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Dichtungstechnik Dichtungen für dynamische und statische Anwendungen (Vorschau)

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FACHBEITRAG<br />

Überprüfung der Kraft-<br />

<strong>und</strong> Verformungsverhältnisse<br />

bei Flanschverbindungen mit<br />

<strong>Dichtungen</strong> im Kraftnebenschluss<br />

Speziell <strong>für</strong> Flanschverbindungen mit <strong>Dichtungen</strong> im Kraftnebenschluss (KNS-Verbindungen)<br />

liegen bisher weder im kerntechnischen noch im konventionellen Regelwerk analytische<br />

Berechnungsverfahren vor, die analog zu den Berechnungsverfahren <strong>für</strong> Flanschverbindungen<br />

mit <strong>Dichtungen</strong> im Krafthauptschluss (KHS-Verbindungen) eine vereinfachte Überprüfung<br />

der Kraft- <strong>und</strong> Verformungsverhältnisse ermöglichen. Die Nachweise werden daher<br />

meist mit Hilfe von analytischen Nachweisverfahren <strong>für</strong> KHS-Verbindungen – was eine<br />

ingenieurmäßige Nachbetrachtung zur Übertragbarkeit auf KNS-Verbindungen voraussetzt<br />

– oder numerisch mit finiten Elementen geführt. Inhalt dieses Beitrags ist die Beschreibung<br />

eines neuen Nachweisverfahrens <strong>für</strong> KNS-Verbindungen. Dieses Verfahren ist Bestandteil<br />

des von dem KTA-Arbeitskreis „AK Flansche“ erarbeiteten Änderungsvorschlags zu den<br />

Flanschverbindungsnachweisen gemäß den KTA-Regeln 3201.2 <strong>und</strong> 3211.2 <strong>und</strong> soll Eingang in<br />

das kerntechnische Regelwerk finden.<br />

GÜNTER MÜLLER<br />

ALLGEMEINES<br />

Für Innendruck tragende Flanschverbindungen sind<br />

Dichtheits- <strong>und</strong> Festigkeitsnachweise unter Berücksichtigung<br />

der Abtragbarkeit der Rohrleitungslasten (einschließlich<br />

Torsionsmoment <strong>und</strong> Querkraft), der Vorspannkraft,<br />

der Temperatureinflüsse <strong>und</strong> der Einflüsse<br />

aus Setzungen zu führen. Meist erfolgt in einem ersten<br />

Schritt mit vereinfachten Ansätzen (z. B. nach den<br />

Regeln [1] bis [3]) eine Bauteildimensionierung. In einem<br />

zweiten Schritt erfolgt unter Berücksichtigung der<br />

vom Schraubenanzugsverfahren abhängigen Schraubenkraftstreuung<br />

eine detaillierte Nachweisführung<br />

zur Überprüfung der sich unter Belastung einstellenden<br />

Kraft- <strong>und</strong> Verformungsverhältnisse. Dieser in die<br />

überarbeiteten KTA-Regelungen [4] <strong>und</strong> [5] eingegangene<br />

zweite Schritt speziell bei KNS-Verbindungen ist<br />

Inhalt der folgenden Ausführungen.<br />

MODELLANNAHMEN<br />

Bei dem gewählten Berechnungsmodell (Bild 1<br />

<strong>und</strong> 2) handelt es sich um eine Erweiterung des<br />

Berechnungsmodells, das der Nachweisführung <strong>für</strong><br />

KHS-Verbindungen in den Regeln [1] bis [3] nach<br />

den theoretischen Ansätzen gemäß Schwaigerer [6]<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt. Bei Anwendung des Verfahrens wird<br />

vorausgesetzt, dass es sich um KNS-Verbindungen<br />

handelt, bei denen die Kontaktfläche der verschraubten<br />

Flansche innerhalb des Schraubenkreises endet.<br />

„Entlastete Flansche“ mit durchgehenden Auflageflächen<br />

fallen damit nicht in den Anwendungsbereich.<br />

Es werden analog zu den oben genannten Berechnungsregeln<br />

<strong>für</strong> KHS-Verbindungen folgende wesentliche<br />

Vereinfachungen vorgenommen:<br />

Die Flanschblätter verhalten sich wie ideale Stülpkörper<br />

(sich ohne Biegeverformung um den Schwer-<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 1 / 2011<br />

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