mund zu säubern. Dieser<br />

versenkt nun auch mutig seine Hände in den<br />

hübschen Brunnen. Der Hals des<br />

Verkäufers schwillt bereits,<br />

doch ich komme ihm zuvor,<br />

frage zuckersüß: „Was kostet<br />

denn der schöne Brunnen?“<br />

Gleich erhellt <strong>sich</strong> seine Miene.<br />

„40 Euro.“ Oje. Wir tauchen rasch in<br />

der Menge unter. „Besinnlich“ hatte ich<br />

mir anders vorgestellt! Tobi mault: „Das<br />

ist ungerecht. Ich will auch noch was kaufen.“<br />

Ziel<strong>sich</strong>er läuft er auf einen Spielzeugstand<br />

zu und greift ein goldenes Plastik-Zepter.<br />

Ich wünsche mir nur noch Frieden<br />

und bezahle. Als wir wieder in der Straßenbahn<br />

sitzen, ist Simon die Mütze plötzlich<br />

doch zu groß („Omi, setz du mal auf“) und<br />

Tobi das Zepter zu lästig („Omi, kannst du<br />

mal kurz halten“). Und so sitze ich da, erschöpft<br />

zwischen meinen Enkeln, ein bisschen<br />

wie ein verirrter Nikolaus. O du fröhliche!<br />

12 / 2010<br />

21


REISE & KULTUR<br />

Außen hart,<br />

innen inzwischen<br />

ganz weich und<br />

nach wie vor<br />

ein Workaholic:<br />

„Ich kann nicht<br />

nichts tun“,<br />

sagt Eastwood<br />

<strong>selbst</strong> über <strong>sich</strong>.


REISE & KULTUR<br />

Ein Mann<br />

wie<br />

Rotwein,<br />

je älter, desto<br />

besser<br />

Clint Eastwood – er war „Eine Handvoll Dollar“ und „Dirty Harry“,<br />

ein Draufgänger; er war „Die Brücken am Fluss“, er machte aus Hilary<br />

Swank ein „Million Dollar Baby“. Er ist 80 und er ist Hollywood. Ein<br />

Gespräch über Romantik, Weisheit des Alters, Träume und Lust auf Jazz.<br />

Clint, könnten <strong>Sie</strong> mir die Butter reichen?“ Es klingt<br />

schon merkwürdig und ungewohnt, wenn man diesen<br />

großen, schlaksigen Mann mit den tiefen Falten<br />

einfach beim Vornamen anspricht. Aber er wollte es<br />

so. Obwohl einem das „Mr Eastwood“ permanent<br />

auf der Zunge liegt. Doch für Clint ist das alles ganz<br />

normal; er greift mit seinen erstaunlich langen Fingern<br />

nach dem kleinen Töpfchen Butter, reicht sie<br />

über den Tisch, lächelt. Dabei funkeln seine Augen<br />

geradezu aus sehr schmalen Schlitzen – es ist erstaunlich,<br />

wie präsent er ist (der Mann ist inzwischen<br />

80!), obwohl er sehr leise, fast schüchtern<br />

spricht. Dabei ist die Stimme trotzdem rau und fest<br />

– ein Mann der Widersprüche, eine Legende.<br />

Clint, <strong>Sie</strong> sind in diesem Frühjahr 80 geworden;<br />

ein Alter, in dem andere längst die Beine hochgelegt<br />

haben und ihren Ruhestand genießen. <strong>Sie</strong><br />

aber arbeiten unentwegt weiter, machen Pläne. Es<br />

heißt, <strong>Sie</strong> hätten x Projekte, die <strong>Sie</strong> gleichzeitig<br />

verfolgen. Warum? <strong>Sie</strong> haben doch alles erreicht,<br />

was man in Hollywood erreichen kann?<br />

EASTWOOD: Ich bin heute ein Mensch, der ganz in<br />

der Gegenwart lebt. Und ich glaube, dass ich heute<br />

meine beste Arbeit in meinem Leben abliefere. Es<br />

ist meine Lebenserfahrung, die mir heute hilft, komplizierte<br />

Sachverhalte des Lebens besser zu verstehen<br />

und besser zu kommunizieren. Also warum<br />

sollte ich nicht weiterarbeiten?<br />

12 / 2010<br />

23


REISE & KULTUR<br />

Viele in Ihrem Alter leben weniger in der Gegenwart,<br />

sondern mehr in der Vergangenheit.<br />

EASTWOOD: Ach wissen <strong>Sie</strong> – wenn du zu sehr in der<br />

Vergangenheit denkst, dann machst du dir zu viele<br />

Gedanken über die Fehler in deinem Leben, über die<br />

verpassten Chancen. Warum sollte ich dies tun?<br />

Und überhaupt bin ich ja ein richtiger Spätzünder.<br />

Trauern <strong>Sie</strong> denn nicht jüngeren Jahren nach?<br />

EASTWOOD: Es ist schon witzig. Jugend ist ein verdammt<br />

flüchtiger Zeitgenosse. Du verbringst ein<br />

bisschen Zeit mit ihm und plötzlich wachst du auf<br />

und dieser Zeitgenosse ist fort. Warum sollte ich<br />

also so jemandem nachtrauern? Nein.<br />

Und dann schweigt er einen Moment, greift nach<br />

dem Mineralwasser, bricht ein Brötchen in zwei<br />

Hälften, streicht versonnen ein wenig Knoblauch-<br />

Butter darauf. Er schweigt einfach. Nicht unangenehm,<br />

sondern mit einer majestätischen Ruhe. Wie<br />

jemand, der noch längst nicht am Ende seines<br />

Weges angelangt ist. Und unwillkürlich fällt einem<br />

ein Zitat von Hilary Swank ein, die Eastwood einen<br />

Oscar als „Million Dollar Baby“ verdankt: „Eastwood<br />

ist wie ein gut gelagerter Rotwein. Je älter er wird,<br />

desto besser wird er.“ Und Schauspiel-Kollege Sean<br />

Penn beschrieb ihn jüngst mit: „Clint versteht es wie<br />

kein Zweiter, große Themen mit ganz leisen Tönen<br />

auf die Leinwand zu bringen.“<br />

Clint, wenn <strong>Sie</strong> Ihr heutiges Leben mit früheren<br />

Jahrzehnten vergleichen – worin sehen <strong>Sie</strong> den<br />

entscheidenden Unterschied?<br />

EASTWOOD: Der große Vorteil des Alters ist, dass du<br />

dich nicht mehr hetzen lässt. Denn oftmals ist es<br />

diese Hetze, die dich zu Entscheidungen treibt, die<br />

du eigentlich gar nicht treffen möchtest.<br />

Das heißt, <strong>Sie</strong> denken heute mehr und in Ruhe<br />

nach über neue Ideen?<br />

EASTWOOD: Ja. Kreativität entwickelt <strong>sich</strong> im Kopf.<br />

Und bis die Maschine heute wirklich ins Rollen<br />

kommt, vergeht mehr Zeit als früher, viel mehr Zeit.<br />

Das bedeutet nicht, dass ich in irgendeiner Weise<br />

wehmütig werde. Nein, ich war schon immer ein<br />

Mensch, der akzeptieren konnte, dass <strong>sich</strong> die Zeiten<br />

„Ich bin doch ein<br />

richtiger<br />

Spätzünder<br />

im Leben.“<br />

ändern, dass nichts mehr so ist wie früher, dass es<br />

Momente im Leben gibt, die unwiederbringlich<br />

vorbei sind und damit auch Platz schaffen für Neues.<br />

Dennoch gibt es ja ein paar Dinge in Ihrem Leben,<br />

die <strong>sich</strong> nicht verändert haben. Die Liebe zur Musik<br />

beispielsweise. In Deutschland nimmt man <strong>Sie</strong><br />

meist als Schauspieler und inzwischen als Regisseur<br />

wahr. Doch <strong>Sie</strong> sind auch ein anerkannter<br />

Komponist. Welche Musik lieben <strong>Sie</strong> privat?<br />

EASTWOOD: Oh ja. Musik ist eine absolute Konstante<br />

in meinem Leben. Und meine große Leidenschaft.<br />

Ich liebe den sanften West-Coast-Jazz aus den 60erund<br />

70er-Jahren. John Coltrane, Chet Baker, Miles<br />

Davis – das ist Musik, die mich entspannt und<br />

gleichzeitig inspiriert. Wissen <strong>Sie</strong>, Schauspieler<br />

reagieren sehr unterschiedlich auf Musik; aber auch<br />

das stellte ich erst mit den Jahren fest. Deshalb<br />

b<br />

DER OSCAR ALS SPÄTER LOHN<br />

Die Liste der Eastwood-Erfolge ist lang: 4 Oscars, 6 Oscar-Nominierungen,<br />

6 Golden Globes. Die bekanntesten Filme: I1964 Für eine Handvoll<br />

Dollar (a) I1966 Zwei glorreiche Halunken I1968 Hängt ihn höher I1971 Dirty<br />

Harry I I1992 Erbarmungslos (Oscar) I1995 Die Brücken am Fluss; auch<br />

Produzent (b) I2004 Million Dollar Baby (Oscar); auch Produzent (c).<br />

a<br />

c


Foto: August Image/Martin Schoeller<br />

spiele ich am Set, wenn ich als Regisseur arbeite, oft<br />

Jazz. Ich mag es, wenn die Kamera läuft und die<br />

Stars nicht wissen, dass sie gefilmt werden, wenn sie<br />

auf die Musik achten. Das macht die Szenen dann<br />

oftmals sehr natürlich.<br />

Clint, kommt jetzt hier Ihre weiche Seite zum<br />

Vorschein? <strong>Sie</strong> gelten doch sonst als harter Hund.<br />

EASTWOOD: Ach was, das war ich vielleicht ganz<br />

früher einmal. Aber heute doch nicht mehr.<br />

Sind <strong>Sie</strong> mit den Jahren romantischer geworden?<br />

EASTWOOD: Das kann ich nicht genau sagen. Sicher<br />

ist, dass ich heute anders über das Leben denke.<br />

Deshalb vielleicht auch anders wirke und dadurch<br />

auch anders arbeite als früher.<br />

Und dabei blicken seine Augen fest über den Tisch.<br />

Er kennt seine Ausstrahlung, weiß auch, dass er nur<br />

noch wenige Worte benötigt, um das zu sagen, was<br />

ihm wichtig ist. Er bestellt einen Rotwein, hört <strong>sich</strong><br />

in Ruhe das Angebot an, wählt einen aus, wartet,<br />

bis der Ober das Gewünschte bringt, nimmt einen<br />

winzigen Schluck, schneidet ein Stück seines Steaks<br />

ab, um dann mit einem Blinzeln der Augen wieder<br />

im Hier und Jetzt zu sein.<br />

Gibt es Dinge, die <strong>Sie</strong> bereuen? Dinge, die <strong>Sie</strong> gerne<br />

ändern würden, wenn <strong>Sie</strong> könnten?<br />

EASTWOOD: Nein. Neulich musste ich einen alten<br />

Western neu besprechen. Und das war schon ein<br />

bisschen komisch. Ich sprach und sah mich als Mann<br />

auf dem Monitor, der jünger war als mein Sohn<br />

heute. Natürlich erinnerst du dich dabei an viele<br />

Episoden. Aber bereuen? Nein.<br />

In Hollywood sagt man Ihnen eine enorme Charakterstärke<br />

nach. <strong>Sie</strong> gelten dabei als kantig,<br />

manchmal auch als dickköpfig, als jemand, der<br />

andere auch sehr schnell in „gut“ und „böse“<br />

einordnet, der viel auf den ersten Eindruck gibt …<br />

EASTWOOD: … natürlich. Auch dafür benötigt man<br />

eine gewisse Reife. Entweder der erste Eindruck ist<br />

gut oder er ist schlecht. So simpel ist die Wahrheit<br />

oft. Und dazu muss man dann auch stehen.<br />

<strong>Sie</strong> gelten auch als Workaholic?<br />

EASTWOOD: Wieder eines dieser Vorurteile. Ich mache<br />

schon viele Pausen, ziehe mich dann in mein<br />

Haus in Carmel zurück. Oder nach Maui auf Hawaii.<br />

Aber ich muss mich doch nicht dafür rechtfertigen,<br />

dass ich immer noch gerne arbeite, dass ich Ideen<br />

habe, dass ich Dinge umsetzen möchte, die mir<br />

wichtig sind. Wissen <strong>Sie</strong>, ich habe es immer verstanden,<br />

meinem Leben positive Dinge abzugewinnen.<br />

Und Arbeit, Arbeit, die einem wichtig ist, gehört<br />

ganz <strong>sich</strong>er zu diesen Dingen.<br />

Und was trieb oder treibt <strong>Sie</strong> an?<br />

Ruhm? Ehrgeiz? Geld?<br />

EASTWOOD: Nein, Ruhm oder Ähnliches<br />

habe ich niemals gesucht. Ich<br />

komme aus sehr kleinen Verhältnissen,<br />

musste mich immer durchschlagen.<br />

Ich wollte eigentlich immer nur<br />

meinen Unterhalt verdienen mit<br />

einem Job, der mir Spaß macht. Und<br />

das ist bis heute so geblieben.<br />

<strong>Sie</strong> untertreiben. <strong>Sie</strong> gehören zu<br />

den ganz großen Hollywood-Stars,<br />

haben mehrere Oscars gewonnen.<br />

Wegen des Unterhalts müssen <strong>Sie</strong><br />

doch kaum noch arbeiten.<br />

EASTWOOD: O. k. Vielleicht will ich<br />

dem Leben einfach nur etwas zurückgeben.<br />

Denn ich bin sehr dankbar<br />

für das, was ich erleben durfte.<br />

Wirklich sehr dankbar.<br />

Haben <strong>Sie</strong> noch Träume? Oder haben<br />

<strong>Sie</strong> mit 80 inzwischen alle Ihre<br />

Träume schon verwirklicht?<br />

EASTWOOD: Oh nein. Natürlich habe<br />

ich noch Träume. Jede Menge Träume<br />

sogar. So wie hoffentlich jeder<br />

Mensch. Aber meine Träume werde<br />

ich Ihnen nicht verraten. Sonst sind<br />

es ja keine Träume mehr. Vielleicht<br />

mache ich irgendwann einen Film<br />

darüber oder schreibe eine Musik. Träume muss<br />

man haben. Das hat doch nichts mit einem bestimmten<br />

Alter zu tun. Träume gehören einfach zu<br />

einem Menschen. Aber man muss gleichzeitig irgendwann<br />

im Leben eine Vision von seinem Leben<br />

entwickeln und dann ganz beharrlich daran festhalten<br />

und daran arbeiten, egal in welchem Lebensabschnitt<br />

man <strong>sich</strong> befindet. Sonst bleiben Träume<br />

immer nur Träume. Und das sollen sie doch nicht.<br />

Unser Autor<br />

Frank <strong>Sie</strong>ring traf<br />

Clint Eastwood<br />

zum Mittagessen<br />

in Los Angeles.<br />

EIN LEBEN FÜR<br />

HOLLYWOOD<br />

• Geboren am 31. Mai<br />

1930 in San Francisco<br />

• Gelegenheitsarbeit als<br />

Holzfäller, Tankwart,<br />

Lagerarbeiter, Heizer<br />

• 1951 lernt er bei der<br />

Armee den Schauspieler<br />

David Janssen kennen<br />

(„Richard Kimble auf der<br />

Flucht“), der ihm vorschlägt,<br />

Hollywood-<br />

Schauspieler zu werden.<br />

• Erste kleine Filmrollen,<br />

z. B. in „Tarantula“<br />

• Durchbruch mit Italo-<br />

Western in den 60er-<br />

Jahren (siehe links). Seit<br />

1964 spielte er in 45<br />

Filmen die Hauptrolle.<br />

• Seit 1971 arbeitet er<br />

auch als Regisseur und<br />

Produzent. Und als Komponist<br />

(17 Filme).<br />

• 1986 wurde er Bürgermeister<br />

seiner Heimatgemeinde<br />

Carmel.<br />

• Eastwood ist schwerhörig,<br />

verzichtet aber oft<br />

auf ein Hörgerät.<br />

• Er hat sieben Kinder<br />

von fünf Frauen, ist zum<br />

zweiten Mal verheiratet.<br />

12 / 2010 25


Marrakesch<br />

Die magische Kraft des<br />

Als Marokkos Königsstadt noch das „Lourdes der Hippies“ hieß,<br />

war Amina Jadoui ein kleines Kind. Seitdem hat <strong>sich</strong> viel geändert. Doch<br />

und Wunderheilern versprühen noch den gleichen märchenhaften<br />

Amina durch das labyrinthische Gassengewirr<br />

Pulsierend: Jeden<br />

Abend wird der<br />

Djemaa el Fna<br />

zur Bühne für<br />

Akrobaten, Marktschreier,<br />

Tierbändiger<br />

– und<br />

staunende Touristen<br />

als Zuschauer.<br />

26 12 / 2010


Portugal<br />

Spanien<br />

REISE & KULTUR<br />

Marokko<br />

Marrakesch<br />

Marrakesch erreicht man<br />

per Flugzeug in etwa<br />

4 Stunden. Der Zeitunterschied<br />

beträgt minus 1 Stunde.<br />

Orients<br />

die Märkte mit ihren Gauklern, Schlangenbeschwörern<br />

Charme. Andrea Lammert ließ <strong>sich</strong> von<br />

führen – und erlebte eine berauschende Welt voller Magie.<br />

12 / 2010<br />

27


REISE & KULTUR<br />

Angenehm kühl:<br />

Die Gänge der<br />

Souks sind mit<br />

Stoff und Wellblech<br />

abgedeckt.<br />

Beliebtes Mitbringsel:<br />

Handgetöpferte Berber-<br />

Amphoren aus dem<br />

Atlasgebirge.<br />

Harmlos: Den<br />

Kobras haben<br />

Schlangenbeschwörer<br />

die Giftzähne<br />

gezogen.<br />

Exotisch duftende Gewürze, edle Karaffen,<br />

überbordend. Und vieles zu einem Schnäppchenpreis zu haben. Sich<br />

denn, man hat gute Nerven oder eine erfahrene Fremdenführerin,<br />

Kostbar oder<br />

billige Fälschung?<br />

Einkäufe<br />

mit einheimischen<br />

Führern<br />

bewahren vor<br />

manchem<br />

Fehlgriff.<br />

Vielfalt:<br />

Tomaten,<br />

Kichererbsen,<br />

Auberginen<br />

– frisches<br />

Gemüse spielt<br />

in der<br />

marokkanischen<br />

Küche<br />

eine Hauptrolle.<br />

28 12 / 2010


Würzig: In<br />

marokkanisches<br />

Fladenbrot<br />

gehören<br />

Paprika,<br />

Kurkuma<br />

und eine<br />

Prise Salz.<br />

Paradiesisch: Innenhöfe<br />

wie dieser finden <strong>sich</strong><br />

in vielen Hotels nah dem<br />

Djemaa el Fna.<br />

schillernde Gewänder – das Angebot auf Marrakeschs Märkten ist<br />

einfach nur treiben lassen – fast unmöglich! Es sei<br />

die einem aufdringliche Händler und knatternde Mofas vom Leib hält.<br />

„Trinken wir einen<br />

Minz-Tee!“ Diese<br />

Einladung der<br />

Händler nicht<br />

ausschlagen:<br />

Er schmeckt<br />

köstlich und ist<br />

eine Offerte zum<br />

Feilschen.


Heimat der<br />

Stars & Hippies<br />

Cat Stevens, Andy<br />

Warhol, Bob Dylan –<br />

viele Stars der 60er-<br />

Jahre reisten nach<br />

Marrakesch. Die Stadt<br />

galt als einer der<br />

heißesten Flecken.<br />

Vor allem, weil es dort<br />

das beste Haschisch<br />

gab. Mitte der 70er<br />

verschärfte der König<br />

die Einreise- und Ausländergesetze.<br />

Jetzt<br />

war es u. a. nicht mehr<br />

so einfach, einen Laden<br />

in Marrakesch zu<br />

eröffnen. Der Hippie-<br />

Strom verebbte.<br />

Tipp: Ein Film, der die<br />

Stadt zu Hippie-Zeiten<br />

zeigt, ist der Kinohit<br />

„Marrakesch“ von<br />

1998 mit Kate Winslet<br />

(gibt es auf DVD).<br />

G<br />

uck mal, Amina, was für ein süßes<br />

Totenkopf-Äffchen.“ Der Marokkaner<br />

mit dem Affen auf dem Arm hat mein<br />

Interesse registriert, zeigt auf meine<br />

Kamera und setzt meiner Reiseführerin<br />

Amina den etwas widerspenstigen<br />

kleinen Kerl einfach auf den Kopf.<br />

„Nimm ihn weg“, protestiert Amina mit<br />

zornigem Blick und der Mann gehorcht,<br />

schnappt <strong>sich</strong> seinen tierischen Kumpel und<br />

verschwindet in der Menschenmenge.<br />

Alltag auf dem Djemaa el Fna, dem riesigen<br />

Marktplatz mitten in der Altstadt von<br />

Marrakesch. Der Platz ist eine einzige<br />

Bühne. Im Sekundentakt entstehen und<br />

vergehen Szenen, wechseln die Darsteller:<br />

Affendompteure, Schlangenbeschwörer,<br />

Gaukler treten abwechselnd auf.<br />

„Wenn dir einer zu nah kommt, gib mir<br />

sofort ein Zeichen“, bedeutet mir Amina.<br />

Mit 48 kennt Amina längst die Regeln des<br />

Djemaa el Fna, weiß, „dass die Touristen-<br />

Polizei sofort da ist, drastische Geldstrafen<br />

verhängt, wenn einem ein Händler zu nah<br />

kommt“. Dafür hat Marokkos König Mohammed<br />

VI. gesorgt, seit er 1999 den Thron<br />

bestieg. Ausländische Touristen sollen <strong>sich</strong><br />

<strong>sich</strong>er fühlen – und wieder kommen.<br />

Also ab in die angrenzenden Souks, die<br />

typisch afrikanischen Märkte, die <strong>sich</strong> direkt<br />

an den Djemaa el Fna schmiegen. Souks,<br />

das ist eine riesige Rummel- und Geschacher-Arena,<br />

ein schier endloses Gewirr aus<br />

Gassen mit mehr als tausend Geschäften.<br />

Läden, die <strong>sich</strong> wie Mini-Buchten in Häuserwände<br />

drücken, selten größer sind als<br />

ein begehbarer Wandschrank. Dazwischen<br />

schlichte Holzstände, an denen Wollfärber,<br />

Eisenschmiede, Geflügelhändler, Schmuckund<br />

Teppichverkäufer ihre Waren anbieten.<br />

Zwischen den terrakottafarbenen Häusern<br />

zuckeln Eselskutschen durch die Gassen. Wer <strong>sich</strong> nicht<br />

auskennt, verliert <strong>sich</strong> leicht in den Souks, die gut eineinhalb<br />

Quadratkilometer Fläche bedecken – dreimal<br />

so viel wie der Vatikan. „Madame, Madame, schauen<br />

<strong>Sie</strong> hier – handgeknüpfte Ware.“ Amina winkt bloß<br />

müde ab: „Massenware aus China, vergiss es.“ Ihr macht<br />

hier keiner was vor. Alle Preise, sagt sie, sind mindestens<br />

50 Prozent zu hoch. Will ich tatsächlich etwas kaufen,<br />

„dann lass mich verhandeln. Aber diesen Teppich willst<br />

du bestimmt nicht, oder doch?“.<br />

Amina weiß, was sie will. <strong>Sie</strong> ist über die Jahre hart<br />

geworden, musste <strong>sich</strong> durch ihr Leben kämpfen, das<br />

sieht man ihr an. Tiefe Falten haben <strong>sich</strong> um Augen<br />

und Mund gelegt. Doch es passt zu ihr, macht sie noch<br />

attraktiver. Kaum 12 war sie, als sie 1974 heiraten<br />

musste – einen 59-Jährigen! „Es war grauenhaft, aber<br />

so ist unsere Tradition“, sagt sie, rückt das weiße Kopftuch<br />

gerade, das ihre hennaroten Haare bedeckt. <strong>Sie</strong><br />

schenkte ihrem Mann „nur“ zwei Mädchen, ertrug ihr<br />

Leben immer weniger. Mit 20 hielt sie es nicht mehr<br />

aus und floh. <strong>Sie</strong> schnappte ihre Kinder, machte einen<br />

Düfte, die Männer betören,<br />

und Pulver gegen böse Blicke<br />

Neuanfang in Deutschland. In Heidelberg holte sie ihr<br />

Abitur nach, studierte Naturheilkunde. Doch gefallen<br />

hat es ihr nie im kalten Europa, also ging sie nach zehn<br />

Jahren wieder nach Marokko zurück und wurde 1992<br />

Fremdenführerin. Wie anrüchig für eine Frau.<br />

Ruckartig schiebt sie mich jetzt an die Seite. <strong>Sie</strong><br />

hat so faszinierend erzählt, dass ich fast ins blassblaue<br />

Zündapp-Mofa gelaufen wäre, das hier durch die engen<br />

Gassen des Basars knattert. „Aufpassen“, warnt sie und<br />

fordert mich auf, meine Handtasche festzuhalten. „Gute<br />

Menschen beten in Richtung Mekka, schlechte in Richtung<br />

Tasche“, sagt sie mit einem Grinsen. Vor allem<br />

die auf den Mofas. Der kleine Schreck ist schnell vergessen,<br />

denn da ist plötzlich dieser liebliche Duft. Eben<br />

noch lag dieses strenge Gemisch aus gepellten Zwiebeln,<br />

Berber: Gut vier Autostunden<br />

südöstlich<br />

beginnt die West-<br />

Sahara, ein lohnenswerter<br />

Ausflug.<br />

Farbenspiel: Handbemalte<br />

Keramik<br />

und grandiose Sonnenaufgänge<br />

prägen<br />

Marrakesch.<br />

30 12 / 2010


REISE & KULTUR<br />

Amina schüttelt kurz ihren Kopf, schnalzt mit der<br />

Zunge, erhebt streng den Zeigefinger, winkt ab. Es<br />

wirkt. Genauso wie der märchenhafte Zauber, der einen<br />

immer weiter zieht.<br />

Vielleicht zog es deshalb schon immer Dichter, Maler<br />

und Schauspieler nach Marrakesch, an den Fuß des<br />

Atlasgebirges: Delacroix, Matisse oder Canetti. Heute<br />

kaufen <strong>sich</strong> Stars wie Mick Jagger, Michael Douglas<br />

und Yves Saint Laurent prächtige Riads, alte Paläste,<br />

als Drittwohnsitz. Marrakesch boomt, wie zuletzt in<br />

den Endsechzigern, zu den Zeiten der Hippies. Scharenweise<br />

pilgerten damals die Blumenkinder hierher<br />

und nannten sie „Stadt der vielen Farben“. Wände,<br />

Häuser und Taschen tragen immer noch dieselben<br />

kräftigen Farben und Muster wie die Hippie-Kleider<br />

damals. Amina war zu dieser Zeit noch ein kleines<br />

Mädchen. Dennoch erinnert sie <strong>sich</strong>, dass sie fasziniert<br />

vor den Fremden aus Europa und Amerika stehen blieb:<br />

„Die Frauen und Männer hatten oft lange blonde Haare.<br />

Die wollte ich immer anfassen, um zu spüren, ob sie<br />

echt sind“, erinnert sie <strong>sich</strong>. Nicht zu vergessen diese<br />

wilden Blümchenkleider statt der Burkas, der langen<br />

schwarzen Frauengewänder mit Kopf- und Ge<strong>sich</strong>tsrohem<br />

Hähnchenfleisch und frisch gegerbtem<br />

Leder in der Luft. Jetzt mischt <strong>sich</strong><br />

ein zarter Hauch Rosenduft darunter. Wird<br />

immer stärker und immer betörender. Amina<br />

schnuppert, winkt nach links. „Das kommt<br />

aus dem Laden von Mohammed“, erklärt<br />

sie und schiebt mich sanft in ein Geschäft,<br />

ein winziges Steinquadrat, in dem Mohammed<br />

ruhig wie ein Baum hinter seiner überbordenden<br />

Theke steht. Mehlstaub hat <strong>sich</strong><br />

wie ein dünnes weißes Tuch über eine alte,<br />

mattgoldene Waage gelegt. Daneben wartet<br />

ein Dutzend Papiersäcke mit getrockneten<br />

Blüten, gelb verpackten Bonbons und undefinierbarem<br />

weißem Puder. „Salam alaikum“,<br />

begrüßt Mohammed. Und kaum hat<br />

er bemerkt, wie <strong>sich</strong> meine Nasenflügel blähen,<br />

nimmt er ein Stück brauner Seife und<br />

reibt es ungefragt auf meinen Unterarm.<br />

Seine braunen Augen funkeln: „Damit kann<br />

dir kein Mann mehr widerstehen.“ Dann<br />

bricht glucksendes Kichern aus ihm heraus.<br />

Wie ein Magnet klebt mein Unterarm an<br />

meiner Nase. „Was ist das für eine Seife?“,<br />

frage ich den Mann im langen weißen Kaftan.<br />

Beim Wort Seife fällt ihm sein Lächeln<br />

aus dem Ge<strong>sich</strong>t, er reckt sein weißbärtiges<br />

Kinn nach oben, schüttelt seinen Kopf samt<br />

Gebetsmütze und korrigiert mich <strong>sich</strong>tlich<br />

empört: „Seife? Das ist ein Parfümstein mit<br />

Rosenessenz und gemahlenem Bernstein!“<br />

Er sieht, wie <strong>sich</strong> meine Augen vor Erstaunen<br />

runden, legt den duftenden Schatz sorgsam<br />

in die verbeulte Waagschale, lotet mit rostigen<br />

Gewichten den Preis aus.<br />

„Zehn Dirham“, rechnet er aus, etwa ein<br />

Euro. Amina schüttelt den Kopf. Doch ich<br />

will es unbedingt haben – für acht Dirham.<br />

Mohammed wickelt das Parfüm in Zeitungspapier<br />

ein und legt noch ein winziges Papierpäckchen<br />

dazu: „Geschenk des Hauses:<br />

Pulver gegen den bösen Blick.“ Und schon sind wir<br />

wieder draußen. Amina führt mich immer tiefer hinein<br />

in das Marktlabyrinth, vorbei an Ständen mit Hunderten<br />

Pantoffeln, hellblau, rosa, bordeauxrot, mit Blumenranken.<br />

In ihren beleuchteten Vitrinen gleicht die<br />

dicht an dicht stehende Schuh-Armee einem überbordenden<br />

Farbkasten in einem Atelier.<br />

Überall riecht es nach Minztee, der aus bauchigen<br />

Kannen mit Schnörkelgravur in kleine Gläser geschenkt<br />

wird. „I make you a good price“ („Ich mache dir einen<br />

guten Preis“), ertönt es von allen Seiten, die Händler<br />

kommen so dicht an einen heran, dass <strong>sich</strong> unsere<br />

Schultern berühren. Trotz aller königlichen Verbote.<br />

In den 60ern trugen die meisten<br />

Frauen Burkas, heute Jeans<br />

Sicher durch<br />

die Souks<br />

Ein paar Regeln für<br />

den Markt-Rundgang:<br />

• Es wird immer um<br />

den Preis gefeilscht.<br />

Wer nicht gut handeln<br />

kann, sollte eine 2.<br />

Ware aussuchen und<br />

zwei für eins kaufen.<br />

• Nicht alles, was man<br />

in Marokko kaufen<br />

kann, ist zollfrei.<br />

• Wer wertvolle<br />

Teppiche oder Kunstwerke<br />

kauft, benötigt<br />

ein Zertifikat.<br />

• Schwierigkeiten<br />

kann es auch bei Pulvern<br />

und Co. geben,<br />

da die Gefahr besteht,<br />

dass sie mit Drogen<br />

verwechselt werden.<br />

• Märkte sind auch<br />

Tummelplätze für<br />

Taschendiebe, deswegen<br />

wichtige Dokumente,<br />

Kreditkarten<br />

im Hoteltresor lassen.<br />

Wir haben in Marokko alles: Sandstrände, Wüsten, Oasen,<br />

Berge und Palmen. Und, wir sind heute ein modernes Land.“<br />

Amina Jadoui<br />

12 / 2010<br />

31


REISE & KULTUR<br />

Lust auf<br />

Marrakesch?<br />

WISSENSWERTES<br />

• Im Königreich Marokko<br />

gibt es vier Königsstädte:<br />

Meknès, Rabat,<br />

Fès und Marrakesch.<br />

Von diesen gilt Marrakesch<br />

als „rote Perle“,<br />

da die Häuser in Lehmputz<br />

erbaut wurden.<br />

• Zentrum Marrakeschs<br />

ist die Medina (Altstadt),<br />

vor allem der große<br />

Markt Djemaa el Fna<br />

(Platz der Gehenkten)<br />

und die angrenzenden<br />

Souks (Märkte). Dort bieten<br />

über tausend Händler<br />

Schmuck, Keramik,<br />

Gewürze, Körbe, Blumen<br />

und Schuhe. Außerdem<br />

ist der Markt Tummelplatz<br />

für Artisten, Akrobaten,<br />

Gaukler, Geschichtenerzähler,<br />

Feuerspucker und<br />

Schlangenbeschwörer.<br />

• Beste Reisezeit für<br />

Marrakesch ist der<br />

Frühling; Temperaturen<br />

23 bis 28 Grad. Wer im<br />

Winter reist, sollte warme<br />

Kleidung mitnehmen,<br />

da es abends sehr kühl<br />

werden kann.<br />

PAUSCHALREISEN<br />

• TUI bietet eine<br />

7-tägige Agadir-Marrakesch-Reise,<br />

die Stadt und<br />

Entspannung am Strand<br />

verbindet: 3 Nächte in<br />

Marrakesch, 4 Nächte in<br />

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Agadir, inklusive Flug<br />

ab Köln/Bonn und<br />

all-inclusive ab ca.<br />

749 Euro pro Person<br />

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Internet: www.tui.com<br />

• Thomas Cook bietet<br />

3-Tages-Touren nach<br />

Marrakesch schon ab<br />

ca. 375 Euro pro Person<br />

im Doppelzimmer.<br />

✆ (0 18 03) 22 67 46,<br />

www.thomascook.de<br />

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ÜBERNACHTEN<br />

• In Marrakesch wird<br />

Englisch und Französisch<br />

gesprochen. Das<br />

märchenhafteste Hotel<br />

der Stadt ist auch das<br />

bekannteste und teuerste:<br />

La Mamounia. Das günstigste<br />

Zimmer kostet ab<br />

ca. 202 Euro pro Nacht,<br />

inklusive Frühstück.<br />

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✆ (0 02 12) 5 24 38 86 00,<br />

www.mamounia.com<br />

• Ganz klein und nah zum<br />

Markt liegt das AnaYela<br />

mitten in der Stadt. Da<br />

es Deutsche führen, wird<br />

hier Deutsch gesprochen.<br />

Das AnaYela hat nur drei<br />

Zimmer und zwei Suiten,<br />

aber die sind so vollendet<br />

marokkanisch gestaltet,<br />

dass die Gäste glauben,<br />

inmitten von 1001 Nacht<br />

zu wohnen. Ab ca. 145<br />

Euro pro Nacht, inklusive<br />

Frühstück. ✆ (0 02 12)<br />

5 24 38 69 69, Internet:<br />

www.anayela.com<br />

INFORMATIONEN<br />

• Marokkanisches<br />

Fremdenverkehrsamt,<br />

✆ (02 11) 37 05 51, www.<br />

tourismus-in-marokko.de<br />

tuch! Vor allem aber sah Amina<br />

eines: Unabhängigkeit und starke<br />

Frauen, die nicht als Schatten ihrer<br />

Männer herumlaufen mussten.<br />

Viele der Hippies blieben für immer,<br />

verkauften erst <strong>selbst</strong> gemachte<br />

Ketten auf den Märkten und eröffneten<br />

später kleine Hotels oder<br />

Galerien wie der Maler Werner Geerdts,<br />

der seit 1963 neben dem<br />

Djemaa el Fna sein Domizil hat.<br />

Amina saugte diese fremde Welt<br />

auf, wollte so sein wie die Menschen,<br />

die ihr entsprangen.<br />

Das konnte die Muslima damals<br />

in Marokko nicht. <strong>Sie</strong> ging weg,<br />

kam als gebildete Frau zurück. So<br />

wie sie <strong>sich</strong> änderte, tat es auch ihr<br />

Land. Was früher undenkbar war,<br />

ist heute normal; dank moderater<br />

Frauenpolitik. Viele Mädchen tragen<br />

Jeans, dürfen fast jeden Beruf<br />

lernen. Selbst Polizistinnen und<br />

Ministerinnen gibt es.<br />

Amina hat so faszinierend erzählt<br />

– ich habe gar nicht bemerkt,<br />

dass wir schon wieder den Djemaa<br />

el Fna erreicht haben. Plötzlich<br />

stoppt sie mich, zeigt auf den staubigen<br />

Asphalt. Direkt vor meinem<br />

Fuß liegt eine Kobra, einen Meter<br />

lang, weiter hinten sitzt ein Mann<br />

mit Flöte im Schneidersitz.<br />

„Möchtest du zusehen?“, fragt<br />

Amina? Nein, möchte ich nicht.<br />

Auch nicht den drei Turnern, die<br />

<strong>sich</strong> hier im Lärmpegel eines Fußballstadions<br />

Arme und Beine verrenken.<br />

Lieber einen Kaffee auf der<br />

Dachterrasse des Café Glacier gleich<br />

nebenan und weiter Aminas Lebensgeschichte<br />

lauschen.<br />

Fotos: Getty (9), Laif (8), Look (4), Lonely Planet Images (1), Infochart (2), privat (1)<br />

Würzig: Safran,<br />

Curry & Co. sind<br />

ein Drittel günstiger<br />

als bei uns. Ein<br />

gutes Souvenir.<br />

Der Abend dämmert:<br />

Wie wär’s jetzt mit<br />

Schneckensuppe? Ihr<br />

Geschmack erinnert<br />

an Kalbfleisch.<br />

32 12 / 2010


Sehen <strong>Sie</strong><br />

auf einen Blick, was<br />

<strong>Sie</strong> interessiert!<br />

Alles auf einen Blick:<br />

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Deutschlands<br />

schnellstes<br />

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Jeden Donnerstag neu!


