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AUDIO Verstärker und DACs (Vorschau)

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Titel-CD › audiophile pearls volume 7<br />

Kiez <strong>und</strong> Cabaret, zwischen Gosse <strong>und</strong><br />

Glamour. Doch erst die Musik! 3:56 lang<br />

beschwört dieses dunkel-melancholische<br />

„Chanson noir“ die Geister von Berlin in<br />

traumhaft schönen Folktönen von existenzialistischer<br />

Tiefe: schön wie ein<br />

Sonnen untergang, schwer wie Absinth,<br />

berührend wie der Kuss eines Engels.<br />

die 80er Jahre<br />

10. quadriga consort: a child is<br />

born all of a maid (aus der CD „On A<br />

Cold Winter’s Day“, DHM/Sony 888 83761582; siehe<br />

S. 75) Oft sind es die einfachen Dinge,<br />

die am meisten Freude bereiten: ein Lächeln,<br />

eine Kinderzeichnung oder ein<br />

englisches Weihnachtslied wie „A Babe<br />

Is Born All Of A Maid“ – eindringlich interpretiert<br />

vom Quadriga Consort. Die „Early<br />

Music Band“ aus Österreich verbindet<br />

Alte Musik, Folk <strong>und</strong> Pop zu einer sehr hö-<br />

1980<br />

renswerten Mélange, die zeitlos klingt<br />

<strong>und</strong> dennoch dem Original gerecht wird:<br />

w<strong>und</strong>erbar schlicht, aber ausdrucksvoll<br />

die Einleitung durch Barock-Cello <strong>und</strong> Viola<br />

da Gamba, bis Elisabeth Kaplan – von<br />

den beiden Instrumentalisten sensibel<br />

begleitet – mit ihrer klaren Stimme die<br />

Melodie singt, um in der Folge immer<br />

wieder von zarten instrumentalen Zwischenspielen<br />

unterbrochen zu werden.<br />

In dieser Neuinterpretation eines alten<br />

Weihnachtslieds zeigt sich einmal mehr<br />

die Arrangierkunst des Ensemblemitglieds<br />

Nikolaus Newerkla. Einfach schöne<br />

Musik.<br />

11. georg philipp telemann:<br />

suite für blockflöte, streicher<br />

<strong>und</strong> continuo in a-moll:<br />

les plaisirs (Dorothee Oberlinger, Blockflöte;<br />

Ensemble 1700; aus der CD „Flötenkonzerte“,<br />

Sony 887 65445172, siehe S. 76) Wer Blockflöte<br />

für ein nicht ganz ernst zu nehmendes Instrument<br />

hält, wird hier schnell eines<br />

Besseren belehrt: Dorothee Oberlinger,<br />

Professorin an der Universität Mozarteum<br />

Salzburg, beherrscht die Blockflöte<br />

wie eine Martha Argerich das Klavier<br />

oder eine Anne-Sophie Mutter die Violine.<br />

Sie entlockt der Blockflöte ungeahnte<br />

Klangfarben, gesangliche Qualitäten <strong>und</strong><br />

Dynamikabstufungen. All das lässt sich in<br />

„Les Plaisirs“, dem zweiten Satz der siebenteiligen<br />

Suite a-moll von Georg Philipp<br />

Telemann hervorragend nachhören. Oberlinger<br />

artikuliert die atemberaubend<br />

schnellen Läufe brillant, kostet den tänzerischen<br />

Charakter voll aus <strong>und</strong> meistert<br />

die rhythmischen Finessen souverän. So<br />

kommt diese Bourée w<strong>und</strong>erbar luftig<br />

<strong>und</strong> frisch daher – auch deshalb, weil das<br />

Ensemble 1700 Oberlinger mit Spielfreude<br />

<strong>und</strong> Genauigkeit begleitet. Fazit: „Les<br />

Plaisirs“ bereiten große Freude.<br />

12. giuseppe verdi: santo di patria<br />

indefinito amor (aus attila)<br />

(Simone Kermes, Sopran; aus dem Album „Bel Canto”,<br />

Sony 887 65455062; siehe S. 75) Sie singt<br />

ihre Koloraturen nicht einfach, sie feuert<br />

sie heraus. Simone Kermes mischt derzeit<br />

die Opernszene auf – mit atemberaubender<br />

Drastik <strong>und</strong> nahezu unglaub lichen<br />

Höhen. Ihr Gesang ist immer ein Balanceakt,<br />

eine Gratwanderung zwischen Innigkeit<br />

<strong>und</strong> Wahnsinn. Auf „Bel Canto“ singt<br />

die in Leipzig geborene Top-Sopranistin<br />

auch Verdi, <strong>und</strong> zu den Glanzlichtern darauf<br />

gehört die Arie der kriegerischen<br />

Odabella aus der Oper „Attila“. Schon<br />

Fotos: Jamo, Julian Bauer, Herbert Härle<br />

Die 70er Jahre enden für Marantz mit Finanzproblemen des Miteigners<br />

Superscope, der seinen 50-prozentigen Anteil an der Marke Ende 1980 an<br />

Philips verkauft. Eine Liaison, die fast 20 Jahre halten soll, <strong>und</strong> die Marantz<br />

an die Spitze der gerade aufkommenden CD-Spieler-Entwicklung katapultiert.<br />

Die Marantz-Player basieren auf Philips-Technik, unterstreichen ihren<br />

Luxus-Status aber durch zunehmend opulente Verarbeitung <strong>und</strong> klangliche<br />

Optimierung. Aber es gibt auch weiterhin fabelhafte Plattenspieler wie den<br />

aus Glas <strong>und</strong> Alu gebauten TT-1000.<br />

die 90er Jahre1990<br />

Die Digitalisierung bringt immer vielfältigere HiFi-Innovationen hervor.<br />

Der „Audio Computer“ AX-1000 mit seinen zwei Bildschirmen<br />

ist einer der ersten fertig käuflichen Digital-Klangpprozessoren.<br />

Auch die begehrtesten CD-Recorder stammen Anfang der 90er von<br />

Marantz; in den Edel-Spielern halten die Hyper Dynamic Amplifier<br />

Modules (HDAM) Einzug, die fortan ein Markenzeichen aller höherwertigen<br />

Marantz-Geräte bleiben. Aber auch im klassischen<br />

<strong>Verstärker</strong>bau ist Marantz der Zeit einen Schritt voraus. Etwa in der<br />

Abkehr vom Leistungswahn. Die Monoblöcke M7A (oben) etwa liefern<br />

„nur“ 30 Watt in reinem Class A – klingen aber göttlich.<br />

60 www.audio.de ›01 /2014

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