Diabetes Journal Sehkraft - Die neuen Therapiemöglichkeiten (Vorschau)
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G 2429<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
10<br />
2014 |<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
€ 3,90 Offizielles Organ des<br />
www.diabetes-online.de<br />
Schweiz: CHF 7,60 Deutschen Diabetiker Bundes<br />
<strong>Journal</strong><br />
aktiv gesund leben<br />
4 190242 903903 10<br />
<strong>Sehkraft</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Therapiemöglichkeiten</strong><br />
Wenn sich die<br />
Haut<br />
verändert<br />
Mundhygiene<br />
Zahnseide richtig einsetzen<br />
Rentenreform<br />
Was sich ändert
NEU<br />
NovoPen ® 5<br />
erinnert sich –<br />
für Sie<br />
*<br />
NovoPen ® 5 beantwortet die Frage:<br />
„Habe ich meine Insulindosis verabreicht oder nicht?”<br />
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• Einfache Memory-Funktion.<br />
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dem weltweit am häufigsten eingesetzten nachfüllbaren Pen.<br />
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Vergangene Zeit<br />
seit letzter Injektion *<br />
Für jede Stunde, die nach<br />
der Injektion vergangen ist,<br />
leuchtet ein Segment auf. 1*<br />
Zuletzt injizierte<br />
Einheiten<br />
<strong>Die</strong> Zahl zeigt die zuletzt<br />
abgegebene Dosis an. 1*<br />
DE/NP5/0714/0001(1)<br />
NovoPen ® 5 ist mit allen 3 ml Penfill ® Patronen verwendbar.<br />
* NovoPen ® 5 hat ein Display, das nach Aktivierung die Anzahl der zuletzt injizierten Einheiten und die seit der letzten Injektion vergangene<br />
Zeit (max. 12 Stunden) anzeigt. In dem dargestellten Beispiel zeigt das Display an, dass vor mehr als drei Stunden (weniger als vier<br />
Stunden) 5 Einheiten injiziert wurden.<br />
1. NovoPen ® 5 Gebrauchsanweisung<br />
2. Guo X et al. Expert Opinion on drug Delivery 2012;9(4):355–366<br />
3. Hyllested-Winge J et al. Clin Drug Invest 2010;30(10):643–674<br />
4. Klausmann G et al. Patient Preference and Adherence 2013;7:285–292<br />
5. Marktanteil für Novo Nordisk Penfill ® . Berechnungen durch Novo Nordisk basierend auf IMS Midas Quantum data, Oktober 2013<br />
NovoPen ® und Penfill ® sind eingetragene Marken der Novo Nordisk A/S, Dänemark.
editorial<br />
Direkt<br />
in die Hecke …<br />
Foto: Kirchheim<br />
… fuhr Simon Strobel, als er als kleiner Junge<br />
zum ersten Mal auf seinem Fahrrad saß. Also<br />
wenig Talent, möchte man meinen. Doch man<br />
kann sich täuschen: Heute ist aus dem kleinen<br />
Simon – Dr. med. Strobel geworden: Mit 27 Jahren<br />
hat er sein Medizinstudium abgeschlossen<br />
und sich eine Auszeit von der Heilkunde<br />
genommen; sein Ziel ist es, als Profiradsportler<br />
im Jahr 2021 an der Tour de France teilzunehmen.<br />
Hierfür trainiert er, indem er pro Jahr<br />
rund 30 000 km auf dem Rennrad abspult. Und<br />
das mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> (ab Seite 44).<br />
Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man trotz<br />
des <strong>Diabetes</strong> seine Ziele erreichen kann. Es<br />
ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass die<br />
moderne Medizin vieles, was früher unmöglich<br />
schien, heute möglich macht. <strong>Die</strong>s setzt<br />
aber voraus, dass man zum einen die moderne<br />
Medizin nutzt – und zum anderen Betroffene<br />
und Therapeuten ein gutes Team bilden.<br />
Wenn ich mir die Entwicklung der modernen<br />
Diabetologie in den letzten 20 Jahren anschaue,<br />
dann bin ich schon beeindruckt. Wir<br />
haben moderne Messsysteme, die ständig verbessert<br />
und weiterentwickelt werden. In Kürze<br />
werden wir hoffentlich neue Wege der kontinuierlichen<br />
Glukosemessung im klinischen<br />
Standard haben, und es gibt zahlreiche weitere<br />
Verbesserungen sowohl der <strong>Diabetes</strong>medikamente<br />
als auch der Injektionshilfen. Was mich<br />
aber am meisten freut, ist, dass die Diabetologie<br />
in Deutschland einen Stellenwert bekommen<br />
hat. Es ist kein Tabuthema mehr, und<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> haben gelernt, mit<br />
den richtigen Methoden auf sich aufmerksam<br />
zu machen; und sie finden zunehmend auch in<br />
der Politik Gehör.<br />
Wenn es jetzt noch gelingt, den<br />
<strong>Diabetes</strong>-Tsunami, ausgelöst<br />
durch rund 800 Neudiagnosen<br />
eines Typ-2-<strong>Diabetes</strong> pro Tag,<br />
in den Griff zu bekommen,<br />
dann wäre das ein weiterer<br />
Meilenstein. Aber auch hier<br />
bin ich positiv gestimmt und<br />
glaube, dass wir auf einem guten<br />
Weg sind.<br />
Bemerkbar machen sich diese Erfolge auch dadurch,<br />
dass Folgekomplikationen des <strong>Diabetes</strong><br />
seltener werden: So ist beispielsweise der <strong>Diabetes</strong><br />
nicht mehr Erblindungsursache Nr. 1 in<br />
Deutschland. Wenn dieser Trend anhält, dann<br />
heißt es, was den <strong>Diabetes</strong> anbelangt, auch<br />
nicht mehr „direkt in die Hecke“, sondern „ab<br />
durch die Mitte“.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Thomas Haak,<br />
Chefredakteur<br />
44<br />
Simon Strobel (27):<br />
einst direkt in die Hecke<br />
geradelt – heute spult er<br />
pro Jahr 30 000 km mit dem<br />
Rennrad ab.<br />
Chefredaktion Prof. Dr. med. Thomas Haak haak@kirchheim-verlag.de, Günter Nuber nuber@kirchheim-verlag.de<br />
| DJ 10–2014<br />
3
inhalt<br />
www.diabetes-online.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong><br />
erhalten<br />
18 <strong>Diabetes</strong>-Komplikationen<br />
an den Augen sind<br />
sehr gefürchtet, denn bei<br />
ungünstigem Verlauf kann<br />
sogar Blindheit drohen. Doch<br />
es hat sich viel getan – sowohl<br />
in Sachen Prävention als auch<br />
bei den Therapieoptionen; Prof.<br />
Hans-Peter Hammes klärt Sie<br />
auf. Im zweiten Teil des Titeltemas<br />
berichtet Diana Droßel, wie<br />
sie es trotz Erblindung schafft,<br />
ihren <strong>Diabetes</strong> zu managen und<br />
obendrein andere Betroffene zu<br />
beraten und zu unterstützen.<br />
Behandlungsbeschwerden<br />
bei Krebs<br />
Eine Krebsbehandlung kann Appetitmangel,<br />
80 Übelkeit, Durchfall oder Brechreiz hervorrufen.<br />
Damit Sie dagegen angehen können, geben wir Ihnen<br />
praktische Tipps und Rezeptvorschläge. Übrigens:<br />
Anti-Durchfalltipps helfen auch bei einem akuten Infekt.<br />
| DJ 10–2014<br />
4<br />
Panorama<br />
6 Schädlicher Fluglärm<br />
9 Schulschwestern gefordert<br />
Aktuell<br />
10 Schon wieder WM? 3. Platz für Deutschland!<br />
12 MyDesign-Wettbewerb: Olympiasieger<br />
Matthias Steiner ebenfalls kreativ<br />
14 KiDS-Kurs: Alle sprechen die gleiche<br />
Sprache<br />
16 Strukturierte Blutzuckermessung: „Wichtig<br />
ist es, Wissen häufig aufzufrischen“<br />
Schwerpunkt<br />
18 <strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong> erhalten<br />
20 <strong>Die</strong> Augen schützen und lange gut sehen<br />
28 Messen und spritzen – mit Fühlen und<br />
Hören<br />
Medizin<br />
32 <strong>Diabetes</strong>-Kurs: <strong>Die</strong> Haut – Spiegel des<br />
Inneren<br />
36 Blaulicht: Lungenembolie<br />
InfoBox<br />
38 Meldungen / Lebensmittel-Check<br />
40 Ausprobiert: Stada Gluco Result To Go<br />
Plus – Messen mit Mini-Gerät und großen<br />
Zahlen<br />
Lebensecht<br />
42 Mit Coach gegen den inneren Schweinehund<br />
44 Großer Traum: einmal zur Tour de France<br />
48 Aktuelles von diabetesDE<br />
<strong>Diabetes</strong>-Szene<br />
50 „diabetestour“-Fragen<br />
KiDS-Kurs<br />
14<br />
Beim 23. KiDS-Kurs<br />
konnten Kinder und Jugendliche<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
in altersgerechten Schulungen<br />
lernen, wie sie ihre Erkrankung<br />
optimal managen. Und ein<br />
abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />
sorgte für den<br />
Spaß, der Kids in den Ferien<br />
zusteht. Ein Nachbericht.<br />
Fotos: Fotolia.com (2x); Milek
inhalt<br />
Kostenübernahme<br />
für CGM<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
müssen heute vor 60<br />
die Sozialgerichte ziehen, um<br />
eine Kostenübernahme für die<br />
kontinuierliche Glukosemessung<br />
(CGM) zu erzwingen. Denn nur in<br />
Einzelfällen tragen die Kassen die<br />
Kosten für Geräte und Sensoren.<br />
Damit muss endlich Schluss sein,<br />
fordern Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
(DDG) und Deutscher<br />
Diabetiker Bund (DDB).<br />
www.diabetes-online.de<br />
Rentenreform 2014:<br />
Was ändert sich?<br />
56<br />
Zum 1. Juli dieses Jahres ist das „Gesetz zur Leistungsverbesserung<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung“<br />
in Kraft getreten. Wir informieren Sie über<br />
die wichtigsten Neuerungen und welche Auswirkungen<br />
sie haben.<br />
Fotos: Medtronic, Fotolia.com (2x)<br />
<strong>Die</strong> Haut:<br />
Spiegel des<br />
Inneren<br />
<strong>Die</strong> Haut kann als Spiegel<br />
unseres Inneren und<br />
32<br />
als Grenze zu diesem betrachtet<br />
werden. Sie ist dadurch ein<br />
besonderes Organ, das stets<br />
Aufmerksamkeit verlangt und<br />
verdient – gerade, wenn man<br />
<strong>Diabetes</strong> hat. Im <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />
erfahren Sie von Dr.<br />
Gerhard-W. Schmeisl, was<br />
man über unser größtes Organ<br />
wissen muss.<br />
51 #dedoc-Trend<br />
52 Transplantation von Stammzellen zur<br />
Insulinproduktion<br />
53 Beste Werte: „Das Blut floss in Strömen …“<br />
Soziales<br />
56 Rentenreform 2014: Was ändert sich?<br />
Gesundheitspolitik<br />
60 CGM: positiver Trend bei Kostenübernahme<br />
Verbände<br />
62 Deutscher Diabetiker Bund<br />
65 Neues aus dem Bundesvorstand<br />
68 Aus den Landesverbänden<br />
Körper und Geist<br />
76 Zahnseide – wie Sie es richtig machen<br />
78 Bewegung – mehr als Kraft und Ausdauer<br />
Essen & Trinken<br />
80 Behandlungsbeschwerden bei Krebs<br />
85 Rezepte<br />
IMMER IM HEFT<br />
41 DenkMal – das Rätsel<br />
46 Blickwinkel: Der heiße <strong>Diabetes</strong>-Herbst<br />
90 Zum guten Schluss<br />
91 <strong>Vorschau</strong> / Impressum<br />
| DJ 10–2014<br />
5
panorama<br />
www.diabetes-online.de<br />
40 %<br />
der US-Amerikaner, die zwischen 2000 und 2011 geboren<br />
wurden, werden im weiteren Verlauf ihres Lebens<br />
einen Typ-2-<strong>Diabetes</strong> entwickeln. <strong>Die</strong>se pessimistische<br />
Prognose hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde<br />
abgegeben. Als Berechnungsgrundlage dienten<br />
Daten aus einer großen Bevölkerungsstudie, die mit<br />
Hilfe eines Statistik-Modells ermittelt wurden.<br />
Schädlicher Fluglärm<br />
Eine Studie der Uni Mainz belegt:<br />
Nachtflug lärm ruft bei Patienten mit einer<br />
koronaren Herzerkrankung neben anderen<br />
Belastungen vor allem deutliche Gefäßschäden<br />
hervor. „<strong>Die</strong> Verschlechterung der<br />
Gefäßfunktion war so ausgeprägt, dass die<br />
Studie schon nach 60 Patienten abgebrochen<br />
wurde, obwohl eine Probandenzahl<br />
von 100 eingeplant war“, berichtet der beteiligte<br />
Forscher Dr. Frank Schmidt. Nächtlicher<br />
Fluglärm müsse damit als wichtiger<br />
neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
bewertet werden.<br />
Herzinfarkt: Risikobelastung<br />
bei Frauen höher<br />
Wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie meldet, sind die<br />
klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie<br />
hohe Blutfettwerte, Übergewicht, Rauchen und <strong>Diabetes</strong>) zwischen<br />
den Geschlechtern ungleich verteilt. Das gehe aus Daten des<br />
Bremer Herzinfarkt-Registers hervor. „Frauen mit einem Herzinfarkt<br />
wiesen ein ausgeprägteres Risikoprofil auf“, so Dr. Johannes<br />
Schmucker vom Klinikum links der Weser in Bremen. „Im Vergleich<br />
zu Männern haben sie öfter erhöhte Cholesterinwerte oder<br />
Adipositas, gleichzeitig nehmen sie seltener Statine ein.“ Analysiert<br />
wurden die Daten von 5 620 Patienten, die zwischen 2006 und<br />
2013 mit einem Herzinfarkt behandelt wurden. Bei einem erstmaligen<br />
kardialen Ereignis waren Frauen stärker von überhöhten<br />
Cholesterinwerten und Adipositas betroffen als Männer, aber<br />
weniger von <strong>Diabetes</strong>. Beim Rauchen gab es keinen Geschlechterunterschied.<br />
Auch bei vorgeschädigten Patienten waren Adipositas<br />
und erhöhtes Gesamtcholesterin bei Frauen häufiger, der Anteil an<br />
Raucherinnen war hingegen geringer.<br />
| DJ 10–2014<br />
6<br />
Fotos: xtock, JPC-PROD - Fotolia.com
Einfache Symbolbedienung<br />
Hohe Messgenauigkeit<br />
„Das gewisse<br />
Extra<br />
Blutzuckermessung.“<br />
für meine<br />
mit dem neuartigen<br />
HbA 1c<br />
-Trend *<br />
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AVS 218 13 066-032306<br />
* Zum Patent eingereichter Algorithmus zur HbA 1c<br />
-Berechnung: Ermittlung eines<br />
HbA 1c<br />
-Trends basiert auf einer bestimmten Anzahl von gemessenen Blutzuckerwerten.<br />
Weitere Informationen unter www.mystar.sanofi.de
panorama<br />
www.diabetes-online.de<br />
Winterschlaf: Braunbären entwickeln<br />
zeitlich begrenzte Insulinresistenz<br />
Der Organismus von Braunbären regelt<br />
den Blutzuckerstoffwechsel im<br />
Winterschlaf nicht wie bislang vermutet<br />
über die Menge des ausgeschütteten<br />
Insulins, sondern entwickelt eine<br />
temporäre Insulinresistenz, wie<br />
sie auch bei einem Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
auftritt. Unmittelbar vor Beginn des<br />
Winterschlafs, wenn der Körperfettanteil<br />
im Jahresverlauf am höchsten ist,<br />
sind die Tiere noch normal empfänglich<br />
für Isulin, berichten US-Forscher<br />
im Fachmazain Cell Metabolism. Wenn<br />
die Bären dann aber in den winterlichen<br />
Ruhemodus fallen, sorgt ein Protein<br />
namens PTEN für die Unempfindlichkeit<br />
der Fettzellen für das Hormon,<br />
so dass der Körper die zuvor angefressenen<br />
Fettdepots abbauen kann. Nach<br />
dem Ende des Winterschlafs im Frühjahr<br />
ist die Insulinresistenz dann wieder<br />
verschwunden. <strong>Die</strong> Forscher hoffen,<br />
dass diese <strong>neuen</strong> Erkenntnisse<br />
Fortschritte bei der Behandlung und<br />
Prävention des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ermöglichen.<br />
Nette Nachbarn<br />
schützen das Herz<br />
Wer unangenehme Nachbarn hat, erleidet<br />
eher einen Herzinfarkt als Menschen<br />
mit guten Nachbarschaftsverhältnissen.<br />
Das ergab eine Studie, die<br />
im <strong>Journal</strong> of Epidemiology & Community<br />
Health publiziert wurde. Grundlage<br />
der Nachbarschaftsstudie waren Daten<br />
einer repräsentativen nationalen Studiengruppe<br />
mit US-Amerikanern im Alter<br />
über 50 Jahre.<br />
<strong>Die</strong> 5 276 Personen aus der Studiengruppe,<br />
deren Daten für eine Dauer von 4 Jahren<br />
ausgewertet wurden, hatten zuvor<br />
keinen Herzinfarkt erlitten. Analysiert<br />
wurden personenbezogene Daten inklusive<br />
Verhaltens- und psychosozialer<br />
Faktoren.<br />
<strong>Die</strong> Analysen ergaben, dass das Herzinfarktrisiko<br />
umso geringer war, je besser<br />
sich die Nachbarn verstanden. Keine Rolle<br />
für das Risiko spielten dabei Alter, Geschlecht,<br />
Rasse, Ehestand, Ausbildung<br />
und Vermögen der Personen. <strong>Die</strong> Autoren<br />
der Untersuchung ziehen die Schlussfolgerung:<br />
Wer nette Nachbarn hat, dessen<br />
Herz ist gut geschützt vor dem Auftreten<br />
eines Infarkts.<br />
Studenten übersetzen<br />
Medizinerlatein<br />
Wer kennt das nicht: Man ist beim Arzt, bekommt seinen Befund mitgeteilt<br />
und versteht kaum, worum es eigentlich geht. Das Web-Portal<br />
www.washabich.de schafft Abhilfe: Dort werden medizinische<br />
Befunde kostenlos in eine für Laien leicht verständliche Sprache<br />
übersetzt. <strong>Die</strong> Anfragen werden anonym eingereicht und innerhalb<br />
weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten höherer Semester<br />
beantwortet. Bei komplexen Befunden stehen den Studenten<br />
ein Ärzteteam sowie zwei Psychologen beratend zur Seite.<br />
| DJ 10–2014<br />
8<br />
Fotos: x, y
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panorama<br />
<strong>Die</strong> Innovation für diabetische Haut:<br />
Fotos: Fotolia (2x); iStockphoto (1x)<br />
Wer auf Alkohol und Zigaretten verzichtet,<br />
dazu nur wenig rotes Fleisch und Wurst<br />
isst und auf ein normales Gewicht achtet,<br />
lebt bis zu 17 Jahre länger. <strong>Die</strong>s errechneten<br />
Wissenschaftler im Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum auf der Basis der<br />
Daten einer großen Bevölkerungsstudie. <strong>Die</strong><br />
meiste Lebenszeit kostet es, zu rauchen.<br />
Männern raubt der Glimmstängel im Schnitt<br />
9, Frauen 7 Lebensjahre.<br />
Schulschwestern gefordert<br />
An deutschen Schulen ist man auf chronisch kranke Kinder<br />
bislang unzureichend eingestellt, kritisiert die Deutsche<br />
Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin<br />
( DGSPJ). Deshalb fordert sie in einer Pressemitteilung, dass<br />
der Einsatz von Schulschwestern endlich auch hierzulande<br />
Schule machen sollte. In vielen Staaten habe sich dieses<br />
System bereits bewährt. So gebe es z. B. an jeder Schule<br />
in Schweden, Finnland und England mindestens eine<br />
Schulschwester, die zumeist in einem Team aus Lehrern,<br />
Schularzt, Schulpsychologe und Schulsozialarbeiter<br />
arbeitet. Sie ist Bestandteil der Schulgemeinde und des<br />
regulären Schullebens, und ihre Arbeit wird in hohem Maß<br />
wertgeschätzt, so die DGSPJ. <strong>Die</strong> Schulschwester unterstützt<br />
und begleitet vor allem chronisch kranke Kinder und<br />
deren Eltern. Zudem soll sie stets überprüfen, ob alle nachgehenden<br />
Fürsorgemaßnahmen umgesetzt und Behandlungspläne<br />
eingehalten werden. Eine Schulschwester könne<br />
zudem vor Ort als Ansprechpartner für Inklusionshelfer und<br />
Schulbegleiter fungieren. Auch Lehrer würden durch eine<br />
solche Unterstützung entlastet und könnten sich leichter<br />
auf das pädagogische Kerngeschäft fokussieren.<br />
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9
Schon wieder WM?<br />
3. Platz für Deutschland!<br />
| DJ 10–2014<br />
10<br />
Nicht schlecht: Deutschland<br />
hat beim „7. Junior<br />
Cup <strong>Diabetes</strong>“ in Holland<br />
den 3. Platz belegt.<br />
Das Junioren-Team trat<br />
Ende August als Titelverteidiger<br />
an – am Ende<br />
reichte ein 3 : 1-Sieg<br />
gegen Ungarn im kleinen<br />
Finale für den Platz<br />
auf dem Treppchen.<br />
Seid ihr bereit, Champion des Medtronic Junior<br />
Cup <strong>Diabetes</strong> zu werden? <strong>Die</strong> Antwort auf die Frage<br />
von Lenny, dem Maskottchen des Junior Cups,<br />
beantworteten die 132 fußballbegeisterten Jugendlichen<br />
mit einem einstimmigen „Ja“.<br />
Aus 12 Ländern waren Kinder mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
angereist: Belgien, Deutschland, Großbritannien,<br />
Holland, Italien, Österreich, Polen,<br />
Russland, Ungarn, Slowakei, Schweiz, Spanien.<br />
Hunderte Zuschauer feuerten die Teams an.<br />
<strong>Die</strong> Auslosung der Gruppen ergab: Deutschland<br />
trifft auf die Gegner Slowakei, Schweiz,<br />
Österreich, Russland und Ungarn.<br />
Samstagmorgen, 23. August: Deutschlands erster<br />
Gegner war die Slowakei. <strong>Die</strong> 10 Jungs und<br />
Louisa wirkten so, als seien sie schon ewig ein<br />
Team – und auch die Eltern am Spielfeld rand<br />
leisteten einen weltmeisterlichen Job. Ein<br />
schwarz-rot-goldenes Meer der 30 mitgereisten<br />
deutschen Fans gab allen das Gefühl, hier<br />
ein Heimspiel zu haben … doch das Spiel endete<br />
0 : 0. Im nächsten Spiel gegen die Schweiz<br />
war von Nervosität keine Spur mehr, das<br />
Powerplay auf das schweizerische Tor riss jeden<br />
mit. Max, Enzo, Fabian und Robin scheiterten<br />
immer wieder. Das überfällige 1 : 0 ließ die<br />
Fußballerherzen höherschlagen, als Louisa alle<br />
mit einem satten Schuss ins Eck erlöste. Das<br />
Spiel endete schließlich 4 : 0. Souverän absolvierte<br />
das deutsche Team die restlichen Spiele<br />
der Vorrunde – Gruppensieg! Sonntagmorgen<br />
dann schon das Halbfinale gegen Belgien: Mit<br />
Fangesängen, Hupen und Klatsch-Konzerten<br />
wurden die Teams großartig angefeuert. Leider<br />
endete das Spiel 0 : 1, ein belgischer Stürmer<br />
schoss den Ball unhaltbar ins Netz.<br />
Gegen Ungarn auf Platz 3!<br />
Für das deutsche Team folgte dann das kleine<br />
Finale gegen Ungarn. Eine voll besetzte Haupttribüne,<br />
der Anblick der Pokale für die ersten<br />
drei Plätze und das Erklingen der ungarischen<br />
und deutschen Nationalhymnen gab den Fußballern<br />
das Gefühl, schon jetzt etwas Besonderes<br />
erreicht zu haben. 3 : 1 für Deutschland lautete<br />
am Ende das Ergebnis! Louisa: „Dass wir alle<br />
zusammen hier waren und jeder für jeden gespielt<br />
hat, das war super!“ Als die Siegerehrung<br />
mit dem Hit „You’re simply the best“ von Tina<br />
Foto: Medtronic
aktuell<br />
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Turner eingeläutet wurde, da fühlten sich alle<br />
wie Gewinner – die Teilnehmer des Medtronic<br />
Junior Cup <strong>Diabetes</strong> 2014.<br />
Im Finale gewann Holland gegen Belgien 2 : 0.<br />
Für viele der 10- bis 14-jährigen Kinder und ihre<br />
Eltern war das Turnier eine einmalige Gelegenheit,<br />
so viele Menschen mit <strong>Diabetes</strong> auf<br />
einmal zu treffen und Erfahrungen auszutauschen<br />
– und Freundschaften zu schließen.<br />
„Unseren Patienten zu helfen, ist unser Auftrag,<br />
und ihnen ein positives <strong>Diabetes</strong>-Erlebnis<br />
zu vermitteln, macht uns glücklich und stolz“,<br />
sagte Annette Brüls, Medtronics Vizepräsidentin<br />
<strong>Diabetes</strong> für Westeuropa und Kanada. Und<br />
Bas van de Goor sagte: „Alle Teams sind hergekommen,<br />
um zu gewinnen, und gaben ihr<br />
Bestes. Doch es herrschte durchweg ein Geist<br />
von Fair Play und Respekt.“ Seine Organisation<br />
World Cup <strong>Diabetes</strong> führte dieses Jahr das<br />
Turnier durch – er selbst ist Olympiasieger im<br />
Volleyball (1996), hat Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und fördert<br />
aktiv Sport für Diabetiker.<br />
Der Junior Cup <strong>Diabetes</strong> hat zum Ziel, Kinder<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> für Sport zu begeistern. Er<br />
wird organisiert von Medtronic in Zusammenarbeit<br />
mit Bayer HealthCare und diabetesDE –<br />
Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe.<br />
Gegendarstellung<br />
In der Printausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> vom August<br />
2014 (DJ 8 - 2014) wurde im Leserbrief von Dr. med. Egon<br />
Hohenberger auf Seite 54 und 55 unter der Überschrift<br />
„Ein Leserbrief auf den ‚Klartext‘ des DDB-Bundesvorsitzenden,<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> vom Juni 2014“ die Behauptung<br />
aufgestellt, der Deutsche Diabetiker Bund würde Geld,<br />
das er von den Krankenkassen und Sponsoren zur Selbsthilfearbeit<br />
erhält, diesen vorenthalten bzw. widerrechtlich<br />
wegnehmen. Hierzu stellen wir richtig:<br />
Zu keinem Zeitpunkt hat der Deutsche Diabetiker Bund bzw.<br />
Diabetikerbund Bayern e. V. Geld vorenthalten oder widerrechtlich<br />
weggenommen. <strong>Die</strong> für die Selbsthilfearbeit zur<br />
Verfügung stehenden Gelder werden ausschließlich für satzungsgemäße<br />
Aufgaben verwandt.<br />
Nürnberg, den 24. 08. 2014<br />
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Lebensenergie<br />
trotz<strong>Diabetes</strong>!<br />
Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />
Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />
meistern?Dann könnte es daranliegen, dass IhrKörper<br />
zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />
Diabetiker nehmen durch die maßvolle Ernährung<br />
weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />
stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />
Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />
den Zuckerstoffwechsel und die Gesunderhaltung von<br />
Nerven und Gefäßen –und damit auch für ein hohes<br />
MaßanLebensenergie:<br />
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der Nerven<br />
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bilanzierte Diät Tagfür Tageinen wichtigen Beitrag,<br />
den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen sich<br />
zur Ergänzung der Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />
Rahmen eines Diätplans.<br />
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Mit freundlichen Grüßen<br />
Bernd Franz<br />
Vorstandsvorsitzender Diabetikerbund Bayern e. V.<br />
| DJ 10–2014<br />
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| DJ 10–2014<br />
11
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Mitmachen und abstimmen:<br />
Olympiasieger<br />
Matthias Steiner<br />
ist kreativ!<br />
Jetzt selbst aktiv werden – und Farbe<br />
sowie Individualität in seinen Blutzuckermess-Alltag<br />
bringen: Dazu<br />
ruft ein Design-Wettbewerb von<br />
Accu-Chek auf. Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
ist Partner des Projekts.<br />
beide Blutzuckermesssysteme zu gestalten. Bis<br />
zum Weltdiabetestag am 14. November können<br />
Vorschläge über den Teilnahme-Flyer eingesendet<br />
oder unter www.accu-chek.de/mydesign<br />
eingereicht werden. Mitmachen lohnt sich:<br />
<strong>Die</strong> besten Entwürfe werden produziert und<br />
bei Accu-Chek bestellbar sein.<br />
Jetzt abstimmen und selbst kreativ sein<br />
| DJ 10–2014<br />
12<br />
Bunt und stylisch – so sieht der Stickerentwurf<br />
für das Accu-Chek Mobile Blutzuckermesssystem<br />
von Olympiasieger und Typ-1-Diabetiker Matthias<br />
Steiner aus. <strong>Die</strong>sen hat er im Rahmen des<br />
„MyDesign-Wettbewerbes“ von Accu-Chek<br />
entworfen: „Ich finde die Idee, seinen individuellen<br />
Sticker zu gestalten, super. Mit meinem<br />
Sohn Felix hatte ich viel Spaß dabei, unsere<br />
kreativen Ideen auf Papier umzusetzen. Am<br />
Ende hatte ich die Qual der Wahl, einen meiner<br />
Entwürfe auszuwählen.“ Der Wettbewerb ruft<br />
dazu auf, den persönlichen Lieblingsaufkleber<br />
für Accu-Chek Mobile, Accu-Chek Aviva oder<br />
Matthias Steiner und Sohn<br />
Felix hatten viel Spaß mit ihren<br />
Stickerentwürfen.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.accu-chek.de/<br />
mydesign.<br />
Seit September kann man im Internet (siehe<br />
oben) auch seinen persönlichen Publikumsliebling<br />
wählen; zwei weitere Gewinner werden<br />
von der Fachjury mit Matthias Steiner ausgewählt.<br />
„Ich habe schon einen Favoriten, aber<br />
es bleibt spannend!“, verrät der Olympia sieger.<br />
<strong>Die</strong> Top-3-Gewinnermotive werden im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />
<strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong> und auf<br />
www.accu-chek.de bekanntgegeben. Der Stickerentwurf<br />
von Matthias Steiner läuft außer<br />
Konkurrenz und wird ebenfalls produziert.<br />
Individuelles Highlight: Sein Autogramm personalisiert<br />
das bunte Design zusätzlich.<br />
Fotos: Matthias Steiner / Roche Diagnostics
NEU: diabetes-online.de<br />
<strong>Die</strong> große Internet-Seite für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
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| DJ 10–2014<br />
14<br />
Beim 23. KiDS-Kurs konnten Kinder und Jugendliche<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> in altersgerechten Schulungen lernen,<br />
wie sie ihre Erkrankung optimal managen. Und<br />
ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm sorgte für<br />
den Spaß, der Kids in den Ferien zusteht.<br />
„Wir bekommen<br />
sehr<br />
viel von den<br />
Kindern zurück!“<br />
Einer der Sommerhöhepunkte 2014: Vom 26.<br />
Juli bis 9. August fand der 23. KiDS-Kurs statt<br />
– 100 Typ-1-Diabetiker im Alter von 6 bis<br />
16 Jahren trafen sich in der Bremsdorfer Mühle<br />
im brandenburgischen Schlaubetal. Aus ganz<br />
Deutschland kamen die Teilnehmer, lernten<br />
gemeinsam und nahmen an einem tollen Freizeitprogramm<br />
teil – das Ganze unter Leitung<br />
des Diabetologen Dr. Karsten Milek und seiner<br />
Frau Dr. Susanne Milek (siehe Foto). Was motiviert<br />
das Ehepaar Milek, Jahr für Jahr diese<br />
große Aufgabe zu stemmen? „Das Interesse am<br />
kranken Kind und seinen Erfolgen im Umgang<br />
mit sich selbst und anderen. Wir und unser<br />
ganzes Team geben sehr viel. Aber wir bekommen<br />
auch sehr viel von den Kindern zurück“,<br />
sagt Susanne Milek, die die Kurse koordiniert.<br />
Gleich und gleich gesellt sich gern<br />
„Zum Frühstück hatte ich 9 BE“, erzählt eine<br />
11-Jährige mit flotter Mütze. <strong>Die</strong> Kinder um<br />
sie herum verstehen, was sie meint, denn auch<br />
sie müssen jeden Tag mit dieser Einheit umgehen.<br />
„Hier haben alle Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, das<br />
macht vieles leichter, weil man nichts erklären<br />
muss“, erzählt Dana, eine der ersten Teilnehmerinnen<br />
der KiDS-Kurse und heute mit<br />
18 Jahren Hilfsbetreuerin. Mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
kann man ein ganz normales Leben führen,<br />
so Dana, die mit ihrem Freund sehr glücklich<br />
ist. „Ich kann essen und tun, was ich will, ich<br />
muss nur mein Insulin anpassen“, bestätigt ein<br />
16-Jähriger. „Alle meine Freunde wissen, dass<br />
ich <strong>Diabetes</strong> habe. Für sie ist das ganz o. k.“, ergänzt<br />
ein kleiner Blondschopf.<br />
Für viele ist es eine neue, interessante Erfahrung:<br />
in den Schulungen gemeinsam zu lernen,<br />
was für ein Leben mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
wichtig ist, die gleichen Probleme mit den Kathetern<br />
und der Rechnerei zu haben, auch einmal<br />
bei anderen auf Anzeichen einer Unterzuckerung<br />
zu achten.<br />
<strong>Die</strong> Idee der Kurse stammt aus den Tagen der<br />
DDR, als Ferienfreizeiten für chronisch kranke<br />
Kinder problemlos von den Krankenkassen<br />
finanziert wurden, erzählt Dr. Karsten<br />
Milek. 1992 sei die damalige Gesundheitsministerin<br />
Regine Hildebrandt mit der Bitte auf<br />
ihn zugekommen, solche Kurse fortzuführen.<br />
Seit dieser Zeit hat er sich den KiDS-Kursen<br />
verschrieben, die außer der Grundidee nichts<br />
mehr mit ihren oft rüden Vorgängern gemeinsam<br />
haben. In den KiDS-Kursen wech-
seln sich Schulungen rund um Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
mit Freizeitaktivitäten sinnvoll ab. Phantasiereisen<br />
helfen den Kids, sich zu entspannen. Toben,<br />
Schwimmen und feste Ruhezeiten stehen ebenso<br />
auf dem Programm wie Waldwanderungen, ein<br />
Kochduell oder der Besuch des 3-fachen deutschen<br />
Meisters im 200-m-Sprint Daniel Schnelting.<br />
Auch er hat Typ-1-<strong>Diabetes</strong>.<br />
<strong>Diabetes</strong>!<br />
Auch ich<br />
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Fotos: K. + S. Milek<br />
Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />
Während des Kurses werden die<br />
Teilnehmer rund um die Uhr<br />
medizinisch betreut. Das Herzstück<br />
ist der MedPunkt, dessen<br />
Ausstattung den Vergleich<br />
mit einer <strong>Diabetes</strong>klinik nicht<br />
scheuen muss. Hier werden die<br />
Eingangsuntersuchungen gemacht,<br />
Therapien festgelegt, Katheter<br />
gewechselt und die komplette<br />
medizinische Versorgung<br />
der Teilnehmer gemanagt und<br />
überwacht. Jede Gruppe hat zudem<br />
einen eigenen <strong>Diabetes</strong>manager,<br />
der die Gruppe bei<br />
„Für meine<br />
Freunde<br />
ist das ganz<br />
o. k., dass<br />
ich <strong>Diabetes</strong><br />