GESUND & FIT<br />

Frau Professor Peschers,<br />

bei Blasenschwäche hört<br />

man immer wieder den<br />

Tipp: „Mach Beckenbodentraining<br />

und alles wird gut.“<br />

Stimmt das denn?<br />

PROF. PESCHERS: Nein, natürlich<br />

nicht. Beckenbodentraining<br />

hilft etwa jedem Zweiten<br />

mit Belastungs- bzw. Misch-<br />

Inkontinenz (siehe Kasten).<br />

Bei einer überaktiven Blase<br />

muss man anders herangehen,<br />

hier helfen Blasentraining,<br />

Elektrostimulation oder<br />

spezielle Medikamente.<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen Blasentraining und<br />

Beckenbodentraining?<br />

PROF. PESCHERS: Blasentraining<br />

ist ein Verhaltenstraining,<br />

bei dem man lernt, die<br />

Abstände zwischen den Toilettengängen<br />

herauszuzögern.<br />

Das hilft bei überaktiver Blase.<br />

Beim Beckenbodentraining<br />

kräftigt man die Muskeln<br />

des Beckenbodens, die wichtig<br />

sind, um den Harndrang<br />

zu kontrollieren. Den meisten<br />

hilft es aber, beides zu trainieren,<br />

um ihre Blasenschwäche<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Viele tun <strong>sich</strong> schwer, den<br />

Beckenboden überhaupt zu<br />

spüren, geschweige denn<br />

ihn zu trainieren?<br />

PROF. PESCHERS: Stimmt.<br />

Dann hilft Beckenbodentraining<br />

mit Biofeedback. Dazu<br />

führt man eine kleine Elektrode<br />

in die Scheide ein, die mit<br />

einem speziellen Gerät verbunden<br />

ist. Mit einer Lichtsäule<br />

macht das Gerät <strong>sich</strong>tbar,<br />

wie stark man den<br />

Beckenboden anspannt bzw.<br />

entspannt. So lernt man sehr<br />

gut, den Beckenboden zu<br />

spüren, kann ihn dann gezielt<br />

mit Übungen kräftigen. Geräte<br />

verschreibt der Arzt.<br />

Botox für<br />

die Blase<br />

Eine schwache Blase ist kein<br />

Schicksal. Denn mit innovativen<br />

Methoden können Ärzte heute<br />

gezielt helfen. Professor Ursula<br />

Peschers weiß wie.<br />

Bei manchen Frauen ist der<br />

Beckenboden schwach, weil<br />

sie viele Kinder geboren<br />

haben. Was dann?<br />

PROF. PESCHERS: Da hilft eine<br />

Elektrotherapie. Auch dabei<br />

führt man eine Sonde in die<br />

Scheide. Reizstrom aktiviert<br />

dann die Muskeln. Elektrotherapie<br />

hilft aber auch bei einer<br />

überaktiven Blase.<br />

UNSERE EXPERTIN<br />

Prof. Ursula Peschers, Chefärztin<br />

für Gynäkologie in München*<br />

Gibt es auch Medikamente<br />

gegen Inkontinenz?<br />

PROF. PESCHERS: Ja, aber nur<br />

bei überaktiver Blase. Die Mittel<br />

heißen Anticholinergika<br />

und sind verschreibungspflichtig.<br />

<strong>Sie</strong> wirken auf die<br />

Muskulatur und führen dazu,<br />

dass mehr in die Blase passt.<br />

Die wichtigste Nebenwirkung<br />

ist Mundtrockenheit.<br />

Was ist mit Naturprodukten<br />

wie Kürbiskernextrakten?<br />

PROF. PESCHERS: Die helfen<br />

meist nicht.<br />

Wie können Ärzte sonst<br />

noch helfen?<br />

PROF. PESCHERS: Bei Belastungsinkontinenz<br />

ist eine OP<br />

die letzte Möglichkeit, zu helfen.<br />

Dazu kann der Operateur<br />

ein Band unter die Harnröhre<br />

legen oder die Blase mit speziellen<br />

OP-Techniken anheben.<br />

Helfen bei überaktiver Blase<br />

die zuvor genannten Methoden<br />

nicht, lohnt ein Versuch<br />

mit Botulinumtoxin (Botox),<br />

das der Arzt direkt in die Blasenmuskulatur<br />

spritzt, um sie<br />

in ihrer Tätigkeit zu bremsen.<br />

Zahlt das alles die gesetzliche<br />

Krankenkasse?<br />

PROF. PESCHERS: Ja, in der<br />

Regel. Sicherheitshalber sollte<br />

man vorher bei der eigenen<br />

Kasse nachfragen.<br />

Welcher Arzt ist eigentlich<br />

der richtige Ansprechpartner<br />

bei Blasenschwäche?<br />

PROF. PESCHERS: Für Frauen<br />

der Urologe oder der Gynäkologe.<br />

Für Männer nur der Arzt<br />

für Urologie. Gerda Pighin<br />

2 Formen von<br />

Inkontinenz<br />

• Belastungsinkontinenz;<br />

Urin geht beim<br />

Husten, Niesen, Heben,<br />

Bücken, Gehen u. a.<br />

körperlichen Anstrengungen<br />

ab, weil die<br />

Muskeln des Beckenbodens<br />

zu schwach sind.<br />

• Überaktive Blase (früher<br />

Drang-/Stressinkontinenz<br />

genannt); Harndrang<br />

taucht urplötzlich<br />

auf, kann nicht unterdrückt<br />

werden. Auch<br />

Mischformen gibt es!<br />

* Prof. Ursula Peschers, Chefärztin für Gynäkologie, Schwerpunkt Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie, Chirurgische Klinik, München-Bogenhausen. Foto: Getty (1), Privat (1)<br />

34 12 / 2010


TENA Lady Maxi Night.<br />

Die neue Form für himmlisch<br />

erholsamen Schlaf.<br />

Die neue TENA Lady Maxi Night ist die erste Einlage für Blasenschwäche,<br />

die speziell für die Nacht entwickelt wurde. <strong>Sie</strong> ist im hinteren Bereich breiter,<br />

um <strong>Sie</strong> auch im Liegen optimal zu schützen. Spezielle Mikro-Frischeperlen im<br />

Saugkern nehmen Flüssigkeit besonders schnell auf und durch den einzigartigen<br />

Geruchsschutz Fresh Odour Control können Gerüche gar nicht erst entstehen.<br />

So schlafen <strong>Sie</strong> himmlisch bis zum nächsten Morgen – frisch und trocken!<br />

Überzeugen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong>.<br />

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Deutschland<br />

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Mobilfunkpreise können abweichen, in Deutschland max. 0,42 €/Minute


DIESE PILLEN<br />

SOLLTEN SIE MEIDEN!<br />

Achtung! Viele<br />

Medikamente sind für<br />

Ältere höchst riskant, wie<br />

eine neue offizielle Liste zeigt.<br />

Die gute Nachricht: Für alle gibt<br />

es Alternativen. Blättern <strong>Sie</strong> um!<br />

Bis zu 15 verschiedene<br />

Medikamente schlucken<br />

manche chronisch<br />

kranke Ältere<br />

täglich. Im Durchschnitt aller<br />

Bundesbürger über 75 Jahre<br />

sind es immer noch fast vier<br />

Präparate, die jeder pro Tag<br />

einnimmt. Vor allem gegen<br />

Bluthochdruck, Schmerzen,<br />

Entzündungen, Schlafstörungen<br />

oder um das Blut zu<br />

verdünnen. Aber: Viele der<br />

Mittel sind gar<br />

nicht oder kaum<br />

an Älteren getestet<br />

worden, sondern<br />

nur an Jüngeren.<br />

Und das, Hersteller<br />

obwohl zahl-<br />

Name des Wirkstoffs<br />

Name der Präparats<br />

reiche Mittel gerade im Organismus<br />

älterer Menschen gefährliche<br />

Nebenwirkungen<br />

entwickeln können. Was <strong>selbst</strong><br />

viele Ärzte so nicht wissen:<br />

Einzelne Medikamente wirken<br />

generell bei Älteren stärker<br />

oder schwächer.<br />

Auch in Kombination mit anderen<br />

Mitteln wirkt manches gar<br />

nicht oder aber verstärkt.<br />

Gefährliche Nebenwirkungen<br />

kommen häufiger vor, etwa<br />

So lesen <strong>Sie</strong> die Priscus-Liste<br />

Indometacin (Indo-CT,<br />

Indometacin AL, Indometacin<br />

BC, Indomet-ratiopharm)<br />

weil Leber oder Nieren nicht<br />

mehr optimal arbeiten und daher<br />

der Medikamenten-Spiegel<br />

im Blut für längere Zeit sehr<br />

hoch sein kann.<br />

All das ist seit Langem bekannt<br />

und in anderen Ländern<br />

wie den USA gibt es längst spezielle<br />

Listen für Ärzte. Mit denen<br />

können die Mediziner überprüfen,<br />

ob Standard-Präparate<br />

für ältere Patienten unbedenklich<br />

sind. Wenn die Liste Hinweise<br />

auf gefährliche<br />

Nebenwirkungen<br />

enthält,<br />

so liefert sie Vorschläge<br />

für unbedenkliche<br />

Alternativen.<br />

36 12 / 2010


GESUND & FIT<br />

Wissenschaftler der Universität<br />

Witten/Herdecke haben<br />

nun erstmals eine entsprechende<br />

Warnliste für Deutschland<br />

erstellt. Dazu analysierten<br />

Ärzte und Forscher<br />

verschiedener medizinischer<br />

Fachrichtungen Hunderte Studien<br />

und befragten gut 20 führende<br />

Experten nach ihren<br />

praktischen Erfahrungen. Heraus<br />

kam die sogenannte Priscus-Liste<br />

(priscus ist der lateinische<br />

Begriff für altehrwürdig),<br />

mit 83 Wirkstoffen, die<br />

Es gibt Alternativen<br />

für Ältere problematisch sein<br />

können. Auf Basis dieser wissenschaftlichen<br />

Liste haben<br />

wir eine Version für Endverbraucher<br />

erstellt (siehe nächste<br />

Seite). Wenn <strong>Sie</strong> also älter<br />

(ab etwa 60 Jahre) sind und<br />

dauerhaft einzelne oder mehrere<br />

Medikamente einnehmen<br />

(müssen), sollten <strong>Sie</strong><br />

unsere Liste unbedingt heraustrennen<br />

und sorgfältig aufbewahren<br />

– auch für den Fall,<br />

dass Ihr Arzt in Zukunft das<br />

Medikament wechselt oder ein<br />

neues Mittel hinzukommt,<br />

die Wirkstoffe der Mittel, die<br />

<strong>Sie</strong> einnehmen (stehen auf der<br />

Verpackung bzw. im Beipackzettel),<br />

mit den kritischen auf<br />

der Liste vergleichen. Zusätzlich<br />

finden <strong>Sie</strong> in unserer Liste<br />

auch Produktnamen gängiger<br />

Präparate, die den kritischen<br />

Wirkstoff enthalten.<br />

Ganz wichtig sind aber noch<br />

die folgenden Tipps:<br />

Entdecken <strong>Sie</strong> einen Wirkstoff<br />

in einem Ihrer Präparate<br />

oder stimmen die beschriebenen<br />

Nebenwirkungen mit<br />

Ihren überein, setzen <strong>Sie</strong> das<br />

Mittel keinesfalls eigenmächtig<br />

ab! Es könnte, im schlimmsten<br />

Fall, zu lebensgefährlichen<br />

Komplikationen kommen!<br />

Viel besser ist, bald einen<br />

Termin beim Arzt zu machen<br />

und ihn sachlich auf die Nebenwirkungen<br />

bzw. die Priscus-Liste<br />

anzusprechen.<br />

Das Dilemma lässt <strong>sich</strong> fast<br />

immer lösen; zu jedem kritischen<br />

Wirkstoff gibt es gute<br />

Alternativen, die ebenfalls von<br />

den Forschern aus Witten/Herdecke<br />

ermittelt wurden und<br />

die <strong>Sie</strong> auf der nachfolgenden<br />

Liste finden. Golo Willand<br />

Prof. Petra Thürmann,<br />

Lehrstuhl für klinische<br />

Pharmakologie, Universität<br />

Witten/Herdecke, leitet<br />

das Forscher-Team, das<br />

die Priscus-Liste erstellt.<br />

Verbrauch steigt<br />

mit dem Alter<br />

Diese Zahlen belegen:<br />

Eine Frau mit 65<br />

nimmt im Schnitt<br />

dreimal mehr<br />

Medikamente<br />

ein als eine<br />

45-Jährige:<br />

0,8<br />

45–50 Jahre<br />

1,2<br />

50–55<br />

1,7<br />

55–60<br />

2,2<br />

60–65<br />

2,7<br />

65–70<br />

3,2<br />

70–75<br />

Medikamente<br />

pro Tag<br />

Quelle: Modifiziert nach<br />

GEK-Arzneimittelreport 2008.<br />

3,8 3,8<br />

75–80 80–85<br />

Bringt das innere Gleichgewicht zurück<br />

Entspannen am Tag. Schlafen in der Nacht.<br />

Neurexan ® Tabletten, Zul.-Nr.: 16814.00.01. Anwendungs ge biete: <strong>Sie</strong> leiten <strong>sich</strong> von den homö opathischen Arzneimittel bildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen u. nervöse<br />

Unruhe zustände. Hin weis: Bei anhaltenden, unklaren o. neu auftretenden Be schwer den ist ein Arzt aufzusuchen, da es <strong>sich</strong> um Er kran k ungen handeln kann, die einer ärztlichen<br />

Abklärung bedürfen. Warn hinweis: Enthält Lactose. Packungsbeilage beach ten. Zu Ri si ken und Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> die Pa ckungs bei lage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren<br />

Arzt oder Apo the ker. Biologische Heil mittel Heel GmbH, Dr.- Reckeweg-Straße 2–4, 76532 Baden-Baden, www.neurexan.de<br />

wirkt schnell<br />

und natürlich<br />

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GESUND & FIT<br />

Vor<strong>sich</strong>t, diese Medikamente können gefährliche Nebenwirkungen haben<br />

Wichtig: Diese Liste haben Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke erstellt.<br />

Falls <strong>Sie</strong> ein Medikament davon einnehmen, baldmöglichst mit Ihrem Arzt sprechen!<br />

So lesen <strong>Sie</strong> die Priscus-Liste<br />

Indometacin (Indo-CT,<br />

Indometacin AL, Indometacin<br />

BC, Indomet-ratiopharm)<br />

Name des Wirkstoffs<br />

Präparate, die den Wirkstoff enthalten<br />

Hersteller ist oft an Arznei-Namen angehängt<br />

Nesselsucht,<br />

Schnupfen, Harndrang<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Hydroxyzin<br />

(AH 3, Atarax)<br />

• Clemastin (Tavegil)<br />

• Dimetinden (Fenistil)<br />

• Chlorphenamin<br />

(Grippostad)<br />

• Triprolidin (Rhinopront)<br />

• Oxybutynin (Dridase,<br />

Oxybutin, Oxybutynin AL,<br />

Spasyt)<br />

• Tolterodin (nicht retard)<br />

(Detrusitol Filmtabletten)<br />

• Solifenacin (Vesikur)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Verstopfung, trockener<br />

Mund, geistiger<br />

Leistungsabfall, Krämpfe,<br />

Kreislaufversagen<br />

Alternativen<br />

• Mittel mit Loratadin,<br />

Desloratadin, Mizolastin,<br />

Azelastin, Ebastin,<br />

Melperon, Pipamperon<br />

oder Paracetamol<br />

• Bei Harndrang: Trospium,<br />

Beckenbodengymnastik,<br />

Verhaltenstherapie<br />

Blutverdünner<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Ticlopidin (Ticlopidin<br />

AL, Ticlopidin HEXAL,<br />

Ticlopidin-ratiopharm,<br />

Tiklyd)<br />

• Prasugrel (Efient)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Verändertes Blutbild,<br />

Blutungen, Leberprobleme<br />

Alternativen<br />

Mittel mit Acetylsalicylsäure<br />

(Aspirin,<br />

Clopidogrel)<br />

Depressionen,<br />

Angst-Erkrankungen<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Amitriptylin<br />

(Amineurin, Amitriptylin<br />

beta, Saroten, Syneudon)<br />

• Doxepin (Aponal,<br />

Doneurin, Doxepin<br />

Holsten, Mareen)<br />

• Imipramin (Imipraminneuraxpharm,<br />

Tofranil)<br />

• Clomipramin (Anafranil,<br />

Clomipramin-CT, Clomipramin-neuraxpharm,<br />

Clomipramin-ratiopharm)<br />

• Maprotilin (Ludiomil,<br />

Maprotilin Holsten,<br />

Maprotilin-CT, Maprotilinratiopharm)<br />

• Trimipramin (Herphonal,<br />

Stangyl, Trimineurin,<br />

Trimipramin TAD)<br />

• Fluoxetin (Fluctin,<br />

FluoxeLich, Fluoxetin<br />

AbZ, Fluxet)<br />

• Tranylcypromin<br />

(Jatrosom)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Verstopfung, trockener<br />

Mund, Kreislaufbeschwerden,<br />

Herzrhythmus störung,<br />

Benommenheit,<br />

innere Unruhe,<br />

Verwirrung, geistiger<br />

Leistungsabfall, erhöhtes<br />

Sturzrisiko, Übelkeit,<br />

Schlafstörung,<br />

Blutdruckkrise<br />

Alternativen<br />

• Mittel mit Citalopram,<br />

Sertralin, Mirtazapin,<br />

Trazodon, Escitalopram<br />

• Verhaltenstherapie<br />

Reisekrankheit,<br />

Schwindel<br />

Kritischer Wirkstoff<br />

• Dimenhydrinat<br />

(Arlevert, Dimenhydrinat<br />

1 A, Reisetabletten,<br />

Vomex)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Trockener Mund,<br />

Schwindel, Müdigkeit,<br />

Unruhe, Verstopfung<br />

Alternativen<br />

Mittel mit Domperidon,<br />

Metoclopramid<br />

Bluthochdruck,<br />

Herz-Kreislauf<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Clonidin (Catapresan,<br />

Clonidin-ratiopharm,<br />

Clonistada, Haemiton)<br />

• Doxazosin (Cardular,<br />

Diblocin, Doxacor,<br />

Doxazosin STADA)<br />

• Prazosin (Adversuten,<br />

Prazosin-ratiopharm)<br />

• Terazosin (Heitrin,<br />

Terazosin 1 A, Terazosin<br />

AL, Terazosin Stada)<br />

• Methyldopa (Dopegyt,<br />

Methyldopa STADA,<br />

Presinol)<br />

• Reserpin (Briserin)<br />

• Nifedipin (Adalat,<br />

Corinfar, Nifelat, Tredalat)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Niedriger Blutdruck,<br />

Ohnmacht, Müdigkeit,<br />

Depression, geistiger<br />

Leistungsabfall, gestörte<br />

Blasenentleerung<br />

Alternativen<br />

ACE-Hemmer,<br />

AT1-Blocker, Thiazid-<br />

Diuretika, Beta-Blocker,<br />

Calcium-Antagonisten<br />

Herzrhythmus-Störung,<br />

Herzschwäche<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Chinidin (Cordichin)<br />

• Flecainid (Flecagamma,<br />

Flecainidacetat STADA,<br />

Flecainid Hexal,<br />

Tambocor)<br />

• Sotalol (Darob,<br />

Rentibloc, Sotalol CT,<br />

Sotastad)<br />

• Digoxin (Digacin,<br />

Digoxin, Lanicor, Lenoxin)<br />

• Acetyldigoxin (b-Acetyldigoxin,<br />

Digostada,<br />

Digox-CT , Novodigal)<br />

• Metildigoxin (Lanitop)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Erregungszustände,<br />

Depression<br />

Alternativen<br />

• Beta-Blocker mit<br />

Verapamil, Diltiazem,<br />

Amiodaron, Metoprolol,<br />

Bisoprolol, Digitoxin<br />

• Defibrillator-Implantat<br />

Antibiotika<br />

bei Harnwegsinfekt<br />

Kritischer Wirkstoff<br />

• Nitrofurantoin<br />

(Furadantin, Nifurantin,<br />

Nifuretten, Nitrofurantoin-ratiopharm)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Lungen- und<br />

Leberschäden<br />

Alternativen<br />

• Mittel mit Cephalosporine,<br />

Cotrimoxazol,<br />

Trimethoprim<br />

• Viel trinken,<br />

Dauerkatheter,<br />

Inkontinenz-Vorlagen<br />

Schmerzen,<br />

Entzündungen<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Indometacin<br />

(Indo-CT, Indometacin<br />

AL, Indometacin BC,<br />

Indomet-ratiopharm)<br />

• Acemetacin<br />

(Acemetacin Heumann,<br />

Acemetacin-CT, Acemetacin<br />

STADA, Rantudil)<br />

• Ketoprofen (Alrheumun,<br />

Gabrilen, Phardol,<br />

Spondylon)<br />

• Piroxicam<br />

(Pirobeta, Pirox-CT,<br />

Piroxicam AL,<br />

Piroxicam Ratiopharm)<br />

• Meloxicam<br />

(Meloxicam 1 A, Meloxicam<br />

Hexal, Meloxicam<br />

Winthrop, Mobec)<br />

• Phenylbutazon<br />

(Ambene, exrheudon)<br />

• Etoricoxib<br />

(Arcoxia)<br />

• Pethidin<br />

(Dolantin, Dolcontral,<br />

Pethidin-hameln)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Blutung oder gar<br />

Durchbruch von Magen<br />

oder Darm, verändertes<br />

Blutbild, erhöhtes Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen<br />

Alternativen<br />

• Mittel mit Paracetamol,<br />

Ibuprofen, Tramadol,<br />

Codein; zusätzlich Antidepressiva<br />

• Kühlen, Entlasten,<br />

psychotherapeutische<br />

Unterstützung, Wasseranwendungen,<br />

Massage<br />

Fotos: Vario Images (1), Corbis/Veer (3)<br />

38 12 / 2010


Abführmittel<br />

Kritischer Wirkstoff<br />

• Dickflüssiges Paraffin<br />

(Obstinol)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkung<br />

Lungenentzündung<br />

Alternativen<br />

Mittel mit Macrogol<br />

oder Lactulose<br />

Verspannte Muskeln<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Baclofen (Baclofen AL,<br />

Baclofen-neuraxpharm,<br />

Baclofen-ratiopharm,<br />

Lioresal)<br />

• Tetrazepam (Musaril,<br />

Tetra-saar, Tetrazepam<br />

beta, Tetrazep-CT)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Benommenheit,<br />

Gedächtnisstörung,<br />

Sturzgefahr<br />

Alternativen<br />

• Mittel mit Tolperison,<br />

Tizanidin, Oxazepam,<br />

Lorazepam, Lormetazepam,<br />

Brotizolam,<br />

Zolpidem, Zopiclon<br />

oder Zaleplon<br />

• Physiotherapie<br />

Demenz,<br />

Durchblutungsstörung<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Pentoxifyllin<br />

(PentoHexal, Pentoxifyllin<br />

AL, Rentylin, Trental)<br />

• Naftidrofuryl<br />

(Dusodril, Nafti-CT, Naftilong,<br />

Nafti-ratiopharm)<br />

• Nicergolin (Ergobel,<br />

Nicergolin-CT, Nicergolinneuraxpharm,<br />

Nicerium)<br />

• Piracetam (Nootrop,<br />

Piracetam AbZ, Piracetam-CT,<br />

Piracetam STADA)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Hautrötung, Kopfschmerz,<br />

Schwindel,<br />

Müdigkeit, Schlaflosigkeit<br />

Alternativen<br />

• Acetylcholinesterase-<br />

Hemmer<br />

• Mittel mit Memantin<br />

bei Alzheimer<br />

Psychosen<br />

(Neuroleptika)<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Thioridazin<br />

(Melleril, Thioridazinneuraxpharm)<br />

• Fluphenazin<br />

(Fluphenazinneuraxpharm,<br />

Lyogen)<br />

• Levomepromazin<br />

(Levium, Levomepromazinneuraxpharm,<br />

Neurocil)<br />

• Perphenazin<br />

(Decentan, Perphenazinneuraxpharm)<br />

• Haloperidol (mehr als<br />

2 mg/Tab.) (Haldol, Haloper-CT,<br />

Haloperidol 1 A,<br />

Haloperidol-ratiopharm)<br />

• Olanzapin (mehr als<br />

10 mg/Tab.) (Zypadhera,<br />

Zyprexa)<br />

• Clozapin (Clozapin<br />

AbZ, Clozapin-ratiopharm,<br />

Elcrit, Leponex)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Bewegungsstörung,<br />

Parkinson-Symptome,<br />

Müdigkeit, Kreislaufschwäche,<br />

Sturzgefahr<br />

Alternativen<br />

Mittel mit Risperidon,<br />

Melperon, Pipamperon<br />

Migräne, Parkinson<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Ergotamin (Ergo-Kranit)<br />

• Dihydroergocryptin<br />

(Almirid)<br />

• Dihydroergotoxin<br />

(DCCK, Hydergin,<br />

Hydro-Cebralratiopharm,<br />

Orphol)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Durchfall, Benommenheit,<br />

Kreislaufbeschwerden,<br />

Schwindel,<br />

Muskelschmerzen<br />

Alternativen<br />

Sumatriptan bei Migräne,<br />

andere Mittel bei Parkinson,<br />

etwa Bromocriptin<br />

Schlafstörungen,<br />

Angstzustände<br />

Kritische Wirkstoffe<br />

• Chlordiazepoxid<br />

(Librium, Radepur)<br />

• Diazepam (Diazepamratiopharm,<br />

Faustan,<br />

Valiquid, Valium)<br />

• Flurazepam<br />

(Dalmadorm, Flurazepam<br />

real, Staurodorm)<br />

• Dikaliumclorazepat<br />

(Tranxilium)<br />

• Bromazepam (Bromazepam<br />

6 1A, Bromazep-CT,<br />

Gityl, Lexostad)<br />

• Prazepam (Demetrin)<br />

• Clobazam (Frisium)<br />

• Nitrazepam (Imeson,<br />

Mogadan, Novanox,<br />

Radedorm)<br />

• Flunitrazepam (Fluninoc,<br />

Flunitrazepam-neuraxpharm,<br />

Flunitrazepamratiopharm,<br />

Rohypnol)<br />

• Medazepam (Rudotel,<br />

Rusedal)<br />

• Alprazolam (Alprazolam<br />

AbZ, Alprazolam-ratiopharm,<br />

Cassadan, Tafil)<br />

• Temazepam (Planum,<br />

Remestan, Temazep-CT)<br />

• Triazolam (zurzeit<br />

keine Präparate)<br />

• Lorazepam (mehr als<br />

2 mg/Tag) (Lorazepamneuraxpharm,<br />

Lorazepamratiopharm,<br />

Tavor, Tolid)<br />

• Oxazepam (mehr als<br />

60 mg/Tag) (Oxazepamneuraxpharm,<br />

Oxazepamratiopharm,<br />

Oxa-CT,<br />

Praxiten Forte)<br />

• Lormetazepam (mehr<br />

als 0,5 mg/Tag) (Ergocalm,<br />

Loretam, Lormetazepam<br />

AL, Noctamid)<br />

• Brotizolam (mehr als<br />

0,125 mg/Tag) (Lendormin)<br />

66% über<br />

• Zolpidem (mehr als 5 mg/<br />

Tag) (Bikalm, Stilnox,<br />

Zolpidem 1A, Zolpi-Lich)<br />

• Zopiclon (mehr als<br />

3,75 mg/Tag) (Optidorm,<br />

Somnosan, Zopiclon AbZ,<br />

Zopiclon beta)<br />

• Zaleplon (mehr als 5 mg/<br />

Tag) (Sonata)<br />

• Doxylamin (Gittalun,<br />

Hoggar Night, Seda<strong>plus</strong>,<br />

Wick MediNait)<br />

• Diphenhydramin (Betadorm,<br />

Hevert-Dorm,<br />

Sediat, Vivinox Sleep)<br />

• Chloralhydrat<br />

(Chloraldurat)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Sturzgefahr, verzögertes<br />

Reaktionsvermögen,<br />

Unruhe, Reizbarkeit,<br />

Psychose, Depression,<br />

geistiger Leistungsabfall,<br />

Mundtrockenheit,<br />

Verstopfung, Schwindel<br />

Alternativen<br />

• Niedrig dosiert: Mittel<br />

mit Zolpidem, Zopiclon,<br />

Zaleplon, Opipramol,<br />

Mirtazapin, Melperon,<br />

Pipamperon, Baldrian,<br />

Trazodon oder Mianserin<br />

• Schlafschule<br />

Epilepsie<br />

Kritischer Wirkstoff<br />

• Phenobarbital (Luminaletten,<br />

Luminal, Phenobarbital-neuraxpharm)<br />

Mögliche<br />

Nebenwirkungen<br />

Müdigkeit, Erregungszustände<br />

Alternativen<br />

Mittel mit Lamotrigin,<br />

Valproinsäure, Levetriacetam,<br />

Gabapentin<br />

aller Arzneimittel<br />

werden Menschen<br />

60 verordnet.<br />

Stark gegen<br />

Nagelpilz<br />

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(N1) Stand: Januar 2010. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren<br />

Arzt oder Apotheker.<br />

Taurus Pharma GmbH, 61352 Bad Homburg


„Mein<br />

Garten ist<br />

mein Herz“<br />

Bäume<br />

als Element<br />

Eingebettet in weite<br />

Rasenflächen, sind<br />

mächtige, frei stehende<br />

Bäume das<br />

beherrschende Element<br />

im Park von<br />

Schloss Muskau.<br />

40 12 / 2010


Garten<br />

ARCHITEKTEN<br />

TEIL 3<br />

Er war ein Visionär, ein<br />

Lebemann, ein Bestseller-Autor,<br />

ein Künstler: Hermann von<br />

Pückler-Muskau. Vor<br />

fast 200 Jahren schuf er im Osten<br />

Deutschlands berauschende<br />

Park-Landschaften, die heute zu<br />

Recht Welterbe sind.<br />

E<br />

s ist ein grauer Tag im<br />

April 1845. Hermann<br />

Fürst von Pückler-Muskau<br />

reitet ein letztes<br />

Mal durch den Muskauer<br />

Park. Aus einem öden Stück Land<br />

in der Lausitz hat er in 30 Jahren einen<br />

Park geschaffen, der in den deutschen<br />

Fürstentümern einzigartig ist – weite Rasenflächen,<br />

künstliche Seen, lange Sichtachsen<br />

und große, frei stehende Bäume.<br />

Pückler ist 60, hat soeben Schloss und<br />

Park Muskau für unvorstellbare 1.700.000<br />

Taler verkauft – und ist dennoch pleite.<br />

Was er bei diesem Ritt gefühlt hat, weiß<br />

niemand. Zum Schluss, so Augenzeugen,<br />

habe er dem Pferd die Sporen gegeben<br />

und sei wie der Teufel davongeritten. Weg<br />

von seinem Lebenswerk und -traum.<br />

Hermann von Pückler-<br />

Muskau, geboren 1785,<br />

hatte <strong>sich</strong> früh einen Namen<br />

gemacht: als exaltierter<br />

Snob, der Frauen<br />

liebt, Wein und den<br />

Fürst Pückler<br />

Ein Lebemann mit vielen Talenten. Briefe, die er<br />

seiner Frau schrieb, wurden zu Bestsellern.<br />

12 / 2010<br />

41


Sichtachsen Nach Pücklers historischen Plänen werden bis heute die Parks erhalten.<br />

Ein Park,<br />

zwei Teile<br />

Der Park in Muskau<br />

zählt seit 2004<br />

zum Unesco-Weltkulturerbe.<br />

Das<br />

750 qm große Areal<br />

mit Schloss und<br />

Orangerie hat einen<br />

polnischen 1 und<br />

einen deutschen<br />

2 Teil. Eine Brücke<br />

über die Neiße<br />

verbindet die<br />

beiden<br />

Teile.<br />

1<br />

2<br />

großen Auftritt. Schon in jungen Jahren prescht<br />

er mit einem Gespann aus gezähmten Hirschen<br />

durch Berlin oder veranstaltet vor dem Brandenburger<br />

Tor Pferderennen. Das ist die eine Seite.<br />

Doch daneben gab es immer auch den anderen<br />

Pückler: Reich geboren, beteiligt er <strong>sich</strong> an den<br />

Befreiungskriegen gegen Napoleon, unternimmt<br />

ausgedehnte Bildungsreisen durch Italien und<br />

Frankreich. 1812 kommt er zum ersten Mal nach<br />

England – und es ist um ihn geschehen. Es sind<br />

die ausgedehnten Parkanlagen, die ihn faszinieren.<br />

Denn bislang kennt er – und der deutsche<br />

Adel – nur „französische“ Gärten nach dem Vorbild<br />

von Versailles. Auch das Zentrum Preußens,<br />

Schloss Sanssouci, mit den geometrisch geformten<br />

Bäumen und Beeten steht in dieser Tradition. In<br />

England dagegen ist die idealisierte Natur das Ziel.<br />

Die Natur soll nicht zurechtgestutzt werden, sondern<br />

durch die behutsame Hand des Gärtners vollkommener<br />

werden. So wie „der rohe Edelstein<br />

auch durch die Politur erst seine<br />

höchste Schönheit erlang“, schreibt<br />

Pückler später im Buch „Andeutungen<br />

über die Landschaftsgärtnerei“.<br />

1815, nach dem Tod des Vaters, wird<br />

Pückler Herr auf Muskau – und damit<br />

über eines der größten Anwesen<br />

Preußens. Zum Entsetzen<br />

seines Finanzberaters<br />

setzt er sofort einen<br />

Aufruf zur „Anlegung<br />

eines Parks“<br />

auf. Dass dazu ein<br />

paar unwesentliche<br />

Details zu tun sind, wie das Umsiedeln eines ganzen<br />

Dorfes und der Kauf von großen Mengen Landes,<br />

kann Pückler nicht schrecken.<br />

Im Gegenzug bietet er den Bürgen von Muskau<br />

ein Rathaus, ein Stadttor und ein Schützenhaus.<br />

Dafür erhält er das Land an der Neiße. Insgesamt<br />

750 Hektar besitzt er nun – und den zukünftigen<br />

Park hat er bereits vor Augen. Er fußt auf drei<br />

Prinzipien, die bis heute richtungsweisend für jeden<br />

Garten sind, auch für kleinere:<br />

1. Großzügigkeit: „Pleasure ground“ (engl. Boden<br />

der Freude) nennt er die Rasenflächen, die<br />

<strong>sich</strong> an Schloss, Orangerie und Lauben anschließen.<br />

Um ein leuchtendes Grün zu erzeugen, verwendet<br />

Pückler verschiedene Rasensorten und<br />

lässt den Rasen stets kurz schneiden. Es ist noch<br />

heute die Anleitung für einen englischen Rasen.<br />

2. Mit Bäumen gestalten: Stehen Bäume zu<br />

dicht, können sie <strong>sich</strong> nicht entfalten und ihre<br />

Wirkung geht verloren. Einzeln gepflanzt, geben<br />

sie jedem Garten Struktur. Außerdem wirken so<br />

Licht und Schatten besser. Zugleich geben Bäume<br />

auch optisch eine zweite Ebene, ein Dach.<br />

3. Sichtachsen: <strong>Sie</strong> leiten den Blick im Garten<br />

und öffnen die Sicht auf eine Säule, einen Sitzplatz.<br />

Aber anders als in Sanssouci, wo die Sichtachsen<br />

streng und gerade verlaufen, wirken sie bei<br />

Pückler ganz natürlich. Sein Credo: Die Weite muss<br />

<strong>sich</strong> andeuten, damit das Auge schweifen kann.<br />

So weit die Theorie. Doch der Muskauer Boden<br />

ist für Pücklers Pläne viel zu sandig. Kurzerhand<br />

lässt er ihn fast flächendeckend abtragen und durch<br />

besseren Mutterboden ersetzen. Es ist ein teures<br />

Unterfangen, Pückler zum ersten Mal pleite.<br />

Fotos: Pückler-Stiftung (3), Laif (1), bpk (2), Matthias Knoch (1), Das Gartenarchiv (1)<br />

42 12 / 2010


Venus<br />

von<br />

Capua<br />

Die römische<br />

Liebesgöttin<br />

ist die<br />

auffälligste<br />

Skulptur im<br />

Branitzer<br />

Park. Pückler<br />

platzierte sie<br />

hinter dem<br />

Schloss auf<br />

der See-<br />

Insel – als<br />

Blickfang am<br />

Ende einer<br />

Sichtachse.<br />

Was tun? Die Pläne aufgeben? Er doch nicht.<br />

Stattdessen beschließt er zu heiraten, reich zu heiraten.<br />

Der preußische Casanova hat zu diesem<br />

Zeitpunkt drei offizielle Affären. Pückler entscheidet<br />

<strong>sich</strong> für Lucie von Pappenheim, Tochter des<br />

Staatskanzlers von Hardenberg. <strong>Sie</strong> ist neun Jahre<br />

älter, frisch geschieden. Für beide ist es eine<br />

kalkulierte Ehe. Lucie will wieder standesgemäß<br />

heiraten, Pückler spekuliert auf ihr Erbe.<br />

Doch auch Lucies Geld geht schnell zur Neige.<br />

Denn Pücklers Leidenschaft für Bäume wird immer<br />

extremer. Um Weite zu erzeugen, muss er<br />

Platz schaffen – und Bäume fällen. Doch das bringt<br />

er nicht übers Herz. „Alles beinah schafft Geld<br />

und Macht, aber kein Krösus und kein Alexander<br />

vermögen die tausendjährige Eiche in ihrer Majestät<br />

wieder herzustellen, wenn sie einmal gefällt<br />

ist“, klagt er. Und so lässt er uralte Bäume ausgraben,<br />

um sie andernorts wieder einzupflanzen.<br />

1826 ist die finanzielle Situation so dramatisch,<br />

dass Lucie eine Pro-forma-Scheidung vorschlägt.<br />

Er soll erneut reich heiraten, um Muskau zu retten.<br />

Doch die deutschen Fürstentöchter sind gewarnt.<br />

Also sucht Pückler im Ausland. Drei Jahre<br />

dauert Pücklers Brautschau in England, doch die<br />

reiche Erbin findet er nicht. Stattdessen vermisst<br />

er Lucie. Jede Woche schreibt er ihr Briefe, gespickt<br />

mit Anekdoten und Landschaftsbeschreibungen.<br />

Es ist die Zeit der Reisebücher und Lucie<br />

sieht die Chance, das finanzielle Fiasko abzumildern.<br />

Heimlich bereitet sie die Veröffentlichung<br />

vor – und es wird ein Bestseller.<br />

Endlich ist wieder Geld auf Muskau. Pückler kauft<br />

umgehend drei 20 Jahre alte kanadische Pappeln<br />

und lässt zwei neue Seen ausheben. Angespornt<br />

vom Erfolg seiner Bücher, unternimmt er in den<br />

nächsten Jahren weitere Reisen nach Griechenland<br />

und Afrika. Aber Pückler kann gar nicht so viel Geld<br />

verdienen, wie sein Garten kostet. 1845 ist Muskau<br />

endgültig nicht mehr zu halten.<br />

Vor allem Lucie trifft dies schwer. 69 ist sie und<br />

muss ins erheblich kleinere Schloss Branitz umziehen.<br />

Pückler dagegen blüht auf. Sofort stürzt er<br />

<strong>sich</strong> in die Anlage eines neuen Parks – immerhin<br />

sind ihm 500.000 Taler nach Begleichung der Schulden<br />

geblieben. Und Branitz bei Cottbus ist eine<br />

besondere Herausforderung. War die Landschaft<br />

in Muskau von Natur aus hügelig, so ist die Branitzer<br />

Gegend platt und langweilig. Also lässt Pückler<br />

künstliche Anhöhen, Wasserläufe und Seen anlegen.<br />

Zwar ist auch Branitz ein typisch englischer<br />

Landschaftspark, doch im Gegensatz zu Muskau<br />

ist es viel intimer. Ging es Pückler in Muskau vor<br />

allem um Größe, so schätzt er im Alter das Überschaubare.<br />

„Wer mich ganz kennenlernen will, muss<br />

meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein<br />

Herz“, sagt er in einer stillen Stunde.<br />

Mit 70 gibt er Branitz den letzten Schliff: In Ägypten<br />

hat er die Pyramiden gesehen und beschließt,<br />

<strong>sich</strong> so eine Grabstätte aus Erde und Gras zu bauen;<br />

1871, mit 85 Jahren, stirbt er – und wird wie<br />

ein ägyptischer Herrscher hier beigesetzt.<br />

Übrigens: Beide Parks sind heute frei zugänglich<br />

(www.muskauer-park.de, www.pueckler-museum.de).<br />

Susanne Mittenhuber<br />

ARCHITEKTEN<br />

TEIL 4 CARL VON LINNÉ<br />

SERIE<br />

Der schwedische Naturwissenschaftler<br />

legte das erste, noch heute<br />

gültige Pflanzen-Verzeichnis an.<br />

12 / 2010 43


UNSER LEBEN<br />

„Meinen Segen<br />

hast du, Papa“<br />

P<br />

Sich mit 60 neu zu verlieben, wenn man verwitwet<br />

oder geschieden ist, ist ein großes Glück. Und<br />

noch glücklicher kann <strong>sich</strong> schätzen, wenn der neue<br />

Partner von den Kindern akzeptiert wird.<br />

lötzlich war mein<br />

Vater ganz allein,<br />

abends, wenn er<br />

auf dem Sofa saß.<br />

Wenn er einkaufen<br />

ging. Morgens beim Frühstück.<br />

Nach 42 Jahren Ehe<br />

wirkte er ohne meine Mutter<br />

wie halbiert. <strong>Sie</strong> wollten zusammen<br />

alt werden. Ihn so zu sehen,<br />

verletzlich, einsam, voller Schmerz<br />

– zerriss mir fast das Herz.“ Volker<br />

Sauerwein (41) braucht nur die Augen<br />

zu schließen und die Erinnerung<br />

ist wieder da. Seine Mutter<br />

Freia kam 2004 beim Tsunami in<br />

Thailand ums Leben. Vater Friedrich<br />

überlebte nur knapp. Doch das<br />

äußere Leben ist eine Sache. Die<br />

verwundete Seele eine andere. Die<br />

heilt, wenn sie will, vielleicht …<br />

Dennoch kann Volker Sauerwein<br />

lächeln, wenn er nach links blickt,<br />

hinüber zum Sofa. Heute, sechs Jahre<br />

später, wirkt sein Vater, mit 76,<br />

wie verwandelt. Voller Lebensfreude,<br />

die blaugrauen Augen leuchten.<br />

Friedrich Sauerwein ist verliebt in<br />

seine Sabine (61), die er vor vier<br />

FOTOS | Lars Matzen<br />

Jahren fand. Er weiß: „Erst durch<br />

Sabine konnte ich die Vergangenheit<br />

hinter mir lassen und noch einmal<br />

neu anfangen.“<br />

Dass Kinder ihren Eltern das<br />

neue, späte Glück gönnen, ist keinesfalls<br />

<strong>selbst</strong>verständlich. Im Gegenteil.<br />

Doch nur wenige wagen es,<br />

das offen auszusprechen. „Ich finde<br />

es schrecklich, dass meine Mutter<br />

einen Mann sucht“, schreibt eine<br />

28-Jährige darum anonym im Internet-Forum<br />

„erdbeerlounge“. „Vater<br />

Ein Unglück kann auch<br />

zusammenschweißen<br />

ist doch erst ein halbes Jahr tot. Hat<br />

sie ihn schon vergessen?“ Und ein<br />

32-Jähriger pflichtet ihr bei: „Bei<br />

mir war es auch so. Meine Mutter<br />

benimmt <strong>sich</strong> total egoistisch, ist<br />

nur noch bei ihrem Freund. Ich bin<br />

wohl der Einzige, der trauert.“<br />

Wo die Trauer in anderen Familien<br />

zum Bruch führt, schweißte es<br />

die Sauerweins zusammen. Friedrichs<br />

Stimme zittert, wenn er davon<br />

spricht: „Freias Tod war das<br />

Schlimmste – für mich und die Kinder.<br />

Das kann man kaum beschreiben.“<br />

Und Volker ergänzt: „In den<br />

ersten Monaten waren wir betäubt<br />

vom Schmerz, funktionierten einfach<br />

nur. Dann aber quälten uns<br />

vor allem Sorgen um Vater: Was<br />

wird jetzt bloß aus ihm? Ich sah,<br />

wie er <strong>sich</strong> grämte. Tagsüber hat er<br />

<strong>sich</strong> abgelenkt. Aber abends kamen<br />

Stille und Einsamkeit. Die letzten<br />

zehn Jahre hatten meine Eltern gemeinsam<br />

die Welt bereist und alles<br />

miteinander geteilt. Mir war klar,<br />

dass Vater einfach nicht länger allein<br />

sein sollte.“ Volker und seine<br />

Geschwister waren <strong>sich</strong> einig: „Vater<br />

braucht eine neue Frau. Wir haben<br />

ganz realistisch überlegt: Wenn<br />

er noch zwanzig gute Jahre vor <strong>sich</strong><br />

hat, sollte er lieber heute mit der<br />

Suche beginnen.“<br />

Wie Volker fühlen <strong>sich</strong> viele erwachsene<br />

Kinder für ihre verwitweten<br />

Eltern verantwortlich, aber<br />

sie sollten dies in den Händen ihrer<br />

Eltern lassen, betont der Bonner<br />

Psychologe und Altersforscher<br />

Dr. Uwe Kleinemas: „Kinder können<br />

den Weg der Eltern nur begleiten,<br />

44 12 / 2010


„Plötzlich stellte mir mein<br />

Vater seine neue Freundin<br />

vor. Da musste ich mich<br />

erst einmal sortieren.“<br />

Volker Sauerwein (vorne) verlor seine Mutter beim Tsunami. Es dauerte, bis er<br />

die neue Frau an der Seite seines Vaters Friedrich akzeptieren konnte.<br />

12 / 2010 45


UNSER LEBEN<br />

das Steuer müssen diese <strong>selbst</strong> in die Hand<br />

nehmen.“ Kinder geschiedener Eltern halten<br />

<strong>sich</strong> dagegen ohnehin heraus. „Auch, weil<br />

Geschiedene meist aktiver bei der Partnersuche<br />

sind als Verwitwete, da der Pietätsgedanke<br />

wegfällt“, so Kleinemas.<br />

Eines aber ist wichtig: Kinder sollten mit<br />

den Eltern reden (siehe Kasten). So zeigte<br />

auch Volker Sauerwein großes Interesse, wie<br />

es seinem Vater wirklich geht. Dadurch kamen<br />

sie einander nahe wie nie. Plötzlich<br />

waren Sehnsucht nach Liebe und Nähe ein<br />

Thema zwischen Vater und Sohn.<br />

Leider bringen nicht alle Kinder ihren Eltern<br />

so viel Urvertrauen entgegen. Das hat<br />

meist ganz egoistische Gründe, behauptet<br />

die Familientherapeutin Lore Großhans:<br />

„Verlustängste treiben auch erwachsene<br />

Kinder um. Wenn <strong>sich</strong> Eltern jenseits der<br />

50 wieder auf Partnersuche machen, werden<br />

sie oft von den Kindern kritisch beäugt.“<br />

Wobei es für manche durchaus einen Unterschied<br />

macht, ob es der Vater ist, der eine<br />

neue Beziehung will, oder die Mutter, wie<br />

Verlustängste auch bei<br />

erwachsenen Kindern<br />

Dr. Uwe Kleinemas feststellt: „Bei verwitweten<br />

Müttern wird der neue Mann oft als<br />

Konkurrent betrachtet. Einsame Väter stoßen<br />

eher auf Verständnis, weil ihre Wünsche<br />

traditionellen Rollen entsprechen.“<br />

Das mag die Situation auch bei den Sauerweins<br />

erleichtert haben. Volker durch-<br />

„Zum Glück reagierten<br />

meine Kinder sehr,<br />

sehr positiv auf Sabine.“<br />

Friedrich Sauerwein fand seine neue Liebe über eine Kontaktanzeige,<br />

weil er nicht allein als Witwer leben wollte.<br />

lebte alle Höhen und Tiefen der Partnersuche<br />

des Vaters hautnah mit. Und freute<br />

<strong>sich</strong> mit ihm, als er eineinhalb Jahre nach<br />

dem Tod der Mutter endlich wieder Herzklopfen<br />

hatte: Sabine, 15 Jahre jünger, Ayurveda-Therapeutin<br />

aus Kaarst. „Vor dem<br />

ersten Treffen mit ihr habe ich meinen Vater<br />

kaum wiedererkannt. Schließlich war<br />

er für mich bisher immer nur in der Rolle<br />

des fürsorglichen Ehemanns und Vaters<br />

präsent. Jetzt lief er schon Stunden vorher<br />

wie aufgescheucht hin und her. Irgendwie<br />

süß!“, erinnert <strong>sich</strong> Volker.<br />

Und tatsächlich: Bei Sabine war es Liebe<br />

auf den ersten Blick. Die 61-Jährige hatte<br />

ihr eigenes Schicksal: <strong>Sie</strong> war zweimal geschieden<br />

und hat danach noch eine herbe<br />

Enttäuschung erlebt. „Ich suchte nach Geborgenheit<br />

und Bodenhaftung, nach Wärme<br />

und Vertrauen. Und ich wusste schnell: Bei<br />

Friedrich würde ich das finden.“<br />

Dass es zwischen den beiden ernst wurde,<br />

merkte Volker, als sein Vater ihm Sabine<br />

vorstellen wollte. „Das war schon eine verkehrte<br />

Welt“, beschreibt Volker seine Empfindungen.<br />

„Der Tod meiner Mutter, die Trauer,<br />

dann große Gefühle – und ich war als<br />

Sohn plötzlich in der Situation, dass der eigene<br />

Vater mir seine neue Freundin vorstellt<br />

und meine Meinung hören will! Das musste<br />

ich erst mal sortieren.“ Und Sabine gesteht:<br />

„Ich war total aufgeregt, hatte richtig starkes<br />

Herzklopfen. Das Gefühl erinnerte ein bisschen<br />

an eine Prüfung. Natürlich fragte ich<br />

mich, ob Volker und seine Geschwister mich<br />

akzeptieren würden.“<br />

Aber <strong>selbst</strong> wenn Friedrichs Kinder seine<br />

neue Liebe abgelehnt hätten: „Ich hätte<br />

mich nicht abbringen lassen. Denn es ist<br />

schließlich mein Leben.“ Aber zum Glück<br />

reagierten alle drei positiv. Ein Glücksfall.<br />

Denn, so unglaublich es klingt, oftmals<br />

gönnen die Kinder ihren Eltern das<br />

Glück nicht. Vielen macht aber<br />

auch die Intimität der Älteren<br />

zu schaffen, weiß Diplom-<br />

Psychologe Ragnar Beer<br />

von der Universität Göttingen:<br />

„Für erwachsene<br />

Kinder ist es oft peinlich,<br />

wenn der alte Vater<br />

46<br />

12<br />

/2<br />

2010<br />

0


Foto: Lars Matzen<br />

oder die ältere Mutter plötzlich mit einem<br />

neuen Partner rumknutscht.“ Verliebte Eltern<br />

sollten deshalb ihrerseits auch darauf<br />

Rück<strong>sich</strong>t nehmen.<br />

Einmal hat Volker Sauerwein doch gezuckt.<br />

Nämlich als der Vater ankündigte,<br />

Sabine und er wollten heiraten. „Dass das<br />

kommt, hatte ich geahnt. Vater macht keine<br />

halben Sachen. Aber dass es so schnell passiert.“<br />

Seit dem Tod der Mutter waren noch<br />

nicht mal zwei Jahre vergangen.<br />

Bei aller Verliebtheit hatte Friedrich Sauerwein<br />

aber stets das Wohl der Kinder im<br />

Blick. „Sabine und ich wohnen in meinem<br />

Haus, haben Gütertrennung, alles Finanzielle<br />

geregelt. Uns war das lieber so.“<br />

Auch wenn ihnen die Unterschiede zu früher<br />

sehr bewusst sind: Auf den Gedanken,<br />

Sabine ständig mit ihrer Mutter zu vergleichen,<br />

kämen die Geschwister nicht. „Das<br />

führt doch zu nichts“, findet Volker. Und so<br />

hängen an den Wänden nach wie vor Fotos<br />

ihrer Mutter Freia.<br />

Was die Sauerweins geschafft haben, gelingt<br />

nicht vielen: die Vergangenheit hinter<br />

<strong>sich</strong> zu lassen. Den Partner der Mutter<br />

oder des Vaters zu vergleichen, deutet für<br />

Psychologen auf ein Dilemma bei erwachsenen<br />

Kindern hin, sagt die Therapeutin Lore<br />

Großhans: „<strong>Sie</strong> haben <strong>sich</strong> oft <strong>selbst</strong> noch<br />

