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Diabetes Journal Insulin-Pumpe: Wem die Pumpe nützt (Vorschau)

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1 | 2013<br />

01<br />

www.diabetes-journal.de<br />

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Schweiz: CHF 7,60<br />

Offizielles Organ des<br />

Deutschen Diabetiker Bundes<br />

190242 903903<br />

4<br />

<strong>Insulin</strong>-<strong>Pumpe</strong><br />

<strong>Wem</strong> <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong> <strong>nützt</strong><br />

ab Seite 18<br />

Nierenversagen<br />

Sorgen Sie früh vor<br />

<strong>Diabetes</strong> & Recht<br />

Neue Urteile, <strong>die</strong> für<br />

Sie wichtig sind<br />

Urlaub in Fernost<br />

Diabetikerin gibt<br />

wertvolle Tipps<br />

Fleischlos glücklich<br />

So essen Sie weniger Fleisch<br />

+ 4 Veggie-Rezepte ab S. 70


<strong>Diabetes</strong> ?<br />

Hören Sie auf Ihre Füße !<br />

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Bei Kribbeln, Brennen,<br />

Taubheit oder Schmerzen<br />

in den Füßen rechtzeitig<br />

handeln!<br />

Empfindungsstörungen in den Füßen<br />

sollten Sie von Anfang an ernst nehmen.<br />

Der <strong>Diabetes</strong> kann Ihre Nerven auf Dauer<br />

nachhaltig schädigen. Eine solche Nervenstörung<br />

(auch diabetische Neuropathie genannt)<br />

macht sich häufig zunächst in den<br />

Füßen durch Empfindungsstörungen wie<br />

Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen<br />

bemerkbar, da hier lange dünne Nervenbahnen<br />

verlaufen, <strong>die</strong> besonders anfällig<br />

für Störungen sind.<br />

Die Ursache sind problematische Zuckerabbauprodukte<br />

(Advanced Glycation Endproducts, kurz<br />

AGEs genannt), <strong>die</strong> durch den gestörten Stoffwechsel<br />

bei Diabetikern vermehrt entstehen. Diese schädlichen<br />

Zucker-Eiweiß-Verbindungen greifen nicht nur Nerven,<br />

sondern auch Gefäße an.<br />

Regelmäßig eingenommen hemmt milgamma ® protekt<br />

mit dem Wirkstoff Benfotiamin auf natürliche Weise <strong>die</strong><br />

Bildung <strong>die</strong>ser schädigenden Zuckerabbauprodukte.<br />

Benfotiamin, eine Vorstufe von Vitamin B1, schützt so<br />

Nerven und Gefäße und lindert Empfindungsstörungen<br />

wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen.<br />

milgamma ® wirkt und schützt.<br />

• Lindert Empfindungsstörungen effektiv<br />

• Schützt Nerven und Gefäße<br />

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werden und ist auch langfristig mit anderen <strong>Diabetes</strong>und<br />

Herz-Kreislauf-Präparaten kombinierbar.<br />

*z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and<br />

Microvascular Endothelial Dysfunction; <strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064-2071.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen, <strong>die</strong> durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen<br />

werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern <strong>die</strong>se nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und<br />

Nebenwirkungen lesen Sie <strong>die</strong> Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen


Editorial<br />

haak@kirchheim-verlag.de<br />

Ein guter Vorsatz für 2013<br />

■ „Die Dinge sind nicht wie sie sind – es kommt<br />

immer darauf an, was man daraus macht.“ Ein<br />

nachdenkenswerter Satz, der sicherlich auch für<br />

das Jahr 2013 gilt. Gerade eben noch haben wir<br />

das neue Jahr mit Böllerschüssen begrüßt – und<br />

schon sind wir mittendrin mit all unseren Plänen,<br />

Sorgen und Hoffnungen. Und natürlich haben<br />

wir auch wieder gute Vorsätze.<br />

■ Im Schwerpunkt <strong>die</strong>ser Ausgabe beschäftigen<br />

wir uns mit dem <strong>Diabetes</strong> und seinen Folgen. Eine<br />

besonders tragische Folgeerkrankung ist das<br />

Nierenversagen; Betroffene können nur mit Hilfe<br />

der Hightech-Medizin durch Blutwäsche oder<br />

Bauchfelldialyse, einer „Nierenersatztherapie“,<br />

überleben. Was das bedeutet, mögen sich <strong>die</strong><br />

meisten gar nicht vorstellen<br />

wollen. Und doch kann<br />

man damit gut überleben.<br />

Wie? Das erzählt Ihnen ein<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser, der<br />

selbst Dialysepatient ist.<br />

Ab Seite 18.<br />

ermöglicht. Leider haben<br />

wir in Deutschland<br />

immer noch viel zu wenig<br />

Spenderorgane. Das<br />

liegt daran, dass nicht jeder<br />

Verstorbene Organe<br />

spenden kann, sondern<br />

nur solche Verstorbene,<br />

<strong>die</strong> im Stadium des Hirntods mit<br />

Maschinen so lange am Leben gehalten<br />

werden, bis <strong>die</strong> Organe frisch entnommen<br />

werden. Von <strong>die</strong>sen in Frage<br />

kommenden Organspendern haben<br />

sich immer noch viel zu wenig zu Lebzeiten zu<br />

<strong>die</strong>sem möglichen Schritt bereit erklärt. In den<br />

nächsten Monaten werden <strong>die</strong> Krankenkassen<br />

daher – veranlasst durch eine Gesetzesänderung<br />

– nachfragen, ob man seine Organe im Todesfall<br />

spenden möchte.<br />

Aber auch ohne <strong>die</strong>se Nachfrage kann man sich<br />

bereits jetzt sehr einfach im Internet einen Organspenderausweis<br />

besorgen. Ob er jemals benötigt<br />

wird, ist Schicksal – aber mit <strong>die</strong>sem aktiven<br />

Schritt legt man fest, was in einem solchen<br />

Falle geschehen soll und überlässt <strong>die</strong>s nicht den<br />

trauernden Angehörigen. Das ist wie ich finde<br />

ein guter Vorsatz für das Jahr 2013.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />

Chefredakteur<br />

Foto: fotolia<br />

Foto: fotolia<br />

■ Aber vielleicht hat man<br />

ja auch Glück und zählt zu<br />

den Menschen, bei denen<br />

eine Spenderniere wieder<br />

ein normales Leben<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

3


Inhalt<br />

Wenn <strong>die</strong> Nieren versagen ...<br />

Über 90 000 Menschen in<br />

Deutschland haben ein komplettes<br />

dauerhaftes Nierenversagen<br />

– ein großer Teil davon<br />

sind Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Es<br />

ist eine schwere Bürde für <strong>die</strong><br />

Betroffenen. Im Titelthema zeigen<br />

wir Ihnen, wie es trotzdem<br />

lebenswert weitergehen kann.<br />

Seite 18<br />

Foto: fotolia<br />

Titelthemen sind<br />

mit rotem Pfeil<br />

gekennzeichnet<br />

Panorama<br />

Kubanisches Medikament im Test 6<br />

Neue Ratgeberbroschüre 9<br />

Aktuell<br />

Herbsttagung der DDG: „Wir nutzen unsere<br />

Angebote nicht, wie es möglich wäre“ 10<br />

Memo – Neues aus der Forschung 12<br />

Aktuelles von diabetesDE 14<br />

Titelthema<br />

Wichtig bei Nierenversagen: Zusammenarbeit<br />

der Ärzte und frühe Reaktion! 18<br />

Wenn <strong>die</strong> Nieren versagen:<br />

Frühe Reaktion ist wichtig! 20<br />

Patientenbericht:<br />

Mein Leben mit der Dialyse 24<br />

<strong>Diabetes</strong> und Dialyse: Bericht aus einer<br />

Diabetologischen Schwerpunktpraxis 26<br />

Fitness/Wellness<br />

So pflegen Sie Haare und Kopfhaut 28<br />

Medizin<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs: Die <strong>Insulin</strong>pumpentherapie 30<br />

Sprechstunde 34<br />

Gesundheitspolitik<br />

„diabetestour“ Hannover –<br />

DDB-Podiumsdiskussion: „Auge um Auge!“36<br />

4 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Den <strong>Diabetes</strong> im Gepäck<br />

Unsere Autorin Karen<br />

Dinkhoff schildert, wie sie<br />

trotz ihres <strong>Diabetes</strong> mehrere<br />

Monate Südostasien<br />

nur mit einem Rucksack<br />

bepackt bereist.<br />

Seite 44<br />

Foto: Eucerin<br />

So pflegen Sie<br />

Haare und Kopfhaut<br />

Stress, ungesunde<br />

Ernährung, Allergien<br />

und Erkrankungen<br />

können dem Schopf<br />

ganz schön zusetzen.<br />

Seite 28<br />

Ab jetzt weniger Fleisch!<br />

Gesunder Vorsatz: fettarme, kleine Portionen Fleisch<br />

bewusst genießen. Wir zeigen, wie das geht! Seite 66<br />

Foto: Roche Diagnostics<br />

Die Königstherapie:<br />

<strong>Insulin</strong>pumpe<br />

Die <strong>Insulin</strong>gabe mit<br />

der <strong>Pumpe</strong> gilt als<br />

Königstherapie, ist<br />

aber nicht für jeden<br />

Patienten geeignet. Im<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs erfahren<br />

Sie, zu wem sie passt,<br />

wie sie funktioniert<br />

und wann <strong>die</strong> Kosten<br />

übernommen werden.<br />

Seite 30<br />

Foto: fotolia<br />

Soziales<br />

ICT und <strong>Insulin</strong>pumpentherapie: Wer erhält<br />

einen Schwerbehindertenausweis? 40<br />

<strong>Diabetes</strong> life<br />

Südostasien ... den <strong>Diabetes</strong> im Gepäck 44<br />

Verbände<br />

Deutscher Diabetiker Bund 50<br />

Neues aus dem Bundesvorstand 52<br />

Aus den Landesverbänden 55<br />

Info-Box<br />

Ausprobiert: Animas Vibe – Kontinuierlich<br />

messen mit der <strong>Pumpe</strong> 62<br />

Essen & Trinken<br />

Ab jetzt weniger Fleisch! 66<br />

Rezepte 70<br />

Rubriken<br />

Laubers Kolumne 8<br />

Das Online-Angebot des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s 9<br />

Blickwinkel 17<br />

Denkmal – das Rätsel 48<br />

Zum guten Schluss 74<br />

<strong>Vorschau</strong> / Impressum 75<br />

Meldungen / Lebensmittel-Check 64<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

5


Panorama<br />

Medikamenteneinnahme<br />

im Alter<br />

Viele ältere Menschen sind auf Medikamente<br />

angewiesen. In einer<br />

Pressemitteilung weist <strong>die</strong> Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände<br />

(ABDA) darauf<br />

hin, dass Sehprobleme und eingeschränkte<br />

Kraft oder Geschicklichkeit<br />

der Hände allerdings <strong>die</strong> korrekte<br />

Anwendung erschweren können.<br />

„Am besten lässt man sich <strong>die</strong><br />

richtige Anwendung eines Medikaments<br />

in der Apotheke demonstrieren“,<br />

empfiehlt deshalb Dr. Wolf­<br />

Die Bundesvereinigung<br />

Deutscher<br />

Apothekerverbände<br />

empfiehlt, sich<br />

bei altersbedingten<br />

Einschränkungen<br />

(z. B. Sehprobleme)<br />

<strong>die</strong> richtige<br />

Anwendung eines<br />

Medikaments<br />

in der Apotheke<br />

demonstrieren zu<br />

lassen.<br />

gang Kircher, Apotheker und Mitglied<br />

der Arzneimittelkommission<br />

der Deutschen Apotheker (AMK).<br />

„Das gilt besonders für technisch<br />

aufwendig verpackte Medikamente<br />

wie Augentropfen, Trockensäfte<br />

oder Medikamente zur Inhalation.“<br />

Wer Schwierigkeiten mit den Verpackungen<br />

hat, kann sich das Medikament<br />

zudem bereits in der Apotheke<br />

öffnen lassen. Wenn <strong>die</strong> Sehkraft<br />

nachlässt, steige das Risiko für Verwechslungen<br />

ähnlich aussehender<br />

Medikamente. Hilfreich ist es dann,<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Medikamente<br />

mit farbigem Klebeband, Filzklebepunkten<br />

oder durch gut tastbare<br />

Aufkleber aus Sandpapier zu kennzeichnen,<br />

rät <strong>die</strong> ABDA. Und fällt<br />

das Abzählen von Tropfen schwer,<br />

könne man <strong>die</strong>se in einen leeren Joghurtbecher<br />

fallen lassen, um <strong>die</strong><br />

Tropfen nach Gehör abzuzählen.<br />

Foto: ABDA<br />

Adipositasbedingter <strong>Diabetes</strong><br />

Forschungsbündnis<br />

beschlossen<br />

Das Institut für <strong>Diabetes</strong> und Adipositas<br />

am Helmholtz Zentrum München<br />

und das Unternehmen Sanofi haben<br />

ein neues strategisches Forschungsbündnis<br />

auf dem Gebiet der <strong>Diabetes</strong>-<br />

und Adipositas-Forschung vereinbart.<br />

Ab sofort wird sich das Bündnis<br />

namens Novel Targets for the Therapy of<br />

Obesity- Linked <strong>Diabetes</strong> (Neue Ziele für<br />

<strong>die</strong> Behandlung von adipositasbedingtem<br />

<strong>Diabetes</strong>) auf <strong>die</strong> Identifizierung<br />

und Vali<strong>die</strong>rung neuer Ziele und Screening-Methoden<br />

konzentrieren, gibt das<br />

Helmholtz Zentrum bekannt. Hierbei<br />

sollen neue Technologien für <strong>die</strong> Entwicklung<br />

innovativer Therapieansätze<br />

für Patienten mit <strong>Diabetes</strong> und Adipositas<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Jetzt für „SilverStar<br />

2013“ bewerben!<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr wird der mit insgesamt<br />

25 000 Euro dotierte Förderpreis<br />

SilverStar verliehen. Mit der<br />

Auszeichnung würdigt <strong>die</strong> Berlin-<br />

Chemie AG Projekte, <strong>die</strong> zur Verbesserung<br />

der Versorgung und Erhöhung<br />

der Lebensqualität älterer Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> beitragen. Getreu dem<br />

Motto „Aktiv für ältere Patienten“<br />

kann sich jeder um den SilverStar bewerben<br />

– ob Gesundheitsprofis (z. B.<br />

Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker) oder<br />

engagierte Angehörige, Freunde,<br />

Nachbarn oder Selbstbetroffene: Gesucht<br />

werden kreative Ideen, <strong>die</strong> älteren<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> den Umgang<br />

mit ihrer Erkrankung erleichtern.<br />

Bewerbungsformulare finden<br />

Sie unter www.silverstar-preis.de, Einsendeschluss<br />

ist der 30. Juni 2013.<br />

Wirkstoff zur Behandlung von diabetischen Fußläsionen<br />

Kubanisches Medikament im Test<br />

Ein in Kuba entwickeltes Medikament<br />

zur Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms<br />

wird ab dem kommenden<br />

Jahr testweise in Europa eingesetzt werden,<br />

berichtet <strong>die</strong> Zeitung<br />

Financial Times. Hierzu<br />

hat ein spanisches Unternehmen<br />

eine Kooperation<br />

mit dem Cuban Center<br />

for Genetic Engineering<br />

and Biotechnology (CIGB)<br />

vereinbart, um eine klinische<br />

Phase-III-Stu<strong>die</strong> mit<br />

1 000 Probanden durchzuführen.<br />

Der Wirkstoff<br />

namens Heberprot-P basiert<br />

auf dem Signalmolekül<br />

Epidermaler Wachstumsfaktor<br />

(Epidermal<br />

Growth Factor, EGF) und wird direkt in<br />

den Wundbereich injiziert. In einer bereits<br />

Ende 2009 im Fachmagazin International<br />

Wound <strong>Journal</strong> veröffentlichten Stu<strong>die</strong><br />

Ein in Kuba entwickelter Wirkstoff<br />

zur Behandlung von Fußläsionen<br />

wird nun auch in Europa getestet.<br />

Foto: Kirchheim<br />

zeigte sich, dass er <strong>die</strong> Bildung von Granulationsgewebe<br />

und <strong>die</strong> Abheilung von<br />

fortgeschrittenen diabetischen Fußläsionen<br />

fördert. Verlaufen <strong>die</strong> klinischen<br />

Tests und etwaige Zulassungsprozesse<br />

erfolgreich,<br />

soll der Wirkstoff<br />

in der EU, der Schweiz,<br />

der Türkei, Brasilien sowie<br />

Kolumbien auf den<br />

Markt kommen. Bereits<br />

im Einsatz ist er auf Kuba<br />

und den Philippinen,<br />

in Algerien, Ecuador und<br />

Vietnam; in Kanada, China<br />

und Russland gibt es<br />

ebenfalls Pläne, ihn zu<br />

testen. Das autoritär-sozialistisch<br />

regierte Kuba<br />

ist, trotz allgemeiner wirtschaftlicher Probleme,<br />

in der Medizinforschung hochentwickelt<br />

– insbesondere im Bereich der Biotechnologie.<br />

6<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


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Panorama<br />

Wussten Sie …<br />

dass wir einen deutschen Michael<br />

Bloomberg brauchen? Bloomberg<br />

ist seit über 10 Jahren Bürgermeister<br />

von New York, der wichtigsten<br />

Stadt der Welt. Und Michael<br />

Bloomberg hat ein Vermögen von<br />

über 20 Mrd. Dollar. Seine Macht<br />

nutzte der stu<strong>die</strong>rte Ingenieur,<br />

um ambitionierte Gesundheitsprojekte<br />

voranzutreiben. Er setzte<br />

für New York Antirauchergesetze<br />

durch, <strong>die</strong> weltweit Nachahmer<br />

fanden und das Rauchen stark zurückdrängten.<br />

Jetzt legt er sich mit<br />

den Colaproduzenten an, sorgt für<br />

drastische Plakatkampagnen gegen<br />

<strong>die</strong> Süßgetränke und verbietet<br />

übergroße Colabecher. Das trägt<br />

ihm den massiven Widerstand der<br />

Industrie ein, was ihn kaltlässt.<br />

Auch Deutschland braucht einen<br />

Michael Bloomberg, denn bei uns<br />

hat <strong>die</strong> Süßwarenindustrie weitgehend<br />

freie Bahn, was entscheidend<br />

zur <strong>Diabetes</strong>-Explosion beiträgt.<br />

Unser „Bloomberg“ könnte Dietmar<br />

Hopp sein, auch er ein wirtschaftlich<br />

unabhängiger Milliardär,<br />

der sich für <strong>die</strong> Gesundheit engagiert.<br />

Auch Hopp würde angegriffen<br />

werden. Aber mit Widerständen<br />

kennt er sich aus: Ihm gehört<br />

der Fußballclub TSG Hoffenheim.<br />

Laubers Blitz-Tipp<br />

Kresse enthält viel Chrom, das Glukose<br />

in <strong>die</strong> Zellen transportiert und<br />

so den Blutzuckerspiegel senkt.<br />

Hans Lauber ist Autor von „Zucker<br />

zähmen“– <strong>die</strong> erste ganzheitliche<br />

Therapie des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, erschienen<br />

im Kirchheim-Verlag.<br />

Siehe www.lauber-methode.de<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

Zahl der betroffenen<br />

Kinder steigt<br />

Dr. Andreas Neu, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Pädiatrische Diabetologie<br />

(AGPD), hat prognostiziert,<br />

dass bis zum Jahr 2020 <strong>die</strong> Zahl der Kinder<br />

und Jugendlichen unter 15 Jahre mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> sich von derzeit 15 000<br />

auf 30 000 verdoppeln wird. Weltweit<br />

sei eine jährliche Neuerkrankungsrate<br />

der autoimmunen Stoffwechselstörung<br />

von etwa 2 bis 3 Prozent zu beobachten.<br />

Auch der Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bei Kindern<br />

und Jugendlichen sei hierzulande<br />

auf dem Vormarsch. Im Moment gibt<br />

es etwa 5 000 Fälle mit rasch steigender<br />

Tendenz, ergänzte Neu auf der gemeinsamen<br />

Jahrestagung der AGPD mit der<br />

Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie<br />

und -diabetologie in Erlangen.<br />

0,2 Prozent nicht<br />

krankenversichert<br />

Umfrage zur Qualität der Diabetikerversorgung<br />

Deutschland im Mittelfeld<br />

Prof. Peter Schwarz (Uniklinik Dresden)<br />

hat bei der Herbsttagung der Deutschen<br />

<strong>Diabetes</strong> Gesellschaft erste Ergebnisse des<br />

Global <strong>Diabetes</strong> Survey<br />

(GDS) präsentiert. Diese<br />

von Schwarz und Kollegen<br />

initiierte Online-<br />

Befragung soll Daten<br />

liefern, um weltweit <strong>die</strong><br />

Qualität der Diabetikerversorgung<br />

erforschen<br />

und eine entsprechende<br />

internationale Rangliste<br />

erstellen zu können.<br />

Dabei ist nicht nur<br />

<strong>die</strong> Teilnahme von Ärzten<br />

gefragt, so Schwarz,<br />

sondern vor allem auch<br />

<strong>die</strong> von Patienten und<br />

Angehörigen. Die erste Auswertung zeigt<br />

nun, dass Deutschland beim GDS im europäischen<br />

Vergleich einen Mittelfeldplatz<br />

einnimmt und 66 von 100 Scorepunkten<br />

Prof. Peter Schwarz aus Dresden ist<br />

der Initiator der weltweiten Befragung<br />

„Global <strong>Diabetes</strong> Survey“.<br />

2011 waren in Deutschland rund<br />

137 000 Personen (0,2 Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung) nicht krankenversichert<br />

und besaßen auch keinen<br />

sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung.<br />

Dies teilt das Statistische<br />

Bundesamt mit. Gegenüber 2010<br />

ging <strong>die</strong>se Zahl damit um 30 Prozent<br />

zurück. Von den Personen ohne<br />

Krankenversicherungsschutz<br />

waren knapp zwei Drittel Männer<br />

(ca. 85 000 Personen), 38 Prozent waren<br />

Frauen (ca. 52 000). Jeweils rund<br />

0,8 Prozent der Selbständigen sowie<br />

der Erwerbslosen waren im letzten<br />

Jahr nicht krankenversichert. Damit<br />

waren <strong>die</strong>se beiden Personengruppen<br />

in etwa viermal so häufig ohne<br />

Krankenversicherungsschutz wie <strong>die</strong><br />

Gesamtbevölkerung.<br />

erreicht (Finnland erzielt als bestes europäisches<br />

Land 78, <strong>die</strong> USA 67 Punkte).<br />

Dabei bewerteten Patienten und deren<br />

Angehörige <strong>die</strong> Versorgungsqualität<br />

in nahezu<br />

allen Bereichen deutlich<br />

schlechter als das<br />

medizinische Personal,<br />

berichtete Schwarz.<br />

In Deutschland sei <strong>die</strong><br />

Verfügbarkeit medizinischer<br />

Leistungen ausgesprochen<br />

gut, sie werde<br />

aber nicht ausgeschöpft,<br />

gaben <strong>die</strong> Befragten an.<br />

Die Dresdner Forscher<br />

wollen nun u. a. untersuchen,<br />

warum Patienten<br />

und Behandler <strong>die</strong><br />

Versorgungsqualität so unterschiedlich<br />

wahrnehmen. Die Datenerhebung und<br />

-auswertung soll nun jährlich stattfinden<br />

(mehr dazu ab Seite 10).<br />

8<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Chronischer Schmerz im Alter<br />

Neue Ratgeberbroschüre<br />

Menschen mit chronischen Schmerzen sind oftmals kaum<br />

in der Lage, alltägliche Bewegungen auszuführen, längere<br />

Strecken zu gehen oder gar Sport zu treiben. Dabei<br />

ist Bewegung ein wichtiger Pfeiler der Schmerztherapie.<br />

Doch viele Betroffene wissen nicht, wie sie <strong>die</strong>s umsetzen<br />

können. Wie speziell ältere Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen schonend an mehr körperliche Aktivität herangeführt<br />

werden können, erfahren Sie in der kostenfreien<br />

Broschüre „Chronischer Schmerz<br />

im Alter“. Sie kann bestellt werden<br />

unter Deutsche Seniorenliga<br />

e. V., Heilsbachstraße 32, 53123<br />

Bonn. Weitere Bezugsmöglichkeiten<br />

sind <strong>die</strong> Bestell-Hotline<br />

0 18 05/00 19 05 sowie <strong>die</strong> Internetseite<br />

www.dsl-chronischeschmerzen.de.<br />

Die Broschüre soll älteren Patienten<br />

mit chronischen Schmerzen helfen, ihre<br />

Lebensqualität zu verbessern.<br />

Panorama<br />

online<br />

Online-Frage Dezember: „Hatten Sie schon rechtliche<br />

Probleme (z. B. im Berufsleben, mit Versicherungen<br />

oder im Straßenverkehr) aufgrund ihres <strong>Diabetes</strong>?“<br />

Auf <strong>die</strong> Online-Frage im letzten Monat antworteten<br />

30,4 % mit „Ja“ und 69,6 % mit „Nein“. Insgesamt<br />

beteiligten sich 240 Leser.<br />

Neue Online-Frage: „Deutschland landet bei einer<br />

Befragung zur Qualität der Diabetikerversorgung im europäischen<br />

Mittelfeld. Ist <strong>die</strong>s auch Ihre Einschätzung?“<br />

Wenn Sie abstimmen wollen, dann klicken Sie unter www.<br />

diabetes-journal.de. Das Ergebnis gibt es in der Februar-<br />

Ausgabe.<br />

Das finden Sie auf diabetes-journal.de<br />

Haben Sie schon den <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Newsletter abonniert?<br />

Jeden Monat erfahren Sie darin kurz vor Erscheinen<br />

des Heftes, was Sie in der aktuellen Ausgabe erwartet.<br />

www.diabetes-journal.de/?id=4047<br />

J 30,4 %<br />

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0010658HobeinEUBOS.pdf - Juli 16, 2012<br />

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Diabetiker-Fü e brauchen<br />

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Trockene, raue Füße, Druckstellen,<br />

Verhornungen und eine erhöhte<br />

Verletzungsanfälligkeit sind oftmals<br />

<strong>die</strong> Kennzeichen diabetischer<br />

Füße. Sie brauchen eine effektive<br />

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Schutzfunktion zu stärken, ohne <strong>die</strong><br />

Poren zu verschließen.<br />

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Aktuell<br />

Herbsttagung der DDG<br />

„Wir nutzen unsere Angebote<br />

nicht, wie es möglich wäre“<br />

Zum 6. Mal hat <strong>die</strong> DDG-Herbsttagung<br />

stattgefunden. Im Internationalen Congress<br />

Centrum in Berlin haben sich knapp<br />

5 000 <strong>Diabetes</strong>-Experten getroffen. Das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> war vor Ort und hat das<br />

Wichtigste für Sie mitgebracht.<br />

Tagungspräsident<br />

Professor Peter<br />

Schwarz stellte<br />

bei der Herbsttagung<br />

der DDG den<br />

„Global <strong>Diabetes</strong><br />

Survey“ vor.<br />

„<strong>Diabetes</strong>versorgung – heute<br />

und morgen“, zu <strong>die</strong>sem Thema<br />

hat Tagungspräsident Prof. Peter<br />

Schwarz aus Dresden bei der<br />

Pressekonferenz im Rahmen der<br />

6. Herbsttagung der Deutschen<br />

Dia betes Gesellschaft (DDG) referiert.<br />

Die Strukturen für <strong>die</strong> Versorgung<br />

der Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

unterliege dabei kontinuierlichen<br />

Veränderungen, sagte Schwarz. Es<br />

werde immer wieder darüber diskutiert,<br />

dass <strong>die</strong>se Veränderungen<br />

zu einer verbesserten Qualität<br />

in der <strong>Diabetes</strong>versorgung beitragen<br />

sollen. „Wie sich aber zum<br />

Beispiel in Deutschland Unterschiede<br />

bei der Versorgung und<br />

Behandlung zwischen Thüringen<br />

und Nordrhein-Westfalen darstellen,<br />

das wissen wir nicht genau“,<br />

sagte Schwarz in Berlin.<br />

Versorgungsqualität wird<br />

nicht erfasst<br />

Das Problem: Bislang existierte<br />

keine strukturierte ganzheitliche<br />

Erfassung der Qualität. Nicht<br />

in Deutschland, aber auch nicht<br />

in Europa oder sonstwo auf der<br />

Welt. „Dieser Aufgabe hat sich <strong>die</strong><br />

Forschergruppe in Dresden unter<br />

meiner Leitung in Zusammenarbeit<br />

mit der Europäischen Kommission<br />

und der Internationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Gesellschaft gestellt“,<br />

so Schwarz. Eine erste Auswertung<br />

der Daten sei nun knapp eine<br />

Woche alt. Danach, so Schwarz,<br />

schwanke Deutschland in der<br />

Qualität zwischen In<strong>die</strong>n und den<br />

USA. Schwarz verglich <strong>die</strong> Lage<br />

10<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Aktuell<br />

Preiswürdige Projekte für Silberhaarige<br />

Den „Silver<br />

Star“gewonnen<br />

(von links):<br />

Dr. Detlef Kuhn,<br />

Torsten Flöttmann<br />

(Jury),<br />

Dr. Michael<br />

Herr, Dr. Ortrud<br />

Hamann, Peter<br />

Grau, Hilde Herr,<br />

Prof. Dr. Cornel<br />

Sieber (Jury),<br />

Irene Feucht und<br />

Marie-Louise<br />

Thiel.<br />

Das Spritzen von <strong>Insulin</strong> ist<br />

manchmal nicht einfach für ältere<br />

Diabetiker. Eine Idee aus Ulm<br />

hilft, das Gelernte zu vertiefen:<br />

ein laminiertes Tischset, auf dem<br />

der Vorgang des Spritzens graphisch<br />

dargestellt ist. So haben<br />

<strong>die</strong> Patienten den Vorgang beim<br />

Essen regelmäßig vor Augen. Im<br />

Rahmen einer Dinner Lecture erhielt<br />

<strong>die</strong> Gruppe um <strong>Diabetes</strong>beraterin<br />

Irene Feucht einen der<br />

zweiten Preise des „ Silver Star“<br />

– vergeben zum zweiten Mal vom<br />

Unternehmen Berlin-Chemie.<br />

Feucht: „Wir wollen einfach erreichen,<br />

dass <strong>die</strong> Patienten selbständig<br />

und sicher <strong>Insulin</strong> injizieren<br />

können.“<br />

Einen weiteren zweiten Preis<br />

erhielt das <strong>Diabetes</strong>netz „Pro<br />

Edith“. Mit <strong>die</strong>sem Krankenhaus-Management-Programm<br />

werden Diabetiker in Schwerte<br />

vom Aufenthalt im Krankenhaus<br />

bis in <strong>die</strong> ambulante Versorgung<br />

begleitet. Auch Angehörige werden<br />

dabei einbezogen.<br />

Das Dorf Muschenheim engagiert<br />

sich durch ein Gemeindeschwester-Projekt<br />

für seine älteren Mitbürger.<br />

Sie sollen so vor Ort medizinisch<br />

betreut werden, von Gemeindeschwestern,<br />

<strong>die</strong> ebenfalls<br />

im Dorf wohnen. Weitere Aktivitäten<br />

wie Sportgruppen und Vorträge<br />

für ältere Menschen sind daraus<br />

bereits entstanden. Die Jury für<br />

den Silver Star zeichnete das Muschenheimer<br />

Projekt, initiert von<br />

Arzt und Ortsvorsteher Dr. Detlef<br />

Kuhn, mit dem ersten Preis aus. KK<br />

Silver Star 2013<br />

Auch im Jahr<br />

2013 ist der Silver<br />

Star wieder ausgeschrieben.<br />

Informationen<br />

dazu gibt es im Internet<br />

unter www.<br />

silverstar-preis.de<br />

mit der in einem schlecht strukturierten<br />

Supermarkt: „Es gibt<br />

zwar alles, aber es gibt keine Ordnung.<br />

Das führt dazu, dass wir<br />

hier in Deutschland unsere Ange-<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

DZD bündelt Forschung<br />

„Sowohl beim Typ-1- als auch<br />

beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> handelt es<br />

sich um heterogene Erkrankungen,<br />

es gibt weder in der Prävention<br />

noch in der Therapie ein<br />

Schema für alle“, erläuterte Prof.<br />

Hans-Ulrich Häring (Tübingen)<br />

bei der Pressekonferenz im Rahmen<br />

der DDG-Herbsttagung in<br />

Berlin. Wie er arbeiten Wissenschaftler<br />

des Deutschen Zentrums<br />

für <strong>Diabetes</strong>forschung e. V.<br />

(DZD) an derzeit 5 Forschungsstandorten<br />

(Düsseldorf, Dresden,<br />

München, Potsdam und<br />

Tübingen) daran, individuelle<br />

Präventions- und Therapiemaßnahmen<br />

zu entwickeln. Er stellte<br />

drei große Multicenter-Stu<strong>die</strong>n<br />

vor, bei denen u. a. untersucht<br />

wird, welche Faktoren <strong>Diabetes</strong><br />

auslösen und wie sich diabetische<br />

Komplikationen beeinflussen<br />

und gezielt verhindern lassen.<br />

Mit ersten Ergebnissen ist<br />

in 2 bis 3 Jahren zu rechnen. IFG<br />

bote nicht nutzen, wie es möglich<br />

wäre.“ Mehr zum Thema erfahren<br />

Sie auf der Internetseite www.<br />

globaldiabetssurvey.com<br />

Der Präsident der DDG, Prof. Stephan<br />

Matthaei, hat bei der Herbsttagung<br />

das neue DDG-Zertifikat<br />

„Klinik für <strong>Diabetes</strong>patienten geeignet<br />

(DDG)“ vorgestellt. Kliniken,<br />

<strong>die</strong> Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

betreuen, <strong>die</strong> nicht wegen, sondern<br />

mit einem <strong>Diabetes</strong> in eine<br />

Klinik müssen, können sich zertifizieren<br />

lassen.<br />

Neues DDG-Zertifikat für<br />

Kliniken<br />

Ziel des neuen Zertifikats ist es, <strong>die</strong><br />

Versorgung von Patienten mit der<br />

Nebendiagnose <strong>Diabetes</strong> in Krankenhäusern<br />

zu verbessern, in denen<br />

keine DDG-zertifizierte fachdiabetologische<br />

Versorgung existiert.<br />

Rund 2,1 Millionen Patienten<br />

mit der Nebendiagnose <strong>Diabetes</strong><br />

lassen sich in Deutschland pro Jahr<br />

stationär behandeln. MH ◼<br />

www.diabetes-journal.de<br />

11


G 54891 Ausgabe 3/2012 www.diabetes-congress-report.de<br />

das wichtigste von den aktuellen kongressen<br />

Editorial<br />

ada/EaSd-Consensus: Plädoyer für individualisierte,<br />

patienten- und praxisorientierte therapie 3<br />

R. G. Bretzel<br />

aHa 2011<br />

Rivaroxaban auch in der Reinfarkts-Prophylaxe erfolgreich:<br />

Die ATLAS ACS 2-TIMI 51 Stu<strong>die</strong> ............................................... 6<br />

B. Willms<br />

dEr HErzkrankE diabEtikEr 2011<br />

Unterschätzt und risikoreich:<br />

Vorhofflimmern bei <strong>Diabetes</strong> mellitus ................................... 14<br />

H. U. Janka<br />

attd 2012<br />

ATTD-Kongress: Spiegel der wichtiger werdenden<br />

<strong>Diabetes</strong>-Technologien .............................................................. 19<br />

A. Thomas<br />

dGE 2012<br />

Nächste Hoffnung: Vitamin D ................................................. 33<br />

T. Skurk<br />

intErnationalE abStraCtS<br />

Kurzfassungen (Abstracts) nationaler und<br />

internationaler Arbeiten ............................................................ 43<br />

vErSCHiEdEnES<br />

Neues aus der Industrie ............................................................ 37<br />

Kongresskalender, Impressum .................................................. 51<br />

bdi 2012<br />

H. U. Janka<br />

G 8384<br />

BAND 21 · 20. FEBRUAR 2012<br />

<strong>Diabetes</strong>, Metabolism, and the Heart<br />

Z E I T S C H R I F T F Ü R K A R D I O D I A B E TO L O G I E U N D A S S O Z I I E RT E FAC H G E B I E T E<br />

Wissenschaft · Versorgung · Management<br />

E D I T O R I A L<br />

D G P R<br />

O. Schnell, D. Tschöpe: Liebe Leserinnen und Leser 3 Informationen der Deutschen Gesellschaft für<br />

O R I G I N A L I E N<br />

A. M. Abd El-Mohsin et al.: How Adiponectin<br />

Correlates with Disease Duration and Atherogenic<br />

Indices in Type 1 <strong>Diabetes</strong> 7<br />

A. Liebl et al.: Start der <strong>Insulin</strong>therapie bei Typ-2-<br />

<strong>Diabetes</strong>: 1-Jahres-Daten der INSTIGATE-Stu<strong>die</strong> 13<br />

