fotocommunity Magazin Gesichter (Vorschau)
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Von Polaroids, über Skizzen und<br />
Texte bis zu Mode- und Künstleraufnahmen<br />
in Schwarzweiß – darunter<br />
unveröffentlichtes Material: Die Ausstellung<br />
im Haus der Photographie in<br />
den Deichtorhallen Hamburg zeich net<br />
nicht nur das Gesamtwerk Guy Bourdins<br />
(1928–1991) nach, das neben der<br />
Fotografie auch Malerei und Film umfasst,<br />
sondern gibt auch Einblicke in<br />
die Arbeits- und Denkweise des legendären<br />
französischen Fotografen.<br />
Guy Bourdin: Vogue Paris – January 1966 © The Estate of Guy Bourdin, 2013<br />
Guy Bourdin – Haus<br />
der Photographie<br />
Charles Jourdan – Frühjahr 1979 © Estate of Guy Bourdin<br />
In seiner über 50-jährigen Schaffenszeit hat Bourdin<br />
für führende Modehäuser – darunter Chanel<br />
– und -magazine gearbeitet, wie die Vogue. Mit<br />
dem Blick eines Malers schuf er komplexe Bilder,<br />
die in unglaublichen Kompositionen faszinierende<br />
Geschichten erzählen: zu Beginn, in den 1950er-<br />
Jahren noch in Schwarzweiß, später in Farbe. Er<br />
war einer der ersten Fotografen, der in Werbeund<br />
Modefotografien anstelle eines Produkts eine<br />
Erzählung zum Bildinhalt erhob und dadurch<br />
radikal mit allen Konventionen dieser Branche<br />
brach. „Guy Bourdin fegte sämtliche Schönheitsnormen,<br />
sittliche Gepflogenheiten und ordentliche<br />
Produktdarstellungen mit einem Strich respektlos<br />
weg [...]“, so Ausstellungskurator Ingo<br />
Taubhorn. Minutiös erforscht Bourdin hingegen<br />
die Variablen der Modefotografie, zwischen plakativem<br />
Posing und subtiler Performance, komplexer<br />
Inszenierung und neuartig verstörender<br />
Bildauffassung. Zudem entwickelte der Fotograf<br />
kompositorische Elemente wie hyper-reale Farben,<br />
angeschnittene Elemente und ein raffiniertes<br />
Zusammenspiel von Licht und Schatten. Damit<br />
veränderte er nicht nur den Lauf der Modefotografie,<br />
sondern beeinflusste auch zahlreiche zeitgenössische<br />
Künstler, Fotografen sowie Filmemacher.<br />
Heutzutage sind seine Arbeiten in den<br />
renommiertesten Museen der Welt ausgestellt.<br />
Warum wir diese Ausstellung empfehlen:<br />
Weil sie die bisher umfangreichste Bildschau<br />
des legendären französischen Fotografen darstellt<br />
– zum Teil mit unveröffentlichtem Material<br />
–, der damit den Lauf der Modefotografie<br />
verändert hat.<br />
Die Ausstellung „Guy Bourdin“ ist bis<br />
26. Januar 2014 im Haus der Photographie in<br />
den Deichtorhallen Hamburg zu sehen.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, jeden<br />
1. Donnerstag im Monat 11 – 21 Uhr.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
deichtorhallen.de<br />
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