nicht damit abgefunden, dass die Eltern getrennt<br />

sind oder ein Elternteil verstorben ist.<br />

<strong>Sie</strong> halten an alten Strukturen fest, idealisieren<br />

den verlorenen Elternteil oder stecken<br />

Ein <strong>selbst</strong>verständlicher Teil<br />

der neuen Familie<br />

in echten Loyalitätskonflikten.“<br />

Bei den Sauerweins ist Sabine inzwischen<br />

ganz <strong>selbst</strong>verständlich ein Teil der neuen Familie.<br />

So wurde sie mit einem Schlag „Oma“<br />

von fünf Enkeln – wobei sie den Begriff eher<br />

abwehrt. „Ich bin keine Stiefmutter, also bin<br />

ich auch keine Stiefoma.“<br />

Nur einmal im Jahr sind Friedrich Sauerwein<br />

und seine drei Kinder allein unterwegs.<br />

Dann verreisen sie. „Das ist für uns eine Erinnerung<br />

an die schwere Zeit, als meine Frau<br />

starb“, erzählt er. „Wir denken ganz besonders<br />

intensiv an Freia und sind dankbar, dass<br />

wir uns noch haben.“ Elke Kressin<br />

Damit die neue Liebe<br />

eine Chance hat<br />

In jeder zweiten Familie gibt es Streit, wenn <strong>sich</strong><br />

Eltern erwachsener Kindern neu verlieben.<br />

Der Psychologe und Gerontologe Uwe Kleinemas von<br />

der Universität Bonn hat Tipps – für beide Seiten.<br />

Für Eltern<br />

1. Stehen <strong>Sie</strong> zum<br />

neuen Partner. Machen <strong>Sie</strong><br />

<strong>sich</strong> klar: <strong>Sie</strong> sind es wert,<br />

geliebt zu werden. <strong>Sie</strong><br />

haben das Recht zu lieben,<br />

wen <strong>Sie</strong> möchten, ohne um<br />

Erlaubnis zu fragen.<br />

2. Reden <strong>Sie</strong> früh mit<br />

Kindern über Ihren neuen<br />

Partner. Weihen <strong>Sie</strong> die<br />

Kinder auch in Pläne ein,<br />

statt sie aus Angst vor<br />

Kritik oder Zurückweisung<br />

zu „schonen“. Kinder<br />

sollten früh wissen,<br />

wenn <strong>sich</strong> Dinge ändern,<br />

z. B. wenn <strong>Sie</strong> mit Ihrer<br />

neuen Liebe zusammenziehen<br />

möchten. Vollendete<br />

Tatsachen kränken.<br />

3. Nehmen <strong>Sie</strong> Sorgen<br />

der Kinder ernst. Hören<br />

<strong>Sie</strong> Einwände an, antworten<br />

<strong>Sie</strong> darauf. Sprechen<br />

<strong>Sie</strong> Themen wie Familienfeste<br />

oder Erbschaft<br />

offen an – das schafft<br />

Vertrauen.<br />

Für Kinder<br />

1. Am eigenen Glück zu<br />

arbeiten ist eine lebenslange<br />

Aufgabe, die auch<br />

Eltern haben. Und: Das<br />

Bedürfnis nach Zweisamkeit<br />

kennt kein Alter!<br />

2. Gerade nach Todesfällen:<br />

Trennen <strong>Sie</strong> Gefühle<br />

über den Verlust eines<br />

Elternteils klar von den<br />

Bedürfnissen, die Ihr verwitweter<br />

Vater oder Ihre<br />

Mutter haben.<br />

3. Manchmal entzünden<br />

<strong>sich</strong> die Probleme<br />

daran, dass die Chemie<br />

zwischen neuem Partner<br />

und Kindern nicht stimmt.<br />

Sollten <strong>Sie</strong> mit dem<br />

Freund der Mutter oder<br />

der Freundin des Vaters<br />

nicht warm werden,<br />

versuchen <strong>Sie</strong> zumindest<br />

die Beziehung zu akzeptieren<br />

und schließen <strong>Sie</strong><br />

niemand aus. Seien <strong>Sie</strong><br />

diplomatisch, sagen <strong>Sie</strong>:<br />

„Ich freue mich, dass du<br />

mit deinem neuen Partner<br />

glücklich bist, würde aber<br />

gern regelmäßig die Gelegenheit<br />

haben, dich allein<br />

zu treffen. Ich habe dann<br />

einfach mehr von dir.“<br />

12 / 2010<br />

47


unser leben<br />

Richtig wehren,<br />

<strong>sich</strong>erer leben<br />

Ob auf der Straße oder an der Haustür – oft muss man <strong>sich</strong> gegen zudringliche oder<br />

respektlose Mitmenschen behaupten. Doch wie? Unsere Experten für<br />

Sicherheitstraining zeigen: Es sind die kleinen Tricks, die große Wirkung zeigen.<br />

Selbstbewusstsein<br />

ausstrahlen<br />

Täter suchen Opfer, keine Gegner<br />

– dies ist ein Merksatz der<br />

Polizei. Darum einem aggressiven<br />

Jugendlichen gegenüber<br />

<strong>selbst</strong>bewusst auftreten.<br />

Und darauf kommt es an:<br />

• Sehen <strong>Sie</strong> direkt in die Augen,<br />

be„gegnen“ <strong>Sie</strong> dem Blick. Zeigen<br />

<strong>Sie</strong>: Ich habe keine Angst!<br />

• Stehen <strong>Sie</strong> dabei fest und doch<br />

bequem. Die Arme hängen dabei<br />

locker herab (großes Foto).<br />

• Das kleine Foto zeigt, wie <strong>Sie</strong><br />

nicht reagieren sollten.<br />

Angriffslustigen<br />

Jugendlichen<br />

sollten <strong>Sie</strong><br />

mit erhobenem<br />

Kopf<br />

begegnen<br />

!So nicht! Strahlt<br />

Ihre Körperhaltung<br />

Angst aus,<br />

provozieren<br />

<strong>Sie</strong> erst recht.<br />

Fotos: Kurt Steinhausen, Model: Personal-Trainerin Uta Palmer,<br />

www.fit-four-you.de<br />

48 12 / 2010


Mit dem<br />

gezielten<br />

Tritt<br />

gegen das<br />

Schienbein<br />

rechnet<br />

der Täter<br />

nicht<br />

Eindringen an der Haustür<br />

Beliebter Trick: Ein vermeintlicher Paketbote versucht <strong>Sie</strong> in ein Gespräch<br />

zu verwickeln, <strong>sich</strong> gewaltsam Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Im<br />

ersten Impuls möchten <strong>Sie</strong> die Tür zuschlagen. Doch das Gegenteil ist<br />

wirksamer, weil überraschender: die Tür ganz aufreißen, den Eindringling<br />

zurückstoßen und ihm kräftig vor das Schienbein treten.<br />

Ihre<br />

Tasche ist<br />

ersetzbar:<br />

Halten<br />

<strong>Sie</strong> diese<br />

auf keinen<br />

Fall fest!<br />

Handtasche<br />

loslassen!<br />

Jetzt auf Weihnachtsmärkten sind<br />

viele Taschendiebe unterwegs. Und<br />

weil <strong>sich</strong> in der Tasche Wertsachen<br />

befinden, hält man reflexartig daran<br />

fest. Mit fatalen Folgen: Man stürzt,<br />

verletzt <strong>sich</strong>. Deshalb: Innerlich<br />

jederzeit bereit sein, <strong>sich</strong> von der<br />

Tasche zu verabschieden.<br />

1 2<br />

Wenn <strong>Sie</strong> belästigt werden<br />

Ein Fremder kommt Ihnen zu nahe? So wehren <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> richtig: 1 Strecken<br />

<strong>Sie</strong> z. B. die linke Hand nach vorn aus. Signalisiert: Hier ist meine Grenze.<br />

2 Kommt er trotzdem näher: auf linkem (o. rechtem) Fuß zur Seite drehen<br />

und dem Täter den angewinkelten linken Arm in den Brustkorb stoßen.<br />

!<br />

So nicht! Wenn<br />

<strong>Sie</strong> die Tasche festhalten,<br />

werden <strong>Sie</strong> stürzen.<br />

<strong>Sie</strong> haben Interesse an einem speziellen Sicherheitstraining für Ältere? Hier finden <strong>Sie</strong> weitere Informationen: www.conva.de<br />

12 / 2010 49


Machen <strong>Sie</strong> heute<br />

noch einen Termin zur<br />

Vorsorge.<br />

8<br />

Minuten,<br />

die (vielleicht) Ihr<br />

Leben<br />

retten<br />

Ingrid Behrenberg wollte Sicherheit und machte, wovor 70 % der Menschen<br />

<strong>sich</strong> drücken: eine Darmkrebs-Vorsorge. Während sie schlief,<br />

untersuchte Dr. Arno Theilmeier sie. Ein Bericht aus zwei Perspektiven.<br />

DIE PATIENTIN<br />

DER ARZT<br />

Ingrid Behrenberg<br />

(57), Sachbearbeiterin<br />

bei der Polizei<br />

in Mönchengladbach,<br />

erzählt, wie<br />

sie die Darmspiegelung<br />

erlebte.<br />

Schon vor zwei Jahren riet mir meine<br />

Hausärztin zur Darmspiegelung. Dies<br />

zähle ab 55 zur üblichen Krebs-Vorsorge,<br />

erklärte sie mir, und werde von<br />

den Kassen bezahlt. Trotzdem konnte<br />

ich mich zunächst nicht aufraffen.<br />

Der Gedanke, ausgeliefert und hilflos<br />

vor dem Arzt auf dem Behandlungstisch<br />

zu liegen, war mir einfach unan-<br />

Acht von zehn Deutschen halten<br />

die Darmspiegelung für sinnvoll,<br />

aber nur jeder Dritte lässt sie tatsächlich<br />

machen. Dabei ist die Untersuchung<br />

absolut lebensrettend.<br />

• Wie bei keinem anderen Krebs kann<br />

man Darmkrebs mit der Spiegelung<br />

sehr früh erkennen und behandeln<br />

oder sogar verhindern.<br />

Dr. Arno Theilmeier,<br />

Gastroenterologe<br />

aus Mönchengladbach,<br />

schildert aus<br />

ärztlicher Sicht den<br />

Ablauf der sogenannten<br />

Koloskopie.<br />

50 12 / 2010


GESUND & FIT<br />

genehm. Hinzu kam die Angst: Was,<br />

wenn tatsächlich etwas Bösartiges bei<br />

mir gefunden wird?<br />

Ich schob es also vor mir her, sagte<br />

mir: „Das kannst du immer noch machen<br />

lassen.“ Aber das schlechte Gewissen<br />

nagte mehr und mehr an mir,<br />

vor allem weil auch meine Mutter an<br />

Darmkrebs erkrankt war.<br />

Anfang des Jahres beschloss ich<br />

dann: Schluss mit der Aufschieberei.<br />

Ich tu’s! Meine Hausärztin empfahl mir<br />

in Mönchengladbach Dr. Theilmeier,<br />

einen Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen,<br />

der sehr viel Erfahrung<br />

mit Darmspiegelungen hat.<br />

• Vor allem wenn Eltern oder Geschwister<br />

bereits Darmkrebs hatten,<br />

sollte man die Spiegelung rechtzeitig<br />

machen lassen.<br />

• Denn: In diesem Fall ist das eigene<br />

Risiko zwei- bis dreimal höher.<br />

Das große Plus: Bestimmte Vorstufen<br />

von Krebs kann ich bereits bei der Untersuchung<br />

entfernen. Denn Darmkrebs<br />

entsteht fast immer aus sogenannten<br />

Polypen, gutartigen Wucherungen auf<br />

der Darmschleimhaut, die man gut erkennen<br />

und beseitigen kann.<br />

Und <strong>selbst</strong> wenn ich bereits bösartige<br />

Krebszellen entdecke, beträgt die<br />

Chance zur Heilung nahezu 100 %.<br />

TANKEN SIE<br />

ENERGIE<br />

5 TAGE VORHER<br />

Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich<br />

zum Vorgespräch bei Dr. Theilmeier.<br />

Der Arzt erklärt mir ausführlich, wie<br />

die Untersuchung im Einzelnen abläuft.<br />

Er wirkt sehr routiniert und erfahren.<br />

Das beruhigt und ich spüre, wie<br />

mit jeder Minute etwas mehr von meiner<br />

inneren Anspannung weicht.<br />

Erst recht, als ich erfahre, dass ich<br />

die eigentliche Spiegelung dank einer<br />

Spritze regelrecht „verschlafen“ kann.<br />

Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich<br />

schon früher zum Arzt gegangen, um<br />

mich untersuchen zu lassen.<br />

Rund 15 Minuten dauert das Vorgespräch<br />

wenige Tage vorher. Dabei klären<br />

wir die einzelnen Schritte der Behandlung,<br />

von der Einnahme des<br />

Abführmittels bis zum Nachlassen der<br />

Beruhigungsspritze. Wichtig ist dabei<br />

für mich zu wissen,<br />

• ob und welche Medikamente der<br />

Patient nimmt<br />

• und ob er schwerwiegende Herz-<br />

Kreislauf-Probleme o. Ä. hat.<br />

Denn davon hängt unter anderem<br />

ab, welches Abführmittel infrage<br />

kommt oder welches Schlafmittel.<br />

Den Tag vor der Untersuchung habe ich<br />

freigenommen, weil ich mich in Ruhe<br />

auf die Spiegelung vorbereiten will. Ich<br />

darf nur klare Flüssigkeiten zu mir nehmen,<br />

wie Tee, Brühe und Wasser.<br />

Um 13.30 Uhr<br />

ruft eine Assistentin<br />

aus der Praxis<br />

an und erinnert<br />

mich daran, dass<br />

ich um 14 Uhr die<br />

Abführlösung einnehmen<br />

soll. Sehr<br />

aufmerksam!<br />

Diese Lösung<br />

soll innerhalb einer<br />

halben, spätestens<br />

nach fünf<br />

Stunden abfüh-<br />

AM TAG ZUVOR<br />

Zweithäufigste<br />

Krebs-Art<br />

Männer und Frauen sind<br />

gleichermaßen betroffen.<br />

Frauen<br />

Brust<br />

Darm<br />

Lunge<br />

Männer<br />

Prostata<br />

Darm<br />

Lunge<br />

6<br />

17<br />

22<br />

16<br />

15<br />

* Alle Angaben in Prozent.<br />

27*<br />

Ein sauberer Darm ist das A und O bei<br />

der Untersuchung. Sind noch Stuhlreste<br />

im Darm, übersieht man leicht<br />

Veränderungen, etwa Polypen.<br />

• Ich rate üblicherweise zu einem<br />

Abführ-Präparat<br />

auf Basis von natürlichen<br />

Sennesblättern,<br />

das<br />

angenehm nach<br />

Lakritz schmeckt.<br />

Davon muss man<br />

nicht so viel trinken<br />

(etwa 50 ml)<br />

wie von anderen<br />

abführenden<br />

Mitteln.<br />

• Feste Nahrung<br />

soll man nicht<br />

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ein Trinkfläschchen täglich genügt –<br />

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Diesen Abschnitt einfach als Erinnerung zu Ihrem<br />

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end wirken. Doch bei mir tut <strong>sich</strong> erst mal<br />

gar nichts. Das verun<strong>sich</strong>ert mich natürlich,<br />

weil der Arzt mir erklärt hat, wie wichtig ein<br />

leerer Darm für die Untersuchung ist. Um<br />

22 Uhr ist es dann doch so weit.<br />

mehr zu <strong>sich</strong> nehmen, weil sie die Untersuchung<br />

des Darms behindert.<br />

• Auch Kaffee ist tabu, er kann Ablagerungen<br />

auf der Darmschleimhaut bilden.<br />

TAG DER UNTERSUCHUNG<br />

Wird etwas<br />

Auffälliges<br />

entdeckt ...<br />

... nimmt der Arzt mit<br />

dem Endoskop bei der<br />

Darm-Spiegelung<br />

sofort eine Gewebeprobe.<br />

Dann geht es<br />

so weiter:<br />

• Spezielles Labor<br />

untersucht Proben auf<br />

Krebszellen.<br />

• Bestätigt <strong>sich</strong> der<br />

Verdacht, weitere Untersuchungen,<br />

etwa<br />

Computer-Tomografie<br />

(CT) bzw. Szintigrafie,<br />

um zu klären, ob Metastasen<br />

in weiteren<br />

Organen sind.<br />

• OP bei Darmkrebs.<br />

• Ist Krebs lokal begrenzt,<br />

ist Behandlung<br />

nach OP abgeschlossen.<br />

• Bei Metastasen: Chemotherapie<br />

oder Bestrahlung,<br />

je nach<br />

Krebsart auch beides.<br />

• Kontrolle des Blutes<br />

bzw. CT/Szintigrafie<br />

anfangs alle 3 Monate,<br />

später jährlich.<br />

• Gibt es nach 5 Jahren<br />

keinen Rückfall, gilt<br />

Krebs als geheilt.<br />

52 12 / 2010<br />

Um 5.30 Uhr muss ich aufstehen, um noch<br />

einmal eine Abführ-Lösung zu trinken.<br />

Dieses Mal wirkt sie schnell.<br />

Pünktlich um 8.30 Uhr bin ich in der Praxis.<br />

Eine Freundin begleitet mich. Erstens,<br />

weil ich doch ein bisschen aufgeregt bin.<br />

Und zweitens, weil ich nach der Untersuchung<br />

nicht Auto fahren darf.<br />

Zum Glück muss ich nicht lange warten.<br />

Eine Assistentin führt mich in den Untersuchungsraum.<br />

In einer kleinen Kabine soll ich<br />

den unteren Teil meiner Kleidung ablegen.<br />

Den Pullover kann ich anlassen. Dann hilft<br />

mir die Assistentin, mich seitlich auf der Liege<br />

in die richtige Position zu bringen. <strong>Sie</strong> bedeckt<br />

meine Scham und die Beine mit einem<br />

Tuch. Als kurze Zeit später Dr. Theilmeier<br />

kommt, wird mir doch etwas mulmig. Aber<br />

die routinierte Art des Arztes, die zwei, drei<br />

beiläufigen Fragen, die er zum gestrigen Tag<br />

stellt, lenken mich ab und ich beruhige mich.<br />

Schon gibt er mir die Spritze mit dem Schlafmittel<br />

und wenige Augenblicke später falle<br />

ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.<br />

Etwa eine halbe Stunde später wache ich<br />

in einem extra Raum auf. Ich bin schön zugedeckt,<br />

meine Kleider liegen in Sichtweite auf<br />

einem Stuhl. Habe ich von der Spiegelung<br />

etwas gespürt? Vielleicht einmal ganz kurz<br />

unterbewusst ein leichtes<br />

Ziehen im Bauch.<br />

Der Arzt kommt zu mir:<br />

Keine Polypen und auch<br />

sonst war alles unauffällig.<br />

Da fällt mir schon ein<br />

großer Stein vom Herzen.<br />

Ich ziehe mich in Ruhe an<br />

und darf 20 Minuten später<br />

die Praxis verlassen.<br />

Ich bin noch etwas müde,<br />

aber auch glücklich und ein<br />

kleines bisschen stolz, dass<br />

ich die Darmspiegelung gemacht<br />

habe. In zehn Jahren<br />

komme ich wieder!<br />

Die Kasse zahlt<br />

Das Risiko, Darmkrebs<br />

zu bekommen, nimmt<br />

mit dem Alter deutlich<br />

zu. Deshalb zahlen die<br />

Krankenkassen<br />

• von 50 bis 54 Jahren:<br />

einmal jährlich eine<br />

Tastuntersuchung des<br />

Mastdarms sowie den<br />

Test einer Stuhlprobe<br />

auf verborgenes Blut,<br />

• ab 55: alle 10 Jahre<br />

(aber nur 2 Mal) Darmspiegelung<br />

oder alle 2<br />

Jahre Test auf verborgenes<br />

Blut im Stuhl.<br />

Sobald die Patientin bereit ist, lege ich eine<br />

Kanüle mit dem Beruhigungsmittel und befestige<br />

an ihrem Finger eine Mess-Sonde,<br />

die den Sauerstoffgehalt im Blut misst.<br />

Wer bei der Untersuchung nicht schlafen<br />

will, kann sie übrigens auch „live“ am<br />

Bildschirm verfolgen. Doch 9 von 10 wählen<br />

den Tiefschlaf. Bei der Untersuchung<br />

gehe ich in folgenden Schritten vor:<br />

1. Zuerst untersuche ich den Analkanal,<br />

beispielsweise auf Hämorrhoiden.<br />

2. Dann führe ich das Endoskop ein (siehe<br />

Details rechts) und lenke es vor<strong>sich</strong>tig<br />

durch die engen Kurven des etwa 1,2 Meter<br />

langen Dickdarms.<br />

3. Dort, wo der Darm zusammengefallen<br />

ist, blase ich über das Endoskop etwas<br />

Luft ein, damit er <strong>sich</strong> entfaltet.<br />

4. Der Patient merkt außer einer Art Stuhldrang<br />

so gut wie überhaupt nichts. Die sogenannte<br />

Ileozökal-Klappe markiert mir den<br />

Beginn des Dünndarms, den man nicht mehr<br />

zu untersuchen braucht, weil Krebs ab hier<br />

extrem selten ist.<br />

5. Erst beim Zurückziehen nehme ich<br />

dann Zentimeter um Zentimeter die Schleimhaut<br />

des Darms genau unter die Lupe. Dabei<br />

achte ich dann besonders auf<br />

• auffällige Verfärbungen des Darms,<br />

• Wucherungen<br />

• oder sogar Blutungen.<br />

6. Etwa bei jedem Fünften<br />

nehme ich Gewebeproben,<br />

entferne Polypen per<br />

Drahtschlinge schmerzfrei<br />

über den Arbeitskanal.<br />

Doch noch nicht mal bei<br />

1 von 100 entdeckt man<br />

tatsächlich Darmkrebs.<br />

7. Nach 7 bis 10 Minuten<br />

bin ich normalerweise<br />

mit der Spiegelung fertig.<br />

Mit einem Gegenmittel<br />

beende ich innerhalb<br />

weniger Augenblicke den<br />

Tiefschlaf des Patienten.<br />

Fotos: Look (1), Veer Marketplace (1), PR (1), privat (2)


Wunder der<br />

Technik<br />

Faszinierend, wie exakt Ärzte mit<br />

einem winzigen Endoskop<br />

den Darm untersuchen können.<br />

Muskelkrämpfe und<br />

Muskelschmerzen?<br />

Besonders schmerzhaft sind nächtliche<br />

Wadenkrämpfe! Fast jeder Zweite<br />

ist davon betroffen.<br />

Chininsulfat entkrampft<br />

den schmerzenden Muskel<br />

Der Naturstoff Chinin* (Limptar®N) wirkt direkt am<br />

Muskel, löst den Krampf und nimmt so den Schmerz.<br />

Schnell wirksam<br />

Akut und auch vorbeugend bei<br />

nächtlichen Wadenkrämpfen<br />

Wirksamkeit schon bei geringer Dosierung<br />

Arbeitskanal<br />

ermöglicht es dem<br />

Arzt, mit Mikro-<br />

Werkzeugen, etwa<br />

Drahtschlingen,<br />

Polypen zu entfernen<br />

oder Gewebeproben<br />

zu nehmen.<br />

Größe<br />

Kleiner als<br />

ein 1-Cent-<br />

Stück<br />

ist das<br />

Endoskop<br />

im Durchmesser.<br />

Reinigen<br />

Spülkanal zum Beseitigen<br />

kleiner Verschmutzungen<br />

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hohem Blau- und<br />

geringerem Weißanteil<br />

helfen, krankes Gewebe<br />

zu erkennen.<br />

Flexibel<br />

Bowdenzüge<br />

sorgen für<br />

extreme<br />

Flexibilität<br />

des etwa 1,3<br />

Meter langen<br />

Endoskops.<br />

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angewendet zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker. Cassella-med,<br />

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Sonnenstrahlen<br />

im Dezember<br />

Es gibt Sätze, die geben Kraft, und manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />

durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />

Sonnenstrahlen für <strong>Sie</strong> zusammengestellt – für jeden Tag im Dezember.<br />

Tanzen ist<br />

die Poesie<br />

des Fußes.<br />

JOHN DRYDEN<br />

49. Kalenderwoche<br />

48. Kalenderwoche<br />

1 Mi Erst mit der großen<br />

Stille fängt die Seele an<br />

zu schreiben.<br />

HANNS DIETER HÜSCH<br />

6 Mo Wer wenig bedarf, der<br />

kommt nicht in die<br />

Lage, auf vieles<br />

verzichten zu müssen.<br />

PLUTARCH<br />

7 Di Wer den Himmel zum Ziel<br />

hat, dem darf die Erde<br />

nicht gleichgültig sein.<br />

UNBEKANNT<br />

2 Do Die besten und schönsten<br />

Dinge auf der Welt kann<br />

man weder sehen noch<br />

anfassen. Man muss sie<br />

mit dem Herzen fühlen.<br />

HELEN KELLER<br />

3 Fr Stunden der Not<br />

vergiss, doch was sie dich<br />

lehrten, vergiss nie.<br />

SALOMON GESSNER<br />

4 Sa Wer anderen hilft, verhilft<br />

<strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> zum Glück!<br />

THEODOR BILLROTH<br />

5 So 2. ADVENT<br />

Anfangen ist oft das<br />

Schwerste, treu bleiben<br />

aber das Beste.<br />

ADOLF KOLPING<br />

8 Mi Ein gerader Gedanke erspart<br />

viele krumme Wege.<br />

UNBEKANNT<br />

9<br />

Do Genieße jede Stunde, denn<br />

sie ist ohne Wiederkehr.<br />

UNBEKANNT<br />

10 Fr Du erkennst einen Menschen<br />

auch an den<br />

Späßen, über die er lacht.<br />

ARMIN KRAFT<br />

11 Sa Die Welt besteht aus lauter<br />

Gelegenheiten zur Liebe.<br />

SÖREN KIERKEGAARD<br />

Foto: Agentur Focus / Olaf Ballnus (1)<br />

54 12/2010


24 Seiten Extra Haushaltshilfe absetzen Autos günstiger <br />

Dezember 2010<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Fotos: Plainpicture (1), Veer/Corbis (1)<br />

Ab Januar gelten bei vielen Renten neue Regeln. Doch wer<br />

kann dann welche Rente nutzen? Wie Abschläge vermeiden?<br />

Die neuen Renten-Tabellen ab 2011. Seite 4<br />

Das sollten <strong>Sie</strong> vor<br />

31. 12. erledigen<br />

Denn zum Jahreswechsel ändern <strong>sich</strong> zahlreiche<br />

Gesetze – zum Schlechteren S. 11<br />

Der günstigste Weg<br />

zum neuen Auto<br />

Ein neues EU-Recht hilft allen,<br />

die beim Kauf sparen wollen S. 16


geld^recht 12/2010: In dieser Ausgabe<br />

Wann in Rente? Die neuen Tabellen ab 2011 zeigen es S. 4 + + + Privat krankenver<strong>sich</strong>erte Rentner S.9<br />

+ + + 10 Dinge, die <strong>Sie</strong> vor dem Jahreswechsel tun sollten S.11 + + + Hilfen im Haushalt von der Steuer absetzen<br />

S. 12 + + + Günstigerer Autokauf im europäischen Ausland S.16 + + + Register: Alle Themen des Jahres 2010 S. 19<br />

+ + + Was kostet ein Treppenlift? S. 21 + + + Ihre Fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Vollmacht S. 24<br />

JETZT SPAREN<br />

Gaspreise<br />

in Bewegung<br />

Mehr als 300 Euro kann<br />

man sparen, wenn man<br />

bei Gas zu einem günstigeren<br />

Anbieter wechselt.<br />

Da die Preise ab 2011<br />

steigen werden, lohnt der<br />

Wechsel umso mehr, das<br />

zeigt der große Test in<br />

der nächsten Ausgabe.<br />

Streit mit<br />

Ärzten<br />

Eine neue Schiedsstelle<br />

zu Patientenverfügungen<br />

soll<br />

helfen, die immer<br />

häufigeren Streitereien<br />

zwischen<br />

Ärzten und Angehörigen<br />

beizulegen.<br />

Hintergrund: Zwar<br />

sind durch das neue<br />

Gesetz die Anforderungen<br />

an Patientenverfügungen<br />

etwas klarer; dennoch<br />

achten viele<br />

Ärzte diese nicht.<br />

Die neue Schiedsstelle<br />

soll hier vermitteln:<br />

✆ (02 31)<br />

7 38 07 30, www.<br />

die-schiedsstelle.de<br />

Vor<strong>sich</strong>t,<br />

Lebensver<strong>sich</strong>erung<br />

Ausgezahlte Policen werden im Erbfall zur Steuerfalle. Deshalb<br />

frühzeitig mit einem kleinen Detail die Police steuerfrei stellen.<br />

Auch wenn die Freibeträge beim<br />

Erben vor Kurzem erst erhöht<br />

wurden (siehe <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> 9/2010),<br />

sollte jeder, der eine Lebensver<strong>sich</strong>erung<br />

hat, genau rechnen. Denn es sind<br />

gerade ausgezahlte Kapitallebensver<strong>sich</strong>erungen,<br />

die die Erbsumme erst<br />

über die Freigrenze heben. Denn: Zum<br />

Erbe zählen Immobilie, Bargeld und<br />

Wertpapiere, aber auch übertragene<br />

oder ausgezahlte Lebensver<strong>sich</strong>erung.<br />

Doch es gibt einen Kniff, der die<br />

Lebensver<strong>sich</strong>erung im Erbfall steuerfrei<br />

stellt. Keine Steuer wird fällig,<br />

wenn die Police nicht auf den Ver<strong>sich</strong>erungsnehmer<br />

läuft,<br />

sondern auf die<br />

begünstigte<br />

Person. Das<br />

* in Mrd. Euro<br />

1,3*<br />

1991<br />

1,8<br />

1994<br />

heißt zum Beispiel: Ein Mann hat eine<br />

Lebensver<strong>sich</strong>erung als Ab<strong>sich</strong>erung<br />

für die Ehefrau. Läuft die Ver<strong>sich</strong>erung<br />

auf die Frau, kann der Mann weiter die<br />

Beiträge zahlen. Im Todesfall wird<br />

die Police aber steuerfrei ausgezahlt.<br />

Deshalb eventuell Verträge<br />

umschreiben, um die<br />

Erbschaftssteuer zu<br />

umgehen. Dies gilt<br />

3,4<br />

auch, wenn<br />

Kinder die<br />

Begüns tigten<br />

sein sollen. 3,0<br />

2,1<br />

1997<br />

2000<br />

3,8<br />

Immer mehr<br />

Erbschaftssteuer<br />

Summe hat <strong>sich</strong> in<br />

den letzten 20 Jahren<br />

mehr als verdreifacht.<br />

4,7<br />

2003 2006 2009<br />

Fotos: Plainpicture (2), Getty (2), Photothek (1), PR (2)<br />

2 12 / 2010


„Wir brauchen eine klare Pflicht zur<br />

Kennzeichnung bei Lebensmitteln.“<br />

Gerd Billen, Bundesverband Verbraucherzentrale<br />

81<br />

Mrd. Euro<br />

zahlte der Bund<br />

dieses Jahr in<br />

die Rentenkasse<br />

– aus Steuern.<br />

Damit stammt<br />

ein Viertel der<br />

Rente gar nicht<br />

mehr aus Beiträgen,<br />

sondern<br />

aus Steuern.<br />

GETESTET<br />

Gute Cremes<br />

zum Abdecken<br />

Hautunreinheiten,<br />

geplatzte Äderchen,<br />

Flecken<br />

im Ge<strong>sich</strong>t? Dann<br />

helfen spezielle<br />

Abdeckcremes.<br />

Doch welche<br />

Cremes sind<br />

qualitativ gut?<br />

Empfehlenswert<br />

sind diese Abdeckcremes,<br />

so ein Test<br />

mit Frauen über 50:<br />

• Estée Lauder Maximum<br />

Cover Camouflage<br />

Make-up for Face and<br />

Body, etwa 35 Euro.<br />

• Clinique Continuous<br />

Coverage, etwa 23 Euro.<br />

• Vichy dermablend<br />

teintkorrigierendes<br />

Make-up, etwa 15 Euro.<br />

GETESTET<br />

Viele freie Auto-Werkstätten<br />

arbeiten oft mit Mängeln<br />

Freie Werkstätten:<br />

Stundenlohn niedriger,<br />

Qualität auch<br />

Teilweise einhundert Euro verlangen<br />

Markenwerkstätten<br />

an Arbeitslohn je Stunde. Doch<br />

Vor<strong>sich</strong>t: Wer zu freien Werkstätten<br />

wechselt, weil dort oft nur<br />

halb so hohe Stundenlöhne berechnet<br />

werden, erlebt schnell<br />

ein blaues Wunder. Eine Studie<br />

der Stiftung Warentest ergab:<br />

Noch nicht einmal ein Viertel<br />

der Werkstätten fand im Test<br />

alle Fehler. Wer sparen möchte,<br />

sollte bei Marken-Werkstätten<br />

die Preise vergleichen. So<br />

verlangen Opel-Werkstätten 50<br />

bis 71, Renault-Werkstätten 63<br />

bis 100, Toyota 56 bis 95, VW<br />

bis 104 Euro je Stunde. Die<br />

beste Qualität im Test hatten<br />

Mercedes-Werkstätten.<br />

MUSTERKLAGEN<br />

Widersprüche gegen Ver<strong>sich</strong>erer<br />

unbedingt aufrechterhalten<br />

Wer Ver<strong>sich</strong>erungsbeiträge in Raten bezahlt,<br />

also beispielsweise monatlich,<br />

viertel- oder halbjährlich, und gegen die<br />

Zuschläge Widerspruch erhoben hat, sollte<br />

diese unbedingt aufrechterhalten. Die<br />

Verbraucherzentrale Hamburg hat (auch<br />

dank vieler Leser von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>) inzwischen<br />

genügend Fälle, um weitere Musterklagen<br />

gegen einzelne Ver<strong>sich</strong>erer führen zu können. Wer<br />

also den eigenen Ver<strong>sich</strong>erer zum Erstatten der<br />

Zuschläge aufgefordert hat, sollte <strong>sich</strong> nicht einschüchtern<br />

lassen, sondern bei der Forderung bleiben<br />

und auf den Ausgang der Musterklagen warten.<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> wird weiter darüber berichten.<br />

URTEIL<br />

Altersneutrale<br />

Stellenanzeigen<br />

Stellenanzeigen müssen<br />

altersneutral formuliert<br />

sein, wenn für die Stelle<br />

nicht Jugend Voraussetzung<br />

ist, so jetzt das<br />

Bundesarbeitsgericht.<br />

GETESTET<br />

Gartenscheren<br />

für Frauen<br />

Winter ist die Zeit,<br />

um Pflanzen im Garten<br />

zurückzuschneiden.<br />

Gute Scheren für kleinere<br />

Frauenhände sind:<br />

Produkt Preis*<br />

➦ Gardena-Komfort<br />

Smart Cut 8798<br />

➦ Wolf Garten RS22<br />

➦ Wolf Garten RR22<br />

Quelle: Stiftung Warentest.<br />

URTEIL<br />

Bußgeld für Radler<br />

mit Batterielicht<br />

Fahrradfahrer ris kieren<br />

ein Bußgeld von 10 Euro,<br />

wenn sie ohne normales<br />

Dynamo-Licht unterwegs<br />

sind, sondern<br />

lediglich mit modernen<br />

Batterielichtern, so<br />

das Land gericht München<br />

(17 O 18396/07).<br />

12 / 2010<br />

3


geld ^ recht<br />

Wann ist<br />

künftig<br />

Rente<br />

möglich?<br />

Die neuen Altersgrenzen für alle Renten greifen. Nur wer<br />

im nächsten Jahr, also 2011, in Rente geht, kann das bisherige Recht<br />

noch nutzen. <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> beantwortet die wichtigsten Fragen<br />

und zeigt die neuen Altersgrenzen für die Renten.<br />

4 12 / 2010


extra<br />

Wer ist von den neuen<br />

Altersgrenzen in der<br />

Rentenver<strong>sich</strong>erung<br />

konkret betroffen?<br />

Jeder Arbeitnehmer, der nicht<br />

1947 oder 1948 geboren wurde<br />

und nicht im nächsten Jahr in<br />

Rente geht, muss <strong>sich</strong> auf andere<br />

Altersgrenzen einstellen.<br />

Was heißt das konkret:<br />

„andere Altersgrenzen“?<br />

Im Zuge der Rente mit 67 steigen<br />

ab 2012 die Altersgrenzen<br />

für alle Renten kontinuierlich<br />

an. Und zwar für jeden Geburtsjahrgang<br />

um einen Monat. Das<br />

heißt, man muss entweder länger<br />

arbeiten, um überhaupt eine<br />

bestimmte Altersgrenze zu erreichen,<br />

ab der eine spezielle<br />

Rente möglich ist. Oder man<br />

muss höhere Abschläge hinnehmen,<br />

wenn man eine bestimmte<br />

Rente wie bisher zu<br />

einem bestimmten Zeitpunkt<br />

in Anspruch nehmen möchte.<br />

Für welche Renten<br />

gibt es neue Altersgrenzen<br />

überhaupt?<br />

Für alle Renten. Das heißt für die<br />

normale Regelaltersrente ohne<br />

Abschlag, die es bisher mit 65<br />

gibt; für die Rente für langjährig<br />

Ver<strong>sich</strong>erte und für die Renten<br />

wegen Erwerbsminderung<br />

beziehungsweise für Schwerbehinderte.<br />

Für jede Rente steigen<br />

die Altersgrenzen ab 2012 an.<br />

Oder anders ausgedrückt: Nur<br />

noch 2011 können diese Renten<br />

nach dem bisher geltenden Rentenrecht<br />

bezogen werden.<br />

Was ist mit den anderen Renten,<br />

der speziellen Rente für<br />

Frauen, der nach Arbeitslosigkeit<br />

bzw. Altersteilzeit?<br />

Diese Renten sind nur noch<br />

2011 möglich. Ab 2012 fallen<br />

diese Renten entweder sofort<br />

weg oder die Renten laufen<br />

allmählich aus.<br />

Stichwort Regelaltersrente –<br />

was passiert hier konkret?<br />

Bisher ist diese Rente ab dem<br />

65. Geburtstag möglich. Das<br />

heißt, ab dem Monatsbeginn<br />

nach dem 65. Geburtstag hat<br />

man bisher Anspruch auf diese<br />

Rente ohne Abschlag. Dies ist<br />

künftig nicht mehr möglich. Das<br />

heißt, die abschlagsfreie Rente<br />

gibt es dann je Geburtsjahr jeweils<br />

einen Monat später. Wer<br />

also beispielsweise Januar 1948<br />

geboren ist, erhält diese Rente<br />

nicht mehr zum 1. Februar<br />

2013, sondern erst zum 1. März<br />

2013. Wer im Januar 1949 geboren<br />

ist, erhält sie erst zum 1.<br />

April 2014 usw. Das heißt, jeder<br />

Jahrgang muss einen Monat<br />

länger arbeiten.<br />

Und wer nicht länger<br />

arbeiten will, was ist dann?<br />

Dann führen die neuen Altersgrenzen<br />

dazu, dass die Abschläge<br />

steigen. Wer also beispielsweise<br />

im Januar 1948 geboren<br />

ist, erhielt eigentlich zum 1. Februar<br />

2013 die Regelaltersrente<br />

ohne Abschläge, muss aber jetzt<br />

bis 1. März 2013 warten. Wer<br />

trotzdem am 1. Februar 2013<br />

die Regelaltersrente erhalten<br />

WEST<br />

487<br />

989<br />

Frauen<br />

Männer<br />

701<br />

Frauen<br />

1086<br />

Männer<br />

möchte, muss jetzt 0,3 % Abschlag<br />

hinnehmen (siehe dazu<br />

die neuen Renten-Tabellen auf<br />

den folgenden Seiten).<br />

Aber es heißt doch immer,<br />

dass es weiter mit 65 die<br />

Altersrente geben soll – ohne<br />

Abschläge. Stimmt das denn?<br />

Ja, aber nur mit Einschränkung.<br />

Um weiter mit 65 eine Rente<br />

ohne Abschläge erhalten zu können,<br />

sind ab 2012 45 Beitragsjahre<br />

in der Rentenver<strong>sich</strong>erung<br />

nötig. Wer diese nicht hat, muss<br />

Abschläge hinnehmen. Und: Für<br />

diese 45 Jahre zählen nur normale<br />

Beitragszeiten, nicht aber<br />

zum Beispiel Zeiten der Arbeitslosigkeit.<br />

Das heißt, nur ganz<br />

wenige Arbeitnehmer werden<br />

weiterhin exakt mit dem 65.<br />

Geburtstag ohne Abschläge<br />

Rente erhalten.<br />

Was ist mit der speziellen<br />

Altersrente für Frauen?<br />

Die ist nur noch für Frauen möglich,<br />

die 2011 ihren 60. Geburtstag<br />

feiern, also 1951 oder früher<br />

geboren wurden. Frauen,<br />

die später geboren sind, können<br />

diese Rente nicht mehr beantragen.<br />

Und: Diese Frauenrente<br />

mit dem 60. Geburtstag gab<br />

es dann auch nur mit bis zu 18<br />

Prozent Rentenabschlag.<br />

Gibt es dann ab 2012 überhaupt<br />

noch eine spezielle<br />

Rente für Frauen?<br />

Im Osten etwas<br />

höhere Rente<br />

Aber: Im Westen<br />

weniger als 500<br />

Euro im Monat<br />

für Frauen.<br />

Altersrenten<br />

in Euro je Monat<br />

OST<br />

Quelle: Deutsche Rentenver<strong>sich</strong>erung.<br />

Höchste Rente für<br />

langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

Rentenhöhe<br />

in Euro je Monat<br />

Frauen<br />

WESTDEUTSCHLAND<br />

Altersrenten<br />

487<br />

989<br />

Regel-Altersrente<br />

236<br />

564<br />

Bei Erwerbsminderung<br />

666<br />

757<br />

Wegen Arbeitslosigkeit<br />

466<br />

843<br />

Für langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

528<br />

1.173<br />

OSTDEUTSCHLAND<br />

Altersrenten<br />

701<br />

1.086<br />

Regel-Altersrente<br />

642<br />

1.148<br />

Männer<br />

Bei Erwerbsminderung<br />

683<br />

656<br />

Wegen Arbeitslosigkeit<br />

732<br />

1.037<br />

Für langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

617<br />

1.107<br />

Quelle: Deutsche Rentenver<strong>sich</strong>erung.<br />

12 / 2010<br />

5


geld ^ recht<br />

Nein. Ab 2012 sind alle Renten<br />

für beide Geschlechter gleich.<br />

Was ist mit den Renten nach<br />

Arbeitslosigkeit?<br />

Auch diese vorgezogene Rente<br />

entfällt allmählich. Die Rente<br />

nach Arbeitslosigkeit ist nur<br />

noch möglich für alle, die 1951<br />

oder früher geboren wurden; sie<br />

haben noch bis einschließlich<br />

2014 die Chance, diese vorgezogene<br />

Rente mit dem 63. Geburtstag<br />

zu nutzen.<br />

Und was ist danach, wenn<br />

man dann kurz vor der Rente<br />

arbeitslos wird?<br />

Dann hat man nur die Möglichkeit,<br />

eine andere Rente zu beantragen.<br />

Und wenn zwischen<br />

dem Auslaufen des maximalen<br />

Arbeitslosengeldes (24 Monate)<br />

und dem frühestmöglichen Rentenbeginn<br />

einige Monate (oder<br />

Jahre) liegen, so bleibt einem<br />

nichts anderes übrig, als entweder<br />

Hartz IV zu beantragen<br />

bzw., falls man dieses wegen<br />

Ersparnissen nicht erhält, von<br />

den Rücklagen bis zum Rentenbeginn<br />

zu leben.<br />

Was ist mit der Rente nach<br />

Altersteilzeit?<br />

Die gibt es auch 2011 und danach<br />

noch. Aber nur für diejenigen,<br />

die bereits Ende 2009<br />

einen Altersteilzeit-Vertrag unterschrieben<br />

haben und derzeit<br />

in Altersteilzeit beschäftigt sind<br />

Die normale Altersrente<br />

Nur wer 1946 und 47 geboren ist, kann genau mit 65 ohne Abschlag in Rente. Wer später<br />

geboren ist, muss Monate länger warten, bevor Rente ohne Abschlag möglich ist.<br />

