Diabetes Journal Versicherungen - Was Sie brauchen und was nicht (Vorschau)
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9 | 2013<br />
09<br />
www.diabetes-journal.de<br />
G 2429<br />
€ 3,90<br />
Im App Store<br />
Schweiz: CHF 7,60<br />
Offizielles Organ des<br />
Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es<br />
190242 903903<br />
4<br />
<strong>Versicherungen</strong><br />
<strong>Was</strong> <strong>Sie</strong> <strong>brauchen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>was</strong> <strong>nicht</strong><br />
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Ein Fahrradunfall<br />
<strong>und</strong> die Folgen<br />
Wahl 2013<br />
DDB: 11 Thesen für<br />
Ihre Entscheidung<br />
Frische Milch-Rezepte<br />
ab Seite 70<br />
Mango-Lassi <strong>und</strong><br />
Lavendel-Pannacotta<br />
Insulinpumpe<br />
Olympiasieger hofft<br />
auf bessere<br />
Werte<br />
S. 52
<strong>Sie</strong> haben<br />
Wünsche…<br />
Karin will mehr<br />
Selbstvertrauen …<br />
… Paul will mehr<br />
Unabhängigkeit im<br />
Alltag mit <strong>Diabetes</strong>.<br />
Intelligente<br />
Technologie<br />
Einfach zu<br />
bedienen<br />
Service r<strong>und</strong><br />
um die Uhr<br />
AVS 217 11 034c-024325<br />
wir haben zugehört.<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> wünschen sich Lösungen, die<br />
in ihr Leben passen <strong>und</strong> sie im Alltag unterstützen. Wir<br />
haben zugehört <strong>und</strong> intelligente Blutzuckermessgeräte<br />
entwickelt. BGStar ® <strong>und</strong> iBGStar ® bieten anwenderfre<strong>und</strong>liche<br />
Funktionen <strong>und</strong> Entscheidungshilfen, damit<br />
Patienten ihr Leben mit <strong>Diabetes</strong> selbstbestimmt in die<br />
Hand nehmen können.<br />
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iPhone <strong>und</strong> iPod touch sind im Lieferumfang des iBGStar ® <strong>nicht</strong> enthalten. iPhone <strong>und</strong> iPod touch sind Warenzeichen<br />
der Apple Inc., eingetragen in den USA <strong>und</strong> in anderen Ländern. Die iBGStar ® -<strong>Diabetes</strong>-Manager-App ist über den<br />
App-Store erhältlich.
Editorial<br />
haak@kirchheim-verlag.de<br />
Sommerende: 11 Thesen!<br />
■ Vielleicht kennen <strong>Sie</strong> das: Beim Blick auf die<br />
Kontoauszüge w<strong>und</strong>ert man sich schon über die<br />
unzähligen Abbuchungen von Versicherungsbeiträgen.<br />
Braucht man diese <strong>Versicherungen</strong> wirklich?<br />
Die Deutschen sind ja sehr sicherheitsliebend,<br />
<strong>und</strong> im Falle eines Falles möchte man natürlich<br />
gut versichert sein. Doch kennen <strong>Sie</strong> auch<br />
die Fallstricke in den Versicherungsbedingungen?<br />
Und wissen <strong>Sie</strong>, <strong>was</strong> es besonders bei Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> zu beachten gibt? Falls <strong>nicht</strong>,<br />
dann finden <strong>Sie</strong> die Antworten in unserem Titelthema<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> <strong>Versicherungen</strong>. In der<br />
September-Ausgabe erfahren <strong>Sie</strong> alles Wissenswerte<br />
zu diesem wichtigen Thema.<br />
Ab Seite 20.<br />
tert in den letzten Jahren? Bekommen Diabetiker<br />
die notwendigen Medikamente? Sind Diabetiker<br />
integriert? Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> hilft vielleicht,<br />
sich bei der B<strong>und</strong>estagswahl am 22. September<br />
f<strong>und</strong>iert entscheiden zu können. Ab Seite 44.<br />
■ Daneben finden <strong>Sie</strong> in Ihrem<br />
Dia betes-<strong>Journal</strong> natürlich auch<br />
Tipps <strong>und</strong> Anregungen für die<br />
schönen Dinge des Lebens: Vielleicht<br />
träumen <strong>Sie</strong> ja gegen Ende<br />
des Sommers noch von einer<br />
Flugreise – <strong>Sie</strong> trauen sich aber<br />
<strong>nicht</strong>, weil <strong>Sie</strong> Flugangst haben?<br />
Kein Problem, auch hierfür haben<br />
wir Tipps für <strong>Sie</strong> parat.<br />
Ab Seite 36.<br />
Genießen <strong>Sie</strong> also <strong>nicht</strong> nur die Inhalte <strong>und</strong> Themen<br />
dieser Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s, sondern<br />
auch noch den Rest dieses fantastischen<br />
Sommers 2013.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />
Chefredakteur<br />
Foto: fotolia<br />
■ Am 22. September ist B<strong>und</strong>estagswahl, außerdem<br />
werden die Landtage<br />
Bayerns <strong>und</strong> Hessens im<br />
September gewählt. In der<br />
Ges<strong>und</strong>heitspolitik-Rubrik<br />
haben wir für <strong>Sie</strong> et<strong>was</strong> Besonderes:<br />
11 Thesen zum<br />
ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Kernbereich <strong>Diabetes</strong><br />
hat der Deutsche Diabetiker<br />
B<strong>und</strong> (DDB) für den<br />
Wahl-Herbst 2013 formuliert.<br />
Hat sich die Situation<br />
der Diabetiker verschlech-<br />
Foto: fotolia<br />
SEITEN 12 <strong>und</strong> 52:<br />
Videos für <strong>Sie</strong> mit Johann<br />
Lafer <strong>und</strong> Matthias Steiner:<br />
ShutterLink macht‘s<br />
möglich.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Videos – so einfach<br />
funktioniert es: Laden <strong>Sie</strong> z. B. mit Ihrem<br />
Smartphone einmalig die kostenlose<br />
ShutterLink-App herunter; sie ist im App<br />
Store von Apple sowie in Google Play<br />
zu finden. Sobald <strong>Sie</strong> die Applikation auf<br />
Ihrem Gerät installiert haben, können <strong>Sie</strong><br />
damit einen Schnappschuss der Seiten im<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> erstellen, auf denen das<br />
ShutterLink-Symbol abgebildet ist. Daraufhin<br />
laufen die hinterlegten Videos direkt<br />
auf Ihrem mobilen Gerät an.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
3
Inhalt<br />
Foto: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> <strong>Versicherungen</strong><br />
Welche <strong>Versicherungen</strong> sind<br />
für Diabetiker wichtig <strong>und</strong><br />
sinnvoll? Können die Risiken<br />
eines Diabetikers überhaupt<br />
versichert werden? Welche<br />
Fallstricke gibt es zu beachten?<br />
Diese <strong>und</strong> viele andere Fragen<br />
r<strong>und</strong> um das Thema beantwortet<br />
unser Experte Oliver Ebert.<br />
Seite 20<br />
Titelthemen sind<br />
mit rotem Pfeil<br />
gekennzeichnet<br />
Panorama<br />
Aktuelle Meldungen 6<br />
Aktuell<br />
Gleichberechtigt, auf Augenhöhe?<br />
Defizite in vielen Situationen des Lebens 10<br />
Johann Lafer in Saarbrücken:<br />
„So kann es <strong>nicht</strong> weitergehen!“ 12<br />
150 Jahre „Science For A Better Life“:<br />
Freude, Stolz <strong>und</strong> Respekt 13<br />
Memo – Neues aus der Forschung 14<br />
Aktuelles von diabetesDE 16<br />
Titelthema<br />
Alles r<strong>und</strong> um <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Versicherungen</strong> 20<br />
Die große Übersicht: <strong>Diabetes</strong> – welche<br />
<strong>Versicherungen</strong> brauche ich? 22<br />
Privat oder gesetzlich: Krankenversicherungen<br />
– wie unterscheiden sie sich? 26<br />
Problem Ges<strong>und</strong>heitsprüfung:<br />
Risikoversicherung trotz <strong>Diabetes</strong> 31<br />
Fitness/Wellness<br />
Flugangst: <strong>was</strong> (t)nun? 36<br />
Medizin<br />
ImmunDiabRisk-Studie:<br />
<strong>Diabetes</strong>risiko – Schwangere gesucht 34<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kurs: SGLT-2-Hemmer – mit<br />
Hilfe der Niere den Blutzucker regulieren 38<br />
Sprechst<strong>und</strong>e 42<br />
Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
Der DDB über ges<strong>und</strong>heitspolitisches Fairplay:<br />
die Top-Elf für den Wahl-Herbst 44<br />
4 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Foto: Sanofi Aventis<br />
Lafer: „Ich möchte die<br />
Menschen motivieren“<br />
Johann Lafer ist Botschafter<br />
der Aufklärungskampagne<br />
„Gesünder unter 7“. In<br />
Saarbrücken zeigte er wieder<br />
volles Engagement.<br />
Seite 12<br />
Foto: Mario Kohrt<br />
Unfall <strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong><br />
Unsere Polit-Redakteurin<br />
zertrümmerte<br />
in Berlin ihr Knie.<br />
Noch erstaunlicher<br />
aber sind ihre Erfahrungen<br />
danach in<br />
Klinik <strong>und</strong> Praxis.<br />
Seite 48<br />
Foto: fotolia<br />
DDB: Wahl-Check für<br />
<strong>Diabetes</strong>patienten<br />
In diesem September<br />
stehen die B<strong>und</strong>estagswahlen<br />
an; zudem<br />
werden zwei Landtage<br />
gewählt. Für noch<br />
unentschlossene Wähler<br />
hat der Deutsche<br />
Diabetiker B<strong>und</strong> 11<br />
ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Thesen formuliert.<br />
Seite 44<br />
Foto: fotolia<br />
Die Milch macht’s<br />
Milch <strong>und</strong> Milchprodukte sind aus dem Alltag kaum<br />
wegzudenken. <strong>Was</strong> sich damit alles kredenzen lässt,<br />
erfahren <strong>Sie</strong> in der Rubrik Essen & Trinken. Seite 66<br />
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Eine Knieverletzung mit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> ihre<br />
Folgen: Protokoll eines Radunfalls 48<br />
Matthias Steiner <strong>und</strong> Pumpe: „Ich bin glücklich,<br />
wenn die Werte wieder stabiler sind“ 52<br />
Verbände<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong> 54<br />
Neues aus dem B<strong>und</strong>esvorstand 56<br />
Aus den Landesverbänden 57<br />
Rubriken<br />
Laubers Kolumne 8<br />
Das Online-Angebot des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s 9<br />
Blickwinkel 19<br />
Denkmal – das Rätsel 63<br />
Zum guten Schluss 74<br />
<strong>Vorschau</strong> / Impressum 75<br />
Infobox<br />
Meldungen 64<br />
Lebensmittel-Check 64<br />
Essen & Trinken<br />
Vielfalt & ges<strong>und</strong> & lecker:<br />
Milch <strong>und</strong> Milchprodukte 66<br />
Rezepte 70<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
5
Panorama<br />
BMI-Reduktion<br />
auch ohne Sport<br />
Foto: Schuppelius<br />
Ergebnis einer<br />
Metaanalyse: Bei<br />
Kindern, die ausschließlich<br />
ihre Ernährung<br />
umstellten,<br />
sank der BMI<br />
genauso schnell<br />
wie bei denjenigen,<br />
die zusätzlich<br />
Sporteinheiten<br />
absolvierten.<br />
Viele betrachten Sport <strong>und</strong> Abnehmen<br />
als eine untrennbare Kombination.<br />
Eine aktuelle Metaanalyse<br />
eines Forscherteams um Mandy<br />
Ho, Institut für Endokrinologie<br />
<strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong> in Westmead (Australien),<br />
zeigt jedoch, dass Kinder<br />
durch Ernährungsumstellung<br />
<strong>und</strong> zusätzlichen Sport <strong>nicht</strong><br />
mehr abnehmen als bei einer alleinigen<br />
Ernährungsumstellung. In<br />
die Metaanalyse einbezogen wurden<br />
15 Studien, bei denen Kriterien<br />
wie Body-Mass-Index (BMI),<br />
HDL-Cholesterin, Nüchternblutzucker<br />
<strong>und</strong> Nüchterninsulin untersucht<br />
wurden. Bei den Teilnehmern,<br />
die lediglich ihre Ernährung<br />
umstellten, sank der BMI genauso<br />
schnell wie bei den Probanden mit<br />
zusätzlichem Sport. Das Sportprogramm<br />
wirkte sich allerdings positiv<br />
auf die HDL-Konzentration<br />
<strong>und</strong> den Glukosestoffwechsel aus,<br />
Nüchternblutzucker <strong>und</strong> -insulin<br />
sanken. Die Ernährungsumstellung<br />
allein verursachte eine größere<br />
Reduktion der Triglyzeride (am<br />
Ende der aktiven Phase) <strong>und</strong> des<br />
LDL-Cholesterins (bei Folgemaßnahmen).<br />
Diese Analyse gibt Einblicke,<br />
wie sich Ernährung <strong>und</strong> Bewegung<br />
auf den Stoffwechsel des<br />
Körpers auswirken. Weitere Studien<br />
sollen jedoch die Nachhaltigkeit<br />
bestätigen.<br />
Schutz für das Herz<br />
Frühstück senkt<br />
Herzrisiko<br />
Frühstück am Morgen vertreibt <strong>nicht</strong><br />
nur sprichwörtlich Kummer <strong>und</strong> Sorgen:<br />
Eine Studie der Harvard School of<br />
Public Health zeigte, dass morgendliches<br />
Essen mit einem verminderten Risiko<br />
für koronare Herzkrankheiten im<br />
Zusammenhang steht. Die in der Fachzeitschrift<br />
Circulation vom Wissenschaftlerteam<br />
um Dr. Leah E. Cahill veröffentlichte<br />
Studie beobachtete die Essgewohnheiten<br />
von 26 902 US-Bürgern<br />
über 16 Jahre. Männer, die <strong>nicht</strong> frühstückten,<br />
hatten ein um 27 Prozent höheres<br />
Risiko für eine Herzkrankheit als<br />
jene, die morgens frühstückten. Männer,<br />
die spätabends essen, haben sogar<br />
ein um 55 Prozent höheres Risiko für eine<br />
koronare Herzkrankheit.<br />
ICT bietet Schutz<br />
vor <strong>Diabetes</strong>folgen<br />
Eine intensivierte Insulintherapie<br />
(ICT) reduziert bei Typ-1-Diabetikern<br />
langfristig das Risiko für Komplikationen<br />
wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
sowie Augen-, Nieren- <strong>und</strong><br />
Nervenschäden: Kombinierte Daten<br />
aus den Studien DCCT <strong>und</strong> EDIC zeigen,<br />
dass so eine 50-prozentige Reduktion<br />
der diabetesbedingten Folgeerkrankungen<br />
erreicht wird. Zudem<br />
sind lediglich 10 Prozent der ICT-Patienten<br />
im Beobachtungszeitraum<br />
verstorben. Die Daten wurden über<br />
einen Zeitraum von 30 Jahren gesammelt<br />
<strong>und</strong> auf der Jahrestagung der<br />
Amerikanischen <strong>Diabetes</strong>-Gesellschaft<br />
vorgestellt. Laut den Autoren unterstreichen<br />
die Ergebnisse die Notwendigkeit<br />
eines frühen Beginns der intensivierten<br />
Therapie.<br />
Neue DDG-Leitlinie „Psychosoziales <strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong>“<br />
Depressionen davonlaufen<br />
Laufen & Co. helfen: Depressionen<br />
können durch sportliche<br />
Betätigung gelindert werden.<br />
Depression, Essstörungen <strong>und</strong> Demenz<br />
sind häufige Folgen einer <strong>Diabetes</strong>erkrankung.<br />
Die neue Leitlinie „Psychosoziales<br />
<strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong>“ der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />
Gesellschaft (DDG)<br />
soll die Diagnostik, Schulung<br />
<strong>und</strong> Behandlung verbessern<br />
<strong>und</strong> die Sensibilität<br />
auch für psychosoziale<br />
Belastungen bei einer<br />
<strong>Diabetes</strong>erkrankung fördern.<br />
Chronische Krankheiten<br />
bringen oft starke<br />
psychische Belastungen<br />
mit sich; die häufigste<br />
psychische Begleiterkrankung<br />
von Dia betikern ist<br />
die Depression. Jeder achte<br />
deutsche Diabetiker ist<br />
depressiv, 30 Prozent haben eine subklinische<br />
Depressivität. Darauf machte die<br />
DDG in einer Pressekonferenz in Berlin<br />
aufmerksam. Im ersten Teil der veröffentlichten<br />
Leitlinie empfehlen die Autoren:<br />
„Für Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist die Steigerung<br />
der körperlichen Bewegung eine effektive<br />
Therapie maßnahme.“<br />
Sowohl für den <strong>Diabetes</strong><br />
als auch gegen Depressionen<br />
ist körperliche Betätigung<br />
förderlich. „Depressionen<br />
können durch<br />
sportliche Betätigung verbessert<br />
werden“, da ist<br />
sich Heidi Hecht, Helferin<br />
des Münchner Bündnisses<br />
gegen Depression,<br />
sicher. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
wurde dort eine sich wöchentlich<br />
treffende Laufgruppe<br />
gegründet. Solche<br />
Angebote gibt es in vielen<br />
deutschen Großstädten. Auch für Diabetiker<br />
ist dies ein Weg, mit Depressionen<br />
umzugehen <strong>und</strong> womöglich den Depressionen<br />
<strong>und</strong> dem <strong>Diabetes</strong> davonzulaufen.<br />
6<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
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DER ZUM MENSCHEN PASST.<br />
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Panorama<br />
Wussten <strong>Sie</strong> …<br />
dass Bergwandern besonders ges<strong>und</strong><br />
ist? Richtig gut geht es mir,<br />
wenn ich in den Bergen herumkraxle.<br />
Aber ich bin <strong>nicht</strong> allein. So<br />
hat eine Schweizer Studie herausgef<strong>und</strong>en,<br />
dass die Deutschen den<br />
Bergen einen besonders hohen Erholungswert<br />
zuschreiben. Warum<br />
dieses subjektive Gefühl objektiv<br />
richtig ist, erläutert Ingo Froböse,<br />
Professor an der Sporthochschule<br />
Köln, im Kölner Stadtanzeiger:<br />
„Die dünne Bergluft vermindert die<br />
Sauerstoffsättigung im Blut – <strong>und</strong><br />
der Körper muss mehr rote Blutkörperchen<br />
produzieren, um den<br />
Sauerstoff in die Zellen zu transportieren.“<br />
Auch verbessert sich<br />
der Fettstoffwechsel, weshalb der<br />
Sportwissenschaftler überzeugt ist,<br />
dass Bergwanderungen perfekt für<br />
das Idealgewicht sind. Ein weiterer<br />
Effekt: Die Konzentration verbessert<br />
sich. Auch das kann ich bestätigen:<br />
Beim Wandern in der frischen<br />
Luft kommen mir die besten Ideen.<br />
Laubers Blitz-Tipp<br />
Gute vier St<strong>und</strong>en dauert die anspruchsvolle<br />
Wanderung von Bayrischzell<br />
auf den Wendelstein, mit<br />
seiner prächtigen Aussicht von einem<br />
der schönsten Münchner<br />
Hausberge. Wem der Abstieg zu<br />
mühsam ist, nimmt die Bergbahn.<br />
Hans Lauber ist Autor von „Fit<br />
wie ein Diabetiker“, das Standardwerk<br />
der eigenverantwortlichen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Prävention. Erschienen<br />
im Kirchheim-Verlag. <strong>Sie</strong>he auch<br />
www.lauber-methode.de<br />
Noch vor den USA:<br />
Mexikaner sind<br />
am dicksten<br />
Ein Drittel der mexikanischen Bevölkerung<br />
(32,8 Prozent) haben einen Body-<br />
Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m 2<br />
<strong>und</strong> sind damit adipös, 70 Prozent sind<br />
übergewichtig. Dies ergab der Jahresbericht<br />
2013 der Ernährungs- <strong>und</strong> Landwirtschaftsorganisation<br />
der Vereinten<br />
Nationen. Damit sind die Mexikaner<br />
das dickste Volk der entwickelten Länder<br />
<strong>und</strong> lösen die USA mit 31,8 Prozent<br />
von der Spitze ab. Die Deutschen liegen<br />
mit 21,3 Prozent im europäischen<br />
Mittelfeld. Japan kommt lediglich auf<br />
4,5 Prozent adipöse Erwachsene. In<br />
Mexiko sind laut Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
etwa 6,8 Millionen Menschen<br />
an <strong>Diabetes</strong> erkrankt, bis 2030 wird ein<br />
Anstieg auf 11,8 Millionen erwartet.<br />
Infektionen der Atemwege in der frühen<br />
Kindheit sind ein potentieller Risikofaktor<br />
für die Entwicklung eines Typ-1-<strong>Diabetes</strong>.<br />
Dies zeigte eine<br />
Studie des Instituts<br />
für <strong>Diabetes</strong>forschung<br />
in München. Vor allem<br />
ein akuter Erkältungsschnupfen<br />
(Rhinopharyngitis)<br />
der oberen<br />
Atemwege im Alter<br />
von 6 bis 11,9 Monaten<br />
scheint eine zentrale<br />
Rolle zu spielen, ermittelte<br />
das Forscherteam<br />
um Prof. Dr. Anette-Gabriele<br />
Ziegler. Durch<br />
die Atemwegsinfekte<br />
treten vermehrt Inselautoantikörper<br />
auf, welche die Entwicklung<br />
eines Typ-1-Dia betes kennzeichnen,<br />
so das Institut in einer Pressemeldung.<br />
„Die Analyse hat gezeigt, dass häufige<br />
IQWiG: Lixisenatide<br />
ohne Zusatznutzen<br />
Das Institut für Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(IQWiG) bescheinigte dem Typ-<br />
2-<strong>Diabetes</strong>-Wirkstoff Lixisenatide<br />
keinen Zusatznutzen. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> steht das Institut nun in der<br />
Kritik der Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
(DDG). Aus Sicht der DDG<br />
gibt es keinen Zweifel am Zusatznutzen<br />
von Lixisenatide; das Inkretin-<br />
Mimetikum trägt dazu bei, individuelle<br />
Therapieziele zu erreichen <strong>und</strong><br />
dabei Nebenwirkungen wie Unterzuckerungen<br />
<strong>und</strong> Gewichtszunahme<br />
zu vermeiden, schreibt die DDG<br />
in einer Stellungnahme. Das IQWiG<br />
begründet die Bewertung damit,<br />
dass keine direkten vergleichenden<br />
Studien gegenüber der festgelegten<br />
Vergleichstherapie vorliegen.<br />
Gefährlich für Kinder bis 3 Jahren:<br />
Atemwegsinfekte fördern <strong>Diabetes</strong><br />
Bei Kindern mit erblicher Vorbelastung<br />
erhöhen Atemwegsinfekte das<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong>-Risiko zusätzlich.<br />
Atemwegserkrankungen im ersten Lebensjahr<br />
ein potentieller Risikofaktor für<br />
die Entstehung von Typ-1-<strong>Diabetes</strong> sind“,<br />
wird Dr. Andreas Beyerlein<br />
darin zitiert. Kinder<br />
mit späteren Inselautoantikörpern<br />
hatten sich<br />
mindestens zweimal im<br />
ersten Lebensjahr infiziert<br />
– daher sei es ratsam,<br />
vermehrte Atemwegsinfektionen<br />
zu<br />
Foto: fotolia<br />
vermeiden, auch als<br />
Prävention für den Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong>. 148 Kinder<br />
mit erhöhtem Risiko<br />
für einen Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
(durch Angehörige<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong>)<br />
haben an der Studie teilgenommen. Die<br />
Teilnehmer hatten 1 245 infektiöse Ereignisse<br />
in 90 750 Personentagen in den ersten<br />
drei Lebensjahren.<br />
8<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Am 26. Oktober 2013 in Hannover:<br />
Deutscher Diabetiker Tag!<br />
Ende Oktober ist es wieder so weit: Der Deutsche Diabetiker<br />
B<strong>und</strong> (DDB) <strong>und</strong> die diabetestour präsentieren<br />
den Deutschen Diabetiker Tag (DDT) 2013. Wie auch im<br />
letzten Jahr findet der große Informationstag für Patienten,<br />
Angehörige <strong>und</strong> Interessierte im Hannover Congress<br />
Centrum in der niedersächsischen Landeshauptstadt<br />
statt. Auf dem Programm stehen viele <strong>Diabetes</strong>-Vorträge,<br />
auch ein buntes Rahmenprogramm fehlt <strong>nicht</strong>: die<br />
Kochshow mit Hans Lauber <strong>und</strong> Starkoch Uwe Steiniger,<br />
Gäste wie der Schachboxer<br />
Venko Dimitrov <strong>und</strong><br />
weitere Programmpunkte<br />
sorgen dafür, dass der<br />
DDT <strong>nicht</strong> nur informativ,<br />
sondern auch unterhaltsam<br />
wird (Programm: im<br />
nächsten Heft!).<br />
0012003_Eubos_DJ7.pdf - Mai 21, 2013<br />
Wie im vergangenen Jahr findet<br />
der Deutsche Diabetiker Tag<br />
2013 im Hannover Congress<br />
Centrum statt.<br />
Panorama<br />
online<br />
• Online-Frage August: „Sind <strong>Sie</strong> schon einmal<br />
Auto gefahren, obwohl <strong>Sie</strong> ges<strong>und</strong>heitlich dazu<br />
eigentlich <strong>nicht</strong> in der Lage waren?“<br />
Auf die Online-Frage im letzten Monat antworteten<br />
42,9 % mit „Ja“ <strong>und</strong> 57,1 % mit „Nein“. Insgesamt<br />
beteiligten sich 319 Leser.<br />
• Neue Online-Frage: „Studienergebnisse unterstreichen<br />
dessen Wichtigkeit: Achten <strong>Sie</strong> darauf, jeden<br />
Tag ein Frühstück zu sich zu nehmen?“<br />
Wenn <strong>Sie</strong> abstimmen wollen, dann klicken <strong>Sie</strong> unter www.<br />
diabetes-journal.de. Das Ergebnis gibt es in der Oktober-<br />
Ausgabe.<br />
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9
Aktuell<br />
Foto: © Mirko Raatz - Fotolia.com<br />
Vollständige <strong>und</strong> gleichberechtigte Beteiligung:<br />
Defizite in vielen Situationen<br />
Können Diabetiker sich überall gleichberechtigt<br />
<strong>und</strong> auf Augenhöhe beteiligen –<br />
sind sie also „inkludiert“? Im Berufsleben<br />
gibt es Einschränkungen, aber auch sonst<br />
bestehen Defizite bei der Inklusion behinderter<br />
<strong>und</strong> chronisch kranker Menschen.<br />
Funktioniert die Inklusion von Diabetikern<br />
im Berufsleben? Es „ist immer<br />
wieder zu beobachten, dass Betriebsärzte<br />
die Eignung von Bewerbern<br />
mit <strong>Diabetes</strong> pauschal <strong>und</strong><br />
vorschnell verneinen“, schreibt<br />
»»<br />
Die Leistungsfähigkeit von<br />
Diabetikern ist in der Regel <strong>nicht</strong><br />
eingeschränkt.<br />
die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
(DDG) in einer Presseinformation.<br />
Aber laut DDG gilt: „Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> dürfen bei ihrer Berufswahl<br />
<strong>nicht</strong> benachteiligt werden,<br />
zumal ihre Leistungsfähigkeit in<br />
der Regel <strong>nicht</strong> eingeschränkt ist.“<br />
Manchmal sind dafür unterstützende<br />
Maßnahmen nötig wie die Möglichkeit,<br />
am Arbeitsplatz oder in<br />
Pausenräumen den Blutzucker zu<br />
messen oder bei Bedarf eine Zwischenmahlzeit<br />
einzunehmen. Der<br />
neue Leitfaden für Betriebsärzte zu<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Beruf von DDG <strong>und</strong><br />
Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung<br />
(DGUV) gibt Betriebsärzten<br />
<strong>und</strong> Arbeitgebern dazu eine konkrete<br />
Orientierungshilfe; im Internet ist<br />
der Leitfaden unter publikationen.<br />
dguv.de/dguv/pdf/10002/diabetesneu.pdf<br />
zu finden.<br />
Gleichberechtigt beteiligen<br />
Auch allgemein scheint es mit der<br />
Inklusion in Deutschland <strong>nicht</strong><br />
zum Besten zu stehen. Die Aktion<br />
Mensch definiert Inklusion so:<br />
„Jeder Mensch erhält die Möglichkeit,<br />
sich vollständig <strong>und</strong> gleichberechtigt<br />
an allen gesellschaftlichen<br />
Prozessen zu beteiligen – <strong>und</strong><br />
zwar von Anfang an <strong>und</strong> unabhängig<br />
von individuellen Fähigkeiten,<br />
ethnischer wie sozialer Herkunft,<br />
Geschlecht oder Alter.“ Der Erste<br />
Bericht der Zivilgesellschaft zur<br />
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
in Deutschland,<br />
auch als „Schattenbericht“ bezeichnet,<br />
herausgegeben von der<br />
Allianz der deutschen Nichtregierungsorganisationen<br />
zur UN-Behindertenrechtskonvention<br />
(BRK-<br />
Allianz) beschreibt viele Defizite.<br />
Nicht auf Augenhöhe<br />
Das beginnt bei der Mitbestimmung<br />
bei Entscheidungen, die<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>und</strong> chronischen Krankheiten betreffen.<br />
Die BRK-Allianz sieht zwar<br />
10<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Aktuell<br />
Wenn der <strong>Diabetes</strong> nervt<br />
Von Exklusion zu Inklusion<br />
Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheitsgefühl<br />
<strong>und</strong> Schmerzen?<br />
Inklusion ist das Ziel für ein gleichberechtigtes Zusammenleben<br />
aller. Exklusion <strong>und</strong> Separation haben<br />
da keinen Platz, die Integration ist ein Schritt auf dem<br />
langen Weg zur tatsächlichen Inklusion.<br />
des Lebens<br />
die Mitarbeit behinderter<br />
Menschen <strong>und</strong> ihrer Verbände<br />
in vielen Gremien<br />
<strong>und</strong> Konferenzen, „dennoch<br />
findet keine Beteiligung<br />
auf Augenhöhe statt“.<br />
Das hat Auswirkungen auf<br />
jeden Bereich des Lebens,<br />
überall sind Mängel zu erkennen.<br />
Der Bericht kritisiert<br />
zum Beispiel die<br />
„immer restriktivere Leistungsgewährung“<br />
bei sozialen<br />
Leistungen <strong>und</strong><br />
„Schattenbericht“<br />
In dieser 82-seitigen Broschüre<br />
gibt die BRK-Allianz einen<br />
umfassenden Überblick über<br />
Defizite in der Inklusion: www.<br />
brk-allianz.de/attachments/<br />
article/87/beschlossene_fas<br />
sung_final_endg-logo.pdf<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
die fehlende Möglichkeit<br />
für Verbände, „gegen die<br />
Entscheidung, eine Leistung<br />
<strong>nicht</strong> in den Katalog<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
aufzunehmen“,<br />
zu klagen. Das Fazit:<br />
„(…) die konsequent<br />
menschenrechtliche Perspektive<br />
ist in der deutschen<br />
Behindertenpolitik<br />
<strong>und</strong> der Gesetzgebung<br />
noch <strong>nicht</strong> ausreichend<br />
umgesetzt.“ KK ◼<br />
Alpan ® lindert diabetische<br />
Missempfindungen in<br />
Füßen <strong>und</strong> auch Händen<br />
effektiv – durch seine<br />
gezielte 3-fach-Wirkung:<br />
• Die Funktion bereits<br />
geschädigter Nerven<br />
wird verbessert.<br />
• Nerven werden vor<br />
weiteren <strong>Diabetes</strong>-<br />
Angriffen geschützt.<br />
• Dem gestörten Blutzuckerabbau<br />
als<br />
zentrale Ursache<br />
wird entgegengewirkt.<br />
Alpan ® hilft mit<br />
dem körpereigenen<br />
Co-Enzym Thioctsäure<br />
– auf natürliche<br />
Weise, ohne den<br />
Körper unnötig zu<br />
belasten.<br />
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Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie. Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage <strong>und</strong> fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder<br />
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11in D)
Aktuell<br />
Johann Lafer in Saarbrücken:<br />
„So kann es <strong>nicht</strong> weitergehen!“<br />
„Gesünder unter 7“: Große <strong>Diabetes</strong>-<br />
Aufklärungsaktion am 4. Juli in Saarbrücken<br />
mit Starkoch Johann Lafer: Tausende<br />
Besucher der Europa-Galerie informierten<br />
sich. Motto des Tages: „Jeder Tag zählt:<br />
Mit <strong>Diabetes</strong> besser leben, Risikofaktoren<br />
verringern“.<br />
Der Aktionstag war Teil der b<strong>und</strong>esweiten<br />
Aktion Wissen <strong>was</strong> bei<br />
<strong>Diabetes</strong> zählt: Gesünder unter 7.<br />
Gemeint ist der Blutzuckerlangzeitwert<br />
(HbA 1c ) – Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> haben weniger Risiken,<br />
wenn der Wert unter 7 Prozent<br />
liegt. Ziel der Aktion laut Andrea<br />
Klimke-Hübner (Sanofi): „Mit der<br />
Aktion wollen wir die Bevölkerung<br />
aufklären über die <strong>Diabetes</strong>-Risiken.<br />
Wir haben seit dem Jahr 2005<br />
eine halbe Million Menschen in<br />
41 Städten erreicht.“ 30 000 Risikocheck-Bögen<br />
wurden bis heute<br />
bei der Aktion erfasst! Von Anbeginn<br />
ist Starkoch Johann Lafer bei<br />
der Aktion an Bord. Warum?<br />
Saarbrücken, 4. Juli: Auch Daniel Schnelting<br />
(links) war dabei, mehrfacher Deutscher<br />
Sprint-Meister <strong>und</strong> seit seinem<br />
5. Lebensjahr Typ-1-Diabetiker. Markus<br />
Appelmann (Mitte) moderierte.<br />
„Unter 7“ in Saarbrücken<br />
mit Lafer!<br />
„Nichts mit Diät zu tun!“<br />
„Ich möchte, dass die Menschen<br />
mit einem guten Gewissen genießen<br />
können. Viele wissen ja gar<br />
<strong>nicht</strong>, dass ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
<strong>nicht</strong>s zu tun hat mit Diät!“ Der<br />
Star begeistert die Zuhörer: „Ich<br />
bin Koch aus Leidenschaft, ich liebe<br />
frische Lebensmittel. Und ich<br />
möchte die Menschen motivieren,<br />
über ihr Essen nachzudenken.“<br />
Frische, Regionalität, nach der<br />
Saison einkaufen: Das sind Lafers<br />
Stichwörter – „anders kann es bei<br />
uns doch <strong>nicht</strong> mehr weitergehen“,<br />
sagt der Star angesichts der Millionen<br />
Menschen in Deutschland,<br />
die <strong>Diabetes</strong> haben. „Die meisten<br />
schneiden sich doch irgendeine<br />
Tüte auf beim Kochen.“ Lafer<br />
nimmt sich selbst <strong>nicht</strong> aus in Sachen<br />
Bequemlichkeit: „Ich kenne<br />
das, habe früher selbst an der<br />
Tankstelle gehalten, mir Gummibärchen<br />
<strong>und</strong> Eispralinen gekauft.“<br />
Heute sind seine Werte trotz seines<br />
Berufes <strong>und</strong> seines Umfeldes gut.<br />
„Gesünder unter 7“: Man hatte die Möglichkeit,<br />
sich bei Experten zu informieren,<br />
Blutzucker <strong>und</strong> Blutdruck messen zu<br />
lassen <strong>und</strong> sein Risiko zu ermitteln.<br />
Lafer spricht <strong>nicht</strong> nur, er macht<br />
auch <strong>was</strong>. In der Galerie zauberte<br />
er unter den Augen H<strong>und</strong>erter<br />
Interessierter Lachs mit Orangenschalen,<br />
Senf <strong>und</strong> frischem Gemüse:<br />
„Das ist doch keine Diät-Küche,<br />
oder?“ Die Rezepte seiner acht Aktions-Jahre<br />
hat er erfolgreich in<br />
diesem Jahr zusammengefasst in<br />
dem Hochglanz-Buch „Mit Lafer<br />
leicht genießen“. (www.kirchheimshop.de)<br />
Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist Medienpartner<br />
der vom Unternehmen Sanofi<br />
initiierten Aktion. GN ◼<br />
12<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Aktuell<br />
150 Jahre für ein<br />
besseres Leben:<br />
„Science For A<br />
Better Life“, so<br />
das Bayer-Motto.<br />
Angela Merkel<br />
<strong>und</strong> Hannelore<br />
Kraft beim Jubiläum<br />
in Köln.<br />
150 Jahre „Science For A Better Life“<br />
Freude, Stolz <strong>und</strong> Respekt<br />
Da durften B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) <strong>und</strong> NRW-Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft (SPD) <strong>nicht</strong> fehlen: Zum<br />
Festakt „150 Jahre Bayer“ begrüßte die<br />
Bayer AG (Leverkusen) am 16. Juli in der<br />
Kölner Messe über 1 000 Gäste.<br />
150 Jahre: das<br />
Bayer-Motto als<br />
Inszenierung. Zwei<br />
Dutzend Künstler,<br />
Tänzer, Schauspieler<br />
begeisterten<br />
ebenso wie die<br />
Bayer-Philharmoniker.<br />
Freude, Stolz, „Respekt vor dem,<br />
