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1/2011 Einfach mehr vom Leben www.<strong>plus</strong>-mag.de € 3,30<br />
<strong>Rezepte</strong>, <strong>die</strong><br />
<strong>Sie</strong> <strong>fit</strong> <strong>halten</strong><br />
Neue Serie: Diese<br />
Lebensmittel stärken<br />
Herz, Haare & Co.<br />
So will ich leben<br />
Tolle Wohn-Ideen für Frauen<br />
Mehr<br />
Rente<br />
nach<br />
Scheidung<br />
Wie gesund<br />
sind Vitamine?<br />
8 Mythen, <strong>die</strong><br />
<strong>Sie</strong> überraschen<br />
DIE 5 CREMES<br />
BRAUCHEN SIE<br />
WIRKLICH<br />
Plus<br />
24Seiten Extra<br />
Geld & Recht<br />
Die Tricks der<br />
Supermärkte<br />
100 Produkte im Test: Wie <strong>Sie</strong> beim Einkaufen<br />
Mogelpackungen & falsche Versprechen erkennen<br />
Österreich €3,80 · Spanien €4,30<br />
Italien €4,30 · BeNeLux €3,90 · Schweiz SFR 6,50<br />
Getestet: Schöne & günstige Kreuzfahrten
jetzt<br />
am Kiosk<br />
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Information und Bestellmöglichkeit unter Tel. 0180 / 52 601 47 oder Fax. 0180 / 52 601 48<br />
(Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />
Gut beraten und<br />
sorgenfrei in <strong>die</strong> Zukunft!<br />
Das aktuelle Sonderheft von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Magazin</strong>
Willkommen im Januar<br />
Fotos: Andre Zelck (1), Shutterstock (1), Titel: Kristiane Vey / jump fotoagentur<br />
Auf ein Neues!<br />
Die Rente mit 67 ist inzwischen Gesetz – zwar demonstrieren <strong>die</strong><br />
Gewerkschaften noch und rufen entrüstet: „Unsozial!“ Doch ist<br />
Arbeiten wirklich so schrecklich? Ich habe in den letzten Wochen<br />
mit vielen gesprochen, <strong>die</strong> vor Kurzem in Rente gingen, viele lange<br />
vor dem 65. Geburtstag. Ja, viele waren froh, nicht mehr in der<br />
täglichen Tretmühle zu stecken, nicht mehr dem Druck und Stress<br />
ausgesetzt zu sein. Aber <strong>die</strong>ses Gefühl von Freiheit verflog bei vielen<br />
nach wenigen Monaten. Psychologen sprechen längst vom „Rentenloch“,<br />
in das man allzu leicht fällt, wenn Arbeit fehlt.<br />
Ich frage mich dann immer: Warum veranstalten wir so einen Kampf um Rente,<br />
Arbeit usw.? Wäre es nicht an der Zeit, dass wir intelligenter mit unserer (Lebensund<br />
Arbeits-)Zeit umgehen? Immer häufiger liest man, dass Deutschland in den<br />
nächsten Jahren <strong>die</strong> Arbeitskräfte ausgehen. Wir Älteren sollten <strong>die</strong>s nutzen –<br />
und andere Arbeitsbedingungen für uns fordern. Eine neue Altersteilzeit zum<br />
Beispiel; nein, nicht staatlich subventioniert. Sondern als Selbstverständlichkeit.<br />
Oder Arbeitsplätze, <strong>die</strong> mehr Rücksicht auf <strong>die</strong> Gesundheit nehmen. Warum<br />
soll jemand mit 70 oder 75 nicht stunden- oder tageweise arbeiten, wenn es<br />
Spaß macht? Warum heben wir <strong>die</strong> Altersgrenzen nicht ganz auf? Wäre es so<br />
schrecklich, Jahr für Jahr neu zu entscheiden, ob man noch ein Jahr Arbeit<br />
dranhängt? So wie <strong>die</strong> Leser, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> ab Seite 12 kennenlernen.<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes, arbeitsreiches<br />
neues Jahr und natürlich viel Spaß und noch mehr Anregungen<br />
beim Lesen <strong>die</strong>ser Ausgabe, bis nächsten Monat, Ihr<br />
Wenn <strong>Sie</strong> Fragen haben:<br />
Jürgen Sinn, chefredakteur<br />
... zu den Berichten in <strong>die</strong>sem Heft: Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />
(0221) 277 57-0, Fax: (0221) 277 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />
... zu Ihrem Abonnement: <strong>plus</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau,<br />
(01 80) 52601 47 (14 Cent/Min.), Fax: (01 80) 52601 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />
Ganz<br />
besonders<br />
hinweisen möchte<br />
ich <strong>Sie</strong> auf Seite 94.<br />
Zwei Frauen schildern<br />
dort, warum sie<br />
mit 60 in eine WG<br />
zogen – ein sehr<br />
inspirierender<br />
Bericht.<br />
PS: Mit<br />
einem Abo<br />
verpassen<br />
<strong>Sie</strong> keine<br />
Ausgabe. Eine<br />
Bestellkarte<br />
finden <strong>Sie</strong><br />
ganz hinten.<br />
1 / 2011<br />
3
im Januar 2011<br />
Motiviert<br />
bis zur<br />
Rente<br />
Die Rente mit<br />
67 kommt.<br />
Aber wie<br />
bleibt man bis<br />
dahin motiviert<br />
im Job?<br />
Diese Leser<br />
zeigen es.<br />
12<br />
„So<br />
möchte<br />
ich später<br />
leben“<br />
Mit 60 in eine WG ziehen?<br />
Warum nicht! So denken<br />
immer mehr Ältere. Es ist viel<br />
besser, als allein zu sein.<br />
94<br />
neu!<br />
+ + + + + + + + + + + + + +<br />
Einkaufen &<br />
sparen<br />
Wie <strong>Sie</strong> beim<br />
Einkaufen sparen,<br />
Ihre Rechte<br />
schützen, zeigt<br />
Ihnen <strong>die</strong> neue<br />
Rubrik in <strong>plus</strong><br />
<strong>Magazin</strong>.<br />
87<br />
Unser Leben<br />
12 Motiviert bis zur Rente! Die Rente mit<br />
67 kommt. Aber wie bleibt man bis dahin<br />
engagiert und gesund? Diese Leser von<br />
<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> zeigen ihre kleinen Tipps.<br />
19 Angelika Euler schmecken Erdbeeren im<br />
Winter nicht. Was ihr fehlt? Die Vorfreude!<br />
85 Das muss man mal sagen Handelt, statt<br />
zu meckern, fordert Christian Nürnberger.<br />
94 So will ich leben Allein im Alter wohnen –<br />
das wollen <strong>die</strong> meisten nicht. Ist eine WG<br />
<strong>die</strong> Alternative? Warum nicht!<br />
104 Dafür engagiere ich mich Damit Obdachlose<br />
eine warme Mahlzeit er<strong>halten</strong>.<br />
Leben & Genießen<br />
38 Selbst genäht Mode von der Stange<br />
passte nicht. Jetzt näht sich eine Leserin<br />
ihre Kleider, ganz individuell, selbst.<br />
72 Ideen für zuhause Deko aus Kaffeebohnen;<br />
gute Ideen für alte Gläser.<br />
74 Verführung in Rot Entdecken <strong>Sie</strong> Rote<br />
Bete von ihrer mediterranen Seite.<br />
Gesund & Fit<br />
20 Neue Serie: Was Ärzte kochen würden<br />
Mediziner setzen bei Bluthochdruck & Co.<br />
auf <strong>die</strong> heilsamen Effekte von Ernährung.<br />
Hier verraten sie ihre besten <strong>Rezepte</strong>.<br />
26 Gesund durch den Winter Die schönsten<br />
Ideen für einen Sonntag auf dem Eis.<br />
32 Wie gesund sind Vitamine? Je mehr,<br />
desto besser, denkt man. Doch Experten<br />
warnen vor Überdosierung. Was stimmt?<br />
34 20 Jahre bis zum Happy End Erst eine<br />
OP erlöste Christine Hauck nach zwei<br />
Jahrzehnten von ihrer Blasenschwäche.<br />
41 Fieber messen 5 Tipps, <strong>die</strong> wichtig sind.<br />
42 Unser Gehirn Es täuscht uns Dinge vor,<br />
sagt ein Gedächtnisforscher und zeigt es.<br />
79 Das formt schlanke Waden Übungen,<br />
<strong>die</strong> kaum anstrengen, aber toll wirken.<br />
Einkaufen & Sparen<br />
87 Kurz gemeldet Tippfehler auf der Überweisung<br />
– was tun?<br />
Tolle Cremes<br />
Die <strong>halten</strong> ihr Versprechen und machen alles andere überflüssig. S. 88<br />
4 1 / 2011
»Viele würden gern ein einfacheres Leben führen,<br />
wenn der Weg dahin nicht so kompliziert wäre.« Justus Jonas<br />
Wiederentdeckt<br />
74 Tolle <strong>Rezepte</strong> mit Roter Bete 26<br />
Ein Sonntag auf dem Eis<br />
Mit <strong>die</strong>sen Ideen wird Ihnen sogar auf dem Eis warm.<br />
88 5 Cremes, <strong>die</strong> wirklich lohnen Auf alle<br />
anderen können <strong>Sie</strong> verzichten.<br />
90 Gute Zinsen Wer etwas Geld hat, will es<br />
gut anlegen. Dieser Überblick hilft.<br />
geld ^<br />
recht<br />
Fotos: A. Zelck (1), Stockfood (1), Fotolia (1), Masterfile (1), Jump (1), Getty (1)<br />
92 Günstiger Urlaub! Wer viel Geld sparen<br />
will, sollte in <strong>die</strong>sen Wochen buchen. Denn<br />
dann sind nirgends Ferien oder Brückentage<br />
und man zahlt leicht 30 % weniger.<br />
Reise & Kultur<br />
46 Rendezvous mit Goya Madrid ist allein<br />
wegen des Prado eine Reise wert.<br />
56 Welcher Kreuzfahrttyp sind <strong>Sie</strong>? Ein<br />
Test verrät, welche Reise zu Ihnen passt.<br />
61 Buch-Tipps Spannendes für den Winter.<br />
66 Sanfter Rebell Christian Kohlund will<br />
andere zum Umdenken animieren – jetzt!<br />
6 Besser leben 54 Sonnenstrahlen<br />
62 Computer-Tipps 70, 99 Ihre Rätsel<br />
100 Leserbriefe 101 Wir suchen …<br />
99 Impressum 102 <strong>Vorschau</strong><br />
Unsere Titel-Themen erkennen <strong>Sie</strong> an <strong>die</strong>ser Farbe.<br />
NEUE<br />
SERIE<br />
Essen als<br />
Medizin<br />
20<br />
Die Tricks der<br />
Supermärkte<br />
S. 4<br />
Pflege-Urteile<br />
für <strong>die</strong> Rente 11<br />
Versorgungsausgleich<br />
anfechten<br />
– viele Frauen und<br />
Rentner sollten <strong>die</strong>s<br />
jetzt tun! 13<br />
Hilfsmittel von der<br />
Krankenkasse 16<br />
Direktversicherung:<br />
Tausende Euro<br />
gespart 18<br />
Steuererklärung in<br />
10 Minuten 20<br />
<strong>Sie</strong> fragen, Experten<br />
antworten<br />
22<br />
Musterbrief:<br />
Widerspruch<br />
bei Krankenkasse<br />
24<br />
1 / 2011<br />
5
esser leben im Januar<br />
Erstaunlich<br />
Unsozial?<br />
Von wegen ...<br />
Es heißt schnell, Deutschland<br />
sei unsozial. Wirklich?<br />
2009 wurden 754 Milliarden<br />
Euro an Sozialleistungen<br />
ausgegeben, vor 20<br />
Jahren waren es 435 Milliarden.<br />
Am Geld liegt es<br />
nicht, wenn viele meinen,<br />
es sei „kälter“ geworden.<br />
UNBEWUSSTE<br />
FAHRERFLUCHT<br />
Ein Autounfall – <strong>die</strong> meisten sind<br />
gottlob nur Blechschäden. Doch<br />
was darf man nach einem Unfall?<br />
• Entfernen vom Unfallort? Nein,<br />
selbst wenn der Unfallgegner<br />
auch nach einer Stunde nicht<br />
aufgetaucht ist.<br />
• Nur Visitenkarte an der Scheibe<br />
hinterlassen? Nein.<br />
• Auto an <strong>die</strong> Seite fahren? Nein,<br />
wenn <strong>die</strong> Sache nicht mit dem<br />
Unfallgegner geklärt ist.<br />
• In allen Fällen <strong>die</strong> Polizei rufen,<br />
sonst ist es Fahrerflucht.<br />
Wie <strong>die</strong> Zeit vergeht ...<br />
Jeder von uns wird täglich ein<br />
bisschen älter – auch Stars.<br />
Oder hätten <strong>Sie</strong> gedacht, dass<br />
<strong>die</strong>se Stars schon <strong>die</strong>se<br />
runden Geburtstage haben?<br />
55:<br />
65:<br />
70:<br />
Uwe Ochsenknecht<br />
Diane Keaton<br />
Joan Baez, Faye Dunaway,<br />
Placido Domingo,<br />
Neil Diamond<br />
6 1 / 2011
» Es ist von grundlegender Bedeutung,<br />
jedes Jahr mehr zu lernen als im Jahr davor.« Peter Ustinov<br />
7Tipps – umschiffen <strong>Sie</strong> das Rentenloch<br />
Meine neue<br />
Aufgabe!<br />
Die Hälfte aller Frauen und Männer, <strong>die</strong> in<br />
Rente gehen, fallen danach in ein oft langes<br />
Stimmungstief. Wie <strong>die</strong>s zu umgehen ist,<br />
erforschten Experten*. Ihre Tipps: 1 Alltag<br />
eine Struktur geben 2 Neuen Tagesrhythmus<br />
schaffen (nicht herumhängen) 3 Ganz neue<br />
Arbeitsteilung in der Familie (Ehe, Enkel)<br />
finden 4 Eine Aufgabe (Ehrenamt) suchen<br />
5 Bewusst Kontakte jenseits des Berufs<br />
knüpfen 6 Hobby finden 7 Genießen lernen.<br />
* Deutsches Zentrum für Altersforschung. Fotos: Corbis (1), Plainpicture (1), Mauritius (1), Kunsthalle Bielefeld (1)<br />
KUNST<br />
DIE LOHNT<br />
Der westfälische Expressionismus,<br />
Kunsthalle Bielefeld, bis<br />
20. Februar. Der Titel klingt nicht so<br />
spektakulär. Doch es sind neben August<br />
Macke (Foto) <strong>die</strong> unbekannteren<br />
Maler wie Peter Bockstiegel oder Wilhelm<br />
Morgner, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Ausstellung<br />
so überaus sehenswert machen.<br />
Gustave Courbet, Schirn Kunsthalle,<br />
Frankfurt/Main, bis 30. Januar.<br />
Kraftvolle Porträts, Gesichter, <strong>die</strong> man<br />
nicht vergisst – es sind <strong>die</strong> Menschen,<br />
<strong>die</strong> Gustave Courbet zu einem der<br />
herausragenden Maler des 19. Jahrhunderts<br />
machten. Deshalb ist<br />
<strong>die</strong> Ausstellung einen Abstecher<br />
wert.<br />
Sekt oder Prosecco?<br />
Auf Ihr Wohl! Aber wissen <strong>Sie</strong>, was der Unterschied<br />
zwischen Sekt und Prosecco ist? Sekt muss aus Qualitätsweinen<br />
entstehen, <strong>die</strong> Kohlensäure aus der 2. Gärung<br />
beziehen, 9 Monate gelagert sein. Prosecco ist meist ein<br />
Perlwein, zum Teil mit Zucker versetzt und hat kürzer gegoren.<br />
Deine erste Pflicht ist, dich<br />
selbst glücklich zu machen.<br />
Alles Gute für das neue Jahr!<br />
Claude Monet,<br />
Grand Palais in Paris,<br />
bis 24. Januar. Kritiker<br />
überschlagen sich mit<br />
Lob. Und es stimmt:<br />
Endlich sind <strong>die</strong><br />
schönsten Bilder<br />
Monets wieder einmal<br />
in großer Stückzahl zu sehen.<br />
Farben, Gefühle, Licht – es<br />
gibt kaum einen Künstler, der<br />
flüchtige Momente schöner auf eine<br />
Leinwand bannte. Eine Reise wert!<br />
1 / 2011<br />
7
esser leben im Januar<br />
Manfred<br />
Wegener<br />
aus Düsseldorf<br />
1955<br />
MEINE ERINNERUNG<br />
Die nackte Knef<br />
Manfred Wegener wollte <strong>die</strong>sen Film<br />
unbedingt sehen. Es wurde nichts.<br />
N<br />
ee, mein Junge, hier kommst du nicht<br />
rein.“ Der Mann an der Kasse des<br />
Kinos schüttelte energisch den Kopf,<br />
schob meine 80 Pfennig zurück. Pech. Weil<br />
<strong>die</strong> Kirchen protestierten, war „Die Sünderin“<br />
kurzerhand erst ab 21 frei. Dabei war ich<br />
so gut vorbereitet, hatte mir extra den Hut<br />
meines älteren Bruders geborgt, damit ich<br />
erwachsener aussah. Ich wollte unbedingt<br />
den Film sehen, über den ganz Düsseldorf<br />
sprach. Auf dem Schulhof erzählte man<br />
sich unglaubliche Geschichten: Die Knef sei<br />
fast <strong>die</strong> ganze Zeit nackt, hieß es. Richtiger<br />
Schweinkram, den ich nicht sehen durfte.<br />
Wie zuhause – da reichte schon in der „Hörzu“<br />
das Mädchen aus der Nivea-Werbung im<br />
Badeanzug, prompt nahm meine Mutter <strong>die</strong><br />
„Hörzu“ in Beschlag ...<br />
Gesehen habe ich „Die Sünderin“ übrigens<br />
erst vor Kurzem: als Rentner während meines<br />
Seniorenstudiums in Geschichte.<br />
Neue Garten-Ideen<br />
Winterzeit ist<br />
Planungszeit.<br />
Und wenn <strong>Sie</strong><br />
Bauerngärten<br />
lieben, ist ein<br />
Staketenzaun<br />
das Richtige für<br />
<strong>Sie</strong>. Die langen,<br />
grob geschnitzten<br />
Latten,<br />
meist mit Draht<br />
verbunden,<br />
zaubern urtümlichen<br />
Charme<br />
in jeden Garten.<br />
Aber: In Baumärkten<br />
werden<br />
Billig-Imitate<br />
angeboten.<br />
Langlebig sind<br />
Latten aus Kastanienholz.<br />
»Es gibt bereits alle guten<br />
Vorsätze; wir brauchen sie nur<br />
noch anzuwenden.«<br />
Blaise Pascal (1623 – 1662), französischer<br />
Mathematiker, Physiker und katholischer Philosoph<br />
TIPP<br />
Noch uriger wird<br />
jeder Zaun, wenn <strong>Sie</strong><br />
auf <strong>die</strong> Pfähle<br />
umgedrehte, möglichst<br />
unterschiedliche<br />
Tontöpfe setzen.<br />
Kleiner Tipp zum Abnehmen<br />
Hilft besonders nach und an den Festtagen: Wird ein<br />
Film im TV durch Werbung unterbrochen, aus dem<br />
Zimmer gehen oder umsc<strong>halten</strong>. Eine Stu<strong>die</strong> der<br />
Universität Hamburg: TV-Werbung weckt Ess-<br />
Gelüste, und zwar 20-mal stärker als der Film selbst.<br />
Glück ist ein Wunderding: Je<br />
mehr man gibt, desto mehr<br />
hat man. Alles Gute für 2011<br />
8 1 /<br />
2011
Große Gefühle<br />
Programmzeitschrift mit Herz!<br />
das Romantik-Herz führt zu den schönsten Liebesfilmen<br />
bewegende Reportagen und berührende Schicksale<br />
jede Menge Ratgeber und <strong>die</strong> aktuellen TV-Highlights<br />
Jede Woche neu!
esser leben im Januar<br />
INTERNET<br />
Schnell <strong>die</strong> gute<br />
Klinik finden<br />
Viele Seiten im Internet helfen<br />
dabei, bei geplantem Klinik-Aufenthalt<br />
<strong>die</strong> richtige zu finden.<br />
Bei vielen OPs ist es wichtig, dass <strong>die</strong><br />
Klinik große Erfahrung hat. Die folgenden<br />
Seiten helfen bei der Suche.<br />
Der Vorteil: Man gibt Postleitzahl<br />
und Krankheit ein und erhält eine<br />
Liste der Kliniken:<br />
• www.weisse-liste.de<br />
• www.weisse-liste.aokgesundheitsnavi.de<br />
• www.tk-online.de/klinikfuehrer<br />
60<br />
bis 160 Euro kostet eine<br />
professionelle Zahnreinigung<br />
beim Zahnarzt.<br />
Viel Geld, denn leider<br />
zahlt <strong>die</strong> Krankenkasse<br />
das nicht. Dennoch<br />
ist <strong>die</strong>s ein- bis zweimal je<br />
Jahr wirklich<br />
sinnvoll.<br />
Knie-OP<br />
Viele haben Probleme<br />
im Knie. Jetzt schlagen<br />
selbst Ärzte Alarm – es<br />
wird viel zu schnell<br />
operiert, obwohl es<br />
gute Alternativen gibt.<br />
Fast 210.000 neue<br />
Hüftgelenke und<br />
180.000 neue Knie<br />
– noch nie wurden<br />
in Deutschland so<br />
viele Gelenke<br />
operiert wie<br />
in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr. Jetzt<br />
sagt selbst<br />
Dr. Daniel<br />
Frank, Präsident<br />
der<br />
Deutschen<br />
Gesellschaft für<br />
Orthopä<strong>die</strong> und<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
(DGOOC):<br />
„Viele Operationen<br />
und künstliche<br />
Gelenke könnten<br />
vermieden werden,<br />
wenn zuvor alle<br />
konservativen<br />
Behandlungsmethoden<br />
angewandt<br />
werden.“ Frank<br />
empfiehlt dabei<br />
vor allem: „Sport,<br />
Sport, Sport und<br />
meiden<br />
Abnehmen.“ Am<br />
gelenkschonendsten<br />
sei dabei<br />
Schwimmen und<br />
Radfahren.<br />
Gleichzeitig empfehlen<br />
<strong>die</strong> Fachärzte<br />
der DGOOC<br />
allen, denen von<br />
einem Arzt zu einer<br />
Knie-OP geraten<br />
wird, eine zweite<br />
Meinung einzuholen.<br />
Vorsichtig sein<br />
sollte man auch bei<br />
Ärzten, <strong>die</strong> Belegbetten<br />
in Kliniken<br />
hätten. Immerhin<br />
verschlingen <strong>die</strong><br />
unnötigen Gelenk-<br />
OPs etwa 3,5<br />
Milliarden Euro<br />
pro Jahr. Daniel<br />
Frank rät deshalb<br />
auch, dass Betroffene<br />
immer nach<br />
konservativen Behandlungen<br />
fragen<br />
sollten. „Die OP<br />
und das künstliche<br />
Gelenk sollten erst<br />
dann in Betracht<br />
kommen, wenn<br />
man alle anderen<br />
Dinge ausprobiert<br />
hat.“ Denn: Ein<br />
künstliches Gelenk<br />
hält nicht ewig.<br />
Fotos: Getty (2), Jump (1), Medical Pictures (1), akg-Images (1), Shutterstock (1), Stockfood (3), Food Collection RF (2), Mauritius (2), Interfoto (1), Masterfile (1)<br />
Was ist eigentlich der hippokratische Eid?<br />
HIPPOKRATES war ein griechischer Gelehrter.<br />
Er legte erstmals in einer Formel fest, welche<br />
Ver<strong>halten</strong>s- und Ethik-Regeln ein Arzt hat, u. a.<br />
werden Ärzte dazu ange<strong>halten</strong>, Leben zu retten,<br />
Kranke zu schützen, Vertraulichkeit zu wahren.<br />
IN DEN USA sprechen Ärzte beim Abschluss<br />
ihrer Ausbildung <strong>die</strong>sen Eid. In Deutschland<br />
aber hat er keine Bedeutung, war nie Teil<br />
der ärztlichen Ausbildung. Der Eid ist mehr<br />
eine ethische Formel ohne rechtliche Bindung.<br />
10 1 / 2011
Vorsicht,<br />
Kalzium<br />
Natürlich ist Kalzium gut für <strong>die</strong><br />
Knochen. Aber Ärzte warnen vor<br />
einer unkontrollierten Einnahme.<br />
Fast jeder weiß, dass Kalzium<br />
für <strong>die</strong> Stabilität der Knochen<br />
außerordentlich gut ist. Und<br />
wahrscheinlich führt deshalb <strong>die</strong><br />
Angst vor Osteoporose dazu, dass<br />
viele große Mengen Kalzium zu sich<br />
nehmen. Doch jetzt warnt <strong>die</strong> Arzneimittelkommission<br />
der Deutschen<br />
Ärzteschaft vor der unkontrollierten<br />
Einnahme. Denn zu viel Kalzium<br />
fördert Herzinfarkte, wenn der<br />
Mineralstoff dauerhaft und in hohen<br />
Mengen eingenommen wird. So das<br />
Ergebnis einer Stu<strong>die</strong> mit 12.000<br />
Teilnehmern. Die Empfehlung der<br />
Ärzte: Insgesamt sollte <strong>die</strong> Kalzium-<br />
Zufuhr aus der Nahrung (und aus<br />
Tabletten) nicht mehr als 1.500 mg<br />
pro Tag betragen. Wichtig ist dabei:<br />
Zwar ent<strong>halten</strong> Milch und Joghurt<br />
viel Kalzium, aber noch deutlich viel<br />
mehr einzelne Käsesorten.<br />
(08 00) 90 40 400 –<br />
lautet das neue<br />
Info-Telefon<br />
für Organspende.<br />
Parmesan<br />
1.290<br />
Gouda<br />
800<br />
Edamer<br />
750<br />
Camembert<br />
600<br />
Joghurt<br />
114<br />
Kalzium<br />
in mg je 100 g<br />
Geben <strong>Sie</strong> sich einen Ruck – holen <strong>Sie</strong> sich einen<br />
Spenderausweis; er kann Leben retten.<br />
EINIGE REGELN sind in Deutschland<br />
auch in <strong>die</strong> Gesetze für Ärzte eingeflossen.<br />
Weil darin Ärzte zur Hilfe verpflichtet<br />
sind, weigern sie sich auch, unklare Patientenverfügungen<br />
zu beachten.<br />
„Meine Werte<br />
sind taxo<strong>fit</strong>! “<br />
2fach-Nutzen für <strong>die</strong> Herzgesundheit:<br />
taxo<strong>fit</strong> ® Omega-3 <strong>plus</strong><br />
Zu viel Cholesterin führt nachweislich zu Gefäßablagerungen.<br />
Ähnlich belastend für Herz und<br />
Kreislauf sind zu hohe Werte an Homocystein, das<br />
sich ebenfalls in den Blutbahnen ablagern kann.<br />
Mit taxo<strong>fit</strong> ® Omega-3 <strong>plus</strong> mit 1000 mg Lachsöl<br />
und Leinöl können <strong>die</strong> Cholesterin- und Homocystein-Werte<br />
in gesunder Balance ge<strong>halten</strong> werden.<br />
Das gibt es nur von taxo<strong>fit</strong> ® :<br />
Hochwertige Omega-3-Fettsäuren aus 400 mg Lachsöl.<br />
Zusätzlich wertvolle pflanzliche Omega-3-Fettsäuren<br />
aus 600 mg Leinöl für gute Cholesterin-Werte.<br />
Plus Metafolin ® ,<br />
der patentierten<br />
Premium-Folsäure,<br />
für gefäßgesunde<br />
Homocystein-Werte.<br />
Alle taxo<strong>fit</strong> ® Inhaltsstoffe<br />
sind wissenschaftlich<br />
geprüft.<br />
www.taxo<strong>fit</strong>.de/omega3<br />
1 / 2011 11<br />
taxo<strong>fit</strong> ® . Bestens versorgt – aktiv im Leben.
12<br />
1/ 2011<br />
Wissen<br />
weitergeben.<br />
Normalerweise<br />
berät Heidrun<br />
Sass-Schreiber<br />
große Firmen.<br />
Doch enorm viel<br />
Motivation holt<br />
sie aus ihren<br />
Projekten, z. B. der<br />
17-jährigen Jenni<br />
bei der Jobsuche<br />
zu helfen.