habe.“<br />
allen Freizeitaktivitäten begleitet. „<strong>Die</strong> medizinische<br />
Versorgung wird von den Krankenkassen<br />
übernommen“, sagt Karsten Milek. Dass sie den<br />
Kids ein so buntes und abwechslungsreiches Programm<br />
bieten können, sei jedoch den Sponsoren<br />
wie Lilly <strong>Diabetes</strong> zu verdanken, ohne deren Unterstützung<br />
die Kurse in der jetzigen Form nicht<br />
möglich wären.<br />
Dr. Claudia-Viktoria Schwörer<br />
Weitere Infos finden Sie unter www.kids-kurs.info<br />
KiDS-Kurs 2015 …<br />
Der 24. KiDS-Kurs ist geplant für 18. Juli bis<br />
1. August 2015 in Bremsdorf (Brandenburg).<br />
Anmeldeschluss ist der 31. März 2015 (Empfehlung:<br />
früh anmelden!). Info:<br />
E-Mail: praxis.dr.milek@snafu.de,<br />
Tel.: 03 44 41/9 90-2 99 (Fax -2 97)<br />
Das sagt <strong>Die</strong>ter<br />
Thomas Heck,<br />
TV-Moderator, der seine<br />
Diagnose „<strong>Diabetes</strong>“<br />
vor 9 Jahren erhielt.<br />
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Schmerzen sollten Sie von<br />
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wie <strong>Die</strong>ter Thomas Heck.<br />
Denn <strong>Diabetes</strong> kann Ihre<br />
Nerven nachhaltig schädigen<br />
und eine sogenannte<br />
Neuropathie verursachen.<br />
<strong>Die</strong>se macht sich oft zuerst<br />
an den Füßen durch<br />
Empfindungsstörungen<br />
bemerkbar. Verursacht wird<br />
eine solche Nervenstörung<br />
vor allem durch Zuckerabbauprodukte,<br />
die bei <strong>Diabetes</strong><br />
infolge des gestörten<br />
Stoffwechsels vermehrt<br />
entstehen und die Nerven<br />
angreifen.<br />
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1 z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008;<br />
116(10):600 – 5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<br />
<strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064– 2071. *bei diabetischer Neuropathie infolge eines Vitamin-B1-Mangels.<br />
Diabetiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten Vitamin-B1-Mangel: Wie Thornalley et al.<br />
nachwiesen, sind die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich 75 % niedriger als bei Gesunden.<br />
milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien<br />
und kardiovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder<br />
Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben<br />
werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen<br />
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| DJ 10–2014<br />
15
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„Wichtig ist es, Wissen<br />
häufig aufzufrischen“<br />
| DJ 10–2014<br />
16<br />
DJ: Sie als Mitglied eines <strong>Diabetes</strong>-Teams<br />
sagen: „Wir sind noch nicht dort, wo wir hin<br />
wollen!“ Wieso nicht?<br />
Dr. med. Stephan Kress: Wir erreichen die<br />
Zielbereiche der Blutzuckereinstellung, die<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Betroffenen<br />
in der Zukunft sichern können, häufig<br />
nicht. <strong>Die</strong>s gilt für den Typ-2-, noch viel mehr<br />
für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. Eine kürzlich publizierte<br />
internationale Studie mit knapp 6 000<br />
Jugendlichen und jungen erwachsenen Patienten<br />
(Teens-Studie) zeigte, dass nur etwa ein<br />
Drittel der 8- bis 12-Jährigen und sogar nur<br />
etwa ein Fünftel der 19- bis 25-Jährigen eine<br />
zufriedenstellende Zuckereinstellung haben;<br />
Gründe hierfür liegen in allen Bereichen<br />
des <strong>Diabetes</strong>managements: beim betroffenen<br />
Menschen, beim unterstützenden <strong>Diabetes</strong>-Team<br />
– oder bei der Bereitstellung und<br />
Verlässlichkeit technischer Hilfsmittel.<br />
DJ: Welche Faktoren kann ich selbst beeinflussen,<br />
welche nicht hinsichtlich der<br />
Qualität meiner Blutzuckereinstellung?<br />
Dr. Kress: <strong>Die</strong> eigene Motivation und Disziplin<br />
zum täglichen Blutzuckerselbstmanagement<br />
ist ein Erfolgsfaktor. <strong>Die</strong>s ist nur möglich,<br />
wenn man durch eine gute Diabe tes schulung<br />
auf den Alltag mit <strong>Diabetes</strong> vorbereitet wurde.<br />
Nach erfolgter Schulung ist es wichtig, das<br />
Wissen und die benötigten praktischen Fertigkeiten<br />
häufig aufzufrischen. Tägliche Bewegung<br />
und gesunde Ernährung helfen bei allen<br />
Stadien und Typen des Dia betes. <strong>Die</strong> regelmäßige<br />
Überprüfung der Blutzuckereinstellung<br />
gibt dem Betroffenen Orientierung und<br />
Motivation zur Verbesserung. Auch moderne<br />
Messgeräte wie iBGStar mit einer mobiltelefonassoziierten<br />
Internetfunktion können im<br />
Vergleich mit Standardblutzuckermessgeräten<br />
signifikant eine HbA 1c -Senkung unterstützen.<br />
Auch ein Blutzuckermessgerät mit einer<br />
Auf einer Pressekonferenz<br />
des Unternehmens<br />
Sanofi<br />
sprach Dr. Stephan<br />
Kress (Landau) Anfang<br />
August über<br />
die „Eckpfeiler des<br />
<strong>Diabetes</strong>managements“,<br />
über Probleme<br />
dabei sowie<br />
über „strukturierte<br />
Blutzuckermessung“.<br />
Wir führten<br />
danach mit ihm dieses<br />
Interview.<br />
HbA 1c -Trenderkennung und Trendpfeilfunktion<br />
wie MyStar Extra kann Motivationshilfe<br />
sein. <strong>Die</strong> Einbeziehung von Familie und Freunden<br />
ins Dia betesmanagement sind wichtige<br />
Stützen. Auch innovative neue Medikamente<br />
würden helfen, aber immer häufiger wird eine<br />
solche Therapie aus wirtschaftlichen Gründen<br />
von politischen Gremien in Deutschland den<br />
Betroffenen versagt.<br />
DJ: Was heißt eigentlich „strukturierte Blutzuckermessung“?<br />
Dr. Kress: Unter strukturierter Blutzuckermessung<br />
versteht man den optimalen Einsatz der<br />
Blutzuckermessung für das <strong>Diabetes</strong>selbstmanagement<br />
für alle <strong>Diabetes</strong>therapien. <strong>Die</strong>s<br />
beinhaltet sinnvolle, von Arzt und Patienten<br />
festgelegte Blutzuckermess zeitpunkte und die<br />
Dokumentation der Messwerte sowie der Begleitumstände<br />
– wie Bewegung oder Mahlzeiten.<br />
Strukturierte Blutzuckermessung meint<br />
auch eine gelernte Interpretation der Messergebnisse<br />
und eine Handlung als Reaktion auf<br />
die Ergebnisse. Außerdem hat der betreuende<br />
Arzt mit dieser Berichterstattung der strukturierten<br />
Blutzuckermessergebnisse die beste<br />
Chance, die <strong>Diabetes</strong>therapie erfolgreich anzupassen.<br />
DJ: Auch bei Diabetikern ohne Insulin?<br />
Dr. Kress: Forschungsergebnisse belegen, dass<br />
auch Patienten, die noch nicht mit Insulin behandelt<br />
werden, von Blutzuckerselbstmessungen<br />
profitieren. <strong>Die</strong> Leitlinie der Internationalen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Föderation gibt mehrere<br />
Vorschläge für eine strukturierte Messung bei<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ohne Insulinbehandlung.<br />
Drei dieser Vorschläge wurden jetzt wissenschaftlich<br />
untersucht. Dabei zeigte das<br />
7-Punkte-Blutzuckerprofil an drei aufeinanderfolgenden<br />
Tagen einmal pro Monat die effektivste<br />
HbA 1c -Senkung, geringste Belastungen
aktuell<br />
Dr. Stephan Kress: „Nur ein<br />
Drittel der 8- bis 12-Jährigen<br />
und nur ein Fünftel der 19- bis<br />
25-Jährigen haben eine zufriedenstellende<br />
Einstellung.“<br />
www.diabetes-online.de<br />
des Patienten und die beste Kosteneffektivität<br />
im Vergleich zu anderen Messstrategien. Also<br />
lieber mal an drei Tagen eine richtige Blutzuckerbestandsaufnahme<br />
durchführen als häufige<br />
Gelegenheitsblutzuckermessungen.<br />
DJ: Wann nennt man ein Blutzuckermessgerät<br />
„präzise“ und „richtig“?<br />
Dr. Kress: Da Menschen mit <strong>Diabetes</strong> Therapieentscheidungen<br />
anhand der Ergebnisse<br />
der Blutzuckermessung fällen, müssen eingesetzte<br />
Geräte präzise und verlässlich sein. <strong>Die</strong><br />
Genauigkeit der Messgeräte wird bestimmt<br />
durch statistischen Fehler und die systematische<br />
Messabweichung. <strong>Die</strong> neue, strengere<br />
Neue „DIN EN<br />
ISO 15197:2013“<br />
<strong>Die</strong> Norm ist erfüllt, wenn<br />
95 % aller Messwerte in<br />
folgendem Zielkorridor<br />
liegen: Für Blutzuckerwerte<br />
unter 100 mg/dl<br />
ist eine Abweichung von<br />
± 15 mg/dl zulässig und<br />
bei Blutzuckerwerten<br />
über 100 mg/dl ist eine<br />
Abweichung von ± 15 Prozent<br />
zulässig.<br />
Dateiname: _015VJ_0014606.pdf; Nettoformat:(210.00 x 135.00 mm); Datum: 29. Aug 2014 10:35:18; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
ISO-Norm DIN EN ISO 15197:2013 gibt den untersuchten<br />
Messgeräten ein Gütesiegel, die<br />
dann eine ähnliche Präzision wie Laborgeräte<br />
haben. <strong>Die</strong> Norm ist erfüllt, wenn 95 Prozent<br />
aller Messwerte im festgelegten Zielkorridor<br />
liegen (Kasten). Auch die Stabilität der Blutzuckermessung<br />
gegenüber unterschiedlichen<br />
Hämatokrit-Werten (Verschiebungen des Verhältnisses<br />
von Blutzellen und flüssigen Bestandteilen)<br />
ist wichtig für verlässliche und fehlerfreie<br />
Blutzuckerwerte. Voraussetzung für den<br />
Erfolg ist eine verlässliche Blutzuckermesstechnik,<br />
die sich in verschiedenen Prüfungen<br />
der Messgenauigkeit und Stabilität<br />
bewähren muss.<br />
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***<br />
17<br />
***
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<strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong><br />
erhalten<br />
Von Hans-Peter Hammes und Diana Droßel (Interview)<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter<br />
Hammes ist Leiter<br />
der Sektion Endokrinologie,<br />
Universitätsmedizin<br />
Mannheim der<br />
Universität Heidelberg.<br />
Hammes klärt seit vielen<br />
Jahren in entscheidender<br />
Position auf<br />
über den Zusammenhang<br />
von <strong>Diabetes</strong> und<br />
Augenerkrankungen.<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hammes und Diana Droßel haben auf<br />
ihre jeweils ureigene Art beträchtlich dazu beigetragen, dass<br />
man heute so vieles weiß über <strong>Diabetes</strong> und Augenerkrankungen:<br />
der eine als ausgewiesener <strong>Diabetes</strong>-Experte und Gründungsmitglied<br />
verschiedener Arbeitsgemeinschaften und Gruppen,<br />
als Autor richtungsweisender Artikel – die andere als<br />
Diabetikerin und <strong>Diabetes</strong>beraterin, die früh schon und recht<br />
plötzlich erblindete und sich seither über Jahrzehnte engagiert:<br />
Blinde und Sehbehinderte berät, für moderne Geräte kämpft,<br />
den Menschen Mut macht. Es liegt auch an engagierten Menschen<br />
wie ihnen, dass heute die Erblindungsraten bei Menschen<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> wohl am Abnehmen sind.<br />
Siehe:<br />
<strong>Die</strong> Augen schützen und lange gut sehen Seite 20<br />
Messen und spritzen – mit Fühlen und Hören Seite 28<br />
| DJ 10–2014<br />
18<br />
„<strong>Diabetes</strong> und Augenerkrankungen“:<br />
Unser Gastautor Prof. H.-P. Hammes berichtet über das<br />
Thema auch aktuell im „Deutschen Gesundheitsbericht<br />
<strong>Diabetes</strong> 2014“. Gibt es unter www.kirchheim-shop.de<br />
(Print) oder unter www.diabetesde.org<br />
Foto: Dan Race - Fotolia.com
schwerpunkt<br />
| DJ 10–2014<br />
www.diabetes-online.de<br />
19
schwerpunkt<br />
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<strong>Die</strong> Augen schützen<br />
und lange gut sehen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Komplikationen an den Augen<br />
sind sehr gefürchtet – schließlich kann<br />
bei ungünstigem Verlauf sogar Blindheit<br />
drohen. Doch es hat sich viel getan in der letzten<br />
Zeit – sowohl in Sachen Prävention als auch<br />
bei den Therapieoptionen.<br />
krepanz wird einerseits über die unterschiedliche<br />
Diagnostik erklärt, andererseits sind zum<br />
Beispiel Blutzuckereinstellung und Blutdruck<br />
im weltweiten Vergleich in Deutschland relativ<br />
günstig.<br />
| DJ 10–2014<br />
20<br />
Ein Drittel<br />
der Typ-2-<br />
Diabetiker<br />
haben bei<br />
der <strong>Diabetes</strong>-Diagnose<br />
bereits milde<br />
Retinopathie-Formen.<br />
Zuerst die erfreuliche Nachricht: <strong>Die</strong> Erblindungsraten<br />
bei Menschen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
scheinen abzunehmen. Blutzuckerkontrollen,<br />
die konsequente Anwendung leitliniengerechter<br />
augenärztlicher Behandlung und die Vielfalt<br />
der <strong>Diabetes</strong>therapien zeigen Wirkung.<br />
Auch insgesamt rangiert die diabetesbedingte<br />
Erblindung in Deutschland nicht (mehr)<br />
auf Platz eins: Hier spielen die altersabhängige<br />
Makuladegeneration und der grüne Star<br />
(Glaukom) die größere Rolle. Entwarnung kann<br />
aber nicht gegeben werden, dafür sind die stark<br />
steigenden Zahlen von Neuerkrankten mit<br />
Dia betes zu hoch.<br />
In Deutschland Makulaödem selten<br />
<strong>Die</strong> weltweite Häufigkeit der diabetischen Retinopathie<br />
beträgt 35 Prozent der Diabetiker,<br />
davon haben 7 Prozent eine proliferative diabetische<br />
Retinopathie, 6,8 Prozent ein diabetisches<br />
Makulaödem und 10,2 Prozent eine<br />
das Sehen bedrohende Retinopathie. <strong>Die</strong><br />
vergleichbaren Daten aus Deutschland zeigen<br />
allerdings, dass ein Makulaödem, das die<br />
<strong>Sehkraft</strong> bedroht, nur bei 0,8 Prozent aller Patienten<br />
vorliegt, also relativ selten ist. <strong>Die</strong>se Dis-<br />
Oft bei <strong>Diabetes</strong>diagnose: Retinopathie<br />
<strong>Die</strong> Angst vor Erblindung führt bei vielen Diabetikern<br />
zu einer nachhaltigen Änderung im<br />
Lebensstil. Allerdings spielen gerade zu Erkrankungsbeginn,<br />
insbesondere bei Menschen<br />
mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, Verdrängung und<br />
Leugnung der möglichen Komplikationen eine<br />
große Rolle. Aber Vorsicht: Bis zu einem Drittel<br />
aller Typ-2-Diabetiker haben, wenn der <strong>Diabetes</strong><br />
diagnostiziert wird, bereits eine milde Retinopathie.<br />
<strong>Die</strong> Informations- und Beratungsangebote<br />
durch Ärzte, <strong>Diabetes</strong>beraterinnen,<br />
Betroffenenverbände und Gesundheitsorganisationen<br />
sollten daher unbedingt wahrgenommen<br />
werden – sie sind umfassend und lassen<br />
keine wichtige Frage unbeantwortet.<br />
Sauerstoffmangel bedroht die Netzhaut<br />
Das Sehen wird bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
im Wesentlichen durch zwei Mechanismen bedroht:<br />
1. durch eine Neubildung von Blutgefäßen als<br />
Versuch, zerstörte Gefäße zu ersetzen (proliferative<br />
diabetische Retinopathie), allerdings<br />
in schlechterer Qualität, und<br />
2. durch eine Ödembildung im Bereich der<br />
Stelle des schärfsten Sehens (diabetisches<br />
Makulaödem).<br />
Foto: © pixelrobot - Fotolia.com
schwerpunkt<br />
Das Auge funktioniert ähnlich<br />
wie ein Fotoapparat. <strong>Die</strong> Retina<br />
oder Netzhaut entspricht<br />
dabei der Bildsensorfläche.<br />
Schäden am „Bildsensor“<br />
können zu einer schlechten<br />
Abbildung führen – in<br />
der Digitalkamera wie beim<br />
menschlichen Sehen.<br />
www.diabetes-online.de<br />
Illustrationen: Alexilus - Fotolia.com, Kerstin Koch<br />
<strong>Die</strong> gemeinsame Grundlage von proliferativer<br />
Retinopathie und diabetischem<br />
Makulaödem ist der Sauerstoffmangel,<br />
der am Augenhintergrund durch<br />
den Verschluss von Blutgefäßen und damit<br />
durch Durchblutungsstörungen bedingt ist.<br />
Zusammenarbeit der Ärzte bei<br />
Diagnostik und Therapie<br />
Am Anfang von Diagnostik und Therapie ist<br />
wichtig, dass sich alle behandelnden Ärzte –<br />
Hausarzt, Diabetologe und Augenarzt – austauschen.<br />
Dabei geht es vor allem um die Güte<br />
der <strong>Diabetes</strong>einstellung, das gleichzeitige<br />
Vorliegen einer diabetischen Nierenerkrankung,<br />
weitere Begleiterkrankungen sowie<br />
die derzeitige Therapie und was möglich ist,<br />
sie zu optimieren, ohne z. B. durch Hypoglykämien<br />
zu gefährden.<br />
Frühformen beeinträchtigen das Sehen<br />
nicht<br />
<strong>Die</strong> Frühformen der diabetischen Retinopathie<br />
verursachen keine Beeinträchtigung des<br />
Sehens. Neben Durchblutungsstörungen können<br />
während der sehr frühen Phasen einer<br />
<strong>Diabetes</strong>erkrankung auch Veränderungen der<br />
Nervenzellfunktion im Auge vorliegen. Auch<br />
diese machen sich beim Sehen nicht bemerkbar;<br />
sie können nur mit aufwendigen, in der<br />
Routinediagnostik nicht angewendeten Tests<br />
gemessen werden. Ihre Wertigkeit für die Vorhersage<br />
des Verlaufs einer Retinopathie muss<br />
auch erst in Studien untersucht werden.<br />
Also ist ein regelmäßiges Screening erforderlich,<br />
bei dem rechtzeitig behandlungsbedürftige<br />
Netzhautveränderungen entdeckt und<br />
bei Bedarf geeignete Behandlungen begonnen<br />
werden können. Wenn Sehstörungen eingetreten<br />
sind, müssen weit fortgeschrittene<br />
Schäden der Netzhaut angenommen werden.<br />
Netzhaut direkt nach <strong>Diabetes</strong>diagnose<br />
untersuchen lassen<br />
Jeder Mensch mit <strong>Diabetes</strong> sollte daher regelmäßig<br />
eine Netzhautuntersuchung bei<br />
weitgetropften Pupillen erhalten: Liegt keine<br />
Retinopathie vor, empfiehlt sich eine jährliche<br />
Kontrolle der Netzhaut. Sollten Netzhautveränderungen<br />
bereits eingetreten sein, sind<br />
sorgfältige Wiederholungsuntersuchungen<br />
nach 6-, bei höheren Graden der Netzhautschädigung<br />
auch nach 3-monatigen Intervallen<br />
sinnvoll.<br />
Es wird diskutiert, ob die Untersuchungsintervalle<br />
bei Patienten ohne Retinopathie und<br />
mit guter Stoffwechsel- und Blutdruckkontrolle<br />
sowie bei Fehlen einer Nierenerkrankung<br />
auch auf längere Intervalle ausgedehnt<br />
werden können, da es vor allem in Bundesländern<br />
mit unzureichender Zahl von Spezialisten<br />
keine Kapazitäten gibt, flächendeckend<br />
die rechtzeitige Diagnose einer (sehkraftbedrohenden)<br />
Retinopathie zu stellen und Maßnahmen<br />
zu ergreifen. In einem Land mit<br />
Bei einer diabetischen<br />
Retinopathie<br />
können<br />
verschiedene Probleme<br />
auftreten:<br />
• Gefäßwände<br />
können sich<br />
ausbuchten (Aneurysmen),<br />
und<br />
es kann bluten<br />
aus den Gefäßen<br />
(Bild oben).<br />
• Der Punkt des<br />
schärfsten<br />
Sehens, die<br />
Makula oder<br />
der gelbe Fleck,<br />
kann Wasser<br />
einlagern (Makulaödem,<br />
Bild<br />
Mitte).<br />
• Gefäße können<br />
sich verschließen,<br />
so dass<br />
Gewebe abstirbt<br />
(Bild unten).<br />
| DJ 10–2014<br />
21
schwerpunkt<br />
www.diabetes-online.de<br />
Sofort nach Erkennen<br />
des <strong>Diabetes</strong><br />
und danach mindestens<br />
einmal im Jahr:<br />
die Netzhaut untersuchen<br />
lassen!<br />
hoher Zahl von Augenärzten scheint die Intervallverlängerung<br />
aus Kapazitätsgründen<br />
nicht zwingend erforderlich. Man kann<br />
aber in Einzelfällen entscheiden, das Kontrollintervall<br />
zu verlängern, wobei ein Restrisiko<br />
bleibt, dass sich in der Zwischenzeit eine<br />
Retinopathie entwickelt.<br />
also eine Nierenerkrankung entwickelt, ist<br />
eine sorgfältige Überwachung der Retinopathie<br />
in kürzeren Abständen als den jährlichen<br />
Kontrollintervallen erforderlich.<br />
Nierenerkrankung kann auch andere<br />
Ursachen haben<br />
| DJ 10–2014<br />
22<br />
Das gleichzeitige Vorliegen einer<br />
diabetischen Nierernerkrankung<br />
beeinflusst den Verlauf<br />
der Retinopathie ungünstig.<br />
Mit Spaltlampe und Lupe Augen untersuchen<br />
Entsprechend den Leitlinien erfolgt die Diagnostik<br />
der diabetischen Retinopathie durch<br />
Funduskopie, also das Ansehen des Augenhintergrunds.<br />
Das erfolgt mit Hilfe der Biomikroskopie<br />
in Kombination mit einer Spaltlampe.<br />
Mit der Spaltlampe kann man mit einem<br />
Lichtspalt einen optischen Schnitt durch die<br />
transparenten Abschnitte des Auges wie Hornhaut,<br />
Vorderkammer, Linse und Glaskörper legen<br />
und so deren Zustand beurteilen. Hält der<br />
Augenarzt eine Lupe davor, ist es möglich, den<br />
kompletten Augenhintergrund zu beurteilen.<br />
<strong>Die</strong> Funduskopie erlaubt eine sichere Diagnose<br />
aller Retinopathiestadien einschließlich der<br />
diabetischen Makulopathie.<br />
Vorsicht, wenn auch die Niere betroffen ist<br />
Das gleichzeitige Vorliegen einer diabetischen<br />
Nierernerkrankung beeinflusst den<br />
Verlauf der Retinopathie ungünstig. Dabei<br />
handelt es sich sowohl bei Typ-1- als auch<br />
bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong> um eine besondere Untergruppe<br />
von Patienten, die einen ungünstigen<br />
Krankheitsverlauf nehmen. Wenn sich<br />
Vor Einleitung einer Nierenersatztherapie, einer<br />
Dialyse, ist wegen der damit verbundenen<br />
Medikamentengabe zur Hemmung der<br />
Blutgerinnung eine augenärztliche Kontrolle<br />
auch außerhalb der Intervalluntersuchungen<br />
angeraten. Im Regelfall aber wird man eine<br />
dia betische Retinopathie feststellen, bevor<br />
eine diabetische Nephropathie entdeckt wird.<br />
Wenn bei Patienten mit einer <strong>Diabetes</strong>dauer<br />
von über 10 Jahren eine Nierenerkrankung<br />
entdeckt wird, ohne dass bereits eine diabetische<br />
Retinopathie bekannt ist, sollte man die<br />
Netzhaut besonders sorgfältig untersuchen –<br />
denn es könnte auch eine diabetesunabhängige<br />
Nierenerkrankung vorliegen. Hier ist die<br />
Abstimmung zwischen Diabetologen, Augenund<br />
Nierenarzt sehr bedeutsam.<br />
Wichtigster Risikofaktor: erhöhter Blutzucker<br />
Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker ist der<br />
wichtigste Faktor für das Entstehen einer<br />
Retinopathie. <strong>Die</strong> möglichst normnahe Blutzuckereinstellung<br />
ist die beste verfügbare<br />
Vorsorge. Jedoch ist dieser Schutz nicht<br />
100-prozentig, er wurde in der Vergangenheit<br />
überschätzt. Beim Typ-1- wie beim<br />
Fotos: Robert Kneschke, pankajstock123 - Fotolia.com
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| DJ 10–2014<br />
23
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| DJ 10–2014<br />
24<br />
Typ-2-Dia betes mehren sich die Hinweise,<br />
dass die normnahe Blutzuckereinstellung in<br />
einem fortgeschrittenen Stadium der Retinopathie<br />
das Fortschreiten nicht mehr verhindert<br />
und besonders bei Menschen, die zu<br />
schweren Hypoglykämien neigen, die <strong>Diabetes</strong>therapie<br />
überdacht werden muss.<br />
Grundsätzlich ist eine dauerhafte normnahe<br />
Einstellung des Blutzuckers auf einen HbA 1c -<br />
Wert unter 7 Prozent eine geeignete Maßnahme,<br />
um Entstehen und Fortschreiten einer<br />
dia betischen Retinopathie und Makulopathie<br />
zu verhindern. Vorsicht ist aber geboten, dieses<br />
Therapieziel zu unterschreiten, z. B. durch<br />
ein Absenken des HbA 1c auf wesentlich tiefere<br />
Werte, denn damit steigt das Hypoglykämierisiko.<br />
Bluthochdruck und Retinopathie:<br />
Blutdrucktherapie im Vordergrund<br />
Liegt neben einer Retinopathie und einer<br />
Nephropathie auch ein Bluthochdruck, eine<br />
arterielle Hypertonie, vor, sind andere<br />
Behandlungsaspekte sehr bedeutsam, vor<br />
allem die der Blutdruckeinstellung. Hier unterscheiden<br />
sich Typ-1- und Typ-2-Diabetiker<br />
sehr: Wenn gleichzeitig eine diabetische<br />
Nierenerkrankung besteht, schreitet vor allem<br />
bei Menschen mit Typ-1-Dia betes die<br />
Retinopathie schneller fort bis zu Stadien,<br />
die das Sehen bedrohen. Menschen mit Typ-1-<br />
Dia betes entwickeln in ca. 30 Prozent eine Retinopathie<br />
und eine Nierenerkrankung. Hier<br />
Der „Augenfachärztliche Untersuchungsbogen“,<br />
zu finden<br />
unter www.diabetes-auge.de,<br />
unterstützt die Kommunikation<br />
zwischen den behandelnden<br />
Ärzten.<br />
Der Augenarzt<br />
muss<br />
wissen, wenn<br />
gleichzeitig<br />
eine Nierenerkrankung<br />
vorliegt.<br />
gewinnt die Bedeutung der Blutdruckeinstellung<br />
für die Begrenzung des Nierenschadens<br />
und auch des Netzhautschadens eine vorrangige<br />
Stellung. Der Augenarzt muss unbedingt<br />
wissen, dass gleichzeitig eine Nierenerkrankung<br />
vorliegt. Daher wurde der Dokumentationsbogen<br />
für die diabetische Retinopathie<br />
und Makulopathie vor längerer Zeit entsprechend<br />
modifiziert.<br />
Retinopathie erhöht Risiko für<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist es nötig, einen bestehenden<br />
Bluthochdruck und eine Nierenschädigung<br />
bereits beim ersten Erkennen der<br />
Retinopathie bei der Therapie zu berücksichtigen.<br />
Das hat damit zu tun, dass Patienten<br />
mit Retinopathie ein erhöhtes Risiko haben,<br />
an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.<br />
Außerdem reagiert ein mehr als 30 Jahre<br />
älteres Gefäßsystem auf eine gute Blutdruckeinstellung<br />
zusätzlich günstig. Es gibt auch<br />
bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong> keinen Grund, das HbA 1c<br />
auf Werte weit unter 7 Prozent zu senken, da<br />
keine Studie einen zusätzlichen Nutzen ergeben<br />
hat. <strong>Die</strong> Blutdruckobergrenze, die es einzuhalten<br />
gilt, liegt nach neuester Leitlinie bei<br />
140/80 mmHg.<br />
Blutdruckmedikament kann günstig<br />
wirken<br />
Das einzig bisher etablierte Prinzip, um das<br />
Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie<br />
zu verhindern bzw. zu verzögern, ist neben<br />
der Blutzuckeroptimierung die Gabe eines<br />
bestimmten Medikaments zur Therapie<br />
eines Bluthochdrucks: eines ACE-Hemmers.<br />
Zwar wird heute in aller Regel ein ACE-Hemmer<br />
bei Menschen mit Bluthochdruck und<br />
<strong>Diabetes</strong> eingesetzt. Im Einzelfall kann sich<br />
Foto: IFDA
schwerpunkt<br />
ein ACE-Hemmer aber auch dann günstig auf<br />
den Retinopathie-Verlauf auswirken, wenn<br />
kein Bluthochdruck vorliegt. In jüngster Zeit<br />
wird die Gabe von Blutfettsenkern, den Fibraten,<br />
bei dia betischer Retinopathie favorisiert.<br />
Tatsächlich hat sich in zwei großen, unabhängig<br />
voneinander durchgeführten Studien bei<br />
Typ-2-Diabetikern gezeigt, dass die Fibrate<br />
das Fortschreiten einer Retinopathie moderat<br />
verhindern können. <strong>Die</strong>ser Effekt war<br />
aber unabhängig vom Effekt auf die Blutfette,<br />
so dass die Vermutung naheliegt, dass nicht<br />
die Fettsenkung an sich, sondern ein medikamentenspezifischer<br />
Effekt für das Ergebnis<br />
<strong>Die</strong> Einnahme<br />
eines<br />
ACE-Hemmers<br />
kann<br />
sich günstig<br />
auf den Verlauf<br />
der Retinopathie<br />
auswirken.<br />
verantwortlich ist. Von einer Verallgemeinerung<br />
dieses sehr speziellen Ergebnisses, das<br />
streng genommen nur für einen kleinen Teil<br />
von Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zutrifft,<br />
wird aber abgeraten. Eine klare Empfehlung,<br />
welchem Patienten die zusätzliche Gabe eines<br />
Fettsenkers nützt, gibt es derzeit nicht.<br />
Wirksame und unwirksame Therapien<br />
Allerdings kann festgestellt werden, dass<br />
Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und bestehender<br />
diabetischer Nierenschädigung von<br />
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| DJ 10–2014<br />
25<br />
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schwerpunkt<br />
Wann und wie oft sollen die<br />
Augen untersucht werden?<br />
• wenn keine Retinopathie besteht: einmal jährlich<br />
• wenn bereits eine Retinopathie besteht: Kontrollintervalle<br />
nach Maßgabe des Augenarztes<br />
• vor geplanter und nach schneller und deutlicher<br />
Blutzuckersenkung müssen alle Patienten kurzfristig<br />
bezüglich einer Retinopathie überwacht werden<br />
| DJ 10–2014<br />
26<br />
handlung von Blutzucker, Blutdruck, Blutfetten<br />
und Blutgerinnungshemmung eindeutig<br />
und nachhaltig profitieren, zusätzlich<br />
zu einer Lebensstilintervention. Viele weitere<br />
Therapiekonzepte wurden in Studien untersucht<br />
und als unwirksam befunden. Dazu<br />
gehören Kalziumdobesilat, Aspirin in niedriger<br />
bis mittlerer Dosierung, Statine als Einzeltherapie,<br />
Antioxidantien, Vitaminpräparate<br />
und Mineralien.<br />
Lasern der gesamten Netzhaut<br />
Der Goldstandard bei einem fortgeschrittenen,<br />
das Sehen bedrohenden Stadium (proliferative<br />
diabetische Retinopathie) ist die<br />
panretinale Laserkoagulation. Dabei wird die<br />
gesamte Netzhaut (mit Ausnahme der Makula)<br />
mit einem Laser behandelt. <strong>Die</strong>ser sorgt<br />
dafür, dass die krankhaften Gefäße so stark<br />
erhitzt werden, dass sie veröden. Das Verfahren<br />
ist etabliert, an der Wirksamkeit gibt es<br />
keinen Zweifel. Das Verfahren hat allerdings<br />
Nebenwirkungen wie Nachtblindheit, Einschränkung<br />
des Gesichtsfeldes usw.<br />
Bei Blutungen wird Glaskörper entfernt<br />
Wenn die diabetische Augenerkrankung weiter<br />
fortgeschritten ist und eine Netzhautablösung<br />
droht oder Sehstörungen durch Blutungen<br />
am Augenhintergrund vorliegen, ist<br />
die chirurgische Entfernung von Teilen des<br />
Glaskörpers die geeignete Therapie; die als<br />
Vitrektomie bezeichnete Therapie eignet<br />
sich auch bei bestimmten Formen des grünen<br />
Stars (Glaukom). Bei bestimmten Formen<br />
des diabetischen Makulaödems bietet<br />
sich die Grid-Lasertherapie an, bei der die<br />
Makula gitterförmig gelasert wird. Allerdings<br />
ist der Erfolg hinsichtlich des Erhalts des Sehens<br />
geringer als der Effekt der panretinalen<br />
Laserkoagulation bei proliferativer diabetischer<br />
Retinopathie.<br />
Injektion in den Glaskörper<br />
Seit 2011 ist für die Therapie des dia betischen<br />
Makulaödems, das mit einer Reduktion des<br />
Sehens einhergeht, das Präparat Ranibizumab<br />
(Lucentis) zur Injektion direkt in den Glaskörper<br />
des Auges zugelassen. Das Medikament<br />
ist jedoch teuer und muss oft injiziert werden.<br />
Wenn das Makulaödem bei Menschen<br />
mit Dia betes und Folge- und Begleiterkrankungen<br />
auftritt, ist eine besondere interdisziplinäre<br />
Kooperation zwischen Hausärzten,<br />
Diabetologen und Augenärzten gefragt, um<br />
unsinnige, nicht aussichtsreiche und ggf. auch<br />
unsachgemäße Therapien zu vermeiden. Nur<br />
in Kenntnis aller erforderlicher Befunde von<br />
internistisch-diabetologischer als auch von<br />
augenärztlicher Seite kann eine sachgerechte<br />
Empfehlung erfolgen. Lücken in diesem Behandlungskonzept<br />
bestehen darin, dass nicht<br />
klar ist, inwieweit sich auch Patienten mit Nierenschäden<br />
für die Behandlung eignen, und ob<br />
sich ihr Sehvermögen bei dieser Therapie über<br />
längere Zeit nicht durch Eigenwirkung des Medikamentes<br />
reduziert.<br />
Bei einer<br />
Retinopathie<br />
im fortgeschrittenen<br />
Stadium ist<br />
die Laserbehandlung<br />
der Goldstandard.<br />
Das Fazit<br />
Augenkomplikationen bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sind nach wie vor nicht<br />
selten und betreffen die Netzhaut (Retina) und den Punkt des schärfsten Sehens<br />
(Makula). Das Bemühen um eine möglichst normnahe Blutzucker- und<br />
Blutdruckeinstellung steht diabetologisch im Vordergrund, wobei das Gefährdungspotential<br />
und der Nutzen bei fortgeschrittenen Stadien der Retinopathie<br />
individuell betrachtet werden müssen. Weil eine Retinopathie<br />
lange das Sehen nicht beeinträchtigt, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
notwendig: die Funduskopie bei weitgetropfter Pupille. Goldstandard<br />
der fortgeschrittenen Stadien der diabetischen Retinopathie ist die<br />
Laserkoagulation.