Ü B E R S I C H T<br />

M. Behrens et al.: Fitnesstraining für Diabetiker –<br />

theoretische und praktische Aspekte 21<br />

K O M P E T E N Z N E T Z<br />

A.Theil et al.: Regulatorische T-Zellen aus<br />

Nabelschnurblut zur Behandlung des Typ-1-<strong>Diabetes</strong> 29<br />

K O N S E N S P A P I E R<br />

A. Liebl et al.: Evidenz und Konsens für den<br />

klinischen Einsatz von CGM 32<br />

B L I C K P U N K T<br />

H. Mehnert: Diabetische Polyneuropathie:<br />

Rätsel und Fakten 48<br />

K O N G R E S S B E R I C H T<br />

K. Kraatz: Diabetiker brauchen Versorgung auf<br />

vielen Ebenen und in vielen Fachrichtungen 51<br />

www.ds-herz.de<br />

Hochdruckliga<br />

Prävention und Rehabilitation 60<br />

F I D<br />

Informationen der Zentraleuropäischen<br />

<strong>Diabetes</strong>gesellschaft 64<br />

D H D<br />

Informationen der Stiftung „Der herzkranke<br />

Diabetiker“ 68<br />

M E L D U N G E N<br />

Nachrichten aus der Diabetologie 26<br />

A U S D E R I N D U S T R I E<br />

Nachrichten aus der Industrie 72<br />

T E R M I N E<br />

Für Ihren Terminkalender 74<br />

Abnahme von<br />

Nabelschnurblut<br />

Präkonditi o-<br />

nierung<br />

Gesundes Neugeborenes<br />

gleiches Kind nach<br />

T1D-Manifestation<br />

Treg-Isolation Treg-Expansion<br />

Einlagerung<br />

le in der Betreuung<br />

junger Patienten mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, informiert<br />

<strong>die</strong> Fachzeitschrift<br />

weiter.<br />

Entscheidend,<br />

um das Risiko für<br />

Veränderungen an<br />

den kleinen Gefäßen<br />

und das Fortschreiten von<br />

Veränderungen zu reduzieren,<br />

sei eine optimale Blutzuckerkontrolle.<br />

Treg-Infusion<br />

Qualitätskontrolle<br />

niedrigdosiertes<br />

IL-2<br />

Aktuell<br />

DIABetes<br />

Congress-report<br />

Worüber diskutieren <strong>Diabetes</strong>-<br />

Experten auf Kongressen? Woran<br />

wird geforscht, welche neuen<br />

Erkenntnisse gibt es? Wir haben<br />

<strong>die</strong> wissenschaftlichen <strong>Diabetes</strong>zeitschriften<br />

des Kirchheim-Verlags<br />

wie „<strong>Diabetes</strong>, Stoffwechsel<br />

und Herz“ (www.ds-herz.de),<br />

„<strong>Diabetes</strong>-Congress-Report“<br />

(www.diabetes-congress-report.<br />

de) und andere durchforstet und<br />

News für Sie zusammengefasst.<br />

3<br />

2012<br />

Metformin bei Leberzirrhose?<br />

Ein Paradigmenwechsel<br />

deutet sich an 26<br />

<strong>Diabetes</strong>, Stoffwechsel und Herz 21 (2012), Heft 1<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

Stoffwechsel<br />

und Herz<br />

1<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bei Kindern –<br />

ernüchternde Ergebnisse<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bei Kindern<br />

und Jugendlichen ist zumindest<br />

in Deutschland noch selten.<br />

Doch kann er nicht länger<br />

als exotischer Ausnahmefall abgetan<br />

werden. In den USA häufen<br />

sich <strong>die</strong> Erkrankungszahlen aufgrund<br />

der zunehmenden Adipositas<br />

bei jungen Menschen. Die<br />

Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-Congress-Report<br />

berichtet in Ausgabe 6/2012<br />

(S. 34 ff.) über <strong>die</strong> TODAY-Stu<strong>die</strong>,<br />

<strong>die</strong> beim Kongress der American<br />

<strong>Diabetes</strong> Association (ADA) präsentiert<br />

wurde.<br />

TODAY ist eine der größten<br />

Stu<strong>die</strong>n weltweit mit an Typ-2-<br />

<strong>Diabetes</strong> erkrankten Kindern und<br />

Jugendlichen. Sie liefert neue Erkenntnisse<br />

zu Entstehung, Verlauf<br />

und Therapie der Erkrankung.<br />

Die Ergebnisse sind ernüchternd:<br />

• Bei jedem Zweiten reichte <strong>die</strong><br />

Behandlung nur mit dem Medikament<br />

Metformin schon<br />

nach knapp einem Jahr nicht<br />

mehr aus.<br />

• Die Kombination mit einem<br />

anderen Medikament konnte<br />

<strong>die</strong> Zahl der Therapieversagen<br />

etwas reduzieren.<br />

• Eine intensivere Lebensstiländerung<br />

führte zwar zu einer<br />

stärkeren Gewichtsabnahme,<br />

<strong>die</strong> Stoffwechsellage<br />

verbesserte sich jedoch nicht.<br />

Fazit: Die Stu<strong>die</strong> belegt, dass<br />

noch mehr Aufwand nötig ist, um<br />

bei der Prävention und Therapie<br />

des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bei jungen<br />

Menschen erfolgreich zu sein.<br />

Foto: fotolia<br />

Wichtig bei jungen Typ-1-Diabetikern:<br />

Gefäßschäden vorbeugen<br />

Die zunehmende Häufigkeit des<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> bei Kindern und<br />

Jugendlichen zeigt, dass es notwendig<br />

ist, <strong>die</strong> Aufmerksamkeit<br />

auch auf potentielle Folgeerkrankungen<br />

zu lenken, heißt<br />

es in der Oktober-Ausgabe von<br />

<strong>Diabetes</strong>, Stoffwechsel und Herz<br />

(DSH, S. 309 ff.). Folgeerkrankungen<br />

können auch sehr unauffällig<br />

auftreten, so dass man<br />

sie zunächst nur schwer erkennt.<br />

Experten sprechen dann von subklinischen<br />

Komplikationen. Ihre<br />

Häufigkeit steigt laut DSH mit Beginn<br />

der Pubertät an.<br />

Die Lebenserwartung von<br />

Typ-1-Diabetikern entspricht<br />

derjenigen der Normalbevölkerung,<br />

wenn keine Schäden an den<br />

kleinen Gefäßen auftreten – also<br />

keine Nieren-, keine Augen- und<br />

keine Nervenschäden. Deshalb<br />

spielen erfolgreiches Screening<br />

und <strong>die</strong> Prävention <strong>die</strong>ser Folgeerkrankungen<br />

eine Schlüsselrol-<br />

12<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Aktuell<br />

Anzeige<br />

Forschung für eine<br />

Zukunft ohne <strong>Diabetes</strong><br />

Das <strong>Diabetes</strong>-Forum berichtet in seiner Oktober-Ausgabe<br />

über den „Hauptstadtkongress“ in Berlin und in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang über <strong>die</strong> Aktivitäten des Deutschen<br />

Zentrums für <strong>Diabetes</strong>forschung (DZD). Das<br />

DZD bündelt <strong>die</strong> Expertise von fünf Partnern an den<br />

fünf Standorten Düsseldorf, Potsdam, Dresden, München<br />

und Tübingen – unter dem Motto: „Gemeinsam<br />

forschen für eine Zukunft ohne <strong>Diabetes</strong>“. Was genau<br />

wird dort erforscht?<br />

Ein Forschungsschwerpunkt ist <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

Präventionsstrategien, heißt es im <strong>Diabetes</strong>-Forum. In<br />

der Prädiabetes-Stu<strong>die</strong> wird untersucht, welche Maßnahmen<br />

effektiv sind, um den Krankheitsausbruch zu<br />

verhindern. Hintergrund ist, dass es Menschen gibt,<br />

<strong>die</strong> auf Präventionsmaßnahmen wie Lebensstilmodifikation<br />

nicht ansprechen. In einer weiteren Stu<strong>die</strong><br />

(Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Stu<strong>die</strong>) wird zum Krankheitsverlauf<br />

bei neu diagnostizierten Patienten geforscht. Auch<br />

Impfstrategien für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong> werden entwickelt<br />

oder Wege gesucht, <strong>die</strong> Betazellfunktion zu erhalten.<br />

Mit der „<strong>Diabetes</strong>-Mausklinik“ sollen Einblicke in<br />

<strong>die</strong> Funktionen der Gene gewonnen werden. Die Wissenschaftler<br />

erforschen <strong>die</strong> molekularen Ursachen der<br />

<strong>Diabetes</strong> entstehung samt Krankheitsverlauf. Epidemiologisch<br />

sollen verlässliche Biomarker identifiziert werden.<br />

Ein <strong>Diabetes</strong>-Register soll künftig aussagekräftige<br />

Zahlen zur Häufigkeit des <strong>Diabetes</strong> in Deutschland<br />

liefern.<br />

Den vollständigen Bericht über den Hauptstadtkongress<br />

können Sie im <strong>Diabetes</strong>-Forum 10/2012, S. 28 ff.,<br />

lesen. Weitere Informationen zum Heft und regelmäßige<br />

aktuelle Meldungen für <strong>Diabetes</strong>profis gibt es unter<br />

www.diabetesforum-online.de<br />

Lebensenergie<br />

trotz <strong>Diabetes</strong>!<br />

Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />

Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />

meistern? Dann könnte es daran liegen, dass Ihr Körper<br />

zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />

Diabetiker nehmen durch <strong>die</strong> maßvolle Ernährung<br />

weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />

stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />

Viele <strong>die</strong>ser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />

den Zuckerstoffwechsel und <strong>die</strong> Gesunderhaltung von<br />

Nerven und Gefäßen – und damit auch für ein hohes<br />

Maß an Lebensenergie:<br />

B-Vitamine<br />

Umwandlung von Zucker<br />

in Energie /Funktion<br />

der Nerven<br />

Gesundhaus ®<br />

Diabetiker-<br />

Vitamine<br />

Vitamine C+E, Provitamin A<br />

Unschädlichmachung<br />

von„freien Radikalen“<br />

Spurenelemente Chrom+Zink<br />

Bildung und Wirkung des <strong>Insulin</strong>s<br />

Gesundhaus ® Diabetiker-Vitamine leisten als spezielle<br />

Nahrungsergänzung Tag für Tag einen wichtigen<br />

Beitrag, den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen<br />

sich zur besonderen Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />

Rahmen eines Diätplans.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Gesundhaus ®<br />

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speziell für Diabetiker<br />

1x1 Tablette täglich<br />

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www.woerwagpharma.com<br />

www.diabetes-journal.de<br />

13


Aktuell<br />

diabetesDE<br />

5000 Besucher auf dem Weltdiabetestag in Berlin<br />

Bewegter Moment: 100 walken den „Blue circle“<br />

Unter dem Motto: „Mit <strong>Diabetes</strong> leben:<br />

Besser informiert – weniger Sorgen“ hat<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

am Sonntag, den 18. November 2012,<br />

von 10 bis 16 Uhr alle Interessierten bei<br />

freiem Eintritt ins Internationale Congress<br />

Centrum (ICC) nach Berlin eingeladen.<br />

schen mit <strong>Diabetes</strong> (DDH-M) um<br />

10.30 Uhr waren <strong>die</strong> Vorträge und<br />

Symposien bis in den späten Nachmittag<br />

gut besucht, ja teils überfüllt.<br />

„Es freut uns natürlich, dass<br />

unser Angebot von Jahr zu Jahr immer<br />

mehr angenommen wird. Alles<br />

steht im Zeichen der Aufklärung<br />

und Motivation zum besseren<br />

Selbstmanagement. Umso schöner<br />

ist es, dass sich so viele Menschen<br />

an unserer Walkaktion beteiligt haben“,<br />

so Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin<br />

von diabetesDE –<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe, zu der<br />

gelungenen Aktion.<br />

Nach einem 15-minütigen Walk<br />

bildeten 100 Menschen in blauen<br />

T-Shirts einen Kreis, um den<br />

Blue circle, das weltweite Symbol<br />

im Kampf gegen <strong>Diabetes</strong>, nachzustellen.<br />

Neu war auch der Workshop<br />

der DDH-M zur „Modernen<br />

Selbsthilfe: Social Media“, an der<br />

sich 30 junge Erwachsene beteiligten<br />

und neue Wege für eine vernetzte<br />

Community diskutierten.<br />

In der von der TV-Moderatorin Andrea<br />

Ballschuh (ZDF) moderierten<br />

Talk-Runde „Arzt-Patienten-Beziehung“<br />

wurde deutlich, dass sich<br />

der Arzt mehr Selbstmanagement<br />

vom Patienten wünscht – und der<br />

Betroffene mehr Zeit für Beratung<br />

vom behandelnden Arzt. Konsens<br />

herrschte bei der Forderung nach<br />

der Erstattung von CGMs für Typ-<br />

1er mit instabiler Stoffwechsellage.Olympiasieger<br />

Matthias Steiner<br />

spielte „Schlag den Steiner“ und<br />

diskutierte mit Dr. Ralph Ziegler<br />

seine Wünsche an <strong>die</strong> Forschung.<br />

Ernährungscoach und Bestsellerautor<br />

Patric Heizmann brachte das<br />

Hauptfoyer mit einer einstündigen<br />

Ernährungs-Show zum Toben.<br />

30 Fachvorträge, viele Prominente,<br />

ein buntes Rahmenprogramm<br />

und eine große Ausstellung sorgten<br />

bei der zentralen Veranstaltung<br />

zum Weltdiabetestag dafür, dass<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> und ihre<br />

Angehörigen in Scharen ins Berliner<br />

ICC strömten. Nach der offiziellen<br />

Eröffnung durch Dr. Nicola<br />

Haller, stellv. Vorstandsvorsitzende<br />

von diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe,<br />

und Jan Twachtmann,<br />

dem Vorstandsvorsitzenden von<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe – MendiabetesDE-Experte<br />

am 17. Januar 2013 im Chat:<br />

Was habe ich? <strong>Diabetes</strong>-Befunde verstehen<br />

Am 17. Januar 2013<br />

findet <strong>die</strong> Experten-<br />

Sprechstunde mit Anja<br />

Kersten zum Thema<br />

„Was habe ich?“ statt.<br />

Was versteht man unter „HbA 1c “,<br />

was sagt der entsprechende Wert<br />

aus? Was meint mein Arzt, wenn er<br />

vom „DAWN-Phänomen“ spricht?<br />

Was hat eine „Mikroalbuminurie“<br />

mit meinen Nieren zu tun? Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> haben es mitunter<br />

nicht leicht, Befunde und<br />

Fachbegriffe rund um ihre Stoffwechselerkrankung<br />

im Detail zu<br />

verstehen.<br />

Anja Kersten hat Humanmedizin<br />

an der Technischen Universität<br />

Dresden stu<strong>die</strong>rt und ist seit<br />

2012 Ärztin. Im Laufe ihres Studiums<br />

war sie als Tutorin im Medizinischen<br />

Interprofessionellen Trainingszentrum<br />

der Medizinischen<br />

Fakultät in Dresden tätig. Seit Januar<br />

2012 ist sie gemeinsam mit<br />

Johannes Bittner und Ansgar Jonietz<br />

geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der „Was hab‘ ich?“<br />

gGmbH.<br />

Sie beantwortet im Experten-Chat<br />

von diabetesDE am Donnerstag,<br />

den 17. Januar 2012, live zwischen<br />

17 und 19 Uhr Fragen zu Befunden<br />

rund um <strong>Diabetes</strong> und Folgeerkrankungen.<br />

Fragen können Interessierte<br />

ab sofort schicken.<br />

Das Kontaktformular für den<br />

Chat finden Sie im Internet unter:<br />

http://www.diabetesde.org/<br />

experten_chat/kontaktformular/<br />

14<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Aktuell<br />

diabetesDE<br />

DDH-M fordert bessere<br />

Versorgung<br />

Anlässlich des Weltdiabetestags forderte <strong>die</strong> selbstständige<br />

Betroffenenorganisation „Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

– Menschen mit <strong>Diabetes</strong>“ (DDH-M) mehr<br />

Lebensqualität für Betroffene. Sie verwies auf Defizite<br />

in der Versorgung, zum Beispiel <strong>die</strong> Erstattungsfähigkeit<br />

für das kontinuierliche Glukosemonitoring<br />

(CGM).<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Diabetologische Technologie<br />

(AGTD) der Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG)<br />

betont, dass klinische Stu<strong>die</strong>n<br />

gezeigt haben, dass bei einer<br />

ausreichenden Tragehäufigkeit<br />

der CGM-Systeme erhöhte<br />

Langzeit-Blutzuckerwerte<br />

(HbA 1c -Werte) effektiv gesenkt<br />

und <strong>die</strong> Häufigkeit von<br />

gefährlichen Unterzuckerungen<br />

(Hypoglykämien) verringert<br />

werden können. Trotzdem<br />

lehnen viele Kassen <strong>die</strong><br />

Erstattung ab mit der Begründung,<br />

<strong>die</strong>se Leistung sei nicht<br />

im Hilfsmittelverzeichnis enthalten<br />

und <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nlage<br />

wäre nicht ausreichend.<br />

Jan Twachtmann: nicht nachvollziehbar,<br />

dass Kassen <strong>die</strong> CGM-<br />

Erstattung blockieren.<br />

„Für Typ-1-Betroffene mit einer Hypowahrnehmungsstörung<br />

und schweren Hypoglykämien oder einer instabilen<br />

Stoffwechsellage ist es nicht nachvollziehbar,<br />

dass Kassen <strong>die</strong> Erstattung erst mal blockieren.<br />

Jeder weiß doch, dass derart starke Blutzuckerspiegelschwankungen<br />

auf Dauer zu Folgeschäden führen.<br />

Und <strong>die</strong>se kosten unser Gesundheitssystem auf<br />

Dauer ein Vielfaches mehr als der Einsatz von CGMs<br />

bei Bedarf“, kritisiert Jan Twachtmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der DDH-M, <strong>die</strong> aktuelle Gesetzeslage. Die<br />

DDH-M bietet nun eine Checkliste zur Erstellung eines<br />

Gutachtens auf ihrer Website an: www.ddh-m.de<br />

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Blickwinkel<br />

2013:<br />

Schlechte Vorsätze<br />

und gute Wünsche<br />

In <strong>die</strong>sem Frühjahr werde ich 5<br />

Kilogramm abnehmen. – In den<br />

nächsten Wochen und Monaten<br />

werde ich weniger Fett essen.<br />

– Spätestens im Frühling werde<br />

ich mindestens dreimal <strong>die</strong> Woche<br />

raus ins Grüne gehen und mich<br />

mehr bewegen. – Abends knabbern,<br />

dazu Bier und Wein? Ist<br />

nicht mehr im Jahr 2013!<br />

Was haben <strong>die</strong> genannten Vorsätze<br />

für das noch junge Jahr 2013<br />

gemeinsam? Aus meinem Blickwinkel<br />

sind es allesamt schlechte<br />

Vorsätze. Insofern, dass<br />

keiner davon realistisch ist: abnehmen?<br />

Sich anders ernähren?<br />

Sich mehr bewegen? Das, liebe<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser, sind mit<br />

<strong>die</strong> schwierigsten Unterfangen,<br />

<strong>die</strong> sich ein Mensch vornehmen<br />

kann. Jahrzehntelange Gewohnheiten<br />

umstellen, alltägliche Gewohnheiten,<br />

<strong>die</strong> mit urmenschlichsten<br />

Dingen zu tun haben wie<br />

Essen, Bewegen – daran scheitern<br />

<strong>die</strong> meisten Menschen. Ganz<br />

egal, ob sie <strong>Diabetes</strong> haben, ob<br />

sie Ärzte sind oder Psychologen,<br />

ob sie übergewichtig sind oder<br />

nicht.<br />

Alle Menschen, <strong>die</strong> mit <strong>Diabetes</strong><br />

zu tun haben – wie Ärzte, Beraterinnen,<br />

Patienten –, wissen und<br />

erleben das Jahr für Jahr. Und<br />

trotzdem kann man bis heute wenig<br />

anfangen mit <strong>die</strong>sem Wissen.<br />

Zumindest können viele Betroffene<br />

gar nichts anfangen mit den<br />

Hinweisen Ihrer Behandler, man<br />

müsse halt nur abnehmen, sich<br />

mehr bewegen, weniger Fleisch<br />

essen – dann brauche man auch<br />

keine Medikamente mehr. Umso<br />

dreister, wenn der Therapeut von<br />

seinem äußeren Anschein her<br />

selbst als übergewichtiger Patient<br />

durchginge.<br />

Was also tun: Vorsorge, Prävention?<br />

Ich erinnere mich gut an <strong>die</strong><br />

1990-er Jahre: Im Zuge der ausufernden<br />

TV-Programme hatten<br />

damals vorausschauende Köpfe<br />

ein Schulfach Me<strong>die</strong>npädagogik<br />

gefordert. Und aus der Diabetologie<br />

heraus forderte man Gesunde<br />

Ernährung als Thema schon<br />

in Kindergarten und Grundschule<br />

– angesichts der Fast-food-Welle<br />

und angesichts des Blicks nach<br />

Übersee. Was daraus geworden<br />

ist, wissen Sie, liebe Leser. Und<br />

jedermann weiß, dass wir sozialpolitisch<br />

längst nicht mehr über<br />

TV-Programme diskutieren, sondern<br />

über in jeder Hinsicht grenzenlosen<br />

Rundum-Me<strong>die</strong>nkonsum<br />

übers Internet. Und <strong>die</strong> Kids<br />

wissen nicht mehr, wie eine Haselnuss<br />

aussieht.<br />

» » Ich möchte nicht mehr hören,<br />

dass Diabetiker einfach nur abnehmen<br />

und gesund leben müssen.<br />

Jeder spürt, dass umfangreiches<br />

Handeln überfällig ist. Die Strategien<br />

allerdings, das Installieren<br />

eines weitreichenden Gesundheitsvorsorge-Programmes<br />

kostet<br />

politische Energie und Unsummen<br />

Staatsgeld; und <strong>die</strong> direkt<br />

erforderlichen Investitionen seitens<br />

der Krankenkassen für solche<br />

Programme zahlen sich frühestens<br />

in 10 oder 20 Jahren aus.<br />

Dies ist riskant für politisch Verantwortliche<br />

wie für Krankenkassen-Manager.<br />

Mein Wunsch: Politiker, Strategen,<br />

Experten und Kassen-Manager<br />

bringen im Jahr 2013 Programme<br />

auf den Weg, <strong>die</strong> es uns<br />

Menschen unter heutigen Bedingungen<br />

leichter machen, körperlich<br />

und geistig gesund zu bleiben.<br />

Mein weiterer Wunsch: Bis solche<br />

Programme greifen, möchte<br />

ich nicht mehr hören müssen,<br />

dass Diabetiker einfach nur abnehmen<br />

und gesund leben müssen,<br />

gute Werte kämen dann von<br />

alleine. Betroffene benötigen eine<br />

moderne <strong>Diabetes</strong> therapie<br />

mit regelmäßiger Schulung als<br />

selbstverständlichem Bestandteil<br />

und mit der individuell erforderlichen<br />

Medikation. Alles andere<br />

wäre in einem Land wie Deutschland<br />

absurd.<br />

Günter Nuber<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

17


Titelthema<br />

Wichtig bei Nierenversagen:<br />

Zusammenarbeit der<br />

Ärzte und frühe Reaktion!<br />

18<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Titelthema<br />

<strong>Diabetes</strong> und Nierenversagen: Wie wird mein Leben<br />

weitergehen, wenn meine Nieren nicht mehr funktionieren?<br />

Wird es überhaupt weitergehen? Werde ich noch<br />

Spaß haben an <strong>die</strong>sem Leben? Diese oder ähnliche Fragen<br />

stellen sich jährlich tausende Menschen in Deutschland<br />

– darunter sehr viele Diabetiker.<br />

Rund 91 000 Menschen in Deutschland haben ein komplettes<br />

dauerhaftes Nierenversagen. Jährlich erkranken<br />

16 000 Menschen neu an einem kompletten Nierenversagen.<br />

Ein großer Teil der Betroffenen sind Menschen, <strong>die</strong><br />

<strong>Diabetes</strong> haben.<br />

Im Titelthema sagen wir Ihnen, warum es wichtig sein<br />

kann, schon sehr früh eine Nierenersatztherapie vorzubereiten<br />

und zu beginnen. Im Detail beschreiben wir,<br />

welche Möglichkeiten der Blutreinigung es gibt, welche<br />

Vor- und Nachteile sie haben.<br />

Ein selbst Betroffener berichtet, wie er seine erste Dialysebehandlung<br />

im Frühjahr 2012 erlebt hat, und der Arzt<br />

einer Diabetologischen Schwerpunktpraxis schildert <strong>die</strong><br />

Eindrücke, <strong>die</strong> er von seinen Patienten mit Dialysebehandlung<br />

hat.<br />

Die Redaktion<br />

Kontakt<br />

Dr. Martin Lederle<br />

Arzt für Innere Medizin,<br />

Diabetologie<br />

<strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Westmünsterland<br />

Wüllener Strasse 101<br />

48683 Ahaus<br />

Telefon: 02561 / 992500<br />

Siehe auch:<br />

■ Wenn <strong>die</strong> Nieren versagen: Seite 20<br />

Frühe Reaktion ist wichtig!<br />

■ Mein Leben mit der Dialyse Seite 24<br />

■ Bericht aus einer Diabetologischen Seite 26<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Foto: mauritius images<br />

Schwerpunktpraxis<br />

www.diabetes-journal.de<br />

19


Titelthema<br />

Wenn <strong>die</strong> Nieren versagen:<br />

Rechtzeitig handeln ist wichtig!<br />

Die Zahl der Menschen mit dauerhafter<br />

Nierenfunktionsschädigung, „chronischer<br />

Niereninsuffizienz“, nimmt weltweit<br />

zu. Dies ist Folge der Zunahme der<br />

<strong>Diabetes</strong>- und Bluthochdruckerkrankungen,<br />

der Zunahme der Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und der Zunahme des<br />

Lebensalters.<br />

30 bis 40 Prozent der Typ-1- und<br />

Typ-2-Diabetiker entwickeln eine<br />

diabetische Nephropathie. Schon<br />

im Anfangsstadium, wenn geringe<br />

Mengen Eiweiß im Urin sind, steigt<br />

das Risiko für eine Herz-Kreislauf-<br />

Komplikation.<br />

In Deutschland haben ca. 91000<br />

Menschen ein dauerhaftes komplettes<br />

Nierenversagen.<br />

Zahlen und Fakten<br />

Hiervon sind rund 66 000 Patienten<br />

dialysepflichtig, wovon etwa<br />

63 000 eine Hämodialyse (Blutwäsche)<br />

durchführen und 3 000<br />

Patienten eine Peritonealdialyse<br />

(Bauchfelldialyse). Rund 25 000<br />

Menschen in Deutschland sind<br />

in der Nachsorge nach Nierentransplantation.<br />

Jährlich erkranken<br />

16 000 Menschen neu an einem<br />

kompletten Nierenversagen.<br />

Ca. 35 % der Betroffenen benötigen<br />

eine Nierenersatztherapie<br />

aufgrund einer diabetischen Nierenschädigung:<br />

Über 90 Prozent<br />

hiervon sind Typ-2-Diabetiker, 10<br />

Prozent sind Typ-1-Diabetiker.<br />

Bessere Therapie<br />

<strong>Diabetes</strong> in Deutschland nimmt<br />

zu – das ließe auch eine Steigerung<br />

der schweren Nierenschädigung<br />

durch <strong>Diabetes</strong> erwarten.<br />

Seit 2001 hat der Anteil der Diabetiker<br />

mit komplettem Nierenversagen<br />

aber nicht mehr zugenommen,<br />

sondern bleibt konstant. Dies<br />

ist wohl der Erfolg einer besseren<br />

Therapie z. B. mit ACE-Hemmern<br />

20<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Titelthema<br />

und einer intensiveren Begleitung<br />

durch Diabetologen und Nephrologen;<br />

eine gute Blutzuckereinstellung<br />

ist hier wichtig, ebenso eine<br />

gute Blutdruckeinstellung. Je früher<br />

und je intensiver Diabetiker<br />

behandelt werden, umso länger<br />

kann ein Nierenversagen hinausgeschoben<br />

werden. Eine Nierenfunktionsstörung<br />

beeinflusst auch<br />

andere Organe – deshalb sollte Ihr<br />

Arzt mit einem Nephrologen kooperieren!<br />

Eine rechtzeitige Entscheidung<br />

und Vorbereitung einer<br />

Nierenersatztherapie kann Komplikationen<br />

und Krankenhausaufenthalte<br />

vermeiden. Das in Deutschland<br />

am häufigsten eingesetzte<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Foto: fotolia<br />

Blutreinigungsverfahren ist <strong>die</strong><br />

Hämodialyse, <strong>die</strong> Blutwäsche.<br />

Die Blutwäsche: häufig und<br />

komplikationsarm<br />

Eine solche Therapie wird meist<br />

in Dialysezentren durchgeführt.<br />

Hier gibt es dauerhafte Fachpflege<br />

– und ständig ist ein Arzt vor<br />

Ort, der Zwischenfälle sofort behandeln<br />

kann.<br />

Für eine Hämodialyse benötigt man<br />

einen Shunt: Es wird in einer kleinen<br />

Operation eine Verbindung<br />

zwischen einer Schlagader und einer<br />

Vene hergestellt. Nach einigen<br />

Wochen kräftigt sich <strong>die</strong>se Vene und<br />

kann dann zur Dialyse mit einer<br />

Nadel punktiert werden. Sollte <strong>die</strong><br />

Anlage eines Shunts nicht möglich<br />

sein, benötigt man einen permanenten<br />

Dialysekatheter, über den<br />

das Blut zum Filter geführt wird.<br />

Rund 3-mal pro Woche<br />

Patienten mit Nierenversagen werden<br />

im Schnitt dreimal pro Woche<br />

dialysiert. Eine Behandlung dauert<br />

4 bis 6 Stunden. Während einer<br />

solchen Therapie wird Blut aus<br />

dem Shunt oder Dialysekatheter<br />

gefördert. <strong>Pumpe</strong>n leiten das Blut<br />

über einen Filter. Hier werden Giftstoffe<br />

und überschüssiges Wasser<br />

abgefiltert, anschließend wird das<br />

gereinigte Blut dem Patienten zurückgegeben.<br />

Die Oberfläche eines<br />

Filters beträgt ca. 1,5 Quadratmeter,<br />

und während einer Behandlung<br />

fließen ca. 90 l Blut über den<br />

Filter, so dass insgesamt 15-mal<br />

das körpereigene Blutvolumen<br />

»»<br />

Die Blutwäsche ist das in<br />

Deutschland am häufigsten eingesetzte<br />

Blutreinigungsverfahren.<br />

den Filter durchströmt. Auf der Gegenseite<br />

der Filtermembran strömt<br />

gegenläufig eine spezielle Lösung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> herausgefilterten Stoffe aufnimmt<br />

und abtransportiert. Durch<br />

verbesserte Dialysatlösungen und<br />

spezielle Dialysefilter ist <strong>die</strong> Blutwäsche<br />

heutzutage ein komplikationsarmes<br />

Verfahren.<br />

Eine Limitid-Care-Dialyse kann<br />

eine heimatnahe Versorgung mit<br />

kurzen Anfahrtswegen gewährleisten:<br />

Sie wird in kleinen Einrichtungen<br />

mit Fachpflege durchgeführt;<br />

allerdings können <strong>die</strong>s nur Patienten<br />

in Anspruch nehmen, <strong>die</strong> keine<br />

Probleme während der Dialyse<br />

haben: Denn ein Arzt ist nicht dauerhaft<br />

vor Ort.<br />

Heutzutage kaum noch durchgeführt<br />

wird <strong>die</strong> Hämo-Heimdialyse:<br />

Hierbei kann der Patient zu Hause<br />

dialysieren. Er wird durch geschulte<br />

Angehörige versorgt.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Foto: PKD Familäre Zystennieren e.V.<br />

▸<br />

Für eine Hämodialyse<br />

benötigt man<br />

einen „Shunt“:<br />

Es wird in einer<br />

kleinen Operation<br />

eine Verbindung<br />

zwischen einer<br />

Schlagader und<br />

einer Vene hergestellt.<br />

21


Titelthema<br />

Die Bauchfelldialyse<br />

Das Verfahren der Bauchfelldialyse<br />

(Peritonealdialyse) wird in<br />

Deutschland in 5 bis 8 Prozent<br />

der Behandlungsfälle durchgeführt.<br />

Der Anteil <strong>die</strong>ses Verfahrens<br />

nimmt zu. In anderen<br />

Ländern, vor allem dort, wo<br />

»»<br />

Eine Bauchfelldialyse nehmen in<br />

Deutschland 5 bis 8 Prozent in Anspruch.<br />

Tendenz steigend.<br />

Bauchfelldialyse<br />

Sie wird meist<br />

zuhause durchgeführt,<br />

ist arm an<br />

Komplikationen<br />

und ohne technischen<br />

Aufwand.<br />

keine enge flächendeckende Hämodialyse<br />

zur Verfügung steht,<br />

ist der Anteil der Bauchfelldialyse<br />

teils deutlich höher. Der Vorteil der<br />

Peritonealdialyse liegt vor allem<br />

darin, dass so gut wie keine Kreislaufreaktionen<br />

stattfinden, da der<br />

Blutkreislauf nicht benutzt wird.<br />

Vor allem zu Hause<br />

Bauchhöhle<br />

Schlauchsystem<br />

Katheter<br />

Eine solche Behandlung wird vor<br />

allem zu Hause durchgeführt. Sie<br />

ist komplikationsarm und ohne<br />

technischen Aufwand durchzuführen.<br />

Über einen Katheter, dessen<br />

eines Ende in der Bauchhöhle<br />

liegt, wird eine spezielle Flüssigkeit<br />

infun<strong>die</strong>rt. Die Lösung verbleibt in<br />

dem Bauchraum. Das Bauchfell<br />

hat <strong>die</strong> Eigenschaft, Wasser und<br />

Giftstoffe in <strong>die</strong> Lösung abzugeben.<br />

Nach einer gewissen Zeit wird<br />

<strong>die</strong> Flüssigkeit abgelassen und<br />

wieder frisches Dialysat eingelassen.<br />

Solche Wechsel können entweder<br />

4- bis 5-mal über den ganzen<br />

Tag verteilt ohne Maschineneinsatz<br />

erfolgen. Alternativ kann<br />

auch eine Maschine nachts während<br />

des Schlafens solche Wechsel<br />

durchführen. Nachteil des Verfahrens:<br />

Es besteht <strong>die</strong> Gefahr einer<br />

Bauchfellentzündung; dazu<br />

kommt eine dauerhafte Zuckerbelastung<br />

durch <strong>die</strong> Lösungen, was<br />

sich auf den Glukosestoffwechsel<br />

gerade der Diabetiker auswirkt.<br />

frische Lösung<br />

verbrauchte Lösung<br />

Nierentransplantation: Zuvor müssen sich <strong>die</strong> Patienten ausführlich untersuchen lassen,<br />

um mögliche Entzündungsherde, Tumor- oder Gefäßerkrankungen auszuschließen.<br />

Transplantiert werden Nieren von nahen Verwandten als Lebendspende oder<br />

Nieren von Verstorbenen.<br />

Bauchfelldialyse:<br />

Über einen<br />

Katheter wird<br />

eine Flüssigkeit<br />

in <strong>die</strong> Bauchhöhle<br />

infun<strong>die</strong>rt. Die<br />

Lösung verbleibt<br />

im Bauchraum.<br />

Das Bauchfell<br />

gibt Wasser<br />

und Giftstoffe in<br />

<strong>die</strong> Lösung ab.<br />

Später wird <strong>die</strong><br />

Flüssigkeit abgelassen<br />

und wieder<br />

frisches Dialysat<br />

eingelassen.<br />

Illustration: PHV - Der Dialysepartner<br />

Und: Die Leistung des Bauchfells<br />

nimmt immer mehr ab. Für einen<br />

Teil der Patienten ist <strong>die</strong> Bauchfelldialyse<br />

zu Beginn der Nierenersatztherapie<br />

<strong>die</strong> bessere Lösung<br />

als <strong>die</strong> Blutwäsche. Bei nachlassender<br />

Leistung des Bauchfells<br />

sollte rechtzeitig ein Wechsel des<br />

Verfahrens erfolgen. Nicht geeignet<br />

für <strong>die</strong> Peritonealdialyse sind<br />

Patienten, <strong>die</strong> Voroperationen am<br />

Bauch oder Brüche haben sowie<br />

<strong>die</strong> mehr als 80 bis 90 kg wiegen.<br />

Die Nierentransplantation<br />

Falls keine Kontraindikationen<br />

vorliegen, werden <strong>die</strong> Patienten für<br />

eine Nierentransplantation vorbereitet.<br />

Die Lebensqualität ist hierunter<br />

am wenigsten eingeschränkt.<br />

Vor einer Transplantation müssen<br />

sich <strong>die</strong> Patienten ausführlich untersuchen<br />

lassen, um mögliche<br />

Entzündungsherde, Tumor- oder<br />

Gefäßerkrankungen auszuschließen.<br />

Unter einer Transplantation<br />

müssen abwehrhemmende Medikamente<br />

(Immunsuppressiva) gegeben<br />

werden, um eine Organabstoßung<br />

zu verhindern – also dürfen<br />

keine Prozesse im Körper sein,<br />

Foto: Kirchheim<br />

22<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Titelthema<br />

<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Therapie verschlimmert<br />

werden können. Transplantiert<br />

werden Nieren von nahen<br />

Verwandten als Lebendspende<br />

oder Nieren von Verstorbenen.<br />

Wichtig ist eine möglichst gute<br />

Gewebsübereinstimmung. Eine<br />

transplantierte Niere funktioniert<br />

im Schnitt 12 bis 15 Jahre. Laut Eurotransplant<br />

(Organisation, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Organverteilung regelt) wurden im<br />

Jahr 2011 rund 1900 Nieren transplantiert,<br />

7500 Patienten stehen<br />

auf der Warteliste. Die Wartezeit<br />

auf ein Organ beträgt 4 Jahre. ◼<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