<strong>was</strong> die Generationen vor uns geleistet<br />
haben“: das, so Bayer-Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Marijn Dekkers,<br />
fühlt man als Gastgeber bei einem<br />
solchen Jubiläum. Bayer habe<br />
Geschichte geschrieben „<strong>und</strong> mit<br />
Aspirin einen echten Weltstar“<br />
hervorgebracht. Das Ziel heißt<br />
Bayer-Chef Dekkers (mit Moderatorin<br />
Judith Rakers): „Es macht mich schon<br />
nachdenklich, dass Produkte, die hier<br />
in Deutschland erf<strong>und</strong>en wurden, dann<br />
woanders auf den Markt kommen.“<br />
laut Dekkers auch nach 150 Jahren:<br />
„Die Welt ständig ein kleines<br />
Stückchen besser zu machen!“<br />
Merkel gut gelaunt<br />
„Die Gründersprache war ja noch<br />
Deutsch …“, sagt Kanzlerin Merkel<br />
angesichts des Bayer-Mottos<br />
Science For A Better Life <strong>und</strong> sorgt<br />
gleich für gute Stimmung.<br />
<strong>Sie</strong> spricht vom legendären Bayer-<br />
Kreuz <strong>und</strong> davon, dass der Mensch<br />
an sich viel mit Chemie zu tun habe.<br />
Wissen schafft Wohlstand, so<br />
Merkel, <strong>und</strong> Wissen erreicht man<br />
durch Bildung <strong>und</strong> Forschung.<br />
Und durch duale Bildung – „hierin<br />
verschafft sich Deutschland gerade<br />
weltweiten Ruf!“ Bayer gelte<br />
hier Dank, denn der Konzern tut<br />
sich laut Merkel gerade in dem Bereich<br />
hervor. „Bei mir“, so die promovierte<br />
Physikerin, „hat sich die<br />
Freude an der Naturwissenschaft<br />
langsam herausgebildet.“ Heute ist<br />
sie froh, dass sie viele Phänomene<br />
<strong>nicht</strong> nur verstanden hat, „sondern<br />
sie auch erklären kann“! Das<br />
Lachen im Publikum wird folgendermaßen<br />
kommentiert: „… na, ist<br />
ja <strong>nicht</strong> so ganz einfach mit dem<br />
Regenbogen, oder?“ Bayer, sagt<br />
Angela Merkel, ist ein „Aushängeschild<br />
für Deutschland“.<br />
Auch Hannelore Kraft gratuliert:<br />
Freude bei ihr darüber, „dass die<br />
Bayer-Wurzeln in unserem Nordrhein-Westfalen<br />
sind“. Und auch,<br />
weil Bayer seit 2001 r<strong>und</strong> eine Milliarde<br />
Euro in NRW investiert hat.<br />
Ihr Wunsch: Die Bayer AG möge an<br />
ihrem 200. Geburtstag „ebenso stolz<br />
sein können wie heute“! GN ◼<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
13
G 54891 Ausgabe 3/2012 www.diabetes-congress-report.de<br />
das wichtigste von den aktuellen kongressen<br />
Editorial<br />
ada/EaSd-Consensus: Plädoyer für individualisierte,<br />
patienten- <strong>und</strong> praxisorientierte therapie 3<br />
R. G. Bretzel<br />
aHa 2011<br />
Rivaroxaban auch in der Reinfarkts-Prophylaxe erfolgreich:<br />
Die ATLAS ACS 2-TIMI 51 Studie ............................................... 6<br />
B. Willms<br />
dEr HErzkrankE diabEtikEr 2011<br />
Unterschätzt <strong>und</strong> risikoreich:<br />
Vorhofflimmern bei <strong>Diabetes</strong> mellitus ................................... 14<br />
H. U. Janka<br />
attd 2012<br />
ATTD-Kongress: Spiegel der wichtiger werdenden<br />
<strong>Diabetes</strong>-Technologien .............................................................. 19<br />
A. Thomas<br />
dGE 2012<br />
Nächste Hoffnung: Vitamin D ................................................. 33<br />
T. Skurk<br />
intErnationalE abStraCtS<br />
Kurzfassungen (Abstracts) nationaler <strong>und</strong><br />
internationaler Arbeiten ............................................................ 43<br />
vErSCHiEdEnES<br />
Neues aus der Industrie ............................................................ 37<br />
Kongresskalender, Impressum .................................................. 51<br />
bdi 2012<br />
H. U. Janka<br />
G 8384<br />
BAND 21 · 20. FEBRUAR 2012<br />
<strong>Diabetes</strong>, Metabolism, and the Heart<br />
ZEITSCHRIFT FÜR KARDIODIABETOLOGIE UND ASSOZIIERTE FACHGEBIETE<br />
Wissenschaft · Versorgung · Management<br />
EDITORIAL<br />
DGPR<br />
O. Schnell, D. Tschöpe: Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser 3 Informationen der Deutschen Gesellschaft für<br />
ORIGINALIEN<br />
A. M. Abd El-Mohsin et al.: How Adiponectin<br />
Correlates with Disease Duration and Atherogenic<br />
Indices in Type 1 <strong>Diabetes</strong> 7<br />
A. Liebl et al.: Start der Insulintherapie bei Typ-2-<br />
<strong>Diabetes</strong>: 1-Jahres-Daten der INSTIGATE-Studie 13<br />
ÜBERSICHT<br />
M. Behrens et al.: Fitnesstraining für Diabetiker –<br />
theoretische <strong>und</strong> praktische Aspekte 21<br />
KOMPETENZNETZ<br />
A.Theil et al.: Regulatorische T-Zellen aus<br />
Nabelschnurblut zur Behandlung des Typ-1-<strong>Diabetes</strong> 29<br />
KONSENSPAPIER<br />
A. Liebl et al.: Evidenz <strong>und</strong> Konsens für den<br />
klinischen Einsatz von CGM 32<br />
BLICKPUNKT<br />
H. Mehnert: Diabetische Polyneuropathie:<br />
Rätsel <strong>und</strong> Fakten 48<br />
KONGRESSBERICHT<br />
K. Kraatz: Diabetiker <strong>brauchen</strong> Versorgung auf<br />
vielen Ebenen <strong>und</strong> in vielen Fachrichtungen 51<br />
www.ds-herz.de<br />
Hochdruckliga<br />
Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation 60<br />
FID<br />
Informationen der Zentraleuropäischen<br />
<strong>Diabetes</strong>gesellschaft 64<br />
DHD<br />
Informationen der Stiftung „Der herzkranke<br />
Diabetiker“ 68<br />
MELDUNGEN<br />
Nachrichten aus der Diabetologie 26<br />
AUS DER INDUSTRIE<br />
Nachrichten aus der Industrie 72<br />
TERMINE<br />
Für Ihren Terminkalender 74<br />
Abnahme von<br />
Nabelschnurblut<br />
Präkonditi o-<br />
nierung<br />
Ges<strong>und</strong>es Neugeborenes<br />
gleiches Kind nach<br />
T1D-Manifestation<br />
Treg-Isolation Treg-Expansion<br />
Einlagerung<br />
Treg-Infusion<br />
Qualitätskontrolle<br />
niedrigdosiertes<br />
IL-2<br />
Aktuell<br />
DIABetes<br />
Congress-report<br />
Worüber diskutieren <strong>Diabetes</strong>-<br />
Experten auf Kongressen? Woran<br />
wird geforscht, welche neuen<br />
Erkenntnisse gibt es? Wir haben<br />
die wissenschaftlichen <strong>Diabetes</strong>zeitschriften<br />
des Kirchheim-Verlags<br />
wie „<strong>Diabetes</strong>, Stoffwechsel<br />
<strong>und</strong> Herz“ (www.ds-herz.de),<br />
„<strong>Diabetes</strong>-Congress-Report“<br />
(www.diabetes-congress-report.<br />
de) <strong>und</strong> andere durchforstet <strong>und</strong><br />
News für <strong>Sie</strong> zusammengefasst.<br />
3<br />
2012<br />
Metformin bei Leberzirrhose?<br />
Ein Paradigmenwechsel<br />
deutet sich an 26<br />
<strong>Diabetes</strong>, Stoffwechsel <strong>und</strong> Herz 21 (2012), Heft 1<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Stoffwechsel<br />
<strong>und</strong> Herz<br />
Foto: Victor S. Brigola<br />
1<br />
„Ernährungstherapie findet<br />
kaum statt“<br />
<strong>Was</strong> ist neu in der Ernährungstherapie<br />
bei <strong>Diabetes</strong>? Dieser<br />
Frage ging Prof. Hans Hauner<br />
(München) auf einem Symposium<br />
im Rahmen der Jahrestagung<br />
der Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
in Leipzig nach. Die Redaktion<br />
des <strong>Diabetes</strong>-Forums war<br />
vor Ort <strong>und</strong> berichtet in der Juni-Ausgabe<br />
(S. 31 ff.) über dieses<br />
<strong>und</strong> andere Symposien.<br />
„Eigentlich weiß jeder, dass<br />
Adipositas der wichtigste Risikofaktor<br />
für Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist.<br />
Man könnte vor allem durch<br />
Gewichtsabnahme <strong>und</strong> Ernährungsumstellung<br />
den <strong>Diabetes</strong><br />
gut kontrollieren – das findet<br />
aber kaum statt“, beschrieb Hauner<br />
die derzeitige Situation. Die<br />
aktuellen Ernährungsempfehlungen<br />
stammen aus dem<br />
Jahr 2005. Seitdem wurde vieles<br />
untersucht, z. B. die „Low carb“-<br />
oder „Low fat“-Kost: In Studien<br />
zeigte sich kein Unterschied im<br />
Gewichtsverlauf, allerdings fielen<br />
unter „low carb“ die HbA 1c -Werte<br />
stärker. Laut des Ernährungsexperten<br />
lässt sich mit „low carb“<br />
in moderater Form die Stoffwechseleinstellung<br />
gut beherrschen.<br />
„<strong>Was</strong> die Ernährungsempfehlungen<br />
angeht, so gilt nach wie vor<br />
das alte Konzept, allerdings mit<br />
mehr Liberalität bei den Kohlenhydraten“,<br />
fasste Hauner zusammen.<br />
Und: „Bei Übergewichtigen<br />
sollte man auf jeden Fall am Gewicht<br />
drehen, davon ist ein langfristiger<br />
<strong>und</strong> hoher Benefit zu erwarten.“<br />
Künstliche Bauchspeicheldrüse im Alltag?<br />
In bestimmten Abständen organisiert<br />
die Food and Drug Administration<br />
(das ist die behördliche<br />
Lebensmittelüberwachung<br />
<strong>und</strong> die Arzneimittelzulassungsbehörde<br />
der Vereinigten Staaten)<br />
Workshops zum Stand der<br />
Entwicklung bei der künstlichen<br />
Bauchspeicheldrüse – Wissenschaftler<br />
sprechen dabei auch<br />
von Closed-Loop-Systemen oder<br />
vom Artificial Pancreas (AP). Anfang<br />
April fand der vierte Workshop<br />
dazu statt, wie Prof. Lutz<br />
Heinemann (Düsseldorf) in der<br />
Juni-Ausgabe der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>,<br />
Stoffwechsel <strong>und</strong> Herz berichtet<br />
(S. 161 ff.).<br />
Die Veranstaltung machte aus<br />
seiner Sicht klar, dass sich dieser<br />
Forschungsbereich rasch entwickelt<br />
– sogar schneller, als noch<br />
vor relativ kurzer Zeit gedacht. Es<br />
gibt laut Heinemann eine faszinierende<br />
Bandbreite an Entwicklungen.<br />
„Dabei werden <strong>nicht</strong> alle<br />
zu AP-Systemen entwickelt werden,<br />
die später als Produkte auf<br />
den Markt kommen – wissenschaftlich<br />
spannend sind diese<br />
aber allemal“, findet der Forscher.<br />
<strong>Was</strong> man laut Heinemann<br />
schon sicher sagen kann: In<br />
Kürze wird man erste<br />
Daten einer Reihe von<br />
Studien haben, bei denen<br />
AP-Systeme von<br />
Patienten im Alltag<br />
genutzt werden. Diese<br />
können helfen, erste<br />
Fragen zur Effizienz<br />
<strong>und</strong> zur Sicherheit zu<br />
beantworten.<br />
14<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Aktuell<br />
Anzeige<br />
Foto: fotolia<br />
Familiärer Stress <strong>und</strong><br />
<strong>Diabetes</strong>einstellung<br />
Die Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-Congress-Report informiert in<br />
der Ausgabe 2/2013 (S. 58 f.) über eine Untersuchung,<br />
in der griechische Wissenschaftler herausgef<strong>und</strong>en haben,<br />
wie familiärer Stress die Qualität der Stoffwechseleinstellung<br />
von jungen Typ-1-Diabetikern beeinflusst.<br />
Die Patienten waren unter 18 Jahre alt; die Qualität wurde<br />
anhand des HbA 1c -Wertes beurteilt.<br />
Es zeigte sich, dass die familiäre Kooperation eng<br />
verb<strong>und</strong>en war mit der Qualität der Stoffwechseleinstellung:<br />
Konflikte in der Familie wirkten sich ungünstig<br />
aus. In Familien mit niedrigem sozioökonomischem<br />
Status <strong>und</strong> solchen mit alleinerziehenden Eltern bestand<br />
ein höheres Risiko für diabetesbedingten Stress <strong>und</strong> dadurch<br />
auch für eine unzureichende Stoffwechseleinstellung.<br />
Psychotherapeutische Unterstützung <strong>und</strong> Schulungsangebote<br />
können dazu beitragen, diabetesbezogenen<br />
Stress in Familien zu reduzieren <strong>und</strong> damit eine<br />
Verbesserung der Stoffwechsellage fördern, lautete die<br />
Schlussfolgerung der Wissenschaftler.<br />
Die Untersuchung weise noch einmal auf die „zentrale<br />
Bedeutung der gesamten familiären Situation <strong>und</strong><br />
der konfliktfreien Kooperation aller Familienmitglieder<br />
bei der Behandlung eines Kindes oder Jugendlichen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> hin“, kommentiert Prof. Karin Lange (Hannover)<br />
die Ergebnisse. Trotz aller technischer Fortschritte<br />
<strong>und</strong> Verbesserungen in der Therapie bestehe hier weiterhin<br />
ein großer Bedarf an entsprechend qualifizierter<br />
Beratung <strong>und</strong> Schulung.<br />
Prof. Karin Lange ist übrigens auch stellvertretende<br />
Chefredakteurin des <strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong>s,<br />
der Zeitschrift für Eltern diabetischer Kinder <strong>und</strong> alle,<br />
die Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit <strong>Diabetes</strong> betreuen.<br />
Mehr Informationen dazu finden <strong>Sie</strong> im Internet unter<br />
www.diabetes-eltern-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Lebensenergie<br />
trotz <strong>Diabetes</strong>!<br />
Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe <strong>brauchen</strong>.<br />
Fällt es Ihnen oft <strong>nicht</strong> leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />
meistern? Dann könnte es daran liegen, dass Ihr Körper<br />
zu wenig Vitamine <strong>und</strong> Spurenelemente erhält. Denn<br />
Diabetiker nehmen durch die maßvolle Ernährung<br />
weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />
stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />
Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />
den Zuckerstoffwechsel <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>erhaltung von<br />
Nerven <strong>und</strong> Gefäßen – <strong>und</strong> damit auch für ein hohes<br />
Maß an Lebensenergie:<br />
B-Vitamine<br />
Umwandlung von Zucker<br />
in Energie /Funktion<br />
der Nerven<br />
Ges<strong>und</strong>haus ®<br />
Diabetiker-<br />
Vitamine<br />
Vitamine C+E, Provitamin A<br />
Unschädlichmachung<br />
von„freien Radikalen“<br />
Spurenelemente Chrom+Zink<br />
Bildung <strong>und</strong> Wirkung des Insulins<br />
Ges<strong>und</strong>haus ® Diabetiker-Vitamine leisten als ergänzende<br />
bilanzierte Diät Tag für Tag einen wichtigen Beitrag,<br />
den erhöhten Bedarf zu decken. <strong>Sie</strong> eignen sich<br />
zur Ergänzung der Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />
Rahmen eines Diätplans.<br />
Ges<strong>und</strong>haus ®<br />
Diabetiker-Vitamine<br />
Vitamin-Versorgung<br />
speziell für Diabetiker<br />
1x1 Tablette täglich<br />
Nur in Ihrer Apotheke<br />
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Aktuell<br />
diabetesDE<br />
Präventionsgesetz – diabetesDE fordert:<br />
Flächendeckende betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
Foto: fotolia<br />
Ende Juni hat der B<strong>und</strong>estag das Gesetz zur<br />
Förderung der Prävention beschlossen. Danach<br />
sollen Krankenkassen ihre Leistungen<br />
zur Primärprävention <strong>und</strong> Früherkennung<br />
ausweiten. Dies umfasst auch Maßnahmen<br />
zur betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
Ob das Gesetz vor der Wahl noch durchkommt,<br />
ist aber fraglich.<br />
„Lebenslange Prävention ist wirksam<br />
<strong>und</strong> sollte als Investition in Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung<br />
gesehen werden“, so Nicole-Mattig-<br />
Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE.<br />
Denn die Zunahme schwerwiegender<br />
chronischer Erkrankungen<br />
wie <strong>Diabetes</strong> Typ 2 ist mit dem<br />
heutigen unges<strong>und</strong>en Lebensstil assoziiert.<br />
Effizientere <strong>und</strong> nachhaltigere<br />
Präventionsmaßnahmen sind<br />
deshalb dringend nötig.<br />
Eines der Kernelemente des Gesetzes<br />
ist die Stärkung der betrieblichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung. Künftig<br />
sollen die Krankenkassen pro<br />
Versichertem 6 Euro pro Jahr verbindlich<br />
für die Prävention ausgeben.<br />
Von diesem Betrag sollen die<br />
Krankenkassen jeweils mindestens<br />
2 Euro für die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
zur Verfügung stellen;<br />
Gruppentarife sollen als Boni<br />
ermöglicht werden. „Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
befürworten wir dieses<br />
Vorhaben. Insbesondere vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> des Fachkräftemangels<br />
<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung<br />
ist es sinnvoll <strong>und</strong> notwendig,<br />
Menschen aktiv darin zu<br />
unterstützen, dass sie ges<strong>und</strong> bleiben“,<br />
sagt Elisabeth Schnellbächer,<br />
<strong>Diabetes</strong>beraterin <strong>und</strong> Vorsitzende<br />
des Verbands der <strong>Diabetes</strong>-Beratungs-<br />
<strong>und</strong> Schulungsberufe in<br />
Deutschland (VDBD). Die Maßnahmen<br />
sollten jedoch flächendeckend<br />
greifen – auch für kleinere<br />
<strong>und</strong> mittlere Betriebe. Darüber<br />
hinaus sollte auch die Ges<strong>und</strong>heit<br />
Arbeitssuchender, von Zeitarbeitnehmern<br />
<strong>und</strong> Mehrfachbeschäftigten<br />
im Niedriglohnsektor sowie<br />
Ruheständlern gefördert werden.<br />
Innerhalb der politischen Kampagne<br />
„<strong>Diabetes</strong> STOPPEN – jetzt!“<br />
(www.diabetes-stoppen.de) fordert<br />
diabetesDE neben Maßnahmen<br />
zur betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
vor allem verhältnispräventive<br />
Maßnahmen.<br />
Das Gesetzesvorhaben muss noch<br />
im B<strong>und</strong>esrat beraten werden; dazu<br />
reicht die Zeit bis zur B<strong>und</strong>estagswahl<br />
jedoch vermutlich <strong>nicht</strong><br />
mehr aus.<br />
diabetesDE-Expertin am 29. August 2013 im Chat:<br />
<strong>Diabetes</strong> geschlechtsspezifisch behandeln<br />
Am 29. August 2013<br />
findet die Experten-<br />
Sprechst<strong>und</strong>e mit Prof.<br />
Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer<br />
zum Thema<br />
„<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Übergewicht<br />
geschlechtsspezifisch<br />
behandeln“ statt.<br />
Für die Entstehung <strong>und</strong> den Krankheitsverlauf<br />
von <strong>Diabetes</strong> mellitus<br />
sind unter anderem die erbliche<br />
Veranlagung, Sexualhormone,<br />
aber auch der Einfluss von Gesellschaft,<br />
Kultur <strong>und</strong> Geschlechterrollen<br />
bedeutsam. Frauen haben<br />
den Fokus mehr auf Diät <strong>und</strong> interessieren<br />
sich mehr für Vorsorge,<br />
während für Männer körperliche<br />
Bewegung <strong>und</strong> Sport im Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein<br />
einen wichtigeren<br />
Stellenwert haben. Unterschiede<br />
sind auch hinsichtlich der Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> des seelischen<br />
Wohlbefindens erkennbar: Diabetikerinnen<br />
haben doppelt so häufig<br />
wie Diabetiker Depressionen <strong>und</strong><br />
auch häufiger Essstörungen.<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Alexandra<br />
Kautzky-Willer ist Professorin für<br />
Gender Medicine an der MedUni<br />
Wien <strong>und</strong> Leiterin des Universitätslehrgangs<br />
für Gender Medicine.<br />
<strong>Sie</strong> beantwortet im Experten-Chat<br />
von diabetesDE am Donnerstag,<br />
dem 29. August 2013, live<br />
zwischen 17 <strong>und</strong> 19 Uhr Fragen<br />
r<strong>und</strong> um <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Übergewicht.<br />
Fragen können Interessierte<br />
ab sofort schicken.<br />
Das Kontaktformular für den Chat<br />
finden <strong>Sie</strong> im Internet unter: www.<br />
diabetesde.org/experten_chat/<br />
kontaktformular/<br />
16<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Aktuell<br />
diabetesDE<br />
Selbsthilfeorganisation wächst<br />
„DDH-M Landesverband<br />
Nord“ gegründet<br />
Ein Jahr nach Gründung kann die Selbsthilfeorganisation<br />
„Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe – Menschen mit <strong>Diabetes</strong>“<br />
(DDH-M) auf einen stetigen Anstieg der Mitgliederzahlen<br />
blicken. Von r<strong>und</strong> 11 500 Mitgliedern Ende Juli 2012<br />
stieg die Zahl auf r<strong>und</strong> 14 000 Mitglieder (Stand Ende<br />
Mai 2013). Alle Mitglieder der DDH-M haben gleichzeitig<br />
eine Mitgliedschaft bei der Gesamtorganisation diabetesDE<br />
– Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe. Zum Juli 2013 kamen<br />
über 800 weitere Mitglieder hinzu: Der Landesverband<br />
Schleswig-Holstein des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es<br />
(DDB) hat seine Mitgliedschaft<br />
im DDB<br />
zum Ende des Jahres<br />
gekündigt <strong>und</strong> trat der<br />
DDH-M als „Landesverband<br />
Nord“ bei.<br />
„Die gut 800 neuen<br />
Mitglieder des neuen<br />
Landesverbandes<br />
Nord kommen vorerst<br />
aus Schleswig-<br />
Holstein, der Landesverband<br />
ist aber auch offen für Mitglieder aus den Regionen<br />
Hamburg <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern“, sagt<br />
Jan Twachtmann, Vorstandsvorsitzender der DDH-M.<br />
Der Landesverband Nord wird in Kiel sitzen, Vorsitzender<br />
ist Martin Lange (66), derzeit noch Landesvorsitzender<br />
des DDB-SH.<br />
„Für unsere Mitglieder ändern sich formal Name <strong>und</strong> Logo<br />
des Vereins, die neuen Mitgliedskarten mit der Doppelmitgliedschaft<br />
DDH-M <strong>und</strong> diabetesDE erhalten sie,<br />
sobald die Delegiertenversammlung abgestimmt hat“,<br />
erläutert Martin Lange.<br />
Der neue „Landesverband Nord“ wird sich auf der Messe<br />
„Ges<strong>und</strong> & Aktiv“ am 9. <strong>und</strong> 10. November 2013 von<br />
10 bis 18 Uhr in den Holstenhallen in Neumünster präsentieren.<br />
www.ges<strong>und</strong>-aktiv-sh.de<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle<br />
Reinhardtstraße 31<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030/201 677 0<br />
Fax: 030/201 677 20<br />
E-Mail: info@diabetesde.org<br />
Internet: www.diabetesde.org<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Animas ®<br />
VibeTM<br />
Insulinpumpe.<br />
Inspiriert<br />
durch Ihre<br />
Leistung.<br />
Animas Nutzer-Fotos sind nur für Illustrationszwecke gedacht. Alle<br />
Patienten sind Animas-Pumpennutzer, verwenden aber möglicherweise<br />
Produkte, die <strong>nicht</strong> in allen Ländern erhältlich sind.<br />
Gute Neuigkeiten! Die<br />
Animas ® Vibe Insulinpumpe<br />
ist jetzt für alle Altersgruppen<br />
erhältlich.<br />
Die Animas ® Vibe Insulinpumpe zeichnet sich<br />
durch folgende Eigenschaften aus:<br />
> Leichte Menübedienung <strong>und</strong><br />
Navigation*<br />
> Hochauflösendes Farbdisplay<br />
bietet hervorragende Lesbarkeit<br />
> Konfigurierbare Lebensmittel-Datenbank ermöglicht<br />
präzises Zählen von Kohlenhydraten †<br />
> <strong>Was</strong>serdichtes Design ermöglicht kontinuierliche<br />
Insulinverabreichung ‡<br />
> Kleine Basalschritte von 0,025 U/Std. über alle<br />
Basalraten ermöglichen Feineinstellungen<br />
* Gemäß einer Umfrage aus dem Jahr 2011 mit 183 Animas ® 2020 Pumpenanwendern, von<br />
denen 98 % der Aussage “Die Bildschirmmenüs sind leicht verständlich.” völlig zustimmten,<br />
zustimmten bzw. et<strong>was</strong> zustimmten. 88 % gaben an, dass “die Kurzbefehle mit wenigen<br />
Tasten <strong>und</strong> hervorgehobener Bildschirmnavigation eine schnelle, leichte <strong>und</strong> diskrete<br />
Bolus-Verabreichung ermöglichen.” Die Animas ® Vibe Insulinpumpe enthält dasselbe<br />
Insulinpumpenmenü <strong>und</strong> -display wie die Animas ® 2020 Insulinpumpe.<br />
†Mit der Diasend-Software.<br />
‡Bei 3,6 m <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en lang.<br />
Insulinpumpen müssen von einem Arzt verschrieben werden. Bei der Verwendung von<br />
Insulinpumpen gibt es potenzielle Risiken, wie z. Bsp. Hyper- oder Hypoglykämie. Sprechen<br />
<strong>Sie</strong> mit Ihrem Arzt, ob <strong>Sie</strong> ein geeigneter Kandidat für eine Insulinpumpe sind. Befolgen<br />
<strong>Sie</strong> stets die Anweisungen des medizinischen Fachpersonals <strong>und</strong> die Hinweise in der<br />
Gebrauchsanleitung der Pumpe.<br />
Verwendungszweck<br />
ANIMAS ® VIBE INSULINPUMPE<br />
Die Animas ® Vibe Insulinpumpe ist zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion bei der<br />
Behandlung von Erwachsenen, adulten oder pädiatrischen Patienten mit insulinabhängigem<br />
<strong>Diabetes</strong> bestimmt. Detaillierte Informationen zur Indikationsstellung<br />
sowie Sicherheitsinformationen erhalten <strong>Sie</strong> bei Animas online unter<br />
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Alle Produktnamen <strong>und</strong> Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen<br />
Rechtsinhaber.<br />
© 2012 Animas Corporation 2013/01 AN12-1912A DE<br />
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Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag
Blickwinkel<br />
Lantus: Europäische Behörde gibt Entwarnung<br />
Wissen Spiegel-Leser<br />
wirklich mehr?<br />
Das Institut für Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(IQWiG) meldete am 26. Juni<br />
2009: Das „Insulinanalogon Glargin<br />
steigert möglicherweise das<br />
Krebsrisiko“. Einen Tag später titelte<br />
die Süddeutsche Zeitung (SZ)<br />
„Krebsgefahr durch Analog-Insulin:<br />
Lantus unter Verdacht“. Auch<br />
die tagesthemen <strong>und</strong> andere große<br />
Publikumsmedien griffen das<br />
Thema auf. Der Spiegel machte in<br />
seiner reißerischen Überschrift<br />
„Dünger für Krebszellen“ sogar<br />
aus dem Verdacht gleich eine Tatsache.<br />
Auf jeden Fall war es eine<br />
Hiobsbotschaft für Betroffene, die<br />
mit ihrem <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> dessen<br />
potentiellen Folgeerkrankungen<br />
schon mehr als genug Sorgen <strong>und</strong><br />
Ängste haben.<br />
Doch <strong>was</strong> war geschehen? In<br />
seiner Mitteilung berichtet das<br />
IQWiG über die Ergebnisse einer<br />
Datenanalyse, die es gemeinsam<br />
mit einer großen gesetzlichen<br />
Krankenkasse (die die<br />
Studie auch finanzierte) durchgeführt<br />
hatte. Die Autoren kamen<br />
darin zu dem Schluss, dass Insulin<br />
glargin (Handelsname Lantus)<br />
bestimmte Krebserkrankungen<br />
fördern könnte. „Unsere Auswertung<br />
ist zwar kein eindeutiger Beweis,<br />
dass Glargin Krebs fördert“,<br />
wurde der damalige IQWiG-Leiter<br />
<strong>und</strong> Mitautor der Studie, Peter<br />
Sawicki, in dieser Mitteilung<br />
zitiert, „allerdings weckt unsere<br />
Studie einen dringenden Verdacht,<br />
der Folgen für die Behandlung<br />
der Patienten haben sollte“.<br />
Er schlug die Umstellung auf Humaninsulin<br />
vor.<br />
Aus diesem – wie sich schon bald<br />
zeigte – vielmehr vagen Verdacht<br />
machten die Spiegel-Redakteure<br />
einen sehr tendenziösen Artikel.<br />
Den Analoginsulinen sprachen<br />
sie darin sogar generell – im<br />
besten IQWiG-Sprech – einen Vorteil<br />
für Patienten ab. Mehr Flexibilität<br />
im Alltag, eine bessere Blutzuckerkontrolle,<br />
ein selbstbestimmteres<br />
Leben – alles Werbelügen der<br />
Hersteller, so der Spiegel, von denen<br />
Patienten <strong>und</strong> Ärzte sich hätten<br />
einlullen <strong>und</strong> verführen lassen.<br />
Betroffene Diabetiker, praktizierende<br />
Ärzte oder forschende<br />
Diabetologen kamen gar <strong>nicht</strong> erst<br />
zu Wort. Dafür aber immer wieder<br />
Sawicki mit seiner Anti-Insulinanaloga-Agenda<br />
<strong>und</strong> natürlich<br />
der Krebsverdacht. Die SZ formulierte<br />
zwar vorsichtiger <strong>und</strong> weniger<br />
marktschreierisch, doch auch<br />
hier fehlte <strong>nicht</strong> der abschließende<br />
Hinweis: „Sawicki beruhigt<br />
Dia betiker – sie hätten ja die sichere<br />
Alternative Humaninsulin.“<br />
Wer nun denkt, dass dies der Beginn<br />
einer ausgewogenen <strong>und</strong> aufklärenden<br />
Berichterstattung der<br />
genannten Medien war, täuscht<br />
sich allerdings. Obwohl es schon<br />
wenige Tage später Anlass gegeben<br />
hätte: Weltweit bemängelten<br />
renommierte Wissenschaftler <strong>und</strong><br />
Fachverbände nach genauerer Betrachtung<br />
die fehlerhafte Methodik<br />
der Studie. Sawicki wurde sogar<br />
vorgeworfen, sich eines „üblen<br />
Taschenspielertricks“ zu bedienen.<br />
Auch die europäische Arzneimittelbehörde<br />
EMA bezeichnete<br />
die Ergebnisse als „inkonsistent“<br />
<strong>und</strong> riet betroffenen Diabetikern,<br />
Insulin glargin <strong>nicht</strong> abzusetzen.<br />
Weder Der Spiegel noch die SZ berichteten<br />
darüber …<br />
Mittlerweile sind mehr als vier<br />
Jahre vergangen, <strong>und</strong> seitdem<br />
wurden sowohl vom Insulin-glargin-Hersteller<br />
Sanofi als auch von<br />
unabhängigen Institutionen mehrere<br />
Studien durchgeführt, mit insgesamt<br />
r<strong>und</strong> einer Million Probanden.<br />
Darauf basierend gab die<br />
EMA Ende Mai dieses Jahres endgültig<br />
Entwarnung: Insulin glargin<br />
erhöht <strong>nicht</strong> das Krebsrisiko. Ach<br />
ja: Weder Der Spiegel noch die SZ<br />
berichteten darüber …<br />
War also nur der vermeintliche<br />
Krebs-Skandal die Motivation zu<br />
dieser Berichterstattung – <strong>und</strong> als<br />
dieser sich als Luftnummer entpuppte,<br />
war das Thema <strong>nicht</strong><br />
mehr interessant für diese Medien?<br />
Die Aufklärung der durch die<br />
<strong>und</strong>ifferenzierte Berichterstattung<br />
aufgeschreckten Patienten war es<br />
anscheinend <strong>nicht</strong>, denn dann<br />
hätte die Geschichte auch zu Ende<br />
erzählt werden müssen. Spiegel-Leser<br />
wissen mehr, heißt es in<br />
einer Werbebotschaft. Diabetiker<br />
sollten sich jedoch besser <strong>nicht</strong><br />
auf dieses Versprechen verlassen,<br />
sonst könnte ihr Blickwinkel eingeschränkt<br />
sein. Gregor Hess ◼<br />
» » War nur der<br />
vermeintliche<br />
Krebs-Skandal<br />
die Motivation<br />
zur Berichterstattung?<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
19
Aktuell 2013:<br />
Alles r<strong>und</strong> um<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Versicherungen</strong><br />
20<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9/2013
Titelthema<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> <strong>Versicherungen</strong> Welche <strong>Versicherungen</strong><br />
sind für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> wichtig <strong>und</strong> sinnvoll?<br />
Können die Risiken eines Diabetikers überhaupt versichert<br />
werden? Welche Fallstricke gibt es zu beachten? Diese <strong>und</strong><br />
viele andere Fragen r<strong>und</strong> um das Thema „<strong>Diabetes</strong> & <strong>Versicherungen</strong>“<br />
beantwortet Oliver Ebert (Stuttgart), Rechtsanwalt<br />
<strong>und</strong> Redaktionsmitglied, im Titelthema des Monats.<br />
Unter anderem gibt es eine große Übersicht über<br />
die Versicherungsarten – in einfachen Worten<br />
erklären wir Ihnen, worum es sich bei der jeweiligen Versicherungsart<br />
handelt <strong>und</strong> ob diese sinnvoll ist für <strong>Sie</strong>.<br />
Kontakt<br />
RA Oliver Ebert<br />
REK Rechtsanwälte<br />
Nägelestraße 6A, 70597 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 49, 72336 Balingen<br />
E-Mail: ebert@diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />
Internet: www.diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />
Für viele Diabetiker ist es zwischenzeitlich schwierig geworden,<br />
eine Risikoversicherung zu erhalten: Lebensversicherung,<br />
private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung,<br />
Dread-Disease-Versicherung. Hier erfahren <strong>Sie</strong>,<br />
welches Vorgehen sinnvoll sein kann.<br />
Außerdem sagen wir Ihnen, wie genau die gesetzliche Krankenversicherung<br />
abzugrenzen ist von der Krankenkasse.<br />
<strong>Sie</strong>he auch:<br />
■ <strong>Diabetes</strong> – welche <strong>Versicherungen</strong> brauche ich? Seite 22<br />
Illustrationen: fotolia<br />
■ Krankenversicherungen: Wie unterscheiden sie sich? Seite 26<br />
■ Risikoversicherung trotz <strong>Diabetes</strong> Seite 31<br />
www.diabetes-journal.de<br />
21
Titelthema<br />
Stehen <strong>Sie</strong> noch<br />
im Berufsleben?<br />
Dann sollten <strong>Sie</strong><br />
unbedingt für<br />
den Fall einer<br />
Berufsunfähigkeit<br />
vorsorgen.<br />
Die große Übersicht<br />
<strong>Diabetes</strong> – welche<br />
<strong>Versicherungen</strong> brauche ich?<br />
Foto: iStockphoto<br />
Im ersten Artikel des Titelthemas erfahren<br />
<strong>Sie</strong>, welche unterschiedlichen Absicherungsmöglichkeiten<br />
es gibt <strong>und</strong> <strong>was</strong> es<br />
hierbei zu beachten gilt.<br />
Mit die wichtigste Versicherung ist<br />
die Absicherung gegen Krankheit:<br />
Die Krankenversicherung<br />
In Deutschland sind die meisten<br />
Menschen Mitglied einer gesetzlichen<br />
Krankenkasse <strong>und</strong> hinreichend<br />
gegen Krankheit abgesichert.<br />
Wer <strong>nicht</strong> gesetzlich<br />
versichert ist, der ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gemäß § 193 Abs. 3 Versicherungsvertragsgesetz<br />
(VVG) dazu<br />
verpflichtet, eine private Krankheitskostenversicherung<br />
abzuschließen,<br />
die zumindest eine Kostenerstattung<br />
für ambulante <strong>und</strong><br />
stationäre Heilbehandlung umfasst;<br />
ausgenommen sind Personen,<br />
die Anspruch auf freie Heilfürsorge<br />
haben bzw. beihilfeberechtigt<br />
sind (Beamte, Soldaten)<br />
oder die Sozialleistungen (ALG II)<br />
beziehen.<br />
Berufs-, Erwerbsunfähigkeit<br />
