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Interview Claire Danes - Manisch in Homeland, gluecklich mit Baby (Vorschau)

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Léa Seydoux & Adèle Exarchopoulos<br />

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anderen e<strong>in</strong>. Ich habe schon <strong>mit</strong>bekommen, wie Adèle sich<br />

anfühlt. Auf der Le<strong>in</strong>wand wirkt das sehr <strong>in</strong>tensiv, aber<br />

beim Drehen war es gar nicht so kompliziert. Kompliziert<br />

war nur, das alles immer und immer wieder zu tun.<br />

Es gibt diesen Augenblick, <strong>in</strong> dem man sich erniedrigt fühlt<br />

und denkt, dass es jetzt e<strong>in</strong>fach zu viel ist. Man kann so<br />

etwas e<strong>in</strong> paar Stunden lang machen, aber es waren ja<br />

nicht e<strong>in</strong> paar Stunden, sondern es waren e<strong>in</strong> paar Tage.<br />

exarchopoulos: Es war für mich möglich, weil ich das<br />

alles <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Frau getan habe, die für mich wie e<strong>in</strong>e<br />

Schwester ist. Ich kenne Léa, wie ich ke<strong>in</strong>e andere kenne.<br />

Unser Verhältnis war so <strong>in</strong>tensiv, wir mussten alles geben<br />

– den Körper, die Seele, e<strong>in</strong>fach alles. Manchmal war es<br />

"Ich muss nicht für die<br />

Kunst leiden. Ich leide schon<br />

genug <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben"<br />

léa seydoux<br />

kompliziert, weil immer Leute um uns herum waren,<br />

während wir beide nackt waren, es gab ke<strong>in</strong>e wirkliche<br />

Choreografie, man wusste nicht, wo die Grenzen bei all<br />

dem se<strong>in</strong> sollten.<br />

<strong>in</strong>terview: In der Filmgeschichte gibt es e<strong>in</strong>ige<br />

Anekdoten über Regisseure, die ihre Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />

gequält haben – Hitchcock Tippi Hedren zum Beispiel<br />

oder Kubrick Shelley Duvall.<br />

seydoux: Ich habe ke<strong>in</strong>e Probleme <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Regisseur,<br />

der viele Takes machen will, solange ich respektiert werde.<br />

<strong>in</strong>terview: Sie haben sich von Kechiche nicht respektiert<br />

gefühlt?<br />

seydoux: Ne<strong>in</strong>.<br />

<strong>in</strong>terview: Weil er fiese Sachen gesagt hat?<br />

exarchopoulos: Es war nicht so, dass er Sätze gesagt wie:<br />

„Hey, ihr Schlampen, wir machen jetzt das und das.<br />

“ Es war auch nicht wie bei Hitchcock, wenn er se<strong>in</strong>e<br />

Schauspieler<strong>in</strong>nen als Objekte behandelte. Es g<strong>in</strong>g tiefer.<br />

In jeder E<strong>in</strong>stellung gab es so etwas wie Manipulation.<br />

Es war, als würde er <strong>in</strong> unseren Kopf e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen wollen.<br />

Anfangs haben wir uns alle geliebt. Wir waren e<strong>in</strong>ander so<br />

nahe. Wir haben über das Leben gesprochen, über<br />

wirklich persönliche D<strong>in</strong>ge. Manchmal war er schwer zu<br />

ertragen, aber wir haben es ihm nachgesehen, so wie<br />

man nachsichtig <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Vater ist, wenn er e<strong>in</strong>en anbrüllt<br />

oder vor etwas zu beschützen versucht. Man denkt:<br />

„Okay, das ist eben für den Film oder für ihn wichtig.“ Ich<br />

glaube, dass Léa irgendwann begriffen hat, dass sie e<strong>in</strong>e<br />

wirklich gute Schauspieler<strong>in</strong> ist und es auch ohne diesen<br />

ganzen Druck schafft. Und ich irgendwie auch.<br />

<strong>in</strong>terview: Glauben Sie denn nicht, dass man für die<br />

Kunst leiden muss?<br />

seydoux: Ne<strong>in</strong>! Ich leide schon genug <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben,<br />

das reicht mir völlig. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schauspieler<strong>in</strong>. Ich will<br />

e<strong>in</strong>fach nur arbeiten.<br />

exarchopoulos: Das ist e<strong>in</strong>e schwierige Frage. Ich glaube<br />

schon, dass alle Genies – Kubrick, Coppola <strong>mit</strong> Apocalypse<br />

Now, Hitchcock oder Picasso – etwas im Schmerz f<strong>in</strong>den.<br />

Es gibt etwas, das sich durch den Schmerz enthüllt.<br />

Manchmal, wenn man an die Grenzen se<strong>in</strong>er Moral geht,<br />

gerät man <strong>in</strong> dunkle Bezirke. Aber ich glaube auch, dass<br />

Respekt wichtig ist.<br />

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