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23


Titelthema<br />

Patientenbericht:<br />

Mein Leben mit der Dialyse<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser H. ist 64 Jahre<br />

alt, hat seit 1992 <strong>Diabetes</strong> und führt seit<br />

1999 eine <strong>Insulin</strong>therapie durch. Seit dem<br />

Jahr 2011 wurde seine Nierenfunktion<br />

immer schlechter – <strong>die</strong> Dialyse drohte. Ein<br />

Schock! Hier sein Bericht.<br />

Im Jahr 2011 wurde meine Nierenfunktion<br />

immer schlechter.<br />

Der mich betreuende Nephrologe<br />

erklärte mir im November 2011,<br />

dass bei mir eine Dialysebehandlung<br />

erforderlich wird. Das war<br />

für mich ein Schock! Viele Fragen<br />

stellten sich – <strong>die</strong> wichtigste war:<br />

Wie wird mein Leben mit der Dialysebehandlung<br />

weitergehen?<br />

Am 30. November 2011 wurde bei<br />

mir am linken Unterarm ein Shunt<br />

angelegt; der Eingriff erfolgte ambulant<br />

unter örtlicher Betäubung<br />

und war nicht weiter schlimm.<br />

Dann <strong>die</strong> erste Dialysebehandlung,<br />

sie fand am 6. Februar 2012<br />

statt: Klar, ich war vom Nephrologen<br />

gut informiert; und natürlich<br />

hatte ich auch verstanden, dass <strong>die</strong><br />

Behandlung durchgeführt werden<br />

musste, um letztendlich weiterleben<br />

zu können. Und trotzdem:<br />

Ungutes Gefühl<br />

Bei der ersten Dialyse hatte ich ein<br />

sehr ungutes Gefühl: Ich wusste ja<br />

nicht, was genau auf mich zukommen,<br />

wie ich mit der Behandlung<br />

zurechtkommen würde. Die erste<br />

Dialysebehandlung dauerte 1<br />

Stunde; bei den folgenden Sitzungen<br />

wurde <strong>die</strong> Dialysezeit immer<br />

weiter verlängert bis auf zuletzt 4<br />

Stunden. Nach einigen Sitzungen<br />

hatte sich <strong>die</strong> Dialysebehandlung<br />

eingespielt: Ich verlor in den ersten<br />

Wochen etwa 11 kg Gewicht<br />

durch Flüssigkeitsentzug. Ich fühlte<br />

mich wieder besser und hatte<br />

wieder Appetit. Ich war nicht mehr<br />

müde und schlapp.<br />

Dann der Alltag<br />

Inzwischen ist das Unvermeidliche<br />

für mich zum Alltag geworden: Ich<br />

gehe montags, mittwochs und freitags<br />

zur Dialysebehandlung; ich<br />

bin in der Spätschicht der Dialysepraxis<br />

in der Zeit von 18 bis 22<br />

Uhr. Zusammen mit einem anderen<br />

Patienten, der in der gleichen<br />

Schicht behandelt wird, bin ich in<br />

einem Dialysezimmer. Wir können<br />

uns unterhalten oder auch<br />

fernsehen. Das Praxispersonal ist<br />

mir inzwischen natürlich gut vertraut.<br />

Das Anstechen des Shunts ist<br />

meist nicht mehr schmerzhaft. Ich<br />

habe derzeit ein Trockengewicht<br />

von 113 kg; durch <strong>die</strong> Dialysebehandlung<br />

werden mir regelmäßig<br />

24<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Titelthema<br />

etwa 3 l Wasser entzogen. Ich fühle<br />

mich nach der Dialysebehandlung<br />

gut und habe keine Kreislaufprobleme.<br />

Ich kann inzwischen<br />

wieder alles machen, was ich machen<br />

will: z. B. im Garten arbeiten<br />

oder mit dem Fahrrad fahren. Alle<br />

3 Monate werden <strong>die</strong> Blutwerte<br />

»»<br />

In den Garten, aufs<br />

Fahrrad: Ich kann wieder<br />

alles machen, was<br />

ich machen will.<br />

Ihr Outfit wird vielleicht<br />

ein paar Blicke auf sich ziehen –<br />

Ihre Bolusabgabe nicht.<br />

kontrolliert. Ich habe mich natürlich<br />

inzwischen intensiv um meine<br />

Ernährung gekümmert. Ich wähle<br />

Lebensmittel und Speisen aus,<br />

<strong>die</strong> für meine Dialysesituation geeignet<br />

sind. Es ist auch jederzeit<br />

möglich, <strong>die</strong> Dialysebehandlung<br />

an einem anderen Tag zu einem<br />

anderen Zeitpunkt durchführen<br />

zu lassen. Somit muss ich meine<br />

anderen Termine nicht unbedingt<br />

nach den Dialysetagen richten.<br />

3 Tage <strong>die</strong> Woche<br />

Ich habe mich inzwischen an <strong>die</strong><br />

Dialyse gewöhnt. Aber ich wollte<br />

mich damit nicht zufriedengeben.<br />

Darum habe ich inzwischen<br />

mit Unterstützung des Nephrologen<br />

<strong>die</strong> Untersuchungshürden genommen,<br />

um auf <strong>die</strong> Liste für eine<br />

Nierentransplantation zu gelangen.<br />

Es wurden umfangreiche<br />

Blutuntersuchungen sowie eine<br />

große Herzkatheteruntersuchung<br />

durchgeführt; ich war beim Zahnarzt,<br />

beim HNO-Arzt, beim Augenarzt<br />

und beim Urologen. Alle Befunde<br />

sprechen dafür, dass ich für<br />

eine Nierentransplantation in Frage<br />

kommen kann. Darauf hoffe ich,<br />

dass ich bald <strong>die</strong>se Chance erhalten<br />

werde. Bis dahin habe ich an 3<br />

Tagen in der Woche für jeweils 4<br />

Stunden einen festen Termin mit<br />

dem Nephrologen in der Dialysepraxis.<br />

◼<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Accu-Chek Combo<br />

Diskrete Fernsteuerung der <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

Erleben, was möglich ist.<br />

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der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 44 66 800 (Mo–Fr, 8.00–18.00 Uhr)<br />

ACCU-CHEK, ACCU-CHEK AVIVA COMBO und ACCU-CHEK SPIRIT COMBO<br />

sind Marken von Roche. © 2012 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Sie können Ihre Bolusabgabe jederzeit direkt<br />

am Blutzuckermessgerät steuern, ohne <strong>die</strong><br />

<strong>Insulin</strong>pumpe unter der Kleidung hervorzuholen.<br />

So bleibt das Tragen einer <strong>Insulin</strong>pumpe das,<br />

was es sein soll: Privatsache.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

25


Titelthema<br />

Foto: mauritius images<br />

<strong>Diabetes</strong> mellitus und Dialysebehandlung:<br />

Bericht aus einer Diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis<br />

Unser Autor führt eine Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis und betreut in dem<br />

Zusammenhang auch Diabetiker, <strong>die</strong> eine<br />

Dialysebehandlung durchführen. Er schildert<br />

seine Eindrücke sowie <strong>die</strong> Situation,<br />

in der sich seine Patienten befinden.<br />

Ich führe eine Diabetologische Praxis<br />

im westlichen Münsterland.<br />

Zusammen mit meinem Praxisteam<br />

haben wir im 2. Quartal 2012<br />

1905 Patienten mit einem <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus betreut. Davon hatten<br />

408 Patienten einen Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

und 1463 Patienten einen Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong>. Von den Patienten mit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wurde bei 0,8 Prozent<br />

aktuell eine Dialysebehandlung<br />

durchgeführt; das sind gerade<br />

einmal 12 Patienten. Diese Patienten<br />

sind aber besondere Patienten:<br />

Sie haben in der Regel an 3 Tagen/<br />

Woche (montags, mittwochs, freitags<br />

– oder <strong>die</strong>nstags, donnerstags,<br />

samstags) für jeweils 4 Stunden einen<br />

festen Termin in einer Dialysepraxis.<br />

Um am Leben bleiben zu<br />

können, müssen sie regelmäßig eine<br />

Dialysebehandlung durchführen<br />

lassen. Ihr Leben und ihre Terminplanung<br />

richtet sich im Alltag<br />

somit nach der lebenserhaltenden<br />

Blutwäsche.<br />

Andere medizinische Dinge wie<br />

der <strong>Diabetes</strong> mellitus treten etwas<br />

in den Hintergrund. Eine Tablettenbehandlung<br />

des <strong>Diabetes</strong> ist in<br />

der Situation nicht mehr sinnvoll:<br />

Die Patienten führen in der Regel<br />

eine <strong>Insulin</strong>behandlung durch.<br />

Störfaktor Dialysetag<br />

Bei manchen Patienten sind <strong>die</strong><br />

Dialysetage ein erheblicher Störfaktor<br />

für ihren Glukose-Stoffwechsel.<br />

Die <strong>Insulin</strong>behandlung muss<br />

dann entsprechend angepasst werden.<br />

Bei manchen Patienten hat<br />

sich unter der Dialyse der Stoffwechsel<br />

so gebessert, dass <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>behandlung<br />

abgesetzt werden<br />

konnte. Sie können alleine mit Er­<br />

26<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


nährung und Bewegung ihren Blutzucker<br />

im guten Bereich halten.<br />

Die richtige Ernährung unter der<br />

Dialysebehandlung spielt natürlich<br />

eine wichtige Rolle: Patienten<br />

müssen nicht nur auf <strong>die</strong> Kohlenhydratzufuhr<br />

achten – sie müssen<br />

auch z. B. auf <strong>die</strong> Kalium- oder<br />

Phosphatzufuhr im Auge behalten.<br />

Die Auswahl der geeigneten Lebensmittel<br />

wird dadurch nicht einfacher.<br />

Patienten sollten sich entsprechend<br />

beraten lassen und auf<br />

schriftliche Ratgeber (siehe rechts)<br />

zurückgreifen.<br />

Meist lange <strong>Diabetes</strong><br />

Diese 12 Patienten, <strong>die</strong> ich derzeit<br />

in meiner Praxis mitbetreue, haben<br />

meist seit vielen Jahren einen<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und sind in der Regel<br />

älter als 70 Jahre. Somit bestehen<br />

häufig noch weitere Erkrankungen<br />

wie ein Bluthochdruck,<br />

eine koronare Gefäßerkrankung<br />

oder eine arterielle Durchblutungsstörung<br />

an den Beinen. Somit<br />

sind bei manchen <strong>die</strong>ser Patienten<br />

auch <strong>die</strong> Füße gefährdet.<br />

Die betroffenen Patienten müssen<br />

auf ihre Füße achten und vor allem<br />

Schuhe tragen, <strong>die</strong> keine Druckstellen<br />

verursachen. Falls Veränderungen<br />

an den Füssen auftreten<br />

sollten, muss unverzüglich<br />

<strong>die</strong> Behandlung begonnen und<br />

richtig durchgeführt werden. Dafür<br />

sollten sich <strong>die</strong> Patienten an<br />

zertifizierte ambulante Fußbehandlungseinrichtungen<br />

wenden<br />

(www.ag-fuss-ddg.de).<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

Diese Patienten haben somit in<br />

der Regel mindestens 3 behandelnde<br />

Ärzte: den Nephrologen,<br />

den Hausarzt, den Diabetologen<br />

– und für den Patienten ist es natürlich<br />

am besten, wenn <strong>die</strong>se 3<br />

Fachrichtungen gut zusammenarbeiten.<br />

Dr. Martin Lederle ◼<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Titelthema<br />

„Dialysegerechte Ernährung.<br />

Grundlagen, Nährwerte<br />

und Rezepte“,<br />

von Huberta Eder, Kirchheim-Verlag,<br />

Mainz, 1.<br />

Auflage 2012; 19,90 €; ISBN<br />

978-3-87409-527-3; erhältlich<br />

überall im Buchhandel,<br />

unter Tel.: 0711/6672-1483<br />

oder im Internet unter www.<br />

kirchheim-shop.de<br />

„Bessere Ernährung für<br />

Dialysepatienten. Punkt<br />

für Punkt leicht gemacht“,<br />

von Huberta Eder, Kirchheim-Verlag,<br />

Mainz, 6.<br />

Auflage 2010; 20,40 €; ISBN<br />

978-3-87409-497-9; erhältlich<br />

überall im Buchhandel,<br />

unter Tel.: 0711/6672-1483<br />

oder im Internet unter www.<br />

kirchheim-shop.de<br />

„Bunte Küche für Dialysepatienten“,<br />

von Huberta Eder, Kirchheim-Verlag,<br />

Mainz, 4.<br />

Auflage 2010; 23,00 €; ISBN<br />

978-3-87409-490-0; erhältlich<br />

überall im Buchhandel,<br />

unter Tel.: 0711/6672-1483<br />

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<strong>Diabetes</strong>?<br />

an Magnesiummangel<br />

denken!<br />

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• hochdosiert<br />

Fortschritt in der Magnesium-Forschung<br />

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Magnesium & <strong>Insulin</strong> www.verla.de<br />

Magnesiocard ® retard 15 mmol<br />

Wirkstoff: Magnesiumaspartat-hydrochlorid. Anwendungs ge biete:<br />

Behandlung von therapiebedürftigen Magnesiummangelzuständen, <strong>die</strong> keiner<br />

Injektion/Infusion bedürfen. Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er<br />

Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen,<br />

Wadenkrämpfe) ist.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie <strong>die</strong> Packungs beilage und<br />

fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

* Europ. Patent EP 1 762 231 B1 Stand: Juli 2012<br />

Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, www.verla.de<br />

27


Wellness/Fitness<br />

Der Schlüssel zur<br />

Entspannung heißt<br />

Wellness: Er passt überall<br />

auf der Welt und steht<br />

für gesunde Ernährung,<br />

körperliche Fitness, seelische<br />

Ausgeglichenheit.<br />

Wellness führt zur ganzheitlichen<br />

Entspannung<br />

und zu einem besseren<br />

Leben mit <strong>Diabetes</strong>, denn<br />

aktiv und entspannt lässt<br />

es sich leichter leben.<br />

So pflegen Sie Haare und Kopfhaut<br />

Haare sind fürs persönliche Wohlbefinden besonders wichtig; Psychologen sehen in ihnen<br />

sogar einen zentralen Auslöser für Sympathie und Antipathie. Schenken Sie Ihren<br />

Haaren also <strong>die</strong> nötige Aufmerksamkeit, denn Stress, ungesunde Ernährung, Allergien<br />

und Erkrankungen können Kopfhaut und Haaren ganz schön zu schaffen machen.<br />

Fotos: Eucerin<br />

Intakte Bürsten und<br />

Kämme sind genauso<br />

wichtig wie <strong>die</strong> richtige<br />

Pflege – also immer wieder<br />

überprüfen!<br />

Haare von Europäern wachsen<br />

im Schnitt täglich zwischen 0,1<br />

und 0,2 Millimeter. Dabei enthält<br />

gesundes Haar im Inneren rund<br />

10 Prozent Feuchtigkeit – <strong>die</strong>ser<br />

Anteil kann sich bei angegriffenem<br />

Haar aber schnell reduzieren. Zur<br />

haarigen Angelegenheit wird es,<br />

…mitmachen – und gewinnen<br />

Möchten Sie Ihren Haaren und der Kopfhaut etwas<br />

Gutes tun? Dann machen Sie mit und gewinnen<br />

Sie eines von zehn Pflegepaketen. Jedes Set<br />

hat einen Wert von ca. 60 Euro und besteht aus<br />

dem neuen „Eucerin Dermo Capillaire – Kopfhautberuhigendes<br />

Urea Shampoo“, dem passenden<br />

Intensiv-Tonikum und einer Profibürste der<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

wenn das Haar trocken und brüchig<br />

wird und <strong>die</strong> Kopfhaut Schuppen<br />

bildet oder sich sogar Ekzeme entwickeln.<br />

Faktoren wie Stress, Zeitdruck,<br />

Überempfindlichkeiten,<br />

Schlafmangel, ein geschwächtes<br />

Immunsystem oder Allergien, <strong>die</strong><br />

mit einer Ekzemneigung einher-<br />

Friseurmarke ghd. Shampoo und Tonikum<br />

versorgen Haar und Kopfhaut mit Feuchtigkeit,<br />

lindern Juckreiz und lassen Haare wieder<br />

gesund und glänzend aussehen.<br />

Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />

metternich24, Kennwort: Haare, Hildeboldstraße<br />

5, 50226 Frechen<br />

E-Mail<br />

Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon<br />

□<br />

über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />

(Auch wenn Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir Sie, <strong>die</strong>se zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift<br />

Fotos: Eucerin<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen <strong>die</strong> Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und ihre<br />

Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung<br />

sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10. Februar 2013.<br />

gehen, machen sich auch an Haar<br />

und Kopfhaut bemerkbar. Ihr spezieller<br />

Aufbau und <strong>die</strong> dicht nebeneinander<br />

angeordneten Talgdrüsen<br />

und Haarfollikel (Einstülpungen in<br />

der Oberhaut) machen es der Kopfhaut<br />

nicht leicht, im Gleichgewicht<br />

zu bleiben. Dann ist es höchste Zeit,<br />

das Haupt mit ein paar zusätzlichen<br />

Streicheleinheiten zu verwöhnen<br />

und es entsprechend seinen Bedürfnissen<br />

zu pflegen.<br />

Äußere Einflüsse reduzieren<br />

Das feuchtwarme Mikroklima auf<br />

der Kopfhaut bietet Bakterien und<br />

Pilzen einen guten Nährboden,<br />

und über <strong>die</strong> Haarfollikel können<br />

z. B. Shampoos und Stylingprodukte<br />

in <strong>die</strong> Haut eindringen. „Etwa<br />

ein Drittel aller Kopfhautprobleme<br />

können durch falsche Pflege<br />

und Stressfaktoren auftreten“, erklärt<br />

Dr. Anja Miesel, Hautärztin an<br />

der Uniklinik Lübeck. „Inhaltsstoffe<br />

wie Emulgatoren, Alkohol, fettbindende<br />

oder fettlösende Substanzen<br />

sowie Parfümstoffe, allergene und<br />

irritative Stoffe können der Kopf-<br />

28<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Wellness/Fitness<br />

haut schwer zu schaffen machen und<br />

sie austrocknen.“ Auch eine ungesunde<br />

und einseitige Ernährung oder ein<br />

Eisen- oder Ferritinmangel gehören<br />

zu den möglichen Ursachen. Sinnvoll<br />

ist es, ein mildes, auf <strong>die</strong> individuellen<br />

Bedürfnisse abgestimmtes Shampoo,<br />

Tonikum und falls nötig Frisierprodukte<br />

zu verwenden. Ein häufiger<br />

Produktwechsel bringt irritierte Haut<br />

noch mehr aus der Balance.<br />

Wichtig: Bürsten-Hygiene<br />

Intakte Bürsten und Kämme sind<br />

genauso wichtig wie gezielte Pflege.<br />

Test: Mit Bürste oder Kamm über<br />

den Handrücken streichen. Kratzt es,<br />

sollten Sie Ihr Haar nicht länger damit<br />

kämmen. Borsten sollten weich<br />

und abgerundet sein oder Noppen<br />

haben. Bei Kämmen sollten <strong>die</strong> Spitzen<br />

der Zinken rund geschliffen sein<br />

und keine scharfkantigen Pressnähte<br />

haben. Waschen Sie Ihre Bürsten<br />

und Kämme regelmäßig mit Shampoo<br />

und spülen Sie sie anschließend<br />

gründlich mit heißem Wasser aus –<br />

das entfernt Mikroorganismen.<br />

Shampoo einwirken lassen<br />

Wirkshampoos sollten mindestens<br />

zwei Minuten einwirken, um ihre<br />

Wirkung voll entfalten zu können.<br />

In der Einwirkzeit entweder von 120<br />

rückwärts zählen oder den Körper<br />

einseifen. Spezialshampoos sollten<br />

Sie nur so lange verwenden, bis <strong>die</strong><br />

Beschwerden vollständig abgeklungen<br />

sind, sonst können sie Nebenwirkungen<br />

hervorrufen.<br />

Bürsten Sie Ihre Haare vor dem Waschen,<br />

um z. B. Gel oder Spray zu entfernen.<br />

Zum Waschen reicht ein halber<br />

Teelöffel Shampoo völlig, und<br />

bei regelmäßiger Haarwäsche ist<br />

ein zweiter Waschgang überflüssig.<br />

Sehr wichtig ist es, <strong>die</strong> Haare gründlich<br />

auszuspülen – am besten mit lauwarmem<br />

Wasser, denn je wärmer das<br />

Wasser ist, desto stressiger wird es für<br />

Haar und Kopfhaut. KM ■<br />

Foto: Flexibar<br />

Fitnesstipps<br />

Was hilft bei Wanderverletzungen?<br />

Calendula und Arnika<br />

Wandern funktioniert fast überall. Der sanfte Sport<br />

wirkt positiv auf Cholesterin, Bluthochdruck und<br />

Übergewicht. Das Immunsystem wird gestärkt, Knochen,<br />

Muskeln, Gelenke, Bänder und Bandscheiben<br />

gekräftigt. Auch als Stimmungsaufheller und<br />

bei Symptomen einer Depression ist Wandern ein<br />

geeignetes Mittel. Wer über Stock und Stein unterwegs<br />

ist, sollte allerdings ein kleines Erste-Hilfe-Set<br />

dabei haben, falls er umknickt oder sich <strong>die</strong> Haut<br />

aufschürft. Arnika und Calendula, z. B. als Wundsalbe,<br />

sind gute Ersthelfer. Zerrungen oder Prellungen<br />

sind meist sehr schmerzhaft und führen zu Schwellungen oder<br />

Blutergüssen. Erste Hilfe bei Verstauchungen leistet Arnika, z. B. als<br />

Gel. Es kühlt, lindert Schmerzen und unterstützt das Abschwellen.<br />

Die Pflanzenpräparate sind in Apotheken erhältlich.<br />

Übungstipp für Rücken und Brust<br />

Fit mit dem Schwingstab<br />

Schwingstäbe sind praktische Fitnessgeräte für zu<br />

Hause. Sobald der Stab mit der Hand aktiviert wird,<br />

entstehen bis zu 300 kleine Bewegungen pro Minute,<br />

<strong>die</strong> sich besonders auf <strong>die</strong> Tiefenmuskulatur übertragen.<br />

Zur Stärkung von Rücken- und Brustmuskulatur<br />

stellen Sie sich schulterbreit und aufrecht hin.<br />

Halten Sie den Stab mit beiden Händen locker vor<br />

Ihren Körper, wobei <strong>die</strong> Daumen zum Körper zeigen.<br />

Schwingen Sie etwa 20 Sekunden nach vorne und<br />

zurück, kurze Pause, fünf- bis zehnmal wiederholen.<br />

Neuer Ratgeber inklusive DVD<br />

Yoga für den Rücken<br />

Rückenmerzen sind Beschwerden, <strong>die</strong> typischerweise<br />

durch permanente Fehlhaltungen entstehen.<br />

Im neuen Ratgeber „Yoga für den Rücken“<br />

(GU-Verlag, 19,99 €) erklärt Yoga-Expertin Anna<br />

Trökes, wie man mit einfachen und regelmäßigen<br />

Übungen unangenehmen Schmerzen vorbeugen<br />

und <strong>die</strong> Haltung verbessern kann. Auf der beiliegenden<br />

Übungs-DVD werden gezielte Übungen<br />

für verschiedene Bereiche des Rückens gezeigt. So<br />

lässt sich das Yogatraining ganz einfach zu Hause<br />

vor dem Fernsehschirm praktizieren.<br />

KM<br />

Foto: Weleda<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

29


Medizin<br />

Die erste <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

war so<br />

groß wie ein großer<br />

Rucksack.<br />

Die <strong>Insulin</strong>gabe mit der <strong>Pumpe</strong> gilt als Königstherapie –<br />

trotzdem ist <strong>die</strong>se Behandlung nicht für jeden geeignet.<br />

Dr. Gerhard Schmeisl sagt Ihnen, warum das so ist, erklärt<br />

zudem <strong>die</strong> Funktionsweise der <strong>Pumpe</strong> und geht auch auf<br />

<strong>die</strong> Voraussetzungen für <strong>die</strong> Kostenübernahme ein.<br />

Mitte der 1970er Jahre war der Beginn<br />

der <strong>Insulin</strong>pumpentherapie;<br />

zunächst wurden nur Typ-1-Diabetiker<br />

mit einer kontinuierlichen<br />

<strong>Insulin</strong>zufuhr über einen Perfusor<br />

(Spritzenpumpe) in <strong>die</strong> Vene<br />

behandelt. Es folgte <strong>die</strong> Versorgung<br />

mit <strong>Insulin</strong> subkutan (unter<br />

<strong>die</strong> Haut) über batteriebetriebene<br />

<strong>Pumpe</strong>n, in <strong>die</strong> eine kleine Spritze<br />

mit <strong>Insulin</strong> eingelegt war.<br />

Gleichmäßig und besser<br />

Der Vorteil war eine gleichmäßigere<br />

und bessere Blutzuckereinstellung<br />

gegenüber einer vergleichbaren<br />

intensivierten konventionellen<br />

<strong>Insulin</strong>therapie (ICT). Allerdings<br />

gab es bei der anfänglichen intravenösen<br />

Gabe der <strong>Insulin</strong>e häufig<br />

Infektionen an der Einstichstelle –<br />

durch <strong>die</strong> subkutane Gabe konnte<br />

<strong>die</strong>s deutlich reduziert werden.<br />

Die erste, vom Arzt Dr. Arnold Kadish<br />

aus Los Angeles getragene <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

1963 hatte noch <strong>die</strong><br />

Größe eines großen Rucksacks, sie<br />

pumpte kontinuierlich <strong>Insulin</strong> und<br />

Glukagon in <strong>die</strong> Vene; heute wiegen<br />

<strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong>n noch zwischen 104 g<br />

(Animas Vibe) und 34 g (Pod der<br />

kabellosen mylife OmniPod). Derzeit<br />

gibt es fünf verschiedene <strong>Insulin</strong>pumpenmodelle<br />

auf dem deutschen<br />

Markt; alle Modelle haben<br />

<strong>die</strong> für eine <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

(auch: CSII = kontinuierliche<br />

subkutane <strong>Insulin</strong>infusion) charakteristischen<br />

Funktionen.<br />

Nachahmung des Normalen<br />

Mittels einer <strong>Insulin</strong>pumpe kann<br />

<strong>die</strong> normale Funktion einer Bauch-<br />

Foto: Medtronic<br />

speicheldrüse weitgehend nachgeahmt<br />

werden, was <strong>die</strong> Ausschüttung<br />

von <strong>Insulin</strong> und <strong>die</strong> Blutzuckerregulation<br />

betrifft. Mit der<br />

<strong>Pumpe</strong> und einem Katheter mit<br />

Kanüle, <strong>die</strong> ins Unterhautfettgewebe<br />

eingestochen wird, wird kontinuierlich<br />

(alle paar Minuten) <strong>Insulin</strong><br />

abgegeben. In der Regel wird<br />

dafür ein kurzwirksames <strong>Insulin</strong><br />

oder <strong>Insulin</strong>analogon verwendet.<br />

Über einen speziellen Mechanismus<br />

kann zudem der Bolus abgerufen<br />

werden, also das Mahlzeiteninsulin<br />

zu den Hauptmahlzeiten<br />

wie auch – wenn nötig – zu<br />

den Zwischenmahlzeiten und zur<br />

Korrektur. Das funktioniert durch<br />

Druck auf einen Knopf, zum Teil<br />

auch mit einer Fernbe<strong>die</strong>nung.<br />

<strong>Pumpe</strong> und Tagesablauf<br />

Der <strong>Insulin</strong>bedarf schwankt im<br />

Laufe eines Tages manchmal stark<br />

– so brauchen <strong>die</strong> meisten in der<br />

Regel morgens mehr <strong>Insulin</strong> als<br />

mittags und abends mehr als in<br />

der Nacht. Mit der <strong>Pumpe</strong> kann der<br />

Nutzer <strong>die</strong>sem unterschiedlichen<br />

<strong>Insulin</strong>bedarf gerecht werden, weil<br />

es möglich ist, eine jeweils passende<br />

Basalrate über den Katheter in<br />

das Unterhautfettgewebe abzugeben.<br />

Die <strong>Pumpe</strong> kann je nach Modell<br />

so eingestellt werden, dass <strong>die</strong><br />

▸<br />

Aktuelle <strong>Pumpe</strong>nmodelle auf dem deutschen Markt<br />

Animas Vibe (Animas – Ortho Clinical Diagnostics)<br />

mylife OmniPod <strong>Insulin</strong> Patch-<strong>Pumpe</strong> (Ypsomed)<br />

Accu-Chek Spirit Combo (Roche Diagnostics)<br />

Paradigm Veo (Medtronic)<br />

DanaDiabecare R (IME-DC)<br />

30<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Medizin<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

Medizin<br />

Die <strong>Insulin</strong>pumpen-<br />

therapie<br />

Dr. Schmeisls <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

Wollen Sie Ihr <strong>Diabetes</strong>-Wissen mal wieder auffrischen? Hierfür gibt es<br />

im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> den großen <strong>Diabetes</strong>-Kurs von Dr. med. Gerhard-W.<br />

Schmeisl: Jeden Monat erklären wir langjährigen und neuen Lesern, <strong>die</strong> noch<br />

nicht auf eine so lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum es sich bei<br />

<strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte und<br />

wie man Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

31<br />

Foto: Roche Diagnostics


Medizin<br />

32<br />

Wie <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

funktioniert,<br />

wird in einer<br />

Schulung genau<br />

erklärt.<br />

abzugebende <strong>Insulin</strong>dosis für jede<br />

Stunde programmiert ist (24-Stunden-Basalratenpumpe).<br />

Bei manchen<br />

<strong>Pumpe</strong>n kann sogar für jede<br />

halbe Stunde des Tages eine eigene<br />

Basalrate programmiert werden.<br />

Der Bolus, der zu jeder Mahlzeit<br />

abgegeben wird, wird entsprechend<br />

der unterschiedlichen<br />

<strong>Insulin</strong>empfindlichkeit zu den unterschiedlichen<br />

Tageszeiten durch<br />

Ausprobieren ermittelt. Auch <strong>die</strong><br />

Bolusinsulinmenge zu den Mahlzeiten<br />

lässt sich an den modernen<br />

<strong>Insulin</strong>pumpen wie erforderlich<br />

verändern – eben genau so, dass es<br />

zur Mahlzeit passt. Alle <strong>Pumpe</strong>ntypen<br />

haben einen Boluskalkulator/-<br />

rechner integriert, der individuelle<br />

Therapieparameter wie Kohlenhydrat-<br />

und Basalratenfaktor, <strong>Insulin</strong>wirkdauer<br />

und Blutzuckerzielbereich<br />

berücksichtigt.<br />

Eine der <strong>Pumpe</strong>n (Paradigm Veo)<br />

ist sogar in der Lage, sich selbst<br />

auszuschalten, wenn der Blutzucker<br />

abfällt (Hypogefahr!). Dies<br />

gelingt durch <strong>die</strong> Kombination<br />

der <strong>Pumpe</strong> mit einem zusätzlichen<br />

Glukosefühler (Glukosesensor)<br />

und kann insbesondere in der<br />

Nacht eine wertvolle Hilfe sein,<br />

speziell auch bei Kindern.<br />

Funktionen der <strong>Pumpe</strong>n<br />

Folgende Funktionen besitzen alle<br />

auf dem deutschen Markt erhältlichen<br />

<strong>Insulin</strong>pumpen:<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Foto: Roche Diagnostics<br />

• Einstellung der Basalratenprofile,<br />

• verschiedene Bolusoptionen,<br />

• Multi-Basalratenprogrammierung.<br />

Einige <strong>Pumpe</strong>n bieten optional folgende<br />

Leistungen an:<br />

• Fernbe<strong>die</strong>nung,<br />

• Spezialanschluss für Infusionssets,<br />

• Verbindungen mit kontinuierlicher<br />

Glukosemessung,<br />

• Ankopplung an Blutzuckermessgeräte.<br />

<strong>Wem</strong> <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong> <strong>nützt</strong><br />

Grundsätzlich kommt eine <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

nur für Patienten<br />

in Frage, <strong>die</strong> bereits eine<br />

intensivierte <strong>Insulin</strong>therapie beherrschen<br />

und damit keine befriedigende<br />

Stoffwechseleinstellung<br />

erreichen. Weitere Gründe: das<br />

Dawn-Phänomen (massive Blutzuckeranstiege<br />

in den frühen Morgenstunden)<br />

und auch unerklärliche,<br />

starke Blutzuckerschwankungen<br />

mit hohen HbA 1c -Werten, aber<br />

auch häufigen Unterzuckerungen.<br />

Auch bei extrem geringem <strong>Insulin</strong>bedarf,<br />

insbesondere bei Kindern,<br />

kann eine <strong>Pumpe</strong> sinnvoll sein, um<br />

über Nacht ein gleichmäßigeres<br />

Blutzuckerprofil zu erreichen und<br />

Unterzuckerungen zu vermeiden.<br />

In einer Schwangerschaft<br />

bietet <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

den großen<br />

Vorteil, dass nicht 6-<br />

bis 8-mal pro Tag <strong>Insulin</strong><br />

gespritzt werden<br />

muss, wenn<br />

sich über <strong>die</strong><br />

Auch für Diabetikerinnen,<br />

<strong>die</strong><br />

schwanger werden<br />

wollen oder schwanger<br />

sind, kann eine<br />

<strong>Insulin</strong>pumpe sinnvoll<br />

sein.<br />

Monate der <strong>Insulin</strong>bedarf immer<br />

wieder verändert.<br />

Wer übernimmt <strong>die</strong> Kosten?<br />

Die <strong>Insulin</strong>pumpentherapie ist eine<br />

relativ teure Therapie; sie ist in<br />

der Regel um ein Drittel teurer als<br />

eine ICT. Die übernehmen <strong>die</strong> Kostenträger<br />

seit 2006 nur noch dann<br />

<strong>die</strong> Kosten, wenn der Antrag auf<br />

Kostenübernahme gut begründet<br />

ist und für <strong>die</strong> Antragstellung <strong>die</strong><br />

Blutzuckerwerte, <strong>die</strong> Erkrankung<br />

selbst und <strong>die</strong> bereits durchgeführten<br />

medizinischen Maßnahmen<br />

genau dokumentiert wurden.<br />

Wichtiges Tagebuch<br />

Es ist deshalb sinnvoll und unbedingt<br />

erforderlich, dass ein Patient<br />

mit <strong>Insulin</strong>pumpenwunsch<br />

ein <strong>Diabetes</strong>tagebuch führt, aus<br />

dem ersichtlich ist, warum eventuell<br />

eine <strong>Pumpe</strong>ntherapie sinnvoll<br />

ist. Erst aufgrund eines ausführlichen<br />

ärztlichen Gutachtens<br />

durch den betreuenden Diabetologen<br />

und wenn nötig aufgrund<br />

weiterer Unterlagen entscheidet<br />

der Medizinische Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK), ob eine<br />

<strong>Insulin</strong>pumpentherapie bezahlt<br />

wird. Soll ein Säugling oder ein<br />

Kleinkind eine <strong>Insulin</strong>pumpe bekommen,<br />

stimmt der MDK <strong>die</strong>ser<br />

Therapie in der Regel ohne vorherigen<br />

Nachweis einer ICT zu<br />

– meist aber nur dann, wenn<br />

<strong>die</strong> Eltern motiviert sind und<br />

im Umgang mit der <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

ausführlich geschult<br />

wurden.<br />

In der Regel muss also<br />

ein Patient, der eine<br />

<strong>Pumpe</strong> haben möchte,<br />

drei Monate lang seine<br />

Blutzuckerwerte sowie<br />

<strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>dosen dokumentieren,<br />

und der<br />

verordnende Arzt muss<br />

nachweisen oder erklä-<br />

Foto: Animas<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Medizin<br />

Gründe für eine <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

Gründe für <strong>die</strong> Umstellung auf eine <strong>Insulin</strong>pumpe können<br />

zum Beispiel sein:<br />

• häufige Unterzuckerungen, insbesondere nachts<br />

• eine geplante oder bereits bestehende Schwangerschaft<br />

• ausgeprägte Folgeschäden<br />

• sehr stark schwankende Blutzuckerwerte trotz der Durchführung<br />

einer intensivierten konventionellen <strong>Insulin</strong>therapie (ICT)<br />

• ausgeprägtes Dawn-Phänomen (hohe Blutzuckerwerte in den frühen<br />

Morgenstunden)<br />

• extrem unregelmäßiger Tagesablauf, z. B. durch Schicht<strong>die</strong>nst<br />