Eine Absicherung gegen Berufs<strong>und</strong><br />
Erwerbsunfähigkeit ist jedem<br />
anzuraten, der noch <strong>nicht</strong> in Ruhestand<br />
ist. Hierzu gibt es verschiedene<br />
Versicherungsarten:<br />
Die gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsrente<br />
Seit einigen Jahren bietet die gesetzliche<br />
Rentenversicherung<br />
(GRV) nur noch im Ausnahmefall<br />
eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit<br />
– alle Personen, die nach<br />
dem 1.1.1961 geboren sind, erhalten<br />
vom Staat nur noch eine Absicherung<br />
gegen Erwerbsminderung.<br />
Hierbei wird dann noch unterschieden<br />
zwischen teilweiser<br />
<strong>und</strong> voller Erwerbsminderung:<br />
• Teilweise erwerbsgemindert<br />
sind Versicherte, „die wegen<br />
Krankheit oder Behinderung auf<br />
<strong>nicht</strong> absehbare Zeit außerstande<br />
sind, unter den üblichen Bedingungen<br />
des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
mindestens sechs<br />
St<strong>und</strong>en täglich erwerbstätig zu<br />
sein“ (§ 43 Abs. 1 SGB VI).<br />
• Voll erwerbsgemindert sind<br />
Versicherte, „die wegen Krankheit<br />
oder Behinderung auf <strong>nicht</strong><br />
absehbare Zeit außerstande<br />
sind, unter den üblichen Bedingungen<br />
des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
mindestens drei<br />
22<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
Informationen im Netz<br />
Mehr Informationen zur<br />
gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsrente<br />
gibt es im Internet<br />
bei der der Deutschen Rentenversicherung:<br />
www.deutscherentenversicherung.de/cae/<br />
servlet/contentblob/232616/<br />
publicationFile/56111/<br />
erwerbsminderungsrente_das_<br />
netz_fuer_alle_faelle.pdf<br />
St<strong>und</strong>en täglich erwerbstätig zu<br />
sein“ (§ 43 Abs. 2 SGB VI).<br />
Laut § 43 Abs. 3 SGB VI ist derjenige<br />
eindeutig <strong>nicht</strong> als erwerbsgemindert<br />
einzustufen, der „unter<br />
den üblichen Bedingungen des allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes mindestens<br />
sechs St<strong>und</strong>en täglich erwerbsfähig<br />
sein kann“. Es kommt also<br />
<strong>nicht</strong> darauf an, ob man seinen Beruf<br />
noch ausüben kann, sondern<br />
ob man überhaupt noch arbeitsfähig<br />
ist bzw. wenigstens leichte<br />
Hilfsarbeiten ausführen kann.<br />
Im Klartext: Wer noch in der Lage<br />
ist, sechs St<strong>und</strong>en am Tag Kugelschreiber<br />
zusammenzubauen,<br />
der bekommt keine Erwerbsminderungsrente.<br />
Wird festgestellt, dass <strong>Sie</strong> im Sinne<br />
der GRV als erwerbsgemindert<br />
einzustufen sind, haben <strong>Sie</strong> einen<br />
gesetzlichen Rentenanspruch.<br />
Falls <strong>Sie</strong> kein Berufsanfänger mehr<br />
sind, also schon mehr als fünf Jahre<br />
in der GRV versichert sind, <strong>und</strong><br />
mindestens drei Jahre lang Beiträge<br />
gezahlt haben, erhalten <strong>Sie</strong><br />
dann eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente.<br />
Nur wenn <strong>Sie</strong> <strong>nicht</strong> mehr in der<br />
Lage sind, drei St<strong>und</strong>en täglich zu<br />
arbeiten, erhalten <strong>Sie</strong> die volle Erwerbsminderungsrente;<br />
sie entspricht<br />
ca. 34 Prozent Ihres Bruttoverdienstes.<br />
Können <strong>Sie</strong> mindestens<br />
drei <strong>und</strong> maximal sechs<br />
St<strong>und</strong>en arbeiten, erhalten <strong>Sie</strong> eine<br />
Rente in Höhe von ca. 17 Prozent<br />
Ihres Bruttogehaltes. Der<br />
Prozentsatz kann noch niedriger<br />
sein, falls <strong>Sie</strong> zu den Besserverdienenden<br />
zählen, das heißt Ihr Einkommen<br />
über der Beitragsbemessungsgrenze<br />
liegt.<br />
Die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Es ist daher unabdingbar, nach<br />
Möglichkeit für den Fall der Berufsunfähigkeit<br />
vorzusorgen – wer<br />
<strong>nicht</strong> mehr in der Lage ist, seinen<br />
erlernten Beruf auszuüben, dem<br />
droht schnell das finanzielle Desaster.<br />
Eine Versicherung gegen<br />
Berufsunfähigkeit ist nur über private<br />
Versicherungsunternehmen<br />
möglich; es gibt dort verschiedenen<br />
Modelle <strong>und</strong> Tarif angebote.<br />
Wenn Berufsunfähigkeit eintritt,<br />
wird vom Versicherer eine monatliche<br />
Rente bezahlt – oder je nach<br />
Vertrag auch eine Einmalzahlung<br />
geleistet. Im Versicherungsvertrag<br />
gibt es eine Reihe von Klauseln, die<br />
festlegen, unter welcher Voraussetzung<br />
<strong>und</strong> wann genau die Zahlung<br />
der Rente geleistet wird.<br />
Vollständige Berufsunfähigkeit<br />
liegt in der Regel vor, wenn der Versicherte<br />
„seinen zuletzt ausgeübten<br />
Beruf, so wie er ohne ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Beeinträchtigung ausgestaltet<br />
war, infolge Krankheit, Körperverletzung<br />
oder mehr als altersentsprechendem<br />
Kräfteverfall ganz<br />
oder teilweise voraussichtlich auf<br />
Dauer <strong>nicht</strong> mehr ausüben kann.“<br />
Weiterhin kann vereinbart werden,<br />
dass „die versicherte Person auch<br />
keine andere Tätigkeit ausübt oder<br />
ausüben kann, die zu übernehmen<br />
sie auf Gr<strong>und</strong> ihrer Ausbildung <strong>und</strong><br />
Fähigkeiten in der Lage ist <strong>und</strong> die<br />
ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht.“<br />
(§ 172 VVG)<br />
Teilweise Berufsunfähigkeit liegt<br />
vor, wenn die vorgenannten Voraussetzungen<br />
„nur in einem bestimmten<br />
Grad voraussichtlich<br />
dauernd erfüllt sind.“ Für viele Versicherer<br />
ist zusätzlich auch die Voraussetzung<br />
der Berufsunfähigkeit<br />
erfüllt, wenn der Arzt einen Invaliditätsgrad<br />
von 50 Prozent oder einen<br />
bestimmten Grad an Pflegebedürftigkeit<br />
attestiert hat. <strong>Sie</strong> <strong>brauchen</strong><br />
also immer eine ärztliche<br />
Bescheinigung, dass <strong>Sie</strong> berufsunfähig<br />
sind. Der Arzt bescheinigt<br />
Ihnen dann je nach Ergebnis der<br />
Untersuchungen einen prozentualen<br />
Grad Ihrer Berufsunfähigkeit,<br />
der natürlich abhängig vom<br />
Beruf ist, den <strong>Sie</strong> ausüben. So ist<br />
bei einem Kniegelenkschaden eine<br />
Bürotätigkeit möglich, aber keine<br />
Wichtig: keine „Verweisungsklausel“!<br />
Manche Versicherungsverträge enthalten noch immer<br />
die Klausel, dass im Versicherungsfall zunächst<br />
auf bestimmte „andere Tätigkeiten“ verwiesen werden<br />
darf („abstrakte Verweisbarkeit“). Dabei wird<br />
<strong>nicht</strong> berücksichtigt, dass <strong>Sie</strong> in dieser „anderen<br />
Tätigkeit“ womöglich gar keinen Arbeitsplatz bekommen<br />
können (z. B. wegen Alter, Vorerkrankung,<br />
angespannter Arbeitsmarktlage) oder wollen (entfernter<br />
Wohnort, neues Umfeld).<br />
<strong>Sie</strong> sollten daher unbedingt darauf achten, dass<br />
<strong>Sie</strong> keine solche Verweisungsklausel im Vertrag akzeptieren<br />
– die meisten Anbieter verzichten hierauf<br />
inzwischen auch.<br />
vorwiegend körperliche Tätigkeit<br />
(Baugewerbe). Wenn <strong>Sie</strong> berufsunfähig<br />
sind, eine entsprechende<br />
ärztliche Bescheinigung eingereicht<br />
haben <strong>und</strong> der Versicherer<br />
Ihren Antrag anerkannt hat, dann<br />
bekommen <strong>Sie</strong> die vertraglich vereinbarte<br />
Berufsunfähigkeitsrente;<br />
ab dem Zeitpunkt müssen <strong>Sie</strong> hierfür<br />
auch keinen Versicherungsbeitrag<br />
mehr bezahlen.<br />
Die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung<br />
Die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung<br />
(BUZ) ist im Gegensatz<br />
zur selbständigen Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
eine Zusatzversicherung,<br />
die ergänzend zu einer<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
23
Titelthema<br />
Bei schweren<br />
Krankheiten<br />
Eine „Dread-<br />
Disease-Versicherung“:<br />
Einmahlzahlung<br />
sofort<br />
nach Diagnose bestimmter<br />
schwerer<br />
Erkrankungen.<br />
Gesetzestext<br />
Gesetzestext<br />
Kapitallebens-, Risikolebens- oder<br />
Rentenversicherung (Hauptversicherung)<br />
abgeschlossen werden<br />
kann; die Zusatzversicherung zahlt<br />
außer einer Berufsunfähigkeitsrente<br />
an <strong>Sie</strong> auch die vereinbarten monatlichen<br />
Beiträge an die Hauptversicherung.<br />
So wird zum Beispiel<br />
eine Rentenversicherung, die <strong>Sie</strong><br />
zur Altersvorsorge abgeschlossen<br />
haben, weiter finanziert <strong>und</strong> muss<br />
<strong>nicht</strong> gekündigt werden.<br />
Die Dread-Disease-<br />
<strong>Versicherungen</strong><br />
Häufig besteht Unklarkeit dar über,<br />
ob <strong>und</strong> wann tatsächlich Berufsunfähigkeit<br />
eingetreten ist: Nicht selten<br />
Paragraph 172 VVG Leistung des Versicherers<br />
kommt es zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten,<br />
in denen sich ärztliche<br />
Gutachter mit unterschiedlichen<br />
Meinungen gegen überstehen.<br />
Eindeutig ist der Leistungsfall bei<br />
Dread-Disease-<strong>Versicherungen</strong> definiert<br />
(englisch: „schwere Krankheiten“):<br />
<strong>Sie</strong> leisten eine Einmalzahlung,<br />
sobald eine bestimmte schwere<br />
Erkrankung diagnostiziert wurde<br />
oder bestimmte Operationen vorgenommen<br />
wurden. Beispiele für<br />
schwere Erkrankungen, die durch<br />
Dread-Disease-<strong>Versicherungen</strong> abgedeckt<br />
werden können, sind<br />
• Krebs,<br />
• Herzinfarkt,<br />
• Schlaganfall,<br />
• Bypass-Operation,<br />
(1) Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Versicherer verpflichtet, für eine nach Beginn der Versicherung<br />
eingetretene Berufsunfähigkeit die vereinbarten Leistungen zu erbringen.<br />
(2) Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigung<br />
ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall<br />
ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer <strong>nicht</strong> mehr ausüben kann.<br />
(3) Als weitere Voraussetzung einer Leistungspflicht des Versicherers kann vereinbart werden, dass die versicherte<br />
Person auch keine andere Tätigkeit ausübt oder ausüben kann, die zu übernehmen sie auf Gr<strong>und</strong><br />
ihrer Ausbildung <strong>und</strong> Fähigkeiten in der Lage ist <strong>und</strong> die ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht.<br />
Paragraph 43 SGB VI Rente wegen Erwerbsminderung<br />
(1) Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung,<br />
wenn sie<br />
1. teilweise erwerbsgemindert sind,<br />
2. in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte<br />
Beschäftigung oder Tätigkeit haben <strong>und</strong><br />
3. vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben.<br />
Teilweise erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf <strong>nicht</strong> absehbare<br />
Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs<br />
St<strong>und</strong>en täglich erwerbstätig zu sein.<br />
(2) Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen voller Erwerbsminderung,<br />
wenn sie<br />
1. voll erwerbsgemindert sind,<br />
2. in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte<br />
Beschäftigung oder Tätigkeit haben <strong>und</strong><br />
3. vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben.<br />
Voll erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf <strong>nicht</strong> absehbare Zeit<br />
außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei St<strong>und</strong>en<br />
täglich erwerbstätig zu sein.<br />
Voll erwerbsgemindert sind auch<br />
1. Versicherte nach § 1 Satz 1 Nr. 2, die wegen Art oder Schwere der Behinderung <strong>nicht</strong> auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt tätig sein können, <strong>und</strong><br />
2. Versicherte, die bereits vor Erfüllung der allgemeinen Wartezeit voll erwerbsgemindert waren, in der Zeit<br />
einer <strong>nicht</strong> erfolgreichen Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
(3) Erwerbsgemindert ist <strong>nicht</strong>, wer unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
mindestens sechs St<strong>und</strong>en täglich erwerbstätig sein kann; dabei ist die jeweilige Arbeitsmarktlage <strong>nicht</strong> zu<br />
berücksichtigen.<br />
[…]<br />
• chronisches Nierenversagen,<br />
• Organtransplantation,<br />
• Lähmung, Amputationen oder<br />
Querschnittslähmung.<br />
Abhängig vom Markt <strong>und</strong> der Versicherungsgesellschaft<br />
werden in<br />
einem Vertrag ganze Bündel von<br />
Erkrankungen gedeckt. Jedoch<br />
werden Versicherungsleistungen<br />
für die meisten Erkrankungen oft<br />
auf schwere Fälle beschränkt <strong>und</strong><br />
<strong>nicht</strong> für jeden Fall eine Leistung<br />
erbracht. So erfolgt für Lähmung<br />
meist nur dann eine Leistung,<br />
wenn mindestens zwei Gliedmaßen<br />
vollständig gelähmt sind.<br />
Die Lebensversicherung<br />
Mit einer Risikolebensversicherung<br />
kann für den Fall eines vorzeitigen<br />
Todes für die Hinterbliebenen<br />
(oder ein Unternehmen)<br />
vorgesorgt werden: Stirbt der Versicherungsnehmer<br />
vor einem bestimmten<br />
Zeitpunkt, dann wird die<br />
vertragliche Summe fällig.<br />
Eine Kapitallebensversicherung<br />
zahlt im genau umgekehrten Fall,<br />
nämlich wenn man ein bestimmtes<br />
Alter erreicht. <strong>Sie</strong> dient daher<br />
oft als private Altersvorsorge.<br />
Häufig werden beide Risiken zusammen<br />
in einem Vertrag kombiniert:<br />
Man sichert seine Angehörigen<br />
damit für den vorzeitigen Todesfall<br />
ab, gleichzeitig sorgt man<br />
fürs Alter vor.<br />
Banken verlangen für Darlehen<br />
oft eine Restschuldversicherung:<br />
Hierbei handelt es sich um einen<br />
Sonderfall einer Risikolebensversicherung,<br />
mit dem ein Kredit abgesichert<br />
wird. Stirbt der Versicherungsnehmer,<br />
bevor der Kredit abbezahlt<br />
ist, zahlt die Versicherung<br />
die offene Restschuld – jedoch<br />
<strong>nicht</strong> an die Angehörigen, sondern<br />
direkt an die Bank. Da das Risiko<br />
für die Versicherung mit jeder getilgten<br />
Rate sinkt, werden die Versicherungsbeiträge<br />
im Laufe der Zeit<br />
auch immer geringer.<br />
24<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
Krankenversichert auf Reisen: Infos vom Ministerium<br />
Auf der Internetseite www.bmg.b<strong>und</strong>.de/krankenversicherung/<br />
leistungen/auslandsversicherungsschutz.html gibt das B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium<br />
weitere Informationen.<br />
Die Haftpflichtversicherung<br />
Mit die wichtigste Versicherung<br />
überhaupt ist die allgemeine Haftpflichtversicherung:<br />
<strong>Sie</strong> tritt ein,<br />
wenn durch Ihr Verschulden jemand<br />
anderes zu Schaden kommt. Auch<br />
wenn dies auf den ersten Blick weit<br />
entfernt erscheinen mag – im Alltag<br />
kann man schnell in eine solche Haftung<br />
kommen: Ein Radfahrer oder<br />
Fußgänger beispielsweise, der ein<br />
Auto zum Ausweichen zwingt <strong>und</strong><br />
hierdurch einen Unfall verursacht,<br />
wird zumindest eine Teilschuld haben,<br />
d. h. er muss einen Teil des<br />
Schadens bezahlen. Wer hierfür<br />
keine Versicherung hat, muss gerade<br />
bei Personen- oder hohen Sachschäden<br />
mit möglicherweise existentiell<br />
bedrohlichen Forderungen<br />
rechnen. Für den Vertragsabschluss<br />
müssen in der Regel keine Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />
beantwortet werden.<br />
Die Unfallversicherung<br />
Eine Unfallversicherung – <strong>nicht</strong><br />
zu verwechseln mit der Kfz-Haftpflichtversicherung<br />
– deckt vor<br />
allem Ihre eigenen Schäden ab,<br />
die durch einen Unfall entstehen:<br />
zum Beispiel Krankenhaus- <strong>und</strong><br />
Behandlungskosten, die von der<br />
Krankenkasse <strong>nicht</strong> übernommen<br />
werden, oder die Zahlung einer Invaliditätsrente.<br />
Der Abschluss einer Unfallversicherung<br />
ist gr<strong>und</strong>sätzlich empfehlenswert.<br />
Im Gegensatz zur<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
oder Lebensversicherung werden<br />
beim Vertragsabschluss <strong>nicht</strong> immer<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfragen gestellt.<br />
Dies liegt daran, dass die Versicherung<br />
ja nur bei einem Unfall bezahlt<br />
– daher werden vorhandene<br />
ges<strong>und</strong>heitliche Einschränkungen<br />
dort meist als nur weniger risikorelevant<br />
angesehen. Achten <strong>Sie</strong> aber<br />
darauf, dass keine <strong>Diabetes</strong>klausel<br />
enthalten ist: Unfälle, die mit dem<br />
<strong>Diabetes</strong> zusammenhängen, also<br />
ein Sturz infolge einer Unterzuckerung,<br />
sollten <strong>nicht</strong> vom Versicherungsschutz<br />
ausgenommen sein.<br />
Reise-/Auslandskrankenversicherung<br />
…<br />
Foto: mauritius images<br />
Mitglieder einer gesetzlichen<br />
Krankenkasse haben zwar zumindest<br />
in den Ländern des Europäischen<br />
Wirtschaftsraums (EWR) einen<br />
gewissen Gr<strong>und</strong>schutz, der<br />
aber nur als Minimalversorgung<br />
angesehen werden sollte – <strong>und</strong> der<br />
zudem <strong>nicht</strong> für jedes Reiseziel besteht.<br />
Auch die Kosten eines Rücktransports<br />
sind davon <strong>nicht</strong> abgedeckt<br />
– zum Beispiel nach einem<br />
Unfall oder einem Herzinfarkt/<br />
Schlaganfall.<br />
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung<br />
für Notfälle ist daher<br />
unbedingt empfehlenswert. Diese<br />
übernimmt zudem die Kosten<br />
für einen eventuell erforderlichen<br />
Rücktransport – die gesetzlichen<br />
Krankenkassen dürfen solche Kosten<br />
<strong>nicht</strong> übernehmen.<br />
Ohne Ges<strong>und</strong>heitsprüfung!<br />
»»<br />
Mit die wichtigste Versicherung<br />
überhaupt ist die allgemeine Haftpflichtversicherung.<br />
Eine Reisekrankenversicherung<br />
kann in der Regel ohne Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
<strong>und</strong> für nur geringe<br />
Beiträge abgeschlossen werden,<br />
mitunter auch bei der Reisebuchung<br />
oder am Geldautomaten.<br />
Zu beachten ist, dass eine Reisekrankenversicherung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nur für Reisen mit einer Dauer<br />
von maximal 6 Wochen gilt <strong>und</strong><br />
nur Notfallbehandlungen abdeckt.<br />
Wer länger ins Ausland geht (z. B.<br />
beruflich, Auslandsjahr), der benötigt<br />
eine Auslandskrankenversicherung.<br />
Hier wird in der Regel<br />
eine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung vorgenommen;<br />
möglicherweise ist auch<br />
der Abschluss bei einem Anbieter<br />
im Zielland hilfreich.<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
Sinnvoll für jeden Autofahrer –<br />
<strong>nicht</strong> nur autofahrende Diabetiker<br />
– ist auf jeden Fall auch eine<br />
Verkehrsrechtsschutzversicherung,<br />
die Führerscheinstreitigkeiten<br />
abdeckt. Für etwaige Streitigkeiten<br />
mit Krankenkasse oder Krankenversicherung<br />
ist eine Vertragsrechtsschutzversicherung<br />
anzuraten.<br />
Für Arbeitnehmer empfiehlt<br />
sich der Abschluss einer Arbeitsrechtsschutzversicherung.<br />
Eine<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprüfung ist für die<br />
Rechtsschutzversicherung <strong>nicht</strong><br />
erforderlich.<br />
◾<br />
Bei Reisen …<br />
Der Abschluss<br />
einer Reisekrankenversicherung<br />
ist unbedingt<br />
empfehlenswert.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
25
Titelthema<br />
gesetzlich<br />
privat<br />
Foto: fotolia<br />
Privat oder gesetzlich versichert – die Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
Krankenversicherungen: Wie<br />
unterscheiden sie sich?<br />
Zwischen gesetzlichen Krankenkassen<br />
<strong>und</strong> privater Krankenversicherung gibt es<br />
große Unterschiede. Welche das sind <strong>und</strong><br />
<strong>was</strong> <strong>Sie</strong> als Diabetiker bedenken sollten,<br />
weiß Rechtsanwalt Oliver Ebert. Mit dabei:<br />
eine Checkliste für chronisch Kranke.<br />
Die Krankenkassen der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV)<br />
sind eine Solidargemeinschaft: Die<br />
Mitgliedsbeiträge sowie staatliche<br />
Budgets kommen in einen Topf, aus<br />
dem alle Ausgaben bestritten werden<br />
müssen. Dieses Umlageverfahren<br />
bedeutet, dass Junge durch ihren<br />
Beitrag die höheren Ges<strong>und</strong>heitskosten<br />
der Älteren mitfinanzieren.<br />
Im Gegensatz hierzu sind die privaten<br />
Krankenversicherungen auf<br />
wirtschaftlichen Gewinn ausgerichtet:<br />
Ziel ist es, aus den (Zins-)Erträgen<br />
sowie den „<strong>nicht</strong> verbrauchten“<br />
Prämien einen möglichst hohen Ertrag<br />
zu schöpfen. Die Beitragshöhe<br />
bemisst sich nach Eintrittsalter,<br />
Leistungsumfang <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
bei Beginn der Versicherung<br />
<strong>und</strong> für Verträge, die vor dem<br />
21.12.2012 abgeschlossen worden<br />
sind, auch nach dem Geschlecht.<br />
GKV: Beitrag hängt vom<br />
Einkommen ab<br />
Die Leistungen der GKV sind gesetzlich<br />
weitgehend geregelt (im<br />
Sozialgesetzbuch V) <strong>und</strong> bieten –<br />
trotz aller Kritik – einen im weltweiten<br />
Vergleich sehr hohen Standard.<br />
Jedes Mitglied einer GKV<br />
hat u. a. Anspruch auf medizinisch<br />
notwendige Behandlungsmaßnahmen,<br />
Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
bzw. Medikamente. Die Leistungen<br />
werden gr<strong>und</strong>sätzlich als<br />
Sachleistung erbracht, d. h. der Versicherte<br />
bekommt z. B. von seinem<br />
Arzt keine Rechnung.<br />
Die Mitgliedschaft in der GKV ist<br />
gem. § 5 Abs. 1 Nr. 1 in Verbindung<br />
mit § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V für alle<br />
Arbeitnehmer <strong>und</strong> Angestellten<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich zwingend vorgeschrieben,<br />
die ein jährliches Bruttoeinkommen<br />
von weniger als<br />
52 200 Euro haben (Jahresarbeitsentgeltgrenze,<br />
auch: Versicherungspflichtgrenze,<br />
Stand: 2013).<br />
Der Ges<strong>und</strong>heitszustand spielt bei<br />
der Aufnahme neuer Mitglieder in<br />
die GKV keine Rolle, er wird auch<br />
<strong>nicht</strong> erfragt! Der monatliche Beitrag<br />
26<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
wird abhängig vom Bruttoeinkommen<br />
erhoben; der allgemeine Beitragssatz<br />
liegt derzeit bei 15,5 Prozent;<br />
hiervon werden 7,3 Prozent als<br />
Arbeitgeberanteil vom Arbeitgeber<br />
getragen. Seit 2007 können Krankenkassen<br />
auch Wahltarife mit unterschiedlichen<br />
Leistungen anbieten.<br />
Beschäftigte, die regelmäßig über<br />
der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienen,<br />
können von der Versicherungspflicht<br />
befreit werden. Nicht<br />
von der Pflichtversicherung betroffen<br />
sind auch Beihilfeberechtigte<br />
(Beamte <strong>und</strong> ggf. deren Angehörige),<br />
Selbständige sowie Mitglieder<br />
freier Berufe (z. B. Anwälte, Steuerberater,<br />
Künstler). Diese Personen<br />
können sich aber freiwillig gesetzlich<br />
versichern; eine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
findet <strong>nicht</strong> statt.<br />
PKV: Beitrag abhängig von<br />
Leistungsumfang <strong>und</strong> Risiko<br />
Bei der privaten Krankenversicherung<br />
(PKV) hängen die Leistungen<br />
vom gewählten Versicherungsvertrag<br />
ab. Insbesondere bei<br />
sehr günstigen Tarifen kann es<br />
vorkommen, dass manche Leistungen<br />
überhaupt <strong>nicht</strong> (oder nur<br />
begrenzt) bezahlt werden.<br />
Es ist also im Einzelfall durchaus<br />
möglich, dass Mitglieder einer gesetzlichen<br />
Krankenkasse sogar eine<br />
bessere Versorgung erhalten<br />
als Privatversicherte. Die Versicherungsbeiträge<br />
hängen zudem<br />
auch von Alter <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
<strong>und</strong> bei Altverträgen auch<br />
noch vom Geschlecht ab: Je größer<br />
das Risiko für die Versicherung ist,<br />
umso höher wird der Beitrag.<br />
Unterschiedliche Systeme,<br />
unterschiedliche Probleme<br />
Hieraus ergeben sich auch die Probleme<br />
beider Systeme: Die GKV hat<br />
viele chronisch kranke Mitglieder,<br />
die erhebliche Kosten produzieren.<br />
Andererseits besteht kein Zwang,<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
gewinnorientiert zu arbeiten.<br />
Die privaten Versicherer können<br />
sich dagegen gr<strong>und</strong>sätzlich aussuchen,<br />
ob sie ein Mitglied aufnehmen<br />
<strong>und</strong> dies u. a. auch von<br />
einer Ges<strong>und</strong>heitsprüfung abhängig<br />
machen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der Gewinnerzielung ist daher verständlich,<br />
dass für die PKV an sich<br />
nur Mitglieder interessant sind, die<br />
möglichst wenig krank sind <strong>und</strong><br />
somit wenig Kosten verursachen.<br />
Sachleistungsprinzip der<br />
GKV vermeidet Probleme<br />
Die beiden Beispielfälle zeigen, auf<br />
welche Probleme privatversicherte<br />
Diabetiker gefasst sein müssen<br />
– Kassenpatienten sind aufgr<strong>und</strong><br />
des dort geltenden Sachleistungsprinzips<br />
hiervon <strong>nicht</strong> betroffen.<br />
Beide Beispiele zeigen, dass die<br />
PKVen mitunter sehr genau wissen,<br />
wie Patienten durch Hinhalteoder<br />
Verzögerungstaktiken (auch<br />
Beispiel 1: Klinikaufenthalt<br />
Beispiel 2: Insulinpumpe<br />
Einem jahrzehntelangen Mitglied einer<br />
PKV wurde eine Insulinpumpentherapie verordnet.<br />
Als er nun die Kosten seiner Insulinpumpe<br />
erstattet haben wollte, wurde ihm lapidar<br />
mitgeteilt, dass die Pumpe ein Hilfsmittel sei,<br />
welches nach den Allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />
(AVB) <strong>nicht</strong> erstattungsfähig<br />
sei; Verbrauchsmittel <strong>und</strong> Insulin würden dagegen<br />
selbstverständlich erstattet werden. Erst<br />
nachdem schließlich der Klageweg beschritten<br />
war, zahlte die PKV die Anschaffungskosten der<br />
Pumpe.<br />
Interessant hier: Nur aufgr<strong>und</strong> eines Formfehlers<br />
war die PKV zur Zahlung verpflichtet; gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kann die Erstattung von Pumpen <strong>und</strong><br />
Hilfsmitteln (z. B. bestimmte Messgeräte) nämlich<br />
durchaus vertraglich ausgeschlossen werden!<br />
finanziell) zermürbt werden können:<br />
Wird dies mehrmals gemacht<br />
<strong>und</strong> muss der Patient jedesmal<br />
Ein seit Jahrzehnten in einer PKV versicherter Patient<br />
(Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, 65 Jahre) wurde zunehmend mit<br />
der Situation konfrontiert, dass seine eingereichten Arztrechnungen<br />
gekürzt <strong>und</strong> mitunter erst nach monatelangem<br />
Schriftwechsel bezahlt wurden. Er nahm diese Unannehmlichkeiten<br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Kosten (Zinsen aufgr<strong>und</strong><br />
seiner Vorleistungspflicht!) zunächst hin <strong>und</strong> dachte<br />
sich <strong>nicht</strong>s dabei.<br />
Aufgr<strong>und</strong> starker Blutzuckerschwankungen wurde er<br />
von seinem Hausarzt dann zur stationären Neueinstellung in<br />
eine <strong>Diabetes</strong>klinik eingewiesen. Die Erstattung der Klinikrechnung<br />
wurde von der PKV jedoch mit dem Hinweis verweigert,<br />
dass die stationäre Behandlung medizinisch <strong>nicht</strong><br />
notwendig <strong>und</strong> eine ambulante Einstellung ausreichend<br />
gewesen wäre. Trotz eingereichter Atteste vom einweisenden<br />
Arzt <strong>und</strong> vom behandelnden Chefarzt, woraus sich<br />
die medizinische Notwendigkeit ergab, sollte der Patient die<br />
Rechnung selbst zahlen. Nach monatelangem, erfolglosem<br />
Schriftwechsel hat der Patient nun den Gerichtsweg beschritten<br />
<strong>und</strong> hofft, auf diesem Weg endlich sein Geld zu erhalten.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
▸<br />
27
Titelthema<br />
28<br />
Chronisch krank? Das ist für <strong>Sie</strong> besonders wichtig …<br />
Private Krankenversicherungen sind vor allem für junge <strong>und</strong> alleinstehende Menschen<br />
deutlich günstiger <strong>und</strong> bieten gr<strong>und</strong>sätzlich einen höheren Leistungsumfang als gesetzliche<br />
Krankenkassen (Chefarztbehandlung, keine Zuzahlungen etc.). Trotzdem: Gerade<br />
chronisch kranke Menschen wie Diabetiker sollten einen Austritt aus der gesetzlichen<br />
Krankenkasse gründlich überlegen.<br />
Nachstehend haben wir Ihnen einige Pro- <strong>und</strong> Kontra-Argumente zusammengestellt.<br />
Rot: Nachteil für die PKV, grün: Vorteil für die PKV.<br />
Wechsel ist meist unumkehrbar: Wer von der GKV zur PKV wechselt, ist an die<br />
Entscheidung geb<strong>und</strong>en; eine Rückkehr ist nur noch schwer möglich <strong>und</strong> in vielen<br />
Fällen sogar ausgeschlossen.<br />
Ärztliche Leistungen: Privatversicherte bekommen meist zusätzliche Leistungen<br />
wie Chefarztbehandlung, aufwendigere Behandlungsleistungen oder höherwertigen<br />
Zahnersatz. Der Leistungsumfang hängt aber vom Vertrag ab – im Einzelfall kann<br />
das auch zu einer schlechteren Versorgung als bei Kassenpatienten führen.<br />
Beiträge: Die Krankenkassenbeiträge hängen vom Einkommen <strong>und</strong> von der Krankenkasse<br />
ab, das Einkommen wird aber nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze<br />
(derzeit 47 250 Euro/Jahr, <strong>nicht</strong> zu verwechseln mit der schon erwähnten<br />
Jahresarbeitsentgeltgrenze) berücksichtigt. Die Prämien der PKV hängen von Alter<br />
<strong>und</strong> individuellem Risiko <strong>und</strong> bei Altverträgen auch noch vom Geschlecht ab – auch<br />
bei niedrigem Einkommen können daher hohe Prämien zu zahlen sein.<br />
Zuzahlungen: Kassenpatienten müssen zusätzlich Rezeptgebühren sowie Eigenanteile<br />
bei stationärem Aufenthalt bezahlen; die Höhe der jährlichen Zuzahlungen<br />
ist auf maximal 2 Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen beschränkt. Für chronisch<br />
kranke Menschen gilt unter bestimmten Voraussetzungen eine Grenze von 1 Prozent<br />
der Bruttoeinnahmen. Bei Beziehern von Sozialhilfe gilt der Regelsatz des Haushaltsvorstands<br />
als Berechnungsgr<strong>und</strong>lage für die Belastungsgrenze.<br />
Sachleistungen: Mitglieder der PKV sind selbst Vertragspartner von Arzt <strong>und</strong> Krankenhaus<br />
(Leistungserbringer): Sämtliche Rechnungen müssen gr<strong>und</strong>sätzlich zunächst<br />
selbst bezahlt werden, können aber zur Erstattung bei der PKV eingereicht werden.<br />
Wird seitens der PKV allerdings <strong>nicht</strong> bzw. nur teilweise erstattet, muss der Patient<br />
unter Umständen einen Rechtsstreit mit Leistungserbringer <strong>und</strong> PKV führen, um<br />
<strong>nicht</strong> auf den Kosten sitzenzubleiben. Mitglieder der GKV, die das „Sachleistungsprinzip“<br />
genießen, müssen sich dagegen um die Bezahlung der Arzt- oder Klinikrechnungen<br />
<strong>nicht</strong> kümmern.<br />
Mitgliedschaft: Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, muss die GKV<br />
jeden Bewerber aufnehmen. Im Gegensatz zur PKV darf von Krankenkassen keine<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprüfung vor Aufnahme eines Mitglieds gefordert werden. Die PKV kann<br />
dagegen den Abschluss einer Versicherung verweigern. Chronisch Kranke können<br />
daher meist <strong>nicht</strong> oder nur mit erheblichem Risikoaufschlag privat versichert werden.<br />
Eine Ausnahme ist nur der Basistarif, welcher keine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung voraussetzt.<br />
Familienmitgliedschaft: In der GKV sind minderjährige/in Ausbildung stehende<br />
Kinder kostenfrei mitversichert, ebenso ein <strong>nicht</strong>erwerbstätiger Ehegatte, soweit er<br />
kein bzw. nur ein minimales eigenes Einkommen hat. In der PKV gilt der Gr<strong>und</strong>satz<br />
der individuellen Versicherung: Für jede Person wird ein eigener Versicherungsvertrag<br />
mit einem eigenen Beitrag abgeschlossen. Ehepartner/Kinder müssen also extra<br />
versichert werden.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
über Monate seinem vorgestreckten<br />
Geld hinterherlaufen, so wird<br />
er irgendwann entnervt seine Mitgliedschaft<br />
kündigen <strong>und</strong> in eine<br />
andere PKV bzw. wenn möglich in<br />
eine GKV wechseln.<br />
Aber auch die gesetzlichen Krankenkassen<br />
machen oft Ärger: immer<br />
häufiger kommt es auch dort<br />
vor, dass der medizinische Dienst<br />
(MDK) die Notwendigkeit bestimmter<br />
Leistungen (z. B. Insulinpumpe)<br />
anzweifelt oder erhebliche<br />
Hürden aufgestellt werden.<br />
In solchen Fällen bleibt dann oft<br />
nur der Rechtsweg <strong>und</strong> eine Klage<br />
vor dem Sozialgericht.<br />
PKV: womöglich hohe<br />
Beiträge im Alter<br />
Die Beiträge zur gesetzlichen<br />
Krankenkasse werden nach dem<br />
Einkommen bemessen, während<br />
die Tarife der privaten Krankenversicherer<br />
hauptsächlich von<br />
Alter <strong>und</strong> persönlichem Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
abhängen. Jüngere<br />
<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Menschen müssen<br />