UNSER LEBEN<br />
Was<br />
uns täglich<br />
antreibt<br />
fotos | Andre Zelck<br />
text | Susanne Mittenhuber<br />
Die Rente bis 67 ist<br />
beschlossene Sache.<br />
Das heißt für viele über<br />
50: länger arbeiten.<br />
Doch wie motiviert<br />
man sich bis dahin?<br />
Wo holt man sich <strong>die</strong><br />
Kraft, um den immer<br />
anstrengenderen<br />
Arbeitsalltag zu<br />
schaffen? Fünf Leser<br />
und fünf Antworten.<br />
1/ 2011<br />
13
UNSER LEBEN<br />
Mich<br />
motiviert,<br />
dass ich<br />
etwas an<br />
Jüngere<br />
weiter geben<br />
kann<br />
Heidrun Sass-<br />
Schreiber (54)<br />
aus Edenkoben ist<br />
Unternehmensberaterin<br />
und hat<br />
einen Sohn.<br />
Die Arbeit für internationale<br />
Konzerne macht mir Spaß.<br />
Als Unternehmensberaterin helfe<br />
ich normalerweise Managern.<br />
Aber irgendwann war ich an dem<br />
Punkt, an dem ich dachte: Ich<br />
brauche wieder mehr Kontakt zu<br />
einzelnen Menschen; ich kann<br />
doch nicht <strong>die</strong> nächsten zehn<br />
oder noch mehr Jahre so weiterarbeiten.<br />
Große Firmen zu unterstützen<br />
ist das eine. Aber einem<br />
Einzelnen zu helfen ist eine ganz<br />
andere Sache. Von Mensch zu<br />
Mensch sieht man <strong>die</strong> Erfolge viel<br />
unmittelbarer und man kann<br />
auch viel direkter eingreifen.<br />
Diese Erkenntnis hat mich regelrecht<br />
beflügelt – auch im Beruf.<br />
Ausgangspunkt war Jenni. Seit<br />
einem Jahr bin ich nebenher<br />
Jennis „Jobpatin“. Gefunden<br />
habe ich mein „Patenkind“ über<br />
das Ausbildungsprojekt der Bürgerstiftung<br />
Pfalz. Ich habe ihr<br />
geholfen, einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden, und jetzt unterstütze<br />
ich sie mit Rat und Tat, damit sie<br />
durchhält. Der Betrieb, in dem<br />
Jenni arbeitet, wollte zunächst<br />
keine Hauptschülerin. Aber ich<br />
habe mit ihr geübt, sich gekonnt<br />
zu präsentieren. Endlich hatte ich<br />
das Gefühl, mein Management-<br />
Wissen einmal sinnvoll einsetzen<br />
zu können. Und Jenni hat alles so<br />
toll aufgenommen, einen sehr<br />
guten Eindruck hinterlassen,<br />
durfte schließlich ein Praktikum<br />
machen und wurde dann genommen.<br />
Ich war so stolz auf sie. Und<br />
auch ein bisschen auf mich.<br />
Wenn Jenni ihre Sache gut<br />
macht, wenn sie mich nach einer<br />
Prüfung anruft und sagt, wie es<br />
gelaufen ist, sehe ich auch <strong>die</strong><br />
Früchte meiner Arbeit. Und Jenni<br />
fragt mich sehr oft um Rat. Nicht<br />
immer passt ihr meine Antwort.<br />
Umso mehr freue ich mich, wenn<br />
sie dann doch meine Anregung<br />
annimmt. Und sie zeigt mir: In<br />
Jugendlichen steckt unsere Zukunft<br />
und wenn man sie richtig<br />
fördert, werden sie auch gute,<br />
engagierte Mitarbeiter. Ein schöner<br />
Gedanke, der mir auch für<br />
meine Arbeit hilft.<br />
Auch <strong>Sie</strong> wollen sich für<br />
? Jugendliche engagieren?<br />
Die Bürgerstiftung Pfalz sucht<br />
ständig Ehrenamtliche für ihre<br />
Projekte. Ob „Lernpaten“, <strong>die</strong><br />
Kinder ab der 1. Klasse unterstützen,<br />
oder „Ausbildungspaten“,<br />
<strong>die</strong> sich um Haupt- und<br />
Realschüler während des letzten<br />
Schuljahres kümmern und<br />
<strong>die</strong>se während ihrer Berufsausbildung<br />
begleiten.<br />
Informationen: www.<br />
buergerstiftung-pfalz.de,<br />
✆ (0 63 49) 99 39 38.<br />
Ähnliche Projekte für Jugendliche<br />
gibt es aber auch in anderen<br />
Regionen, zum Beispiel:<br />
Hannover: www.ausbildungspaten-hannover.de,<br />
✆ (05 11) 30 03 44 83<br />
Kreis Recklinghausen:<br />
www.ausbildungspaten.de,<br />
✆ (0 23 61) 4 85 98 19<br />
Weitere Informationen: www.<br />
ausbildungspatenschaften.de<br />
14 1 / 2011
ich endlich<br />
unabhängig<br />
bin<br />
Wolfgang Kapeller<br />
Wolfgang Kapeller (65) aus Kitzingen<br />
hat sich selbstständig gemacht. Er ist<br />
verheiratet, hat zwei Söhne.<br />
Wie kann man in deinem Alter so ein Risiko<br />
eingehen? Das war <strong>die</strong> Reaktion von<br />
Freunden und Kollegen, als ich mit 52 meinen<br />
guten Posten als stellvertretender Chefredakteur<br />
einer Fachzeitschrift aufgab – und mich<br />
selbstständig machte. Für mich war es damals<br />
<strong>die</strong> einzige Möglichkeit. Ich wollte nicht bis<br />
zur Rente in der alten Tretmühle bleiben,<br />
wollte eine Herausforderung. Natürlich war<br />
<strong>die</strong> Gelegenheit günstig – im Verlag fand ein<br />
Generationenwechsel statt. Der neue, junge<br />
Chef legte auf uns Ältere keinen Wert. Ich<br />
handelte eine gute Abfindung aus – und bin<br />
gegangen. Die Abfindung war das Startkapital<br />
für mein neues Berufsleben. Und ich hatte<br />
Glück: Es lief von Anfang an sehr gut. Aber am<br />
wichtigsten war: Endlich war ich mein eigener<br />
Herr, spürte, wie gut mir <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />
tat. Keine einzige Nacht habe ich seitdem<br />
schlecht geschlafen; als ich noch angestellt<br />
war, war das anders: Immer nahm ich Probleme<br />
mit nach Hause.<br />
Jetzt mein eigener Chef zu sein, das empfinde<br />
ich nicht als Risiko. Im Gegenteil. Ich bin nicht<br />
mehr von den Entscheidungen anderer abhängig,<br />
genieße <strong>die</strong> Freiheit, nicht immer im Büro<br />
sitzen zu müssen. Neulich habe ich einfach<br />
einen Spaziergang gemacht, um über neue<br />
Projekte nachzudenken. Und ich bin wahnsinnig<br />
stolz auf mich, dass ich es bisher geschafft<br />
habe. Natürlich wird irgendwann <strong>die</strong> Rente<br />
kommen – aber das habe ich jetzt selbst in der<br />
Hand. Und es ist tröstlich, dass ich eine jüngere<br />
Geschäftspartnerin habe, <strong>die</strong> unser<br />
kleines Büro weiterführen wird.<br />
Wäre Selbstständigkeit auch etwas für<br />
? <strong>Sie</strong>? Dies sind <strong>die</strong> wichtigsten Fakten:<br />
Neu gegründete Firmen arbeiten meist erst<br />
nach 36 Monaten kostendeckend.<br />
Die Industrie- und Handelskammern (IHK)<br />
helfen Existenzgründern, zum Beispiel beim<br />
Erstellen eines Businessplans, der wieder<br />
Voraussetzung für einen Kredit ist.<br />
Auf www.existenzgruender.de und bei der<br />
Agentur für Arbeit (✆ 01801 555111) gibt es<br />
viele nützliche Informationen, auch für ältere<br />
Existenzgründer, z. B. auch Gründerdarlehen.<br />
1 / 2011<br />
15
UNSER LEBEN<br />
Friedhelm Ambaum (60, li.) ist als Konstruktionsleiter<br />
in Duisburg tätig. Er ist<br />
verheiratet, hat zwei Kinder, zwei Enkel.<br />
Unser Betrieb ist wie eine große Familie.<br />
Wir sind nur 90 Mitarbeiter und so kennt<br />
jeder jeden. Viele Kollegen sind für mich über<br />
<strong>die</strong> Jahre gute Freunde geworden. Da fährt<br />
man auch schon mal zusammen wandern.<br />
Oder man hilft sich, wenn es im Eigenheim<br />
etwas anzupacken gibt, beim Umzug oder<br />
Renovieren. Verständlich, dass ich überhaupt<br />
keinen Gedanken an <strong>die</strong> Rente verschwende.<br />
In dem großen Konzern, bei dem ich früher<br />
gearbeitet habe, war <strong>die</strong> Atmosphäre viel anonymer.<br />
Gemeinschaftssinn? Fehlanzeige! Hier<br />
ist es ganz anders. Gibt es bei einem Projekt<br />
ein Problem, werden alle zusammengetrommelt<br />
und dann finden wir auch eine Lösung.<br />
Aber natürlich muss man auch selbst viel dafür<br />
tun, dass der Zusammenhalt gefördert wird.<br />
Aus <strong>die</strong>sem Grund habe ich z. B. vor ein paar<br />
Jahren eine Laufsportgruppe gegründet. Ein<br />
harter Kern trifft sich jetzt immer freitags zum<br />
Joggen. Jedes Jahr melde<br />
ich unsere Firma auch<br />
beim Drachenbootrennen<br />
an. Besonders stolz bin<br />
ich darauf, dass immer<br />
genügend Frauen mitmachen.<br />
Und über all unsere<br />
Aktivitäten berichte ich<br />
dann in einer Mitarbeiterzeitschrift,<br />
<strong>die</strong> ich mit<br />
einer Kollegin sogar in<br />
meiner Freizeit gestalte.<br />
So viel Spaß macht es<br />
mir, zu arbeiten.<br />
Mich<br />
motiviert,<br />
dass<br />
wir im<br />
Betrieb<br />
wie eine<br />
große<br />
Familie<br />
sind<br />
Mich<br />
motiviert,<br />
dass<br />
ich<br />
mein<br />
eigenes<br />
Geld<br />
ver<strong>die</strong>ne<br />
Hildegard Dreymüller (64,<br />
geschieden, drei Kinder) aus<br />
Wittlich ist Gruppenberaterin<br />
bei Tupperware.<br />
Als unsere jüngste Tochter<br />
flügge war, versuchte ich mit<br />
52 Jahren wieder als Sekretärin<br />
zu arbeiten, so wie vor der Familienpause.<br />
Aber trotz vieler Kurse<br />
und Weiterbildungen hatte ich<br />
keine Chance. Doch ich wollte<br />
arbeiten, wollte mich nicht damit<br />
abfinden, dass ich mich bis zur<br />
Rente maximal mit Mini-Jobs<br />
herumschlagen konnte. Die Rettung<br />
war eine Tupper-Party. Als<br />
ich <strong>die</strong> Beraterin beobachtete,<br />
dachte ich auf einmal: Das kannst<br />
du auch! Ich machte erst eine Art<br />
Praktikum und meldete mich dann<br />
für Schulungen an. Schnell merkte<br />
ich, dass ich Verkaufstalent habe.<br />
Und das zahlt sich aus. Jede Dose<br />
mehr, <strong>die</strong> ich verkaufe, steigert<br />
mein Einkommen.<br />
Und das ist auch zwingend notwendig.<br />
Denn ich muss meinen<br />
Lebensunterhalt selbst ver<strong>die</strong>nen<br />
– vor einiger Zeit haben mein<br />
Mann und ich uns getrennt. Was<br />
war ich froh, dass ich zur rechten<br />
Zeit <strong>die</strong>sen Job fand. Aber am<br />
schönsten war, dass ich Erfolg<br />
hatte, dass ich es allein schaffte. In<br />
kürzester Zeit stieg ich zur Gruppenberaterin<br />
auf, mit gutem Ver<strong>die</strong>nst<br />
und einem Mercedes als<br />
Firmenwagen. Hätte ich in<br />
meinem alten Beruf weitergearbeitet,<br />
wäre ich finanziell nicht annähernd<br />
so erfolgreich gewesen.<br />
Mein Alter empfinde ich in <strong>die</strong>sem<br />
Beruf sogar als Vorteil. Jüngere<br />
Frauen müssen sich nebenbei um<br />
<strong>die</strong> Familie kümmern, den Stress<br />
habe ich nicht. Ans Aufhören<br />
denke ich darum noch lange nicht!<br />
Dafür macht mir meine Arbeit<br />
einfach viel zu viel Spaß.<br />
Viele Frauen über 50 überschätzen ihre Rentenansprüche. Im<br />
? Durchschnitt bekommt eine Frau heute gerade etwa 500 Euro<br />
Rente im Monat. Vor allem Geschiedene und Frauen mit wenig<br />
Berufsjahren haben sehr geringe Ansprüche. Deshalb:<br />
Jedes Jahr Berufstätigkeit zählt. Ein Jahr Durchschnittsver<strong>die</strong>nst<br />
erhöht <strong>die</strong> spätere monatliche Rente um gut 27 Euro (im Westen).<br />
Und wer einen 400-Euro-Job hat, sollte auf <strong>die</strong> Versicherungsfreiheit<br />
verzichten, denn dann zählt der Mini-Job auch für <strong>die</strong> Rente.<br />
Ganz wichtig: an <strong>die</strong> private Vorsorge denken, z. B. Riester-Vertrag.<br />
16 1 / 2011
Volle Konzentration<br />
auf Ihre Gesundheit.<br />
Christine Küpper (54) aus Burgwedel<br />
arbeitet als Erzieherin. <strong>Sie</strong> ist verheiratet,<br />
hat zwei Kinder und ein Enkelkind.<br />
Wenn ich nach einem anstrengenden Tag<br />
im Kindergarten nach Hause komme und<br />
mich an meine Staffelei stelle, dann geht es<br />
mir gut. Die Malerei ist mein Ventil, mein<br />
Elixier. Etwas, das mich total entspannt und<br />
nach dem ich lange gesucht habe. Vor sechs<br />
Jahren war ich an dem Punkt, ich fühlte mich<br />
ausgebrannt, der Arbeitsalltag stresste mich<br />
total. Ich musste einen Ausgleich finden, um<br />
überhaupt weiter arbeiten zu können. Und<br />
das, obwohl Erzieherin mein Traumberuf ist<br />
und ich ihn immer wieder wählen würde. Aber<br />
wenn man 17 oder 18 ist, denkt man nicht<br />
darüber nach, wie es ist, wenn man älter wird<br />
und arbeiten muss. Ich habe häufig große<br />
Rückenprobleme, auch durch das lange Sitzen<br />
auf den kleinen Kinderstühlchen. Dazu der<br />
Lärm. Und <strong>die</strong> Kinder, <strong>die</strong> zu Recht meine<br />
ganze Aufmerksamkeit fordern. Das geht ganz<br />
schön an <strong>die</strong> Substanz. Aber wenn ich male, ist<br />
Stille. Dieses Alleinsein ist wie ein kostbarer<br />
Schatz. Beim Malen vergesse ich alles, kann<br />
meine Gefühle ausdrücken. Und manchmal<br />
muss dabei auch all der Frust, all <strong>die</strong> Anspannung<br />
raus. Wie gut, dass<br />
ich <strong>die</strong>ses Ventil für mich<br />
gefunden habe. Mittlerweile<br />
verkaufe ich sogar<br />
meine Bilder. Wer hätte<br />
das gedacht? Und das<br />
motiviert mich gleich<br />
noch mehr, weil ich<br />
merke, dass sich <strong>die</strong>ser<br />
Erfolg wieder positiv auf<br />
meine Arbeit im Kindergarten<br />
auswirkt. Ich bin<br />
viel zufriedener und<br />
gelassener.<br />
Lesen <strong>Sie</strong> weiter<br />
Mich<br />
motiviert,<br />
dass<br />
ich<br />
einen<br />
Ausgleich<br />
zum<br />
Stress<br />
fand<br />
✃<br />
Die Konzentration macht den Unterschied:<br />
Doppelherz system OMEGA-3 KONZENTRAT enthält<br />
besonders hoch konzentrierte Omega-3-Fettsäuren –<br />
und kann einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung Ihrer<br />
Gesundheit leisten.<br />
• Aus hochgereinigten Seefischölen<br />
• Mit 300 mg EPA und 200 mg DHA<br />
• Nur 1 Kapsel täglich<br />
Für <strong>die</strong> Herzgesundheit<br />
Für Herz und Gefäße sowie <strong>die</strong> Balance<br />
der Blutfettwerte<br />
Für Lern- & Denkfähigkeit<br />
Kann den Gehirnstoffwechsel und <strong>die</strong><br />
Funktion der Nervenzellen unterstützen<br />
In Schwangerschaft & Stillzeit<br />
Unterstützt <strong>die</strong> normale kindliche<br />
Entwicklung<br />
* Herkömmliche Fischöl-Produkte<br />
ent<strong>halten</strong> 30% Omega-3-Fettsäuren<br />
Die Kraft der zwei Herzen.<br />
1 / 2011<br />
Zur Erinnerung für Ihre Apotheke: PZN 6132725<br />
(Pharma-Zentral-Nummer)<br />
17
UNSER LEBEN<br />
Die meisten<br />
wissen nicht,<br />
wie lange<br />
sie arbeiten<br />
müssen<br />
87 % der Deutschen wissen<br />
nicht genau, wann sie in Rente<br />
gehen können und wie sich<br />
<strong>die</strong> Rente mit 67 auswirkt.<br />
DIE FAKTEN: Nur noch 2011 gelten<br />
<strong>die</strong> bisherigen Altersgrenzen. Ab 2012<br />
müssen alle, <strong>die</strong> 1947 oder später geboren<br />
sind, länger arbeiten. Nämlich für jedes<br />
Geburtsjahr danach einen Monat länger als<br />
der 65. Geburtstag, um Rente ohne Abschlag<br />
zu er<strong>halten</strong>. Wer also 1950 geboren wurde,<br />
kann mit 65 und vier Monaten in Rente<br />
ohne Abschläge gehen. Wer vor <strong>die</strong>sem<br />
Termin gehen will, muss Abschläge<br />
hinnehmen: 0,3 % der Rente für jeden Monat<br />
früher, maximal 18 %. Die Tabelle zeigt so<br />
auch, wann frühestens Rente möglich ist.<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 20202021<br />
20222023202420252026<br />
1946<br />
1947 (+1)<br />
1948 (+2)<br />
1949 (+3)<br />
1950 (+4)<br />
1951 (+5)<br />
1952 (+6)<br />
0<br />
3,6<br />
7,2<br />
10,8<br />
14,4<br />
18<br />
0<br />
0<br />
3,6<br />
7,2<br />
10,8<br />
14,4<br />
18<br />
0<br />
3,6<br />
7,2<br />
10,8<br />
14,4<br />
0<br />
3,6<br />
7,2<br />
10,8<br />
0<br />
3,6<br />
7,2<br />
0<br />
3,6 0<br />
1953 (+7)<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1954 (+8)<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1955 (+9)<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1956 (+10)<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1957 (+11)<br />
Zahlen in<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1958 Klammern zeigen<br />
<strong>die</strong> Monate, <strong>die</strong><br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1959 (+1) über den 65.<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
1960 (+2)<br />
hinaus gearbeitet<br />
werden muss.<br />
18 14,4 10,8 7,2 3,6 0<br />
Rentenabschlag in %. Beispiel: Wer 1952 geboren ist, 2015 in Rente will, hat 7,2 % Kürzung.<br />
MESSE 66<br />
KOMMEN & SPASS HABEN<br />
Haben <strong>Sie</strong> vom 11. bis 13. März schon etwas vor? Denn dann öffnet<br />
in München wieder Deutschlands größte Messe für alle über 50 – <strong>die</strong><br />
„Messe 66“. Ob Vorträge über Gesundheit, Gespräche mit bekannten<br />
Ärzten oder neue Angebote von Wellness-Hotels, ob Mode für Ältere<br />
oder wertvolle Informationen rund um Rente und Geld, ob Kreuzfahrten,<br />
leckere Lebensmittel aus vielen Regionen oder bequemer wohnen<br />
im Alter – wer sich umfassend informieren will, was das Leben über 50<br />
bequemer und reicher macht, sollte an einem der Tage nach München<br />
in <strong>die</strong> Hallen des M,O,C kommen.<br />
Über 350 Aussteller bieten dort ein wahrhaft tolles Programm: Vorträge,<br />
Podiumsdiskussionen, Musik und Show, vieles zum Genießen. Und<br />
das Beste: Alles ist auf 50<strong>plus</strong> zugeschnitten – einfach perfekt. Wie in<br />
den Vorjahren auch werden wieder viele Prominente auf den verschiedenen<br />
Bühnen hautnah zu sehen sein.<br />
Und wenn <strong>Sie</strong> Lust haben, <strong>die</strong> Redaktion von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> zu besuchen<br />
– auch wir sind auf der Messe 66.<br />
Nochmals im Überblick <strong>die</strong> wichtigsten Daten: Die Messe 66 ist vom<br />
11. bis 13. März im M,O,C, Lilienthalallee 40 in München-Freimann.<br />
Geöffnet täglich von 10 bis 17 Uhr. Nähere<br />
Informationen unter: www.<strong>die</strong>-66.de<br />
Kommen <strong>Sie</strong> nach München und verleben <strong>Sie</strong><br />
wunderschöne und informative Stunden.<br />
18 1 / 2011
DAS KENNEN SIE AUCH!<br />
Angelika Euler hat vier Kinder und sechs Enkel und erzählt<br />
jeden Monat aus ihrem alltäglich turbulenten Leben.<br />
Wir müssen wieder<br />
warten lernen<br />
Foto: Kurt Steinhausen (1), Shutterstock (1), Fotolia (1)<br />
Erdbeeren! Jetzt im Winter?<br />
Es ist eine verkehrte Welt. Alles scheint<br />
durcheinandergeraten zu sein. Früher<br />
gab es Erdbeeren bei uns im Juni. Und<br />
dazu, am Waldrand und hinten im Garten,<br />
<strong>die</strong> winzigen Wald-Erdbeeren, deren Geschmack so<br />
unvergleichlich aromatisch war, dass ich ihn bis heute<br />
nicht vergessen habe. Irgendwie konnten wir damals<br />
noch warten. Die Menschen fieberten regelrecht der Zeit<br />
entgegen, wenn ihr Lieblingsobst oder Gemüse wieder<br />
auf Feldern oder Bäumen wachsen würde. Kirschen<br />
zum Beispiel gab es auch nur im Juni. Sonst nie. Ich<br />
saß oben im Baum, der im Garten meiner Tante stand,<br />
und hängte sie mir über <strong>die</strong> Ohren. Und mit den Kernen<br />
veranstalteten wir ein „Wettspucken“: Wer am weitesten<br />
spucken konnte, hatte gewonnen.<br />
Frühkartoffeln dagegen gab’s im Mai. Dazu aß man<br />
frischen grünen Salat, der – wie passend – „Maikönig“<br />
hieß. Wir Kinder liebten ihn! Wir hätten ihn sicher auch<br />
noch gern im Herbst gegessen, aber da wuchs er nun mal<br />
nicht mehr. Deshalb mussten wir mit Chinakohl vorliebnehmen.<br />
Und mit roten Rüben. Auch gut! Wir Kinder<br />
wussten ganz genau, was wann reif war. Am Gemüse<br />
auf dem Tisch und am Obst in der Schale konnten wir<br />
<strong>die</strong> Jahreszeiten ablesen. Gab es zum Beispiel Spargel,<br />
wussten wir, <strong>die</strong> Sommerferien sind nicht mehr weit.<br />
Heute dagegen muss zu jeder Jahreszeit<br />
alles verfügbar sein, weil niemand mehr warten kann.<br />
Und darum müssen Erdbeeren aus Israel, Spargel aus<br />
Südafrika und Kartoffeln aus Ägypten importiert werden.<br />
Wie traurig. Denn wer immer alles haben kann, bringt<br />
sich ja um das große Glück der Vorfreude!<br />
Was Vorfreude ist, erlebte ich als Kind ständig. Zum<br />
Beispiel, wenn unsere Mutter ein Huhn kaufte. Die<br />
Hühner-Schnitzel gab es nur am Sonntag. Darauf freuten<br />
Jetzt frische<br />
Erdbeeren<br />
meine Schwester und ich uns schon<br />
Tage im Voraus! Bis dahin schlachtete<br />
meine Mutter den Rest des Huhns aus<br />
und es reichte für unsere vierköpfige<br />
Familie eine halbe Woche! Ausgekochte<br />
Innereien für <strong>die</strong> Suppe gab’s am Mittwoch,<br />
Beinchen am Donnerstag, Geflügelreis am Samstag. Und<br />
jedes Gericht war ein Hochgenuss. Der Höhepunkt war<br />
natürlich das Schnitzelstück am Sonntag. Heute dagegen<br />
kannst du immer Schnitzel essen. Man hat geradezu<br />
den Eindruck, Schnitzel wachsen auf Bäumen oder<br />
alle essbaren Tiere bestehen überhaupt nur noch aus<br />
Schnitzelfleisch! Wo bleibt eigentlich der<br />
Rest der Hühner? Wahrscheinlich klein<br />
gehackt, vermischt und rosa eingefärbt<br />
in irgendeiner „Putenwurst“.<br />
Zum Glück existiert aber doch<br />
noch ein Para<strong>die</strong>s, aus dem mich<br />
keiner vertreiben kann – mein<br />
Garten! Er gibt mir zurück, was ich so<br />
vermisse. Die Lust am ungeduldigen,<br />
freudigen Warten – auf das erste<br />
Schneeglöckchen am<br />
Zaun,<br />
auf <strong>die</strong> erste Himbeere, <strong>die</strong><br />
rot wird am Strauch. Wie<br />
süß schmeckt gerade sie!<br />
Fast wie ein Kuss, s, auf<br />
den man auch<br />
gewartet hat, bis<br />
der richtige Mund<br />
zu einem kam …<br />
Ach, und dabei<br />
wollte ich doch<br />
eigentlich entlich nur<br />
einkaufen<br />
gehen. en.<br />
1 / 2011<br />
19
GESUND & FIT<br />
NEUE SERIE<br />
Diese <strong>Rezepte</strong><br />
Ob hoher Blutdruck, Osteoporose oder Herzinfarkt: Gerade bei Krankheiten, <strong>die</strong><br />
empfehlen<br />
sich ab 50 häufen, spielt <strong>die</strong> Ernährung <strong>die</strong> entscheidende Rolle, um gesund zu<br />
Arzte<br />
werden bzw. zu bleiben. Wie<br />
man Beschwerden durch clevere Auswahl von<br />
Lebensmitteln lindert oder sogar heilt, zeigt unsere neue Ernährungs-Serie.<br />
Auf Okinawa müsste<br />
man wohnen. Nirgendwo<br />
sonst auf<br />
der Welt leben <strong>die</strong><br />
Menschen gesünder,<br />
<strong>halten</strong> <strong>die</strong> Bewohner mühelos<br />
ihr Idealgewicht und bleiben bis<br />
ins hohe Alter geistig <strong>fit</strong>. Ihre<br />
Knochen sind ungewöhnlich<br />
stabil, <strong>die</strong> Arterien jung. Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall kommen<br />
ebenso selten vor wie Altersdiabetes<br />
oder Demenz.<br />
Mehr noch: Fast 600 der 1,3 Mil-<br />
20 1 / 2011
70<br />
Mrd. Euro<br />
zahlen <strong>die</strong><br />
Krankenkassen<br />
jedes<br />
Jahr, um ernährungsbedingte<br />
Krankheiten<br />
zu<br />
behandeln.<br />
Quelle:<br />
Bundesregierung<br />
Fotos: Corbis (1), Stockfood (3), Getty (3), Foodcollection (1)<br />
lionen Bewohner der japanischen<br />
Inselgruppe sind über<br />
100 Jahre alt – fünfmal so viele<br />
wie in Deutschland.<br />
Doch was hält Herz<br />
und Hirn der Pazifik-<br />
Insulaner zeitlebens<br />
derart vital? Der Frage<br />
gingen Altersforscher<br />
der japanischen<br />
Ryukyu-Universität<br />
in einer Langzeit-Untersuchung<br />
(„Hundertjährigen-Stu<strong>die</strong>“)<br />
nach. Die verblüffend<br />
einfache Antwort: <strong>Sie</strong><br />
essen gesund!<br />
Typische Mahlzeiten<br />
auf Okinawa bestehen –<br />
neben Meeresfrüchten, Algen<br />
und Reis – beispielsweise aus<br />
Süßkartoffeln,<br />
Tofu,<br />
Karotten,<br />
Bittergurken,<br />
Bohnen und Spinat.<br />
All das wird schonend und<br />
fettarm zubereitet (gedämpft,<br />
kurz gebraten). Rund 700<br />
Gramm Gemüse und Obst – vor<br />
allem Gemüse! – kommen so<br />
täglich zusammen. Doppelt so<br />
viel wie hierzulande!<br />
Aber auch hier in Europa stoßen<br />
Wissenschaftler immer häufiger<br />
auf eine ganz enge Verbindung<br />
zwischen dem, was man<br />
isst, und dem Zustand der Gesundheit.<br />
Und <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
sind ebenso beeindruckend:<br />
Rund ums Mittelmeer sind<br />
Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />
viermal seltener als in Deutschland,<br />
Großbritannien oder<br />
Skandinavien, wie das „Monica“-<br />
Projekt der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) zeigte, eine<br />
der größten Stu<strong>die</strong>n der Wissenschaftsgeschichte.<br />
Das hilft Augen, Herz & Co.<br />
Ärzte wissen: Einzelne Lebensmittel helfen dabei,<br />
bestimmte Organe gezielt zu stärken.<br />
AUGEN<br />
Aprikosen<br />
ent<strong>halten</strong> den Bio-<br />
Farbstoff Betakarotin,<br />
der <strong>die</strong> Sehkraft fördert.<br />
BLASE<br />
Cranberrys<br />
ent<strong>halten</strong> neben sogenannten<br />
Proanthocyanidinen<br />
auch Vitamin<br />
C. Beides wirkt wie ein<br />
antibakterielles Schutzschild<br />
für <strong>die</strong> sensible<br />
Schleimhaut der Blase.<br />
DARM<br />
Milchsäurebakterien<br />
aus Naturjoghurt schützen<br />
den Darm, stärken<br />
<strong>die</strong> Abwehr und beugen<br />
Verstopfung vor.<br />
GALLE<br />
Chicorée<br />
regt dank des Bitterstoffs<br />
Intybin den Gallenfluss<br />
an, verbessern<br />
so <strong>die</strong> Verdauung.<br />
Besonders niedrig ist <strong>die</strong> Sterblichkeit<br />
auf Kreta. Hauptgrund:<br />
Kaum ein älterer Bewohner dort<br />
hat verkalkte Arterien.<br />
„Die traditionelle Mittelmeerkost<br />
mit Gemüse, Hülsenfrüchten,<br />
Getreide, Fisch und Olivenöl<br />
liefert eben sehr viele<br />
gesunde Nährstoffe“, erklärt<br />
Prof. Dr. Andreas Pfeiffer, Ernährungsexperte<br />
an der Berliner<br />
Charité und am Deutschen Institut<br />
für Ernährungsforschung,<br />
das Phänomen der Kreter.<br />
Schade, dass Kreta und Okinawa<br />
so weit weg liegen, denken<br />
<strong>Sie</strong> jetzt? Dabei können<br />
auch <strong>Sie</strong> noch heute von den gewonnenen<br />
Erkenntnissen pro<strong>fit</strong>ieren.<br />
Denn: Gesund essen<br />
funktioniert nicht nur vorbeugend.<br />
Mit einer Art Koch-Therapie<br />
lassen sich viele sogenannte<br />
Zivilisationserkrankungen<br />
GEHIRN<br />
Walnüsse<br />
stecken voller<br />
B-Vitaminen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Nerven stärken, Konzentration<br />
und Gedächtnis<br />
verbessern. Das Vitamin<br />
E in Nüssen schützt<br />
zusätzlich <strong>die</strong> Gefäße.<br />
GEFÄSSE<br />
Haferflocken<br />
fischen schädliches LDL-<br />
Cholesterin aus dem<br />
Blut und sorgen für eine<br />
geregelte Verdauung.<br />
HAUT<br />
Kieselsäure<br />
in Hirse kräftigt das<br />
Bindegewebe und<br />
unterstützt jugendliches<br />
Aussehen.<br />
HERZ<br />
Knoblauch<br />
verdünnt das Blut,<br />
erweitert <strong>die</strong> Gefäße,<br />
senkt <strong>die</strong> Blutfette und<br />
hemmt Entzündungen<br />
– kurz: Die Knolle ist<br />
perfekt fürs Herz!<br />
KNOCHEN<br />
Hartkäse<br />
wie Emmentaler oder<br />
Parmesan ist eine Top-<br />
Quelle für das Knochenmineral<br />
Kalzium.<br />
LEBER<br />
Artischocken<br />
stärken mit Bitterstoffen<br />
<strong>die</strong> Verdauung und<br />
helfen der Leber, ihre<br />
Zellen zu regenerieren.<br />
NIEREN<br />
2 l Wasser<br />
– über den Tag verteilt –<br />
helfen den Nieren beim<br />
Reinigen des Blutes.<br />
ZÄHNE<br />
Grüner Tee<br />
festigt mit Katechinen<br />
das Zahnfleisch und<br />
härtet dank Fluorid<br />
<strong>die</strong> Zähne.<br />
1 / 2011<br />
21
„Was am Mittelmeer<br />
aufgetischt wird, ist<br />
top für <strong>die</strong> Blutgefäße.“<br />
Prof. Andreas Pfeiffer, Berliner Charité<br />
Zu viel Fett:<br />
60–80 g pro<br />
Tag würden<br />
reichen.<br />
Tatsächlich<br />
konsumieren<br />
wir oft<br />
das Doppelte.<br />
Übrigens:<br />
Eine<br />
Bratwurst hat<br />
schon 43 g.<br />
linder oder sogar heilen. Gute<br />
Beispiele dafür sind:<br />
Bluthochdruck (siehe rechts),<br />
Diabetes Typ 2,<br />
Gicht,<br />
hohe Blutfettwerte,<br />
Osteoporose,<br />
Rheuma<br />
und Probleme mit Magen und<br />
Darm, etwa Verstopfung.<br />
Was genau man bei <strong>die</strong>sen Beschwerden<br />
essen und trinken<br />
sollte und was nicht, beantwortet<br />
unsere neue Ernährungsserie,<br />
<strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Ausgabe startet.<br />
Sogar nach so einschneidenden<br />
Ereignissen wie einem<br />
Herzinfarkt verhindert <strong>die</strong> Therapie<br />
mit Gemüse & Co. Schlimmeres.<br />
Die große französische<br />
Lyon-Herz-Stu<strong>die</strong> beweist: „Mediterrane<br />
Kost, <strong>die</strong> reich an Omega-3-Fettsäuren<br />
ist, kann <strong>die</strong><br />
Wiederholungsgefahr eines Infarkts<br />
um 40 % senken“, erklärt<br />
der Charité-Mediziner Pfeiffer.<br />
Experten wie er sind sich sicher,<br />
vor allem der hohe Anteil<br />
pflanzlicher Lebensmittel macht<br />
<strong>die</strong> Mittelmeerküche, aber auch<br />
<strong>die</strong> Kost der Bewohner von Okinawa<br />
so gesund. Grund sind<br />
Tausende von verschiedenen<br />
Inhaltsstoffen, <strong>die</strong> so vielfältig<br />
und geballt nur in Pflanzen vorkommen.<br />
Davon gelten folgende<br />
als besonders wertvoll:<br />
• Ballaststoffe: kurbeln <strong>die</strong><br />
Verdauung an, <strong>halten</strong> <strong>die</strong> Arterien<br />
frei. Zudem senken sie den<br />
Cholesterinspiegel, schützen<br />
vor Dickdarmkrebs und reduzieren<br />
das Risiko für Alterszucker<br />
(Diabetes Typ 2) um 28 %.<br />
„Einer der größten<br />
Nutzen von Ballaststoffen<br />
ist, dass sie<br />
sehr gut sättigen, dabei<br />
aber kaum Kalorien<br />
liefern“, ergänzt<br />
Professor Hans Hauner,<br />
Direktor des El-<br />
se-Kröner-Fresenius-<br />
Zentrums für<br />
BMI* über<br />
25 in %<br />
der Bevölkerung<br />
60<br />
56<br />
40<br />
Ernährungsmedizin<br />
der TU München.<br />
Ballaststoffe sind also auch perfekt,<br />
um ein paar Pfunde abzunehmen.<br />
Gute Lieferanten sind<br />
1999 2009<br />
Vollkornprodukte, Gemüse,<br />
Obst, Hülsenfrüchte.<br />
• Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
(z. B. Carotinoide, Flavonoide,<br />
Phytoöstrogene): „<strong>Sie</strong> fördern<br />
den Stoffwechsel, schützen vor<br />
Arteriosklerose und helfen sogar<br />
dabei, bestimmte Krebserkrankungen<br />
zu verhindern“, so<br />
Professor Hans Hauner.<br />
• Vitamine und Mineralstoffe:<br />
Selbst hundert Jahre nach Entdeckung<br />
des ersten Vitamins finden<br />
Forscher immer noch laufend<br />
neue Wirkungen.<br />
Olivenöl und Fisch<br />
schützen das Herz<br />
Eine im September 2010 vorgestellte<br />
Stu<strong>die</strong> der Universität<br />
Oxford zeigte, dass ein Cocktail<br />
aus B-Vitaminen altersbedingten<br />
Hirnschwund um bis zu<br />
50 % bremst.<br />
Magnesium bessert laut einer<br />
kürzlich veröffentlichten US-Stu<strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Funktion der Lunge.<br />
Und eine Anfang 2010 vorgestellte<br />
Auswertung von zwei<br />
Dutzend Stu<strong>die</strong>n ergab, dass ein<br />
hoher Vitamin-D-Spiegel das<br />
Risiko für Diabetes halbiert.<br />
Nur schlechte Fette machen<br />
dick, gute Fette wie Olivenöl regulieren<br />
etwa den Cholesterinspiegel<br />
auf ein gesundes Maß.<br />
Extrem gesund sind auch <strong>die</strong><br />
Immer dicker<br />
Mehr Übergewichtige<br />
bedeuten auch<br />
mehr Menschen mit<br />
Bluthochdruck.<br />