• sehr geringer <strong>Insulin</strong>bedarf, z. B. bei Kindern und Kleinkindern<br />

ren, dass alle anderen Maßnahmen<br />

ausgeschöpft wurden, um<br />

eine gute Blutzuckereinstellung<br />

zu erreichen. Meist wird <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong><br />

zunächst nur für einige Monate<br />

(meist drei) genehmigt. In der<br />

Zeit muss nachgewiesen werden,<br />

dass der Patient gelernt hat, mit<br />

der <strong>Pumpe</strong> sorgfältig umzugehen,<br />

und dass sich <strong>die</strong> Blutzuckerwerte<br />

bessern. Teils kann es vorkommen,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong> nach der Probezeit<br />

wieder abgegeben werden muss.<br />

Mit Langzeitgarantie<br />

Die heutigen <strong>Pumpe</strong>n haben eine<br />

Langzeitgarantie von vier Jahren,<br />

danach muss meist erneut eine<br />

<strong>Pumpe</strong> beantragt werden. Dafür<br />

müssen wiederum <strong>die</strong> Blutzuckerwerte<br />

dokumentiert werden,<br />

erneut muss der Arzt ein Gutachten<br />

vorlegen, und es muss nachgewiesen<br />

werden, dass <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

notwendig ist.<br />

Mein Fazit zur <strong>Pumpe</strong><br />

Zwar profitieren nicht alle <strong>Insulin</strong>pumpenträger<br />

von ihrer <strong>Pumpe</strong>,<br />

grundsätzlich bietet <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong>ntherapie<br />

jedoch <strong>die</strong> Chance für eine<br />

gleichmäßigere <strong>Insulin</strong>zufuhr<br />

– und dadurch können insbesondere<br />

stark schwankende Blutzuckerwerte<br />

und schwere Unterzuckerungen<br />

vermieden werden.<br />

Die gleichmäßigere Blutzuckereinstellung<br />

kann auch helfen, bereits<br />

bestehende Folgeschäden zu<br />

verbessern oder eine Verschlechterung<br />

zu vermeiden.<br />

Die <strong>Pumpe</strong>ntherapie hilft insbesondere<br />

Menschen mit einem ungeregelten<br />

Tagesablauf (speziell<br />

durch Schicht<strong>die</strong>nst), aber auch<br />

Frauen mit <strong>Diabetes</strong>, <strong>die</strong> schwanger<br />

sind oder eine Schwangerschaft<br />

planen. Bei Kleinkindern<br />

lassen sich mit der <strong>Pumpe</strong> <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>gaben<br />

in der Nacht besser<br />

steuern.<br />

Foto: Schuppelius<br />

Die <strong>Insulin</strong>pumpentherapie ist<br />

eine relativ teure Therapie; man<br />

kann sie nach wie vor als Königstherapie<br />

der <strong>Insulin</strong>behandlung<br />

bezeichnen, <strong>die</strong> dann sinnvoll ist,<br />

wenn das ursprüngliche Therapieziel<br />

nicht erreicht wurde. Das Gebot<br />

der Wirtschaftlichkeit verlangt<br />

allerdings auch, dass der Sinn und<br />

<strong>die</strong> Notwendigkeit bei einigen Patienten<br />

von Zeit zu Zeit überprüft<br />

wird. Die <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

ist in speziellen Fällen auch Typ-<br />

2-Diabetikern zugänglich – es gelten<br />

grundsätzlich <strong>die</strong>selben Voraussetzungen.<br />

Manche geben <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong><br />

wieder ab<br />

Es gibt durchaus auch Patienten<br />

in meiner täglichen klinischen<br />

Tätigkeit, <strong>die</strong> ihre <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

wieder abgeben, da sie im Alltag<br />

mit der Technik nicht klargekommen<br />

sind oder überfordert waren<br />

mit den vielen Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />

in einem derart komplexen Gerät<br />

stecken, und sich auch <strong>die</strong> Blutzuckerwerte<br />

nicht besser einstellen<br />

ließen.<br />

In <strong>die</strong>sen Fällen ist es manchmal<br />

der bessere Weg, erneut auf eine<br />

ICT umzustellen und dafür <strong>die</strong><br />

modernen verfügbaren <strong>Insulin</strong>e<br />

zu nutzen. Für den Patienten bedeutet<br />

der Schritt, <strong>die</strong> <strong>Pumpe</strong> wieder<br />

abzugeben, deshalb nicht immer<br />

einen Rückschritt! ◼<br />

Kontakt<br />

Dr. Gerhard-W. Schmeisl<br />

Internist/Angiologe/Diabetologe<br />

Chefarzt Deegenbergklinik, Burgstraße<br />

21, Tel.: 09 71/8 21-0<br />

und Chefarzt Diabetologie Klinik<br />

Saale (DRV-Bund),<br />

Pfaffstraße 10, Tel.: 09 71/8 5-01<br />

97688 Bad Kissingen<br />

Mehr zum Thema<br />

„CGM- und <strong>Insulin</strong>pumpenfibel.<br />

Oder: Bei Dir<br />

piept’s ja!“ von<br />

Ulrike Thurm<br />

und Bernhard<br />

Gehr, Kirchheim-<br />

Verlag, Mainz,<br />

2011; 472 Seiten;<br />

24,90 €; ISBN 978-<br />

3-87409-509-9. Im<br />

Buchhandel, unter<br />

Tel.: 07 11/66 72-<br />

14 83 oder im<br />

Internet: www.<br />

kirchheim-buchshop.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

33


Medizin<br />

Sprechstunde<br />

5 Tage pro Woche Sport, aber:<br />

„Ich bin zu fett“<br />

Haben Sie Fragen<br />

rund um den <strong>Diabetes</strong>?<br />

per E-Mail an:<br />

brpetzoldt@t-online.de<br />

Oder Sie schreiben an:<br />

„Sprechstunde“<br />

Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />

Schubertstraße 6<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

Ich bin 64 Jahre alt, mit 93 kg<br />

zu fett (1,80 m), habe Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong>, und mein HbA 1c -Wert<br />

liegt meistens zwischen 7,5 und<br />

8 Prozent (57 und 64 mmol/mol).<br />

Gegen das Risiko durch mein Metabolisches<br />

Syndrom soll ich erstens<br />

abnehmen, zweitens vernünftig<br />

essen und drittens Sport<br />

machen, sagt mein Arzt. Als wenn<br />

das alles so einfach wäre, vor allem<br />

beim Abnehmen. Ich fühle<br />

mich fit, mache 5 Tage in der Woche<br />

Sport (Radfahren und Tennisspielen),<br />

nehme aber nicht ab.<br />

Kann nicht der Sport allein das Risiko<br />

ausgleichen?<br />

Prof. Petzoldt: Zunächst<br />

möchte ich Ihnen gratulieren,<br />

denn Sie fördern mit Ihrem<br />

Drei Tablettensorten gegen zu hohen Blutdruck<br />

„Ich habe gute Werte, aber: Sind das nicht zu viele Tabletten?“<br />

So viele Tabletten<br />

machen stutzig:<br />

Zwar sind <strong>die</strong><br />

Blutdruckwerte<br />

gut, aber ist der<br />

Einsatz von so<br />

vielen Tabletten<br />

dafür gerechtfertigt?<br />

In meiner Familie gab und<br />

gibt es viele Diabetiker, viele<br />

haben auch Probleme mit dem<br />

Blutdruck und den Cholesterinwerten.<br />

Auch mir geht es so. Zur <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />

und wegen des<br />

hohen Cholesterins nehme ich<br />

meine Tabletten, gegen den hohen<br />

Blutdruck kriege ich zudem<br />

drei verschiedene Tablettensorten<br />

– dadurch habe ich Blutdruckwerte<br />

von 130/70 bis zu höchstens<br />

Foto: Kirhcheim<br />

145/67 mmHg. Nun möchte ich<br />

wissen, ob ich für den Blutdruck<br />

nicht zu viele Tabletten nehme,<br />

denn ich nehme ja sowieso schon<br />

so viele Tabletten ein.<br />

Prof. Petzoldt: Die Entscheidung<br />

darüber sollten Sie am<br />

besten mit Ihrem Diabetologen besprechen.<br />

Er kennt Ihre Situation<br />

am besten und kann auch am besten<br />

beurteilen, welche Behandlungsziele<br />

Sie erreichen sollten und<br />

können. Die Blutdruckwerte erscheinen<br />

mir gut (wenn sie immer<br />

so sind wie beschrieben), denn sie<br />

sollten, wenn man sie selbst in körperlicher<br />

Ruhe misst, in der Regel<br />

nicht höher als 130/80 mmHg sein.<br />

Dies haben Sie wohl erreicht, weil<br />

Sie <strong>die</strong> verordneten Blutdrucktabletten<br />

einnehmen. Bleiben Sie also<br />

bei der Verordnung Ihres Dia-<br />

Sport, weil Sie sich dabei regelmäßig<br />

und kräftig bewegen, ganz<br />

praktisch Ihre Fitness. Einige eher<br />

theoretische wissenschaftliche<br />

Untersuchungen lassen sogar vermuten,<br />

dass „mangelnde Fitness<br />

noch riskanter ist als Übergewicht,<br />

dass also Übergewichtige, <strong>die</strong> sich<br />

mit Herz-Kreislauf-Training fit halten,<br />

damit mehr für ihre kardiovaskuläre<br />

Gesundheit tun als schlanke<br />

Fitnessmuffel“.<br />

Dennoch, das grundsätzliche Ziel<br />

ist: Abnehmen und sich mehr körperlich<br />

bewegen! Beides ist und<br />

bleibt wichtig, wenn man bei <strong>Diabetes</strong><br />

und mehr noch bei gleichzeitig<br />

bestehendem Übergewicht,<br />

Bluthochdruck und Blutfettanstieg<br />

(Metabolisches Syndrom) dem erhöhten<br />

Risiko für zusätzliche Herzbetologen<br />

und seien Sie immer<br />

nur mit normalen Blutdruckwerten<br />

zufrieden. Auch für <strong>die</strong> Messungen<br />

Ihrer Blutzucker- und<br />

Blutfettwerte wünsche ich Ihnen<br />

günstige Werte. Was das für Sie<br />

bedeutet, kann wiederum nur zusammen<br />

mit Ihrem Diabetologen<br />

und in Kenntnis Ihrer Gesamtsituation<br />

entschieden werden. Der<br />

Dia betologe könnte Ihnen, wenn<br />

nichts dagegen spricht, folgende<br />

Zielwerte empfehlen: HbA 1c bis<br />

höchstens 6,5 Prozent (48 mmol/<br />

mol), Cholesterin unter 200 mg/<br />

dl (5,2 mmol/l), LDL-Cholesterin<br />

unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l),<br />

HDL-Cholesterin über 45 mg/dl<br />

(1,2 mmol/l), Triglyzeride unter<br />

150 mg/dl (1,7 mmol/l). Seien Sie<br />

erst mit solchen Werten zufrieden,<br />

auch wenn Sie deshalb mehr Tabletten<br />

benötigen.<br />

34<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Schon vorher lernen?<br />

Demnächst zur Blutdruck-Schulung …<br />

Medizin<br />

Sprechstunde<br />

Kreislauf-Erkrankungen begegnen<br />

will – vor allem für Herzinfarkt und<br />

Schlaganfall. Man sollte also, wenn<br />

irgend möglich, beides tun und erreichen:<br />

abnehmen und sich vermehrt<br />

körperlich bewegen, denn<br />

beides ist, unter dem Strich gesehen,<br />

unverzichtbar für <strong>die</strong> Herz-<br />

Kreislauf-Gesundheit.<br />

0011273Profil.pdf - November 28, 2012<br />

Foto: fotolia<br />

Unverzichtbar<br />

für Herz und<br />

Kreislauf:<br />

abnehmen bei<br />

Übergewicht<br />

und sich mehr<br />

bewegen.<br />

Ich bin 66 Jahre alt, Typ-2-Diabetiker,<br />

<strong>Diabetes</strong> seit 8 Jahren,<br />

HbA 1c 7,4 Prozent (174 mmol/mol),<br />

177 cm groß, 85 kg schwer, Behandlung<br />

mit Tabletten (auch gegen hohen<br />

Blutdruck). Ich soll und will demnächst<br />

eine Schulung zur selbständigen<br />

Blutdruckmessung machen.<br />

Dazu habe ich eine Frage: Welche Regeln<br />

kann ich schon vorher erlernen?<br />

Prof. Petzoldt: Für <strong>die</strong> Blutdruckselbstmessung<br />

gibt es<br />

einige Regeln, <strong>die</strong> man am besten<br />

in einer gezielten Schulung erlernt;<br />

hier einige Stichworte:<br />

––<br />

vor dem Messen <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nungsanleitung<br />

des Gerätes lesen,<br />

––<br />

regelmäßig kontrollieren, ob <strong>die</strong><br />

Batterie in Ordnung ist,<br />

––<br />

bis zu 1 Stunde vor der Messung<br />

kein Nikotin und keinen Kaffee<br />

genießen,<br />

––<br />

regelmäßig messen, am besten<br />

zweimal täglich,<br />

––<br />

immer zur gleichen Tageszeit<br />

messen,<br />

––<br />

in entspannter Haltung nach 2<br />

bis 3 Minuten im Sitzen messen,<br />

––<br />

Manschette während der Messung<br />

in Herzhöhe haben,<br />

––<br />

während der Messung nicht bewegen<br />

und nicht sprechen,<br />

––<br />

zwischen 2 Messungen mindestens<br />

1 Minute vergehen lassen,<br />

––<br />

alle Messwerte für das nächste<br />

Arztgespräch im Blutdruckpass<br />

notieren.<br />

Dies und manches mehr erlernen<br />

Sie grundsätzlich und am besten<br />

mit praktischen Übungen; nutzen<br />

Sie dazu <strong>die</strong> geplante Schulung!<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

35


Gesundheitspolitik<br />

„diabetestour“ Hannover<br />

DDB-Podiumsdiskussion:<br />

„Auge um Auge!“<br />

„Auge um Auge!“ hieß eine spannende<br />

Podiumsdiskussion des Deutschen Diabetiker<br />

Bunds (DDB, www.diabetikerbund.<br />

de) beim 2. Deutschen Diabetiker Tag im<br />

Rahmen des Patienten-Forums.<br />

Augenerkrankungen sind eine<br />

häufige Folgeerkrankung des <strong>Diabetes</strong>.<br />

In Deutschland sind rund 3<br />

Mio. <strong>Diabetes</strong>patienten von einer<br />

diabetischen Retinopathie betroffen,<br />

<strong>die</strong> unbehandelt zur vollständigen<br />

Erblindung führen kann.<br />

» » Der Patient soll unterschreiben<br />

und weiß gar<br />

nicht, um was es geht.<br />

Aktueller Anlass für <strong>die</strong> rund einstündige<br />

Debatte zwischen Augenärzten,<br />

Kassenvertretern,<br />

Patienten organisationen und Betroffenen<br />

ist ein neuer Facharztvertrag<br />

der AOK Baden-Württemberg<br />

mit Augenärzten: Darin sollen<br />

<strong>die</strong> Ärzte mit einem Bonus<br />

belohnt werden, wenn sie von<br />

Blindheit bedrohte Menschen das<br />

noch nicht zugelassene Medikament<br />

„Avastin“ verabreichen.<br />

Der Deutsche Diabetiker Bund<br />

(DDB), der DDB-Landesverband<br />

Baden-Württemberg und <strong>die</strong><br />

Selbsthilfeorganisation Pro Retina<br />

Deutschland (www.pro-retina.<br />

de), eine Selbsthilfeorganisation<br />

von Menschen mit Netzhaut-Degenerationen,<br />

lehnen den Vertrag<br />

strikt ab. In Frankreich und Italien<br />

wurde das Präparat aufgrund<br />

seines Sicherheitsrisikos und der<br />

häufig auftretenden Entzündungen<br />

am Auge verboten.<br />

Avastin (Bevacizumab, Hersteller:<br />

Roche) ist ursprünglich ein<br />

Krebsmedikament, das heute in<br />

der Behandlung der altersbedingten<br />

Makuladegeneration (AMD)<br />

eingesetzt wird. Bislang erhielten<br />

AMD-Patienten das zugelassene<br />

Arzneimittel „Lucentis“ (Wirkstoff:<br />

Ranibizumab, Hersteller: Novartis),<br />

das aber teurer ist. Beide Präparate<br />

werden ins Auge gespritzt.<br />

Mogelpackung?<br />

Michael Denkinger (DDB-Me<strong>die</strong>nbetreuung):<br />

„Als ‚Mogelpackung‘,<br />

<strong>die</strong> Ärzte und Patienten<br />

36<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


unter Druck setzt, wenn es darum<br />

geht, sich für eine nicht zugelassene<br />

Therapie zu entscheiden,<br />

bezeichnete Ute Palm, stellvertretende<br />

Vorsitzende von Pro Retina<br />

Deutschland, das Vorhaben“, stieg<br />

der Moderator in das Thema ein<br />

– selbst Vater eines 9-jährigen mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. „Welchen Ausweg<br />

gibt es?“ fragte er.<br />

„Nicht zugelassen ist nicht<br />

illegal“<br />

„In Deutschland haben wir immer<br />

noch Therapiefreiheit, es wird<br />

kein Arzt unter Druck gesetzt“, sagte<br />

Prof. Dr. Norbert Bornfeld vom<br />

Zentrum für Augenheilkunde in<br />

Essen. „Man muss auch ganz klar<br />

sagen, dass <strong>die</strong> Verwendung eines<br />

nicht zugelassenen Medikaments<br />

nicht verboten ist.“ Ohne Arzneimittel,<br />

<strong>die</strong> nicht zugelassen sind,<br />

wäre manche Krankheit nicht behandelbar,<br />

so Bornfeld. Dies betrifft<br />

vor allem <strong>die</strong> Kinderheilkunde,<br />

bei der überwiegend Medikamente<br />

eingesetzt werden, für <strong>die</strong><br />

es bei jungen Patienten keine Zulassung<br />

gibt. „Nicht zugelassen ist<br />

nicht illegal“, so der Augenarzt.<br />

Warum plant <strong>die</strong> AOK Baden-<br />

Württemberg einen solchen Vertrag?<br />

In Niedersachsen habe es in<br />

einer anderen Sache schon mal<br />

eine ähnliche Situation gegeben,<br />

erklärte Jörg Reytarowski von der<br />

„Der Patient weiß gar nicht, um was<br />

es geht“, so Ute Palm von Pro Retina<br />

Deutschland.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Foto:vzbz/Dominik Butzmann<br />

Gesundheitspolitik<br />

AOK Niedersachsen – nur umgekehrt.<br />

Augen ärzte hätten versucht,<br />

Druck zu machen, „damit wir Verträge<br />

abschließen, <strong>die</strong> ein höheres<br />

Honorar für Ärzte bringen“, sagte<br />

er. Das niedersächsische Sozialministerium<br />

hatte <strong>die</strong>s seinerzeit<br />

untersagt. Patienten in den Nachbarländern<br />

Bremen und Nordrhein-Westfalen<br />

erhielten Avastin.<br />

Zudem hätten einzelne Kassen in<br />

Niedersachsen Verträge dazu abgeschlossen.<br />

»»<br />

Was ist für einen hochgradig<br />

Sehbehinderten wirklich<br />

nötig, damit er ein freies<br />

Leben führen kann?<br />

Ute Palm kritisierte, dass das Patienten-Arzt-Verhältnis<br />

durch solche<br />

Verträge beschädigt wird: „Der<br />

Patient soll unterschreiben und<br />

weiß gar nicht, um was es geht.“ Eine<br />

„sehr wichtige Angelegenheit“<br />

sei auch der ganze Hilfsmittelbereich<br />

– „<strong>die</strong> Kassen müssen verstehen:<br />

Was ist für einen Menschen,<br />

der hochgradig sehbehindert oder<br />

erblindet ist, wirklich nötig, damit<br />

er ein freies, selbstbestimmtes Leben<br />

führen kann?“<br />

Fürsprecher der Patienten<br />

Der DDB-Bundesvorsitzende<br />

Dieter Möhler sprach aus Sicht<br />

der Menschen mit <strong>Diabetes</strong>: „Wir<br />

müssen befürchten, dass ohne Beteiligung<br />

der Patienten aus Kostengesichtspunkten<br />

Verabredungen<br />

zwischen Kostenträgern und Behandlern<br />

über den Einsatz einer<br />

Medikation getroffen werden, auf<br />

<strong>die</strong> der Patient letztendlich keinen<br />

Einfluss mehr hat“, sagte er. „Wenn<br />

man Patienten aus Kostengründen<br />

ein nicht zugelassenes Medikament<br />

verabreicht, setzt man ihn<br />

einer Gefährdung aus. Wir als Patientenorganisation<br />

DDB sind <strong>die</strong><br />

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Arbeiten mit <strong>Diabetes</strong>?<br />

Wie kann<br />

ich erfolgreiche<br />

Methoden in meine<br />

Arbeit integrieren?<br />

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Gesundheitspolitik<br />

Fürsprecher der Patienten, denn<br />

wir wollen nicht, dass sich <strong>die</strong><br />

Facharztverträge verbreiten. Gerade<br />

im Bereich der Qualitätssicherung<br />

stellen wir hier Defizite fest,<br />

und es treten Patientengefährdungen<br />

ein.“<br />

»»<br />

Man kann Folgekosten ausschließen,<br />

wenn man Erkrankungen<br />

frühzeitig erkennt.“<br />

Jörg Reytarowski von der AOK Niedersachsen<br />

sprach über Selektivverträge.<br />

Der Augenarzt Dr. Christian Flöhr<br />

vom Klinikum Region Hannover<br />

sagte: „Ich bin in der Klinik angestellt<br />

und habe nichts davon,<br />

ob ich nun Avastin oder Lucentis<br />

verschreibe.“ Jeder Patient werde<br />

detailliert über <strong>die</strong> Medikamente<br />

aufgeklärt. „Dafür nehmen<br />

wir uns viel Zeit und sind zudem<br />

rechtlich dazu verpflichtet.“ Die<br />

Darreichungsform sei <strong>die</strong> gleiche:<br />

Das Präparat wird dem Patienten<br />

ins Auge gespritzt. In der Infektionsgefahr<br />

als auch bei Komplikationen<br />

könne er keinen Unterschied<br />

zwischen den beiden Arzneimitteln<br />

feststellen. Für ihn sei es auch<br />

völlig verständlich, dass <strong>die</strong> Kassen<br />

gleichwertige, kostengünstigere<br />

Medikamente, bevorzugen.Der<br />

Kritikpunkt sei ein anderer: Bei einem<br />

zugelassenen Medikament,<br />

bei dem unvorhergesehene Komplikationen<br />

auftreten, übernehme<br />

der Hersteller <strong>die</strong> Produzentenhaftung.<br />

Bei Avastin sei dem nicht so.<br />

Für eine potenzielle Gefährdung<br />

gebe es also keine finanzielle Abdeckung.<br />

„Was, wenn sich in 5 Jahren<br />

herausstellt, dass das Mittel eine<br />

bestimmte Komplikation hervorruft,<br />

<strong>die</strong> man heute noch nicht<br />

kennt?“ fragte er. „Das muss der<br />

Patient wissen, erst dann kann er<br />

sich entscheiden.“<br />

Die praktische Anwendung<br />

Diskutiert wurde auch <strong>die</strong> praktische<br />

Anwendung der Präparate,<br />

<strong>die</strong> bis zu 7-mal im Jahr gespritzt<br />

werden müssen, um einen Behandlungserfolg<br />

zu erzielen. Kontroll-,<br />

Injektions- und Nachuntersuchungstermine<br />

finden bis zu<br />

30-mal jährlich statt. Ältere Patienten,<br />

<strong>die</strong> schlecht sehen und z. B.<br />

in ländlichen Regionen leben, sind<br />

dabei auf Begleitpersonen angewiesen,<br />

<strong>die</strong> sie zum Arzt bringen.<br />

Auch fallen Zuzahlungen für Injektionen<br />

und Nachkontrolle an. Oft<br />

kommen <strong>die</strong> Patienten dann nur<br />

3-mal zum Injizieren, was nicht<br />

ausreicht, um <strong>die</strong> ADM erfolgreich<br />

zu behandeln. Es sei immer<br />

noch nicht gelungen, <strong>die</strong>se Leistungen<br />

in eine Abrechnungsziffer<br />

zu gießen, so Jörg Reytarowski. Der<br />

Grund liege u.a. in den Selektivverträgen<br />

der einzelnen Bundesländer,<br />

<strong>die</strong> daran kein Interesse hätten,<br />

da <strong>die</strong> Verträge für sie günstiger<br />

ausfallen. Darüber hinaus<br />

hat der Gesetzgeber <strong>die</strong> Beihilfe<br />

für Fahrtkosten radikal reduziert,<br />

außer es handelt sich z. B. um einen<br />

stationsersetzenden Eingriff im<br />

Krankenhaus. Daher müssten alle<br />

Beteiligten daran arbeiten, <strong>die</strong> Situation<br />

zu verbessern.<br />

Augenerkrankung zufällig<br />

entdeckt<br />

Bei Walter Rinke von der Aktion<br />

Frei sein! (www.frei-sein-hannover.de)<br />

wurde der Grüne Star erst<br />

„Blinder Cowboy“: Günter Schleifer kam<br />

in Begleitung seiner Blindenführhündin<br />

„Luna“.<br />

mit 32 Jahren zufällig entdeckt, als<br />

er mit seinem Auto beinahe jemanden<br />

überfahren hätte. Seine Augenerkrankung<br />

hat er jedoch schon<br />

von Geburt an. „Man kann Folgekosten<br />

ausschließen, wenn man<br />

Erkrankungen frühzeitig erkennt.“<br />

Diabetiker-Warnhund als<br />

Hilfsmittel<br />

Günter Schleifer, der sich selbst als<br />

„blinder Cowboy“ bezeichnet, kam<br />

in Begleitung seiner Hündin „Luna“.<br />

„Ich habe das Glück im Unglück,<br />

dass ich durch meine Behinderung<br />

den Blindenführhund, der<br />

als Hilfsmittel gilt, von meiner Kasse<br />

gefördert bekomme.“ Dank Luna<br />

könne er ein fast normales Leben<br />

führen. Der Hund begleite ihn<br />

sicher im Straßenverkehr und z.B.<br />

bei Arztbesuchen. „Wir von der<br />

Aktion ‚Frei sein!’ setzen uns intensiv<br />

dafür ein, dass der Hilfsmittelkatalog<br />

auch auf den Diabetiker-<br />

Warnhund erweitert wird“, sagte er.<br />

„Wir werden auch über Spenden<br />

finanzierte Diabetiker-Warnhunde<br />

abgeben.“ Das sei ein wichtiger<br />

Schritt. Man könne nicht immer<br />

nur über Kosten und Medikamente<br />

reden. Schleifer: „Hier geht es<br />

um <strong>die</strong> Zukunft von Menschen, <strong>die</strong><br />

sehr stark betroffen sind und auch<br />

gefördert werden müssen.“<br />

<br />

Angela Monecke ◼<br />

38<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Gesundheitspolitik<br />

Nach Redaktionsschluß:<br />

Zusatznutzen?<br />

Presse-Info des Instituts für Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG): „Linagliptin<br />

(Handelsname Trajenta®)<br />

ist seit August 2011 zugelassen für<br />

<strong>die</strong> Verbesserung der Blutzuckerkontrolle<br />

bei Erwachsenen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> mellitus Typ 2. Auch bei<br />

der Bewertung des neuen Dossiers<br />

gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz<br />

lässt sich kein Zusatznutzen<br />

des Wirkstoffs gegenüber<br />

der zweckmäßigen Vergleichstherapie<br />

feststellen. Denn der Hersteller<br />

hat keine relevanten Stu<strong>die</strong>n<br />

vorgelegt.“ (Presse-Info 3. 12.<br />

12.) Und weiter: „Bereits bei seiner<br />

ersten frühen Nutzenbewertung<br />

vom Januar 2012 hatte das IQWiG<br />

keinen Zusatznutzen feststellen<br />

können. Das lag daran, dass der<br />

pharmazeutische Unternehmer<br />

(Böhringer Ingelheim) in seinem<br />

ersten Dossier nicht <strong>die</strong> vom Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss (G-<br />

BA) festgelegte zweckmäßige Vergleichstherapie<br />

gewählt hatte.“ (...)<br />

Dr. Engelbert Günster, Landesleiter<br />

Deutschland von Boehringer<br />

Ingelheim, hierzu: „Wir sehen<br />

für Linagliptin in der Versorgung<br />

von Patienten mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

einen klaren Zusatznutzen und<br />

stimmen mit der Einschätzung des<br />

IQWiG nicht überein.“ Im weiteren<br />

Prozess werde man <strong>die</strong>s dem<br />

G-BA erneut detailliert erläutern.<br />

„Die abschließende Entscheidung<br />

wird in drei Monaten vom G-BA<br />

zu treffen sein.“ (Wir berichteten.)<br />

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39


Soziales<br />

Entscheidungen des Bundessozialgerichts und des Bundesarbeitsgerichts<br />

Neue Urteile, <strong>die</strong> für<br />

Diabetiker wichtig sind<br />

Reicht der Therapieaufwand bei <strong>Diabetes</strong> aus, um einen Schwerbehindertenausweis<br />

zu bekommen? Darf der Arbeitgeber schon am ersten<br />

Krankheitstag eine ärztliche Krankmeldung fordern? Kann ein Kassenpatient<br />

für Arzneimittel, für <strong>die</strong> eine Festbetragsregelung besteht,<br />

trotzdem eine Vollversorgung (ohne Eigenanteil) erhalten? Diese Fragen<br />

wurden in jüngster Zeit von den obersten Gerichten geklärt; hier<br />

finden Sie eine ausführliche Zusammenfassung der Entscheidungen.<br />

Kontakt<br />

RA Oliver Ebert<br />

Rechtsanwälte REK<br />

Nägelestraße 6A, 70597 Stuttgart<br />

Friedrichstraße 49, 72336 Balingen<br />

E-Mail: ebert@diabetes-und-recht.de<br />

Internet: www.diabetes-und-recht.de<br />

Nicht automatisch schwerbehindert bei ICT und <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

Wer erhält einen Schwerbehindertenausweis?<br />

»»<br />

Entscheidend für eine Schwerbehinderung<br />

ist, dass das Leben im<br />

Alltag erheblich erschwert ist.<br />

Oft wird behauptet, dass Patienten<br />

mit intensivierter <strong>Insulin</strong>therapie<br />

(ICT) oder <strong>Insulin</strong>pumpe Anspruch<br />

auf einen Schwerbehindertenausweis<br />

haben.<br />

Tatsächlich ist es so: Zur Feststellung<br />

einer Behinderung müssen<br />

sich Versorgungsämter an der Versorgungsmedizin-Verordnung<br />

orientieren;<br />

dort sind für nahezu alle<br />

Krankheiten Vorgaben (versorgungsmedizinische<br />

Grundsätze)<br />

festgelegt. Auch für <strong>Diabetes</strong> gibt es<br />

eine solche Vorgabe (Anlage zu § 2<br />

VersorgungsMedVO), hiernach liegt<br />

eine Schwerbehinderung vor bei:<br />

„An <strong>Diabetes</strong> erkrankten Menschen,<br />

<strong>die</strong> eine <strong>Insulin</strong>therapie mit<br />

täglich mindestens vier <strong>Insulin</strong>injektionen<br />

durchführen, wobei <strong>die</strong><br />

<strong>Insulin</strong>dosis in Abhängigkeit vom<br />

aktuellen Blutzucker, der folgenden<br />

Mahlzeit und der körperlichen<br />

Belastung selbständig variiert werden<br />

muss, und durch erhebliche<br />

Einschnitte gravierend in der Lebensführung<br />

beeinträchtigt sind.<br />

Die Blutzuckerselbstmessungen<br />

und <strong>Insulin</strong>dosen (beziehungsweise<br />

<strong>Insulin</strong>gaben über <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>pumpe)<br />

müssen dokumentiert<br />

sein.“<br />

Diese Vorgaben wurden nun mitunter<br />

so interpretiert, dass der<br />

hohe Aufwand, der mit einer ICT<br />

bzw. einer <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

verbunden ist, bereits <strong>die</strong> geforderten<br />

erheblichen Einschnitte<br />

mit gravierender Auswirkung auf<br />

<strong>die</strong> Lebensführung erfülle.<br />

Um einen Schwerbehindertenausweis<br />

zu erhalten, mussten aber<br />

nach ständiger Rechtsprechung<br />

des Bundessozialgerichts erhebliche<br />

Beeinträchtigungen an der<br />

Teilhabe im sozialen Leben vorliegen.<br />

Dies bedeutet, dass man<br />

durch Krankheit oder andere Gesundheitsstörungen<br />

derart beeinträchtigt<br />

wird, dass das Leben im<br />

Alltag erheblich erschwert ist.<br />

Das Bundessozialgericht hat <strong>die</strong>s in<br />

seiner aktuellen Entscheidung (B 9<br />

SB 2/12 R, Urteil vom 25.10.2012)<br />

nun nochmals bestätigt: Für <strong>die</strong><br />

Feststellung einer Schwerbehinderung<br />

reicht es nicht, dass ein Diabetiker<br />

eine <strong>Insulin</strong>therapie mit<br />

täglich mindestens vier <strong>Insulin</strong>injektionen<br />

durchführt. Vielmehr<br />

40<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Soziales<br />

muss <strong>die</strong> betreffende Person insgesamt<br />

gesehen auch krankheitsbedingt<br />

erheblich in der Lebensführung<br />

beeinträchtigt sein.<br />

Das Gericht hat also seine bisherige<br />

Rechtsprechung fortgeführt,<br />

was allerdings nicht überraschend<br />

ist. Ich hatte <strong>die</strong>s bereits 2010 prognostiziert,<br />

unmittelbar nach Inkrafttreten<br />

der einschlägigen Vorschriften<br />

(<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 8/2010,<br />

S. 44 – 47). Leser des <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>s haben also frühzeitig Bescheid<br />

gewusst und konnten ihren<br />

Antrag richtig begründen.<br />

Allerdings liegt bislang noch keine<br />

Urteilsbegründung vor. Ich bin<br />

Foto: fotolia<br />

Schwerbehindertenausweis<br />

wegen<br />

ICT oder <strong>Insulin</strong>pumpentherapie?<br />

Nicht automatisch;<br />

es müssen<br />

außerdem erhebliche<br />

Einschnitte<br />

vorliegen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Lebensführung<br />

gravierend beeinträchtigen.<br />

gespannt, ob das Gericht Vorgaben<br />

machen wird, wie <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Begrifflichkeiten auszulegen<br />

sind:<br />

Für einen Grad der Behinderung<br />

(GdB) von 20 ist nach der Versorgungsmedizin-Verordnung<br />

erforderlich,<br />

dass <strong>die</strong> Betroffenen durch<br />

zusätzliche Einschnitte in der Lebensführung<br />

beeinträchtigt sind.<br />

Ein GdB von 30 bis 40 setzt weitere<br />

Einschnitte voraus, während für<br />

eine Schwerbehinderung (GdB 50)<br />

<strong>die</strong> genannten erheblichen Einschnitte<br />

vorliegen müssen, <strong>die</strong><br />

sich auch noch gravierend auf <strong>die</strong><br />

Lebensführung auswirken sollen.<br />

Man muss kein Jurist sein, um zu<br />

erkennen, dass derart schwammige<br />

Rechtsbegriffe vielfältig interpretiert<br />

werden und zu unterschiedlichen<br />

Auslegungen bzw.<br />

Ergebnissen führen können. Deshalb<br />

erkennen manche Versorgungsämter<br />

den Schwerbehindertenstatus<br />

relativ unproblematisch<br />

zu, während andere extrem hohe<br />

Hürden setzen. Höchste Zeit also,<br />

dass das Bundessozialgericht hier<br />

entsprechende Kriterien vorgibt.<br />

Sobald <strong>die</strong> Urteilsbegründung vorliegt,<br />

werde ich im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

darüber berichten.<br />

Trotz <strong>die</strong>ses Urteils wird <strong>die</strong> Feststellung<br />

einer Schwerbehinderung<br />

aufgrund des <strong>Diabetes</strong> oft möglich<br />

sein. Grundsätzlich müssen<br />

Sie aber belegen, dass Sie erhebliche<br />

Einschränkungen erfahren, <strong>die</strong><br />

sich gravierend auf Ihre Lebensführung<br />

auswirken. Ich empfehle,<br />

dass Sie dazu möglichst umfassend<br />

schildern, wie und inwieweit<br />

Sie durch den <strong>Diabetes</strong> beeinträchtigt<br />

werden bzw. was Sie dadurch<br />

nicht (mehr) machen können. ◼<br />

Checkliste im Netz<br />

Eine ausführliche<br />

Checkliste und Argumentationshilfe<br />

gibt es<br />

im Internet unter www.<br />

diabetesde.org/ueber_<br />

diabetes/recht_und_<br />

soziales/schwer<br />

behindertenausweis<br />

Arbeitgeber darf Vorlage der Krankmeldung schon am ersten Tag verlangen<br />

Bundesarbeitsgericht klärt strittige Vorschrift<br />

Gemäß § 5 Abs. 1 Entgeltfortzahlungsgesetz<br />

(EFZG) ist ein Arbeitnehmer<br />

verpflichtet, dem Arbeitgeber<br />

<strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit und<br />

deren voraussichtliche Dauer unverzüglich<br />

mitzuteilen. Dauert <strong>die</strong><br />

Arbeitsunfähigkeit länger als drei<br />

Kalendertage, muss spätestens an<br />

dem darauffolgenden Arbeitstag<br />

eine ärztliche Bescheinigung vorgelegt<br />

werden. Allerdings ist der<br />

Arbeitgeber grundsätzlich berechtigt,<br />

auch schon früher <strong>die</strong> Vorlage<br />

der ärztlichen Bescheinigung<br />

zu verlangen.<br />

Umstritten war bislang, wie <strong>die</strong>se<br />

Vorschrift auszulegen ist. Die eine<br />

Auffassung war, dass der Arbeitgeber<br />

eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

nur dann bereits vor<br />

Ablauf der drei Tage verlangen dürfe,<br />

wenn konkrete Verdachtsmomente<br />

auf einen Missbrauch hindeuten,<br />

beispielsweise wenn der<br />

Arbeitnehmer regelmäßig an Brückentagen<br />

oder nach Feiertagen erkrankt.<br />

Ansonsten sei eine solche<br />

Weisung willkürlich und verletze<br />

das allgemeine arbeitsrechtliche<br />

Schikaneverbot. Auf der anderen<br />

Seite wurde jedoch argumentiert,<br />

dass das Gesetz hierfür keine besondere<br />

Begründungspflicht vorgesehen<br />

habe. Der Arbeitgeber<br />

könne daher jederzeit bzw. schon<br />

am ersten Tag <strong>die</strong> Vorlage einer<br />

Krankschreibung verlangen.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat nun<br />

in einer aktuellen Entscheidung<br />

▸<br />

Foto: fotolia<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

41


Soziales<br />

Gesetzestext<br />

§ 5 Entgeltfortzahlungsgesetz<br />

Anzeige und Nachweispflichten<br />

(1) Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche<br />

Dauer unverzüglich mitzuteilen. Dauert <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage,<br />

hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit<br />

sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag<br />

vorzulegen. Der Arbeitgeber ist berechtigt, <strong>die</strong> Vorlage der ärztlichen Bescheinigung früher zu<br />

verlangen. Dauert <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit länger als in der Bescheinigung angegeben, ist der<br />