1946 0<br />

1947 (+1)<br />

3,6 0<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026<br />

1948 (+2)<br />

7,2 3,6 0<br />

1949 (+3)<br />

10,8 7,2 3,6 0<br />

1950 (+4)<br />

14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1951 (+5)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

(Arbeits- oder Freizeitphase).<br />

Für diejenigen ist diese vorgezogene<br />

Rente nach der Altersteilzeit<br />

noch möglich. Das<br />

heißt aber auch, dass auch diese<br />

Rente entfällt, wenn die letzten,<br />

die derzeit noch in Altersteilzeit<br />

sind, spätestens 2014 diese<br />

1952 (+6)<br />

— 18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

Rente erreicht haben. Für die<br />

Rente nach Altersteilzeit gilt damit<br />

Ähnliches wie für die Rente<br />

nach Arbeitslosigkeit.<br />

Erhält man diese Renten<br />

denn noch ohne Abschläge?<br />

Nein. Sofern man noch Anspruch<br />

auf eine dieser Renten<br />

1953 (+7)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

Die neuen<br />

Grenzen für<br />

die Rente<br />

sind fair, da<br />

wir alle älter<br />

werden und<br />

nur so die<br />

Rente für alle<br />

auf Dauer<br />

finanzierbar<br />

bleibt.<br />

Ursula von der Leyen,<br />

Bundesarbeitsministerin<br />

1954 (+8)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1955 (+9)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1956 (+10)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1957 (+11) 1)<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1958<br />

Abschläge beziehen<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

<strong>sich</strong> auf volle<br />

1959 (+1)<br />

Jahre, werden<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

1960 (+2)<br />

aber auf den<br />

Monat berechnet.<br />

18,0 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />

LESEBEISPIEL: Wer 1950 geboren wurde, kann mit 65 in Rente ohne Abschläge gehen; aber nicht wie bisher mit dem<br />

65. Geburtstag, sondern erst 4 Monate (+4) danach. Wer also am 2. März 1950 geboren wurde, nicht am 1. April 2015, sondern<br />

erst am 1. Juli 2015. Für alle ab 1958 hat <strong>sich</strong> dadurch der abschlagsfreie Rentenbeginn bereits um 1 Jahr verschoben,<br />

also statt mit 65 erst mit 66. Bei den dann folgenden Geburtsjahren erhöht <strong>sich</strong> der Beginn der abschlagsfreien Rente weiter<br />

je Geburtsjahr um einen weiteren Monat, für 1959 Geborene also um einen Monat über den 66. Geburtstag hinaus.<br />

6 12 / 2010


extra<br />

hat, erhält man diese dennoch<br />

nur mit Abschlägen. Und zwar<br />

0,3 % je Monat, den man diese<br />

Rente vor dem 65. Geburtstag<br />

in Anspruch nimmt.<br />

Was ist mit den Renten<br />

für Schwerbehinderte bzw.<br />

für Erwerbsgeminderte?<br />

Für langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

Wer 35 Beitragsjahre hat, konnte bisher mit 63 in Rente und bekam dafür 7,2 %<br />

abgezogen. Künftig ist dies weiter mit 63 möglich, aber die Abschläge steigen.<br />

1946<br />

1947<br />

1948 7,2<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026<br />

1949<br />

7,5<br />

1950<br />

7,8<br />

1951<br />

8,1<br />

1952<br />

8,4<br />

1953<br />

8,7<br />

1954<br />

9,0<br />

Auch bei diesen Renten steigen<br />

die Altersgrenzen für jeden neuen<br />

Geburtsjahrgang um einen<br />

Monat an. Das heißt: Die Rente<br />

für Schwerbehinderte wird<br />

es dann nicht mehr mit dem<br />

60. Geburtstag, sondern erst<br />

mit dem 62. Geburtstag geben.<br />

1955<br />

9,3<br />

1956<br />

9,6<br />

1957<br />

9,9<br />

1958<br />

10,2<br />

Auch hier werden<br />

die Abschläge auf<br />

den Monat genau<br />

berechnet. Je<br />

Monat sind dies<br />

0,3 % Abschlag.<br />

1959<br />

10,5<br />

1960<br />

10,8<br />

LESEBEISPIEL: Wer 1948 geboren ist, kann 2011 noch mit dem 63. Geburtstag die Rente für langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

beantragen, wenn man 35 Beitragsjahre in der Rentenver<strong>sich</strong>erung hat. Dies ist aber 2011 zum letzten Mal möglich.<br />

Ab dann steigt die Altersgrenze für jeden Geburtsjahrgang um einen Monat an. Das heißt, wer 1949 geboren ist, kann erst<br />

mit 63 und einem Monat diese Rente beantragen. Oder anders ausgedrückt, der Abschlag steigt je Geburtsjahr<br />

um 0,3 % an. Die Tabelle zeigt die Abzüge zurückgerechnet auf den 63. Geburtstag.<br />

Ab 2012 haben wir<br />

den sanften Einstieg<br />

in die Rente mit 67.<br />

Volker Kauder, Chef CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

Die Altersgrenze für die Rente<br />

für Erwerbsgeminderte wiederum<br />

steigt vom 63. auf den 65.<br />

Geburtstag an – ebenfalls einen<br />

Monat je Geburtsjahrgang.<br />

Heißt das denn, es gibt beispielsweise<br />

die Rente wegen<br />

Erwerbsminderung dann nicht<br />

mehr, wenn man jünger ist?<br />

Natürlich gibt es diese Rente<br />

auch noch weiter, wenn man<br />

jünger und erwerbsgemindert<br />

ist. Das Verschieben der Altersgrenze<br />

bei diesen Renten betrifft<br />

die abschlagsfreie Rente. Maßgeblich<br />

für diese Rente bleibt<br />

aber weiter der Grad der Behinderung<br />

bzw. die tatsächliche Arbeitsfähigkeit<br />

in Stunden je Tag.<br />

Erhalten bleibt dabei auch die<br />

Möglichkeit, eine Rente wegen<br />

teilweiser Erwerbsminderung<br />

zu erhalten.<br />

Werden mit den Altersgrenzen<br />

die Bedingungen für eine<br />

bestimmte Rente verschärft?<br />

Nein. Die Bedingungen für eine<br />

bestimmte Rente, also beispielsweise<br />

die notwendigen Wartezeiten,<br />

werden nicht verändert.<br />

Nur die Altersgrenzen werden<br />

nach hinten geschoben.<br />

Was ist mit den Abschlägen?<br />

Auch diese bleiben unverändert<br />

in der Höhe. Das heißt, für jeden<br />

Monat, den man vor der<br />

neuen Altersgrenze eine Rente<br />

beansprucht, werden weiterhin<br />

0,3 % der Rente abgezogen.<br />

Diese Kürzung bleibt weiter lebenslang<br />

erhalten. Das heißt, sie<br />

wird nicht (!) reduziert, wenn<br />

das offizielle Rentenalter entsprechend<br />

den neuen Tabellen<br />

erreicht wird.<br />

12 / 2010<br />

7


geld ^ recht<br />

Und der maximale Abschlag?<br />

Der beträgt auch mit den neuen<br />

Rententabellen weiter 18 Prozent.<br />

Wer also fünf Jahre vor<br />

der neuen Altersgrenze eine<br />

bestimmte Rente in Anspruch<br />

nimmt, erhält weiter 18 Prozent<br />

Rentenkürzung – lebenslang.<br />

Gibt es Ausnahmen bei den<br />

neuen Rententabellen?<br />

Nein. Zahlreiche Sonderregeln,<br />

die es z. B. bei den Renten nach<br />

Arbeitslosigkeit (Stichwort<br />

58er-Regel) oder nach Altersteilzeit<br />

gab, entfallen automatisch<br />

mit dem Wegfall dieser<br />

Renten. Letztlich führen die<br />

neuen Rententabellen dazu,<br />

dass in wenigen Jahren nur<br />

noch die normale Regelaltersrente,<br />

die Rente für langjährig<br />

bzw. besonders langjährig Ver<strong>sich</strong>erte<br />

(45 Beitragsjahre) sowie<br />

die Rente wegen Erwerbsminderung<br />

möglich sind.<br />

Gibt es denn bei den<br />

neuen Rententabellen<br />

keinen Vertrauensschutz?<br />

Vertrauensschutz haben nur die<br />

Jahrgänge, die bisher sehr nahe<br />

am Rentenbeginn waren, also<br />

für alle, die zwischen 1945 und<br />

1948 geboren sind. Hier gelten<br />

teilweise von Geburtsmonat zu<br />

Geburtsmonat unterschiedliche<br />

Altersgrenzen. Wer aber beispielsweise<br />

1955 geboren wurde<br />

und immer plante, mit dem 60.<br />

Geburtstag, also 2015, in Rente<br />

zu gehen, kann <strong>sich</strong> nicht auf<br />

Vertrauensschutz berufen, sondern<br />

muss einige Monate länger<br />

arbeiten. Dies gilt <strong>selbst</strong> dann,<br />

wenn in früheren Renten-Informationen<br />

der gesetzlichen<br />

Rentenver<strong>sich</strong>erung ein anderer<br />

möglicher Rentenbeginn gestanden<br />

haben mag als in den<br />

neuen Rententabellen.<br />

Spätere Rente für Kranke<br />

Wer erwerbsgemindert oder sogar schwerbehindert ist, muss ab 2011 länger warten,<br />

bis auf Dauer die entsprechende Altersrente möglich ist. Die Grenze steigt um 2 Jahre.<br />

1946<br />

1947<br />

1948 E<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026<br />

1949<br />

E<br />

1950<br />

E<br />

1951 S E<br />

1952<br />

S E<br />

1953<br />

S E<br />

1954<br />

S E<br />

1955<br />

S E<br />

1956<br />

S E<br />

1957<br />

S E<br />

Auch für alle Erwerbsgeminderte<br />

(E) und Schwerbehinderte<br />

(S) steigen<br />

die Altersgrenzen<br />

kontinuierlich an.<br />

1958<br />

S E<br />

1959<br />

S E<br />

1960<br />

S E<br />

LESEBEISPIEL: Wer 1951 geboren ist, kann mit 60 weiter die Rente für Schwerbehinderte beantragen und mit 63 die<br />

Altersrente wegen Erwerbsminderung. Aber: Ab 2012 steigen die Grenzen um einen Monat je Geburtsjahr an. Das heißt:<br />

Wer 1951 geboren ist, muss bis zum 60. Geburtstag und 4 Monate warten. Wichtig: Diese Rente gibt es nur mit Abschlägen<br />

von 0,3 % je Monat. Die Altersgrenze für diese Renten steigt auf den 62. bzw. den 65. Geburtstag an.<br />

Kann man <strong>sich</strong> nicht auf<br />

diese Planungen bzw. Renten-Informationen<br />

berufen?<br />

Nein. Renten-Informationen<br />

beinhalten nur „unverbindliche“<br />

Daten. Maßgeblich sind<br />

immer die Altersgrenzen bzw.<br />

Gesetze, die zum Zeitpunkt des<br />

Rentenantrags gelten.<br />

„ Mit den neuen<br />

Altersgrenzen<br />

machen wir<br />

die gesetzliche<br />

Rente <strong>sich</strong>er<br />

für die Zukunft.<br />

“<br />

Angela Merkel, Bundeskanzlerin<br />

Fotos: Plainpicture (2)<br />

8 12 / 2010


HINZU-<br />

V<br />

RENTEN-<br />

URTEILE U<br />

RENTEN-<br />

STEUER<br />

BEITRAGS-<br />

ZEITEN<br />

KRANKEN-<br />

KASSE<br />

extra<br />

GUTE TIPPS<br />

Privat krankenver<strong>sich</strong>erte Rentner<br />

Wer in Rente geht und privat krankenver<strong>sich</strong>ert ist, hat meist höhere Kosten zu<br />

tragen als gesetzlich Ver<strong>sich</strong>erte. Wichtig aber ist, nicht nur auf die Rente zu achten,<br />

sondern auch auf sonstige Einnahmen. Denn darauf zahlt man keine Zusatzbeiträge.<br />

RENTEN-<br />

ANTRAG<br />

ALTERS-<br />

RENTE<br />

Kein<br />

Wechsel<br />

Generell gilt: Wer am Ende des Berufslebens privat krankenver<strong>sich</strong>ert war (z. B.<br />

Beamte, Selbstständige, aber auch Angestellte mit höherem Einkommen), bleibt<br />

dies auch als Rentner. Zwar gibt es im System der gesetzlichen Rente die Krankenver<strong>sich</strong>erung<br />

der Rentner. Aber diese gilt nur für gesetzlich Ver<strong>sich</strong>erte.<br />

ERWERBS-<br />

MINDERUNG<br />

FRÜH-<br />

RENTEN<br />

Mit dem<br />

Antrag<br />

Ob man auch in der Rente privat oder gesetzlich krankenver<strong>sich</strong>ert ist, das<br />

entscheidet <strong>sich</strong> mit dem Rentenantrag. Das heißt: Die Rentenkasse prüft,<br />

welches Krankenver<strong>sich</strong>erungssystem zuständig ist. Maßgeblich ist nicht der<br />

Status des Rentenbeginns, sondern die zweite Hälfte des Berufslebens.<br />

HINTER-<br />

BLIEBENE<br />

Nur ein<br />

Beitrag<br />

Wesentlich für privat krankenver<strong>sich</strong>erte Rentner ist, dass sie in der Rente nur<br />

einen Beitrag für ihre Krankenver<strong>sich</strong>erung bezahlen müssen. Das heißt, während<br />

viele gesetzlich Ver<strong>sich</strong>erte Beiträge zur Krankenkasse von der Rente, aber<br />

auch zusätzlich von weiteren Einnahmen wie Betriebsrente, Zinsen, Lebensver<strong>sich</strong>erung,<br />

Miete zahlen müssen, haben Privatver<strong>sich</strong>erte nur einen Beitrag.<br />

VERDIENST<br />

Höherer<br />

Beitrag<br />

Der Beitrag für die private Police orientiert <strong>sich</strong> deshalb nicht (!) an der Höhe der<br />

Einkünfte oder dem gesetzlich festgelegten Beitragssatz der Krankenkasse, sondern<br />

nur anhand des eigenen Ver<strong>sich</strong>erungsvertrags. Zwar ist der private Beitrag<br />

oft höher. Gleichzeitig entfallen aber doppelte oder dreifache Beiträge (siehe oben).<br />

Zuschuss<br />

der Kasse<br />

Jeder privat krankenver<strong>sich</strong>erte Rentner erhält mit der gesetzlichen Rente<br />

auch einen Zuschuss zur privaten Krankenver<strong>sich</strong>erung ausgezahlt. Dieser<br />

Zuschuss errechnet <strong>sich</strong> aber nicht nach der Hälfte<br />

des tatsächlichen, individuellen Ver<strong>sich</strong>erungsbeitrags,<br />

sondern ist eine rechnerische Größe.<br />

Mehr als 700 Fragen rund um Ihre Rente enthält unser aktuelles<br />

Sonderheft Rente 2011. Kompakt und verständlich beantworten<br />

Experten alle Fragen. Rente 2011, ab sofort am Kiosk für<br />

4,95 Euro oder bequem per Telefon: (01 80) 5 26 01 47.


geld ^ recht<br />

Höhe des<br />

Zuschusses<br />

Die Höhe des Zuschusses beträgt 50 % des Beitrags der Krankenver<strong>sich</strong>erung<br />

der Rentner, maximal die Hälfte des Beitrags zur privaten Ver<strong>sich</strong>erung.<br />

In der Regel liegt der Zuschuss aber deutlich unter 50 % des tatsächlich zu<br />

zahlenden Beitrags. Denn der hängt nur vom jeweiligen Vertrag ab.<br />

Geringerer<br />

Beitrag<br />

Dennoch sollte jeder privat ver<strong>sich</strong>erte Rentner darauf achten, ob der<br />

Beitrag zur privaten Ver<strong>sich</strong>erung mit Rentenbeginn sinkt. Denn in normalen<br />

Verträgen zur privaten Krankenver<strong>sich</strong>erung ist auch ein Anteil für Krankengeld.<br />

Das wird aber mit Rentenbeginn nicht mehr benötigt.<br />

Beiträge<br />

zu hoch?<br />

Da die privaten Verträge nur das jeweilige Risiko abdecken (und das steigt<br />

mit dem Alter) explodieren viele private Krankenver<strong>sich</strong>erungsbeiträge im<br />

Alter (trotz der Altersrückstellungen, die die Unternehmen per Gesetz<br />

anlegen müssen. In diesem Fall kann jeder Rentner aber den Vertrag ändern.<br />

Vertrag<br />

anpassen<br />

Anders als gesetzlich Ver<strong>sich</strong>erte können privat Krankenver<strong>sich</strong>erte ihre<br />

Verträge individuell verändern. Das heißt: Leistungen aufstocken oder auch<br />

absenken. Wer also beispielsweise keinen Wert auf Chefarzt-Behandlung<br />

oder Einzelzimmer legt, kann diese Leistungen individuell reduzieren und<br />

damit sofort Ver<strong>sich</strong>erungsbeiträge sparen.<br />

Standardtarif<br />

Wer möchte, kann den privaten Krankenver<strong>sich</strong>erungsvertrag auch<br />

so weit verändern, dass exakt die Leistungen der gesetzlichen Kasse<br />

übernommen werden. Diesen Standard-Tarif müssen alle Ver<strong>sich</strong>erer<br />

anbieten. Auch darüber lassen <strong>sich</strong> weitere Beiträge einsparen, falls<br />

in Rente die Last der Krankenver<strong>sich</strong>erung zu hoch sein sollte.<br />

Kein Zusatzbeitrag<br />

Nicht vergessen werden sollte auch, dass privat krankenver<strong>sich</strong>erte Rentner<br />

keine Zusatzbeiträge befürchten müssen, die die gesetzlichen Krankenkassen<br />

teilweise schon erheben. Insofern wird <strong>sich</strong> die eventuell noch<br />

vorhandene Kluft bei den Beiträgen weiter reduzieren. Im Gegenzug<br />

müssen Privatver<strong>sich</strong>erte aber davon ausgehen, dass die Beiträge steigen.<br />

Höhere<br />

Kosten<br />

10 <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> 12/2010<br />

Da auch bei den gesetzlichen Krankenkassen künftige höhere Gesundheitskosten<br />

nach der jüngsten Reform ausschließlich von den<br />

Ver<strong>sich</strong>erten übernommen werden müssen, dürften <strong>sich</strong> die Ver<strong>sich</strong>erungskosten<br />

angleichen. Mit dem Unterschied, dass privat Krankenver<strong>sich</strong>erte<br />

im Zweifel weiter die besseren Leistungen erhalten.<br />

UND DAS SIND DIE NÄCHSTEN FOLGEN:<br />

PFLEGEURTEILE FÜR DIE RENTE<br />

STEUERERKLÄRUNG 2011<br />

Fotos: Bine Bellmann (2)


extra<br />

10 Dinge,<br />

die <strong>Sie</strong> dieses Jahr noch erledigen sollten<br />

Wie jedes Jahr ändern <strong>sich</strong> mit dem Jahreswechsel diverse Fristen und<br />

Rechte. Wer bis 31. 12. handelt, kann viel Geld sparen.<br />

Foto: Stock Illustration Source (1)<br />

✔Lohnsteuerkarte<br />

Für 2011 wurde keine Papier-<br />

Lohnsteuerkarte mehr ausgestellt.<br />

Sämtliche Daten der<br />

Steuerkarte 2010 werden automatisch<br />

für 2011 übernommen.<br />

Deshalb unbedingt die Freibeträge<br />

prüfen und gegebenenfalls<br />

ändern bzw. beantragen<br />

(beim Finanzamt). Freibeträge<br />

sind möglich bei außergewöhnlichen<br />

Belastungen, Fahrtkosten<br />

zur Arbeitsstelle usw.<br />

✔ Freistellungsauftrag<br />

Auf diesem muss jetzt auch<br />

die Steuer-ID angegeben werden.<br />

Sonst wird der Sparer-<br />

Pauschbetrag nicht mehr gewährt.<br />

Freistellungsaufträge<br />

kann man auch splitten, z. B.<br />

für Hausbank und Lebensver<strong>sich</strong>erung,<br />

um die Zinssteuer<br />

deutlich zu reduzieren.<br />

✔Riester-Zulage<br />

Bis Ende 2010 können noch die<br />

Zulagen für 2008 beantragt werden.<br />

Andernfalls verfallen diese.<br />

Seit 2008 gibt es pro Person<br />

und Jahr 154 Euro Grundzulage,<br />

Zulagen für Kinder können<br />

hinzukommen.<br />

✔Strom und Gas<br />

Zum Jahreswechsel 2011 soll<br />

Gas um bis zu 13 %, Strom<br />

um bis zu 6 % teurer werden.<br />

Grund: 2010 stiegen die Einkaufskosten<br />

der Versorger. Aber<br />

nur ein Drittel hat dies an die<br />

Kunden weitergegeben. Deshalb<br />

zu günstigeren Anbietern<br />

wechseln. Gute Vergleiche liefert<br />

www.verivox.de<br />

✔Kfz-Ver<strong>sich</strong>erung<br />

Einen Autounfall kann man bis<br />

zum Jahresende bei der Ver<strong>sich</strong>erung<br />

nachmelden. Das ist<br />

dann interessant, wenn man<br />

den Schaden bisher <strong>selbst</strong> finanziert<br />

hat, zum Beispiel um<br />

den Rabatt zu retten.<br />

✔ Ausgaben vorziehen<br />

Das lohnt <strong>sich</strong> vor allem, wenn<br />

feststeht, dass man 2011 wesentlich<br />

niedrigere Einkünfte<br />

haben wird, zum Beispiel weil<br />

man in Rente geht. Auf diese<br />

Weise drückt man 2010 die noch<br />

höhere Steuerlast.<br />

✔Zahnersatz<br />

Wer gesetzlich krankenver<strong>sich</strong>ert<br />

ist, sollte die letzten<br />

Tage des Jahres für eine Kontrolle<br />

beim Zahnarzt nutzen.<br />

Wurden die Routineuntersuchungen<br />

regelmäßig absolviert<br />

(Bonusheft), erhält man höhere<br />

Zuschüsse bei Zahnersatz!<br />

✔Keine Zuzahlung<br />

Chronisch Kranke und Ver<strong>sich</strong>erte<br />

mit hohen Zuzahlungen<br />

für Arzt und Medikamente<br />

sollten gleich zu Anfang des<br />

Jahres eine Befreiung von den<br />

Zuzahlungen beantragen. Die<br />

Belastungsgrenze liegt bei zwei<br />

bzw. einem Prozent (chronisch<br />

Kranke) des jährlichen Haushaltsbruttoeinkommens<br />

und gilt nicht über<br />

den Jahreswechsel<br />

hinweg. Tipp:<br />

Wer den Anteil an<br />

Zuzahlungen im Voraus<br />

an die Kranken-<br />

kasse überweist, spart <strong>sich</strong> das<br />

Sammeln der Quittungen und<br />

erhält vorab die Befreiung.<br />

✔Nebenkosten<br />

Als Mieter sollte man die Nebenkosten-Abrechnung<br />

jetzt einfordern,<br />

wenn man <strong>sich</strong>er ist, dass<br />

man zu viel gezahlt hat und deshalb<br />

eine Erstattung erwartet<br />

wird. Wichtig: Die Verjährungsfrist<br />

endet immer drei Jahre ab<br />

Jahresende: Für das Jahr 2007<br />

setzt die Verjährung also am 31.<br />

Dezember 2010 ein.<br />

✔Außenstände<br />

Wer <strong>selbst</strong> Gläubiger ist, sollte<br />

<strong>sich</strong> mit dem Eintreiben von<br />

Geld beeilen. Schulden verjähren<br />

nach drei Jahren: Ende<br />

2010 sind also Außenstände aus<br />

2007 in Gefahr! Zeit gewinnen<br />

kann man mit einem gerichtlichen<br />

Mahnverfahren oder einer<br />

Klage. Dann kann 30 Jahre<br />

lang vollstreckt werden.<br />

Das ändert <strong>sich</strong><br />

BEITRAG STEIGT<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

verlangen ab 2011<br />

auf Dauer 15,5 % Beitrag;<br />

Arbeitnehmer zahlen<br />

8,2 % vom Bruttolohn,<br />

Arbeitgeber 7,3 %. Sollten<br />

die Kosten im Gesundheitswesen<br />

weiter<br />

steigen, zahlen dies nur<br />

Ver<strong>sich</strong>erte.<br />

MINUS IM ALTER<br />

Dieser höhere Beitragssatz<br />

trifft besonders<br />

Rentner. Von der Rente<br />

werden ab Januar statt 7,9<br />

nun 8,2 % abgezogen; auf<br />

Betriebsrenten und Direktver<strong>sich</strong>erungen<br />

sogar<br />

der volle Satz von 15,5 %<br />

(<strong>plus</strong> evtl. Zusatzbeitrag).<br />

BANK-GEBÜHREN<br />

Ab 15. 1. 2011 sollen an<br />

Geldautomaten die Gebühren<br />

fürs Abheben angezeigt<br />

werden (bei fremden<br />

Automaten). Verweigert<br />

die jeweilige Bank dies,<br />

dann einen anderen Automaten<br />

suchen.<br />

12 / 2010<br />

11


geld ^ recht<br />

Hilfen im Haus<br />

clever absetzen<br />

Ob Putzfrau oder im Garten – wer geschickt<br />

vorgeht, kann eine Haushaltshilfe offiziell<br />

beauftragen und erhält die meisten Kosten<br />

über die Steuer wieder zurück.<br />

Ob Garten umgraben, Fenster<br />

putzen oder bügeln – manche<br />

Arbeiten kann oder will<br />

man mit den Jahren nicht mehr machen.<br />

Und schnell ist dann der Gedanke<br />

da, „schwarz“ eine Hilfe zu<br />

beschäftigen. „Doch“, sagt die <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong>-Expertin und Steuerberaterin<br />

Gabriele Prasser, „damit verschenken<br />

gerade Rentner eine gute<br />

Chance, um ihre Steuerlast zu drücken.“<br />

Denn, was viele nicht wissen:<br />

Die meisten Kosten für Hilfen<br />

Schwarzarbeit<br />

lohnt meist nicht<br />

in Haus und Garten kann man voll<br />

absetzen, wenn man offiziell jemand<br />

beschäftigt. Die Beispiele auf<br />

den nächsten Seiten zeigen dies.<br />

Absetzbar sind insgesamt diese Kosten<br />

im Jahr:<br />

• Bei Haushaltshilfen auf Basis eines<br />

400-Euro-Jobs: 20 Prozent der Kosten,<br />

maximal aber 510 Euro.<br />

• Bei angestellten Hilfen, haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen und außergewöhnlichen<br />

Belastungen: 20 Prozent<br />

der Gesamtkosten, maximal<br />

aber bis zu 4.000 Euro.<br />

• Bei Handwerkerleistungen: ebenfalls<br />

20 Prozent der Personalkosten,<br />

maximal 1.200 Euro. Nicht anerkannt<br />

werden Materialkosten.<br />

Maßgeblich ist bei Hilfen im Haushalt<br />

also die Art der Beschäftigung<br />

und die Dauer. Das Finanzamt unterscheidet<br />

dabei, ob die Hilfe als<br />

Selbstständige arbeitet, dann sind<br />

als haushaltsnahe Dienstleistung<br />

deutlich höhere Beträge absetzbar.<br />

Oder ob man die Hilfe als 400-Euro-Kraft<br />

beschäftigt.<br />

Interessant ist, dass in der Regel<br />

die höheren Kosten durch Sozialabgaben<br />

(z. B. beim Mini-Job)<br />

durch die Steuer-Ersparnis<br />

wettgemacht werden. Vor<br />

allem für Rentner, die<br />

knapp über der Grenze<br />

zur Steuerpflicht liegen,<br />

sind Haushaltshilfen<br />

eine gute<br />

Chance, keine<br />

Steuern mehr<br />

auf die Rente<br />

zu zahlen.<br />

Meist ist<br />

es lukrativ,<br />

Hilfen offiziell<br />

anzumelden,<br />

um Steuern<br />

zu sparen<br />

12 12 / 2010


extra<br />

Wenn <strong>Sie</strong> eine Putzfrau haben<br />

Die wichtigsten Regeln, wenn Ihnen jemand stundenweise im eigenen<br />

Haushalt putzt, bügelt oder sonst irgendwie hilft.<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Da die Hilfe stundenweise<br />

kommt und pro<br />

Stunde z. B. 10 Euro erhält,<br />

wird der Lohn je Monat<br />

unter 400 Euro liegen.<br />

In diesem Fall empfiehlt<br />

<strong>sich</strong> ein Mini-Job. Private<br />

Arbeitgeber bezahlen<br />

dafür neben dem vereinbarten<br />

Stundenlohn<br />

pauschal 14,27 Prozent<br />

Steuern und Sozialabgaben<br />

als Abgabe.<br />

Beste Vertragsform<br />

Gesetzlich vorgegeben<br />

ist die schriftliche Form<br />

Wenn ein Nachbar hilft<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Hilft der Nachbar<br />

unentgeltlich, ist dies<br />

immer Nachbarschaftshilfe<br />

und damit kein<br />

Arbeitsverhältnis.<br />

Aber: Wird der Nachbar<br />

dabei finanziell entschädigt,<br />

ist die Grenze zwischen<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

und Schwarzarbeit überschritten.<br />

Will man dies<br />

vermeiden und den Nachbarn<br />

legal bezahlen,<br />

dann einen womöglich<br />

nur zeitlich befristeten<br />

Mini-Job abschließen.<br />

Beste Vertragsform<br />

Einen zeitlich begrenzten<br />

Mini-Job muss<br />

per Haushaltsscheck. Die<br />

Haushaltshilfe ist dann<br />

automatisch unfallver<strong>sich</strong>ert,<br />

hat aber auch<br />

Anspruch auf Urlaub und<br />

sechs Wochen Lohnfortzahlung<br />

bei Krankheit, 80<br />

Prozent der Kosten zahlt<br />

dann die Minijob-Zentrale.<br />

Die Steuer<br />

20 Prozent der Kosten,<br />

die durch die Haushaltshilfe<br />

entstehen,<br />

maximal jedoch 510 Euro<br />

im Jahr, können vom<br />

„Arbeitgeber“ steuerlich<br />

abgesetzt werden.<br />

Die wichtigsten Regeln, wenn ein Nachbar hin und wieder<br />

im Garten hilft und dafür etwas Geld erhält.<br />

man ebenfalls über die<br />

Minijob-Zentrale anmelden.<br />

Es gilt dann auch das<br />

Verfahren der Haushaltsschecks<br />

(siehe oben).<br />

Die Steuer<br />

Auch wenn die Hilfe<br />

nicht das ganze Jahr<br />

beschäftigt wird, sind<br />

bis zu 510 Euro Steuerabzug<br />

möglich.<br />

Finanzielle Abwicklung<br />

Die Minijob-Zentrale<br />

zieht ihren „Anteil“ per<br />

Einzugsermächtigung ein.<br />

Den Lohn an den Nachbarn<br />

am besten überweisen<br />

(siehe auch Putzfrau),<br />

um den für die Steuer<br />

nachweisen zu können.<br />

Finanzielle Abwicklung<br />

Die Minijob-Zentrale<br />

zieht ihren pauschalen<br />

Anteil immer (!) per Einzugsermächtigung<br />

ein.<br />

Der Lohn an die Haushaltshilfe<br />

muss bargeldlos<br />

erfolgen, also überwiesen<br />

werden.<br />

Steuer-Ersparnis statt Schwarzarbeit<br />

Beispiel: Eine Putzfrau hilft monatlich 30 Stunden im<br />

Haushalt und erhält 10 Euro je Stunde, also 300 Euro.<br />

Monatsverdienst Putzfrau 300<br />

Abgaben an Minijob-Zentrale<br />

(14,27 % von 300 Euro)<br />

42,81<br />

Ausgaben insgesamt 342,81<br />

Steuervorteil (20 Prozent der<br />

Gesamtausgaben, max. 510 Euro)<br />

42,50<br />

Tatsächliche Kosten 300,31<br />

Unterm Strich zahlt der, der die Haushaltshilfe legal<br />

beschäftigt, lediglich 31 Cent pro Monat mehr, als wenn<br />

die Hilfe schwarzbeschäftigt wird.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

Ein Teil des Gehalts zahlt das Finanzamt<br />

Beispiel: Ein Nachbar hilft über den Sommer von Mai bis<br />

Oktober im Garten und erhält je Monat 150 Euro.<br />

Monatsverdienst Nachbar 150<br />

Abgaben Minijob-Zentrale<br />

(14,27 % von 150 Euro)<br />

21,41<br />

Ausgaben je Monat 171,41<br />

Steuervorteil (20 % von 1.028,46<br />

[6 x 171, 41], max. 510 Euro)<br />

205,69<br />

Die Nachbarschaftshilfe kostet also „nur“ etwa 822,77 Euro im<br />

Jahr. Das heißt: Die Sozialabgaben und Teile des Gehalts werden<br />

über die Steuerersparnis refinanziert.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

12 / 2010<br />

13


geld ^ recht<br />

Wenn man eine eigene<br />

Pflegekraft einstellt<br />

Die wichtigsten Regeln, wenn die Pflege eines Angehörigen<br />

durch eine Extra-Kraft übernommen wird.<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Die beste Form ist ein Auftrag<br />

an einen privaten Pflegedienst, der<br />

regelmäßig ins Haus kommt.<br />

Beste Vertragsform<br />

Sinnvoll ist ein „normaler“<br />

Werkvertrag über die „Pflege“.<br />

Wichtig: Es müssen wirklich Dienstleistungen<br />

enthalten sein, die auch<br />

Beispiel: Rentnerin mit Pflegestufe I zahlt 4.000<br />

Euro für Privatpflege je Monat. <strong>Sie</strong> muss insgesamt<br />

40.000 Euro aus Rente und Vermietung versteuern.<br />

Pflegekosten 4.000<br />

Davon 20 % Steuerersparnis für 600<br />

haushaltsnahe Dienstleistung<br />

Finanzamt berechnet als zumutbare<br />

Belastung 6 % von 40.000 Euro<br />

2.400<br />

Anzurechnen 1.600<br />

Erstattung bei<br />

34 % Grenzsteuersatz<br />

544<br />

Restbetrag Pflegekosten, maximal in<br />

Höhe der zumutbaren Belastung<br />

2.400<br />

Davon 20 % als Steuerersparnis für<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

480<br />

Abzug von der Einkommensteuer 1.024<br />

Ersparnis Kirchensteuer, Soli-<br />

Zuschlag<br />

+ 148<br />

Gesamtabzug 1.172<br />

Fazit: Mehr als ein Viertel der Pflegekosten werden<br />

über die Steuererstattung gegenfinanziert.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

Großteil der Pflege zahlt die Steuer<br />

im Katalog der Pflegever<strong>sich</strong>erung<br />

stehen (Grundpflege, Körperpflege,<br />

Haushaltsführung etc.). Der<br />

Fiskus „sperrt“ <strong>sich</strong> bei Handreichungen<br />

wie Frisieren oder Maniküre/Pediküre.<br />

Diese Tätigkeiten<br />

nicht einzeln aufführen.<br />

Die Steuer<br />

20 Prozent der Gesamtkosten,<br />

maximal 4.000 Euro im Monat,<br />

sind absetzbar. Hinzu kommen die<br />

Pflegekosten als außergewöhnliche<br />

Belastung.<br />

Finanz-Abwicklung<br />

Die Rechnung des<br />

Pflegedienstes immer<br />

per Überweisung bezahlen.<br />

Denn die Kosten<br />

muss man dem Finanzamt<br />

in der Steuererklärung<br />

nachweisen, sonst werden<br />

diese nicht angerechnet.<br />

So melden <strong>Sie</strong><br />

einen Mini-Job an<br />

• Zuständig für einen<br />

Mini-Job ist die Minijob-<br />

Zentrale in Essen.<br />

• Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber müssen<br />

zum Anmelden ein Formular,<br />

sogenannte<br />

Haushaltsschecks,<br />

in drei Ausfertigungen<br />

ausfüllen: mit Namen,<br />

Adressen und Angaben<br />

zu Mehrfach-Beschäftigungen,<br />

Renten-,<br />

Krankenkassen und<br />

Steuernummern.<br />

• Formulare im Internet<br />

www.minijob-zentrale.<br />

de herunterladen.<br />

• Post: Minijob-Zentrale<br />

45115 Essen<br />

✆ (08000) 20 0504<br />

Wenn man eine zu<br />

Wichtige Regeln, wenn man<br />

Angehörige pflegt und<br />

jemand sucht, der einem<br />

hin und wieder hilft.<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Am sinnvollsten ist es, eine<br />

<strong>selbst</strong>ständig arbeitende Pflegekraft<br />

als haushaltsnahe<br />

Dienstleistung zu beschäftigen.<br />

Dazu immer einen Einzelauftrag<br />

über die Dienstleistung<br />

vergeben.<br />

Beste Vertragsform<br />

Pro Einsatz (zum Beispiel<br />

als Urlaubsvertretung) sollte<br />

14 12 / 2010


extra<br />

Foto: Fotolia (1), Shutterstock (2), plainpicture (1)<br />

Wenn ein Handwerker hilft<br />

Wer einen Handwerker offiziell beauftragt,<br />

holt <strong>sich</strong> einen Teil über die Steuer wieder.<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Es besteht kein<br />

Arbeitsvertrag, sondern<br />

ein Werkvertrag (Leistung<br />

gegen Bezahlung).<br />

Beste Vertragsform<br />

Es empfiehlt <strong>sich</strong>,<br />

einen schriftlichen Auftrag<br />

zu erteilen. Beim<br />

Erteilen des Auftrags<br />

darauf bestehen, dass<br />

die Arbeitskosten separat<br />

auf der Rechnung<br />

stehen. Denn: Nur die<br />

Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten<br />

sowie die<br />

Umsatzsteuer sind steuerlich<br />

absetzbar – nicht<br />

aber die Materialkosten.<br />

Steuer-Ersparnis macht Handwerker lukrativ<br />

Beispiel: Im Lauf eines Jahres werden Handwerker<br />

beauftragt, gesamt 7.000 Euro; davon 1.000 Euro Material<br />

Lohnkosten Handwerker 6.000<br />

Davon werden 20 % erstattet 1.200<br />

Ersparnis Kirchensteuer, Soli-Zuschlag 174<br />

Gesamterstattung 1.374<br />

Fazit: Man erhält insgesamt 1.374 Euro aus der Handwerker-<br />

Rechnung über die Steuererklärung erstattet.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

Lukrativ sind besonders<br />

jene Handwerksleistungen<br />

mit einem hohen<br />

Anteil an Lohnkosten,<br />

zum Beispiel Maler.<br />

Die Steuer<br />

20 Prozent der Lohn-,<br />

Fahrt- und Maschinenkosten,<br />

maximal jedoch<br />

1.200 Euro im Jahr, sind<br />

absetzbar beziehungsweise<br />

werden erstattet.<br />

Finanz-Abwicklung<br />

Die Rechnung des<br />

Handwerkers darf auf<br />

gar keinen Fall (!) bar<br />

bezahlt werden. Das<br />

Finanzamt verlangt<br />

einen Überweisungsbeleg,<br />

im Regelfall ist<br />

das der Kontoauszug.<br />

Wichtig: Das Finanzamt<br />

verzichtet seit 2008<br />

darauf, dass man die<br />

Rechnung und den Zahlungsbeleg<br />

mit der<br />

Steuererklärung einreicht,<br />

aber das Amt kann die<br />

Unterlagen einfordern.<br />

sätzliche Pflegehilfe hat<br />

man einen schriftlichen Auftrag (eine Art<br />

Werkvertrag) abschließen. Wichtig: Die<br />

Pflegekraft muss <strong>selbst</strong>ständig sein, für<br />

<strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> also Steuer und Krankenver<strong>sich</strong>erung<br />

übernehmen, sonst ist man als<br />

Arbeitgeber in der Pflicht.<br />

Die Steuer<br />

20 Prozent der Gesamtkosten, maximal<br />

4.000 Euro, sind absetzbar. Das wird<br />

vom Fiskus auch anerkannt, wenn keine<br />

Pflegestufe vorliegt.<br />

Finanzielle Abwicklung<br />

Die Rechnung der Pflegekraft am<br />

besten immer per Überweisung<br />

bezahlen. Das Finanzamt verlangt hier<br />

in der Regel den Nachweis.<br />

Zusätzliche Pflegekraft<br />

Beispiel: Eine Frau versorgt ihre Mutter (keine Pflegestufe).<br />

Im Urlaub übernimmt eine <strong>selbst</strong>ständige Pflegekraft die<br />

Pflege. Kosten im Jahr: 3.000 Euro.<br />

Kosten für Pflegekraft 3.000<br />

Davon 20 % Steuerersparnis<br />

als haushaltsnahe Dienstleistung<br />

600<br />

Ersparnis Kirchensteuer, Soli-Zuschlag 87<br />

Gesamterstattung 687<br />

Die Kosten für die Aushilfs-Pflegekraft betragen also dank<br />

Steuererstattung nur noch 2.313 Euro.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