schwerpunkt<br />
F: Warum sollten Sie nur<br />
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Ihrem behandelnden Arzt darüber, welche unteren und oberen Bereichsgrenzwerte für Sie persönlich richtig sind.<br />
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| DJ 10–2014<br />
27
schwerpunkt<br />
Messen und spritzen –<br />
Blinde oder Sehbehinderte<br />
stehen in ihrem Alltag oft<br />
vor Problemen: Wer <strong>Diabetes</strong><br />
hat, muss sich oft etwas<br />
einfallen lassen, um<br />
den Blutzucker zu messen<br />
und die richtige Insulindosis<br />
zu injizieren.<br />
28
schwerpunkt<br />
mit Fühlen und Hören<br />
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Foto: Mr. Nico / photocase.de<br />
Diana Droßel steht als Blinde und Typ-1-Diabetikerin<br />
mitten im Leben. Seit 1982 ist die<br />
gelernte Krankenschwester blind und ist<br />
seit 1986 <strong>Diabetes</strong>beraterin – sie engagiert sich<br />
aktiv in der <strong>Diabetes</strong>selbsthilfe und im Deutschen<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
(DBSV), ist durch das Land Nordrhein-Westfalen<br />
ausgebildete Lotsin für Menschen mit Behinderung<br />
und chronischen Erkrankungen. Der Weg<br />
bis hierher war aber auch für Sie nicht einfach,<br />
denn der Verlust der <strong>Sehkraft</strong> kam plötzlich.<br />
Blind: fast über Nacht<br />
Mit dem Abheilen einer Hepatitis kam die diabetische<br />
Retinopathie – und ungewöhnlich<br />
schnell, innerhalb eines Jahres, der Verlust des<br />
Sehvermögens. „Jeden Morgen aufzuwachen<br />
mit der Angst, nichts mehr sehen zu können,<br />
ist zermürbend.“ Nichts war in diesem Moment<br />
schlimmer als die Unsicherheit und Ungewissheit,<br />
wie lange sie noch ihr Augenlicht behalten<br />
würde. <strong>Die</strong> heute 56-Jährige war froh, als es<br />
dann endlich so weit war und sie ein neues Kapitel<br />
in ihrem Leben beginnen konnte. Im Berufsförderungswerk<br />
(Zentrum für berufliche<br />
Bildung blinder und sehbehinderter Menschen)<br />
in Düren traf sie auf einige Diabetiker<br />
mit Sehbehinderung, dort fand sie neue Kraft.<br />
„Ich hörte die Leute lachen. Ich war in einem<br />
ganz tiefen Loch und dann habe ich mitbekommen,<br />
dass da etwas ist – die können lachen.“<br />
Mut und Kraft zum Weitermachen<br />
„Jeden Morgen<br />
aufzuwachen<br />
mit der<br />
Angst, nichts<br />
mehr sehen<br />
zu können,<br />
ist zermürbend.“<br />
Heute spricht sie Betroffenen <strong>neuen</strong> Mut zu<br />
und gibt Ratschläge, wie das Leben mit <strong>Diabetes</strong><br />
und Augenproblemen möglich ist. „Viele<br />
neu Erkrankte sind überfordert mit der Situation<br />
und haben Überlebensängste. Dann versuche<br />
ich ihnen zu zeigen, dass es weitergehen<br />
kann.“ Sie kämpft aber auch für die Barrierefreiheit<br />
der medizin-technischen Hilfsmittel,<br />
die für die Selbsttherapie benötigt werden.<br />
Denn die Schwierigkeiten, vor denen ein Sehbehinderter<br />
mit <strong>Diabetes</strong> steht, sind immens.<br />
Gefordert: Politik und Pharmaindustrie<br />
Erlebt man, wie selbstverständlich Blinde mit<br />
Gesten ein Touchscreen-Smartphone bedienen,<br />
sich per Sprachausgabe orientieren, so ist es verwunderlich,<br />
warum das nicht auch beim <strong>Diabetes</strong>-Management<br />
gehen soll: Blutzuckermessgeräte<br />
sind Smartgeräte mit Touchscreen, nur<br />
ohne Lautsprecher – steuern aber zum Beispiel<br />
Insulinpumpen. Sollten also herstellende Unternehmen<br />
nicht an Sehbehinderte mit <strong>Diabetes</strong><br />
denken? Viele Betroffene werden von gut organisierten<br />
Pflegediensten betreut – fühlen sich<br />
aber trotzdem entmündigt und bekommen weitere<br />
Folgeerkrankungen wie Dialyse, Polyneuropathie<br />
und Amputationen. Nach 4 bis 6 Jahren<br />
Tortur versterben viele; hier ist die Politik gefragt,<br />
den Menschen zu helfen, ihnen Leid zu ersparen<br />
und nebenbei auch Kosten zu senken. Im<br />
Interview mit Diana Droßel geht es um Blutzuckermessgeräte<br />
und um Alltagsprobleme:<br />
DJ: Warum ist bei Blindheit das Bedienen<br />
von Blutzuckermessgeräten so schwierig?<br />
Diana Droßel: Das Blutzuckermessgerät an sich ist<br />
nur die halbe Miete. Es muss mir in irgendeiner akustischen<br />
oder taktilen Form ausgeben können, wie das<br />
Ergebnis ist. Das Schwierigere ist, die richtige Menge<br />
Blut an die richtige Stelle zu bekommen. Darum reicht<br />
es nicht aus, dass ein Gerät sprechen kann, sondern<br />
es muss auch einen guten Teststreifen haben. Ein guter<br />
Teststreifen darf nicht zu lang sein, denn dadurch<br />
kann er federn und das Blut wegschleudern, aber<br />
auch nicht zu kurz, da ich sonst zu leicht das Blut am<br />
Gehäuse abstreife; er muss stabil aus dem Gerät ragen.<br />
Und der Teststreifen darf nur anlaufen, wenn ich<br />
genügend Blut habe.<br />
| DJ 10–2014<br />
29
schwerpunkt<br />
www.diabetes-online.de<br />
„Es ist keine Frage<br />
der Technik und des<br />
Geldes, sondern nur<br />
noch eine Frage des<br />
Darandenkens.“<br />
| DJ 10–2014<br />
30<br />
DJ: Gibt es noch viele Geräte, die nicht erkennen,<br />
wenn zu wenig Blut auf dem Teststreifen ist?<br />
Diana Droßel: Bei Geräten für Blinde ja. Im Moment<br />
gibt es nur das Accu-Chek Compact,<br />
das diese Anforderungen erfüllt. Und dieses<br />
Gerät gibt es offiziell gar nicht mehr. <strong>Die</strong> anderen<br />
Geräte laufen auch an, wenn nicht genug<br />
Blut vorhanden ist. Eine Ausnahme ist<br />
der GlucoTalk, aber der hat ein anderes Problem:<br />
Der hat ein so kleines Loch, wo das Blut<br />
rein muss, und der rennt sofort los, wenn er<br />
das Blut nur riecht. Dann gibt er zwar kein Ergebnis,<br />
er sagt nur „Fehler 7“, aber dann muss<br />
ich noch einmal testen. Von daher ist auch das<br />
nicht wirklich geeignet. <strong>Die</strong> neue ISO-Norm<br />
ist vorteilhaft, da vorgeschrieben wird, dass<br />
der Teststreifen eine Volumenkontrolle haben<br />
muss und dass es sonst kein Ergebnis geben<br />
darf. In dieser ISO-Norm steht, dass Blinde<br />
und Sehbehinderte das Ergebnis lesen können<br />
müssen (Kapitel 4.4): „Lesbarkeit der gemessenen<br />
Werte“. Laut UN-Behindertenrechtskonvention<br />
bedeutet „Lesbarkeit“, eigenständig<br />
jederzeit an vorliegende Informationen<br />
zu kommen. Das muss man bei der Zulassung<br />
nach der <strong>neuen</strong> ISO-Norm beachten.<br />
DJ: Wie kann man Lesbarkeit hier umsetzen?<br />
Diana Droßel: Natürlich sind für das Erreichen<br />
der „Lesbarkeit“ Hilfsmittel erlaubt. Sehr große<br />
Schrift, Brillen und Lupen fallen einem direkt<br />
ein. Sehende nutzen im alltäglichen Gebrauch<br />
ein Blindenhilfsmittel, auf das sie nicht mehr<br />
verzichten wollen: Das ist die Sprachausgabe<br />
beim Navigationsgerät. Aber beim Blutzuckermessen<br />
gibt es eine vorteilhaftere, diskretere<br />
Lösung: den Akustikmodus.<br />
DJ: Wie funktioniert dieser Modus?<br />
Diana Droßel: Der Blutzuckerwert wird mit einem<br />
akustischen Signal, wie man es von der<br />
Turmuhr her kennt, angezeigt: Erst kommt die<br />
DJ: Was musst sich ändern, um ein Umdenken<br />
zu bewirken?<br />
Diana Droßel: Viele Betroffene verbergen ihre<br />
Sehbehinderung, da es immer noch diesen<br />
Makel gibt, man habe etwas schlecht gemacht<br />
oder falsch. Das hört man ja noch heute:<br />
„ Boah, hast du so einen schlimmen Zucker?“<br />
oder „Hast du was gegessen, was du nicht essen<br />
durftest?“ Um dem zu entgehen, vertuschen<br />
viele ihr Sehproblem. Das Verstecken<br />
ist aber auch wieder für die Unternehmen interessant.<br />
Hätten die Blutzuckermessgeräwww.blindentips.info<br />
Hier hat Diana Droßel alle<br />
wichtigen Aspekte zu<br />
<strong>Diabetes</strong> und Blindheit<br />
zusammengestellt.<br />
www.dbsv.org<br />
Auch der Deutsche<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
(DBSV)<br />
unterstützt bei Sehbeeinträchtigungen.<br />
www.ddh-m.de<br />
<strong>Die</strong> Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
– Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> ( DDH-M) und der<br />
DBSV kooperieren.<br />
Hunderterstelle mit 1-mal Piepen für 100 oder<br />
3-mal für 300. Erst nach einer kleinen Pause<br />
folgt die Zehnerstelle und nach der nächsten<br />
Pause sind die Einer dran. Gleich, welche Sprache<br />
ich verstehe: Ich erfahre den Wert.<br />
DJ: Was müsste aus Ihrer Sicht geschehen,<br />
damit sich mehr ändert für Dia betiker mit Augenproblemen<br />
in Bezug auf die Hilfsmittel?<br />
Diana Droßel: Bei den Blutzuckermessgeräten ist<br />
es das Leichteste: Akustikmodus zuschaltbar.<br />
Dann könnten zum Beispiel auch sehende Diabetiker,<br />
die zum Augenarzt gehen und weitgetropft<br />
werden, anschließend ihren Blutzucker<br />
ablesen: Sie schalten einfach den Akustikmodus<br />
ein. Der Akustikmodus muss selbstverständlich<br />
werden, auch bei den Insulinpumpen.<br />
So wie das bei der H-Tron schon war, bei<br />
der Cozmo noch und bei der Spirit ist und bei<br />
Nachfolgern bleibt. Auch Sprache kostet wenig,<br />
aber wenn ich Sprache in einer Pumpe habe,<br />
brauche ich auch einen guten Lautsprecher;<br />
dann haben wir keine Wasserdichtigkeit. Man<br />
könnte die Sprache aber in die Fernbedienungen<br />
inte grieren. <strong>Die</strong>se sind schließlich „Mini-PCs“<br />
so wie Navis und Smartphones – und<br />
die können sprechen. Es ist keine Frage der<br />
Technik und des Geldes, sondern nur noch eine<br />
Frage des Darandenkens.<br />
Foto: Diana Droßel
Wie bekommt man Blut auf den Teststreifen?<br />
• in die Seite der Fingerbeere stechen<br />
• drücken, dass Blut kommt<br />
• den Finger so halten, dass sich ein hängender Tropfen bilden kann<br />
• mit dem Sensor, der im Gerät steckt, ans Fingergrundgelenk<br />
gehen<br />
• mit dem Sensor am Finger in Richtung Fingerspitze gehen<br />
• wenn man in dem Bereich ist, in dem der Blutstropfen hängt, fällt<br />
der Tropfen wie von allein in den Teststreifen<br />
schwerpunkt<br />
www.diabetes-online.de<br />
te die Funktion, in den Akustikmodus umzuschalten,<br />
dann könnte ein Sehbehinderter<br />
sein Blutzuckermessgerät weiter behalten<br />
und müsste sich nicht umgewöhnen.<br />
DJ: Werden Sie häufig von Betroffenen<br />
angerufen, weil sie Probleme mit ihren <strong>Diabetes</strong>hilfsmittel<br />
haben?<br />
Diana Droßel: Ja, es rufen ganz viele Menschen<br />
voller Verzweiflung und Angst an, weil sie in<br />
der Phase der Erblindung sind. Das sind in<br />
erster Linie Menschen im berufsfähigen Alter.<br />
Aber es sind nicht nur die Überlebensängste,<br />
sondern auch die Angst vor weiteren<br />
Folgeschäden und vor dem Verlust eines<br />
selbstbestimmten Lebens.<br />
DJ: Was können wir tun, um den Zustand für<br />
Blinde und Sehbehinderte zu verbessern?<br />
Diana Droßel: Wir müssen die Menschen sensibilisieren,<br />
um gemeinsam eine gesetzliche<br />
Regelung für die Barrierefreiheit der medizin-technischen<br />
Hilfsmittel, die für die Selbsttherapie<br />
benötigt werden, zu erreichen.<br />
Das Interview führten Dr. Katrin Kraatz und Lena<br />
Schmidt.<br />
Kontakt Diana Droßel:<br />
Tel. 02403 – 785 202<br />
FOLGE<br />
3<br />
Anzeige<br />
<strong>Diabetes</strong> im Beruf & Alltag<br />
Weniger leistungsfähig durch Unterzuckerungen?<br />
Fotos: x, y<br />
<strong>Die</strong> Ausführung eines normalen Berufslebens<br />
ist für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
– dank den heute üblichen<br />
<strong>Diabetes</strong>therapien – eigentlich kein Problem.<br />
Kommt es allerdings zu Unterzuckerungen,<br />
vor allem in der Nacht, kann<br />
dies dazu führen, dass die Betroffenen<br />
am folgenden Tag weniger leistungsfähig<br />
bzw. nicht so belastbar sind. <strong>Die</strong> Folge:<br />
negative Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität.<br />
Konzentrationsstörungen am Arbeitsplatz<br />
sind nach dem Auftreten nächtlicher<br />
Unterzuckerungen keine Seltenheit:<br />
Insgesamt 51,8 % der Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> haben nach einer nächtlichen<br />
Unterzuckerung Schwierigkeiten<br />
dabei, sich zu konzentrieren. Auch haben<br />
die nächtlichen Ereignisse Auswirkungen<br />
auf das Zeitmanagement,<br />
so können z. B. 15,7 %<br />
der Betroffenen ihre Aufgaben<br />
bei der Arbeit nicht rechtzeitig<br />
erledigen. Versäumte Arbeitszeit<br />
ist eine weitere Folge von<br />
Unterzuckungen in der Nacht:<br />
13,3 % der Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
kommen aufgrund der<br />
Unterzuckerung zu spät zur<br />
Arbeit, müssen früher gehen<br />
oder verpassen sogar einen<br />
ganzen Arbeitstag.<br />
Umso wichtiger ist es, nächtliche<br />
Unterzuckerungen zu erkennen<br />
und unter Kontrolle zu bringen.<br />
Helfen können z. B. moderne lang wirksame<br />
Basalinsuline, die bei effektiver<br />
<strong>Die</strong>sen Einfluss haben nächtliche Hypoglykämien auf die<br />
Arbeitsproduktivität<br />
Senkung des Blutzuckerspiegels auch<br />
ein vorteilhaftes Risikoprofil bei nächtlichen<br />
Unterzuckerungen haben können.<br />
| DJ 10–2014<br />
31
diabeteskurs<br />
Heft 8/2014:<br />
Das Herz<br />
Heft 9/2014:<br />
<strong>Die</strong> Bauchspeicheldrüse<br />
Heft 10/2014:<br />
<strong>Die</strong> Haut<br />
Heft 11/2014:<br />
Lymphgefäßsystem<br />
Oberhaut<br />
(Epidermis)<br />
Autor Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl schmeisl@deegenberg.de<br />
Dr. med. Gerhard-W.<br />
Schmeisl (Bad Kissingen)<br />
schreibt über<br />
die <strong>Diabetes</strong>-Therapie<br />
und darüber, wie man<br />
Folgeerkrankungen<br />
verhindern kann.<br />
Im Urlaub ist er oft<br />
mit Frau und Hund im<br />
Wohnwagen Richtung<br />
Italien unterwegs.<br />
Typische<br />
Hautprobleme bei <strong>Diabetes</strong>:<br />
vermehrte Hornhautbildung<br />
– verminderte Schweißbildung – Juckreiz<br />
– Hauttrockenheit – Hautatrophie (dünnerwerdende<br />
Haut) – Nagelstörungen – Haarverlust<br />
– Hautinfektionen (durch Pilze,<br />
Bakterien) – diabetische Dermopathie<br />
– diabetisches Sklerödem – Necrobiosis<br />
lipoidica – Acanthosis nigricans – Bullosis<br />
diabeticorum – Vitiligo<br />
– Lipohypertrophien<br />
<strong>Die</strong> Haut des Menschen bedeckt eine Fläche<br />
von 1,5 bis 2 m² und hat ein Gewicht von 3,5<br />
bis 10 kg! Beim Erwachsenen ist die Haut<br />
das größte Organ des menschlichen Körpers. An<br />
allen Körperöffnungen (Mund, After, Augenhöhlen<br />
etc.) geht die Haut als äußere Oberfläche in<br />
die Schleimhaut als innere Oberfläche über.<br />
Unterhaut<br />
(Subkutis)<br />
pertemperatur (z. B. durch Schweißbildung),<br />
••<br />
Kommunikation zwischen Menschen (z. B.<br />
jemand errötet vor Scham oder Erregung<br />
oder er wird „blass vor Neid“ oder Schreck).<br />
So ist die Haut aufgebaut<br />
| DJ 10–2014<br />
32<br />
Bis zu 70 %<br />
der Diabetiker<br />
entwi ckeln<br />
typische<br />
Hautveränderungen.<br />
<strong>Die</strong> Haut hat wichtige Aufgaben:<br />
••<br />
Schutz vor unkontrolliertem Verlust<br />
körper eigener Substanzen und vor schädlichen<br />
Einflüssen von außen (wie Kälte, Hitze,<br />
Verletzungen),<br />
••<br />
Aufnahme von Sinneseindrücken von der<br />
Außenwelt (wie Schmerz, Temperatur, was<br />
gefährlich ist für Diabetiker mit Neuropathie,<br />
wenn diese Eindrücke nicht mehr aufgenommen<br />
werden können),<br />
••<br />
Speicher- und Stoffwechselfunktionen (z. B.<br />
Vitamin-D-Bildung, Fettspeicherung),<br />
••<br />
Immunabwehr (die Haut enthält Abwehrzellen,<br />
die Bakterien, Viren und andere Erreger<br />
bekämpfen können),<br />
••<br />
Regulation von Wasserhaushalt und Kör-<br />
<strong>Die</strong> Haut besteht aus drei Schichten:<br />
••<br />
Oberhaut (Epidermis, äußerste Schicht),<br />
••<br />
Lederhaut (Dermis),<br />
••<br />
Unterhaut (Subkutis).<br />
Alle drei Hautschichten bilden funktional<br />
eine Einheit – anatomisch bilden Ober- und<br />
Lederhaut die Haut (Kutis). Besonders im Zusammenhang<br />
mit der vermehrten Hornhautbildung<br />
beim diabetischen Fuß zu nennen sind<br />
die äußersten Hauptzellen der Oberhaut (Keratinozyten),<br />
die sich in Hornzellen umwandeln<br />
können und den Hornstoff Keratin bilden.<br />
<strong>Die</strong> klinisch bösartigste Hautkrebsform – das<br />
maligne Melanom – entwickelt sich dagegen in<br />
der Basal- und Stachelzellschicht (den beiden<br />
Illustration: © krishnacreations - Fotolia.com
diabeteskurs<br />
Lederhaut<br />
(Dermis)<br />
<strong>Die</strong> Haut –<br />
Spiegel des<br />
Inneren<br />
<strong>Die</strong> Haut kann als Spiegel unseres<br />
Inneren und als Grenze<br />
zu diesem betrachtet werden.<br />
Sie ist dadurch ein besonderes<br />
Organ, das stets Aufmerksamkeit<br />
verlangt und verdient<br />
– gerade, wenn man <strong>Diabetes</strong><br />
hat.<br />
Foto: Andreas Lindlahr - istockphoto.com<br />
untersten Schichten der Epidermis) sowie in<br />
den Haarfollikeln. Das in der Epidermis produzierte<br />
Pigment Melanin schützt die Haut vor<br />
schädlichem UV-Licht.<br />
<strong>Die</strong> Hautfarbe eines Menschen …<br />
… wird bestimmt durch die Menge an Melanin<br />
in den Melanozyten der Oberhaut. Nicht die<br />
Anzahl der Melanozyten, sondern deren Gehalt<br />
an Melanin macht den Unterschied zwischen<br />
z. B. Europäern und Afrikanern – Säuglinge<br />
sind oft blass, da sie weniger Pigment in<br />
der Haut haben. Altersflecken dagegen entstehen<br />
durch eine unregelmäßige Pigmentproduktion<br />
meist an Händen, Unterarmen und<br />
Unterschenkeln.<br />
<strong>Diabetes</strong> und Hauterkrankungen<br />
Im Zusammenhang mit dem <strong>Diabetes</strong> gibt es<br />
einige typische Erkrankungen bzw. auch Hautveränderungen,<br />
die durch eine Optimierung<br />
der Blutzuckereinstellung teils positiv beein-<br />
<strong>Die</strong> Hautfarbe wird<br />
bestimmt durch<br />
• Melanin (Pigment in der Oberhaut)<br />
• Karotin (Pigment in Lederhaut- und<br />
Unterhaut)<br />
• Blutkapillaren der Lederhaut (z. B. bei<br />
guter Durchblutung fällt eine rosige<br />
Farbe auf)<br />
• Ablagerung weiterer Pigmente (Bilirubin<br />
bei Leber erkrankungen, Tätowierungen)<br />
flusst oder sogar zurückgebildet werden können.<br />
Deshalb ist ihre Zuordnung zu einer <strong>Diabetes</strong>-Erkrankung<br />
sinnvoll, manchmal sogar<br />
wegweisend.<br />
Schätzungsweise 30 bis 70 Prozent aller Diabetiker<br />
entwickeln im Laufe ihres Lebens Hautveränderungen.<br />
Ursächlich werden verschiedene<br />
Mechanismen diskutiert, z. B.:<br />
••<br />
Gesteigerter oxidativer Stress (durch den<br />
hohen Zucker und durch die Produktion<br />
von „AGEs“, also Zucker-Eiweiß-Ver-<br />
Beate M. hat seit Monaten<br />
schon rötlich-braune Flecken<br />
an den Schienbeinkanten<br />
beider Unterschenkel. <strong>Die</strong><br />
Flecken nahmen an Größe<br />
zu, juckten aber nicht, noch<br />
verursachten sie Schmerzen.<br />
Ihre Nachbarin, Frau B., hat<br />
ihr zum Hautarzt-Besuch<br />
geraten – denn sie selbst hatte<br />
einen Hautkrebs (Melanom) im<br />
Frühstadium.<br />
Frau M. erfuhr beim Hautarzt,<br />
dass es sich um eine „harmlose“<br />
Necrobiosis lipoidica<br />
handelt, eine Therapie sei<br />
nicht erforderlich – möglich<br />
wäre aber eine Therapie mit<br />
Kortisonspritzen oder mit<br />
Laser. Zu beidem hatte Frau M.<br />
keine Lust; regelmäßig werden<br />
diese Veränderungen nun vom<br />
Hautarzt beobachtet – bisher<br />
verändern sie sich kaum.<br />
| DJ 10–2014<br />
33
diabeteskurs<br />
www.diabetes-online.de<br />
| DJ 10–2014<br />
34<br />
bindungen, kommt es zu entwicklungsfördernden<br />
Reaktionen).<br />
••<br />
An der Haut kommt es zu einem Elastizitätsverlust<br />
der Blutgefäße, darüber hinaus<br />
zu Schäden der Nerven (sensomotorische<br />
Neuropathie, verminderte Schweißbildung<br />
der Haut, autonome Neuropathie etc.).<br />
Häufig betrifft es die Haut in vier verschiedenen<br />
Formen:<br />
1. allgemeine Veränderungen der Haut infolge<br />
des <strong>Diabetes</strong> mellitus,<br />
2. gehäufte Hautinfektionen,<br />
3. typische Hautveränderungen im Zusammenhang<br />
mit dem <strong>Diabetes</strong>,<br />
4. Hautveränderungen durch die <strong>Diabetes</strong>-Therapie.<br />
Im Rahmen des <strong>Diabetes</strong> kann es zu Schäden<br />
der kleinen und großen Blutgefäße kommen<br />
(Mikro- und Makroangiopathie), der Nerven<br />
(Neuropathie) und auch des Bindegewebes.<br />
Zeichen diabetischer Makroangiopathie sind:<br />
••<br />
Hauttrockenheit,<br />
••<br />
Hautatrophie (Haut wird dünner), vor allem<br />
an den Vorfußballen und Fersen,<br />
••<br />
Nagelstörungen,<br />
••<br />
Haarverlust.<br />
Oft besteht ein vermehrtes Schwitzen bei<br />
gleichzeitig verminderter Talgproduktion<br />
mit trockener Haut (besonders an den Füßen)<br />
– vermehrter Juckreiz ist oft die Folge.<br />
Manchmal besteht auch nur ein Juckreiz ohne<br />
erkennbare Hautveränderungen. Durch das<br />
Kratzen kommt es oft zweitrangig zu entzündlichen<br />
Hautveränderungen.<br />
Kommen Neuropathie und Durchblutungsstörungen<br />
(Ischämie) zusammen vor, dann ist die<br />
Wundheilung z. B. beim diabetischen Fuß erschwert<br />
oder unmöglich. Intensive und tägliche<br />
Hautpflege sind dann noch mehr als sonst<br />
unbedingt erforderlich!<br />
Charakter von Hautveränderungen<br />
allgemeine<br />
Hautveränderungen<br />
• Juckreiz<br />
• Hauttrockenheit<br />
• Hautatrophie<br />
• Nagelveränderungen<br />
Mehr Hautinfektionen bei<br />
hohem Blutzuckerlangzeitwert<br />
Hautinfektionen<br />
bakterielle Hautveränderungen:<br />
z. B.<br />
Follikulitis, Furunkel,<br />
Erysipel<br />
Pilzerkrankungen:<br />
Candida (Hefepilze);<br />
z. B. Hefepilze im Genitalbereich<br />
besonders<br />
bei Frauen, bei Männern<br />
Entzündung an Eichel<br />
und Vorhaut (Balanitis);<br />
Beschwerden: Brennen,<br />
Jucken<br />
Hautinfektionen kommen bei Diabetikern<br />
häufiger vor – sie haben in der Haut selbst einen<br />
Glukosegehalt von 35 bis 65 Prozent der<br />
Blutkonzentration und sind damit prädestiniert<br />
für Infektionen. Je höher die Blutzuckerwerte<br />
regelmäßig sind (hoher HbA 1c -Wert),<br />
umso häufiger sind Infektionen, besonders<br />
bei zusätzlicher Störung der Schweißsekretion<br />
und Nerven- und Durchblutungsstörungen<br />
mit reduzierter Immunantwort der Haut.<br />
Pilzinfektionen können am ganzen<br />
Körper vorkommen<br />
Infektionen mit Hefepilzen (Candida) kommen<br />
am ganzen Körper vor (z. B. in Hautfalten<br />
unter der Brust, Leisten, aber auch am Penis<br />
und an der Scheide). Pilzinfektionen sind häufiger<br />
bei Therapie mit SGLT-2-Hemmern. Neben<br />
den Hefepilzen kommen auch andere Pilz-<br />
bei <strong>Diabetes</strong> häufig<br />
auftretende Hautveränderungen<br />
• Necrobiosis lipoidica<br />
• Acanthosis nigricans<br />
• diabetisches Sklerödem<br />
• Xanthome, Xanthelasmen<br />
(Fetteinlagerungen<br />
in Haut oder<br />
Augenlidern)<br />
• diabetische Dermopathie<br />
(siehe Info rechts)<br />
Je höher der<br />
Blutzuckerlangzeitwert<br />
ist, desto<br />
häufiger sind<br />
Infektionen.<br />
Illustration: Kelly Hironaka - Fotolia.com
diabeteskurs<br />
www.diabetes-online.de<br />
infektionen an der Haut vor, besonders auch<br />
an den Zehennägeln (siehe diabetischer Fuß).<br />
Bakterielle Hautinfektionen …<br />
… sind Zeichen einer allgemeinen Schwächung<br />
der Immunabwehr. Insbesondere Staphylokokken<br />
und Streptokokken können die Haut oft in<br />
Form einer starken Rötung (Erysipel) betreffen,<br />
häufig an den Unterschenkeln, manchmal<br />
auch im Gesicht. Hautinfektionen bei<br />
Dia betikern sollten gezielt behandelt und die<br />
Haut gut gepflegt werden.<br />
Spezifische Hautveränderungen bei<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Verschiedene Hautveränderungen sind typisch<br />
bei Menschen, die <strong>Diabetes</strong> haben, sie können<br />
bereits Jahre vor Auftreten eines Dia betes mellitus<br />
vorhanden sein:<br />
<strong>Die</strong> diabetische Dermopathie ist sehr häufig, im<br />
höheren Alter sind bis zu 70 Prozent der Diabetiker<br />
betroffen. Meist findet man rote Flecken,<br />
manchmal mit Verdünnung der Haut,<br />
Knötchenbildung und Verfärbung an den Unterschenkeln.<br />
Zusätzlich kann die Behaarung<br />
verlorengehen. Manchmal kommt diese Erkrankung<br />
auch bei Nichtdiabetikern vor – eine<br />
spezielle Behandlung ist nicht erforderlich.<br />
Das diabetische Sklerödem ist eine Bindegewebsveränderung<br />
mit nichteindrückbarer<br />
Haut und Hautverdickung.<br />
<strong>Die</strong> Necrobiosis lipoidica tritt am Schienbein<br />
mit rötlich-braunen Flecken und scharf begrenzten<br />
Rändern auf – allerdings nur bei etwa<br />
1 Prozent aller Diabetiker.<br />
Etwa 30 Prozent der Betroffenen haben zeitweise<br />
offene Wunden – nach Abheilung sind<br />
diese Stellen ohne Haare und Talgdrüsen, so<br />
dass diese Hautareale besonders gefährdet<br />
sind. Eine Therapie mit Kortison ist manchmal<br />
erfolgreich.<br />
Weitere Erkrankungen sind die Acanthosis<br />
nigricans und die Bullosis diabeticorum, bei der<br />
sich Blasen in der Haut bilden – besonders in<br />
den Achselhöhlen.<br />
Eine Hauterkrankung, die relativ häufig im Zusammenhang<br />
mit Schilddrüsenerkrankungen<br />
und bestimmten Formen der Blutarmut (Anämie),<br />
Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), aber<br />
auch beim <strong>Diabetes</strong> vorkommt, ist die Vitiligo.<br />
<strong>Die</strong> Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit ist eine<br />
ungefährliche und schmerzlose, wegen der<br />
Hautverfärbung psychisch aber oft sehr belastende<br />
Erkrankung. Ihre Ursachen sind wohl<br />
vielfältig: Autoimmunphänomen, oxidativer<br />
Stress etc. Der Verlauf der Erkrankung ist nicht<br />
voraussehbar, es gibt aber durchaus erfolgversprechende<br />
Behandlungsmethoden.<br />
Hautveränderungen aufgrund der<br />
<strong>Diabetes</strong>therapie<br />
Allergische Hautreaktionen gibt es selten unter<br />
Medikamenten zur <strong>Diabetes</strong>therapie, den<br />
oralen Antidiabetika. Unter Insulintherapie<br />
kann es zu Hautveränderungen kommen, aber<br />
extrem selten – manchmal an der Einspritzstelle,<br />
früher unter zinkverzögerten Insulinen,<br />
heute gelegentlich durch Inkretin-Analoga<br />
verursacht (z. B. Bydureon, Byetta, Victoza),<br />
die ja auch gespritzt werden.<br />
Häufiger und auch „kosmetisch beeindruckender“<br />
sind die Lipohypertrophien – sie findet<br />
man öfter rechts und links vom Bauchnabel<br />
oder am Oberschenkel – nach jahrelanger<br />
Injektion ohne Wechsel der Injektionsareale<br />
und nicht selten mit mehrfacher Verwendung<br />
einer Injektionskanüle.<br />
Kontakt: Dr. Gerhard-W. Schmeisl // Internist, Angiologie,<br />
Diabetologie, Sozialmedizin // Chefarzt Deegenbergklinik,<br />
Burgstraße 21, 97688 Bad Kissingen // Tel.: 09 71/8 21-0,<br />
E-Mail: schmeisl@deegenberg.de // Chefarzt Diabetologie<br />
Klinik Saale, Pfaffstraße 10, 97688 Bad Kissingen //<br />
Tel.: 09 71/85-01<br />
Zusammenfassung<br />
Hautveränderungen kommen<br />
bei Diabetikern und<br />
Nichtdiabetikern häufig<br />
vor. Manche treten im<br />
Zusammenhang mit einer<br />
schlechten Blutzuckereinstellung<br />
und den dadurch<br />
verursachten <strong>Diabetes</strong>-Folgeerkrankungen<br />
auf, manche<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Therapie.<br />
Einige Hautveränderungen<br />
(z. B. ein Erysipel) sollten<br />
stets konsequent und fachgerecht<br />
behandelt werden,<br />
andere Veränderungen<br />
haben nur kosmetischen<br />
Wert.<br />
<strong>Die</strong> Haut als Spiegel unseres<br />
Inneren und Grenze<br />
zum Inneren ist jedoch<br />
ein besonderes Organ,<br />
das stets Aufmerksamkeit<br />
verlangt und verdient.<br />
| DJ 10–2014<br />
35
medizin<br />
www.diabetes-online.de<br />
<strong>Die</strong> Serie von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur<br />
Prof. Dr.<br />
med. Thomas Haak<br />
(Ltd. Notarzt, re.)<br />
und DRK-Rettungsdienstleiter<br />
Kai<br />
Schlecht.<br />
Serie: Blaulicht<br />
Lungenembolie<br />
Der Notfall: Renate K. ist seit einigen Tagen bettlägerig, nachdem sie mit<br />
dem Fuß umgeknickt ist. Statt zum Arzt zu gehen, hofft sie, dass durch Schonung<br />
die Schwellung bald abklingen wird. Außerdem hat sie wenig getrunken.<br />
Aus völligem Wohlbefinden heraus verspürt sie plötzlich einen Stich in der<br />
Brust und eine zunehmende Luftnot. Da sie auch Panik befällt, ruft ihr Ehemann<br />
den Rettungsdienst.<br />
| DJ 10–2014<br />
36<br />
Das unternimmt der Ersthelfer<br />
Der Mann von Renate K. öffnet<br />
das Fenster und lässt frische Luft<br />
her ein. Er öffnet ihre beengende<br />
Kleidung und lässt Renate<br />
K. sich so lagern, wie sie es<br />
wünscht. Dann warten sie auf<br />
den Rettungsdienst.<br />
Das macht der Rettungsdienst<br />
Kurz nachdem der Ehemann<br />
von Renate K. den Rettungsdienst<br />
über die Telefonnummer<br />
112 gerufen<br />
hat, treffen die Rettungssanitäter<br />
und der Notarzt<br />
ein. Frau K. schildert dem<br />
Notarzt genau, was passiert<br />
ist und wie der Schmerz und<br />
die Atembeschwerden sich äußern. Das Rettungsdienstteam<br />
unterstützt die Patientin durch die<br />
Gabe von Sauerstoff beim Atmen und schließt<br />
sie an das EKG-Gerät an. Es werden die Sauerstoffsättigung<br />
und der Blutdruck bestimmt –<br />
und regelmäßig konsequent überprüft. Zunächst<br />
geht der Notarzt von einem Herzinfarkt aus, dies<br />
scheint aber aufgrund des EKG-Bildes, gepaart<br />
mit der zunehmenden Atemnot, unwahrscheinlich,<br />
und der Notarzt stellt die Verdachtsdiagnose<br />
Lungenembolie. Nachdem ein venöser Zugang gelegt<br />
wurde, erhält Frau K. ein Schmerzmittel,<br />
ein Mittel zur Blutverdünnung<br />
und ein Beruhigungsmittel, da<br />
die Atembeschwerden sie<br />
doch sehr aufgeregt haben.<br />
Aufgrund der räumlichen<br />
Nähe zur nächsten Klinik<br />
entscheidet sich der<br />
Notarzt zu einem zügigen<br />
Transport (nach Voranmeldung!).<br />
Fotos: Robert Kneschke; WavebreakMediaMicro; Vitaliy Hrabar; Photographee.eu - Fotolia.