Fettsäuren aus Meeresfischen.<br />
„Diese<br />
Omega-3-Fette verbessern<br />
<strong>die</strong> Elastizität<br />
43<br />
der Blutgefäße und<br />
wirken Entzündungen<br />
entgegen. So<br />
schützen sie beispielsweise<br />
vor Herzrhythmusstörungen<br />
und<br />
plötzlichem Herztod“,<br />
bestätigt der Berliner<br />
Ernährungsmediziner Pfeiffer.<br />
Im gleichen Maße, wie immer<br />
mehr Stoffe identifiziert werden,<br />
<strong>die</strong> gesund <strong>halten</strong> und heilen,<br />
entdecken Ärzte <strong>die</strong> Stoffe, <strong>die</strong><br />
den Körper schädigen. Ganz<br />
oben steht dabei Zucker. Diese<br />
einfachen Kohlenhydrate stecken<br />
etwa in Gebäck, Limonaden, Süßigkeiten.<br />
Isst man viel davon,<br />
wandelt der Körper Zucker rasch<br />
in Fett um. Wundert es da, dass<br />
Zuckerhaltiges in der Asia- und<br />
Mittelmeerküche kaum eine Rolle<br />
spielt? All <strong>die</strong>se Erkenntnisse<br />
machen klar: Was man isst und<br />
trinkt, hat einen enormen Einfluss<br />
darauf, wie gesund und <strong>fit</strong><br />
man sich fühlt. Und das Schöne<br />
daran ist: Jeder hat es selbst in<br />
der Hand, mit Messer und Gabel<br />
sich und seinem Körper Gutes zu<br />
tun (siehe Übersicht). Fangen <strong>Sie</strong><br />
noch heute damit an!<br />
ESSEN & TRINKEN SIE<br />
SICH GESÜNDER!<br />
Die nächsten Folgen<br />
Folge 2: Diabetes Typ 2<br />
Folge 3: Verstopfung<br />
Folge 4: Hohe Blutfettwerte<br />
Folge 5: Osteoporose<br />
Folge 6: Rheuma<br />
Folge 7: Gicht<br />
* Der BMI ist eine Maßzahl, um das Gewicht zu bewerten. Er berechnet sich mit <strong>die</strong>ser Formel:<br />
Körpergewicht in kg : (Körpergröße × Körpergröße in m). Normal ist ein Wert zwischen 20 und 25.<br />
22 1 / 2011
DIESE REZEPTE EMPFEHLEN ÄRZTE<br />
FOLGE 1<br />
Das hilft bei hohem Blutdruck<br />
JEDEN<br />
TAG<br />
ESSEN<br />
3 × am Tag<br />
Gemüse<br />
100 g<br />
Salat<br />
2 Stück<br />
Obst<br />
2–3 Portionen<br />
Fisch/Woche<br />
1 Riegel<br />
dunkle Schokolade<br />
25 g<br />
Nüsse<br />
Stiller Killer wird Bluthochdruck (über 140 zu 90 mm<br />
Hg) oft genannt. Zu Recht, denn man spürt nicht, wie<br />
er im Verborgenen <strong>die</strong> Blutgefäße im Körper schädigt<br />
und auf <strong>die</strong>se Weise sprunghaft das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />
Demenz, Nierenversagen und Augenschäden erhöht. Zum<br />
Glück kann man viel dafür tun, dass es nicht so weit kommt.<br />
Zwei Dinge sind bei zu hohem Blutdruck aber ganz entscheidend:<br />
• Übergewicht reduzieren: Jedes Kilo weniger senkt den Blutdruck um etwa 2 mmHg,<br />
weil das Herz nicht mehr jede Fettzelle mit Blut versorgen muss.<br />
• Salzarm kochen: Salz bindet Wasser im Blut. Und das erhöht <strong>die</strong> Menge Flüssigkeit, <strong>die</strong><br />
das Herz durch den Körper pumpen muss. Außerdem verengt Salz bei 40 % der Menschen<br />
mit hohem Blutdruck <strong>die</strong> Gefäße und erhöht so ebenfalls den Druck. Stu<strong>die</strong>n zeigen, wer mit<br />
5 Gramm Salz am Tag auskommt (1 gestr. TL), senkt seinen Blutdruck um bis zu 6 mmHg.<br />
Achtung: In den 5 Gramm ist auch das versteckte Salz in Brot, Wurst, Soßen usw. ent<strong>halten</strong>.<br />
Blutdruck unter 120 80<br />
gilt als ideal. Werte bis 130 zu 85<br />
bezeichnen Ärzte als normal, bis 139<br />
zu 89 als „noch“ normal. Ab 140 zu<br />
90 wird Blutdruck als krankhaft eingestuft<br />
und muss behandelt werden.<br />
BITTE NICHT ESSEN<br />
Blutdruck<br />
richtig messen<br />
1. Fünf Minuten vorher ausruhen<br />
2. Manschette anlegen<br />
3. Handgelenk auf Herzhöhe <strong>halten</strong><br />
4. Automatische Messung starten<br />
5. Nach 5 Minuten Ruhe wiederholen<br />
FERTIGPRODUKTE: ETWA PIZZA, SOSSEN UND KONSERVEN.<br />
FLEISCH & FISCH: GERÄUCHERTES UND GEPÖKELTES.<br />
KNABBEREIEN: CHIPS, SALZSTANGEN, GESALZENE NÜSSE<br />
Bewegen hilft auch!<br />
3 bis 4 Mal pro Woche 30 Minuten<br />
moderater Ausdauersport, etwa zügiges<br />
Spazierengehen, Radfahren oder<br />
Schwimmen, senkt den Blutdruck sehr<br />
effektiv um bis zu 7 mmHg!<br />
MEIN MERKZETTEL!<br />
Beim Einkaufen bitte daran denken:<br />
Gemüse<br />
Salat<br />
Obst<br />
Kräuter<br />
Gut sind (frisch oder tiefgefroren): Brokkoli,<br />
Erbsen, Grünkohl, Kartoffeln, Pilze,<br />
Spinat, Rosenkohl, Tomaten, Zwiebeln.<br />
Gut sind Chicorée, Feldsalat, Kopfsalat,<br />
Paprika, Portulak, Rucola, Rote Bete.<br />
Gut sind Aprikosen, Apfel, Banane, Beeren<br />
(auch TK), Birne, Kiwis, Orange, Papaya.<br />
Gut sind (frisch oder tiefgefroren) Basilikum,<br />
Schnittlauch, Petersilie.<br />
Hier ausschneiden und als Erinnerung in <strong>die</strong> Geldbörse
DIESE REZEPTE EMPFEHLEN ÄRZTE<br />
1. BLUTHOCHDRUCK<br />
DAS SOLLTEN<br />
SIE TRINKEN<br />
Grünen Tee<br />
Hibiskus-Tee<br />
Rote-Bete-Saft<br />
Granatapfelsaft<br />
Mineralwasser<br />
weniger als 100 mg<br />
Natrium pro Liter<br />
[ ]<br />
Ein tolles Rezept gegen<br />
Bluthochdruck. Wer mag, isst<br />
dazu ein Baguette mit<br />
Oliven oder Walnüssen.<br />
Kräuter<br />
statt Salz<br />
Würzig essen ohne Salz? Na klar,<br />
z. B. mit <strong>die</strong>sen frischen Kräutern:<br />
Basilikum<br />
+<br />
Tomaten<br />
Bohnenkraut<br />
+<br />
Hülsenfrüchte<br />
Estragon<br />
+<br />
Artischocken, Blumenkohl,<br />
Eier, Fisch, Fleisch<br />
Koriander<br />
+<br />
Hähnchen, Gemüsepfannen<br />
=<br />
Salz gespart<br />
Ratatouille gegen Bluthochdruck<br />
Für 2 Personen:<br />
1/2 Hähnchen • 1 kl. Aubergine • 1 gr. Zucchini • 1 rote Zwiebel • 2 Tomaten<br />
1 kleine rote Paprika • 1 Knoblauchzehe • 1/2 TL Tomatenmark • 1/2 TL<br />
Paprikapulver • Olivenöl • 100 ml Gemüsebrühe • Pfeffer • 1/4 Bund Basilikum<br />
1. Hähnchen vierteln,<br />
waschen, trocken tupfen.<br />
Aubergine, Tomaten,<br />
Paprika, Zucchini waschen<br />
und putzen. Zwiebel<br />
schälen. Das ganze<br />
Gemüse in grobe Stücke<br />
schneiden. Knoblauch<br />
schälen und halbieren.<br />
2. Hähnchenteile pfeffern<br />
und in einer Pfanne in<br />
heißem Öl goldbraun<br />
anbraten, danach<br />
herausnehmen.<br />
3. Zwiebel, Aubergine<br />
und Zucchini anbraten.<br />
Paprika, Knoblauch<br />
zugeben, kurz mitbraten,<br />
dann Tomatenmark<br />
zugeben, mit Brühe<br />
ablöschen. Tomaten<br />
mit hineinsetzen, mit<br />
Paprikapulver und<br />
Pfeffer würzen.<br />
4. Hähnchenteile mit<br />
Hautseite nach oben aufs<br />
Gemüse legen, bei 180 °C<br />
Unter- und Oberhitze 30<br />
bis 40 Min. schmoren. Mit<br />
Basilikum servieren.<br />
Tipp: <strong>Sie</strong> wollen noch<br />
ein paar Kalorien<br />
einsparen? Lassen <strong>Sie</strong><br />
<strong>die</strong> Haut beim Hähnchen<br />
weg. Denn hier versteckt<br />
sich das meiste Fett.<br />
Pro Portion: 590 kcal, 63 g Eiweiß, 34 g Fett, 190 mg Cholesterin, 1 BE/KE<br />
Zubereitung: 60 Minuten<br />
MEIN MERKZETTEL!<br />
Fisch Gut sind: Seefische wie Makrele, Hering,<br />
Lachs. Oder Süßwasserfische wie Forellen.<br />
Beide liefern viel Omega-3-Fettsäuren.<br />
Kakao Gut: Dunkle Schokolade mit mind. 70 %<br />
Kakao oder Trinkschokolade ohne Zucker.<br />
Nüsse<br />
Gut: Haselnüsse, Mandeln, Macadamia<br />
oder Walnüsse. Tipp: Nuss-Mix kaufen.<br />
Getränke Gut sind: Mineralwasser mit weniger als<br />
100 mg Natrium pro Liter.<br />
Apfel- oder Orangensaft für Schorlen,<br />
Früchte-Tee, Gemüse-Saft.<br />
Tagebuch führen<br />
Schreiben <strong>Sie</strong> täglich Ihre Blutdruckwerte<br />
auf, wie viel Sport <strong>Sie</strong> getrieben haben, was<br />
<strong>Sie</strong> gegessen haben usw. So bekommt man<br />
ein Gefühl dafür, was dem Blutdruck guttut<br />
und was ihn in <strong>die</strong> Höhe treibt.<br />
Sich entspannen lernen<br />
Um 12 % sinkt der Blutdruck, wenn <strong>Sie</strong><br />
meditieren und sich gezielt entspannen.<br />
Denn das beruhigt den Sympathikus, den<br />
Nerv, der das Herz antreibt.<br />
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GESUND & FIT<br />
Spaß auf<br />
dem Eis<br />
Wenn kristallklare Eiszapfen an den Bäumen hängen und <strong>die</strong> Sonne<br />
schimmernde Reflexe in den Schnee zaubert, dann heißt es:<br />
ab nach draußen – spazieren gehen, Schlittschuh laufen oder sogar mal<br />
einen Eisstock über den gefrorenen See schlittern lassen. So wie<br />
Heiko Schlierenkamp, der am Wörthsee ein Wintermärchen erlebte.<br />
tille. Eiskalte Stille. le<br />
Nur der kräftige Wind<br />
ist zu<br />
hören, der<br />
Schneegriesel über <strong>die</strong><br />
dicke Eisfläche des Wörthsees treibt. Und<br />
das Knirschen n bei jedem Schritt, den <strong>die</strong><br />
Füße<br />
vorsichtig auf dem Eis setzen. Dann<br />
vonfe<br />
fern, rn,vo<br />
vom anderen Ufer, ein„<br />
„schrrrrrp,<br />
schrrrrrp, schrrrrrp“ – als ob mitten auf<br />
dem See ein Autofahrer das Eis von der<br />
vorderen Scheibe kratzt. Schrrrrrp,<br />
schrrrrrp, schrrrrrp. Zu sehen ist nichts,<br />
obwohl der heftige Wind <strong>die</strong> Geräusche<br />
direkt ins Ohr bläst.<br />
Kurz nach halb sechs zeigt <strong>die</strong> Uhr am<br />
Kirchenturm von Bachern am Wörthsee.<br />
Selbst den Sternen ist es bei gut zwölf<br />
Grad unter null zu kalt zum Funkeln.<br />
26 1/<br />
/20<br />
2011
Eis-Traum<br />
auf zehn<br />
Zentimetern<br />
So dick sollte <strong>die</strong> Eisschicht<br />
eines zugefrorenen<br />
Sees sein – dann kann<br />
beim Pirouetten-Drehen<br />
(fast) nichts passieren.<br />
1 / 2011<br />
27
GESUND & FIT<br />
Die schneeweiß gepuderten Eichen,<br />
Linden und Kastanien auf<br />
den sanften Voralpenhügeln rings<br />
um den See lassen sich allenfalls<br />
erahnen. Genauso wie <strong>die</strong> in großer<br />
Entfernung flackernden zwei<br />
winzigen Leuchtpunkte, <strong>die</strong> trotz<br />
der Kälte neugierig machen und<br />
scheinbar mitten auf dem See stehen.<br />
„<strong>Sie</strong> können ruhig übers Eis<br />
gehen“, hatte der Wirt vom Haus<br />
Mutz in Bachern beim Hinausgehen<br />
noch gesagt, „es hält.“<br />
Jetzt bloß kein Spagat!<br />
Etwas mulmig ist einem dann<br />
aber doch, als man sich mit jedem<br />
Schritt vom vermeintlich sicheren<br />
Ufer entfernt, dick eingemummelt<br />
in Daunenjacke, Skihose und gefütterte<br />
Winterstiefel, angelockt<br />
von den winzigen Lichtern dort,<br />
schräg drüben.<br />
Zuerst wird jeder Schritt noch<br />
ganz vorsichtig gesetzt, bloß keinen<br />
unfreiwilligen Spagat machen.<br />
Und immer schön nah am<br />
Ufer bleiben. Links erstreckt sich<br />
Bachern, rechts <strong>die</strong> ufernahe, kleine<br />
Mausinsel, <strong>die</strong> mit ihren dicht<br />
stehenden Bäumen noch den Blick<br />
auf <strong>die</strong> ganze Weite des Wörthsees<br />
versperrt. Doch dann, mit jedem<br />
Schritt, öffnet sich ein kaum zu<br />
beschreibendes Winterpanorama:<br />
fahles Mondlicht, das von Eis und<br />
Schnee gespiegelt wird, ein paar<br />
Wolken, schemenhaft erscheint<br />
das Ufer am anderen Ende des<br />
Sees – und aus den zwei Lichtpunkten<br />
sind ein knappes Dutzend<br />
Leuchtkegel geworden, <strong>die</strong> Tausende<br />
winzige funkelnde Reflexe<br />
aufs nächtliche Eis zaubern.<br />
Eine gute Stunde und fast vier<br />
Kilometer Eis-Wanderung später<br />
entpuppen sich <strong>die</strong> Lichtpunkte<br />
als – Bau-Scheinwerfer! <strong>Sie</strong> thronen<br />
auf gut drei Meter langen Eisenstangen,<br />
<strong>die</strong> jemand in das Eis<br />
gerammt hat. Zwei davon gehören<br />
Thomas Bernhard, dem Wirt<br />
von Raabe’s Wirtshaus in Steinebach.<br />
„Es klingt komisch; aber<br />
<strong>die</strong> Scheinwerfer gehören zur<br />
Grundausstattung des Eisstockschießens“,<br />
erklärt er, während<br />
er gleichzeitig auf den frischen<br />
Neuschnee flucht, der sein hell<br />
erleuchtetes Spielfeld langsam<br />
einzuschneien droht. Denn seit<br />
gut einer halben Stunde schneit<br />
es – ganz romantisch.<br />
Neben Thomas Bernhard stehen<br />
drei weitere Männer und<br />
vier Frauen. Alle um <strong>die</strong> 60, alles<br />
Teilnehmer seines Schnupperkurses<br />
„Eisstockschießen“. „Klar<br />
kenne ich Eisstockschießen. Aus<br />
dem Fernsehen. Am tollsten finde<br />
ich, wenn <strong>die</strong> mit dem Besen<br />
immer so hektisch vor dem runden<br />
Gleitstein herfegen“, erklärt<br />
einer von ihnen, Peter Fröhlich<br />
(61) aus Seligenstadt. „Das heißt<br />
aber Curling und ist etwas ganz<br />
anderes“, verbessert ihn seine<br />
Frau Caroline (59). Doch bevor<br />
Streit entsteht, schenkt Thomas<br />
Bernhard den Fröhlichs und den<br />
anderen fünf Eisstock-Neulingen<br />
erst mal einen Becher schwarzen<br />
Tee ein – mit Pott-Rum.<br />
Wie ein Wintersportzentrum<br />
mit einem Hauch gemütlicher<br />
Campingplatz-Atmosphäre (Plasg<br />
g , p g ( )<br />
Wie ein Diamantenfeld funkelt <strong>die</strong> verschneite<br />
28 1 / 2011
tiktische und Stühle, Thermoskannen,<br />
Henkelmänner) wirkt <strong>die</strong><br />
Eisfläche am Westufer des Wörthsees.<br />
Während Thomas Bernhard<br />
(„schrrrrrp, schrrrrrp, schrrrrrp“)<br />
mit Schneeschieber und langem<br />
Eisenhaken <strong>die</strong> Spielfläche frisch<br />
präpariert, sprinten einige Meter<br />
weiter links vier ältere Eishockeyspieler<br />
in voller Montur einem<br />
störrischen Puck hinterher – das<br />
Licht lockt noch weitere aufs Eis.<br />
Gleich daneben dreht ein Mädchen<br />
auf edlen weißen Schlittschuhen<br />
zarte Pirouetten.<br />
Thomas Bernhard dampft jetzt<br />
trotz Kälte von der Anstrengung.<br />
Neugierig begutachten seine<br />
Der feine Unterschied:<br />
Beim Curlen<br />
(Foto) mit<br />
20-Kilo-Gewicht<br />
setzen<br />
<strong>die</strong> Spieler das<br />
Knie auf dem<br />
Eis ab. Beim<br />
Eisstockschießen<br />
bleibt es<br />
in der Luft.<br />
Schüler ihr Spielgerät: den Eisstock-Körper<br />
mit Laufsohle und<br />
Stiel. Daneben stehen acht weitere<br />
Laufsohlen in einem Ständer – in<br />
Bayern heißt das „Plattentragerl“.<br />
Und jede <strong>die</strong>ser flachen Unterlegscheiben<br />
mit einer anderen Oberfläche:<br />
„Je härter <strong>die</strong> Laufsohle,<br />
desto schneller der Schuss“, erklärt<br />
Bernhard, der seit 37 Jahren<br />
aktiver Eisstock-Schütze (es heißt<br />
wirklich so) ist. In der Natureis-<br />
Saison – zwischen Anfang Januar<br />
und April – steht er täglich gut<br />
drei Stunden auf dem Eis.<br />
„Achtung Herrschaften“, ruft er<br />
schließlich, „alle mal herhören:<br />
Vor dem Versuch stellen Rechtshänder<br />
ihren rechten Fuß auf das<br />
Standeisen hier, das ist der Metallrahmen,<br />
den ich ins Eis eingelassen<br />
habe“, und dabei zeigt Bernhard<br />
auf ein gitterrostähnliches<br />
Gebilde, das er kunstvoll im Eis<br />
verankert hat. In seiner rechten<br />
Hand hält er seinen eigenen<br />
Wettkampf-Eisstock,<br />
einen exakt für<br />
seine Hand geformten<br />
Holzgriff. Geschmeidig<br />
schwingt er jetzt seinen<br />
Wurfarm fast bis in<br />
<strong>die</strong> Waagerechte nach<br />
hinten. Als der rechte<br />
Arm wieder nach vorne<br />
schnellt, drückt sich<br />
Bernhard kraftvoll mit<br />
seinem Standbein vom<br />
Standeisen ab. Und kurz<br />
bevor der Eisstock aufsetzt,<br />
macht er mit dem<br />
linken Bein einen kleinen<br />
Ausfallschritt nach<br />
links und begleitet das<br />
ganze Prozedere mit<br />
einem lang gezogenen<br />
„Jaaaaaaa!“.<br />
Bernhards Eisstock<br />
bleibt genau an der Daube,<br />
einem kreisrunden,<br />
zwölf Zentimeter großen<br />
Hartgummipuck<br />
liegen. Und der liegt nächste Seite).<br />
gut und gerne 30 Meter<br />
vom Schützen Bernhard entfernt.<br />
„Boah“, raunt Caroline Fröhlich<br />
anerkennend und widmet sich<br />
dann wieder ihrer Aufgabe: alle<br />
Namen mit Kreide auf <strong>die</strong> Schiefertafel<br />
neben sich zu schreiben,<br />
p , ,<br />
Eisfläche im hellen Licht der Scheinwerfer<br />
<strong>die</strong> Thomas Bernhard extra dafür<br />
auf einen der Stühle gestellt hat.<br />
„<strong>Sie</strong>ht leicht aus“, meint ihr Mann,<br />
der sich schnell einen der fünf anderen,<br />
etwas abgenutzt wirkenden<br />
Eisstöcke greift und zum Standeisen<br />
marschiert. Etwa 500 Euro<br />
kostet ein guter Eisstock-Körper,<br />
Gesellig statt<br />
olympisch<br />
Eisstockschießen und<br />
Curling ähneln Boule bzw.<br />
Boccia – <strong>die</strong> Spieler versuchen<br />
ein Ziel (Gummiring,<br />
Zielfeld) mit einem<br />
Spielgerät (Eisstock,<br />
Curlingstein) zu treffen<br />
oder <strong>die</strong>sem möglichst<br />
nah zu kommen.<br />
Hauptunterschied<br />
zwischen dem Eisstockschießen<br />
– dessen Wurzeln<br />
bis in <strong>die</strong> Steinzeit<br />
zurückreichen – und<br />
dem gut 500 Jahre alten<br />
Curling (seit Nagano<br />
1998 olympisch) sind<br />
Spielgeräte und <strong>die</strong><br />
Feldmaße im Detail (siehe<br />
1 / 2011<br />
29
GESUND & FIT<br />
Eisstock oder<br />
Curling?<br />
Eisstöcke bestehen aus<br />
Metall-Körper, Kunststoffoder<br />
Gummi-Laufsohle,<br />
Stiel (Holz, Kunststoff) und<br />
wiegen etwa 5 kg.<br />
Curlingsteine sind aus<br />
Granit, wiegen ca. 20 kg.<br />
Eisstock-Spielfelder messen<br />
ca. 40 × 3 m (gespielt<br />
wird auf Eis, Asphalt,<br />
Kunststoff). Curling-Felder<br />
sind ca. 45 × 5 m groß.<br />
In Deutschland gibt es<br />
34.000 Eisstock-Spieler<br />
in 1.300 Vereinen; Curling:<br />
30 1 / 2011<br />
pro Laufsohle kommen noch 30<br />
Euro dazu. Wer Eisstock-Schießen<br />
als Hobby entdeckt, sollte zudem<br />
in spezielle Eisstock-Schuhe mit<br />
einer Gummirillen-Sohle (etwa<br />
120 Euro) investieren.<br />
Macht man im Urlaub<br />
einen Schnupperkurs<br />
(etwa 15 Euro je Person)<br />
wie <strong>die</strong> Fröhlichs,<br />
bekommt man<br />
das passende Schuhwerk<br />
oder spezielle<br />
Überzieher für <strong>die</strong><br />
Schuhe ausgeliehen.<br />
Doch jetzt will es<br />
Peter Fröhlich wissen.<br />
Als Hobbykegler<br />
kennt er den richtigen<br />
Armschwung,<br />
denkt er wahrscheinlich.<br />
Locker nimmt<br />
er den gut fünf Kilo<br />
schweren Eisstock,<br />
holt langsam mit<br />
800 Aktive in 18 Klubs. dem rechten Arm<br />
aus, schwingt nochmals<br />
den Arm, hält kurz in der<br />
Waagerechten inne und lässt dann<br />
dem Spielgerät seinen Lauf – nach<br />
drei Metern bleibt der Stockkörper<br />
trotzig stehen.<br />
W<br />
er beim Eisstock-<br />
Schießen friert,<br />
der verliert. Immer“<br />
Thomas Bernhard, Gastwirt am Wörthsee<br />
„Das ist ganz normal beim ersten<br />
Mal“, tröstet Bernhard. Und<br />
tatsächlich: Nach fünf Versuchen<br />
landet auch Peter Fröhlichs blauer<br />
Eisstock regelmäßig im wohnzimmergroßen<br />
Zielfeld, das exakt<br />
18 Quadratmeter misst.<br />
Puck ins Visier nehmen<br />
Jetzt wird es ernst, von nun an<br />
zählt jeder Versuch. Die Bernhard-<br />
Truppe spielt vier gegen vier, den<br />
klassischen Eisstock- Wettbewerb<br />
für Mannschaften. Abwechselnd<br />
visiert dabei jeweils ein Spieler<br />
der zwei Teams den kleinen gelben<br />
Hartgummi-Puck in 30 Meter<br />
Entfernung an.<br />
Erst wenn alle acht Spieler ihre<br />
Versuche gemacht haben, werden<br />
<strong>die</strong> Punkte gezählt: für den Eis-<br />
Die Seen rund um den<br />
Starnberger See (Information:<br />
08151 906060,<br />
www.sta5.de) bieten ideale<br />
Voraussetzungen für<br />
einen Aktiv-Urlaub<br />
stock, der am nächsten zur Daube<br />
steht, gibt es drei Punkte. Der<br />
zweit-, dritt- und viertbeste Stock<br />
erhält jeweils zwei Punkte. Im Optimalfall<br />
kann ein Team pro Kehre<br />
(das ist ein Durchgang) neun<br />
Punkte erzielen.<br />
Immer selbstverständlicher gleiten<br />
<strong>die</strong> Eisstöcke ins Zielfeld, streifen<br />
<strong>die</strong> knallgelbe Daube oder drücken<br />
gegnerische Stöcke an den<br />
Rand. Und wer den Spaß – und <strong>die</strong><br />
raschen Fortschritte der Anfänger<br />
– beobachtet, will natürlich mitspielen.<br />
Doch Thomas Bernhard<br />
sagt: „Geht leider nicht. Die Teams<br />
sind komplett. Aber vielleicht bekommen<br />
wir ja noch Zuwachs.“<br />
Immerhin schenkt er einen Becher<br />
Tee mit Rum ein.<br />
Mittlerweile ist es kurz nach acht<br />
Uhr. Immer mehr Menschen trauen<br />
sich zum Abend-Spaziergang<br />
auf den eisigen Wörthsee. Neugierig<br />
scharen sie sich um Bernhards<br />
Spielrunde. „Können wir auch mal<br />
einen Versuch machen?“, fragen<br />
Spielfreude, <strong>die</strong> ansteckt<br />
fünf Neuankömmlinge, <strong>die</strong> sich<br />
vom Spaß der Fröhlichs und ihrer<br />
Mitspieler anstecken lassen.<br />
Das ist <strong>die</strong> Chance – also drei gegen<br />
drei, das reicht für ein neues<br />
Mannschaftsspiel.<br />
Die fünf Neuen nicken und Thomas<br />
Bernhard lässt sich nicht lange<br />
bitten: Schnell hat er mit Peter<br />
Fröhlich ein zweites Spielfeld<br />
ins Eis gefräst. „Den Schnee runterkratzen<br />
müsst ihr aber selbst“,<br />
sagt er lachend und drückt mir den<br />
Foto: Look (3), Corbis/Veer (1), Masterfile (1)
leichten Schneeschieber aus Alu<br />
in <strong>die</strong> Hand. Schrrrrrp, schrrrrrp,<br />
schrrrrrp – immer wieder gehe ich<br />
während des Eiskratzens gedanklich<br />
<strong>die</strong> Bewegungsabläufe durch:<br />
rechten Fuß fest aufs Standeisen,<br />
Ausfallschritt mit links, Eisstock<br />
wie eine Bowlingkugel gefühlvoll<br />
in <strong>die</strong> Waagerechte nach hinten<br />
schwingen, aber was macht man<br />
dann?<br />
Hektisch schaue ich rüber zu<br />
Thomas Bernhard. Und erkenne<br />
sofort den entscheidenden Trick:<br />
ganz flach den Eisstock anschieben,<br />
aber das rechte Knie eben<br />
nicht wie beim Curling aufsetzen.<br />
Alles kapiert, es kann endlich losgehen.<br />
Oder vorher lieber noch einen<br />
Becher Tee mit Rum?<br />
Wie <strong>Sie</strong> bei Minusgraden<br />
warm & gesund bleiben<br />
Frauen frieren<br />
schnell, es sei denn,<br />
sie kennen <strong>die</strong>se<br />
Tipps für kalte Tage:<br />
Gefütterte Winterschuhe,<br />
am besten<br />
mit Aluminium-Einsätzen<br />
in den Gummi-<br />
Sohlen tragen.<br />
Wer durch Tiefschnee<br />
muss, sollte<br />
wasserdichte Gamaschen<br />
aus Nylon<br />
anziehen – das hält<br />
<strong>die</strong> Hosenbeine trocken,<br />
z. B. das Modell<br />
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Cirque Gaiter Unisex,<br />
ab ca. 55 Euro.<br />
Ski-Funktions-<br />
Unterwäsche (ideal:<br />
Woll-Kunstfaser-Mix)<br />
unter dicker Winter-<br />
Oberbekleidung<br />
tragen. Gute Unterhemden<br />
ab ca. 40<br />
Euro, lange Unterhosen<br />
ab ca. 30 Euro.<br />
Wichtig: Fleeceoder<br />
Wollmütze aufsetzen<br />
– über den Kopf<br />
verliert der Körper<br />
40 % Körperwärme.<br />
Dünne Handschuhe<br />
mitnehmen, mit nahtfreier<br />
griffiger Handfläche<br />
(Leder-Kunstfaser-Mix),<br />
z. B. von<br />
Reusch oder adidas,<br />
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Taschenofen einstecken<br />
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10 cm großes, flaches<br />
Metallstück im Stoffsäckchen,<br />
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Dieses Arzneimittel enthält 79 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong><br />
Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker. MCM Klosterfrau, 1 / 2011 31 50606 Köln.
GESUND & FIT<br />
DerMythos<br />
gesunde Vitamine<br />
Von Vitaminen kann man nicht genug bekommen, denken <strong>Sie</strong>? Neuste<br />
Forschungen entlarven das als Gerücht. Wie andere Behauptungen<br />
über Vitamin C, A und D übrigens auch. Acht überraschende Fakten.<br />
Je mehr Vitamine der Körper<br />
bekommt, umso gesünder ist er.<br />
FALSCH. Zwar sind Vitamine<br />
lebenswichtige Substanzen. Aber man<br />
braucht davon nur bestimmte Mengen,<br />
damit alles im Körper optimal<br />
funktioniert. Eine normale, ausgewogene<br />
Ernährung* reicht völlig aus.<br />
Multivitamin-Präparate sind<br />
eine gute Alternative.<br />
FALSCH. Ohne Mangel schaden<br />
zusätzliche künstliche Vitamine<br />
wahrscheinlich mehr, als sie nutzen.<br />
Skandinavische Forscher stellten als<br />
Folge der Einnahme sogar eine<br />
höhere Sterblichkeit fest. Vermutet<br />
man einen Mangel, sollte man mit<br />
einem Arzt oder Ernährungsberater<br />
sprechen, wie man mit richtiger<br />
Ernährung alles abdecken kann.<br />
Bio-Obst hat mehr Vitamine.<br />
STIMMT ZWAR, aber <strong>die</strong> Unterschiede zu konventionellem<br />
Obst und Gemüse sind in der Regel weniger groß<br />
als gedacht. Viel wichtiger als <strong>die</strong> Anbaumethode ist,<br />
wie reif Obst und Gemüse bei der Ernte sind und wie<br />
schnell sie in den Handel gelangen. Ein gutes Beispiel:<br />
Reift eine Orange in der prallen Sonne, kann sie bis zu<br />
50 % mehr Vitamin C ent<strong>halten</strong> als eine Frucht, <strong>die</strong> am<br />
selben Baum, aber im Halbschatten wächst. Und: Je<br />
länger Obst und Gemüse nach der Ernte lagert, umso<br />
weniger Vitamine sind ent<strong>halten</strong>. Tipp: Frische, reife<br />
Produkte kaufen, <strong>die</strong> gerade Saison haben und aus der<br />
Region stammen (kurze Transportwege)!<br />
Gemüse hat kaum noch Vitamine,<br />
weil <strong>die</strong> Böden ausgelaugt sind.<br />
FALSCH. Diese oft gehörte Behauptung gehört absolut<br />
ins Reich der Märchen. Vitamine stecken nicht im<br />
Boden, <strong>die</strong> Pflanzen bilden sie während des natürlichen<br />
Wachsens in ihren Zellen.<br />
Foto: Stockfood (1)<br />
* Täglich je 2 Portionen Obst, Gemüse/Salat, Milch/<br />
Milchprodukte, 3 Portionen Vollkorn, 2 EL Öl oder Butter.<br />
Wöchentlich je 2 Portionen Fisch und Fleisch,<br />
2 Eier, 1 Portion Hülsenfrüchte.<br />
32 1 / 2011
Vitamin C hilft<br />
gegen Erkältungen.<br />
JEIN. Man muss differenzieren:<br />
Einer Erkältung<br />
vorbeugen kann man mit<br />
Vitamin C nicht. Hat man<br />
aber schon Schnupfen,<br />
verschwindet er ein bisschen<br />
schneller (laut Stu<strong>die</strong><br />
um 6 %), wenn man Vitamin<br />
C einnimmt – der Körper<br />
verbraucht dann davon<br />
mehr, um seine Abwehrkräfte<br />
zu regenerieren.<br />
Sehr gute natürliche Quellen<br />
für Vitamin C sind:<br />
Sanddornsaft, rote Paprika,<br />
Rosenkohl, Grünkohl, Fenchel,<br />
Kiwi, Papaya, Orangen-<br />
und Zitronensaft.<br />
Ältere brauchen<br />
mehr Vitamine.<br />
STIMMT. Ab etwa 50<br />
nimmt <strong>die</strong> Fähigkeit des<br />
Darms, Vitamine aufzunehmen,<br />
langsam ab. Bei Vitamin<br />
B12 liegt das beispielsweise<br />
daran, dass der<br />
Körper mit den Jahren<br />
weniger Magensäure produziert,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Aufnahme<br />
wichtig ist. Hinzu<br />
kommt: Im Alter bildet<br />
der Körper bis zu 50 %<br />
weniger Vitamin D in der<br />
Haut. Den Mangel kann<br />
man leicht beheben, etwa<br />
indem man einfach 50 %<br />
länger täglich in der Sonne<br />
bleibt (etwa 40 Minuten).<br />
TANKEN SIE<br />
ENERGIE<br />
Foto: ?????, 2mm Abstand ???<br />
Vitamin-Mangel kann<br />
man im Blut messen.<br />
JEIN. Bei einigen Vitaminen, z. B. Vitamin C, D und<br />
E, stimmt das. Bei anderen Vitaminen, etwa Vitamin A<br />
und B12, müssen Ärzte spezielle Tests durchführen,<br />
um den Status zuverlässig zu bestimmen. Kassen<br />
zahlen nur bei konkretem Verdacht eines Mangels.<br />
Vitamine kann man nicht überdosieren.<br />
FALSCH. Fett-, aber auch wasserlösliche Vitamine<br />
reichert der Körper an. So können große Mengen<br />
Vitamin C sogar das Risiko für Krebs erhöhen. Dabei<br />
hatte der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling in<br />
den 1970ern genau das Gegenteil behauptet: dass<br />
mehrere Gramm Vitamin C am Tag Krebs vorbeugen<br />
würden. Heute weiß man: Zu viel Vitamin C setzt spezielle<br />
Mechanismen der körpereigenen Abwehr außer<br />
Kraft. Linus Pauling bekam übrigens Prostatakrebs.<br />
biovital dynamic B12 –<br />
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SGESUND & FIT<br />
„Bis zum<br />
Happy End<br />
dauerte es<br />
20 Jahre“<br />
Wo ist <strong>die</strong> nächste<br />
Toilette? Jahrelang schwirrte<br />
Christine Hauck nur<br />
<strong>die</strong>ser eine Gedanke durch den<br />
Kopf. Weil ihre schwere<br />
Blasenschwäche jeden Tag zum<br />
Spießrutenlauf machte.<br />
Und heute? Ist <strong>die</strong> 62-Jährige<br />
fast beschwerdefrei. Hier<br />
erzählt sie ihre<br />
Geschichte.<br />
Blasenschwäche kann viele Ursachen<br />
haben – ange fangen bei Schwangerschaf ten bis<br />
zu Hormonmangel nach den Wechseljahren.<br />
34 1 / 2011
Hätte ich das alles damals vor<br />
43 Jahren geahnt ... Ich war<br />
gerade 19 und hatte wenige<br />
Monate zuvor meine Tochter<br />
zur Welt gebracht. Auf einem Faschingsball<br />
tanzte ich ausgelassen. Und<br />
dann plötzlich waren Slip, Beine, Kleid<br />
klatschnass. In Tränen aufgelöst sprang<br />
ich ins nächste Taxi und fuhr nach Hause.<br />
Heute weiß ich, <strong>die</strong>s war das erste<br />
Warnsignal für <strong>die</strong> Schwäche meines<br />
Beckenbodens nach der Geburt. Mit<br />
ein paar einfachen Übungen hätte ich<br />
den Muskel damals wieder stärken<br />
können. Aber vor über 40 Jahren sagte<br />
uns Frauen das niemand.<br />
Immer der eine Gedanke<br />
Und ich vergaß das „Ereignis“ wieder.<br />
Bis ich 40 war. Da begann es erneut;<br />
doch <strong>die</strong>ses Mal weit weniger spektakulär.<br />
Ich merkte, wie ich immer wieder<br />
mal ein Tröpfchen Harn verlor. In allen<br />
möglichen Situationen, beim Gehen, Sitzen,<br />
Heben, Stehen. Natürlich war mir<br />
das unangenehm, aber ich dachte, so ist<br />
das nun mal, wenn man älter wird. Ein<br />
Irrtum! Anfangs war es ja auch noch ganz<br />
harmlos. Aber im Laufe der nächsten<br />
Jahre wurde es immer<br />
mehr. Schon mit Ende<br />
40 schaffte ich es oft<br />
nicht mehr bis zur Toilette.<br />
So sehr ich mich<br />
auch bemühte: Spürte<br />
ich den Drang, fing es<br />
auch schon an zu laufen.<br />
Zuhause war es<br />
noch einigermaßen erträglich,<br />
denn da hatte<br />
ich ja mein Bad in der<br />
Nähe – und Kleidung<br />
zum Wechseln. Aber<br />
unterwegs wurde meine<br />
Blasenschwäche<br />
zum gewaltigen Problem.<br />
So seltsam das<br />
Interessante<br />
Zahlen<br />
37 %<br />
aller Frauen<br />
über 60<br />
haben eine Blasenschwäche.<br />
92 %<br />
sind inkontinent, weil unter<br />
anderem ihre Beckenboden-<br />
Muskulatur zu schwach ist.<br />
5 %<br />
im Nachhinein auch klingen mag – zwei<br />
Jahrzehnte lang kreisten meine Gedanken<br />
nur um <strong>die</strong> Fragen: Wo ist <strong>die</strong> nächste<br />
Toilette? Wie schnell bin ich da? Ist<br />
sie frei, wenn ich sie brauche?<br />
Kein Wunder, dass ich mich wohler<br />
fühlte, wenn ich meine „Anlaufstationen“<br />
direkt im Blick hatte. War ich<br />
unterwegs, wusste ich genau, in welchen<br />
Cafés und Kaufhäusern es saubere<br />
Toiletten gab. Ich hatte sogar regelrechte<br />