Arbeitnehmer verpflichtet, eine neue ärztliche Bescheinigung vorzulegen. Ist der Arbeitnehmer<br />

Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse, muß <strong>die</strong> ärztliche Bescheinigung einen Vermerk des<br />

behandelnden Arztes darüber enthalten, daß der Krankenkasse unverzüglich eine Bescheinigung<br />

über <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit mit Angaben über den Befund und <strong>die</strong> voraussichtliche Dauer der<br />

Arbeitsunfähigkeit übersandt wird.<br />

(2) Hält sich der Arbeitnehmer bei Beginn der Arbeitsunfähigkeit im Ausland auf, so ist er verpflichtet,<br />

dem Arbeitgeber <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit, deren voraussichtliche Dauer und <strong>die</strong> Adresse<br />

am Aufenthaltsort in der schnellstmöglichen Art der Übermittlung mitzuteilen. Die durch <strong>die</strong> Mitteilung<br />

entstehenden Kosten hat der Arbeitgeber zu tragen. Darüber hinaus ist der Arbeitnehmer,<br />

wenn er Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist, verpflichtet, auch <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit<br />

und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich anzuzeigen. Dauert <strong>die</strong> Arbeitsunfähigkeit<br />

länger als angezeigt, so ist der Arbeitnehmer verpflichtet, der gesetzlichen Krankenkasse <strong>die</strong><br />

voraussichtliche Fortdauer der Arbeitsunfähigkeit mitzuteilen. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

können festlegen, dass der Arbeitnehmer Anzeige- und Mitteilungspflichten nach den Sätzen 3<br />

und 4 auch gegenüber einem ausländischen Sozialversicherungsträger erfüllen kann. Absatz 1<br />

Satz 5 gilt nicht. Kehrt ein arbeitsunfähig erkrankter Arbeitnehmer in das Inland zurück, so ist er<br />

verpflichtet, dem Arbeitgeber und der Krankenkasse seine Rückkehr unverzüglich anzuzeigen.<br />

(Urteil vom 14.11.2012, 5 AZR<br />

886/11) festgestellt, dass der Arbeitgeber<br />

grundsätzlich schon<br />

am ersten Krankheitstag eine ärztliche<br />

Krankmeldung (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung)<br />

verlangen<br />

darf.<br />

Nach Auffassung des Gerichts ist<br />

dafür nicht erforderlich, dass gegen<br />

den Arbeitnehmer ein begründeter<br />

Verdacht besteht, er habe in<br />

der Vergangenheit eine Erkrankung<br />

nur vorgetäuscht. Eine Ausnahme<br />

gelte nur dann, wenn im<br />

Tarifvertrag etwas anderes vereinbart<br />

sei.<br />

Wenn also der Arbeitgeber verlangt,<br />

dass künftig sofort eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

vorzulegen ist, dann muss man<br />

dem nachkommen. Wer sich weigert<br />

oder <strong>die</strong> Bescheinigung erst<br />

später vorlegt, muss mit arbeitsrechtlichen<br />

Konsequenzen bis hin<br />

zur Kündigung rechnen. ◼<br />

Bundessozialgericht setzt hohe Hürden für <strong>die</strong> Kostenübernahme teurerer Medikamente<br />

Vollversorgung durch <strong>die</strong> Kasse nur in Ausnahmefällen<br />

Für manche Arzneimittel bzw.<br />

Wirkstoffgruppen sind Festbeträge<br />

vorgeschrieben; für <strong>die</strong>se Arzneimittel<br />

dürfen <strong>die</strong> gesetzlichen<br />

Krankenkassen nur <strong>die</strong>sen festgelegten<br />

Betrag erstatten. Wenn das<br />

verordnete Arzneimittel nun aber<br />

mehr kostet, erhält der Patient nur<br />

ein anderes, günstigeres Präparat.<br />

Dieses muss denselben oder<br />

pharmakologisch-therapeutisch<br />

vergleichbaren Wirkstoff enthalten<br />

sowie eine therapeutisch vergleichbare<br />

Wirkung haben wie das<br />

verordnete Arzneimittel. Das verordnete<br />

bzw. gewünschte Arzneimittel<br />

kann der Patient grundsätzlich<br />

nur noch erhalten, wenn er <strong>die</strong><br />

Differenz zum niedrigeren Festbe­<br />

trag selbst bezahlt.<br />

Das Bundessozialgericht hatte nun<br />

darüber zu entscheiden, ob es<br />

hiervon auch Ausnahmen geben<br />

kann (Urteil vom 3.7.2012, B 1 KR<br />

22/11 R). Eine Patientin hatte ihre<br />

Krankenkasse darauf verklagt, ihr<br />

<strong>die</strong> Versorgung mit dem vom Arzt<br />

verordneten Arzneimittel Sortis<br />

ohne Begrenzung auf den Festbe­<br />

Foto: fotolia<br />

42<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Soziales<br />

trag zu gewähren. Sortis zählt<br />

zu der Gruppe der Statine, für<br />

<strong>die</strong> es eine Festbetragsregelung<br />

gibt. Die Patientin gab<br />

aber an, dass <strong>die</strong> günstigeren<br />

Alternativpräparate bei ihr<br />

zu erheblichen Nebenwirkungen<br />

und Unverträglichkeiten<br />

führen; nur Sortis verursache<br />

bei ihr keine Nebenwirkungen.<br />

Das Bundessozialgericht<br />

hat der Patientin im Grundsatz<br />

Recht gegeben: „Wenn<br />

<strong>die</strong> zum Festbetrag erhältlichen<br />

Arzneimittel unerwünschte<br />

Nebenwirkungen<br />

verursachen, <strong>die</strong> über bloße<br />

Unannehmlichkeiten oder<br />

Befindlichkeitsstörungen hinausgehen“<br />

und damit quasi<br />

selbst „<strong>die</strong> Qualität einer<br />

behandlungsbedürftigen<br />

Krankheit“ erreichen, dann<br />

sei eine Versorgung nur zum<br />

Festbetrag nicht mehr ausreichend<br />

und zumutbar. In solchen<br />

Fällen habe der Patient<br />

dann Anspruch auf Vollkostenübernahme<br />

des erforderlichen,<br />

teureren Arzneimittels.<br />

Allerdings setzt das Gericht<br />

sehr hohe Hürden: Es muss<br />

vom Patienten zunächst bewiesen<br />

werden, dass bei ihm<br />

eine zusätzliche behandlungsbedürftige<br />

Krankheit<br />

oder eine behandlungsbedürftige<br />

Verschlimmerung<br />

einer bereits vorliegenden<br />

Krankheit nach indikationsgerechter<br />

Nutzung aller anwendbaren,<br />

preislich den<br />

Festbetrag unterschreitenden<br />

Arzneimittel eintritt.<br />

Weiterhin ist nachzuweisen,<br />

dass <strong>die</strong>se zusätzliche Erkrankung/Krankheitsverschlimmerung<br />

zumindest mit überwiegender<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

auch tatsächlich durch<br />

<strong>die</strong> Anwendung <strong>die</strong>ser günstigeren<br />

Arzneimittel bedingt<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

»»<br />

Das Gericht setzt sehr<br />

hohe Hürden für <strong>die</strong> Kostenübernahme<br />

eines teureren<br />

Arzneimittels.<br />

ist. Und schließlich muss der<br />

Patient auch noch beweisen,<br />

dass es bei Anwendung des<br />

teureren Arzneimittels nicht<br />

zu solchen Nebenwirkungen<br />

kommt und <strong>die</strong>ses daher faktisch<br />

alternativlos ist.<br />

Und selbst wenn alle <strong>die</strong>se<br />

Voraussetzungen erfüllt sind,<br />

ist noch keine dauerhafte Versorgung<br />

gesichert. Die Krankenkasse<br />

muss zunächst nur<br />

für einen Zeitraum bezahlen,<br />

in dem <strong>die</strong> Therapie aussagekräftig<br />

bewertet werden kann.<br />

Nur wenn sich dann bestätigt,<br />

dass das teurere Medikament<br />

tatsächlich keine Nebenwirkungen<br />

hat bzw. keine sonstigen,<br />

günstigeren Alternativen<br />

zumutbar wären, kommt<br />

eine dauerhafte Versorgung<br />

mit dem teureren Arzneimittel<br />

in Betracht.<br />

Im Ergebnis kommt eine solche<br />

Vollversorgung künftig<br />

daher wohl nur noch in seltenen<br />

Ausnahmefällen in Betracht.<br />

<br />

◼<br />

Kontakt<br />

RA Oliver Ebert<br />

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mehr, als<br />

der Festbetrag erlaubt,<br />

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<strong>Diabetes</strong> life<br />

Karen Dinkhoff reist nach Thailand und Bali, Laos und Kambodscha und hat …<br />

… den <strong>Diabetes</strong> im Gepäck<br />

Mehrere Monate verreisen – das war Karen<br />

Dinkhoffs Traum. Auf ihre dreimonatige<br />

Südostasien-Rucksackreise mit <strong>Diabetes</strong><br />

im Gepäck hat sie sich gut vorbereitet.<br />

Hier schildert sie ihren Reise-Countdown<br />

– und packt viele gute Tipps aus.<br />

Wie alles begann<br />

2010 packte mich das Backpacker-<br />

Fieber – seit meiner Reise nach Vietnam<br />

kann ich mir keinen Urlaub<br />

ohne Rucksack mehr vorstellen.<br />

Doch <strong>die</strong> dreiwöchigen Aufenthalte<br />

in fremden Ländern wurden mir<br />

von Mal zu Mal zu wenig. Ich hatte<br />

Fernweh und wollte für eine längere<br />

Zeit <strong>die</strong> Welt sehen.<br />

Der Traum von einem halben Jahr<br />

Freiheit, von fremden Kulturen und<br />

Abenteuern wurde immer größer,<br />

gleichzeitig aber auch <strong>die</strong> Bedenken,<br />

wie ich für eine so lange Zeit<br />

meine <strong>Diabetes</strong>therapie gestalten<br />

sollte: Sollte ich das <strong>Insulin</strong>, <strong>die</strong><br />

Teststreifen und <strong>die</strong> Kanülen für<br />

ein halbes Jahr mitnehmen – oder<br />

vor Ort beziehen?<br />

Beide Lösungen gefielen mir nicht<br />

100-prozentig: Beim Backpacking<br />

würde das <strong>Diabetes</strong>zubehör für ein<br />

halbes Jahr zu viel Platz im Rucksack<br />

wegnehmen. Fraglich auch, ob das<br />

<strong>Insulin</strong> so lange in den sehr warmen<br />

Reisezielen überstehen würde. Bei<br />

der zweiten Option, alles vor Ort zu<br />

beziehen, hätte ich <strong>die</strong> Materialien<br />

selbst zahlen müssen, da <strong>die</strong> Auslandskrankenkasse<br />

sie nicht erstattet.<br />

„Kalkulierbares Risiko – <strong>Diabetes</strong><br />

ist wie ein brennendes Haus, das<br />

würde auch niemand versichern“,<br />

hieß es auf meine Anfrage.<br />

Nach langem Überlegen kam ich zu<br />

dem Entschluss, dass es erst einmal<br />

nur ein Vierteljahr werden würde.<br />

So konnte ich meinen Traum ohne<br />

große Extrakosten verwirklichen<br />

und neben <strong>Insulin</strong> und Hilfsmitteln<br />

auch noch Sommerkleider sowie<br />

kurze Hosen im Rucksack verstauen.<br />

220 Tage vor Abreise: den<br />

Arbeitgeber überzeugen<br />

Der Plan war also gefasst, nur: Wie<br />

würde mein Arbeitgeber auf <strong>die</strong> Forderung<br />

nach einem Sabbatical reagieren?<br />

Würde ich weiterhin krankenversichert<br />

bleiben oder müsste<br />

ich <strong>die</strong>s selbst zahlen?<br />

In einem persönlichen Gespräch<br />

mit meiner Chefin sprach ich meinen<br />

Wunsch aus. Gemeinsam überlegten<br />

wir, wie wir <strong>die</strong> Auszeit verwirklichen<br />

könnten, und fanden einen<br />

Weg: Ich wurde halb freigestellt<br />

und musste <strong>die</strong> andere Hälfte der<br />

44<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


<strong>Diabetes</strong> life<br />

Zeit mit meinem Jahresurlaub bestreiten.<br />

Dadurch blieb ich weiterhin<br />

sozial- und krankenversichert.<br />

Eine Auslandskrankenversicherung<br />

musste ich dennoch abschließen,<br />

damit ich bei allen vom <strong>Diabetes</strong><br />

unabhängigen Erkrankungen ärztliche<br />

Hilfe bekommen würde.<br />

190 Tage vor Abreise: Afrika,<br />

Australien, Südostasien?<br />

Nachdem auch der Zeitpunkt der<br />

Reise mit meinem Arbeitgeber abgestimmt<br />

war, überlegte ich mir<br />

das Reiseziel und entschied mich<br />

für Südostasien. Das Wetter ist dort<br />

zwischen November und Februar<br />

perfekt. Da ich alleine reisen wollte,<br />

war es mir außerdem sehr wichtig,<br />

dass <strong>die</strong> Länder nicht allzu schwer<br />

zu erschließen sind und ich als Frau<br />

keine Probleme bekommen würde.<br />

Neben Thailand und Bali wollte ich<br />

auf jeden Fall noch Laos, Kambodscha<br />

und <strong>die</strong> Insel Lombok sehen.<br />

123 Tage vor Abreise:<br />

<strong>die</strong> Flugtickets in der Hand<br />

Im Reisebüro besprach ich meine<br />

Vorstellungen sowie <strong>die</strong> Route und<br />

buchte <strong>die</strong> Flüge. Der Hinflug ging<br />

nach Bangkok, der Rückflug ab Singapur.<br />

Vor Ort wollte ich mich am<br />

Gute Vorbereitung ist wichtig<br />

<strong>Diabetes</strong>-Packplan<br />

• Bolusinsulin (doppelte Menge)<br />

• Basalinsulin (doppelte Menge)<br />

• 2 Blutzuckermesssysteme (am besten vom gleichen<br />

Hersteller, so dass <strong>die</strong> gleichen Teststreifen<br />

verwendet werden können)<br />

• 4 Pens (jeweils 2 für Basal und Bolus)<br />

• Blutzuckerteststreifen (doppelte Menge)<br />

• Kanülen (doppelte Menge)<br />

• Lanzetten (doppelte Menge)<br />

• Einwegspritzen<br />

• 1 Dose Keton-Teststreifen<br />

• Traubenzucker (für <strong>die</strong> Anfangszeit, im Ausland<br />

bekommt man an jeder Ecke auch Limonade)<br />

• 1 Glukagon-Spritze<br />

liebsten mit Bus und Bahn fortbewegen<br />

oder kurzfristig einen Inlandsflug<br />

buchen. Da man in allen<br />

Ländern an den Grenzübergängen<br />

ein zeitweiliges Visum bekommt,<br />

fiel weiterer Vorbereitungsaufwand<br />

weg, weil ich vorab keine Botschaft<br />

besuchen musste.<br />

90 Tage vor Abflug:<br />

keine Impfmüdigkeit<br />

Vorbereitung ist <strong>die</strong> halbe Miete – drei Punkte, <strong>die</strong> man unbedingt vorab<br />

checken sollte:<br />

Besuch beim Tropenmediziner: Welche Impfungen brauche ich, und<br />

1. welchen Zeitraum muss ich für <strong>die</strong> Impfungen einplanen?<br />

Lagebesprechung mit dem Diabetologen und der <strong>Diabetes</strong>beraterin:<br />

Welche Therapie will ich während der Reise? Ist CSII (<strong>Pumpe</strong>) eine<br />

2.<br />

Option oder fährt man mit ICT besser?<br />

Doppelte Menge: Man sollte <strong>die</strong> doppelte Menge des <strong>Diabetes</strong>zubehörs<br />

(<strong>Insulin</strong>, Hilfsmittel etc.) mitnehmen und sich eine Bescheinigung<br />

3.<br />

für den Flug geben lassen, <strong>die</strong> belegt, dass man <strong>die</strong> Medikamente mit<br />

sich führen darf bzw. muss.<br />

Name des <strong>Insulin</strong>s im Ausland: Falls doch mal etwas wegkommen<br />

4. sollte, ist es wichtig, den jeweiligen Namen des <strong>Insulin</strong>s im Ausland zu<br />

kennen. Achtung: Nicht jedes <strong>Insulin</strong> gibt es in allen Ländern.<br />

»»<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt auf<br />

meiner Vorbereitungsliste war ein<br />

Besuch beim Tropenmediziner.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt auf<br />

meiner Vorbereitungsliste war ein<br />

Besuch beim Tropenmediziner, um<br />

<strong>die</strong> nötigen Impfungen zu besprechen.<br />

Es lohnt sich, einen Spezialisten<br />

aufzusuchen, denn der weiß<br />

genau, in welcher Region welche<br />

Gefahren lauern, und man bekommt<br />

keine unnötigen Impfungen.<br />

Da für einige Impfungen drei<br />

Spritzen nötig sind, sollte man sich<br />

rechtzeitig informieren – mindestens<br />

drei Monate vor Abreise. Durch<br />

meine Viet namreise hatte ich <strong>die</strong><br />

meisten Krankheiten bereits abgedeckt,<br />

so dass ich nur eine Auffrischung<br />

der Tollwutimpfung sowie<br />

<strong>die</strong> Impfung gegen japanische Enzephalitis<br />

benötigte. Vor einer Impfung<br />

sollte man prüfen, ob <strong>die</strong> Krankenkasse<br />

<strong>die</strong> Kosten übernimmt –<br />

falls nicht, lohnt sich ein Wechsel,<br />

und man kann bis zu 500 Euro sparen.<br />

Achtung, <strong>die</strong> Kündigungsfrist<br />

beträgt zwei Monate zum Monatsende!<br />

Glücklicherweise kann keine<br />

Krankenkasse einen chronisch<br />

Kranken abweisen.<br />

64 Tage vor Abflug:<br />

doppelt hält besser<br />

Neben dem Besuch beim Tropenmediziner<br />

stand natürlich auch eine<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

45


<strong>Diabetes</strong> life<br />

»»<br />

Mit <strong>die</strong>sem Bericht möchte ich<br />

andere Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ermutigen,<br />

ihren Traum zu leben.<br />

Visite beim Diabetologen und der<br />

<strong>Diabetes</strong>beraterin an.<br />

Für mich war klar, dass ich in den<br />

drei Monaten wieder auf den Pen<br />

umsteigen würde, da das <strong>Insulin</strong>pumpenzubehör<br />

mit Kathetern<br />

und Reservoirs noch mehr Platz im<br />

Rucksack wegnehmen würde. Mit<br />

meiner <strong>Diabetes</strong>beraterin berechnete<br />

ich anhand meiner Basalrate<br />

und meiner täglichen <strong>Insulin</strong>dosis<br />

unter der <strong>Insulin</strong>pumpentherapie<br />

<strong>die</strong> erforderliche Menge an Langzeitinsulin,<br />

<strong>die</strong> ich morgens und<br />

abends spritzen würde. Die Basalrate<br />

bei der Pentherapie ist etwa<br />

<strong>die</strong> Hälfte der Tagesgesamtmenge<br />

bei <strong>Insulin</strong>pumpentherapie (meine<br />

Tagesgesamtmenge unter CSII:<br />

44 Einheiten; Basalmenge unter ICT<br />

also 22 Einheiten, elf morgens und<br />

elf abends).<br />

Ebenso planten wir <strong>die</strong> benötigten<br />

Mengen von Bolusinsulin, Blutzuckerteststreifen,<br />

Kanülen sowie<br />

Lanzetten. Neben meinem normalen<br />

Blutzuckermesssystem nahm<br />

ich ein weiteres Gerät mit – für den<br />

Tipps für unterwegs<br />

Fall, dass eins kaputtgehen sollte.<br />

Die engmaschige Kontrolle des Blutzuckers<br />

ist gerade in der Anfangszeit<br />

der „neuen“ Therapie wichtig. Hinzu<br />

kommen <strong>die</strong> unbekannte Ernährung<br />

und Bewegung sowie <strong>die</strong> Hitze,<br />

<strong>die</strong> den Blutzucker ganz schön aus<br />

der Bahn werfen können.<br />

28 Tage vor Abreise:<br />

der Final Check<br />

Jetzt wurde es langsam ernst. Der<br />

Abflug rückte immer näher, und ich<br />

hatte ständig das Gefühl, etwas vergessen<br />

zu haben. Auf meiner To-do-<br />

Liste stand noch der Anruf bei der<br />

Kundenhotline, um den ausländischen<br />

Namen meines <strong>Insulin</strong>s in Erfahrung<br />

zu bringen. So hatte ich einen<br />

Plan B, wenn mein <strong>Insulin</strong> doch<br />

abhandenkommen würde – was mit<br />

eine meiner größten Befürchtungen<br />

war. Außerdem informierte ich<br />

mich über <strong>die</strong> deutschen Botschaften<br />

in den Ländern, <strong>die</strong> ich bereisen<br />

wollte.<br />

Tag 0:<br />

Vorfreude vs. Aufregung<br />

Medikamente aus der Packung nehmen – das spart Platz im<br />

1. Rucksack. Aber auf jeden Fall den Beipackzettel einstecken.<br />

<strong>Insulin</strong> kalthalten: Die praktischen Taschen von Frigo kühlen das<br />

2. <strong>Insulin</strong> einige Tage und können dann einfach mit Wasser wieder aufgeladen<br />

werden.<br />

E-Mail-Adresse vom behandelnden Diabetologen geben lassen<br />

3. – so kann man auch unterwegs noch Hilfe bei der Therapie bekommen.<br />

Foto: fotolia<br />

Meine Eltern brachten mich abends<br />

bepackt mit meinen Rucksäcken<br />

zum Flieger, der mich über Dubai<br />

nach Bangkok fliegen sollte.<br />

Mein <strong>Insulin</strong>, <strong>die</strong> Teststreifen und<br />

<strong>die</strong> Blutzuckermesssysteme waren<br />

wegen der Temperatur im Gepäckraum<br />

des Fliegers in meinem Handgepäck<br />

verstaut. Kanülen, Spritzen<br />

und Lanzetten hatte ich in meinem<br />

großen Backpack, den ich nervös<br />

am Schalter abgab. Sollte ich <strong>die</strong><br />

kleine Weltreise wirklich antreten?<br />

Ganz alleine?<br />

Als ich meine Eltern das letzte Mal<br />

drückte, hatte ich weiche Knie. Die<br />

Vorfreude auf <strong>die</strong> unbekannten Kulturen,<br />

<strong>die</strong> wunderschöne Natur und<br />

das große Abenteuer überwog aber.<br />

Und da ich meinen <strong>Diabetes</strong> auch<br />

während meiner anderen Fernreisen<br />

gut im Griff hatte, machte ich<br />

mir darüber auch keine Sorgen. Ich<br />

konnte <strong>die</strong> große, weite Welt quasi<br />

riechen, als ich mich ein letztes Mal<br />

zu meinen Eltern umdrehte und <strong>die</strong><br />

Sicherheitskontrolle passierte. Südostasien,<br />

ich komme!<br />

Epilog<br />

Mit <strong>die</strong>sem Bericht möchte ich andere<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ermutigen,<br />

ihren Traum zu leben. Denn<br />

auch mit dem kleinen Handicap<br />

<strong>Diabetes</strong> kann man, wenn man ein<br />

paar Regeln berücksichtigt und sich<br />

gut vorbereitet, das erleben, was<br />

man möchte. Auch ich musste erfahren,<br />

dass es teilweise sehr mühsam<br />

und zeitaufwendig ist, eine<br />

längere Reise vorzubereiten, denn<br />

man muss sich viele Informationen<br />

selbst zusammensuchen. Um anderen<br />

<strong>die</strong> Verwirklichung ihres Reisetraums<br />

etwas zu erleichtern, werde<br />

ich meine Erlebnisse in den nächsten<br />

drei Monaten sammeln und aufschreiben<br />

und meine „Leidensgenossen“<br />

in einer der nächsten Ausgaben<br />

daran teilhaben lassen.<br />

Nach Möglichkeit beantworte ich<br />

Fragen während meiner Reise.<br />

Schickt sie gern an:zuckermaedchen.<br />

auf.reisen@googlemail.com<br />

Karen Dinkhoff ◼<br />

46<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


<strong>Diabetes</strong> life<br />

In Baden-Baden:<br />

Die „diabetestour“ am<br />

23. Februar im Kongresshaus!<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser aufgepasst: Das Jahr 2013 bietet<br />

erneut 3 Termine der „diabetestour“ – Ihre Patientenveranstaltung<br />

vor Ort! Los geht es am Samstag, den 23. Februar<br />

in Baden-Baden im Kongresshaus.<br />

Ihr Gesundheitstag<br />

vor Ort:<br />

Kostenfreie Untersuchungen<br />

Mitmach-Angebote • Koch-<br />

Shows • Große Messe •<br />

Vorträge • Kinder betreuung<br />

Talkrunden • Unterhaltungsprogramm<br />

Jetzt vormerken<br />

und Gutschein<br />

nutzen!<br />

Baden-Baden ist wie geschaffen für<br />

schöne und erfolgreiche Großveranstaltungen.<br />

Auch für den Deutschen<br />

Diabetiker Bund (DDB) ist <strong>die</strong> Stadt<br />

ein gutes Pflaster – hatte man hier<br />

doch schon Diabetikertage mit Tausenden<br />

von Besuchern.<br />

Zuversicht beim DDB<br />

Insofern ist Elke Brückel zuversichtlich<br />

– <strong>die</strong> DDB-Landesvorsitzende<br />

Baden-Württemberg sagt: „Wir<br />

hoffen natürlich auf einige tausend<br />

Besucher. Und das schaffen<br />

wir auch!“ Dies wohl vor allem<br />

angesichts des noch recht frischen<br />

aktuellen Eindrucks vom erfolgreichen<br />

Deutschen Diabetiker Tag im<br />

November.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Kulturstadt Baden-Baden<br />

Die diabetestour in der Kulturstadt<br />

Baden-Baden bietet rund 20 Vorträge<br />

von Experten aus der Region<br />

Baden – sowie bekannte Gesichter<br />

aus der <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Redaktion.<br />

Im Patienten-Forum wird<br />

mehrmals am Tag diskutiert bei<br />

Fragestunden mit Prominenten und<br />

DDB-Experten. Es gibt Theater, Arbeitsgruppen<br />

– und<br />

eine große Industrie-Ausstellung,<br />

mit<br />

vielen kompetenten<br />

Ansprechpartnern für<br />

Ihre Fragen zu allen<br />

<strong>Diabetes</strong>produkten.<br />

23. Februar,<br />

Baden-Baden<br />

(Kongresshaus):<br />

Elke Brückel ist<br />

zuversichtlich.<br />

Über 10 kostenlose Messungen<br />

Im großen Vorsorge-Parcours bietet<br />

<strong>die</strong> diabetestour 2013 wieder über<br />

10 Messungen – von Blutdruck,<br />

Blutzucker bis hin zu Fußdruckmessungen.<br />

Das Ganze kostenfrei für<br />

Besucher und mit der Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> Werte mit Ärzten zu besprechen.<br />

Fakten<br />

Was: diabetestour in Baden-Baden<br />

Wann: Samstag, 23. Februar von<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Wo: Kongresshaus Baden-Baden<br />

Veranstalter: „diabetestour“,<br />

Hannover Congress Centrum (HCC)<br />

Internet: www.diabetestour.de<br />

(Mehr zum Programm in Heft<br />

2/2013.)<br />

23.2.2013<br />

Baden-<br />

Baden<br />

Kongresshaus<br />

www.diabetestour.de<br />

9.00 – 16.00 Uhr<br />

Eintritt 5,– Euro<br />

Veranstalter: Kirchheim-Verlag, Mainz<br />

und Hannover Congress Centrum<br />

•<br />

Gutschein für<br />

1 Eintrittskarte<br />

für -<br />

Abonnenten und Mitglieder<br />

des Deutschen Diabetiker Bundes<br />

Name<br />

Abo-Nr.<br />

(siehe Adressaufkleber<br />

auf Ihrem Heft)<br />

Mit <strong>die</strong>sem ausgefüllten Gutschein/BN-Ausweis erhalten<br />

Sie vor Ort einmalig eine kostenfreie Eintrittskarte<br />

zur diabetestour in Baden-Baden,<br />

47<br />

23.2.2013.<br />

217.0002


Denkmal<br />

D<br />

E<br />

N<br />

K<br />

M<br />

A<br />

L<br />

gut für<br />

Muskelaufbau<br />

schnell<br />

TV-<br />

Programm<br />

wechseln<br />

schneller<br />

Energiespender<br />

Insel der<br />

Circe<br />

(Odyssee)<br />

Getreideunkraut<br />

1<br />

Händler<br />

mit<br />

alten<br />

Büchern<br />

kurz für:<br />

an dem<br />

Abk.:<br />

Compagnie<br />

Abk.:<br />

Riesentorlauf<br />

Regelwidrigkeit<br />

(Sport)<br />

Wassermelone<br />

wunschlos<br />

glücklich<br />

Stadt in<br />

Polen<br />

(dt.<br />

Name)<br />

11<br />

in <strong>die</strong><br />

Höhe<br />

drücken<br />

Abk.:<br />

Milliliter<br />

Die 1 Lösung 2 aus Heft 3 11/2012 4 lautet: 5 Langerhans 6 7<br />

2<br />

Besatz,<br />

Borte<br />

Riechorgan<br />

langweilig<br />

5<br />

Kfz-Z.<br />

Ägypten<br />

Futterbehälter<br />

Rückentragekorb<br />

Körperorgan<br />

Abwandlung,<br />

Variante<br />

deutscher<br />

Gegner<br />

von<br />

Bismarck<br />

altes<br />

Holzraummaß<br />

6<br />

ehem. dt.<br />

Ostseehafenstadt<br />

errichten<br />

8<br />

Abk.:<br />

außer<br />

Tarif<br />

4<br />

Abk.<br />

für eine<br />

Windrichtung<br />

Winterkurort<br />

in den<br />

USA<br />

9<br />

9<br />

neblig,<br />

dunstig<br />

chem.<br />

Element,<br />

Metall<br />

römischer<br />

Kaiser<br />

(54-68)<br />

süddt.:<br />

schneefrei<br />

bußfertig<br />

10<br />

Verbindungsbolzen<br />

Leine-<br />

Zufluss<br />

11<br />

8<br />

ugs.:<br />

zwei<br />

ital.:<br />

Ätna<br />

Überbringerin<br />

Abk.:<br />

Rhode<br />

Island<br />

Abk.:<br />

Blutzucker<br />

starkes<br />

Seil<br />

12<br />

3<br />

12<br />

7<br />

Vorname<br />

von<br />

Strawinsky<br />

† 1971<br />

Sprechstil<br />

Schonkost<br />

Fortsetzungsfolge<br />

<strong>Diabetes</strong>-<br />

Gesamtorganisation<br />

umgangssprachl.:<br />

Unterzuckerung<br />

geflügelter<br />

Liebesgott<br />

Stadt<br />

am<br />

Rhein<br />

(Baden)<br />

Sinn<br />

haben;<br />

Gewinn<br />

bringen<br />

®<br />

10<br />

svd1414.2-32<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Lösungswort<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

Zu gewinnen:<br />

3x „Mit Lafer<br />

leicht genießen“<br />

Mit dem neuen Buch von<br />

Starkoch Johann Lafer können<br />

Sie gesunden Genuss<br />

ganz leicht nachkochen!<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig □ schriftlich,<br />

□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />

informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn<br />

Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir<br />

Sie, <strong>die</strong>se zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift:<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Post: Senden Sie den Coupon an<br />

Kirchheim-Verlag, <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />

Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />

Einsendeschluss ist der 25.01.2013 (Datum des Poststempels).<br />

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Auflösung in Heft 3/2013. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />

48 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Denkmal<br />

Alles über Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

▸ Wie Typ-2-<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

ohne Medikamente<br />

besiegbar ist<br />

NEU<br />

▸ Warum Fitte auch<br />

etwas dicker sein können<br />

▸ Wie Tabletten<br />

wirken, wie sie<br />

nebenwirken<br />

▸ Welche Vitamine<br />

und Mineralien Diabetiker<br />

brauchen<br />

▸ Wann <strong>Insulin</strong><br />

und wann es<br />

ohne geht<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

Hans Lauber<br />

im Interview<br />

❶ Gratis-Shutter Link ® -App<br />

starten<br />

❷ Ganze Seite mit der App<br />

fotografieren, Video startet<br />

Hans Lauber: Zucker Zähmen!<br />

Die 5 besten Therapien<br />

bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

1. Auflage 2012, 132 Seiten<br />

19,90 €, ISBN 978-3-87409-526-6<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

84.0002<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

49


Verbände<br />

Herzlich willkommen im DDB<br />

Als offizielles Organ des Deutschen Diabetiker Bundes berichtet<br />

das „<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>“ über <strong>die</strong> vielseitige Arbeit des Verbandes<br />

und widmet sich derselben ganz speziell im folgenden „Verbands-<br />

Innenleben“. Aber <strong>die</strong>ser Teil ist mehr als Information für <strong>die</strong><br />

Mitglieder, er will genauso neugierig machen auf das, was im<br />

DDB, seinen Ausschüssen und Landesverbänden geschieht – denn<br />

unsere Bemühungen betreffen alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Erfahrungen<br />

untereinander auszutauschen, ist ebenso wichtig, wie<br />

in der gesundheitspolitischen Arena <strong>die</strong> Stimme zu erheben für<br />

ein selbstbestimmtes Leben mit Dia betes. Der DDB fühlt sich in<br />

hohem Maße dafür verantwortlich und wird in zunehmendem<br />

Maße entsprechend respektiert. Deshalb ist uns jeder willkommen,<br />

der sich in unsere große Familie einreihen möchte.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Ihr DDB-Bundesvorstand<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Werden Sie Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund!<br />

□ Ich möchte <strong>die</strong> Kombination von Mitgliedschaft im Deutschen<br />

Diabetiker Bund und den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s (bei<br />

den Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-West falen<br />

gilt <strong>die</strong>s als Regelleistung). Den Mitgliedsbeitrag erfragen Sie bitte<br />

bei dem jeweiligen Landesverband.<br />

□ Ich möchte <strong>die</strong> Mitgliedschaft in dem für mich<br />

zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />

Bund e. V.<br />

Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2013 beginnen<br />

Vor- und Zuname (bei Minderjährigen der/<strong>die</strong> gesetzliche/n Vertreter)<br />

Geb.-Datum/Bundesland<br />

Straße<br />

PLZ/Wohnort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Telefonnummer<br />

Coupon bitte ausfüllen und an den DDB-Bundesverband oder Ihren<br />

zuständigen Landesverband senden. Die Adressen der DDB-Landesverbände<br />

finden Sie auf der folgenden Doppelseite abgedruckt.<br />

DDB-Bundesverband<br />

Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />

Bundesgeschäftsstelle:<br />

Goethestraße 27<br />

34119 Kassel<br />

Tel.: 0561 / 70 34 77-0<br />

Fax: 0561 / 70 34 77-1<br />

http://www.diabetikerbund.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

Bundesvorstand<br />

Dieter Möhler (Bundesvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />

(stellv. Bundesvors.)<br />

Kai Woltering (stellv. Bundesvorsitzender)<br />

Edda Stellmach (Bundesschatzmeisterin)<br />

Andrea Witt (Bundesjugendreferentin)<br />

Geschäftsführer: Manfred Flore<br />

50


Deutscher Diabetiker Bund<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Hessen<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Hamburg<br />

Bremen<br />

Niedersachsen<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Thüringen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Sachsen<br />

Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Adressen<br />

DDB-Landesverbände:<br />

LV Baden-Württemberg e. V.<br />

Kriegsstraße 49<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />

Fax: 07 21/3 54 31 99<br />

www.ddb-bw.de<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Diabetikerbund Bayern e. V.<br />

Ludwigstraße 67<br />

90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15<br />

Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

www.diabetikerbund-bayern.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

LV Berlin e. V.<br />

Schillingstraße 12<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />

Fax: 0 30/27 59 16 57<br />

www.diabetikerbund-berlin.de<br />

E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />

LV Brandenburg e. V.<br />

Schopenhauer Straße 37<br />

14467 Potsdam<br />

Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />

Fax: 03 31/9 51 05 90<br />

www.ddb-brb.de<br />

E-Mail: info@ddb-brb.de<br />

Bremen<br />

Kontakte über <strong>die</strong> Bundesgeschäftsstelle,<br />

Goethestraße 27,<br />

34119 Kassel<br />

Tel: 0561 / 703477-0<br />

Fax: 0561 / 7034771<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Hamburg e. V.<br />

Steinstraße 15<br />

20095 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />

www.diabetikerbund-hamburg.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-hamburg.de<br />

LV Hessen e. V.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 5<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />

Fax: 0 66 91/2 49 58<br />

www.ddbhessen.de<br />

E-Mail: info@ddbhessen.de<br />

LV Meck lenburg-<br />

Vorpommern e. V.<br />

Lübecker Straße 5<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 03 85/59 16 60<br />

www.ddb-mv.de<br />

E-Mail: info@ddb-mv.de<br />

LV Niedersachsen e. V.<br />

Am Nottbohm 46a<br />

31141 Hildesheim<br />

Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />

Fax: 0 51 21/87 61 81<br />

www.ddb-niedersachsen.de<br />

E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />

Nord rhein-Westfalen<br />

Landesbeauftragte:<br />

Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />

Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Kontakte über <strong>die</strong> Bundesgeschäftsstelle,<br />

