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<strong>Verstärker</strong> › sTereo-KoMbi<br />
AUS tiefeM Herzen<br />
Sei gegrüßt, murmelt der Highender <strong>und</strong> schaut bei dem neuen Marantz-Player in ein<br />
von den Vorgängern her bekanntes Gesicht. Doch Vorsicht, bei näherem Umgang mit<br />
dem SA 14 S 1 bricht mit großer Wahrscheinlichkeit die Leidenschaft aus.<br />
■ Test: Johannes Maier<br />
52 www.audio.de ›01 /2014<br />
Die Sorge, dass sich moderne Digitaltechnik<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zu<br />
<strong>und</strong>urchschaubaren Luftnummern<br />
verwandelt, vermag der neue Marantz<br />
SA 14 im wahrsten Sinne des Wortes<br />
eindruckvoll zu kurieren. Mit 14,5 Kilo<br />
Lebendgewicht <strong>und</strong> einem von dicken<br />
Alu-Panzern aufgedickten Stahlchassis<br />
bringt dieser Digitalo einen so schicken<br />
wie gewichtigen Body mit. In seinem Innern<br />
thront das vom renommierten japanischen<br />
Feinwerkspezialisten Tohei bezogene<br />
Universal-Laufwerk auf einem<br />
unverrückbaren Extra-Thron. Um den<br />
nicht minder fest begründeten „Bando“-<br />
Netztrafo lässt der SA 14 S 1 sich gerne<br />
auch von kräftigeren Vollverstärkern beneiden.<br />
Mit nicht weniger als sieben Sek<strong>und</strong>ärwicklungen<br />
– er kleinere Standby-<br />
Umspanner steuert streng genommen<br />
noch eine achte bei – schaufelt er den diversen<br />
Kreisen auf die überschwänglichste<br />
Weise Nahrung zu. Genauer gesagt<br />
ersteinmal zu zahlreichen Stabilsierungskreisen<br />
<strong>und</strong> zu den von Elna <strong>und</strong><br />
Nichicon bezogenen Edel-Elektrolytkondensatoren,<br />
die als Energie-Zwischenspeicher<br />
dienen. In der Nähe der Ausgangskreise<br />
verrichten zwei umfändliche<br />
4700-Mikrofaräder diesen Job. Dies<br />
könnte durchaus – zumal Audio den passenden<br />
Vollverstärker PM 14 S 1 erst<br />
später testet – zu einer dummen Frage<br />
führen: Ob man die Lautsprecher nicht<br />
direkt an den SA 14 S 1 anschließen<br />
kann?<br />
Lieber nicht, denn die feinen, mustergültig<br />
im Gegentakt aufgestellten, von zahlreichen<br />
Rückwirkungs-Entkoppel- <strong>und</strong><br />
Stromquellen-Helfern begleiteten Ausgangs-Halbleiter<br />
sieht der Highender<br />
dann doch lieber in der Vorstufen-Pflicht.<br />
Die Tatsache, dass pro Kanal gleich zwei<br />
Analogfilter/<strong>Verstärker</strong>züge die Signale<br />
von den Differential-Outs des Edel-Digital-Analogwandlers<br />
DSD 1792 abnehmen<br />
<strong>und</strong> erst in einem zweiten Schritt<br />
einem gemeinsamen Amp zuführen,<br />
ringt dem Kenner größte Hochachtung<br />
ab. Zumal durch die damit noch entschiedenere<br />
Bevorzugung des kohärenten<br />
Musiksignales gegenüber dem zufälligen<br />
Rauschen ein ganz hervorragender<br />
Störabstand entsteht. Und noch beachtlicher:<br />
Dass Marantz in den Eingängen<br />
dieser Amps teure Doppel-Junction-Feldeffekttransistoren<br />
mit röhrenähnlich<br />
harmoniefre<strong>und</strong>lichen Kennlinien<br />
verwendet (Toshiba 2 SK 2145). Und<br />
da steckt der Highender es<br />
weg: Dass bei diesem<br />
Spieler neben dem<br />
Cinch- ein ähnlich ordentlicher<br />
symmetrischer<br />
Zweipol-Ausgang<br />
nicht in Frage<br />
kam, weil Marantz den<br />
beschriebenen Aufwand<br />
nicht gleich doppelt<br />
<strong>und</strong> vierfach treiben<br />
kann.<br />
Auf jeden Fall bekam<br />
auch der Kopfhörer-<br />
Ausgang seinen eigens<br />
komponierten Amp<br />
<strong>und</strong> – wie sich für die<br />
Marantz-Player-Familie<br />
gehört, ein eigenes<br />
kleines Lautstärkepotentiometer.<br />
So bildet der SA 14 S 1 einen<br />
würdigen analogen Rahen, der nun bitte<br />
gern mit umso mehr Digitaltechnik ausgefüllt<br />
werden kann. Durchaus auch mit<br />
einem Texas-Instruments-Großprozessor<br />
namens TSM 320, der nach entsprechender<br />
Marantz-Programmierung dafür<br />
sorgt, dass der rückseitige USB-Eingang<br />
des SA 14 S 1 aufs asynchron-vortrefflichste<br />
mit Computer-Partnern kommuniziert.<br />
So vortrefflich, dass auch ein<br />
TesT<br />
CD-Player<br />
Marantz Sa 14 S 1 2500 €<br />
MiT sinn <strong>und</strong> VersTand: Der<br />
Prozessor links obenauf dem mittleren Board<br />
bereitet die Tonformate inklusive DSD für die<br />
Wandlung vor. Bei den kleinen IC-Begleitern<br />
handelt es sich um Störpotential ausschließende<br />
Transformatoren.<br />
Für alle liebesdiensTe bereiT: Die<br />
Platten-Abspielerei bedeutet für den Marantz<br />
nur noch eine Hälfte der Medaille. Auf der<br />
anderen Seite blüht der SA 14 S 1 etwa beim<br />
USB-Empfang von DSD-Streams <strong>und</strong> deren<br />
hochkarätiger Umsetzung erst richtig auf.