WC-Favoriten entlang meiner<br />
Einkaufsroute durch <strong>die</strong> Innenstadt.<br />
Und mindestens genauso wichtig war:<br />
für den Notfall immer ein Täschchen mit<br />
Vorlagen bei mir zu haben. Mit etwa 45<br />
Jahren hatte ich angefangen, sie zu tragen<br />
– es ging nicht anders. Nie bin ich<br />
ohne sie aus dem Haus gegangen. Das<br />
wäre eine Katastrophe gewesen! Und so<br />
deponierte ich <strong>die</strong> kleinen Täschchen mit<br />
den Vorlagen überall: im Handschuhfach,<br />
in der Handtasche, im Schreibtisch,<br />
in einem Schränkchen in der Damentoilette<br />
meiner ehemaligen Firma.<br />
Trotzdem: Im Laufe der Jahre zog ich<br />
mich mehr und mehr zurück. Ich hörte<br />
auf, Squash und Tennis zu spielen. Sogar<br />
in <strong>die</strong> Berge ging ich mit meinen<br />
Freunden kaum noch. Musste ich öfter<br />
in den Büschen verschwinden, war das<br />
nicht nur mir lästig. Auch <strong>die</strong> Männer,<br />
mit denen ich unterwegs war, reagierten<br />
oft ungeduldig. Das hat mich belastet.<br />
Mein Mann war da zum Glück ganz<br />
anders. Er versteht und<br />
gehen ledidlich<br />
zum Arzt wegen<br />
ihrer Inkontinenz!<br />
unterstützt mich bis<br />
heute, wo er nur kann.<br />
Wenn wir beispielsweise<br />
gleichzeitig auf <strong>die</strong><br />
Toilette müssen, ist es<br />
für ihn selbstverständlich,<br />
mich vorzulassen.<br />
Auch <strong>die</strong> Zärtlichkeit<br />
hat nie gelitten. Zum<br />
Glück.<br />
Genauso offen wie<br />
mit ihm konnte ich mit<br />
meinen engsten Freundinnen<br />
über meine Blasenschwäche<br />
sprechen.<br />
Da wurde mir bewusst,<br />
wie viele Frauen ähn-<br />
Heilkräuter in<br />
neuer Qualität:<br />
Arzneitee im<br />
Pyramidenbeutel.<br />
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GESUND & FIT<br />
liche Probleme haben. Gerade<br />
deshalb darf Blasenschwäche<br />
kein Tabu sein, dafür sind<br />
einfach viel zu viele davon betroffen.<br />
Und niemand sollte<br />
sich dafür genieren. Es ist eh<br />
schon belastend genug.<br />
Das sage ich heute. Ohne<br />
dass ich im Nachhinein genau<br />
erklären kann, warum ich nicht<br />
schon mit Anfang 40 zum Arzt gegangen<br />
bin. Die Zeiten waren damals einfach<br />
anders. Blasenschwäche galt unter<br />
Frauen als Schicksal, das viele traf,<br />
<strong>die</strong> ein Kind geboren hatten. Ich hatte<br />
<strong>die</strong> Beschwerden irgendwie akzeptiert<br />
– und mich damit arrangiert.<br />
Pläne schmieden nach OP<br />
Bis vor zwei Jahren. Gerade mal 60<br />
und soeben in Rente, wurde meine<br />
Blasenschwäche so stark, dass es<br />
manchmal unkontrolliert wie ein Wasserfall<br />
aus mir herausfloss.<br />
Ich war verzweifelt. So konnte es nicht<br />
weitergehen. Erst jetzt, nach fast 20 Jahren<br />
Blasenschwäche, vertraute ich mich<br />
einem Arzt an. Er riet mir dringend, mich<br />
an das Beckenbodenzentrum München<br />
zu wenden. Es genieße einen exzellenten<br />
Ruf und <strong>die</strong> Chefärztin, Prof. Ursula<br />
Peschers, sei Gynäkologin und Urologin<br />
in einem – eine seltene Ausnahme. Hätte<br />
ich mich doch schon viel früher dazu<br />
entschieden! Frau Peschers strahlte so<br />
Christine<br />
Hauck erzählt<br />
offen über ihre<br />
Blasenschwäche,<br />
damit andere<br />
ihre Fehler nicht<br />
wiederholen<br />
viel Kompetenz aus. Vom ersten<br />
Augenblick an merkte ich,<br />
hier bist du richtig. Ich konnte<br />
ihr alles genau schildern,<br />
wann ich Harn verlor, wie lange<br />
schon, wie viel usw. Und<br />
es tat so gut, von ihr zu hören:<br />
<strong>Sie</strong> sind nicht allein, sondern<br />
eine ganz typische Frau! Schon<br />
hundertfach hatte sie ähnliche Geschichten<br />
erzählt bekommen – und<br />
schlug vor, es mit gezielter Beckenboden-Gymnastik<br />
zu versuchen.<br />
Ein Jahr trainierte ich einmal <strong>die</strong> Woche<br />
rund 50 Minuten lang im Beckenbodenzentrum.<br />
Die Physiotherapeutin<br />
zeigte mir auch, wie ich zuhause, etwa<br />
beim Bügeln, Telefonieren oder Fernsehen,<br />
sogar beim Busfahren meinen<br />
Beckenboden stärken kann, ohne dass<br />
andere etwas bemerken.<br />
Leider hat es nichts mehr gebracht. Ich<br />
hatte zu viele wertvolle Jahre verstreichen<br />
lassen. Mein Appell daher an junge<br />
Mütter von heute: Fangt gleich nach der<br />
Geburt mit Beckenbodengymnastik an<br />
und übt ein Leben lang weiter!<br />
Trotzdem gibt es auch für mich ein<br />
kleines, nein sogar ein großes Happy<br />
End: Mitte 2010 bekam ich während<br />
einer OP ein sogenanntes Vaginalband<br />
(TVT) eingesetzt. Es besteht aus einem<br />
speziellen Kunststoff und stabilisiert<br />
das Bindegewebe rund um <strong>die</strong> Harnröhre.<br />
Und tatsächlich: Urin geht mir<br />
Hilfsmittel bei<br />
schwacher Blase<br />
• Einlagen sehen aus wie Damen-Binden,<br />
sind aber viel saugfähiger; für leichte<br />
bis mittlere Inkontinenz.<br />
• Vorlagen sind Einlagen und Einwegslip in<br />
einem; bei schwerer Blasenschwäche.<br />
• Gesetzliche Kassen übernehmen Kosten<br />
nur nach ärztlicher Verordnung und nur bis<br />
zu einem Festbetrag. Produkte gibt es in<br />
Apotheken und Sanitätshäusern.<br />
• Wählt man ein Produkt, das den Festbetrag<br />
übersteigt, muss man zuzahlen.<br />
• Unabhängig davon muss man den Eigenanteil<br />
von maximal 10 Euro pro Monat tragen.<br />
seitdem höchstens noch einmal <strong>die</strong><br />
Woche statt zwei- bis viermal am Tag<br />
unfreiwillig ab. Wahrscheinlich würden<br />
mir spezielle Medikamente helfen,<br />
den letzten Rest Blasenschwäche auch<br />
noch zu beheben. Aber ich hoffe, dass<br />
sich das noch von allein gibt.<br />
Auf jeden Fall hat mir <strong>die</strong> OP eine<br />
Menge Lebensqualität zurückgegeben.<br />
Und ich habe Pläne. Ich wollte immer<br />
schon joggen. Mit meinem schwachen<br />
Beckenboden war das undenkbar. Aber<br />
jetzt ist es in greifbare Nähe gerückt.<br />
Neue Schuhe und Jogginghose habe ich<br />
schon – und warte nur noch auf <strong>die</strong> ersten<br />
warmen Sonnenstrahlen im Frühling.<br />
Aufgezeichnet von Anke Faust<br />
Fotos: Corbis/Veer (3), privat (1)<br />
Kniewippe<br />
Hinknien. Unterarme schulterbreit auf dem<br />
Boden abstützen. Blick nach unten. Knie<br />
etwas vom Boden heben, 8 Sekunden <strong>halten</strong>.<br />
Dann 8 Mal mit den Knien etwas auf und ab<br />
wippen. Absetzen. Wichtig: dabei ruhig<br />
weiteratmen. Insgesamt 3 Mal wiederholen.<br />
Das stärkt den Beckenboden<br />
Reitersitz<br />
1 2 3<br />
Auf ein zusammengerolltes<br />
Handtuch setzen.<br />
Beine weit öffnen.<br />
Handflächen auf<br />
unteren Rücken legen.<br />
Rücken lang machen.<br />
Pobacken jetzt fest<br />
zusammenkneifen,<br />
Bauchnabel nach innen<br />
ziehen, Rolle zusammenpressen,<br />
Spannung<br />
10 Sekunden <strong>halten</strong>,<br />
kurz lösen und erneut<br />
anspannen. 10 Mal<br />
wiederholen.<br />
Po-Presse<br />
Rückenlage. Füße schulterbreit aufstellen.<br />
Arme neben dem Körper ablegen. Po nach<br />
oben drücken, bis Oberschenkel und Bauch<br />
eine Linie bilden. Beim Ausatmen Pobacken<br />
fest zusammenpressen, ruhig weiteratmen.<br />
Spannung so lange wie möglich <strong>halten</strong>, lösen<br />
und Po absenken. 10 Mal wiederholen.<br />
36 1 / 2011
TENA Lady Maxi Night.<br />
Die neue Form für himmlisch<br />
erholsamen Schlaf.<br />
Die neue TENA Lady Maxi Night ist <strong>die</strong> erste Einlage für Blasenschwäche,<br />
<strong>die</strong> speziell für <strong>die</strong> Nacht entwickelt wurde. <strong>Sie</strong> ist im hinteren Bereich breiter,<br />
um <strong>Sie</strong> auch im Liegen optimal zu schützen. Spezielle Mikro-Frischeperlen im<br />
Saugkern nehmen Flüssigkeit besonders schnell auf und durch den einzigartigen<br />
Geruchsschutz Fresh Odour Control können Gerüche gar nicht erst entstehen.<br />
So schlafen <strong>Sie</strong> himmlisch bis zum nächsten Morgen – frisch und trocken!<br />
Überzeugen <strong>Sie</strong> sich selbst.<br />
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Mobilfunkpreise können abweichen, in Deutschland max. 0,42 €/Minute
... und alles<br />
selbst genäht<br />
Was tun, wenn Mode von der Stange nicht passt? So wie bei<br />
Jutta Hartmeyer-Schober (51), <strong>die</strong> mit<br />
1,60 m Körpergröße jahrelang keine schicke Kleidung fand. Bis<br />
sie anfing selbst zu nähen – einen Gehrock zum Beispiel,<br />
nach ganz individuellem Schnittmuster.<br />
Und so habe ich es gemacht<br />
1. Maß nehmen<br />
„21 Maße, von Taille bis Fessel,<br />
nehmen (am besten hilft eine<br />
Freundin). Die schickte ich an<br />
‚Zwischenmass‘“ (S. 40).<br />
2. Kontrollieren<br />
„Die fertigten einen Basisschnitt<br />
aus Nessel. Den<br />
kann ich anziehen, um zu<br />
sehen, ob alles passt.“<br />
3. Vorbereiten<br />
„Stimmt alles, fertigt<br />
‚Zwischenmass‘ einen<br />
Basis-Schnittbogen, der<br />
für alle Schnitte passt.“<br />
38 1 / 2011
2<br />
3<br />
1<br />
Wandelbar –<br />
der Gehrock<br />
Jutta Hartmeyer-Schober<br />
aus Warendorf hat sich<br />
<strong>die</strong>ses vielseitige Designerstück<br />
auf den Leib<br />
geschneidert – aus Walk.<br />
Ein perfekter Stoff für<br />
Anfänger, der sich leicht<br />
verarbeiten lässt und in<br />
<strong>die</strong>sem Winter Trend ist.<br />
Warum der Mantel ihr<br />
Lieblingsstück wurde?<br />
Er passt einfach zu allem:<br />
1 Klassisch: mit grauer<br />
Hose und Seidenbluse.<br />
2 Verspielt: mit auffälliger<br />
Modekette und<br />
knielangem Rock.<br />
3 Elegant: zu einem<br />
weich fließenden Kleid.<br />
1 / 2011<br />
39
4. Zuschneiden<br />
„Anhand des Basisschnitts<br />
schneide ich <strong>die</strong> einzelnen<br />
Teile, z. B. des Gehrocks,<br />
zu, inkl. der Naht-Zugaben!“<br />
5. Nähen<br />
„Die einzelnen Teile zusammennähen,<br />
Innenfutter ist bei<br />
Walk nicht nötig. Insgesamt<br />
benötigte ich 9 Stunden.“<br />
6. Verzieren<br />
„Die offen verarbeiteten<br />
Kanten gefallen mir besonders.<br />
Dazu wählte ich<br />
silberne Knöpfe. Fertig!“<br />
Ein „Zwischenmaß“ bei<br />
Kleidergrößen zu haben, das<br />
kennen auch Margarete Lottis-<br />
Brunnée (l.) und Nele Schinzing<br />
(beide 52). Deshalb gründeten<br />
sie 2006 <strong>die</strong> Firma Zwischenmass.<br />
Aus einem großen Angebot<br />
an Blusen, Kleidern, Hosen<br />
etc. können sich Kundinnen<br />
unter www.zwischenmass.de<br />
auf ihre Figur abgestimmte<br />
Schnittvorlagen bestellen. Persönliche<br />
Maße kann man online<br />
eingeben oder man lässt sich bei<br />
über 100 Händlern vermessen.<br />
Der Gehrock<br />
sitzt perfekt–<br />
so fühle ich<br />
mich wohl.<br />
Und das nächste Projekt? Ist schon in Planung.<br />
Es wird ein Kleid aus Wollstoff. Wir sind gespannt!<br />
Fotos: Ernst Alexander; Styling: Suzanne Harkämper, alle FAVoriteRED productions<br />
40 1 / 2011
GESUND & FIT<br />
So messen <strong>Sie</strong><br />
Wer es gerade hat, glaubt es kaum:<br />
des Körpers. Steigt es aber über 39 Grad,<br />
richtig Fieber<br />
Fie ber ist eine wichtige Abwehr-Reaktion<br />
wird’s gefährlich. Was <strong>Sie</strong> wissen sollten:<br />
Foto: Stills Online<br />
Ab wann ist es Fieber?<br />
Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36,2<br />
und 37,7 °C. Ab 38° spricht man von mäßigem, ab<br />
39° von hohem Fieber. Frühabends ist <strong>die</strong><br />
Körpertemperatur etwa 0,5° höher als morgens.<br />
So misst man zuverlässig<br />
• Rektal (im After) mit einem digitalen bzw.<br />
Glas-Thermometer (ca. 3 bis 10 Euro; Apotheke<br />
bzw. Drogeriemarkt) ist es am genauesten.<br />
• Ohr-Thermometer messen zwar deutlich schneller<br />
(in wenigen Sekunden), sind aber nicht so zuverlässig.<br />
Im Ohr, auch unter der Zunge oder in den<br />
Backentaschen, misst man 0,3 bis 0,8° weniger.<br />
• Unter der Achselhöhle sind es sogar bis zu 1,5°<br />
weniger. Hier können 37,6° schon hohes Fieber sein.<br />
Der Körper wehrt sich<br />
Temperaturen bis 39° braucht man nicht zu senken,<br />
solange <strong>die</strong> Ursache klar ist, man z. B. eine Erkältung<br />
oder einen Magen-Darm-Infekt hat. Denn Fieber<br />
ist <strong>die</strong> natürliche Abwehr des Körpers, mit der er<br />
Krankheitserreger (meist Viren oder Bakterien)<br />
bekämpft. Wichtig: viel trinken, am besten Mineralwasser,<br />
Saftschorlen oder lauwarme Tees. Fühlt man<br />
sich mit Fieber sehr unwohl, helfen Medikamente mit<br />
ASS, Paracetamol oder Ibuprofen.<br />
Zum Arzt gehen<br />
Ist <strong>die</strong> Ursache für erhöhte Temperatur unklar,<br />
sucht man besser einen Arzt auf. Ebenso,<br />
wenn Fieber über 39° steigt, länger als 3 Tage<br />
anhält oder nach einer Fernreise auftritt.<br />
Bringt das innere Gleichgewicht zurück<br />
Entspannen am Tag. Schlafen in der Nacht.<br />
Wirkt schnell und natürlich.<br />
Neurexan ® Tabletten, Zul.-Nr.: 16814.00.01. Anwendungs ge biete: <strong>Sie</strong> leiten sich von den homö opathischen Arzneimittel bildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen u. nervöse Unruhe zustände. Hin weis: Bei<br />
an<strong>halten</strong>den, unklaren o. neu auftretenden Be schwer den ist ein Arzt aufzusuchen, da es sich um Er kran k ungen handeln kann, <strong>die</strong> einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Warn hinweis: Enthält Lactose. Packungsbeilage<br />
beach ten. Zu Ri si ken und Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Pa ckungs bei lage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apo the ker. Biologische Heil mittel Heel GmbH, Dr.- Reckeweg-Straße 2–4,<br />
76532 Baden-Baden, www.neurexan.de<br />
1 / 2011<br />
41
Gesund & Fit<br />
Unsere<br />
Erinnerungen<br />
täuschen<br />
uns<br />
Man könnte schwören, dass es<br />
genau so war. Doch leider stimmen<br />
viele Erinnerungen gar nicht,<br />
werden uns vom Gehirn teilweise<br />
nur vorgegaukelt. Das stellte<br />
der Gedächtnisforscher Professor<br />
Hans J. Markowitsch fest. Und<br />
er verriet Silke Orth auch: Wer<br />
lernt, richtig mit Erinnerungen<br />
umzu gehen, kann so entspannter<br />
in <strong>die</strong> Zukunft blicken.<br />
Herr Prof. Markowitsch,<br />
Wissenschaftler fanden<br />
heraus, dass man sich mit<br />
etwa 60 besonders gut an<br />
<strong>die</strong> eigene Jugend erinnert.<br />
Woran liegt das?<br />
MARKOWITSCH: Aus neurologischer<br />
Sicht wissen wir heute:<br />
Jedes Mal, wenn wir uns<br />
Erinnerungen ins Gedächtnis<br />
rufen, werden <strong>die</strong>se Erinnerungen<br />
noch besser „verdrahtet“,<br />
das heißt noch intensiver<br />
im Gehirn abgespeichert. Für<br />
Erinnerungen sind zum Beispiel<br />
mehr Hirnzellen zuständig<br />
als für das Speichern aktueller<br />
Ereignisse. Deswegen<br />
können wir leichter auf Erinnerungen<br />
zurückgreifen.<br />
Es scheint, als würden sich<br />
<strong>die</strong> meisten Menschen vor<br />
allem an ihre Jugendjahre<br />
erinnern, warum?<br />
MARKOWITSCH: Weil zwischen<br />
15 und 25 im Leben eines<br />
Menschen sehr viel Entscheidendes<br />
und Neues passiert.<br />
Dies hinterlässt tiefe Spuren<br />
im Gedächtnis. Wir wechseln<br />
von der Schule in den Beruf,<br />
verlassen das Elternhaus,<br />
42 1 / 2011
Verspannt?<br />
Was wir in der<br />
Jugend erlebt<br />
haben, dringt ab<br />
60 besonders<br />
deutlich an<br />
<strong>die</strong> Oberfläche<br />
des Erinnerns.<br />
bauen eine Beziehung auf<br />
oder gründen eine Familie. Im<br />
Rückblick erscheint das aufregend<br />
und abwechslungsreich.<br />
Darum neigen wir auch dazu,<br />
<strong>die</strong>se Zeit später zu verklären.<br />
Werden neben der Jugend<br />
auch Erinnerungen an <strong>die</strong><br />
Kindheit im Alter präsenter?<br />
MARKOWITSCH: Nicht in dem<br />
Maße. Außerdem können wir<br />
uns auf <strong>die</strong>se Erinnerung als<br />
Erwachsene nicht verlassen.<br />
Was heißt das? Dass <strong>die</strong>se<br />
Erinnerungen oftmals gar<br />
nicht stimmen?<br />
MARKOWITSCH: Zumindest<br />
nicht richtig. Denn Kinder<br />
verarbeiten Situationen<br />
höchst unzuverlässig. Meist<br />
werden Erinnerungen von uns<br />
indirekt nachgebildet: Wir<br />
erinnern uns an den Lieblings-<br />
Plüschhasen, weil <strong>die</strong> Eltern<br />
uns darüber erzählt haben, an<br />
Details auf Fotos, <strong>die</strong> uns<br />
gezeigt wurden, und dann tun<br />
wir so, als ob das unsere eigenen<br />
Erinnerungen wären. Das<br />
ist, als ob man ein Gedicht<br />
vom Deutschen ins Französische,<br />
von dort aus ins Japanische<br />
und wieder zurück ins<br />
Deutsche übersetzt – es<br />
kommt etwas ganz anderes<br />
dabei heraus.<br />
Warum speichern wir Dinge,<br />
<strong>die</strong> neu sind, schlechter ab?<br />
MARKOWITSCH: Zwischen 20<br />
und etwa 70 wird der Austausch<br />
von Informationen<br />
zwischen unseren grauen<br />
Zellen immer schlechter.<br />
Auch, weil wir knapp <strong>die</strong> Hälfte<br />
aller Verbindungen im Gehirn<br />
verlieren. Was besser<br />
vernetzt ist – wie Erinnerungen<br />
an <strong>die</strong> Jugend –, gelangt<br />
eher an <strong>die</strong> Oberfläche.<br />
Außerdem gilt das soge -<br />
nannte Ribot’sche Gesetz:<br />
Was zuletzt in unser Gehirn<br />
Einzug ge<strong>halten</strong> hat, fliegt als<br />
Erstes wieder raus. Die früh<br />
gelernten Inhalte bleiben uns<br />
deshalb länger er<strong>halten</strong>.<br />
Trotzdem haben Menschen<br />
oft den Eindruck, dass sie<br />
viele Dinge gar nicht mehr<br />
genau wussten, doch plötzlich<br />
kehren <strong>die</strong>se Erinnerungen<br />
zurück. Wie ist das<br />
zu erklären?<br />
MARKOWITSCH: Das täuscht.<br />
Denn ganz selten springen<br />
einem <strong>die</strong> Erinnerungen spontan<br />
ins Gehirn, auch wenn wir<br />
<strong>die</strong>s denken. Meist werden sie<br />
durch einen Reiz von au-<br />
hier<br />
Magnesium Verla ®<br />
hilft.<br />
Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich<br />
müssen nicht sein.<br />
<strong>Sie</strong> sind oft – wie auch andere Muskelverspannungen<br />
und Krämpfe – Folge eines<br />
Magnesium-Mangels.<br />
Magnesium Verla ® gleicht <strong>die</strong>sen Mangel<br />
aus und kann so Verspannungen und<br />
Krämpfen entgegenwirken.<br />
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in vielen Darreichungsformen.<br />
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Wirkstoffe: Magnesiumcitrat, Magnesiumbis(hydrogen-Lglutamat).<br />
Anwendungsgebiete: Nachgewiesener<br />
Magnesiummangel, wenn er Ursache für Störungen der<br />
Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe)<br />
ist. Hinweise: Zusätzlich zum Wirkstoff sind u.a. Sucrose<br />
(Zucker) u. Glucose (insges. ca. 0,09 g, entspr. ca. 0,01 BE<br />
pro magensaftresistente Tablette) ent<strong>halten</strong>. Stand: Aug. 2010<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Packungsbeilage<br />
und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
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Das blau-gelbe Magnesium 1 / 2011 aus<br />
43<br />
Ihrer Apotheke
Gesund & Fit<br />
ßen ausgelöst: Wir hören ein<br />
Lied, sehen ein Bild, riechen<br />
etwas. Dadurch wird ein Teil<br />
des Gehirns aktiviert, der für<br />
<strong>die</strong>se persönlichen Erlebnisse<br />
zuständig ist. Der Reiz von<br />
außen reicht jedoch allein<br />
nicht aus. Ohne Gefühle<br />
bekommen wir keine ordentliche<br />
Erinnerung. Emotion<br />
und Fakten müssen beim<br />
Erinnern richtig „synchronisiert“<br />
werden, sonst er<strong>halten</strong><br />
wir kein klares Bild.<br />
Was heißt das konkret?<br />
MARKOWITSCH:<br />
Wenn ich mich<br />
an meinen ersten<br />
Kuss erinnere,<br />
brauche ich nicht<br />
nur <strong>die</strong> Erinnerung<br />
an Ort, Uhrzeit,<br />
sondern auch<br />
<strong>die</strong> emotionale<br />
„Bewertung“, also<br />
<strong>die</strong> Erinnerung an<br />
das Glück, das ich<br />
damals empfunden<br />
habe. Nur<br />
dann erinnern wir uns.<br />
Kann man Erinnerungen<br />
bewusst fördern?<br />
MARKOWITSCH: Oh ja. Blättern<br />
<strong>Sie</strong> durch alte Fotoalben.<br />
Lesen <strong>Sie</strong> alte Briefe. Sehen<br />
<strong>Sie</strong> sich alte Videos an. Sprechen<br />
<strong>Sie</strong> mit anderen, <strong>die</strong> das<br />
Gleiche oder Ähnliches erlebt<br />
haben. Führen <strong>Sie</strong> Tagebuch.<br />
Schreiben <strong>Sie</strong> Termine in<br />
einen Kalender. All das hilft,<br />
vergangene Zeit zu rekonstruieren,<br />
Wissenslücken zu<br />
schließen, aber auch für <strong>die</strong><br />
Zukunft zu planen.<br />
Führt das nicht dazu, dass<br />
man sich zu sehr aufs Gestern<br />
konzentriert, in den<br />
Erinnerungen lebt und nicht<br />
in der Gegenwart? Vielen<br />
Älteren hält man <strong>die</strong>s vor ...<br />
MARKOWITSCH: Das hängt<br />
davon ab, wie intensiv wir im<br />
Leben stehen, ob wir an uns<br />
selbst glauben und wie wir<br />
mit dem Älterwerden umgehen.<br />
Sehr einfach gesagt: Wer<br />
sich schon früh in den (geistigen)<br />
Ruhestand zurückzieht,<br />
bei dem fängt <strong>die</strong>se Neigung<br />
sicher früher an. Gerade bei<br />
Älteren besteht <strong>die</strong> Gefahr,<br />
dass sie sich zu sehr im<br />
Gestern verlieren. Hinzu<br />
kommt: Mit den Jahren haben<br />
wir nicht mehr so viel<br />
Zukunft. Wir gehen auch<br />
deshalb zurück in <strong>die</strong> Jugend,<br />
erinnern uns lieber an<br />
das, was damals alles<br />
schön war. Positiv<br />
gesehen: Wir konzentrieren<br />
uns auf das,<br />
„Rückblenden<br />
helfen, Gefühle<br />
besser zu<br />
verstehen“<br />
was das Leben lebenswert<br />
gemacht hat, hängen nicht<br />
mehr so sehr an den Problemen<br />
des Alltags.<br />
Viele Ältere haben in ihrer<br />
Kindheit bzw. Jugend<br />
Schreckliches wie Krieg,<br />
Vertreibung, Hunger, Armut<br />
erfahren. Vieles davon wurde<br />
verdrängt. Muss man<br />
damit rechnen, dass auch<br />
<strong>die</strong>se Erinnerungen wieder<br />
hochkommen?<br />
MARKOWITSCH: Ja. Solche<br />
Erinnerungen kommen sogar<br />
bevorzugt im Alter hoch. Das<br />
Gehirn fördert nicht nur<br />
schöne Erinnerungen wieder<br />
zutage, sondern auch schlimme<br />
Vorfälle, Verdrängtes<br />
werden vom Gedächtnis<br />
wieder „freigegeben“. Der<br />
Umgang damit ist je nach<br />
Intensität der Erinnerungen<br />
nicht einfach, es kann sogar<br />
sehr schmerzhaft sein.<br />
Wie geht man damit um?<br />
MARKOWITSCH: Sich darauf<br />
einlassen. Wer <strong>die</strong>se zulässt,<br />
kann hinterher <strong>die</strong> dazugehörigen<br />
Gefühle auch besser<br />
einordnen: <strong>die</strong> unbestimmte<br />
Trauer, <strong>die</strong> in einem verdrängten<br />
Verlust ihre Ursache<br />
haben kann; <strong>die</strong> Sehnsucht<br />
nach Geborgenheit, <strong>die</strong> darauf<br />
zurückgeht, dass man als<br />
Kind vielleicht nicht genug<br />
Zuwendung bekommen hat;<br />
<strong>die</strong> undefinierbare Angst, <strong>die</strong><br />
womöglich auf <strong>die</strong> Aufenthalte<br />
im Schutzraum bei<br />
Bombenangriffen zurückgeht.<br />
Wenn man <strong>die</strong>se Erinnerungen<br />
einigermaßen sortiert<br />
hat, kann man sich wieder<br />
nach außen wenden und<br />
versuchen, Erinnerungen,<br />
Erfahrungen und Gefühle<br />
Familie oder Freunden<br />
zu erzählen.<br />
Kann man denn quälende<br />
Erinnerungen stoppen?<br />
MARKOWITSCH: Ja. Aber nur,<br />
wenn es sich nicht um traumatische<br />
Erlebnisse handelt.<br />
Dann ist es ratsam, sich nicht<br />
immer wieder neu damit zu<br />
beschäftigen. Vielleicht gelingt<br />
es aber auch, den Erlebnissen<br />
durch Gespräche mit<br />
anderen neue, positive Aspekte<br />
abzugewinnen. Das<br />
heißt, man speichert <strong>die</strong><br />
Erinnerung neu für sich ab.<br />
Noch wichtiger aber ist:<br />
Schaffen <strong>Sie</strong> neue Erinnerungen!<br />
Carpe <strong>die</strong>m – nutze<br />
den Tag! Konzentrieren <strong>Sie</strong><br />
sich auf das, was <strong>Sie</strong> noch<br />
erreichen können. Beginnen<br />
<strong>Sie</strong> etwas Neues! Verreisen<br />
<strong>Sie</strong>! Fangen <strong>Sie</strong> ein Hobby<br />
an! Verbringen <strong>Sie</strong> Zeit mit<br />
den Enkeln! Setzen <strong>Sie</strong> sich<br />
Aufgaben! So kommen <strong>Sie</strong><br />
auf andere, neue Gedanken.<br />
Und wenn einen trotz alledem<br />
eine bestimmte Erinnerung<br />
nicht loslässt ...<br />
MARKOWITSCH: ... dann sollte<br />
man sich professionelle Unterstützung<br />
suchen.<br />
Warum können wir manche<br />
Erinnerungen sofort abrufen<br />
und andere dringen nur sehr<br />
lückenhaft und sehr spät in<br />
unser Bewusstsein?<br />
MARKOWITSCH: Das hängt<br />
von der persönlichen Bedeutung<br />
des Ereignisses für uns<br />
ab: Den ersten Schultag oder<br />
<strong>die</strong> Geburt eines Kindes verliert<br />
man nicht so schnell aus<br />
dem Gedächtnis. Außerdem<br />
hat unser Gehirn eine eingebaute<br />
Blockade. Ich erhielt<br />
einen Brief einer Frau, <strong>die</strong><br />
mit 93 plötzlich wieder alle<br />
Gedichte aus ihrer Jugend –<br />
etwa „Die Bürgschaft“ von<br />
Schiller – auswendig aufsagen<br />
konnte, obwohl sie seit<br />
der Schule nicht mehr daran<br />
gedacht hatte. Woher kommt<br />
das, wollte sie von mir wissen.<br />
Die Antwort ist ganz<br />
einfach: Wir bauen ab; Blockaden<br />
in unserem Gehirn<br />
fallen weg, weil Nervenzellen<br />
nicht mehr da sind. Und<br />
plötzlich wird der Zugang zu<br />
früherem Wissen frei. Auch<br />
Fähigkeiten, <strong>die</strong> zur Routine<br />
wurden und bei denen wir<br />
nicht bewusst reflektieren,<br />
bleiben ewig er<strong>halten</strong>, wie<br />
Klavier- und Schachspielen<br />
oder Auto- oder Radfahren.<br />
Aber bei kollektiven Ereignissen<br />
wie Mondlandung,<br />
Ermordung Kennedys usw.<br />
wissen wir immer ganz genau,<br />
was wir taten ...<br />
MARKOWITSCH: ... halt, halt.<br />
Ich muss <strong>Sie</strong> enttäuschen.<br />
Selbst auf scheinbar sehr<br />
zuverlässige Erinnerungen,<br />
<strong>die</strong> sich einem blitzlichtartig<br />
einbrennen – Wissenschaftler<br />
Fotos: Corbis (1), privat (1)<br />
44 1 / 2011
DER EXPERTE<br />
Prof. Dr. Hans J.<br />
Markowitsch,<br />
1949 in Singen geboren,<br />
ab 1970 Studium<br />
in Konstanz. Lehrt<br />
heute als Professor<br />
für Physiologische<br />
Psychologie an der<br />
Universität Bielefeld<br />
und veröffentlichte<br />
zahlreiche Bücher zum<br />
Thema Gedächtnis.<br />
nennen sie „flashbulb memories“<br />
(Blitzlicht-Erinnerungen)<br />
–, können wir uns nicht<br />
verlassen. Das wurde am<br />
Beispiel des 11. September<br />
untersucht. Forscher fragten<br />
Amerikaner in verschiedenen<br />
Zeitabständen und fanden<br />
heraus: je größer der Zeitabstand,<br />
umso stärker variierten<br />
<strong>die</strong> Aussagen. Bei der ersten<br />
Befragung waren einige in<br />
Los Angeles, später waren sie<br />
davon überzeugt, sich in San<br />
Diego aufge<strong>halten</strong> zu haben.<br />
Wir können uns auf Erinnerungen<br />
nicht verlassen?<br />
MARKOWITSCH: Das wechselt.<br />
Wenn wir gut drauf sind,<br />
schmücken wir <strong>die</strong> Ereignisse<br />
beim Erleben positiv aus; sind<br />
wir schlecht gelaunt, bleibt<br />
das auch an Erinnerungen<br />
negativ haften. Mehr noch:<br />
Je nach Befindlichkeit bewerten<br />
wir frühere Erlebnisse mal<br />
positiver, mal negativer. Am<br />
genauesten erinnern wir uns,<br />
wenn unsere Stimmung beim<br />
Speichern der Stimmung der<br />
beim Abrufen entspricht.<br />
Ganz typisch ist <strong>die</strong> Situation,<br />
<strong>die</strong> wohl jeder so schon erlebt<br />
hat: Am Abend unterhält<br />
man sich entspannt über<br />
einen alten Kollegen. Am<br />
nächsten Tag steht man<br />
gestresst im Supermarkt,<br />
schon fällt einem der Name<br />
nicht mehr ein. Kaum ist man<br />
wieder zuhause – und entspannt<br />
–, erinnert man sich<br />
wieder an den Namen.<br />
Hat unser Erinnern auch<br />
Einfluss auf <strong>die</strong> Zukunft?<br />
MARKOWITSCH: Aber ja.<br />
Wenn „verschüttete“ Inhalte<br />
auftauchen, können wir alte<br />
Fäden aufnehmen, an vergangene<br />
Dinge anknüpfen<br />
oder bewusst aufarbeiten, <strong>die</strong><br />
lange Zeit in uns vergraben<br />
waren. Wir können „innerlich<br />
aufräumen“. Nur dann haben<br />
wir <strong>die</strong> Chance, zufrieden<br />
und ausgeglichen in <strong>die</strong> Zukunft<br />
zu gehen.<br />
Gesunde Tipps<br />
fürs Gedächtnis<br />
Schlau essen<br />
Bestimmte Nährstoffe helfen,<br />
sich besser zu erinnern. <strong>Sie</strong><br />
stecken in: Nüssen, fetten<br />
Seefischen, Getreidekeimen,<br />
Melonen, Pfirsichen, Paprika,<br />
Amaranth, Orangen, Milch.<br />
Bewegen und denken<br />
Sport fördert Gedächtnis und<br />
Konzentration. Reden etwa<br />
bleiben besser haften, wenn<br />
man sie einübt, während man<br />
joggt, walkt oder Rad fährt.<br />
<br />
Das Wort auf der Zunge<br />
Das kennt jeder – „es liegt mir<br />
auf der Zunge“: im Geist ABC<br />
durchgehen, bis <strong>Sie</strong> an den<br />
Buchstaben kommen, mit dem<br />
das gesuchte Wort anfängt.<br />
Seele<br />
Körper<br />
und<br />
durchatmen lassen<br />
• Ausgeglichener<br />
• Belastbarer<br />
• Besserer Schlaf<br />
• Mehr Elan<br />
nur 1x täglich<br />
Den Alltag<br />
besser meistern<br />
Laif ® 900 Balance. Wirkstoff: Johanniskraut-Trockenextrakt. Bei leichten vorübergehenden depressiven Störungen.<br />
Stand: 9/2009. STEIGERWALD Arzneimittelwerk GmbH, 64295 Darmstadt. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />
lesen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
www.laif.info
REISE & KULTUR<br />
Lichtdurchflutet:<br />
Das Museo del Prado (eröffnet 1819,<br />
erweitert 2007) gilt neben<br />
dem Louvre in Paris als das beste<br />
Kunstmuseum der Welt.<br />
Eine der eindrucksvollsten<br />
Skulpturen im Prado:<br />
José Álvarez Cuberos<br />
„Die Verteidigung Saragossas“.<br />
46 1 / 2011
Wenn Bilder<br />
lebendig werden<br />
Goya, Rubens, Velázquez, Tintoretto – in kaum einem anderen<br />
Kunstmuseum der Welt findet man so viele herausragende alte Meister<br />
wie im Prado in Madrid. Und allein deshalb ist <strong>die</strong> spanische<br />
Hauptstadt im Winter so faszinierend, stellte Andrea Lammert fest.<br />
Mit zärtlicher Geste<br />
wäscht Jesus seinem<br />
Jünger Petrus <strong>die</strong><br />
Füße. Erneut taucht er<br />
<strong>die</strong> Hände in den hölzernen<br />
Bottich – und man hört förmlich das<br />
Wasser darin glucksen. Es scheint fast, als<br />
bewegten sich <strong>die</strong> Figuren tatsächlich, so<br />
realistisch wirkt Tintorettos monumentales<br />
Öl-Gemälde „Die Fußwaschung“, das vielleicht<br />
20 Zentimeter vor mir hängt.<br />
Saal 44, erste Etage des Prado – er gehört<br />
uns fast allein. Wir – das sind zwei<br />
Südtiroler Ärzte, Francesco und Luigi, beide<br />
Mitte 50, und ich. Eine überschaubare<br />