bei privaten Krankenversicherungen<br />
daher meist deutlich weniger<br />
zahlen als bei einer gesetzlichen<br />
Krankenkasse <strong>und</strong> erhalten dafür<br />
noch ein attraktiveres Leistungspaket<br />
– z. B. Chefarztbehandlung<br />
im Krankenhaus oder eine qualitativ<br />
womöglich bessere Versorgung<br />
im Krankheitsfall. Jedoch gibt<br />
es im Gegensatz zur gesetzlichen<br />
Krankenkasse keine Familienmitversicherung,<br />
d. h. jedes Familienmitglied<br />
muss separat privat versichert<br />
werden.<br />
Teils exorbitant<br />
Abhängig von Alter oder Familienstatus<br />
kann sich daher im Laufe<br />
der Jahre ergeben, dass die Beiträge<br />
im Einzelfall exorbitant steigen;<br />
es werden Einzelfälle berichtet, in<br />
denen Rentner mit einer monatlichen<br />
Krankenversicherungsprä-<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
<strong>Diabetes</strong> ?<br />
Hören<br />
<strong>Sie</strong> auf<br />
Ihre Füße!<br />
Wer privat versichert ist, muss damit rechnen, dass die Beiträge im Alter steigen.<br />
mie von über 1 000 Euro belastet<br />
sind. Wenn dann noch weitere finanzielle<br />
Belastungen dazukommen<br />
wie Kreditzinsen für ein Haus<br />
oder die Ausbildung der Kinder,<br />
kann es passieren, dass die Versicherungsbeiträge<br />
selbst bei hohem<br />
Einkommen <strong>nicht</strong> mehr bezahlt<br />
werden können.<br />
PKV kann kündigen<br />
Werden die Versicherungsbeiträge<br />
<strong>nicht</strong> bezahlt, so kann die private<br />
Versicherung womöglich kündigen<br />
– in diesem Fall besteht dann kein<br />
Versicherungsschutz mehr. Eine<br />
Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse<br />
ist nur unter bestimmten<br />
Bedingungen möglich; wer älter ist<br />
als 55 Jahre, dem steht der Weg zur<br />
GKV nur noch in wenigen Ausnahmefällen<br />
offen.<br />
Wichtig!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Der Basistarif<br />
Seit 2009 müssen die privaten<br />
Krankenversicherungen allerdings<br />
einen Basistarif anbieten, der weitgehend<br />
dem Leistungsumfang der<br />
GKV entspricht. Der Beitrag zum<br />
Basistarif ist auf den Höchstbeitrag<br />
der GKV begrenzt. Jedoch erhält<br />
man auch hier nur deutlich reduzierte<br />
Leistungen, die weitgehend<br />
denen der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
entsprechen.<br />
Zu beachten ist hier auf jeden<br />
Fall, dass im Gegensatz zur GKV,<br />
wo das Sachleistungsprinzip gilt,<br />
die Arztrechnungen vom Patienten<br />
zunächst selbst bezahlt werden<br />
müssen; die Rechnungen werden<br />
dann bei der PKV zur Erstattung<br />
eingereicht. Auch sollte man daran<br />
denken, dass die private Krankenversicherung<br />
im Basistarif ma-<br />
Der Versicherer hat insbesondere in den ersten drei Jahren das Recht,<br />
vom Vertrag zurückzutreten, wenn ges<strong>und</strong>heitserhebliche Angaben bei<br />
Antragstellung oder bis zum Zeitpunkt der Annahme durch den Versicherer<br />
unterblieben sind. Bei arglistiger Täuschung kann der Versicherer<br />
den Vertrag auch noch später auflösen – dann steht man ebenfalls ohne<br />
Versicherungsschutz da, ein Wechsel in die GKV ist deswegen <strong>nicht</strong><br />
möglich!<br />
Foto: fotolia<br />
▸<br />
Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheit oder Schmerzen<br />
in den Füßen?<br />
Der <strong>Diabetes</strong> kann Ihre Nerven nachhaltig<br />
schädigen. Empfindungsstörungen<br />
inFüßen <strong>und</strong> Händen sind ernste<br />
Anzeichen einer diabetischen Nervenschädigung<br />
(diabetische Neuropathie).<br />
Deshalb täglich milgamma ® protekt.<br />
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*z.B.Stracke Hetal. Benfotiamine indiabetic polyneuropathy (BENDIP);<br />
Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.;<br />
BenfotiaminePreventsMacro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<br />
<strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064-2071.<br />
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Behandlung von Neuropathien <strong>und</strong> kardiovaskulären Störungen, die durch<br />
Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von<br />
klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese <strong>nicht</strong><br />
ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken<br />
<strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage<br />
<strong>und</strong> fragen <strong>Sie</strong> Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag<br />
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29
Titelthema<br />
Für Mitglieder einer<br />
privaten Krankenversicherung<br />
ist der Arzt der<br />
Vertragspartner.<br />
Wer als Privatversicherter<br />
im Basistarif<br />
ist, sollte daran<br />
denken, dass<br />
die Kasse maximal<br />
den 1,8-fachen<br />
Gebührensatz erstattet.<br />
Vergleichen<br />
können <strong>Sie</strong> die<br />
Leistungen aller<br />
gesetzlichen Krankenkassen<br />
unter<br />
www.gesetzliche<br />
krankenkassen.de<br />
ximal den 1,8-fachen Gebührensatz<br />
für Behandlungen erstattet. Man<br />
sollte das daher unbedingt vorher<br />
mit dem Arzt absprechen, um als<br />
Patient <strong>nicht</strong> auf einer eventuell<br />
höheren Gebührenrechnung sitzenzubleiben.<br />
<strong>Was</strong> ist noch wichtig?<br />
• Wer von der GKV zur privaten<br />
Krankenversicherung wechselt,<br />
ist an diese Entscheidung geb<strong>und</strong>en;<br />
eine Rückkehr in die<br />
GKV ist in den meisten Fällen<br />
ausgeschlossen. Ausnahmen<br />
Foto: AOK B<strong>und</strong>esverband<br />
sind beispielsweise aber möglich<br />
bei Arbeitslosigkeit, wenn<br />
das Gehalt zu einem späteren<br />
Zeitpunkt die Bemessungsgrenze<br />
unterschreitet oder wenn<br />
dauerhaft eine Selbständigkeit<br />
aufgegeben <strong>und</strong> ein „normales“<br />
Angestelltenverhältnis begründet<br />
wird.<br />
• Mitglieder der PKV sind selbst<br />
Vertragspartner des Arztes bzw.<br />
des Krankenhauses. Dies bedeutet,<br />
dass die Rechnungen<br />
(die gerade bei aufwendigen<br />
Untersuchungen oder Klinikaufenthalten<br />
auch mehrere Tausend<br />
Euro ausmachen können)<br />
zunächst selbst bezahlt werden<br />
müssen. Wird die Rechnung<br />
von der PKV <strong>nicht</strong> erstattet,<br />
dann bleibt der Versicherte auf<br />
den Kosten sprichwörtlich sitzen<br />
bzw. muss die Zahlung wie<br />
im vorigen Beispiel erstreiten.<br />
Die Mitglieder der GKV, welche<br />
das Sachleistungsprinzip genießen,<br />
müssen sich um die Bezahlung<br />
der Arzt- oder Klinikrechnungen<br />
<strong>nicht</strong> kümmern.<br />
• In der PKV gilt der Gr<strong>und</strong>satz<br />
der individuellen Versicherung,<br />
d. h. für jede Person wird<br />
ein eigener Versicherungsvertrag<br />
mit einem eigenen Beitrag abgeschlossen.<br />
Ehepartner oder<br />
Kinder müssen daher zusätzlich<br />
versichert werden. In der GKV<br />
sind minderjährige bzw. in Ausbildung<br />
stehende Kinder kostenfrei<br />
mitversichert, ebenso<br />
ein <strong>nicht</strong>erwerbstätiger Ehegatte,<br />
soweit dieser über kein bzw.<br />
nur ein minimales eigenes Einkommen<br />
verfügt.<br />
• Mitglieder der GKV haben die<br />
Möglichkeit, eine private Ergänzungsversicherung<br />
abzuschließen.<br />
Auf diese Weise<br />
kann der Versicherungsschutz<br />
auf das Niveau einer privaten<br />
Krankenversicherung angehoben<br />
werden, ohne den Rückhalt<br />
der Solidargemeinschaft aufzugeben.<br />
◾<br />
Gesetzestext<br />
Paragraph 193 Versicherungsvertragsgesetz<br />
(Auszug) […]<br />
(3) Jede Person mit Wohnsitz im Inland ist verpflichtet, […], eine<br />
Krankheitskostenversicherung, die mindestens eine Kostenerstattung<br />
für ambulante <strong>und</strong> stationäre Heilbehandlung umfasst<br />
[…], abzuschließen <strong>und</strong> aufrechtzuerhalten […]. Die Pflicht nach<br />
Satz 1 besteht <strong>nicht</strong> für Personen, die<br />
1. in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert oder versicherungspflichtig<br />
sind oder<br />
2. Anspruch auf freie Heilfürsorge haben, beihilfeberechtigt sind<br />
oder vergleichbare Ansprüche haben im Umfang der jeweiligen<br />
Berechtigung […]<br />
Kontakt<br />
RA Oliver Ebert<br />
REK Rechtsanwälte<br />
Nägelestraße 6A,<br />
70597 Stuttgart<br />
<strong>und</strong><br />
Friedrichstraße 49,<br />
72336 Balingen<br />
E-Mail: ebert@diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />
Internet: www.diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />
30<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
Foto: fotolia<br />
Problem: die Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
Risikoversicherung<br />
trotz <strong>Diabetes</strong><br />
Berufsunfähigkeitsversicherung, Lebensversicherung:<br />
Viele Diabetiker können<br />
ihre Risiken <strong>nicht</strong> versichern. Wir sagen<br />
Ihnen, wo die Fallstricke sind <strong>und</strong> <strong>was</strong><br />
man als Mensch mit einer chronischen Erkrankung<br />
trotzdem erreichen kann.<br />
Für viele Diabetiker ist es inzwischen<br />
schwierig geworden, eine<br />
Risikoversicherung zu erhalten<br />
(Lebensversicherung,<br />
private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung,<br />
Dread-Disease-Versicherung). Vor<br />
Versicherungsabschluss wird dort<br />
nämlich regelmäßig eine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
vorgenommen, man<br />
muss dann umfassende Angaben<br />
über seine Erkrankungen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigungen<br />
machen;<br />
auch die <strong>Diabetes</strong>-Erkrankung<br />
muss angegeben werden.<br />
Werden unwahre oder unvollständige<br />
Angaben gemacht, dann kann<br />
die Versicherung den Vertrag wegen<br />
Täuschung anfechten <strong>und</strong> braucht<br />
im Leistungsfall <strong>nicht</strong> zu bezahlen!<br />
Annahme einer Täuschung<br />
Dies wurde inzwischen von mehreren<br />
Gerichten so bestätigt; eine<br />
aktuelle Entscheidung des Oberlandesgerichts<br />
Karlsruhe (Urteil<br />
vom 05.02.2013 – 12 U 140/12,<br />
Volltext unter www.diabetes-<strong>und</strong>recht.de)<br />
führt dazu aus: „Das Verschweigen<br />
von Umständen, deren<br />
Gefahrerheblichkeit auch aus Sicht<br />
des Versicherungsnehmers auf der<br />
Hand liegt, also das Verschweigen<br />
schwerer oder chronischer Erkran-<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
31
Titelthema<br />
Risikoversicherung:<br />
Vor Versicherungsabschluss<br />
wird eine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
vorgenommen<br />
– umfassende<br />
Angaben werden<br />
erwartet!<br />
kungen, rechtfertigt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
die Annahme einer Täuschung.<br />
Hat der Versicherungsnehmer gewisse<br />
Umstände, auch Untersuchungen,<br />
stark verharmlost oder<br />
harmlosere Umstände als die verschwiegenen<br />
angegeben, so folgt<br />
daraus, dass er sich der Gefahrerheblichkeit<br />
tatsächlich bewusst war<br />
<strong>und</strong> das Schweigen daher auf Arglist<br />
schließen lässt. Das gilt auch,<br />
wenn länger zurückliegende, <strong>nicht</strong><br />
aber aktuelle Krankheiten angegeben<br />
werden.“<br />
Vollständig <strong>und</strong> umfassend<br />
Foto: fotolia<br />
Und weiter: „Arglist erfasst <strong>nicht</strong><br />
nur ein Handeln, das von betrügerischer<br />
Absicht getragen ist, sondern<br />
auch solche Verhaltensweisen,<br />
die auf bedingten Vorsatz im Sinne<br />
eines ‚Fürmöglichhaltens‘ reduziert<br />
sind.“ Die Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />
sollten daher vollständig <strong>und</strong> umfassend<br />
beantwortet werden, denn<br />
man kann davon ausgehen: Die<br />
Versicherung wird sich im Zweifel<br />
vergewissern!<br />
Die Versicherung entscheidet<br />
dann je nach individueller Risikoabschätzung,<br />
ob sich der Abschluss<br />
eines Vertrages für das Unternehmen<br />
„lohnt“: Bei Diabetikern – zumal<br />
mit Folgeerkrankungen – führt<br />
diese Risikobewertung meist dazu,<br />
dass das Versicherungsrisiko<br />
als zu hoch eingeschätzt wird<br />
– <strong>und</strong> daher kein Versicherungsvertrag<br />
angeboten wird. Allerdings<br />
kann man auch <strong>nicht</strong> pauschal behaupten,<br />
dass es für Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> unmöglich sei, eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
zu<br />
bekommen. Tatsächlich hängt es<br />
immer vom Einzelfall ab; es sind<br />
doch viele Fälle bekannt, in denen<br />
eine Versicherung möglich war. Allerdings<br />
müssen immer Risikozuschläge,<br />
also ein erhöhter Beitrag,<br />
einkalkuliert werden. In diesen<br />
Fällen könnte eine Dread-Disease-<br />
Versicherung (siehe Seite 24) vielleicht<br />
eine Alternative sein – aber<br />
meist wohl nur für solche Risiken,<br />
die mit der <strong>Diabetes</strong>-Erkrankung<br />
in keinem ursächlichen Zusammenhang<br />
stehen (können). Eine<br />
Absicherung für den Fall einer<br />
Querschnittslähmung oder Lähmung<br />
wäre daher wahrscheinlich<br />
erreichbar, da der <strong>Diabetes</strong> hierfür<br />
das Risiko <strong>nicht</strong> erhöht.<br />
Meist <strong>nicht</strong> versicherbar<br />
Allerdings gilt umgekehrt: Wenn<br />
der Betreffende aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
<strong>Diabetes</strong>-Erkrankung <strong>nicht</strong> einmal<br />
einen Berufsunfähigkeitsschutz erhält,<br />
dann dürften deren konkrete,<br />
„schlimmste“ Risiken meist ebenfalls<br />
<strong>nicht</strong> versicherbar sein – wie<br />
Erblindung, Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
samt Folgeerscheinungen,<br />
Niereninsuffizienz, Amputationen<br />
oder Impotenz.<br />
Gesetzestext<br />
Bereits abgelehnt?<br />
Neben den Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />
muss man bei der Antragstellung<br />
auch oftmals angeben, ob man<br />
bereits von einem anderen Unternehmen<br />
abgelehnt wurde bzw.<br />
dort einen Antrag gestellt hat. Da<br />
man auch diese Frage wahrheitsgemäß<br />
beantworten muss, führt<br />
dies zu folgendem Problem: Wer<br />
bereits von einem Versicherer abgelehnt<br />
wurde, den wird auch ein<br />
anderes Unternehmen kaum versichern<br />
wollen.<br />
Tipps für den Antrag<br />
Man sollte bei der Antragstellung<br />
daher unbedingt wie folgt vorgehen:<br />
Suchen <strong>Sie</strong> einen unabhängigen<br />
Versicherungsmakler auf,<br />
der Ihnen verschiedene Angebote<br />
vorlegt, <strong>und</strong> stellen <strong>Sie</strong> dann zeitgleich<br />
Anträge bei unterschiedlichen,<br />
möglichst vielen Versicherungsgesellschaften:<br />
So können<br />
<strong>Sie</strong> wahrheitsgemäß in jedem Antrag<br />
angeben, dass <strong>Sie</strong> zuvor von<br />
noch keiner anderen Versicherung<br />
abgelehnt wurden <strong>und</strong> in der Vergangenheit<br />
auch kein anderer Antrag<br />
gestellt worden ist. Auch wenn<br />
dann sogar mehrere <strong>Versicherungen</strong><br />
zum Abschluss bereit wären,<br />
hätten <strong>Sie</strong> keinerlei Risiko: Als Privatperson<br />
können <strong>Sie</strong> innerhalb<br />
von 14 Tagen schriftlich ohne Kosten<br />
von einem Versicherungsvertrag<br />
zurücktreten.<br />
§ 41 VVG Herabsetzung der Prämie<br />
Ist wegen bestimmter gefahrerhöhender Umstände eine höhere<br />
Prämie vereinbart <strong>und</strong> sind diese Umstände nach Antragstellung<br />
des Versicherungsnehmers oder nach Vertragsschluss weggefallen<br />
oder bedeutungslos geworden, kann der Versicherungsnehmer<br />
verlangen, dass die Prämie ab Zugang des Verlangens beim<br />
Versicherer angemessen herabgesetzt wird. Dies gilt auch, wenn<br />
die Bemessung der höheren Prämie durch unrichtige, auf einem<br />
Irrtum des Versicherungsnehmers beruhende Angaben über einen<br />
solchen Umstand veranlasst worden ist.<br />
32<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Titelthema<br />
Weitere Infos im Netz<br />
Unisex-Tarife: Krankenversicherer<br />
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Sschwerbehindertenausweis<br />
kann nachteilig sein!<br />
Immer mehr <strong>Versicherungen</strong><br />
fragen auch danach, ob eine<br />
(Schwer-)Behinderung festgestellt<br />
ist oder dies in der Vergangenheit<br />
beantragt wurde. Auch diese Frage<br />
muss wahrheitsgemäß beantwortet<br />
werden.Wenn Eltern also<br />
für ihr Kind einen Schwerbehindertenausweis<br />
beantragt hatten,<br />
dann hilft es hier <strong>nicht</strong>s, wenn dieser<br />
aus taktischen Gründen dann<br />
<strong>nicht</strong> mehr verlängert wurde – angeben<br />
muss man das trotzdem.<br />
Es ist für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
ohnehin sehr schwer, eine Risikoversicherung<br />
zu erhalten (Berufsunfähigkeitsversicherung,<br />
Lebensversicherung,<br />
private Krankenversicherung).<br />
Es dürfte klar sein, wie<br />
die Entscheidung der Versicherung<br />
ausfällt, wenn <strong>nicht</strong> „nur“ eine<br />
chronische Krankheit wie <strong>Diabetes</strong><br />
vorliegt, sondern dazu noch<br />
von erheblichen Beeinträchtigungen<br />
ausgegangen werden muss –<br />
denn ansonsten wäre ja keine Behinderung<br />
beantragt oder festgesfestgestellt<br />
worden.<br />
Foto: fotolia<br />
Unbekannte Erkrankungen<br />
bei Vertragsabschluss?<br />
Gemäß § 41 bzw. § 172 VVG (Versicherungsvertragsgesetz)<br />
kann ein<br />
Versicherer nachträglich (rückwirkend!)<br />
den Beitrag erhöhen <strong>und</strong>/<br />
oder den Vertrag kündigen, wenn<br />
sich herausstellt, dass bei Vertragsabschluss<br />
unbekannte Erkrankungen<br />
beim Versicherten vorlagen,<br />
die er, weil <strong>nicht</strong> bekannt, vor Vertragsschluss<br />
<strong>nicht</strong> angegeben hat<br />
bzw. <strong>nicht</strong> angeben konnte. <strong>Sie</strong><br />
sollten daher unbedingt darauf<br />
achten, dass im Vertrag<br />
ausdrücklich <strong>und</strong> vollständig<br />
auf diese Ausnahmeregelungen<br />
verzichtet wird!<br />
Aufnahmegarantie<br />
bei manchen Anbietern<br />
Einige private Krankenversicherungen<br />
(z. B.<br />
Debeka, HUK Coburg) bieten<br />
inzwischen eine Aufnahmegarantie,<br />
selbst wenn Vorerkrankungen<br />
vorliegen. Der Risikozuschlag<br />
soll dabei höchstens<br />
30 Prozent betragen. Allerdings<br />
bleibt diese Möglichkeit meist<br />
nur dann, wenn man innerhalb<br />
von 6 Monaten nach Wegfall der<br />
Versicherungspflicht einen Antrag<br />
stellt.<br />
◾<br />
Kontakt<br />
RA Oliver Ebert, REK<br />
Rechtsanwälte<br />
Nägelestraße 6A, 70597 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 49, 72336 Balingen<br />
E-Mail: ebert@diabetes<strong>und</strong>-recht.de<br />
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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
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33
Medizin<br />
Autoimmunität<br />
Foto: fotolia<br />
ImmunDiabRisk-Studie<br />
<strong>Diabetes</strong>risiko:<br />
Schwangere gesucht<br />
<strong>Diabetes</strong> während der Schwangerschaft<br />
wirkt sich vermutlich auf die Reifung des<br />
Immunsystems des Föten aus. In der neu<br />
angelaufenen Studie ImmunDiabRisk<br />
analysieren Wissenschaftler vom Institut<br />
für <strong>Diabetes</strong>forschung, wie sich das Immunsystem<br />
des Kindes bei Schwangeren<br />
mit <strong>Diabetes</strong> entwickelt – im Vergleich zu<br />
Schwangeren ohne <strong>Diabetes</strong>.<br />
das Kind um das Zwei- bis Dreifache<br />
unter dem eines Kindes, dessen<br />
Vater, Bruder oder Schwester davon<br />
betroffen ist. Auch diabetesassoziierte<br />
Autoantikörper als „Vorboten“<br />
der Erkrankung werden häufiger<br />
bei Kindern von Vätern mit Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong> nachgewiesen.<br />
Mütter bieten Schutz<br />
Folgende Faktoren könnten Kinder<br />
von Müttern mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
vor <strong>Diabetes</strong> schützen:<br />
1. Die Entwicklung von Betazellen<br />
im Fötus wird durch die<br />
erhöhten Blutzuckerwerte der<br />
diabetischen Mutter stimuliert.<br />
2. Väter geben Risikogene in<br />
einem höheren Maß an Kinder<br />
weiter.<br />
3. Der schützende Effekt<br />
beruht auf mütterlichen Faktoren,<br />
welche die Entwicklung<br />
des Immunsystems im Fetus<br />
beeinflussen <strong>und</strong> zu einer<br />
größeren Toleranz gegenüber<br />
Insulin führen. Insulin <strong>und</strong> sein<br />
Vorläufer Proinsulin sind nämlich<br />
wichtige Angriffsziele der<br />
körpereigenen Abwehrstoffe,<br />
welche beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong> die<br />
insulinproduzierenden Betazellen<br />
zerstören.<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. med. Katharina<br />
Warncke, kostenlose<br />
Hotline:<br />
08 00/8 28 48 68,<br />
E-Mail: katharina.<br />
warncke@lrz.<br />
tu-muenchen.de<br />
»»<br />
An der ImmunDiabRisk-Studie<br />
können alle Frauen teilnehmen,<br />
die ein Kind erwarten.<br />
Bei 3 von 1 000 Personen wird Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong> diagnostiziert, vor allem<br />
bei Kleinkindern. Nach Schätzungen<br />
von Wissenschaftlern wird<br />
sich im Jahr 2020 in Europa die Zahl<br />
der Neuerkrankungen bei Kindern<br />
unter fünf Jahren im Vergleich zum<br />
Jahr 2005 verdoppelt haben. Kinder<br />
aus Familien, in denen ein Verwandter<br />
bereits erkrankt ist, haben<br />
ein Risiko von etwa 5 Prozent,<br />
selbst <strong>Diabetes</strong> zu entwickeln. Dabei<br />
kommt es aber darauf an, welcher<br />
Angehörige Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
hat: Hat die Mutter einen Typ-1-<strong>Diabetes</strong>,<br />
liegt das <strong>Diabetes</strong>risiko für<br />
Warum Mütter mit <strong>Diabetes</strong> ihren<br />
Kindern einen gewissen Schutz<br />
vor der Erkrankung mitgeben, ist<br />
gänzlich unerforscht. Vermutet<br />
wird, dass sich das Immunsystem<br />
bei diesen Kindern bereits im Mutterleib<br />
unterschiedlich entwickelt<br />
– so dass sie besser geschützt sind<br />
vor Autoimmunerkrankungen. Die<br />
genauen Mechanismen, die zu diesem<br />
Schutz führen, könnten der<br />
Schlüssel sein, um zu verstehen,<br />
wie Autoimmunität in den ersten<br />
Lebensjahren entsteht.<br />
Die Wissenschaftler vom Institut<br />
für <strong>Diabetes</strong>forschung am Helmholtz<br />
Zen trum München kennen<br />
bereits Faktoren, die vor der Entwicklung<br />
von Autoantikörpern<br />
bei Kindern von Typ-1-Diabetikerinnen<br />
schützen: ein et<strong>was</strong> erhöhtes<br />
HbA 1c der Mutter am Ende<br />
der Schwangerschaft, leicht erhöh-<br />
te Blutzuckerwerte <strong>und</strong> ein geringes<br />
<strong>und</strong> ein hohes Geburtsgewicht.<br />
Werdende Mütter gesucht<br />
Die neue Studie ImmunDiabRisk<br />
soll nun klären, warum immer<br />
mehr Kleinkinder erkranken <strong>und</strong><br />
wie sich erhöhte Blutzuckerwerte<br />
während der Schwangerschaft<br />
auf die Entwicklung des kindlichen<br />
Immunsystems auswirken.<br />
Dafür benötigen die Forscher die<br />
Mithilfe von betroffenen Familien.<br />
An der ImmunDiabRisk-Studie<br />
können alle Frauen teilnehmen,<br />
die ein Kind erwarten. Gesucht<br />
werden Familien, bei denen<br />
bereits ein Mitglied an Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
erkrankt ist (die werdende<br />
Mutter, der Vater oder ein älteres<br />
Geschwisterkind), <strong>und</strong> wer-<br />
34<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Medizin<br />
dende Mütter mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>,<br />
Schwangerschaftsdiabetes oder<br />
ohne <strong>Diabetes</strong> in der Familie.<br />
Umfangreiche Untersuchungen<br />
Die Untersuchungen des Nabelschnurbluts<br />
<strong>und</strong> der Plazenta bieten<br />
bereits einen wertvollen Einblick<br />
in wichtige Abläufe im Immunsystem.<br />
Familien, die bereit<br />
sind, Nabelschnurblut <strong>und</strong> Plazenta<br />
für die Untersuchungen von<br />
ImmunDiabRisk zur Verfügung zu<br />
stellen, leisten bereits einen sehr<br />
wichtigen Beitrag zur Studie. Zusätzlich<br />
erhalten die Teilnehmer<br />
auf Wunsch Vor- <strong>und</strong> Nachuntersuchungen<br />
an. Studienteilnehmerinnen<br />
können an umfangreichen Ultraschalluntersuchungen<br />
in einer<br />
Pränatalpraxis teilnehmen. Während<br />
des ersten Lebensjahres können<br />
Thymus- <strong>und</strong> Bauchspeicheldrüsengröße<br />
per Ultraschall untersucht<br />
werden. Außerdem werden<br />
Blut- <strong>und</strong> Stuhlproben der Mutter<br />
vor <strong>und</strong> nach der Schwangerschaft<br />
analysiert; Stuhl- <strong>und</strong> Blutuntersuchungen<br />
des Kindes können bis<br />
zum 2. Lebensjahr durchgeführt<br />
werden.<br />
Risiko früh erkennen – <strong>und</strong><br />
behandeln<br />
Ein mögliches <strong>Diabetes</strong>risiko des<br />
Kindes kann so frühzeitig erkannt<br />
werden, so dass frühzeitig eine Behandlung<br />
beginnen kann. Die Erkenntnisse<br />
sollen langfristig genutzt<br />
werden, um Therapien zu<br />
entwickeln, die das Entstehen von<br />
Autoimmunität verhindern.<br />
Aus logistischen Gründen geht die<br />
Einladung zur Teilnahme an der<br />
Studie in erster Linie an werdende<br />
Eltern aus dem Großraum München,<br />
da die Untersuchungen zum<br />
großen Teil in München stattfinden<br />
(Kontaktdaten siehe links).<br />
Dr. Katharina Warncke ◼<br />
Nimmt an Ihrem Leben teil.<br />
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Telefonnummer 0800 4466800 (Mo–Fr, 08:00–18:00 Uhr)<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
35
Wellness/Fitness<br />
Der Schlüssel zur<br />
Entspannung heißt<br />
Wellness: Er passt überall<br />
auf der Welt <strong>und</strong> steht<br />
für ges<strong>und</strong>e Ernährung,<br />
körperliche Fitness, seelische<br />
Ausgeglichenheit.<br />
Wellness führt zur ganzheitlichen<br />
Entspannung<br />
<strong>und</strong> zu einem besseren<br />
Leben mit <strong>Diabetes</strong>, denn<br />
aktiv <strong>und</strong> entspannt lässt<br />
es sich leichter leben.<br />
Flugangst:<br />
<strong>was</strong> (t)nun?<br />
Foto: fotolia<br />
Die Deutschen reisen gern. Viele zieht es dabei ins Ausland. Ob Kurz- oder Langstrecke:<br />
Ohne zu fliegen, klappt das meist <strong>nicht</strong>. Für jeden dritten Passagier ist das eine<br />
zunehmend unangenehme Sache, denn sie haben Flugangst.<br />
36<br />
Foto: fotolia<br />
»»<br />
Etwa 10 Prozent der<br />
Menschen mit Flugangst<br />
meiden Fliegen wie der<br />
Teufel das Weih<strong>was</strong>ser.<br />
Angst abzustürzen, eingesperrt<br />
im engen Raum, Turbulenzen<br />
der Luft oder gar einem Terroranschlag<br />
ausgeliefert zu sein, sind<br />
nur einige Aspekte, die Betroffene<br />
vor <strong>und</strong> während einer Flugreise<br />
zu schaffen machen. Mathias<br />
Gnida, Pilot <strong>und</strong> Experte für<br />
Flug angst (SkyCair), erklärt: „Etwa<br />
10 Prozent der Menschen mit<br />
Flugangst (Avio phobie) meiden<br />
Fliegen wie der Teufel das Weih<strong>was</strong>ser.<br />
Schätzungen zufolge fühlt<br />
sich jeder fünfte Geschäftsreisende<br />
an Bord <strong>nicht</strong> ganz wohl. Von<br />
der Warte aus gesehen ist Flugangst<br />
neben dem Stress für jeden<br />
Einzelnen ein echter Wirtschaftsfaktor,<br />
da er massiv die Produktivität<br />
<strong>und</strong> Leistung Betroffener negativ<br />
beeinflusst.“ Bei manchen ist<br />
es so extrem, dass sie beim bloßen<br />
Gedanken ans Fliegen nervös werden.<br />
Andere schlafen in der Zeit<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Tipps zum Thema<br />
Seminare:<br />
• www.skycair.de<br />
• www.flugangst.de<br />
Themeninfos:<br />
www.treffpunkt-flugangst.de<br />
mail@skycair.com<br />
Bücher:<br />
• „Strategien für entspanntes<br />
Fliegen“, Mühlberger/<br />
Herrmann, ISBN: 978-3-8017-<br />
2327-9, Hogrefe Verlag<br />
• „Flugangst überwinden“,<br />
Gnida, ISBN: 978-3-86936-<br />
380-6, Gabal Verlag<br />
Übungs-CDs:<br />
• „Angstfrei fliegen“,<br />
Krefting/Bayaz, ISBN:<br />
978-3-8304-3434-4,<br />
Trias Verlag<br />
• „Flugangst überwinden“,<br />
Gnida, ISBN:<br />
978-3-86936-214-4,<br />
Gabal Verlag<br />
vor der Flugreise schlecht. Wieder<br />
andere fliegen, nehmen Beruhigungsmittel<br />
oder trinken Alkohol.<br />
Psychologe Daniel Dabelstein:<br />
„Weder Pillen noch Alkohol sind<br />
die Lösung, um Flugangst zu bewältigen.<br />
Beruhigungsmittel verlangsamen<br />
körperliche Reaktionen<br />
<strong>und</strong> können zur Abhängigkeit<br />
führen, ebenso Alkohol, der während<br />
eines Fluges genossen eine<br />
weitaus stärkere Wirkung als auf<br />
dem Boden hat.“ Doch Angstgedanken<br />
<strong>und</strong> -gefühle vor <strong>und</strong> während<br />
einer Flugreise müssen kein<br />
dauerhaftes Schicksal bleiben.<br />
Wer die Technik kennt,<br />
fühlt sich besser<br />
Im Gr<strong>und</strong>e ist es wie bei zahlreichen<br />
Phobien – wer sich intensiv<br />
mit dem Thema auseinandersetzt<br />
<strong>und</strong> sich über Technik, psychologische<br />
Ursachen <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
informiert, hat gute<br />
Chancen, seine<br />
Flug angst in den<br />
Griff zu bekommen.<br />
Flugzeuge gehören<br />
zu den sichersten<br />
Verkehrsmitteln<br />
weltweit: „R<strong>und</strong><br />
500 Menschen ster<br />
Foto: Gabal<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Wellness/Fitness<br />
»»<br />
Weder Pillen noch Alkohol<br />
sind die Lösung, um Flugangst<br />
zu bewältigen.<br />
Fitnesstipps<br />
Mehr Alltagsbewegung<br />
Gegen Job-Stress<br />
Permanenter Stress macht auf Dauer krank. Wer beruflich<br />
viel davon erlebt, leidet häufiger an koronaren<br />
Herzkrankheiten. Ein ges<strong>und</strong>er Lebensstil kann negative<br />
Auswirkungen zumindest teilweise ausgleichen,<br />
lässt eine große europäische Studie vermuten. Besonders häufig erkrankten<br />
Menschen mit Job-Stress sowie unges<strong>und</strong>em Lebensstil.<br />
Wer <strong>nicht</strong> rauchte, maßvoll Alkohol konsumierte, normalgewichtig<br />
war <strong>und</strong> sich regelmäßig bewegte, konnte die Erkrankungsrate um<br />
mehr als die Hälfte senken. Selbst kleine Änderungen senken bereits<br />
das Risiko für Herzerkrankungen. Im Alltag lässt sich mehr Bewegung<br />
einbauen, wenn man beispielsweise die Treppe statt des<br />
Aufzugs nimmt <strong>und</strong> Besorgungen zu Fuß oder mit dem Rad erledigt.<br />
So viel ist normal<br />
Schlauer schwitzen<br />
ben jährlich in der zivilen Luftfahrt.<br />
Im Vergleich dazu r<strong>und</strong> 1,2<br />
Millionen weltweit bei Verkehrsunfällen“,<br />
erklärt Flug angstexperte<br />
Gnida. Damit die Angst vor der<br />
Angst den Betroffenen <strong>nicht</strong> auffrisst,<br />
eignen sich Entspannungsmethoden<br />
wie Atemübungen, autogenes<br />
Training oder progressive<br />
Muskelentspannung. Ablenken ist<br />
ein weiteres probates Mittel, weiß<br />
Psychologe Dabelstein: „Lesen,<br />
Musik hören oder das bekannte Ich<br />
sehe <strong>was</strong>, <strong>was</strong> du <strong>nicht</strong> siehst können<br />
während eines Fluges von der<br />
Angst ablenken.“<br />
Flugangst – das hilft weiter<br />
Es ist <strong>nicht</strong> immer einfach, sich mit<br />
seiner Angst auseinanderzusetzen.<br />
Bücher, Hör-CDs <strong>und</strong> spezielle Seminare<br />
können dabei helfen. Seminare<br />
teilen sich in einen theoretischen<br />
<strong>und</strong> einen praktischen<br />
Teil – in Form eines begleiteten<br />
Fluges mit Psychologen. Seminare<br />
sollten im Idealfall auch von einem<br />
Duo, also Pilot <strong>und</strong> Psychologe,<br />
durchgeführt werden. So lassen<br />
sich technische <strong>und</strong> psychische<br />
Aspekte gezielt bearbeiten.<br />
<br />
KM ■<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Foto: fotolia<br />
Foto: frei<br />
Ges<strong>und</strong>e Menschen schwitzen zwischen 1 <strong>und</strong> 3 Litern<br />
täglich. Schweiß hilft dem Körper, seine Temperatur zu regulieren.<br />
Dafür sorgen 2 bis 3 Millionen Schweißdrüsen,<br />
die unter der Haut sitzen. Trainierte Menschen schwitzen<br />
schneller, dafür gezielter, als Untrainierte. Wer zu plötzlichen<br />
Schweißausbrüchen neigt, kann durch moderates<br />
Training unkontrolliertem Schwitzen entgegenwirken. KM<br />
… mitmachen – <strong>und</strong> gewinnen<br />
Regelmäßige Bewegung ist eine Wohltat für den<br />
Körper: Das Herz bleibt ges<strong>und</strong>, die Blutzuckerwerte<br />
verändern sich positiv, ebenso Gewicht<br />
<strong>und</strong> Stimmung. Damit <strong>Sie</strong> beim Training alles<br />
dabeihaben, verlosen wir fünf Laufgürtel für den<br />
Oberarm. Hier ist genug Platz für Musik oder<br />
Vor- <strong>und</strong> Zuname<br />
Straße <strong>und</strong> Hausnummer<br />
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das Blutzuckermessgerät <strong>und</strong> Traubenzucker.<br />
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Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon<br />
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über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />
(Auch wenn <strong>Sie</strong> schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir <strong>Sie</strong>, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags <strong>und</strong> ihre<br />
Angehörigen <strong>und</strong> der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg <strong>und</strong> Barauszahlung<br />
sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10.10.2013.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Foto: Sportlädchen<br />
37
Medizin<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />
„SGLT-2-Hemmer“<br />
Mit Hilfe der Niere<br />
den Blutzucker<br />
regulieren<br />
Dr. Schmeisls <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />
Wollen <strong>Sie</strong> Ihr <strong>Diabetes</strong>-Wissen mal wieder auffrischen? Hierfür gibt es im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> den<br />
großen <strong>Diabetes</strong>-Kurs von Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl: Jeden Monat erklären wir langjährigen<br />
<strong>und</strong> neuen Lesern, die noch <strong>nicht</strong> auf eine so lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum<br />
es sich bei <strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte <strong>und</strong> wie man<br />
Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.<br />
Foto: fotolia<br />
38<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Medizin<br />
Viele Menschen, die <strong>Diabetes</strong> haben, fürchten Folgeerkrankungen,<br />
vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neue<br />
Therapiekonzepte sind willkommen – eines von Ihnen setzt<br />
an der Niere an! Wir beschreiben ein einzigartiges Wirkprinzip:<br />
die Hemmung des Eiweißes „SGLT 2“.<br />
Etwa 75 Prozent der ungefähr<br />
8 Mio. diagnostizierten Diabetiker<br />
in Deutschland haben ein Risiko,<br />
diabetesspezifische Schäden an<br />
den großen <strong>und</strong> kleinen Gefäßen<br />
(Mikro- <strong>und</strong> Makroangiopathie)<br />
zu bekommen; Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
sind die häufigsten<br />
Folgen des <strong>Diabetes</strong>. Demnach<br />
sollte man gerade beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
darauf achten, dass der <strong>Diabetes</strong><br />
gut eingestellt ist.<br />
Bisher unbefriedigend<br />
Die bisherige medikamentöse Behandlung<br />
des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zeigt<br />
<strong>nicht</strong> immer befriedigende Ergebnisse;<br />
neue Therapiekonzepte<br />
sind willkommen – vor allem solche,<br />
die die vielen verschiedenen<br />
Erkrankungen (Multimorbidität)<br />
der immer älteren Patienten berücksichtigen.<br />
Nach den Daten der Studie DIG<br />
(<strong>Diabetes</strong> in Germany) über 4 Jahre<br />
hat sich die Blutzuckereinstellung<br />
der Patienten mit <strong>Diabetes</strong><br />
in Deutschland trotz der Behandlungsprogramme<br />
für chronisch<br />
Kranke (DMPs) <strong>nicht</strong> wesentlich<br />
gebessert. Deshalb sind gerade<br />
neue Therapiekonzepte gefragt,<br />
die <strong>nicht</strong> zu einer Gewichtszunahme<br />
<strong>und</strong> <strong>nicht</strong> zu mehr Unterzuckerungen<br />
führen <strong>und</strong> längerfristig eine<br />
Verbesserung der Stoffwechselsituation<br />
ermöglichen!<br />
Fokus auf die Niere<br />
In dem Zusammenhang ist der<br />
Fokus des Interesses in den letzten<br />
Jahren auf die Niere gefallen –<br />
die Nieren tragen nämlich bei Diabetikern<br />
wesentlich dazu bei, dass<br />
aufgenommene Energie im Körper<br />
bleibt – mit der Folge einer Gewichtszunahme.<br />
Studien der letzten<br />
Jahre zeigen die große Rolle der<br />
Nieren bei der Glukoseproduktion<br />
<strong>und</strong> ihrer aktiven Beteiligung am<br />
Übergewicht! Die Nieren spielen<br />
auch eine wichtige Rolle im Glukosehaushalt<br />
<strong>und</strong> dessen Stabilisierung.<br />
Man weiß:<br />
1. Die Nieren produzieren selbst<br />
Glukose – vor allem in der<br />
Nierenrinde (Glukoneogenese,<br />
Zuckerneubildung).<br />
2. Die Niere verwertet selbst<br />
auch Glukose – speziell im<br />
Nierenmark.<br />
3. Die Niere filtert Glukose über<br />
die Nierenglomeruli <strong>und</strong> rückresorbiert<br />
sie in den Nierentubuli,<br />
nimmt sie also dort wieder<br />
auf.<br />
Die Glukose-Lieferanten<br />
Prävalenz * des <strong>Diabetes</strong><br />
40 – 49 Jahre < 5 %<br />
50 – 59 Jahre Jeder Elfte!<br />
60 – 69 Jahre Jeder <strong>Sie</strong>bte!<br />
> 70 Jahre Jeder Fünfte!<br />
* Anzahl der Erkrankten Stand: 31.12.2007<br />
Die Leber ist somit <strong>nicht</strong> der alleinige<br />
Glukoselieferant zur Aufrechterhaltung<br />
des Blutzuckers<br />
– die Niere liefert im Nüchternzustand<br />
etwa 25 Prozent des Blutzuckers<br />
durch echte Neubildung<br />
(Glukoneogenese). Leber <strong>und</strong> Niere<br />
haben im Nüchternzustand etwa<br />
den gleichen Anteil an der<br />
durch Neubildung entstandenen<br />
Blutglukose. Nach dem Essen<br />
(postprandial) sinkt der Anteil der<br />
Leber um 82 Prozent; die Nieren<br />
verdoppeln ihren Anteil dann <strong>und</strong><br />
sind für 60 Prozent der eigenproduzierten<br />
Glukose verantwortlich.<br />
Die Niere ist auch verantwortlich<br />
für die Aufrechterhaltung einer<br />
gleichmäßigen Blutzuckerkonzentration<br />
– durch regelmäßige Filtration<br />
<strong>und</strong> Rückresorption von Glukose<br />
aus dem Filtrat (glomeruläre<br />
Filtration).<br />
Jeder ges<strong>und</strong>e Mensch produziert<br />
im Schnitt etwa 180 bis 200 Liter<br />
Primärharn pro 24 St<strong>und</strong>en in den<br />
Nieren; 1 bis 2 Liter werden pro Tag<br />
schließlich über den Urin ausgeschieden.<br />
Im Primärharn sind etwa<br />
180 g Glukose (Traubenzucker) enthalten;<br />
90 Prozent davon werden in<br />
den Blutkreislauf zurückgewonnen<br />
– durch ein Eiweiß: den Natrium-<br />
Glukose-Transporter 2 (SGLT-2).<br />
Die restlichen 10 Prozent des bereits<br />
filtrierten Zuckers werden vom<br />
Eiweiß SGLT-1 rückresorbiert (siehe<br />
Grafik nächste Seite).<br />
»»<br />
Die bisherige medikamentöse<br />
<strong>Diabetes</strong>behandlung zeigt keine<br />
befriedigenden Ergebnisse.<br />
Viele Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
haben chronischen Überzucker.<br />
Trotzdem wird interessanterweise<br />
<strong>und</strong> fatalerweise SGLT-2 sogar verstärkt<br />
gebildet! Das führt sogar zu<br />
einer noch stärkeren Zuckerwiederaufnahme<br />
(-rückresorption) <strong>und</strong><br />
treibt den bereits erhöhten Blutzucker<br />
nochmals in die Höhe!<br />
SGLT-2-Hemmer sind neue Medikamente,<br />
die die Rückresorption<br />
des bereits in der Niere für die Ausscheidung<br />
über den Urin vorgese-<br />
▸<br />
Illustration: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
39
Medizin<br />
Glukosehaushalt: Die Nieren spielen eine wichtige Rolle!<br />
Zuckeraufnahme<br />
über die Nahrung<br />
≈ 180 g/Tag<br />
Ausscheidung<br />
<strong>und</strong> Wiederaufnahme<br />
≈ 180 g/Tag<br />
Produktion durch<br />
Zuckerneubildung<br />
<strong>und</strong> Abbau von Zuckerreserven<br />
≈ 70 g/Tag,<br />
20 % werden in der<br />
Niere produziert<br />
henen Zuckers reduzieren, so dass<br />
dieser Zucker doch über den Urin<br />
ausgeschieden wird. Dadurch sinken<br />
Blutzuckerkonzentration <strong>und</strong><br />
Gewicht.<br />
Die Hemmung der Rückresorption<br />
von Zucker in den Nieren ist als<br />
Therapieansatz <strong>nicht</strong> neu: Mitte<br />
»»<br />
Viele Typ-2-Diabetiker scheiden<br />
vermehrt Zucker mit dem Urin aus.<br />
Neue Wirkstoffe verstärken dies.<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde Phlorizin<br />
eingesetzt – ein Mittel aus der<br />
Baumrinde des Apfelbaumes. Behandelt<br />
wurden Fieber <strong>und</strong> Infektionskrankheiten,<br />
insbesondere<br />
Malaria. Der Forscher Joseph von<br />
Mering konnte im Jahr 1886 erstmals<br />
zeigen, dass die Substanz<br />
auch die Ausscheidung von Zucker<br />
im Urin verursacht.<br />
Die Substanz hat in ihrer Urform<br />
leider die Unart, dass sie zusätzlich<br />
zu Durchfall führt: Denn neben<br />
dem SGLT-2 hemmt das Mittel<br />
auch den Transporter SGLT-1<br />
in Niere <strong>und</strong> Darm – wodurch<br />
Durchfall ausgelöst wird. SGLT-2<br />
verursacht auch im Dünndarm die<br />
Rückresorption von Zucker.<br />
Zuckerverbrauch<br />
≈ 250 g/Tag<br />
Dapagliflozin, ein spezifischer<br />
SGLT-2-Hemmer, wurde aus dem<br />
ursprünglichen Phlorizin-Molekül<br />
entwickelt, wobei die Hälfte<br />
der Substanz bereits nach 17 St<strong>und</strong>en<br />
wieder aus dem Körper verschw<strong>und</strong>en<br />
ist. Nach Studien<br />
wird das HbA 1c im Mittel um etwa<br />
0,7 Prozent gesenkt, angeblich<br />
sinkt auch der Blutdruck et<strong>was</strong>.<br />
Täglicher Energieverlust<br />
Nierenkörperchen (Glomerulus): Die Niere<br />
sorgt auch für gleichmäßige Blutzuckerwerte<br />
durch Ausscheiden von Glukose<br />
<strong>und</strong> Wiederaufnahme aus dem Filtrat.<br />
Foto: Agentur Focus / spl Fotos: fotolia<br />
Und in einer aktuellen Studie über<br />
3 Monate mit Typ-2-Diabetikern<br />
kam es zu einer mäßigen Ausscheidung<br />
von Zucker im Urin<br />
zwischen 52 <strong>und</strong> 85 g/Tag, <strong>was</strong> einem<br />
täglichen Energieverlust von<br />
etwa 300 kcal entspricht. Die Patienten<br />
nahmen in den 3 Monaten<br />
der Studie zwischen 1,3 <strong>und</strong> 2 kg<br />
an Gewicht ab.<br />
Test auch mit Insulin<br />
Die neue Substanz wurde auch bei<br />
Patienten getestet, die bereits mit<br />
Insulin behandelt werden: Auch<br />
in dieser Gruppe sank der HbA 1c -<br />
Wert im Mittel um 0,7 Prozent, die<br />
Patienten nahmen deutlich an Gewicht<br />
ab. Nach den Studien werden<br />
sowohl die Nüchtern- als auch<br />
die Blutzuckerwerte nach dem Essen<br />
verbessert.<br />
Die SGLT-2-Hemmer beeinflussen<br />
<strong>nicht</strong> die normale eigene Zuckerproduktion<br />
(Leber, Niere) – sie entfalten<br />
ihren Effekt unabhängig von<br />
der Insulinsekretion <strong>und</strong> -wirkung.<br />
Teils Entzündungen<br />
<strong>Sie</strong> senken also insulinunabhängig<br />
die Blutzuckerkonzentration, haben<br />
allerdings in den Studien auch<br />
zu einer höheren Rate an Harnwegsinfekten<br />
bzw. Scheidenentzündungen<br />
geführt, <strong>was</strong> vor allem<br />
bei der Langzeittherapie berücksichtigt<br />
werden muss. Infektionen<br />
im Genitalbereich kommen unter<br />
Dapagliflozin in 4,8 Prozent, unter<br />
Placebo (Scheinmedikament)<br />
in 0,9 Prozent vor. Harnwegsinfekte<br />
treten unter Dapagliflozin<br />
bei 4,3 Prozent, unter Placebo bei<br />
3,7 Prozent auf.<br />
Vielversprechend<br />
Die meisten Typ-2-Diabetiker<br />
scheiden ohnehin vermehrt Zucker<br />
im Urin aus; dies wird durch<br />
die Behandlung mit einem SGLT-<br />
2-Hemmer noch verstärkt – also<br />
muss insbesondere bei der Langzeitbehandlung<br />
beobachtet werden,<br />
ob es zu gehäuften bakteriellen<br />
oder Pilzinfektionen kommt.<br />
40<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Medizin<br />
»»<br />
SGLT-2-Hemmer sind vielversprechend<br />
aufgr<strong>und</strong> ihres einzigartigen<br />
Wirkprinzips.<br />
Liebe deine Füße!<br />
Langzeitdaten gibt es bisher <strong>nicht</strong><br />
für SGLT-2-Hemmer. Aufgr<strong>und</strong> ihres<br />
einzigartigen Wirkprinzips haben<br />
sie jedoch das Potential, eine<br />
vielversprechende Therapie in Tablettenform<br />
zur Behandlung von<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zu werden. Insbesondere<br />
die insulinunabhängige<br />
Blutzuckersenkung ist sinnvoll sowie<br />
die Möglichkeit einer Kombination<br />
mit allen anderen bereits für<br />
die <strong>Diabetes</strong>behandlung verfügbaren<br />
Tabletten <strong>und</strong> mit Insulin. Und:<br />
Vorteil Gewichtsabnahme<br />
Es kommt eher zu einer Gewichtsabnahme<br />
als zur Gewichtszunahme<br />
– das ist gerade bei Typ-2-Diabetikern<br />
unheimlich wichtig! Ob<br />
dieses neue Wirkprinzip irgendwann<br />
bei Typ-1-Diabetikern eingesetzt<br />
werden wird, z. B. zur Senkung<br />
der Blutzuckerspitzen nach<br />
dem Essen, bleibt abzuwarten.<br />
Studien sind offenbar geplant.<br />
Abschließend bleibt zu vermerken,<br />
dass die neuen SGLT-2-Hemmer<br />
<strong>nicht</strong> primär zur Gewichtsreduktion,<br />
sondern zur Behandlung eines<br />
<strong>Diabetes</strong> eingesetzt werden. Basismaßnahmen<br />
wie regelmäßige Bewegung<br />
<strong>und</strong> „vernünftige Ernährung“<br />
bleiben die Eckpfeiler einer<br />
<strong>Diabetes</strong>therapie beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong>!<br />
◼<br />
Auch bei Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong>?<br />
Studien sind wohl<br />
geplant dahingehend,<br />
ob SGLT-<br />
2-Hemmer auch<br />
bei Menschen mit<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
eingesetzt werden<br />
können.<br />
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Medizin<br />
Sprechst<strong>und</strong>e<br />
Widersprüchliche Bef<strong>und</strong>e:<br />
Stimmt die Diagnose Neuropathie?<br />
Haben <strong>Sie</strong> Fragen<br />
r<strong>und</strong> um den <strong>Diabetes</strong>?<br />
per E-Mail an:<br />
brpetzoldt@t-online.de<br />
Oder <strong>Sie</strong> schreiben an:<br />
„Sprechst<strong>und</strong>e“<br />
Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />
Schubertstraße 6<br />
32545 Bad Oeynhausen<br />
Alternative zu Metformin?<br />
Orientieren auch am Langzeitwert!<br />
Ich bin 70 Jahre (Größe<br />
1,59 m, Gewicht 68,5 kg) <strong>und</strong><br />
habe seit 4 Jahren einen <strong>Diabetes</strong><br />
Typ 2. Nun bekomme ich morgens<br />
1 Tablette Metformin 1 000. Ist bei<br />
Nüchternblutzuckerwerten von<br />
116 – 144 – 170 mg/dl (6,4 – 8,0 –<br />
9,4 mmol/l) Metformin zu empfehlen?<br />
Gibt es eine Tabletten-Alternative?<br />
Prof. Petzoldt: Stellen <strong>Sie</strong><br />
für alle Zukunft eine geeignete<br />
Ernährungsweise sicher – <strong>und</strong><br />
peilen <strong>Sie</strong> damit eine langsame Gewichtsnormalisierung<br />
an (Ziel: unter<br />
65 kg). Das ist meine erste Empfehlung.<br />
Dazu schlage ich Ihnen<br />
zweitens vor, mit Ihrem Arzt über<br />
die Metformin-Einnahme am späten<br />
Abend zu sprechen; die Wirkung<br />
auf die Nüchternwerte (Ideal-Ziel:<br />
unter 100 mg/dl bzw. unter<br />
5,6 mmol/l) ist dann häufig größer<br />
<strong>und</strong> auch der HbA 1c -Wert könnte<br />
sich bessern. Orientieren <strong>Sie</strong> sich also<br />
auch am HbA 1c -Wert. Wenn diese<br />
Medikamentenverteilung trotz<br />
einer beginnenden Gewichtsabnahme<br />
innerhalb von 3 bis 6 Monaten<br />
wenig oder <strong>nicht</strong>s bringt, dann<br />
denken <strong>Sie</strong> mit Ihrem Diabetologen<br />
an eine andere Tablettensorte <strong>und</strong><br />
auch an die Kombination von unterschiedlich<br />
wirkenden Tabletten.<br />
Mein Steckbrief in Kürze:<br />
Dieses Jahr werde ich 80;<br />
mein linker Unterarm ist amputiert;<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong>; kein Insulin,<br />
sondern Tabletten; Blutzuckerlangzeitwert<br />
HbA 1c bei 5,1 Prozent;<br />
Blutdruck vor kurzem noch<br />
140/80, jetzt 164/78 mmHg; ich<br />
wiege 66 kg bei 169 cm Größe;<br />
Cholesterin 178 mg/dl; Krea tinin<br />
1,01 mg/dl; Nichtraucher. Mein<br />
Zucker ist also insoweit in Ordnung,<br />
aber die Polyneuropathie<br />
(mit einem Stimmgabel-Testergebnis<br />
von 8/8) macht mir Sorgen; ich<br />
habe das Gefühl, dass sie von den<br />
Füßen in die Beine aufsteigt.<br />
Ich habe einen ziemlich unsicheren<br />
Gang <strong>und</strong> eine Schwäche in<br />
Schlechte Werte<br />
<strong>und</strong> erhöhtes Gewicht:<br />
Versuchen<br />
<strong>Sie</strong> zuerst, mit<br />
einer ges<strong>und</strong>en<br />
Ernährung et<strong>was</strong><br />
Gewicht abzubauen.<br />
Erst im zweiten<br />
Schritt sollten<br />
<strong>Sie</strong> die medikamentöse<br />
Therapie<br />
ändern.<br />
Foto: fotolia<br />
Wenn der Stimmgabel-Test ein Ergebnis<br />
von 8/8 ergibt, sollte die Diagnose Neuropathie<br />
überprüft werden.<br />
den Oberschenkeln, aber auch<br />
Arthrose in vielen Gelenken. Meine<br />
Fragen: 1. Kann die Neuropathie<br />
auch an anderen Körperteilen<br />
auftreten, wozu kann das letzten<br />
Endes führen? 2. Gibt es neben<br />
Tabletten <strong>und</strong> Infusionen, die mir<br />
<strong>nicht</strong> richtig geholfen haben, weitere<br />
Behandlungsmöglichkeiten?<br />
Prof. Petzoldt: Zunächst<br />
muss ich Ihre Selbstdiagnose<br />
„Neuropathie“ in Frage stellen.<br />
Denn mit „8/8“ wäre das Ergebnis<br />
der Stimmgabelprüfung völlig normal;<br />
<strong>und</strong> auch Ihre Beschwerdeschilderung<br />
passt <strong>nicht</strong> so recht zu<br />
der häufig ja beidseitig auftretenden<br />
Neuropathie an den Füßen.<br />
Wegen dieser Unsicherheiten <strong>und</strong><br />
weil es ja auch sehr vielfältige anderswirkende<br />
Neuropathie-Formen<br />
gibt, rate ich Ihnen sehr zu einer<br />
fachneurologischen Abklärung<br />
<strong>und</strong> Behandlung. Berichten <strong>Sie</strong><br />
dem Neurologen über die Art Ihrer<br />
Beschwerden; besprechen <strong>Sie</strong><br />
mit ihm nach der Untersuchung<br />
die möglichen unterschiedlichen<br />
Ursachen für Ihre Beschwerden<br />
<strong>und</strong> die dazu möglichen Behandlungsversuche.<br />
Auch bei einer gesicherten<br />
Neuropathie gibt es bisher<br />
nur Behandlungsversuche; ich<br />
wünsche Ihnen Erfolg damit.<br />
Foto: Schuppelius<br />
42<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Medizin<br />
Sprechst<strong>und</strong>e<br />
Gute Blutzuckerwerte, aber schlechter Langzeitwert:<br />
In günstigen Momenten gemessen<br />
Mein HbA 1c -Wert<br />
(Blutzuckerlangzeitwert)<br />
stieg in wenigen Wochen<br />
von ca. 7 auf ca. 9 Prozent,<br />
obwohl die von mir<br />
gemessenen Blutzuckerwerte<br />
vor den Mahlzeiten<br />
<strong>nicht</strong> über 150 mg/dl<br />
(8,3 mmol/l) liegen. Nach<br />
meinen Berechnungen<br />
müssten die Werte aber<br />
einem HbA 1c -Wert von<br />
ca. 7 Prozent entsprechen.<br />
Da passt doch et<strong>was</strong> <strong>nicht</strong><br />
zusammen. <strong>Was</strong> kann die<br />
Erklärung dafür sein?<br />
Prof. Petzoldt: Ich<br />
vermute Folgendes:<br />
Da <strong>Sie</strong> nach Ihrem<br />
kurzen Bericht Ihren Blutzucker<br />
wohl nur vor den<br />
Mahlzeiten, also nüchtern<br />
<strong>und</strong> damit in recht<br />
günstigen Blutzucker-<br />
Momenten bestimmen,<br />
sind Ihnen wahrscheinlich<br />
im Laufe eines jeden<br />
Tages über Wochen viele<br />
höhere Blutzuckerwerte<br />
entgangen – <strong>Sie</strong> konnten<br />
sie <strong>nicht</strong> sehen! Damit haben<br />
<strong>Sie</strong> wohl auch die allmähliche<br />
Verschlechterung<br />
Ihres <strong>Diabetes</strong> <strong>nicht</strong><br />
bemerkt; denn viele <strong>nicht</strong><br />
entdeckte höhere Blutzuckerwerte<br />
können auch<br />
Ihren HbA 1c -Wert so deutlich<br />
ansteigen lassen. Das<br />
deckte nun zum Glück die<br />
HbA 1c -Bestimmung auf.<br />
Zum Glück? Ja, <strong>und</strong> ich sage<br />
Ihnen, warum: Denn<br />
nun können <strong>Sie</strong> Maßnahmen<br />
dagegen ergreifen;<br />
<strong>Sie</strong> sollten mit Ihrem<br />
Hausarzt oder Ihrem Diabetologen,<br />
der <strong>Sie</strong>, Ihren<br />
<strong>Diabetes</strong>typ, Ihre Behandlung<br />
<strong>und</strong> überhaupt<br />
Ihre Situation viel genauer<br />
kennt, besprechen, <strong>was</strong><br />
<strong>Sie</strong> bei der Selbstkontrolle<br />
<strong>und</strong> der Behandlung<br />
verändern können. Denn<br />
dadurch kommen <strong>Sie</strong><br />
zu einer erfolgreicheren<br />
<strong>Diabetes</strong> einstellung mit<br />
besseren HbA 1c -Werten.<br />
Foto: Bayer Vital GmbH<br />
<strong>Sie</strong> sollten den Blutzucker <strong>nicht</strong> vorwiegend in „guten Blutzucker-Momenten“<br />
messen wie vor dem Essen!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
43
Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
Foto: panthermedia<br />
Ges<strong>und</strong>heitspolitisches Fairplay? 11 Thesen des DDB<br />
Die Top-Elf<br />
für den Wahl-Herbst 2013<br />
11 Thesen zum ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Kernbereich <strong>Diabetes</strong> hat der DDB für <strong>Sie</strong><br />
im Wahl-Herbst 2013 formuliert. So können<br />
<strong>Sie</strong> sich bei der B<strong>und</strong>estagswahl am<br />
22. September (<strong>und</strong> bei den Landtagswahlen<br />
am 14.9. in Bayern bzw. am 22.9.<br />
in Hessen) f<strong>und</strong>iert entscheiden.<br />
1. Hat sich die Versorgungssituation<br />
für Diabetiker in den vergangenen<br />
Jahren verschlechtert?<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong><br />
(DDB) stellt fest, dass so, wie evidenzbasierte<br />
Medizin in Deutschland<br />
aktuell gelebt <strong>und</strong> verwaltet<br />
wird, es für Diabetiker keine Vorteile<br />
bringt, sondern evident zu<br />
Nachteilen führt.<br />
Es ist Fakt, dass evidenzbasierte<br />
Medizin, die international ausgerichtet<br />
sein soll, in Deutschland<br />
zu ganz anderen Ergebnissen<br />
hinsichtlich der gleichen Medikamente<br />
kommt. Wir fordern<br />
die Eta blierung einer evidenzbasierten<br />
Medizin <strong>und</strong> dass der<br />
Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> ausreichend<br />
an allen Prozessen beteiligt<br />
wird.<br />
2. <strong>Was</strong> muss sich ändern, damit<br />
Diabetiker die notwendige medizinische<br />
Versorgung erhalten?<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong><br />
stellt fest, dass die medizinische<br />
Versorgung unbedingt verbessert<br />
werden muss. Sparzwänge im Bereich<br />
der Ges<strong>und</strong>heitspolitik dürfen<br />
<strong>nicht</strong> dazu führen, dass chronisch<br />
kranke Menschen wie Diabetiker<br />
erst einen langwierigen<br />
Rechtsstreit führen müssen, um<br />
die notwendige Versorgung <strong>und</strong><br />
Therapie zu erhalten. Folgeerkrankungen<br />
dürfen <strong>nicht</strong> billigend in<br />
Kauf genommen werden.<br />
3. Wird die Lebensqualität der Patienten<br />
bei der Nutzenbewertung<br />
<strong>und</strong> Vergleichstherapie von Medikamenten<br />
ausreichend berücksichtigt?<br />
Der DDB stellt Deutschland in<br />
der politischen Debatte um Zusatznutzen<br />
<strong>und</strong> Anerkennung<br />
von modernen, die <strong>Diabetes</strong>therapie<br />
fördernden Arzneimitteln<br />
im internationalen Vergleich<br />
ein schlechtes Zeugnis aus <strong>und</strong><br />
fordert einen schnellen ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Richtungswechsel<br />
der B<strong>und</strong>esregierung sowie<br />
44<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses<br />
(G-BA) bei der Nutzenbewertung<br />
beziehungsweise<br />
Vergleichstherapie von Medikamenten.<br />
Bei der Bewertung eines<br />
Zusatznutzens muss verstärkt die<br />
Lebensqualität der chronisch erkrankten<br />
Menschen berücksichtigt<br />
werden. Es darf <strong>nicht</strong> sein,<br />
dass nur auf die Gesichtspunkte<br />
Erkrankung (Morbidität) <strong>und</strong><br />
Sterblichkeit (Mortalität) abgestellt<br />
wird. Dem DDB läuft die<br />
jetzige Praxis der Vergleichstherapie-Festsetzung<br />
zuwider, da<br />
vorzugsweise Medikationen aus<br />
dem generischen Bereich als Vergleichstherapie<br />
dienen <strong>und</strong> dadurch<br />
den Patienten in Deutschland<br />
die Abkopplung von neuen<br />
Erzeugnissen droht.<br />
4. Sind Diabetiker in alle Teilbereiche<br />
der Gesellschaft voll integriert?<br />
Nein! Durch die derzeitige Sparpolitik<br />
ist die soziale Teilhabe von<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in Gefahr.<br />
Wir setzen uns aus Tradition <strong>und</strong><br />
innerer Überzeugung für die Menschen<br />
ein <strong>und</strong> sind überzeugt davon,<br />
dass soziale Teilhabe <strong>und</strong> Inklusion<br />
nur über eine verbesserte<br />
Berücksichtigung im Verfahren gesichert<br />
werden kann.<br />
Der DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzende Dieter<br />
Möhler hat 11 ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Top-Themen auf den Punkt gebracht.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Um zu verhindern, dass Diabetiker<br />
zum Opfer werden, wenn es um für<br />
Ges<strong>und</strong>e selbstverständliche soziale<br />
Ansprüche geht, muss die Politik<br />
unter anderem:<br />
––<br />
mehr Innovationen zulassen,<br />
––<br />
das Thema <strong>Diabetes</strong> in den<br />
»»<br />
Die Wahljahre 2013 <strong>und</strong><br />
2014 bieten dem DDB Steilvorlagen,<br />
um der Politik einen<br />
Denkzettel zu verpassen.<br />
Mittelpunkt der Gesellschaft<br />
stellen,<br />
––<br />
landläufige Meinungen korrigieren:<br />
Diabetiker hätten an ihrer<br />
Krankheit selbst schuld <strong>und</strong><br />
seien per se dick, faul <strong>und</strong> gefräßig,<br />
––<br />
den Behinderungsausgleich<br />
herbeiführen über eine Annäherung<br />
an normoglykämische<br />
Werte,<br />
––<br />
Inklusion <strong>und</strong> Behinderungsausgleich<br />
<strong>nicht</strong> nur predigen,<br />
sondern sie faktisch herstellen<br />
<strong>und</strong> sie in der Verwaltung auch<br />
selbst in ihren Entscheidungen<br />
leben.<br />
5. Haben Diabetiker den Rechtsanspruch,<br />
der ihnen zusteht?<br />
Der DDB fordert, den Paragraphen<br />
33 im Sozialgesetzbuch<br />
(SGB V) stärker in den gesellschaftspolitischen<br />
Fokus zu rücken,<br />
der klar regelt, dass Versicherte<br />
„einen Anspruch auf Versorgung<br />
mit Hilfsmitteln haben,<br />
die im Einzelfall erforderlich sind,<br />
um den Erfolg der Krankenbehandlung<br />
zu sichern, einer drohenden<br />
Behinderung vorzubeugen<br />
oder eine Behinderung auszugleichen“.<br />
Der DDB fordert die Politik zudem<br />
auf, Betroffene <strong>und</strong> Angehörige<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich dabei zu unterstützen,<br />
rechtliche Komplikationen<br />
zu durchschauen, eigene<br />
Patientenrechte durchzusetzen<br />
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<strong>und</strong> Betroffene aktiv zu unterstützen<br />
bei der Hilfe <strong>und</strong> Beratung in<br />
Widerspruchsverfahren, bei Diskriminierung<br />
am Arbeitsplatz, bei<br />
Problemen im Schwerbehindertenrecht,<br />
in Versicherungsfragen<br />
oder bei Leistungen der Krankenversicherungen.<br />
6. Ist die Ges<strong>und</strong>heitspolitik zur<br />
Früherkennung des <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />
zur Vermeidung von Folgeerkrankungen<br />
ausreichend?<br />
Nein! Weil die ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Praxis häufig anders aussieht,<br />
spricht sich der Deutsche Diabetiker<br />
B<strong>und</strong> für die Einrichtung eines<br />
Früherkennungs-Systems aus.<br />
Der DDB ist davon überzeugt, dass<br />
angehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Schäden an Nieren <strong>und</strong><br />
Augen sowie gefährliche Durchblutungsstörungen<br />
in den Füßen<br />
<strong>und</strong> Beinen bei einer frühzeitigen<br />
Behandlung zu einem hohen Prozentsatz<br />
vermieden werden könnten.<br />
7. Sind Betroffene, Angehörige<br />
<strong>und</strong> Ärzte ausreichend geschult?<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong><br />
spricht sich für eine Schulung von<br />
Betroffenen unmittelbar nach der<br />
Manifestation aus. Der DDB fordert<br />
darüber hinaus eine regelmäßige<br />
Weiterschulung (mindestens<br />
alle zwei Jahre) sowie die lückenlose<br />
Dokumentation der Behandlungsziele<br />
<strong>und</strong> -ergebnisse im „Ges<strong>und</strong>heits-Pass<br />
<strong>Diabetes</strong>“. Eigenes<br />
Engagement, den <strong>Diabetes</strong> zu lernen<br />
<strong>und</strong> zu beherrschen, muss gefördert<br />
werden.<br />
8. Gibt es einen überparteilichen<br />
Konsens zur ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Vorgehensweise im Fachbereich<br />
<strong>Diabetes</strong>?<br />
Es herrscht nach wie vor politische<br />
Uneinigkeit darüber, wie zum Beispiel<br />
bei der medizinischen Versorgung<br />
verfahren werden soll.<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong><br />
fordert beim Thema <strong>Diabetes</strong> auf<br />
Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene politische<br />
Einigkeit! Die medizinische<br />
Versorgung <strong>und</strong>/oder Betreuung<br />
von r<strong>und</strong> sechs Millionen betroffenen<br />
Menschen in Deutschland<br />
darf <strong>nicht</strong> davon abhängen, ob<br />
sich die künftigen Kommunal-,<br />
Landes- oder B<strong>und</strong>esregierungen<br />
gerne in schwarz <strong>und</strong> gelb,<br />
rot <strong>und</strong> grün oder anderen Farbkombinationen<br />
schmücken. Der<br />
Bereich Prävention muss zudem<br />
dringend gestärkt werden, <strong>und</strong> es<br />
muss möglichst früh mit der Vorsorge<br />
begonnen werden. Auf diese<br />
Weise ist es eventuell realisierbar,<br />
bei Typ-2-Diabetikern Medikamente<br />
zu vermeiden.<br />
Die Wahljahre 2013 <strong>und</strong> 2014 bieten<br />
dem DDB Steilvorlagen, um<br />
der Politik auf B<strong>und</strong>es-, Landes<strong>und</strong><br />
Kommunalebene einen Denkzettel<br />
zu verpassen – davon werden<br />
wir Gebrauch machen.<br />
9. Herrscht länderübergreifende<br />
Einigkeit über die ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Vorgehensweise im Fachbereich<br />
<strong>Diabetes</strong>?<br />
Nein. Der DDB kritisiert den „föderalistischen<br />
Flickerlteppich“ in<br />
Deutschland scharf <strong>und</strong> fordert rasche<br />
Einigkeit: Die Versorgungssituation<br />
für Diabetiker in den jeweiligen<br />
B<strong>und</strong>esländern hat sich<br />
in den vergangenen Jahren ebenfalls<br />
<strong>nicht</strong> verbessert. Im Gegenteil:<br />
Die Situation ist unbefriedigend<br />
<strong>und</strong> unübersichtlich, zudem<br />
orientiert sich die <strong>Diabetes</strong>versorgung<br />
an Landesgrenzen. Dass<br />
die Qualität ein deutliches Gefälle<br />
aufweist <strong>und</strong> teils sehr unterschiedlich<br />
ist, darf <strong>nicht</strong> mehr die<br />
Regel sein.<br />
Wir fordern die Politik auf, die<br />
Versorgung von Diabetikern zur<br />
„Chefsache“ zu machen.<br />
10. Wie informiert über die chronische<br />
Stoffwechselerkrankung<br />
<strong>Diabetes</strong> ist die Gesellschaft? Ist<br />
die externe <strong>und</strong> interne Kommunikation<br />
der Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik<br />
ausreichend?<br />
Die Informationspolitik der Politik<br />
hat sich in den vergangenen Jahren<br />
zweifelsfrei verbessert. Dies ist allerdings<br />
auch der b<strong>und</strong>esweit steigenden<br />
Zahlen an Neumanifestationen<br />
beim <strong>Diabetes</strong> geschuldet.<br />
Nach wie vor große Wissensdefizite<br />
innerhalb der Gesellschaft gibt<br />
es in der Unterscheidung des <strong>Diabetes</strong><br />
melitus in seine verschiedenen<br />
Bereiche, zum Beispiel in die<br />
Typen 1 <strong>und</strong> 2, die sich in ihrer<br />
Therapie in vielen Behandlungsbereichen<br />
gravierend unterscheiden.<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong><br />
appelliert deshalb an die Politik,<br />
dieses ges<strong>und</strong>heitspolitische Thema<br />
von großer Tragweite noch offensiver<br />
zu kommunizieren.<br />
11. Wie steht es um die Forderung<br />
nach einer Nationalen <strong>Diabetes</strong>-<br />
Strategie?<br />
Eine Nationale <strong>Diabetes</strong>-Strategie<br />
für Deutschland einzufordern,<br />
sehen wir als richtig an. Der DDB<br />
spricht sich hier für ein nationales<br />
<strong>Diabetes</strong>-Register aus, in dem relevante<br />
Daten dokumentiert werden<br />
können. Aufgabe des DDB im Hinblick<br />
auf ein „Stoppen“ des <strong>Diabetes</strong><br />
kann es nur sein, Forschungen<br />
zu unterstützen, die sich mit<br />
Heilungschancen dieser Krankheit<br />
beschäftigen. <strong>Was</strong> wir <strong>nicht</strong><br />
<strong>brauchen</strong>, ist die Einrichtung einer<br />
Fett- <strong>und</strong> Zuckersteuer gegen<br />
Übergewicht.<br />
Die so gewonnenen Abgaben verschwinden<br />
ohnehin in den allgemeinen<br />
Staatsausgaben. <strong>Was</strong> wir<br />
<strong>brauchen</strong>, ist die Lösung der gesamtgesellschaftlichen<br />
Aufgabe,<br />
die Menschen vom Kindesalter<br />
an zu motivieren, Essverhalten<br />
<strong>und</strong> Bewegung sinnvoll aufeinander<br />
abzustimmen. Es bedarf einer<br />
Umsetzung des Gedankens: „Der<br />
Vogel fliegt, der Fisch schwimmt,<br />
der Mensch läuft!“ amo ◼<br />
46<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
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ist Internist, Diabetologe <strong>und</strong> Ernährungsmediziner. Er ist Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München <strong>und</strong> leitet dort<br />
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30.0094
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Eine Knieverletzung mit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> ihre Folgen<br />