12 / 2010<br />

15


geld ^ recht<br />

sale<br />

sale<br />

sale<br />

sale<br />

sale<br />

sale<br />

sale<br />

Günstiger Auto<br />

kaufen im Ausland<br />

Bis zu einem Drittel billiger<br />

sind fabrikneue Autos im<br />

benachbarten Ausland.<br />

Worauf beim Kauf jenseits<br />

der Grenze im Detail zu<br />

achten ist, hat <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

zusammengestellt.<br />

V<br />

iele schimpfen über die<br />

Europäische Union und<br />

die Regelwut aus Brüssel.<br />

Autokäufer jedoch sollten<br />

den Brüsseler Bürokraten dankbar<br />

sein. Denn die neuen europaweiten<br />

Regeln bedeuten, dass<br />

überall die gleichen Käufer- und<br />

Garantierechte gelten; gleichzeitig<br />

können Autokäufer aus<br />

Deutschland am meisten sparen,<br />

wenn man jenseits der<br />

Grenzen nach einem neuen<br />

Auto Ausschau hält. Denn, so<br />

eine Studie der Europäischen<br />

Kommission: Neue Autos sind in<br />

Deutschland am teuersten.<br />

Doch bislang nutzen noch relativ<br />

wenige Autokäufer die<br />

Möglichkeit zum Kauf im Ausland<br />

– vor allem wohl weil man<br />

denkt, dass es sehr kompliziert<br />

sei. Irrtum – ein Kauf in Frankreich,<br />

Österreich, Dänemark<br />

16 12 / 2010


extra<br />

Auf technische<br />

Details achten<br />

Trotzdem ist Genauigkeit geboten.<br />

Und dies betrifft vor allem<br />

die technische Ausstattung des<br />

Fahrzeugs. Da in der Regel (anders<br />

als bei einem deutschen<br />

Händler) das Auto nicht betrachtet<br />

oder ein vergleichbares<br />

Modell zur Probe gefahren werden<br />

kann, sollte man unbedingt<br />

auf viele kleine technische Details<br />

achten, z. B. genaue Typen-Beschreibung,<br />

Modellreihe,<br />

exakte Bezeichnung der<br />

Ausstattung. Dies gilt besonoder<br />

Finnland ist inzwischen<br />

genauso einfach wie in Rosenheim,<br />

Stuttgart oder Mainz.<br />

Die EU-Kommission hat dabei<br />

auch ermittelt, warum identische<br />

Fahrzeuge in den verschiedenen<br />

EU-Ländern unterschiedlich<br />

teuer sind: Einerseits<br />

haben die Hersteller ihre Preise<br />

an das Lohn-Niveau der einzelnen<br />

Länder angepasst; und<br />

da in Deutschland immer noch<br />

vergleichsweise hohe Löhne gezahlt<br />

werden, sind Autos hierzulande<br />

teurer. Auf der anderen<br />

Seite erheben viele europäische<br />

Länder bei Autos neben einer oft<br />

höheren Mehrwertsteuer (siehe<br />

Kasten nächste Seite) auch<br />

noch Zusatz- oder Luxussteuer;<br />

mit der Folge, dass Autos eigentlich<br />

sehr teuer werden. Damit<br />

jenseits der Grenzen überhaupt<br />

noch Autos verkauft werden,<br />

kalkulieren die Händler dort die<br />

Nettopreise äußerst knapp. Und<br />

als Ausländer zahlt man die dortigen<br />

Steuern beim Kauf nicht,<br />

profitiert aber von den niedrigeren<br />

Nettopreisen.<br />

Zauberwort beim<br />

Sparen: Re-Import<br />

Wer also ein neues Auto sucht<br />

und sparen will, hat zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder der private<br />

Kauf bei einem Händler im Ausland<br />

oder der Kauf bei einem<br />

Händler in Deutschland, der<br />

<strong>sich</strong> auf den Import von EU-<br />

Fahrzeugen spezialisiert hat.<br />

Am einfachsten ist dabei <strong>sich</strong>er<br />

der Kauf bei einem spezialisierten<br />

Händler in Deutschland.<br />

(Teilweise bieten dies<br />

sogar schon offizielle Autohändler<br />

als Zusatzleistung an<br />

– einfach nachfragen.) Der Kauf<br />

<strong>selbst</strong> funktioniert dann genauso<br />

wie auf dem offiziellen Weg:<br />

Man wählt ein bestimmtes Fahrzeug<br />

aus, bestellt, um den Rest<br />

inklusive der Zulassung (hier<br />

auch um den Import) kümmert<br />

<strong>sich</strong> der Händler. Das Auto wird<br />

dann inklusive der nötigen Papiere<br />

übergeben. Die Lieferzeit<br />

ist meist etwas länger.<br />

AUTO<br />

ders deshalb, weil von Werksseite<br />

die Ausstattung der Modelle<br />

je nach Land unterschiedlich<br />

ist. Vor allem in Deutschland übliche<br />

Sicherheitsmerkmale wie<br />

ESP, Airbags, aber auch Kopfstützen<br />

im Fonds, Gurtstraffer<br />

oder Wegfahrsperre gehören in<br />

anderen Ländern oft nicht zur<br />

Standardausrüstung. Deshalb<br />

darauf achten, dass diese Details<br />

in der Bestellung vermerkt<br />

sind, und diese bei der Fahrzeugübergabe<br />

kontrollieren.<br />

Dies gilt auch für Details, die<br />

ein Auto in den Augen der<br />

PREIS<br />

IN D.<br />

GÜNSTIGSTER<br />

PREIS<br />

COC-Genehmigung<br />

entscheidend<br />

Wer ohne Händler<br />

ein Auto im<br />

Ausland kauft,<br />

sollte auf die COC<br />

(Certifikate of<br />

Conformity) achten.<br />

Damit erteilen<br />

dann die deutschen<br />

Behörden die<br />

Zulassung für das<br />

Fahrzeug.<br />

Bis zu einem Drittel billiger<br />

Wie viel <strong>sich</strong> beim Kauf eines Autos im europäischen Ausland sparen lässt, hat<br />

die EU-Kommission ausgerechnet. Auffällig ist: Deutsche sparen jenseits der<br />

Grenzen am meisten. Denn in Deutschland sind Neuwagen meist am teuersten.<br />

ERSPARNIS<br />

IN %<br />

Fiat Panda 1,2 Dynamic 9.050 FIN: 7.039 23<br />

Nissan Micra 1,2 Visia 9.429 MAL: 6.466 31<br />

Peugeot 107 Trendy 1,0 9.117 MAL: 5.968 34<br />

Opel Corsa Enjoy Z 1,4 12.437 SLO: 9.970 21<br />

Skoda Fabia Ambiente 1,2 9.060 MAL: 6.450 28<br />

VW Polo Trendline 60 PS 10.210 SLO: 7.970 21<br />

Audi A 3, 2,0 TDI 19.996 IRL: 16.936 15<br />

BMW 120 d 24.118 GR: 22.179 9<br />

Ford Focus 1,6 Colour 16.450 FIN: 12.864 21<br />

VW Touran Conceptline 102 PS 19.441 FIN: 14.712 24<br />

VW Golf, Jetta Trendline 80 PS 13.992 FIN: 11.403 18<br />

BMW 320 d 28.655 IRL: 26.547 8<br />

Mercedes C 220 CDI Blue Efficiency 30.225 IRL: 26.477 15<br />

VW Passat Trendline 102 PS 19.769 GR: 15.433 13<br />

Audi A 6 3,0 TDI 39.273 IRL: 35.020 11<br />

BMW 523 i 33.361 IRL: 30.628 8<br />

Mercedes E 220 CDI Blue Efficiency 34.950 IRL: 28.310 19<br />

Opel Insignia Elegance A 2,0 TDJ 25.542 GR: 20.324 20<br />

Quelle: Europäische Kommission. Preise in Euro. Offizielle Listenpreise zum 1. Januar 2010.<br />

12 / 2010<br />

17


geld ^ recht<br />

61<br />

sale<br />

Deutschland<br />

am teuersten<br />

Bei den meisten<br />

Modellen zahlen<br />

Autokäufer in<br />

Deutschland die<br />

höchsten Preise.<br />

28<br />

Am teuersten<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

11<br />

Andere<br />

Am günstigsten<br />

Irland<br />

28<br />

Griechenland<br />

17<br />

Finnland<br />

17<br />

Malta<br />

17<br />

Slowenien<br />

11<br />

Alle Angaben in %<br />

Quelle: Europäische Kommission,<br />

eigene Berechnungen.<br />

deutschen Ver<strong>sich</strong>erungen<br />

bzw. Gerichte (Stichwort Garantie)<br />

als „fabrikneu“ kennzeichnen.<br />

Fabrikneu ist ein Auto, das<br />

noch nicht zugelassen war, keine<br />

ungeklärten Kilometer auf<br />

dem Tacho hat, technisch dem<br />

neusten Modell entspricht, nicht<br />

beschädigt ist und auch nicht<br />

länger als ein Jahr auf der Halde<br />

stand. Wichtig: Will man ein fabrikneues<br />

Auto, dies auch beim<br />

Re-Import bestätigen lassen.<br />

Selbst im Ausland<br />

ein Auto kaufen<br />

Natürlich ist auch der private<br />

Kauf eines Autos direkt beim<br />

ausländischen Händler möglich.<br />

In der Regel ist dies sogar<br />

der günstigste Weg, da der<br />

Verdienst des Re-Importeurs<br />

wegfällt. Am günstigsten sind<br />

Autos in Irland, Griechenland<br />

und Finnland. Da gegenüber<br />

dem Kauf in Deutschland leicht<br />

viele Tausend Euro gespart werden<br />

können, lohnt dann auch<br />

der Flug oder die (mehrtägige)<br />

Rückfahrt nach Deutschland.<br />

Wichtig dabei ist ferner: Damit<br />

das Fahrzeug danach ohne Probleme<br />

in Deutschland zugelassen<br />

werden kann, benötigt man<br />

ausschließlich Original-Rechnung<br />

und Kfz-Dokumente – Kopien<br />

werden nicht anerkannt.<br />

Unbedingt auch auf das Aushändigen<br />

einer COC-Typgenehmigung<br />

achten. Das Überführen<br />

des Autos nach Deutschland<br />

geschieht mit einem deutschen<br />

Kurzzeit-Kennzeichen.<br />

Entrichten der<br />

Mehrwertsteuer<br />

Wer ein Auto <strong>selbst</strong> nach<br />

Deutschland importiert, muss<br />

innerhalb von zehn Tagen beim<br />

für den Wohnort zuständigen<br />

Finanzamt die entsprechende<br />

Mehrwertsteuer (auf den oft<br />

niedrigeren) ausländischen<br />

Nettopreis entrichten. Benötigt<br />

wird dazu auch die Original-Rechnung<br />

und das Formular<br />

„Umsatzsteuererklärung für<br />

Fahrzeug-Einzelbesteuerung“.<br />

Europaweite Garantie<br />

Gleiche Garantie-<br />

Rechte in Europa<br />

Damit die Garantie für das<br />

neue Auto auch tatsächlich gilt<br />

(und bei jedem Vertragshändler<br />

in Deutschland auch eingelöst<br />

wird), muss vom ausländischen<br />

Händler beim Kauf<br />

das Serviceheft ausgehändigt<br />

und abgestempelt sein. Eingetragen<br />

werden muss dabei auch<br />

die Fahrgestellnummer und das<br />

Auslieferungsdatum.<br />

Wichtig: Werden diese Unterlagen<br />

erst nach dem Kauf ausgefüllt,<br />

dann verweigern die<br />

Hersteller oft die Garantie,<br />

weil solche Unterlagen als „gefälscht“<br />

betrachtet werden.<br />

Grundsätzlich gelten auch beim<br />

Kauf eines Fahrzeugs im Ausland<br />

(oder beim Re-Import)<br />

die gleichen Garantien wie<br />

beim Kauf im Inland – das ist<br />

EU-Recht. Wichtig: Die Garantieleistungen<br />

müssen nicht vom<br />

Re-Importeur oder vom ausländischen<br />

Händler erbracht werden,<br />

sondern von jeder deutschen<br />

Vertragswerkstatt.<br />

Ver<strong>sich</strong>erung ist<br />

unproblematisch<br />

Für die deutsche Ver<strong>sich</strong>erung<br />

(Vollkasko oder Teilkasko) ist es<br />

unerheblich, wo ein Fahrzeug<br />

gekauft wurde. Beim eigenen<br />

Kauf im Ausland eine entsprechende<br />

pauschale Deckungskarte<br />

mitnehmen und dann das<br />

Fahrzeug überführen. Nach der<br />

Zulassung in Deutschland dann<br />

mit dem Fahrzeugbrief den eigentlichen<br />

Ver<strong>sich</strong>erungsvertrag<br />

abschließen. Zusätzlich<br />

der Ver<strong>sich</strong>erung die Bestätigung<br />

„fabrikneu“ vorlegen, weil<br />

nur dann die entsprechenden<br />

Regeln, z. B. bei einer Vollkasko-Police,<br />

greifen.<br />

Auch für ein im Ausland gekauftes<br />

Auto gelten die normalen Garantien.<br />

Der EU sei Dank: Wird ein Auto im europäischen<br />

Ausland gekauft, dann gelten überall<br />

die gleichen Werksgarantien. Das heißt,<br />

auch deutsche Werkstätten übernehmen<br />

Garantieleistungen, wenn etwas mit dem<br />

Wagen nicht stimmen sollte.<br />

Zusätzlich an der<br />

Mehrwertsteuer verdienen<br />

Differenz zu oft niedrigerem<br />

deutschem Steuersatz wird ersetzt<br />

• Wer ein Auto im Ausland kauft, zahlt darauf<br />

zuerst keine Mehrwertsteuer.<br />

• Beim Import bzw. der Einreise des Fahrzeugs<br />

muss man dann die deutsche Mehrwertsteuer<br />

bezahlen.<br />

• Da die deutsche Steuer häufig niedriger<br />

ist (D: 19 %, FIN: 22 %, DK: 25 %), ergibt <strong>sich</strong><br />

unterm Strich ein zusätzlicher Gewinn beim<br />

Re-Import eines Fahrzeugs.<br />

Fotos: Stock Illustration Source (1), Shutterstock (2)<br />

18 12 / 2010


geld^recht<br />

Die<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Themen<br />

des<br />

Jahres<br />

2010<br />

Viele Leserinnen und Leser baten darum, eine<br />

Jahresüber<strong>sich</strong>t zu erhalten, mit allen Themen des<br />

Sonderteils „Geld & Recht“. Bitte schön:<br />

Hier ist das Register für 2010 zum Heraustrennen.


geld ^ recht<br />

Aufgeführt<br />

sind alle<br />

Themen des<br />

Jahres 2010.<br />

Ihr Geld<br />

Achtung, Fonds ................................................................................. 1 | 14<br />

Eigenheim verrenten ....................................................................10 | 6<br />

Logos bei Banken und Kreditkarten ...............................7 | 20<br />

Riester-Verträge im Test ...................................................9 | 14<br />

Schutz vor Bankberater .................................................6 | 4<br />

Sofort-Renten im Test ................................................. 5 | 20<br />

Sparpläne bei Banken ...................................................9 | 19<br />

Vollmacht in Geldfragen ............................................12 | 24<br />

Zusatzbeiträge bei Krankenkassen ...........................5 | 24<br />

Ihr Recht<br />

Achtung, Fonds ................................................................................... 1 | 4<br />

Arbeiten während der Rente .....................................................9 | 16<br />

Arbeitsagentur: Rechte gegenüber Arbeitslosen .......... 4 | 20<br />

Betriebsrente: Was, wenn die Firma pleite ist .................. 8 | 14<br />

Erbrecht: Die neuen Regeln ........................................................9 | 4<br />

Google Street View widersprechen .......................................9 | 24<br />

Günstiger Rat .....................................................................................2 | 4<br />

Handwerker abmahnen ...............................................................7 | 24<br />

Hilfen im Haushalt ........................................................................12 | 12<br />

Hinterbliebenen-Ratgeber ...........................................................4 | 4<br />

Internet-Einkauf .............................................................................10 | 21<br />

Nach Krankheit zurück in den Job ..........................................5 | 12<br />

Pflege-TÜV: Wie gut ist das <strong>Sie</strong>gel? .......................................6 | 19<br />

Recht im Hospiz ...............................................................................7 | 19<br />

Rechtsratgeber Kur ....................................................................... 8 | 19<br />

Reisemängel ..................................................................................... 4 | 18<br />

Schornsteinfeger .............................................................................9 | 18<br />

Schutz vor Bankberater ................................................................5 | 4<br />

Sommer-Urteile für Gärtner ..................................................... 5 | 18<br />

Umtauschregeln (Musterbrief) .................................................1 | 24<br />

Urteile bei Billigfliegern ............................................................. 9 | 20<br />

Versorgungsausgleich anfechten ........................................... 4 | 15<br />

Vertrauensschutz .............................................................................1 | 16<br />

Vor<strong>sich</strong>t, Reha-Maßnahme ......................................................... 4 | 16<br />

Ihre Steuern<br />

Günstigerer Steuerberater ..........................................................2 | 4<br />

Jahreswechsel .................................................................................12 | 11<br />

Müssen Rentner Steuern zahlen? ............................................. 1 | 11<br />

Richtige Steuerklasse .................................................................... 1 | 17<br />

Ihre Ver<strong>sich</strong>erungen<br />

Die erste<br />

Ziffer benennt<br />

die Ausgabe, die<br />

zweite die<br />

Seitenzahl.<br />

Ausbildungspolicen für Kinder & Enkel ................................7 | 13<br />

Auto-Ver<strong>sich</strong>erungen ....................................................................7 | 16<br />

Berufsunfähigkeit ............................................................................3 | 16<br />

Haftpflicht im Test ......................................................................... 2 | 14<br />

Lebensver<strong>sich</strong>erung: Nachträglich Geld ..............................3 | 18<br />

Policen kündigen (Musterbrief) ...............................................2 | 24<br />

Private Krankenver<strong>sich</strong>erung ....................................................7 | 10<br />

Rechtsschutz-Policen im Test ..................................................10 | 15<br />

Reise-Ver<strong>sich</strong>erungen im Vergleich ....................................... 4 | 19<br />

Rentenver<strong>sich</strong>erungen im Test ............................................... 5 | 20<br />

Tricks der Lebensver<strong>sich</strong>erer .....................................................8 | 4<br />

Ihr Haushalt<br />

Autokauf im Ausland ...................................................................12 | 16<br />

Cabrios zu mieten ...........................................................................5 | 17<br />

Digital-Kameras im Test ...............................................................6 | 15<br />

Energiesparlampen ........................................................................8 | 12<br />

Günstiger einkaufen ............................................1 | 4, 2 | 16, 3 | 13<br />

Günstiger telefonieren ..................................................................1 | 20<br />

Internet-Einkauf .............................................................................10 | 21<br />

Klimageräte für zuhause .............................................................6 | 16<br />

Mit gutem Gewissen verreisen ................................................. 2 | 19<br />

Rauchmelder: Schutz vor Zimmerbränden ....................... 4 | 10<br />

Spartipps für Autofahrer .............................................................7 | 16<br />

Treppenlift ........................................................................................12 | 21<br />

Unerlaubte Rechnungen ...........................................................10 | 24<br />

Waschmaschinen-Kauf ............................................................... 2 | 20<br />

Ihre Rente<br />

Arbeitslos – und dann in Rente ..................................................5 | 11<br />

Arbeitslosigkeit ..............................................................................10 | 19<br />

Ausbildungszeiten ............................................................................ 7 | 11<br />

Doppelte Krankenkassen-Beiträge ..........................................2 | 9<br />

Erwerbsminderung: 100 Tipps ...................................................3 | 4<br />

Erwerbsminderung: Die wichtigsten Urteile ......................4 | 13<br />

Hinterbliebenen-Rente ..................................................................4 | 4<br />

Hinzuverdienst bei Frührentnern .............................................9 | 9<br />

Hinzuverdienst von Witwen .........................................................3 | 11<br />

Maximale Rente für Frauen .........................................................5 | 4<br />

Mehr Rente für Hausfrauen ........................................................9 | 11<br />

Mini-Job aufstocken .......................................................................5 | 13<br />

Müssen Rentner Steuern zahlen? ............................................. 1 | 11<br />

Ost – West: Einheitliches Rentenrecht ..................................... 7 | 4<br />

Pflege: Mehr Geld, wenn gepflegt wird .................................5 | 14<br />

Reha vor der Rente ....................................................................... 4 | 16<br />

Rente 2011: Die neuen Tabellen ...............................................12 | 4<br />

Rente mit 63: Die Regeln .............................................................. 1 | 13<br />

Rentenantrag richtig stellen ......................................................8 | 17<br />

Rentenbescheid anfechten ........................................................ 8 | 10<br />

Rentenbescheid kontrollieren ...................................................6 | 17<br />

Rentenlücke schließen ................................................................10 | 10<br />

Teil-Rente: Die Regeln ....................................................................2 | 11<br />

Urteile für Rentner ........................................................................10 | 4<br />

Die Musterbriefe<br />

Abzocker im Internet ................................................................... 8 | 24<br />

Google Street View widersprechen .......................................9 | 24<br />

Handwerker abmahnen ...............................................................7 | 24<br />

Lebensver<strong>sich</strong>erung neu berechnen ....................................3 | 24<br />

Reisemängel anmelden ...............................................................4 | 24<br />

Teilzahlungszuschläge bei Ver<strong>sich</strong>erungen stoppen ......6 | 24<br />

Umtausch-Regeln ............................................................................1 | 24<br />

Unerlaubte Rechnungen ............................................................10 | 24<br />

Ver<strong>sich</strong>erungen kündigen ..........................................................2 | 24<br />

Vollmacht I: Pflege ........................................................................ 11 | 24<br />

Vollmacht II: Geld .........................................................................12 | 24<br />

Zusatz-Beiträge bei Krankenkassen ......................................5 | 24<br />

20 12 / 2010


extra<br />

Wie teuer ist ein Lift?<br />

Wenn Treppen beschwerlich werden, hilft ein Treppenlift. Doch wie teuer<br />

ist das eigentlich? Cornelia Bürger hat <strong>sich</strong> einmal genau informiert.<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

Manchmal sind es nur<br />

ein paar Stufen, die<br />

das Leben, zum Beispiel<br />

der Eltern,<br />

schwerer als nötig machen. Dabei<br />

ist es relativ einfach, eine<br />

Treppe im oder vor dem Haus<br />

bequem zu überbrücken – mit<br />

einem Treppenlift.<br />

➽ Generell gibt es Treppenlifte,<br />

die gerade Treppen, und Lifte,<br />

die Kurven überwinden. Kurvige<br />

Treppenlifte sind deutlich<br />

teurer (siehe Beispiel rechts).<br />

➽ Gerade Treppenlifte überwinden<br />

in der Regel Steigungen<br />

von 30 bis 35 Grad. Das heißt,<br />

auch steile Treppen sind ohne<br />

Probleme machbar.<br />

➽ Treppenlifte werden immer<br />

individuell angepasst, da Steigung,<br />

Enge einer Kurve, Stufentiefe<br />

usw. bei fast jeder Treppe<br />

unterschiedlich sind. Das<br />

heißt, zum normalen Preis des<br />

Lifts kommen immer Einbauund<br />

Vorarbeitskosten hinzu.<br />

➽ Bei Treppenliften unterscheidet<br />

man drei Arten: Der am häufigsten<br />

eingebaute Typ ist der<br />

Sitztreppenlift – man sitzt in<br />

einem Sessel, der <strong>sich</strong> nach<br />

oben und unten bewegt. Dieser<br />

Einbau des Treppenlifts<br />

ist Maßarbeit<br />

Typ ist ideal für alle, die gut zu<br />

Fuß sind, aber Probleme mit<br />

Treppen haben. Ein Plattformlift<br />

ist vor allem für Rollstuhlfahrer<br />

gedacht. Relativ selten<br />

ist ein Steptreppenlift; bei diesem<br />

bewegt <strong>sich</strong> wie beim Plattformlift<br />

ein Boden nach oben,<br />

während man <strong>sich</strong> festhält.<br />

Grundpreis nur ein Teil<br />

In vielen Häusern führt eine Steintreppe im Halbkreis<br />

nach oben. Der Preis für einen Treppenlift:<br />

Grundpreis Treppenlift 4.000<br />

Zuschlag Steintreppe 300<br />

Zuschlag für 4 m Länge 1.000<br />

Zuschlag für 2 Kurven 2.580<br />

Vorarbeit Treppe 800<br />

Einbau Treppenlift 1.250<br />

Gesamtkosten 9.930 Euro<br />

➽ Beeinflusst wird der Preis<br />

schließlich auch noch durch<br />

Zwischenabsätze.<br />

➽ Zwar bieten viele Firmen und<br />

Handwerker den Einbau von<br />

Treppenliften an. Da aber jedes<br />

Treppenhaus anders ist, sollte<br />

bei der Auswahl der Handwerker<br />

vor allem auf ausreichend<br />

Erfahrung geachtet werden.<br />

➽ Dies umso mehr, da sowohl<br />

die Vorarbeiten an der Treppe<br />

bzw. dem Treppenhaus wie<br />

auch der Einbau des Lifts <strong>selbst</strong><br />

in der Regel nicht als Pauschalpreis,<br />

sondern im Stundenlohn<br />

angeboten werden. Im Beispiel<br />

oben machen diese Vorarbeiten<br />

immerhin ein Viertel des Gesamtpreises<br />

aus.<br />

➽ Die Montage <strong>selbst</strong> erfolgt<br />

bei allen Liften und Firmen nach<br />

einem ähnlichen Prinzip: Die<br />

Schiene des Treppenliftes wird<br />

auf den Stufen am äußeren<br />

und inneren Rand der Treppe<br />

angebracht. Auf dieser<br />

Schiene bewegen <strong>sich</strong> der Sitz<br />

bzw. die Plattform nach oben<br />

und nach unten.<br />

➽ Einfluss auf den Preis hat<br />

auch die Art der Steuerung.<br />

Zuschuss von der<br />

Pflegever<strong>sich</strong>erung<br />

Gute Systeme sind sowohl per<br />

Fernbedienung wie von Hand<br />

steuerbar. Und zwar sowohl<br />

vom Sitz <strong>selbst</strong><br />

wie auch vom Anfang<br />

bzw. Endpunkt<br />

aus.<br />

➽ Je nach Modell haben die<br />

Lifte eine Tragfähigkeit von 120<br />

bis 160, Plattformlifte 300 kg.<br />

➽ Grundsätzlich muss ein Treppenlift<br />

privat finanziert werden.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

gewährt aber die Pflegever<strong>sich</strong>erung<br />

einen Zuschuss<br />

von bis zu 2.557 Euro. Wird der<br />

Lift wegen eines Arbeitsunfalls<br />

benötigt, übernimmt aber die<br />

Berufsgenossenschaft einen Teil<br />

der Kosten des Lifts.<br />

➽ Wichtig: Schafft ein Mieter<br />

den Zutritt zur Wohnung aus<br />

körperlichen Gründen nicht<br />

mehr, darf der Vermieter den<br />

Einbau eines Lifts nicht verweigern.<br />

Aber der Mieter muss den<br />

Lift <strong>selbst</strong> zahlen. Dies regelt<br />

§ 554 a, Abs. 1 des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuches.<br />

Der Einbau eines<br />

Treppenlifts<br />

dauert wenige Tage<br />

Adressen • Lifta Horbeller Straße 33, 50858 Köln, ✆ (08 00) 2 24 46 61, www.lifta.de • Sana Löffelholzstraße 20, 90441 Nürnberg, ✆ (09 11) 2 74 03 80,<br />

www.sana-treppenlifte.de • Treppenlift Verbund Postfach 1180, 79194 Gundelfingen, ✆ (08 00) 2 52 62 71, Internet www.treppenlift-verbund.de<br />

12 / 2010<br />

21


<strong>Sie</strong> haben Fragen? <strong>plus</strong>-Experten<br />

Haben <strong>Sie</strong> Fragen zu Rente, Steuern, Ver<strong>sich</strong>erungen,<br />

Altersvorsorge oder Finanzen? Schreiben <strong>Sie</strong> uns einfach!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht, Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Steuerklasse<br />

Mich beschäftigt seit Langem die Wahl<br />

der Steuerklasse. Im Moment bin ich<br />

(Jahrgang 1950, Lehrerin) in der Ruhephase<br />

der Altersteilzeit. Meine vorgezogene<br />

Rente beginnt im Februar 2011.<br />

Mein Mann, geboren April 1951,<br />

begann im Mai seine Altersteilzeit.<br />

Somit ist abzusehen, dass wir ab Mai<br />

2010, dann ab Februar 2011 und<br />

schließlich ab Mai 2014 jeweils ein beträchtlich<br />

geringeres Einkommen haben<br />

werden. Den Gürtel enger zu schnallen,<br />

haben wir mit drei Söhnen in der DDR<br />

gelernt. Doch nun stellt <strong>sich</strong> die Frage,<br />

ob es für uns günstiger ist, ab 2011<br />

eine andere Steuerklasse zu wählen.<br />

Bisher galt: Steuerklasse III für meinen<br />

Mann und Steuerklasse V für mich. Da<br />

las ich in Ihrer Zeitschrift auch vom<br />

neuen Faktor-Verfahren. Mein Mann<br />

wird trotz der Altersteilzeit weiterhin<br />

ein Grundgehalt und eine vom Umsatz<br />

abhängige Vergütung bekommen. Nach<br />

meinen Unterlagen erhalte ich eine<br />

Rente von 867 Euro.<br />

Gudrun Felgenhauer, Magdeburg<br />

Auf den ersten Blick ist auch mit<br />

Beginn der Altersteilzeit die bisherige<br />

Lohnsteuerklassenverteilung III/V<br />

vorteilhaft, weil das Verhältnis der<br />

beiden Einkommen ähnlich bleibt.<br />

Man muss jedoch berück<strong>sich</strong>tigen,<br />

dass es aufgrund der steuerfreien<br />

Aufstockungsbeträge zur Einkommensteuernachzahlung<br />

kommt, weil<br />

diese den Steuersatz erhöhen. Wenn<br />

<strong>Sie</strong> keine Nachzahlung, sondern von<br />

vorneherein eine ungefähr ausreichende<br />

Besteuerung wollen, wäre<br />

IV/IV oder das neue Faktorverfahren<br />

sinnvoll. Der Faktor wird vom Finanzamt<br />

in die Lohnsteuerkarte eingetragen<br />

und vom Arbeitgeber bei der<br />

Lohnabrechnung berück<strong>sich</strong>tigt.<br />

Erwerbsminderung<br />

Ich musste zum 1. 6. 2010 in Erwerbsminderungsrente<br />

gehen (10,8 % Abschlag). Dagegen stellte ich einen<br />

Überprüfungsantrag. Die Rentenkasse antwortete,<br />

dass weitere Entscheidungen des Bundessozialgerichts<br />

abgewartet werden. Jetzt empfehlen <strong>Sie</strong>, einen<br />

erneuten Überprüfungsantrag zu stellen. Hat das Sinn<br />

und wie gehe ich jetzt vor, um „mein Geld“ doch noch<br />

zu bekommen? Damit <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> ein Bild machen können:<br />

49 geboren, 100 % schwerbehindert, „Merkzeichen<br />

G“ mit Begleitung, seit 95. Zum 1. 11. 2009<br />

wurde meine Rente in eine Altersrente für schwerbehinderte<br />

Menschen umgewandelt. Vorher hatte ich<br />

713 Euro Rente, jetzt 797. Können <strong>Sie</strong> helfen?<br />

Roswitha Kern, Hückelhoven<br />

Derzeit läuft gegen die Kürzung der Erwerbsminderungsrente<br />

bei Betroffenen unter 60 Jahren eine<br />

Verfassungsklage (Aktenzeichen 1 BvR 3588/08).<br />

<strong>Sie</strong> wurde von den Sozialverbänden VdK und<br />

SoVD sowie dem DGB angestrengt und soll noch in<br />

diesem Jahr, spätestens Anfang 2011, entschieden<br />

werden. Allerdings werden <strong>Sie</strong> leider keine „einbehaltene<br />

Rente“ zurückbekommen. Am 1. Mai 2007<br />

trat eine Regel in Kraft, nach der bestandskräftige<br />

Bescheide der Rentenkasse nur noch für die Zukunft<br />

zurückzunehmen sind, wenn es ein Urteil des<br />

Bundesverfassungsgerichts oder eine „ständige<br />

Rechtsprechung“ gibt. Selbst wenn das Verfassungsgericht<br />

entscheidet, dass Abschläge nicht mit<br />

dem Recht vereinbar sind, bekommen <strong>Sie</strong> – wie<br />

alle anderen – keine Nachzahlung. Allerdings<br />

müssten die Renten für die Zukunft neu berechnet<br />

werden und könnten sogar höher ausfallen.<br />

Zuzahlung<br />

Bei chronisch Kranken (mit ärztlichem<br />

Attest) beträgt die Belastungsgrenze<br />

ja nur noch 1 %. Nach Erhalt des<br />

Steuerbescheides mussten wir feststellen,<br />

dass trotz Vorlage von zwei<br />

Attesten (beide chronisch krank) bei<br />

der zumutbaren Belastung nach dem<br />

Splittingtarif vorgegangen worden war.<br />

Eine Nachfrage beim Finanzamt ergab,<br />

dass eine solche Regel nicht existiert.<br />

Familie Jacksties, Offenbach<br />

Hier verwechseln <strong>Sie</strong> etwas: Die<br />

richtige Belastungsgrenze von 1 %<br />

für chronisch Kranke gibt es nicht<br />

im Steuerrecht, sondern nur bei den<br />

Zuzahlungen; darauf haben wir in<br />

vielen Beiträgen hingewiesen. Bewahren<br />

<strong>Sie</strong> dafür alle Zuzahlungsbelege,<br />

z. B. für Medikamente, eines<br />

Jahres auf. Übersteigen diese nun<br />

im Lauf eines Jahres 1 % des jährlichen<br />

Bruttoeinkommens, können<br />

<strong>Sie</strong> bei der Krankenkasse einen<br />

Antrag auf Befreiung stellen. Dann<br />

sind keine weiteren Zuzahlungen<br />

mehr zu leisten. Die Krankenkasse<br />

übernimmt alle folgenden Kosten.<br />

Zum Bruttoeinkommen zählen alle<br />

Einkünfte, mit denen Ver<strong>sich</strong>erte<br />

ihren Lebensunterhalt finanzieren,<br />

Gehalt, Renten, Zinsen oder Dividenden<br />

und Mieteinnahmen. In der<br />

Steuererklärung können grundsätzlich<br />

hohe Gesundheitskosten als<br />

außergewöhnliche Belastungen<br />

(z. B. Eigenanteil bei Zahnersatz)<br />

angegeben werden. Gleichwohl<br />

werden dann Ehepaare nach dem<br />

Splittingtarif besteuert.<br />

Unabhängige Rentenberater vermittelt<br />

deren Bundesverband in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

Internet: www.rentenberater.de<br />

WICHTIG<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

22 12 / 2010


antworten!<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Lothar Simmes<br />

Rentenberater,<br />

Borkum<br />

Wohnmobil<br />

DIE SCHNELLE<br />

ANTWORT<br />

Fotos: Archiv<br />

Ich besitze ein Wohnmobil und<br />

musste 2009 300 Euro Kfz-Steuer<br />

zahlen. Vor einigen Tagen erhielt<br />

ich für 7/2010–7/2011 erneut<br />

den Kfz-Steuerbescheid mit einer<br />

Nachzahlung sowie Erhöhung des<br />

jährlichen Betrages (ich lege den<br />

Bescheid bei). Ich erhielt vorher<br />

keine entsprechende Nachricht. Ist<br />

denn das Finanzamt dazu berechtigt,<br />

auf diese Art eine Erhöhung<br />

bzw. Nachzahlung für das Wohnmobil<br />

zu verlangen?<br />

G. Matthäus, per E-Mail<br />

Der Bescheid ist in der Tat nicht<br />

ganz leicht zu lesen. Generell<br />

gilt: Für 2009 wurde definitiv<br />

keine Nachzahlung berechnet.<br />

Die dort aufgeführten 144 Euro<br />

sind der anteilige Betrag von<br />

300 Euro für 2009 vom 09. 07.<br />

bis 31. 12. Die bezahlten 300<br />

Euro werden korrekt als Vorauszahlung<br />

angerechnet. Hintergrund:<br />

Ab 2010 erhöhte <strong>sich</strong> die<br />

Steuer je nach Schadstoffschlüsselnummer.<br />

Am besten, <strong>Sie</strong><br />

prüfen zuerst, ob die im Bescheid<br />

unter Emissionsklasse<br />

eingetragene ...53 (653) tatsächlich<br />

so in der Zulassungsbescheinigung<br />

steht. Wenn nicht, sollten<br />

<strong>Sie</strong> Einspruch einlegen. Sonst ist<br />

der Bescheid nicht zu beanstanden,<br />

da es <strong>sich</strong> um die Schadstoffklasse<br />

S1 handelt, die ab<br />

2010 mit 460 Euro für 3,2 t<br />

veranlagt wird. Die Anpassung<br />

des Tarifs beruht auf einer Gesetzesänderung<br />

aus 2006, deren<br />

Rechtmäßigkeit inzwischen<br />

höchstrichterlich bestätigt ist<br />

(Bundesfinanzhof, Urteil vom<br />

24. Februar 2010 – II R 44/09).<br />

Krankenkasse<br />

Seit August 2010 beziehe ich (geb. 1947) eine Erwerbsunfähigkeitsrente<br />

und möchte wissen, ob auch ich<br />

Aus<strong>sich</strong>t auf eine Nachzahlung habe, wenn ich einen<br />

Überprüfungsantrag stelle. Wie muss ich den Antrag<br />

stellen und gibt es hierzu Vorlagen? An wen kann<br />

ich mich wenden? Ich habe zwei Hörgeräte, meine Kasse<br />

hat nur den Kassenanteil übernommen. Wie kann ich<br />

erreichen, dass meine Kasse alle Kosten übernimmt?<br />

Rita Mantel-Eichner, Weyher<br />

Zunächst zum Hintergrund: Der 4. Senat beim Bundessozialgericht<br />

hat in einem Urteil (Aktenzeichen<br />

B 4 RA 22/05 R) entschieden, dass die Kürzung des<br />

Zugangsfaktors bei Erwerbsminderungsrenten vor<br />

dem 60. Lebensjahr nicht verfassungsgemäß ist. Die<br />

Rentenver<strong>sich</strong>erung war dem Urteil aber nicht gefolgt.<br />

2008 hatte der 5 a. Senat des Bundessozialgerichts<br />

die Kürzung des Zugangsfaktors für rechtmäßig<br />

erklärt und so die Rentenver<strong>sich</strong>erungsträger<br />

bestätigt. Dagegen legten die Sozialverbände Verfassungsklage<br />

ein. Diese soll in Kürze entschieden werden<br />

(Aktenzeichen 1 BvR 3588/08). Ob <strong>Sie</strong> von den<br />

Kürzungen der Erwerbsminderungsrenten betroffen<br />

sind, können wir nicht so einfach sagen. Wir raten<br />

Ihnen, die Entscheidung des Verfassungsgerichts<br />

abzuwarten. Sollten <strong>Sie</strong> betroffen sein (dafür muss<br />

man zunächst das Urteil kennen), so können <strong>Sie</strong><br />

dann einen Überprüfungsantrag stellen, dass die<br />

Rente neu berechnet wird. Eine Nachzahlung zu<br />

wenig gezahlter Rente ist nach einer Gesetzesänderung<br />

aus 2007 ohnehin nicht mehr möglich.<br />

Geschiedenen-Rente<br />

Meine Mutter wurde 1980<br />

in der DDR geschieden. Hat<br />

sie ein Recht auf<br />

Versorgungsausgleich?<br />

Viola Klingenhagen, Berlin<br />

Frauen, die lange vor der<br />

Wiedervereinigung 1990 in der<br />

DDR geschieden wurden,<br />

bekommen keinen Versorgungsausgleich.<br />

Wegen dieser Regel<br />

(diese Frauen hat man schlicht<br />

„vergessen“) erhalten 450.000<br />

Frauen zu wenig Altersrente.<br />

Dagegen läuft eine Klage<br />

beim Europäischen Gerichtshof<br />

für Menschenrechte.<br />

Witwenrente<br />

<strong>Sie</strong> beschreiben, wie Einkommen<br />

bei Witwenrente angerechnet<br />

wird. Dort<br />

steht, dass das Netto-Einkommen<br />

zugrunde gelegt wird.<br />

Bei mir werden vom Brutto<br />

40 % abgezogen, dann<br />

der pauschale Freibetrag,<br />

danach 40 %. Erhalte<br />

ich zu wenig Witwenrente?<br />

Maria Bauer, Hemmingen<br />

Beim Anrechnen von Einkommen<br />

wird immer das<br />

Nettoeinkommen zugrunde gelegt.<br />

Dies wird zuvor von<br />

der Rentenkasse ermittelt.<br />

Dabei wird vom Brutto eine<br />

Pauschale für Lohnsteuer und<br />

Sozialver<strong>sich</strong>erung von<br />

40 % abgezogen. Das haben wir<br />

auch so dargestellt. Davon geht<br />

noch der Freibetrag ab.<br />

Vom „Rest“ werden 40 % auf<br />

die Witwenrente angerechnet.<br />

Insofern dürfte auch bei Ihnen<br />

richtig gerechnet worden sein.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenver<strong>sich</strong>erung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

12 / 2010<br />

23


24 Seiten Extra<br />

Wann in Rente? Autos günstiger <br />

Schützen<br />

<strong>Sie</strong> Ihr Recht<br />

VOLLMACHT FÜR BANKGESCHÄFTE<br />

Jemandem in<br />

Gelddingen vertrauen<br />

Wer entscheidet, wenn man es <strong>selbst</strong><br />

nicht kann? Der 2. Teil zeigt, wie man eine<br />

Vollmacht für Gelddinge aufsetzt.<br />

Wenn man wegen<br />

einer Krank-<br />

1.<br />

heit (z. B. Schlaganfall)<br />

nicht mehr entscheiden<br />

kann, ist es trotzdem<br />

notwendig, dass<br />

jemand für einen Dinge<br />

regelt, z. B. mit der<br />

Krankenkasse verhandelt,<br />

einen Rentenantrag<br />

stellt oder Rechnungen<br />

überweist. Oft<br />

ist das der Ehepartner.<br />

Aber nur, wenn<br />

er bzw. sie dies auch<br />

darf. Und das ist beispielsweise<br />

bei Banken<br />

sehr schwierig.<br />

Denn die erlauben das<br />

Führen eines Kontos<br />

nur, wenn man auch<br />

bevollmächtigt ist.<br />

Und dies ist leider oft<br />

nicht der Fall.<br />

Wer hier vorsorgen<br />

will, aber 2.<br />

keine Generalvollmacht<br />

erteilen möchte,<br />

kann für einzelne<br />

Rechtsgebiete eine<br />

eigene Vollmacht ausstellen<br />

(siehe Muster<br />

rechts). Denn, das ist<br />

das Besondere jeder<br />

Vollmacht: Der Vollmachtgeber<br />

kann exakt<br />

erlauben, welche<br />

Dinge die bevollmächtigte<br />

Person tatsächlich<br />

darf. Denn Vollmachten<br />

unterliegen<br />

keiner festen Form,<br />

können handschriftlich<br />

aufgesetzt, ergänzt<br />

oder auch gekürzt<br />

werden.<br />

Wichtig ist auch:<br />

3. Die Vollmacht<br />

muss, z. B. der Bank,<br />

vorab nicht angezeigt<br />

werden. Es reicht aus,<br />

wenn die bevollmächtigte<br />

Person <strong>sich</strong> ausweisen<br />

und die Vollmacht<br />

vorlegen kann.<br />

Die Vollmacht<br />

4. kann sogar zeitlich<br />

befristet werden,<br />

sodass sie ungültig<br />

wird, auch ohne dass<br />

man sie widerruft.<br />

So ist es beispielsweise<br />

möglich, jeweils<br />

zum Jahreswechsel<br />

eine entsprechende<br />

Vollmacht fürs kommende<br />

Jahr erneut<br />

auszustellen, wenn<br />

man dies möchte.<br />

VOLLMACHT<br />

Ich,<br />

erteile hiermit Vollmacht<br />

an<br />

Vollmachtgeber/in<br />

Name, Vorname, Geburtsdatum<br />

Adresse, Telefon, Telefax<br />

bevollmächtigte Person<br />

Name, Vorname, Geburtsdatum<br />

Adresse, Telefon, Telefax<br />

Diese Vertrauensperson wird hiermit bevollmächtigt, mich<br />

in allen Angelegenheiten zu vertreten, die ich im Folgenden<br />

angegeben habe.<br />

VOLLMACHT GEGENÜBER BEHÖRDEN UND ZUR VERMÖGENSVORSORGE<br />

➤ <strong>Sie</strong> darf mich bei Behörden, Ver<strong>sich</strong>erungen, Rentenund<br />

Sozialleistungsträgern vertreten.<br />

➤ <strong>Sie</strong> darf mein Vermögen verwalten und hierbei alle<br />

Rechtsgeschäfte im In- und Ausland vornehmen, Erklärungen<br />

abgeben und entgegennehmen sowie Anträge stellen, abändern,<br />

zurücknehmen.<br />

➤ <strong>Sie</strong> darf über Vermögensgegenstände jeder Art verfügen,<br />

➤ Zahlungen und Wertgegenstände annehmen,<br />

➤ Verbindlichkeiten eingehen,<br />

➤ Willenserklärungen bezüglich meiner Konten, Depots<br />

usw. abgeben. <strong>Sie</strong> darf mich bei Kreditinstituten vertreten.<br />