Dreiergruppe. Und dazu Bibi, genauer Bibi<br />
Kraft (53), unsere Führerin durch den Prado,<br />
<strong>die</strong> jetzt auf Deutsch ein paar Geheimnisse<br />
der italienischen Renaissancekunst<br />
erzählt: „Ein Gemälde wie Tintorettos ‚Die<br />
Fußwaschung‘ (gemalt 1548/49, Anm. der<br />
Red.), mit seinen gigantischen Ausmaßen<br />
1 / 2011<br />
47
REISE & KULTUR<br />
Früh kommen<br />
• In den Prado sollte man am<br />
besten gleich morgens gehen.<br />
Geöffnet ist er von 9 bis 20<br />
Uhr (montags geschlossen).<br />
• Vorsicht: Am vollsten ist es<br />
zwischen 11 und 13.30 Uhr.<br />
• EU-Bürger ab 65 haben<br />
freien Eintritt. Alle unter 18<br />
zahlen 8 Euro, mit Audioführung<br />
11,50 Euro. Eine Führung<br />
mit Bibi Kraft kostet ab 15<br />
Euro/Person. ✆ (00 34)<br />
9 15 42 12 14, www.apit.es<br />
von 5,33 Meter Breite auf 2,10 Meter<br />
Höhe, können menschliche Augen nicht in<br />
einem Blick fassen.“ Und wer einmal selbst<br />
davorsteht, wird erkennen, wie recht sie hat.<br />
„Gehen <strong>Sie</strong> mit sechs langen Schritten ganz<br />
langsam daran entlang und<br />
sagen <strong>Sie</strong> sich dabei innerlich:<br />
Film ab. Denn je mehr<br />
sich der Betrachter vor<br />
dem Bild bewegt, desto<br />
intensiver beginnt es lebendig<br />
zu werden.“<br />
<strong>Sie</strong> hat tatsächlich recht<br />
– Jesus scheint sich bei<br />
jedem Schritt, den man<br />
selbst vorwärts geht, etwas<br />
mehr zu bücken, um<br />
Petrus’ Füße zu waschen.<br />
Es ist erstaunlich, das Bild<br />
verzerrt sich nicht, auch<br />
wenn man den Blickwinkel<br />
ändert.<br />
Eine grandiose optische<br />
Täuschung! Die<br />
man aber nur erleben<br />
kann, wenn man Platz<br />
hat vor dem Gemälde, so wie jetzt. Selbst<br />
das rot-blaue Fliesenmuster auf der Leinwand<br />
wechselt <strong>die</strong> Form und folgt in der<br />
Perspektive dem Betrachter. Und davon mal<br />
abgesehen: Hat sich da nicht eben einer der<br />
Apostel zu uns hingedreht?<br />
Mag sein, dass „Die Fußwaschung“ – im<br />
Original „El Lavatorio“ – nicht zu den berühmtesten<br />
Bildern des Prado zählt wie etwa<br />
das weltberühmte „Las Meninas“ von Velázquez<br />
oder <strong>die</strong> beiden „Majas“ von Goya.<br />
Trotzdem hält Bibi Kraft, <strong>die</strong> selbst Kulturhistorikerin<br />
ist, Tintorettos Bildriesen „für<br />
das spannendste Werk des Museums“.<br />
Dabei ist <strong>die</strong> Konkurrenz riesig. 3.000<br />
Gemälde des 12. bis 19. Jahrhunderts hängen<br />
im Prado, alle fein säuberlich nach Ländern<br />
(Spanien, Holland, Italien, Frankreich,<br />
Hat sich der Apostel zu<br />
uns hingedreht?<br />
Deutschland, Großbritannien) sortiert, sowie<br />
5.000 Zeichnungen, 2.000 Drucke,<br />
1.000 Münzen und Medaillen und nahezu<br />
2.000 weitere Kunstgegenstände wie<br />
Skulpturen und Vasen. Sich in dem 44.000<br />
Quadratmeter großen Museum zurechtzufinden<br />
gleicht einem Kunststück. Besonders<br />
für Prado-Neulinge. Denn so strukturiert<br />
und detailgetreu der Grundriss auf dem Papier<br />
auch wirkt, so labyrinthisch stellen<br />
Kunst hautnah: Bis auf 30 cm kommen<br />
Besucher an <strong>die</strong> Gemälde im Prado heran und<br />
haben <strong>die</strong>se oft ganz für sich allein.<br />
Meisterwerk der<br />
Renaissance: Correggios<br />
„Erziehung des<br />
Cupido“ (16. Jh.).<br />
48 1 / 2011
1<br />
3 Touren<br />
durch den Prado<br />
<br />
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<br />
So viel Kunst und so wenig Zeit?<br />
Wir haben für <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> besten<br />
Rundgänge – je nachdem,<br />
wie viel Zeit <strong>Sie</strong> haben.<br />
2<br />
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ERDGESCHOSS<br />
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1. OBERGESCHOSS<br />
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3<br />
Wenn <strong>Sie</strong> …<br />
1 STUNDE Zeit haben<br />
Zuerst in den Saal 12 zu<br />
„Las Meninas“ von Velázquez.<br />
Es ist meisterlich in<br />
Perspektive und Bildaufbau.<br />
Nicht versäumen: Goyas<br />
Mammutbild „Die Erschießung<br />
der Aufständischen“ in<br />
Saal 64 sowie „Die Fußwaschung“<br />
(Bild 1, oben) von<br />
Tintoretto in Saal 44.<br />
3 STUNDEN Zeit haben<br />
Buchen <strong>Sie</strong> eine Führung.<br />
Anschließend Zeit nehmen<br />
für <strong>die</strong> Bilder von Velázquez in<br />
den Räumen 12 und 27 sowie<br />
für Goyas „Porträt der Familie<br />
des spanischen Königs Karl<br />
IV.“, eine für damalige Verhältnisse<br />
äußerst realistische Darstellung<br />
der Herrscher-Familie,<br />
<strong>die</strong> Goya als deren Hofmaler<br />
anfertigte (Saal 32).<br />
5 STUNDEN Zeit haben<br />
Nehmen <strong>Sie</strong> sich <strong>die</strong>se<br />
Meisterwerke vor. Tipp:<br />
Audio-Führer nutzen.<br />
Start im Erdgeschoss, Saal<br />
49 mit Raffaels „Der Kardinal“<br />
(Bild 2), dann durch <strong>die</strong><br />
Räume 55–58 mit Gemälden<br />
u. a. von Hieronymus Bosch,<br />
Fra Angelico, Dürer, Brueghel.<br />
Abstecher in den linken<br />
Teil, zu Saal 52 A und<br />
Bermejos „Heiliger Dominikus<br />
von Silos“ (Bild 3).<br />
Dann in rechten Gebäudeflügel<br />
durch Säle 74 und 75.<br />
Kaffeepause! Weiter geht<br />
es zu den Goya-Sälen 64–67.<br />
Hinter Saal 67 über <strong>die</strong><br />
Treppe ins Obergeschoss<br />
zu Saal 32 und Goyas „Die<br />
Familie Karls IV.“<br />
Von da durch <strong>die</strong> Velázquez-Abteilung<br />
in den Sälen<br />
29 und 16, dann einen kurzen<br />
Abstecher zu Saal 18 mit<br />
dem „Stillleben mit Jagdbeute“<br />
von Sánchez Cotán.<br />
Im linken Gebäudeteil zu<br />
Caravaggio, El Greco, Rubens,<br />
Rembrandt (Säle 4–10).<br />
Zum Hauptgang und einen<br />
letzten Blick auf <strong>die</strong> Velázquez-Sammlung<br />
werfen.<br />
Ausflug in <strong>die</strong> Moderne: Nur ein paar Schritte<br />
vom Prado, im Museo Reina Sofia, hängt<br />
Picassos berühmtes „Guernica“ (1937).<br />
1 / 2011 49
REISE & KULTUR<br />
3<br />
4<br />
5<br />
sich <strong>die</strong> langen Flure und riesigen Foyers<br />
vor Ort dar. Die wichtigsten Werke kann<br />
man dennoch nicht verfehlen. Denn vor<br />
El Grecos, Rubens’ und Raffaels Bildern<br />
sammeln sich in den großen, bis zu zehn<br />
Meter hohen Kuppelsälen normalerweise<br />
ganze Menschentrauben, <strong>die</strong> gebannt den<br />
Museumsführern lauschen.<br />
2<br />
Es riecht „gebildet“, nach<br />
altem Holz und Leinwand<br />
1<br />
Die 5 wertvollsten<br />
Gemälde im Prado<br />
1 „Selbstbildnis“, Albrecht Dürer (Saal 55 B)<br />
2 „Die drei Grazien“, Peter Paul Rubens (Saal 9)<br />
3 „Die Erschießung der Aufständischen“,<br />
Francisco de Goya (Saal 64)<br />
4 „Kaiser Karl V.“, Tizian (Saal 24)<br />
5 „Las Meninas“, Diego Velázquez (Saal 27)<br />
Jedes Bild gilt als unverkäuflich. Die geschätzten Preise<br />
pro Bild liegen bei ca. 20 Millionen Euro und mehr.<br />
Tintorettos „Fußwaschung“ haben wir dagegen<br />
noch immer ganz für uns. Das Gemälde<br />
hängt etwas abseits vom Trubel, in<br />
einem kleinen, vielleicht 40 Quadratmeter<br />
großen Raum, mit einem weißen, von unzähligen<br />
Schritten ziemlich stumpf gelaufenen<br />
Marmorboden.<br />
Durch das einzige schmale Fenster mit<br />
der halb durchsichtigen weißen Baumwollgardine<br />
dringt diffuses Licht auf den<br />
riesigen Tintoretto und <strong>die</strong> zwei deutlich<br />
kleineren Gemälde links und rechts davon.<br />
Es ist eine Atmosphäre wie in einer gut sortierten<br />
Staatsbibliothek.<br />
Es riecht „gebildet“, nach altem Holz,<br />
nach Leinwand und Papier. Gedämpft hallen<br />
unsere Schritte beim stetigen Abschrei-<br />
Nur Stille:<br />
Voller Andacht<br />
stu<strong>die</strong>ren Prado-<br />
Besucher <strong>die</strong><br />
Details in<br />
Francisco de<br />
Goyas Werk.<br />
50 1 / 2011
Exklusive Sammlung,<br />
300 m vom<br />
Prado entfernt:<br />
Museo Thyssen-<br />
Bornemisza.<br />
„<br />
Lieber wenig Objekte<br />
ansehen und wieder<br />
kommen, sonst<br />
schwirrt der Kopf.<br />
Erst verliebte sie sich in den<br />
Prado, dann in einen Mann<br />
Bibi Kraft, Museumsführerin im Prado<br />
“<br />
ten der fünfeinhalb Meter breiten „Fußwaschung“<br />
bis unter <strong>die</strong> ebenso hohe Decke.<br />
Leise Ehrfurcht liegt in der Luft.<br />
Schließlich wirft Luigi doch alle Bedenken<br />
über Bord und packt seine Digitalkamera<br />
aus. Kaum drückt der ungehorsame<br />
Gast auf den Auslöser, eilt prompt eine Museumswärterin<br />
herbei. In dunkelblauer Uniform<br />
schreitet <strong>die</strong> streng blickende Dame<br />
entschlossen auf den perplexen Südtiroler<br />
zu und ordnet an: „Keine Fotos bitte.“<br />
Es gelten strenge Gesetze in Spaniens<br />
wichtigstem Museum. Wenn <strong>die</strong> grau-blonde<br />
Fremdenführerin Bibi Kraft etwa größere<br />
Gruppen durch den Prado führt, muss sie<br />
nach exakt 90 Minuten aufhören zu reden<br />
– eine strenge Regel des Museums (nur bei<br />
Mini-Rundgängen, wie jetzt, darf sie mehr<br />
als eineinhalb Stunden erzählen): Da jeden<br />
Tag rund 2.700 Besucher kommen, soll kein<br />
babylonisches Gebrabbel über den Sälen<br />
liegen. Wie jedoch <strong>die</strong>se Gesamtsprechzeit<br />
überprüft wird, bleibt ein Rätsel. „Wahrscheinlich<br />
hat das geschulte Wachpersonal<br />
eine unfehlbare innere Atom-Uhr“, vermutet<br />
Bibi Kraft schmunzelnd.<br />
Aber nicht nur deshalb beherrschen den<br />
Prado leise Töne. Andächtig wie in der Kirche<br />
flüstern Besucher miteinander, viele vertiefen<br />
sich ganz stumm in <strong>die</strong> großartigen<br />
Werke. „Man muss sich Zeit nehmen. Lieber<br />
wenige Objekte ansehen und dann wiederkommen.<br />
Sonst schwirrt einem ganz schnell<br />
der Kopf“, rät Bibi Kraft. Deshalb pickt sie<br />
bei ihren Führungen immer nur <strong>die</strong> ganz besonderen<br />
Gemälde heraus, ordnet sie kunstgeschichtlich<br />
exakt ein und zeigt Details,<br />
<strong>die</strong> eben nicht jedem so bekannt sind – wie<br />
beim Tintoretto. Von <strong>die</strong>sen „Geheimtipps“<br />
hat Bibi Kraft jede Menge parat, auch außer-<br />
Das Museo<br />
Reina Sofia mit<br />
Künstlern von<br />
Dalí bis Picasso<br />
war früher ein<br />
Krankenhaus.<br />
halb des Prado. Denn rund um den Paseo<br />
del Prado tummeln sich weitere herausragende<br />
Museen: zehn Fuß-Minuten entfernt<br />
im Museo Reina Sofia <strong>die</strong> klassische Moderne<br />
des 20. Jahrhunderts mit Miró, Dalí<br />
oder Picasso; gleich nebenan das Museo de<br />
Cera mit dem prächtigsten Wachsfigurenkabinett<br />
Madrids. Oder das Museo Arqueológico<br />
Nacional mit den bedeutendsten<br />
historischen Funden der Iberischen Halbinsel.<br />
Und schließlich das Museo Nacional<br />
de Ciencias Naturales, das Naturkundemuseum,<br />
das vor allem mit echten und nachgebildeten<br />
Tier-Skeletten vom Elefanten bis<br />
zum Saurier glänzt.<br />
Bibi Kraft kann gar nicht mehr aufhören,<br />
von den Vorzügen des Paseo del Prado<br />
zu schwärmen. Seit 35 Jahren lebt <strong>die</strong><br />
gebürtige Niederländerin jetzt in Spanien,<br />
zunächst nur wegen der Liebe zu Madrid,<br />
später dann wegen eines ganz bestimmten<br />
Madrilenen, „dem schönsten Mann der<br />
Welt“, mit dem sie seit über 30 Jahren verheiratet<br />
ist und einen Sohn hat.<br />
Bibi Krafts zweites Kind ist der Prado.<br />
Mindestens dreimal pro Woche zieht es sie<br />
seit 1975 dorthin, seit 20 Jahren führt sie internationale<br />
Besucher (sie spricht Deutsch,<br />
Englisch, Italienisch, Spanisch) durch <strong>die</strong><br />
Säle. Die alten Meister faszinierten <strong>die</strong> diplomierte<br />
Touristik-Managerin so sehr, dass<br />
sie mit 49 noch Kunstgeschichte stu<strong>die</strong>rte<br />
und vor wenigen Wochen das Studium erfolgreich<br />
mit dem Diplom abschloss.<br />
Als sie jetzt vor einem ihrer Lieblingsmeister<br />
stehen bleibt, beginnen ihre Augen zu<br />
strahlen. „Velázquez!“, sagt sie nur und in<br />
<strong>die</strong>sem einen Wort schwingt all ihre Begeisterung<br />
und Bewunderung mit.<br />
1 / 2011<br />
51
REISE & KULTUR<br />
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Paseo del<br />
Prado<br />
Neben dem Prado<br />
locken rund um <strong>die</strong><br />
Flaniermeile Paseo del<br />
Prado noch weitere herausragende<br />
Museen:<br />
• Centro de Arte<br />
Reina Sofia – mit den<br />
spanischen Meistern<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
wie Pablo Picasso (inkl.<br />
Picassos berühmtestem<br />
Bild „Guernica“), Salvador<br />
Dalí, Joan Miró.<br />
• Museo Thyssen-Bornemisza<br />
– eine herausragende<br />
Privatsammlung<br />
mit Gemälden ab<br />
dem 4. Jahrhundert.<br />
• Museo del Ejértico –<br />
Heeresmuseum, u. a.<br />
mit dem Schwert des<br />
Nationalhelden El Cid,<br />
Rüstungen, Fahnen,<br />
Pferdewagen.<br />
• Museo Nacional de<br />
Artes Decoratives –<br />
prächtiges Museum für<br />
Design und Keramik.<br />
• Museo Taurino – das<br />
nationale Stierkampf-<br />
Museum.<br />
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in 2,5 km<br />
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• Museo Naval – tolles<br />
Schifffahrtsmuseum<br />
mit Navigations-Instrumenten,<br />
Modellen.<br />
WEITERE<br />
INFORMATIONEN<br />
• Spanisches Fremdenverkehrsamt<br />
Düsseldorf, ✆<br />
(0180) 30026 47,<br />
www.spain.info<br />
Hier thront<br />
Spaniens<br />
Malergenie:<br />
Velázquez-<br />
Denkmal<br />
vor dem<br />
Prado.<br />
Da seine Werke zu den Höhepunkten des<br />
Museums gehören, hat Miguel Zugaza, seit<br />
2001 Direktor des Prado, Velázquez’ wichtigstes<br />
Werk auch ins Zentrum des ersten<br />
Obergeschosses gestellt. Dort, in Saal 12,<br />
drängeln sich auch jetzt wieder <strong>die</strong> Besucher<br />
vor „Las Meninas“.<br />
„Ich habe vor zwei, drei Jahren sechs Australier<br />
in meiner Gruppe gehabt, <strong>die</strong> nur<br />
wegen <strong>die</strong>ses einen Bildes nach Spanien gereist<br />
sind“, erzählt sie. Auf den ersten Blick<br />
scheint es sich um ein einfaches Bild der<br />
spanischen Prinzessin zu handeln. Doch es<br />
ist viel mehr als das: Es ist Selbstbildnis des<br />
Künstlers, dazu Sozialstu<strong>die</strong> und Dokument<br />
Das Spiel von Licht und<br />
Schatten – einfach virtuos<br />
des komplexen Hoflebens in einem. Wie<br />
virtuos Velázquez tatsächlich malte, zeigt<br />
sich an den blonden Haaren der Prinzessin,<br />
<strong>die</strong> wie lichtdurchflutetes Engelshaar<br />
vom Scheitel fallen.<br />
Meinen beiden Südtiroler Begleitern dagegen<br />
will der Tintoretto nicht aus dem<br />
Kopf. „Können wir noch mal hin?“, fragt<br />
der vorhin beim Knipsen ertappte Luigi.<br />
„Natürlich können wir“, sagt Bibi. Dort angekommen<br />
greift unsere Prado-Expertin erneut<br />
in ihre Trickkiste: <strong>Sie</strong> rollt ihren Museums-Plan<br />
eng zusammen und führt ihn<br />
wie ein großes Fernrohr ans Auge.<br />
„Das sollten <strong>Sie</strong> unbedingt mal ausprobieren,<br />
suchen <strong>Sie</strong> sich irgendein Detail,<br />
denn insbesondere darin demonstrierte Tintoretto<br />
seine große Kunst“, rät sie. Und tatsächlich:<br />
Selbst der Faltenwurf der Tischdecke<br />
wirkt echt wie auf einem Foto. Wie<br />
Tintoretto das schaffte? Er experimentierte<br />
unendlich lange an der Perspektive. Dafür<br />
bastelte er ein Miniatur-Modell mit Wachsfiguren<br />
auf einer kleinen Papp-Bühne und<br />
beleuchtete <strong>die</strong> Szenerie mit einer Kerze.<br />
Tagelang stu<strong>die</strong>rte Tintoretto das Spiel<br />
von Licht und Schatten, bevor er<br />
endlich anfing zu malen.<br />
Noch mal schreitet Luigi das Bild<br />
ab. Schüttelt dann den Kopf; kann<br />
das, was er sieht, gar nicht fassen. Bibi<br />
Kraft lächelt: „Das ist der Zauber der<br />
Originale – den es nur auf den Leinwänden<br />
des Prado gibt.“<br />
Fotos: Laif (8), Look (1), AKG (5), istockphoto (1), privat (1), Bridgeman (1), bpk (2); Karten: Infochart<br />
52 1 / 2011
Kindern<br />
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Sonnenstrahlen<br />
im Januar<br />
Es gibt Sätze, <strong>die</strong> geben Kraft, und manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />
durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />
Sonnenstrahlen für <strong>Sie</strong> zusammengestellt – für jeden Tag im Januar.<br />
52. Kalenderwoche<br />
1 Sa Ein zufriedenes Gemüt ist<br />
ein unaufhörliches Fest.<br />
AUS ENGLAND<br />
2 So Schenke deinen Träumen<br />
stets ein offenes Ohr.<br />
<strong>Sie</strong> sind <strong>die</strong> Tür<br />
ewiger Weisheit.<br />
AUS INDIEN<br />
1. Kalenderwoche<br />
3 Mo Dankbarkeit ist das<br />
Gedächtnis des Herzens.<br />
AUS SCHWEDEN<br />
4 Di Die Gelassenheit<br />
schärft den Blick für<br />
das Wesentliche.<br />
AUS CHINA<br />
5 Mi Aus dem Munde eines Kindes<br />
spricht <strong>die</strong> Wahrheit.<br />
AUS RUSSLAND<br />
6 Do Wende dein Gesicht der<br />
Sonne zu, dann fallen <strong>die</strong><br />
Schatten hinter dich.<br />
AUS SÜDAFRIKA<br />
7 Fr Der ist ein guter Freund,<br />
der hinter unserem Rücken<br />
gut über uns spricht.<br />
AUS ENGLAND<br />
8 Sa Dem Vogel ist ein<br />
einfacher Zweig lieber<br />
als ein goldener Käfig.<br />
AUS RUSSLAND<br />
9 So Die Zeit beugt sich<br />
nicht zu dir; du musst<br />
dich ihr beugen.<br />
AUS RUSSLAND<br />
2. Kalenderwoche<br />
10 Mo Möge Gott auf dem<br />
Weg, den du gehst,<br />
vor dir hereilen.<br />
AUS IRLAND<br />
11 Di Viele kleine Leute an<br />
vielen kleinen Orten,<br />
<strong>die</strong> viele Dinge tun,<br />
werden das Antlitz<br />
<strong>die</strong>ser Welt verändern.<br />
AUS TANSANIA<br />
12 Mi Liebe heilt <strong>die</strong> Wunden,<br />
<strong>die</strong> sie schlägt.<br />
AUS GRIECHENLAND<br />
13 Do Vergangenheit nachtrauern<br />
heißt Gegenwärtiges<br />
versäumen.<br />
AUS GRIECHENLAND<br />
14 Fr In der Einsamkeit hörst<br />
du <strong>die</strong> Stimmen der<br />
Selbsterkenntnis und<br />
der Sehnsucht.<br />
AUS TIBET<br />
15 Sa Im Garten der Zeit wächst<br />
<strong>die</strong> Blume des Trostes.<br />
AUS RUMÄNIEN<br />
16 So Der Weise wird nicht satt<br />
an schönen Sprüchen.<br />
AUS ARABIEN<br />
Mein schönstes Winter-Erlebnis<br />
„Dieses Heulen aus sechs Hundekehlen, es ist ohrenbetäubend. Mit aller Kraft<br />
stemmen sich <strong>die</strong> Tiere ins Geschirr, zerren ungeduldig am Schlitten.<br />
Vier Leute sind nötig, um das Gefährt auf zwei Kufen festzu<strong>halten</strong>. Endlich ist <strong>die</strong><br />
Musherin (= Fachausdruck für Fahrerin) in Position und das erlösende Signal fällt:<br />
Bahn frei! Und mit einem Schlag ist alles still. Kein Heulen mehr, nur noch das Atmen<br />
der Hunde im Rhythmus ihrer weit ausladenden Schritte. Dazu das leise Tappen der<br />
Pfoten auf der schneeweißen Bahn. So viel Lauffreude strahlen <strong>die</strong> Huskys<br />
jetzt aus, so viel Kraft und Energie, dass einem als Hundefreund nicht nur<br />
der Fahrtwind Tränen in <strong>die</strong> Augen treibt. Aber Vorsicht, da kommt eine Linkskurve,<br />
jetzt bloß konzentrieren und nach links lehnen. Geschafft.<br />
Könnte <strong>die</strong> Fahrt nur ewig so weitergehen.“ Alexandra Schlump<br />
Haben <strong>Sie</strong> auch mal Lust, einen Hundeschlitten zu steuern? Unter www.hundeschlittenreisen.de finden <strong>Sie</strong> Angebote in ganz Deutschland. Von der<br />
54 1/2011
Selbst ein<br />
Weg von<br />
tausend Meilen<br />
beginnt mit<br />
einem Schritt.<br />
AUS JAPAN<br />
4. Kalenderwoche<br />
24 Mo Wer Fragen stellt, muss<br />
auch akzeptieren, dass er<br />
Antworten bekommt.<br />
AUS KAMERUN<br />
25 Di Schönheit liegt im Auge<br />
des Betrachters.<br />
AUS DEUTSCHLAND<br />
26 Mi Der Verstand wird durch<br />
Wahrheit erleuchtet,<br />
das Herz wird durch<br />
Liebe erwärmt.<br />
AUS RUSSLAND<br />
27 Do Das Lächeln, das du<br />
aussendest, kehrt<br />
zu dir zurück.<br />
AUS INDIEN<br />
3. Kalenderwoche<br />
17 Mo Verlange von anderen nur<br />
das, was du selbst bereit<br />
bist zu geben.<br />
AUS DEN USA<br />
18 Di Das Gesicht eines Menschen<br />
erkennst du bei<br />
Licht, seinen Charakter<br />
im Dunkeln.<br />
AUS ZYPERN<br />
19 Mi Solange man lacht,<br />
befindet man sich in<br />
Gesellschaft der Götter.<br />
AUS JAPAN<br />
28 Fr Keine Straße ist lang mit<br />
einem Freund an der Seite.<br />
AUS JAPAN<br />
29 Sa Das Glück erkennt man<br />
nicht im Kopf, sondern<br />
mit dem Herzen.<br />
AUS NORWEGEN<br />
30 So Liebe und Freundlichkeit<br />
sind <strong>die</strong> besten Gewürze<br />
zu allen Speisen.<br />
31<br />
AUS CHINA<br />
Mo Nimm dir Zeit zu<br />
lachen – das ist <strong>die</strong><br />
Musik der Seele.<br />
AUS IRLAND<br />
20 Do Um weiter zu springen,<br />
muss man einen Schritt<br />
zurücktreten.<br />
AUS FRANKREICH<br />
21 Fr Wenn ich allein träume,<br />
ist es nur ein Traum.<br />
Wenn wir gemeinsam<br />
träumen, ist es der Anfang<br />
der Wirklichkeit.<br />
AUS BRASILIEN<br />
22 Sa Nimm dir Zeit, freundlich<br />
zu sein – das ist der Weg<br />
zum Glück.<br />
AUS IRLAND<br />
23 So Es ist das Herz, das<br />
schenkt. Hände geben nur.<br />
AUS ZAIRE<br />
Foto: Plainpicture<br />
2-stündigen Schnupperfahrt im Allgäu (95 Euro) bis zum Musher-Wochenende in Brandenburg (298 Euro). Mehr Information: ✆ (0 81 91) 6 45 63.<br />
1/2011<br />
55
REISE & KULTUR<br />
Eisberg voraus:<br />
Der Natur-Typ will <strong>die</strong><br />
größten Naturschauspiele<br />
der Welt von Bord<br />
aus hautnah beobachten.<br />
Meer erleben:<br />
Wellness im Spa,<br />
Roulette oder<br />
Konzert – der<br />
Unterhaltungs-<br />
Typ sucht an<br />
Deck alles außer<br />
Langeweile.<br />
NATUR-TYP<br />
UNTERHALTUNGS-TYP<br />
Welche Kreuzfahrt<br />
DER GROSSE TEST Einmal auf Kreuzfahrt – fast jeder wünscht sich<br />
<strong>die</strong>sen Lebenstraum. Doch welche Tour ist passend? Mit viel Natur? Oder tollem<br />
Programm an Bord? Oder lieber klassische Sehenswürdigkeiten?<br />
Das Angebot ist kaum überschaubar: 500 Schiffe von 100 Reedereien<br />
bieten 12.500 Touren. Oliver Schmidt * hat 100 Touren ausprobiert, einen<br />
simplen Test entwickelt und zeigt, welche Reise für wen ideal ist.<br />
56 1 / 2011
Ziel Weltkultur:<br />
Der Kultur-Typ<br />
sucht tags<br />
einmalige Sehenswürdigkeiten,<br />
schätzt nachts<br />
das vertraute<br />
Bett an Bord.<br />
KULTUR-TYP<br />
passt zu Ihnen?<br />
Wenn <strong>Sie</strong> eine neue<br />
1 Stadt erkunden, ...<br />
A ... lasse ich mich<br />
einfach nur treiben.<br />
B<br />
C<br />
WELCHER KREUZFAHRT-TYP SIND SIE?<br />
Kreuzen <strong>Sie</strong> bei den Fragen spontan an, welche Antwort am ehesten auf <strong>Sie</strong> zutrifft.<br />
... schließe ich mich<br />
einer Stadtführung an.<br />
... buche ich eine Entdecker-Tour<br />
per Fahrrad.<br />
2<br />
A<br />
Bei einer Las-Vegas-<br />
Reise würde ich erst …<br />
... losschlendern, den<br />
Herzschlag erspüren.<br />
B<br />
C<br />
... viele Hintergrund-<br />
Informationen lesen.<br />
... in einem der Casinos<br />
beim Spiel zuschauen.<br />
* Oliver Schmidt ist Chefredakteur der Internet-Plattform www.schiffsreisen-magazin.de<br />
1 / 2011<br />
57
REISE & KULTUR<br />
3<br />
An einem Sonntagnachmittag<br />
bei<br />
sehr schönem Wetter ...<br />
A<br />
B<br />
C<br />
4<br />
... spaziere ich<br />
eine Runde um<br />
den See.<br />
... gehe ich gern in<br />
ein Freilicht-<br />
Museum.<br />
... besuche ich<br />
am liebsten einen<br />
spannenden Freizeitpark.<br />
.....<br />
Wenn ich zu einem<br />
unvergesslichen<br />
Abendessen eingeladen<br />
werden würde, ...<br />
A<br />
B<br />
C<br />
... speiste ich in<br />
einem urigen Bauernhof<br />
auf dem Land.<br />
... wählte ich ein<br />
exklusives Sterne-<br />
Restaurant.<br />
... entschiede ich<br />
mich für Erlebnis-<br />
Gastronomie mit<br />
Show-Kochen.<br />
Die Aussicht auf ein<br />
5 achtwöchiges Camp<br />
in der Antarktis würde ...<br />
A<br />
B<br />
... mich beglücken, weil<br />
ich einfach nur den<br />
grandiosen weißen<br />
Kontinent auf mich<br />
wirken lassen könnte.<br />
... mich in <strong>die</strong> Bücherei<br />
treiben, denn ich will<br />
vorher wissen, was<br />
mich dort erwartet.<br />
C ... mich das Weite suchen<br />
lassen: Was soll<br />
ich dort so lang tun?<br />
.....<br />
Bei einem Abend am<br />
6 Tisch des Kapitäns<br />
würde ich ...<br />
A<br />
B<br />
C<br />
... den Kapitän nach<br />
seinen schönsten Reise-Erlebnissen<br />
fragen.<br />
... mich bemühen,<br />
eine Einladung auf <strong>die</strong><br />
Kommandobrücke zu<br />
bekommen.<br />
... jede Menge Erinnerungsfotos<br />
machen.<br />
Bei einer Reise ins<br />
7 östliche Mittelmeer<br />
bin ich fasziniert von ...<br />
A<br />
B<br />
... den zahlreichen<br />
Schwimm- und Segelmöglichkeiten.<br />
... den grandiosen<br />
historischen Stätten<br />
der griechischen und<br />
römischen Antike.<br />
C ... einer unendlichen<br />
Party-Nacht auf der<br />
Insel Mykonos.<br />
.....<br />
Von einer ausgedehnten<br />
Kreuzfahrt 8<br />
erwarte ich, ...<br />
A<br />
B<br />
C<br />
... dass ich mich während<br />
der Tour auf dem<br />
Meer gut erhole.<br />
... dass ich möglichst<br />
viele, abwechslungsreiche<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
besuchen kann.<br />
... dass ich auf dem<br />
Schiff den ganzen Tag<br />
lang optimal unter<strong>halten</strong><br />
werde.<br />
Ein Wald ist für mich<br />
9 am schönsten ...<br />
A ... während eines<br />
ausgedehnten Herbstspaziergangs,<br />
bei<br />
dem ich <strong>die</strong> Bäume<br />
riechen und fühlen<br />
kann.<br />
B<br />
... wenn er ganz<br />
poetisch in der<br />
deutschen Literatur<br />
auftaucht.<br />
C ... wenn ich seine<br />
vielen Facetten auf<br />
einem Forstlehrpfad<br />
entdecken kann.<br />
.....<br />
Ein perfekter Tag<br />
10 am Strand heißt ...<br />
A ... intensiv schwimmen<br />
und ausgiebig<br />
sonnenbaden.<br />
B<br />
C<br />
... einen ganz dicken<br />
Schmöker von vorne<br />
bis hinten durchlesen.<br />
... mit Freunden von<br />
morgens bis abends<br />
Ball spielen.<br />
DIE AUSWERTUNG<br />
Zählen <strong>Sie</strong> Ihre A-, B- und C-Antworten aus dem Test oben zusammen. Schon<br />
erfahren <strong>Sie</strong>, welcher Typ <strong>Sie</strong> sind und welche Schiffsreise am besten zu Ihnen passt.<br />
Überwiegend A<br />
NATUR-TYP<br />
Das Bord-Programm ist für <strong>Sie</strong><br />
Nebensache. Es zählt, wo <strong>Sie</strong> das<br />
Schiff hinbringt. Wale und Delfine,<br />
Eisberge und Tropen-Dschungel –<br />
das wollen <strong>Sie</strong> im Urlaub sehen. Da<br />
reicht auch mal das Butterbrot statt<br />
des Gala-Diners. Und der dicke Parka<br />
ersetzt <strong>die</strong> festliche Robe.<br />
Überwiegend B<br />
KULTUR-TYP<br />
Urlaub bedeutet für <strong>Sie</strong>: Bildungshunger<br />
stillen. Legt das Schiff<br />
an, sollten antike Tempel, Top-Bibliotheken<br />
und archaische Dörfer in<br />
der Nähe liegen. Zum Urlaub gehören<br />
gutes Essen und guter Wein.<br />
Genauso wie der Tischnachbar, mit<br />
dem <strong>Sie</strong> über all das reden können.<br />
Überwiegend C<br />
UNTERHALTUNGS-TYP<br />
Im Urlaub soll <strong>die</strong> Sonne scheinen,<br />
am Himmel und im Herzen. Spaß am<br />
Pool, Golf an Deck und Wellness<br />
an Bord sind Ihre Welt. <strong>Sie</strong> legen Wert<br />
auf gute Unterhaltung, dabei soll alles<br />
perfekt organisiert sein. Landgänge<br />
sind Nebensache – <strong>Sie</strong> bleiben<br />
ohnehin lieber an Bord.<br />
58 1 / 2011
IHRE ROUTE<br />
Die besten Kreuzfahrten für <strong>Sie</strong><br />
Egal, ob <strong>Sie</strong> eher der Natur-, Kultur- oder Unterhaltungs-Typ sind. Hier haben wir <strong>die</strong><br />
passenden Kreuzfahrten** für <strong>Sie</strong>. Wohin soll <strong>die</strong> Fahrt also gehen?<br />
NATUR-TYP: ABENTEUER PUR<br />
UNTERHALTUNGS-TYP: SHOW & CO.<br />
Antarktis<br />
• Luxus mit Abenteuer,<br />
u. a. bei 5 Fahrten per<br />
Schlauchboot. Häufig<br />
kreuzen Wale. 10 Tage<br />
von/bis Ushuaia, Feuerland,<br />
u. a. 29. Jan.,<br />
8. Feb., MS Le Boréal<br />
(Aviation & Tourism),<br />
ab 6.600 Euro.<br />
Nordeuropa<br />
• Grandiose Fahrt<br />
durch den engen Prins-<br />
Christian-Sund in <strong>die</strong><br />
Diskobucht, <strong>die</strong> größte<br />
Eisbergfabrik der Nordhalbkugel,<br />
wo sich<br />
Robben tummeln.<br />
19 Tage von Bremerhaven<br />
nach Reykjavik,<br />
8. bis 26. Juli, MS<br />
Astor (Anbieter:<br />
TransOcean), ab<br />
4.120 Euro.<br />
Norwegen<br />
• Fantastischer<br />
Beginn mit Charterflug<br />
am Tag der<br />
Sonnenwende<br />
– direkt in <strong>die</strong> Mitternachtssonne.<br />
Hurtigruten-Schiffe<br />
legen auch vor untouristischen<br />
Orten an.<br />
6 Tage von Kirkenes<br />
nach Bergen, 21. bis<br />
27. Juni, MS Nordkapp<br />
(Hurtigruten),<br />
ab 1.900 Euro.<br />
Südamerika<br />
• Einmalige Amazonas-Fahrt,<br />
mit Besuch<br />
winziger Dörfer.<br />
19 Tage von Belém<br />
nach Iquitos, mit Stadtrundfahrt<br />
in Rio de<br />
Janeiro, 4. bis 23. April,<br />
MS Hanseatic (Hapag-<br />
Lloyd), ab 9.800 Euro.<br />
Nordamerika<br />
• Fantastische Sommertour<br />
vor Kanada –<br />
u. a. mit Fahrt auf<br />
St.-Lorenz-Strom.<br />
13 Tage von Montreal<br />
nach Halifax, 17. bis<br />
29. August, MS Princess<br />
Danae (Hansa<br />
Tour.), ab 2.900 Euro.<br />
Nordeuropa<br />
• Party machen,<br />
Kopenhagens Vergnügungspark<br />
Tivoli besuchen<br />
– via Kopenhagen<br />
und Oslo zeigt das<br />
AIDA-Clubschiff, was<br />
es kann. 4 Tage von<br />
Hamburg nach Warnemünde,<br />
9. bis 13. September<br />
2011, AIDASol<br />
(Aida), ab 600 Euro.<br />
Transatlantik<br />
• Traditionelle Überfahrt<br />
auf Transatlan -<br />
tik-Linienschiff mit<br />
deutschsprachigem<br />
Programm. 10 Tage<br />
von Hamburg nach<br />
New York, 13. bis 22.<br />
August, MS Queen<br />
Mary 2 (Cunard),<br />
ab 2.400 Euro.<br />
Hawaii<br />
• Einfach <strong>die</strong> Seele<br />
baumeln lassen –<br />
auf Hawaii-Tour<br />
mit u. a. Bibliothek<br />
und Pianomusik<br />
an Bord.<br />
17 Tage von/bis Los<br />
Angeles, 20. Dezember<br />
2011 bis 5.<br />
Januar 2012, MS<br />
Queen Victoria (Cunard),<br />
ab 3.600 Euro.<br />
Karibik<br />
• Mit dem größten<br />
Passagierschiff der Welt<br />
durch <strong>die</strong> herrliche<br />
Karibik.Aqua-Theater,<br />
Einkaufs-Passagen,<br />
Kletterwände an Bord.<br />
9 Tage<br />
von/bis<br />
Fort Lauderdale/<br />
Florida,<br />
24. September<br />
bis 1.<br />
Oktober,<br />
MS Oasis<br />
of the<br />
Seas<br />
(Royal<br />
Caribbean<br />
Cruise),<br />
ab 1.600 Euro.<br />
Mittelmeer<br />
• Zum Ausprobieren:<br />
Tennis, Golf oder<br />
Roulette spielen entlang<br />
der Küsten, u. a.<br />
von Italien, Frankreich,<br />
Spanien. 8 Tage<br />
von/bis Genua, Abfahrten<br />