medizin<br />
www.diabetes-online.de<br />
Das passiert in der Klinik<br />
<strong>Die</strong> Verdachtsdiagnose Lungenembolie<br />
bestätigt sich durch einen Ultraschall des<br />
Brustkorbes. Renate K. ist kreislaufstabil, also<br />
wird zur genaueren Untersuchung ein Kernspintomogramm<br />
des Brustkorbes angefertigt;<br />
hier beurteilt man die Ausdehnung der<br />
Lungenembolie. Da diese sehr ausgedehnt<br />
ist, entscheiden sich die Ärzte zur Lyse-Therapie<br />
(Propf-Auflösung), um den Embolus (nichtlösliches<br />
Gebilde in der Blutbahn) aus geronnenem<br />
Blut aufzulösen. <strong>Die</strong>s geschieht unter<br />
strenger Überwachung auf der Intensivsta-<br />
tion. Dort bleibt Frau K. für<br />
drei Tage, bis sich ihr Zustand<br />
stabilisiert hat. Danach verbringt sie<br />
einige Tage auf Normalstation, bevor sie entlassen<br />
wird. Von nun an nimmt Renate K. Medikamente<br />
zur Blutverdünnung ein.<br />
Um Lungenembolien zu vermeiden, ist Vorbeugung<br />
wichtig. Wer bettlägerig ist, sollte viel trinken<br />
und bei wenig Bewegung auch einen Gerinnungshemmer<br />
(verordnet vom Arzt) einnehmen.<br />
Gerade Menschen mit <strong>Diabetes</strong> haben ein etwas<br />
höheres Risiko, Embolien zu erleiden: Bei schlechter<br />
Einstellung gerinnt das Blut leichter.<br />
<strong>Die</strong> wichtigsten<br />
Maßnahmen<br />
1. Notruf absetzen, für<br />
Frischluft sorgen<br />
2. Sauerstoffgabe,<br />
Vitalwerte prüfen<br />
(Rettungsdienst)<br />
3. zügig in die Klinik<br />
Dateiname: _339JI__0013931.pdf; Nettoformat:(210.00 x 135.00 mm); Datum: 09. May 2014 07:34:48; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
50x Blutzucker messen für weniger als 20 €<br />
TESTAmed ® GlucoCheck Advance<br />
Fotos: x, y<br />
<strong>Die</strong> Alternative in der Preisgruppe B<br />
Erfüllt die <strong>neuen</strong> Mess-Standards an ein<br />
modernes Blutzuckermesssystem<br />
• USB-Anschluß<br />
• Mahlzeiten-Markierer<br />
• Ketonwarnung<br />
• Beleuchteter Teststreifeneinschub<br />
• Hygienische Teststreifen-Auswurf-Funktion<br />
• 4 Alarmeinstellungen<br />
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19,95 €<br />
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Preisempfehlung<br />
9,95 €<br />
In Apotheken und Drogeriemärkten<br />
37<br />
Weitere Infos unter www.testamed.de • <strong>Die</strong> kostenlose Hotline: 0800-8736311 • Wir beantworten gerne Ihre Fragen<br />
| DJ 10–2014
infobox<br />
www.diabetes-online.de<br />
Lebensmittel-Check:<br />
So entstehen<br />
Obst-Gemüse-<br />
Hitlisten …<br />
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bestimmte<br />
Obst- und Gemüsesorten plötzlich als<br />
supergesund gelten? Wie bei Diäten gibt es auch<br />
hier Trends. Wie entstehen solche Hitlisten?<br />
Einfache Handhabung<br />
und zuverlässige Blutzuckermessung<br />
| DJ 10–2014<br />
38<br />
Aktuell führt Kresse die grüne Hitliste an. Bei Kresse hängt<br />
der Hype sicher mit Modegetränken wie grünen Smoothies<br />
zusammen; diese lassen sich in einer Saftpresse<br />
selbst mixen – zum Beispiel aus Spinat, Lauch und Kräutern.<br />
Je nach Zusammensetzung sind sie fast energiefrei.<br />
Je frischer, desto höher ihr Gehalt an Vitaminen, Mineralien<br />
und sekundären Pflanzenstoffen. <strong>Die</strong>se Shakes sind<br />
quasi ein Lebensmittel mit wenigen Kalorien, aber mit hoher<br />
Vitalstoffdichte. Zurück zur Kresse: Wie entstand ihre<br />
Ehrung? Jährlich gibt das US-Zentrum für Krankheitsbekämpfung<br />
und Prävention die Top 41 der empfehlenswertesten<br />
Obst- und Gemüsearten heraus. Silber ging an Chinakohl,<br />
Bronze an Mangold, gefolgt von Spinat. Auf Rang 28<br />
findet sich das erste Obst: Zitronen.<br />
Top, wenn die Mischung stimmt<br />
Wer legt dies fest? Experten des Bonner aid infodienstes erklären:<br />
<strong>Die</strong> Wissenschaftler haben zunächst eine Definition<br />
für die „Kraftpakete Obst und Gemüse“ vorgenommen.<br />
Dabei wurden nur solche eingestuft, die eine hohe Vitalstoffdichte<br />
besitzen. Das entsprechende Ranking entsteht<br />
klassifiziert nach 17 Inhaltsstoffen wie verschiedenen Mineralstoffen<br />
und bestimmten Vitaminen sowie wissenschaftlich<br />
belegten präventiven Effekten. Doch im Grunde<br />
ist es viel einfacher: Wer täglich Obst und Gemüse nach<br />
Saison isst, versorgt den Körper optimal mit einer gesunden<br />
Mixtur der Vitalstoffe. Eine Hitliste ist dann unnötig.KM<br />
Foto: Kirsten Metternich<br />
Das Blutzuckermesssystem GlucoMen areo soll<br />
die Bedürfnisse nahezu aller <strong>Diabetes</strong>patienten<br />
erfüllen, indem es leicht zu bedienen ist<br />
und zuverlässige Messwerte liefert, heißt es in<br />
einer Presseinformation des Herstellerunternehmens<br />
A. Menarini Diagnostics. Der besonders<br />
breite und stabile Teststreifen (GlucoMen<br />
areo Sensor) ermögliche eine unkomplizierte<br />
und intuitiv durchzuführende Messung. Auch<br />
die kompakte Größe helfe bei der einfachen<br />
Handhabung: Das Gerät ist 85 mm hoch, 55 mm<br />
breit und 18 mm dick bei einem Gewicht von<br />
51 g. „Ich mag den GlucoMen areo. Er liegt gut<br />
in der Hand und das Display ist einmalig gut<br />
zu lesen. Sogar im Sonnenlicht“, findet Konrad<br />
Beikircher, der ihn als einer der ersten Patienten<br />
angewendet hat. Der Kabarettist und Musiker<br />
ist Typ-1-Diabetiker und trägt eine Insulinpumpe;<br />
eine zuverlässige Selbstkontrolle ist<br />
für ihn sehr wichtig. Der GlucoMen areo, der die<br />
strengen Anforderungen der <strong>neuen</strong> ISO-Norm<br />
an die Messgenauigkeit erfüllt, habe ihn auch<br />
in dieser Hinsicht überzeugt: „Ich messe 5- bis<br />
7-mal pro Tag meinen Blutzucker, um bei der<br />
Insulindosierung die richtige Entscheidung<br />
treffen zu können. Da muss ich mich auf die<br />
Messwerte verlassen können.“ Zudem verfügt<br />
das Gerät über Zusatzfunktionen, die optional<br />
aktiviert werden können, – wie Messwertmarker,<br />
Erinnerungsalarme und die Erkennung<br />
von Zielwertüberschreitungen. Mehr über das<br />
neue Messsystem erfahren Sie im Internet<br />
auf www.glucomenareo.de sowie im nächsten<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> in der Rubrik Ausprobiert.
infobox<br />
www.diabetes-online.de<br />
Neue Website bietet<br />
Informationen für Menschen<br />
mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
Messgerät, App, Onlineportal:<br />
ein System, das<br />
verbindet<br />
Eine neue Online-Plattform für Menschen mit<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> soll Betroffene und Interessierte über<br />
die Stoffwechselerkrankung und deren Behandlung informieren.<br />
<strong>Die</strong> vom Pharmaunternehmen AstraZeneca<br />
ins Leben gerufene Website ist unter der Adresse www.<br />
zuckerkrank.de zu erreichen. Besucher finden dort eine<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sie das Leben<br />
mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und die Therapie-Anforderungen<br />
bewältigen können, meldet das Unternehmen. Auch<br />
Tipps zu den Themen Bewegung und Ernährung sowie<br />
zum Alltag mit <strong>Diabetes</strong> (zum Beispiel in Sachen<br />
Beruf, Reisen und Sexualität) werden angeboten. Ein<br />
weiterer Service ist der Expertenrat: Hier beantworten<br />
Dia betes-Experten den Betroffenen individuelle Fragen<br />
zu allen Aspekten rund um Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Außerdem<br />
erhalten Patientinnen dort Hinweise für die Betreuung<br />
vor und während einer Schwangerschaft, teilt<br />
AstraZeneca mit.<br />
Mit dem Accu-Chek Connect steht diesen Herbst ein<br />
Messsystem zur Verfügung, das das Potential der Online-Vernetzung<br />
für das <strong>Diabetes</strong>-Management umfangreich<br />
nutzt. Es besteht aus einem Blutzuckermessgerät<br />
(basierend auf der bewährten Accu-Chek<br />
Aviva-Technologie), einer Smartphone-App mit Bolusrechner<br />
und einem Webportal. <strong>Die</strong> Blutzuckerwerte<br />
werden nach der Messung via Bluetooth an die App<br />
geschickt und auf das Portal übertragen. Damit haben<br />
<strong>Diabetes</strong>patienten ihre Daten immer und überall dabei,<br />
berichtet das Hersteller-Unternehmen Roche Diagnostics.<br />
Zudem werden Zusammenhänge zwischen<br />
Faktoren wie Ernährung, Bewegung oder Stress und<br />
den Blutzuckerwerten in der App grafisch veranschaulicht.<br />
Accu-Chek Connect macht damit das Auslesen in<br />
der Praxis und somit auch das Mitbringen des Messgerätes<br />
zum Arzt überflüssig, da alle Informationen jederzeit<br />
und ortsunabhängig abrufbar sind. Mehr Informationen:<br />
www.accu-chek.de/connect<br />
Zusätzliche Informationen zum Messwert<br />
Das Blutzuckermesssystem OneTouch Verio von LifeScan zeigt mit jedem Messwert<br />
automatisch wichtige Informationen an – ohne Scrollen oder Drücken von<br />
Tasten. Eine farbcodierte Bereichsanzeige weist darauf hin, ob ein Messergebnis<br />
inner-, unter- oder oberhalb individuell festgelegter Grenzwerte liegt. Das<br />
Messsystem erzeugt zudem motivierende Fortschrittsmeldungen, wenn sich<br />
die Messergebnisse der Patienten konstant innerhalb des Zielbereichs befinden<br />
oder wieder liegen, nachdem sie zu hoch waren. Bei einem zu niedrigen<br />
Blutzuckerwert wird der Anwender aufgefordert, diesen zu behandeln und nach<br />
15 Minuten erneut zu testen. Auf www.lifescan.de erfahren Sie mehr.<br />
| DJ 10–2014<br />
39
infobox<br />
Ausprobiert<br />
Stada Gluco Result To Go Plus<br />
Messen mit Mini-Gerät<br />
und großen Zahlen<br />
Fast so klein wie der Deckel einer<br />
Teststreifendose ist das Blutzuckermessgerät<br />
Stada Gluco Result<br />
To Go Plus, das vom Unternehmen<br />
Stadavita vertrieben und von Nipro<br />
Dia gnostics hergestellt wird. Dass es<br />
so klein ist, hat seinen Grund: Ich kann<br />
es auf den Deckel der Teststreifendose<br />
aufklicken. Auch die kleine Stechhilfe,<br />
die zum Gerät gehört, kann ich an der<br />
Dose befestigen. Das funktioniert mit<br />
Hilfe eines Stoffüberzugs, den ich über<br />
die Dose ziehe und der eine Schlaufe<br />
besitzt zum Einschieben der Stechhilfe.<br />
Breite, kurze Teststreifen<br />
<strong>Die</strong> Teststreifen sind kurz, breit und<br />
stabil. Zum Messen stecke ich einen<br />
Teststreifen in den breiten Schlitz vorne<br />
am Gerät, das sich dadurch selbständig<br />
einschaltet. Auf dem Display wird<br />
mir zuerst alles gezeigt, was auf dem<br />
Display stehen kann, danach einen Moment<br />
die eingestellte Uhrzeit. Anschließend<br />
erscheint ein kleiner Tropfen.<br />
Große Zahlen im Display<br />
Währenddessen steche ich mich fürs<br />
Blutgewinnen. In der Stechhilfe kann ich<br />
die Stechtiefe in fünf Stufen einstellen,<br />
ich muss für mich die höchste Stechtiefe<br />
wählen. Ich ziehe die Stechhilfe auseinander,<br />
so dass sie sich spannt, und setze<br />
die Spitze auf die seitliche Beere meines<br />
Ringfingers. Mit einem Druck auf den<br />
kleinen Knopf am Rand löse ich das Stechen<br />
aus. Den dann ausgetretenen Blutstropfen<br />
halte ich an die gut erkennbare<br />
Einsaugstelle am Teststreifen – das Blut<br />
wird eingesaugt und die Messung beginnt.<br />
Mein aktueller Blutzuckerwert<br />
steht Sekunden später in großen Zahlen<br />
auf dem Display, die auch bei Sonnenschein<br />
gut zu erkennen sind. Der gesamte<br />
Messvorgang erfolgt ohne akustische<br />
Signale.<br />
Mikro-USB-Port zum Auslesen der<br />
Werte<br />
<strong>Die</strong> gemessenen Werte kann ich später<br />
mit Datum und Uhrzeit aus dem Speicher<br />
abrufen, außerdem Durchschnittswerte<br />
der letzten 7, 14 und 30 Tage. Links am<br />
Gerät befindet sich ein Mikro-USB-Port,<br />
über den ich die gespeicherten Werte in<br />
einen Computer auslesen kann.<br />
<br />
Dr. Katrin Kraatz<br />
Stada Gluco Result To Go Plus<br />
Größe (L x B x T):<br />
43 x 37 x 23 mm<br />
Gewicht:<br />
17 g (mit Batterien)<br />
Messzeit:<br />
4 Sekunden<br />
erforderliche Blutmenge:<br />
0,5 μl<br />
Kalibration:<br />
plasmaäquivalent<br />
Messbereich:<br />
20 – 600 mg/dl bzw. 1,1 – 33,3 mmol/l<br />
Messtemperatur: 10 – 40 °C<br />
relative Luftfeuchtigkeit: 10 – 90 %<br />
Batterie:<br />
eine 3-Volt-Lithiumbatterie (CR2032)<br />
Speicher:<br />
500 Testergebnisse<br />
Preis für Stada Gluco Result To Go: 29,90 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />
Preis für 50 Teststreifen:<br />
27,49 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />
Wollen Sie mehr über das<br />
Blutzuckermessgerät Stada<br />
Gluco Result To Go Plus<br />
wissen? Das Unternehmen<br />
Stada vita informiert Sie<br />
dar über telefonisch unter<br />
0 61 72/96 89-17. Unter www.<br />
stadavita- diabetes.de finden<br />
Sie das Stada Gluco Result To<br />
Go Plus auch im Internet.<br />
| DJ 10–2014<br />
40<br />
Neue Blutzuckermessgeräte, Pens, Insulinpumpen …: Wir probieren die Geräte aus – und beschreiben Ihnen unseren Eindruck. Eindeutig bewerten<br />
können und wollen wir sie nicht, denn jeder muss selbst entscheiden, was ihm wichtig ist und womit er am besten zurechtkommt. Auch die<br />
Genauigkeit und Zuverlässigkeit prüfen wir nicht; dies überlassen wir den dafür eingerichteten Instituten.
denk-mal<br />
D<br />
E<br />
N<br />
K<br />
M<br />
A<br />
L<br />
chirurgisches<br />
Instrument<br />
Gefäßverschluss<br />
am<br />
Herzen<br />
Mahlzeit<br />
Beingelenk<br />
1<br />
Abk.:<br />
siehe<br />
oben<br />
zweiter<br />
griech.<br />
Buchstabe<br />
Brotröstgerät<br />
med.:<br />
Haut<br />
Dreifingerfaultier<br />
vertraulich<br />
2<br />
Blutfett<br />
6<br />
operative<br />
Behandlung<br />
des Übergewichts<br />
Abstufung,<br />
Tönung<br />
hin<br />
und ...<br />
dt. Schauspielerin:<br />
... Hoss<br />
3<br />
2<br />
Abk.:<br />
Rechenzentrum<br />
Bergstock<br />
bei St.<br />
Moritz<br />
4<br />
Laie<br />
1<br />
waidm.:<br />
Maul<br />
des Rotwildes<br />
Umstandswort<br />
Segel am<br />
hinteren<br />
Schiffsmast<br />
Sportplatz<br />
kurieren<br />
deutscher<br />
TV-Moderator<br />
(Kai)<br />
Freude,<br />
Genuss<br />
zittern<br />
Abk.:<br />
Blutzucker<br />
arbeitsscheu<br />
Krankenwärter<br />
<strong>Die</strong> Lösung aus Heft 8/2014 lautet: Vegetarier<br />
5 6 7 8<br />
3<br />
reißendes<br />
Tier<br />
Zeichen<br />
f. Tantal<br />
best.<br />
Artikel<br />
seem.:<br />
Mannschaftsraum<br />
4<br />
Muster<br />
Abk.: Handlung,<br />
Lenkradsperre<br />
Unternehmung<br />
Schneehütte<br />
Teil des<br />
Güterbahnhofs<br />
5<br />
Abk.:<br />
Stunde<br />
Abk.:<br />
Inland<br />
Frau des<br />
Jakob<br />
Kfz-Z.<br />
Iran<br />
Währung<br />
in Neuseeland<br />
(Abk.)<br />
Abk.:<br />
Utah<br />
Initialen<br />
Verdis †<br />
Initialen<br />
von Grass<br />
engl.<br />
Weichkäse<br />
7<br />
bayer. und<br />
österr.<br />
Grußwort<br />
früheres<br />
Luftdruckmaß<br />
Speisesaal<br />
für Studenten<br />
Pilzbelag<br />
Strom zum<br />
Kurischen<br />
Haff<br />
im Mund (dt. Name)<br />
DPP-4-<br />
Hemmer<br />
8<br />
engl.:<br />
verspätet<br />
®<br />
svd1414.0-49<br />
Mitmachen und Gewinnen<br />
Lösung<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
www.diabetes-online.de<br />
5 x <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Tasse<br />
Holen Sie sich ein Stück gute Laune nach<br />
Hause. <strong>Die</strong> farbenfrohe <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Tasse<br />
zaubert Farbe auf Ihren Tisch und<br />
ein Lächeln auf Ihr Gesicht …<br />
So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />
Post: Senden Sie den Coupon an Kirchheim-Verlag,<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />
Internet: www.diabetes-online.de/raetsel<br />
Einsendeschluss ist der 25.10.2014 (Datum des<br />
Poststempels). Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Auflösung in Heft 12/2014. Wer<br />
gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle,<br />
ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und<br />
ihre Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. <strong>Die</strong><br />
Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg<br />
und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang.<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Wohnort<br />
E-Mail<br />
□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig<br />
◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon über aktuelle Angebote<br />
aus seinem Programm informiert. <strong>Die</strong>ses Einverständnis<br />
kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn Sie schon<br />
früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt<br />
haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift<br />
Einsendeschluss:<br />
25.10.2014<br />
| DJ 10–2014<br />
41
lebensecht<br />
Mit Coach gegen<br />
den inneren<br />
Schweinehund<br />
| DJ 10–2014<br />
42<br />
Meine<br />
Blutwerte<br />
insgesamt<br />
und auch mein<br />
Blutdruck<br />
haben sich<br />
positiv<br />
entwickelt.<br />
Jahrelang wurde ich wegen meiner Rückenleiden<br />
und Schmerzen mit Kortison<br />
behandelt. <strong>Die</strong> Folge waren etliche Pfunde<br />
zu viel auf den Rippen. <strong>Die</strong> eigentliche Ursache,<br />
eine Borreliose, wurde leider erst viel zu<br />
spät entdeckt. Nach mehreren Herzinfarkten,<br />
einer vierfachen Bypass-Operation und etlichen<br />
Stents folgte ein Hinterwandinfarkt, den<br />
ich nur mit großem Glück überlebte. Zu all diesem<br />
Unheil bekam ich dann noch die ärztliche<br />
Diagnose <strong>Diabetes</strong> Typ 2.<br />
Krankenversicherung bot Teilnahme an Gesundheitsprogramm<br />
für Typ-2-Diabetiker an<br />
Mit <strong>Diabetes</strong> kannte ich mich damals überhaupt<br />
nicht aus. Ich beschloss, meine Ernährung<br />
umzustellen, um mein Übergewicht in<br />
den Griff zu bekommen. Das schien mir zumindest<br />
ein Anfang zu sein. In dieser Zeit erhielt<br />
ich ein Schreiben meiner Versicherung<br />
(Central Krankenversicherung aus Köln): Sie bot<br />
mir an, an einem Gesundheitsprogramm für<br />
neu diagnostizierte Typ-2-Diabetiker teilzunehmen.<br />
In der Hoffnung, mehr über meine<br />
Krankheit zu erfahren, sagte ich zu.<br />
In zwölf Monaten soll ich lernen, wie ich meinen<br />
Lebensstil anpassen kann, um mit der<br />
richtigen Ernährung und mehr Bewegung<br />
meinen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.<br />
Ich erhielt leihweise ein Gerät, mit<br />
dem ich per Smartphone meinen Blutzuckerwert<br />
messen kann, und einen digitalen Aktivitäts-Tracker.<br />
Der Fitbit One zählt Schritte,<br />
misst absolvierte Strecken sowie bewältigte<br />
Stockwerke und gibt an, wie viele Kalorien<br />
man durch die Bewegung verbrannt hat. Das<br />
Einrichten und Bedienen der Geräte ist einfach<br />
– und sie sind immer und überall einsetzbar.<br />
<strong>Die</strong> erfassten Daten werden automatisch<br />
in mein persönliches Tagebuch auf das<br />
Online-Portal des Gesundheitsprogramms<br />
übertragen. Ich kann dort sofort sehen, wie<br />
mein Verhalten die Blutzuckerwerte beeinflusst.<br />
Am Anfang maß ich häufig meine Zuckerwerte;<br />
so lernte ich schnell, wie und bei<br />
welcher Speise sich die Werte verändern und<br />
was Bewegung bewirkt.<br />
Online-Portal: Austausch und Aufklärung<br />
Meine persönliche Beraterin vom Deutschen Institut<br />
für Telemedizin und Gesundheitsförderung<br />
(DITG) kann ebenfalls mein Online-Tagebuch<br />
einsehen. Dadurch kann sie stets mitverfolgen,<br />
wie sich meine Werte entwickeln. Zielsetzungen<br />
sowie Ernährungsfragen besprechen wir<br />
telefonisch oder über das Portal. Im Informationsbereich<br />
der Online-Plattform kann ich zudem<br />
alles Wissenswerte über <strong>Diabetes</strong> nachlesen<br />
und fühle mich daher inzwischen sicher<br />
im Umgang mit der Krankheit.<br />
Fotos: Frank Schuppelius; Central Krankenversicherung
lebensecht<br />
Wolfgang von Dziegielewski<br />
hatte bereits mehrere Gesundheitsprobleme<br />
– und dann<br />
kam auch noch ein Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
hinzu. Ein Angebot seiner<br />
Krankenversicherung kam<br />
da gerade recht: Er nahm an<br />
einem Gesundheitsprogramm<br />
teil, inklusive vieler Informationen<br />
und eines Coachs. Hier<br />
sein Bericht.<br />
www.diabetes-online.de<br />
Bilanz nach 6 Monaten: bessere Gesundheitswerte,<br />
mehr Lebenskraft<br />
Durch gezielte Ernährungsumstellung, langsame<br />
Gewichtsreduzierung und mehr Bewegung<br />
im Alltag habe ich innerhalb von sechs<br />
Monaten viel erreicht: Mein Langzeit-Blutzuckerwert<br />
ist um 0,2 Prozent gesunken und<br />
hat sich auf 6,3 Prozent reduziert. Ich brauche<br />
keine Medikamente gegen <strong>Diabetes</strong> zu nehmen.<br />
Meine Blutwerte insgesamt und auch<br />
mein Blutdruck haben sich positiv entwi-<br />
Der Fitbit One zählt Schritte,<br />
misst absolvierte Strecken sowie<br />
bewältigte Stockwerke und gibt<br />
an, wie viele Kalorien man durch<br />
die Bewegung verbrannt hat.<br />
ckelt. Ich fühle mich viel wohler, besitze wieder<br />
mehr Lebenskraft. Ich bin kreativer, habe<br />
sogar ein Buch mit dem Titel „Ruf der Steinzeit“<br />
geschrieben und veröffentlicht.<br />
Das Gesundheitsprogramm hat mir sehr<br />
geholfen. <strong>Die</strong> Begleitung durch den Coach<br />
empfinde ich als notwendig und gut. Man<br />
gibt dem inneren Schweinehund schließlich<br />
doch gern nach. Für meine Zukunft wünsche<br />
ich mir, dass ich die positiven Veränderungen<br />
auch nach dem Programm beibehalten<br />
werde.<br />
Dateiname: _00UUB_0014595.pdf; Nettoformat:(210.00 x 95.00 mm); Datum: 25. Aug 2014 12:27:10; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Diabetiker Typ 1/Typ 2?<br />
Unser Institut forscht für eine Verbesserung der Lebensqualität von Diabetikern.<br />
Unterstützen Sie uns aktiv als Teilnehmer/in einer klinischen Studie.<br />
angemessene aufwandsentschädigung wird gezahlt<br />
Voraussetzungen: Sie sind Diabetiker Typ 1 oder Typ 2 und mindestens 18 Jahre alt.<br />
Wir garantieren ärztliche und persönliche Betreuung während der gesamten Studie.<br />
Fotos: x, y<br />
interesse? rufen sie uns an.<br />
telefon neuss: 02131-40 18-180<br />
Sie erreichen uns Mo. bis Fr. von 7.30-15.30 Uhr<br />
E-Mail: info@profil-forschung.de<br />
telefon mainz: 06131-21 62-630<br />
Sie erreichen uns Mo. bis Fr. von 8.00-15.30 Uhr<br />
E-Mail: info-mainz@profil-forschung.de<br />
PROFIL Institut<br />
für Stoffwechselforschung<br />
GmbH<br />
| DJ 10–2014<br />
43<br />
www.profil-forschung.de
lebensecht<br />
www.diabetes-online.de<br />
Großer Traum: einmal<br />
zur Tour de France<br />
| DJ 10–2014<br />
44<br />
<strong>Die</strong> Tour de France ist gerade auf den<br />
Champs-Élysée in Paris zu Ende gegangen.<br />
Das Mega-Highlight im Radsport,<br />
das in Frankreich Hunderttausende auf die<br />
Straße lockt, hat auch Simon Strobel in den<br />
Bann gezogen. Er weilt gerade in Deutschland.<br />
Für ihn ist Ferienzeit. Denn die Nachwuchsfahrer<br />
haben eben wegen der Tour de France<br />
Sommerpause. Schön für das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />
denn wir hatten Gelegenheit, mit dem<br />
Profi-Radsportler in der Deutschland-Zentrale<br />
von Novo Nordisk in Mainz zu sprechen.<br />
Ein paar Tage bleibt Simon noch im Lande,<br />
dann geht es zurück nach Atlanta in die USA,<br />
wo er zusammen mit seinen Teamkameraden<br />
in einem Haus untergebracht ist. Mit seinen<br />
27 Lenzen ist Simon der Älteste im Development-Team<br />
von Novo Nordisk. Aber das<br />
macht nichts. „Ich habe das Team im vergangenen<br />
Jahr bei der ,mHealth Grand Tour‘, die<br />
von Brüssel nach Barcelona führte, kennengelernt“,<br />
erzählt Simon. Danach bekam er dann<br />
vom Team-Manager ein Angebot:„<strong>Die</strong>se einmalige<br />
Chance konnte ich mir nicht entgehen<br />
lassen“, sagt er.<br />
Schlag auf Schlag<br />
Irgendwie ging alles Schlag auf Schlag in diesem<br />
Jahr. Denn Simon hat zu Beginn<br />
erst einmal sein Medizinstudium<br />
mit dem Dr. med. abgeschlossen.<br />
Und dann ging’s<br />
auch schon in die US-amerikanische<br />
Olympia-Stadt aus<br />
dem Jahre 1984. Das Development-Team<br />
ist – wie<br />
der Name vermuten lässt<br />
– ein Nachwuchskader,<br />
aus dem heraus sich die<br />
jungen Athleten entwickeln<br />
und empfehlen<br />
Simon Strobel ist 27.<br />
Ziemlich spät, aber gar<br />
nicht zu spät hat er in<br />
diesem Jahr den Sprung<br />
ins Radsportteam von<br />
Novo Nordisk geschafft.<br />
Für den Unterfranken<br />
aus Schwanfeld ist damit<br />
ein Traum wahr geworden.<br />
Wir haben den früheren<br />
Speed-Skater in<br />
Mainz getroffen und mit<br />
ihm gesprochen.<br />
können; empfehlen für das Pro-Team, die erste<br />
Liga im Radsport sozusagen. Das hat sich Simon<br />
zum Ziel gesetzt, daran arbeitet er akribisch.<br />
2021 will das Team Novo Nordisk unbedingt an<br />
der Tour de France teilnehmen. Dann nämlich<br />
wird das Insulin 100 Jahre alt. „Und so lange ist<br />
es ja gar nicht mehr bis dahin“, sagt Simon. Mit<br />
34 Jahren, die er dann auf seinem persönlichen<br />
„Tacho“ hätte, wäre er übrigens mitnichten ein<br />
Tour-de-France-Methusalem. Jens Voigt beispielsweise,<br />
der gerade nach der USA Pro Cycling<br />
Challenge zurückgetreten ist, fuhr in<br />
diesem Sommer die komplette Tour de France<br />
mit: Er ist am 17. September 43 geworden!<br />
<strong>Die</strong> Hecke war im Weg<br />
Für Simon Strobel ist das Fahrrad auch abseits<br />
der Rennen das Verkehrsmittel Nummer 1.<br />
Er hat in Mainz studiert und dort alle Wege<br />
mit dem Drahtesel zurückgelegt. Im<br />
Sommer, aber auch im Winter, wann<br />
immer es die Wetterverhältnisse zugelassen<br />
haben. Eigentlich kommt Simon<br />
vom Speed-Skaten (Inliner). Den<br />
Sport musste er allerdings aufgeben wegen<br />
einer Knieverletzung. 26 000 km ist er in<br />
den vergangenen 12 Monaten mit dem Rad<br />
gefahren. „Wenn ich ins Pro-Team will, muss<br />
ich allerdings noch eine Schippe drauflegen.<br />
Da geht es ab 30 000 km pro Jahr<br />
los“, berichtet Simon. Wie er denn<br />
eigentlich Radfahren gelernt hat,<br />
wollten wir unbedingt noch von<br />
ihm wissen: „Daran kann ich mich<br />
noch sehr gut erinnern“, meint er.<br />
„Ich bin mit Stützrädern aus der Garage<br />
herausgerollt direkt in die Hecke.“<br />
Wir wünschen Simon Strobel<br />
alles Gute und den Weg direkt zur<br />
Tour de France!<br />
mhz<br />
Fotos: Novo Nordisk; Kirchheim
lebensecht<br />
Simon Strobels Tipps<br />
zum Radkauf<br />
www.diabetes-online.de<br />
1. Das Wichtigste vorneweg: Immer<br />
mit Helm unterwegs sein!<br />
2. Wenn es ein Tourenrad sein soll:<br />
Auf jeden Fall mit Scheibenbremse<br />
kaufen. <strong>Die</strong> sind zwar etwas aufwändiger<br />
bei der Wartung, aber<br />
zuverlässiger.<br />
3. Bei der Schaltung rät Simon Strobel<br />
zu einem anständigen Produkt.<br />
Also nicht das billigste kaufen! So<br />
haben Sie länger Spaß.<br />
4. Auf jeden Fall das Fahrrad probefahren.<br />
5. Am besten beim lokalen Fahrradhändler<br />
kaufen. Das erleichtert das<br />
Procedere bei kleineren Reparaturen<br />
bzw. Reklamationen.<br />
Fotos: x, y<br />
| DJ 10–2014<br />
45
Blickwinkel<br />
Der heiße<br />
<strong>Diabetes</strong>-Herbst<br />
www.diabetes-online.de<br />
| DJ 10–2014<br />
46<br />
<strong>Die</strong> „<strong>Diabetes</strong>-Blogger“<br />
sind authentisch,<br />
sie sind<br />
absolute Experten<br />
in eigener<br />
Sache und<br />
sie sind meist<br />
sehr diabeteserfahren.<br />
Das verspricht ein heißer Herbst zu<br />
werden – im Sinne von äußerst interessant:<br />
Nein, ich meine nicht die<br />
verschiedenen Interessenkonflikte innerhalb<br />
der <strong>Diabetes</strong>-Verbände (in deren<br />
Zuge das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> mittlerweile<br />
Gegendarstellungen abdrucken muss).<br />
Interessant wird der Herbst aus meinem<br />
Blickwinkel viel mehr aus zwei<br />
Gründen. Der eine:<br />
In Deutschland gibt es seit fünf<br />