Goethestraße 27,<br />

34119 Kassel<br />

Tel: 0561 / 703477-0<br />

Fax: 0561 / 7034771<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Saarland e. V.<br />

Wolfskaulstraße 43<br />

66292 Riegelsberg<br />

Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />

Fax: 0 68 06/95 35 72<br />

www.diabetiker-saar.de<br />

E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />

LV Sachsen e. V.<br />

Striesener Straße 39<br />

01307 Dresden<br />

Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />

Fax: 03 51/4 52 66 53<br />

www.diabetikerbund-sachsen.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-sachsen.de<br />

LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Neuer Weg 22/23<br />

06493 Quedlinburg,<br />

Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />

www.diabetikerbundsa.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />

LV Schleswig-Holstein e. V.<br />

Auguste-Victoria-Straße 16<br />

24103 Kiel<br />

Tel.: 04 31/18 00 09<br />

Fax: 04 31/1 22 04 07<br />

www.ddb-sh.de<br />

E-Mail: info@ddb-sh.de<br />

LV Thüringen e. V.<br />

Waldenstraße 13 a<br />

99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

www.ddb-thueringen.de<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

Bundesbeauftragte:<br />

Bundesbeauftragte für <strong>die</strong><br />

Deutsche Diabetiker Akademie<br />

(DDA)<br />

Edith Claußen,<br />

Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

Bundesbeauftragter für <strong>die</strong><br />

blinden und sehbehinderten<br />

Diabetiker<br />

NN<br />

DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />

Arbeitskreis der Pan krea t-<br />

ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />

e. V.<br />

Thomas-Mann-Straße 40<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />

Fax: 02 28/33 88 92 53<br />

Förderkreis Eltern diabetischer<br />

Kinder und Jugendlicher<br />

e. V.<br />

Alex-Müller-Str. 100<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />

Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>: Wolfgang Fraas,<br />

Freystädter Str. 109, 90475 Nürnberg, E-Mail: wfraas@t-online.de<br />

51


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Selbsthilfe hat Zukunft<br />

Wie in jedem Jahr ist auch 2012 wieder<br />

eine ganze Menge im Bereich „<strong>Diabetes</strong>“<br />

passiert. Erfreuliches und weniger<br />

Erfreuliches hielten sich dabei<br />

in etwa <strong>die</strong> Waage. Ich möchte das<br />

Positive hervorheben, in erster Linie<br />

noch einmal <strong>die</strong> Erfolge des DDB im<br />

Jahr 2012 Revue passieren lassen, um<br />

genau darauf aufbauend mit Ihnen<br />

gemeinsam <strong>die</strong> Zukunft zu gestalten.<br />

Stellvertretend für all <strong>die</strong> engagierten<br />

Menschen, <strong>die</strong> dem DDB beim<br />

Erreichen seiner Ziele geholfen haben,<br />

möchte ich rückblickend auf das<br />

Jahr 2012 den Tatendrang von Rechtsanwältin<br />

Sabine Westermann loben.<br />

Sie hat sich für <strong>die</strong> Betroffenen ungeheuer<br />

stark gemacht, beispielsweise<br />

hat sie bei der CGMS-Rechtsprechung<br />

eine Vielzahl von Diabetikern<br />

vor ungünstigen Entscheidungen bewahrt.<br />

Dem DDB und seinem Rechtsberatungsnetz dankten im<br />

Jahr 2012 aber auch viele Betroffene für <strong>die</strong> rechtliche Unterstützung<br />

bezüglich Diskriminierung am Arbeitsplatz oder für<br />

den Erhalt ihres Arbeitsplatzes.<br />

So suchen Jahr für Jahr immer mehr Betroffene Hilfe beim<br />

Deutschen Diabetiker Bund. Das Interesse der Betroffenen,<br />

Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund zu werden, wird aber<br />

nicht nur aufgrund rechtlicher Unterstützung bei der Versorgung<br />

immer größer, sondern auch aufgrund des Versicherungs<strong>die</strong>nstes<br />

VDBS, mit dem der Deutsche Diabetiker Bund kooperiert<br />

und ganz besondere Angebote bereit hält.<br />

2012 war auch ein Jahr der gelungenen Veranstaltungen.<br />

Der Deutsche Diabetiker Tag 2012 etwa, der im November<br />

in Hannover stattfand, lockte 5000 Besucher und zeigte, dass<br />

<strong>die</strong> Selbsthilfe wichtiger denn je ist. Zahlreiche medizinische,<br />

fachbezogene und vor allem selbsthilfeorientierte Vorträge<br />

und Symposien lockten <strong>die</strong> Betroffenen in <strong>die</strong> niedersächsische<br />

Landeshauptstadt. Die Mischung war interessant und traf<br />

den Geschmack des Publikums. Der DDB überzeugte wieder<br />

einmal mit seinem ehrenamtlichen Engagement, kompetenter<br />

Beratung und effektiven Angeboten. Wir konnten rekordverdächtig<br />

viele neue Mitglieder gewinnen.<br />

Unseren Nachwuchs haben wir 2012 mit Veranstaltungen wie<br />

den Familienfreizeiten in Bad Blankenburg und am Titisee begeistert,<br />

bei denen der deutsche Meister im Karate, Alexander<br />

Piel, und der deutsche Meister im Sprint, Daniel Schnelting,<br />

mit vor Ort waren. Die jungen Diabetiker wurden mit CGM-<br />

Systemen ausgestattet. Das gab ihnen Sicherheit, denn neben<br />

Sport bestimmte Sport und nochmals<br />

Sport das Programm.<br />

Auch wenn im Jahr 2012 <strong>die</strong> Selbsthilfelandschaft<br />

leider weiter zersplitterte,<br />

weil persönliche Befindlichkeiten<br />

über <strong>die</strong> Sacharbeit gestellt wurden,<br />

gilt: Der DDB ist und bleibt mit<br />

seinem Angebot und dem Mehrwert<br />

präsent. Die Selbsthilfelandschaft in<br />

Nordrhein-Westfalen, Bremen und<br />

Rheinland-Pfalz wird bereits wieder<br />

bunter. Der Deutsche Diabetiker Bund<br />

bewahrt dabei seine Unabhängigkeit<br />

als DER Vertreter der Selbsthilfe für<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong>.<br />

Für <strong>die</strong> Zukunft wollen wir <strong>die</strong> Selbsthilfe<br />

noch weiter stärken, unsere Angebote<br />

noch weiter ausbauen und<br />

uns wieder an der „diabetestour“ beteiligen,<br />

weitere informative Deutsche<br />

Diabetiker Tage wie in <strong>die</strong>sem Jahr in<br />

Hannover auf <strong>die</strong> Beine stellen und uns vor Ort austauschen.<br />

Natürlich werden wir es uns nicht nehmen lassen, kritische<br />

Fragen an <strong>die</strong> Politik zu stellen, um unsere Versorgung bestmöglich<br />

zu sichern. Therapeutische Maßnahmen müssen sich<br />

an den individuellen Bedürfnissen der Patienten orientieren<br />

und es ihnen ermöglichen, <strong>die</strong> Krankheit selbst zu managen.<br />

Sozialrechtliche Vorschriften sollten den Belangen Rechnung<br />

tragen und <strong>die</strong> zu gewährenden Leistungen einen Behinderungsausgleich<br />

erfolgen lassen.<br />

Es muss ein „Nationaler Aktionsplan <strong>Diabetes</strong>“ her, der nicht<br />

an politischer Beliebigkeit scheitern darf. Der G-BA darf nicht<br />

weiter verlängerter Arm kurzfristig wirkender Sparpolitik sein.<br />

Auch Sie sind dabei gefragt, liebe Betroffene. Sie müssen ihr<br />

politisches Gewicht als Wähler erkennen und einsetzen. Machen<br />

Sie sich gemeinsam mit uns stark, tun Sie <strong>die</strong>s für Ihre und<br />

<strong>die</strong> Lebensqualität anderer Betroffener, denn an der Behandlung<br />

von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> wird weiter rigoros gespart.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne danke ich jedem einzelnen DDB-Mitglied für<br />

<strong>die</strong> Treue und das Engagement. Ebenso gilt mein Dank auch<br />

der ehrenamtlichen Arbeit in den Landes- und Bezirksverbänden,<br />

den Selbsthilfegruppen und Gruppenleitern und nicht zuletzt<br />

den Mitgliedsorganisationen.<br />

Im Namen des Bundesvorstands wünsche ich<br />

Ihnen ein gesundes, erfolgreiches und glückliches<br />

Jahr 2013.<br />

<br />

Dieter Möhler<br />

(Vorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes)<br />

52<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Deutscher Diabetiker Tag 2012:<br />

5 000 Besucher in Hannover<br />

„Das war eine reife Leistung, <strong>die</strong> der DDB da abgeliefert<br />

hat!“, sagte Dieter Möhler, Bundesvorsitzender des Deutschen<br />

Diabetiker Bundes (DDB), der größten und gleichzeitig<br />

unabhängigen Selbsthilfeorganisation. 5 000 Besucher<br />

kamen zum Deutschen Diabetiker Tag (DDT) nach Hannover,<br />

der gemeinsam mit der „diabetestour“ veranstaltet<br />

wurde. Auf dem Programm: Workshops, Vorträge, der große<br />

Vorsorgeparcours, das spannende Patienten-Forum, ein<br />

begehbares Nierenmodell, eine Koch-Show, sportliche Mitmach-Angebote<br />

und Hypo-Hunde, <strong>die</strong> vor Unterzuckerungen<br />

warnen. „Wir waren nahe am Menschen, denn beim<br />

DDB steht der Mensch im Mittelpunkt“, so Möhler. Der DDT<br />

bildete auch den Auftakt für den Weltdiabetestag 2012, der<br />

am 14. November stattfand.<br />

<strong>Pumpe</strong> ade – bezahlen <strong>die</strong> Kassen keine <strong>Insulin</strong>pumpen mehr?<br />

Wie sieht <strong>die</strong> aktuelle Versorgungssituation für Menschen mit<br />

Augenerkrankungen aus? Welche Rolle spielt <strong>die</strong> Selbsthilfe<br />

2013? Kompetente Antworten bot das beliebte Patienten-<br />

Forum. Dort drängten sich <strong>die</strong> Besucher, <strong>die</strong> über 100 Plätze<br />

reichten kam aus. Alle halbe Stunde gab es etwas Neues: interaktive<br />

Talkrunden und Ratespiele – von gesundheitspolitischen<br />

Themen über Ernährung bis Sport.<br />

Am Stand des Deutschen Diabetiker Bundes war viel los, <strong>die</strong> Besucher<br />

des Deutschen Diabetiker Tages holten sich Rat und Unterstützung.<br />

Heiner Pott, Staatssekretär des niedersächsischen Sozialministeriums,<br />

war vom Deutschen Diabetiker Tag und der diabetestour<br />

„überwältigt“, kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr<br />

heraus. „Wer <strong>die</strong> große Beteiligung in der Halle erlebt, kann nur<br />

sagen: Volltreffer!“ Ein „großes Kompliment“ ging an den Gastgeber,<br />

den DDB-Landesverband Niedersachsen, und an dessen<br />

Vorsitzende Almut Suchowerskyj sowie an <strong>die</strong> vielen aktiven<br />

Beteiligten des Diabetiker Bundes. „Das machen Sie alles<br />

supertoll und alles ehrenamtlich. Herzlichen Glückwunsch!“<br />

„Fantastisch“ fand er das Programmangebot: „Sie bieten ein<br />

Programm für <strong>die</strong> ganze Familie. Und das nicht ohne Grund:<br />

Denn <strong>Diabetes</strong> betrifft immer mehr jüngere Menschen“, betonte<br />

der Staatssekretär. Viele <strong>Diabetes</strong>patienten trifft <strong>die</strong> chronische<br />

Erkrankung ganz unvermittelt, was er auch in seiner eigenen<br />

Familie erlebt hat: Sein Onkel sei „sehr heftig vom <strong>Diabetes</strong><br />

betroffen“, habe derzeit mit einer Amputation zu kämpfen.<br />

„Dass <strong>die</strong>s mal <strong>die</strong> Folge sein könnte, damit hat keiner gerechnet.<br />

Man hat vieles gewusst, aber nicht ausreichend“, so<br />

der Staatssekretär. Daher sei <strong>die</strong> Veranstaltung in Hannover<br />

so wichtig. „Wir können gar nicht oft genug etwas dafür tun,<br />

dass alles, was mit dem <strong>Diabetes</strong> zusammenhängt, in das Bewusstsein<br />

der Bevölkerung dringt.“ Im Mittelpunkt steht <strong>die</strong><br />

Prävention, <strong>die</strong> schon im Elternhaus beginnen muss, ein gesundes<br />

Ernährungsverhalten, Bewegung und Verhaltensänderung.<br />

Pott: „Das Schwierigste ist <strong>die</strong> Selbstüberwindung.“<br />

Anja Renfordt, sechsfache Kickbox-Weltmeisterin und Typ-<br />

1-Diabetikerin, berichtete, wie sie Kampfsport und <strong>Diabetes</strong><br />

unter einen Hut bringt. Und wie ihre <strong>Diabetes</strong>warnhündin,<br />

„DiabDog“ Candy, selbst vor Ort, rechtzeitig Traubenzucker<br />

und Messgerät holt, wenn der Kickboxerin eine Unterzuckerung<br />

droht. Bei der Autogrammstunde standen <strong>die</strong> Menschen<br />

Schlange. Weitere prominente Diabetiker, <strong>die</strong> den Besuchern<br />

ihre sportlichen Erfahrungen nahe brachten, waren der Weltumsegler<br />

Bastian Hauck, <strong>die</strong> deutschen Meister Alexander Piel<br />

(Karate) und Daniel Schnelting (200-Meter-Sprint).<br />

Staatssekretär Pott: „Volltreffer!“<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Bürgermeisterin Kramarek: „Geballte Fachkompetenz“<br />

Bürgermeisterin Regine Kramarek sprach von „geballter Fachkompetenz“<br />

beim DDT. Die Stadt Hannover freue sich „wahnsinnig“,<br />

dass <strong>die</strong> diabetestour schon zum vierten Mal dort stattfindet.<br />

„Informationen, Hintergründe, Forschungsergebnisse,<br />

Neuerungen, aktuelle Hilfestellungen werden lebensnah, verständlich,<br />

anschaulich, spannend und unterhaltsam vermittelt“,<br />

erklärte <strong>die</strong> Bürgermeisterin. „Die Betroffenen sind nicht<br />

alleine. Auch <strong>die</strong> Angehörigen haben hier <strong>die</strong> Möglichkeit, Unterstützung<br />

zu finden.“ Persönlich, auch in ihrem Bekanntenkreis,<br />

hatte sie bislang nichts mit <strong>Diabetes</strong> zu tun. Dieses Defizit<br />

wolle sie bei der Veranstaltung aufarbeiten.<br />

Der Deutsche Diabetiker Tag 2012 war <strong>die</strong> Auftaktveranstaltung<br />

zum Weltdiabetestag 2012, der immer am 14. November<br />

stattfindet, sagte der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler.<br />

„Und toppt alles bisher Dagewesene.“ Für <strong>die</strong> Patienten sei besonders<br />

<strong>die</strong> soziale Teilhabe mit ihrer chronischen Erkrankung<br />

wichtig – im Berufsleben und bei der Mobilität. Für eine gute<br />

Blutzuckereinstellung sorgten Diabetiker durch ein tägliches,<br />

hartes Selbstmanagement. Aufgrund der heutigen Kosteneinsparungen<br />

im Gesundheitssystem sei jedoch <strong>die</strong> Versorgungsqualität<br />

gefährdet, so Möhler. Damit Diabetiker weiterhin Medikamente<br />

und Hilfsmittel von ihren Kassen bezahlt bekom-<br />

www.diabetes-journal.de<br />

53


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

men, macht sich der DDB auf gesundheitspolitischer Ebene<br />

für <strong>die</strong> Patienten stark.<br />

„Schwerpunkt des heutigen Deutschen Diabetiker Tags ist <strong>die</strong><br />

Selbsthilfe“, betonte <strong>die</strong> DDB-Landesvorsitzende von Niedersachsen,<br />

Almut Suchowerskyj. Als Vertreterin der größten, unabhängigen<br />

Selbsthilfeorganisation für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

sei sie „besonders stolz“ auf den Doppelstand mit dem<br />

DDB-Bundesverband. Die Standbetreuung übernahmen der<br />

Bundesvorsitzende, Bezirksvorsitzende und <strong>Diabetes</strong>-Lotsen.<br />

Unterstützung biete der DDB vor allem für <strong>die</strong> Themenbereiche<br />

<strong>Diabetes</strong> und Arbeit, Rechts- und Versicherungsberatung<br />

sowie <strong>Diabetes</strong> und Führerschein.<br />

Almut Suchowerskyj: 25 Jahre aktiv für den DDB<br />

Almut Suchowerskyj blickte an <strong>die</strong>sem Tag auf ganze 25 Jahre<br />

ehrenamtliches Engagement für den Deutschen Diabetiker<br />

Bund zurück. Seit 15 Jahren ist sie als Landesvorsitzende aktiv.<br />

Dieter Möhler dankte ihr für ihren jahrzehntelangen Einsatz<br />

und ihre „herausragende Rolle“, <strong>die</strong> sie im DDB spielt. „Wir<br />

brauchen Menschen, <strong>die</strong> immer als Ansprechpartner da sind,<br />

wie Almut Suchowerskyj!“, so der DDB-Bundesvorsitzende.<br />

„Unsere Erwartungen sind mehr als erfüllt worden. Es war<br />

übermäßig gut“, sagte <strong>die</strong> DDB-Landesvorsitzende Niedersachsen<br />

gegen 16 Uhr, als sich <strong>die</strong> Eilenriedehalle langsam leerte.<br />

5 000 Besucher, den ganzen Tag über Aufklärungsgespräche<br />

zum <strong>Diabetes</strong> am DDB-Stand und 76 neue Mitglieder. „Das ist<br />

Aufnahmeantrag<br />

für Interessierte aus den bisherigen Landesverbänden Bremen,<br />

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, <strong>die</strong> DDB-Mitglied<br />

bleiben wollen.<br />

Deutscher Diabetiker Bund e. V:<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Goethestr. 27<br />

34119 Kassel<br />

Wir trauern um Volker Petzinger<br />

Im August 2012 verstarb im Alter von<br />

70 Jahren der langjährige Landesvorsitzende<br />

des DDB, Volker Petzinger. Er<br />

war 26 Jahre lang Leiter der Diabetiker-<br />

Selbsthilfegruppe des Kreisverbandes<br />

Merzig-Wadern und 25 Jahre Mitglied<br />

im Deutschen Diabetiker Bund, Landesverband<br />

Saarland e. V., den er auch 14<br />

Jahre lang als Landesvorsitzender geführt hat. In <strong>die</strong>ser Zeit hat<br />

er sich unermüdlich für <strong>die</strong> Belange der Diabetiker eingesetzt.<br />

Volker Petzinger gelten deshalb unser Dank und unsere Anerkennung.<br />

Wir werden ihn nicht vergessen. Wir fühlen mit seiner<br />

Frau Doris und seinen Kindern.<br />

absoluter Rekord“, so ihr Fazit. „Wir haben <strong>die</strong> Menschen mit<br />

unserem Angebot überzeugt.“ Auch an einer Umfrage zu den<br />

Disease-Management-Programmen (DMP) für Diabetiker haben<br />

sich zahlreiche Menschen mit <strong>Diabetes</strong> beteiligt.<br />

Die Besucher konnten außerdem eine Erinnerung an den Deutschen<br />

Diabetiker Tag 2012 mit nach Hause nehmen: Am DDB-<br />

Stand fertigte <strong>die</strong> Schnellzeichnerin Monika Jordan Portraitzeichnungen<br />

in wenigen Minuten an.<br />

Der Deutsche Diabetiker Tag und <strong>die</strong> diabetestour sind eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

des DDB und des Kirchheim-Verlags.<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Hiermit ermächtige ich den Deutschen Diabetiker Bund e. V. bis auf<br />

Widerruf, den satzungsgemäßen Mitgliedsbeitrag mit Beginn meiner<br />

Mitgliedschaft von meinem<br />

Konto-Nr.:<br />

BLZ:<br />

◻ Ich beantrage <strong>die</strong> Aufnahme als förderndes Mitglied und – nach<br />

Neugründung – <strong>die</strong> spätere Zuweisung an den Landesverband Bremen/Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz<br />

(Zutreffendes bitte unterstreichen)<br />

zum Jahresbeitrag von 46 Euro (in <strong>die</strong>sem Beitrag ist das<br />

Vor- und Zuname:<br />

Institut:<br />

Kontoinhaber:<br />

durch Lastschrift einzuziehen.<br />

54<br />

Geburtsdatum:<br />

Bei Minderjährigen<br />

der (<strong>die</strong>) gesetzliche Vertreter(in):<br />

Straße:<br />

PLZ:<br />

Bundesland:<br />

Die Mitgliedschaft soll ab<br />

Datum:<br />

Telefon:<br />

Wohnort:<br />

beginnen.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Unterschrift:<br />

Datum:<br />

Unterschrift des Kontoinhabers:<br />

Mit Ihrer Unterschrift unter dem Aufnahmeantrag stimmen Sie der Speicherung<br />

Ihrer personenbezogenen Daten durch den Deutschen Diabetiker Bund und seiner<br />

Gliederungen zu. Der Deutsche Diabetiker Bund ist zur Nutzung der Daten<br />

im Rahmen des Vereinszwecks berechtigt. Ihre Daten werden nicht an Dritte<br />

weitergegeben und durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen<br />

vor der Kenntnisnahme Dritter geschützt. <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

Baden-Württemberg<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

DDB-Stand diabetestour<br />

2013 in Baden-Baden<br />

Als Besucher erwartet Sie auf der diabetestour am 23. Februar<br />

im Kongresshaus in Baden-Baden ein abwechslungsreiches Informations-<br />

und Unterhaltungsprogramm. Rund um das Thema<br />

<strong>Diabetes</strong> bietet <strong>die</strong>ser „Gesundheitstag vor Ort“ Schulung,<br />

Training und Prävention – für Diabetiker und Angehörige. Im<br />

Rahmen der Veranstaltungen gibt es Vorträge, Workshops mit<br />

praktischen Übungen, eine große Messe u. a. mit den neuesten<br />

Produkten für Diabetiker sowie kostenlose Untersuchungen.<br />

Namhafte Diabetologinnen und Diabetologen, Experten<br />

der angrenzenden Fachgebiete (Kardiologie, Nephrologie etc.)<br />

sowie Apotheker, <strong>Diabetes</strong>berater/-innen, Podologen gehören<br />

zu den Referenten.<br />

Reisen 2013<br />

04. – 12. Mai Busreise Abano mit Venedig,<br />

Padua u. a.<br />

Juni<br />

Ende Juni<br />

Ende Juli<br />

Ausflug nach Baden-Baden,<br />

Besuch des SWR<br />

Busreise: 3 Tage Nord-Elsass<br />

mit „Casino Royal“<br />

Flug-/Busreise Usedom<br />

25. August – Flusskreuzfahrt Rein/Köln – Nordsee<br />

1. September<br />

Anfang November Flugreise Mallorca<br />

Auskunft und Prospektmaterial bei:<br />

Rita Fischer, Hauffstraße 7, 71120 Grafenau<br />

Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />

E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />

Diabetikergruppen auf<br />

dem AOK-Gesundheitstag<br />

Als Deutscher Diabetiker Bund beteiligen wir uns mit einem<br />

umfangreichen Serviceangebot. Neben der Information zu sozialen<br />

Fragen und der kostenlosen Rechtsberatung für unsere<br />

Mitglieder, bieten wir unter anderem Fußinspektionen durch<br />

Podologen, Beratung, ein Wissensquiz und einen Risikocheck<br />

an. Besuchen Sie uns und drehen Sie am Glücksrad und gewinnen<br />

Sie einen unserer Preise. Tragen Sie sich gleich den Termin<br />

ein und besuchen Sie uns in Baden-Baden.<br />

Termine 2013<br />

16. Feb. 16. Diabetikertag in Bruchsal<br />

Bürgerzentrum<br />

23. Feb. diabetestour in Baden-Baden<br />

Kongresshaus<br />

2. - 3. März Stand des DDB auf der meinLeben!-Messe<br />

Messe Tuttlingen<br />

14. April Diabetikertag Karlsruhe<br />

Elisabeth-Selbert-Schule<br />

10. Okt. Symposium Göppingen<br />

Stadthalle<br />

Alljährlich lädt <strong>die</strong> AOK Stuttgart-Böblingen <strong>die</strong> dort versicherten<br />

Diabetiker zu einem Gesundheitstag ins Rathaus der<br />

Stadt Stuttgart ein. Am 22. September 2012 waren Arthrose,<br />

<strong>Diabetes</strong> und Übergewicht <strong>die</strong> Themen. Vor dem DDB-Stand<br />

drängte sich den ganzen Tag eine Menschentraube. Dazu trug<br />

sicher auch bei, dass das Blutzuckermessen großen Zuspruch<br />

fand und eine Apothekerin dafür gewonnen werden konnte.<br />

Christa Klapka, Rita Fischer, Kai Scheffler und Brigitte Gommel<br />

hatten alle Hände voll zu tun. Fragen über Fragen wurden<br />

gestellt und konnten vom Team bestens beantwortet werden.<br />

Als Hilfe erwiesen sich hierbei <strong>die</strong> DDB-Broschüren, Faltblätter<br />

und das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. Christa Klapka ist bei solchen Veranstaltungen<br />

mit großem Engagement mehrere Male im Jahr<br />

in den Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der Stadt<br />

Stuttgart vor Ort. Das ist sehr lobenswert. Rita Fischer<br />

Informationen in der Landesgeschäftsstelle Tel.: 07 21/3 54 31 98,<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Christa Klapka, Kai Scheffler und <strong>die</strong> Apothekerin Frau Nienaber am DDB-Stand.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

55


Verbände<br />

DDB<br />

Diabetiker Walk: <strong>die</strong><br />

medizinische Auswertung<br />

Der Diabetiker Walk, der am 15. September 2012 in Bietigheim-<br />

Bissingen stattfand und an dem ca. 100 Personen, medizinisch<br />

betreut, teilgenommen haben, wurde inzwischen medizinisch<br />

ausgewertet. Die Ergebnisse haben doch überrascht.<br />

• Der Teilnehmerkreis bestand zu 70 Prozent aus Diabetikern,<br />

vorwiegend Typ 2, und 30 Prozent Nichtdiabetikern.<br />

• Die vor und nach dem Lauf gemessenen Blutzuckerwerte<br />

der Diabetiker sind bei 16 Personen um 50 Prozent, bei 24<br />

Personen um 20 bis 30 Prozent, bei 14 Personen um 10 bis<br />

15 Prozent gesunken, bei drei Personen leicht gestiegen,<br />

und bei den restlichen Personen blieben sie unverändert.<br />

• Bei den Nichtdiabetikern wurde bei zwei Personen ein<br />

noch nicht erkannter <strong>Diabetes</strong> festgestellt; ihnen wurde<br />

dringend geraten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.<br />

Es wurde also deutlich nachgewiesen, dass Bewegung <strong>die</strong> Blutzucker-<br />

und auch <strong>die</strong> Blutdruckwerte deutlich senkt.<br />

Der große Erfolg <strong>die</strong>ser unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister<br />

Jürgen Kessing stehenden Veranstaltung war nur<br />

möglich durch das engagierte und ehrenamtliche Zusammenwirken<br />

zwischen dem Deutschen Diabetiker Bund, den örtlichen<br />

Ärzten mit ihren Helferinnen, den Krankenhausärzten<br />

mit ihren Assistentinnen, den Diabetiker-Selbsthilfegruppen<br />

aus Bietigheim und Vaihingen, den Rotkreuz-Helfern und den<br />

vielen Helfern der Koronarsportgruppen und der Diabetiker-<br />

Rehasportgruppen. Ihnen, der Stadtverwaltung Bietigheim-<br />

Bissingen und den Sponsoren AOK Ludwigsburg, Kreissparkasse<br />

in Bietigheim, Schuhhaus Krauth, Breuningerland Ludwigsburg<br />

und Mineralbrunnen Wörsinger gilt der besondere<br />

Dank des Veranstalters.<br />

Mit <strong>Diabetes</strong> kann man<br />

gesund alt werden<br />

25-jähriges Jubiläum der Diabetiker-Selbsthilfegruppe<br />

Sindelfingen.<br />

Seit 25 Jahren besteht <strong>die</strong> Diabetiker-Selbsthilfegruppe in Sindelfingen.<br />

Gemeinsam mit dem Schulungsverein <strong>Diabetes</strong> im<br />

Kreis Böblingen freute sich das Leitungsteam bei einem Festakt<br />

im Bürgerhaus Maichingen über <strong>die</strong> erfolgreichen Jahre.<br />

Etwa 15 000 Diabetiker haben in <strong>die</strong>ser Zeit an den Veranstaltungen<br />

der Gruppe teilgenommen.<br />

25 Jahren „Durchhaltevermögen“ und bedankte sich bei ihr<br />

für das Engagement rund um <strong>die</strong> Diabetiker-Selbsthilfe – nicht<br />

nur in Sindelfingen. Das Grußwort der Stadt Böblingen überbrachte<br />

Walter Arnold im Namen von Oberbürgermeister Dr.<br />

Vöhringer. Die einleitende Musik spielte der HC Döffingen.<br />

In <strong>die</strong>sen 25 Jahren hat sich viel verändert in der Behandlung<br />

von <strong>Diabetes</strong> mellitus. Chefarzt Dr. Andrej Zeyfang vom Bethesda-Krankenhaus<br />

in Stuttgart, ein erfahrener Arzt im Umgang<br />

mit älteren Diabetikern, zeigte in seinem Vortrag auf, dass wir<br />

mit dem Älterwerden auch vermehrt an <strong>Diabetes</strong> erkranken.<br />

Dies muss aber nicht unabänderlich zu Schmerz und Leid und<br />

vielfältigen Folgeschäden wie diabetischem Fuß oder Blindheit<br />

führen. Sein Fazit: „MIT DIABETES KANN MAN GESUND<br />

ALT WERDEN.“<br />

Auch Prof. Dr. Monika Kellerer vom Marienhospital in Stuttgart,<br />

seit 23 Jahren in der Diabetologie tätig, machte Hoffnung,<br />

in der Zukunft <strong>die</strong> Erkrankung zu besiegen. Dr. med. Christian<br />

Weiß aus Konstanz machte deutlich, wie wichtig Bewegung<br />

für <strong>die</strong> Gesundheit im Allgemeinen, besonders aber für<br />

Zuckerkranke ist.<br />

Der junge Weltumsegler Bastian Hauck, selbst Typ-1-Diabetiker,<br />

beeindruckte mit seinen grandiosen Erlebnissen auf einer<br />

sechsmonatigen Umsegelung von Kap Horn. Er hat bewiesen,<br />

dass auch mit <strong>Diabetes</strong> uneingeschränkt Abenteuer bestanden<br />

werden können.<br />

Die Sindelfinger Schwätzweiber Monika<br />

Müller und Ursula Wehler.<br />

In der Mittagspause<br />

wurden <strong>die</strong> Zuhörer<br />

und Aussteller von<br />

einem Magier mit fantasievollen<br />

Ballonfiguren<br />

verwöhnt. Viel Spaß<br />

verbreiteten am Schluss<br />

des Tages <strong>die</strong> Sindelfinger<br />

Schwätzweiber Monika<br />

Müller und Ursula<br />

Wehler. Ihre Gedanken<br />

über <strong>Diabetes</strong> und<br />

<strong>die</strong> Selbsthilfegruppe,<br />

<strong>die</strong> monatlich im Ernst-<br />

Schäfer-Haus neben<br />

dem Schwätzweiberbrunnen<br />

zusammenkommt,<br />

amüsierte <strong>die</strong> Zuschauer. Hier war <strong>Diabetes</strong> auch was<br />

zum Schmunzeln und Lachen. Durch das Programm führte gekonnt<br />

Chefarzt Dr. Karl-Michael Reinauer.<br />

<br />

Rita Fischer<br />

Alle kamen: <strong>Diabetes</strong>bedarf-Aussteller, namhafte Referenten<br />

und ca. 200 Zuhörer. Elke Brückel gratulierte Rita Fischer zu<br />

56<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

Balingen – Aktivität zum Weltdiabetestag<br />

<strong>Diabetes</strong>: Schützen Sie<br />

unsere Zukunft<br />

„<strong>Diabetes</strong>: Schützen Sie unsere Zukunft“ war das Motto des<br />

<strong>die</strong>sjährigen Weltdiabetestages. Das Zollernalb Klinikum<br />

Balingen lud aus <strong>die</strong>sem Anlass alle Interessierten zu einem<br />

<strong>Diabetes</strong>tag ein, der sehr gut besucht war. Organisiert wurde<br />

der Tag von Oberärztin Dr. Karin Backwinkel, Diabetologin<br />

DDG, und der <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG, Schwester Ute<br />

Brenner. Chefarzt Dr. Burkhard Scheible begrüßte <strong>die</strong> Gäste<br />

im Foyer des neuen Klinikums.<br />

In hochkarätigen Vorträgen bekamen <strong>die</strong> Teilnehmer wertvolle<br />

Informationen. Dr. Karin Backwinkel erläuterte Grundsätzliches<br />

zum Thema <strong>Diabetes</strong>. Sie berichtete, dass <strong>die</strong> Zahl der Diabetiker<br />

auch im Zollernalbkreis ständig steigt, so dass ihr ganz<br />

sicher <strong>die</strong> Arbeit nicht ausgehen wird.<br />

Das Thema Bewegung wurde ausführlich und tiefgreifend von<br />

Dr. Ulrich Jäck, Facharzt für Allgemein- und Sportmedizin, erläutert.<br />

Auf großes Interesse stieß das Thema „Der Patient mit<br />

<strong>Diabetes</strong> im Krankenhaus“, über das <strong>Diabetes</strong>beraterin DDG<br />

Ute Brenner aus der praktischen Sicht der täglichen Arbeit sehr<br />

anschaulich informierte. Dazu hatte Helga Dressler <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Flyer am Infostand parat, um den Menschen <strong>die</strong>se Informationen<br />

mit nach Hause zu geben.<br />

Herzrhythmusstörungen bei <strong>Diabetes</strong> waren das Thema von Dr.<br />

Susanne Hinderer-Weber, ebenfalls Diabetologin DDG. Sie wies<br />

eindringlich auf <strong>die</strong> Möglichkeiten der Vorsorge und Diagnostik<br />

hin. Diabetologin DDG Dr. Christiane Triebener-Windrich<br />

berichtete sehr viel Neues zum Thema <strong>Diabetes</strong> und Zahngesundheit.<br />

Unsere Zähne haben einen großen Einfluss auf vielfältige<br />

Abläufe in unserem Körper. Dies werde noch zu wenig<br />

beachtet. Sie rief dazu auf: „Wenn Sie Ihr Herz schützen wollen,<br />

putzen Sie Ihre Zähne!“<br />

Auf Einladung des Klinikums<br />

präsentierte Helga Dressler <strong>die</strong><br />

Gruppen vor Ort und natürlich<br />

unseren DDB-Landesverband.<br />

Das gesamte Praxisteam von<br />

Dr. Christiane Triebener-Windrich<br />

war vor Ort und bot einen<br />

Messparcours zum persönlichen<br />

Risikoprofil an. Dabei wurde<br />

das Team unterstützt von der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung.<br />

Dieses Angebot wurde gerne Helga Dressler fand immer<br />

angenommen, so dass Dr. Karin<br />

Backwinkel und Dr. Christia-<br />

<strong>die</strong> Zeit für Einzelgespräche.<br />

ne Triebener-Windrich viele Beratungsgespräche führen konnten.<br />

Ein erfolgreicher Tag wurde mit einem Imbiss aus der Klinikküche<br />

und vielen Gesprächen beendet. Helga Dressler<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Rechte kennen, Interessen<br />

vertreten – Hilfe bei<br />

sozialen Fragen<br />

Für unsere Mitglieder bieten wir Beratung in<br />

sozialen Fragen an!<br />

• Versicherungen für Diabetiker<br />

• <strong>Diabetes</strong> und Führerschein<br />

• Schwerbehinderung<br />

• <strong>Diabetes</strong> und Arbeit<br />

• Kranken- und Pflegeversicherung<br />

• Mobbing/Diskriminierung<br />

• Hilfs- und Heilmittel<br />

Beratungszeiten: Mittwochs von 14.30-18.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Deutscher Diabetiker Bund, LV Hamburg,<br />

Geschäftsstelle, Steinstraße 15, HH,<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0,<br />

www.diabetikerbund-hamburg.de<br />

Kontakt: Andreas Trensinger, Tel.: 0 41 52/1 36 26 30,<br />

E-Mail: andreas.trensinger@<br />

diabetikerbund-hamburg.de<br />

Bei gesundheitlicher Einschränkung Beratung auch bei Ihnen<br />

zu Hause!<br />

Termine<br />

Hamburg<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

28. Januar, 19.00 Uhr: Montagstreff<br />

ORGANSPENDE und DIABETES<br />

Patientenberatung – Hamburger Ärztekammer<br />

Ort: Deutscher Diabetiker Bund, LV Hamburg, Geschäftsstelle,<br />

Steinstraße 15, HH, Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Termine unserer Partner:<br />

1. Infoabend zur Gewichtskontrolle:<br />

Welcher Weg führt zum Erfolg?<br />

Ernährungsmediziner und Diabetologe Dr. Matthias Riedl erklärt<br />

zusammen mit einer Oecotrophologin <strong>die</strong> neuen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse und wie sie umgesetzt werden<br />

können.<br />

Infoabende am Berliner Tor<br />

(Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg Tel. 0 40/80 79 79 0)<br />