im Wochen-<br />
Rhythmus ab<br />
10. April, MSC<br />
Splendida (MSC), ab<br />
630 Euro (ohne An-/<br />
Abreise).<br />
** Preise pro Person in günstigster Zweibettkabine mit Vollpension, inkl. Flug (bei Auslandshäfen als Start/Ziel).<br />
1 / 2011<br />
59
REISE & KULTUR<br />
KULTUR-TYP: KUNST & PRUNK<br />
Ostsee<br />
• Außergewöhnliche Ostseereise<br />
mit dem ZDF-Traumschiff nach<br />
Bornholm, Gotland, Saaremaa<br />
und <strong>die</strong> Åland-Inseln mit Burg<br />
Kastelholm. 12 Tage von/bis Kiel,<br />
14. bis 26. Juni, MS Deutschland<br />
(Peter Deilmann), ab 3.500 Euro.<br />
• Am Bottnischen Meerbusen<br />
entlang, mit 3 Tagen St. Petersburg<br />
(u. a. Bernsteinzimmer) und<br />
Stopp in Oslo, Besuch des Ibsen-<br />
Museums. 18 Tage von/nach<br />
Harwich/Großbritannien, 13. bis<br />
30. Juli, MS Discovery (Voyages<br />
of Discovery), ab 1.800 Euro.<br />
Europas Metropolen<br />
• Gemütliche Herbstreise, immer<br />
der Sonne entgegen – mit vier<br />
Hauptstädten, u. a. Amsterdam<br />
und Lissabon. 13 Tage von Hamburg<br />
nach Palma de<br />
Mallorca, 22. September<br />
bis 4. Oktober, MS<br />
Mein Schiff (TUI), ab<br />
1.700 Euro.<br />
• Abwechslungsreiche<br />
Kreuzfahrt mit zahlreichen<br />
Abstechern,<br />
u.a. nach London,<br />
Paris und Santiago de<br />
Compostela – im neuen<br />
Phoenix-Flaggschiff<br />
(nur Außenkabinen!).<br />
11 Tage von Bremerhaven nach<br />
Genua, 28. September bis 9.<br />
Oktober, MS Artania<br />
(Phoenix Reisen), ab 1.600 Euro.<br />
Mittelmeer<br />
• Mit dem weltberühmten Großsegler<br />
auf Kurs zu den Schätzen<br />
der Antike – u. a. nach Pergamon,<br />
Ephesus, zur Museums-Insel<br />
Delos und natürlich zur Akropolis.<br />
8 Tage von Istanbul nach Athen,<br />
12. bis 19. August, SY Sea Cloud<br />
II (Sea Cloud), ab 3.600 Euro.<br />
• Damaskus, Beirut, Kairo – das<br />
Schiff zeigt (fast) alles, was es im<br />
östlichen Mittelmeer zu sehen<br />
gibt, inkl. Pyramiden. 8 Tage von/<br />
bis Antalya, 12. bis 19. Mai, MS<br />
Arion (Hansa), ab 1.200 Euro.<br />
US-Ostküste<br />
• Entspannt auftanken beim<br />
Frühling an der amerikanischen<br />
Ostküste und einer erholsamen<br />
Transatlantik-Fahrt mit New York<br />
(optional u. a. Besuch des Museums<br />
of Modern Art, MoMA) und<br />
Charleston/South Carolina, einer<br />
der ältesten Städte der USA.<br />
24 Tage von Nassau/Bahamas<br />
nach Hamburg, 14. April bis 8.<br />
Mai, MS Amadea (Phoenix), ab<br />
ca. 4.000 Euro.<br />
Lateinamerika<br />
• So schön ist Panama – deshalb<br />
geht es gleich zweimal durch<br />
den Panama-Kanal. Weiterer<br />
Höhepunkt der Tour: Ausflug<br />
zur legendären Inka-Stadt<br />
Machu Picchu, dem Weltkulturerbe<br />
in den Anden/Peru.<br />
30 Tage von/bis Fort Lauderdale,<br />
17. April bis 17. Mai, MS<br />
Rotterdam (Holland America<br />
Line), ab ca. 3.700 Euro.<br />
Fotos: Mauritius Images (3), Knut Müller (1), Corbis/Veer (1), Action Press (1), Shutterstock (1), Fotolia (1)<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Wichtige Anbieter<br />
• AIDA Cruises<br />
✆ (03 81) 20 27 06 00,<br />
www.aida.de<br />
• Aviation & Tourism<br />
✆ (0 60 23) 91 71 50,<br />
www.atiworld.de<br />
• Costa Kreuzfahrten<br />
✆ (0 18 05) 26 78 25,<br />
www.costakreuzfahrten.de<br />
• Cunard Line<br />
✆ (0 40) 41 53 30,<br />
www.cunard.de<br />
• Reederei Peter Deilmann<br />
✆ (0 45 61) 39 60,<br />
www.deilmannkreuzfahrten.de<br />
• Hansa Touristik<br />
✆ (07 11) 22 93 16 90,<br />
www.hansatouristik.de<br />
• Hapag-Lloyd Kreuzfahrten<br />
✆ (0 40) 30 01 46 00,<br />
www.hlkf.de<br />
• Holland America Line<br />
(Unlimited Cruises)<br />
✆ (0 42 44) 96 62 59,<br />
www.unlimited-cruises.com<br />
• Hurtigruten<br />
✆ (0 40) 37 69 30,<br />
www.hurtigruten.de<br />
• MSC Kreuzfahrten<br />
✆ (0 89) 8 56 35 50,<br />
www.msc-kreuzfahrten.de<br />
• Phoenix Reisen<br />
✆ (02 28) 9 26 00,<br />
www.phoenixreisen.com<br />
• Royal Caribbean Cruise Line<br />
✆ (0 69) 9 20 07 10,<br />
www.royalcaribbean.de<br />
• Sea Cloud Cruises<br />
✆ (0 40) 3 09 59 20,<br />
www.seacloud.com<br />
• Transocean Kreuzfahrten<br />
✆ (04 21) 3 33 60,<br />
www.transocean.de<br />
• TUI Cruises<br />
✆ (0 40) 2 86 67 70,<br />
www.tuicruises.com<br />
• Voyages of Discovery<br />
✆ (00 44) 84 48 22 08 00,<br />
www.voyagesofdiscovery.co.uk<br />
60 1 / 2011
Meine Lese-Tipps<br />
Fotos: Klaus E. Haun (4), Archiv (1)<br />
2<br />
Packende Krimis und<br />
märchenhafte Dramen<br />
für gemütlich-warme<br />
Lesestunden im frostigkalten<br />
Januar.<br />
4<br />
1<br />
Pikant<br />
Schillerndes<br />
Duft-Werk<br />
Zauberhaft<br />
Wenn <strong>die</strong> Natur<br />
Schicksal spielt<br />
Packend<br />
Ein Kommissar,<br />
zwei Leichen<br />
3<br />
Gruselig<br />
Heimatbesuch mit<br />
Todesfolge<br />
TIPP<br />
DES<br />
MONATS<br />
1 Tod im Schlaf<br />
Ob Kommissar Erik Winter<br />
seinen Job bei der<br />
Göteborger Polizei an<br />
den Nagel hängt? Jeder<br />
Leser könnte den Mann<br />
gut verstehen: So<br />
viel Aufregung<br />
in einem Roman<br />
macht den<br />
härtesten Kripobeamten<br />
mürbe.<br />
Innerhalb weniger<br />
Tage werden zwei<br />
Frauen tot in ihren Betten<br />
aufgefunden – beide<br />
hat man erstickt. Die<br />
Ehemänner werden als<br />
Hauptverdächtige festgenommen.<br />
Doch dann<br />
entdeckt eine junge<br />
Polizistin an beiden<br />
Tatorten ungewöhnliche<br />
Gemeinsamkeiten.<br />
Für alle Fans nordeuropäischer<br />
Krimikunst ein<br />
absoluter Leckerbissen.<br />
Denn <strong>die</strong> Zutaten<br />
sind perfekt: schlaue<br />
Ermittler, ein genial<br />
wahnsinniger Täter und<br />
dazu Åke Edwardsons<br />
brillanter Schreibstil.<br />
Åke Edwardson: Der letzte<br />
Winter, Ullstein, 19,95 Euro<br />
2 Duft-Genie<br />
Die Nase von Giovanni<br />
Maria Farina ist so<br />
empfindsam, dass er<br />
seine Mitmenschen<br />
meidet, wo er kann.<br />
Tatsächlich riechen im<br />
17. Jahrhundert selbst<br />
Adelige ziemlich streng<br />
nach Schweiß und Muff,<br />
denn Körperpflege ist<br />
verpönt, Wasser gilt als<br />
ungesund. Farina weiß<br />
nur ein Mittel gegen<br />
den Gestank: Er wird<br />
ELKE SERWE STELLT IHNEN DIE HERAUSRAGENDEN ROMANE DES MONATS VOR.<br />
Parfümeur und kreiert<br />
das Kölnisch Wasser<br />
(Eau de Cologne). Ina<br />
Knobloch bettet <strong>die</strong><br />
Biografie des begabten<br />
Duftmachers in eine<br />
fiktive Geschichte um<br />
Liebe, Leidenschaft und<br />
erbitterten Konkurrenzkampf.<br />
Eine gelungene<br />
Mischung: lehrreich,<br />
witzig und spannend<br />
Ina Knobloch: Der Duftmacher,<br />
Pendo, 16,95 Euro<br />
3 Dorf-Krimi<br />
Ein Besuch in ihrem<br />
Heimatdorf wird für <strong>die</strong><br />
Berliner Künstlerin Finja<br />
Benthien zum Albtraum:<br />
Drei Menschen, <strong>die</strong> ihr<br />
nahestanden, verunglücken<br />
tödlich, <strong>die</strong><br />
Trauergäste benehmen<br />
sich seltsam, ihr geliebter<br />
Vater ist auf einmal<br />
eiskalt. Und das ist nur<br />
der Anfang des<br />
Grauens. Unglaublich<br />
spannender Top-Krimi.<br />
Sabine Kornbichler: Die Todesbotschaft,<br />
Knaur, 16,99 Euro<br />
4 Liebe auf Eis<br />
Ein Eissturm legt ganz<br />
Montreal für Tage lahm.<br />
Das bekommt einigen<br />
Menschen sehr gut:<br />
darunter <strong>die</strong> Eltern<br />
eines Elfjährigen, <strong>die</strong><br />
in der Not wieder eng<br />
zusammenrücken.<br />
Bezauberndes Märchen<br />
voller liebenswerter<br />
Käuze, das von der Kraft<br />
der Gefühle erzählt.<br />
Pierre Szalowski: Bei Kälte<br />
ändern <strong>die</strong> Fische ihre Bahnen,<br />
Bertelsmann, 16,99 Euro<br />
1 / 2011<br />
61
MEIN COMPUTER<br />
Kleine Tipps, <strong>die</strong> Ihnen helfen, mehr Spaß mit dem Computer zu haben<br />
Lieber DVD<br />
als Blu-ray<br />
Wer Hunderte von digitalen<br />
Bildern zu archivieren<br />
hat, benötigt einen guten<br />
Speicher. Unser Tipp:<br />
Nutzen <strong>Sie</strong> weiterhin lieber<br />
DVDs als Blu-rays. Denn<br />
<strong>die</strong> Qualität gebrannter Bilder<br />
ist auf DVD viel besser,<br />
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das schwedische Gedicht<br />
nicht, lesen Übersetzer <strong>die</strong><br />
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Word noch<br />
besser nutzen<br />
Gerade bei langen Texten<br />
ist das „Scrollen“ umständlich<br />
und zeitaufwendig.<br />
Einfacher und schneller<br />
geht es mit den Tastenkombinationen<br />
Strg + Pos1<br />
(Cursor springt zum Textanfang)<br />
und Strg + Ende<br />
(Cursor springt zum Ende).<br />
Problem gelöst<br />
Datei, öffne dich!<br />
Warum sich einige E-Mail-Anhänge nicht öffnen lassen? Ganz einfach. Das<br />
nötige Programm ist auf dem Rechner nicht aktiviert. So holen <strong>Sie</strong> es nach!<br />
Wichtige Dateitypen<br />
1 Um das richtige Programm<br />
zu aktivieren, muss zuerst der<br />
Dateityp identifiziert werden.<br />
Das geht über <strong>die</strong> Endung:<br />
doc: Worddateien (ab Word<br />
2007 docx);<br />
txt: einfache Textdateien<br />
(Windows Editor);<br />
rtf: universelle Textdateien<br />
(Windows Wordpad);<br />
bmp: Bild- oder Grafikdatei<br />
(Windows Paint);<br />
jpg oder tiff: (Bilddatei);<br />
pdf: nicht veränderbares Dokument<br />
(Acrobat Reader);<br />
wav oder mp3: Musikdatei<br />
(Windows Mediaplayer).<br />
Ihre gesuchte Endung ist<br />
nicht dabei? Eine noch größere<br />
Auswahl finden <strong>Sie</strong> unter<br />
www.endungen.de<br />
Programme aktivieren<br />
2 Öffnen <strong>Sie</strong> eine Datei,<br />
startet gewöhnlich eine damit<br />
verknüpfte Anwendung.<br />
Bekommen <strong>Sie</strong> beispielsweise<br />
eine Mail mit einer doc-Datei<br />
und klicken <strong>die</strong>se an, öffnet<br />
sich automatisch Word, weil<br />
es als Standardprogramm festgelegt<br />
ist. Anders ist es bei vielen<br />
Grafiken. <strong>Sie</strong> gehören nicht<br />
zum Standard. Damit sie sich<br />
automatisch öffnen, müssen<br />
sie zunächst eingerichtet werden.<br />
So funktioniert’s:<br />
➜ Gehen <strong>Sie</strong> bei Windows<br />
XP über „Arbeitsplatz“ und<br />
„Extras“ auf „Ordneroptionen“<br />
und schließlich auf <strong>die</strong><br />
Registerkarte „Dateitypen“.<br />
➜ Nun erscheint eine Liste,<br />
in der <strong>Sie</strong> den Dateityp<br />
suchen können, z. B.<br />
bmp. Markieren <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>sen.<br />
➜ Über <strong>die</strong> Schaltfläche<br />
„Ändern“ gelangen <strong>Sie</strong> auf<br />
das Fenster „Öffnen mit“, in<br />
dem nun <strong>die</strong> bevorzugte Anwendung<br />
zum Öffnen ausgewählt<br />
werden kann. Für<br />
Dateien mit bmp-Endung<br />
wäre es beispielsweise Paint.<br />
➜ Bestätigen <strong>Sie</strong> mit „OK“.<br />
Teil 2<br />
Sollten <strong>Sie</strong> ein benötigtes Programm<br />
nicht in der Liste finden,<br />
hilft Ihnen <strong>die</strong>ser Trick<br />
weiter: Über <strong>die</strong> Schaltfläche<br />
„Durchsuchen“ können<br />
<strong>Sie</strong> Programme im Explorer<br />
suchen. Haben <strong>Sie</strong> das Programm<br />
gefunden, markieren<br />
<strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Ausführungsdatei<br />
(immer erkennbar an der Endung<br />
„exe“). Mit einem Klick<br />
auf „Öffnen“ wird <strong>die</strong> Anwendung<br />
in <strong>die</strong> Programmliste aufgenommen.<br />
<strong>Sie</strong> ist jetzt als<br />
Standardprogramm definiert.<br />
Dateien <strong>die</strong>ses Typs lassen sich<br />
in Zukunft ganz einfach per<br />
Mausklick öffnen.<br />
1. Die<br />
Endung<br />
BMP weist<br />
immer auf<br />
eine Grafikdatei<br />
hin.<br />
2. Markieren<br />
<strong>Sie</strong> per<br />
Mausklick<br />
das Grafikprogramm<br />
Paint.<br />
3. Bestätigen<br />
<strong>Sie</strong> mit<br />
OK. Die Datei<br />
wird nun<br />
mit <strong>die</strong>sem<br />
Programm<br />
geöffnet.<br />
Illustration: Dieter Braun (1), PR (1)<br />
Haben <strong>Sie</strong> Fragen? Schreiben <strong>Sie</strong> uns! Unsere Computer-Expertin hilft Ihnen weiter.<br />
Brigitte Kafka gehört zum Team des Gladbecker Senioren-Internetcafés Intern@tto.<br />
62 1 / 2011
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REISE & KULTUR<br />
„Wir müssen<br />
uns<br />
Den Sonnyboy gibt Christian Kohlund nur als<br />
Schauspieler. Privat lernte Gaby Herzog <strong>die</strong> andere,<br />
rebellische Seite des 60-Jährigen kennen.<br />
Der Wohnzimmertisch ist begraben unter<br />
einem Berg von Zeitungen, Manuskripten<br />
und Blättern mit handschriftlichen Notizen.<br />
Und Christian Kohlund sitzt wie ein<br />
Feldherr auf seinem bordeauxroten Antiksofa, mitten<br />
im kreativen Chaos, sortiert Unterlagen, stapelt Bücher,<br />
kritzelt Notizen in den Kalender und nippt zwischendurch<br />
an seiner blau gepunkteten Kaffeetasse.<br />
Währenddessen schlafen Eddy, Rudy und Lucky, <strong>die</strong><br />
drei Mischlingshunde, zusammengerollt in der Ecke,<br />
während Schildkröte Kassiopeia gemächlich ihre<br />
Runden durch den Raum dreht. Ab und an hört<br />
man, wie sie mit ihrem grün-schwarzen Panzer<br />
tapsig vor ein Tisch- oder Stuhlbein stößt.<br />
Draußen pfeift leise der Winterwind durch <strong>die</strong><br />
Kronen der alten Obstbäume. „Ach, ist das nicht<br />
herrlich zuhause?“, fragt Christian Kohlund und<br />
antwortet schnell selbst, indem er zufrieden seine<br />
Arme ausbreitet, als wolle er in <strong>die</strong>sem Augenblick<br />
<strong>die</strong> ganze Welt vor Glück umarmen.<br />
66 1 / 2011
wehren“<br />
„Nichts gefallen lassen!“<br />
Die Fernsehzuschauer lieben Christian<br />
Kohlund für seine Auftritte als sanfter Charmeur<br />
in „Die Schwarzwaldklinik“ oder seit<br />
2004 in „Das Traumhotel“. Als Privatmann<br />
findet der Schweizer überraschend kritische<br />
Worte. Gegen Politiker, <strong>die</strong> den Willen<br />
der Bürger ignorieren, gegen gesellschaftliche<br />
Ungerechtigkeiten und Umweltsünden.<br />
1 / 2011<br />
67
REISE & KULTUR<br />
Herr Kohlund – viele sagen ja „Mein Zuhause ist<br />
mein Schloss“. <strong>Sie</strong> gehören eindeutig dazu, oder?<br />
KOHLUND: Ja, das ist mein kleines Königreich! Wir<br />
sind erst vor sechs Monaten hierhergezogen. In dem<br />
neuen Haus hat auch unsere Tochter Francesca ihr<br />
eigenes Apartment. So kann sie ihr eigenes Ding<br />
machen und ist trotzdem noch ganz nah bei uns. Das<br />
finde ich sehr schön – es lebe <strong>die</strong> Familie!<br />
Dabei spielen <strong>Sie</strong> so oft den einsamen Wolf.<br />
KOHLUND: Ich komme überall allein klar – aber ich<br />
stellte fest, dass allein eben nichts so wirklich<br />
Spaß macht. Ich liebe es, Erlebnisse mit meinen<br />
Lieben zu teilen. Und je älter ich werde, desto mehr<br />
erkenne ich das Spektakuläre im Unspektakulären.<br />
Das Spektakuläre im Unspektakulären?<br />
KOHLUND: Das wahre Glück liegt oft ganz nahe. Es<br />
ist für mich ein Fest, um halb sechs zu frühstücken<br />
und <strong>die</strong> Anwesenheit meiner Frau zu genießen.<br />
Was hat sich nach dem Umzug für <strong>Sie</strong> verändert?<br />
KOHLUND: Nicht viel. Einschneidend war bloß, dass<br />
ich Wagenladungen mit altem Kram weggeschmissen<br />
habe. Trotzdem stehen heute immer noch<br />
40 Kartons mit altem Klimbim rum.<br />
KOHLUND IM TV Fällt es Ihnen schwer, sich zu trennen?<br />
• Das Traumhotel: KOHLUND: Auf der einen Seite habe ich<br />
Malediven, 21. 1. das große Bedürfnis, Ballast abzuwerfen.<br />
• Das Traumhotel: Ich habe das Gefühl, dass mein Blick auf<br />
Tobago, 28. 1. das Leben im Alter immer unverstellter<br />
Je 20.15 Uhr, ARD wird. Ich erkenne Zusammenhänge viel<br />
klarer – da will man natürlich das Sichtfeld<br />
so frei wie möglich haben.<br />
Und auf der anderen Seite?<br />
KOHLUND: Wundere ich mich, wie sentimental ich<br />
bin. Es gibt so viele hübsche, aber unnütze Dinge,<br />
<strong>die</strong> Teil meines Lebens geworden sind. Aber was<br />
soll’s ... Am Treppenaufgang habe ich <strong>die</strong> Bilder<br />
meines Vaters aufgehängt. Die Masken neben dem<br />
Kamin waren Bühnenrequisiten. Den Silberschmuck<br />
in den Glasvitrinen habe ich in der ganzen Welt<br />
gekauft. Diese Sachen dürfen bleiben, aber ich versuche,<br />
nichts Neues mehr mitzubringen.<br />
Keine Souvenirs von Ihren Reisen zu Dreharbeiten?<br />
KOHLUND: Heute sammele ich lieber neue Eindrücke,<br />
spreche mit Menschen, nehme Weltansichten<br />
„Todesstrafe kann<br />
ich nicht akzeptieren.<br />
Das schreibe ich<br />
auch Politikern<br />
in den USA.“<br />
mit und mache ein Foto, um zuhause der Erinnerung<br />
auf <strong>die</strong> Sprünge zu helfen. Ich will mich auf<br />
das Wesentliche konzentrieren. Sehne mich in<br />
Zeiten der irrsinnigen Überproduktion nach Qualität,<br />
nach etwas Echtem, das nicht hingerotzt ist.<br />
Eine neue Ernsthaftigkeit?<br />
KOHLUND: Ja! Ich weiß, dass viele Menschen mich<br />
nur als Sonnyboy aus den Serien kennen. <strong>Sie</strong> reduzieren<br />
mich auf <strong>die</strong> Äußerlichkeit eines schönen<br />
Unterhaltungsfilms, der nicht unbedingt tiefschürfend<br />
ist. Aber <strong>die</strong> Rolle sagt nichts über mich aus.<br />
Dabei spielten <strong>Sie</strong> immer auch große Theaterrollen ...<br />
KOHLUND: Warum kann sich jemand, der „Unterhaltung“<br />
macht, keine ernsthaften Gedanken machen?<br />
Bei uns werden Schauspieler, <strong>die</strong> ihre Meinung<br />
sagen, immer belächelt. Motto: „Oh, jetzt macht er<br />
sich wichtig!“ Das ist ein deutsches Phänomen!<br />
Ohne mich mit ihm vergleichen zu wollen: Aber<br />
George Clooney hat Unterhaltung ohne Ende<br />
gemacht und wird doch ernst genommen.<br />
WICHTIGE STATIONEN<br />
• 17. August 1950: Geburt<br />
in Basel. Eltern sind <strong>die</strong><br />
Schauspieler Margit Winter<br />
und Erwin Kohlund.<br />
• Ab 1970 – Ausbildung<br />
am Max-Reinhardt-Seminar<br />
in Wien. Arbeit u. a.<br />
als Produzent, Regisseur.<br />
• Ab 1973 – Filme und<br />
TV-Serien, u. a. „Die<br />
Schwarzwaldklinik“ (1985<br />
bis 1989), „Tatort“.<br />
• Kohlund ist seit 28<br />
Jahren mit Elke Best (54)<br />
verheiratet, 2 Kinder –<br />
Francesca (24), Luca (16).<br />
68 1 / 2011
Fotos: Thomas Rud<strong>die</strong>s<br />
Welche großen Themen beschäftigen <strong>Sie</strong> gerade?<br />
KOHLUND: Im Grunde interessiert mich <strong>die</strong> ganze<br />
Tagespolitik. Und merke dabei, dass ich zunehmend<br />
rebellischer werde. Die Wut wächst und will raus.<br />
Ich habe das Gefühl, dass sich <strong>die</strong> ältere Generation<br />
immer mehr einbringt. „Dagegen sein“ ist heute<br />
nicht mehr das Privileg der Jugend.<br />
Die Älteren gehen auf <strong>die</strong> Straße?<br />
KOHLUND: Ich bin bereit, zu demonstrieren und<br />
öffentlich meine Meinung zu äußern. Wenn nicht<br />
wir, wer dann? Ich sehe es doch an meinen Kindern,<br />
wie wahnsinnig schwer sie es heutzutage haben. <strong>Sie</strong><br />
müssen sehr hart kämpfen, damit ihr Leben in <strong>die</strong><br />
richtigen Bahnen geht. Bei dem Dauerstress kann<br />
ich es den Jüngeren nicht verübeln, dass sie sich<br />
zurückziehen und eben nicht protestieren.<br />
Wie konkret ist Ihr Protest?<br />
KOHLUND: Oh weh, das ist der wunde Punkt ... Mein<br />
Protest spielt sich im Kleinen ab. Ich versuche, mit<br />
meinem Konsumver<strong>halten</strong> Einfluss zu nehmen.<br />
Wir kaufen bewusst immer öfter Produkte aus der<br />
Region, Lebensmittel aus ökologischem Anbau.<br />
Außerdem habe ich in 300 Vorstellungen den US-<br />
Bürgerrechtler Clarence Darrow gespielt. Es war mir<br />
wichtig, zu zeigen, wie aufrichtig <strong>die</strong>ser Mann gegen<br />
<strong>die</strong> Todesstrafe gekämpft hat. Dahinter stand <strong>die</strong><br />
Idee: Wenn ich schon selber kein Held bin, dann<br />
kann ich zumindest mit meiner Popularität dafür<br />
sorgen, andere Helden bekannter zu machen.<br />
<strong>Sie</strong> unterstützen Amnesty International ...<br />
KOHLUND: Ja, als Botschafter, aber auch indem ich<br />
Briefe gegen <strong>die</strong> Todesstrafe schreibe. Ich richte<br />
meine Schreiben zum Beispiel an amerikanische<br />
Gouverneure und fordere sie dazu auf, eine Hinrichtung<br />
zu verhindern. Ich setze mich zwei Stunden an<br />
den Computer, schreibe meine Petition, investiere<br />
1,70 Euro Porto. Das ist ein kleiner Protest, der nicht<br />
immer Früchte trägt – aber <strong>die</strong> Hoffnung stirbt zuletzt.<br />
Außerdem habe ich gezeigt, dass ich DAGE-<br />
GEN bin, und bringe zum Ausdruck: „Glaubt bloß<br />
nicht, ihr könnt machen, was ihr wollt!“<br />
Sind <strong>Sie</strong> ein Mensch, der gut streiten kann?<br />
KOHLUND: Heute ja. Früher habe ich Kummer in mich<br />
gefressen. Da hat sich viel angestaut. Als junger Kerl<br />
habe ich beim Streit mit einem Intendanten mal den<br />
Direktions-Eingang zertrümmert – mit einem Stuhl.<br />
Hatte das keine Folgen?<br />
KOHLUND: Ich landete für eine Nacht im Gefängnis.<br />
Und wo haben <strong>Sie</strong> dann streiten gelernt?<br />
KOHLUND: Bei meiner Frau Elke. Aber egal, wie sehr<br />
es raucht – wir gehen nie mit Streit ins Bett, diskutieren<br />
lieber <strong>die</strong> ganze Nacht. Es reicht, wenn draußen<br />
Krieg tobt – zuhause muss Frieden herrschen.<br />
Fotos: PR (3)<br />
Gutes für <strong>die</strong><br />
Gesundheit<br />
In Apotheken und Drogerien gibt<br />
es eine Vielzahl guter, frei verkäuflicher<br />
Mittel, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> <strong>fit</strong> und gesund <strong>halten</strong>.<br />
GUT FÜR DEN MAGEN<br />
Magenbeschwerden wie Magenschmerzen,<br />
Völlegefühl, Blähungen, Magen-<br />
Darm-Krämpfe, Übelkeit und Sodbrennen<br />
treten oft in Kombination auf. Iberogast,<br />
das pflanzliche Arzneimittel aus<br />
neun Heilpflanzen (u. a. Kamille, Kümmel,<br />
Pfefferminze), kann Magenbeschwerden<br />
schnell und umfassend lindern und den<br />
Magen ins Gleichgewicht bringen.<br />
FÜR MUSKELN, NERVEN UND DEN STOFFWECHSEL<br />
Magnesium Verla direkt gibt es jetzt auch mit leckerem<br />
Himbeer-Geschmack, zusätzlich zur bekannten Citrus-<br />
Variante. Die praktische Darreichungsform macht es<br />
möglich: einfach auf <strong>die</strong> Zunge geben und genießen!<br />
Das Besondere: Im Gegensatz zu anderen Magnesium-<br />
Direktgranulaten wird ausschließlich<br />
organisches Magnesium<br />
verwendet, das der Körper<br />
besonders gut aufnehmen kann.<br />
Das neue Produkt ist zuckerfrei,<br />
lactosefrei und glutenfrei.<br />
FÜR GEHIRN UND HERZ<br />
Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig.<br />
Dennoch ist <strong>die</strong> Versorgung<br />
mit <strong>die</strong>sen Fettsäuren nicht<br />
bei allen Menschen optimal. Wer<br />
sich gesund ernähren möchte,<br />
sollte aber auf ausreichend<br />
Omega-3-Fettsäuren achten –<br />
gerade im Alter. Hochgereinigtes<br />
Öl mit doppelter Konzentration an<br />
Omega-3-Fettsäuren enthält das Omega-3-Konzentrat<br />
von Doppelherz aus hochgereinigten Seefischölen.<br />
1 / 2011<br />
69
Eine Wohlfühlwoche<br />
für zwei zu gewinnen<br />
Freuen <strong>Sie</strong> sich auf einen Aufenthalt in einer Suite mit Frühstücksbüfett,<br />
1 × 4-Gang-Menüwahl, Verwöhnpension mit 3-Gang-Menüwahl, 1 × Waffelessen<br />
mit Kaffee sowie Nutzung der Wellnessanlage mit Bademantel für <strong>die</strong> Zeit<br />
des Aufenthaltes im Hotel-Restaurant Hof Elsenmann (Mitglied der<br />
LandKomfort Hotels) in Willingen. In der Stadt im Sauerland, <strong>die</strong> als Inbegriff<br />
für Urlaub, Ferien, Freizeit, Wellness, Wandern und Unterhaltung gilt.<br />
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Anruf wird automatisch registriert und hat <strong>die</strong> gleiche Gewinnchance.<br />
Lösungswort gefunden? Schnell anrufen unter<br />
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70 1 / 2011<br />
Ihr Lösungswort<br />
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*(0,50 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz). Foto: PR
DIE ERSTEN<br />
BLÜTEN ...<br />
... stecken im Garten<br />
<strong>die</strong> Köpfe aus dem<br />
Boden. Mitten im Winter<br />
erscheinen <strong>die</strong> hellen<br />
Blüten von Christ- oder<br />
Schneerose wie ein<br />
Lichtblick. Liebevoll<br />
arrangiert mit Tannengrün<br />
sind sie auch ein wunderbares<br />
Mitbringsel.<br />
Einfach eine Glashaube<br />
drüberstülpen – das<br />
wirkt besonders edel.<br />
Fotos: Loupeimages, Getty<br />
Pflegen<br />
Olivenöl kräftigt <strong>die</strong><br />
Fingernägel. Einfach einmassieren<br />
und über<br />
Nacht einwirken lassen.<br />
Kühlen<br />
KLEINE TIPPS FÜR DEN JANUAR<br />
Die Frischhaltefolie klebt<br />
zusammen? Legen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong><br />
Rolle kurz ins Gefrierfach.<br />
Die Folie löst sich wieder.<br />
Gießen<br />
Beobachten <strong>Sie</strong> Ihren Rhododendron.<br />
Werden <strong>die</strong> Blätter<br />
gelb, braucht er dringend<br />
Wasser – auch im Winter.<br />
AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Deko-Idee mit Kaffeebohnen Mehr Fülle fürs Haar Rote Bete mal anders<br />
1 / 2011<br />
71
SIE HABEN FRAGEN …<br />
Flecken im Holzboden!<br />
Was hilft?<br />
Schwarze Schlieren: am<br />
besten mit Mikrofasertuch<br />
abreiben oder wegra<strong>die</strong>ren.<br />
Kerzenwachs: vorsichtig<br />
mit Ceranfeldschaber<br />
oder Teigkarte abschaben.<br />
Kratzer oder Verfärbungen:<br />
Parkett mit Möbelpolitur<br />
(farblos oder in<br />
Parkett-Farbe) einreiben.<br />
Feuchter Schmutz oder<br />
Gartenerde: erst trocknen<br />
lassen, dann mit Besen<br />
entfernen. Eventuell mit<br />
feuchten Tuch nachwischen.<br />
Haben <strong>Sie</strong> auch eine<br />
Frage? Dann schreiben<br />
<strong>Sie</strong> uns. Adresse und<br />
E-Mail Seite 3.<br />
P S:<br />
Margarete<br />
Albrecht,<br />
Meisterin<br />
der Hauswirtschaft<br />
15 Nivea-Visage<br />
Verwöhn-Sets<br />
zu gewinnen<br />
Das neue NIVEA VISAGE Expert Lift<br />
Teint Perfection – mit der doppelten<br />
Wirkung für einen perfekten Teint<br />
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Perfection bei<br />
regelmäßiger<br />
Anwendung<br />
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Schreiben <strong>Sie</strong> uns! Adresse Seite 3<br />
SELBER MACHEN<br />
Für dich ...<br />
<strong>Sie</strong> haben zum Kaffee eingeladen? Überraschen <strong>Sie</strong> Ihre<br />
Freundinnen doch mal mit einem besonderen „Platzkärtchen“.<br />
<strong>Sie</strong> brauchen Kaffeebohnen, Draht, Pergamentpapier und Satinband.<br />
Bohren <strong>Sie</strong> mit einem Handbohrer Löcher in <strong>die</strong> Bohnen.<br />
Dann: auffädeln, Papier beschriften, Band<br />
verknoten. Fertig!<br />
72 1 / 2011
Fotos: Stockfood (1), Flora Press (1), Mauritius Images (1),iStockphoto (1), Shutterstock (1), Ruth Lehnen (1), Archiv<br />
Blitztrick bei<br />
Salzrändern<br />
an Schuhen<br />
Weiße Schneeränder<br />
sehen nicht nur<br />
hässlich aus – sie<br />
greifen auch das<br />
Leder an. Denn sie<br />
ent<strong>halten</strong> Reste<br />
von Streusalz. Deshalb<br />
Schuhe sofort<br />
mit lauwarmem<br />
Wasser abwischen.<br />
Bei hartnäckigen<br />
Rändern: zusätzlich<br />
mit ein paar<br />
Tropfen Zitronensaft<br />
abreiben.<br />
Püree –<br />
wie frisch<br />
Das Kartoffelpüree<br />
ist fertig, der Braten<br />
aber nicht! Kein<br />
Problem. So <strong>halten</strong><br />
<strong>Sie</strong> das Püree warm:<br />
Kartoffelbrei in einer<br />
hitzebeständigen<br />
Schüssel in ein<br />
Wasserbad stellen.<br />
Deckel oder<br />
Geschirrtuch darübergeben.<br />
Püree<br />
bleibt so eine Stunde<br />
warm und<br />
schön flockig.<br />
CLEVER!<br />
Originelle Ideen<br />
für alte Gläser<br />
Zum Wegwerfen sind alte Marmeladengläser<br />
viel zu schade. So verhelfen<br />
<strong>Sie</strong> ihnen zu einem neuen Auftritt:<br />
• Dessert-Schalen: In schicken Restaurants<br />
wird der Nachtisch heute oft in kleinen<br />
Einmachgläsern serviert. Probieren <strong>Sie</strong> das<br />
auch einmal aus. Glas stilecht mit Weckgummi<br />
umwickeln oder mit Schleifen verzieren.<br />
• Anzucht-Hauben: Gläser sind eine gute Anzuchthilfe<br />
für Zucchini und Salat. Gläser bis<br />
zum Frühjahr sammeln. Dann kommen <strong>die</strong><br />
Pflänzchen unter <strong>die</strong> Haube – und ins Freie.<br />
• Kerzenschein: Beklebt mit Seidenpapier<br />
oder dünnen Stoffresten (Spitze) und einem<br />
Teelicht darin, entsteht ein edler Hingucker.<br />
• Schneekugel: Kleine Plastikfiguren auf den<br />
Boden kleben. Destilliertes Wasser mit Spüli,<br />
Wasserklar und Schnee (Bastelladen) vermischen.<br />
Deckel zuschrauben und schütteln.<br />
Mehr Volumen<br />
fürs Haar<br />
<strong>Sie</strong> wünschen sich volles Haar? Geben <strong>Sie</strong> etwas<br />
Haarspray auf <strong>die</strong> Finger und reiben <strong>Sie</strong> damit den Haaransatz<br />
ein. Nach dem Föhnen wirkt das Haar fülliger. Und: Die<br />
Methode ist schonender als Toupieren, was <strong>die</strong> Haare aufraut.<br />
Schenken <strong>Sie</strong><br />
Ihrem Weihnachtsbaum<br />
ein zweites<br />
Leben! Die<br />
Zweige sind<br />
ein prima<br />
Rosenschutz.<br />
Schließlich<br />
kommen mit<br />
Januar und<br />
Februar <strong>die</strong><br />
richtig kalten<br />
Monate noch.<br />
111 /2<br />
/ 2010<br />
2011 0<br />
73
Leben& Genießen<br />
Tipp<br />
Rote Bete ist ein prima<br />
Färbemittel. Wer beim Schälen<br />
keine roten Finger möchte, sollte<br />
Einmalhandschuhe und eine<br />
Schürze tragen. Geht trotzdem<br />
etwas daneben – mit<br />
Zitronensaft einreiben,<br />
dann waschen.<br />
Knusprig<br />
angebratener<br />
Sesam und<br />
griechischer<br />
Schafskäse<br />
verleihen Roter<br />
Bete einen<br />
Hauch Exotik.<br />
74 1 / 2011
Rote Bete<br />
neu entdecken<br />
Gekocht, süßsauer eingelegt, so kommt Rote Bete<br />
meist auf den Tisch. Dabei können <strong>die</strong> traditionellen Rüben noch viel<br />
mehr, zum Beispiel einen Hauch Mittelmeer-<br />
Küche auf den Teller zaubern. Und das mitten im Winter.<br />
Geröstete Rote Bete<br />
mit Orange und Schafskäse<br />
Für 2 Portionen: 4 kleine Rote Beten • 5 Knoblauchzehen • geriebene Schale<br />
einer halben Orange • 1 TL gehackter Ingwer • 65 ml Orangensaft • 2 EL brauner<br />
Zucker • Salz, Pfeffer • 1 EL helle Sesamsaat • 1 Msp. Meersalz • 50 g Pinienkerne<br />
oder Mandeln, geröstet • abgeriebene Schale von 1 Zitrone • 1 Zweig glatte<br />
Petersilie • 2 EL Olivenöl • 125 g Halloumi (Schafskäse) oder Fetakäse • Sprossen<br />
1 Backofen auf 200 °C vorheizen.<br />
Rote Bete putzen, schälen und vierteln.<br />
Mit 4 Knoblauchzehen, Orangensaft<br />
und -schale, braunem Zucker, Ingwer in<br />
eine Auflaufform geben, mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Bei 200 °C 30 Minuten<br />
backen. Sesam in einer Pfanne ohne Fett<br />
goldbraun rösten, mit Meersalz mischen.<br />