Jahren „<strong>Diabetes</strong>-Blogger“, die sich<br />
bis heute zu einer imposanten Blogger-Szene<br />
entwickelt haben. <strong>Die</strong> Rede ist<br />
von den Ilkas, den Sahras, den Finns oder den<br />
Steffs (meist zwischen 20 und 40), die im Internet<br />
spontan oder regelmäßig über ihren<br />
<strong>Diabetes</strong> berichten: über ihre letzte Unterzuckerung<br />
– über ihren ersten Insulinpumpen-Gehversuch<br />
– über ihre erste Erfahrung<br />
mit einem „CGM“, über ihren Sport. Manchmal<br />
wird auch einfach ein Foto vom neu angelegten<br />
Sensor oder vom zu hohen Blutzuckerwert<br />
„gepostet“, sprich veröffentlicht. Das<br />
Ganze ist meist nicht von Ärzten gecheckt,<br />
nicht immer als positives Beispiel oder nachahmenswert<br />
zu empfehlen, manchmal gar äußerst<br />
fragwürdig … bis gefährlich – ABER: <strong>Die</strong><br />
Dia betes-Blogger sind authentisch, sie sind<br />
absolute Experten in eigener Sache, meist sehr<br />
diabetes erfahren. Sie geben Einblicke und<br />
tauschen sich aus. Und vor allem: Sie tragen<br />
viel bei zur Aufklärung – in einem Bereich, in<br />
dem sich mehr Menschen (weil meist anonym<br />
möglich) Informationen holen als anderswo.<br />
Das Ganze kann man nur begrüßen – und vorantreiben:<br />
Das machen wir, indem wir neben<br />
dem <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ein Internet-Gebäude<br />
bewohnen: die Blood-Sugar-Lounge!<br />
Im Herbst wird eingezogen in dieses Medienhaus<br />
– viele der Blogger beziehen dort virtuelle<br />
Räume, schreiben für und mit uns, fotografieren,<br />
drehen kleine Videos etc. Das Beste: Wer<br />
uns besuchen, sprich mit uns arbeiten mag, ist<br />
jederzeit willkommen. Es geht in der Lounge<br />
um Insulin, um Sport, um Reisen, um Tiere, um<br />
Kochen, um Forschung. Und und und.<br />
Der zweite Grund: Wir erwarten ab Herbst<br />
2014 eine Fülle an Neuigkeiten und Entwicklungen<br />
der Unternehmen, die (auch) in<br />
Deutschland im Bereich der Diabetikerversorgung<br />
aktiv sind. <strong>Die</strong> Rede ist von <strong>neuen</strong> Blutzuckermessgeräten<br />
– leicht zu bedienen und<br />
teils mit großen Displays. <strong>Die</strong> Rede ist von einer<br />
<strong>neuen</strong> Insulinpumpe mit Ampullenfüllsystem<br />
– oder von einem Insulin-Pen mit<br />
Gedächtnisstütze. <strong>Die</strong> Rede ist auch von Neuerungen,<br />
die das Blutzuckermessgerät mit einer<br />
App und bis hin zu einem Online-Portal<br />
verbinden. Und ich rede von einem Mess-System,<br />
das die Glukosewerte anzeigt, wann immer<br />
man selbst das mag: durch einfaches Drüberhinwegführen<br />
eines kleinen Gerätes über<br />
ein Sensorpflaster, das ständig am Oberarm<br />
liegt. Nicht ganz bis Herbst, aber spätestens<br />
bis Frühjahr kommt dann vielleicht ein neues<br />
Insulin hinzu, das uns weniger Unterzuckerungen<br />
bescheren soll.<br />
Sie sehen, liebe Leser: Der Herbst wird interessant<br />
in vielerlei Hinsicht. Sollte sich dann<br />
noch zeigen, dass die kontinuierliche Glukosemessung<br />
(„CGM“) viel mehr Verbreitung finden<br />
kann (weil gesundheitspolitisch ein guter<br />
Nutzen bestätigt wird), wird umso klarer: <strong>Diabetes</strong><br />
ist viel zu interessant, zu aktuell und zu<br />
aspektereich, als dass man sich und seine Energie<br />
Interessenkonflikten hingeben sollte.<br />
Günter Nuber<br />
Chefredakteur
Das neue <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
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diabetesDE<br />
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<strong>Diabetes</strong>aufklärung<br />
auf Kreuzfahrt<br />
Süß ohne<br />
Reue?<br />
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe<br />
– diabetesDE-Experte am<br />
9. Oktober 2014 im Chat:<br />
| DJ 10–2014<br />
48<br />
Experten geben ein Gesundheitssymposium auf hoher See.<br />
Während einer Kreuzfahrt nicht nur entspannen und faszinierende<br />
Reiseziele erkunden, sondern auch mehr zur Prävention des<br />
<strong>Diabetes</strong> erfahren: Das könnte für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> und<br />
Risikopatienten eine perfekte Ergänzung sein.<br />
Auf einer 23-tägigen Reise von Sydney<br />
nach Manila (3.1. – 26.1.2015) können<br />
die Teilnehmer der Reise nicht nur<br />
verschiedene Vortragsveranstaltungen<br />
und Expertensprechstunden besuchen,<br />
sondern auch aktiv an Workshops<br />
teilnehmen – zum Beispiel an<br />
der Bewegungsaktion mit einem<br />
Schrittzähler. Im Rahmen des Symposiums<br />
auf See an Bord der MS EUROPA<br />
steht das Thema „Unser Herz“ im Vordergrund.<br />
Prof. Dr. Peter Schwarz wird<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
(neben weiteren Experten u. a. von<br />
der Deutschen Herzstiftung) an Bord<br />
vertreten und mehrfach zur <strong>Diabetes</strong>prävention<br />
referieren. Ein Novum auf<br />
hoher See.<br />
„<strong>Die</strong> Deutschen sind Bewegungsmuffel<br />
und die wenigsten wissen, dass sie<br />
schon mit 1 000 Schritten mehr am Tag<br />
ihr Erkrankungsrisiko für eine chronische<br />
Krankheit minimieren können“,<br />
sagt Prof. Schwarz. Erfahrungen der<br />
Kreuzfahrtanbieter hätten gezeigt,<br />
dass der Bedarf der Gäste an Gesundheitsinformationen<br />
an Tagen auf See<br />
extrem hoch sei. „Ich verspreche mir<br />
eine rege Teilnahme, wenn ich mit<br />
den Passagieren in einer moderaten<br />
Bewegungseinheit übers Deck walke<br />
und zu dem positiven Effekt von<br />
1 000 Schritten mehr referiere, denn<br />
das ist ein machbares Ziel für jeden.“<br />
Das Symposium „Unser Herz“ wird so<br />
mit praktischen Einheiten zum Thema<br />
<strong>Diabetes</strong> prävention ergänzt. Alle<br />
Teilnehmer erhalten eine Urkunde.<br />
Unter dem Buchungscode EUR1501_<br />
ZUCKER ist die Reise inklusive Anund<br />
Abreisepaket in der Economy<br />
Class buchbar ab 9 990 € p. P. (zur Doppelbelegung)<br />
unter Kundenservice@<br />
hlkf.de oder unter 0 40/3 07 03 08 75.<br />
Ob Kaffee, Tee oder Desserts – oft sind Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> unsicher, wie sie Getränke<br />
und Speisen süßen dürfen. Zu den<br />
Süßungsmitteln mit blutzuckererhöhender<br />
Wirkung zählt normaler Haushaltszucker.<br />
Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit,<br />
Xylit oder Isomalt erhöhen die Blutzuckerwerte<br />
nur gering. Süßstoffe haben gar keine<br />
Wirkung auf den Blutzucker. Alle haben<br />
Vor- und Nachteile: Zuckeraustauschstoffe<br />
bewirken zwar einerseits nur einen verzögerten<br />
und geringen Anstieg der Blutzuckerwerte,<br />
andererseits kann ihr Verzehr<br />
aber abführend und blähend wirken. Womit<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ihre Speisen süßen<br />
können und dürfen, erklärt die diabetesDE-<br />
Expertin Dipl. oec. troph. Sibylle Kapellen<br />
im nächsten Experten-Chat.<br />
Fragen rund um das Thema „Süßstoffe und<br />
Zuckeraustauschstoffe“ können ab sofort<br />
eingesendet werden. <strong>Die</strong> Ökotrophologin<br />
beantwortet diese im Experten-Chat von<br />
diabetesDE am Donnerstag, dem 9. Oktober<br />
2014, live zwischen 17 und 19 Uhr.<br />
Das Kontaktformular für den Chat finden<br />
Sie im Internet unter: www.diabetesde.org/<br />
experten_chat/kontaktformular/<br />
Am 9. Oktober 2014<br />
findet die Experten-Sprechstunde<br />
mit<br />
Dipl. oec. troph. Sibylle<br />
Kapellen zum<br />
Thema „Süß ohne<br />
Reue? Süßstoffe und<br />
Zuckeraustauschstoffe“<br />
statt.<br />
Fotos: diabetesDE
diabetesDE<br />
diabetesDE<br />
Wer das kennt ...<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Reinhardtstraße 31<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030/201 677 0<br />
Fax: 030/201 677 20<br />
E-Mail: info@diabetesde.org<br />
Internet: www.diabetesde.org<br />
www.diabetes-online.de<br />
www.diabetes-online.de<br />
Neuer Landesverband<br />
DDH-M Mitteldeutschland<br />
in Gründung<br />
Organisierte <strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfe nun auch in Sachsen, Thüringen<br />
und Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfegruppen<br />
in den Freistaaten<br />
Sachsen und Thüringen<br />
und dem Land<br />
Sachsen-Anhalt<br />
leisten gute Arbeit.<br />
Eine Vernetzung<br />
erschien immer<br />
notwendiger und<br />
führte zu Rückfragen bei<br />
der Deutschen <strong>Diabetes</strong>-Hilfe – Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> e. V. (DDH-M) über<br />
Möglichkeiten und Unterstützung.<br />
DDH-M, ein großer Selbsthilfeverband<br />
mit bundesweiter Tätigkeit und<br />
inzwischen mehr als 17 000 Mitgliedern,<br />
konnte hier auf Erfahrung und<br />
Aktivitäten einzelner Ehrenamtlicher<br />
zurückgreifen, die sich schon im<br />
Rahmen der von diabetesDE – Deutsche<br />
<strong>Diabetes</strong>-Hilfe initiierten Kampagne<br />
„<strong>Diabetes</strong> STOPPEN – jetzt!“<br />
eingesetzt hatten für eine politische<br />
Unterstützung der Bundesländer zugunsten<br />
der Bundesratsinitiative für<br />
einen Nationalen <strong>Diabetes</strong>plan.<br />
<strong>Die</strong> Regionalbeauftragten der DDH-M<br />
für die drei mitteldeutschen Bundesländer,<br />
Patrick Wolf und Dr. Egon Hohenberger,<br />
waren sich sehr<br />
schnell hinsichtlich einer<br />
Vernetzung<br />
über<br />
Landesverbände<br />
der DDH-M<br />
einig, um mit minimalem<br />
Aufwand eine<br />
größtmögliche Effektivität zu<br />
erreichen. Gemeinsam mit dem Bundesvorstand<br />
der DDH-M sind die Vorbereitungen<br />
so weit vorangekommen,<br />
dass anlässlich des Weltdiabetestages<br />
im November der „Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
– Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
– LV Mitteldeutschland“ (DDH-M –<br />
LVMD) mit Sitz in Leipzig durch die<br />
in den drei Bundesländern vertretenen<br />
Selbsthilfegruppen und Mitglieder<br />
gegründet wird. „Wir sind offen,<br />
weitere Selbsthilfegruppen, Mitglieder<br />
und Fördermitglieder in den <strong>neuen</strong><br />
DDH-M-LV aufzunehmen“, sagt<br />
Dr. Egon Hohenberger und fordert alle<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen auf,<br />
aktiv im <strong>neuen</strong> Verband mitzuarbeiten.<br />
Interessierte erreichen ihn schon<br />
jetzt per E-Mail: md@ddh-m.de<br />
| DJ 10–2014<br />
49<br />
... sollte auch<br />
das kennen.<br />
WicHtig:<br />
Bei DiABeteS<br />
ZinkMAngel<br />
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Zur Unterstützung bei <strong>Diabetes</strong><br />
mellitus, z.B. bei einer durch Zinkmangel<br />
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Wirkstoff: Zinkorotat x 2 H2O. Anwendungsgebiete: Zur<br />
Behandlung von Zinkmangelzuständen, die ernährungsmäßig<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
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49
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| DJ 10–2014<br />
50<br />
Aus der<br />
Szene für<br />
die Szene<br />
Auf diesen Seiten fassen wir für<br />
Sie aufsehenerregende Internet-<br />
Diskussionen zusammen, außerdem<br />
setzen wir den Link zu unserer<br />
Online-Umfrage – und<br />
Prof. Dr. med. Rüdiger Petzoldt<br />
beantwortet Fragen, die man<br />
ihm auf der Patientenveranstaltung<br />
„diabetestour“ häufig<br />
stellt … oder die Sie, liebe Leser,<br />
uns einfach zusenden.<br />
Kalender:<br />
Wichtig im<br />
Oktober<br />
16.<br />
„<strong>Diabetes</strong> Charity<br />
Gala“<br />
Zu der geschlossenen Veranstaltung<br />
werden rund 300 Gäste im Berliner<br />
Meistersaal erwartet. Viele der Gäste<br />
spenden Geld für Projekte, die jungen<br />
oder älteren Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
zugutekommen. Außerdem wird der<br />
„Thomas-Fuchsberger-Preis“ verliehen.<br />
„diabetestour“-Frage 1:<br />
Werte nach<br />
dem Sport<br />
gehen hoch<br />
<strong>Die</strong> Frage Zum Risiko durch Sport bei<br />
<strong>Diabetes</strong> höre ich immer die Warnung:<br />
Vorsicht vor Hypoglykämien! Bei mir<br />
kommt es manchmal nach dem Sport zu<br />
einem Blutzuckeranstieg. Wie kann das<br />
sein, wenn es doch eigentlich damit runtergehen<br />
sollte, und was kann man tun?<br />
Prof. Petzoldt: Ich gehe davon aus, dass<br />
Sie mit einer Insulinbehandlug leben.<br />
Zunächst: Auf der Ursachensuche für einen<br />
Blutzuckeranstieg nach dem Sport<br />
lohnt es sich, zu fragen: Habe ich vor dem<br />
Sport das Insulin zu sehr reduziert? Habe<br />
ich zu viele Zusatz-BEs gegessen? Oder<br />
Sport in einer „Insulinversorgungslücke“<br />
betrieben, also bei beginnendem Insulinmangel<br />
– und deshalb bei schon steigenden<br />
Blutzuckerwerten? In solchen<br />
Situationen kann es für Diabetiker nach<br />
Sport auch zu einem Blutzuckeranstieg<br />
kommen. Und dann: Was ist zur Klärung<br />
und zur weiteren Vermeidung zu tun?<br />
Man sollte nicht vorschnell den Blutzucker<br />
korrigieren, sondern erst den<br />
Blutzuckerverlauf beobachten und dazu<br />
ein Blutzuckertagebuch führen. Nur<br />
nach Kenntnis des Blutzuckerverlaufs<br />
bei verschiedenen Gelegenheiten kann<br />
man eine vorsichtige Korrektur der Insulin-<br />
und Kohlenhydrat-Mengen ausprobieren.<br />
Besonders vorsichtig sollte man<br />
nach Sport am Abend vorgehen; zur Sicherheit<br />
lieber höhere Werte vor der<br />
Nacht anstreben und keine Insulin-Korrekturen<br />
mehr durchführen! Natürlich<br />
sollte man bei Blutzuckerwerten über<br />
250 mg/dl (13,9 mmol/l) immer auch eine<br />
Ketonmessung durchführen.<br />
?<br />
„diabetestour“-Frage 2:<br />
Langzeitwert<br />
selbst<br />
errechnen?<br />
<strong>Die</strong> Frage Seit Jahren als Diabetikerin<br />
habe ich mich an eine Umrechnungstabelle<br />
gehalten und aus einem Blutzuckerwert<br />
(z. B. 140 mg/dl) meinen<br />
Langzeitwert (z. B. HbA 1c = 7,8 Prozent)<br />
errechnet. Heute sagte mir ein Arzt,<br />
diese Tabelle sei nicht mehr aktuell. Mein<br />
Wert von 7,7 entspräche heute einem<br />
Wert von 175 bis 180. <strong>Die</strong>ses hat mich<br />
sehr verunsichert.<br />
Prof. Petzoldt: Schon immer waren solche<br />
Umrechnungen mit vielen Unsicherheiten<br />
verbunden; man konnte sie deshalb<br />
nie als Grundlage zur Beurteilung der<br />
Stoffwechsellage empfehlen. Etwas ausführlicher<br />
fällt die Erklärung dazu aus:<br />
Man kann zwar nach mehreren oder vielen<br />
über längere Zeit durchgeführten eigenen<br />
Blutzuckermessungen aus allen<br />
Messwerten einen rechnerischen Mittelwert<br />
bilden und darüber grob, also sehr<br />
ungenau (!) abschätzen, wie der eigene<br />
HbA 1c -Wert etwa sein könnte; manchmal<br />
wurden solche Schätzwerte in Tabellen<br />
genannt. In diesem Satz erkennen<br />
Sie schon: Das Umrechnen war und ist<br />
nie etwas Genaues, wie Sie es sich wünschen.<br />
Genau und deshalb ebenso richtig<br />
wie wichtig bleibt das, was Sie hoffentlich<br />
ohnehin tun: den Blutzucker häufig<br />
genug auch selbst messen und notieren<br />
– und einmal im Quartal zur ärztlichen<br />
HbA 1c -Kontrolle gehen. Fazit: Eine direkte<br />
Umrechnung von einem einzelnen<br />
Blutzuckerwert zum HbA 1c -Wert ist<br />
nicht korrekt möglich. Auch umgekehrt<br />
ist es nicht korrekt möglich, vom HbA 1c -<br />
Wert rechnerisch zu einem einzelnen aktuellen<br />
Blutzuckerwert zu kommen.<br />
Autor Prof. Dr. med. Rüdiger Petzoldt brpetzoldt@t-online.de
diabetes-szene<br />
www.diabetes-online.de<br />
#dedoc Trend<br />
Aktuelles #dedoc Trend-<br />
Thema: #ALSIceBucket-<br />
Challenge<br />
Jeden Mittwoch um 21 Uhr trifft<br />
sich die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Online<br />
Community zu einem einstündigen<br />
TweetChat. <strong>Die</strong> Kolumne<br />
#dedoc Trend bringt aktuelle Themen<br />
aus der Community ins <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>.<br />
Seit Wochen stellt die ALS Ice Bucket<br />
Challenge die Social Media<br />
Welt auf den Kopf – insbesondere<br />
auf Youtube und Facebook. Da<br />
war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />
es auch die <strong>Diabetes</strong>-Community<br />
und sogar die Chefredaktion des<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s traf.<br />
Dass eine Fundraising-Kampagne<br />
für eine chronische, nicht heilbare<br />
Krankheit in der <strong>Diabetes</strong>-Community<br />
auf offene Ohren trifft, ist<br />
klar. Dass sie hier einige Umdeutungen<br />
und Ergänzungen erfahren<br />
würde wie Spendenaufrufe für<br />
Dia betes und die Kombination mit<br />
der #showmeyourpump-Kampagne<br />
(siehe letztes Heft), war zu erwarten.<br />
Da sich die Videos der Ice Bucket<br />
Challenge nicht abdrucken lassen,<br />
hier nur der Link zu einem besonders<br />
kreativen Beispiel:<br />
www.sugartweaks.de/no-icebucket-needed-spendenaktionmal-anders/<br />
Fest steht schon jetzt: Noch nie hat<br />
eine Fundraising-Kampagne – gerade<br />
im Gesundheitssektor – die Viralität<br />
von Social Media so effektiv für<br />
sich nutzen können wie die Ice Bucket<br />
Challenge. <strong>Die</strong> ALS-Kam pagne<br />
kombiniert Selbstdarstellung mit<br />
Sinnhaftigkeit, verleiht einer chronischen<br />
Erkrankung Sexappeal und<br />
generiert Spendengelder in so bisher<br />
nicht gekannter Höhe und Geschwindigkeit.<br />
Hätten wir als <strong>Diabetes</strong>-Community<br />
das nicht auch<br />
gern?<br />
Ein sehr differenzierter Blog-Beitrag<br />
zum Umgang der <strong>Diabetes</strong>-Community<br />
mit der ALS Challenge<br />
kommt von Moira McCarthy<br />
aus den USA. Sie schreibt (verkürzt,<br />
aus dem Englischen):<br />
„Angesichts der enormen Aufmerksamkeit,<br />
die die ALS Ice Bucket<br />
Challenge bekommt, ist<br />
es verständlich, dass wir aus<br />
der <strong>Diabetes</strong> Community begeistert,<br />
inspiriert und, o. k.,<br />
ein wenig neidisch sind. Aber<br />
ich glaube nicht, dass die<br />
Dia betes Community jetzt auch eine<br />
Ice Bucket Challenge braucht oder<br />
irgendeinen Ableger davon. Warum<br />
können wir nicht einfach dankbar<br />
dafür sein, dass unsere ALS-Nachbar-Community<br />
Erfolg hat? Im November<br />
ist wieder Welt-<strong>Diabetes</strong>-Tag,<br />
und ich bin sicher: Als<br />
guter Nachbar wird die ALS-Community<br />
für uns da sein.“<br />
Den kompletten Beitrag im Original<br />
findet Ihr unter<br />
www.asweetlife.org/feature/<br />
does-diabetes-need-an-icebucket-challenge<br />
Was denkt Ihr? Brauchen wir eine<br />
<strong>Diabetes</strong>-Challenge – und wenn ja,<br />
wie könnte sie aussehen? Teilt Eure<br />
Ideen im #dedoc OpenBlog oder<br />
diskutiert mit im #dedoc Tweet-<br />
Chat, jeden Mittwoch um 21 Uhr auf<br />
www.dedoc.de/tweetchat<br />
Folgen Sie uns auf<br />
Twitter! www.twitter.<br />
com/#!/<strong>Diabetes</strong>_Profis<br />
Bastian Hauck<br />
Besuchen Sie unsere<br />
Facebook-Seite!<br />
www.facebook.com/<br />
<strong>Diabetes</strong>.<strong>Journal</strong><br />
| DJ 10–2014<br />
51
diabetessszene<br />
www.diabetes-online.de<br />
| DJ 10–2014<br />
52<br />
Klinische Studien:<br />
Transplantation<br />
von Stammzellen zur<br />
Insulinproduktion<br />
5 500 Leser erreichte folgender<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Artikel<br />
bis September auf Facebook:<br />
„Eine neue Technik, die die<br />
Transplantation von insulinproduzierenden<br />
Zellen bei<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong> ermöglichen<br />
soll, kann nun in klinischen<br />
Studien am Menschen erprobt<br />
werden. <strong>Die</strong> US-amerikanische<br />
Arzneimittelbehörde<br />
FDA hat die Genehmigung<br />
für Studien am Menschen für<br />
eine neue Technik zur Verpflanzung<br />
von insulinproduzierenden<br />
Inselzellen erteilt.<br />
<strong>Die</strong>se besteht aus einer Kapsel<br />
(Encaptra drug delivery system),<br />
die unter die Haut implantiert<br />
wird. Sie enthält Stammzellen<br />
(PEC-01 cells), die darauf programmiert<br />
sind, sich in insulinproduzierende<br />
Inselzellen<br />
zu entwickeln. Das Besondere<br />
an der Kapsel ist ihre selektive<br />
Durchlässigkeit: Das im Inneren<br />
produzierte Insulin wird<br />
in den Blutkreislauf abgegeben<br />
– und für das Wachstum<br />
und den Erhalt der Inselzellen<br />
wichtige Stoffe wie Sauerstoff<br />
und Glukose können<br />
ebenfalls nach innen dringen.<br />
Abgeschirmt werden<br />
die insulinproduzierenden<br />
Zellen jedoch von den Attacken<br />
des Immunsystems. Ob<br />
dieser Prozess, der sich bereits<br />
im Tiermodell bewähren<br />
konnte, auch im menschlichen<br />
Organsimus auf diese<br />
gewünschte Weise und in ausreichendem<br />
Maße funktioniert,<br />
soll in den nun genehmigten<br />
Studien untersucht<br />
werden. U. a. die gemeinnützige<br />
Stiftung JDRF, die Forschungsarbeiten<br />
zur Heilung,<br />
Behandlung und Prävention<br />
des Typ-1-Dia betes fördert,<br />
hat sich bereits an der Finanzierung<br />
des Projekts beteiligt.“<br />
<strong>Die</strong> Likes gingen in die Hunderte,<br />
die Meldung wurde dutzende<br />
Male geteilt und kommentiert:<br />
„Ich nehm’s sofort“<br />
(Nathie NK), „Das wäre ein<br />
Traum“ (Thorsten Meyer), „Bis<br />
das in Deutschland zugelassen<br />
wird, vergehen bestimmt<br />
20 Jahre“ (Alexandra Rönning),<br />
„Ich werde gern Testperson“<br />
(M. A. V. Pannenköken),<br />
„Möchte ich für meine Tochter“<br />
(Claudia Lorch). Gepostet<br />
hatte den Artikel Gregor Hess.<br />
„Ich bin die Vorurteile<br />
Leid über die faulen,<br />
dicken Diabetiker,<br />
gleichgültig, ob<br />
das <strong>Diabetes</strong> Typ 1<br />
oder Typ 2 betrifft.“<br />
Stefanie Blockus, www.diabetes-leben.com<br />
(Langstreckenläuferin und Bloggerin)<br />
Durchs Haus gehüpft:<br />
Integrationsamt<br />
befürwortet<br />
„CGM“!<br />
Auf mein-diabetes-blog.com berichtete Gastautor<br />
Basti über seinen langen, aber erfolgreichen<br />
Weg zur kontinuierlichen Glukosemessung<br />
(„CGM“) – und errreichte damit weit über<br />
2 000 Leser und Dutzende Likes:„(…) Ich habe<br />
einen sehr verantwortungsvollen und körperlich<br />
fordernden Job. Muss oft unter hohem<br />
Zeitdruck wichtige und unbedingt richtige<br />
Entscheidungen treffen, bei denen Hypos<br />
ein absolutes NoGo sind. Daher sprach ich über<br />
das Thema CGM mal mit meinem Chef, der das<br />
zwar sofort befürwortete, aber die Finanzierung<br />
nicht realisieren konnte. Zum Glück ist<br />
meine Firma so groß, dass sie einen Schwerbehindertenbeauftragten<br />
beschäftigt. Auch mit<br />
ihm sprach ich über das Thema ausführlich.<br />
Er gab mir den entscheidenden Tipp, mal mit<br />
dem Integrationsamt Kontakt aufzunehmen.<br />
Bis dato hatte ich davon noch nie gehört. Nach<br />
Rücksprache mit denen, stellte ich Anfang Juli<br />
erneut einen Antrag auf Kostenübernahme
diabetes-szene<br />
Beste Werte:<br />
„Das Blut floss in<br />
Strömen …“<br />
Tine Tro (www.icaneateverything.com) postet Anfang September:<br />
„Partaaaaaay! Hallo zusammen! Ich hatte heute meinen ersten Termin<br />
bei meiner Ärztin seit Anfang des Jahres. Das Blut floss in Strömen, ich<br />
hatte sehr viel Spaß im Labor, und zum ersten Mal seit Mai wurde mein<br />
HbA 1c (wir erinnen uns: 8,1) festgestellt – ich bin ein bisschen aus den<br />
Latschen gekippt, als ich im Sprechzimmer saß: 6,6!<br />
Mein ‚bester‘ bisher. Ich frage mich natürlich: Was habe ich zum<br />
Henker anders gemacht, als im Mai? Ungefähr nichts. Wtf?“ Mit<br />
ihrer Ärztin hat Tine nun vereinbart, verstärkt darauf zu achten,<br />
ob es nachts zu Unterzuckerungen kommt. Tausende Leser<br />
interessierten sich dafür.<br />
www.diabetes-online.de<br />
des CGMs samt Sensoren. Das Amt prüfte ausführlich<br />
inwiefern ein CGM zur Verbesserung<br />
meiner Arbeitsbedingungen beitragen könnte<br />
und entschied sich für eine Bewilligung meines<br />
Antrags. Am 27. Juli öffnete ich nichtsahnend<br />
den Briefkasten und las Folgendes:<br />
Mein Arzt dachte ne Zeit lang, dass ich die<br />
Therapie evtl. falsch mache … bis zu dem<br />
Zeitpunkt, wo ich für 1 Woche den „cgm“<br />
hatte! Da wurden die teils unerklärbaren<br />
BZ-Schwankungen sichtbar! So ein Ding<br />
ist Gold wert und ich kann einfach nicht<br />
nachvollziehen, warum sich die Kassen<br />
immer querstellen, wenn dadurch Folgeerkrankungen<br />
reduziert werden könnten!!!<br />
(Nathi NK kommentiert den<br />
„Blickwinkel“, DJ 9)<br />
Fotos: Karin & Uwe Annas; Tanusha - Fotolia.com<br />
Das Integrationsamt bewilligt Ihnen nach § 102<br />
Abs. 3 Nr. 1A Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch –<br />
(SGB IX) Rehabilitation und Teilhabe behinderter<br />
Menschen in Verbindung mit § 19 Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung<br />
(SchwbAV)<br />
einen Zuschuss von 80 Prozent der Gesamtkosten.<br />
Mein Glück war kaum zu fassen. Ich habe mich<br />
wie ein Kleinkind gefreut und bin durchs Haus<br />
gehüpft. Direkt am nächsten Tag bestellte ich<br />
das Dexcom und einige Sensoren. Seit Anfang<br />
August klebt mein neuer Dauerbegleiter nun<br />
an meinem rechten Oberarm und hat sich im<br />
letzten Schicht-Turn bereits bewährt.“<br />
| DJ 10–2014<br />
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| DJ 10–2014<br />
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Rentenreform 2014:<br />
Was ändert sich?<br />
Zum 1. Juli 2014 ist das „Gesetz über Leistungsverbesserungen<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung“ (im Folgenden:<br />
„RV-Leistungsverbesserungsgesetz“) in Kraft getreten. In diesem<br />
Beitrag informieren wir über die wichtigsten Neuerungen.<br />
| DJ 10–2014<br />
56<br />
1953 bis 1963: Altersgrenze<br />
steigt<br />
schrittweise an<br />
Mit dem Gesetzespaket zur Rentenreform<br />
hat die Bundesregierung ein Wahlversprechen<br />
eingelöst und einige Verbesserungen<br />
in der Rente vorgenommen. Bestimmte<br />
Personengruppen können nun bereits mit<br />
63 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen. Weitere<br />
Änderungen betreffen die Anrechnung von<br />
Kindererziehungszeiten, die Erwerbsminderungsrente<br />
sowie das Reha-Budget. An der<br />
Altersrente für schwerbehinderte Menschen<br />
wurde jedoch nichts geändert; diese besteht<br />
unter gleichen Voraussetzungen fort.<br />
Versicherte Anhebung<br />
auf Alter<br />
Geburtsjahr um Monate Jahr<br />
Monat<br />
1953 2 63 2<br />
1954 4 63 4<br />
1955 6 63 6<br />
1956 8 63 8<br />
1957 10 63 10<br />
1958 12 64 0<br />
1959 14 64 2<br />
1960 16 64 4<br />
1961 18 64 6<br />
1962 20 64 8<br />
1963 22 64 10<br />
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
<strong>Die</strong> wichtigste Neuerung des RV-Leistungsverbesserungsgesetzes<br />
ist wohl die Rente mit 63:<br />
Altersrente ab 63 Jahren:<br />
für „besonders langjährig Versicherte“<br />
Wer vor 1953 geboren ist und mindestens<br />
45 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
vorweisen kann, der kann nun<br />
schon mit 63 Jahren die Altersrente für besonders<br />
langjährig Versicherte in Anspruch nehmen,<br />
d. h. ohne Abschläge in Rente gehen.<br />
Für alle, die zwischen 1953 und 1964 geboren<br />
sind und 45 Beitragsjahre erfüllen, steigt<br />
die Altersgrenze schrittweise an. Abhängig<br />
vom Geburtsjahr wird das frühestmögliche<br />
Bezugs alter in Zweimonatsschritten angehoben.<br />
Wer im Jahr 1964 oder später geboren wurde,<br />
kann diese Rentenart aber (weiterhin) erst<br />
mit 65 Jahren erhalten.<br />
<strong>Die</strong> vorzeitige abschlagsfreie Rente setzt voraus,<br />
dass man mindestens 45 Jahre in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung versichert<br />
war. Neu ist allerdings, dass bei Berechnung<br />
dieser Wartezeit nun zusätzliche Zeiten berücksichtigt<br />
werden. So kann man nun die<br />
Zeiträume anrechnen lassen, in denen man<br />
Arbeitslosengeld bzw. Teilarbeitslosengeld<br />
oder Leistungen bei Krankheit sowie Übergangsgeld<br />
bezogen hat. Auch freiwillige Beitragszeiten<br />
werden bei der Wartezeit angerechnet,<br />
sofern man eine Pflichtbeitragszeit<br />
von 18 Jahren für eine Beschäftigung oder<br />
selbständige Tätigkeit vorweisen kann.