Kurz weggerutscht –<br />
Protokoll eines Radunfalls<br />
Eine Knieverletzung mit <strong>Diabetes</strong> – <strong>was</strong><br />
das bedeutet, weiß Angela Monecke.<br />
Über gute <strong>und</strong> schlechte Ärzte, den<br />
Kampf um Kostenübernahmen <strong>und</strong> die<br />
Erkenntnis, mit ganzheitlichen Therapien<br />
den richtigen Weg gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />
28. November 2012, der Unfallmorgen:<br />
Ich hebe meinen Kopf<br />
vom Asphalt. Vorsicht! Schon dieser<br />
Millimeter löst Brechreiz aus.<br />
Ich liege auf dem Radweg – im<br />
Dreck, in klammen Klamotten. Nur<br />
» » Ich will mir <strong>nicht</strong> vorstellen, <strong>was</strong><br />
passiert, wenn man mit <strong>Diabetes</strong><br />
nach einem Unfall bewusstlos ist.<br />
ein kurzer Moment, in dem ich auf<br />
nassem Laub mit dem Hinterrad<br />
wegrutschte – dabei verlor ich das<br />
Gleichgewicht. Ich flog über den<br />
Lenker <strong>und</strong> knallte auf den Boden.<br />
Dem Krachen <strong>und</strong> Knacken im linken<br />
Bein folgte ein heißer, stechender<br />
Schmerz im Knie. Ein neugieriger<br />
Halbkreis hat sich formiert,<br />
Passanten starren auf mich herab,<br />
fragen: Haben <strong>Sie</strong> schon versucht<br />
aufzustehen? Aufstehen?! Meine<br />
Hände zittern, kalter Schweiß klebt<br />
an der Stirn. Der Schock. Mein linkes<br />
Bein liegt merkwürdig verdreht<br />
da – bloß <strong>nicht</strong> hinsehen!<br />
Wissen <strong>Sie</strong>, dass ich<br />
<strong>Diabetes</strong> habe? Nein!<br />
„Sagen <strong>Sie</strong> dem Rettungsdienst<br />
unbedingt, dass ich <strong>Diabetes</strong> habe<br />
<strong>und</strong> eine Insulinpumpe trage“,<br />
flüstere ich. „Das ist sehr wichtig!“<br />
Minuten später hält ein Rettungswagen,<br />
behutsam hebt man mich<br />
auf die Trage. „Ich habe <strong>Diabetes</strong>,<br />
hat man Ihnen das ausgerichtet?“<br />
Nein. Ich lasse mir mein Blutzuckermessgerät<br />
aus der Handtasche<br />
geben: 110 mg/dl (6,1 mmol/l).<br />
Notaufnahme eines Berliner Krankenhauses:<br />
Meine <strong>Diabetes</strong>-Angaben<br />
wiederhole ich noch 5-mal,<br />
bei jeder Schwester <strong>und</strong> jedem<br />
Pfleger, die meinen Weg kreuzen.<br />
Schmerzmittel dämpfen meine<br />
Wahrnehmung. Die St<strong>und</strong>en ziehen<br />
sich hin, bis ein Unfall chirurg<br />
endlich mein Röntgenbild ins<br />
Licht hält <strong>und</strong> die Stirn runzelt. Ob<br />
er weiß, dass ich <strong>Diabetes</strong> habe?<br />
Nein. Ich fasse es <strong>nicht</strong>! Und <strong>was</strong><br />
passiert bitteschön mit einem <strong>Diabetes</strong>patienten<br />
im deutschen Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />
der bewusstlos<br />
ist? Ich will es mir <strong>nicht</strong> vorstellen.<br />
Schlimmste Knieverletzung<br />
Der Knochen-Doc tippt die Info<br />
„Typ-1-<strong>Diabetes</strong>“ in den Rechner<br />
<strong>und</strong> offenbart mir, <strong>was</strong> ich habe:<br />
eine Trümmerfraktur des Schienbeinkopfes<br />
(Tibiakopf) mit Gelenkbeteiligung.<br />
Anders formuliert:<br />
der Super-GAU unter den<br />
48<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Vieles ist<br />
kein Zuckerschlecken.<br />
Fragen <strong>Sie</strong> nach dem OP-Verlauf!<br />
Die Nebendiagnose <strong>Diabetes</strong> haben etwa 20<br />
bis 30 Prozent aller Krankenhauspatienten,<br />
so die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG).<br />
Wenn bei Ihnen eine Operation ansteht, sollten<br />
<strong>Sie</strong> Folgendes beachten:<br />
• Fragen <strong>Sie</strong> bei der Visite nach dem OP-<br />
Verlauf (lieber 1-mal mehr als weniger)!<br />
• Sollten <strong>Sie</strong> eine Insulinpumpe tragen, weisen<br />
<strong>Sie</strong> darauf hin, dass sie während des Eingriffs dranbleibt, um<br />
Entgleisungen zu vermeiden.<br />
• Sprechen <strong>Sie</strong> mit dem Operateur genau durch, wo am Körper <strong>Sie</strong> die<br />
Pumpe bei der Operation tragen können.<br />
• Sollten <strong>Sie</strong> im Nachgang keine Reha-Maßnahme bewilligt bekommen,<br />
legen <strong>Sie</strong> unbedingt Widerspruch ein!<br />
• Bleiben <strong>Sie</strong> hartnäckig <strong>und</strong> lassen <strong>Sie</strong> sich <strong>nicht</strong> abwimmeln –<br />
auch, wenn es vielleicht manchmal schwerfällt!<br />
Fotos: fotolia<br />
Knieverletzungen. Schienbeinkopfbrüche<br />
gelten trotz moderner<br />
Operationstechniken als überaus<br />
schmerzhaft, kompliziert <strong>und</strong><br />
langwierig. Mit einem guten Jahr<br />
müsste ich schon rechnen, bis das<br />
wieder <strong>was</strong> wird, erklärt er.<br />
Die nächsten beiden Wochen<br />
dämmere ich unter starker<br />
Schmerzmittelgabe – darunter<br />
auch Morphine – vor mich hin,<br />
darf außer auf die Toilette <strong>nicht</strong><br />
aus dem Krankenbett. Meine <strong>Diabetes</strong>-Einstellung<br />
bleibt mir überlassen.<br />
Ich messe meinen Blutzucker<br />
<strong>und</strong> wechsele bei Bedarf den<br />
Pumpenkatheter. Nach meinem<br />
Blutzuckerwert fragt man mich in<br />
14 Tagen exakt zweimal: am Ope-<br />
rationstag – vor <strong>und</strong> nach der OP.<br />
Eine Woche muss ich eine Gipsschiene<br />
tragen, bis die ausgeprägte<br />
Schwellung meines Knies abklingt<br />
<strong>und</strong> man mich operieren kann.<br />
Vierstündige OP –<br />
Pumpe bleibt dran<br />
Der Eingriff ist am 5. Dezember<br />
um 8 Uhr morgens. Die Operation<br />
dauert etwa 4 St<strong>und</strong>en. Neben<br />
einer r<strong>und</strong> 20 Zentimeter langen<br />
Winkelplatte <strong>und</strong> 8 Schrauben,<br />
die als Material eingebaut werden,<br />
nehmen die Chirurgen eine Spongiosaplastik<br />
vor: Aus dem Beckenkamm<br />
wird Knochengewebe entnommen,<br />
mit dem man die Kno-<br />
▸<br />
Petra hat <strong>Diabetes</strong> – <strong>und</strong> dazu die<br />
richtige Einstellung gef<strong>und</strong>en.<br />
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chendefekte am Knie auffüllt. Im<br />
Vorfeld hatte ich den Ärzten bei<br />
jeder Visite gesagt, dass sie meine<br />
Insulinpumpe bei der Operation<br />
unbedingt dranlassen sollen, um<br />
Blutzucker entgleisungen zu vermeiden.<br />
Für die OP lege ich den<br />
Katheter seitlich am Oberkörper<br />
an, damit die Chirurgen alles steril<br />
halten können. Morgens starte<br />
ich mit einem Wert von 180 mg/dl<br />
(10 mmol/l), den ich <strong>nicht</strong> nach unten<br />
korrigiere. Als ich wach werde,<br />
ist mein Blutzucker noch auf diesem<br />
Level. Meine W<strong>und</strong>heilung<br />
verläuft gut, eine Woche später verlasse<br />
ich das Krankenhaus.<br />
Zeit der Entschleunigung...<br />
Es beginnt die Zeit der unfreiwilligen<br />
Entschleunigung – oder besser:<br />
der Immobilität. Ich trage eine<br />
Orthese, die mein operiertes Bein<br />
»»<br />
Die ambulante Nachbehandlung<br />
war eine einzige Katastrophe.<br />
stabilisiert. 8 Wochen darf ich es<br />
gar <strong>nicht</strong> bzw. kaum belasten. Anfangs<br />
kann ich vor Schmerz kaum<br />
sitzen oder schlafen, weder allein<br />
duschen noch Treppen steigen.<br />
Später, als ich wieder vor die Tür<br />
gehe, schleppe ich mich mit Gehstützen<br />
vorwärts. Selbst Rolltreppen<br />
sind mir zu schnell, alte Leute<br />
überholen mich mit dem Rollator.<br />
Kann ich jemals wieder normal<br />
laufen? Zweifel.<br />
Im Nachgang lässt sich sagen, dass<br />
die Chirurgen im Krankenhaus einen<br />
richtig guten Job gemacht haben:<br />
Mein OP-Ergebnis ist erste Liga.<br />
Eine einzige Katastrophe war<br />
allerdings die ambulante Nachbehandlung,<br />
die ich mit „Ärztehopping“<br />
von einer orthopädischen<br />
Bloß <strong>nicht</strong> danebentreten! Treppen erfordern<br />
viel Konzentration <strong>und</strong> Geduld,<br />
wenn man nur ein Bein belasten kann –<br />
besonders bei Nässe oder Glätte.<br />
Praxis zur nächsten verbrachte:<br />
Unfallchirurg 1 erkannte einen<br />
Bluterguss an der W<strong>und</strong>naht viel<br />
zu spät; beinahe hätte man das<br />
ganze Material wieder entfernen<br />
müssen – eine echte Bedrohung<br />
für mein Bein. Unfallchirurg 2 weigerte<br />
sich, Krankengymnastik-Rezepte<br />
<strong>und</strong> ein Attest für eine stationäre<br />
Reha auszustellen; eine<br />
Ablehnung hatte ich schon <strong>und</strong><br />
wollte Widerspruch einlegen. Unfallchirurg<br />
3 erklärte mir, dass ich<br />
beim Gehen immer Schmerzen<br />
haben werde <strong>und</strong> in ein paar Jahren<br />
sowieso ein künstliches Kniegelenk<br />
bräuchte.<br />
...<strong>und</strong> Ärztehopping!<br />
Straße überqueren? – Nicht schnell genug …!<br />
An vielen Ampeln ist es mit Gehstützen kaum zu schaffen, in den nur wenige<br />
Sek<strong>und</strong>en dauernden Grünphasen die Straße zu überqueren. Manchmal hat man<br />
sie erst betreten <strong>und</strong> die Ampel springt schon auf Rot.<br />
Foto: Joachim Scheffler<br />
Das reichte, ich hatte die Nase voll<br />
von Ärzten! Und setzte auf das, <strong>was</strong><br />
mir schon vor dem Unfall geholfen<br />
hatte: eine ganzheitliche Behandlung<br />
– mit Felden krais (verbessert<br />
die Beweglichkeit; die Methode<br />
muss man selbst zahlen) <strong>und</strong> Osteopathie<br />
(Behandlung von Span-<br />
50<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
nungen im Gewebe; Kostenübernahme<br />
bei der Kasse erfragen).<br />
Nebenbei organisierte ich Gutachten<br />
für eine Reha-Maßnahme,<br />
auch bei meinem Diabetologen.<br />
Nach über 4 Monaten des Kämpfens<br />
<strong>und</strong> Wartens dann die Bewilligung<br />
für die Reha-Klinik Hohenelse<br />
in Brandenburg, die sich auf<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong> spezialisiert<br />
hat. Volltreffer! Kompetente<br />
Orthopäden <strong>und</strong> fähige Physiotherapeuten,<br />
die auch auf alternative<br />
Methoden wie die osteopathische<br />
Behandlung oder die Akupunkt-<br />
Massage (Entstörung von Narben)<br />
setzen, bringen mein Knie voran;<br />
mein Dia betes wird u.a. mit einem<br />
kontinuierlichen Glukosemessgerät<br />
neu eingestellt.<br />
Diesem stationären Aufenthalt<br />
folgt gerade eine 6-monatige intensivierte<br />
Reha-Nachsorge (IRE-<br />
NA) in einem Berliner Ges<strong>und</strong>heitszentrum.<br />
Ich habe keine<br />
Schmerzen mehr, mein Gangbild<br />
ist fast normal, <strong>und</strong> es geht Schritt<br />
für Schritt weiter vorwärts. „Bei<br />
dem ganzen Material, das <strong>Sie</strong> im<br />
Bein haben, bewegen <strong>Sie</strong> sich erstaunlich<br />
gut!“ staunte der Arzt.<br />
Platte <strong>und</strong> Schrauben müssen sicher<br />
irgendwann wieder raus. Aber<br />
dafür ist jetzt auch noch Zeit …<br />
Angela Monecke ◼<br />
Foto: Joachim Scheffler<br />
Einfach<br />
genial.<br />
Jetzt 34 % kleiner!<br />
Die erste schlauchlose<br />
Insulin Patch-Pumpe –<br />
nun noch kleiner,<br />
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Das schlauchlose Insulin-<br />
Managementsystem mit nur 2 Teilen<br />
Kleiner, leichter <strong>und</strong> <strong>was</strong>serdichter Pod<br />
Intuitive <strong>und</strong> einfache Bedienung<br />
Automatisierte <strong>und</strong> nahezu schmerzfreie<br />
Einführung der Kanüle<br />
Integriertes Blutzuckermessgerät<br />
10043620-DE-de/V01 OmniPod ist eine eingetragene Marke der Insulet Corporation.<br />
Starke Schmerzmittel. Wochen voller<br />
schlafloser Nächte zehren an den Kräften<br />
– irgendwann ist der Spuk vorbei.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Foto: Joachim Scheffler<br />
Erste Radtour am letzten Reha-Tag –<br />
9 Monate nach dem Unfall. Es kostet<br />
schon Überwindung, wieder auf ein<br />
Fahrrad zu steigen. Doch es klappt!<br />
Foto: Mario Kohrt<br />
Service-Hotline: 0800 9776633<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.mylife-diabetescare.de<br />
Ypsomed GmbH<br />
Höchster Straße 70<br />
65835 Liederbach<br />
51
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Matthias Steiner <strong>und</strong> die Insulinpumpe<br />
„Ich bin glücklich, wenn die<br />
Werte wieder stabiler sind“<br />
Ende Juni war Matthias Steiner, Olympiasieger<br />
im Gewichtheben, zum Interview<br />
in der Redaktion des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />
Ein Thema war sein geplanter Umstieg<br />
auf eine Insulinpumpentherapie. Er erzählte<br />
von den Gründen …<br />
darauf angesprochen – aber da<br />
gab es auch die unterschiedlichsten<br />
Meinungen. Das ging sogar<br />
so weit, dass Leute mir gesagt haben:<br />
Ein Bekannter ist daran gestorben.<br />
Ob das stimmt,<br />
<strong>und</strong> immer erst mal kalkulieren<br />
muss: Jetzt greift das Basalinsulin,<br />
jetzt ist eigentlich ein blöder<br />
Zeitpunkt. Das stört mich total<br />
im Alltag.<br />
Wortspiele mit<br />
Matthias Steiner<br />
❶ ShutterLink ® -App<br />
starten (iPhone <strong>und</strong><br />
Android)<br />
❷ Ganze Seite mit der<br />
App fotografieren<br />
»»<br />
Ich habe herausgehört: Die,<br />
die umgestiegen sind, wollen nie<br />
wieder et<strong>was</strong> anderes machen.<br />
Fotos: Kirchheim<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> (DJ): <strong>Sie</strong> haben<br />
im Lauf Ihrer Karriere schon<br />
überlegt, mit einer Insulinpumpentherapie<br />
zu beginnen. <strong>Was</strong> waren<br />
damals die Überlegungen, mit einer<br />
Pumpentherapie zu liebäugeln?<br />
Matthias Steiner: Die Pumpe<br />
wurde mir fast vom ersten Tag an<br />
angeboten. Ein Kollege von meinem<br />
Vater, der eine Pumpe hatte,<br />
hat sofort gesagt: „Du musst eine<br />
Pumpe nehmen, das ist das Beste.“<br />
Aber ich war zu dieser Zeit gut<br />
eingestellt, das passte alles w<strong>und</strong>erbar.<br />
Nach dem Olympiasieg,<br />
als mein <strong>Diabetes</strong> bekannt wurde,<br />
haben mich vermehrt Leute<br />
wusste<br />
ich erst einmal <strong>nicht</strong>, aber vorstellen<br />
konnte ich mir das <strong>nicht</strong>.<br />
Mit der Zeit habe ich dann immer<br />
mehr herausgehört: Die, die umgestiegen<br />
sind, wollen nie wieder<br />
et<strong>was</strong> anderes machen. Und<br />
nun bin ich so weit, dass ich sage:<br />
Ja, auch ich. Jetzt habe ich die<br />
Zeit dazu <strong>und</strong> werde ich auch gezwungen,<br />
weil ich einfach merke,<br />
dass es mir mit der Pentherapie<br />
<strong>nicht</strong> mehr möglich ist, gute<br />
Blutzuckerwerte zu erzielen.<br />
DJ: <strong>Sie</strong> haben sich ja schon intensiv<br />
mit der Pumpentherapie befasst.<br />
Welche Vorteile erwarten<br />
<strong>Sie</strong>?<br />
Steiner: Ich erwarte mir erst mal,<br />
dass das Basalinsulin wegfällt.<br />
Denn das macht mir Schwierigkeiten<br />
insofern, als ich jedesmal<br />
zu einem anderen Zeitpunkt<br />
Sport mache oder mich bewege<br />
Ich erwarte also den<br />
großen Vorteil, dass der Alltag<br />
<strong>nicht</strong> ganz so geregelt sein muss.<br />
Ich versuche schon, regelmäßig<br />
zu den gleichen Zeiten zu essen.<br />
Aber ich bewege mich momentan<br />
in einer Branche, in der<br />
man so flexibel sein muss, dass<br />
ich es mit Pen <strong>nicht</strong> mehr hinkriege.<br />
<strong>Was</strong> weiters dazukommt:<br />
Wenn man einen Anzug anhat,<br />
das Hemd jedesmal hochziehen,<br />
spritzen, bleibt ein Blutfleck usw.<br />
– das sind so die Kleinigkeiten,<br />
die stören im Alltag. Im Sport hat<br />
man nur die Sportklamotten an,<br />
da zieht man das T-Shirt schnell<br />
hoch – aber bei weißen Hemden,<br />
das ist dann schon ungünstig.<br />
Auch bei Veranstaltungen, wo<br />
das Essen sehr ausgedehnt ist, ist<br />
es blöd, wenn man mit Pen arbeiten<br />
muss, weil man nie weiß, wie<br />
lange der Abend geht. Da erhoffe<br />
ich mir von der Pumpe schon eine<br />
Riesenbesserung.<br />
52<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
DJ: Wann steht der Wechsel an?<br />
Steiner: Die Daten, um die Kostenübernahme<br />
für die Pumpentherapie<br />
zu beantragen, werden<br />
jetzt bei der Krankenkasse eingereicht.<br />
Ich wollte eigentlich schon<br />
im Mai anfangen, aber die Dokumentation<br />
hat <strong>nicht</strong> gereicht. Ich<br />
habe da ein bisschen auf den Promi-Bonus<br />
gehofft (grinst). Den<br />
gibt es aber <strong>nicht</strong> bei<br />
DJ: Nutzen <strong>Sie</strong> die Aufzeichnungen<br />
auch jetzt für Ihre Therapieentscheidungen?<br />
Steiner: Es ist schwer, weil ich die<br />
gleiche Woche <strong>nicht</strong> mehr haben<br />
werde. Ein Tagebuch hilft am allermeisten,<br />
wenn ich einen sehr geregelten<br />
Tagesablauf habe. Aber bei<br />
mir ändert sich ja ständig et<strong>was</strong>. Es<br />
hilft schon,<br />
DJ: Worauf freuen <strong>Sie</strong> sich am meisten,<br />
wenn <strong>Sie</strong> an die Behandlung<br />
mit der Insulinpumpe denken?<br />
Steiner: Ich freue mich am meisten,<br />
wenn sich bestätigt, dass sie<br />
mich nachts <strong>nicht</strong> stört. Aber es<br />
hat mir bis jetzt jeder gesagt: Es<br />
stört <strong>nicht</strong> nachts.<br />
mir. Aber die Werte sind<br />
jetzt doch so … sie sind<br />
<strong>nicht</strong> grottenschlecht, aber<br />
sie sind so, dass man <strong>nicht</strong><br />
drumrum kommt. Mit dem<br />
Tagesablauf, den ich habe,<br />
geht das so <strong>nicht</strong> mehr. Das<br />
sieht man <strong>nicht</strong> nur anhand<br />
der Werte, sondern auch anhand<br />
der Unregelmäßigkeit,<br />
wie ich mich bewege, wie ich<br />
aufstehe, wie ich arbeite usw. Also,<br />
da gibt’s gar kein Thema – die<br />
muss ich kriegen.<br />
DJ: <strong>Sie</strong> haben gerade gesagt, die Daten<br />
werden jetzt eingereicht. Das ist<br />
ja auch Ihr <strong>Diabetes</strong>tagebuch. Führen<br />
<strong>Sie</strong> das gern?<br />
Steiner: Ich mache es schon gern.<br />
Aber ich habe gemerkt, wenn ich<br />
mal zwei Tage <strong>nicht</strong> dazu kam, dass<br />
man richtig Schwierigkeiten hat.<br />
Von daher bin ich jetzt konsequent,<br />
denn wenn ich das <strong>nicht</strong> gleich mache,<br />
sitze ich nachher viel länger<br />
<strong>und</strong> überlege: <strong>Was</strong> war vorgestern,<br />
<strong>was</strong> war gestern?<br />
das ist gar<br />
kein Thema, aber es hilft bei jedem<br />
anders. Am besten ist natürlich,<br />
den Tag so geregelt wie möglich<br />
zu gestalten, aber das ist halt<br />
<strong>nicht</strong> immer möglich. Auch deswegen<br />
ist es mir wichtig, dass ich<br />
so darüber spreche. Denn es nutzt<br />
<strong>nicht</strong>s, wenn der Steiner immer nur<br />
erzählt, es ist alles super, es ist alles<br />
toll – sondern es ist mir auch wichtig<br />
zu zeigen, mit welchen Schwierigkeiten<br />
auch ich zu kämpfen habe.<br />
Ich habe die ganz normalen<br />
Probleme, die jeder andere Diabetiker<br />
auch hat. Und trotzdem<br />
ist es möglich, vieles zu erreichen<br />
im Leben.<br />
»»<br />
Ich habe die ganz<br />
normalen Probleme, die jeder<br />
andere Diabetiker auch hat.<br />
Und ich bin dann glücklich, wenn<br />
die Werte wieder stabiler sind<br />
<strong>und</strong> wenn ich flexibler bin. Wenn<br />
ich wieder spontan Sport machen<br />
kann, ohne große Mengen<br />
vorher essen zu müssen, weil<br />
ich das falsche Basal oder zu<br />
viel Basal gespritzt habe, weil<br />
ich damit <strong>nicht</strong> gerechnet habe.<br />
Das sind die Momente, auf die<br />
ich mich freue: Da ruft einer an:<br />
„Gehen wir Tennis spielen?“ „Ja,<br />
kann ich machen.“<br />
(Interview: G. Nuber, K. Kraatz) ◼<br />
Olympiasieger<br />
zum Anfassen<br />
In lockerer R<strong>und</strong>e<br />
erzählte Matthias<br />
Steiner (2. v. r.)<br />
über seine Gründe,<br />
mit einer Insulinpumpentherapie<br />
zu begninnen.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
53
Verbände<br />
Herzlich willkommen im DDB<br />
Als offizielles Organ des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es berichtet<br />
das „<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>“ über die vielseitige Arbeit des Verbandes<br />
<strong>und</strong> widmet sich derselben ganz speziell im folgenden „Verbands-<br />
Innenleben“. Aber dieser Teil ist mehr als Information für die<br />
Mitglieder, er will genauso neugierig machen auf das, <strong>was</strong> im<br />
DDB, seinen Ausschüssen <strong>und</strong> Landesverbänden geschieht – denn<br />
unsere Bemühungen betreffen alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Erfahrungen<br />
untereinander auszutauschen, ist ebenso wichtig, wie<br />
in der ges<strong>und</strong>heitspolitischen Arena die Stimme zu erheben für<br />
ein selbstbestimmtes Leben mit Dia betes. Der DDB fühlt sich in<br />
hohem Maße dafür verantwortlich <strong>und</strong> wird in zunehmendem<br />
Maße entsprechend respektiert. Deshalb ist uns jeder willkommen,<br />
der sich in unsere große Familie einreihen möchte.<br />
Wir freuen uns auf <strong>Sie</strong>.<br />
Ihr DDB-B<strong>und</strong>esvorstand<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Werden <strong>Sie</strong> Mitglied im Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>!<br />
□ Ich möchte die Kombination von Mitgliedschaft im Deutschen<br />
Diabetiker B<strong>und</strong> <strong>und</strong> den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s (bei<br />
den Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen <strong>und</strong> Nordrhein-West falen<br />
gilt dies als Regelleistung). Den Mitgliedsbeitrag erfragen <strong>Sie</strong> bitte<br />
bei dem jeweiligen Landesverband.<br />
□ Ich möchte die Mitgliedschaft in dem für mich<br />
zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />
B<strong>und</strong> e. V.<br />
Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2013 beginnen<br />
Vor- <strong>und</strong> Zuname (bei Minderjährigen der/die gesetzliche/n Vertreter)<br />
Geb.-Datum/B<strong>und</strong>esland<br />
Straße<br />
PLZ/Wohnort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Telefonnummer<br />
Coupon bitte ausfüllen <strong>und</strong> an den DDB-B<strong>und</strong>esverband oder Ihren<br />
zuständigen Landesverband senden. Die Adressen der DDB-Landesverbände<br />
finden <strong>Sie</strong> auf der folgenden Doppelseite abgedruckt.<br />
DDB-B<strong>und</strong>esverband<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong> e. V.<br />
B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle:<br />
Goethestraße 27<br />
34119 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 70 34 77-0<br />
Fax: 0561 / 70 34 77-1<br />
http://www.diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
B<strong>und</strong>esvorstand<br />
Dieter Möhler (B<strong>und</strong>esvorsitzender)<br />
Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />
(stellv. B<strong>und</strong>esvors.)<br />
Kai Woltering (stellv. B<strong>und</strong>esvorsitzender)<br />
Edda Stellmach (B<strong>und</strong>esschatzmeisterin)<br />
Andrea Witt (B<strong>und</strong>esjugendreferentin)<br />
Geschäftsführer: Manfred Flore<br />
54
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Hessen<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Hamburg<br />
Niedersachsen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Sachsen<br />
Adressen<br />
DDB-Landesverbände:<br />
LV Baden-Württemberg e. V.<br />
Kriegsstraße 49<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />
Fax: 07 21/3 54 31 99<br />
www.ddb-bw.de<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Diabetikerb<strong>und</strong> Bayern e. V.<br />
Ludwigstraße 67<br />
90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15<br />
Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />
LV Berlin e. V.<br />
Schillingstraße 12<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />
Fax: 0 30/27 59 16 57<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>-berlin.de<br />
E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />
LV Brandenburg e. V.<br />
Schopenhauer Straße 37<br />
14467 Potsdam<br />
Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />
Fax: 03 31/9 51 05 90<br />
www.ddb-brb.de<br />
E-Mail: info@ddb-brb.de<br />
Bremen<br />
Kontakte über die B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle,<br />
Goethestraße 27,<br />
34119 Kassel<br />
Tel: 0561 / 703477-0<br />
Fax: 0561 / 7034771<br />
E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
LV Hamburg e. V.<br />
Humboldtstraße 56<br />
20083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>-hamburg.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerb<strong>und</strong>-hamburg.de<br />
LV Hessen e. V.<br />
Friedrich-Ebert-Straße 5<br />
34613 Schwalmstadt-Treysa<br />
Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />
Fax: 0 66 91/2 49 58<br />
www.ddbhessen.de<br />
E-Mail: info@ddbhessen.de<br />
LV Meck lenburg-<br />
Vorpommern e. V.<br />
Lübecker Straße 5<br />
19053 Schwerin<br />
Tel.: 03 85/59 16 60<br />
www.ddb-mv.de<br />
E-Mail: info@ddb-mv.de<br />
LV Niedersachsen e. V.<br />
Am Nottbohm 46a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />
Fax: 0 51 21/87 61 81<br />
www.ddb-niedersachsen.de<br />
E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />
Nord rhein-Westfalen<br />
Landesbeauftragte:<br />
Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />
Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />
Verbände<br />
Neues aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />
Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>:<br />
Öffentlichkeitsarbeit DDB-B<strong>und</strong>esverband<br />
Goethestr. 27, 34119 Kassel, Tel: 0561 / 7034770,<br />
Fax: 0561 / 703477, E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Landesbeauftragte:<br />
Franz-Josef Johann,<br />
Tel.: 0 61 36 / 9 23 38 71<br />
Mobil: 0151/ 66113563<br />
Andrea Weber,<br />
Tel.: 0160 2222230<br />
E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
LV Saarland e. V.<br />
Wolfskaulstraße 43<br />
66292 Riegelsberg<br />
Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />
Fax: 0 68 06/95 35 72<br />
www.diabetiker-saar.de<br />
E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />
LV Sachsen e. V.<br />
Striesener Straße 39<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />
Fax: 03 51/4 52 66 53<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>-sachsen.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerb<strong>und</strong>-sachsen.de<br />
LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Neuer Weg 22/23<br />
06493 Quedlinburg,<br />
Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>sa.de<br />
E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>sa.de<br />
LV Schleswig-Holstein e. V.<br />
Auguste-Victoria-Straße 16<br />
24103 Kiel<br />
Tel.: 04 31/18 00 09<br />
Fax: 04 31/1 22 04 07<br />
www.ddb-sh.de<br />
E-Mail: info@ddb-sh.de<br />
LV Thüringen e. V.<br />
Waldenstraße 13 a<br />
99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
www.ddb-thueringen.de<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
B<strong>und</strong>esbeauftragte:<br />
B<strong>und</strong>esbeauftragte für die<br />
Deutsche Diabetiker Akademie<br />
(DDA)<br />
Edith Claußen,<br />
Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
B<strong>und</strong>esbeauftragter für die<br />
blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />
Diabetiker <br />
NN<br />
DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />
Arbeitskreis der Pan krea t-<br />
ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />
e. V.<br />
Thomas-Mann-Straße 40<br />
53111 Bonn<br />
Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />
Fax: 02 28/33 88 92 53<br />
Förderkreis Eltern diabetischer<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />
e. V.<br />
Alex-Müller-Str. 100<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />
55
Verbände<br />
Neues aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />
Die „Diabetikerstiftung<br />
– Mittelpunkt Mensch“<br />
Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> e. V. hat mit all seinen Anstrengungen<br />
am 12. März 2011 die „Diabetikerstiftung – Mittelpunkt<br />
Mensch“ errichtet <strong>und</strong> dieser eine Stiftungsverfassung<br />
gegeben!<br />
Mit Datum vom 01.09.2011 wurde diese Stiftung durch das Regierungspräsidium<br />
Kassel als rechtsfähige Stiftung mit Sitz in<br />
Kassel anerkannt. <strong>Sie</strong> wurde damit bei dieser Behörde in das<br />
Verzeichnis über die rechtsfähigen Stiftungen des bürgerlichen<br />
Rechts im Regierungsbezirk Kassel entsprechend den Bestimmungen<br />
des § 17a des Hessischen Stiftungsgesetzes ins Stiftungsverzeichnis<br />
eingetragen.<br />
Über die Verwendung der Erträge der Stiftung entscheidet eine<br />
unabhängige Vergabekommission. Ein gebildeter Stiftungsrat<br />
überwacht die Tätigkeit des Vorstandes.<br />
Das Stiftungskapital wird nach den Gr<strong>und</strong>sätzen der Wirtschaftlichkeit<br />
verwaltet <strong>und</strong> unter Einhaltung sorgfältigster<br />
Sicherheitskriterien angelegt.<br />
In der Stiftungsverfassung ist festgelegt, dass Zwecke der Stiftung<br />
die gemeinnützige Förderung des Wohlfahrtswesens sowie<br />
damit verb<strong>und</strong>en die Verfolgung mildtätiger Zwecke der<br />
Wohlfahrtspflege, die Förderung von Bildung <strong>und</strong> Erziehung<br />
sowie die Förderung des öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong><br />
Gute Gründe, die Stiftung zu unterstützen:<br />
Es gibt gute Gründe die Diabetikerstiftung Mittelpunkt<br />
Mensch zu unterstützen:<br />
• Ich kann dauerhaft deutschlandweite Projekte unterstützen,<br />
die den Diabetikern <strong>und</strong> Diabetikerinnen zugute<br />
kommen.<br />
• Durch Unterstützung kann ich einen Teil von dem weitergeben,<br />
<strong>was</strong> mir selbst im Leben an sozialer Teilhabe zugekommen<br />
ist.<br />
• Ich beteilige mich an der Förderung des öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />
im Zusammenhang mit <strong>Diabetes</strong> mellitus<br />
auf die Ewigkeit hin angelegt.<br />
• Ich kann auch anonym spenden oder ein persönliches<br />
Andenken an meine Vorfahren, meinen Ehegatten oder<br />
Lebenspartner oder mich selbst schaffen.<br />
• Ich kann Zuwendungen an die Stiftung steuerlich geltend<br />
machen.<br />
im Zusammenhang mit diesem auch die Förderung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements sind.<br />
Gerade die Erkrankung <strong>Diabetes</strong> mellitus, egal in welcher Erscheinungsform,<br />
braucht in diesen Bereichen eine so geartete<br />
Unterstützung - <strong>und</strong> natürlich auch Unterstützer wie <strong>Sie</strong>!<br />
Unsere Stiftung nimmt gern Spenden in jeder Höhe oder in das<br />
Gr<strong>und</strong>stockvermögen der Stiftung ab einem Betrag von 200,00 €<br />
entgegen. Damit bekämpfe ich konkrete Probleme, sei es in<br />
Bereichen der Lebensqualität oder der Versorgung. Ich zeige<br />
mein Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitmenschen.<br />
Und ich bewege et<strong>was</strong>, weil ich der Gesellschaft et<strong>was</strong><br />
zurückgebe.<br />
Spendenkonto:<br />
Diabetikerstiftung – Mittelpunkt Mensch<br />
Kontonummer: 1 24 09 00<br />
BLZ: 370 205 00<br />
Nehmen <strong>Sie</strong> Kontakt mit der Diabetikerstiftung – Mittelpunkt<br />
Mensch auf, falls <strong>Sie</strong> Fragen haben.<br />
Ansprechpartner:<br />
Rechtsanwalt Dieter Möhler, Stiftungsvorsitzender<br />
Goethestraße 27<br />
34119 Kassel<br />
Tel.: 05 61/7 03 47 70<br />
E-Mail: moehler@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>.de/seite/stiftungbeteiligungen<br />
56<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Baden-Württemberg<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
1. Ulmer Diabetikertag<br />
in Zusammenarbeit mit der ADBW am 23. November<br />
2013 von 9 bis 16 Uhr im Stadthaus<br />
Motto:<br />
Nur ein bisschen Zucker? –<br />
<strong>Diabetes</strong> ernst nehmen!<br />
Saalöffnung ab 9 Uhr<br />
– Ges<strong>und</strong>heitsparcours<br />
– Industrieausstellung<br />
Programm<br />
9.30 Uhr Grußworte<br />
10.00 Uhr <strong>Diabetes</strong> – gute Behandlung von Anfang an –<br />
Folgeschäden vermeiden (Dr. Wolfgang Böck)<br />
10.40 Uhr Kribbeln – Brennen – taube Füße – diabetische<br />
Neuropathie (Dr. Martina Kuhn-Halder)<br />
11.20 Uhr Gr<strong>und</strong>züge der Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus<br />
(PD Dr. Burkhard Manfras)<br />
12.00 Uhr Das Medikament Bewegung als Vorbeugung <strong>und</strong><br />
Therapie (Prof. Dr. Werner Kern)<br />
12.40 Uhr Mittagspause<br />
Rahmenprogramm – Besteigen <strong>Sie</strong> den Turm des<br />
Ulmer Münsters unter ärztlicher Begleitung <strong>und</strong><br />
gewinnen <strong>Sie</strong> einen der Preise<br />
14.00 Uhr <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Bluthochdruck – Gefahr im Verzug<br />
(Dr. Harald Etzrodt)<br />
14.40 Uhr Arzt – Patient im Dialog (Dr. Gwendolin Etzrodt-<br />
Walter)<br />
15.20 Uhr Erektile Dysfunktion (Prof. Dr. Ralf Lobmann)<br />
16.00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Familien- <strong>und</strong> Fußball-<br />
Freizeit 2014<br />
Vom 4. – 6. Juli 2014 findet in Karlsruhe eine Wochenendfreizeit<br />
für Kinder mit <strong>Diabetes</strong>, deren Eltern <strong>und</strong> Geschwister<br />