2 Für Panade des Käses Pinienkerne,<br />
1 Knoblauchzehe, Zitronenschale,<br />
Petersilie und 1 EL Olivenöl in den Mixer<br />
geben, kurz mixen, bis <strong>die</strong> Zutaten sich<br />
verbunden haben. Abschmecken.<br />
3 1 EL Olivenöl in einer Pfanne<br />
erhitzen. Käsestücke darin auf jeder<br />
Seite 1 bis 2 Minuten anbraten.<br />
Aus der Pfanne nehmen und in der<br />
Pinienkernmischung wenden.<br />
4 Rote Bete mit der Sesam-Salz-<br />
Mischung bestreuen. Mit dem warmen<br />
Käse und Sprossen servieren.<br />
Pro Portion: 634 kcal, 24 g Eiweiß,<br />
42 g Fett, 40 g Kohlenhydrate,<br />
29 mg Cholesterin, 3,5 BE/KE<br />
Zubereitung: 50 Minuten<br />
Gewusst?<br />
Es gibt auch<br />
Gelbe Bete.<br />
<strong>Sie</strong> schmeckt<br />
etwas süßer.<br />
1 / 2011<br />
75
Leben& Genießen<br />
Couscous mit<br />
Lauchzwiebeln<br />
Für 2 Portionen: 200 ml Wasser<br />
1 Prise Salz • 200 g Couscous<br />
30 g Parmesan • 1 EL Butter<br />
1 kleine Rote Bete,<br />
gekocht und gewürfelt<br />
1 kleine Tomate • 1 Schalotte<br />
4 Lauchzwiebeln<br />
1 EL Olivenöl • 1 EL Zitronensaft<br />
50 g Ziegenfrischkäse<br />
Rote-Bete- oder Meerrettich-<br />
Sprossen als Garnitur<br />
Gewusst?<br />
Couscous ist<br />
fettarm und dabei<br />
sehr sättigend.<br />
Toll für alle, <strong>die</strong><br />
auf ihre Figur<br />
achten wollen.<br />
Tipp<br />
Frische Rüben 30 Minu -<br />
ten im Salzwasser kochen.<br />
Die Schale muss ganz<br />
bleiben, sonst „blutet“<br />
<strong>die</strong> Rote Bete aus und<br />
wird matschig. Dann<br />
Schale dünn schälen.<br />
1 Wasser mit Salz zum Kochen<br />
bringen. Vom Herd nehmen und<br />
Couscous einstreuen. Zugedeckt<br />
fünf Minuten dämpfen lassen.<br />
Parmesan und Butter<br />
mit einer Gabel unterheben.<br />
2 Tomate und Zwiebel<br />
würfeln, Lauchzwiebeln in Ringe<br />
schneiden (etwas für <strong>die</strong> Garnitur<br />
zurück<strong>halten</strong>). Mit Rote-Bete-<br />
Würfeln, Olivenöl, Zitronensaft in<br />
Couscous heben. Couscous<br />
30 Minuten ruhen lassen.<br />
3 Zum Servieren Couscous<br />
mit restlichen Lauchzwiebeln<br />
garnieren, Ziegenkäse<br />
darüberkrümeln, mit<br />
Sprossen garnieren.<br />
Pro Portion:<br />
639 kcal,<br />
20 g Eiweiß, 27 g Fett,<br />
79 g Kohlenhydrate,<br />
56 mg Cholesterin,<br />
6,5 BE/KE<br />
Zubereitung:<br />
50 Minuten<br />
76 1 / 2011
Rote Tarte mit<br />
Karamell-Zwiebeln<br />
Für 2 Personen: 25 g Butter<br />
2 TL Fenchelsamen • 4 EL<br />
Ahornsirup • 2 kleine rote Zwiebeln,<br />
in Scheiben geschnitten • 2 Rote<br />
Beten, gekocht und in Scheiben<br />
geschnitten • 400 g TK-Blätterteig<br />
etwas Rucola • Rote-Bete-Sprossen<br />
Salz • Pfeffer<br />
1 Ofen auf 190 °C vorheizen.<br />
Butter in einer Springform mit<br />
25 cm Durchmesser schmelzen<br />
lassen. Fenchelsamen zugeben und<br />
etwa 2 Minuten rösten. Ahornsirup<br />
und Zwiebeln zugeben. 3 bis 4<br />
Minuten dünsten, bis <strong>die</strong> Zwiebeln<br />
karamellisieren. Vom Herd nehmen,<br />
Rote-Bete-Scheiben zugeben, salzen<br />
und pfeffern. Zur Seite stellen.<br />
2 Blätterteig ausrollen. In <strong>die</strong> Form<br />
auf <strong>die</strong> Zwiebeln und Rote Bete<br />
legen. Bei 190 °C 35 bis 40 Minuten<br />
goldbraun backen. 2 Minuten ruhen<br />
lassen. Tarte auf einen Teller stürzen.<br />
Mit Rucola und Sprossen garnieren.<br />
Rote-Bete-Apfel-Turm mit Feta<br />
Für 2 Portionen: 2 EL Olivenöl • 2 EL Himbeer- oder Balsamico-<br />
Essig • Blättchen von frischem Thymian-Zweig • Salz • Pfeffer • 1 Rote<br />
Bete, gekocht • 1 Apfel (z. B. Granny Smith) • 50 g Feta, in Bröseln<br />
Rote-Bete-Sprossen zum Garnieren • 1 EL geschälte Pistazien<br />
1 Olivenöl, Essig und Thymian in einer Schüssel vermischen.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen und beiseitestellen.<br />
2 Apfel mit einem Ausstecher vom Kerngehäuse befreien.<br />
Alternativ: Gehäuse mit einem kleinen Küchenmesser ausstechen.<br />
Rote Bete und Apfel auf einer Reibe oder mit scharfem Messer<br />
in hauchdünne Scheiben schneiden.<br />
3 Scheiben abwechselnd stapeln, immer ein paar Feta-Krümel<br />
dazwischengeben. Mit Dressing beträufeln und mit Sprossen und<br />
Pistazien garniert servieren.<br />
Pro Portion: 265 kcal, 7 g Eiweiß, 21 g Fett,<br />
12 g Kohlenhydrate, 11 mg Cholesterin, 1 BE/KE<br />
Zubereitung: 15 Minuten<br />
Gesunder Stapel:<br />
Rote Bete<br />
und Apfel ent<strong>halten</strong><br />
jede Menge<br />
Kalium für Herz<br />
und Nerven.<br />
Fotos: Stockfood<br />
Pro Stück: 653 kcal, 12 g Eiweiß,<br />
44 g Fett, 53 g Kohlenhydrate,<br />
125 mg Cholesterin, 4,5 BE/KE<br />
Zubereitung: 20 Minuten<br />
1 / 2011<br />
77
LESEN WISSEN VERSTEHEN<br />
DAS AKTUELLE WISSENSMAGAZIN VON G/GESCHICHTE ZU DEN FRAGEN, DIE DIE WELT BEWEGEN<br />
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7. SCHÖNE WADEN<br />
Schlanke Waden in 3 Schritten<br />
Versprochen, <strong>die</strong>se Übungen sind überhaupt nicht anstrengend, aber wirkungsvoll. Wer<br />
täglich trainiert, sieht in kurzer Zeit tolle Erfolge, verspricht Trainerin Susanne Reddig (49).<br />
GUT FÜR DIE VENEN<br />
foto | Liza Rothfuss<br />
Maximal vom Körper<br />
weg strecken<br />
A<br />
Nabel etwas<br />
einziehen<br />
So weit wie möglich<br />
zum Körper ziehen<br />
B<br />
Ruhig<br />
weiteratmen<br />
A Auf den Rücken legen. Unterschenkel auf einem Stuhl oder Sessel ablegen, sodass im Hüftgelenk und in den Knien<br />
ein fast rechter Winkel entsteht. B Fußspitzen langsam zum Körper ziehen und wieder strecken. 20 Mal wiederholen.<br />
7/2010 1/2011<br />
79
Fit mit 50<br />
7. SCHÖNE WADEN<br />
STÄRKT DIE WADEN<br />
A<br />
Nur leicht<br />
abstützen<br />
B<br />
Po und Bauch<br />
anspannen<br />
A Aufrecht hinstellen.<br />
Mit einer<br />
Hand an einem<br />
Stuhl oder Tisch<br />
abstützen. Gewicht<br />
auf rechtes<br />
Bein verlagern,<br />
linkes Bein leicht<br />
nach hinten anheben.<br />
B Rechte<br />
Ferse vom Boden<br />
lösen. Langsam<br />
auf <strong>die</strong> Zehenspitzen<br />
hochdrücken,<br />
ebenso langsam<br />
Ferse wieder absetzen.<br />
15 Mal,<br />
Seite wechseln.<br />
STABILISIERT FUSS-MUSKELN<br />
A<br />
Nabel leicht<br />
einziehen<br />
B<br />
Rechter<br />
Winkel in Knie<br />
und Hüfte<br />
A Aufrecht<br />
hinstellen. Linken<br />
Schuh und<br />
Strumpf ausziehen.<br />
Etwa einen<br />
halben Meter vor<br />
den Füßen ein<br />
Tuch oder einen<br />
Strumpf<br />
platzieren.<br />
B Gewicht auf<br />
das rechte Bein<br />
verlagern. Mit<br />
dem linken Fuß<br />
Tuch fest greifen<br />
und hochheben.<br />
Kurz <strong>halten</strong>, wieder<br />
senken.<br />
10 Mal. Seite<br />
wechseln.<br />
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ...<br />
8. Teil Das Geheimnis einer schön geschwungenen Taille<br />
Welche Problemzone möchten <strong>Sie</strong> in Angriff nehmen? Schreiben <strong>Sie</strong> uns. Adresse siehe Seite 3.<br />
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DAS MUSS MAN MAL SAGEN<br />
Foto: Picture Alliance<br />
N<br />
eulich war ich in Spanien. Unter lauter Deutschen.<br />
Die meisten von ihnen Rentner, <strong>die</strong> dauerhaft dort<br />
wohnen. Viele im besten Alter, <strong>die</strong> schon mit 62, 60, 58<br />
in Vorruhestand gegangen waren. Was für ein Leben,<br />
dachte ich: jeden Tag Sonnenschein, Blick aufs Meer,<br />
keine Sorgen, keine Pflichten. Aber was hörte ich für ein<br />
Genöle! Man ließ kein gutes Haar an „denen da oben“,<br />
spottete über <strong>die</strong> unfähige Regierung. Aber: Die das eigene<br />
Land runtermachen auf fremdem Boden fliegen<br />
natürlich in <strong>die</strong> Heimat, um sich dort ärztlich behandeln<br />
zu lassen. Die Rente, <strong>die</strong> einem <strong>die</strong>s „beschissene Deutschland“<br />
regelmäßig überweist, reicht dafür.<br />
Seit <strong>die</strong>sem Spanien-Erlebnis geht mir <strong>die</strong> scheinrebellische<br />
Demokratiemüdigkeit wohlstandsverwöhnter<br />
Kleinbürger auf <strong>die</strong> Nerven. Ich bin des oft berechtigten<br />
Draufhauens auf Politiker und Manager müde geworden.<br />
Heute frage ich euch Politikverdrossene: Erinnert ihr euch,<br />
wie das Volk reagierte, als ihm ein Politiker mal mit der<br />
Wahrheit kam? „Die Deutschen“, sagte der frühere Sozialminister<br />
Franz Müntefering, „starten immer später<br />
in den Beruf, leben immer länger, haben vor lauter Wohlleben<br />
und Genuss das Kinderkriegen vergessen, und<br />
darum ist es jetzt nötig, das Rentenalter auf 67 Jahre zu<br />
erhöhen.“ Diese Zumutung hat <strong>die</strong><br />
„Die<br />
Wahrheit<br />
wollt Ihr<br />
gar nicht<br />
hören.“<br />
Christian Nürnberger, 59, Ehemann, Vater, Bürger, Steuerzahler, Autor – und Querdenker<br />
Hört auf zu<br />
meckern – handelt!<br />
SPD viele Wählerstimmen gekostet.<br />
Seitdem kann ich verstehen, wenn<br />
Politiker nicht so richtig an eure<br />
Mündigkeit glauben und euch vor<br />
Wahlen immer gern ein bisschen<br />
anlügen. Wenn euch das nicht gefällt,<br />
könnt ihr das ganz leicht ändern:<br />
Tretet doch in eine Partei<br />
ein. Sorgt selber dafür, dass <strong>die</strong><br />
richtigen Leute an <strong>die</strong> Spitze kommen<br />
und dann auch das Richtige tun. Wer glaubt, dass<br />
es genüge, alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen,<br />
oder wer es gar für schlau hält, überhaupt nicht mehr<br />
zur Wahl zu gehen, kann dann zwar meckernd abseits<br />
stehen, aber soll bitte nicht verlangen, auch noch ernst<br />
genommen zu werden.<br />
Demokratie braucht Demokraten. Das sind mündige<br />
Bürger, <strong>die</strong> am öffentlichen Leben teilnehmen, sich täglich<br />
gründlich informieren, Zeitungen und Bücher lesen,<br />
statt vor der Glotze Herrn Vettel dabei zuzuschauen, wie<br />
er sinnlos im Kreis herumfährt. <strong>Sie</strong> erkennen in ihrem<br />
sozialen Umfeld, was zu tun nötig wäre, und tun es.<br />
Statt sich zu erregen, weil <strong>die</strong> Türken<br />
„Wer sich über<br />
Hungerlöhne<br />
aufregt, muss<br />
eben einer<br />
Gewerkschaft<br />
beitreten,<br />
um etwas zu<br />
ändern.“<br />
kein Deutsch können, wäre es sinnvoller,<br />
türkischen Kindern bei den Hausaufgaben<br />
zu helfen. Statt für 30 Euro mit Ryan<br />
Air in der Weltgeschichte herumzufliegen<br />
und das Klima zu killen, um angeblich<br />
andere Völker und Kulturen zu entdecken,<br />
könnte man <strong>die</strong> vielen fremden<br />
Völker im eigenen Land kennenlernen.<br />
Wer sich darüber aufregt, dass in<br />
Deutschland Hungerlöhne gezahlt werden,<br />
muss halt einer Gewerkschaft beitreten.<br />
Wer sich über prügelnde Sexpriester entsetzt, muss<br />
eben wieder in <strong>die</strong> Kirche gehen und in der Gemeinde<br />
Verantwortung übernehmen. Ja, es ist richtig: Man hat<br />
den Eindruck, dass „<strong>die</strong> da oben“ sich nicht mehr um <strong>die</strong><br />
Folgen ihres Tuns scheren. Aber <strong>die</strong> reagieren oft nur auf<br />
das massenhafte Ver<strong>halten</strong> von „denen da unten“.<br />
Am Stammtisch meckern über <strong>die</strong> Käfighaltung von<br />
Hühnern, <strong>die</strong>se Tierquälerei, aber im Supermarkt zum<br />
Billig-Ei vom Käfighuhn greifen statt zum etwas teureren<br />
Bio-Ei. Oder: zum kleinen Elektrohändler in der Stadt<br />
gehen, sich über neue Flachbildfernseher beraten lassen<br />
und dann im Internet bestellen, wo man ihn 50 Euro billiger<br />
kriegt. Und außerdem wegen jedes Wehwehchens<br />
zum Doktor rennen, um aus der Krankenkasse möglichst<br />
mehr rauszuholen, als man einzahlte. Auch „kleine Leute“<br />
verursachen große Schäden. Ein Beispiel: Mehr als<br />
eine halbe Million säumige Unterhaltszahler gibt es in<br />
Deutschland, der Staat springt jährlich mit einer Milliarde<br />
ein, weil Väter abtauchen oder sich arm rechnen.<br />
Die Welt, lieber Kleinbürger, könnte schlagartig um 50<br />
Prozent besser werden, wenn du dich nur halb so viel politisch<br />
und sozial engagiertest, wie du dich aufregst.<br />
1 / 2011 85
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U 52/10). Deshalb in<br />
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8 %<br />
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Diese 5<br />
brauchen <strong>Sie</strong> ...<br />
Ja<br />
1<br />
2<br />
Tagespflege<br />
Das Versprechen: Tagescremes sollen<br />
<strong>die</strong> Gesichtshaut nähren, schützen und den<br />
täglichen Wasserverlust ausgleichen.<br />
Der Tipp: Eine gute Tagespflege liefert zusätzlich<br />
UV-Schutz. Denn das Gesicht ist am<br />
meisten der Sonne ausgesetzt! Die ideale<br />
Tagescreme hat deshalb mindestens Lichtschutzfaktor<br />
15 inkl. UV-B- und UV-A-Filter.<br />
Empfehlenswert: Frei „Anti-Age und Hyaluron<br />
Protect Tagespflege“; Eucerin „Hyaluron<br />
Filler Tag“ (beide ca. 20 Euro).<br />
Ja<br />
Handcreme<br />
Das Versprechen: Die Haut der Hände wird stark beansprucht, der natürliche<br />
Schutz angegriffen. Handcremes sollen Fett und Feuchtigkeit zurückgeben.<br />
Der Tipp: Eine gute Handcreme ist sinnvoll, da sie mehr Fett als Körperlotionen und<br />
Gesichtscremes enthält. Darauf achten, dass <strong>die</strong> Creme Harnstoff (baut den Säureschutzmantel<br />
wieder auf) und UV-Schutz enthält (beugt sonnenbedingten Altersflecken vor).<br />
Empfehlenswert: CD „Hand Creme Feuchtigkeitsmilch mit Vitamin E & UVA-Schutz“<br />
(ca. 2 Euro); Florena „Anti-Age Handcreme“ (ca. 2 Euro).<br />
Ja<br />
3<br />
Bodylotion<br />
Das Versprechen: Die Lotion soll<br />
der Haut das zurückgeben, was sie durch<br />
Duschen, Kälte und trockene<br />
Heizungsluft verliert: Feuchtigkeit.<br />
Der Tipp: Körperlotionen ent<strong>halten</strong> – im<br />
Gegensatz zu Körperölen – neben Fett<br />
tatsächlich mehr Feuchtigkeit. Und: Die<br />
Lotion lässt sich besser verteilen, zieht<br />
eher ein. Deshalb nach jedem Duschen<br />
und Baden damit eincremen.<br />
Empfehlenswert: Dove „Beauty Body<br />
Milk“ (ca. 5 Euro); Garnier „Bodyurea<br />
Glättende Creme-Milk“ (ca. 4 Euro).<br />
4<br />
Antifaltencreme<br />
Das Versprechen: Die<br />
Cremes sollen Fältchen<br />
mildern, <strong>die</strong> Haut jünger<br />
wirken lassen.<br />
Der Tipp: Als sinnvoll<br />
haben sich <strong>die</strong>se Inhaltsstoffe<br />
erwiesen: Antioxidantien,<br />
Vitamine A, C,<br />
E und das Koenzym Q10<br />
machen freie Radikale<br />
unschädlich und lassen<br />
<strong>die</strong> Haut weniger altern.<br />
Retinol (Vitamin A) und<br />
Peptide (Proteine) stärken<br />
<strong>die</strong> Produktion von<br />
Kollagen. Aber: Auch <strong>die</strong><br />
besten Cremes können<br />
nicht zaubern.<br />
Empfehlenswert:<br />
L’Oréal<br />
„Dermo Expertise<br />
Revita<br />
Lift (ca.<br />
20 Euro);<br />
Diadermine<br />
„Intensiv<br />
Age Repair<br />
Tagespflege<br />
Ja<br />
(ca. 18 Euro).<br />
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Dr. Thomas Meyer ist Dermatologe mit eigener Praxis in Kassel. Mehr Informationen: www.hautarzt-meyer.de<br />
88 1 / 2011
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
brauche ich?<br />
Augen, Dekolleté eine eigene Creme?<br />
im Schrank hat, kann auf vieles gut verzichten.<br />
5<br />
Nachtcreme<br />
Das Versprechen: Reichhaltige<br />
Nachtcremes sollen der Haut<br />
helfen, sich im Schlaf zu reparieren.<br />
Der Tipp: Gesunde Haut erneuert<br />
sich auch von selbst alle 20 bis 25 Tage. Aber: Cremes mit Vitamin A<br />
bzw. Retinol helfen dabei, machen <strong>die</strong> Haut widerstandsfähiger.<br />
Empfehlenswert: Nivea Visage Vital „Regenerierende Nachtpflege“<br />
(ca. 13 Euro); Vichy „Liftactiv Retinol Nachtpflege“ (ca. 24 Euro).<br />
Teure Spezialprodukte kann man<br />
sich oft sparen. Gute Cremes<br />
erfüllen gleich mehrere Funktionen.<br />
Entscheidend dabei sind ihre<br />
Inhalts- und Wirkstoffe.<br />
Ja<br />
Fotos: Getty (2), PR (10)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Diese 5 brauchen<br />
<strong>Sie</strong> nicht ...<br />
Augen-Gel<br />
Nicht nötig: Denn <strong>die</strong> Augenpartie<br />
ist zwar dünn, „verkraftet“ aber normale<br />
Gesichtspflege. Statt Spezialpflege<br />
lieber Gesichtscreme mit Hyaluronsäure<br />
nehmen. Hat an<br />
Nein<br />
den Augen glättenden Effekt.<br />
Anti-Cellulite-Creme<br />
Nicht nötig: Denn auf <strong>die</strong> Fettkammern<br />
hat sie keine Wirkung. Der leicht<br />
straffende Effekt entsteht nur durch<br />
eine zusätzliche Massage. Die funktioniert<br />
auch mit Körperlotion.<br />
Nein<br />
Dazu: Sport treiben!<br />
Fußcreme<br />
Nicht nötig: Denn regelmäßiges<br />
Eincremen mit der Handcreme ist genauso<br />
effektiv. Abends auftragen, am<br />
Nagelbett einmassieren und<br />
Nein<br />
Baumwollsocken anziehen.<br />
Körperpeeling<br />
Nicht nötig: Denn <strong>die</strong> Haut stößt alte<br />
Zellen von selbst ab. Wer den Wohlfühleffekt<br />
schätzt, sollte zu einem<br />
Luffa-Schwamm oder einer weichen<br />
Bürste greifen. Aber nur einmal pro<br />
Woche rubbeln, sonst wird <strong>die</strong><br />
Nein<br />
Haut zu sehr angegriffen.<br />
Dekolleté-Pflege<br />
Nicht nötig: Denn um <strong>die</strong> Haut<br />
am Ausschnitt zu pflegen, reicht<br />
eine gute Antifaltencreme oder<br />
noch besser eine Tagescreme<br />
Nein<br />
mit UV-Schutz völlig aus.<br />
+++++++++++++++++++ ++++++++++++++++++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
1 / 2011 89
Einkaufen & Sparen<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Beste Art zu sparen<br />
Sparbuch Tagesgeld Sparbrief<br />
Was ist es?<br />
• Klassische Sparform: Guthaben<br />
wird eingetragen.<br />
• Die Zinsen werden jährlich<br />
gutgeschrieben, wenn man das<br />
Sparbuch bei der Bank vorlegt.<br />
• Mischung aus Girokonto und<br />
Sparbuch<br />
• Aber man erhält kein Sparbuch,<br />
sondern einen Kontoauszug, weil<br />
sich der Zins kurzfristig ändert.<br />
• Klassische, längerfristige Sparform<br />
für einen Einmal-Betrag.<br />
Oft mit gestaffeltem Zins.<br />
Anlagedauer<br />
• Ein Sparbuch ist auf Dauer<br />
angelegt. Das heißt, es<br />
wird angespart, aber auch<br />
wieder abgehoben.<br />
• Unbegrenzt. Ähnlich wie<br />
beim Sparbuch kann ständig<br />
ein- und ausgezahlt werden.<br />
• Unterschiedlich, ab etwa 1 Jahr<br />
bis etwa 10 Jahre<br />
Kündigungsfrist<br />
• Beim gesetzlichen Sparbuch<br />
3 Monate<br />
• Jederzeit. Bei normalem<br />
Tagesgeld ist das tägliche<br />
Auflösen des Kontos möglich.<br />
• Nicht vorgesehen. Aus Kulanz<br />
erlauben Banken <strong>die</strong>s gegen<br />
Zinsabschlag, ursprüngliche<br />
Attraktivität geht verloren.<br />
Verfügbarkeit<br />
• Eingeschränkt, max. 2.000 Euro<br />
je Monat (siehe unten)<br />
• Hoch. Über das angelegte Geld<br />
kann täglich verfügt werden.<br />
Es gibt, ähnlich wie beim Girokonto,<br />
keine Begrenzung.<br />
• Gering. Die Einmal-Anlage<br />
wird auf eine bestimmte Zeit<br />
festgelegt.<br />
Das spricht<br />
dafür<br />
• Wenig, außer dass das Sparbuch<br />
vertraut, sehr klassisch und<br />
verständlich ist<br />
• Sehr sicher<br />
• Keine Gebühren<br />
• Relativ schnelle Verfügbarkeit<br />
• Höhere Zinsen als auf dem<br />
Girokonto oder dem Sparbuch<br />
• Tägliche Verfügbarkeit<br />
• Ideal, um Geld zu parken und<br />
etwas Zinsen zu er<strong>halten</strong><br />
• Keine Gebühren<br />
• Höherer Zins<br />
• Gute Planbarkeit<br />
• Keine Gebühren<br />
Das spricht<br />
dagegen<br />
• Zinsen sehr niedrig; viele<br />
Banken bieten gerade 0,5 % pro<br />
Jahr, oft noch weniger<br />
• Verfügbarkeit eingeschränkt<br />
(max. 2.000 Euro im Monat)<br />
• Kein Diebstahlschutz<br />
• Trotzdem niedriger Zins<br />
• Zinsen nicht planbar, da Bank<br />
<strong>die</strong> Sätze täglich ändern kann<br />
• Man muss sich kümmern.<br />
Oft ist Tagesgeld Lockmittel, um<br />
Kunden zu einer Bank zu lotsen.<br />
• Keine vorzeitige Verfügbarkeit<br />
bzw. nur gegen höhere Kosten<br />
• Größerer Einmalbetrag<br />
notwendig (ab etwa 1.000 Euro)<br />
• Meist nur in 500- oder 1.000-<br />
Euro-Schritten verfügbar<br />
DIE BESTEN<br />
ANGEBOTE<br />
➜ BMW Bank Online<br />
Sparkonto 2,0<br />
➜ Postbank SparCard<br />
3000 <strong>plus</strong> direkt 1,8<br />
➜ NF Bank Sparkonto<br />
1,25<br />
Zins in % je Jahr<br />
➜ Ikano Bank Rote Master<br />
Card Karte / Tagesgeld<br />
2,22<br />
➜ GE Capital Direkt<br />
GE Capital Direkt 2,10<br />
➜ Volkswagen Bank Plus<br />
Konto Top Zins 2,00<br />
Zins in % je Jahr<br />
➜ abcbank abcFestzins<br />
2,20<br />
➜ Isbank Festgeld<br />
2,00<br />
➜ Merkur Bank Festgeld<br />
<strong>plus</strong> 2,00<br />
10.000 Euro für ein Jahr, Zins in % je Jahr<br />
Fotos: Getty (1), Shutterstock (1)<br />
DIE ADRESSEN: abcbank, ✆ (02 21) 57 90 83 70; BMW Bank, ✆ (0 18 03) 25 25 80; Dresdner Volksbank, ✆ (03 51) 8 13 10;<br />
GE Capital Direkt, ✆ (0 18 02) 27 31 00; Ikano Bank, ✆ (0 61 22) 99 92 70; Isbank, ✆ (0 69) 29 90 11 99; Merkur Bank, ✆ (0 89) 59 99 80;<br />
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
90 1 / 2011
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
+ +<br />
+<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+<br />
+ + +<br />
Sparbuch, Sparbrief, Sparvertrag – mit immer neuen<br />
Varianten locken Banken zum Geldanlegen. Doch welche Form<br />
ist für wen sinnvoll? Der große Vergleich zeigt es.<br />
Sparvertrag Festgeld Pfandbrief Bundeswertpapiere<br />
• Monatlich wird über<br />
längere Zeit etwas gespart;<br />
das kann ein fester Betrag<br />
sein oder jeden Monat ein<br />
anderer.<br />
• Bestimmte Summe wird<br />
für einige Monate (3, 6, 9, 12)<br />
festgelegt.<br />
• Klassisches, festverzinsliches<br />
Wertpapier einer<br />
Hypothe ken bank<br />
• Anlage ist durch Grund- oder<br />
Immobilienbesitz abgesichert.<br />
• Festverzinsliche Schuldverschreibung<br />
der Bundesrepublik<br />
(„Man leiht dem Staat Geld“)<br />
als Bundesschatzbriefe,<br />
Obligationen oder Anleihe<br />
• Unterschiedlich:<br />
1 bis 10 Jahre<br />
• Kurz- oder mittelfristig<br />
(wenige Monate, zum Überbrücken,<br />
Parken des Geldes)<br />
• Unterschiedlich,<br />
bis zu 8 Jahre<br />
• Unterschiedlich,<br />
bis 30 Jahre (Anleihe)<br />
• Nicht vorgesehen. Bei<br />
vorzeitiger Kündigung:<br />
Zinsabschlag oder Gebühren.<br />
• Keine. Sollte Geld doch<br />
vorzeitig benötigt werden,<br />
entfällt der höhere Zins.<br />
• Keine. Pfandbrief hat<br />
einen bestimmten Fälligkeits-<br />
Termin.<br />
• Keine. Bundeswertpapiere<br />
werden zu einem vorher<br />
festgelegten Zeitpunkt<br />
zurückgezahlt.<br />
• Gering. Höherer Zins wird<br />
gerade dafür gewährt, dass<br />
nicht vorzeitig verfügt wird.<br />
• Gering (siehe oben)<br />
• Jederzeit. Pfandbriefe können<br />
über <strong>die</strong> Börse verkauft<br />
werden (evtl. mit Abschlag).<br />
• Beschränkt. Verkauf über<br />
Börse (Abschlag). Aber nach<br />
erstem Jahr max. 5.000 Euro<br />
je Monat Rückgabe je Monat.<br />
• Regelmäßiges Sparen<br />
• Auch kleinere und<br />
„krumme“ Beträge möglich<br />
• Höherer Zins als Sparbuch<br />
• Spardauer kann festgelegt<br />
werden (Sparen für ein Ziel).<br />
• Keine Gebühren<br />
• Höherer Zins als bei Giro -<br />
konto, Sparbuch oder Tagesgeld.<br />
Festlegung ist über schaubar.<br />
Ideal, um einige Monate zu überbrücken<br />
(z. B. um auf höheres<br />
Zins-Niveau zu warten).<br />
• Keine Gebühren<br />
• Sehr sichere Anlage<br />
• Planbare Zinsen<br />
• Hohe Sicherheit<br />
• Hohe Flexibilität<br />
• Hohe Transparenz, da<br />
Pfandbriefe öffentlich<br />
gehandelt werden<br />
• Sehr sichere Anlage.<br />
• Planbare Zinsen (Zinstreppe, je<br />
länger <strong>die</strong> Anlage, desto höher)<br />
• Hohe Transparenz<br />
• Bei Kauf über Deutsche Finanzagentur,<br />
✆ (0 69) 2 56 16 22 22,<br />
keine Gebühren. Umtauschrecht.<br />
• Keine vorzeitige Verfügbarkeit<br />
bzw. nur gegen<br />
höhere Kosten<br />
• Kurzfristige Anlage, man<br />
muss bald neu entscheiden.<br />
• Zinsen liegen nur leicht<br />
über Tagesgeld.<br />
• Gebühr schmälert Rendite.<br />
• Bei vorzeitigem Verkauf<br />
Kurs-Risiko<br />
• Deutlich geringere Zinsen<br />
als noch vor Jahren<br />
• Lange Laufzeiten<br />
• Für kurzfristige Anlage<br />
relativ geringe Zinsen<br />
(Finanzierungsschätze 0,48 %<br />
Zins je Jahr)<br />
• Insgesamt eher mäßige<br />
Zinsen<br />
➜ Sparkasse Spree-Neiße<br />
Sparplan 3,27<br />
➜ Isbank Festgeld<br />
1,75<br />
➜ Dexia DE 000 DXA 1<br />
LK 0 2,66<br />
➜ Bundesanleihe 03/34<br />
DE 000 113 522 6 2,93<br />
➜ Dresdner Volksbank<br />
Sparvertrag 3,07<br />
➜ Oyak Anker Bank<br />
Festgeld 1,75<br />
➜ Eurohypo DE 000 EH1<br />
A3M 9 2,28<br />
➜ Bundesanleihe 00/31<br />
DE 000 113 517 6 2,91<br />
➜ PSD Bank München<br />
Sparplan 2,98<br />
Sparrate 50 Euro je Monat,<br />
5 Jahre Laufzeit, Zins in % je Jahr<br />
➜ Ziraat Bank<br />
Festgeld 1,75<br />
10.000 Euro für 6 Monate, Zins in % je Jahr<br />
➜ Depfa Bank DE 000 A0Z<br />
21 P 1 2,22<br />
Erhältlich bei jeder Bank. Rendite in % je<br />
Jahr. Rendite hängt nicht vom Zinskupon ab,<br />
sondern vom aktuellen Kurs und der Laufzeit.<br />
➜ Bundesanleihe 04/37<br />
DE 000 113 527 5 2,91<br />
Erhältlich bei jeder Bank. Rendite in % je<br />
Jahr. Rendite hängt nicht vom Zinskupon ab,<br />
sondern vom aktuellen Kurs und der Laufzeit.<br />
NF Bank, ✆ (04 21) 3 07 52 27; Oyak Anker Bank, ✆ (0 18 05) 69 25 00; PSD Bank München, ✆ (08 21) 5 04 91 70; Postbank, ✆ (0 18 03) 04 05 00;<br />
Sparkasse Spree-Neiße, ✆ (03 55) 61 00; Volkswagen Bank, ✆ (0 18 03) 22 42 23; Ziraat Bank, ✆ (0 69) 29 80 57 77<br />
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
1 / 2011<br />
91
Einkaufen & Sparen<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
JANUAR FEBRUAR MÄRZ<br />
M D M D F S S<br />
1 2<br />
3 4 5 6 7 8 9<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
17 18 19 20 21 22 23<br />
24 25 26 27 28 29 30<br />
31<br />
APRIL MAI JUNI<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
M D M D F S S<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9 10 11 12 13 14 15<br />
16 17 18 19 20 21 22<br />
23 24 25 26 27 28 29<br />
30 31<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30 31<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30<br />
<br />
30 % beim Reisen sparen<br />
<strong>Sie</strong> planen Urlaub? Dann sollten <strong>Sie</strong> in den weiß markierten Wochen verreisen.<br />
Denn dann sind nirgendwo Ferien, Feiertage oder Brückentage und es lassen sich leicht 30 und mehr Prozent*<br />
bei Flügen, Hotels, Pauschalreisen oder Ferienwohnungen sparen.<br />
JULI AUGUST SEPTEMBER<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30 31<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21<br />
22 23 24 25 26 27 28<br />
29 30 31<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER<br />
M D M D F S S<br />
1 2<br />
3 4 5 6 7 8 9<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
17 18 19 20 21 22 23<br />
24 25 26 27 28 29 30<br />
31<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30<br />
M D M D F S S<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30 31<br />
* Beispiel: 4 Tage eher – 250 Euro gespart Wie stark man sparen kann, wenn man Ferien meidet, zeigen Dertour-Kanarenreisen. Ferien (19.–26. 4.): 7 Tage Gran<br />
Canaria, 4 Sterne, Iberostar Costa Canaria, DZ/all-incl., Flug ab München, ab 1.200 Euro/Person. Ferienfrei (15.–22. 4.), ab 950 Euro/Person. Ersparnis: 250 Euro je Person!<br />
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92 1 / 2011
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UNSER LEBEN<br />
So will<br />
ich leben,<br />
wenn ich älter bin<br />
Die nächsten 20, 30 Jahre allein wohnen? Das können sich viele über<br />
50 nicht vorstellen. So wie Monika Schäfer und Uschi Demmerle. Deshalb suchten<br />
sie nach neuen Wegen, ihre Sehnsucht nach Nähe und Gemeinschaft zu<br />
stillen. Die eine in einer klassischen WG, <strong>die</strong> andere in einem Mehr generationenhaus.<br />
Für beide eine der besten Entscheidungen ihres Lebens ...<br />
foto | Michael Jaeger<br />
94 1 / 2011
WARUM<br />
NICHT?<br />
Das Einfamilienhaus<br />
gegen<br />
eine WG eintauschen<br />
– immer<br />
mehr Ältere finden<br />
<strong>die</strong>se Idee<br />
gar nicht mehr<br />
so abwegig.<br />
S<br />
ie war 52, als ihre Tochter auszog. Es blieb eine Frage: fortan allein leben? Nein, dachte Uschi<br />
Demmerle und fand ein Mehrgenerationenhaus: 25 Jüngere und Ältere, jeder mit einer Wohnung.<br />
„Wer hat Lust auf Kino?“, „Martina ist im<br />
Krankenhaus“ – Uschi Demmerle muss lächeln,<br />
wenn sie an <strong>die</strong> kleinen Nachrichten am Schwarzen<br />
Brett denkt. „Hier im Haus ist immer viel los“,<br />
sagt <strong>die</strong> 60-Jährige, während sie an ihrem großen<br />
Küchentisch sitzt und ihren schwarzen Kater Selim<br />
streichelt. Ein kostbarer Moment der Ruhe. Einerseits,<br />
weil es im Alltag als Lehrerin oft turbulent<br />
zugeht. Aber auch weil Uschi Demmerle seit einem<br />
Jahr mit 25 anderen in „ihrem Haus“ wohnt. „Hoffentlich<br />
für immer“, sagt <strong>die</strong> Wuppertalerin.<br />
2004, <strong>die</strong> jüngste Tochter war gerade ausgezogen,<br />
dachte <strong>die</strong> bis dahin alleinerziehende Lehrerin<br />
zum ersten Mal darüber nach, wo und wie sie<br />
zukünftig leben wollte. „Allein auf keinen Fall. Ich<br />
hatte schon öfter von Mehrgenerationenhäusern<br />
gelesen, in denen Jüngere und Ältere zusammen<br />
wohnen – mir gefiel der Gedanke einer Wahlfamilie.<br />
Ich wollte nie meine eigene Wohnung aufgeben;<br />
gleichzeitig aber eingebettet sein in eine Gemeinschaft.<br />
Und das alles wollte ich suchen,<br />
solange ich noch <strong>fit</strong> und gesund bin.“ Bei einer<br />
1 / 2011<br />
95
2<br />
ALT & JUNG<br />
1 Im ehemaligen<br />
Schwesternheim<br />
wohnen 40- bis<br />
80-Jährige unter<br />
einem Dach<br />
2 U. Demmerle<br />
bestaunt den<br />
neuen XXL -Ring<br />
ihrer Mitbewohnerin<br />
Anna-Maria<br />
Reinhold (75)<br />
1<br />
Auf einen Blick<br />
• Das Haus hat 19 Wohnungen<br />
(40– 100 m 2 ). Dazu: einen Gemeinschaftsraum<br />
<strong>plus</strong> Küche (35 m 2 )<br />
und 600 m 2 Garten.<br />
• Eigentümer des Hauses ist <strong>die</strong><br />
Vereinigte Evangelische Mission,<br />
<strong>die</strong> mit jedem Mieter einen Vertrag<br />
schließt (6– 7 Euro je m 2 ).<br />
• Mieter kann nur werden, wer<br />
Mitglied im Verein „Lebendiges<br />
Wohnen an der Wupper“ ist.<br />
• Der Verein hat zurzeit 50 Mitglieder<br />
(60 Euro Jahresbeitrag).<br />
Über <strong>die</strong> Aufnahme entscheidet<br />
der Vorstand; es gibt keine Altersbeschränkung.<br />
• Aber: Bewerber müssen bei<br />
Aufnahme in den Verein für sich<br />
selbst sorgen können. Viele<br />
treten sehr früh bei.<br />
• Will ein Mitglied des Vereins im<br />
Haus wohnen, entscheiden darüber<br />
<strong>die</strong> Bewohner mit Mehrheit.<br />
• Langjährige Mitglieder<br />
des Vereins haben Vorrang.<br />