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Für die Wartezeit von 45 Jahren können<br />
nunmehr also folgende Zeiten angerechnet<br />
werden:<br />
••<br />
Pflichtbeiträge aus Beschäftigungsverhältnissen,<br />
••<br />
geringfügige, nicht versicherungspflichtige<br />
Beschäftigungen werden<br />
anteilig berücksichtigt,<br />
••<br />
Pflichtbeiträge aus selbständiger Tätigkeit,<br />
••<br />
freiwillige Beiträge, wenn mindestens<br />
18 Jahre mit Pflichtbeiträgen aus Beschäftigung<br />
oder selbständiger Tätigkeit<br />
vorhanden sind,<br />
••<br />
Wehr- oder Zivildienstpflicht,<br />
••<br />
nicht erwerbsmäßige Pflege von Angehörigen,<br />
••<br />
Kindererziehung bis zum 10. Lebensjahr<br />
des Kindes,<br />
••<br />
Arbeitslosengeld, Teilarbeitslosengeld,<br />
Leistungen bei Krankheit (zum<br />
Beispiel Krankengeld, Verletztengeld),<br />
Übergangsgeld,<br />
••<br />
Leistungen bei beruflicher Weiterbildung,<br />
••<br />
Kurzarbeitergeld, Schlechtwettergeld,<br />
Winterausfallgeld, Insolvenzgeld und<br />
Konkursausfallgeld (Zahlungsunfähigkeit<br />
des Arbeitgebers),<br />
••<br />
Ersatzzeiten (zum Beispiel politische<br />
Haft in der DDR).<br />
Zeiten der Arbeitslosigkeit in den letzten<br />
zwei Jahren vor Beginn der Frührente<br />
werden allerdings nicht berücksichtigt,<br />
um eine Welle von Frühverrentungen zu<br />
verhindern.<br />
Aufgrund der langen Wartezeit sowie<br />
der Einschränkung auf bestimmte<br />
Geburtenjahrgänge werden nur recht<br />
wenige die Voraussetzungen für die<br />
besondere vorzeitige Altersrente erfüllen<br />
können.<br />
Altersrente für schwerbehinderte<br />
Menschen bleibt unverändert<br />
Schwerbehinderte Menschen können<br />
auf Antrag ebenfalls vorzeitig und<br />
ohne Abzüge in Altersrente gehen;<br />
die Altersrente für schwerbehinderte<br />
Menschen kann generell mit 65 Jahren<br />
abschlagsfrei oder ab 62 Jahren<br />
mit Abschlägen in Anspruch genommen<br />
werden. Wenn Sie vor 1964 geboren<br />
wurden, dann verschieben sich die<br />
Altersgrenzen nach unten; es gibt aufgrund<br />
zwischenzeitlicher Gesetzesänderungen<br />
auch Vertrauensschutz<br />
für ältere Jahrgänge. Wer beispielsweise<br />
vor 1952 geboren ist, kann die Altersrente<br />
für schwerbehinderte Menschen<br />
mit 63 Jahren abschlagsfrei oder<br />
ab 60 Jahren mit Abschlägen erhalten.<br />
An diesen Voraussetzungen hat die<br />
Rentenreform nichts geändert, vor allem<br />
gibt es keine Verbesserung für diejenigen<br />
schwerbehinderte Menschen,<br />
die zugleich die Voraussetzungen für<br />
die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren<br />
erfüllen. Hier kann es im Einzelfall<br />
sein, dass die Rente wegen Schwerbehinderung<br />
keine Vorteile bringt.<br />
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| DJ 10–2014<br />
57
soziales<br />
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Neue „Mütterrente“ bzw. Anerkennung<br />
von Erziehungszeiten:<br />
nun wird Müttern und gegebenenfalls<br />
Vätern, deren Kinder vor 1992<br />
geboren wurden, ein weiteres<br />
Jahr mit Kindererziehungszeiten<br />
angerechnet. <strong>Die</strong>s kann zur Erhöhung<br />
der Ansprüche bei Altersrente,<br />
Erwerbsminderungsrente<br />
und Hinterbliebenenrente führen.<br />
Tipp: Lassen Sie sich bei der Rentenversicherung<br />
beraten, welche Rentenart für Sie günstiger<br />
ist.<br />
Man kann allerdings nicht behaupten, dass die<br />
Möglichkeit zur Altersrente wegen Schwerbehinderung<br />
nunmehr keinen Vorteil mehr bringe:<br />
Denn nach wie vor gibt es einen wesentlichen<br />
Unterschied zur Rente mit 63 Jahren: <strong>Die</strong><br />
Altersrente für schwerbehinderte Menschen setzt<br />
nämlich keine Wartezeit von 45 Jahren voraus.<br />
hungszeit berücksichtigt, nun wird Müttern<br />
und gegebenenfalls auch Vätern, deren Kinder<br />
vor 1992 geboren wurden, ein weiteres Jahr<br />
mit Kindererziehungszeiten angerechnet. <strong>Die</strong>s<br />
kann zu einer Erhöhung der Ansprüche bei Altersrente,<br />
Erwerbsminderungsrente und Hinterbliebenenrente<br />
führen.<br />
Erwerbsminderungs-, Witwen-, Waisenrenten:<br />
Erhöhung der Zurechnungszeit<br />
| DJ 10–2014<br />
58<br />
Rentenrechner<br />
der Deutschen<br />
Rentenversicherung:<br />
http://bit.ly/VizqE1<br />
Rentenart kann nicht nachträglich<br />
geändert werden<br />
Wer schon Rente erhält, kann nachträglich nicht<br />
mehr in eine günstigere Rentenart wechseln.<br />
Wenn Sie also schon eine vorzeitige Altersrente<br />
mit Abschlägen beziehen, dann können<br />
Sie leider nicht mehr in die neue Rentenform<br />
wechseln – auch wenn Sie die 45 Beitragsjahre<br />
vorweisen können. Gleiches gilt übrigens auch,<br />
wenn Sie erst nach Renteneintritt schwerbehindert<br />
werden. Auch dann ist ein Wechsel in<br />
eine vorzeitige Rente wegen Schwerbehinderung<br />
nicht mehr möglich.<br />
Rentenalter berechnen: online!<br />
Für die genaue Ermittlung Ihres persönlichen<br />
Renteneintrittsalters sowie etwaiger Vertrauensschutzregelungen<br />
wenden Sie sich am besten<br />
an die Deutsche Rentenversicherung.<br />
Kostenlose Hotline der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund: Telefon 08 00/1 00 04 80 70<br />
Im Internet finden Sie dazu auch einen Rechner:<br />
http://bit.ly/VizqE1<br />
<strong>Die</strong> „Mütterrente“<br />
Mit der Reform wird die rentenrechtliche Anerkennung<br />
von Erziehungszeiten etwas verbessert.<br />
Bislang wurde nur ein Jahr Erzie-<br />
Bei einem Eintritt der Erwerbsminderung<br />
wurde eine Erwerbsminderungsrente danach<br />
berechnet, als ob der Versicherte noch bis zum<br />
Alter von 60 Jahren weitergearbeitet und Beiträge<br />
bezahlt hätte („Zurechnungszeit“). Auch<br />
bei der Witwen- und Waisenrente gibt es solche<br />
Zurechnungszeiten.<br />
Das RV-Leistungsverbesserungsgesetz verlängert<br />
nun die Zurechnungszeit bei der Erwerbsminderungsrente<br />
um zwei Jahre. Erwerbsgeminderte<br />
werden so gestellt, als ob sie<br />
mit ihrem bisherigen durchschnittlichen Einkommen<br />
bis zum 62. statt wie bisher bis zum<br />
60. Geburtstag weitergearbeitet hätten. Auf<br />
Antrag bleiben auch die letzten vier Jahre vor<br />
Eintritt der Erwerbsminderung unberücksichtigt,<br />
beispielsweise wenn es dort zu rentenrelevanten<br />
Einkommenseinbußen kam. <strong>Die</strong> Gesetzesänderung<br />
betrifft auch die Renten wegen<br />
Todes, also Witwen- und Witwerrenten sowie<br />
Waisenrenten, wenn der Verstorbene bei seinem<br />
Tod noch nicht 62 Jahre alt war und die<br />
Rente nach dem 30. Juni 2014 begann oder beginnt.<br />
Auch dort wird also die Zurechnungszeit<br />
bis zum 62. Geburtstag verlängert.<br />
Kontakt: Oliver Ebert // REK Rechtsanwälte Nägelestraße<br />
6A, 70597 Stuttgart // E-Mail: Sekretariat@rek.<br />
de // Internet: www.diabetes-und-recht.de<br />
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CGM: positiver Trend<br />
bei Kostenübernahme<br />
| DJ 10–2014<br />
60<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> müssen heute vor die Sozialgerichte ziehen,<br />
um eine Kostenübernahme für die kontinuierliche Glukosemessung<br />
(CGM) zu erzwingen. Denn nur in Einzelfällen tragen<br />
die Kassen die Kosten für Geräte und Sensoren. Damit muss<br />
endlich Schluss sein, fordern Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
(DDG) und Deutscher Diabetiker Bund (DDB).<br />
<strong>Die</strong> Diskussion um die CGM neu entfacht<br />
hat der Vorbericht zur kontinuierlichen<br />
Glukosemessung, den das Institut für Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWiG) im Juli veröffentlichte (wir berichteten).<br />
Bei der gemeinsamen Betrachtung von<br />
schweren und schwerwiegenden Unterzuckerungen<br />
(Hypoglykämien) lässt sich der Blutzuckerlangzeitwert<br />
(HbA 1c ) verbessern – ohne<br />
dass mehr schwere oder schwerwiegende<br />
Hypoglykämien auftreten.<br />
Verfügbar, aber nicht erstattet …<br />
Legte im August den Vorbericht zur CGM vor: das Institut für Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). DDG und DDB<br />
gaben umfangreiche Stellungnahmen dazu ab.<br />
„Man mag es kaum glauben, dass das IQWiG<br />
zu solcher Beurteilung fähig ist – es handelt<br />
sich immerhin um ein teures Verfahren<br />
in der Diabetologie“, schrieb <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur<br />
Prof. Dr. Thomas Haak im<br />
September-Heft und spricht von einem „Skandal:<br />
Seit Jahren investieren die Hersteller von<br />
CGM-Systemen Millionen in die Optimierung<br />
der Technologie – doch bisher hat sich keiner<br />
so richtig um die Erstattungsfähigkeit gekümmert;<br />
Patienten, die die mittlerweile sehr zuverlässig<br />
arbeitenden Systeme wirklich benötigen,<br />
müssen regelrecht darum betteln – oder<br />
sie sich selbst anschaffen“, so Haak. „Für mich<br />
ist völlig unverständlich, dass Hilfsmittel, die<br />
gut funktionieren und die dem Patienten, der<br />
das wünscht, das Leben wirklich erleichtern,<br />
verfügbar sind, aber nicht erstattet werden.“<br />
Der Nutzen für die Patienten ist bei Nutzenbewertungen<br />
jedenfalls entscheidend. So rief<br />
der DDB alle Diabetiker im August dazu auf,<br />
sich mit ihren CGM-Erfahrungen direkt an das<br />
IQWiG zu wenden – auch, um die Chancen für<br />
eine breite Kostenübernahme der CGM durch<br />
die Kassen künftig für alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>,<br />
die eine kontinuierliche Glukosemessung<br />
benötigen, zu erreichen.<br />
Leben ohne CGM? „Unvorstellbar!“<br />
Das Feedback auf Facebook war enorm, der<br />
Tenor eindeutig: Erleichterung im <strong>Diabetes</strong>-Alltag,<br />
weniger schwere Hypoglykämien,<br />
mehr Sicherheit durch Trendanzeigen. Einige<br />
finden sogar: Ein Leben ohne CGM ist unvorstellbar!<br />
„Der Einsatz der CGM sichert den Erfolg der<br />
Krankenbehandlung. Hypoglykämien treten<br />
nicht mehr in dem Umfang auf, Gleiches gilt<br />
für Hyperglykämien. Wir sind einen Schritt<br />
näher hinsichtlich der Verwirklichung sozialer<br />
Teilhabe von Menschen mit <strong>Diabetes</strong>“,<br />
erklärt der DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter<br />
Möhler. Der Diabetiker Bund sieht die CGM<br />
auch als Option, die Gefahr diabetischer Folgeerkrankungen<br />
im Vorfeld von Patienten
Fotos: Medtronic, Institu für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />
Gerade für junge Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong>, die sehr empfindlich<br />
auf Insulin reagieren, hat CGM<br />
viele Vorteile.<br />
Der IQWiG-<br />
Vorbericht liefert<br />
die Basis für eine<br />
Kostenübernahme.<br />
abzuwenden. Zum IQWiG-Vorbericht gab<br />
die Selbsthilfeorganisation eine umfangreiche<br />
Stellungnahme ab, ebenso die Deutsche<br />
Dia betes Gesellschaft (DDG): „<strong>Die</strong> gründliche<br />
Arbeit des IQWiG stellt einen Meilenstein für<br />
die Bewertung des Nutzens von CGM dar!“, erklärt<br />
die Fachgesellschaft. „Der Beleg für einen<br />
Nutzen der Verwendung von CGM bei<br />
Erwachsenen und der Hinweis bei Kindern<br />
liefert unserer Ansicht nach die Basis für eine<br />
Kostenübernahme der CGM-Systeme bei<br />
Patienten, bei denen eine Indikation besteht<br />
und bei denen nachweislich eine Verbesserung<br />
ihrer Situation durch den Einsatz von<br />
CGM erfolgt.“ Im Gegensatz zur bisherigen<br />
Praxis solle die Kostenübernahme auch langfristig<br />
möglich sein.<br />
Für Schulungen und die kompetente Betreuung<br />
der CGM-Nutzer durch das <strong>Diabetes</strong>-Team<br />
müssten die Kosten ebenfalls übernommen<br />
werden. Dabei sollte berücksichtigt werden,<br />
in welchem Ausmaß sich andere Sozialleistungsträger<br />
als Krankenversicherungen an<br />
den Kosten für die CGM-Nutzung beteiligen<br />
könnten. Als Beispiele nennt die DDG Unfallverhütungsvorschriften,<br />
berufliche Belange<br />
und drohende Berentungen: „Wir betrachten<br />
CGM als Grundlage für die rasch weitergehende<br />
technische Entwicklung in Hinblick auf eine<br />
automatisierte Insulintherapie. <strong>Die</strong> positive<br />
Bewertung durch den IQWiG-Vorbericht<br />
bestätigt diesen Ansatz und seine Position in<br />
der Diabetologie.“<br />
Weitere Studien nötig<br />
<strong>Die</strong> DDG fordert weitere Studien, um Hinweise<br />
und Anhaltspunkte besser zu untersuchen bei<br />
Kindern und Jugendlichen, Schwangeren, Patienten<br />
mit Wahrnehmungsproblemen für Hypoglykämien;<br />
ebenso, um den Stellenwert der<br />
CGM bei speziellen Fragestellungen und Indikationen<br />
abzuklären. Daneben fordert die <strong>Diabetes</strong><br />
Gesellschaft auch, die Daten der Patienten,<br />
die CGM-Systeme nutzen und bei denen<br />
die Krankenkasse die Kosten übernimmt, in einem<br />
Register zu erfassen. „<strong>Die</strong> Aspekte sollten<br />
in einer wissenschaftlichen Erörterung zum<br />
Vorbericht diskutiert werden und Eingang in<br />
den Abschlussbericht finden“, so die DDG.<br />
| DJ 10–2014<br />
61
deutscher Diabetiker Bund<br />
Liebe DDB-Mitglieder,<br />
liebe Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong>!<br />
Kurz vor Redaktionsschluss stand noch ein wichtiger<br />
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(G-BA) an: Für Humaninsuline wurden neue Festbetragsgruppen<br />
gebildet.<br />
| DJ 10–2014<br />
62<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
DDB-Bundesverband<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />
Bundesgeschäftsstelle:<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />
10407 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />
http://www.diabetikerbund.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
Humaninsuline unterliegen zwar<br />
schon seit Jahren einem Festbetrag,<br />
die Neugruppierung könnte aber zur<br />
Folge haben, dass Diabetiker für Fertigpens<br />
künftig einen Aufpreis zahlen<br />
müssen. Bis jetzt wurden diese Mehrkosten<br />
(pro Packung circa 6 Euro) von<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) getragen.<br />
Das Vorhaben, Fertigpens mit einem<br />
Festbetrag zu belegen, lehnt der DDB<br />
strikt ab. Von den Zuzahlungen betroffen<br />
sein könnten insbesondere<br />
ältere Diabetiker, aber auch Patienten,<br />
die z. B. für den Urlaub oder im<br />
Alltag als Ersatz auf Fertigpens setzen.<br />
Hinsichtlich der Mehrkosten ist zu bedenken,<br />
dass auch die wiederbefüllbaren<br />
Pens durchschnittlich 90 Euro<br />
kosten. Sollte ein älterer Diabetiker<br />
z. B. es nicht mehr lernen, mit einem<br />
wiederauffüllbaren Pen umzugehen,<br />
müsste dieser entweder den Aufpreis<br />
für einen Fertigpen zahlen oder Behandlungspflege<br />
auf Kosten der GKV<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Sie erinnern sich: Im Februar 2013 hat<br />
der G-BA für Humaninsulin und Insulinanaloga<br />
– gegen den Widerstand<br />
der DDB-Patientenvertreter – die<br />
Neubildung von drei Festbetragsgruppen<br />
beschlossen: für kurzwirksame<br />
Insuline, langwirksame Basalinsuline<br />
und Mischinsuline. Damit wolte<br />
das Gremium weitere Kosten in<br />
der Versorgung von Diabetikern sparen,<br />
denn Insulinanaloga sind teurer<br />
als Humaninsulin. Von der Gruppenbildung<br />
ausgenommen waren Durchstechflaschen<br />
für Insulinpumpen. <strong>Die</strong><br />
Regelung betraf Menschen mit Typ-1-<br />
und Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, die auf eine intensivierte<br />
Insulintherapie eingestellt<br />
sind und sich mit einem Insulinpen<br />
spritzen. Damit wollte der G-BA eine<br />
kostengünstigere Insulinversorgung<br />
für Typ-1-Diabetiker erreichen. Bei<br />
Typ-2-Diabetikern ist die Kostenübernahme<br />
von Insulinanaloga nach den<br />
Verordnungsausschlüssen des G-BA<br />
durch Rabattverträge zwischen Kassen<br />
und Insulinherstellern geregelt.<br />
Sowohl schnell- wie auch langwirkende<br />
Insulinanaloga stellen nach<br />
Ansicht des DDB eine therapeutische<br />
Verbesserung dar. Der DDB-Protest<br />
zeigte Wirkung: Der G-BA hob den<br />
Beschluss aufgrund einer Beanstandung<br />
durch das Bundesgesundheitsministerium<br />
wieder auf.<br />
Ihr<br />
<strong>Die</strong>ter Möhler<br />
DDB-Bundesvorsitzender<br />
Fotos: x, y
deutscher diabetiker Bund<br />
DDB:<br />
Kompetente<br />
Beratung und<br />
Unterstützung<br />
Fotos: x, y<br />
| DJ 10–2014<br />
63
deutscher Diabetiker Bund<br />
Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB)<br />
(DDB; www.diabetikerbund.de) ist<br />
••<br />
die größte Selbsthilfeorganisation<br />
von und für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
••<br />
kompetenter Ansprechpartner in Sachen<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
••<br />
Interessenvertretung von Betroffenen<br />
für Betroffene in Politik und Gesellschaft<br />
Der DDB hält für seine Mitglieder eine<br />
ganze Reihe von Beratungsangeboten<br />
bereit.<br />
So übernimmt das DDB-Rechtsberatungsnetz,<br />
ein Netzwerk aus kompetenten<br />
Juristen, eine anfängliche juristische<br />
Beratung der im DDB organisierten Diabetiker.<br />
<strong>Die</strong> beteiligten Rechtsanwälte<br />
geben Hilfe, Beratung und Unterstützung.<br />
Partner des Deutschen Diabetiker Bundes<br />
ist der VDBS (Versicherungsdienst<br />
für Blinde und Sehbehinderte GmbH).<br />
Der VDBS berät Mitglieder des DDB exklusiv<br />
beim Abschluss von Versicherungen<br />
und hat dazu spezielle Angebote entwickelt.<br />
Wenden Sie sich als Mitglied des<br />
Deutschen Diabetiker Bundes gern an Ihren<br />
Landesverband!<br />
Starke Patientenvertretung<br />
Aufgrund seiner Selbsthilfestruktur ist<br />
der DDB zu einer Patientenvertretung<br />
auf gesundheitspolitischer Ebene – im<br />
Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) –<br />
berechtigt. In dem Gremium kämpft der<br />
Diabetiker Bund seit vielen Jahren für die<br />
Rechte der Patienten, wie für den Erhalt<br />
der Erstattungsfähigkeit von Blutzuckerteststreifen<br />
oder die Kostenübernahme<br />
der kontinuierlichen Glukosemessung<br />
(CGM) durch die Krankenkassen.<br />
Seit Dezember 2013 ist die DDB-Geschäftsstelle<br />
in Berlin (Tel.: 0 30/4 20 82 49 80), um<br />
durch eine intensive Lobbyarbeit vor Ort<br />
die Interessen von Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
durchzusetzen. Im G-BA kämpft der<br />
DDB aufgrund seiner Patientenvertretung,<br />
zu der er allein durch seine Selbsthilfestruktur<br />
berechtigt ist, für die Rechte<br />
aller Diabetiker.<br />
| DJ 10–2014<br />
64<br />
Adressen der DDB-Landesverbände<br />
LV Baden-Württemberg e. V.<br />
Karlstraße 49a<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />
Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />
www.ddb-bw.de<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Diabetikerbund Bayern e. V.<br />
Ludwigstraße 67<br />
90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15<br />
Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
www.diabetikerbund-bayern.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
LV Berlin e. V.<br />
Schillingstraße 12<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />
Fax: 0 30/27 59 16 57<br />
www.diabetikerbund-berlin.de<br />
E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />
LV Brandenburg e. V.<br />
Schopenhauer Straße 37<br />
14467 Potsdam<br />
Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />
Fax: 03 31/9 51 05 90<br />
www.ddb-brb.de<br />
E-Mail: info@ddb-brb.de<br />
Bremen<br />
Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />
10407 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Hamburg e. V.<br />
Humboldtstraße 56<br />
22083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />
www.diabetikerbund-hamburg.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-hamburg.de<br />
LV Hessen e. V.<br />
Friedrich-Ebert-Straße 5<br />
34613 Schwalmstadt-Treysa<br />
Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />
Fax: 0 66 91/2 49 58<br />
www.ddbhessen.de<br />
E-Mail: info@ddbhessen.de<br />
LV Meck lenburg-Vorpommern e. V.<br />
Lübecker Straße 5<br />
19053 Schwerin<br />
Tel.: 03 85/59 16 60<br />
www.ddb-mv.de<br />
E-Mail: info@ddb-mv.de<br />
LV Niedersachsen e. V.<br />
Am Nottbohm 46a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />
Fax: 0 51 21/87 61 81<br />
www.ddb-niedersachsen.de<br />
E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />
Nord rhein-Westfalen<br />
Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />
10407 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />
10407 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Saarland e. V.<br />
Wolfskaulstraße 43<br />
66292 Riegelsberg<br />
Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />
Fax: 0 68 06/95 35 72<br />
www.diabetiker-saar.de<br />
E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />
LV Sachsen e. V.<br />
Striesener Straße 39<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />
Fax: 03 51/4 52 66 53<br />
www.diabetikerbund-sachsen.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-sachsen.de<br />
LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Neuer Weg 22/23<br />
06493 Quedlinburg<br />
Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />
www.diabetikerbundsa.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />
LV Schleswig-Holstein e. V.<br />
Auguste-Victoria-Straße 16<br />
24103 Kiel<br />
Tel.: 04 31/18 00 09<br />
Fax: 04 31/1 22 04 07<br />
www.ddb-sh.de<br />
E-Mail: info@ddb-sh.de<br />
LV Thüringen e. V.<br />
Waldenstraße 13a<br />
99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
www.ddb-thueringen.de<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />
Arbeitskreis der Pan krea tektomierten<br />
(Bauchspeicheldrüsenerkrankte) e. V.<br />
Thomas-Mann-Straße 40<br />
53111 Bonn<br />
Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />
Fax: 02 28/33 88 92 53<br />
Förderkreis Eltern diabe tischer Kinder<br />
und Jugendlicher e. V.<br />
Alex-Müller-Straße 100<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Tel.: 06 31/3 60 95 45
deutscher diabetiker Bund<br />
Bestandsmarktreport 2014 der TK:<br />
Ängste von Patienten geschürt<br />
Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) kritisiert die Vorgehensweise der Techniker<br />
Krankenkasse, mit der Veröffentlichung ihres Bestandsmarktreportes<br />
2014 (www.tk.de) Patienten zu verunsichern. Bei dem Report, der in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Bremen und dort Prof. Dr. Gerd Glaeske<br />
entstand, handele es sich um eine Veröffentlichung, die den heutigen wissenschaftlichen<br />
Anforderungen nicht genüge und offensichtlich über die Hintertür<br />
den gesetzlich geregelten Wegfall der Nutzenbewertung für den Bestandsmarkt<br />
wieder einführen soll, so der DDB.<br />
Foto: apops - fotolia.com<br />
Der Bestandsmarktreport untersuchte 17 Arzneimittel<br />
aus drei Wirkstoffgruppen und stellt<br />
die Behauptung auf, dass Antidiabetika wie die<br />
GLP-1-Analoga und DPP-4-Inhibitoren keine<br />
patientenrelevanten Vorteile hätten. Der Deutsche<br />
Diabetiker Bund weist darauf hin, dass die<br />
Bewertung der Techniker Krankenkasse den gesetzlichen<br />
Anforderungen, die ursprünglich für<br />
die Nutzenbewertung des Bestandsmarkts gegolten<br />
haben, nicht entspricht und überdies sogar<br />
den vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
(G-BA) durchgeführten Verfahren und dessen<br />
Ergebnissen widerspricht.<br />
Der DDB-Bundesvorsitzende, Rechtsanwalt<br />
<strong>Die</strong>ter Möhler, hierzu: „Das verwendete Ampelmodell,<br />
mit dem die Ergebnisse dargestellt<br />
werden und bei dem alle <strong>Diabetes</strong>medikamente<br />
durchfielen, spricht allenfalls den minderen<br />
Intellekt an. Im Nutzenbewertungsverfahren<br />
konnte beispielsweise das Medikament Sitagliptin<br />
mit der Handelsbezeichnung Januvia<br />
von MSD laut G-BA einen Zusatznutzen nachweisen.<br />
Anderen Medikationen im Bereich der<br />
Gliptine wurde kein solcher Zusatznutzen attestiert.<br />
Hierbei muss allerdings beachtet werden,<br />
dass sich die Nutzenbewertung an Studien<br />
| DJ 10–2014<br />
65
deutscher Diabetiker Bund<br />
Bei dem Report handelt<br />
es sich um eine Veröffentlichung,<br />
die den heutigen<br />
wissenschaftlichen Anforderungen<br />
nicht genügt.<br />
ausrichtet, damit aber keineswegs eine Krankenversicherung<br />
als Behauptung für sich in<br />
Anspruch nehmen könnte, der Zusatznutzen sei<br />
auf tatsächlicher Grundlage bewertet worden.“<br />
Der DDB kritisiert, dass in allgemein zugänglicher<br />
Weise auf angebliche Risiken nach Markteinführung<br />
verwiesen wird; weitere Stellungnahmen<br />
zu später verfügbaren aktuellen Daten<br />
gebe es dann nicht – die zeigten, dass gerade die<br />
Risiken, die dem Patienten offenbart wurden,<br />
sich nicht als stichhaltig erwiesen haben.<br />
„Veraltete Bedenken“<br />
Der Vorsitzende weiter: „<strong>Die</strong> Patientenbeteiligung,<br />
die vom Deutschen Diabetiker Bund inhaltlich<br />
wirkungsvoll wahrgenommen wird,<br />
beschäftigt sich im Nutzenbewertungsverfahren<br />
mit der Bewertung von Nebenwirkungen<br />
einer Therapie. Dazu gehören auch beispielsweise<br />
Krebsgefahren. Es ist eine nicht zu duldende<br />
Herangehensweise, veraltete Bedenken<br />
weiter zum Schüren von Patientenängsten zu<br />
verwenden, damit aus wirtschaftlicher Sicht<br />
für eine Krankenversicherung ein Vorteil erzielt<br />
wird.“<br />
Patientenpräferenzen berücksichtigt?<br />
| DJ 10–2014<br />
66<br />
Zurückgewiesen wird vom DDB auch die Behauptung,<br />
es seien bei den durchgeführten<br />
„Untersuchungen“ Patientenpräferenzen berücksichtigt<br />
worden. <strong>Die</strong>ter Möhler hierzu:<br />
„Was Patientenpräferenzen aus Sicht der Patienten<br />
sind, sollten doch besser die Patienten bestimmen<br />
und nicht Leute, die aus wirtschaftlichen<br />
Erwägungen heraus über Patienten reden<br />
statt mit ihnen. Nimmt man das Beispiel Gliptine,<br />
geht es dem Patienten doch vorrangig um<br />
die Vermeidung von Hypoglykämien. <strong>Die</strong> günstigeren<br />
Arzneimittel, auf die die Patienten nach<br />
dem Willen der Krankenversicherung verwiesen<br />
werden sollen, bergen doch gerade die Gefahr<br />
von Unterzuckerungen. Das ist unverantwortbar.“<br />
Behandlungsstand Ende der 1950er<br />
Der DDB weist darauf hin, dass die den Nutzenbewertungen<br />
zugrunde liegenden Vergleichstherapien<br />
den Behandlungsstand Ende der<br />
1950er Jahre abbilden und dazu ausreichendes<br />
Studienmaterial zur Beurteilung vielfach erst<br />
recht nicht ersichtlich ist.<br />
Foto: fotolia
deutscher diabetiker Bund<br />
DDB-Regionalverband Nord gegründet<br />
Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB), Deutschlands größte Selbsthilfeorganisation<br />
für Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, hat einen <strong>neuen</strong> Regionalverband<br />
Nord gegründet, dem auch die Mitglieder des DDB Schleswig-Holstein<br />
beitreten können.<br />
Aufgrund der weiterhin unklaren Situation<br />
im DDB-Landesverband (LV) Schleswig-Holstein<br />
hat der DDB diesen Schritt<br />
vollzogen.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit des dortigen LV liegt seit über<br />
einem Jahr auf Eis, weil der damalige Landesvorstand<br />
den Austritt des LV aus dem<br />
Diabetiker Bund erklärt hat. Und obwohl<br />
die Kündigung der Mitgliedschaft nicht<br />
rechtens war, betrieb der frühere Landesvorsitzende<br />
darüber hinausgehend<br />
im Juli 2013 den Wechsel des kompletten<br />
Landesverbands zu DDH-M (die Organisation,<br />
die dem Einfluss der Leistungserbringerseite<br />
unterliegt) – ohne die Mitglieder<br />
über das Vorhaben abstimmen zu<br />
lassen.<br />
Der DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter Möhler:<br />
„Der Wechsel ist Zweckänderung, weil<br />
die Patientenbeteiligung im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss verloren geht.<br />
Hierzu bedarf es der Zustimmung jedes<br />
einzelnen Mitglieds.“ Widerstand in den<br />
eigenen Reihen des Landesverbandes hatte<br />
erfolgreich alle weiteren Aktivitäten in<br />
Richtung Wechsel zu DDH-M im Rahmen<br />
des einstweiligen Rechtsschutzes juristisch<br />
unterbunden.<br />
„Wir erhalten täglich Anrufe von<br />
DDB-Mitgliedern aus Schleswig-Holstein,<br />
die keinerlei Informationen darüber<br />
erhalten, was der Verband gerade macht<br />
und wie es künftig überhaupt weitergehen<br />
soll“, erklärt Möhler.<br />
Interessierte Personen und DDB-Mitglieder<br />
aus Schleswig-Holstein können sich<br />
bei Fragen gerne an die DDB-Geschäftsstelle<br />
wenden.<br />
Der DDB garantiert, dass die Selbsthilfearbeit<br />
den Patienteninteressen folgend in<br />
Schleswig-Holstein erfolgreich weitergehen<br />
wird.<br />
Honorar-Einigung bei den Ärzten:<br />
DDB fordert Vergütungsanreize<br />
für Diabetologen<br />
<strong>Die</strong> Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband<br />
haben sich im August darauf geeinigt, dass Ärzte im kommenden<br />
Jahr 800 Millionen Euro mehr erhalten. Der Deutsche Diabetiker<br />
Bund (DDB) begrüßt diese Entscheidung grundsätzlich.<br />
Versorgungsqualität im <strong>Diabetes</strong>bereich<br />
mehr geben. Der DDB fordert daher, Vergütungsmodelle<br />
für die besonderen Leistungen<br />
zu schaffen, die von den niedergelassenen<br />
Diabetologen erbracht werden.<br />
Foto: grafikplusfoto - Fotolia.com<br />
Ein Schwerpunkt bei der Honorar-Einigung<br />
liegt auf der Förderung der allgemeinen<br />
fachärztlichen Leistungen. So<br />
entfallen 132 Millionen Euro auf die Erhöhung<br />
der Pauschalen für die fachärztliche<br />
Grundversorgung. Augenmerk wurde außerdem<br />
auf die Förderung im hausärztlichen<br />
Bereich gelegt.<br />
„Angesichts des hohen Anteils der Hausärzte<br />
in der diabetologischen Versorgung<br />
muss das Geld jetzt so verteilt<br />
werden, dass auch die Qualität an die <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />
gesichert ist“, sagt der<br />
DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter Möhler.<br />
Der Diabetiker Bund habe großes Interesse<br />
daran, dass das Gesundheitswesen<br />
wirtschaftlich arbeite, allerdings müsse<br />
der Zugang zu medizinischen Innovationen,<br />
aber auch die soziale Teilhabe von<br />
chronisch kranken Menschen wie Diabetikern<br />
gesichert sein, so Möhler. „Dazu<br />
gehört auch die diabetologische Versorgung.“<br />
Doch der Diabetologie fehlt heute der<br />
Nachwuchs. Schon in wenigen Jahren wird<br />
es voraussichtlich keine ausreichende<br />
