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AUDIO Verstärker und DACs (Vorschau)

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Titel­CD › Audiophile Pearls volume 7<br />

der Einstieg ist ein Ereignis: zunächst ein<br />

Aufschwung zum hohen, dreigestrichenen<br />

C – dann ein atemberaubender Absturz<br />

über mehr als zwei Oktaven. Die<br />

Kermes inszeniert die Arie, gespickt mit<br />

halsbrecherischen Passagen, als flammende<br />

Kampfansage, befeuert mit dem<br />

„Hass der Unterdrückten“. Furios!<br />

13. richArd strAuss: sAlome –<br />

dAnce of the seven veils (Chicago<br />

Symphony Orchestra, Fritz Reiner; aus dem CD-Set<br />

„The Complete RCA Album Collection“, Sony 888<br />

83701982; siehe S. 76) Dieser Strauss ist ein Geniestreich<br />

– musikalisch <strong>und</strong> klanglich! Hören<br />

Sie mal, wie eine gute Anlage das Flirren<br />

der Instrumente in den Schlussminuten<br />

darstellt: als fliege ein Insektenschwarm<br />

auf Sie zu! Und stilistisch zieht der Walzerkönig<br />

hier mit schwelgerischen Streichern<br />

<strong>und</strong> dynamisch­zarten Bläsern alle Register.<br />

Diese opulente Vielschichtig keit trifft<br />

dann auf die Präzision des Chicago Symphony<br />

<strong>und</strong> Reiners temperamentvol les<br />

Kapellmeister­Handwerk: eine Begegnung<br />

dreier Welten, bei der die Funken fliegen!<br />

„AP7“: der blick hinter die kulissen<br />

Die <strong>AUDIO</strong>-CDs der vergangenen Monate – die<br />

fulminant-rockige Folge 4 (Ausgabe 9/13), Teil 5<br />

mit einem Feuerwerk von Pop bis Welt musik<br />

(10/13), den harmonischen bis kühn-modernistischen<br />

Teil 6 (<strong>AUDIO</strong> 12/13) – haben Sie, lieber<br />

Leser, noch in bester Erinnerung. Und auch in<br />

der Redaktion herrschte allenthalben Euphorie.<br />

Nur Kollege Alexandros Mitropoulos erledigte<br />

sein Master-Handwerk leicht „schmalgesichtig“<br />

... Der Gr<strong>und</strong>: Die Produktions sessions liefen<br />

fast etwas zu glatt – das von Produzent<br />

Christof Hammer akquirierte Repertoire bot ihm<br />

schlicht kaum echte Herausforderungen.<br />

Diesmal aber gab es mal wieder was zu tun für<br />

den gelernten Tontechniker. Nuancen nur<br />

waren es, die ihn ab <strong>und</strong> an leise im Ohr kitzelten,<br />

<strong>und</strong> das meiste davon fällt unter die<br />

Kategorie Geschmackssache. Aber genau das<br />

– ein geschultes Gehör <strong>und</strong> der audiophile<br />

Feinsinn – ist das Salz in der Suppe unserer<br />

CD-Produktionen. Also legte er für „AP7“ mal<br />

hier, mal da Hand an, um dem Klang den letzten<br />

Schliff zu verleihen. In Diana Pantons „Samba<br />

Saravah“ etwa milderte er die etwas spitzen<br />

S-Laute im Gesang dezent ab, im „Requiem For<br />

The Old Skool Heavy“ von Ameri cana-Ikone<br />

Chris Eckman wurde bei 60 Hertz der Bassbereich<br />

leicht abgeschwächt, in Michael<br />

Schenkers Hymne „Black Moon Rising“ zwecks<br />

Lautstärkeharmonisierung der Pegel um 4 dB<br />

abgesenkt.<br />

Nach getaner Arbeit kann „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls<br />

Vol. 7“ seinen Zauber nun also in fast makellosem,<br />

aber stets natürlichem Glanz ausbreiten.<br />

Die musikalische Basisnote: meist winterlichweihnachtlich,<br />

aber nie kitschverdächtig. Lars<br />

Bygdéns „The Hole“ etwa fesselt mit fast<br />

Leonard-Cohen-artiger Innerlichkeit, <strong>und</strong> auch<br />

Andrea Schroeders hier exklusiv zu hörende<br />

neue Single „Ghosts Of Berlin“ (im Handel erst<br />

ab Mitte Januar) ist ein wahrer Traum-Song für<br />

ruhige St<strong>und</strong>en. Übrigens: Mit dem Synthiepop-<br />

Duo Erasure feiert auch das Top-Label Mute<br />

seine Premiere bei <strong>AUDIO</strong>: „Gaudete“ geht als<br />

charismatisches Elektro-Vokal-Epos mächtig<br />

unter die Haut – thank you, Mute! ham<br />

2010<br />

die 2000er JAhre<br />

Nach 20 Philips-Jahren wieder ein Wechsel – zunächst in die<br />

Unabhängigkeit: Marantz Japan kauft die Philips-Anteile <strong>und</strong> steuert<br />

die 2010er JAhre<br />

die Marke selbst. 2002 fusioniert Marantz mit Denon zur D&M Holding.<br />

Die Heimkino-Welle mit ihren digitalen Mehrkanal-Tonformaten nimmt<br />

Fahrt auf, zugleich beglückt hochauflösender Digitalton von DVD-Audio<br />

<strong>und</strong> SACD die Musikfans. Marantz legt sich im Formatkampf nicht fest<br />

<strong>und</strong> nutzt seine firmenpolitische Ungeb<strong>und</strong>enheit für die einzig sinnvolle<br />

Entscheidung: Player für beide Formate zu bauen. 2003 etwa den<br />

Universalplayer DV-12 S2 . Um die hohe Bandbreite der SACD adäquat<br />

umzusetzen, entwickelt Marantz super-rauscharme <strong>Verstärker</strong> wie den<br />

Preamp SC-7S1 (unten) mit völlig neu konstruierter Lautstärkeregelung<br />

– <strong>und</strong> natürlich dem klassischen Bullauge. Marantz nutzt zunehmend Konzern-Synergien – die AV-Receiver der<br />

2000<br />

Marke entsprechen in ihren Hightech-Fähigkeiten den<br />

Schwestermodellen von Denon, leisten sich aber eine erkennbar<br />

andere, Marantz-typische Abstimmung. Mit dem NA-7004 (2010) <strong>und</strong><br />

dem fabelhaften NA-11 betritt die Marke nun auch die Streaming-<br />

Bühne mit überzeugenden Angeboten. Jubiläumsmodell ist nicht etwa<br />

ein klassisches HiFi-Gerät, sondern das One-Box-System Consolette,<br />

das nicht nur den Namen des ersten Produkts, sondern auch<br />

Stilelemente aus allen sechs Marantz-Dekaden trägt. Auch die neue<br />

14er-Kombi aus dem Vollverstärker PM14 S1 <strong>und</strong> dem SACD-Player<br />

SA-14S1 (Test des Players auf Seite 52) darf man ruhig als besondere<br />

Geburtstags-Goodies betrachten – herzlichen Glückwunsch!

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