• Besonderheit: Hausbewohner<br />
entscheiden, wer Gemeinschaftsraum<br />
<strong>plus</strong> Küche nutzen darf, z. B.<br />
bei einer Geburtstagsfeier.<br />
Veranstaltung lernte sie prompt Gleichgesinnte<br />
kennen. Man verabredete sich,<br />
schmiedete Pläne, <strong>die</strong> immer konkreter<br />
wurden. „Schließlich fingen wir an, Häuser<br />
zu besichtigen“, erinnert sich Uschi<br />
Demmerle und seufzt. „Bei einem waren<br />
<strong>die</strong> Umbaukosten zu hoch, ein anderes<br />
lag an einer Hauptverkehrsstraße,<br />
ein weiteres hatte keinen Garten.“ Am<br />
Ende entschieden sie sich für das ehemalige<br />
Schwesternhaus der Vereinten<br />
Evangelischen Mission (VEM) in Barmen.<br />
„Einige Details waren zwar auch<br />
hier nicht perfekt. Aber das Haus an sich,<br />
mit den großen Fenstern und der Möglichkeit,<br />
für uns Balkone anzubauen, hat<br />
den Ausschlag gegeben.“<br />
Kamen ihr denn nie Zweifel, dass sie<br />
womöglich nicht geschaffen sei für <strong>die</strong><br />
Art Groß-WG? Einen Moment hält sie<br />
inne: „Eigentlich nicht. Ich hatte bei vielen<br />
meiner künftigen Mitbewohner ein<br />
gutes Bauchgefühl. Und wenn es wirklich<br />
nicht klappen sollte, kann ich mir<br />
immer noch etwas anderes suchen. Das<br />
habe ich mir immer gesagt.“<br />
Doch danach sieht es nicht aus. Seit<br />
einem Jahr lebt Uschi Demmerle nun<br />
mit fünf VEM-Schwestern, zwei Ehepaaren<br />
und 16 Singles unter einem Dach.<br />
Die Jüngste ist um <strong>die</strong> 40, <strong>die</strong> Älteste<br />
DAS MEHR-GENERATIONENHAUS<br />
3<br />
5<br />
4<br />
DA IST WAS LOS!<br />
3 Willis Klavierkünste<br />
begeistern alle<br />
4 Manche Themen werden<br />
heftig diskutiert<br />
5 Uschi Demmerle ist<br />
glücklich mit ihrer Wahl<br />
über 80. Mit Freunden zusammenzuziehen<br />
– das kam für sie nicht infrage.<br />
„Das wäre mir zu gefährlich gewesen“,<br />
sagt sie. Eine gewisse Distanz mache<br />
das Zusammenleben unkomplizierter.<br />
Obwohl jeder eine eigene, abgeschlossene<br />
Wohnung hat, begegnen sich <strong>die</strong><br />
Bewohner oft. Etwa im Flur vor dem<br />
Schwarzen Brett, an das jeder Bewohner<br />
seine Neuigkeiten heften kann. Oder<br />
im Garten und den Vereins- und Arbeitsgruppen,<br />
in denen es unter anderem<br />
darum geht, wer den Garten pflegt oder<br />
wer beim gemeinsamen Frühlingsfest<br />
welche Aufgaben übernimmt.<br />
96 1 / 2011
„Früher, als ich noch in einem normalen<br />
Mietshaus wohnte, sagte ich zu<br />
meinen Nachbarn nur Hallo und Auf<br />
Wiedersehen. Hier habe ich genau das<br />
richtige Maß an Gemeinschaft: viel weniger<br />
als in einer WG, wo man doch sehr<br />
nahe beisammen ist, und viel mehr als<br />
in einem anonymen Mietshaus.“<br />
Allerdings, auch das gibt sie unumwunden<br />
zu, hat sich <strong>die</strong> neue Lebensgemeinschaft<br />
direkt beim ersten Fest ein<br />
„Ein<br />
Hilferuf –<br />
schon ist<br />
jemand<br />
zur Stelle“<br />
Uschi Demmerle<br />
wenig gezofft. „Es ging um <strong>die</strong> Frage,<br />
spülen wir jetzt oder später?“, lacht<br />
Uschi Demmerle. „Eigentlich banal. Aber<br />
auch über solche Dinge muss man sich<br />
eben einigen. Zum Schluss haben alle<br />
schnell gemeinsam gespült.“<br />
Das war ein erster Vorgeschmack darauf,<br />
dass <strong>die</strong> neue Gemeinsamkeit nicht<br />
immer reibungslos verläuft. Denn natürlich<br />
haben alle ihre Eigenarten. Herbert<br />
möchte bei Vereinssitzungen kein<br />
Protokoll schreiben; Linda, eine der Jüngeren,<br />
entscheidet gerne mal ohne Rücksprache<br />
und kauft den preiswertesten<br />
Sekt fürs Fest, den dann nur wenige trinken<br />
wollen; Manfred ist älter und kann<br />
nur schwer Kompromisse schließen. Jeder<br />
habe seine Macken, natürlich auch<br />
sie selbst, gibt <strong>die</strong> Lehrerin zu: „Ich bin<br />
nicht gerade harmoniesüchtig und<br />
manchmal etwas zu direkt.“ Bei den ersten<br />
Sitzungen habe sie vieles an sich<br />
gerissen. Das habe später von allein<br />
nachgelassen. „Beim Bepflanzen des<br />
Vorgartens vor meinem Küchenfenster<br />
wollte ich gleich das Zepter in <strong>die</strong> Hand<br />
nehmen – bis zwei andere Mitbewohner<br />
ebenfalls Ansprüche anmeldeten. Am<br />
Ende hatten wir zur dritt großen Spaß<br />
beim Gärtnern“, lacht sie.<br />
Und wenn man keinen Kompromiss<br />
findet? „Dann hat jeder <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
sich an ein vereinsinternes Schiedsgericht<br />
zu wenden“, sagt sie. In Anspruch<br />
genommen habe das noch keiner. „Wir<br />
haben alle ein Kommunikationstraining<br />
absolviert: Wie diskutiere ich, ohne persönlich<br />
zu werden? Wie sieht ein respektvoller<br />
Umgang miteinander aus? Wie<br />
nähert man sich nach einem Streit wieder<br />
an? Das funktioniert wunderbar.“<br />
Auch weil das Gemeinschaftsleben<br />
grundsätzlich nicht verordnet ist, sondern<br />
sich von selbst ergibt. Und genau<br />
das gefällt Uschi Demmerle. „Marianne,<br />
<strong>die</strong> schon im Ruhestand ist, kauft für<br />
<strong>die</strong> kranke Nachbarin ein. Ein Hilferuf<br />
wegen des PC und Wilhelm kommt. Die<br />
Älteren backen gern einen Sonntagskuchen<br />
für alle, andere Frauen probieren<br />
oft vegetarische <strong>Rezepte</strong>. Kostproben<br />
werden dann im ganzen Haus verteilt.<br />
Einfach köstlich.“<br />
Vor allem freut sich Uschi Demmerle<br />
über <strong>die</strong> Hilfsbereitschaft der anderen.<br />
Vor einigen Wochen warf ihr Kater Selim<br />
ein Schränkchen um – ein Bein des<br />
Familienerbstücks brach ab. Kurzerhand<br />
fragte sie ihren Mitbewohner Willi, ob<br />
er Holzleim habe. „Klar, bringe ich dir“,<br />
antwortete er. Eine Minute später klingelte<br />
Willi. „Gib mir das Teil mal mit.<br />
Ich mache das für dich.“ Zwei Tage später<br />
stand das Schränkchen fein repariert<br />
wieder vor ihrer Tür. Uschi Demmerle<br />
ist noch immer ganz gerührt.<br />
Gab es einen Moment, in dem sie ihre<br />
Entscheidung gern rückgängig gemacht<br />
hätte? „Ja, sicher“, antwortet <strong>die</strong> 60-Jährige<br />
energisch. „Nach einem halben Jahr<br />
hatte ich das Gefühl: Es ist zu viel. Ich<br />
hätte mich gerne erst einmal allein in<br />
meiner Wohnung eingelebt. Stattdessen<br />
gab es im ganzen Haus so viel Aufmerksamkeit,<br />
dass ich damit nicht so recht<br />
umgehen konnte. Ich musste lernen,<br />
mich dann und wann rar zu machen<br />
und <strong>die</strong> eigene Wohnungstür mal zuzulassen.<br />
Mir fehlte einfach noch <strong>die</strong> richtige<br />
Balance zwischen Nähe und Distanz.<br />
Heute weiß ich: Nicht nur <strong>die</strong> Wohnung<br />
ist mein Zuhause, sondern das ganze<br />
Haus.“<br />
Annette Lübbers<br />
Allein leben wollte Monika Schäfer<br />
(70) als Witwe auf keinen Fall.<br />
Ihr Wunsch: eine WG mit drei<br />
Frauen. Doch ständig gab es Streit. Schließlich<br />
fand sie zwei Männer – und damit auch<br />
Frieden für <strong>die</strong> Wohnküche.<br />
Die Tür zu Monika Schäfers Zimmer<br />
steht immer offen. „Sonst fühle ich mich<br />
eingeengt“, erklärt sie und nimmt einen<br />
Schluck aus der Kaffeetasse aus<br />
Bunzlauer Keramik. Aus der Küche duftet<br />
es nach Zwiebeln und Fleisch, Gulasch.<br />
Jemand klappert mit Geschirr,<br />
<strong>die</strong> Waschmaschine schleudert. Tobi,<br />
ein weißer Hund mit zotteligem Fell<br />
(Rasse Streuner), schaut vorsichtig um<br />
<strong>die</strong> Ecke und verschwindet wieder.<br />
WG-Alltag in der Cheruskerstraße in<br />
Berlin. Seit 2007 wohnt <strong>die</strong> gelernte<br />
Krankenschwester und Hebamme mit<br />
drei anderen zusammen. „Es gibt Tage,<br />
an denen wundere ich mich immer noch<br />
über mein neues Leben“, sagt Monika<br />
Schäfer, lächelt dem Foto zu, das auf<br />
dem Fenstersims steht. Ein braun gebrannter<br />
Mann mit getönter Brille in<br />
einem kleinen Hafen, im Hintergrund<br />
Fischerboote, <strong>die</strong> auf Wellen tanzen.<br />
Eine Aufnahme aus ihrem alten Leben.<br />
Es zeigt ihren Mann Heinrich auf<br />
der Insel Porto Santo bei Madeira. 1987,<br />
nachdem er in Frührente geschickt worden<br />
war, waren beide dorthin gezogen,<br />
wollten dort alt werden. Das Glück hielt<br />
nicht ewig. Zehn Jahre später wurde<br />
Heinrich krank: Osteoporose, 2003 ein<br />
Pflegefall, 2006 starb er.<br />
Monika Schäfer kehrte zurück nach<br />
Berlin. Doch es fiel ihr schwer, im deutschen<br />
Alltag wieder zurechtzukommen.<br />
Einkäufe tragen, längere Strecken laufen,<br />
all das ging nur noch unter Schmerzen<br />
– <strong>die</strong> jahrelange Pflege forderte ihren<br />
Tribut. „Zwar wohnt auch mein<br />
Sohn in der Stadt und wir haben ein<br />
sehr gutes Verhältnis. Trotzdem wollte<br />
ich ihm nicht zur Last fallen.“ Aber ins<br />
betreute Wohnen oder ein Altenheim?<br />
„Das ist nix für mich. Zu groß, zu anonym,<br />
nicht selbstbestimmt.“<br />
Schließlich gab sie eine Anzeige auf:<br />
„Hast du auch keine Lust mehr, allein<br />
vor dich hin zu wurschteln? Ich<br />
1 / 2011<br />
97
KÜCHE<br />
<strong>Sie</strong> ist Herzstück der Wohnung.<br />
Gekocht wird oft gemeinsam.<br />
möchte eine Frauen-WG gründen, melde<br />
dich.“ Das Interesse war enorm. 70<br />
Frauen schrieben, ein halbes Jahr später<br />
zog <strong>die</strong> neue 4er-WG ein.<br />
<strong>Sie</strong> will gerade weitererzählen, da<br />
humpelt ein Mann auf Krücken durch<br />
den Flur, steckt den Kopf in <strong>die</strong> Tür,<br />
verabschiedet sich. „Tschüss, Christian“,<br />
ruft Monika. „Christian hat ein Problem<br />
mit dem Oberschenkelhals, muss zum<br />
Arzt.“ <strong>Sie</strong> wartet, bis <strong>die</strong> Tür ins Schloss<br />
gefallen ist: „Eigentlich wollte ich keine<br />
Männer in der WG. Dachte, es sei<br />
unkomplizierter nur mit Frauen.“ Doch<br />
das Gegenteil war der Fall. In der anfangs<br />
reinen Damenrunde mochte sich<br />
kein WG-Frieden einstellen. „Die eine<br />
war pedantisch, bekam einen Herzanfall,<br />
wenn sie nur einen Wassertropfen<br />
auf der Spüle sah. Die Zweite wollte<br />
am liebsten einen Teller und eine Tasse<br />
den ganzen Monat benutzen, ohne<br />
sie zu reinigen, und <strong>die</strong> Dritte verkroch<br />
sich immer in ihrem Zimmer.“<br />
Ein klassischer Fehlstart. Mittlerweile<br />
ist Frieden eingekehrt – mit zwei<br />
DIE WOHNGEMEINSCHAFT<br />
Auf einen Blick<br />
• Wohnung: 160 m 2 , 4 Zimmer<br />
(16– 20 m 2 ), Wohnküche<br />
40 m 2 , Abstellkammer,<br />
3 Balkone, 2 Bäder, 1 WC.<br />
• Jeder Bewohner hat<br />
einen eigenen Mietvertrag<br />
mit dem Vermieter.<br />
• Neue Mitbewohner stellen<br />
sich in der WG vor, werden<br />
dann dem Vermieter vorgeschlagen.<br />
Der WG-Rat regelt<br />
interne Probleme, bittet im<br />
Streitfall um Auszug.<br />
• Monika Schäfer (l.) zahlt<br />
380 Euro warm, in ihrer<br />
alten Wohnung 760 Euro.<br />
• Besonderheit: Putzfrau<br />
reinigt 1 Mal pro Woche <strong>die</strong><br />
Gemeinschaftsräume.<br />
Männern, zwei Frauen: Christian (70),<br />
Vater von vier Kindern und ehemaliger<br />
Landschaftsarchitekt. Früher lebte er<br />
nahe Fulda im Altenheim. Seine Tochter<br />
entdeckte <strong>die</strong> WG-Anzeige und organisierte<br />
den Umzug. Im Zimmer nebenan<br />
lebt Angelika (65). Schneiderin,<br />
drei Kinder, nie verheiratet, wollte nicht<br />
mehr allein wohnen. Lothar (60), Pfleger,<br />
zwei Kinder, geschieden. Auch er<br />
wollte nicht mehr allein leben.<br />
Zwischen 380 und 420 Euro Miete<br />
zahlen <strong>die</strong> vier jeweils für <strong>die</strong> Zimmer.<br />
Die geräumige, helle Wohnküche mit<br />
dem gemütlichen Holztisch und dem<br />
kuscheligen roten Sofa ist der Treffpunkt.<br />
In einem kleinen Regal liegen<br />
alle Unterlagen, <strong>die</strong> das WG-Leben betreffen:<br />
Mietvertrag und Stromabrechnung.<br />
Von der Küche geht der große<br />
„Wir vier<br />
sind eine<br />
gelungene<br />
Mischung“<br />
Monika Schäfer<br />
Balkon ab. Außerdem gibt es zwei Badezimmer.<br />
Und als Luxus gönnen sich<br />
<strong>die</strong> vier außerdem eine Putzfrau.<br />
„Ich glaube, wir mussten das Zusammenleben<br />
alle erst lernen“, sagt Monika<br />
Schäfer. „Eine Alters-WG ist etwas<br />
anderes als eine Familie. Eine Familie<br />
ist eine Gemeinschaft mit über Jahre<br />
gewachsenen Regeln. Jeder hat Aufgaben,<br />
<strong>die</strong> Eltern haben in letzter Instanz<br />
das Sagen. Wenn mal gestritten wird,<br />
fliegen <strong>die</strong> Fetzen, aber dann verträgt<br />
man sich wieder, man hat sich ja lieb.“<br />
In einer Alters-WG prallen erwachsene<br />
und manchmal verschrobene Charaktere<br />
aufeinander. Jeder hat seinen<br />
Rhythmus. „Gut, dass es Lothar gibt.<br />
Mit 60 ist er das Nesthäkchen, aber auch<br />
der ‚Brückenbauer‘. Er hat mir sehr dabei<br />
geholfen, toleranter zu werden.“<br />
Monika steht auf, um kurz nach Angelika<br />
zu sehen. Die 65-Jährige liegt<br />
mit einer Erkältung im Bett. „Ich würde<br />
nicht sagen, dass wir Freunde sind“,<br />
sagt sie, als sie zurückkommt. „So etwas<br />
wächst über Jahre. Aber wir sind<br />
eine Gemeinschaft. Wir haben Verantwortung<br />
füreinander. Früher hatte ich<br />
eine romantische Vorstellung von WG“,<br />
erklärt sie. „Ich war 1968 jung. Da erschien<br />
mir <strong>die</strong> Kommune I wie ein Para<strong>die</strong>s<br />
– von Alltag, etwa wer wann<br />
putzt, kocht oder einkaufen geht, war<br />
nie <strong>die</strong> Rede.“ WGs, das war etwas für<br />
„<strong>die</strong> anderen“. Wild, verrückt, exotisch<br />
und weit weg vom eigenen Leben. „So<br />
gesehen hole ich heute meine WG-Zeit<br />
nach. Und möchte nirgendwo anders<br />
mehr leben.“ Gaby Herzog<br />
98 1 / 2011
RÄTSEL<br />
Sudoku<br />
In jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 9er-Block aus 3 × 3 Kästchen<br />
müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen! Bei dem leichten Sudoku links<br />
ist <strong>die</strong> zweite Spalte ein guter Ansatz, bei dem schweren Sudoku oben<br />
<strong>die</strong> zweite Zeile.<br />
Auflösungen<br />
Lösung aus<br />
Heft 12/10:<br />
Marzipan<br />
Gewinner des Rätsel<br />
aus Heft 11/10:<br />
Brigitte Krause-Sigle,<br />
Bonn; Gerlinde Förtig,<br />
Erlabrunn ; Gerline<br />
Frank, Hesseneck<br />
Lösungswort: Backbord<br />
Der Gewinn: 3 x 1 hochwertige<br />
Küchenmaschine von<br />
Bosch sowie drei leckere<br />
Probierpakete Alpro soya.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Sudoku<br />
Impressum<br />
<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG. | ISSN 1619-6023 | Lindenstraße 20, 50674 Köln, Tel.: (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />
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10 a gültig. Download der Preislisten: www.bayard-media.de | Abonnements + ältere Ausgaben: <strong>plus</strong> magazin Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau, Tel.: (01 80) 5 26 01 47 (0,14 Euro/Minute),<br />
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im Zeitschriftenhandel. Der Einzel verkaufspreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,30 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 39,60 Euro, Heftpreis inkl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,30 Euro. |<br />
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Nachdruck und Angebot in Lese zirkeln nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für <strong>die</strong> Aufnahme in<br />
elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen auf<br />
CD-ROM. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
haften Redaktion und Verlag nicht.<br />
1 / 2011 99
Danke für Ihre Post<br />
Ihre Reaktionen zu den letzten Ausgaben<br />
Leben ohne Enkel 11/2010 Lago Maggiore 7/2010 Danke für den Tipp. Wir können <strong>die</strong>ses<br />
Hotel auch anderen Lesern nur<br />
weiterempfehlen.<br />
Das Gefühl wird<br />
mehr als ausgeglichen<br />
Mit <strong>die</strong>sem Artikel haben <strong>Sie</strong> mich<br />
(64) sehr angesprochen. Auch ich<br />
kann davon ausgehen, dass ich nicht<br />
Großmutter werde. Zwar ist mein<br />
Sohn erst 38, aber sein Lebensweg ist<br />
nicht „kinderfreundlich“, auch wenn<br />
er selbst Kinder sehr liebt und ein guter<br />
Papa wäre. Damit ich nicht in <strong>die</strong>se<br />
großmutterlose Melancholie versinke,<br />
habe ich mich auf eine Anzeige<br />
gemeldet, in der „Jugendbegleitung“<br />
gesucht wurde. Daraus hat sich eine<br />
Aufgabe ergeben, <strong>die</strong> so unglaublich<br />
bereichernd ist. Jeden Mittwoch gehe<br />
ich von 8.30 bis 10.45 Uhr in eine<br />
Grundschule und unterstütze <strong>die</strong> Lehrerin<br />
in einer dritten Klasse. Die besteht<br />
zu 85 % aus Migrantenkindern,<br />
jedes mit einem anderen Hintergrund<br />
und anderen Lernschwierigkeiten.<br />
Während <strong>die</strong> Lehrerin ihren normalen<br />
Unterricht abhält, sitze ich in einem<br />
kleinen Nebenraum jeweils mit einem<br />
Jungen oder Mädchen und übe, was<br />
<strong>die</strong>sem gerade schwerfällt: Lesen,<br />
Vorlesen, Rechnen, Schreiben. Wenn<br />
<strong>die</strong> erste Schüchternheit vorbei ist,<br />
erzählen sie – und ich höre zu, lache,<br />
tröste und bin nur in <strong>die</strong>sem Moment<br />
für das Kind da. <strong>Sie</strong> glauben gar nicht,<br />
wie <strong>die</strong>s das Gefühl, keine „echte“<br />
Großmutter zu sein, ausgleicht.<br />
A. Höpfner, Freiburg/Breisgau<br />
Das können wir nur<br />
weiterempfehlen<br />
Ich lese Ihre Zeitschrift immer mit<br />
großem Interesse. In Ihrer Juli-<br />
Ausgabe war ein Artikel über den<br />
Lago Maggiore. Unter anderem war<br />
das Hotel Pironi in Cannobio als Tipp<br />
erwähnt. Mein Mann und ich waren<br />
Mitte Oktober für ein paar Tage dort<br />
und haben es „getestet“ (wir sind<br />
beide aus der Gastronomie). Es war<br />
einfach traumhaft. Wir hatten <strong>die</strong><br />
letzten sonnigen Tage erwischt. Ein<br />
kleines, familiäres Hotel aus dem 15.<br />
Jahrhundert. Jedes Zimmer ist<br />
individuell mit alten Möbeln eingerichtet.<br />
Frühstück, Service und<br />
Freundlichkeit, <strong>die</strong> Betten, <strong>die</strong> Lage<br />
– alles super. Und zu <strong>die</strong>ser Jahreszeit<br />
wenige Touristen. Dazu wunderbare<br />
kleine Läden mit Wurst und Salami.<br />
B. Piani, per E-Mail<br />
RETTET DIE POSTKARTE 8/2010<br />
100 Karten aus aller Welt<br />
Leider habe ich <strong>die</strong>sen Beitrag nicht<br />
gelesen, sondern nur <strong>die</strong> Kommentare<br />
der aktuellen Ausgabe stu<strong>die</strong>ren<br />
können. Jedoch möchte ich allen<br />
Postkarten-Begeisterten www.<br />
postcrossing.com empfehlen. Eine<br />
Sehr angenehme Atmosphäre<br />
Ich hatte das Glück, bei Ihrem Rätsel<br />
eine fünftägige Reise ins „Gästehaus<br />
Bad Bevensen“ zu gewinnen. Wir<br />
kommen gerade von <strong>die</strong>ser Reise<br />
zurück, möchten uns ganz herzlich<br />
bedanken. Wir waren angenehm<br />
überrascht. Das Gästehaus ist barrierefrei,<br />
auch für Rollstuhlfahrer und<br />
Gehbehinderte sehr gut geeignet.<br />
Die Mitarbeiter sind ausgesprochen<br />
freundlich und hilfsbereit. Auch das<br />
Essen und <strong>die</strong> Zimmer sind zu loben.<br />
Wir können das Haus für Gesunde<br />
und Gehbehinderte nur empfehlen.<br />
Monika Schwarz, Laatzen<br />
Haben <strong>Sie</strong> auch einen tollen Hoteltipp<br />
für andere Leser? Schreiben <strong>Sie</strong> uns!<br />
Internet-Seite, auf der sich Postkarten-Freunde<br />
aus aller Welt finden.<br />
Und so konnte ich mich im vergangenen<br />
Jahr bereits über mehr als<br />
100 Postkarten freuen.<br />
Viktoria Ernst, per E-Mail<br />
Fotos: Mauritius Images (1), Klaus E. Haun (2),<br />
Juniors Tierbilder (1), Privat (1), Istockphoto (1)<br />
<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion, Lindenstraße 20, 50674 Köln, <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de, (02 21) 2 77 57-0, Fax (02 21) 2 77 57-10.<br />
100 1 / 2011
Gemüsebrühe<br />
verwenden<br />
Da ich überzeugter Vegetarier<br />
bin, fand ich den Artikel<br />
„Gesünder ohne Fleisch“<br />
sehr gut. Auch <strong>die</strong> <strong>Rezepte</strong><br />
haben mich begeistert. Nur<br />
verwendet man statt Hühnerbrühe<br />
eine Gemüsebrühe.<br />
S. Ehmann, Schortens<br />
ICH SUCHE<br />
für ein Klassentreffen Mitschülerinnen<br />
der 10 b der Städtischen Realschule<br />
Koblenz, <strong>die</strong> am 23. 3. 1963<br />
ihren Abschluss hatten. Klassenlehrer<br />
Herr Schiffels und Frau Dr. Rubach.<br />
Marianne Alt, geb. Theuer, Müden<br />
Manuel und<br />
Zwerg-Nase<br />
Ihre Enkel-Geschichte erinnerte<br />
mich an eine Geschichte, <strong>die</strong> 30<br />
Jahre zurückliegt. Unser Sohn<br />
bekam von seinem Onkel einen<br />
Zwerghasen, den er Zwerg-Nase<br />
nannte. Noch heute erzählt er<br />
davon. Vor allem, dass Zwerg-Nase<br />
immer mit unserem Schäfer-<br />
Collie aus einem Napf fraß.<br />
Cecilia Ehling, Au/Rhein<br />
»Woher kommt<br />
eigentlich der<br />
Name ›Bolte‹?«<br />
Elisabeth Bolte,<br />
per E-Mail<br />
In einer Ihrer Ausgaben<br />
stellten <strong>Sie</strong> vor, ?<br />
woher bestimmte Nachnamen<br />
kommen. Auch ich<br />
wüsste gerne, welchen<br />
Ursprung mein Name hat.<br />
Das ist leider nicht<br />
! ganz klar. Es gibt zwei<br />
Ursprünge: Im Niederdeutschen<br />
steht „bolte“ für<br />
Eisenstab, Nagel und wurde<br />
als Kurzform für den „boltendreyer“<br />
verwandt, den<br />
Bolzenschneider. Die zweite<br />
Variante kommt vom alten<br />
Rufnamen Baldwin; Boldo<br />
war <strong>die</strong> Kurzform, <strong>die</strong> sich<br />
dann zu Bolte verwandelte.<br />
DAS BIN ICH<br />
»Hoffentlich bleibt<br />
alles, wie es ist«<br />
Name<br />
Iska Laudan-<br />
Schultheis (63).<br />
Familie<br />
Verheiratet, 3.<br />
Ehe. Ein Sohn,<br />
85-jähriger Vater,<br />
der mit 80<br />
noch heiratete.<br />
Wie ich lebe<br />
Im kleinen<br />
Landhaus mit<br />
Scheune und<br />
idyllischem Garten<br />
im Taunus.<br />
Beruf<br />
Dipl.-Bibliothekarin,<br />
Hausfrau,<br />
Mutter, Werbeassistentin,<br />
Sachbearbeiterin.<br />
Seit 3 Jahren in<br />
Rente.<br />
Hobby<br />
Lesen, Preisrätseln,<br />
Acrylmalerei,<br />
Tanzsport,<br />
Gymnastik,<br />
Nordic Walking,<br />
Schönere<br />
Männer?<br />
Reisen, Wandern,<br />
Ski-Langlauf.<br />
Lieblings-Buch<br />
„Die Macht<br />
Ihres Unterbewusstseins“<br />
von<br />
Joseph Murphy.<br />
Jung hält<br />
mich …<br />
eine liebevolle,<br />
harmonische<br />
Partnerschaft,<br />
gesundheitsbewusste<br />
Lebensweise,<br />
Tanzen.<br />
Der stolzeste<br />
Moment<br />
Geburt meines<br />
Sohnes 1973,<br />
meine dritte<br />
Hochzeit, Vize-<br />
Hessenmeisterschaft<br />
2004 im<br />
Tanzen mit meinem<br />
Mann.<br />
Größter<br />
Wunsch<br />
Dass alles so<br />
bleibt, wie es ist.<br />
DISKUSSION<br />
Nie zuvor gab es so viele<br />
Schönheits-Operationen. Auch<br />
immer mehr Männer über 50<br />
legen sich unters Messer.<br />
Wie denken <strong>Sie</strong> darüber?<br />
Schreiben <strong>Sie</strong> uns!<br />
Für »Das bin ich!« legen <strong>Sie</strong> bitte Lebenslauf und Foto bei; für »Wir suchen« und <strong>die</strong> Stammtische unbedingt Adresse und Telefonnummer.<br />
1 / 2011<br />
101
<strong>Vorschau</strong><br />
Februar 2011<br />
geld^<br />
recht<br />
Idylle auf<br />
der Alp<br />
Kühe melken, Käse machen –<br />
wer im Urlaub völlig ausspannen<br />
will und trotzdem das Besondere<br />
sucht, sollte einmal auf einer<br />
Alm Ferien machen.<br />
Das Extra-<br />
Renten-Plus<br />
Ausbildungszeiten<br />
werden häufig<br />
falsch anerkannt.<br />
Die neuen Regeln<br />
zu mehr Rente.<br />
Angehörige<br />
pflegen<br />
Welche Rechte<br />
hat man im Job?<br />
Alters-Check<br />
fürs Haus<br />
Mit <strong>die</strong>sen Reparaturen<br />
müssen<br />
<strong>Sie</strong> rechnen.<br />
Klippen bei<br />
Altersteilzeit<br />
Nacharbeit, wenn<br />
man krank ist?<br />
Versicherungen<br />
überprüfen<br />
Der Check, wenn<br />
Kinder stu<strong>die</strong>ren<br />
UND VIELE<br />
WEITERE THEMEN<br />
Fotos: Laif (1), Stockfood (1), Corbis (3), Getty (2), Shutterstock (2), Picture Press (1)<br />
Das machen<br />
glückliche<br />
Paare richtig<br />
Glückliche Paare haben<br />
ein Geheimnis: <strong>Sie</strong> reden viel<br />
miteinander. Aber wie<br />
schafft man es, eine Ehe auch<br />
nach Jahren „redselig“ zu<br />
<strong>halten</strong>? Leser verraten Ihre<br />
Rede-Tipps.<br />
JOGHURT<br />
AUF REZEPT?<br />
<strong>Sie</strong> versprechen viel:<br />
dass sie Allergien,<br />
Darmerkrankungen und<br />
Infektionen vorbeugen können<br />
zum Beispiel. Doch wie<br />
gesund sind probiotische<br />
Joghurts wirklich? Und<br />
welche Produkte sind ihr<br />
Geld wert? Unser großer<br />
Test gibt Antworten.<br />
102 1 / 2011
Man muss nicht erst sterben, um ins Para<strong>die</strong>s<br />
zu gelangen, solange man einen Garten hat.<br />
Persische Weisheit<br />
Wenige Kalorien<br />
Ein Hoch aufs Hühnchen: Es hat<br />
kaum Kalorien, ist zart und jetzt<br />
noch vielseitiger, versprochen!<br />
DIAGNOSE<br />
AUS DER<br />
FERNE<br />
FAIR REISEN –<br />
ABER WIE?<br />
Thailand, Tunesien,<br />
Sri Lanka – wo kann<br />
man guten Gewissens<br />
Urlaub machen?<br />
Prüfsiegel für Menschenrechte<br />
und Umweltschutz<br />
helfen weiter.<br />
Es ist faszinierend. Dank Telemedizin<br />
behandeln Ärzte immer<br />
mehr Menschen, <strong>die</strong> Hunderte<br />
Kilometer entfernt wohnen.<br />
Selbst Infarktgefährdete können<br />
zur Reha gleich nach Hause. Für<br />
wen <strong>die</strong>s gut ist, zeigt der Report.<br />
Richtig abnehmen<br />
beginnt im Kopf<br />
<strong>Sie</strong> wollen abnehmen? Dann vergessen <strong>Sie</strong> Diäten.<br />
Wer schlank werden will, sollte anders denken. Und das kann jeder lernen.<br />
Testen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> besten Übungen, von Ärzten entwickelt.<br />
DAS TABU VOM<br />
LIEBLINGS-KIND<br />
Darf eine Mutter ein<br />
Kind mehr lieben<br />
als das andere? Zumindest<br />
trauen sich <strong>die</strong><br />
wenigsten, es zuzugeben.<br />
Oder doch?<br />
2 Mütter diskutieren.<br />
JUNGMACHER<br />
AUS DER NATUR<br />
Quitte und weißer<br />
Tee sind <strong>die</strong> Stars der<br />
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Anti-Aging-Effekt jeden<br />
Wirkstoff aus dem Labor<br />
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1 / 2011 103
Dafür engagiere ich mich …<br />
... für einen Teller Suppe für jeden<br />
Ein Obdachloser erfror gleich in ihrer Nachbarschaft. Für Gabriele Hüttinger ein<br />
Schock. <strong>Sie</strong> wollte nur eins: helfen! Und sei es nur mit einer warmen Mahlzeit.<br />
Einen so strengen Winter<br />
wie 1997 hatten<br />
wir schon lange nicht<br />
mehr. Ich war gerade<br />
auf Jobsuche und<br />
wollte meine freie Zeit sinnvoll nutzen.<br />
Da schreckte mich eine Nachricht<br />
aus der Tagesschau auf: In meiner<br />
Stadt Bremen, gleich um <strong>die</strong><br />
Ecke, war ein Obdachloser erfroren.<br />
Einfach so. Ich war empört!<br />
Nach der Tagesschau gab es<br />
eine Radiosendung zum Thema.<br />
Dort rief ich spontan an, erzählte von<br />
meiner Idee: Ich wollte heiße Suppe zu<br />
den Obdachlosen bringen. Nach der Sendung<br />
meldete sich ein Rechtsanwalt: „Ich<br />
spende Ihnen 500 Mark.“ In der gleichen<br />
Nacht zog ich los und habe mich zwei<br />
Stunden mit einem Obdachlosen unter<strong>halten</strong>.<br />
Beim Abschied versprach ich ihm<br />
und seinen „Kollegen“, bald wiederzukommen<br />
und ihnen eine heiße Suppe<br />
zu bringen. So fing alles an.<br />
Gleich am nächsten Morgen kochte ich<br />
acht Liter Gemüsesuppe. Bei den Nachbarn<br />
lieh ich mir Geschirr, verpackte den Kochtopf<br />
in Zeitungen, Holzwolle und Decken,<br />
verstaute den Topf im Fahrradkorb, das Geschirr<br />
in einem Rucksack und fuhr los.<br />
Aus <strong>die</strong>ser spontanen Aktion entstand<br />
vor 13 Jahren der Verein „Suppenengel“.<br />
Inzwischen koche ich nicht mehr allein,<br />
sondern habe 20 Mitstreiter, mit denen<br />
ich das ganze Jahr über aktiv bin, nicht<br />
nur im Winter. Wir wollen es nicht hinnehmen,<br />
dass ungefähr 227.000 Menschen<br />
in Deutschland keine Bleibe haben.<br />
Und allein im Dezember 2009 erfroren<br />
zehn Menschen in Deutschland. Ein Skandal<br />
in einem so reichen Land!<br />
Frühmorgens beginnt mein Tag damit,<br />
übrig gebliebenes Brot beim Bäcker einzusammeln.<br />
Um acht bin ich im Gemeindehaus,<br />
in dem man uns einen Raum und<br />
einen Kühlschrank kostenlos zur Verfügung<br />
stellt. Um neun kommen <strong>die</strong> Helfer<br />
– Rentner, Ein-Euro-Jobber, Menschen, <strong>die</strong><br />
Sozialstunden leisten müssen, und ehemalige<br />
Obdachlose. Wir schnippeln Gemüse,<br />
kochen und verpacken Suppe, Brot,<br />
Pizza und Salat. Kurz nach eins sind wir<br />
auf der Straße. Mit Fahrrädern und Anhängern<br />
geht es zu unseren festen<br />
Standorten in der Bremer Innenstadt.<br />
Etwa 180 Obdachlose – Männer,<br />
Frauen, Junge und Alte – warten<br />
bereits auf ihre „Suppenengel“.<br />
Dieses Gefühl von Wärme und Freude,<br />
das uns entgegenschlägt, ist einfach<br />
überwältigend.<br />
Manche meiner „Kunden“ sind<br />
mir im Laufe der Jahre richtig ans<br />
Herz gewachsen. Etwa ein Mann<br />
aus Bayern. Unternehmer war er<br />
– und Bürgermeister. Erst ging seine<br />
Firma bankrott, dann verließ ihn seine<br />
Frau und er begann zu trinken. Eine Freundin<br />
gab ihm neuen Mut. Doch irgendwann<br />
lag sie morgens tot neben ihm im Bett.<br />
Herzinfarkt. Damit wurde er nicht mehr<br />
fertig und landete auf der Straße. Vor einigen<br />
Jahren versagten seine Nieren. Ich<br />
habe seine Hand ge<strong>halten</strong>, bis er starb.<br />
Uns „Suppenengeln“ geht es heute um<br />
mehr als „nur“ ums Essen. Ich berate, besorge<br />
Wohnungen, führe Verhandlungen<br />
auf den Ämtern – oder bringe Verletzte ins<br />
Krankenhaus. Dort diskutiere ich oft stundenlang,<br />
weil manche Ärzte sich weigern,<br />
Menschen ohne festen Wohnsitz zu behandeln.<br />
Ein echtes Armutszeugnis! Dabei<br />
braucht es eigentlich so wenig, um den<br />
Menschen zu helfen. Der Lohn, den man<br />
dafür bekommt, ist tiefe, tiefe Dankbarkeit<br />
– und <strong>die</strong> ist unbezahlbar.<br />
AUCH SIE KÖNNEN HELFEN<br />
In jeder deutschen Stadt leben Wohnungslose auf der Straße. Wenn<br />
<strong>Sie</strong> Obdachlose unterstützen möchten, dann berät <strong>Sie</strong> der Verein<br />
„Suppenengel“ gerne. Kontakt: Gabriele Hüttinger, ✆ (01 63) 4 58 08 07.<br />
„ENGEL“ DER OBDACHLOSEN<br />
Gabriele Hüttinger (52) hat u. a. als<br />
Erzieherin und Fischhändlerin gearbeitet.<br />
<strong>Sie</strong> ist kinderlos und lebt in Bremen.<br />
Fotos: Corbis (1), privat (1)<br />
104 1 / 2011
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