Aufwendige <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />
„Wer Diabetiker behandelt, hat mehr<br />
Aufwand, und wenn er das qualitativ<br />
gut macht, muss er dafür eine entsprechende<br />
Vergütung erhalten“, betont der<br />
DDB-Bundesvorsitzende. „Das ist für uns<br />
ganz wichtig: Wir setzen uns dafür ein,<br />
dass neben der hausärztlichen Versorgung<br />
auch die Versorgung durch Diabetologen<br />
gewährleistet ist und insbesondere<br />
der Anreiz besteht, dass sich Ärzte als<br />
Diabetologen qualifizieren.“<br />
| DJ 10–2014<br />
67
deutscher Diabetiker Bund<br />
Baden-Württemberg<br />
Karlstraße 49a<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21 / 6 80 78 64-0<br />
Fax: 07 21 / 6 80 78 64-9<br />
www.ddb-bw.de<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Landesdiabetikertag –<br />
diabetestour<br />
Stuttgart<br />
| DJ 10–2014<br />
68<br />
Herzlich willkommen zum<br />
Landesdiabetikertag am<br />
28. September in der<br />
Stuttgarter Liederhalle<br />
Ich freue mich, Ihnen den Landesdiabetikertag<br />
Baden-Württemberg unter der<br />
Schirmherrschaft der Sozialministerin<br />
Katrin Altpeter präsentieren zu dürfen.<br />
In Kooperation mit dem Kirchheim-Verlag<br />
bieten wir Ihnen ein breitgefächertes<br />
Programm von A bis Z. Es verspricht<br />
einen Überblick über viele Facetten<br />
dieser chronischen Erkrankung. Darüber<br />
hinaus werden wir in eine fundierte<br />
politische Diskussion mit Vertretern<br />
aller an der Behandlung von Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> beteiligten Gruppierungen<br />
treten.<br />
Selbsthilfe zum Greifen und Begreifen<br />
findet sich am Stand des DDB. Ehrenamtlich<br />
aktive Diabetikerinnen und Diabetiker<br />
sind vor Ort für Sie da.<br />
Ich freue mich sehr darauf, Sie in Stuttgart<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Busfahrt nach Stuttgart<br />
Der Bezirksverband Rastatt hat<br />
einen Bus zum Landesdiabetikertag<br />
organisiert:<br />
Abfahrt am 28.9.2014<br />
7.30 Uhr Bahnhof Gaggenau<br />
7.35 Uhr Salmen, Bad Rotenfels<br />
7.45 Uhr Park & Ride-Parkplatz<br />
Ra.-Rauental an der B 462<br />
8.15 Uhr Karlsruhe Süd, Park & Ride,<br />
Minidrom Ettlingen<br />
17.00 Uhr Rückfahrt ab Liederhalle<br />
Fahrtkosten: Mitglied 5,00 €, Nichtmitglied<br />
7,00 € (Hin- und Rückfahrt)<br />
Anmeldung unter<br />
Tel. 07 21/6 80 78 64-0 oder<br />
Tel. 0 72 25/7 57 09<br />
Programm<br />
Programm Patienten-Forum<br />
(Beethoven-Saal)<br />
10.00 – 10.45 Uhr Social-E-Health – so<br />
wird Ihnen geholfen! Dr. Siegbert<br />
Stracke, Frankfurt<br />
10.45 – 11.15 Uhr Offizielle Begrüßung<br />
Elke Brückel (DDB-Landesvorsitzende<br />
BW), Staatssekretärin<br />
Marion von Wartenberg,<br />
Bürgermeister Werner Wölfle,<br />
<strong>Die</strong>ter Möhler (DDB-Bundesvorsitzender)<br />
Begrüßung und Moderation:<br />
Günter Nuber (Chefredakteur<br />
des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s)<br />
11.15 – 11.45 Uhr <strong>Diabetes</strong> okay – Demenz<br />
und Gebrechlichkeit,<br />
keine Chance! Dr. Andrej Zeyfang,<br />
Bethesda Krankenhaus<br />
Stuttgart<br />
11.50 – 12.50 Uhr Schulung – mehr<br />
Fluch als Segen? Einführung<br />
ins Thema und Moderation:<br />
PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad<br />
Mergentheim<br />
anschließend Diskussionsrunde:<br />
Dr. Christian Schmidt,<br />
Vorstandmitglied Hausärzteverband,<br />
Dr. Ulrich Clever,<br />
Vorsitzender der Ärztekammer<br />
BW, Harald Müller, Barmer<br />
GEK, Gert Bollinger, DAK, Prof.<br />
Dr. Ralf Lobmann, Vorstandsmitglied<br />
ADBW, Elke Brückel,<br />
Landesvorsitzende DDB LV BW<br />
13.00 – 13.30 Uhr Symposium Menarini:<br />
Leichter messen – leichter<br />
leben. Einfach leicht<br />
Blutzucker messen mit GlucoMen<br />
areo. Konrad Beikircher:<br />
Mit Humor lebt auch<br />
der chronisch Kranke besser.<br />
13.30 – 14.00 Uhr Games als digitale<br />
Therapie: <strong>Diabetes</strong> Typ 2<br />
spielend in den Griff kriegen?<br />
Prof. Dr. Steffen Walz, Royal<br />
Melbourne Institute of<br />
Technology (GEElab-Forschungslabor)<br />
14.15 – 15.15 Uhr Ist der G-BA (Gemeinsamer<br />
Bundesausschuss) der<br />
„Gelbe Engel“ des Gesundheitswesens<br />
oder bremst der<br />
G-BA die Patienten aus?<br />
Aktuelle Diskussionsrunde<br />
mit PD Dr. Erhard Siegel, Präsident<br />
der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />
Gesellschaft (DDG),<br />
Stefan Oelrich, Vorstandsmitglied<br />
im Verband Forschender<br />
Arzneimittelhersteller<br />
in Deutschland (vfa), <strong>Die</strong>-<br />
Fotos:Stuttgart Liedehalle
deutscher diabetiker Bund<br />
ter Möhler (RA), Bundesvorsitzender<br />
DDB, PD Dr. Sabine<br />
Knapstein, AOK BW, <strong>Die</strong>trich<br />
Monstadt (RA), MDB, Ausschuss<br />
für Gesundheit<br />
Einführung und Moderation:<br />
Günter Nuber, Redaktionsleiter<br />
Kirchheim-Verlag<br />
15.20 – 15.50 Uhr Auf den Zahn gefühlt<br />
– Zahn- und Mundgesundheit<br />
bei Diabetikern, PD<br />
Dr. Erhard Siegel, Heidelberg<br />
Programm Schiller-Saal<br />
Moderation: Dr. Alexander<br />
Hemmann, Vorstandsmitglied<br />
DDB LV BW<br />
10.15 – 10.45 Uhr Erste Hilfe bei Herzproblemen,<br />
Prof. Dr. Thomas<br />
Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Bad<br />
Mergentheim<br />
11.00 – 12.00 Uhr Symposium Roche<br />
Diagnostics Deutschland<br />
<strong>Diabetes</strong> Management für jeden<br />
Alltag – „Tipps vom Profi“,<br />
Dr. Friedrich Wilhelm Petry,<br />
Internistische Gemeinschaftspraxis<br />
Wetzlar, Bastian Hauck,<br />
Weltumsegler, Typ-1-Diabetiker<br />
und Buchautor<br />
12.00 – 12.45 Uhr Information und Erfahrungsaustausch<br />
„<strong>Diabetes</strong>,<br />
Glutenunverträglichkeit,<br />
Zöliakie/Sprue“<br />
Moderation: Prof. Dr. Reinhard<br />
Holl, Universität Ulm<br />
12.50 – 13.35 Uhr <strong>Diabetes</strong> individuell<br />
behandeln, PD Dr. Erhard<br />
Siegel, St. Josefskrankenhaus<br />
Heidelberg<br />
13.35 – 14.20 Uhr Gut zu(m) Fuß – das<br />
Diabetische Fuß-Syndrom,<br />
Prof. Dr. Ralf Lobmann, Bürgerhospital<br />
Stuttgart<br />
14.20 – 15.05 Uhr Unterzuckerung:<br />
Wahrnehmung und Angst,<br />
PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad<br />
Mergentheim<br />
15.05 – 15.30 Uhr Neue Aspekte des Blutzuckerselbstmanagements,<br />
Dr. Stephan Kress, Landau<br />
15.30 – 16.00 Uhr Rehabilitative Aspekte<br />
der <strong>Diabetes</strong>behandlung,<br />
Dr. Thomas Helling, MediClin<br />
Staufenburg Klinik Durbach<br />
Koch-Shows:<br />
10.15 – 11.00 Uhr Koch-Show: Grünkraft<br />
– Basische Salate und<br />
Gemüse<br />
11.30 – 12.15 Uhr Koch-Show: Wasserkraft<br />
– Vitalisierende Fische<br />
und Meerestiere<br />
13.00 – 13.45 Uhr Koch-Show: Wildkraft<br />
– Bestes Bio-Fleisch und eine<br />
magische Wurst<br />
14.30 – 15.15 Uhr Koch-Show: Kochen<br />
mit Stevia – Theorie und Praxis<br />
Außerdem<br />
9.00 – 14.00 Uhr Testosteronmessung<br />
9.00 – 16.00 Uhr Füße können „sprechen“<br />
11.00 – 14.00 Uhr Kein Arzt in der Nähe?<br />
Telemedizin zum Anfassen<br />
12.00 – 15.00 Uhr Im Wii-Wettstreit mit<br />
Daniel Schnelting<br />
Bellende Helfer – Schnüffelnasen begleiten<br />
fitte Diabetiker<br />
Ausstellung und Präsentation<br />
der diARTiv 2015<br />
Haben Sie oder eines Ihrer Familienmitglieder<br />
<strong>Diabetes</strong> UND sind in der Freizeit<br />
kulturell oder künstlerisch aktiv? Dann<br />
sind Sie hier richtig.<br />
Wir wollen zeigen, was Diabetikerinnen<br />
und Diabetiker und deren Familien<br />
in ihrer Freizeit für vielfältige Ideen haben<br />
und Tolles leisten. Dazu geben wir<br />
allen Mitgliedern Gelegenheit, gelungene<br />
Werke aus der Freizeitgestaltung in<br />
einem ersten Schritt in der Geschäftsstelle<br />
in Karlsruhe zu präsentieren. Begleitet<br />
wird die Ausstellung von einer<br />
Vernis sage/Präsentation von Werken aller<br />
Sparten.<br />
Willkommen sind alle Formate der<br />
künstlerischen und kulturellen Gestaltung,<br />
die Diabetikerinnen und Diabetiker<br />
und/oder Familienangehörige in ihrer<br />
Freizeit leben bzw. die <strong>Diabetes</strong> zum<br />
Thema haben. In den folgenden Sparten<br />
können Werke bzw. Berichte eingereicht<br />
werden:<br />
••<br />
Kunst (vorab Foto, Format für Internet),<br />
••<br />
Kunsthandwerk (vorab Foto, Format<br />
für Internet),<br />
••<br />
Tanz (vorab Foto/Film, Format für Internet),<br />
••<br />
Theater (vorab Foto/Film, Format für<br />
Internet),<br />
••<br />
Musik (vorab Musikstück, Format für<br />
Internet),<br />
••<br />
Literatur (vorab per pdf, Format für Internet),<br />
••<br />
Film (vorab Format für Internet)<br />
••<br />
multimediale Installation (vorab Format<br />
für Internet)<br />
| DJ 10–2014<br />
69
deutscher Diabetiker Bund<br />
| DJ 10–2014<br />
70<br />
1. Anmeldung<br />
Diabetikerinnen und Diabetiker können<br />
sich von Anfang Januar 2015 bis Ende<br />
März 2015 auf www.ddb-bw.de/kontakt.<br />
html oder per Fax unter 07 21/6 80 78 64-9<br />
mit der Kennung „DiARTiv“ anmelden.<br />
<strong>Die</strong> Werke werden im Internet veröffentlicht.<br />
Bitte senden Sie uns deshalb vorab<br />
Informationen/Werke per E-Mail zu. <strong>Die</strong><br />
Teilnahme ist kostenlos.<br />
Für die Anmeldung werden benötigt:<br />
Name, Anschrift, Telefonnummer,<br />
E-Mail-Adresse, Sparte (Musik, Kunst …),<br />
Form der Präsentation (Vortrag, Bild …),<br />
anonyme Veröffentlichung ja/nein, Verkauf<br />
ja/nein, Preis (falls Verkauf).<br />
Nach der Registrierung erhalten Sie eine<br />
Bestätigung an Ihre hinterlegte<br />
E-Mail-Adresse.<br />
2. Einreichung der Werke<br />
<strong>Die</strong> Original-Werke müssen bis Ende<br />
März eingereicht werden. <strong>Die</strong> Kosten für<br />
den Versand der Werke trägt – nach Absprache<br />
– der DDB-LV BW. Bitte setzen Sie<br />
sich mit der Geschäftsstelle in Karlsruhe<br />
in Verbindung, Tel.: 07 21/6 80 78 64-0.<br />
3. Präsentation<br />
Voraussichtlich im Mai in Karlsruhe. Sie<br />
können die Originale auch zum Verkauf<br />
anbieten. In diesem Fall geben Sie bitte<br />
Ihre Preisvorstellung an.<br />
4. Offene Fragen<br />
Was mache ich, wenn ich keine E-Mail-<br />
Adresse besitze? Rufen Sie uns an, wir<br />
finden eine Lösung.<br />
Das Herz Spaniens<br />
Betreute Reise für Diabetiker nach Andalusien<br />
vom 16. bis 25.04.2015<br />
Nirgends ist die Seele Spaniens spürbarer<br />
als in Andalusien (arabisch für „das Land<br />
des Lichts“). <strong>Die</strong> zehntägige Reise unter<br />
der Leitung des erfahrenen <strong>Diabetes</strong>assistenten<br />
Michael <strong>Die</strong>bold vermittelt<br />
unvergessliche Impressionen.<br />
Das Land zwischen Orient und Okzident<br />
hat weltberühmte Städte zu bieten,<br />
wie Sevilla, Granada, Cordoba, Málaga.<br />
Es steht für Flamenco, Kampfstiere und<br />
Sherry. Kathedralen, Paläste und Moscheen<br />
sind genauso typisch für Andalusien<br />
wie Berge, Sandstrände und Steilküsten.<br />
Ausgewogen ausgerichtet auf<br />
Geschichte, Kultur und Natur, hält das<br />
Reiseprogramm Highlights für jeden Geschmack<br />
bereit.<br />
Diskret und kompetent betreut von Michael<br />
<strong>Die</strong>bold, können die Reiseteilnehmer<br />
sich voll und ganz auf die Sehenswürdigkeiten,<br />
Attraktionen und<br />
Naturschönheiten konzentrieren.<br />
Informationen<br />
Michael <strong>Die</strong>bold (<strong>Diabetes</strong>assistent und<br />
Betreuer), Tel.: 01 52/54 79 51 71<br />
Fax: 09 11/30 84 45 25 33<br />
E-Mail: md.diabetikerreisen@gmx.net<br />
oder DDB-LV BW, Karlstr. 49a, 76133 Karlsruhe,<br />
Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />
Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Weitere Reisen: www.ddb-bw.de/aktuell/<br />
reisen-fuer-diabetiker.html<br />
Kreuzfahrten 2015<br />
„Mein Schiff 1“ – alles inklusive<br />
11 Tage MALLORCA – HAMBURG<br />
Reisebegleitung: Rita Fischer<br />
Samstag, 9. Mai, bis Mittwoch, 20. Mai 2015<br />
Palma de Mallorca – Cadiz – Lissabon<br />
– Leixões (Porto) – La Coruna – Southhampton/London)<br />
– Le Havre (Paris) –<br />
Zeebrügge – Hamburg<br />
„Adios“ heißt es, wenn wir Palma de Mallorca<br />
verlassen. Ein angenehmer Tag an<br />
Bord wartet auf uns und schon sind wir in<br />
der faszinierenden andalusischen Felsenstadt<br />
Cadiz. Tags darauf lernen wir Lissabon<br />
und seine charmante Altstadt kennen.<br />
Der Hafen von Leixões ist das nächste Ziel.<br />
Von hier aus lohnt sich ein Ausflug in die<br />
für ihren Wein bekannte Stadt Porto. In<br />
Galizien laufen wir im Naturhafen von La<br />
Coruna ein. Flanieren Sie hier entlang der<br />
palmengesäumten Promenade und besuchen<br />
Sie den Wallfahrtsort Santiago de<br />
Compostela. Einen Wohlfühltag später erreichen<br />
wir Southhampton, das Ausgangspunkt<br />
für viele Ausflüge nach London<br />
oder in die nähere Umgebung ist. „Bonjour,<br />
bonjour!“, ruft Ihnen Le Havre am<br />
nächsten Tag zu. Von hier aus bieten sich<br />
Ausflüge nach Paris oder in die Normandie<br />
an. Zeebrügge erwartet Sie danach. Genießen<br />
Sie einen Tag am Meer und besuchen<br />
Sie die hübschen holländischen Städte<br />
Gent, Brüssel oder Brügge. Bevor wir dann<br />
Hamburg erreichen, genießen Sie noch einen<br />
schönen Tag an Bord.<br />
„Mein Schiff 2“ – alles inklusive<br />
10 Tage MITTELMEER MIT IBIZA<br />
Reisebegleitung: Rita Fischer<br />
Freitag, 2. Okt., bis Montag, 12. Okt. 2015
deutscher diabetiker Bund<br />
Diabetiker-Reisen<br />
Auskunft und Prospektmaterial<br />
Rita Fischer, Tel.: 0 70 33/4 32 83,<br />
Fax: 0 70 33/30 48 38<br />
E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />
Michael <strong>Die</strong>bold, Tel.: 01 74/4 75 97 90<br />
Fax: 09 11/30 84 45 25 33,<br />
oder über die Landesgeschäftsstelle<br />
Fax: 09 11/30 84 45 25 33,<br />
E-Mail: md.diabetikerreisen@gmx.net<br />
oder über die Landesgeschäftsstelle<br />
Karlstraße 49a, 76133 Karlsruhe,<br />
Tel.: 07 21/6 80 78 64-0, Fax:<br />
/ 6 80 78 64-9,<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Fotos: © Veronika Galkina - Fotolia.com<br />
Palma de Mallorca – Korsika – Civitavecchia<br />
(Rom) – La Spezia – Monaco –<br />
La Seyne (Toulon) – Barcelona – Ibiza –<br />
Palma de Mallorca<br />
Ausgangspunkt für unsere unvergessliche<br />
Reise ist die schöne Balearen-Metropole<br />
Palma de Mallorca. Den ganzen<br />
nächsten Tag haben Sie Zeit, um einen<br />
Wohlfühltag an Bord zu genießen. Tags<br />
darauf machen wir fest im Hafen von<br />
Ajaccio. <strong>Die</strong>se Stadt auf Korsika lässt<br />
sich leicht zu Fuß erkunden. Ringsum<br />
lockt herrliche Natur mit wilder Berglandschaft.<br />
Das nächste Ziel ist Civitavecchia.<br />
Von hier aus sollten Sie Rom besuchen.<br />
Nutzen Sie Ihren Tag mit einem<br />
unvergesslichen Ausflug in die „Ewige<br />
Stadt“ mit ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten.<br />
Am Folgetag erreichen wir<br />
das ligurische La Spezia. Erkunden Sie<br />
hier die historische Altstadt, besuchen<br />
Sie Pisa und entdecken Sie die wunderschöne<br />
Landschaft ringsum. Nächster<br />
Stopp Monaco. Genießen Sie das mondäne<br />
Leben im kleinen Fürstenstaat, werfen<br />
Sie einen Blick auf die schöne Küste und<br />
die umliegenden Berge oder besuchen<br />
Sie von hier aus Nizza und Grasse. Weiter<br />
geht es ins südfranzösische La Seyne<br />
bei Toulon mit seiner schönen Altstadt,<br />
den kleinen Plätzen und zahlreichen<br />
Brunnen. Erleben Sie Barcelona und seine<br />
vielfältigen Sehenswürdigkeiten ausgiebig,<br />
bevor wir erneut ablegen und bald<br />
darauf die „weiße Insel“ Ibiza erreichen.<br />
Von Naturwundern bis hin zu legendären<br />
Clubs findet sich hier für jeden Geschmack<br />
etwas. Am Morgen des darauffolgenden<br />
Tages kehren wir mit vielen<br />
schönen Erlebnissen bereichert zurück<br />
nach Palma de Mallorca.<br />
Informationen<br />
Rita Fischer<br />
Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />
E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />
oder DDB-LV BW<br />
Karlstr. 49a, 76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />
Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Weitere Reisen: www.ddb-bw.de/aktuell/<br />
reisen-fuer-diabetiker.html<br />
Termine 2014<br />
28. Sept. diabetestour – Landesdiabetikertag,<br />
Liederhalle Stuttgart<br />
4. Okt. Diabetikertag Göppingen<br />
Stadthalle Göppingen<br />
11. Okt. Diabetikertag und 20-jähriges<br />
Jubiläum Selbsthilfegruppe<br />
<strong>Diabetes</strong> Nürtingen<br />
Informationen zu den Veranstaltungen:<br />
Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg,<br />
Tel.: 07 21/6 80 78 64-0,<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />
Experten am<br />
Beratungstelefon<br />
Jeweils von 16 bis 18 Uhr,<br />
Tel.: 07 21/3 54 35 80<br />
30. Sept. <strong>Diabetes</strong> allgemein<br />
Dr. Firuz Sadr, Internist,<br />
Diabetiker<br />
28. Okt. <strong>Diabetes</strong> allgemein<br />
Dr. Harald Menning, Diabetologe<br />
DDG<br />
25. Nov. Wenn der <strong>Diabetes</strong> nervt ...<br />
Dr. Christopher Scheff<br />
Diplom-Psychologe, Fachpsychologe<br />
<strong>Diabetes</strong> (DDG)<br />
27. Jan. 15 <strong>Diabetes</strong> – Kinder und Familie,<br />
Nicola Helmerichs, Sozialarbeiterin,<br />
Erlebnispädagogin,<br />
Typ-1-Diabetikerin<br />
Diabetiker-Reisen 2014<br />
11. – 18. Okt. Sizilien mit Ausflugsprogramm<br />
– Flugreise,<br />
Betreuung: R. Fischer<br />
Diabetiker-Reisen 2015<br />
Mitte Januar Flugreise 8 bis 12 Tage<br />
Kanareninsel Teneriffa,<br />
Betreuung: R. Fischer<br />
16. – 25. Apr. Flugreise nach Andalusien<br />
mit Rundreise, Betreuung:<br />
M. <strong>Die</strong>bold<br />
25. Apr. – 3. Mai Therme ABANO mit Venedig,<br />
Padua u. a., Betreuung:<br />
R. Fischer<br />
9. – 20. Mai Kreuzfahrt „Mein Schiff“<br />
Mallorca bis Hamburg, Betreuung:<br />
R. Fischer<br />
Anfang Juli Busfahrt 4 Tage „Auf den<br />
Spuren König Ludwigs II.“,<br />
Betreuung: R. Fischer<br />
2. – 12. Okt. Kreuzfahrt „Mein Schiff“<br />
RUND UMS MITTELMEER<br />
ab/bis Mallorca, Betreuung:<br />
R. Fischer<br />
| DJ 10–2014<br />
71
deutscher Diabetiker Bund<br />
Bayern<br />
Diabetikerbund Bayern e. V.<br />
Ludwigstraße 67<br />
90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15<br />
Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
www.diabetikerbund-bayern.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbund-bayern.<br />
de<br />
Nach anstrengendem<br />
Standdienst kurze<br />
Pause im Schatten<br />
bei bester Laune:<br />
(v. l.): Klaus Walter,<br />
<strong>Die</strong>ter Baier,<br />
Wolfgang Laue,<br />
Roswitha Baier,<br />
Brigitte Laue und<br />
Elke Popp<br />
| DJ 10–2014<br />
72<br />
Buntes Treiben bei<br />
Selbsthilfetagen<br />
Mehrere Innenstädte luden in den Monaten<br />
Juni und Juli zu Selbsthilfetagen<br />
ein. An solchen Tagen informieren eine<br />
Vielzahl von regionalen Selbsthilfegruppen<br />
zu unterschiedlichsten Themen und<br />
Krankheitsbildern über ihre Arbeit. Mit<br />
dabei waren natürlich auch Info-Stände<br />
des Diabetikerbunds Bayern, liebevoll<br />
aufgebaut, ausgestattet und betreut von<br />
regionalen Selbsthilfegruppen.<br />
Marktplatz Nördlingen<br />
So war die Nördlinger <strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfegruppe<br />
unter der Leitung von Luise<br />
Beck mit einem engagierten Team am<br />
letzten Juni-Samstag auf dem Marktplatz<br />
aktiv. Am Info-Stand konnten sich<br />
Passanten über die Angebote der Selbsthilfegruppe<br />
und des Diabetikerbunds<br />
Bayern e. V. informieren. Zusätzlich führte<br />
Fachpersonal Blutzucker- und Blutdruckmessungen<br />
durch – dieses Angebot<br />
wurde von den Passanten gern und<br />
zahlreich genutzt.<br />
Vor der Lorenzkirche in Nürnberg ...<br />
Rund um die Lorenzkirche<br />
Eine Woche später bot, organisiert von<br />
der KISS (Kontakt- und Informationsstelle<br />
Selbsthilfegruppen Mittelfranken),<br />
die Nürnberger Innenstadt rund<br />
um die Lorenzkirche ein buntes Bild.<br />
Noch mehr Gruppen informierten<br />
rund um unterschiedlichste Krankheitsbilder<br />
und soziale Themen.<br />
An unserem Info-Stand waren gleich<br />
mehrere Gruppen aus Nürnberg und<br />
der Region vertreten: Elke Popp, Typ-<br />
2-Dia betiker-Treff Nürnberg, Roswitha<br />
und <strong>Die</strong>ter Baier sowie Brigitte<br />
und Wolfgang Laue, SHG Röthenbach/<br />
Pegnitz, und Klaus Walter, SHG Schwabach<br />
Typ 1. Auch zur Kinder- und Jugendgruppe<br />
Nürnberger Land unter<br />
der Leitung von Horst Neubauer lagen<br />
Info-Materialien bereit.<br />
Umfangreiches Info-Material<br />
Schnell ergaben sich informative Gespräche.<br />
Viele Passanten wurden durch<br />
das ausgelegte <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> auf<br />
uns bzw. auf das Thema <strong>Diabetes</strong> aufmerksam<br />
und nahmen unser umfang-<br />
... und auf dem Nördlinger Marktplatz.<br />
reiches Info-Material für sich oder Angehörige<br />
mit nach Hause.<br />
Kinderaugen sehen mehr<br />
Toll war z. B. der Stopp einer Familie am<br />
Stand, eigentlich zum Einkaufsbummel<br />
unterwegs, weil die kleine Tochter rief:<br />
„Schau mal, Mama, da gibt es was zu <strong>Diabetes</strong>,<br />
das hat doch die Oma …!“ Kinder<br />
sehen manchmal einfach mehr als wir<br />
Erwachsene, die wir, gehetzt von unseren<br />
Vorhaben, manchmal mit Scheuklappen<br />
durch die Welt gehen und dadurch vieles<br />
übersehen!<br />
Das Interesse an Gruppentreffen war<br />
groß, viele Flyer und Programm-Zettel<br />
wurden mitgenommen. So bleibt zu<br />
hoffen, dass wir nach den Sommerferien<br />
einige neue Gesichter in unseren fränkischen<br />
Gruppen begrüßen können.<br />
<strong>Diabetes</strong>tage im Herbst:<br />
10. Oktober: Fürstenfeldbruck, Veranstaltungsforum<br />
Fürstenfeld<br />
11. Oktober: Bayreuth, Klinikum Bayreuth<br />
18. Oktober: Augsburg, Hotel im Alten<br />
Park<br />
25. Oktober: Dingolfing, Stadthalle<br />
5. November: Dachau, Sparkassenhaus<br />
15. November: Erlangen, Waldkrankenhaus<br />
29. November: Ansbach, Klinikum<br />
Änderungen vorbehalten – Aktuelles und<br />
Programme auf unserer Homepage unter<br />
„Gruppen/Termine“
deutscher diabetiker Bund<br />
Hamburg<br />
LV Hamburg e. V.<br />
Humboldtstraße 56<br />
22083 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />
www.diabetikerbund-hamburg.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbund-hamburg.de<br />
Liebe Mitglieder des Landesverbands<br />
Hamburg,<br />
ab September 2014 hat unsere Geschäftsstelle<br />
für etwa 2 Jahre eine neue Adresse.<br />
Das Haus in der Humboldtstraße 56 wird<br />
abgerissen (es verbraucht zu viel Energie)<br />
und an gleicher Stelle wird ein Neubau<br />
errichtet.<br />
Für diesen Zeitraum hat sich die KV<br />
Hamburg, deren Untermieter wir sind,<br />
im Heidenkampsweg 99 eingemietet.<br />
<strong>Die</strong>s wird für rund 2 Jahre unsere neue<br />
Anschrift sein, dann ziehen wir zurück.<br />
Unsere Telefonnummer bleibt.<br />
Auch in den <strong>neuen</strong> Räumen suchen wir<br />
weiterhin aktive Mitstreiter, die den Vorstand<br />
bei seiner Arbeit unterstützen. Für<br />
2015 planen wir den nächsten Hamburger<br />
Diabetiker Tag, dafür benötigen wir<br />
Ihre/Eure Unterstützung!<br />
Um unsere Arbeit im Vorstand verfolgen<br />
zu können, haben wir per sofort wieder<br />
öffentliche Vorstandssitzungen eingerichtet,<br />
deren Termine im Internet oder<br />
in der Geschäftsstelle in Erfahrung zu<br />
bringen sind.<br />
Für alle Mitglieder, die uns durch ihre<br />
Mitgliedschaft unterstützen, haben wir<br />
auch in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier<br />
geplant – Termin ist der<br />
6. Dezember 2014 um 15.00 Uhr wieder<br />
im Renaissance-Hotel in den Großen<br />
Bleichen. Anmeldung bitte in der Geschäftsstelle<br />
unter 0 40/2 00 04 39-0.<br />
Wir wünschen unseren Mitgliedern einen<br />
schönen Herbst und auf ein Wiedersehen<br />
verbleiben wir<br />
<br />
Der Vorstand<br />
Termine<br />
Montagstreff am 27. Oktober findet statt:<br />
Ort: Heidenkampsweg 99<br />
S-Bahn-Station Hammerbrook<br />
Thema: Neues von der Jahrestagung der<br />
DDG. Und ein Bericht vom amerikanischen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kongress<br />
Referent: Prof. Dr. Dreyer, Westklinikum<br />
Rissen<br />
Selbshilfegruppen:<br />
Bergedorf: 1.10.2014, 14 bis ca. 16 Uhr<br />
Lichtwarkhaus, Holzhude 1, Bergedorf<br />
Thema: allgemeiner Erfahrungsaustausch<br />
Schnelsen: keine Veranstaltung<br />
Albertinen-Haus im Musikraum,<br />
Sellhopsweg 18 – 22<br />
Elbgemeinden: 8.10.14, Beginn: 17.30 Uhr<br />
Gemeindehaus, Johanneskirche Rissen,<br />
Raalandsweg 5<br />
Thema: Mein <strong>Diabetes</strong> – Freund oder<br />
Feind?<br />
Bei der Beantwortung hilft uns:<br />
Dipl.-Psych. Susan Clever, (DDG-)Psychotherapeutin,<br />
<strong>Diabetes</strong>-Praxis Blankenese<br />
Wandsbek: keine Veranstaltung<br />
Adler-Apotheke, Wandsbeker Marktstr.<br />
73<br />
Medicum Hamburg<br />
Berliner Tor<br />
Thema: Technische Neuheiten<br />
7.10.2014, 10 bis 11.30 Uhr<br />
Bitte melden Sie sich telefonisch an:<br />
0 40/8 07 97 90<br />
Bowling World Hamburg<br />
Wagnerstr. 2<br />
8.10.2014, Beginn: 19.00 Uhr<br />
an der U-Bahn-Haltestelle Hamburger<br />
Straße; anmelden bei: „ Conni“,<br />
Tel. 0 40/60 95 19 84, 01 76/48 66 65 78<br />
Hallo Typ-1-Diabetiker, habt Ihr Lust,<br />
mit anderen Diabetikern ca. 2 Stunden<br />
zu bowlen? Ihr seid herzlich eingeladen.<br />
| DJ 10–2014<br />
73
deutscher Diabetiker Bund<br />
Niedersachsen<br />
LV Niedersachsen e. V.<br />
Am Nottbohm 46a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />
Fax: 0 51 21/87 61 81<br />
www.ddb-niedersachsen.de<br />
E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />
| DJ 10–2014<br />
74<br />
Zum Weltdiabetestag –<br />
Aktionen des DDB in Niedersachsen<br />
Hannover. Der diesjährige Weltdiabetestag<br />
beginnt in Niedersachsen bereits am<br />
<strong>Die</strong>nstag, 11.11.2014, in Hannover. <strong>Die</strong> Patientenuniversität<br />
der MHH (Medizinische<br />
Hochschule Hannover) lädt zu einer Vortrags-Veranstaltung<br />
mit Lernstationen (Info-Ständen<br />
zu verschiedenen Themen) ein.<br />
Geplant sind zwei Vorträge passend zum<br />
Motto des diesjährigen „Gemeinsam<br />
den <strong>Diabetes</strong> anpacken“. Für das Thema<br />
„Selbstmanagement“ wird der DDB mit<br />
zwei Ständen vertreten sein, der Landesverband<br />
sowie die Bezirksverbände der<br />
Region Hannover freuen sich auf viele<br />
interessante Gespräche.<br />
<strong>Die</strong> Lernstationen der MHH informieren<br />
zu Anatomie, Mikroskopie sowie<br />
Dia gnostik des <strong>Diabetes</strong> und Medikamenten<br />
zur Behandlung. Gezeigt<br />
wird auch Neues zu Forschung sowie<br />
der Therapie und aktuellen Versorgungs-Leitlinien.<br />
Aber auch Alltagsthemen<br />
sind dabei: Stände zu Ernährungsfragen<br />
und Bewegung/Sport bei<br />
<strong>Diabetes</strong> sowie der Auswirkung von<br />
Aktivitäten auf den Insulinbedarf. Eine<br />
Krankenkasse informiert über Disease-<br />
Management-Programme (DMPs) sowie<br />
Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />
für Diabetiker.<br />
Hildesheim: Ein <strong>Diabetes</strong>-Tag des DDB-<br />
Bezirksverbandes Hildesheim am Freitag,<br />
14. November, richtet sich speziell<br />
an Kinder und Jugendliche sowie an Familienangehörige,<br />
die den Dia betes ihrer<br />
Kinder managen.<br />
Von 10 bis 15 Uhr wird am Welt-<strong>Diabetes</strong>tag<br />
in der Arneken Galerie vom<br />
DDB-BV Hildesheim in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Hansjörg Läer, Inhaber der<br />
Sonnen-Apotheke, ein Veranstaltungsprogramm<br />
zum Thema Vorbeugung<br />
und Umgang mit <strong>Diabetes</strong> angeboten.<br />
Axel Steinwedel, Bezirksvorsitzender<br />
des DDB in Hildesheim, ist auch Landesbeauftragter<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
mit <strong>Diabetes</strong>. Er hat Kinder-Diabetologen<br />
sowie Ernährungsberater/<br />
innen für dieses Event eingeladen. Geplant<br />
sind auch ein Barfußpfad, Blutzuckermessungen<br />
und eine Karatevorführung.<br />
BV Schaumburg: In Planung ist zum<br />
Weltdiabetestag eine Screening-Aktion<br />
in einem Einkaufszentrum in Stadthagen.<br />
Das Team des BV Schaumburg<br />
führt mit den Kunden des EKZ Risiko-Tests<br />
durch, außerdem werden Blutzucker<br />
und Blutdruck gemessen.<br />
BV Hannover: Im Seelzer Stadtteil Letter<br />
in der Region Hannover ist ein Info-Stand<br />
des DDB auf dem Wochenmarkt geplant,<br />
Termin: 12. November. <strong>Die</strong> Aktion dient<br />
auch der Werbung für die Selbsthilfegruppe<br />
des DDB, diese trifft sich am Nachmittag.<br />
Eine Apotheke im Ort wird sich auch<br />
an der Aktion zum Weltdiabetestag beteiligen.<br />
Über weitere Aktionen und die genauen<br />
Programme informieren wir Sie in der<br />
nächsten Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />
Viel Zustimmung für<br />
unsere Internetseiten<br />
Egal, ob Sie unsere Homepage mit<br />
www.ddb-nds.de, mit www.ddbniedersachsen.de<br />
oder mit www.<br />
diabetikerbund- niedersachsen.de<br />
aufrufen: Sie kommen auf übersichtliche<br />
und informative Seiten.<br />
Das haben uns unsere Mitglieder<br />
und Leser des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s in<br />
einer Umfrage bescheinigt. <strong>Die</strong> Gestaltung<br />
der Seiten, die Schriftgröße,<br />
Bilder und Gliederung sind „optimal“.<br />
Überwiegend wurde nach<br />
Informationen über <strong>Diabetes</strong>, Terminen<br />
und Veranstaltungen gesucht,<br />
auch nach Mitgliedervorteilen.<br />
<strong>Die</strong> meisten Besucher unserer<br />
Internetseiten haben die gesuchten<br />
Inhalte schnell gefunden.<br />
Vielen Dank für diverse Anregungen,<br />
zum Beispiel, dass wir Seiten<br />
über Alltagsthemen wie Ernährung<br />
und Bewegung/Sport einfügen sollten.<br />
Unser aktueller Tipp: Oft hilft<br />
bei speziellen Fragen auch ein Link<br />
auf gute und zuverlässige Seiten aus<br />
den Bereichen Dia betes-Selbsthilfe<br />
und Medien, zum Beispiel auf die<br />
Internetseiten des DDB-Bundesverbandes<br />
und anderer DDB-Landesverbände,<br />
des Kirchheim-Verlages<br />
(<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>, www.diabetes-online.de),<br />
des GFMK-Verlages<br />
(Befund <strong>Diabetes</strong>) oder der Apotheken-Rundschau.<br />
Eine Liste mit diesen<br />
Links finden Sie auf unseren Internetseiten<br />
in „Kontakte“.
