Dichtungstechnik Dichtungen für dynamische und statische Anwendungen (Vorschau)
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Bild 6: Drehmomentverlust <strong>und</strong> Ausgangsdicke<br />
linear normiert. Die Ausgangsdicken sind zur Information<br />
aufgelistet.<br />
Im ersten Diagramm (Bild 5) ist ersichtlich, dass<br />
nach den Temperaturzyklen nur das High-Grade-Material<br />
kaum einen Dickenverlust aufgewiesen hat.<br />
Aus dem Diagramm zum Verlust an Drehmoment<br />
(Bild 6) ist zu erkennen, dass durch den geringen<br />
Dickenverlust während der Temperaturzyklen auch der<br />
Verlust an Drehmoment am geringsten ist. Zu bemerken<br />
ist, dass die lineare Normierung der Ergebnisse<br />
über die Dicke nicht exakt der Realität entspricht <strong>und</strong><br />
dünnere Ausgangsdicken immer noch besser bewertet<br />
werden. Da das KLINGERtopchem-2000 zu den<br />
dickeren Materialien gehört, sind die Ergebnisse daher<br />
besonders positiv zu beurteilen.<br />
In der Realität werden aus Montagegründen meist<br />
<strong>Dichtungen</strong> in 2 mm <strong>und</strong> 3 mm Dicke eingesetzt, wie<br />
bei der Chemiepumpe unter den Schraubenstopfen<br />
(Bild 7), so dass die Bedeutung der Ergebnisse <strong>und</strong><br />
die Unterschiede zwischen den Materialien noch ausgeprägter<br />
sind.<br />
Die Prüfergebnisse haben eindeutig gezeigt,<br />
dass <strong>für</strong> die Stopfendichtungen, deren Querschnitt<br />
ca. 2 x 2 mm beträgt, nur ein Dichtungsmaterial mit<br />
den Eigenschaften des KLINGERtopchem-2000 in<br />
Frage kommt, weil es in der Lage ist, die Restflächenpressung<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Bild 7: Stopfen mit Dichtring (Querschnitt<br />
2,1 mm Breite <strong>und</strong> 2,0 mm Dicke)<br />
WEITERE ANWENDUNGEN DES HOCH-<br />
BELASTBAREN PTFE-MATERIALS BEI<br />
VERSCHRAUBUNGEN<br />
Außer in dem oben beschriebenen Beispiel haben<br />
sich die besonderen Vorteile des Materials noch bei<br />
weiteren <strong>Anwendungen</strong> bewährt:<br />
In Fernwärmeverteilstationen eines namhaften<br />
deutschen Energielieferanten werden die Verschraubungen<br />
nur noch mit KLINGERtopchem-2000 abgedichtet.<br />
Nach drei Jahren Testphase <strong>und</strong> nun über<br />
zehn Jahren Feldeinsatz sind die Erfahrungen so positiv,<br />
dass man dort keine Risiken mehr eingeht. Früher<br />
inspizierte Servicepersonal einmal im Jahr alle Stationen<br />
im Verteilnetz <strong>und</strong> musste regelmäßig Verschraubungen<br />
nachziehen. Als man dann auf vollisolierte<br />
Stationen umbauen <strong>und</strong> die Inspektionsintervalle auf<br />
5 Jahre verlängern wollte, war die Unsicherheit groß,<br />
eventuelle Leckagen nicht rechtzeitig zu entdecken.<br />
Daher wurden verschiedenste Lösungen geprüft <strong>und</strong><br />
das High-Grade PTFE-Material dann eingesetzt.<br />
Bei Sonnenkollektoranlagen sind die Verschraubungen<br />
wie eingangs beschrieben teilweise sehr hohen<br />
Temperaturen ausgesetzt. Auch hier hat sich die<br />
Stabilität des Dichtungsmaterials bei den kritischen Bedingungen<br />
in der Verschraubung bewährt. Vor allem<br />
die Temperaturwechselbeständigkeit <strong>und</strong> das Fehlen<br />
von Materialalterung sind zusätzlich zur Stabilität der<br />
Verschraubung maßgebende Faktoren <strong>für</strong> den Einsatz<br />
von KLINGERtopchem-2000.<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mit leistungsfähigen<br />
<strong>Dichtungen</strong> auf der Basis von druckstandfesten<br />
PTFE-Dichtungsmaterialien die Einsatzgrenzen<br />
von flachdichtenden Verschraubungen erweitert <strong>und</strong><br />
höhere Betriebssicherheiten erzeugt werden können.<br />
AUTOR<br />
NORBERT WEIMER<br />
KLINGER GmbH<br />
65510 Idstein, Germany<br />
Tel.: +49 6126 4016-0<br />
mail@klinger.de<br />
<strong>Dichtungstechnik</strong><br />
Heft 1 / 2011<br />
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