➤ <strong>Sie</strong> darf Schenkungen vornehmen, die einem Betreuer<br />

rechtlich gestattet sind.<br />

POST UND FERNMELDEVERKEHR<br />

<strong>Sie</strong> darf die für mich bestimmte Post entgegennehmen und<br />

öffnen sowie über den Fernmeldeverkehr entscheiden. <strong>Sie</strong><br />

darf alle hiermit zusammenhängenden Willenserklärungen<br />

(z. B. Vertragsabschlüsse, Kündigungen) abgeben.<br />

VERTRETUNG VOR GERICHT<br />

<strong>Sie</strong> darf mich gegenüber Gerichten vertreten sowie<br />

Prozesshandlungen aller Art vornehmen.<br />

UNTERVOLLMACHT<br />

<strong>Sie</strong> darf Untervollmacht erteilen.<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift Vollmachtgeberin/Vollmachtgeber<br />

Unterschrift Vollmachtnehmerin/Vollmachtnehmer<br />

geld ^recht<br />

im Januar<br />

Ab 15.12.<br />

am Kiosk<br />

Recht Die Tricks der Lebensmittelfirmen im Supermarkt +++ Recht Zusätzliche<br />

Beiträge bei Direktver<strong>sich</strong>erungen +++ Rente Vom Verfassungs-Urteil profitieren<br />

+++ Recht Versorgungsausgleich anfechten +++ Steuer Tipps für Rentner +++<br />

24 12 / 2010


50. Kalenderwoche<br />

13 Mo Manchmal muss man<br />

die Augen schließen,<br />

um klarer zu sehen.<br />

ARABISCHE WEISHEIT<br />

14 Di Das Außergewöhnliche<br />

geschieht nicht auf glattem,<br />

gewöhnlichem Wege.<br />

JOHANN WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

Mi Die Seele nährt <strong>sich</strong> von<br />

15 dem, worüber sie <strong>sich</strong> freut.<br />

AUGUSTINUS<br />

Do Wesentlich ist nicht,<br />

16 Glück gehabt zu haben,<br />

sondern glücklich zu sein.<br />

UNBEKANNT<br />

Fr Die Sprache der Liebe<br />

17 ist die einzige Fremdsprache,<br />

die alle<br />

Menschen verstehen.<br />

JOSEF FREINADEMETZ<br />

18 Sa Reich ist der, der den Tag<br />

mit Dank beschließen kann.<br />

CAROL ANN HIERL<br />

19 So 4. ADVENT<br />

Die Art des Gebens ist wichtiger<br />

als die Gabe <strong>selbst</strong>.<br />

PIERRE CORNEILLE<br />

Einen<br />

Menschen<br />

lieben heißt,<br />

ihn so zu<br />

sehen, wie<br />

Gott ihn<br />

gemeint hat.<br />

FJODOR M. DOSTOJEWSKI<br />

51. Kalenderwoche<br />

20 Mo Unkraut nennt man Pflanzen,<br />

deren Vorzüge noch<br />

nicht erkannt worden sind.<br />

UNBEKANNT<br />

21 Di Ein Augenblick der<br />

Seelenruhe ist besser<br />

als alles, was du sonst<br />

erstreben magst.<br />

SPRICHWORT<br />

22 Mi Nur wer innerlich lebt,<br />

der ist auch bereit<br />

zu kämpfen.<br />

VICTOR HUGO<br />

23 Do Wer <strong>sich</strong> mit Humor<br />

wappnet, ist praktisch<br />

unverwundbar.<br />

ERNST PENZOLDT<br />

24 Fr HEILIGABEND<br />

Freude lässt <strong>sich</strong> nur<br />

voll auskosten, wenn <strong>sich</strong><br />

ein anderer mitfreut.<br />

MARK TWAIN<br />

25 Sa 1. WEIHNACHTSTAG<br />

Das Schönste am Schenken<br />

ist das Leuchten in den<br />

Augen des Beschenkten.<br />

AUS RUSSLAND<br />

26 So 2. WEIHNACHTSTAG<br />

Der kürzeste Weg zu Gott<br />

führt über den Nächsten.<br />

VINZENZ VON PAUL<br />

52. Kalenderwoche<br />

27 Mo Das Glühen des Herzens<br />

ist mehr wert als das<br />

Glänzen des Verstandes.<br />

HL. BERNHARD<br />

28 Di Sammle deine hellen<br />

Stunden und verwahre sie<br />

für dunkle Zeiten.<br />

UNBEKANNT<br />

29 Mi Lächeln ist ein Fenster,<br />

durch das man sieht, ob<br />

das Herz zuhause ist.<br />

UNBEKANNT<br />

30 Do Suchen wir nicht danach,<br />

wer recht oder unrecht<br />

hat – versöhnen wir uns.<br />

JOHANNES XXIII.<br />

31 Fr Jeder Tag ist ein<br />

neuer Anfang.<br />

T. S. ELIOT<br />

Auf ins<br />

Land der<br />

Süßigkeiten<br />

Zum Advent gehört<br />

für viele auch das<br />

berühmte Ballett<br />

„Der Nussknacker“<br />

von Peter Tschaikowsky.<br />

Darin<br />

verwandelt <strong>sich</strong><br />

der Nussknacker in<br />

einen Prinzen, um<br />

mit Klara ins Land<br />

der Süßigkeiten zu<br />

reisen. Ach ja ...<br />

12/2010<br />

55


Meine Lese-Tipps<br />

4<br />

2<br />

1<br />

Witzig<br />

Frauen-Trio<br />

ohne Nerven<br />

Aktuell<br />

Feinfühlige<br />

Geschichte<br />

Ewige Jugend,<br />

uralte Rätsel,<br />

brandheiße Themen<br />

– diese Bücher<br />

legen <strong>Sie</strong> nicht<br />

mehr aus der Hand.<br />

Lehrreich<br />

Was hält diese<br />

Alten so jung?<br />

3<br />

Mystisch<br />

Suche nach dem<br />

Geheimnis der Welt<br />

TIPP<br />

DES<br />

MONATS<br />

1 Famose<br />

Frauen-Power<br />

Betty Weissmann ist 75,<br />

als ihr Mann Joseph,<br />

78, ihr eröffnet, er wolle<br />

<strong>sich</strong> scheiden lassen.<br />

Die alte Frau ist<br />

empört, vor<br />

allem, weil sie<br />

die gemeinsame<br />

Wohnung verlassen<br />

soll. Doch<br />

dann schreiten ihre<br />

Töchter ein.<br />

Cathleen Schine hat<br />

eine moderne Version<br />

von Jane Austens<br />

(1775 bis 1817) Roman<br />

„Verstand und Gefühl“<br />

geschrieben. Eine<br />

wunderschöne Liebeskomödie<br />

mit spritzigen<br />

Dialogen und hinreißendem<br />

Wortwitz.<br />

C. Schine: Die drei Frauen von<br />

Westport, Goldmann, 19,99 Euro<br />

2 Glücks-Suche<br />

in der Schweiz<br />

„Nichts hat <strong>sich</strong> geändert.“<br />

Papa Kocsis<br />

schüttelt jedes Jahr den<br />

Kopf, wenn er Urlaub<br />

in seiner serbischen<br />

Heimat macht. Als<br />

Besitzer einer Cafeteria<br />

hat er in der Schweiz<br />

viel Geld verdient und<br />

ringt verbissen darum,<br />

<strong>sich</strong> anzupassen, kocht<br />

z. B. nur Schweizer<br />

Gerichte. Dass ihn,<br />

den <strong>selbst</strong>ernannten<br />

Super-Schweizer, alle<br />

Eidgenossen verachten,<br />

bekommt Kocsis nicht<br />

mit. Nur seine Tochter<br />

Ildiko spürt die Ressentiments<br />

und fühlt<br />

<strong>sich</strong> zerrissen, überall<br />

fremd. Aus ihrer Per-<br />

spektive erzählt Melinda<br />

Nadj Abonji ihren autobiografischen<br />

Roman.<br />

Und leistet damit einen<br />

einfühlsamen Beitrag<br />

zum Thema Integration.<br />

Für ihr nachdenkliches,<br />

zugleich humorvolles<br />

Buch über eine entwurzelte<br />

Familie auf<br />

der Suche nach dem<br />

Lebensglück gab es zu<br />

Recht den Deutschen<br />

Buchpreis 2010!<br />

M. Nadj Abonji: Tauben fliegen<br />

auf, Jung und Jung, 22 Euro<br />

3 Stein<br />

der Weisen<br />

Eine Archäologin sucht<br />

nach dem ersten Menschen<br />

der Welt, ein<br />

Astrophysiker nach<br />

dem ersten Stern.<br />

Gemeinsam entdecken<br />

sie einen uralten Stein.<br />

Gelungener Mix aus<br />

Abenteuer-, Kriminal-<br />

und Liebesroman,<br />

der Hirn und Herz<br />

anspricht.<br />

Marc Levy: Am ersten Tag,<br />

Blanvalet, 17,99 Euro<br />

4 Wie wird man<br />

100 Jahre alt?<br />

In Vilcabamba, Ecuador,<br />

werden viele Menschen<br />

weit über 100 Jahre alt.<br />

Liegt es an der Ernährung?<br />

Oder an lebenslanger<br />

harter Arbeit?<br />

Überaus interessant,<br />

schnell zu lesen, wirkt<br />

aber lange nach.<br />

Ricardo Coler: Das Tal der<br />

Hundertjährigen,<br />

Rütten & Loening, 17,95 Euro<br />

Fotos: Klaus E. Haun (4), Archiv (1)<br />

ELKE SERWE STELLT IHNEN DIE HERAUSRAGENDEN ROMANE DES MONATS VOR<br />

56 12/2010


GESUND & FIT<br />

M E I N N E U E R S P O R T<br />

Fit auf<br />

der Rolle<br />

Drei Stunden fegt Michaela Hoffmann (52) mit<br />

ihren Skates oft über den Asphalt.<br />

Nordic Blading ist ihre Leidenschaft. Und es gibt<br />

nichts Besseres für einen knackigen Po!<br />

Foto: Florian Wagner<br />

„Das Schöne an Nordic Blading<br />

ist, ich bin auf keine Öffnungszeiten<br />

angewiesen, kann sofort<br />

vor meiner Haustür starten. Sobald<br />

der Asphalt trocken ist, drehe<br />

ich meine Runden. Die dauern<br />

manchmal bis zu drei Stunden<br />

– mit Pausen. In der Zeit schaffe<br />

ich etwa 20 Kilometer. Das ist<br />

bestes Herz-Kreislauf-Training<br />

an der frischen Luft. Nicht nur<br />

die Beine müssen arbeiten,<br />

durch den Stockeinsatz trainiert<br />

man besonders gut die Muskeln<br />

im oberen Rücken. Viele Skilangläufer<br />

bereiten <strong>sich</strong> damit auf<br />

den Winter vor. Nordic Blading<br />

macht aber auch meinen Po<br />

knackig, die Oberarme straff und<br />

für die Brustmuskeln ist es auch<br />

super. Kurz: Ich bin topfit!<br />

Ich blade gerne allein und lasse<br />

dabei die Gedanken schweifen.<br />

Aber auch mit anderen macht<br />

es riesig viel Spaß. Bei Touren<br />

mit Freunden gehört ein schöner<br />

Einkehrschwung natürlich mit<br />

dazu. Mein Rat für Interessierte:<br />

unbedingt einen Kurs machen!“


gesund & fit<br />

Gefährliche<br />

KEIME in Kliniken<br />

Verkehrte Welt, immer mehr Menschen kommen krank<br />

aus dem Krankenhaus, weil sie <strong>sich</strong> mit extrem<br />

gefährlichen MRSA-Keimen anstecken. Die wichtigsten<br />

Fakten eines Skandals und wie man <strong>sich</strong> schützen kann.<br />

DER SCHOCK: 3 TOTE BABYS<br />

Der traurige Unglücksfall in der Mainzer Uniklinik ließ im August die Diskussion über Hygiene<br />

in deutschen Kliniken neu aufflammen. Inzwischen scheint klar: Irgendwo zwischen Abfüllung<br />

und Eintreffen in der Uniklinik wurden die Infusionen mit den tödlichen Darmbakterien<br />

verkeimt. Politische oder rechtliche Konsequenzen hatte der Fall bisher nicht.<br />

40.000<br />

40.000<br />

KILLER IN<br />

DER KLINIK<br />

Durch Krankenhaus-<br />

Keime sterben fast 10<br />

Mal so viele Menschen<br />

wie im Straßenverkehr.<br />

Todesursache<br />

Lungenkrebs<br />

Keime<br />

4.200<br />

Straßenverkehr<br />

550<br />

Aids<br />

MRSA<br />

Hinter diesem<br />

Kürzel verbergen<br />

<strong>sich</strong> einige der<br />

gefährlichsten<br />

Keime überhaupt:<br />

Bakterien (Staphylococcus<br />

Aureus), die gegen<br />

die wichtigsten Antibiotika<br />

(Methicillin und andere)<br />

unempfindlich (Resistent)<br />

geworden sind.<br />

40.000<br />

3 URSACHEN FÜR KEIME<br />

So viele Menschen<br />

sterben jedes Jahr in<br />

Deutschland, weil sie<br />

<strong>sich</strong> in Kliniken mit extrem<br />

gefährlichen Keimen<br />

infiziert haben. Bis<br />

zu 800.000 Patienten<br />

sind betroffen. Zum Teil<br />

überleben sie nur, wenn<br />

infizierte Gliedmaßen<br />

amputiert werden.<br />

Seit Jahren nimmt das Problem mit multiresistenten<br />

Keimen in Krankenhäusern zu. Die Gründe:<br />

• Kliniken halten die Hygiene-Richtlinien nicht ein.<br />

• Haus- und Fachärzte verschreiben zu viel und zu<br />

schnell Antibiotika, etwa bei banalen Virus-Infektionen.<br />

• Patienten nehmen Antibiotika nicht richtig (sh. rechts).<br />

UNTER 1 %<br />

Norwegen,<br />

Schweden,<br />

Niederlande –<br />

in diesen Ländern<br />

sind MRSA-Keime<br />

praktisch kein<br />

Problem, weil<br />

• jeder Patient<br />

im Krankenhaus<br />

auf MRSA untersucht<br />

wird,<br />

• strenge Hygiene-<br />

Regeln in den<br />

Kliniken gelten.<br />

58 12/2010


50 % WENIGER INFEKTIONEN<br />

Schon 1976 stellte das Bundesgesundheitsamt<br />

(heute RKI) einfache Hygiene-Regeln für Ärzte<br />

und Pflegepersonal im Krankenhaus auf, mit<br />

denen <strong>sich</strong> das Ausbreiten der Keime verhindern<br />

ließe. Dazu müssten Ärzte und Pflegepersonal<br />

zum Beispiel <strong>sich</strong> vor und nach jedem Patienten-<br />

Kontakt ordnungsgemäß die Hände waschen<br />

und desinfizieren und ggf. Einmalhandschuhe<br />

tragen, wenn sie z. B. Katheter legen. „Würden<br />

diese Richtlinien in allen Krankenhäusern befolgt,<br />

hätten wir nur halb so viele Infektionen<br />

im Krankenhaus“, sagt Dr. Klaus-Dieter Zastrow,<br />

Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin,<br />

Vivantes-Kliniken Berlin.<br />

1,5 EURO MRD.<br />

könnten gespart werden,<br />

wenn es in jedem der etwa<br />

2.000 Krankenhäuser einen<br />

Facharzt für Hygiene gäbe,<br />

der darauf achtet, dass Ärzte<br />

und Pflegepersonal die Hygienerichtlinien<br />

einhalten.<br />

Bisher haben nur 5 % einen<br />

Hygienearzt. Da möchte man<br />

Gesundheitsminister Rösler<br />

gerne fragen: „Warum haben<br />

<strong>Sie</strong> bei Ihrer sogenannten<br />

Gesundheitsstruktur-Reform<br />

nicht daran gedacht? Es kann<br />

doch nicht etwa an den 90<br />

Mio. Euro liegen, die eine<br />

solche einfache Maßnahme<br />

kosten würde?“<br />

4 MERKMALE EINER GUTEN KLINIK<br />

Wer ins Krankenhaus muss,<br />

sollte vorher unbedingt diese<br />

Dinge klären:<br />

• Anrufen und Hygiene-<br />

Facharzt verlangen. Vor<strong>sich</strong>t,<br />

wenn es keinen gibt!<br />

• Im Internet nachschauen<br />

(lassen), ob Klinik bei „Aktion<br />

saubere Hände“ mitmacht<br />

(www.praxis-page.<br />

de/ash/kliniken.htm).<br />

• Hakt die Klinik bei der<br />

Aufnahme gezielt nach, ob<br />

man schon einmal MRSA<br />

hatte? Falls ja, nimmt sie<br />

das Keim-Problem wahrscheinlich<br />

ernst.<br />

• Auf Zimmern und Toiletten<br />

nachschauen, ob überall<br />

Spender mit Desinfektionsmitteln<br />

hängen.<br />

Fotos: Picture Alliance (1), Getty (1), A. Schönharting (1)<br />

5 WICHTIGE FAKTEN ÜBER ANTIBIOTIKA<br />

Wer Antibiotika nicht richtig einnimmt, läuft<br />

Gefahr, dass sie unwirksam bleiben. Das ist<br />

ein Grund dafür, warum heute das Problem<br />

mit resistenten Keimen so groß ist. Deshalb<br />

bitte immer darauf achten:<br />

• Auf keinen Fall die Dosier-Anweisung des<br />

Arztes verändern bzw. verringern. Wird der<br />

Körper nicht mit genügend Wirkstoffen versorgt,<br />

überleben viele Bakterien, können<br />

mutieren und in Zukunft kaum noch mit<br />

Antibiotika behandelt werden.<br />

• So lange einnehmen, wie der Arzt es verordnet<br />

hat, <strong>selbst</strong> wenn <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> frühzeitig<br />

besser fühlen. Dies ist besonders wichtig, um<br />

die Bakterien vollständig auszurotten.<br />

• Medikamenten-Reste zurück in die Apotheke<br />

bringen. Nicht aufbewahren, um sie<br />

irgendwann bei anderer Gelegenheit wieder<br />

einzusetzen. Nur ein Arzt kann einschätzen,<br />

welches Medikament bei welcher Infektion<br />

tatsächlich richtig wirkt.<br />

• Medikamente mit Antibiotika wirken nur<br />

gegen Bakterien. Eine Grippe oder Erkältung<br />

wird dagegen durch Viren ausgelöst.<br />

Es ist daher sinnlos, diese mit<br />

Antibiotika zu behandeln. Im<br />

Gegenteil, man gefährdet die<br />

Gesundheit und trägt dazu<br />

bei, dass <strong>sich</strong> neue Resistenzen<br />

bilden können.<br />

Unser Experte: Dr. Klaus-Dieter Zastrow, Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene<br />

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ihre Wirkstoffe optimal<br />

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10/2010 59


REISE & KULTUR<br />

Römische Romantik: Die Arkaden am<br />

„Hof“ (so heißt der Platz im Schatten des<br />

Doms) sind Reste einer antiken Tempelanlage,<br />

die Archäologen fanden.<br />

Zu Besuch<br />

bei Karl dem<br />

Großen<br />

Was für eine Stadt! Kaiser Karl errichtete<br />

hier den fantastischen Dom. Und<br />

auch der Weihnachtsmarkt ist etwas ganz<br />

Besonderes, findet Lambertz-Chef<br />

Hermann Bühlbecker, der <strong>sich</strong> viel Zeit<br />

nahm, um „sein“ Aachen zu zeigen.<br />

Dom – Prunk aus<br />

Gold und Marmor<br />

Der Bau passt zu seinem Schöpfer. Kaiser<br />

Karl der Große verwandelte gegen Ende des<br />

8. Jahrhunderts den väterlichen Königshof<br />

in Aachen in eine Pfalz (burgähnliche Palastanlage),<br />

eine Reichsresidenz. Und mitten rein<br />

ließ er eine Kirche bauen – den heutigen Dom.<br />

Mit Marmor verkleidet sind die meterdicken<br />

Säulen des achteckigen Kuppelbaus, an Gewölbedecken<br />

funkeln Mosaiken aus Tausenden<br />

goldenen und blauen Steinchen. „Sobald<br />

man den Dom betritt, spürt man: Das ist nicht<br />

irgendeine Kirche, es ist Weltkulturerbe und<br />

einer der fantastischsten Bauten der Welt“,<br />

sagt Hermann Bühlbecker, Chef der Printenund<br />

Lebkuchenfabrik Lambertz. Zart zieht<br />

der Duft von Weihrauch aus der Chorhalle<br />

herüber. Durch die 1.000 Quadratmeter großen<br />

Fenster aus buntem Glas fällt das Sonnenlicht<br />

auf Karls goldenen Schrein. Kein Zweifel:<br />

Der Aachener Dom ist eine würdige<br />

Ruhestätte für einen der größten Herrscher<br />

der europäischen Geschichte.<br />

60 12 / 2010


Katschhof – Stille<br />

mitten in der Stadt<br />

„Glory, glory, halleluja“: Kräftige<br />

Kinderstimmen dringen aus der<br />

Dom-Singschule auf das Rechteck<br />

zwischen Rathaus und Dom<br />

– den Katschhof. Wie eine Insel<br />

liegt er da, im Mittelalter stand<br />

hier der Pranger („Kax“) – ihm<br />

verdankt der Hof seinen Namen.<br />

Bühlbecker hält ihn für „den attraktivsten<br />

Ort Aachens“. Unter<br />

knorrigen Bäumen warten Bänke<br />

auf Besuch. Backsteinhäuser in<br />

Weiß-Rosa wölben <strong>sich</strong> bedrohlich<br />

nach hinten. Es ist, als wäre<br />

die Zeit stehen geblieben und Kaiser<br />

Karl käme gleich um die Ecke.<br />

Spätestens 2013 kommt er garantiert.<br />

Dann setzt man ihm hier<br />

ein neues Denkmal – mit dem Museum<br />

Centre Charlemagne.<br />

12 / 2010<br />

61


REISE & KULTUR<br />

Rathaus – speisen wie die Könige<br />

Es ist gar nicht so groß. Aber imposant.<br />

Schmiede, Weber, Bäcker,<br />

Kaufleute – reichlich bedeckt ist das<br />

Aachener Rathaus mit filigranen Fresken,<br />

die klassisches Handwerk zeigen.<br />

Die Jahrhunderte haben den Stein verwittert,<br />

die blank geputzten Butzenscheiben<br />

hingegen glänzen wie neu. Drinnen<br />

knarrt das Parkett, wenn <strong>sich</strong> der Besucher<br />

durch die vielfarbigen Säle treiben<br />

lässt. Und im mächtigen Krönungssaal –<br />

viele Besucher halten ihn für Deutschlands<br />

schönsten – kann man über gewienerten<br />

Marmorboden schlittern.<br />

Zwischen 936 und 1531 ließen <strong>sich</strong> an<br />

diesem Ort mehr als 30 Könige krönen.<br />

„Man spürt die Tradition, ohne dass es<br />

wie ein Museum wirkt“, sagt Bühlbecker<br />

und man spürt ihm die tiefe Ergriffenheit<br />

an, obwohl er den Saal im Rathaus schon<br />

Dutzende Male gesehen hat.<br />

Richtig lebendig wird es an zwei<br />

ganz besonderen Tagen im Jahr:<br />

Seit 1950 wird nämlich immer an Christi<br />

Himmelfahrt im Krönungssaal der europäische<br />

Karlspreis verliehen. Den Preis<br />

bekommen Persönlichkeiten (u. a. 1982<br />

König Juan Carlos, 2010 Polens Ministerpräsident<br />

Tusk), die <strong>sich</strong> besondere Verdienste<br />

um Europas Einheit erwarben.<br />

Ein anderer Brauch lebt jeweils am 23.<br />

Oktober auf: das Krönungsmahl, das auf<br />

eine jahrhundertealte Tradition zurückgeht<br />

und die König Otto I. vor fast 1.100<br />

Jahren begründete. 300 Gäste speisen<br />

dann ein edles Vier-Gänge-Menü – und<br />

spenden dabei für den Erhalt des Rathauses.<br />

Wer teilnehmen möchte, sollte<br />

<strong>sich</strong> aber beeilen und <strong>sich</strong> möglichst bald<br />

beim Rathaus-Verein Aachen anmelden<br />

(der Preis: etwa 200 Euro/Person,<br />

✆ (0241) 432 10 10).<br />

„Aachen war<br />

zu Karls<br />

Zeiten die<br />

Hauptstadt<br />

Europas.“<br />

Hermann Bühlbecker<br />

Hermann<br />

Bühlbecker<br />

kam am 7. Juni<br />

1950 in Aachen<br />

zur Welt.<br />

In den 70ern<br />

finanzierte er<br />

<strong>sich</strong> das BWL-<br />

Studium mit<br />

Tennis (Bundesliga).<br />

Nach<br />

der Promotion<br />

stieg er 1976<br />

bei Lambertz<br />

ein. Heute ist<br />

er Inhaber der<br />

weltgrößten<br />

Printen-Fabrik.<br />

Er ist verheiratet,<br />

hat<br />

eine Tochter<br />

aus erster Ehe.<br />

Café Lambertz –<br />

naschen und staunen<br />

Im Reich der Printen<br />

(eine Art Lebkuchen,<br />

nach Aachener Art<br />

gesüßt mit Zuckerrüben-Sirup<br />

statt mit<br />

Honig) klingt ganz<br />

leise Weihnachts-Musik<br />

(„Leise rieselt der<br />

Schnee“). Entspannt<br />

lässt man <strong>sich</strong> in die<br />

schwarzen Ledersessel<br />

sinken. Aber was<br />

soll man wählen? Lebkuchen? Kräuterprinten? Schokoladenprinten?<br />

Harte oder weiche? Vielleicht doch<br />

lieber ein paar Pralinen? Oder ein verführerisch glänzendes<br />

Törtchen? Egal, wofür man <strong>sich</strong> entscheidet –<br />

den unverstellten Blick durch die riesige Glasfront des<br />

Café Lambertz auf den Aachener Markt gibt es gratis.<br />

Bühlbecker: „Ausruhen, probieren, naschen oder nur<br />

ein wenig verweilen – als ob man direkt auf dem Markt<br />

sitzt. Auch dafür haben wir unser Café vor etwa 20 Jahren<br />

direkt neben dem Rathaus errichtet.“ So etwas muss<br />

der Lambertz-Chef als Inhaber natürlich sagen – und<br />

trotzdem stimmt es.<br />

Markt – des Kaisers Suppentopf<br />

Kaiser Karl im Erbsensuppentopf – so nennen Einheimische<br />

wie Bühlbecker den Karlsbrunnen (aus<br />

dem 17. Jh.) auf dem Markt. Weil der Name doch<br />

vortrefflich passt, um die Bronze-büste inmitten des<br />

schlichten Marktbrunnens zu umschreiben. „Überhaupt<br />

ist der Markt das Herz der Stadt“, betont Bühlbecker.<br />

Denn wenn es etwas zu feiern gibt, zieht es<br />

die Aachener und ihre Gäste genau hierher: Silvesterpartys,<br />

Konzerte, Karneval – auf dem Markt pulsiert<br />

rheinisches Leben. Gern lässt <strong>sich</strong> Bühlbecker<br />

hier auch vom Zauber der Sonne einfangen, die das<br />

graue Straßenpflaster heute in einen matt schimmernden<br />

Spiegel verwandelt. Blau glänzt der Himmel,<br />

eingefasst von dunkelgelben oder weißen Bürgerhäusern,<br />

die verziert sind mit goldenen Schwänen<br />

und Einhörnern. „Es gibt keinen besseren Ort, um<br />

Leute zu beobachten.“<br />

Der Karlsbrunnen am Rathaus ist<br />

Treffpunkt für Stadtführungen.<br />

62 12 / 2010


Fotos: Matthias Jung (6), Freelens Pool (1), Infochart (1)<br />

„Komischerweise hat der<br />

Weihnachtsmarkt bei uns<br />

nicht diese wahnsinnig lange<br />

Tradition wie in anderen<br />

Städten.“ Hermann Bühlbecker<br />

ist immer noch verblüfft,<br />

dass es den Markt erst seit<br />

1973 gibt. Denn der Weihnachtsmarkt<br />

zaubert einen<br />

ganz eigenen Glanz über die<br />

Stadt. Und der Platz zwischen<br />

Dom und Rathaus verwandelt<br />

<strong>sich</strong> in einen riesigen Teller<br />

voller Köstlichkeiten. „Pro<br />

Saison muss ich mindestens<br />

ein- oder zweimal hin“, so<br />

Bühlbecker. „Die Lichter, die<br />

Düfte, dieses wunderschöne<br />

Wichtigster<br />

Domschatz:<br />

In der<br />

vergoldeten<br />

Karlsbüste<br />

steckt die<br />

Schädeldecke<br />

des toten<br />

Kaisers.<br />

Der Aachener Weihnachtsmarkt –<br />

ganz jung, ganz zauberhaft<br />

Altstadt-Ambiente – all das<br />

ist sehr pittoresk, hat eine enorme<br />

Ausstrahlung.“<br />

Bloß seine Lieblingsleckerei<br />

(neben den Printen) bekommt<br />

Bühlbecker nicht auf<br />

dem Markt. Für „Spießfladen<br />

mit Apfel-Birnen-Mus“ muss<br />

man nämlich ein paar Schritte<br />

weiter gehen, zum Büchel,<br />

Ecke Körbergasse. Da steht<br />

das Haus der Konkurrenz, das<br />

Café van den Daele (Foto<br />

oben rechts). Wer einmal diese<br />

köstlichen Fladen, gekrönt<br />

mit vielen Früchten,<br />

gekostet hat, wird Hermann<br />

Bühlbecker gut verstehen.<br />

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É<br />

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de, DZ/F ab 70 Euro.<br />

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Tourist-Info Elisenbrunnen,<br />

Friedrich-Wilhelm-Platz,<br />

52062 Aachen,<br />

✆ (02 41) 1 80 29 60, E-Mail:<br />

info@aachen-tourist.de<br />

12 / 2010<br />

63


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(lt. AWA 2009). Die verkaufte Auflage von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> liegt bei 129.173 und bei Frau im Leben bei 135.036 Exemplaren (lt. IVW III/09).<br />

Anzeigenannahme: Telefon: (040) 389 007 35 · Fax: (040) 389 007 52 · E-Mail: <strong>plus</strong>-kombi@gallun.de · Internet: www.<strong>plus</strong>-kombi.de<br />

Der Verlag behält <strong>sich</strong> vor, Anzeigen aufgrund des Inhaltes oder ihrer Gestaltung nicht zu veröffentlichen.


MEIN COMPUTER<br />

Kleine Tipps, die Ihnen helfen, mehr Spaß mit dem Computer zu haben<br />

Zur Weihnacht<br />

»fair - schenken«<br />

<strong>Sie</strong> suchen noch Weihnachtsgeschenke?<br />

Schauen<br />

<strong>Sie</strong> doch mal unter www.<br />

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(Welthungerhilfe). Hier gibt<br />

es nicht nur fair gehandelte<br />

Schokolade und Kaffee,<br />

sondern auch Kleidung,<br />

Silberschmuck und Keramik.<br />

Fotos zuhause<br />

drucken<br />

Natürlich kann man Fotos<br />

am Computer anschauen.<br />

Doch hin und wieder möchte<br />

man auch spontan ein neues<br />

Lieblingsfoto ausdrucken.<br />

Das geht, z. B. mit dem HP<br />

Deskjet D5560 oder dem<br />

Canon PIXMA iP 100, je ab<br />

etwa 60 Euro. Ein ausgedrucktes<br />

A4-Foto kostet inkl.<br />

Papier, Tinte etwa 1,30 Euro.<br />

Sonderzeichen<br />

bei Word<br />

<strong>Sie</strong> benötigen für einen Text<br />

ein Sonderzeichen – etwa<br />

das Symbol für das englische<br />

Pfund oder das Copyright-<br />

Zeichen? Gehen <strong>Sie</strong> in der<br />

Menüzeile auf „Einfügen“,<br />

dann auf „Symbol“. Per<br />

Mausklick können <strong>Sie</strong> ganz<br />

einfach £ oder © einfügen.<br />

Gewusst?<br />

„Verpackte“ Anhänge öffnen Teil 1<br />

Viele E-Mail-Anhänge lassen <strong>sich</strong> nicht öffnen. Der Grund: Es sind mehrere<br />

Fotos oder Texte in einer Datei „verpackt“. Die Lösung ist ganz einfach.<br />

1Das Prinzip<br />

Komprimiert oder „verpackt“<br />

werden große Dateien,<br />

um sie kleiner zu machen.<br />

Denn so lassen sie <strong>sich</strong> schneller<br />

per Mail verschicken und<br />

der Empfänger kann sie<br />

schneller herunterladen.<br />

Manche Dateien „entpacken“<br />

<strong>sich</strong> dabei <strong>selbst</strong> – so der<br />

Fachausdruck: Man erkennt<br />

diese Dateien am Reißverschluss<br />

auf dem Ordnersymbol.<br />

Dazu muss man diese<br />

Dateien zunächst auf der Festplatte<br />

speichern; dann per<br />

Doppelklick öffnen.<br />

Andere Dateien aber „entpacken“<br />

<strong>sich</strong> nicht <strong>selbst</strong>, z. B.<br />

Zip-Dateien (Symbol: Schublade<br />

mit Schraubstock) und<br />

RAR-Dateien (Symbol: gestapelte<br />

Bücher). Um sie zu öffnen,<br />

müssen <strong>Sie</strong> zunächst die<br />

entsprechenden Programme<br />

aus dem Internet laden.<br />

Zip- und RAR-Dateien<br />

2 Um Zip-Dateien zu entpacken,<br />

benötigen <strong>Sie</strong> die offizielle<br />

Software von WinZip (50<br />

Euro). Eine kostenlose Testversion<br />

für 45 Tage gibt es unter<br />

www.winzip.de. Die Alternative<br />

ist die kostenlose, freie<br />

Software 7-Zip, die gibt es z. B.<br />

gratis unter www.chip.de.<br />

Mithilfe des Befehls „extrahieren“<br />

(also entpacken)<br />

können <strong>Sie</strong> nun die Zip-Dateien<br />

öffnen.<br />

Die entsprechende Software<br />

für eine RAR-Datei finden<br />

<strong>Sie</strong> unter www.winrar.de<br />

(36 Euro). Auch hier können<br />

<strong>Sie</strong> eine kostenlose Testversion<br />

für 40 Tage herunterladen.<br />

3Mac-Dateien öffnen<br />

Freunde haben einen<br />

Apple-Computer (Mac)? Dann<br />

kann es Ihnen passieren, dass<br />

<strong>Sie</strong> einen Anhang mit SIToder<br />

HQX-Endung erhalten.<br />

Es sind ebenfalls verpackte<br />

Dateien, vergleichbar mit Zip<br />

1. Öffnen <strong>Sie</strong><br />

Ihre E-Mail<br />

wie gewohnt<br />

mit einem<br />

Doppelklick.<br />

2. Klicken <strong>Sie</strong> auf<br />

das Symbol des<br />

Anhangs, halten<br />

<strong>Sie</strong> die linke Maustaste<br />

gedrückt.<br />

oder RAR für Windows. Mit<br />

dem Entpacker-Programm<br />

„StuffIt Expander“ können <strong>Sie</strong><br />

jedoch auch diese Mac-Dateien<br />

mühelos öffnen und<br />

lesen. StuffIt gibt es gratis,<br />

z.B. unter www.chip.de.<br />

Hübscher Neben-Effekt:<br />

StuffIt entpackt auch Zip- und<br />

RAR-Dateien. Um diese Dateien<br />

zu entpacken, das Datei-<br />

Symbol einfach in das geöffnete<br />

Programmfenster des<br />

StuffIt-Expanders ziehen.<br />

Im nächsten Heft:<br />

Wie <strong>Sie</strong> BMP-, TXT-,<br />

MIME- und PDF–Dateien<br />

problemlos öffnen.<br />

3. Ziehen <strong>Sie</strong> das<br />

Symbol auf Ihren<br />

Desktop. Öffnen<br />

<strong>Sie</strong> den Anhang<br />

mit WinZip.<br />

Haben <strong>Sie</strong> Fragen? Schreiben <strong>Sie</strong> uns! Unsere Computer-Expertin hilft Ihnen weiter.<br />

Brigitte Kafka gehört zum Team des Gladbecker Senioren-Internetcafés Intern@tto.<br />

Illustration: Dieter Braun (1), PR (1)<br />

68 12/2010


RÄTSEL<br />

Sudoku<br />

In jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 9er-Block aus 3 × 3<br />

Kästchen müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen! Bei dem leichten<br />

Sudoku links ist die zweite Spalte ein guter Ansatz, bei dem<br />

schweren Sudoku oben ergeben <strong>sich</strong> schnell einige Achten.<br />

Wortwissen<br />

1. Foliant<br />

a) Großes Buch<br />

b) Abdeckplane<br />

c) Laubgewächs<br />

2. Schnurrant<br />

a) Spitzbube<br />

b) Umherziehender<br />

Straßenmusiker<br />

c) Anekdotenerzähler<br />

3. Lizitant<br />

a) Nebenkläger<br />

b) Zügellos lebender Mensch<br />

c) Bieter bei Auktionen<br />

4. Konziliant<br />

a) Gesellig<br />

b) Versöhnlich<br />

c) Redselig<br />

5. Fendant<br />

a) Bunte Zuckermasse<br />

b) Alte Streitaxt<br />

c) Weißwein aus dem<br />

Kanton Wallis<br />

6. Postulant<br />

a) Examensprüfling<br />

b) Briefzusteller<br />

c) Amtsbewerber<br />

Testen <strong>Sie</strong> Ihr Wortwissen. Welche<br />

der drei Alternativen ist richtig?<br />

7. Mokant<br />

a) Widerspenstig<br />

b) Spöttisch<br />

c) Undurch<strong>sich</strong>tig<br />

8. Olifant<br />

a) Orientalischer Hofnarr<br />

b) Ausgestorbenes<br />

Rüsseltier<br />

c) Jagdhorn aus Elfenbein<br />

9. Spirant<br />

a) Reibelaut<br />

b) Geometrischer Kreisel<br />

c) Schwitzmittel<br />

10. Deviant<br />

a) Ungehörig<br />

b) Aufmüpfig<br />

c) Abweichend<br />

11. Suppleant<br />

a) Beiheft in der Zeitung<br />

b) Schweizerisch: Ersatzmann<br />

in einer Behörde<br />

c) Bittsteller<br />

12. Blümerant<br />

a) Gedeihend<br />

b) Flau, unwohl<br />

c) Gewunden (Stil)<br />

Lösung aus<br />

Heft 11/10:<br />

Backbord<br />

Auflösungen<br />

Haben <strong>Sie</strong> Lust auf noch mehr Gehirn-<br />

Jogging? Unser neues Sonderheft<br />

„Logisch“ gibt es jetzt für 3,95 Euro<br />

am Kiosk oder per Telefon unter<br />

(0180) 526 0139 (zzgl. Versandkosten).<br />

Mehr als 200 Rätsel finden <strong>Sie</strong> in „LOGISCH“ – jetzt am Kiosk.<br />

Gewinner des Rätsels in<br />

der Oktober-Ausgabe:<br />

Verena Morzeck, Berlin<br />

Klaus Behrmann, Haibach<br />

Christine Hewelt, Nennhausen<br />

Lilo Schaper, Remscheid<br />

Gisela Hinken, Rheine<br />

Lösungswort: Wannsee<br />

Der Gewinn: Je Gewinner eine<br />

Zoojahreskarte für die ganze<br />

Familie (Wert: 200 Euro)<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wortquiz<br />

1. a, 2. b,<br />

3. c, 4. b,<br />

5. c, 6. c,<br />

7. b, 8. c,<br />

9. a, 10. c,<br />

11. b, 12. b<br />

12 / 2010<br />

69


Jetzt<br />

am Kiosk!<br />

MENSCHEN EREIGNISSE EPOCHEN<br />

Tod aus dem Hinterhalt<br />

Politik mit Dolch und Bombe:<br />

Die wichtigsten Mordanschläge der Weltgeschichte<br />

Mehr Informationen unter www.g-geschichte.de


ADVENT IM<br />

GARTEN<br />

Ein Adventskranz<br />

verzaubert<br />

auch<br />

Garten und<br />

Terrasse. Sehr<br />

stimmungsvoll<br />

sind <strong>selbst</strong><br />

gemachte<br />

Gestecke wie<br />

hier auf einem<br />

Weidenkorb mit<br />

Stechpalme,<br />

Mistelzweigen<br />

und klassisch<br />

roter Kerze als<br />

Windlicht.<br />

Fotos: Picture Press/Kramp und Goelling (1), Allesalltag (1)<br />

Auffrischen<br />

Hose zu heiß gebügelt? Der<br />

Glanz verschwindet mit<br />

Essigwasser. Bürste anfeuchten<br />

und darüberreiben.<br />

Verzieren<br />

KLEINE TIPPS FÜR DEN DEZEMBER<br />

Ihnen fehlt eine Spritztüte?<br />

Aus doppelt gefalteter<br />

Alufolie lassen <strong>sich</strong><br />

schnell Trichter formen.<br />

Pflegen<br />

Honig macht rissige<br />

Lippen wieder weich.<br />

Pur auftragen, über<br />

Nacht einwirken lassen.<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Festliche Weihnachts-Menüs Neue Parfüms für jeden Typ Gepflegte Füße<br />

12 / 2010<br />

71


SIE HABEN FRAGEN …<br />

Wie werden Soßen<br />

„schlanker“?<br />

Meine Kalorien-Spartipps<br />

für Soßen sind:<br />

• Statt Mehl oder Soßenbinder<br />

eine rohe Kartoffel<br />

hineinreiben, aufkochen<br />

und durchrühren. Eventuell<br />

mit Kartoffelwasser oder<br />

Tomatensaft auffüllen.<br />

• Entfettete Soße (Fett<br />

vorher abschöpfen) mit<br />

passiertem Röstgemüse<br />

(z. B. Zwiebeln, Porree,<br />

Sellerie, Möhren) andicken.<br />

• Schmand durch Joghurt<br />

ersetzen. Vor dem Servieren<br />

unter die Soße geben.<br />

Nicht mehr aufkochen!<br />

• Auch mit Flocken-Kartoffelpüree<br />

lassen <strong>sich</strong> Soßen<br />

kalorienarm andicken.<br />

Haben <strong>Sie</strong> auch eine<br />

Frage? Dann schreiben<br />

<strong>Sie</strong> uns. Adresse<br />

und E-Mail Seite 3.<br />

P S:<br />

Margarete<br />

Albrecht,<br />

Meisterin<br />

der Hauswirtschaft<br />

Guter Tipp<br />

Wird Nagellack<br />

lange nicht<br />

benutzt, verklebt<br />

oft der Verschluss.<br />

Dann Fläschchen<br />

in heißes Wasser<br />

stellen – der<br />

Lack wird<br />

wieder flüssig.<br />

Hübsch<br />

verpackt!<br />

Mit diesen<br />

Schleifen wirken<br />

Geschenke gleich<br />

noch mal so<br />

festlich – und<br />

sie sind ganz fix<br />

gebunden.<br />

Pompon-Schleife<br />

• Wickeln <strong>Sie</strong> ein<br />

Band handbreit auf.<br />

• Schneiden <strong>Sie</strong> in die Mitte<br />

zwei Dreiecke. Wickeln<br />

<strong>Sie</strong> ein Band herum.<br />

• Dann die Schlaufen<br />

auseinanderziehen. 1<br />

Dreifach-Schleife<br />

• Binden <strong>Sie</strong> zuerst drei<br />

einzelne Schleifen.<br />

2• Legen <strong>Sie</strong> die drei Schleifen<br />

versetzt übereinander.<br />

• Binden <strong>Sie</strong> diese dann<br />

mit dünnem Draht zu einer<br />

großen Schleife zusammen.<br />

Lege-Schleife<br />

• Reste verschiedener<br />

Bänder übereinanderlegen.<br />

3• Mit einem<br />

dünnen<br />

Band verschnüren,<br />

fertig!<br />

72 12 / 2010


Nach einem<br />

üppigen Essen<br />

beruhigt<br />

Kräutertee<br />

den Magen.<br />

Fotos: Olaf Szczepaniak (6), Veer/Corbis (1), Stockfood (1), Picture Press/Julia Horesch/Living at Home (1), Archiv (1)<br />