statt. Fußballtraining, Fußballturnier, Abenteuerprogramm,<br />
Austausch- <strong>und</strong> Informationsworkshops für Eltern <strong>und</strong> vieles<br />
mehr stehen auf dem Programm. Termin schon mal vormerken,<br />
genauere Informationen <strong>und</strong> Ausschreibung folgen<br />
noch. Informationen in der Geschäftsstelle.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Termine 2013/2014<br />
21. Sept. Diabetikertag in der Stadtparkhalle Bretten<br />
9 bis 13 Uhr<br />
28. Sept. Jubiläum Bezirksverband Ortenaukreis<br />
10. Okt. Symposium Göppingen<br />
Stadthalle<br />
12. Okt. Landesversammlung Stuttgart<br />
23. Nov. Diabetikertag Ulm, Stadthaus in Ulm/Donau<br />
in Zusammenarbeit mit der ADBW<br />
2014<br />
29. März Diabetikertag Öhringen<br />
12. April Diabetikertag Ludwigsburg<br />
Informationen zu den Veranstaltungen:<br />
Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />
Experten-Hotline für Diabetiker<br />
am 3. <strong>und</strong> am 24. September von 16 bis 18 Uhr<br />
unter<br />
Tel.: 07 21/3 54 35 80<br />
(zum Ortstarif aus dem deutschen Festnetz)<br />
An der Hotline beraten sie Diabetologen/Diabetologinnen,<br />
<strong>Diabetes</strong>berater/innen, Diätassistenten/innen<br />
jeden ersten <strong>und</strong> letzten Dienstag im Monat.<br />
Diabetiker-Reisen 2013/14<br />
02. – 10.11.2013 Abano mit Venedig <strong>und</strong> Padua<br />
16. – 23.10.2013 Flugreise Mallorca mit Ausflugsprogramm<br />
14. – 21./28.1.14 Lanzarote Erholungsreise mit Aktivprogramm<br />
22.3. – 3.4.2014 Südafrika – Kapstadt – Krüger-Nationalpark<br />
(M. Diebold – siehe auch nächste<br />
Seite)<br />
03. - 11.05.2014 Abano mit Venedig <strong>und</strong> Padua<br />
Ende Juni/ 6 Tage Ostseebad Warnemünde geplant<br />
Anf. Juli 2014<br />
23. – 30.08.2014 Fluss-Kreuzfahrt von Hamburg durch die<br />
Lüneburger Heide nach Berlin<br />
Auskunft <strong>und</strong> Prospektmaterial bei:<br />
Rita Fischer<br />
Hauffstraße 7<br />
71120 Grafenau<br />
Tel.: 0 70 33/4 32 83<br />
Fax: 0 70 33/30 48 38<br />
E-Mail:<br />
diabetikerreisen@gmx.de<br />
Diabetiker-Reisen<br />
Michael Diebold<br />
(<strong>Diabetes</strong>assistent)<br />
Schmittenstraße 14<br />
CH-8259 Wagenhausen/Schweiz<br />
Tel.: 00 41/7 64 13 37 44<br />
E-Mail: diebold.michael@gmx.ch<br />
www.diabetes-journal.de<br />
57
Verbände<br />
DDB<br />
22. März bis 3. April 2014<br />
Südafrika: Jetzt buchen!<br />
Durch <strong>Diabetes</strong>assistenten betreute Reise für<br />
Menschen mit/ohne <strong>Diabetes</strong><br />
Der DDB-Landesverband<br />
Baden-Württemberg<br />
organisiert eine<br />
zweiwöchige Reise nach<br />
Südafrika, die keine<br />
Wünsche offenlässt.<br />
Das faszinierende Programm<br />
beinhaltet z. B.<br />
Kapstadt, Tafelberg, Kap<br />
der Guten Hoffnung, Weinregion Stellenbosch, Bootsfahrt auf<br />
der Knysna Lagune, Township-Tour, Flug nach Johannesburg,<br />
Safari im Krüger-Nationalpark, Panorama-Route, Blyde River<br />
Canyon. R<strong>und</strong>fahrten <strong>und</strong> Ausflüge im klimatisierten Reisebus.<br />
Im Reisepreis sind umfangreiche Leistungen enthalten<br />
wie Halbpension <strong>und</strong> Übernachtungen ausschließlich in guten<br />
Hotels sowie einer Safarilodge, sämtliche Transfers, Touren,<br />
Tickets <strong>und</strong> vieles mehr, eine deutschsprachige Reiseleitung<br />
<strong>und</strong> die Begleitung durch einen <strong>Diabetes</strong>assistenten. Zum Angebot<br />
gehört ein Vortreffen für Teilnehmer, insbesondere Diabetiker,<br />
das alle Fragen beantworten<br />
wird. DDB-Mitglieder<br />
erhalten einen Rabatt.<br />
Ausführliche Reiseinformationen<br />
erhalten <strong>Sie</strong> beim DDB-<br />
LV BW Tel. 07 21/354 31 98<br />
oder unter info@ddb-bw.de.<br />
Information des Vorstandes<br />
Der Vorstand des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es, Landesverband<br />
Hamburg, informiert <strong>Sie</strong>, die Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Mitglieder,<br />
über Folgendes:<br />
Um unsere Arbeit in Zukunft noch effektiver zu gestalten, wollen<br />
wir uns neu aufstellen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird es bis zum<br />
Jahresende 2013 sicher hier <strong>und</strong> da Änderungen geben.Dafür<br />
bitten wir <strong>Sie</strong> alle schon jetzt um Verständnis <strong>und</strong> Nachsicht.<br />
So eine Umbruchphase ist immer mit viel Zeitaufwand <strong>und</strong><br />
Fleiß verb<strong>und</strong>en. Wir machen das alles <strong>nicht</strong>, um <strong>Sie</strong> zu verunsichern,<br />
sondern es soll in Zukunft alles besser <strong>und</strong> kostengünstiger<br />
werden.<br />
Eine Geschäftsstelle in der bisherigen Form ist <strong>nicht</strong> mehr zeitgemäß<br />
<strong>und</strong> außerdem viel zu teuer. Die uns zur Verfügung stehenden<br />
Mittel werden wir in Zukunft daher viel sinnvoller als<br />
bisher einsetzen können. Aus diesem Gr<strong>und</strong> haben wir uns entschlossen,<br />
die Geschäftsstelle in der Steinstraße zum 1.10.2013<br />
aufzugeben. Ab diesem Datum wird der Landesverband Hamburg<br />
in neue, wesentlich besser nutzbare Räume umziehen. Die<br />
Telefonnummern <strong>und</strong> E-Mail-Adressen bleiben dabei erhalten,<br />
<strong>Sie</strong> müssen also, um uns zu erreichen, <strong>nicht</strong>s ändern.<br />
Auch unseren Internet-Auftritt werden wir verjüngen <strong>und</strong> moderner<br />
<strong>und</strong> vor allem auch informativer gestalten. Dieser Schritt,<br />
so hoffen wir, wird bis September 2013 abgeschlossen sein.<br />
Um künftig noch besser für <strong>Sie</strong> da zu sein, werden wir auch den<br />
Telefondienst <strong>und</strong> die Bürozeiten neu festlegen.<br />
In diesem Zusammenhang wären wir Ihnen dankbar, wenn<br />
<strong>Sie</strong> uns hierfür Anregungen oder Vorschläge geben würden.<br />
Termine<br />
Messe: Du <strong>und</strong> Deine Welt<br />
am 21. <strong>und</strong> 22. September in den Hamburger Messehallen<br />
58<br />
Hamburg<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
Ab sofort neue Anschrift:<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
Landesverband Hamburg e. V.<br />
Humboldtstraße 56<br />
22083 Hamburg<br />
Telefonummern <strong>und</strong> Fax, Internet <strong>und</strong> E-Mail-Adressen<br />
bleiben erhalten:<br />
Tel.: 0 40/2000438-0<br />
Fax: 0 40/2000438-0/-8<br />
E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>-hamburg.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Stadtteilgruppen:<br />
AWO Seniorentreff: 4. September, 14.00 Uhr<br />
im Lichtwarkhaus, Holzuhude 1, 21029 Hamburg-Bergedorf,<br />
Referentin: <strong>Diabetes</strong>beraterin Maren Lühr<br />
Schnelsen: 5. September, 19.00 Uhr<br />
im Albertinen-Haus, Musikraum, Sellhopsweg 18 – 22<br />
Thema: <strong>Diabetes</strong>! Aber mit schlechtem Gewissen?, Referentin:<br />
Dipl.-Psychologin S. Clever<br />
Rissen: 11. September, 17.30 Uhr<br />
im Gemeidehaus der Johanneskirche in Rissen, Raalandsweg<br />
5, Thema: zu erfragen bei H.-J. Beyer<br />
Wandsbek: 26. September, 18.15 Uhr<br />
in der Adler-Apotheke, Thema: R<strong>und</strong> um die Ernährung, Referentin:<br />
Fabiane Michel<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Ausschnitt aus dem Jahresprogramm<br />
Holsteiner Zuckerschnuten<br />
im Hansa-Park<br />
Am Samstag, dem 14. September, werden „Die Zuckerschnuten“<br />
wie jedes Jahr den Hansa-Park in <strong>Sie</strong>rksdorf unsicher machen.<br />
Wer daran teilnehmen möchte, melde sich bitte bei:<br />
Andrea Witt, <strong>Diabetes</strong>beraterin im DDB, Brandswisch 18,<br />
24326 Dersau, Tel. 0 45 26/16 09, E-Mail: andrea-witt@gmx.de<br />
Niedersachsen<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
Deutscher Diabetiker Tag<br />
wieder in Hannover<br />
auf Kids eines Karate-Vereins aus der Region Hannover. Piel ist<br />
nämlich auch Karate-Trainer!<br />
Sind <strong>Sie</strong> schon einmal interviewt worden? Besuchern des DDB-<br />
Standes könnte gerade dies passieren: Dort ist der Regionalsender<br />
Radio Leinehertz 106,5 zu Gast <strong>und</strong> sendet live von der<br />
Veranstaltung.<br />
Da alles (<strong>und</strong> einiges mehr) noch ein bisschen in der Planung<br />
ist, werden wir in der nächsten Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />
berichten, <strong>was</strong> daraus geworden ist. H. K.<br />
7. Soltauer Diabetikertag<br />
im Heidekreis-Klinikum<br />
Soltau<br />
Am Samstag, dem 31. August, veranstaltet das <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />
Lüneburger Heide gemeinsam mit dem Deutschen Diabetiker<br />
B<strong>und</strong>, Bezirksverband Soltau-Fallingbostel den 7. Soltauer<br />
Diabetikertag.<br />
Von 11 bis 17 Uhr finden im <strong>und</strong> am Heidekreis-Klinikum Soltau,<br />
Oeninger Weg 30, zahlreiche Aktionen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
r<strong>und</strong> um den <strong>Diabetes</strong> statt. Neben interessanten Vorträgen,<br />
einem Workshop für Pumpenträger <strong>und</strong> Fußdruckmessungen<br />
(Pedopraphien) gibt es auch eine umfangreiche<br />
Industriemesse mit aktuellen Blutzuckermessgeräten, Pens<br />
<strong>und</strong> Zubehör.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />
Im vergangenen Jahr war er das Highlight für den DDB: der<br />
Deutsche Diabetiker Tag in Hannover. Mehr als 4 500 Besucher!<br />
Das Konzept, die seit Jahren bekannte diabetestour<br />
<strong>und</strong> den Deutschen Diabetiker Tag zusammen in Hannover<br />
zu präsentieren, ging auf! Es zeigt auch deutlich: Informationen<br />
zum Thema <strong>Diabetes</strong> sind bei den Betroffenen „wie<br />
eh <strong>und</strong> je“ gefragt.<br />
Deshalb gibt es am 26. Oktober 2013 in Niedersachsen wieder<br />
den Deutschen Diabetiker Tag, präsentiert von der diabetestour.<br />
Die Niedersachsenhalle im Hannover Congress Centrum<br />
(HCC) ist wie in den Vorjahren Schauplatz der Veranstaltung.<br />
Der DDB <strong>und</strong> der Kirchheim-Verlag (Herausgeber des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s)<br />
sind seit Wochen dabei, die einzelnen Programmpunkte<br />
der Veranstaltung zu erarbeiten. Am Stand des DDB<br />
werden sich wieder der B<strong>und</strong>esverband <strong>und</strong> der Landesverband<br />
Niedersachsen gemeinsam präsentieren.<br />
Auch in diesem Jahr startet der DDB wieder eine Umfrage zur<br />
Versorgung der Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, diesmal zum Thema<br />
Lebensmittelkennzeichnung: Vermissen <strong>Sie</strong> eigentlich<br />
„ Diät-Produkte“? Überlegen <strong>Sie</strong> sich schon einmal die Antwort!<br />
Um Sport <strong>und</strong> Bewegung geht es mit dem deutschen Karatemeister,<br />
Träger des schwarzen Gürtels, Mitglied im Nationalkader<br />
des Deutschen Karate-Verbandes: Alexander Piel. Er trifft<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmeile in<br />
Pirmasens<br />
Der Regionalverband Rheinland-Pfalz präsentierte sich in diesem<br />
Jahr auf den Rheinland-Pfalz-Tagen in Pirmasens. Vom<br />
20. bis 23.6.2013 präsentierten sich Gewerbebetriebe, Vereine<br />
<strong>und</strong> Dienstleister. Auf der „Ges<strong>und</strong>heitsmeile“ stellte sich der<br />
DDB Region Rheinland-Pfalz den Besuchern neben 46 weiteren<br />
Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> -organisationen vor.<br />
Noch bevor die Veranstaltung eröffnet werden konnte, wurden<br />
die Pavillions der Aussteller ein Opfer des Sturms in der Nacht<br />
vom 19. auf den 20.6.2013. Die Feuerwehr <strong>und</strong> das Technische<br />
Hilfswerk (THW) hatten die ganze Nacht zu tun, um alles wieder<br />
herzurichten.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
59
Verbände<br />
DDB<br />
Der Landesbeauftragte Franz Josef Johann stand zusammen<br />
mit Gerhard Humke, Bezirksvorsitzender im Landesverband<br />
Hessen, von 10 Uhr morgens bis 19 Uhr abends den Besuchern<br />
zur Verfügung. Zwischen 500 <strong>und</strong> 600 Blutzuckermessungen<br />
wurden durchgeführt. Sogar Malu Dreyer, Ministerpräsidentin<br />
von Rheinland-Pfalz, wollte es genau wissen. Die Freude über<br />
den Wert im Normalbereich war riesig <strong>und</strong> am liebsten wäre<br />
sie Herrn Johann dafür um den Hals gefallen.<br />
Julia Klöckner im Gespräch mit Gerhard Humke.<br />
Ein Großteil der Bevölkerung ist wenig über das Thema <strong>Diabetes</strong><br />
informiert. Dies wurde an diesen drei Tagen sehr deutlich.<br />
Hieraus ergab sich ein erhöhter Gesprächsbedarf <strong>und</strong> Aufklärung.<br />
Sogar <strong>Diabetes</strong>betroffene konnten viele Informationen<br />
mitnehmen. Es wurde sehr deutlich, dass Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
im Raum Pirmasens keine Betreuung durch eine Schwerpunktpraxis<br />
finden. Viele kannten <strong>Diabetes</strong>schulungen <strong>nicht</strong>.<br />
Die Behandlung durch Hausärzte ließ viele Fragen bei den <strong>Diabetes</strong>patienten<br />
offen, so dass sie sich am Stand des DDB reichlich<br />
mit Informationen eindeckten.<br />
Malu Dreyer freut sich über ihren „normalen“ Blutzuckerwert.<br />
Sozialminister Alexander Schweitzer suchte den DDB-Stand<br />
sogar mehrmals auf, um sich gründlich über die Tätigkeiten<br />
des Verbandes zu informieren. Einen Blutzuckertest hat sogar<br />
er über sich ergehen lassen.<br />
In der Region Pirmasens herrscht außerdem ein Mangel an<br />
Selbsthilfegruppen für Diabetiker. Viele Besucher haben ihren<br />
Wunsch nach einer Gruppe geäußert, in der sie sich informieren<br />
<strong>und</strong> mit anderen Betroffenen austauschen können. Hier wurde<br />
klar, dass der DDB sich verstärkt einsetzen muss.<br />
Insgesamt waren dies für unsere aktiven DDBler ausgesprochen<br />
anstrengende Tage. Die Vielzahl der Kontakte, Gespräche <strong>und</strong><br />
Fragen zeigt sehr deutlich, dass hier noch einiges zu tun ist. Die<br />
Landesbeauftragten der Region Rheinland-Pfalz werden sich in<br />
Kürze besprechen, mit welchem Konzept den Betroffenen geholfen<br />
werden kann.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> in der Region Pirmasens leben, gern eine Selbsthilfegruppe<br />
ins Leben rufen möchten <strong>und</strong> noch <strong>nicht</strong> wissen, wie <strong>Sie</strong><br />
das anstellen wollen, dann nehmen <strong>Sie</strong> bitte Kontakt zu uns auf:<br />
Franz Josef Johann<br />
Landesbeauftragter DDB Region Rheinland-Pfalz<br />
Telefon Festnetz: 0 61 36/9 23 38 71, Mobil: 01 51/66 11 35 63,<br />
E-Mail: jupp.johann.ddb@web.de<br />
Sozialminister Alexander Schweitzer <strong>und</strong> Franz Josef Johann.<br />
Der Besuch von Prominenten riss <strong>nicht</strong> ab <strong>und</strong> so erschien<br />
schließlich auch Julia Klöckner, Landes- <strong>und</strong> Fraktionsvorsitzende<br />
der CDU Rheinland-Pfalz. Im Gespräch mit Gerhard<br />
Humke interessierte sie sich sehr für die Bedürfnisse von Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> die Arbeit des DDB.<br />
Andrea Weber<br />
Landesbeauftragte DDB Region Rheinland-Pfalz<br />
Mitglied des Erweiterten B<strong>und</strong>esvorstandes DDB<br />
Tel.: 0 62 46/90 62 82, E-Mail: drea.weber@gmx.de<br />
Ohne die hessische Unterstützung durch Gerhard Humke wäre<br />
der enorme Einsatz an dieser Veranstaltung <strong>nicht</strong> möglich<br />
gewesen. Die Landesbeauftragten von Rheinland-Pfalz bedanken<br />
sich sehr herzlich für die tatkräftige Hilfe, die uns schon bei<br />
vielen anderen Veranstaltungen zuteil wurde. Danke für dieses<br />
Engagement! Unser Dank gilt auch der KISS Pfalz, die die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmeile in Pirmasens organisiert <strong>und</strong> unseren Informationsstand<br />
unterstützt hat.<br />
60<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />
Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
info@diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />
„FAMDIKI HochFranken“:<br />
Pumpenschnuppertag <strong>und</strong> mehr in Hof<br />
Am Nachmittag des 22. Juni trafen sich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> ihre Eltern, alle aus Oberfranken, in<br />
der Jugendherberge Hof, um Neues zu erfahren.<br />
Um 15 Uhr begrüßten wir unseren ersten Referenten, Dr. Peter<br />
Heimke, Zahnarzt in Hof. Er erklärte den Kindern, wie<br />
wichtig es ist, auf eine gründliche Zahnreinigung zu achten,<br />
<strong>und</strong> zeigte die richtige Vorgehensweise anhand eines<br />
Modells. Seinen Vortrag gestaltete er locker <strong>und</strong> leicht verständlich.<br />
Er betonte auch, dass man nach größeren Eingriffen<br />
(Zahnfüllung etc.) zwei St<strong>und</strong>en <strong>nicht</strong>s essen dürfe – das<br />
muss bei Diabetikern schon vorab mit bedacht werden. Zum<br />
Abschluss seines Vortrages erhielt jedes Kind ein kleines Präsent,<br />
bestehend aus Zahnpasta <strong>und</strong> M<strong>und</strong>spülung.<br />
Ich, Christine Geißer, freute mich persönlich über die Anwesenheit<br />
von Michael Lorenz, dem Ansprechpartner für Eltern,<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche im Regionalverband Oberfranken Ost<br />
<strong>und</strong> Mitglied des Jugendausschusses des Diabetikerb<strong>und</strong>es<br />
Bayern. Er stellte sich allen Anwesenden vor <strong>und</strong> berichtete<br />
über seine Arbeit mit den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Detailliert<br />
ging er auf das <strong>Diabetes</strong>-Camp in Rauenstein ein, an<br />
dessen Planung er mitgewirkt hat <strong>und</strong> bei dem er als Betreuer<br />
dabei sein wird.<br />
Im Anschluss informierte Karin Gebhardt, <strong>Diabetes</strong>beraterin<br />
im Sana-Klinikum Hof, über die verschiedensten Möglichkeiten<br />
der Insulinpumpentherapie <strong>und</strong> stellte den Kindern <strong>und</strong><br />
deren Eltern unterschiedliche Modelle vor. Das stieß auf großes<br />
Interesse <strong>und</strong> Frau Gebhardt wurde von wissbegierigen<br />
Kindern <strong>und</strong> Eltern förmlich mit Fragen gelöchert! <strong>Sie</strong> beantwortete<br />
sie geduldig <strong>und</strong> umfassend.<br />
So viel Neues musste am späten Nachmittag mit Bewegung<br />
<strong>und</strong> beim gemütlichen Beisammensein verdaut werden. Die<br />
Kinder spielten Volleyball oder Tischtennis oder versuchten<br />
sich beim Balancieren auf der mitgebrachten Slackline. Die<br />
Eltern schürten den Grill <strong>und</strong> bereiteten die Tafel vor: Es gab<br />
leckere Bratwürste, Steaks <strong>und</strong> ein reichhaltiges Salatbuffet.<br />
Um ca. 20 Uhr verabschiedeten wir uns. Die Kinder hatten<br />
viel Spaß miteinander <strong>und</strong> die Eltern nutzten die Gelegenheit<br />
zum intensiven Erfahrungsaustausch – jeder konnte für<br />
sich et<strong>was</strong> mitnehmen <strong>und</strong> das ist das Wichtigste bei unseren<br />
Treffen. Ich habe diese Gruppe im Januar 2013 von meinen<br />
Vorgängern übernommen. Dies war meine erste größere<br />
Veranstaltung <strong>und</strong> sie ist gelungen! Ich bedanke mich für all<br />
die Unterstützung <strong>und</strong> Hilfe, die ich erhalten habe.<br />
Unsere Gruppe nimmt jederzeit gern neue Familien in ihrer<br />
Mitte auf! Infos zum nächsten Treffen erhalten <strong>Sie</strong> bei Christine<br />
Geißer, E-Mail: Famdiki.hochfranken@diabetikerb<strong>und</strong>bayern.de.<br />
Christine Geißer<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
61
Verbände<br />
DDB<br />
„Weißer Engel“<br />
für Wilhelm Pittig<br />
Am 9. Juli überreichte Bayerns Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsminister<br />
Marcel Huber im Rahmen einer Feierst<strong>und</strong>e im<br />
Augsburger Rokokosaal die Auszeichnung „Weißer Engel“<br />
an Wilhelm Pittig aus Donauwörth. Der „Weiße Engel“ ist<br />
eine diesjährig erstmals verliehene Auszeichnung für langjähriges<br />
ehrenamtliches Engagement im Ges<strong>und</strong>heitsbereich<br />
mit großer Außenwirkung.<br />
Ja, genau das trifft auf unseren „Willi“ zu! Wilhelm Pittig <strong>und</strong><br />
seine Frau kamen vor 16 Jahren vom Ruhrgebiet nach Donauwörth.<br />
Hier suchten sie nach einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe,<br />
weil Frau Pittig an <strong>Diabetes</strong> erkrankt war. Aber sie fanden<br />
in Donauwörth keine! Und so kam es, dass Wilhelm Pittig die<br />
Selbsthilfegruppe Donauwörth gründete, die er seither mit viel<br />
Erfolg führt. Neben Vorträgen organisiert<br />
er Busausflüge <strong>und</strong> gemeinsam<br />
mit der VHS Donauwörth jährliche<br />
Diabetikertage, die weit über<br />
die Region hinaus Anerkennung finden.<br />
Aus Nachbarlandkreisen kam man zu Wilhelm Pittig mit der<br />
Bitte, beim Aufbau von weiteren Diabetiker-Selbsthilfegruppen<br />
zu helfen. Auch das tat er sehr engagiert. Vielen Gruppen<br />
hilft er bei der jährlichen Programmerstellung, geeignete Referenten<br />
zu verpflichten <strong>und</strong> dem bürokratischen Drumherum.<br />
Und so stand er auch bereit, als die Selbsthilfegruppe für<br />
Typ-2-Diabetiker in Augsburg zu Jahresbeginn vor der Auflösung<br />
stand: Er übernahm die Gruppe kurzerhand vorübergehend<br />
selbst. Jetzt sucht er nach einer engagierten Person. Und<br />
dass er diese finden wird, wünschen wir uns alle von Herzen<br />
– er hat es schon mehrfach geschafft. So lebte durch sein Engagement<br />
die Gruppe in Dillingen-Lauingen wieder auf, auch<br />
die Pumpengruppe wurde wieder aktiv <strong>und</strong> er fand mit Mandy<br />
Leinfelder eine engagierte Mutter, die eine Kinder-Jugend-<br />
Eltern-Gruppe in Donauwörth ins Leben rief!<br />
Aber auch bayernweit ist Wilhelm Pittig aktiv – seit 2002 gehört<br />
er dem Landesvorstand des Diabetikerb<strong>und</strong>es Bayern<br />
an. Wir Vorstandskollegen schätzen unseren Willi sehr <strong>und</strong><br />
gratulieren ihm ganz herzlich zu dieser sehr verdienten Auszeichnung!<br />
Marion Köstlmeier<br />
0010415inselklinik.pdf - März 16, 2012<br />
0010245Schaeufler.pdf - Februar 14, 2012<br />
MarktPlatz<br />
Sport<br />
Hobby<br />
Freizeit<br />
Kompakt-Tasche (Abb.)<br />
Mittel-Tasche<br />
Mittel-Tasche<br />
Groß-Tasche<br />
Groß-Tasche<br />
Pen-Etui<br />
Handgelenkschlaufe<br />
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Minikompresse<br />
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Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />
Anzeigen <strong>und</strong> Fremdbeilagen stellen allein die Meinung der<br />
dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Denkmal<br />
D<br />
E<br />
N<br />
KM<br />
A<br />
L<br />
kranker<br />
gelber<br />
Fleck im<br />
Auge<br />
griech.<br />
Vorsilbe:<br />
Luft...<br />
englisch:<br />
Verbrechen<br />
kath.<br />
Heiliger,<br />
Nothelfer<br />
Stadt in<br />
Uganda<br />
Teil der<br />
Kirche<br />
westdt.<br />
Stadt<br />
2<br />
Kf.: Antriebsschlupfregelung<br />
Musik:<br />
ziemlich<br />
Hrsg. Deutscher<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbericht<br />
Amateurin<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
griech.<br />
Göttin des Harnuntersuchung<br />
Todesschicksals<br />
Bevölkerung<br />
am Nil<br />
lat. Bibelübersetzung<br />
4<br />
Dokumentenaustauschformat<br />
Bergform<br />
Fleck,<br />
Zeichen<br />
Großfamilie<br />
mittelamerik.<br />
Inselstaat<br />
Berg der<br />
Gesetzgebung<br />
(Sinai)<br />
Bierherstellungsbetrieb<br />
10<br />
7<br />
Verbannungsort<br />
zuckererhöhendes<br />
Hormon<br />
erblicken<br />
Pädagogin<br />
wechselnde<br />
Meeresbeweg.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Titan<br />
Zeichen<br />
für Blei<br />
Windstoß<br />
span.<br />
Artikel<br />
Stacheltier<br />
kleinste<br />
Stadt<br />
Deutschlands<br />
6<br />
Abk.:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Abk.:<br />
Nanosek<strong>und</strong>e<br />
9<br />
erhöhte<br />
Plattform<br />
für<br />
Redner<br />
ein<br />
Insekt<br />
Abk.:<br />
B<strong>und</strong>esautobahn<br />
dt.<br />
Komponist<br />
(Max)<br />
† 1920<br />
5<br />
westl.<br />
Großmacht<br />
(Abk.)<br />
Strom<br />
in Ostasien<br />
3<br />
eh. russ.<br />
Nachrichtenagentur<br />
(Kw.)<br />
ges<strong>und</strong>es<br />
Fett<br />
Reitturnier<br />
in<br />
Aachen<br />
(frz. Abk.)<br />
grob,<br />
ungehobelt<br />
Stufengestell<br />
ital.:<br />
drei<br />
Abk.:<br />
Domain<br />
Name<br />
System<br />
persönl.<br />
Fürwort,<br />
3. Person<br />
Singular<br />
Zeichen<br />
für<br />
Radon<br />
11<br />
Zusammenschluss<br />
Landschaft,<br />
Bezirk<br />
Abk.: R<strong>und</strong>funk<br />
Berlin-Brandenb.<br />
Abk.: Montanunion<br />
8<br />
Zeichen<br />
für Zinn<br />
(Stannum)<br />
ugs.:<br />
Ameise<br />
®<br />
1<br />
svd1414.1-40<br />
Die Lösung aus Heft 17/20132lautet: Thermalbad 3 4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
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Kirchheim-Verlag, <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />
Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />
Einsendeschluss ist der 25.09.2013 (Datum des Poststempels).<br />
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Auflösung in Heft 11/2013. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
E-Mail<br />
□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig □ schriftlich,<br />
□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />
informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn<br />
<strong>Sie</strong> schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir<br />
<strong>Sie</strong>, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift:<br />
www.diabetes-journal.de<br />
63
Infobox<br />
Meldungen<br />
Limonade mit Zuckerersatzstoffen<br />
Geschmack ohne Zucker<br />
Geschmack beim Trinken, ohne<br />
dadurch zuzunehmen: Die Limonade<br />
DEIT ist bereits seit 1965 ohne<br />
Zuckerzusatz erhältlich.<br />
Ausreichend zu trinken,<br />
ist wichtig für Wohlbefinden<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Empfohlen<br />
wird eine Trinkmenge<br />
von 2 bis 3 Litern am Tag.<br />
<strong>Was</strong>ser ist dafür die ideale<br />
Wahl, <strong>was</strong> vielen Menschen<br />
jedoch aufgr<strong>und</strong> des geringen<br />
Geschmacks auf Dauer<br />
et<strong>was</strong> fade ist. Wer aber regelmäßig<br />
auf mit Haushaltszucker<br />
gesüßte Softdrinks<br />
oder Fruchtsäfte zurückgreift,<br />
läuft Gefahr, bald einige Kilos mehr auf den Hüften zu haben.<br />
Das Unternehmen DrinkStar bietet deshalb DEIT als zuckerfreie<br />
Alternative an. Wie das Unternehmen in einer Presseinformation<br />
berichtet, gibt es die Limonade bereits seit 1965 – als<br />
erste gänzlich ohne Zuckerzusätze hergestellte Limonade auf<br />
dem Markt. Da sie stattdessen einen Mix aus Zuckerersatzstoffen<br />
enthält, kommt die Kombination aus Mineral<strong>was</strong>ser <strong>und</strong><br />
Fruchtsaft auf nur 1 bis 3 kcal pro 100 ml. DEIT ist in diversen<br />
Sorten erhältlich.<br />
Neue Ratgeberbroschüre<br />
Tipps zu süßen Produkten<br />
Die neue Broschüre<br />
des Unternehmens<br />
B. Braun Melsungen<br />
informiert Diabetiker<br />
über süße <strong>und</strong> süßende<br />
Lebensmittel.<br />
Ende 2010 wurde die Diät verordnung dem<br />
aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst<br />
<strong>und</strong> – mit einer 2-jährigen Übergangsfrist<br />
– die Kategorie der Diabetikerlebensmittel<br />
ersatzlos gestrichen. Doch<br />
auch weiterhin setzen sich Diabetiker mit<br />
süßen <strong>und</strong> süßenden Lebensmitteln auseinander.<br />
Allerdings ist das <strong>nicht</strong> ganz einfach,<br />
da es viele unterschiedliche Produkte<br />
gibt, schreibt das Unternehmen<br />
B. Braun Melsungen in einer Presseinformation.<br />
Hinter einigen Produkten verbergen<br />
sich z. B. Zucker <strong>und</strong> Kalorien, andere<br />
sind kalorienfrei. Deshalb hat das Unternehmen<br />
die Broschüre Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />
zum Umgang mit süßen Lebensmitteln bei<br />
<strong>Diabetes</strong> veröffentlicht, die einen Überblick<br />
bieten <strong>und</strong> bei Entscheidungen helfen<br />
soll. Die Broschüre kann unter www.diabetes.bbraun.de<br />
(im Bereich Services) heruntergeladen oder über die Hotline<br />
0 56 61/71 33 99 bestellt werden.<br />
Lebensmittel-Check:<br />
Fertigblattsalate<br />
Salat ist ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> sollte am besten täglich in den Bauch<br />
wandern. Wie praktisch, dass es immer mehr fertige Produkte<br />
gibt, die blitzschnell zubereitet sind. Doch wie sieht<br />
es da mit wertvollen Inhalten aus?<br />
Die Zeit ist knapp, die Auswahl an küchenfertigen Salaten<br />
groß. Ganz gleich, ob in der Kühltheke beim Discounter,<br />
im Supermarkt oder im Bioladen: Die Entscheidung fällt<br />
leicht, eine Tüte mit nach Hause zu nehmen. Am besten<br />
behandeln <strong>Sie</strong> diese Produkte wie rohe Eier oder Hackfleisch,<br />
die Kühlkette sollte kaum unterbrochen werden.<br />
Also nach dem Kauf sofort in die Kühltasche <strong>und</strong> zu Hause<br />
ab in den Kühlschrank. Besser noch: sofort verarbeiten.<br />
Warum das Ganze? Ist die Kühlung <strong>nicht</strong> durchgehend<br />
gewährleistet, haben Keime ein leichtes Spiel. Wer<br />
einen empfindlichen Magen hat, kann beim Verzehr von<br />
stark keimbelastetem Fertigsalat sogar Beschwerden bekommen.<br />
Wie gut es um solche Salate im Hinblick auf ihre<br />
mikrobiologische Qualität steht, testete die Stiftung Warentest<br />
kürzlich anhand 19 küchenfertiger Produkte. Dabei<br />
war kein Tütensalat am Verbrauchsdatum von guter mikrobiologischer<br />
Qualität. Gefährliche Krankheitserreger<br />
fanden sich aber <strong>nicht</strong>. Trotzdem gab es für 10 Produkte<br />
nur ein befriedigend <strong>und</strong> einmal sogar mangelhaft. Auch<br />
Bioprodukte müssen <strong>nicht</strong> zwingend besser sein als konventionell<br />
angebaute Ware: Hier fanden die Tester in einer<br />
Variante Pestizide, die für Biosalate <strong>nicht</strong> zugelassen sind.<br />
Alle anderen Salatmischungen im Test waren gar <strong>nicht</strong><br />
oder kaum mit Pestiziden belastet.<br />
<strong>Was</strong>chen <strong>nicht</strong> vergessen<br />
Leider sind nur noch geringe Mengen an Vitaminen <strong>und</strong><br />
Mineralstoffen in den fertigen Produkten. Für ein Plus an<br />
Vital- <strong>und</strong> Ballaststoffen sollten frische Paprika, Karotten<br />
oder Tomaten mit in den Blattsalat kommen. Auch wenn<br />
laut Angabe der Salat sofort verzehrfertig ist, empfiehlt es<br />
sich, die Blätter vor dem Weiterverarbeiten zu <strong>was</strong>chen.KM<br />
Foto: Stiftung Warentest<br />
64<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Neue Qualitätsstandards<br />
Genauigkeit im Messalltag<br />
Infobox<br />
Meldungen<br />
Seit Mitte des Jahres definiert die neue ISO-Norm 15197:2013 strengere Qualitätsstandards<br />
bei der Systemgenauigkeit von Blutzuckermesssystemen. So<br />
dürfen beispielsweise nach der Neuregelung die Messwerte über 100 mg/<br />
dl (5,6 mmol/l) nur noch 15 Prozent von der Labormethode abweichen. Die<br />
neue ISO-Norm ist zudem um ein Novum erweitert: Die Messgenauigkeit<br />
muss nun auch bei der Anwendung des Blutzuckermessgeräts durch Patienten<br />
gewährleistet <strong>und</strong> durch Studien belegt sein. Das Unternehmen Bayer<br />
HealthCare betont in einer Presseinformation, dass seine Blutzuckermessgeräte<br />
der Generation Contour NEXT bereits seit der Markteinführung 2012 die<br />
strengeren Anforderungen der neuen ISO-Norm erfüllen. Sowohl bei der Anwendung<br />
durch medizinisches Fachpersonal als auch bei der Selbstmessung<br />
von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> gewährleisten die Blutzuckermessgeräte Contour<br />
XT <strong>und</strong> Contour NEXT USB die verschärfte Systemgenauigkeit.<br />
Mini-Abo<br />
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9,95 €<br />
Blutzuckermessgerät<br />
Neue modische Farbvarianten<br />
Das Blutzuckermessgerät GL44 ist<br />
neben der bisher erhältlichen Variante<br />
Schwarz nun auch in den Farben<br />
Violett <strong>und</strong> Weiß erhältlich.<br />
Dies gibt das Herstellerunternehmen<br />
Beurer in einer Information<br />
für die Presse bekannt. Damit soll<br />
das Gerät – zusätzlich zu seiner Bedienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
– auch optisch<br />
punkten.<br />
Denn laut Beurer sorgen beim GL44<br />
funktionelle Details wie ein beleuchteter<br />
Einfuhrschacht für die Teststreifen,<br />
ein großes Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
<strong>und</strong> extra breite<br />
Teststreifen für eine problemlose<br />
Handhabung. Darüber hinaus gibt<br />
es die Möglichkeit, die Messwerte<br />
speziell zu markieren <strong>und</strong> zu klassifizieren,<br />
zum Beispiel für die Messung<br />
nach dem Sport oder nach<br />
Mahlzeiten. Die Messdauer beträgt<br />
ca. 5 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erfordert eine<br />
Blutmenge von 0,6 μl. Eine Blutmengenkontrolle<br />
warnt zudem vor einer<br />
fehlerhaften Messung. Der Speicher<br />
des GL44 erfasst 480 Werte mit<br />
Datum <strong>und</strong> Uhrzeit. Durchschnittswerte<br />
