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fotocommunity Magazin Gesichter (Vorschau)

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Fotos: Matthias Hubert<br />

fotografie Blau- und Rottöne besonders stark hervortreten,<br />

arbeite ich mit einem leicht ins Gelb gehenden<br />

Make-up komplementär dagegen. Auf den Bildern<br />

sieht das nachher ganz natürlich aus. Ein weiterer<br />

Pluspunkt des innovativen Make-ups: Es hat keine<br />

Textur, so kann sich auch nichts auf der Haut absetzen“,<br />

erklärt die Make-up-Artistin. Diese Tatsache erspart<br />

dem Fotografen in der Nachbearbeitung wertvolle<br />

Zeit.<br />

„Die Maske erfüllt viele Aufgaben“, betont Michael<br />

Rogosch. „Sie unterstützt den jeweils gewünschten Gesichtsausdruck.<br />

Außerdem kann man durch Nachpudern<br />

das natürliche Schwitzen kaschieren, das beim<br />

Betrieb der Studiobeleuchtung nicht ausbleibt.“ Und<br />

falls glänzende Hautstellen und sogar ein verschwitztes<br />

Gesicht erwünscht sind, wie nach einem anstrengenden<br />

Fechtturnier, packt die Make-up-Artistin eine Sprühflasche<br />

aus, mit der sie das Gesicht des Models mit Wasser<br />

benetzt, und träufelt zusätzlich mit einer Pipette künstliche<br />

Wasserperlen auf Stirn und Schläfen.<br />

Schritt 4: Equipment und Bildgestaltung<br />

Das A und O bei Porträtaufnahmen besteht darin, das<br />

Autofokusmessfeld der Spotmessung auf die Augenpartie<br />

zu legen. „Die Augen müssen richtig scharf sein“,<br />

betont der Porträtexperte. Daher ist ein präziser Autofokus<br />

in der Kamera sehr wichtig. Die Canon-EOS-<br />

Kameras, wie die EOS 700D für Einsteiger und die Vollformatkamera<br />

EOS 6D für Fortgeschrittene, stellen die<br />

AF-Messpunkte schnell und genau scharf. „Um die<br />

Schärfe genau auf die Augen zu legen, verwende ich eine<br />

offene Blende. Da der Schärfebereich sehr gering ist,<br />

kann es passieren, dass die Nasenspitze schon wieder<br />

leicht unscharf wird, was aber nicht schlimm ist, da der<br />

Blick auf die fokussierte Augenpartie gelenkt werden<br />

soll“, so Rogosch.<br />

Für den Beautyshot der Fechterin hat der Fotograf<br />

seine EOS-DSLR auf einem Stativ etwas über Augenhöhe<br />

des Models positioniert, um ein harmonisches<br />

Gesamtbild zu erzielen. Die optimale Porträtbrennweite<br />

liegt zwischen 50 und 150 mm. Eines von<br />

Rogoschs Lieblingsobjektiven ist die extrem lichtstarke<br />

Festbrennweite 85 mm f1,2 L. „Damit habe ich genug<br />

Abstand zum Motiv und kann angenehm fotografieren.<br />

Außerdem liefert die große Blendenöffnung<br />

alle Möglichkeiten, mit der Schärfentiefe zu gestalten“,<br />

findet der Canon-academy-Trainer. Ein idealer<br />

Aufnahmeabstand für Porträts liegt seiner Erfahrung<br />

nach übrigens zwischen 1,5 und 2,5 Metern. Für actionreichere<br />

Porträts der Sportlerin stellt Rogosch das<br />

Stativ hingegen zur Seite und geht in die Knie, um die<br />

dynamischen Ausfallschritte mit Florett besser einzufangen<br />

oder aber um die stolze Pose der Fechterin –<br />

die eine Hand in die Seite gestemmt, unter dem anderen<br />

Arm die Maske – zu verstärken.<br />

Schritt 5: Die Postproduction<br />

Da Rogosch die Porträts im RAW-Format aufgenommen<br />

hat, steht im Anschluss an das Shooting die<br />

Nachbearbeitung und Umwandlung der Daten an.<br />

Dafür verwendet Stephan Schwabe das Programm<br />

Digital Photo Professional (DPP). Dieses Softwarepaket<br />

ist beim Kauf einer Canon EOS-DSLR im Lieferumfang<br />

enthalten. „Damit kann ich bestimmte Bildqualitätsparameter<br />

wie beispielsweise Belichtungsfehler<br />

ausgleichen oder den Weißabgleich korrigieren“,<br />

so der Fotograf. Auch Kontrast, Farbton sowie Sättigung<br />

lassen sich mit dieser Software bestens optimieren.<br />

Und was für dieses Shooting besonders wichtig<br />

ist: „Hauttöne werden mit DPP erfahrungsgemäß<br />

natürlicher wiedergegeben als mit anderen Programmen.<br />

Außerdem lässt sich die Bildschärfe besser und<br />

feiner steuern“, so der Canon-academy-Experte. Da<br />

die drei Professionals in ihrem Dortmunder Studio<br />

unter voller Licht- und Belichtungskontrolle gearbeitet<br />

haben, dauert die Korrektur im DPP in diesem Fall<br />

nicht lange.<br />

Claudia Könsgen<br />

AUF EINEN BLICK<br />

■ Die wichtigsten Tipps für starke Porträtfotos<br />

• Kameraeinstellung: Im Studio M-Modus, um Blende und Verschlusszeit<br />

individuell zu bestimmen / Draußen bei vorhandenem Licht AV-Modus,<br />

um die Schärfentiefe bewusst steuern zu können<br />

• Optimale Blende: Generell offene Blenden für selektive Schärfentiefe<br />

• ISO-Einstellung niedrig = hohe Bildqualität<br />

• AF-Punkte auf die Augen, ggf. Spot-AF<br />

■ Equipment-Empfehlungen zum Thema „Porträtfotografie“<br />

• Lichtstarke Objektive, z. B. Canon EF 85 mm 1:1,8 USM, EF 100 mm<br />

1:2,8 Macro USM oder Canon EF 24-70 mm 1:2,8L USM<br />

• Kamera mit präzisem Autofokus, z. B. Canon EOS 700D für Einsteiger,<br />

EOS 6D (Vollformat) für Fortgeschrittene<br />

• Canon-Blitzgeräte insbesondere für den Außeneinsatz, z. B. Canon<br />

Speedlite 430EX oder Speedlite 600EX-RT<br />

• Belichtungsmessung – Mehrfeldmessung<br />

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