Schnell wohlfühlen<br />

Etwas zu viel<br />

gegessen? Dann<br />

statt eines Kräuterlikörs<br />

lieber einen Kräutertee.<br />

Wie wäre es mit diesen?<br />

Am besten ist ein Mix<br />

aus Fenchelsamen, Anis,<br />

Kümmel. Mit heißem,<br />

nicht mehr kochendem<br />

Wasser übergießen, 10<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

Blähungen oder Völlegefühl?<br />

Dann einen Tee<br />

aus Schafgarbe brühen;<br />

aber gut 15 Minuten<br />

ziehen lassen.<br />

NATUR-TEE<br />

Haselnüsse in<br />

Deftigem<br />

Haselnüsse sind überaus gesund:<br />

Gerbstoffe regen Haut und Darm an;<br />

Lecithin ist gut fürs Gehirn.<br />

Probieren <strong>Sie</strong> mal gemahlene Haselnüsse<br />

in Gemüsepfanne, im Nudelteig<br />

oder in Aufläufen.<br />

Verstopfung?<br />

Dann ist frischer<br />

Ingwer das Beste:<br />

ein Stück Wurzel schälen,<br />

in kleine Stücke schneiden,<br />

mit heißem Wasser<br />

übergießen und gut 10<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

Bei Sodbrennen und<br />

Völlegefühl hilft schließlich<br />

auch Tee mit Bibernelle,<br />

Majoran, Wacholder.<br />

Gewusst? Alle frischen<br />

Kräuter für Tees bekommen<br />

<strong>Sie</strong> auch in<br />

einer guten Apotheke.<br />

Glück<br />

Nicht<br />

vergessen:<br />

Am 4.<br />

Dezember<br />

ist der Tag<br />

der heiligen<br />

Barbara: Wer<br />

dann einen<br />

Kirschzweig<br />

schneidet,<br />

hat zu Weihnachten<br />

einen blühenden<br />

Zweig<br />

im Haus. Ein<br />

schönes Symbol<br />

für das<br />

Leben. Und<br />

die Blüten<br />

versprechen<br />

Glück im<br />

neuen Jahr.<br />

12 / 2010<br />

73


Warten aufs<br />

Christkind<br />

– oder aufs<br />

Essen?<br />

74 12 / 2010


Was gibt<br />

es bei<br />

Ihnen am<br />

Heiligen<br />

Abend?<br />

Wie feiern <strong>Sie</strong><br />

Weihnachten? Mit den<br />

Enkeln? Zu zweit?<br />

Den Eltern? Und was<br />

kochen <strong>Sie</strong> dann?<br />

Was allen schmeckt.<br />

Hier sind unsere Ideen.<br />

fotos | Astrid Obert<br />

12 / 2010<br />

75


Prickelndes<br />

Gelee zum Schluss<br />

Lachs mit Orangen<br />

und Thymian<br />

Schnell gemacht, trotzdem<br />

etwas Besonderes<br />

Romantisch<br />

zu zweit<br />

Ruhe, eine Kleinigkeit<br />

schenken, vielleicht zuerst in<br />

die Kirche und dann<br />

ein schönes romantisches<br />

Essen? Oder umgekehrt?<br />

Machen <strong>Sie</strong> aus diesem<br />

besonderen Abend etwas<br />

Außergewöhnliches.<br />

Schönes Glas, altes<br />

Silber, dazu viel<br />

Rot und Kerzen –<br />

es ist nur einmal im<br />

Jahr Weihnachten.<br />

76 12 / 2010


Opa liest – und<br />

Lara ist ganz<br />

still: Glücksmomente<br />

an<br />

Weihnachten.<br />

Für<br />

die ganze<br />

Familie<br />

Liest du mir etwas<br />

vor? Weihnachten<br />

ist DAS Fest für Kinder<br />

– aber auch für<br />

Oma und Opa. Vor<br />

allem wenn man<br />

alles gut vorbereitet<br />

hat und weiß, dass<br />

auch die Kleinen<br />

das festliche Essen<br />

lieben werden.<br />

Französische<br />

Crêpes mit Trauben<br />

Das lieben auch Kinder,<br />

weil es zuckersüß ist<br />

und herrlich fruchtig.<br />

Knuspriges<br />

lieben alle Kinder<br />

12 / 2010<br />

77


Wie früher: Gans,<br />

Rotkohl & Knödel<br />

Traditionell und doch raffiniert.<br />

Vor allem wenn als Dessert<br />

Quitten-Streusel duften.<br />

Feiern mit<br />

den Eltern<br />

Es ist schön, gerade<br />

an Weihnachten<br />

die Eltern um<br />

<strong>sich</strong> zu haben. Wer<br />

weiß schon, was<br />

nächstes Jahr ist.<br />

Und gerade die<br />

traditionellen<br />

Gerichte bringen<br />

uns dann<br />

einander nahe.<br />

Weißt du noch ...?<br />

Ein Kärtchen,<br />

das so viel sagt:<br />

„Wir freuen<br />

uns, dass du da<br />

bist, Papa.“<br />

78 12 / 2010


Das sind die Fest-Rezepte<br />

Wenn <strong>Sie</strong><br />

zu zweit sind<br />

VORSPEISE<br />

Kalbstatar<br />

mit Fenchel<br />

Für 2 Personen<br />

12 g Rauke • 5 g getrocknete<br />

Tomaten ohne Öl<br />

1 Stiel Basilikum • 3 TL<br />

Olivenöl • 1/2 Bio-Zitrone<br />

25 g Fenchel • 1/2 Schalotte<br />

• 75 g Kalbsfilet<br />

1 Stiel Petersilie<br />

1 TL Haselnussöl • Salz<br />

Pfeffer • Parmesan<br />

1. Rauke waschen,<br />

Tomaten fein würfeln.<br />

Basilikum mit Olivenöl<br />

sehr fein pürieren.<br />

2. Hälfte der Zitronenschale<br />

abreiben, 2 EL<br />

Saft auspressen. Fenchel<br />

und Schalotte<br />

würfeln, mit 1 1/2 TL<br />

Zitronensaft mischen.<br />

Kalbsfilet fein hacken.<br />

Petersilie hacken. Tatar<br />

mit Schalotte, Fenchel,<br />

Petersilie und Nussöl<br />

mischen und würzen.<br />

3. Tatar auf Tellern<br />

anrichten. Rauke mit<br />

Tomaten mischen und<br />

auf dem Tatar anrichten.<br />

Restlichen Zitronensaft<br />

mit etwas Salz<br />

unter das Basilikum-Öl<br />

mischen. Alles damit<br />

beträufeln. Parmesan<br />

darüberhobeln.<br />

Zubereitung:<br />

40 Minuten<br />

Pro Portion: 172 kcal, 10<br />

g Eiweiß, 13 g Fett, 4 g<br />

Kohlenhydrate, 29 mg<br />

Cholesterin, 0,5 BE<br />

HAUPTGANG<br />

Orangenlachs mit<br />

Kresse-Kartoffeln<br />

Für 2 Personen<br />

200 g Kartoffeln • 50 g<br />

Schalotten • 175 g Pastinaken<br />

• 75 g Kresse<br />

2 EL Sahne • 1/2 Lachsseite<br />

(375 g) • Rauchsalz<br />

• 1/2 kleine Bio-<br />

Orange • 4 Zweige<br />

Zitronen-Thymian • 5 TL<br />

Butter • 70 ml Weißwein<br />

1 EL Senf • 225 ml Hühnerbrühe<br />

(Glas) • Salz<br />

Pfeffer • 1/2 Bund Petersilie<br />

• 15 g Cheddar-Käse<br />

1. Kartoffeln, Pastinaken,<br />

Schalotten schälen,<br />

klein würfeln. Sahne<br />

steif schlagen, dann<br />

kühl stellen.<br />

2. Backofen auf 140 °C<br />

vorheizen. Lachsseite<br />

auf ofenfeste Servierplatte<br />

legen, salzen.<br />

Orangen-Scheiben mit<br />

Thymianzweigen und<br />

1 EL Butter auf dem<br />

Lachs verteilen.<br />

3. Lachs auf mittlerer<br />

Schiene etwa 20 Minuten<br />

garen. Kartoffeln,<br />

Schalotten und Pastinaken<br />

in 3 TL Butter andünsten.<br />

Mit Wein<br />

ablöschen, Senf<br />

untermischen. Mit<br />

200 ml Brühe auffüllen,<br />

würzen.<br />

12 Minuten garen.<br />

4. Kresse und Petersilie<br />

mit 25 ml Brühe<br />

pürieren. Sahne und<br />

geriebenen Cheddar<br />

unter Kartoffeln mischen.<br />

Mit Orangenlachs<br />

servieren.<br />

Zubereitung:<br />

50 Minuten<br />

Pro Portion: 562 kcal,<br />

43 g Eiweiß, 29 g Fett,<br />

25 g Kohlenhydrate, 124<br />

mg Cholesterin, 2 BE<br />

DESSERT<br />

Sekt-Gelee mit<br />

Himbeeren<br />

Für 2 Personen<br />

2,5 Blatt Gelatine • 60 g<br />

Zucker • 375 ml Rosé-<br />

Sekt • 20 g weiße Schokolade<br />

• 4 kleine, weiße<br />

Baisers (Bäckerei) • 1 TL<br />

rote Pfefferbeeren<br />

8–10 Himbeeren (TK)<br />

1. Gelatine kalt einweichen.<br />

60 ml Wasser und<br />

Zucker köcheln, bis der<br />

gelöst ist. Gelatine<br />

ausdrücken, ins heiße<br />

Zuckerwasser rühren.<br />

10 Minuten abkühlen<br />

lassen. Nach und nach<br />

300 ml Sekt unterrühren.<br />

In Gläser füllen,<br />

über Nacht kalt stellen.<br />

2. Schokolade schmelzen.<br />

Baisers in die<br />

Schokolade tauchen.<br />

Auf Backpapier setzen,<br />

Pfeffer aufstreuen,<br />

erstarren lassen.<br />

3. Himbeeren 1 Stunde<br />

vor dem Servieren<br />

antauen. Zum Servieren<br />

auf dem Gelee<br />

verteilen. Mit Pfefferbeeren<br />

und restlichem<br />

Sekt servieren.<br />

Zubereitung:<br />

30 Minuten<br />

Pro Portion: 373 kcal,<br />

3 g Eiweiß, 3 g Fett,<br />

53 g Kohlenhydrate,<br />

2 mg Cholesterin, 4 BE<br />

Wenn die<br />

Enkel kommen<br />

VORSPEISE<br />

Kürbissuppe mit<br />

Gewürzsahne<br />

Für 6 Personen<br />

600 g Hokkaidokürbis<br />

250 g säuerliche Äpfel<br />

1 Stück Ingwer (1,5 cm)<br />

100 g Zwiebeln • 35 g<br />

Butter • Salz • 3 EL<br />

Quittengelee • 1 TL getrocknete<br />

Chiliflocken<br />

220 ml Apfelwein • 1,1 l<br />

Hühnerbrühe • 150 ml<br />

Sahne • je 1 Msp. gem.<br />

Zimt, Nelken, Piment,<br />

Pfeffer • 3 EL grob<br />

gehackte Petersilie<br />

1. Kürbis vierteln, entkernen.<br />

Mit Schale in<br />

dünne Scheiben schneiden.<br />

Äpfel in Scheiben<br />

schneiden. Ingwer schälen,<br />

fein hacken. Zwiebeln<br />

würfeln. Alles<br />

12 / 2010<br />

79


andünsten. Mit Salz,<br />

Quittengelee und der<br />

Hälfte des Chilis würzen.<br />

Mit Apfelwein<br />

und Brühe auffüllen. 20<br />

Minuten lang im geschlossenen<br />

Topf köcheln<br />

lassen.<br />

2. Sahne mit Zimt,<br />

Nelken, Piment und<br />

Pfeffer aufschlagen.<br />

Suppe fein pürieren.<br />

Auf Teller verteilen. Mit<br />

Sahne, Chili und Petersilie<br />

servieren.<br />

Zubereitung:<br />

50 Minuten<br />

Pro Portion: 232 kcal,<br />

5 g Eiweiß, 14 g Fett,<br />

19 g Kohlenhydrate, 56<br />

mg Cholesterin, 2 BE<br />

HAUPTGANG<br />

Ente mit Äpfeln<br />

und Steckrüben<br />

Für 6 Personen<br />

1 große küchenfertige<br />

Ente (ca. 3 kg) • Salz<br />

2,2 kg Steckrüben<br />

18 kleine Schalotten<br />

150 g Honig • 75 g Quittengelee<br />

• 3 TL Apfelessig<br />

• 375 ml Cidre<br />

600 ml Entenfond aus<br />

dem Glas • 15 Wacholderbeeren<br />

• 1,5 TL<br />

weißer Pfeffer • 1,5 TL<br />

Koriander • 4 rote Äpfel<br />

12 Zweige Majoran<br />

1. Ofen auf 180 °C<br />

(Umluft 160 °C) vorheizen.<br />

Hinterteil und<br />

Flügelspitzen der Ente<br />

abschneiden. Salzen,<br />

mit Flügelspitzen auf<br />

tiefes Blech legen, auf<br />

unterster Schiene 2 1/2<br />

Stunden garen.<br />

2. Steckrüben würfeln.<br />

Zwiebeln schälen. 75 g<br />

Honig, Quittengelee,<br />

Essig, Cidre und Fond<br />

verrühren. Wacholderbeeren<br />

dazu, salzen.<br />

Übrigen Honig mit<br />

Pfeffer und Koriander<br />

mischen.<br />

3. Nach 1 Stunde Garzeit<br />

Blech herausnehmen,<br />

das Fett abgießen.<br />

Zwiebeln zur Ente legen.<br />

Cidre-Mischung<br />

dazugießen, weiterbraten.<br />

35 Minuten vor<br />

Ende der Garzeit Steckrüben<br />

dazugeben. Äpfel<br />

würfeln. Ente 25 Minuten<br />

vor Ende der Garzeit<br />

mit übrigem Honig<br />

bepinseln. 10 Minuten<br />

vor Ende der Garzeit<br />

Apfelkugeln und Majoran<br />

zufügen.<br />

4. Ente mit Apfelgemüse<br />

und Schmorfond als<br />

Soße anrichten. Dazu<br />

Kartoffelknödel.<br />

Zubereitung:<br />

40 Minuten<br />

Pro Portion: 864 kcal,<br />

51 g Eiweiß, 45 g Fett,<br />

56 g Kohlenhydrate, 194<br />

mg Cholesterin, 5 BE<br />

DESSERT<br />

Crêpes mit<br />

Trauben<br />

Für 6 Personen<br />

135 g Butter • 110 g<br />

Mehl • 2 kl. Eier • 190 ml<br />

Milch • 30 g Zucker<br />

60 g Mandelblättchen<br />

300 g Marzipanrohmasse<br />

• 75 g Ziegenweichkäse<br />

• 1,5 TL ger. Bio-<br />

Orangenschale • Mark<br />

von 1/2 Vanilleschote<br />

3 EL Orangensaft • 400<br />

g rote Trauben • 15 EL<br />

Honig • 1 Rosmarinzweig<br />

Puderzucker<br />

1. 45 g Butter zerlassen,<br />

dabei leicht bräunen.<br />

Mehl, Eier, gebräunte<br />

Butter, Milch<br />

und Zucker zu glattem<br />

Teig verquirlen. 30<br />

Minuten quellen lassen.<br />

Mandeln ohne Fett<br />

goldbraun rösten. Marzipan,<br />

Ziegenkäse,<br />

Orangenschale, Vanillemark,<br />

Saft mischen,<br />

Mandeln unterheben.<br />

2. In beschichteter<br />

Pfanne in 45 g Butter<br />

aus dem Teig 12 kleine<br />

Crêpes backen.<br />

Nach dem Abkühlen<br />

mit Marzipanfüllung<br />

bestreichen, zu Dreiecken<br />

falten.<br />

3. Crêpes auf Blech mit<br />

Backpapier legen, übrige<br />

Butter in Flöckchen<br />

darauf verteilen. Vor<br />

dem Servieren die<br />

Crêpes im Ofen bei<br />

200 °C 10 Minuten<br />

erhitzen. Trauben mit<br />

Rispe in kleine Segmente<br />

teilen. Mit Honig<br />

Rosmarin etwa 2 Minuten<br />

erhitzen. Crêpes<br />

und Rosmarintrauben<br />

anrichten und mit Puderzucker<br />

bestäuben.<br />

Zubereitung:<br />

40 Minuten<br />

Pro Portion: 789 kcal,<br />

16 g Eiweiß, 48 g Fett,<br />

72 g Kohlenhydrate, 124<br />

mg Cholesterin, 6 BE<br />

Wenn der<br />

Vater kommt<br />

VORSPEISE<br />

Brioche mit<br />

Forellen-Schmand<br />

Für 3 Personen<br />

3 Scheiben Brioche<br />

30 g Butter, zimmerwarm<br />

• 75 g Schmand<br />

1,5 TL Wodka • Salz<br />

3 frische Wachteleier<br />

10 g Schnittlauch<br />

40 g Fo rellenfilet,<br />

zerdrückt<br />

1. Brioche mit rundem<br />

Ausstecher bis zum<br />

Brotrand kreisförmig<br />

ausschneiden. Dann<br />

aus der Mitte einen<br />

3 cm großen Kreis<br />

ausstechen. Brioche<br />

auf beiden Seiten mit<br />

Butter bestreichen und<br />

auf Backpapier in den<br />

Kühlschrank legen.<br />

Schmand mit Wodka<br />

glatt rühren, salzen.<br />

Schnittlauch in Röllchen<br />

schneiden. 3 TL<br />

davon beiseitestellen,<br />

Rest unter Schmand<br />

mischen.<br />

2. Brot in beschichteter<br />

Pfanne von einer<br />

Seite goldbraun rösten,<br />

wenden und Pfanne<br />

vom Herd ziehen.<br />

Wachteleier aufschlagen<br />

und jeweils in die<br />

ausgestochene Brotmitte<br />

gleiten lassen. Pfanne<br />

zurück auf den Herd<br />

stellen und Brotunterseite<br />

goldbraun rösten,<br />

bis Eiweiße gestockt<br />

und Eigelbe noch flüssig<br />

sind.<br />

3. Brioches auf Teller<br />

legen. Mit Teelöffel<br />

Fisch und Schmand als<br />

Nocken auf jedes Brioche<br />

setzen. Mit<br />

Schnittlauch bestreuen.<br />

Übrigen Schmand dazu<br />

servieren.<br />

Zubereitung:<br />

30 Minuten<br />

Pro Portion: 251 kcal,<br />

8 g Eiweiß, 18 g Fett,<br />

14 g Kohlenhydrate, 137<br />

mg Cholesterin, 1 BE<br />

HAUPTGANG<br />

Gänsekeule,<br />

Rotkohl, Knödel<br />

Für 3 Personen<br />

1,5 TL Koriander • Zimtstange<br />

• 1,5 TL Piment<br />

1,5 TL Bio-Orangenschale<br />

• 2 EL Rotweinessig<br />

35 g Honig • 450 ml<br />

Malzbier • 3 Gänsekeulen<br />

• Salz • 4 EL Öl<br />

1 Zwiebel • 300 ml Brühe<br />

1 TL Speisestärke<br />

1. Am Vortag Koriander,<br />

Zimt, Piment, Orangenschale,<br />

Essig, Honig<br />

und Malzbier aufkochen,<br />

abkühlen lassen.<br />

Keulen in Schüssel<br />

legen, Marinade darübergießen.<br />

Abgedeckt<br />

über Nacht in Kühlschrank<br />

stellen.<br />

80 12 / 2010


2. Am nächsten Tag<br />

Fleisch aus Marinade<br />

nehmen. Trocken tupfen.<br />

Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

Keulen salzen, in<br />

3 EL Öl anbraten. Zwiebel-Würfel<br />

in Bräter in<br />

2 TL Öl anbraten. Gänsekeulen<br />

mit Hautseite<br />

nach oben legen. Brühe<br />

und Marinade angießen,<br />

würzen, aufkochen.<br />

3. Keulen 3 Stunden auf<br />

unterster Schiene im<br />

Ofen garen. Dann aus<br />

Bräter nehmen, warm<br />

halten. Fond durch <strong>Sie</strong>b<br />

gießen, Fett entfernen.<br />

Stärke mit kaltem Wasser<br />

glatt rühren. Fond<br />

aufkochen, Stärke einrühren,<br />

köcheln lassen.<br />

Zubereitung:<br />

40 Minuten<br />

Pro Portion: 674 kcal,<br />

59 g Eiweiß, 33 g Fett,<br />

31 g Kohlenhydrate, 211<br />

mg Cholesterin, 3 BE<br />

DESSERT<br />

Quitten-Streusel<br />

mit Sahne<br />

Für 3 Personen<br />

300 g Quitten • Mark<br />

von Vanilleschote • 40<br />

ml Ahornsirup • 110 ml<br />

Birnensaft • 3 TL Zitronensaft<br />

• 1,5 EL Speisestärke<br />

• 3 TL Brandy<br />

55 g Cranberrys (TK)<br />

40 g Butter • 15 g Mandeln<br />

• 95 g Mehl<br />

25 g Zucker • Salz • 110<br />

ml Sahne • 1 Msp. Lebkuchengewürz<br />

• 1,5 TL<br />

Puderzucker • 1,5 TL<br />

gehackte Pistazien<br />

1. Quitten heiß waschen.<br />

Gründlich abreiben,<br />

um Flaum zu entfernen.<br />

Vierteln,<br />

schälen. Kerngehäuse<br />

entfernen. Fruchtfleisch<br />

klein schneiden und mit<br />

Vanillemark, Ahornsirup,<br />

Birnen- und Zitronensaft<br />

8 bis 10 Minuten<br />

weich köcheln<br />

lassen. Stärke mit Brandy<br />

glatt rühren, einrühren.<br />

Aufkochen, abkühlen<br />

lassen, Cranberrys<br />

untermischen.<br />

2. Butter schmelzen.<br />

Mandeln, Mehl, Zucker<br />

und Salz mischen. Butter<br />

zugießen, alles mit<br />

Gabel zu Streuseln<br />

mischen. 30 Minuten<br />

kalt stellen.<br />

3. Ofen auf 175 °C<br />

(Umluft 155 °C) vorheizen.<br />

Kompott in feuerfeste<br />

Gläser mit je 200<br />

ml Inhalt füllen. Streusel<br />

verteilen. Auf Blech<br />

stellen, auf mittlerer<br />

Schiene 35 Minuten<br />

goldbraun backen.<br />

4. Sahne mit Lebkuchengewürz<br />

halb steif<br />

schlagen. Streusel mit<br />

Puderzucker bestäuben,<br />

mit Pistazien bestreuen<br />

und Gewürzsahne<br />

servieren.<br />

Zubereitung:<br />

60 Minuten<br />

Pro Portion: 518 kcal,<br />

6 g Eiweiß, 27 g Fett,<br />

60 g Kohlenhydrate, 64<br />

mg Cholesterin, 5 BE<br />

Fotos: PR (3)<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt<br />

es eine Vielzahl guter, frei verkäuflicher<br />

Mittel, die <strong>Sie</strong> fit und gesund halten.<br />

FÜR MEHR LEBENSKRAFT<br />

Millionen haben Eisenmangel. Typische<br />

Symptome sind Erschöpfung,<br />

chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit,<br />

häufig gepaart mit Kopfschmerz,<br />

depressiver Verstimmung, Schlafproblemen,<br />

Schwindel und Konzentrationsstörungen.<br />

Dagegen hilft das Kräuter-<br />

Tonikum Floradix mit Eisen. Es ist<br />

flüssig, ohne Alkohol, lactose- und<br />

glutenfrei. Wichtig ist, Floradix über<br />

längere Zeit regelmäßig einzunehmen.<br />

FÜR MEHR AUSGEGLICHENHEIT<br />

Studien zeigen, dass fast jeder Vierte einmal im Leben<br />

unter ängstlicher Unruhe leidet: Sorgen, Schlaflosigkeit,<br />

Verspannungen, Schmerzen, Herzrasen – ein Teufelskreis.<br />

Wird die ängstliche<br />

Unruhe nicht rechtzeitig<br />

behandelt, entsteht<br />

leicht Depression. Dagegen<br />

hilft Lasea, ein Natur-Produkt<br />

aus Lavendelöl, das<br />

ängstliche Unruhe löst und nachhaltig entspannt. Im<br />

Gegensatz zu Schlaf- oder Beruhigungsmitteln macht<br />

Lasea weder abhängig noch müde.<br />

FÜR MEHR BEWEGLICHKEIT<br />

Gelenkbeschwerden – mehr als die<br />

Hälfte aller Bundesbürger über 40<br />

kennt das. Ursache ist häufig eine<br />

Entzündung im Gelenk. Dagegen hilft<br />

Vitamin E. Hoch dosiert und dennoch<br />

gut verträglich ist Optovit fortissimum<br />

500 perfekt geeignet zur langfristigen<br />

Vitamin-E-Therapie. Denn möglicherweise ist ein Mangel<br />

an Gelenkvitamin E die Ursache der Entzündung. Die<br />

tägliche Gabe von Optovit versorgt die Gelenkzellen mit<br />

essenziellem Vitamin E und lindert Gelenkbeschwerden.<br />

12 / 2010<br />

81


82 12 / 2010<br />

Kleiner Tipp:<br />

Die Haut erst<br />

eincremen,<br />

dann Parfüm<br />

benutzen. So<br />

kann die Haut<br />

den Duft besser<br />

„binden“.


Neuer Duft<br />

Das richtige<br />

Parfüm<br />

Einem Parfüm bleiben wir oft Jahrzehnte treu. Dabei verändern<br />

<strong>sich</strong> Haut, Geschmack und Typ. Mit 50 oder 60<br />

fühlt man anders als mit 30. Und plötzlich stellt man fest,<br />

dass der Duft nicht mehr zu einem passt. Was tun?<br />

Die Parfümeurin Alexandra Kalle entwickelte einen Test, mit<br />

dem <strong>Sie</strong> den Duft finden, der <strong>Sie</strong> ganz neu verzaubert.<br />

Alexandra Kalle (40) gibt als Parfümeurin in Köln auch Duftseminare. Infos: www.glockengasse.de<br />

Und so geht’s: Fragen durchlesen und ganz spontan die<br />

Antworten ankreuzen, die am besten auf <strong>Sie</strong> zutreffen.<br />

1<br />

A<br />

B<br />

C<br />

2<br />

A<br />

Wie kleiden<br />

<strong>Sie</strong> <strong>sich</strong>?<br />

Modern,<br />

trendbewusst<br />

Sportlich,<br />

dynamisch<br />

Klassisch, elegant,<br />

feminin<br />

Was sind Ihre<br />

Lieblingsfarben?<br />

Pastelltöne,<br />

also Hellgelb,<br />

Orange, Grün<br />

B<br />

C<br />

3<br />

Warme Erdtöne<br />

wie Rot, Braun,<br />

Violett<br />

Kühle Farben wie<br />

Blau und Grün<br />

Welche Küche<br />

bevorzugen <strong>Sie</strong>?<br />

A Mediterrane, z. B.<br />

italienische Küche<br />

B<br />

C<br />

Gutbürgerliche<br />

Küche<br />

Exotisch, z. B. indisch,<br />

thailändisch<br />

Das passende Parfüm<br />

Ziehen <strong>Sie</strong> parfümfrei los. Sonst haben<br />

<strong>Sie</strong> schon einen Duft in der Nase.<br />

Nie mehr als drei Düfte ausprobieren.<br />

Mehr kann die Nase nicht unterscheiden.<br />

Neutralisieren <strong>Sie</strong> zwischendurch die<br />

Nase, indem <strong>Sie</strong> an Ihrer Armbeuge<br />

riechen. Der eigene Geruch entspannt die<br />

Nase. Danach kann es weitergehen.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> Zeit. Parfüm braucht<br />

10 Minuten, um <strong>sich</strong> auf der Haut zu entfalten,<br />

und entwickelt <strong>sich</strong> über Stunden.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> Pröbchen geben.<br />

Manche Düfte mag man schon nach<br />

ein paar Tagen nicht mehr.<br />

12 / 2010 83


4<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Was für ein<br />

Hauttyp sind <strong>Sie</strong>?<br />

Heller, empfindlicher<br />

Teint<br />

Normaler Teint<br />

Eher ein<br />

dunklerer Typ<br />

5<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Was ist Ihre natürliche<br />

Haarfarbe?<br />

Hell, also blond<br />

oder hellbraun<br />

Rot oder rötlich<br />

Dunkel: schwarz,<br />

dunkelbraun<br />

6<br />

A<br />

B<br />

C<br />

7<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Wie verbringen <strong>Sie</strong><br />

Ihren Urlaub?<br />

Möglichst aktiv.<br />

Mit Segeln, Radfahren,<br />

Wandern<br />

Bildung und Kultur:<br />

Studienreisen,<br />

City-Trips<br />

Ganz entspannt,<br />

im Wellness-<br />

Hotel mit<br />

Yogakursen<br />

Wie würden <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong><br />

<strong>selbst</strong> beschreiben?<br />

Introvertiert,<br />

zurückhaltend<br />

Aktiv, gesellig<br />

Extrovertiert,<br />

sehr lebendig<br />

So wirkt<br />

es besser<br />

Parfüm da auftragen,<br />

wo das Blut<br />

pulsiert: an Armbeuge,<br />

Kniekehle,<br />

Handgelenk.<br />

Zwei Parfüms im<br />

Wechsel tragen.<br />

Dann wird die<br />

Nase nicht auf<br />

einen Duft taub.<br />

Die Flakons an<br />

einem kühlen,<br />

trockenen Ort<br />

aufbewahren.<br />

Im Sommer ruhig<br />

im Kühlschrank.<br />

Wirkt erfrischend.<br />

Und dieser Duft passt zu Ihnen<br />

Zählen <strong>Sie</strong> zusammen, wie oft <strong>Sie</strong> A, B und C angekreuzt haben, und schon kennen <strong>Sie</strong> Ihren Duft-Typ.<br />

2<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

TYP A<br />

Leicht & frisch<br />

<strong>Sie</strong> sind der natürliche,<br />

sportliche Dufttyp.<br />

Empfehlung 1 »Pure« von<br />

DKNY, holzig mit Vanillenote,<br />

38 Euro. 2 »A scent<br />

florale« von Issey Miyake,<br />

blumig, frisch, 89 Euro.<br />

3 »Blood Orange and<br />

Basil« von Acqua Colonia,<br />

spritzig, leicht herb, 39 Euro.<br />

TYP B<br />

Feminin & blumig<br />

Zu Ihnen passen<br />

klassisch-vertraute Düfte.<br />

Empfehlung 1 »Infusion de<br />

Tubereuse« von Prada,<br />

weißblütig, opulent, 91 Euro.<br />

2 »Lady Million« von Paco<br />

Rabanne, holzig, blumig,<br />

85 Euro. 3 »Egoluxe« von<br />

Otto Kern, orientalisch,<br />

fruchtig, 27 Euro.<br />

TYP C<br />

Sinnlich & elegant<br />

Ihnen stehen sehr weibliche,<br />

reichhaltige Kompositionen.<br />

Empfehlung 1 »Idylle«<br />

von Guerlain, weiblich,<br />

sinnlich, 80 Euro. 2 »Eau<br />

du Soir« von Sisley, floral,<br />

orientalisch, 69 Euro.<br />

3 »Beautyful« von<br />

Betty Barclay, cremig,<br />

opulent, 28 Euro.<br />

Fotos: Bine Bellmann (3), Corbis (1), Shutterstock (2), Privat (1)<br />

84 12 / 2010


Fit mit 50<br />

6. SCHÖNE HÜFTEN<br />

Mit Schwung gegen Hüftspeck!<br />

Wohlgeformt soll die Silhouette sein. Ganz wichtig dabei: schöne, straffe Hüften und<br />

Oberschenkel. Personal-Trainerin Susanne Reddig (49) kennt die wirksamsten Übungen.<br />

fotos | Liza Rothfuss<br />

FORMT INNENSEITE DER OBERSCHENKEL<br />

GESUND & FIT<br />

Gleichmäßig<br />

atmen<br />

Rechter Winkel im Kniegelenk.<br />

Augen blicken<br />

gerade nach vorne<br />

Aufrecht auf einen Stuhl setzen. Füße etwas mehr als schulterbreit auseinander, Fußspitzen zeigen nach vorn.<br />

Oberkörper ab der Hüfte gerade nach vorn beugen, bis man einen Unterarm mit Ellenbogen und Hand zwischen die Knie<br />

legen kann. Knie 5 Sekunden lang fest zusammendrücken, Druck kurz lösen, wiederholen. Insgesamt 10 bis 15 Mal.<br />

12/2010<br />

/ 2010 85


GESUND & FIT<br />

Fit mit 50<br />

6. SCHÖNE HÜFTEN<br />

STRAFFT AUSSENSEITE DER BEINE<br />

A<br />

B<br />

Oberkörper<br />

bleibt aufrecht<br />

Füße nach<br />

vorne<br />

A Aufrecht hinstellen. Füße hüftbreit auseinander. Bauchnabel leicht nach innen ziehen. Mit<br />

einer Hand an einer Stuhllehne oder Wand abstützen. B Gewicht auf ein Bein verlagern, das andere<br />

Bein gestreckt langsam zur Seite heben. Langsam wieder sinken lassen. 15 Mal wiederholen je Bein.<br />

A Gestreckt auf die linke<br />

Seite legen. Kopf liegt<br />

bequem auf dem linken Arm.<br />

Mit der rechten Hand vor der<br />

Brust abstützen. Bauchnabel<br />

etwas nach innen ziehen.<br />

Oberes rechtes Bein anheben.<br />

MODELLIERT SCHLANKE HÜFTEN<br />

Knie bleiben<br />

gestreckt<br />

A<br />

B Unteres Bein folgt dem<br />

oberen. Beine fest gegeneinanderdrücken<br />

und dabei<br />

gemeinsam bis zum Boden<br />

absenken. Übungen von vorn<br />

beginnen. 10 Mal wiederholen,<br />

dann die Seite wechseln.<br />

Füße zusammenpressen<br />

B<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ...<br />

7. Teil <strong>Sie</strong> wünschen <strong>sich</strong> schlanke Waden? Das sind die besten Übungen.<br />

Welche Problemzone möchten <strong>Sie</strong> in Angriff nehmen? Schreiben <strong>Sie</strong> uns. Adresse siehe Seite 3.<br />

86 12 12/2010 / 2010


GESUND & FIT<br />

Schöne<br />

und gepflegte<br />

Füße<br />

Blasen, Hornhaut, Hühneraugen machen<br />

jeden Schritt zur Qual. Zum Glück gibt<br />

es clevere Tricks und wirksame Produkte.<br />

Foto: Picture Press (1)<br />

Hühneraugen<br />

iAnzeichen<br />

Am Anfang sehr punktueller Schmerz mit<br />

geröteter Haut. Im weiteren Verlauf verhornt<br />

die Haut dort zunehmend. Ein<br />

Hornhautkeil bildet <strong>sich</strong> in der Mitte, der<br />

zapfenartig in die Tiefe wächst, stark und<br />

stechend schmerzt.<br />

Ursache: Unpassende Schuhe, z. B.<br />

Pumps, reiben bzw. drücken.<br />

iDas hilft<br />

❯ Bequeme, gut passende, ausreichend<br />

weite Schuhe tragen.<br />

❯ Hornhaut etwa zweimal wöchentlich<br />

vor<strong>sich</strong>tig mit Bimsstein entfernen, bis<br />

Haut wieder glatt und schmerzfrei ist.<br />

❯ Starke Hornhaut jeweils vorher<br />

mit speziellen Pflastern bzw. Lösungen<br />

aufweichen (siehe Produkte).<br />

iZum Arzt<br />

❯ Falls Hühnerauge stark oder eitrig<br />

entzündet ist (Diabetiker müssen mit<br />

jedem Hühnerauge zum Arzt!).<br />

iGute Produkte<br />

❯ Gehwol Hühneraugen-Pflaster,<br />

10 Stk. ca. 3,20 Euro (Drogerie).<br />

❯ Lebewohl flüssig,<br />

10 ml ca. 3,20 Euro (Apotheke).<br />

Blasen<br />

iAnzeichen<br />

Schmerzen; gerötete Haut. Mit einer<br />

wassergefüllten Blase versucht der<br />

Körper, die Stelle zu polstern.<br />

Ursache: Schlecht sitzende, noch nicht<br />

eingelaufene Schuhe oder feuchte<br />

Strümpfe scheuern an der Haut.<br />

iDas hilft<br />

❯ Blase nicht aufstechen!<br />

❯ Blasenpflaster aufkleben (siehe Produkte);<br />

ist keins zur Hand, normales Wundpflaster<br />

nehmen. Wichtig: Pflaster erst entfernen,<br />

wenn es <strong>sich</strong> von allein löst!<br />

❯ Offene Blasen vorher mit antiseptischer<br />

Lösung (siehe Produkte) desinfizieren.<br />

Tipp: Zwei dünne Strümpfe, z. B. aus<br />

Nylon oder Merinowolle, übereinanderziehen,<br />

um Reibung zu minimieren.<br />

iZum Arzt<br />

❯ Falls Blase stark blutet oder entzündet ist.<br />

❯ Diabetiker müssen mit Fußwunden wegen<br />

Infektionsgefahr immer zum Arzt!<br />

iGute Produkte<br />

❯ Dermaplast Blasenpflaster, Hartmann,<br />

6 Stk. ca. 6,60 Euro (Drogerie).<br />

❯ Mercuchrom-Jod-Lösung,<br />

30 ml ca. 3 Euro (Apotheke).<br />

Hornhaut<br />

iAnzeichen<br />

Trockene, oft gelblich weiß verfärbte<br />

Haut, die im weiteren Verlauf zu teilweise<br />

tiefen Rissen neigt (siehe Zum Arzt).<br />

Ursache: Natürliche Schutzfunktion des<br />

Körpers bei viel Druck oder Reibung an<br />

den Füßen, etwa weil Schuhe zu klein, zu<br />

eng oder noch nicht eingelaufen sind.<br />

iDas hilft<br />

❯ Hornhaut ein- bis zweimal wöchentlich<br />

unter der Dusche oder nach einem<br />

Fußbad mit Bimsstein, sehr ausgeprägte<br />

Hornhaut mit einer speziellen<br />

Hornhautfeile (Drogerie) entfernen.<br />

❯ Täglich (!) Pflegeprodukte auftragen,<br />

die Harnstoff (Urea, siehe Produkttipps)<br />

enthalten, sie binden besonders gut<br />

Feuchtigkeit in der Haut.<br />

iZum Arzt<br />

❯ Bei ausgeprägten Rissen, da <strong>sich</strong><br />

darin leicht Krankheitserreger wie Bakterien<br />

oder Pilze einnisten können.<br />

iGute Produkte<br />

❯ Allpresan Schaum-Creme, 125 ml<br />

ca. 12 Euro (Apotheke).<br />

❯ Eucerin Repair Fußcreme 10 % Urea,<br />

100 ml ca. 11,20 Euro (Apotheke).<br />

12 / 2010<br />

87


GESUND & FIT<br />

Hier soll ich mich entspannen?<br />

Vor mir steht ein<br />

zwei mal drei Meter großer<br />

Wassertank. Seine Einstiegsluke<br />

ist wie ein riesiges<br />

Krokodilmaul bedrohlich weit<br />

aufgeklappt, bereit zuzuschnappen<br />

und mich zu verschlingen.<br />

Eher zögerlich steige ich in den<br />

Tank – und bin erst einmal positiv<br />

überrascht. Ganz weich<br />

fühlt <strong>sich</strong> das 35 Grad warme<br />

Salzwasser an. Langsam ziehe<br />

ich die Luke nach unten. Es ist<br />

totenstill und fast dunkel – nur<br />

ein schwaches Licht glimmt<br />

Dem<br />

Stress<br />

Schwerelos in einem Salzwassertank treiben –<br />

Floating heißt dieser neue Gesundheitstrend. Und er<br />

verspricht Entspannung pur. Susanne<br />

Mittenhuber ließ <strong>sich</strong> auf das Abenteuer ein.<br />

noch irgendwo am Beckenrand.<br />

Jetzt gibt es nur noch mich.<br />

Vorhin habe ich in einer Broschüre<br />

gelesen: Dem Hirnforscher<br />

John C. Lilly ist diese Erfindung<br />

zu verdanken. In den<br />

1950er-Jahren wollte er wissen:<br />

John Lennon als<br />

Floating-Pionier<br />

Sich einfach<br />

nur treiben<br />

lassen. Floating<br />

ist Urlaub<br />

vom Alltag.<br />

schirmt von allen Geräuschen<br />

und Bildern der Umgebung, getragen<br />

von der Sole, können<br />

Körper und Geist in einer Art<br />

wachem Schlafzustand optimal<br />

entspannen. John Lennon war<br />

einer der Ersten, die <strong>sich</strong> für<br />

Floating (engl. to float – schweben,<br />

treiben) begeisterten.<br />

Aber nach einem Boom in den<br />

60er-Jahren geriet die Entspannungstechnik<br />

in Vergessenheit.<br />

Erst in den 90er-Jahren<br />

wurde das Floaten in den<br />

USA wieder populär. Der Ruch<br />

des Esoterischen war ver-<br />

Wie reagiert das Gehirn, wenn<br />

man ihm alle Reize entzieht?<br />

Er konstruierte einen verschließbaren<br />

Wassertank, den<br />

er mit stark salzhaltigem Wasser<br />

füllte. Seine Theorie: Abgeschwunden.<br />

Gestresste New<br />

Yorker Geschäftsleute legten<br />

<strong>sich</strong> in der Mittagspause in die<br />

Salzlake, um aufzutanken. Seit<br />

einigen Jahren stehen die klobigen<br />

Salz-Tanks auch bei uns<br />

in Wellness- und Gesundheitszentren.<br />

Ganz billig ist die Auszeit<br />

vom Alltag aber nicht. Eine<br />

Stunde Floaten kostet etwa 50<br />

Euro. Dafür muss man <strong>sich</strong> aber<br />

auch um nichts kümmern.<br />

Handtücher und Bademantel<br />

liegen bereit. Selbst für Ohr-<br />

Stöpsel ist gesorgt. <strong>Sie</strong> sollen<br />

verhindern, dass Wasser in die<br />

Ohren läuft, und lassen aber<br />

trotzdem die Klänge leiser Meditationsmusik<br />

ans Ohr dringen.<br />

Das widerspricht zwar der<br />

Ursprungsidee von der totalen<br />

Abgeschirmtheit, doch viele<br />

kommen mit der absoluten Stille<br />

nicht zurecht.<br />

Wie erholsam es sein kann,<br />

<strong>sich</strong> einfach auf dem Wasser<br />

treiben zu lassen, erzählen<br />

Urlauber, die vom Toten<br />

Meer zurückkommen:<br />

• Das Floaten imitiert den Zustand<br />

der Schwerelosigkeit.<br />

• Wie das Tote Meer, so hat<br />

Gedanken arbeiten<br />

auf Hochtouren<br />

auch das körperwarme Wasser<br />

im Tank einen Salzgehalt<br />

von etwa 30 Prozent.<br />

• In der Abgeschiedenheit der<br />

Kapsel soll das für absolute, tiefe<br />

Entspannung sorgen. Viele<br />

Studien belegen das.<br />

• Während der Körper nahezu<br />

ausgeschaltet ist, arbeitet das<br />

Gehirn weiter. Gedanken tauchen<br />

auf, verschwinden wieder.<br />

Es ist ein Dämmerzustand.<br />

Ungewohnt, aber angenehm.<br />

• Für den Körper bedeutet das<br />

pure Erholung: Der Blutdruck<br />

sinkt, Muskeln und Gelenke<br />

entspannen <strong>sich</strong>. Davon profitieren<br />

auch Rheuma-Patienten.<br />

Fotos: Getty (1), PR (1)<br />

88 12 / 2010


Allerdings: Wer einen stark verspannten<br />

Nacken hat, muss dem<br />

totalen Entspannen etwas nachhelfen.<br />

Denn durch den gestreckten<br />

Nacken verstärken<br />

<strong>sich</strong> zunächst die Schmerzen.<br />

Auch mir geht es so. Frustriert<br />

verschränke ich schließlich die<br />

Arme unter meinem Kopf, um<br />

den Nacken zu entlasten. Als<br />

Bei Platzangst offene<br />

Floating-Becken wählen<br />

ich nach kurzer Zeit die Arme<br />

versuchsweise wegziehe, sind<br />

die Schmerzen verschwunden.<br />

Endlich: Ich schwebe.<br />

Trotzdem: Wer unter starker<br />

Platzangst leidet, sollte nicht<br />

in einen Tank steigen. Eine Alternative<br />

sind offene Floating-<br />

Becken in Thermen. Auch wer<br />

eine Herzkrankheit, eine Erkältung<br />

oder Infektion hat,<br />

sollte das heiße Becken lieber<br />

nicht benutzen, um den Körper<br />

nicht zu überlasten.<br />

Irgendwann holt mich das<br />

Blinken der Lampe in die Realität<br />

zurück. Kurze Zeit später<br />

setzt das leise Surren der Filter<br />

ein. Eine Stunde muss vorbei<br />

sein. Aber mir kommt es viel<br />

länger vor. Vor<strong>sich</strong>tig schiebe<br />

ich die Luke auf. Meine Haut<br />

ist ganz weich und als ich mir<br />

unter der Dusche das Salz abwasche,<br />

fühle ich mich wie<br />

neugeboren. Konzentrierter<br />

und kreativer sei man nach<br />

dem Floaten, sagt eine US-Studie.<br />

Mag sein. Im Moment bin<br />

ich einfach nur mit mir im Reinen.<br />

Und der Stress? Weg.<br />

Der Floating-Tank auf einen Blick<br />

Der Tank ist 2 × 3<br />

Meter groß, gefüllt mit<br />

600 Litern Wasser. Der<br />

Salzgehalt liegt bei 30 %.<br />

Badeanzug<br />

Wer möchte, kann einen<br />

Badeanzug anziehen.<br />

Nötig ist das nicht. Man<br />

floatet allein. Der Tank<br />

steht in einer Kabine.<br />

Die Haube lässt <strong>sich</strong> wie<br />

bei einer Sonnenbank<br />

von innen per Griff<br />

öffnen und schließen.<br />

Nach jedem Betrieb<br />

wird das Wasser über<br />

einen Filter ganz<br />

automatisch gereinigt.<br />

Seele<br />

Körper<br />

und<br />

durchatmen lassen<br />

• Ausgeglichener<br />

• Belastbarer<br />

• Besserer Schlaf<br />

• Mehr Elan<br />

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© BananaStock Ltd - © Patrizia Tilly - Fotolia<br />