Dienstag, 08.01.2013, 18.00Uhr<br />

Donnerstag, 14.02.2013, 18.00Uhr<br />

Donnerstag, 14.03.2013, 18.00Uhr<br />

Dienstag, 16.04.2013, 18.00Uhr<br />

Dienstag, 23.07.2013, 18.00Uhr<br />

www.diabetes-journal.de<br />

57


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Donnerstag, 19.09.2013, 18.00Uhr<br />

Dienstag, 22.10.2013, um 18.00Uhr<br />

Infoabend in Farmsen<br />

(An der Walddörferbahn 15, 22159 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/9 70 77 67 30)<br />

Mittwoch, 09.01.2013, 18.00 Uhr<br />

Mittwoch, 10.04.2013, 18.00 Uhr<br />

Mittwoch, 22.05.2012, 18.00 Uhr<br />

Mittwoch, 21.08.2013, 18.00 Uhr<br />

Mittwoch, 20.11.2013, 18.00 Uhr<br />

Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter Tel.: 040/8 07 97 92 29<br />

zur Verfügung. Vielen Dank!<br />

Silke Rodenhagen<br />

medicum Hamburg<br />

<strong>Diabetes</strong> Zentrum Berliner Tor<br />

Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg<br />

www.medicum-hamburg.de<br />

s.rodenhagen@medicum-hamburg.de<br />

Infos zu Gestationsdiabetes<br />

An jedem dritten Donnerstag im Monat bieten wir eine Informationsveranstaltung<br />

zum Thema Gestationsdiabetes an. Eine<br />

Anmeldung beim Elternzentrum Rückenwind des AK Nord<br />

Heidberg ist unbedingt erforderlich. Die Veranstaltung findet<br />

in Kooperation zwischen der Diabetologie der AK St. Georg<br />

und der geburtshilflichen Abteilung der AK Nord-Heidberg<br />

statt. Kontaktperson ist Frau Heermann, Tel: 0 40/18 18 87-32 60<br />

ASKLEPIOS Klinik St. Georg<br />

Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/18 18 85-23 52, Fax: 0 40/18 18 85-23 23<br />

E-Mail: anj.neumann@asklepios.com, www.asklepios.com<br />

Tanz dich fit!<br />

Jeder kann mittanzen!<br />

Tanzen macht Spaß und ist gesund für Körper, Geist und Seele.<br />

Tanzen ist eine Einladung, mit seinen eigenen vitalen Kräften<br />

in Kontakt zu kommen. Tanzen fördert <strong>die</strong> Gemeinschaft,<br />

schafft Verbindung, erzeugt Solidarität miteinander und macht<br />

deutlich, dass auch kleine Schritte wirksam sind.<br />

Tanzen ist entspannte Bewegung nach Musik, ein gutes Balancetraining<br />

und auch eine effektive Sturzprophylaxe. Seniorentanz<br />

ermöglicht geselliges Tanzen für Frauen und Männer<br />

ab 50. Inzwischen ist es generationsübergreifend, es gibt<br />

keine starren Altersgrenzen mehr. Jüngere kommen immer<br />

mehr dazu.<br />

Der Seniorentanz hat viele Quellen, z. B. alte und neue Tänze<br />

aus aller Welt, Elemente aus dem Standardtanz, dem Square<br />

Dance, der Folklore. Auch moderne Tanztrends gehören zu<br />

unserem Angebot.<br />

Jede/-r kann allein kommen, da in der Gruppe ohne feste Partner<br />

getanzt wird. Es gibt keine Führungsrolle. Und wer nicht<br />

mehr so beweglich ist, kann sich an einfachen und langsamen<br />

Tänzen erfreuen. Auch das Tanzen im Sitzen macht Spaß und<br />

fördert <strong>die</strong> Konzentration und <strong>die</strong> Ausdauer.<br />

Seine gesundheitsfördernde Wirkung ist anerkannt und darum<br />

werden aktive Tänzer/-innen bei regelmäßiger Teilnahme<br />

von zahlreichen Krankenkassen im Rahmen ihrer Prämienprogramme<br />

auch mit Bonuspunkten belohnt.<br />

In Hamburg gibt es derzeitig mehr als 75 Tanzkreise, <strong>die</strong> von<br />

unseren fun<strong>die</strong>rt ausgebildeten Tanzleiter/-innen geleitet werden.<br />

Wenn Sie Lust an tänzerischer Bewegung haben und bereit<br />

sind, etwas Neues zu lernen, sind Sie herzlich willkommen!<br />

Rufen Sie gern an:<br />

Bundesverband Seniorentanz e. V.<br />

Landesverband Hamburg<br />

Petra Knemeyer-Gaede, Tel.: 0 41 62/54 43 oder<br />

Doris Ramsel, Tel.: 0 40/7 21 56 33<br />

Unsere neuen Fördermitglieder<br />

ab Januar 2013:<br />

Asklepios Westklinikum Hamburg<br />

Westklinikum-Hamburg-Rissen, <strong>Diabetes</strong>-Ambulanz<br />

Prof. Dr. med. Manfred Dreyer,<br />

Suurheid 20, 22559 Hamburg<br />

Telefon: 040/81 91-0<br />

Telefax: 040/81 91-2001<br />

Internet: www.asklepios.com/HamburgRissen<br />

<strong>Diabetes</strong>zentrum Hamburg Nord-West<br />

Dr. med. Kirsten Hellner<br />

Vogt-Wells-Straße 14, 22529 Hamburg<br />

Tel.: 040/58 70 90<br />

Fax: 040/58 19 56<br />

E-Mail: info@diabeteszentrum-hhnw.de<br />

Diekmoor-Apotheke<br />

Stefan Bröge<br />

Diekmoorweg 16, 22419 Hamburg<br />

Telefon: 040/5 20 94 52<br />

Fax: 040/5 20 95 53<br />

E-Mail: info@HamburgArznei.de<br />

Herzlich Willkommen, wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!<br />

58<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Verbände<br />

Neues aus dem Bundesvorstand<br />

Niedersachsen<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

2012: viel bewegt – viel<br />

erreicht<br />

In Niedersachsen ist der DDB erfolgreich<br />

Mit einigem Stolz blickt der Landesvorstand auf das Jahr 2012<br />

zurück. Vieles, was angepackt wurde, ist gelungen. Die Mitgliederentwicklung<br />

ist in Niedersachsen wieder auf Erfolgskurs.<br />

Dafür wurden allerdings auch einige Anstrengungen unternommen:<br />

eine 40-seitige Info-Broschüre (u. a. mit einem Grußwort<br />

der niedersächsischen Ministerin Aygül Özkan) erklärte<br />

ausschließlich Mitgliedervorteile und Selbsthilfe. Gleichzeitig<br />

warben Mitglieder neue Mitglieder. Eine weitere Aktion wurde<br />

zusammen mit dem Kirchheim-Verlag durchgeführt: Leser<br />

des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s, <strong>die</strong> bisher nicht Mitglied im DDB waren,<br />

erhielten einen Brief, der für eine Mitgliedschaft im DDB<br />

warb. Und schließlich war auf dem Deutschen Diabetiker Tag/<br />

diabetestour <strong>die</strong> Aktion „1/2 Mitgliedsbeitrag bei vollen Mitgliedervorteilen“<br />

ein toller Erfolg.<br />

Bundesvorsitzender Dieter Möhler sowie Friedrich Sundmacher und Horst<br />

Kaßauer vom Landesvorstand Niedersachsen beglückwünschen Almut Suchowerskyj<br />

zu 25 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im DDB.<br />

Jahren ehrenamtliche Tätigkeit im DDB vom Bundesvorsitzenden<br />

Dieter Möhler sowie von Friedrich Sundmacher und Horst<br />

Kaßauer vom Landesvorstand Niedersachsen beglückwünscht.<br />

Aber auch auf andere erfolgreiche Veranstaltungen kann der<br />

Landesverband 2012 zurückblicken: zum Beispiel auf regionale<br />

Diabetikertage der DDB-Bezirksverbände u. a. in Bückeburg,<br />

Wilhelmshaven und Syke oder Beteiligung mit Infoständen auf<br />

Aktionen wie „Gesund und fit“ in Cuxhaven, „Gesünder unter<br />

7“ in Wolfsburg oder mit einer Lernstation der Patientenuniversität<br />

der Medizinischen Hochschule in Hannover.<br />

Der Stand des DDB war immer gut besucht.<br />

Der Deutsche Diabetiker Tag am 10. November in Hannover<br />

war für den DDB-Landesverband das Highlight des Jahres!<br />

5 000 Besucher wurden an <strong>die</strong>sem Tag gezählt – Rekordbesuch!<br />

Im vierten Jahr diabetestour präsentierten sich der DDB-Bundesverband<br />

und der Landesverband Niedersachsen in Hannover<br />

gemeinsam. Der Deutsche Diabetiker Tag sorgte nicht<br />

nur für Aufmerksamkeit und viele Besucher, sondern auch für<br />

Prominenz aus den Bereichen Sport, Politik und <strong>Diabetes</strong>. Für<br />

das Programm schrieb u. a. Ministerin Aygül Özkan ein Vorwort,<br />

zur Veranstaltung kam für ein Grußwort Staatssekretär<br />

Heiner Pott. Ein gelungener Mix aus Vorträgen, Info-Ständen<br />

und Aktionen sorgte für gute Stimmung in der Eilenriedehalle.<br />

Ebenfalls abwechslungsreich war das Programm für interne<br />

Treffen für ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen: Neben einer<br />

Fortbildungsveranstaltung für <strong>Diabetes</strong>-Lotsen trafen sich<br />

zweimal <strong>die</strong> Bezirksvorsitzungen, u. a. um <strong>die</strong> Landesdelegiertenversammlung<br />

und den Deutschen Diabetiker Tag vorzubereiten,<br />

sich u. a. über Aufgabenverteilungen und Veränderungen<br />

im Bereich Buchhaltung und Mitgliederdatei im Landesverband<br />

im Zeitraum 2012/ 2013 zu informieren und um über<br />

Möglichkeiten der Unterstützung des Landesvorstandes zu diskutieren,<br />

<strong>die</strong> mit den Vorstandswahlen auf der Landesdelegiertenversammlung<br />

2013 auf der Tagesordnung stehen können.<br />

Eine Zwischeneinlage in eigener Sache: Im Patienten-Forum<br />

wurde vor dem Programmpunkt „Die Rolle der Selbsthilfe<br />

2013“ <strong>die</strong> 1. Landesvorsitzende, Almut Suchowerskyj, zu 25<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

Staatssekretär Heiner Pott ließ sich am Stand des DDB <strong>die</strong> Umfrage „Was<br />

wissen Sie über DMP?“ erklären.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

59


Verbände<br />

DDB<br />

Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />

Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

OB Dr. Siegfried Balleis<br />

überreicht Verena Hädrich<br />

Medaille und Urkunde.<br />

Verena Hädrich erhält Ver<strong>die</strong>nstmedaille<br />

des Ver<strong>die</strong>nstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Am 22. Oktober verlieh Dr. Siegfried Balleis, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Erlangen, Verena Hädrich <strong>die</strong>se hohe Ehrung als<br />

sichtbare Anerkennung ihres Engagements für Diabetiker.<br />

Verena Hädrich, seit 1978 Mitglied im Diabetikerbund Bayern<br />

e. V., ist seit 1988 Landesschatzmeisterin des Verbands<br />

und damit für einen jährlichen Gesamtetat von heute rund<br />

400 000 Euro verantwortlich. Das Erstellen von Haushaltsund<br />

Finanzplänen, Jahresabschlüssen, Berichten für Finanzamt,<br />

Landeskrankenkassen und das Zentrum Bayern Familie<br />

und Soziales, der Einzug von Mitgliedsbeiträgen und das<br />

Mahnwesen gehören dabei auch zu ihren Aufgaben. Selbsthilfegruppen<br />

unterstützt und berät sie in allen Fragen zur<br />

Gruppenfinanzierung. Auch <strong>die</strong> Mitgliederverwaltung liegt<br />

in ihrer Hand. Diese Aufgaben alleine bedingen einen hohen<br />

ehrenamtlichen Zeitaufwand, den sie neben Familie und einer<br />

Vollzeitstelle als Grundschullehrerin stemmt.<br />

Doch damit nicht genug: Sie engagiert sich zusätzlich in der<br />

Kinder- und Jugendarbeit. So sorgte sie beim <strong>die</strong>sjährigen <strong>Diabetes</strong>-Camp<br />

in Chieming im Vorfeld und vor Ort für das leibliche<br />

Wohlergehen der Teilnehmer und war durch ihre pädagogische<br />

Erfahrung eine wichtige Unterstützung im Camp.<br />

Bei verschiedensten Veranstaltungen vertritt Verena Hädrich<br />

<strong>die</strong> Interessen des Verbands. Stets hat sie ein offenes Ohr<br />

für <strong>die</strong> Probleme anderer Diabetiker. Ihr Engagement macht<br />

auch an den Grenzen unseres Kontinents nicht halt – über<br />

den Verein „Gambia Friends Bayern e. V.“ verhilft sie Kindern<br />

mit <strong>Diabetes</strong> in Gambia zu einer Schulbildung und ermöglicht<br />

ihnen damit eine gesicherte Zukunft.<br />

OB Balleis und Renate Gregor, Ehrenamtsbeauftragte der<br />

Stadt Erlangen, sprachen Verena Hädrich im Festakt ihre<br />

Hochachtung vor <strong>die</strong>ser vorbildlichen Leistung aus.<br />

Zum Festakt wurde Verena Hädrich von ihrer Familie begleitet.<br />

Sie – Eltern, Ehemann und Kinder – gab ihr in den vielen<br />

Jahren des Engagements den notwendigen Rückhalt und tatkräftige<br />

Unterstützung, wo immer sie gebraucht wurde und<br />

wird. Als Zeichen der Anerkennung und des Danks des Landesverbands<br />

nahmen Bernd Franz mit Elisabeth Preisinger-<br />

Franz und Marion Köstlmeier als Vertreter des Landesvorstands<br />

am Festakt teil.<br />

Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Inneren:<br />

„Liebe Frau Hädrich, mit Ihrem unermüdlichen Einsatz für<br />

<strong>die</strong> Interessen und Belange der an <strong>Diabetes</strong> erkrankten Mitmenschen<br />

haben Sie sich weit über das normale Maß hinaus<br />

um unsere Gesellschaft ver<strong>die</strong>nt gemacht. Ich freue mich deshalb<br />

sehr, dass Sie <strong>die</strong>se Würdigung erfahren haben und gratuliere<br />

Ihnen dazu aufs Herzlichste.“ Marion Köstlmeier<br />

Kinder- und Jugend-Kompetenztraining<br />

<strong>Diabetes</strong>-Camp Rauenstein/Thüringen<br />

11.–18. August 2013 für Kinder und Jugendliche von 8 bis 17 Jahren<br />

Wir wohnen in modernen Finnhütten mit je<br />

8 bis 10 Betten und eigenem Bad. Die Selbstverpflegerküche<br />

bietet alle Möglichkeiten für<br />

eine ausgewogene und vollwertige Verpflegung.<br />

Mit Spiel- und Sportplatz, Bewegungshalle<br />

und Freibad stehen uns viele Möglichkeiten<br />

zur Freizeitgestaltung rund ums<br />

Gelände zur Verfügung. Ein abwechslungsreiches<br />

Programm bietet Spaß und Unterhaltung.<br />

Wir bereiten spannende, kreative und<br />

lustige Aktionen vor und unternehmen Ausflüge.<br />

Dabei erweitern wir unser Wissen rund<br />

um <strong>Diabetes</strong> in der Praxis. Der Erfahrungsaustausch<br />

untereinander sowie <strong>die</strong> Umsetzung<br />

vom theoretischen <strong>Diabetes</strong>management<br />

in den Alltag nehmen wir dabei ebenso<br />

wichtig wie Teamwork, Rücksicht aufeinander<br />

und Verantwortung füreinander.<br />

Ein bewährtes, erfahrenes Team aus BetreuerInnen,<br />

<strong>Diabetes</strong>beraterinnen und Diabetologen<br />

begleitet Euch und steht Euch rund<br />

um <strong>die</strong> Uhr zur Seite.<br />

60<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Verbände<br />

DDB<br />

Freizeitaktivitäten (in Planung):<br />

• Gold waschen<br />

• GPS Trekking<br />

• Kickboxen mit Anja Renfordt, sechsfache Weltmeisterin<br />

(mit <strong>Diabetes</strong>-Dog Candy)<br />

• Karate und Gewaltprävention mit Alexander Piel, mehrfacher<br />

Deutscher Meister und Dieter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />

• Stationenwanderung rund um Rauenstein<br />

• Erste Hilfe für Kids/Jugendliche<br />

• gemeinsames Kochen/Backen<br />

• Freibad<br />

• Spiel- und Sportplatz<br />

• und vieles mehr<br />

<strong>Diabetes</strong>-Schulungen:<br />

• In Kleingruppen bereiten Kinder/Jugendliche ein ausgewähltes<br />

Thema vor – evtl. mit Unterstützung von einer<br />

<strong>Diabetes</strong>beraterin – und präsentieren es den anderen.<br />

• Sketch/Theater mit verschiedenen Themen, z. B.: Ich<br />

komme in eine neue Schule, alle beobachten mich beim<br />

BZ-Messen – wie kann ich reagieren?<br />

• Selbstbewusstsein für <strong>Diabetes</strong>-Kids und ihre Eltern:<br />

Spontane/schlagfertige Reaktionen auf „Gaffer“, blöde<br />

Kommentare und Notfallsituationen etc.<br />

Unkostenbeitrag Teilnehmer:<br />

Mitglieder: 280,00 EUR<br />

Nichtmitglieder: 380,00 EUR<br />

Nützliche Hinweise:<br />

Die An- und Abreise erfolgt in Eigenregie. Bei Interesse können<br />

Fahrgemeinschaften gebildet werden. Der Bahnhof Rauenstein<br />

liegt ca. einen Kilometer vom Ferienzentrum entfernt,<br />

ein Gepäcktransfer<br />

kann organisiert werden.<br />

Wir freuen uns auf tolle<br />

Tage mit Euch in Rauenstein!<br />

Anmeldeunterlagen unter<br />

www.diabetikerbundbayern.de<br />

im Kinderund<br />

Jugendbereich bzw.<br />

auf Anforderung über <strong>die</strong><br />

Landesgeschäftsstelle,<br />

Tel. 09 11/22 77 15.<br />

Foto: Cremo - flickr.com<br />

0010245Schaeufler.pdf - Februar 14, 2012<br />

Bitte beachten!<br />

Anzeigenschluss <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist jeweils der<br />

25. des Vor- Vormonats.<br />

Ihr Ansprechpartner ist Herr Michael Pradel,<br />

Tel.: 0 61 31 / 9 60 70-20<br />

E-Mail: pradel@kirchheim-verlag.de<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />

Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein <strong>die</strong> Meinung der<br />

dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />

Sport<br />

Hobby<br />

Freizeit<br />

Kompakt-Tasche (Abb.)<br />

Mittel-Tasche<br />

Mittel-Tasche<br />

Groß-Tasche<br />

Groß-Tasche<br />

Pen-Etui<br />

Handgelenkschlaufe<br />

Gürteltasche<br />

Minikompresse<br />

Diabetik<br />

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Hochwertiges Leder, bordeauxrot und<br />

schwarz, hygienisch, praktisch, thermogefüttert<br />

mit Kälte- und Wärmeschutz,<br />

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mit Seitenfach<br />

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22 x 13 cm<br />

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Nr. 1<br />

Nr. 2<br />

Nr. 3<br />

Nr. 4<br />

Nr. 5<br />

Nr. 6<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

61


Infobox<br />

Ausprobiert<br />

Ausprobiert:<br />

Animas Vibe<br />

Neue Blutzuckermessgeräte,<br />

Pens, <strong>Insulin</strong>pumpen …:<br />

Wir probieren <strong>die</strong> Geräte<br />

aus – und beschreiben<br />

Ihnen unseren Eindruck.<br />

Eindeutig bewerten können<br />

und wollen wir sie nicht,<br />

denn jeder muss selbst<br />

entscheiden, was ihm<br />

wichtig ist und womit er<br />

am besten zurechtkommt.<br />

Auch <strong>die</strong> Genauigkeit und<br />

Zuverlässigkeit prüfen wir<br />

nicht; <strong>die</strong>s überlassen wir<br />

den dafür eingerichteten<br />

Institutionen.<br />

AUSPROBIERT<br />

Animas Vibe<br />

Kontinuierlich messen mit der <strong>Pumpe</strong><br />

Eine der <strong>Insulin</strong>pumpen, <strong>die</strong><br />

gleichzeitig erlauben, kontinuierlich<br />

den Gewebezucker<br />

zu messen, ist <strong>die</strong> Animas Vibe.<br />

Sie bietet mir mit dem<br />

hochauflösenden OLED-<br />

Farbdisplay eine gute Lesbarkeit;<br />

außerdem könnte ich<br />

damit problemlos schwimmen<br />

gehen, denn sie ist bis<br />

zu einer Tiefe von 3,6 Meter<br />

24 Stunden wasserdicht.<br />

Beim Ausprobieren konzentriere<br />

ich mich vor allem auf<br />

<strong>die</strong> Funktion der kontinuierlichen<br />

Messung.<br />

Schutz vor frühem Stechen<br />

Zum Messen der Gewebeglukose<br />

nehme ich den Sensor,<br />

der ein bisschen aussieht<br />

wie ein Raumschiff, in<br />

<strong>die</strong> Hand und entferne <strong>die</strong><br />

Schutzfolie auf der Unterseite<br />

und klebe ich<br />

das System auf der Bauchhaut<br />

fest. Anschließend entferne<br />

ich <strong>die</strong> Sicherheitsverriegelung,<br />

<strong>die</strong> mich bis dahin<br />

davor geschützt hat, <strong>die</strong> Nadel<br />

mit dem Sensor zu früh<br />

einzustechen.<br />

Kolben führt Sensor ein<br />

Nach dem Entriegeln drücke<br />

ich den Kolben am Sensor<br />

nach unten, wobei <strong>die</strong> Nadel<br />

mit der Sensorsonde leicht<br />

spürbar ins Unterhautfettgewebe<br />

gelangt. Anschließend<br />

ziehe ich mit dem „Führungsrohr“<br />

des Kolbens <strong>die</strong><br />

Nadel zurück und entferne<br />

ihn dann durch Lösen einer<br />

Spange vom Sensor. Nun<br />

fehlt nur noch der Sender.<br />

Mit Hilfe eines kleinen Teils<br />

Größe (L x B x T): <strong>Insulin</strong>pumpe: 8,26 x 5,08 x 2,18 cm,<br />

Sender (inkl. Sensor-Pod): 3,8 x 2,3 x 1,3 cm<br />

Gewicht: <strong>Insulin</strong>pumpe: etwa 105 g, Sender (inkl. Sensor-Pod):<br />

10,0 g<br />

Reservoirvolumen: 2,0 ml (bei U100-<strong>Insulin</strong>: 200 Einheiten)<br />

Basalratensegmente: 12 pro Programm (4 Programme möglich), minimale<br />

Segmentdauer: 30 Minuten<br />

Basalabgabehäufigkeit: alle 3 Minuten<br />

Basalratenschritte: 0,025 Einheiten minimal<br />

Bolusschritte: 0,05 Einheiten minimal<br />

Batterie: eine 1,5-V-AA-Lithium- oder Alkaline-Batterie<br />

Zusatzfunktionen: CGM mit Dexcom-G4-Sensor und -Transmitter (Sensorliegedauer:<br />

bis zu 7 Tage)<br />

Preis für <strong>Insulin</strong>pumpe<br />

und CGM:<br />

<strong>Insulin</strong>pumpe: 3 680,00 €, Transmitter: 379,00 €, Sensor:<br />

69,99 € (unverbindliche Preisempfehlungen inkl. Mwst.)<br />

am hinteren Ende des Sensors,<br />

das einer Skibindung<br />

ähnelt, klicke ich den Transmitter<br />

in <strong>die</strong> Sensorhalterung<br />

ein – zwei Klicks bestätigen<br />

den korrekten Sitz.<br />

Kalibrieren bei stabilem<br />

Blutzucker<br />

Zwei Stunden später kalibriere<br />

ich den Sensor zum<br />

ersten Mal – denn der Sensor<br />

braucht zum korrekten Messen<br />

den Abgleich mit einer<br />

herkömmlichen Blutzuckermessung,<br />

sonst stimmen <strong>die</strong><br />

angezeigten Werte nicht. Obwohl<br />

laut Hersteller das Kalibrieren<br />

jederzeit erfolgen<br />

kann, sofern der Blutzucker<br />

zwischen 40 und 400 mg/dl<br />

liegt, wird bei mir deutlich,<br />

dass dabei eine stabile Blutzuckersituation<br />

das A und O<br />

ist. Dann zeigt mir das System<br />

zuverlässig an, wie meine<br />

Glukosewerte sich verhalten<br />

– so dass ich frühzeitig<br />

auf Veränderungen reagieren<br />

kann. Nach Ende der<br />

Sensorlaufzeit Tage später<br />

bin ich überrascht: Die Haut<br />

ist nicht gerötet, <strong>die</strong> Liegestelle<br />

reizfrei.<br />

<br />

Dr. Katrin Kraatz<br />

Wollen Sie mehr über<br />

<strong>die</strong> <strong>Insulin</strong>pumpe Animas<br />

Vibe wissen? Animas<br />

informiert Sie unter<br />

der Telefonnummer<br />

08 00/7 10 71 07. Auch<br />

im Internet finden Sie<br />

<strong>die</strong> Animas Vibe unter<br />

www.animaseurope.de.<br />

62<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Mit vielen<br />

Beispielen und<br />

großem Lebenskompass!<br />

Dieser Ratgeber hilft Ihnen, langfristig erfolgreich Ihren <strong>Diabetes</strong> zu<br />

akzeptieren und Motivation zu gewinnen. Das gelingt mit der <strong>Diabetes</strong>-<br />

Akzeptanz- und Commitment-Therapie, einer neuen Methode, <strong>die</strong> hier<br />

erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht wird.<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

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Achim Stenzel:<br />

<strong>Diabetes</strong> akzeptieren<br />

und Motivation gewinnen<br />

1. Auflage 2012, 104 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />

12,50 €, ISBN 978-3-87409-525-9<br />

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85.0001<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Infobox<br />

Meldungen<br />

Neues Outfit für <strong>Insulin</strong>-Pens<br />

Malwettbewerb für Kinder<br />

Die Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong> (www.diabeteseltern-journal.de)<br />

und das Unternehmen Lilly <strong>Diabetes</strong> rufen<br />

zur Teilnahme an einem großen Malwettbewerb auf: Kinder<br />

und Jugendliche können dem HumaPen LUXURA HD ab sofort<br />

ein neues Outfit verpassen und ihrer Kreativität dabei<br />

freien Lauf lassen. Möglich machen das Skins, das sind ablösbare,<br />

bedruckte Klebefolien, <strong>die</strong> den <strong>Insulin</strong>-Pen verschönern.<br />

Die Teilnehmerkarte gibt es zum Herunterladen oder<br />

Bestellen auf www.lilly-diabetes.de/kreativwettbewerb. Dort<br />

steht auch noch einmal genau, wie der Wettbewerb funktioniert.<br />

Beim Ausmalen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

Ganz gleich, ob mit Buntstift, Filzstift oder Wachsmalstift,<br />

ob Lieblingshobby, -tier oder -spielzeug: Hauptsache,<br />

das neue Pen-Outfit wird richtig bunt! Mitmachen können<br />

alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig davon, welchen<br />

<strong>Insulin</strong>-Pen sie benutzen. Die Gewinner werden in drei verschiedenen<br />

Altersgruppen prämiert (Kindergartenkinder,<br />

Grundschüler sowie Schüler weiterführender Schulen). Einsendeschluss<br />

ist der 28. Februar 2013.<br />

Ein Tag mit der Kickbox-Weltmeisterin!<br />

Der Clou: Die Gewinnermotive der unterschiedlichen Altersgruppen<br />

werden tatsächlich als Skins produziert – damit<br />

kommen Kleine ganz groß raus. Und als Dankeschön<br />

fürs Mitmachen wird allen Teilnehmern <strong>die</strong> Gewinner-Skin<br />

ihrer jeweiligen Alterskategorie zugeschickt. Zu gewinnen<br />

gibt’s einen Tag mit der sechsfachen<br />

Kickbox-Weltmeisterin<br />

Anja Renfordt, <strong>die</strong> selbst Typ-<br />

1-<strong>Diabetes</strong> hat. Die drei Gewinnerkinder<br />

werden mit ihren<br />

Familien zu einem Tag an ihrer<br />

Sportschule in Lüdenscheid<br />

eingeladen. Dort trainieren<br />

sie mit ihr, <strong>die</strong> Kinder können<br />

Übungen nachmachen und<br />

kleine Kickboxer sein – und Anja<br />

Renfordt mit Fragen zu ihrem<br />

Leben und ihren sportlichen<br />

Das gibt‘s zu gewinnen: Ein<br />

sportlich spannender Tag mit<br />

Anja Renfordt, sechsmalige<br />

Kickbox-Weltmeisterin mit Typ-<br />

1-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Erfolgen mit <strong>Diabetes</strong> löchern.<br />

Die Jury wählt <strong>die</strong> jeweils beste<br />

Idee aus den drei Altersklassen<br />

aus. Jury-Mitglieder sind: Kinder<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, Anja<br />

Renfordt, der Kinderdiabetologe Dr. Ralph Ziegler, <strong>Diabetes</strong>beraterin<br />

Nehle Jacobs und Nicole Finkenauer-Ganz, Redakteurin<br />

beim <strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong>. Die Gewinner werden<br />

im April 2013 bekannt gegeben.<br />

Lebensmittel-Check:<br />

Brot liefert Kohlenhydrate, wenig Fett und Eiweiß,<br />

je nach Sorte natürliche Ballaststoffe – und Salz.<br />

Kaum eines kommt ohne aus, und viele Hersteller<br />

meinen es damit besonders gut. Eine Scheibe kann<br />

bis zu einem Gramm Kochsalz enthalten.<br />

Salz im Supermarktbrot<br />

Brot steht in fast jedem Haushalt täglich auf dem Speisezettel.<br />

Am besten in der Vollkornvariante – wegen Ballaststoffen, <strong>die</strong><br />

länger sättigen. Nicht nur das – auch der Salzgehalt ist, im Vergleich<br />

zu Misch- und Weizenbroten meist niedriger, berichten<br />

Verbraucherschützer. Dazu hat <strong>die</strong> Verbraucherzentrale<br />

NRW kürzlich 274 abgepackte Brote und Brötchen aus Supermarkt<br />

und Discounter sowie Mischungen für Backautomaten<br />

unter <strong>die</strong> Lupe genommen. In manchen Produkten steckte in<br />

vier normal großen Scheiben (je 50 g) mehr als <strong>die</strong> Hälfte der<br />

empfohlenen Tagesdosis von 6 g Kochsalz. Bei 80 Prozent der<br />

Brote wurde mehr als ein Drittel und bei 14 Produkten sogar<br />

mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Maximaldosis erreicht. Die Krux: Wer<br />

viel Salz isst, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck und<br />

weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hinzu kommt, dass<br />

Konsumenten Brot nicht unbedingt als sichtbare Salzquelle<br />

einschätzten. Doch neben verarbeiteten Lebensmitteln wie<br />

Wurst, Käse, Saucen oder Fertiggerichten gehört Brot dazu.<br />

Achten Sie aufs Etikett!<br />

Die beste Möglichkeit, den Salzgehalt unter Kontrolle zu halten,<br />

ist selbstbacken. Getreu dem Motto der <strong>Diabetes</strong> <strong>Journal</strong>-<br />

Leserin Doris Lenz: „Wenn ich selbst backe, weiß ich genau,<br />

was drin ist“. Ihr Brotrezept ist das Leserrezepte im Dezember-<br />

Heft. Wer keine Zeit zum Backen hat, sollte das Etikett genau<br />

unter <strong>die</strong> Lupe nehmen. Der Salzgehalt (Natriumchlorid) sollte<br />

1,1 g (entspricht 0,45 g Natrium) pro 100 g nicht überschreiten.<br />

Dabei ist es oft schwierig, <strong>die</strong>sen zu ermitteln. Denn auf<br />

dem Etikett wird in der Regel nur der Natriumgehalt angegeben,<br />

der mit dem Faktor 2,54 multipliziert den Salzgehalt ergibt<br />

(Online-Umrechner auf www.vz-nrw.de). Übrigens: Ab<br />

Ende 2016 ist <strong>die</strong> Angabe des Salzgehalts auf verpackten Lebensmitteln<br />

verpflichtend. Dann wird es hoffentlich einfacher,<br />

den Salzgehalt im Brot zu entschlüsseln. KM<br />

Foto: fotolia<br />

64<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Infobox<br />

Meldungen<br />

CGM- und <strong>Insulin</strong>pumpenfibel<br />

Ausgezeichnetes Ratgeberbuch!<br />

Für ihr Buchprojekt CGM- und <strong>Insulin</strong>pumpenfibel haben Ulrike Thurm und<br />

Dr. med. Bernhard Gehr den renommierten, mit 2 500 Euro dotierten Heinrich-Sauer-Preis<br />

2012 erhalten. Mit <strong>die</strong>ser Auszeichnung werden Wissenschaftler<br />

für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Stoffwechselmedizin<br />

geehrt. „Die Arbeit von Thurm und Gehr zeigt <strong>die</strong><br />

Möglichkeiten und Grenzen der kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(CGM) auf und vermittelt anschaulich aktuelle<br />

Kenntnisse, <strong>die</strong> im Beratungs- und Schulungsalltag mit<br />

<strong>Pumpe</strong>npatienten gebraucht werden“, betonte Dr. Dr. Wulf<br />

Quester, Leitender Oberarzt des <strong>Diabetes</strong>zentrums Bad<br />

Oeynhausen, in seiner Laudatio. Damit leisten <strong>die</strong> Preisträger<br />

einen wichtigen Beitrag hin zum Selbstmanagement<br />

von Diabetikern mit <strong>Insulin</strong>pumpe, so Quester.<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeit, Allergie oder Diät<br />

Gute Karten bei Zöliakie und Co<br />

Wer mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

auswärtig essen geht, kann<br />

unangenehme Situationen erleben.<br />

„Bei Geschäftsessen, Einladungen<br />

oder einem Date ist <strong>die</strong> Bestellung im<br />

Restaurant kein Vergnügen. Spätestens<br />

ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt nimmt jedes<br />

Gespräch eine Wendung, und alles<br />

dreht sich um Krankheiten, Allergien<br />

und lästige Nebenreaktionen“,<br />

berichtet Simone Graebner, selbst<br />

von einer Gluten- und Laktoseintoleranz<br />

betroffen. Entnervt von langwierigen<br />

und manchmal peinlichen<br />

Bestellvorgängen im Restaurant hat<br />

sie deshalb das Start-Up-Unternehmen<br />

ENOMIS GmbH gegründet und<br />

eine diskrete Lösung entwickelt: <strong>die</strong><br />

DELICARDO Foodcards. In Visitenkartengröße<br />

enthalten sie alle Informationen<br />

für allergie- oder diätbedingte<br />

Menüwunsche, heißt es in einer<br />

Presseinformation, und Köche<br />

erhalten eine präzise Anleitung: Auf<br />

der Vorderseite wird unter „Darf nicht<br />

essen“ erläutert, welche Zutaten nicht<br />

verwendet werden dürfen, „Kann<br />

vorkommen in“ ist eine Erinnerung,<br />

worin <strong>die</strong>se Zutaten enthalten<br />

sein können. Und auf der Rückseite<br />

steht unter „darf essen“, welche Zutaten<br />

erlaubt sind. Die DELICARDO<br />

Foodcards können bestellt werden<br />

unter www.delicardo.de. Mit einem<br />

Konfigurator werden sie dort entsprechend<br />

der Unverträglichkeitsdiagnosen<br />

des Arztes und den individuellen<br />

Ernährungsbedürfnissen zusammengestellt.<br />

Zudem kann aus 10 verschiedenen<br />

Designs gewählt werden. Ein<br />

Päckchen mit 50 Karten kostet 48,50 €<br />

inklusive Versand.<br />

Keine langwierigen Erklärungen mehr: Mit<br />

den DELICARDO Foodcards können auch<br />

Menschen, <strong>die</strong> nicht alle Nahrungsmittel<br />

vertragen, entspannt auswärts essen gehen.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