(für die man auch ausschließlich<br />
speziell markierte Werte wählen<br />
kann) lassen sich für 7, 14, 30 <strong>und</strong><br />
90 Tage ermitteln.<br />
Die patentierte Stechhilfe soft & safe<br />
gehört ebenso zum Lieferumfang<br />
wie Zubehör für den Anschluss an<br />
einen Rechner (Docking-Station, Kabel<br />
<strong>und</strong> die Software GlucoMemory).<br />
Das Blutzuckermessgerät GL44<br />
ist für 41,99 € (UVP) im Fachhandel<br />
erhältlich. Beurer gewährt auf seine<br />
Produkte 3 Jahre Garantie.<br />
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82034 Deisenhofen<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
Auch optisch soll das Blutzuckermessgerät<br />
GL44 des Unternehmens Beurer punkten:<br />
Neben der bisher erhältlichen Variante<br />
Schwarz ist es nun auch in den Farben Violett<br />
<strong>und</strong> Weiß erhältlich.<br />
85.0109<br />
per Internet<br />
www.diabetes-journal.de<br />
per Mail<br />
65<br />
kirchheim@intime-media-services.de
Essen & Trinken<br />
66 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Essen & Trinken<br />
Vielfalt & ges<strong>und</strong> & lecker<br />
<strong>und</strong><br />
Milchprodukte<br />
Ein Löffel cremiger Joghurt, Kaffee mit herrlichem Milchschaum,<br />
ein süßes Dessert zum Abschluss eines leckeren<br />
Essens: Milch <strong>und</strong> Milchprodukte sind aus dem Alltag<br />
kaum wegzudenken. Für jeden Geschmack ist et<strong>was</strong> dabei:<br />
von säuerlich mild bis ultracremig <strong>und</strong> sehr fettreich.<br />
Die richtige Wahl <strong>und</strong> Mischung machen’s.<br />
Foto: fotolia<br />
Essen <strong>Sie</strong> täglich ein Milchprodukt?<br />
Eine ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> gute Möglichkeit,<br />
den Körper optimal mit<br />
dem Knochenmineral Kalzium zu<br />
versorgen. Der lebenswichtige Mineralstoff<br />
ist mengenmäßig der bedeutsamste<br />
im menschlichen Körper.<br />
Kalzium baut Knochen <strong>und</strong><br />
Zähne auf <strong>und</strong> hält sie stabil.<br />
Doch wie viel Kalzium braucht der<br />
Mensch täglich? Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) hat<br />
die Werte gerade geprüft – auf Basis<br />
neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />
Am meisten Kalzium<br />
<strong>brauchen</strong> Jugendliche in ihrer<br />
stärksten Wachstumsphase<br />
zwischen 13 <strong>und</strong> 18 Jahren. Empfohlen<br />
werden hier 1 200 mg täglich.<br />
Für Erwachsene gilt der unveränderte<br />
Wert von 1 000 mg am<br />
Tag. Geändert ist die empfohlene<br />
Menge für Säuglinge im Alter von<br />
vier bis unter zwölf Monaten: <strong>Sie</strong><br />
beträgt jetzt 330 statt zuvor 400 mg.<br />
Für Kinder von vier bis unter sieben<br />
Jahren gibt es jetzt 750 statt<br />
700 mg. Bereits ein Viertel Liter<br />
fettarme Milch <strong>und</strong> zwei Scheiben<br />
Emmentaler Käse liefern mehr als<br />
1 000 mg Kalzium.<br />
Anrechnungspflichtige<br />
Kohlenhydrate<br />
Ganz gleich, ob <strong>Sie</strong> lieber ein Glas<br />
kalte Buttermilch, Molke, einen<br />
Joghurt oder et<strong>was</strong> Milch im Kaffee<br />
mögen – der enthaltene Milchzucker<br />
(Laktose) beeinflusst den<br />
Blutzucker. Milchzucker ist vorhanden,<br />
auch wenn Buttermilch<br />
oder Kefir <strong>nicht</strong> unbedingt süß<br />
schmecken. Bei Pudding oder<br />
Fruchtjoghurt gesellt sich dazu der<br />
zum Süßen verwendete Zucker. Je<br />
nach Sorte enthält das Getränk<br />
oder der Joghurt Zucker (Saccha-<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
67
Essen & Trinken<br />
rose). Welche <strong>und</strong> wie viel Kohlenhydrate<br />
aus Milchzucker <strong>und</strong> Co<br />
im Produkt enthalten sind, erklären<br />
Zutatenliste <strong>und</strong> Nährwertanalyse.<br />
In der Zutatenliste finden <strong>Sie</strong><br />
alle Bestandteile nach ihrer Menge<br />
in absteigender Folge aufgelistet.<br />
Die Nährwertanalyse gibt Ihnen<br />
eine klare Auskunft über die enthaltenen<br />
Kohlenhydrate. Sind im<br />
150-g-Becher z. B. 8 g Kohlenhydrate<br />
in 100 g enthalten, liefert der<br />
» » Für den Kohlenhydratgehalt<br />
spielt es keine Rolle, ob Milch <strong>und</strong><br />
Co fettarm oder vollfett sind.<br />
ganze Becher 12 g anrechnungspflichtige<br />
Kohlenhydrate (150 g<br />
multipliziert mit 8, Ergebnis dividiert<br />
durch 100 = 12 g Kohlenhydrate).<br />
So können <strong>Sie</strong> jedes Milchprodukt<br />
im Hinblick auf seine Kohlenhydratmenge<br />
berechnen.<br />
Sind fettarme Produkte kohlenhydratärmer?<br />
Es spielt für den Kohlenhydratgehalt<br />
keine Rolle, ob<br />
Milch <strong>und</strong> Co fettarm oder vollfett<br />
sind. Trotzdem sind fettarme<br />
Produkte sinnvoller: <strong>Sie</strong> sind kalorien-<br />
<strong>und</strong> cholesterinärmer. Mit<br />
fettarmer Milch lässt sich zum Beispiel<br />
besser <strong>und</strong> einfacher Milchschaum<br />
für Latte Macchiato bereiten<br />
als mit Vollmilch. Auch zum<br />
Kochen <strong>und</strong> Backen haben sich<br />
fettarme Produkte bewährt.<br />
Laktosefrei unbedingt<br />
nötig?<br />
Seit ein paar Jahren hat die Industrie<br />
einen neuen ertragreichen<br />
Verkaufszweig für sich entdeckt:<br />
laktosefreie Lebensmittel. <strong>Was</strong> mit<br />
Milch begann, erstreckt sich heute<br />
auf ein riesiges Sortiment, inklusive<br />
Nuss-Nougat-Creme oder Milchersatz.<br />
Die Verkaufszahlen geben<br />
Anbietern recht: Allein im Jahr<br />
2012 legte der Absatz um 20 Pro-<br />
Prof. Reinhard Zick zu Milchprodukten:<br />
„Der Mensch isst 100 000 Kilo im Leben!“<br />
Im Hinblick auf Joghurt, Quark<br />
<strong>und</strong> Co wird immer wieder<br />
kontrovers diskutiert, ob sie<br />
dem Körper tatsächlich guttun.<br />
<strong>Sie</strong> tun es, erklärt Prof. Reinhard<br />
Zick, Gastroenterologe<br />
aus Lingen. Der erfahrene Mediziner<br />
klärt auf über Mythen<br />
aus dem Milchland.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> (DJ): Milch<br />
<strong>und</strong> Milchprodukte werden<br />
von manchen Experten verteufelt<br />
– warum?<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Zick:<br />
Verteufeln ist im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />
bei diesen Lebensmitteln<br />
<strong>nicht</strong> angebracht. Verzichten<br />
darauf oder dies austauschen<br />
müssen Menschen<br />
mit Laktoseintoleranz. Ein<br />
weiterer Aspekt ist der, ob<br />
Kühe tatsächlich auch auf der<br />
Weide stehen <strong>und</strong> genug ges<strong>und</strong>es<br />
Futter bekommen. Je<br />
nach Fütterung kann sich die<br />
Zusammensetzung, beispielsweise<br />
der Omega-Fettsäuren,<br />
verändern. Nur leider steht<br />
auf der Packung <strong>nicht</strong>, ob Kühe<br />
im Stall oder überwiegend<br />
auf der Wiese grasen. Bioprodukte<br />
können hier hilfreich<br />
sein. Ich persönlich wähle irische<br />
Butter. Dort gibt es so<br />
viel Weideland, <strong>und</strong> ich war<br />
selbst schon dort <strong>und</strong> weiß,<br />
dass die Tiere überwiegend<br />
draußen stehen <strong>und</strong> grasen.<br />
Perfekt ist natürlich auch ein<br />
Hofladen, wo der K<strong>und</strong>e nachfragen<br />
kann, wie die Tiere gehalten<br />
werden, die ihre Milch<br />
zur Verarbeitung von Quark,<br />
Joghurt, Butter <strong>und</strong> Co geben.<br />
DJ: Stimmt es, dass der<br />
menschliche Körper <strong>nicht</strong> in<br />
der Lage ist, Milch <strong>und</strong> Co zu<br />
verdauen?<br />
Zick: Also, wenn wir das <strong>nicht</strong><br />
könnten, würden wir <strong>nicht</strong><br />
leben. Ganz einfach betrachtet<br />
ist der menschliche Körper<br />
darauf ausgerichtet zu<br />
säugen. Und <strong>was</strong> bekommt<br />
er als Erstes: Milch. Natürlich<br />
können sich im Lauf des<br />
Lebens Unverträglichkeiten<br />
wie eine Laktoseintoleranz<br />
oder eine Milcheiweißallergie<br />
entwickeln. In der Regel<br />
sind sie ja <strong>nicht</strong> von Anfang<br />
an da. Oft entwickelt<br />
sich die Milchzuckerunverträglichkeit<br />
im Lauf des Lebens.<br />
Und evolutionsbedingt<br />
ist der Mensch darauf ausgerichtet,<br />
zunächst Milch <strong>und</strong><br />
dann <strong>Was</strong>ser zu trinken. Also,<br />
ein bisschen ist schon<br />
<strong>was</strong> dran, dass der Mensch<br />
<strong>nicht</strong> täglich Unmengen an<br />
Milch <strong>und</strong> Milchprodukten<br />
konsumieren sollte. Hier<br />
Der Experte: Prof. Dr. med.<br />
Reinhard Zick ist seit vielen<br />
Jahren gerngelesener Autor<br />
des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />
empfehle ich, statt auf Quantität<br />
auf Qualität zu setzen.<br />
Es gibt leider nach wie vor<br />
Menschen, die ihren täglichen<br />
Flüssigkeitsbedarf<br />
mit mindestens einem Liter<br />
Milch stillen. Das ist eindeutig<br />
zu viel des Guten.<br />
DJ: Wie bewerten <strong>Sie</strong> die Aussagen,<br />
dass Milch <strong>und</strong> Milchprodukte<br />
im Körper verschleimen?<br />
Zick: Eine ganz uralte Erkenntnis<br />
des griechischen Mediziners<br />
Galen, der sich auf Hippokrates<br />
begründeten Viersäf-<br />
68<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Essen & Trinken<br />
Essen <strong>Sie</strong> täglich ein Milchprodukt? Eine ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> gute Möglichkeit, den Körper<br />
optimal mit dem Knochenmineral Kalzium zu versorgen.<br />
zent zu. Haben auf einmal so viele<br />
Menschen eine Milchzuckerunverträglichkeit?<br />
Wohl kaum. Die<br />
Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK) hat herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />
r<strong>und</strong> 80 Prozent der Käufer dieser<br />
Lebensmittel gar keine Milchzuckerunverträglichkeit<br />
haben.<br />
Es scheint ein Lifestyle-Trend zu<br />
sein, ähnlich wie bei glutenfreien<br />
Foto: fotolia<br />
Lebensmitteln. Für diese K<strong>und</strong>en<br />
klingt „Frei von Laktose“ ziemlich<br />
ges<strong>und</strong>. <strong>Sie</strong> greifen zu – mit dem<br />
beruhigenden Gefühl, ihrem Körper<br />
et<strong>was</strong> Gutes zu tun. Ursprünglich<br />
waren die Spezialprodukte<br />
für Menschen gedacht, die eine<br />
Milchzuckerunverträglichkeit haben.<br />
Betroffene klagen über Blähungen,<br />
Völlegefühl, Darmkrämpfe<br />
oder Durchfälle. In Deutschland<br />
sind etwa 15 bis 30 Prozent mit unterschiedlicher<br />
Ausprägung betroffen.<br />
Hier sind diese Lebensmittel<br />
sinnvoll – insbesondere laktosefreie<br />
Milch.<br />
Kirsten Metternich ◼<br />
telehre mit der Verschleimung<br />
beschäftigt. Geraten die vier<br />
Säfte im Körper ins Ungleichgewicht,<br />
kommt es zur Krankheit.<br />
Dieser Ansatz jedoch nur<br />
noch medizinhistorisch wertvoll,<br />
weiter <strong>nicht</strong>s.. Zu Mozarts<br />
Zeiten gab es Schleimtheorien,<br />
<strong>und</strong> die Menschen wurden<br />
mit Blutegeln geschröpft. Heute<br />
ist in der Medizin bekannt,<br />
dass diese Behandlungen unsinnig<br />
sind. Medizinhistorisch<br />
wertvoll, weiter <strong>nicht</strong>s.<br />
DJ: Stimmt es, dass der Dünndarm<br />
fühlbar auf eine Unverträglichkeit<br />
von Milchprodukten<br />
reagiert?<br />
Zick: Im Schnitt isst der<br />
Mensch im Lauf seines Lebens<br />
100 000 Kilo Produkte.<br />
Dabei nimmt der Körper eine<br />
Fülle von Allergenen auf<br />
– wesentlich mehr als beispielsweise<br />
über die Luft oder<br />
die Haut. Da hat der Dünndarm,<br />
ein hochkompetentes<br />
Immunsystem, im Lauf des<br />
Lebens einiges zu tun. Der<br />
Dünndarm ist also per se darauf<br />
vorbereitet, eventuell allergisch<br />
zu reagieren. Und da<br />
jeder Mensch ein Individuum<br />
ist, sieht es im Körperinneren<br />
<strong>nicht</strong> anders aus: Bei dem einen<br />
entsteht eine Unverträglichkeit<br />
oder Allergie <strong>und</strong><br />
beim anderen <strong>nicht</strong>. Im Gr<strong>und</strong>e<br />
genommen ist der Dünndarm<br />
das größte Immunsystem<br />
des Körpers.<br />
DJ: <strong>Was</strong> halten <strong>Sie</strong> von der<br />
Empfehlung, auf Milchiges zu<br />
verzichten, weil dann Abnehmen<br />
besser funktioniert?<br />
Zick: Diese Empfehlung gibt<br />
es beispielsweise bei bestimmten<br />
Diätkonzepten,<br />
hat sich aber <strong>nicht</strong> als wirksam<br />
durchgesetzt.<br />
DJ: Wann ist der Verzicht auf<br />
Milch <strong>und</strong> Co sinnvoll?<br />
Zick: Das ist lediglich sinnvoll<br />
bei einer medizinisch eindeutig<br />
diagnostizierten Allergie<br />
oder einer Laktose intoleranz.<br />
Häufig werfen Laien Gluten<br />
<strong>und</strong> Laktose in einen Topf,<br />
doch da gibt es deutliche Unterschiede.<br />
Bei einer Glutenunverträglichkeit<br />
reagiert<br />
der Körper mit Magen-Darm-<br />
Beschwerden, wenn Weizen,<br />
Roggen, Hafer, Gerste <strong>und</strong> daraus<br />
hergestellte Produkte gegessen<br />
werden. <strong>Sie</strong> würden bei<br />
einer Laktoseintoleranz keine<br />
Beschwerden hervorrufen.<br />
DJ: Schadet der Genuss von<br />
Milch <strong>und</strong> Joghurt Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong>?<br />
Zick: Natürlich <strong>nicht</strong>! Diabetiker<br />
können Milchprodukte<br />
essen. Ihr Milchzuckergehalt<br />
hat jedoch Auswirkungen auf<br />
den Blutzuckerspiegel, auch<br />
wenn es sich um ungesüßte<br />
<strong>und</strong> fettarme Produkte handelt.<br />
<strong>Was</strong> heute <strong>nicht</strong> mehr<br />
empfohlen wird, sind die großen<br />
Quarkmengen. Zahlreiche<br />
Untersuchungen der letzten<br />
Jahre haben gezeigt, dass<br />
die meisten Menschen hierzulande<br />
tagtäglich sehr viel<br />
Eiweiß durch Fleisch, Wurst,<br />
Milch <strong>und</strong> Co essen. Das kann<br />
bei Diabetikern – in Kombination<br />
mit einer allgemein<br />
schlechten Stoffwechseleinstellung<br />
– zur Schädigung der<br />
Nieren führen.<br />
Früher gab es zudem Anwendungen<br />
mit Quarkwickeln.<br />
Dabei wurde Quark in<br />
ein Leintuch gefüllt, auf den<br />
Bauch Richtung Leber gelegt,<br />
in der Hoffnung, die Leber zu<br />
heilen. Allein schon, von Heilung<br />
zu sprechen, entbehrt<br />
jeder Wirksamkeit. Praktisch<br />
wäre ein fettarmes Milchprodukt<br />
<strong>und</strong> die übliche Menge<br />
Milch im Kaffee täglich ausreichend.<br />
Denn Milchprodukte<br />
sind nach wie vor die<br />
besten, natürlichen Kalzium-<br />
Lieferanten, zur Aufrechterhaltung<br />
der Knochenmasse<br />
bis ins hohe Alter.<br />
Mit Professor Zick sprach Kirsten<br />
Metternich. ◼<br />
Foto: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
69
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Frisches aus<br />
& Co<br />
Es gibt weit mehr als Milchreis, Pudding oder Kakao,<br />
die sich aus Joghurt, Buttermilch, Quark <strong>und</strong> Co zaubern<br />
lassen. Wie wäre es mit einem köstlichen Fruchtshake,<br />
der sich auch zum Eis eignet? Oder Pute mit<br />
einer raffinierten Frischkäsefüllung? Haben <strong>Sie</strong> schon<br />
einmal Lavendel gegessen? Sollten <strong>Sie</strong> unbedingt,<br />
denn unser Dessert entführt geradewegs nach Frankreich.<br />
Auch unser Leserrezept steht im Zeichen der<br />
Milch: ein saftiger Grießkuchen, für den Leserin Elisabeth<br />
Härtl auch schon mal das Mittagessen eintauscht.<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Nährwert-Info<br />
fettarm<br />
für Kinder<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
5 g E, 2 g F, 25 g KH, davon 23 g<br />
KH anrechnungspflichtig, 3 g Ba,<br />
4 mg Chol, 70 mg Na, 443 mg K,<br />
130 mg Ph, 138 kcal, 552 kJ<br />
Mango-Lassi<br />
Anmerkungen zu den Rezepten:<br />
Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln, Karotten, Sellerie<br />
etc.) sind bis zu einer 200-g-Portion je Sorte <strong>nicht</strong><br />
blutzuckerwirksam. Hilfe für das Schätzen der KH-Portionen<br />
geben KH-Tabellen (siehe die <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-<br />
Nährwerttabelle – BE, KE <strong>und</strong> Kalorien auf einen Blick<br />
mit 1000 Lebensmitteln, K. Metternich, Kirchheim-Verlag,<br />
Mainz 2009). Die berechneten Natriumwerte beziehen sich<br />
nur auf den natürlichen Natriumgehalt der Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> <strong>nicht</strong> auf Salz, Brühe etc., die zum Würzen in den<br />
Rezepten verwendet werden.<br />
Zeichenerklärung:<br />
B/Ba = Ballaststoffe; Chol = Cholesterin; E = Eiweiß; Essl./<br />
EL = Esslöffel; F = Fett; Fett i. Tr. = Fett in der Trockenmasse;<br />
Gew.-Kl. = Gewichtsklasse; K = Kalium; Na = Natrium;<br />
Pck. = Päckchen; Ph = Phosphor; Schb = Scheibe; Teel./<br />
TL = Teelöffel; TK = Tiefkühlkost; KH = Kohlenhydrate;<br />
kJ = Kilojoule; kcal = Kilokalorien; Msp. = Messerspitze.<br />
Zutaten für 2 Gläser:<br />
300 g Mangofruchtfleisch<br />
150 g fettarmer Naturjoghurt<br />
100 g Buttermilch<br />
1 EL Limettensaft<br />
Prise gemahlener Zimt<br />
2 – 3 Spritzer flüssiger<br />
Süßstoff<br />
Die Zubereitung:<br />
Das Mangofruchtfleisch vom<br />
Kern lösen, zwei Würfel für die<br />
Garnitur zur Seite legen. Restliches<br />
Fruchtfleisch in ein hohes<br />
Gefäß geben. Naturjoghurt, Buttermilch<br />
<strong>und</strong> Limettensaft dazugeben.<br />
Mit einem Passierstab sämig<br />
pürieren. Mit einer Prise Zimt<br />
<strong>und</strong> flüssigem Süßstoff abschmecken.<br />
Eine halbe St<strong>und</strong>e kalt stellen.<br />
In zwei Gläser geben, einen<br />
Strohhalm dazu <strong>und</strong> die Mangowürfel<br />
auf den Glasrand stecken.<br />
Auch als Eis schmeckt das Lassi<br />
köstlich: Dazu die Fruchtmilch in<br />
zwei Stileisbehälter gießen <strong>und</strong> in<br />
der Truhe gefrieren. Eine ges<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> kalorienfre<strong>und</strong>liche Köstlichkeit<br />
für kleine <strong>und</strong> große Eisfre<strong>und</strong>e.<br />
»»<br />
Ob als süße Vorspeise,<br />
Dessert, Zwischenmahlzeit<br />
oder Eis – der indische<br />
Klassiker schmeckt<br />
frisch <strong>und</strong> lecker.<br />
70 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Gefüllte Putenbrust<br />
mit Möhre <strong>und</strong> Ingwer<br />
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
1 große Möhre<br />
1 kleines Stück Ingwer<br />
40 g fettarmer Kräuter-Frischkäse<br />
et<strong>was</strong> Kräutersalz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
2 dünne Putenbrustfilets, je 150 g<br />
2 EL Senf, mittelscharf<br />
1 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />
100 ml fettarme Milch<br />
50 ml fettreduzierte Sahne, 7 % Fett<br />
für Geübte<br />
preisgünstig<br />
Die Zubereitung:<br />
Den Backofen auf 180 °C (Umluft: 160 °C) vorheizen.<br />
Möhre <strong>und</strong> Ingwer putzen, schälen <strong>und</strong> fein<br />
reiben. Mit Frischkäse mischen, salzen <strong>und</strong> pfeffern.<br />
Putenbrustfilets von einer Seite mit einem<br />
Esslöffel Senf bestreichen. Karotten-Frischkäse-<br />
Masse gleichmäßig darauf verteilen <strong>und</strong> vorsichtig<br />
aufrollen. Mit Küchengarn oder einem Fleischspieß<br />
fixieren. In eine Auflaufform legen. Et<strong>was</strong><br />
<strong>Was</strong>ser <strong>und</strong> die gekörnte Brühe in die Form gießen.<br />
Fleisch im Ofen in etwa 20 Minuten garen, bis<br />
es hell ist. Dann noch kurz unter den Grill stellen,<br />
damit sich die Oberfläche leicht bräunt. Fleisch<br />
aus der Form nehmen, Milch in die Form gießen<br />
<strong>und</strong> mit dem Bratensaft verrühren. In einen Topf<br />
geben, Sahne dazugießen <strong>und</strong> et<strong>was</strong> einkochen<br />
lassen. Restlichen Senf in die Sauce rühren <strong>und</strong><br />
noch einmal abschmecken. Dazu passen ein knackiger<br />
Salat, Kartoffeln, Reis oder Bandnudeln.<br />
»»<br />
Wie wäre es mit einer leichten<br />
Variante fleischiger Rouladen? Mit<br />
Frischkäse <strong>und</strong> geriebenen Möhren<br />
eine pikante Leckerei.<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion, ohne Beilagen ca.:<br />
14 g E, 7 g F, 10 g KH, davon 2 g KH anrechnungspflichtig,<br />
2 g Ba, 106 mg Chol, 228 mg Na,<br />
757 mg K, 358 mg Ph, 145 kcal, 580 kJ<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
71
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Lavendel-Pannacotta<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
½ EL Lavendelblüten<br />
½ Vanilleschote<br />
40 ml fettarme Milch<br />
100 ml fettreduzierte Schlagsahne,<br />
max. 21 % Fett<br />
3 Blatt weiße Gelatine<br />
75 g fettarmer Naturjoghurt<br />
1 TL Zitronensaft<br />
2 – 3 Spritzer flüssiger Süßstoff oder<br />
40 g Erythritol in Puderform<br />
2 Pflaumen, 80 g<br />
2 Lavendelsträußchen<br />
»»<br />
Bei diesem cremigen Desserttraum<br />
fühlt man sich wie Gott<br />
in Frankreich.<br />
für Gäste<br />
gut vorzubereiten<br />
Die Zubereitung:<br />
Lavendelblüten vom Stengel zupfen,<br />
<strong>was</strong>chen <strong>und</strong> trocknen. Vanilleschote<br />
längs halbieren, in die<br />
Milch geben. Milch erwärmen, Lavendelblüten<br />
dazugeben, 30 Minuten<br />
ziehen lassen.<br />
Sahne sehr steif schlagen, kalt stellen.<br />
Gelatine in kaltem <strong>Was</strong>ser einweichen.<br />
Joghurt <strong>und</strong> Zitronensaft<br />
in einer Schüssel verrühren.<br />
Lavendelmilch durch ein <strong>Sie</strong>b gießen,<br />
dazugeben <strong>und</strong> mit Süßstoff<br />
abschmecken. Gelatine ausdrücken,<br />
in der Mikrowelle oder über<br />
dem <strong>Was</strong>serbad lösen. Drei Esslöffel<br />
der Lavendelmasse in die Gelatine<br />
geben, verrühren, dann zu-<br />
rück in die große Schüssel gießen,<br />
noch einmal gut verrühren <strong>und</strong><br />
Schlagsahne unterziehen. In zwei<br />
Schälchen füllen <strong>und</strong> im Kühlschrank<br />
(am besten über Nacht)<br />
fest werden lassen. Vor dem Servieren<br />
Pflaumen <strong>was</strong>chen, entsteinen<br />
<strong>und</strong> fein würfeln. Creme auf<br />
zwei Teller stürzen oder im Schälchen<br />
auf Teller setzen. Mit Pflaumenwürfeln<br />
<strong>und</strong> Lavendelsträußchen<br />
garnieren.<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
5 g E, 10 g F, 9 g KH, davon 5 g<br />
KH anrechnungspflichtig, 1 g Ba,<br />
4 mg Chol, 42 mg Na, 204 mg K,<br />
81 mg Ph, 146 kcal, 584 kJ<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Es antwortet Ihnen gern:<br />
Kirsten Metternich<br />
Diätassistentin/DKL, DGE<br />
Redaktion Essen & Trinken<br />
Hildeboldstraße 5<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Tel.: 0 22 34/91 65 41<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42<br />
E-Mail: info@metternich24.de<br />
www.metternich24.de<br />
Noch Fragen?<br />
72<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
Das sagt Elisabeth Härtl<br />
Essen & Trinken<br />
Leserrezept des Rezepte Monats<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
… über ihr Lieblingsrezept: „Ich<br />
esse sehr gerne Kuchen. Doch<br />
mit <strong>Diabetes</strong> ist das <strong>nicht</strong> immer<br />
so einfach. Deshalb habe ich<br />
schon vieles ausprobiert. Mit<br />
der Zeit <strong>und</strong> Backerfahrung hat<br />
sich der Grießkuchen als mein<br />
Lieblingskuchen entwickelt. Ein<br />
Stück vom Kuchen ist für mich<br />
oft Ersatz für eine Hauptmahlzeit.<br />
Das Schöne:<br />
Er hält sich im<br />
Kühlschrank ein<br />
paar Tage. Auch<br />
Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />
sind begeistert<br />
von meinem saftigen<br />
Grießkuchen.“<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Stück bei 20 insgesamt,<br />
ca.:<br />
3 g E, 4 g F, 16 g KH, davon 14 g<br />
KH anrechnungspflichtig, 1 g Ba,<br />
30 mg Chol, 17 mg Na, 68 mg K,<br />
41 mg Ph, 112 kcal, 448 kJ<br />
Grießkuchen vom Blech<br />
Als Dankeschön erhält Elisabeth<br />
Härtl ein Seeberger Genuss-<br />
Paket im Wert von etwa 40 Euro.<br />
Das Set beinhaltet 15 verschiedene<br />
Produkte zum Backen,<br />
Kochen <strong>und</strong> Snacken. Hinter der<br />
Marke Seeberger steht ein traditionsbewusstes<br />
Familienunternehmen<br />
aus Ulm. Zum Sortiment<br />
zählen u. a. knackige Nüsse <strong>und</strong><br />
Getreidesorten von bester Qualität.<br />
Mehr Informationen <strong>und</strong><br />
einen Online-Shop finden <strong>Sie</strong> auf<br />
www.seeberger.de<br />
Die Zubereitung:<br />
Mehl in eine Schüssel geben, eine<br />
Mulde hineindrücken. Prise Salz<br />
mit Milch verrühren <strong>und</strong> erwärmen.<br />
Hefe hineingeben <strong>und</strong> rühren, bis<br />
sie sich aufgelöst hat. Hefemilch in<br />
die Mulde gießen. Mit einer Gabel<br />
zu einem Vorteig verrühren. Zugedeckt<br />
an einem warmen Ort 30 Minuten<br />
gehenlassen. Anschließend<br />
Ei, Butter <strong>und</strong> Süßstoff mit den restlichen<br />
Zutaten in der Schüssel mischen,<br />
zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />
Ein weiteres Mal zugedeckt<br />
an einem warmen Ort gehenlassen<br />
(mindestens 30 Minuten), bis sich<br />
das Teigvolumen verdoppelt hat. In<br />
der Zwischenzeit den Backofen auf<br />
180 °C (Umluft: 160 °C) vorheizen.<br />
Aus den Zutaten für den Belag einen<br />
Guss herstellen. Eine Fettpfanne mit<br />
Backpapier auslegen <strong>und</strong> den gegangenen<br />
Hefeteig damit auslegen.<br />
Den Guss daraufgießen. Im vorgeheizten<br />
Ofen circa 30 bis 45 Minuten<br />
backen.<br />
Zutaten für 1 Backblech (20 Stücke):<br />
Boden:<br />
375 g Weizenmehl<br />
Prise Salz<br />
125 ml fettarme Milch<br />
¾ Päckchen Trockenhefe<br />
1 Ei<br />
50 g Butter<br />
3 – 4 Spritzer flüssiger<br />
Süßstoff<br />
Guss:<br />
250 ml Magermilch<br />
30 g Grieß<br />
20 g Butter<br />
et<strong>was</strong> abgeriebene<br />
Zitronenschale<br />
3 – 4 Spritzer flüssiger<br />
Süßstoff<br />
1 Ei<br />
1 TL gemahlener Zimt<br />
Das<br />
Leserrezept<br />
von Elisabeth Härtl<br />
aus Regenstauf<br />
Schicken auch <strong>Sie</strong><br />
Ihr Rezept an:<br />
Kirsten Metternich<br />
Hildeboldstraße 5<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42<br />
E-Mail:<br />
info@metternich24.de<br />
Oder geben <strong>Sie</strong> Ihr Rezept<br />
unter www.diabetes-jour<br />
nal.de/rezepte direkt in<br />
das Rezeptformular ein.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
73
Zum guten Schluss<br />
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />
arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />
hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Alex<br />
Adabei hat viele Bekannte <strong>und</strong> Verwandte mit Typ-<br />
2-<strong>Diabetes</strong>. <strong>Sie</strong> schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />
ist wieder Alex dran.<br />
Nur noch Ärztinnen – wie geht’s weiter?<br />
Überraschend kam er ja <strong>nicht</strong>, der Generationenwechsel<br />
der Ärzte bei uns im<br />
Ort – die drei Herren sind alle etwa im<br />
selben Alter <strong>und</strong> haben im Laufe der<br />
letzten Monate ihre Praxen abgegeben.<br />
Alle drei Praxen wurden von Frauen<br />
übernommen. Die Medizin bei uns auf<br />
dem Land wird weiblich. Das ist neu!<br />
Bisher wusste man, woran man war:<br />
Arzt A war einer von der Sorte „Wie<br />
geht’s uns denn heute?“ – das mag <strong>nicht</strong><br />
jeder, besonders, wenn die ärztlichen<br />
Anweisungen recht autoritär vermittelt<br />
werden. Trotzdem gingen viele Mütter<br />
mit ihren Kindern zu ihm, denn seine<br />
Tochter ist Kinderärztin – da muss der<br />
Vater doch automatisch up to date sein,<br />
oder? Arzt B war immer eher kurz angeb<strong>und</strong>en,<br />
aber recht umgänglich. In seiner<br />
Praxis (direkt gegenüber der Apotheke)<br />
gibt es mehrere kleine Kabuffs,<br />
in denen er seine Patienten zwischenlagerte.<br />
Um die Wartezeit zu überbrücken,<br />
hängen dort Informationsplakate<br />
aus den 1980er Jahren. Es muss ja <strong>nicht</strong><br />
alles nagelneu sein, aber trotzdem …<br />
Mein Favorit <strong>und</strong> Hausarzt war Arzt C,<br />
meiner Meinung nach fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
kompetent, mit großem Wartezimmer.<br />
Zu ihm gibt es alte familiäre Bindungen,<br />
das spielt ja auch eine Rolle. Arzt C<br />
ist außerdem Diabetologe <strong>und</strong> Psychotherapeut<br />
– seine Nachfolgerin (noch)<br />
Illustrationen: Christian Mentzel<br />
»»<br />
Bei uns ist die Medizin<br />
jetzt wirklich weiblich: Drei<br />
Ärztinnen haben die Hausarztpraxen<br />
übernommen.<br />
<strong>nicht</strong>. Werden die vielen Diabetiker<br />
auch zu ihr in die Praxis kommen?<br />
Über alle drei Ärzte kursieren Gerüchte<br />
über Fehldiagnosen, zu späte Überweisungen,<br />
W<strong>und</strong>erheilungen, lange<br />
Wartezeiten. Über die Neuen gibt es<br />
noch kaum Geschichten, die man sich<br />
im Wartezimmer zuraunen könnte. Erst<br />
mal gucken, testen: Wie sind die so? <strong>Was</strong><br />
machen die Frauen anders, die ja auch<br />
jünger sind als ihre Vorgänger? Wechseln<br />
oder bleiben? Spannend! Auch ich<br />
habe schon versucht, die mir gut bekannte<br />
Arzthelferin aus Praxis C auszuhorchen.<br />
Schade, sie wollte <strong>nicht</strong> mit pikanten<br />
Details herausrücken, dabei hätte<br />
ich garantiert <strong>nicht</strong>s weitererzählt!<br />
Immerhin weiß ich jetzt so viel: Arzt C<br />
will eigentlich noch 20 St<strong>und</strong>en pro Woche<br />
praktizieren – aber die Kassenärztliche<br />
Vereinigung stellt sich quer. Auch<br />
den Ärzten A <strong>und</strong> B fällt der Abschied<br />
schwer; man trifft sie gelegentlich an alter<br />
Wirkungsstätte. Irgendwann aber treten<br />
sie endgültig ab, <strong>und</strong> die Medizingeschichte<br />
unseres Dorfes wird für lange<br />
Zeit mit weiblichen Vorzeichen fortgeschrieben<br />
werden. Neue Geschichten,<br />
neue Gerüchte, neue Methoden, eine<br />
weibliche Art, zu behandeln? Besonders<br />
für Menschen, die eng mit ihrem Arzt<br />
zusammenarbeiten – <strong>und</strong> dazu gehören<br />
Diabetiker ja auf jeden Fall –, ist es wichtig<br />
zu wissen, woran sie sind. Interessant<br />
fände ich eine kleine Studie: „Ändert<br />
sich der HbA 1c -Wert in G., wenn der behandelnde<br />
Arzt eine Frau ist?“<br />
74<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 9 /2013
IMPRESSUM<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />
Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />
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Chefredakteure:<br />
Prof. Dr. med. T. Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />
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Günter Nuber, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70 30,<br />
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DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />
Dieter Möhler, DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzender<br />
Rubrik<br />
optional: 2.Ebene<br />
… <strong>und</strong> das lesen <strong>Sie</strong> im nächsten Heft:<br />
Man kann es drehen <strong>und</strong> wenden: Der Sommer ist<br />
vorbei, wenn das Kalenderblatt den Oktober zeigt.<br />
Im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> stimmen wir <strong>Sie</strong> dann ein:<br />
Redaktion:<br />
Prof. Dr. med. T. Danne, Hannover – O. Ebert, Stuttgart,<br />
N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz,<br />
Dr. med. K. Kraatz, Mainz – M. Krüger, Apotheker, Krefeld,<br />
Dipl.-Psych. PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim,<br />
Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert München – K. Metternich, Kerpen,<br />
A. Monecke, Berlin – Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen,<br />
Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen – Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Draeger,<br />
München – Prof. Dr. med. M. Weber, Mainz – Prof. Dr. med. B. Willms,<br />
Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />
Geschäftsführer: Stephan Kröck<br />
Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />
Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />
Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 60 vom 1.1.2013.<br />
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für Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />
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der Redaktion. Anzeigen <strong>und</strong> Fremdbeilagen stellen allein die Meinung<br />
der dort erkennbaren Auftraggeber dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />
Titelbild: Mauritius Images<br />
ISSN 0341 – 8812<br />
62. Jahrgang<br />
In „Essen & Trinken“ berichten<br />
wir über Herbst<strong>und</strong><br />
Wintergemüse.<br />
Dazu gibt es leckere Gemüserezepte<br />
– mit Kürbis<br />
<strong>und</strong> Rosenkohl.<br />
Foto: fotolia<br />
In <strong>Diabetes</strong> life berichten<br />
wir über die Erfahrungen<br />
einer Leserin –<br />
als sie ausgewandert ist<br />
nach Irland!<br />
Foto: fotolia<br />
Wechselwirkungen<br />
von Medikamenten<br />
<strong>und</strong> Medikamententherapie<br />
im Alter:<br />
Im Titelthema haben<br />
wir für <strong>Sie</strong> alles r<strong>und</strong><br />
um das Thema Wirkstoffe<br />
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So misst man heute.