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Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029 Augsburg. Geschäftsführung: Horst Ohligschläger


Unsere Tiere<br />

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Naturschutzbund<br />

Deutschland<br />

(NABU), dem World<br />

Wide Fund for<br />

Nature (WWF) und<br />

dem Deutschen<br />

Tierschutzbund.<br />

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Hilfe, mein<br />

Hund ist zu dick!<br />

Mein Nova Scotia Retriever wird sehr verwöhnt.<br />

Jeder steckt ihm etwas zu. Jetzt ist er<br />

so dick, dass er schnell kurzatmig wird, wenn<br />

wir ihn ausführen. Wie bekomme ich seine<br />

Kilos in den Griff? MARIANNE ZIRNER (63), BAYREUTH<br />

Aus menschlicher Sicht haben<br />

Hunde eine Ess-Störung, denn<br />

sie kennen kein Gefühl der<br />

Sättigung. Ihr Vorfahr, der<br />

Wolf, jagt sein Futter <strong>selbst</strong>,<br />

frisst stets, soviel er kann. Während<br />

aber ein dicker Wolf langsamer<br />

wird, weniger Beute<br />

macht und so automatisch<br />

abnimmt, bekommt der heutige<br />

Hund stetig Nachschub.<br />

Darum ist es an uns, ihn vor<br />

Gelenkproblemen, verfettetem<br />

Herzen und Diabetes durch<br />

Übergewicht zu schützen.<br />

Denn dies bedeutet für den<br />

Hund Verlust an Lebensqualität<br />

und senkt seine Lebenserwartung.<br />

Daher sollten alle<br />

Hundebesitzer das beachten:<br />

Besprechen <strong>Sie</strong> das Problem<br />

mit der gesamten Familie.<br />

Kaufen <strong>Sie</strong> ein gutes, kalorienreduziertes<br />

Trockenfutter.<br />

Auch für Hunde<br />

gibt es spezielles<br />

Diätfutter<br />

Wiegen <strong>Sie</strong> jeden Morgen<br />

die Tagesration ab und füllen<br />

<strong>Sie</strong> diese in eine Plastikbox.<br />

Nun darf jeder in der Familie<br />

den Hund aus der Box füttern.<br />

Anderes Futter ist tabu!<br />

Beim Berechnen der Tagesration<br />

und bei der regelmäßigen<br />

Gewichtskontrolle kann<br />

Ihnen Ihr Tierarzt helfen.<br />

Haben <strong>Sie</strong> kein schlechtes<br />

Gewissen, wenn <strong>Sie</strong> Ihrem<br />

Hund das Futter kürzen.<br />

Verwöhnen <strong>Sie</strong> Ihren Liebling<br />

durch Spieleinheiten.<br />

Ballspiele, Stöckchenwerfen<br />

und Toben haben den Vorteil,<br />

dass der Hund <strong>sich</strong> mehr<br />

bewegt und <strong>Sie</strong> schneller<br />

zum Erfolg kommen.<br />

Haben <strong>Sie</strong> auch ein<br />

Problem mit Ihrem<br />

Haustier? Schreiben <strong>Sie</strong> uns!<br />

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Gute Tier-<br />

Fotos<br />

Arbeiten <strong>Sie</strong><br />

mit kleinen<br />

Tricks, um<br />

tolle Fotos zu<br />

machen:<br />

Gehen <strong>Sie</strong> auf Augenhöhe<br />

mit Ihrem Liebling.<br />

So erhalten <strong>Sie</strong> die<br />

ideale Perspektive für Ihr<br />

Foto und Ihr Haustier<br />

bleibt eher ruhig.<br />

Tiere sind ständig in<br />

Bewegung. Wählen <strong>Sie</strong><br />

eine kurze Verschlusszeit<br />

(1/800) oder die „Sport“-<br />

Einstellung an Ihrer Kamera,<br />

damit das Foto auch<br />

richtig scharf wird.<br />

Nutzen <strong>Sie</strong> die Serienbildfunktion,<br />

um die<br />

Chance auf einen guten<br />

Treffer zu erhöhen. Vermeiden<br />

sie Blitzlicht, um das<br />

Tier nicht zu erschrecken.<br />

Buchtipp: Paul Walker:<br />

Haustierfotografie. mitp/<br />

bhv Verlag, 19,95 Euro.<br />

Kätzchen am<br />

Armgelenk<br />

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nichts weiter tun. Ich erhalte dann Gärtnern leicht gemacht jeden Monat<br />

für zur Zeit nur € 2,90 pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei Haus. Ich kann<br />

den Bezug nach 5 Ausgaben jederzeit beenden. Dieses Angebot gilt nur<br />

in Deutschland. Mein Geschenk darf ich auf jeden Fall behalten.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Telefon-Nummer (für Rückfragen und besondere Angebote)<br />

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für <strong>Sie</strong>!<br />

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»Pyramide«<br />

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für drinnen und<br />

draußen! Aus Metall, mit<br />

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HRA 15029 Augsburg. Geschäftsführung: Horst Ohligschläger


REISE & KULTUR<br />

Schnell<br />

kapiert<br />

„Zehn Minuten –<br />

dann hatte ich<br />

die Regeln verstanden<br />

und es konnte losgehen.“<br />

Rainer van Essen<br />

Originelle Idee<br />

„Aus 78 Farbsteinen<br />

mischen die Maler ihre<br />

Fresken-Kolorierungen an<br />

– für das schönste Deckengemälde,<br />

das die Welt je<br />

sah. Das wird vor allem<br />

Kunstfreunde begeistern.“<br />

Marieta Vanjan<br />

Bald ein<br />

Brettspiel-<br />

Klassiker:<br />

„Fresko“,<br />

für 2 bis<br />

4 Spieler,<br />

von Queen<br />

Games. Preis<br />

ca. 40 Euro<br />

Toll<br />

auch für<br />

Kinder<br />

„Meine siebenjährige<br />

Enkelin war sofort<br />

begeistert, weil sie die<br />

knuffigen Gesellen-<br />

Püppchen so niedlich<br />

fand. Und das Spielprinzip<br />

hat sie auch<br />

auf Anhieb begriffen.“<br />

Marieta Vanjan<br />

Spielen hebt gerade im Winter die Laune: Davon<br />

sind die Hamburger „Pfeffersäcke“ (v. l.)<br />

Monika Reimers (51), Doris Erdwin (49), Marieta<br />

Vanjan (57) und Rainer van Essen (56) überzeugt.<br />

Lust auf<br />

ein Spiel?<br />

Rund 700 neue Gesellschaftsspiele erscheinen pro<br />

Jahr. Wie das Richtige finden? Der Spieleclub<br />

„Die Pfeffersäcke“ probiert fast alle aus. Aktueller<br />

Liebling: „Fresko“. Warum? Hier sind 10 Gründe.<br />

Echte<br />

Herausforderung<br />

„Es ist ein Spiel, das man nicht mal eben<br />

so nebenbei machen kann. Denn man<br />

muss <strong>sich</strong> konzentrieren,<br />

immer wieder die<br />

Strategie überdenken.<br />

Aber das macht gerade<br />

den Reiz aus.“<br />

Monika Reimers<br />

Liebevoll<br />

verarbeitet<br />

„Figuren, Klötzchen<br />

und Karten fühlen<br />

<strong>sich</strong> hochwertig an,<br />

machen Lust,<br />

gleich loszulegen.“<br />

Doris Erdwin<br />

94 12 / 2010


Nett im Duett<br />

„Überaus praktisch:<br />

Man kann Fresko auch<br />

zu zweit spielen. Meine<br />

Frau und ich spielen<br />

oft abends ganz<br />

spontan eine Partie.“<br />

Rainer van Essen<br />

Genug Zeit zum<br />

Plaudern<br />

„Fresko ist ein schnelles, intensives Spiel,<br />

dauert höchstens eine Stunde, da bleibt<br />

noch genügend Zeit, mit den anderen<br />

gemütlich zusammenzusitzen und<br />

<strong>sich</strong> zu unterhalten. Das<br />

finde ich ganz wichtig.“<br />

Jeder<br />

bekommt<br />

ein paar<br />

Farben und<br />

Geld – der<br />

Rest ist<br />

Glück und<br />

Taktik.<br />

Doris Erdwin<br />

Es ist ein<br />

faires Spiel<br />

„Abschauen unmöglich:<br />

Hinter Mini-Sichtschirmen<br />

klügelt jeder Spieler seine<br />

jeweilige Strategie aus.<br />

Erst zu Beginn<br />

jeder Runde dürfen<br />

die Gegner <strong>sich</strong> in<br />

die Karten gucken.“<br />

Marieta Vanjan<br />

Viele Extras<br />

„Besonders genial finde ich,<br />

dass gleich drei Ergänzungen<br />

mitgeliefert werden. So wird<br />

Fresko auch beim vierten oder<br />

fünften Spiel<br />

nicht langweilig.“<br />

Gelungener Mix<br />

„Man braucht ein<br />

bisschen Glück und<br />

ein bisschen Strategie,<br />

um zu gewinnen. Eine<br />

ideale Mischung und<br />

daher <strong>sich</strong>er auch ein<br />

gutes Familienspiel.“<br />

Monika Reimers<br />

Rainer van Essen<br />

Fotos: Sabine Moeller (4), PR (1)<br />

12 / 2010<br />

95


Danke für Ihre Post<br />

Ihre Reaktionen zu den letzten Ausgaben<br />

Geschwisterliebe 9/2010 Anlass war der Ausreiseantrag aus der Amalgam entfernen? 10/2010<br />

DDR, den mein Bruder Eckhard mit<br />

6 Schwestern und ihr<br />

Frau und Sohn stellte. Ein Wort ergab Amalgam raus,<br />

„25 Jahre Frauentreff“<br />

das andere und plötzlich stritten mein Kopfschmerzen weg<br />

Angeregt durch Ihren Artikel möchte<br />

ich Ihnen schreiben. Wir sind 6<br />

Schwestern und eine Schwägerin im<br />

Alter von 71 bis 83 und treffen uns<br />

alle 14 Tage.<br />

Eine Schwester<br />

hatte <strong>sich</strong> das<br />

erste Datum gemerkt<br />

und überraschte<br />

Bruder und mein Mann, der es ihm<br />

übel nahm, weil er alles Gute negierte,<br />

das es in der DDR gab. So sind wir im<br />

Bösen auseinander. 1988 reiste die Familie<br />

in die BRD.<br />

Meinen Bruder<br />

und seine Familie<br />

habe ich 25 Jahre<br />

nicht gesehen. Er<br />

Ich hatte jahrelang Kopfschmerzen.<br />

Untersuchungen an Kopf, Augen,<br />

Ohren waren stets ohne Befund, bis<br />

ich zum Zahnarzt ging und mich<br />

entschloss, sämtliche Amalgam-Füllungen<br />

durch Keramik zu ersetzen.<br />

Was bin ich froh, dass auf einmal<br />

diese Schmerzen weg waren.<br />

Manfred Negele, per E-Mail<br />

uns. Der<br />

sagte nicht „Auf<br />

Schwager hatte<br />

Wiedersehen“. Zu Leserbriefe 10/2010<br />

eine Urkunde<br />

seinem 58., 1997, Schönes Gedicht<br />

„25 Jahre Frauentreff“<br />

und un-<br />

sagte nur: „Käthe,<br />

rief ich ihn an. Er als Anregung<br />

Das Gedicht „Ein Stapel Fotos“ von<br />

ser Bruder gratulierte jeder mit einer wie kommt es, dass du heute anrufst?“<br />

Ilona Mundt hat mir so gut gefallen,<br />

Rose. Wir konnten es kaum glauben, Kommentar überflüssig. Mein Bruder<br />

dass ich es auf der kommenden<br />

dass wir uns nun schon 25 Jahre treffen,<br />

und möchten es natürlich auch Mensch so wandeln? Während der<br />

war früher so lieb. Wie kann <strong>sich</strong> ein<br />

Feier zum 70. Geburtstag unbedingt<br />

vortragen werde. Deshalb: Weiter<br />

nicht missen. Wir wohnen alle, bis auf Krankheit meines Mannes hat mein<br />

so, liebe Redaktion, und ein herzliches<br />

„Dankeschön“ an Frau Mundt.<br />

eine Schwester, in der gleichen Stadt. anderer Bruder versucht zu vermitteln.<br />

Doch Eckhard wollte keinen<br />

Also „auf zum nächsten Frauentreff“.<br />

Katharina Weber, Rimbach<br />

Hedwig Angenendt, Duisburg<br />

Kontakt. Auch nach dem Tod meines<br />

Mannes ließ er mich wissen, es bleibe,<br />

Keine Enkel 11/2010<br />

Ein lebenslanger Streit<br />

wie es sei. Ich freue mich für alle, die<br />

Der Beitrag hat mich sehr bewegt, gut mit Geschwistern leben, gerade im Etwas gefunden, das mich<br />

aber für mich gibt es wohl keine Versöhnung<br />

Alter braucht man <strong>sich</strong>. Nie im Leben unglaublich bereichert<br />

mit meinem Bruder, obwohl hätte ich dies für möglich gehalten. Ich versinke nicht in großmutterlose<br />

wir beide nie gestritten haben. Das Bloß gut, dass unsere Mutti dies nicht Melancholie, sondern unterstütze<br />

Zerwürfnis begann am 14. 3. 1985. erleben musste.<br />

jeden Mittwoch eine Lehrerin.<br />

Käthe Gawer, Dresden<br />

Astrid Höpfner, Freiburg<br />

Fotos: K. E. Haun (1), iStockphoto (3), Shutterstock (1), Getty (1), privat (5), Archiv<br />

Mein Herz für Igel entdeckt<br />

Ich bin froh, dass es jetzt eine Seite für Tierfreunde gibt. Da ich seit<br />

30 Jahren Igeln mein Leben gewidmet habe (www.igelverein.de),<br />

fällt mir ein Satz von Konrad Lorenz ein: „Ich staune, dass es möglich<br />

ist, mit frei lebenden Tieren befreundet zu sein. Das empfinde<br />

ich als etwas Beglückendes, so als wäre ein Teil der Vertreibung aus<br />

dem Paradies rückgängig gemacht worden!“<br />

Elisabeth Swoboda, Stocksberg<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion, Lindenstraße 20, 50674 Köln, <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de, (02 21) 2 77 57-0, Fax (02 21) 2 77 57-10.<br />

96 12 / 2010


Anna Geerdsen, Hinte<br />

Haben <strong>Sie</strong> auch ein besonderes Hobby, das Ihnen viel<br />

bedeutet? Schreiben <strong>Sie</strong> uns!<br />

Es ist schön, Senior zu<br />

sein, und wohl dem, der es<br />

versteht, das Bestmögliche<br />

aus dieser Lebensphase<br />

zu machen! Das gelingt<br />

natürlich nur, wenn man<br />

auch etwas für <strong>sich</strong> tut,<br />

aktiv bleibt und das Leben<br />

als das annimmt, was es<br />

ist, ein wahres Geschenk.<br />

Dies wollte ich Ihnen und<br />

den anderen Lesern immer<br />

einmal schreiben.<br />

Gertraude Bollgrün, Wangen<br />

MEIN HOBBY<br />

„Seit einigen Jahren habe ich Zählkreuzstich<br />

als Hobby, das mir sehr viel<br />

bedeutet, weil ich mit MS, Diabetes und<br />

Brustkrebs teilweise gelähmte<br />

Hände habe. Aber ich gebe nicht auf!“<br />

80 Mit macht das<br />

Leben richtig Spaß!<br />

Suchen <strong>Sie</strong><br />

Kontakt zu<br />

Leserinnen?<br />

In vielen Städten haben<br />

<strong>sich</strong> Leserinnen-Stammtische<br />

gebildet. Wollen<br />

<strong>Sie</strong> teilnehmen?<br />

Schreiben <strong>Sie</strong> uns, auch<br />

wenn <strong>Sie</strong> einen Stammtisch<br />

gründen wollen.<br />

Zivildienst<br />

für Rentner?<br />

DISKUSSION<br />

Bundesseniorenministerin Kristina<br />

Schröder möchte, dass jeder<br />

mit Rentenbeginn einen freiwilligen<br />

Zivildienst macht.<br />

Wie denken <strong>Sie</strong> darüber?<br />

Diskutieren <strong>Sie</strong> mit!<br />

DAS BIN ICH<br />

»Möchte noch<br />

nach Papua«<br />

Name:<br />

Klaudia Hasslauer<br />

(53).<br />

Familie:<br />

Vater, Mutter, Kind<br />

und Wellensittich.<br />

Wie ich lebe:<br />

3 Zimmer in der<br />

Stadt – trotzdem sehe<br />

ich Bäume.<br />

Beruf:<br />

Angestellte.<br />

Hobby:<br />

alles Kreative und<br />

Mineralien sammeln.<br />

Lieblings-Buch:<br />

„Die Päpstin“ – die<br />

fesselnde Geschichte<br />

einer Frau.<br />

Lieblings-Film:<br />

„Das Piano“.<br />

Lieblings-Duft:<br />

Zimt.<br />

Lieblingsgericht: .<br />

alles mit Nudeln.<br />

Lachen kann ich ...<br />

über Eckhart von<br />

Hirschhausen.<br />

Mode:<br />

flippig.<br />

Jung hält mich ...<br />

Tanzen.<br />

Was ich mich gerne<br />

trauen würde ...<br />

anderen öfter die<br />

Meinung zu sagen.<br />

Liebste Jahreszeit:<br />

der Frühling, weil<br />

alles zum Leben erwacht<br />

– kitschig, ne?<br />

Wenn ich mir eine<br />

Freude mache ...<br />

gönne ich mir Zeit.<br />

Wenn ich nochmals<br />

jung wäre ...<br />

ich möchte nicht<br />

jünger sein.<br />

Ich mag gar nicht:<br />

Menschen, die nach<br />

10-maligem Erklären<br />

immer noch nichts<br />

verstanden haben.<br />

Balsam für mich:<br />

ein Kompliment.<br />

Stolz war ich ...<br />

als ich die Wände<br />

unserer Toilette bemalte.<br />

Größter Wunsch:<br />

geistig fit bleiben.<br />

Ich würde gerne …<br />

ein Musikinstrument<br />

spielen können.<br />

In meinem Leben …<br />

möchte ich noch<br />

nach Papua-<br />

Neuguinea.<br />

Einen Orden ...<br />

würde ich dem verleihen,<br />

dem es gelingt,<br />

dass kein Kind<br />

mehr hungern muss.<br />

Für »Das bin ich!« legen <strong>Sie</strong> bitte Lebenslauf und Foto bei; für »Wir suchen« und die Stammtische unbedingt Adresse und Telefonnummer.<br />

12 / 2010<br />

97


Danke für Ihre Post<br />

Dieses Buch liebe ich<br />

<strong>Sie</strong> suchen noch ein Geschenk für eine liebe Freundin?<br />

Wie wäre es mit einem richtig tollen Buch, einem, das andere<br />

Leser berührt hat?<br />

Ich habe vier liebste Bücher, die ich auf die berühmte Insel mitnähme: „Joseph und<br />

seine Brüder“ von Thomas Mann – da versteht man diese biblische Geschichte erst richtig!<br />

„Der Nachsommer“ von Adalbert Stifter, ein Buch für den beschaulichen<br />

(eventfreien!) Urlaub. „Der Herr der Ringe“ von Tolkien. „Mein Gott, mein Glück“<br />

von Peter Rosien, eine „Gute-Nacht-Lektüre“, die mir sehr hilft!<br />

Hildburg Hessen, per E-Mail<br />

Mein liebstes Buch ist von Frank McCourt: „Tag und<br />

Nacht und auch im Sommer“. Ich konnte beim<br />

Lesen mitfiebern und miterleben, was er in seiner<br />

30-jährigen Tätigkeit als Lehrer erlebt, gelernt,<br />

gelitten, aber auch Beglückendes erfahren hat.<br />

Christine Tylla, Reichenbach<br />

Meine Frau las den Roman „Ausgerechnet Maui“<br />

von Elke Deinstrop. Als sie beim Lesen manchmal<br />

laut auflachte, fragte ich sie. <strong>Sie</strong> meinte: Lies es<br />

<strong>selbst</strong>! Ich fand es sehr unterhaltsam. Es ist ein<br />

tolles Buch für die reifere Generation.<br />

Bernd Hahn, München<br />

Mein Vater<br />

Was haben <strong>Sie</strong> von ihm<br />

gelernt oder übernommen?<br />

Schreiben <strong>Sie</strong> uns, welche<br />

Gedanken, Erlebnisse,<br />

Erinnerungen <strong>Sie</strong><br />

bis heute von ihm im<br />

Herzen tragen.<br />

WIR SUCHEN<br />

Brieffreunde!<br />

Wenn <strong>Sie</strong> eine der<br />

Leserinnen kennenlernen<br />

wollen, schreiben <strong>Sie</strong> uns.<br />

Bin Jahrgang 1959,<br />

verheiratet, habe 2 Kinder<br />

(19, 16) und bin Hausfrau.<br />

Meine Hobbys: Tanzen,<br />

Lesen, Wandern, bin<br />

ein Musical-Fan und praktizierende<br />

Christin.<br />

Suche den Austausch mit<br />

Frauen in meinem Alter.<br />

Gaby Huber, per E-Mail<br />

Ich mag Kino, Kabarett,<br />

Krimis und gemütliche<br />

Kneipenabende.<br />

Tina Schumann, Kiel<br />

Wohne in Sachsen, habe<br />

keine Kinder und<br />

bin ledig. Suche<br />

Brieffreundschaft<br />

(ev. auch gemeinsame<br />

Unternehmungen). Lese<br />

gerne, bin gerne in der<br />

Natur (Rad fahren,<br />

wandern), reise,<br />

mag Kunst und Kultur.<br />

Cornelia Kunze<br />

Impressum<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG. | ISSN 1619-6023 | Lindenstraße 20, 50674 Köln, Tel.: (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Chefredaktion: Jürgen Sinn | Stellv. Chefredakteurin: Alexandra Schlump | Creativ-Direktion: Klaus Springer (lorenzspringer medien, München) | Redaktion: Bernd Bücheler, Elke Kressin, Tessa<br />

Randau, Heiko Schlierenkamp | Layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel, Michael Hilliges (Art-Direktion Sonderhefte) | Bildredaktion: Birgit Cramer (verantw.), Regina Tresp |<br />

Sekretariat: Gisela Kroll, Elke Peterson | Schlussredaktion: Bernd Kuschmann | Ständige Autoren: Steuerberaterin Gabriele Prasser, Rentenberater Lothar Simmes, Ökotrophologin Birgitta Tummel,<br />

Rechtsanwalt Rainer Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

Verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel.: (08 21) 45 54 81-0, Fax: (08 21) 45 54 81-10 | Geschäftsführung: Horst Ohligschläger | Verlagsleitung / Gesamtanzeigenleitung:<br />

Armin Baier (verantw.), Tel.: (08 21) 45 54 81-30 | Anzeigenverkaufsleitung: Margit Hochwind, Tel.: (08 21) 45 54 81-32 | Leiter Anzeigenmarketing: Stefan Rörig, Tel.: (08 21) 45 54 81-37 | Verantw.<br />

für Anzeigenstruktur: Daniela Moser, Tel.: (08 21) 45 54 81-35. Seit 1. August 2010 sind die Kombination Frau im Leben <strong>plus</strong>-Anzeigen preisliste Nr. 6 a sowie die <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>-Anzeigenpreisliste Nr.<br />

10 a gültig. Download der Preislisten: www.bayard-media.de | Abonnements + ältere Ausgaben: <strong>plus</strong> magazin Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau, Tel.: (01 80) 5 26 01 47 (0,14 Euro/Minute),<br />

Fax: (01 80) 5 26 01 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de | Abonnementpreis: zzt. 39,60 Euro für 12 Hefte pro Jahr inkl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto | Vertrieb für den<br />

Handel: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG, Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.: (0 76 23) 96 40, Fax: (0 76 23) 96 42 59, E-Mail: vertriebsservice@oz-bpv.de, Internet: www.bpv-medien.com |<br />

Druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare | Druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau | Bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich im Einzelverkauf<br />

im Zeitschriftenhandel. Der Einzel verkaufspreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,30 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 39,60 Euro, Heftpreis inkl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,30 Euro. |<br />

Copyright für alle Beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG.<br />

Nachdruck und Angebot in Lese zirkeln nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in<br />

elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen auf<br />

CD-ROM. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

98 12 / 2010


UNSER LEBEN<br />

Interview mit<br />

dem Weihnachtsmann<br />

Adventszeit – in den Städten Trubel, Weihnachtsmärkte lärmen, Hektik, wohin<br />

man schaut. Vielleicht genau die Zeit für etwas Heiteres?<br />

Womöglich ging es Erich Kästner vor gut 50 Jahren ganz ähnlich, als er diese,<br />

zugegeben, etwas andere Weihnachtsgeschichte schrieb.<br />

von Erich<br />

Kästner<br />

s hatte schon wieder geklingelt.<br />

Das neuntemal im Verlauf der letzten<br />

Stunde! Heute hatten, so schien<br />

es, die Liebhaber von Klingelknöpfen<br />

Ausgang. Mürrisch rollte ich<br />

mich türwärts und öffnete.<br />

Wer, glauben <strong>Sie</strong>, stand draußen? Sankt Nikolaus<br />

persönlich! In seiner bekannten historischen<br />

Ausrüstung. „Oh“, sagte ich. „Der eilige<br />

Nikolaus!“ „Der heilige, wenn ich bitten darf. Mit<br />

h!“ Es klang ein wenig pikiert. „Als Junge habe<br />

ich <strong>Sie</strong> immer den eiligen Nikolaus genannt. Ich<br />

fand’s plausibler.“ „<strong>Sie</strong> waren das?“ „Erinnern<br />

<strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> denn noch daran?“ „Natürlich! Ein kleiner<br />

hübscher Bengel waren <strong>Sie</strong> damals!“<br />

„Klein bin ich immer noch.“ „Und nun wohnen<br />

<strong>Sie</strong> also hier.“ „Ganz recht.“ Wir lächelten<br />

resigniert und dachten an vergangene Zeiten.<br />

„Bleiben <strong>Sie</strong> noch ein bißchen!“ bat ich. „Trinken<br />

<strong>Sie</strong> noch eine Tasse Kaffee mit mir!“ Er tat<br />

mir, offen gestanden, leid.<br />

Was soll ich Ihnen sagen? Er blieb. Er ließ <strong>sich</strong><br />

herbei. Erst putzte er <strong>sich</strong> am Türvorleger die<br />

Stiefel sauber, dann stellte er den Sack neben<br />

die Garderobe, hängte die Rute an einen Haken,<br />

und schließlich trank er mit mir in der Wohnstube<br />

Kaffee.<br />

„Zigarre gefällig?“ „Das schlag ich nicht ab.“<br />

Ich holte die Kiste. Er bediente <strong>sich</strong>. Ich gab ihm<br />

Feuer. Dann zog er <strong>sich</strong> mit Hilfe des linken den<br />

rechten Stiefel aus und atmete erleichtert auf.<br />

„Es ist wegen der Plattfußeinlage. <strong>Sie</strong> drückt<br />

niederträchtig.“ „<strong>Sie</strong> Ärmster! Bei Ihrem Beruf!“<br />

„Es gibt weniger Arbeit als früher. Das kommt<br />

meinen Füßen zupaß. Die falschen Nikoläuse<br />

schießen wie Pilze aus dem Boden.“<br />

„Eines Tages werden die Kinder glauben, daß<br />

es <strong>Sie</strong>, den echten, überhaupt nicht mehr gibt.“<br />

„Auch wahr! Die Kerls schädigen meinen Beruf!<br />

Die meisten von denen, die <strong>sich</strong> einen Pelz anziehen,<br />

einen Bart umhängen und mich kopieren,<br />

haben nicht das mindeste Talent! Es sind<br />

Stümper!“ „Weil wir gerade von Ihrem Beruf<br />

sprechen“, sagte ich, „hätte ich eine Frage an<br />

<strong>Sie</strong>, die mich schon seit meiner Kindheit beschäftigt.<br />

Damals traute ich mich nicht. Heute schon<br />

eher. Denn ich bin Journalist geworden.“ „Macht<br />

nichts“, meinte er und goß <strong>sich</strong> Kaffee zu. „Was<br />

wollen <strong>Sie</strong> seit Ihrer Kindheit von mir wissen?“<br />

„Also“, begann ich zögernd, „bei Ihrem Beruf<br />

handelt es <strong>sich</strong> doch eigentlich um eine Art ambulanten<br />

Saisongewerbes, nicht? Im Dezember<br />

haben <strong>Sie</strong> eine Menge Arbeit. Es drängt <strong>sich</strong> alles<br />

auf ein paar Wochen zusammen. Man könnte<br />

von einem Stoßgeschäft reden. Und nun …“<br />

„Hm?“ „Und nun wüßte ich brennend gern, was<br />

<strong>Sie</strong> im übrigen Jahr tun!“<br />

Der gute alte Nikolaus sah mich einigermaßen<br />

verdutzt an. Es machte fast den Eindruck, als<br />

habe ihm noch niemand die so nahe liegende<br />

Frage gestellt. „Wenn <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> nicht darüber äußern<br />

wollen …“ „Doch, doch“, brummte er.<br />

„Warum denn nicht?“ Er trank einen Schluck<br />

Kaffee und paffte einen Rauchring. „Der November<br />

ist natürlich mit der Materialbeschaffung<br />

mehr als ausgefüllt. In manchen Ländern gibt’s<br />

plötzlich keine Schokolade. Niemand weiß wieso.<br />

Oder die Äpfel werden von den Bauern zurückgehalten.<br />

Und dann das Theater an den Zollgrenzen.<br />

Und die vielen Transportpapiere. Wenn<br />

100 12 / 2010


Foto: Getty (1), Ullsteinbild (1) Illustration: Stock Illustration<br />

Source (1),<br />

das so weitergeht, muß ich nächstens den Oktober<br />

noch dazunehmen. Bis jetzt benutze ich<br />

den Oktober eigentlich dazu, mir in stiller Zurückgezogenheit<br />

den Bart wachsen zu lassen.“<br />

„<strong>Sie</strong> tragen den Bart nur im Winter?“ „Selbstverständlich.<br />

Ich kann doch nicht das ganze Jahr<br />

als Weihnachtsmann herumrennen. Dachten <strong>Sie</strong>,<br />

ich behielte auch den Pelz an? Und schleppte<br />

365 Tage den Sack und die Rute durch die Gegend?<br />

Na also. – Im Januar mache ich dann die<br />

Bilanz. Es ist schrecklich. Weihnachten wird von<br />

Jahrhundert zu Jahrhundert teurer!“ „Versteht<br />

<strong>sich</strong>.“ „Dann lese ich die Dezemberpost. Vor allem<br />

die Kinderbriefe. Es hält kolossal auf, ist<br />

aber nötig. Sonst verliert man den Kontakt mit<br />

der Kundschaft. „Klar.“ „Anfang Februar lasse<br />

ich mir den Bart abnehmen.“<br />

In diesem Moment läutete es wieder an der<br />

Flurtür. „Entschuldigen <strong>Sie</strong> mich, bitte?“ Er nickte.<br />

Draußen vor der Tür stand ein Hausierer mit<br />

schreiend bunten An<strong>sich</strong>tskarten und erzählte<br />

mir eine sehr lange und sehr traurige Geschichte,<br />

deren ersten Teil ich mir tapfer und mit zusammen-„gebissenen“<br />

Ohren anhörte. Dann gab<br />

ich ihm das Kleingeld, das ich lose bei mir trug,<br />

und wir wünschten uns auch weiterhin alles Gute.<br />

Obwohl ich mich standhaft weigerte, drängte er<br />

mir als Gegengeschenk ein halbes Dutzend der<br />

schrecklichen Karten auf. Er sei, sagte er, schließlich<br />

kein Bettler. Ich achtete seinen schönen Stolz<br />

und gab nach. Endlich ging er.<br />

Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, zog Nikolaus<br />

gerade ächzend den rechten Stiefel an.<br />

„Ich muß weiter“, meinte er, „es hilft nichts. Was<br />

haben <strong>Sie</strong> denn da in der Hand?“ „Postkarten.<br />

Ein Hausierer zwang sie mir auf.“ „Geben <strong>Sie</strong><br />

her. Ich weiß Abnehmer. Besten Dank für Ihre<br />

Gastfreundschaft. Wenn ich nicht der Weihnachtsmann<br />

wäre, könnte ich <strong>Sie</strong> beneiden.“<br />

Wir gingen in den Flur, wo er seine Utensilien<br />

aufnahm. „Schade“, sagte ich. „<strong>Sie</strong> sind mir noch<br />

einen Teil Ihres Jahreslaufs schuldig.“ Er zuckte<br />

die Achseln. „Viel ist im Grunde nicht zu erzählen.<br />

Im Februar kümmere ich mich um den Kinderfasching.<br />

Später ziehe ich auf Frühjahrsmärkten<br />

umher. Mit Luftballons und billigem<br />

mechanischem Spielzeug. Im Sommer bin ich<br />

Bademeister und gebe Schwimmunterricht.<br />

Manchmal verkaufe ich auch Eiswaffeln in den<br />

Straßen. Ja, und dann kommt schon wieder der<br />

Herbst – und nun muß ich wirklich gehen.“<br />

Wir schüttelten uns die Hand. Ich sah ihm<br />

vom Fenster aus nach. Er stapfte mit großen hastigen<br />

Schritten durch den Schnee. An der Ecke<br />

Ungerstraße wartete ein Mann auf ihn. Er sah<br />

wie der Hausierer aus, wie der redselige mit den<br />

blöden An<strong>sich</strong>tskarten. <strong>Sie</strong> bogen gemeinsam<br />

um die Ecke. Oder hatte ich mich getäuscht?<br />

Eine Viertelstunde danach klingelte es schon<br />

wieder. Diesmal erschien der Laufbursche des<br />

Delikatessengeschäftes Zimmermann Söhne. Ein<br />

angenehmer Besuch! Ich wollte bezahlen, fand<br />

aber die Brieftasche nicht gleich. „Das hat ja<br />

Zeit, Herr Doktor“, meinte der Bote väterlich.<br />

„Ich möchte wetten, daß sie auf dem Schreibtisch<br />

gelegen hat!“ sagte ich. „Nun gut, ich begleiche<br />

die Rechnung morgen. Aber warten <strong>Sie</strong><br />

noch, ich bring’ Ihnen eine gute Zigarre!“ Die<br />

Kiste mit den Zigarren fand ich auch nicht gleich.<br />

Das heißt, später fand ich sie ebensowenig. Die<br />

Zigarren nicht. Die Brieftasche auch nicht. Das<br />

silberne Zigarettenetui war auch nicht zu finden.<br />

Und die Manschettenknöpfe mit den großen<br />

Mondsteinen und Frackperlen waren weder<br />

an ihrem Platz noch sonstwo. Jedenfalls nicht<br />

in meiner Wohnung.<br />

Ich konnte mir gar nicht erklären, wohin das<br />

alles geraten sein mochte. Es wurde trotzdem<br />

ein stiller, hübscher Abend. Es klingelte niemand<br />

mehr. Wirklich, ein gelungener Abend. Nur<br />

irgend etwas fehlte mir. Aber was? Eine<br />

Zigarre? Natürlich! Glücklicherweise war das<br />

goldene Feuerzeug auch nicht mehr da. Denn<br />

das muß ich, obwohl ich ein ruhiger Mensch<br />

bin, bekennen: Feuer zu haben, aber nichts zum<br />

Rauchen im Haus, das könnte mir den ganzen<br />

Abend verderben!<br />

Humorvoll,<br />

scharfsinnig,<br />

oft<br />

kritisch – so<br />

war Erich<br />

Kästner<br />

(1899–1974).<br />

Seine Bücher<br />

(„Das<br />

doppelte<br />

Lottchen“,<br />

„Emil und<br />

die Detektive“)<br />

sind<br />

bis heute<br />

beliebt,<br />

nicht nur<br />

bei Kindern.<br />

12 / 2010 101


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Super märkte. Wie <strong>Sie</strong> dies erkennen, Seite 4<br />

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Wie Frauen auch nach Jahren mehr<br />

Unterhalt und Rente erhalten S. 15<br />

So können Rentner die neuen,<br />

zusätzlichen Lasten stoppen S. 11<br />

Tricks der<br />

Supermärkte<br />

Im Test: So erkennen<br />

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102 12 / 2010


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So möchte ich<br />

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Fast jeder möchte zuhause älter werden.<br />

Und wenn man dies nicht will?<br />

Diese Leser leben eine tolle Alternative – in einer WG !<br />

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12 / 2010 103


Dafür engagiere ich mich …<br />

... damit Behinderte Spaß haben<br />

Sport beflügelt! Auch Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung. Deshalb hilft Irene Wallis jungen Männern.<br />

Mit entschlossener<br />

Miene,<br />

im hautengen<br />

Anzug für Gewichtheber,<br />

steht Sebastian, 26, neben mir in<br />

der Turnhalle. Langsam gehe ich<br />

neben ihm in die Hocke. „So musst<br />

du das machen“, erkläre ich und<br />

zeige auf meinen Rücken, der von<br />

der Hüfte bis zum Kopf eine Linie<br />

bildet. „Du darfst nicht einknicken.“<br />

Dann ist Sebastian dran. Ich lege<br />

ihm die Hand in den Rücken, damit er<br />

spürt, wo er ihn gerade halten muss. Obwohl<br />

wir das schon oft geübt haben, macht<br />

er immer wieder einen Katzenbuckel.<br />

Bei ihm dauert eben alles ein bisschen<br />

länger. Er ist seit seiner Geburt geistig behindert.<br />

Komplizierte Erklärungen versteht<br />

er nicht. Am besten mache ich ihm alles<br />

vor. Immer wieder. Sebastian lebt in einer<br />

betreuten Wohngruppe. Zwei Mal pro<br />

Woche kommt er zu mir zum Sport. Dann<br />

trainieren wir Dreikampf: Bankdrücken,<br />

Kreuzheben und Kniebeugen. Ich leite den<br />

Kurs mit einem anderen Trainer, denn<br />

allein könnte ich das nicht. Meine „Jungs“<br />

sind erwachsene Männer zwischen 25 und<br />

33. Beim Kreuzheben kommen da schon<br />

mal 160 Kilo auf die Hanteln. Da kann ich<br />

keine Hilfestellung mehr geben.<br />

AUCH SIE KÖNNEN HELFEN<br />

<strong>Sie</strong> möchten Behinderte sportlich unterstützen? Ansprechpartner finden<br />

<strong>Sie</strong> bei der „Infostelle für Behindertensport in Deutschland“, ✆ (0 30)<br />

83 85 13 03, und bei „Special Olympics Deutschland“, ✆ (0 30) 2 46 25 20.<br />

Seit zehn Jahren engagiere ich mich<br />

auf diese Weise im Behindertensport. Weil<br />

ich weiß, wie wichtig Bewegung für Behinderte<br />

ist. Auch mein Sohn kam geistig<br />

behindert zur Welt. Über die Schule für<br />

geistig behinderte Kinder stießen wir auf<br />

den Sportverein. Mit neun entdeckte er<br />

dort seine große Leidenschaft fürs Schwimmen.<br />

Das hat ihm so viel Selbstbewusstsein<br />

und Kraft gegeben! Heute ist er fast 30,<br />

lebt allein und wird betreut. Das hätten<br />

wir ohne den Sport <strong>sich</strong>er nie geschafft.<br />

Er hat gelernt, ohne mich zurechtzukommen<br />

– und ich, ihn loszulassen.<br />

Die Möglichkeit, vom Sport zu profitieren,<br />

möchte ich auch anderen mit Behinderung<br />

geben. Deshalb habe ich vor zwei<br />

Jahren den Übungsleiterschein für Kraftdreikampf<br />

mit geistig Behinderten absolviert.<br />

Neben dem sportlichen Knowhow<br />

brauche ich vor allem Geduld.<br />

Ich muss sie immer wieder motivieren<br />

– wenn sie wütend werden, weil<br />

sie eine Übung nicht gleich schaffen.<br />

Ich muss ihnen aber auch alle organisatorischen<br />

Dinge abnehmen.<br />

Das fängt schon bei der Fahrt von<br />

der Arbeitsstelle zum Training an.<br />

Und auch bei Wettkämpfen in fremden<br />

Hallen finden sie <strong>sich</strong> allein<br />

nicht zurecht. Doch so hilfebedürftig<br />

sie in mancher Hin<strong>sich</strong>t sind, so<br />

sehr verleiht ihnen der Sport Flügel. Er ist<br />

für Männer wie Sebastian nicht bloß ein<br />

Hobby, das sie nach ihrer Arbeit in der<br />

Behindertenwerkstatt ausüben. Geistig<br />

Behinderte haben oft viel schlechtere gesundheitliche<br />

Voraussetzungen als Nichtbehinderte,<br />

weil sie meist auch körperlich<br />

beeinträchtigt sind, z. B. zu wenig Körperspannung<br />

haben. Der Sport kann viel ausgleichen,<br />

indem er die Muskeln stärkt.<br />

Aber was noch entscheidender ist: Er stärkt<br />

ihr Selbstwertgefühl. Beim Sport merken<br />

sie: „Ich kann was!“ Da freut <strong>sich</strong> bei Wettkämpfen<br />

einer über den 6. Platz – das ist<br />

für mich Gänsehaut pur. So wie Sebastian<br />

bei den Special Olympics in Bremen. Er<br />

hat nur den letzten Platz gemacht, <strong>sich</strong><br />

trotzdem gefreut wie ein Schneekönig –<br />

und ich mich mit ihm.<br />

AKTIV FÜR BEHINDERTE<br />

Irene Wallis (67) war technische Zeichnerin.<br />

<strong>Sie</strong> hat einen Sohn (29) und engagiert <strong>sich</strong> bei<br />

der „SG Rehabilitation Berlin-Lichtenberg“.<br />

Fotos: Getty Images (1), privat (1); Text: Carolin Gagidis-Rappenberg<br />

104 12/2010


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und Enkeln<br />

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Geschäftsführer: Horst Ohligschläger<br />

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