65


Essen & Trinken<br />

66<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Essen & Trinken<br />

Fettarme, kleinere Portionen Fleisch bewusst genießen – das<br />

ist ein guter Vorsatz fürs neue Jahr und ein guter Weg, um<br />

den Fleischkonsum auf sanfte Weise etwas zu reduzieren. Es<br />

ist auch gar nicht so schwer und tut nicht nur dem Körper<br />

gut, sondern auch der Umwelt.<br />

Foto: fotolia<br />

Keine Angst, <strong>die</strong>ser Text soll Sie nicht<br />

zum Vegetarier machen oder Ihnen<br />

das heißgeliebte Steak vergällen.<br />

Vielmehr finden Sie hier Tipps, wie<br />

Sie Fleisch- und Wurstmengen spielend<br />

leicht reduzieren können. Das<br />

kann Ihnen helfen, abzunehmen<br />

und ihren Cholesterin- und Harnsäurewert<br />

zu verbessern und ist nicht<br />

zuletzt gut für Tiere und Umwelt.<br />

Etwa 167 Gramm – täglich<br />

Nach Angaben des Bundesverbands<br />

der Deutschen Fleischwarenindustrie<br />

(BVDF) lag der Verzehr von<br />

Fleisch 2011 bei 61 Kilogramm pro<br />

Kopf. Spitzenreiter ist Schweinefleisch<br />

(39 kg), gefolgt von Geflügel-<br />

(11,2 kg) und Rindfleisch (9 kg). Insgesamt<br />

sind das 167 Gramm Fleisch<br />

täglich – eine ganz schöne Menge<br />

und im Grunde zu viel.<br />

Regelmäßiger Fleischkonsum erhöht<br />

das Risiko, an Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

zu erkranken, wie eine Arbeitsgruppe<br />

amerikanischer Wissenschaftler<br />

vom Department of<br />

Nutrition der Harvard School of Public<br />

Health im Sommer 2012 zeigte:<br />

Bereits 100 Gramm unverarbeitetes<br />

rotes Fleisch täglich erhöhen<br />

das Erkrankungsrisiko um 19 Prozent.<br />

Aßen <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nteilnehmer<br />

täglich 50 Gramm verarbeitetes rotes<br />

Fleisch, beispielsweise als Würstchen<br />

oder Wurst, erhöhten sie damit<br />

ihr Risiko sogar um 51 Prozent.<br />

Es ist noch gar nicht so lange her,<br />

dass Fleisch bei uns nur sonntags<br />

oder zu besonderen Anlässen auf<br />

den Tisch kam. Schließlich kostete<br />

ein Kilogramm Fleisch in den<br />

50er Jahren weitaus mehr als heute.<br />

Angebote wie 100 Gramm Hackfleisch<br />

für einen Euro, ein Kilogramm<br />

Schweinefilet für sieben bis<br />

acht oder eine Hähnchenbrust für<br />

1,50 Euro machen es Verbrauchern<br />

leicht, täglich Fleisch zu essen. Und<br />

dann gibt es ja noch Restaurants,<br />

<strong>die</strong> XXL-Schnitzel oder „All you can<br />

eat“-Buffets zum Schleuderpreis anbieten.<br />

Bei solchen Dumpingpreisen<br />

muss sich niemand über den nächsten<br />

Fleischskandal wundern. Setzen<br />

Sie also besser auf Klasse statt Masse<br />

und kaufen Sie bewusst ein.<br />

Verzicht für den Klimaschutz<br />

Ab und zu auf ein Schnitzel oder eine<br />

Scheibe Salami zu verzichten, ist<br />

nicht nur gut für den Körper – auch<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

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67


Essen & Trinken<br />

Checkliste: So essen Sie weniger Fleisch<br />

• Planen Sie drei bis vier fleischfreie Tage pro Woche ein, z. B. Montag, Mittwoch,<br />

Freitag und Samstag.<br />

• Essen Sie beispielsweise Freitags Fisch.<br />

• Machen Sie den Samstag zum vegetarischen Suppen- oder Eintopftag.<br />

• Verzichten Sie bewusst auf <strong>die</strong> tägliche Scheibe Wurst auf dem Brot. Ersetzen Sie<br />

<strong>die</strong> Wurst durch Käse, Konfitüre, Tomatenscheiben oder vegetarische Pasteten.<br />

• Kochen Sie öfter mal ein neues Rezept ohne Fleisch, das beschert auch Ihren Geschmacksknospen<br />

ein neues Erlebnis und ungewohnten Genuss.<br />

• Strecken Sie Ihre Fleischmengen durch mehr Gemüse, verwenden Sie z. B. in Aufläufen<br />

oder auf Spießen weniger Fleisch und dafür mehr Gemüse.<br />

• Kochen und würzen Sie statt mit Fleisch- mit gekörnter Gemüsebrühe.<br />

• Kochen Sie Suppen und Co ohne Speck, Schinken etc.<br />

• Bestellen Sie im Restaurant öfter mal das vegetarische Menü.<br />

• Nehmen Sie in Restaurant und Kantine bewusst <strong>die</strong> kleinere Portion Fleisch.<br />

• Wählen Sie in der Kantine mindestens zwei bis drei Mal pro Woche Fleischfreies aus.<br />

• Besuchen Sie einen Kurs über vegetarisches Kochen.<br />

Foto: fotolia<br />

Umwelt und Klima profitieren. So<br />

erklärt <strong>die</strong> australische Soziologin<br />

Dr. Nik Taylor in ihrem Bericht für<br />

<strong>die</strong> internationale Organisation<br />

World Preservation Founda tion,<br />

dass ein vermehrter Antibiotikaeinsatz<br />

bei Masttieren mittelbis<br />

langfristige negative Folgen<br />

für Umwelt und Klima habe. Ungünstig<br />

sei auch <strong>die</strong> Massenzucht<br />

von Tieren auf engstem Raum und<br />

<strong>die</strong> weitverbreitete Praktik, Futterpflanzen<br />

mit Pestiziden zu besprühen,<br />

um den Ertrag von Futtermitteln<br />

zu steigern. Außerdem werde<br />

insbesondere für <strong>die</strong> Rinderzucht<br />

viel Land gerodet und sehr viel<br />

Wasser verbraucht.<br />

„Schätzungen zufolge gehen zwischen<br />

18 und 50 Prozent der weltweiten<br />

Treibhausgasemissionen<br />

»»<br />

Wer überlegt, künftig vegetarisch<br />

zu leben, muss keine Angst<br />

vor Mangelerscheinungen haben.<br />

auf Masttierhaltung zurück. Diese<br />

Emissionen sind bekanntlich<br />

für den Klimawandel verantwortlich.<br />

Würde <strong>die</strong> Masttierzucht eingeschränkt<br />

oder sogar darauf verzichtet,<br />

wäre der Umwelt ein immenser<br />

Gefallen getan“, erklärt<br />

Wissenschaftlerin Taylor.<br />

Obwohl sich durch internationale<br />

Kampagnen wie den Fleischfreien<br />

Montag mehr Menschen mit dem<br />

Thema auseinandersetzen, haben<br />

sich <strong>die</strong> Gewohnheiten der meisten<br />

Menschen nach wie vor kaum<br />

oder gar nicht verändert. Aber <strong>die</strong><br />

Expertin hat auch gute Nachrichten:<br />

„Statistischen Angaben zufolge<br />

haben 69 Prozent der Menschen<br />

ein durchaus zwiespältiges<br />

Verhältnis zum Fleischessen.<br />

Die meisten haben sogar vor, ihren<br />

Fleischkonsum zu reduzieren“.<br />

Vegetarisch und gesund<br />

Wer überlegt, künftig vegetarisch<br />

zu leben, muss keine Angst vor<br />

Mangelerscheinungen haben,<br />

vorausgesetzt, es wird abwechslungsreich<br />

und bewusst gegessen.<br />

Milch und Milchprodukte sollten<br />

nicht fehlen, sie liefern Eiweiß,<br />

B-Vitamine und Kalzium. Auch<br />

Eier sind eine wertvolle Quelle<br />

für Proteine und das wichtige Vitamin<br />

B 12 , das in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

nicht vorkommt. Mit<br />

zwei bis drei Eiern pro Woche und<br />

etwa drei Portionen an fettarmen<br />

Milchprodukten täglich (das sind<br />

z. B. ein Glas Milch, 150 g Joghurt<br />

und ein bis zwei Scheiben Käse)<br />

sind Vegetarier ausreichend versorgt,<br />

erklärt Dr. Maike Groeneveld<br />

vom Bonner aid Info<strong>die</strong>nst.<br />

Hülsenfrüchte wie (Soja-)Bohnen,<br />

Erbsen, Linsen und daraus hergestellte<br />

Produkte ergänzen sinnvoll<br />

den Speiseplan, weil sie wertvolles<br />

pflanzliches Eiweiß und wichtige<br />

Mineralstoffe wie Eisen liefern.<br />

Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln<br />

verwertet der Körper schlechter<br />

als Eisen aus Fleisch. Das lässt<br />

sich durch kluges Kombinieren<br />

ausgleichen: Enthält eine Mahlzeit<br />

neben pflanzlichen Eisenquellen<br />

(wie Blattgemüse) gleichzeitig Vitamin<br />

C aus Kartoffeln, Obst oder<br />

Früchten, kann der Organismus<br />

den zur Blutbildung wichtigen Mineralstoff<br />

besser ausnutzen. Kaffee<br />

und schwarzer Tee sollten dagegen<br />

besser zwischen den Mahlzeiten<br />

getrunken werden, denn sie enthalten<br />

Substanzen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Eisenaufnahme<br />

behindern.<br />

Viele Menschen verzichten auf<br />

Fleisch, essen aber Fisch, der zur<br />

Versorgung mit Jod, Vitamin D und<br />

Omega-3-Fettsäuren beiträgt. Wer<br />

keinen Fisch isst, sollte Jodsalz ver-<br />

68<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Essen & Trinken<br />

wenden und Omega-3-Fettsäuren<br />

am besten über Raps-, Lein- oder<br />

Walnussöl und damit angereicherte<br />

Produkte (wie hochwertige<br />

Pflanzenmargarine) aufnehmen,<br />

empfiehlt Expertin Groeneveld.<br />

Vegane Ernährung<br />

Waren früher Vegetarier <strong>die</strong> Exoten,<br />

sind es heute Veganer. Nach<br />

Daten der Nationalen Verzehrsstu<strong>die</strong><br />

bezeichnen sich in Deutschland<br />

knapp 80 000 Menschen – überwiegend<br />

Frauen – als Veganer, das sind<br />

0,1 Prozent der Bevölkerung. Zunehmend<br />

wird <strong>die</strong>se Ernährungsweise<br />

von Stars<br />

wie Bryan Adams und Pamela<br />

Anderson praktiziert<br />

und propagiert. Veganer<br />

verzichten auf alle<br />

Lebensmittel tierischen<br />

Ursprungs. „Also neben Fleisch<br />

auch auf Milchprodukte, Eier und<br />

Honig“, erklärt Maike Groeneveld.<br />

Veganer tragen außerdem keine<br />

Schuhe und Kleider aus Leder, Wolle<br />

und Seide, sondern ausschließlich<br />

aus pflanzlichen und synthetischen<br />

Materialien. Auch Kosmetika<br />

und Arzneimittel dürfen keine<br />

tierischen Bestandteile enthalten.<br />

Für reine Pflanzenköstler gibt es<br />

ein stetig wachsendes Lebensmittelsortiment:<br />

Fleisch ersetzen sie<br />

durch Tofu, texturierte Sojaprodukte<br />

oder Seitan (aus Weizeneiweiß);<br />

statt Kuhmilch wählen sie<br />

z. B. Hafer-, Soja- oder Mandeldrinks.<br />

Eier lassen sich oft gegen<br />

Sojamehl oder Seidentofu (frischer<br />

Tofu mit hohem Feuchtigkeitsgehalt)<br />

austauschen.<br />

Da einige Nährstoffe in pflanzlichen<br />

Lebensmitteln in geringeren<br />

Konzentrationen oder gar nicht<br />

vorkommen, müssen sich Veganer<br />

intensiv mit ihrer Ernährung<br />

»»<br />

Veganer müssen ihren Speiseplan<br />

bewusst zusammmenstellen,<br />

um Defizite zu vermeiden.<br />

auseinandersetzen und ihren Speiseplan<br />

bewusst zusammenstellen,<br />

um Defizite zu vermeiden. Das<br />

größte Risiko für eine Unterversorgung<br />

besteht bei Vitamin B 12 ,<br />

das in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

kaum vorkommt und unter anderem<br />

für <strong>die</strong> Zellteilung benötigt<br />

wird. Ein Mangel führt zu Blutarmut<br />

und langfristig zu Schäden am<br />

Nervensystem. „Veganer können<br />

ihren Bedarf nur über angereicherte<br />

Lebensmittel wie Sojadrinks<br />

oder Frühstücksflocken und Nahrungsergänzungsmittel<br />

decken.<br />

Letztere sollten eine Menge von<br />

10 Mikrogramm Vitamin B 12 pro<br />

Tag sicherstellen. Veganer, <strong>die</strong> auf<br />

Nummer sicher gehen, sollten zusätzlich<br />

alle zwei bis drei Jahre ihre<br />

Vitamin-B 12 -Versorgung durch<br />

eine Blutuntersuchung prüfen lassen“,<br />

sagt Groeneveld.<br />

Auch der Mineralstoff Kalzium<br />

kommt in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

seltener vor. Gute pflanzliche<br />

Quellen sind aber grüne<br />

Gemüse, Nüsse, Samen und<br />

angereicherte Sojaprodukte.<br />

Mineralwässer mit mindestens<br />

150 mg Kalzium pro Liter<br />

eignen sich ebenfalls.<br />

Für Schwangere, Stillende<br />

und Kinder ist eine reine Pflanzenkost<br />

ungeeignet: Sie haben einen<br />

besonders hohen Nährstoffbedarf,<br />

und ein Mangel kann irreversible<br />

Schäden verursachen. Wer sich in<br />

<strong>die</strong>ser Lebensphase dennoch vegan<br />

ernähren möchte, sollte sich<br />

auf jeden Fall von einer fachkundigen<br />

Diätassistentin oder Ökotrophologin<br />

beraten lassen. ◼<br />

Der Vegetarierbund<br />

Deutschland<br />

bietet viele Informationen<br />

rund<br />

um das vegetarische<br />

Leben unter<br />

www.vebu.de.<br />

Auch viele Rezepte<br />

und eine Restaurantsuche<br />

finden<br />

Sie hier.<br />

Leserrezept des Monats – machen Sie mit!<br />

Sie haben ein Lieblingsrezept, das Sie<br />

immer wieder gern zubereiten? Ganz<br />

gleich, ob es sich dabei um Salat, Suppe,<br />

Pasta, Kuchen oder etwas ganz anderes<br />

handelt: Lassen Sie <strong>die</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser<br />

daran teilhaben und<br />

schreiben Sie Ihr Lieblingsrezept auf.<br />

Es sollte jedoch nicht 1:1 aus einem<br />

Kochbuch, der Zeitung oder woanders<br />

abgeschrieben oder kopiert worden<br />

sein – Ihre Eigenkreation ist gefragt.<br />

Schicken Sie Ihr Rezept an Kirsten Metternich,<br />

Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf,<br />

Tel.: 0 22 34/91 65 41,<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42 oder per E-Mail an:<br />

info@metternich24.de. Alternativ geben<br />

Sie Ihr Rezept direkt in das Rezeptformular<br />

unter www.diabetes-journal.<br />

de ein. Schön wäre, wenn Sie uns noch<br />

ein Foto von sich schicken.<br />

Umsonst soll Ihre Arbeit natürlich<br />

nicht sein! Es winken tolle Sachpreise,<br />

<strong>die</strong> Ihnen <strong>die</strong> Arbeit in der Küche erleichtern.<br />

In <strong>die</strong>sem Heft kommt unser<br />

Leserrezept des Monats von Martina<br />

Kraus-Lennestadt aus dem Saarland.<br />

Ihr Motto lautet: Gemüse muss<br />

immer dabei sein! Probieren Sie doch<br />

mal <strong>die</strong> köstlichen – vegetarischen –<br />

Selleriescheiben mit Nusskruste. KM<br />

Das<br />

Leserrezept<br />

Machen Sie mit!<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

69


Essen & Trinken<br />

Rezepte<br />

»»<br />

Die Quiche macht richtig was her,<br />

und <strong>die</strong> Kombination aus Spinat, Rucola<br />

und Birnen ist ein wahrer Leckerbissen<br />

und perfekt für Gäste.<br />

Vegetarisch starten – Rezepte<br />

Weniger Fleisch essen – <strong>die</strong>sen Vorsatz sollten Sie gleich<br />

in <strong>die</strong> Tat umsetzen. Es ist gar nicht schwer, leckere<br />

fleischlose Gerichte auf den Tisch zu bringen – das sehen<br />

Sie an unseren Rezepten. Auch <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leserin<br />

Martina Kraus zeigt mit einem ihrer Lieblingsrezepte, dass<br />

vegetarische Steaks gut schmecken. Haben auch Sie ein<br />

Lieblingsrezept? Dann verraten Sie es uns, und vielleicht<br />

steht es schon bald hier im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>.<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Rucola-<br />

Spinat-Quiche<br />

gut vorzubereiten<br />

für Gäste<br />

Zutaten für 8 Stücke (Springform<br />

mit 26 bis 28 cm Ø):<br />

120 g kalte Halbfettbutter<br />

120 g Weizenvollkornmehl<br />

120 g Weizenmehl, Type 550<br />

1 Prise Salz<br />

50 g Rucola<br />

100 g Tiefkühl-Blattspinat,<br />

ausgedrückt<br />

300 g Birnen<br />

1 TL Zitronensaft<br />

200 g Vollmilchjoghurt,<br />

3,5 % Fett<br />

100 g Parmesankäse, gerieben<br />

1 Ei<br />

1 Prise Kräutersalz<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

Die Zubereitung:<br />

Den Backofen auf 180 °C (Umluft:<br />

160 °C, Gas: Stufe 2) vorheizen. Die<br />

kalte Halbfettbutter in kleine Stücke<br />

schneiden. Mit den beiden Mehlsorten<br />

und der Prise Salz zu einem<br />

Mürbeteig verarbeiten. In Folie gewickelt<br />

kurz kalt stellen. Rucola putzen<br />

und waschen, gut trocknen. Tiefkühl-Blattspinat<br />

auf ein Sieb geben,<br />

auftauen und kräftig ausdrücken.<br />

Birnen putzen, schälen, vierteln und<br />

in dünne Scheiben schneiden, mit<br />

Zitro nensaft beträufeln, zudecken<br />

und zur Seite stellen. Joghurt, Parmesankäse,<br />

Ei, Salz und Pfeffer miteinander<br />

mischen und abschmecken.<br />

Nun Spinat und Rucola zugeben, mit<br />

einem Löffel so durchmischen, dass<br />

das Gemüse komplett mit der Parmesan-Joghurt-Masse<br />

benetzt ist. Eine<br />

Springform mit Backpapier auskleiden.<br />

Mürbeteig mit einem Nudelholz<br />

dünn ausrollen und in <strong>die</strong> Form geben.<br />

Etwas Teig an den Seitenwänden<br />

der Form hochdrücken. Teig mit einer<br />

Gabel mehrmals einstechen. Nun<br />

<strong>die</strong> Gemüsemasse auf den Boden geben,<br />

glattstreichen und <strong>die</strong> Birnenstückchen<br />

gleichmäßig darauf verteilen.<br />

Die Quiche in den vorgeheizten<br />

Ofen geben und 35 bis 40 Minuten backen.<br />

Herausnehmen, kurz abkühlen<br />

lassen. Lauwarm genießen, beispielsweise<br />

mit einem knackigen Salat.<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Portion, ohne<br />

Salat, ca.: 11 g E, 12 g F, 26 g KH,<br />

davon 23 g KH anrechnungspflichtig,<br />

4 g Ba, 58 mg Chol, 156 mg Na,<br />

340 mg K, 246 mg Ph, 255 kcal,<br />

1 020 kJ<br />

70 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Essen & Trinken<br />

Rezepte<br />

Hausgemachter Kochkäse<br />

»»<br />

Lecker als Dip zu Gemüsesticks<br />

oder köstlich auf frischem<br />

Brot – bei <strong>die</strong>sem cremigen Käse<br />

wissen Sie genau, was drin ist.<br />

fettarm<br />

geht<br />

blitzschnell<br />

Zutaten für 20 Portionen:<br />

125 g Halbfettbutter<br />

150 g Harzer Käse<br />

100 g fettreduzierter Schmelzkäse<br />

100 g fettreduzierter Frischkäse,<br />

max. 10 % Fett<br />

Die Zubereitung:<br />

Halbfettbutter in einem Topf oder in einer feuerfesten<br />

Schüssel in der Mikrowelle schmelzen.<br />

Harzer Käse in kleine Stücke schneiden, zur flüssigen<br />

Butter geben und etwa zwei Minuten in<br />

der Mikrowelle oder im Topf schmelzen lassen.<br />

Wichtig: mit einem Schneebesen glattrühren,<br />

damit sich <strong>die</strong> Butter und der Harzer Käse gut<br />

mischen.<br />

Anschließend Schmelzkäse und Frischkäse dazugeben,<br />

weitere ein bis zwei Minuten in der<br />

Mikrowelle oder im Topf aufkochen lassen. Mit<br />

einem Schneebesen kräftig durchrühren, damit<br />

sich alle Komponenten gut miteinander verbinden.<br />

Nach Geschmack kann auch noch etwas<br />

Kümmel dazugegeben werden.<br />

In eine fest verschließbare Dose füllen. Im Kühlschrank<br />

hält sich der Kochkäse etwa eine Woche.<br />

Am besten schmeckt er bei Zimmertemperatur<br />

oder leicht angewärmt; wer mag, isst den Kochkäse<br />

mit „Musik“, also mit in Essig und Öl eingelegten<br />

Zwiebeln.<br />

Es antwortet Ihnen gern:<br />

Kirsten Metternich<br />

Diätassistentin/DKL, DGE<br />

Redaktion Essen & Trinken<br />

Hildeboldstraße 5<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Tel.: 0 22 34/91 65 41<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42<br />

E-Mail: info@metternich24.de<br />

www.metternich24.de<br />

Noch Fragen?<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Portion ca.:<br />

4 g E, 3 g F, 1 g KH, davon 0 g KH<br />

anrechnungspflichtig, 0 g Ba,<br />

8 mg Chol, 126 mg Na, 32 mg K,<br />

89 mg Ph, 47 kcal, 188 kJ<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

71


Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

72<br />

Essen & Trinken<br />

Rezepte<br />

Spaghetti mit Möhren und<br />

Kirschtomaten<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

200 g Spaghetti, eifrei, roh<br />

300 g Möhren<br />

150 g Kirschtomaten<br />

1 Handvoll Basilikumblätter<br />

2 Basilikumsträußchen (siehe Bild)<br />

1 EL Rapsöl<br />

100 ml Sojacreme, 17 % Fett<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />

1 Prise Currypulver<br />

etwas Paprikapulver<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Portion ca.:<br />

16 g E, 15 g F, 83 g KH, davon<br />

76 g KH anrechnungspflichtig,<br />

11 g Ba, 0 mg Chol, 67 mg Na,<br />

939 mg K, 245 mg Ph, 530 kcal,<br />

2 120 kJ<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Die Zubereitung:<br />

Spaghetti nach Packungsanleitung<br />

in Salzwasser bissfest kochen.<br />

In der Zwischenzeit Möhren<br />

putzen, waschen, mit dem Sparschäler<br />

schräg in dünne Streifen<br />

schneiden. Kirschtomaten waschen<br />

und abtropfen. Basilikumblätter<br />

fein hacken oder mit einer<br />

Schere in Streifen schneiden. Basilikumsträußchen<br />

waschen, trockentupfen,<br />

zur Seite legen. Öl in<br />

einer beschichteten Pfanne erhit-<br />

zen, Möhrenstreifen darin 3 Minuten<br />

anbraten. Dann etwa 50 ml<br />

Wasser und <strong>die</strong> Sojacreme zugeben,<br />

aufkochen, würzen und abschmecken.<br />

Zum Schluss Kirschtomaten<br />

und Basilikumblätter in<br />

<strong>die</strong> Sauce geben, vorsichtig mischen.<br />

Die gekochten Spaghetti in<br />

zwei Pastateller füllen, Sauce darauf<br />

verteilen. Mit etwas frisch gemahlenem<br />

Pfeffer und den Basilikumsträußchen<br />

garniert servieren.<br />

»»<br />

Sommer auf dem Winterteller: Das farbenfrohe<br />

Nudelgericht ist genau richtig für trübe<br />

Wintertage und schmeckt auch Kindern.<br />

vegan<br />

für Kinder<br />

Anmerkungen zu den Rezepten:<br />

Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln,<br />

Karotten, Sellerie etc.) sind bis zu<br />

einer 200-g-Portion je Sorte nicht blutzuckerwirksam.<br />

Hilfe für das Schätzen<br />

der KH-Portionen geben KH-Tabellen<br />

(siehe <strong>die</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Nährwerttabelle<br />

– BE, KE und Kalorien auf einen<br />

Blick mit 1000 Lebensmitteln, K. Metternich,<br />

Kirchheim-Verlag, Mainz 2009).<br />

Die berechneten Natriumwerte beziehen<br />

sich nur auf den natürlichen Natriumgehalt<br />

der Lebensmittel und nicht<br />

auf Salz, Brühe etc., <strong>die</strong> zum Würzen in<br />

den Rezepten verwendet werden.<br />

Zeichenerklärung:<br />

B/Ba = Ballaststoffe; Chol = Cholesterin;<br />

E = Eiweiß; Essl./EL = Esslöffel; F<br />

= Fett; Fett i. Tr. = Fett in der Trockenmasse;<br />

Gew.-Kl. = Gewichtsklasse; K =<br />

Kalium; Na = Natrium; Pck. = Päckchen;<br />

Ph = Phosphor; Schb = Scheibe; Teel./<br />

TL = Teelöffel; TK = Tiefkühlkost; KH =<br />

Kohlenhydrate; kJ = Kilojoule; kcal =<br />

Kilokalorien; Msp. = Messerspitze.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Portion (Variante<br />

mit Nusskruste), ca.:<br />

4 g E, 20 g F, 3 g KH, davon 0 g<br />

KH anrechnungspflichtig, 4 g Ba,<br />

0 mg Chol, 58 mg Na, 425 mg K,<br />

98 mg Ph, 230 kcal, 920 kJ<br />

Essen & Trinken<br />

Leserrezept des Rezepte Monats<br />

Nachgefragt<br />

DJ: Haben Sie selbst <strong>Diabetes</strong>?<br />

Martina Kraus: Ja, ich bin seit<br />

46 Jahren Typ-1-Dia betikerin.<br />

Was ist Ihr Koch-Motto?<br />

Ich bemühe mich, einigermaßen<br />

gesund zu leben – Kochen<br />

gehört für mich einfach dazu.<br />

Und: Gemüse muss dabei sein!<br />

Dann kann ich als Diabetikerin<br />

genießen und satt werden, ohne<br />

viele Kohlenhydrate anrechnen<br />

zu müssen.<br />

Warum haben Sie gerade <strong>die</strong>ses<br />

Rezept ausgewählt?<br />

Mein Opa war Bauer und hat<br />

Gemüse angebaut – da ist wohl<br />

ein Gemüsegen vererbt worden.<br />

Dieses Rezept ist mir sofort<br />

eingefallen, weil <strong>die</strong> Grundlage<br />

ein heimisches Gemüse ist, das<br />

in <strong>die</strong> Saison passt.<br />

Als Dankeschön erhält Martina<br />

Kraus-Lennestadt ein Sukrin-<br />

Set im Wert von ca. 70 Euro. Es<br />

besteht aus Sukrin Streusüße, Sukrin<br />

Plus mit Stevia, Sukrin Melis<br />

(wie Puderzucker), Mandelmehl<br />

und Fiberfin, einem ballaststoffreichen,<br />

kohlenhydratreduzierten<br />

Mehl zum süßen und pikanten<br />

Backen. Weitere Informationen<br />

dazu auf www.sukrin.org.<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Gebratene<br />

Selleriescheiben<br />

mit Nusskruste<br />

Die Zubereitung:<br />

Die Sellerieknolle schälen, waschen<br />

und in etwa 1 cm dicke<br />

Scheiben schneiden. Salzwasser<br />

in einem Topf zum Kochen bringen.<br />

Die Scheiben darin etwa 3 Minuten<br />

blanchieren. Die Zeit variiert<br />

– je nach Frische des Gemüses.<br />

Wichtig: Sellerie nicht zu weich<br />

werden lassen, sonst wird er matschig.<br />

Scheiben mit Salz und Pfeffer<br />

würzen und in den gemahlenen<br />

Nüssen wälzen. Das Öl in einer beschichteten<br />

Pfanne erhitzen. Gemüsescheiben<br />

darin von beiden<br />

Seiten braten.<br />

Eine schöne Alternative ist<br />

ein Sellerie-Cordon bleu. Für<br />

zwei Portionen brauchen Sie<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

1 Sellerieknolle<br />

etwas Salz<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

30 g gemahlene Mandeln oder<br />

Haselnüsse<br />

2 EL Rapsöl<br />

2 Scheiben blanchierten Sellerie,<br />

1 Scheibe gekochten Schinken,<br />

1 Scheibe Gouda, 1 Ei, 2 EL Semmelbrösel<br />

(30 g) und 2 EL Rapsöl.<br />

Selleriescheiben würzen, eine<br />

Scheibe mit Schinken und Käse<br />

belegen, mit einer zweiten Scheibe<br />

Sellerie bedecken. Mit einem<br />

Zahnstocher zusammenstecken,<br />

in gequirltem Ei und Semmelbröseln<br />

wälzen, goldbraun braten.<br />

Das<br />

Leserrezept<br />

von Martina Kraus<br />

aus Lennestadt<br />

Schicken auch Sie<br />

Ihr Rezept an:<br />

Kirsten Metternich<br />

Hildeboldstraße 5<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42<br />

E-Mail:<br />

info@metternich24.de<br />

Oder geben Sie Ihr Rezept<br />

unter www.diabetes-jour<br />

nal.de/rezepte direkt in<br />

das Rezeptformular ein.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013<br />

www.diabetes-journal.de<br />

73


Zum guten Schluss<br />

Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />

arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />

hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex<br />

Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-<br />

<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

ist wieder Hans dran.<br />

„Manche Patienten bringen mich<br />

zur Verzweiflung“<br />

„Wir kriegen jeden gut eingestellt“,<br />

pflegt mein Chef immer zu sagen, und<br />

ich habe das Gefühl, dass er daran sogar<br />

wirklich glaubt. Aber wie Chefärzte<br />

eben so sind, freuen sie sich doch in<br />

erster Linie, wenn wir Kollegen ihnen<br />

bei den Visiten gut eingestellte Patienten<br />

vorstellen.<br />

Doch so einfach ist das leider nicht –<br />

manche meiner Patienten lassen mich<br />

wirklich verzweifeln. Da ist zum Beispiel<br />

Herr Zehntner, der, wie wir so<br />

schön sagen, das Vollbild des Metabolischen<br />

Syndroms darstellt – hoher Blutdruck,<br />

hohe Blutfette, 60 Kilogramm<br />

Übergewicht und ein HbA 1c -Wert von<br />

8,4 Prozent. Behandelt wird er mit insgesamt<br />

16 genauestens aufeinander abgestimmten<br />

Tabletten, aber dennoch<br />

ist das Therapieergebnis mäßig. Es<br />

ist nämlich so, dass das Entscheidende<br />

fehlt – und zwar <strong>die</strong> Mitarbeit von<br />

Herrn Zehntner.<br />

Und was verstehen wir Ärzte unter der<br />

Mitarbeit des Patienten? Zum einen natürlich<br />

ein wenig Disziplin im Umgang<br />

mit dem Essen und natürlich dem Naschen.<br />

Dies ist jedoch für Herrn Zehntner<br />

ein schwerer Einschnitt in <strong>die</strong> Lebensqualität,<br />

und er möchte auf keinen<br />

Fall seine Gewohnheiten ändern. Und<br />

zum anderen darf sich Herr Zehntner<br />

Illustrationen: Christian Mentzel<br />

»»<br />

Zum Verzweifeln: Selbst<br />

<strong>die</strong> maximale Drohgebärde<br />

„Ehefrau“ beeindruckt<br />

Herrn Zehntner nicht.<br />

natürlich gern auch etwas bewegen –<br />

mit Schwimmen, Nordic Walking, Ergometerfahren,<br />

was wir in der Klinik eben<br />

so empfehlen. Aber Herr Zehntner<br />

kennt tausend Gründe, warum es gestern<br />

nicht klappte, heute nicht klappt<br />

und morgen wieder nicht klappen wird,<br />

obwohl er sich doch so fest vorgenommen<br />

hat, sich aufzuraffen. Und so wundert<br />

es nicht, dass, ähnlich wie <strong>die</strong> Aktien<br />

im Wirtschaftsaufschwung, auch<br />

das Gewicht von ihm nur eine Richtung<br />

kennt, nämlich nach oben.<br />

Aber was soll ich noch tun? Ich habe es<br />

im Guten versucht, ich habe mit Folgeschäden<br />

gedroht, ich habe <strong>die</strong> Psychologen<br />

eingeschaltet und letzten Endes<br />

als maximale Drohgebärde sogar seine<br />

Ehefrau. „Ich muss nicht unbedingt<br />

100 werden“, lässt mich Herr Zehntner<br />

bei unserem letzten Treffen wieder einmal<br />

wissen, als ich ihm <strong>die</strong> gesundheitlichen<br />

Risiken seines Lebensstils verdeutliche.<br />

Er lächelt selbstzufrieden<br />

und ich bin verzweifelt.<br />

Und das sind dann <strong>die</strong>se Momente in<br />

meinem ärztlichen Leben, auf <strong>die</strong> ich<br />

gut und gern verzichten könnte. Ich bin<br />

froh, dass bald Dienstschluss ist. Und<br />

so lasse ich meinen Chef in dem Glauben,<br />

dass man jeden Patienten gut einstellen<br />

kann, und gehe nach Hause zu<br />

Gabi, in der Hoffnung, dass wenigstens<br />

sie mich versteht, wenn mich manche<br />

meiner Patienten verzweifeln lassen.<br />

74<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2013


IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />

Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />

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Chefredakteure:<br />

Prof. Dr. med. T. Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

Theodor-Klotzbücher-Str. 12, 97980 Bad Mergentheim,<br />

E-Mail: haak@kirchheim-verlag.de<br />

Günter Nuber, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70 30,<br />

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DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />

Dieter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />

Wolfgang Fraas (Redaktion DDB aktuell)<br />

Redaktion:<br />

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N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz,<br />

Dr. med. K. Kraatz, Mainz – M. Krüger, Apotheker, Krefeld,<br />

Dipl.-Psych. PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim,<br />

Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert München – K. Metternich, Kerpen,<br />

A. Monecke, Berlin – Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen,<br />

Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen – Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Draeger,<br />

München – Prof. Dr. med. M. Weber, Mainz – Prof. Dr. med. B. Willms,<br />

Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />

Geschäftsführer: Günter Nuber, Reiner Wolf<br />

Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />

Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />

Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 60 vom 1.1.2013.<br />

Layout: Hayo Eisentraut<br />

Rubrik<br />

optional: 2.Ebene<br />

… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />

Nach den Feiertagen ist vor den Feiertagen: Anfang<br />

Februar jubeln <strong>die</strong> Narren zu Karneval, Fasching<br />

oder Fassenacht – nicht nur in Mainz, Köln<br />

oder Düsseldorf. Im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> haben wir<br />

für dann für Sie:<br />

Eine wichtige Rolle im<br />

Körper spielt das Spurenelement<br />

Eisen. Wir haben<br />

<strong>die</strong> Hintergründe für<br />

Sie – und vor allem leckere<br />

Rezepte: natürlich eisenhaltig.<br />

Foto: Kirchheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Abonnenten-Service: InTime Media Services GmbH,<br />

Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />

Steffi Krawiec, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen,<br />

Tel. 0 89/8 58 53-801, Fax 089/8 58 53-888<br />

Leser-Service: Steffie Wolf, Tel. 0 61 31/9 60 70-62<br />

Buch-Service: Ursula Zehnter, Tel. 0 61 31/9 60 70 28<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />

für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />

Harkortstr. 9, 48163 Münster, Tel. 02 51/71 99 01.<br />

Bestellung: über jede Buchhandlung oder InTime Services, zum Jahres-<br />

Abonnementspreis von jährlich 40,80 € (pro Heft 3,40 €). Die Kündigung des<br />

Abonnements ist jederzeit möglich. Einzelverkaufspreis 3,90 €, erhältlich im<br />

Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel. Für <strong>die</strong> Mitglieder der DDB-Landesverbände<br />

Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-<br />

Westfalen ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die<br />

Mitglieder der restlichen DDB-Landesverbände, der feelfree-clubwelt und von<br />

diabetesDE können das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> jeweils zu einem gesonderten Mitgliederbezugspreis<br />

erhalten.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />

vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Haftung. Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt <strong>die</strong> Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

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des Verlags strafbar. Wir weisen darauf hin, dass diätetische Lebensmittel<br />

entsprechend ihres Nährstoff- und Kaloriengehaltes auf <strong>die</strong> ärztliche<br />

Diätverordnung angerechnet werden müssen.<br />

Wirtschaftliche Beteiligungen im Sinne des § 9 Abs. 4 LMG:<br />

Ch. Schlüter, S. und M. Winter<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der Verantwortung<br />

der Redaktion. Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein <strong>die</strong> Meinung<br />

der dort erkennbaren Auftraggeber dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />

Titelbild: fotolia<br />

ISSN 0341 – 8812<br />

62. Jahrgang<br />

Im Bahnhofsbuchhandel<br />

und in allen Pressefachgeschäften<br />

mit dem<br />

„BLAUEN GLOBUS“<br />

können Sie das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

kaufen oder bestellen.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> x /2012<br />

Foto: iStockphoto<br />

In Malawi brauchen Diabetiker<br />

viel Geduld. Das<br />

weiß unsere Autorin<br />

Kerstin Kloss. Sie berichtet<br />

über Ihre imposante<br />

Reise in das südafrikanische<br />

Land.<br />

Foto: Kerstin Kloss<br />

Vorbeugen, wenn<br />

der <strong>Diabetes</strong> fortschreitet:<br />

Im Titelthema<br />

sagen wir Ihnen,<br />

wie Sie Folgeerkrankungen<br />

hinauszögern<br />

oder vermeiden<br />

können.<br />

Die Februar-Ausgabe erscheint Ende Januar.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

75


Das Plus an Sicherheit<br />

ist Gold wert.<br />

Plus + : Hochreines Gold für präzise Blutzuckermessung<br />

Plus + : ß-Keton-Messung und Ketonalarm<br />

Plus + : Hygienische Teststreifenauswurftaste<br />

Plus + : Liegt sicher in der Hand<br />

Kunden-Service <strong>Diabetes</strong>:<br />

Telefon (kostenlos) 0800 - 45 82 66 36 bzw. 0800 - GLUCOMEN | GlucoMen@Berlin-Chemie.de | www.Kundenservice-<strong>Diabetes</strong>.de | Wir sind gern für Sie da!

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