Der Assistenzhund<br />
bringt<br />
Marie Strobl<br />
das Blutzuckermessgerät.<br />
deutscher diabetiker Bund<br />
deutscher diabetiker Bund<br />
Unterzucker auf Reisen –<br />
so ist schnelle Hilfe<br />
möglich!<br />
Diabetikerwarn- und<br />
Assistenzhunde kommen<br />
aus der Spezialhundeschule<br />
in Celle<br />
Im niedersächsischen Celle bildet die<br />
Spezialhundeschule Strobl Diabetikerwarn-<br />
und Assistenzhunde aus. <strong>Die</strong>se<br />
können Hypoglykämien bei Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> erkennen, Blutzuckermessgeräte,<br />
Traubenzucker oder Notfallspritzen<br />
apportieren, Lichtschalter<br />
betätigen oder Türen öffnen. Eine kleine<br />
Vorführung gab es für die Besucher<br />
der Selbsthilfegruppe des DDB in Hannover<br />
mit Marie Strobl und ihrem Assistenzhund.<br />
Marie Strobl ist selbst an<br />
<strong>Diabetes</strong> Typ 1 erkrankt (siehe auch Bericht<br />
mit Kontaktdaten im Internet www.<br />
diabetikerbund-niedersachsen.de).<br />
NEU<br />
Internationaler<br />
Notfall-Ausweis <strong>Diabetes</strong><br />
in 25 Sprachen<br />
Kirchheim-Verlag, 2014<br />
2,60 €, ISBN 978-3-87409-565-5<br />
Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />
per Telefon<br />
07 11/ 66 72-14 83<br />
per Post SVK-GmbH,<br />
VA Kirchheim-Verlag,<br />
Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
DDB-Bezirksvorsitzender Hans-J. Manthey,<br />
Marie und Monika Strobl (Besitzerin der Hundeschule)<br />
mit Hund. Beschnuppert wird <strong>Diabetes</strong>-Lotsin<br />
Heidi Stempor (rechts im Bild).<br />
| DJ 10–2014<br />
75<br />
100.0002<br />
per Internet<br />
www.kirchheim-shop.de<br />
per Mail<br />
svk@svk.de<br />
| DJ 10–2014<br />
75<br />
Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag
körper und Geist<br />
www.diabetes-online.de<br />
50 %<br />
Dehnübungen<br />
der Menschen in deutschen Büros<br />
wünschen sich mehr Bewegungsmöglichkeiten<br />
am Arbeitsplatz, heißt es in<br />
einer Studie von TNS Emnid. Werden<br />
Sie selbst aktiv: bei jedem Telefonat<br />
aufstehen, Fußgymnastik unterm Tisch,<br />
für Rücken und Nacken.<br />
Tattoos – prüfe, wer sich ewig bindet<br />
Jeder 10. Deutsche trägt etwas auf seiner Haut. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist jeder<br />
4. tätowiert. Tattoos lassen sich nur sehr schwer, großflächige gar nicht mehr entfernen.<br />
Ob und welche Auswirkungen verwendete Farben für den Körper haben, ist<br />
derzeit unklar. Fakt ist, dass zahlreiche Tätowierfarben für Allergiker gefährlich werden<br />
können. Neben Nickel können sie kritische Konservierungsstoffe enthalten, die<br />
ein gesundheitliches Risiko bergen: PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe).<br />
Diskussion und Informationen<br />
zu <strong>Diabetes</strong> und Tattoos gibt<br />
es im Internet: sugartweaks.de/<br />
diabetes-trotz-tattoos/<br />
Bauchfett: Risiko für<br />
Lungenerkrankungen<br />
| DJ 10–2014<br />
76<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle,<br />
ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags, ihre<br />
Angehörigen und Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen.<br />
<strong>Die</strong> Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg<br />
und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang.<br />
Gewinnspiel<br />
Zahnpflege-Gel sowie Mundspülung mit Fluorid und<br />
Chlorhexidin, von Cervitec aus der Apotheke, eignen<br />
sich besonders bei <strong>Diabetes</strong>. <strong>Die</strong> darin enthaltenen<br />
Inhaltsstoffe schützen Zähne, Zahnfleisch und helfen,<br />
Entzündungen vorzubeugen. Chlorhexidin wirkt<br />
antibak teriell, während Fluorid Zähne stärkt. Machen Sie<br />
mit: Wir verlosen 15 Sets, bestehend aus je einer Originalgröße<br />
Gel und Spüllösung.<br />
Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />
Kirsten Metternich, Kennwort: CERVITEC, Hildeboldstraße 5,<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Wohnort<br />
E-Mail<br />
□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig<br />
◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon über aktuelle Angebote<br />
aus seinem Programm informiert. <strong>Die</strong>ses Einverständnis<br />
kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn Sie schon<br />
früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt<br />
haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift<br />
Einsendeschluss:<br />
10. November 2014<br />
Ein üppiger Rettungsring schadet im Hinblick<br />
auf Krebs-, Stoffwechsel- sowie auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
– und laut einer aktuellen<br />
Studie an mehr als 113 000 Amerikanern im Alter<br />
von 50 bis 70 Jahren auch hinsichtlich der<br />
Entstehung chronischer Lungenerkrankungen.<br />
Menschen mit großem Bauchumfang hatten<br />
ein um 72 Prozent höheres Risiko für<br />
eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung<br />
(COPD). Besonders betroffen<br />
waren diejenigen, die neben<br />
ihrem Übergewicht kaum<br />
Bewegung in ihrem Alltag<br />
hatten. Wer mindestens<br />
5-mal pro Woche<br />
aktiv war, konnte sein<br />
Erkrankungsrisiko<br />
um 30 Prozent<br />
senken.
Körper und Geist<br />
www.diabetes-online.de<br />
Zahnseide<br />
– wie Sie es richtig machen<br />
Fotos: ninared, Kletr, Kurhan - Fotolia.com; DAK (2x); Illustrationen: Prodente e. V.<br />
Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte. Unangenehm, wenn dabei<br />
Zähne zum Vorschein kommen, die man nicht gern zeigt. Putzen und<br />
pflegen – worauf kommt es bei der täglichen Mundhygiene an? Wir<br />
haben nachgefragt bei Dentalhygienikerin Sabine Reif-Bankmann vom<br />
Mund+Werk aus Tuttlingen: Was ist gerade bei <strong>Diabetes</strong> wichtig?<br />
DJ: Was gehört bei <strong>Diabetes</strong><br />
unbedingt zur täglichen<br />
Grundpflege der Zähne?<br />
Sabine Reif-Bankmann: Neben<br />
zweimal täglich Zähneputzen<br />
sollte das Zahnfleisch<br />
sanft massiert werden, wichtig<br />
auch bei akuten Entzündungen. So<br />
wird die Durchblutung angeregt, was<br />
wiederum die Abwehrkräfte des Gewebes<br />
gegen krankmachende Mikroorganismen<br />
stärkt. Außerdem wird die Entzündungsursache,<br />
sprich der Biofilm<br />
oder Plaque, entfernt. Hat ein Diabetiker<br />
sehr oft schwankende Werte, funktioniert<br />
die Durchblutung der kleinsten<br />
Gefäße nicht mehr optimal. <strong>Die</strong> körperliche<br />
Immunantwort ist gestört. Das<br />
führt häufig zu massiven Entzündungen<br />
und ungünstigeren Heilungsverläufen.<br />
Dank einer regelmäßigen, gezielten<br />
Mundhygiene und einer Verbesserung<br />
der Blutzuckerwerte bessert sich das.<br />
DJ: Wie wichtig ist Zahnseide, und warum<br />
scheuen viele deren Anwendung?<br />
Reif-Bankmann: Auch wenn es leider allzuoft<br />
als lästiges Übel angesehen wird –<br />
zur Pflege von Zahnzwischenräumen ist<br />
sie das Beste, was es gibt. <strong>Die</strong>se engen Bereiche<br />
werden beim normalen Putzen,<br />
ganz gleich ob manuell oder elek trisch,<br />
wenig oder gar nicht erreicht. Und genau<br />
da entstehen am häufigsten Karies oder<br />
Zahnfleischtaschen. Wichtig ist, Zahnseide<br />
vor dem eigentlichen Zähneputzen anzuwenden.<br />
Wer sie richtig anwendet, vermeidet<br />
Zahnfleischbluten, gewöhnt sich<br />
zunehmend an das saubere und angenehmere<br />
Gefühl im Mund. Wer nicht mit den<br />
Fingern im Mund hantieren möchte, kann<br />
beispielsweise Interdentalbürsten oder<br />
fertige Zahnseidesticks verwenden. Und<br />
das am besten von Kindesbeinen an.<br />
DJ: Wie wird sie richtig angewandt?<br />
Reif-Bankmann: Vor dem abendlichen<br />
Putzen ein ellenbogenlanges Stück abreißen.<br />
Beide Enden jeweils auf rechten<br />
und linken Mittelfinger wickeln. Daumen<br />
und Zeigefinger sind frei und treffen<br />
sich in der Mitte des Fadens. Mit dem<br />
Zeigefinger der einen Hand Faden leicht<br />
rüttelnd in Zwischenräume führen. In<br />
vorsichtigen Bewegungen über den Kontaktpunkt<br />
nach unten bis leicht unters<br />
Zahnfleisch führen. Jetzt den Zahn mittels<br />
Faden praktisch umarmen. Lässt<br />
sich die Seide nur schwer entfernen, eine<br />
Seite vom Finger abwickeln und den Faden<br />
aus dem Zahnzwischenraum ziehen.<br />
Praktisch, leicht und angenehm in der<br />
Anwendung ist Zahnband. Es ist deutlich<br />
dünner und fühlt sich nicht so scharf an<br />
wie Zahnseide. Gute und passende Produkte<br />
sollten vom Zahnarzt oder aus der<br />
Apotheke sein.<br />
DJ: Danke für die Information. KM<br />
| DJ 10–2014<br />
77
körper und GEist<br />
Serie<br />
Erfolgreich<br />
bewegen<br />
Heft 9/2014:<br />
Fitness zählt …<br />
Heft 10/2014:<br />
Bewegung –<br />
mehr als Kraft<br />
und Ausdauer<br />
Heft 11/2014:<br />
Training verstehen<br />
und erleben<br />
Bewegung<br />
– mehr als Kraft und Ausdauer<br />
Autor Dr. Meinolf Behrens mb@diabetes-minden.de<br />
| DJ 10–2014<br />
78<br />
Dr. Meinolf Behrens<br />
(Minden) ist neu im<br />
Redaktions-Team.<br />
Der Diabetologe und<br />
Sportmediziner liebt<br />
es, Menschen mit<br />
Dia betes in Bewegung<br />
zu bringen.<br />
4<br />
Beanspruchungsformen<br />
trainieren<br />
Wenn die legendäre Comic-Figur Popeye zur Spinatdose<br />
greift, anschließend sein Bizeps anschwillt und er düstere<br />
Gestalten verprügelt, sieht alles so einfach aus. Doch Spinat<br />
allein macht uns leider nicht stark – und Kraft ist dabei sicherlich<br />
nicht alles.<br />
Keine Frage: Zum Laufen, Radfahren oder<br />
Schwimmen braucht man Kraft und Ausdauer.<br />
Bewegung ist aber viel mehr als Kraft und Ausdauer:<br />
Koordination und Flexibilität sind zwei<br />
weitere motorische Beanspruchungsformen,<br />
die wir für jede Form der Bewegung mehr oder<br />
weniger benötigen. Leistungs-, Freizeit- oder<br />
Rehabilitationssportler – Erfolg wird nur derjenige<br />
haben, der möglichst alle motorischen<br />
Beanspruchungsformen (siehe Glossar) trainiert.<br />
Wichtiges Zusammenspiel<br />
Das Zusammenspiel der motorischen Beanspruchungsformen<br />
ist von elementarer Bedeutung.<br />
Ein Läufer, der ausschließlich Ausdauer<br />
trainiert und das Kraft-, Flexibilitäts- und<br />
Koordinationstraining vernachlässigt, wird<br />
schnell Muskel- und Gelenkprobleme bekommen.<br />
Einem Schwimmer nützen eine noch so<br />
gute Kraft und Ausdauer wenig, wenn die Koordination<br />
der Bewegungsabläufe nicht stimmt<br />
– er wird hinter dem Feld herschwimmen. Eine<br />
rhythmische Sportgymnastin muss natürlich<br />
eine exzellente Flexibilität haben – ohne<br />
ein entsprechendes Ausdauer- und Krafttraining<br />
wird sie aber ihr Programm nie bestehen<br />
können.<br />
Das Training aller motorischen Beanspruchungsformen<br />
ist nicht nur im ergebnisorientierten<br />
(Wettkampf-)Sport sehr wichtig,<br />
sondern gerade, wenn es darum geht, die gesundheitsorientierte<br />
Fitness zu verbessern: Steigerung<br />
der Lebensqualität, Lebensfreude und<br />
Gesundheit.<br />
Körperliche Leistungsfähigkeit in Beruf und<br />
Freizeit setzt neben einer ausreichenden Ausdauer<br />
und Kraft immer auch eine gute motorische<br />
Beweglichkeit und Koordination voraus.<br />
Ob es um ausgedehnte Rad- oder Wandertouren<br />
mit Freunden, Hausrenovierung oder Gartenarbeit<br />
geht – der Alltag fordert alle motorischen<br />
Beanspruchungsformen gleichermaßen.<br />
Richtig zu trainieren, bedeutet somit das Training<br />
möglichst vieler motorischer Beanspruchungsformen.<br />
Dabei verschieben sich die<br />
Trainingsschwerpunkte mit dem Älterwerden<br />
durchaus. Ein Krafttraining im Alter bleibt natürlich<br />
wichtig. Für ältere Menschen aber gewinnt<br />
ein gezieltes Training von Koordination<br />
und Beweglichkeit zunehmend an Bedeutung<br />
– um die motorische Sicherheit zu erhalten<br />
und Stürzen vorzubeugen.<br />
Wie lassen sich all die Beanspruchungsformen<br />
trainieren?<br />
Qualifizierte Fitnesskurse – mit Trainingsgeräten<br />
oder ohne – in Sportvereinen und Gesundheitsstudios<br />
sind in der Regel so konzipiert,<br />
dass alle Beanspruchungsformen trainiert
körper und Geist<br />
Glossar: Motorische<br />
Beanspruchungsformen<br />
<strong>Die</strong> Sportwissenschaft unterscheidet 5 motorische Beanspruchungsformen.<br />
4 davon – Kraft, Ausdauer, Koordination und Flexibilität – sind<br />
sowohl im Breiten- und Rehabilitationssport als auch im Leistungssport<br />
von großer Bedeutung. <strong>Die</strong> Schnelligkeit hingegen spielt nur im<br />
Leistungssport eine Rolle.<br />
www.diabetes-online.de<br />
Kraft<br />
Kraft ist die Fähigkeit des Muskels, Spannung zu entwickeln. Unterschieden<br />
werden statische und dynamische Kraft. Bei statischer Beanspruchung<br />
bleibt die Muskellänge konstant (z. B. Armdrücken gegen<br />
eine Wand), bei dynamischer Belastung resultiert eine Verkürzung der<br />
Muskulatur (z. B. Armbeugen mit Hantel).<br />
Ausdauer<br />
Ausdauer beschreibt die Fähigkeit, eine gegebene Leistung über einen<br />
möglichst langen Zeitraum durchzuhalten. Je nach dem Größenumfang<br />
der eingesetzten Muskulatur unterscheidet man eine lokale von einer<br />
allgemeinen Ausdauer.<br />
Koordination<br />
Fotos:© Peter Polak - Fotolia.com; iStockphoto.com<br />
werden. Wer den Sport an der frischen Luft<br />
bevorzugt, findet mit dem Nordic Walking eine<br />
ideale Sportart, die Ausdauer, Kraft, Flexibilität<br />
und auch Koordination trainiert. Wem<br />
die Stöcke nicht so liegen und wer lieber joggt<br />
oder mit dem Fahrrad fährt, sollte einfach vorher<br />
oder nachher ein paar Koordinations- und<br />
Beweglichkeitsübungen einbauen. Koordination<br />
kann man übrigens vorzüglich auch beim<br />
Zähneputzen trainieren: Stellen Sie sich für eine<br />
Minute auf das eine, für die zweite Minute<br />
auf das andere Bein.<br />
Was bleibt als Fazit?<br />
Spinat ist gesund, macht aber nicht stark. Vielseitiges<br />
Training ist noch gesünder und bringt<br />
zudem Freude und Spaß. Versuchen Sie es!<br />
Kontakt: Dr. Meinolf Behrens // <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />
Minden // Bismarckstraße 43 // 32427 Minden //<br />
Tel. 05 71/84 09 99 // E-Mail: mb@diabetes-minden.de<br />
// Internet: www.diabetes-minden.de<br />
Unter Koordination versteht man das Zusammenspiel der Skelettmuskulatur<br />
zu einem gezielten Bewegungsablauf. <strong>Die</strong> Steuerung<br />
übernimmt dabei das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark).<br />
Durch eine gute Koordination wird unter anderem der Bewegungsablauf<br />
ökonomischer, d. h. es wird weniger Energie verbraucht.<br />
Flexibilität<br />
Flexibilität beschreibt den Bewegungsspielraum von einem oder mehreren<br />
Gelenken.<br />
Schnelligkeit ist definiert als<br />
die Abwicklung einer<br />
motorischen Aktion<br />
pro Zeiteinheit.<br />
Schnelligkeit<br />
| DJ 10–2014<br />
79
essen und trinken<br />
www.diabetes-online.de<br />
Appetitmangel & Unwohlsein & Darmprobleme<br />
Behandlungsbeschwerden<br />
bei Krebs<br />
Redakteurin Kirsten<br />
Metternich hat<br />
jahrelang in <strong>Diabetes</strong>kliniken<br />
als<br />
Diätassistentin<br />
gearbeitet. Hier hat<br />
sie viele Menschen<br />
betreut, die zusätzlich<br />
an Krebs<br />
erkrankt waren. Ihre<br />
Tipps haben sich in<br />
der Praxis bewährt<br />
und helfen bestimmt<br />
auch Ihnen.<br />
| DJ 10–2014<br />
80<br />
Fotos: © karandaev - Fotolia.com<br />
Krebsbehandlungen fordern den Körper. Sorgen, Ängste, Appetitmangel,<br />
Übelkeit oder Brechreiz können dazu beitragen, dass<br />
Gewicht auf der Strecke bleibt. Manchmal sind die Folgen auch<br />
Durchfall, oder es schmeckt einfach nicht mehr so wie früher.<br />
Damit Sie dagegen angehen können, finden Sie hier praktische<br />
Tipps und Rezeptvorschläge. Übrigens: Anti-Durchfalltipps helfen<br />
Ihnen auch bei einem akuten Infekt.<br />
Vielleicht wundern Sie sich über dieses<br />
Thema. Doch Krebs macht auch<br />
vor Diabetikern leider nicht halt. Untersuchungen<br />
zufolge haben insbesondere<br />
Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
ein 1,2- bis 1,7-fach höheres Risiko,<br />
an Brust-, Darm-, Harnblasen- oder<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken.<br />
Bei Leberzellkrebs ist das Risiko<br />
sogar 2,5-fach höher im Vergleich zum<br />
Stoffwechselgesunden. Es lässt sich<br />
vorab einiges tun, damit es erst gar<br />
nicht so weit kommt. Bewegungsmangel,<br />
Übergewicht und Hyperinsulinämie,<br />
also zu viel Insulin im Blut, gelten<br />
mittlerweile als wichtige Faktoren,<br />
die Krebs begünstigen können. Achten<br />
Sie also auf ein gesundes Leben, Ihrem<br />
<strong>Diabetes</strong> und der Krebsprophylaxe<br />
zuliebe. Kochen Sie öfter nach den<br />
Rezepten, die Sie ganzjährig im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
finden. Es wird mit viel<br />
Gemüse, Salat, Früchten, Pflanzenfetten<br />
und wenig rotem Fleisch gekocht.<br />
Steht die Diagnose, kommen Betroffene<br />
an einer entsprechenden Therapie<br />
meist nicht vorbei. Während Chemotherapie<br />
und Bestrahlung kann sich<br />
das Empfinden für Geschmack, Geruch<br />
oder Appetit verändern. Durchfall,<br />
Untergewicht oder plötzliche<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
können sich als Folge der Therapie<br />
zeigen. <strong>Die</strong> gute Nachricht: Sie können<br />
etwas tun.<br />
Gewichtsverlust: jetzt Vollmilchprodukte<br />
und Lebensmittel mit<br />
Sahne wählen<br />
Geben Sie Vollmilchprodukten und<br />
mit Sahne angereicherten Lebensmitteln<br />
den Vorzug. Wählen Sie Käse mit<br />
mindestens 45 %t F. i. Tr. (Fett in der<br />
Trockenmasse) bzw. 20 bis 25 % Fett absolut.<br />
Wenig sinnvoll ist es, sämtliche<br />
Speisen zum Beispiel mit Traubenzucker<br />
oder einem geschmacksneu-
essen und trinken<br />
| DJ 10–2014<br />
www.diabetes-online.de<br />
81
essen und trinken<br />
www.diabetes-online.de<br />
| DJ 10–2014<br />
82<br />
Unter Krebstherapie können<br />
vertraute Dinge im Hinblick auf<br />
Geschmack und Geruch teils anders<br />
wahrgenommen werden.<br />
Tipp: Limetten oder Zitronen<br />
können hier neutralisieren.<br />
Käse, Milch,<br />
Obst und Gemüse<br />
am<br />
besten mehrmals<br />
täglich.<br />
Alternativ<br />
auch in der<br />
Tiefkühlvariante.<br />
tralen Kohlenhydrat (wie Maltodextrin 19)<br />
kalorisch aufzuwerten. Das kann zu unnötig<br />
erhöhtem Insulinbedarf und Blutzuckerschwankungen<br />
führen. Kleine Mengen Honig<br />
oder Zucker, die in Speisen verarbeitet werden,<br />
sind unter Berücksichtigung der Kohlenhydrat-Anrechnungspflicht<br />
möglich.<br />
So klappt es mit gesundem Zunehmen<br />
Essen Sie möglichst regelmäßig, am besten<br />
mindestens dreimal täglich. Trinken Sie täglich<br />
etwa 1,5, besser 2 Liter zuckerarme und<br />
alkoholfreie Getränke. Eine gute Hilfe bieten<br />
beispielsweise Sahneshakes. Das Grundrezept<br />
finden Sie im aktuellen Rezeptteil. Bevorzugen<br />
Sie bei Käse und Milch vollfette Produkte.<br />
Denken Sie täglich auch an Gemüse und Obst<br />
– beides spendet wichtige Mineralien, Vitamine,<br />
Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Wenn der Appetit oder Beschwerden der<br />
Mundschleimhaut es schwer machen, Frisches<br />
zu essen, dann wählen Sie Tiefkühlobst, Kompottobst<br />
oder Mus mit Süßstoff (z. B. von Natreen,<br />
Odenwald, Libby‘s, Zuegg oder auch Babygläschen);<br />
diese sind im Supermarkt oder im<br />
Drogeriemarkt erhältlich. Nüsse, Raps-, Sonnenblumen-<br />
oder Olivenöl bieten gute Möglichkeiten,<br />
den Appetit anzuregen und zusätzliche<br />
Fettkalorien ins Essen zu bringen. Für<br />
kalte Zubereitungen eignen sich Nussöle und<br />
Leinöl, bekannt von Pellkartoffeln mit Leinöl.<br />
Planen Sie täglich zwei vollfette Milchprodukte<br />
wie Vollmilch- oder Sahnejoghurt natur und<br />
den Sahneshake mit ein. Süßen und entsprechende<br />
Geschmackszutaten dazugeben können<br />
Sie einfach nach ihrem Geschmack. Planen<br />
Sie Ihr Lieblingsessen ein – das kann den Appetit<br />
anregen, auch wenn Sie nur wenig davon<br />
schaffen. Hilfreich ist Vorkochen und Einfrieren.<br />
So müssen Sie an Tagen, an denen es nicht<br />
so gut läuft, nicht auf wichtige Nährstoffe verzichten,<br />
und Sie tun sich etwas Gutes.<br />
Wenn Geschmack und Geruch auf der<br />
Strecke bleiben<br />
Unter Krebstherapie können vertraute Speisen<br />
im Hinblick auf Geschmack und Geruch<br />
teils anders wahrgenommen werden. Weder<br />
Geruchs- noch Geschmackssinn gehen durch<br />
eine Krebstherapie (Medikamente, Chemotherapie)<br />
dauerhaft verloren. Mit der Zeit kehren<br />
sie zurück, es bedarf manchmal etwas Geduld.<br />
Damit Essen trotzdem Freude macht und ein<br />
Genuss ist, probieren Sie diese Tipps:<br />
Foto: © Botamochy - Fotolia.com
essen und trinken<br />
Tipps für Geschmack und Geruch<br />
❶<br />
1 Eine Kerze schluckt Gerüche.<br />
Zünden Sie ruhig mal<br />
eine beim Kochen an.<br />
❷<br />
www.diabetes-online.de<br />
2 Milch und Milchprodukte<br />
nehmen Speisen einen allzu<br />
starken Eigengeschmack und<br />
-geruch.<br />
❸<br />
3 Lösen Sie Minze-, Melissen-,<br />
Kamillen- oder<br />
Lavendel öl in warmem Wasser<br />
und tunken Sie Ihre Hände<br />
hin ein – das neutralisiert unangenehme<br />
Gerüche.<br />
Fotos: photocrew, PhotoSG, Comugnero Silvana , Barbara Pheby - Fotolia.com<br />
Verwenden Sie Kräuter und Früchte als Geschmacksneutralisierer.<br />
Dazu zählen Melisse,<br />
Kamille, Lavendel, Orange, Limette oder Zitrone.<br />
Frische Zitrusfrüchte verströmen dabei<br />
ein besonders angenehmes Duftbukett. Reiben<br />
Sie Ihre Hände mit etwas Fruchtsaft ein.<br />
Auch das hilft, Unangenehmes zu neutralisieren.<br />
Alternativ können Sie etwas Minze-, Melissen-,<br />
Kamillen- oder Lavendelöl (Apotheke<br />
oder Bioladen) in warmem Wasser lösen und<br />
die Hände hineintunken. Oder Sie tränken darin<br />
einen warmen Waschlappen und reiben die<br />
Hände damit ab. So kurios es klingt: Eine Kerze<br />
schluckt Gerüche – warum nicht mal beim<br />
Kochen anzünden? Milch und Milchprodukte<br />
nehmen Speisen einen allzu starken Eigengeschmack<br />
und -geruch, also öfter mit Joghurt<br />
und Milch kochen.<br />
Durchfall – was nun?<br />
Durchfall schlaucht den Körper, weil Flüssigkeit<br />
und wichtige Mineralien verlorengehen.<br />
Auch der Blutzucker kann ins Wanken geraten,<br />
wenn Gegessenes blitzschnell den Darm<br />
passiert. Mit klassischen Lebensmitteln und<br />
ein paar praktischen Helfern in puncto Zubereitung<br />
kann sich Durchfall verbessern. Bleibt<br />
er trotzdem ein Dauerzustand, sollten Sie unbedingt<br />
mit Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache<br />
halten. <strong>Die</strong> Anti-Durchfalltipps<br />
können Ihnen auch bei einem akuten Magen-Darm-Infekt<br />
helfen. Besonders wichtig<br />
sind pektinreiche Lebensmittel. Sie binden<br />
Wasser im Darm und festigen den Stuhl, beispielsweise<br />
passierte Bananen und Erdbeeren,<br />
geriebene Äpfel und passierte Möhren. Apfelpektin<br />
gibt es beispielsweise als Granulat in<br />
Reformhäusern, Apotheken oder Naturkostgeschäften.<br />
Es lässt sich einfach in Salatsaucen,<br />
Müsli oder Joghurt einrühren, schmeckt fruchtig<br />
nach Apfel. Auch ein Stück Zartbitterschokolade<br />
(Kohlenhydrate anrechnungspflichtig)<br />
mit einem Kakaogehalt von 70 Prozent und<br />
mehr hilft.KM<br />
Kontakt: Kirsten Metternich, Diätassistentin DKL, DGE<br />
// Redaktion Essen & Trinken, Hildeboldstraße 5 //<br />
50226 Frechen-Königsdorf // Tel.: 0 22 34/91 65 41 //<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42 // E-Mail: info@metternich24.de<br />
// www.metternich24.de<br />
Weder Geruchs-<br />
noch<br />
Geschmackssinn<br />
gehen<br />
durch eine<br />
Krebstherapie<br />
auf Dauer<br />
verloren.<br />
| DJ 10–2014<br />
83
essen und trinken<br />
www.diabetes-online.de<br />
Essen während Krebstherapie –<br />
Tipps bei Beschwerden<br />
Besondere Situationen erfordern besondere<br />
Maßnahmen. Sind es sonst<br />
fettreduzierte Produkte, die bei <strong>Diabetes</strong><br />
empfohlen werden, kann es bei therapiebedingtem<br />
Untergewicht<br />
anders<br />
aussehen. Haben Sie<br />
keine Angst vor dem Essen,<br />
auch wenn es Ihnen<br />
nicht so gut geht. Unsere<br />
Tipps können helfen, trotz Begleiterscheinungen<br />
während<br />
einer Krebstherapie die Freude<br />
am Essen zu erhalten.<br />
Bewährte Hausmittel<br />
bei Durchfall<br />
• Salzstangen (Kohlenhydrate anrechnungspflichtig)<br />
• Zwieback mit schwarzem oder grünem<br />
Tee<br />
• Kakao mit Wasser zubereitet<br />
• getrocknete oder gekochte Heidelbeeren<br />
• Meiden von fettreichen oder voluminösen<br />
Speisen<br />
• ausreichend trinken, mindestens 2 bis<br />
3 Liter Tee und kohlensäurearmes Mineralwasser<br />
Gegen Untergewicht<br />
statt<br />
Halbfettbutter, -margarine<br />
besser<br />
Nussmus, Erdnussbutter, Pflanzenöle,<br />
Butter<br />
Gegen Geschmacksund<br />
Geruchsverlust<br />
| DJ 10–2014<br />
84<br />
Schinken<br />
Salami, herkömmlicher Wurstaufschnitt<br />
fettreduzierte Streichwurst<br />
Leberwurst, Teewurst<br />
Harzer<br />
Limburger mit 40 % F. i. Tr.<br />
Schnittkäse „light“ Gouda, Leerdamer etc. mit 40 bis 50 %<br />
F. i. Tr.<br />
Schmelzkäse, fettarm Sahne-Schmelzkäse mit 40 bis 60 %<br />
F. i. Tr.<br />
Frischkäse fettarm<br />
Doppelrahmfrischkäse<br />
Magerquark<br />
Sahnequark oder Mascarpone<br />
fettarmer Joghurt<br />
Sahnejoghurt<br />
fettarme Milch<br />
Vollmilch<br />
saure Sahne<br />
Schlagsahne, 30 % Fett<br />
mageres Fleisch<br />
Fleisch mit Fettrand<br />
zusätzlich:<br />
täglich eine Portion Nüsse<br />
• nicht zu stark würzen<br />
• Meiden von Lebensmitteln mit starkem<br />
Eigengeruch:<br />
• Fisch und Meeresfrüchte<br />
• Lamm<br />
• gebratenes oder gegrilltes Fleisch<br />
und gebratener oder gegrillter Fisch<br />
• Kohl<br />
• Zwiebeln, Lauch, Knoblauch<br />
• gratinierte oder kräftig überbackene<br />
Gerichte wie Pizza und Co<br />
• Gewürze mit starkem Aroma wie<br />
Oregano, Anis, Kümmel, Nelken,<br />
Gewürzmischungen<br />
• sehr reifer Käse<br />
• Käse mit intensivem Aroma<br />
Fotos: © Richard Oechsner - Fotolia.com
essen und trinken<br />
10<br />
Nährwert Sahneshake<br />
pro Portion ca.:<br />
6 g Eiweiß<br />
min<br />
www.diabetes-online.de<br />
35 g Fett<br />
16 g Kohlenhydrate<br />
(davon 14 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
0 g Ballaststoffe<br />
93 mg Cholesterin<br />
79 mg Natrium<br />
256 mg Kalium<br />
156 mg Phosphor<br />
403 Kilokalorien<br />
1 612 Kilojoule<br />
Nährwert Fruchtshake<br />
pro Portion ca.:<br />
3 g Eiweiß<br />
6 g Fett<br />
32 g Kohlenhydrate<br />
(davon 32 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
1 g Ballaststoffe<br />
Bei Untergewicht:<br />
Grundrezepte Sahneshake<br />
und Saftshake<br />
Grundrezept Sahneshake pro Portion<br />
Grundrezept Saftshake pro Portion<br />
Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />
0 mg Cholesterin<br />
2 mg Natrium<br />
373 mg Kalium<br />
73 mg Phosphor<br />
194 Kilokalorien<br />
776 Kilojoule<br />
100 ml kalte Sahne<br />
100 ml kalte Vollmilch<br />
10 g Honig oder Zucker<br />
1 – 2 Spritzer flüssiger Süßstoff, nach<br />
Geschmack<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten mischen, in ein Glas füllen und<br />
genießen.<br />
200 ml Fruchtsaft, z. B. Apfelsaft, naturtrüb,<br />
Birne, Kirsche, Mango, Pfirsich oder<br />
Multivitamin 100 % Frucht, ohne<br />
Zuckerzusatz<br />
10 g Schmelzflocken, ca. 1 EL<br />
1 TL Raps- oder Maiskeimöl<br />
10 g Honig oder Zucker<br />
1 – 2 Spritzer flüssiger Süßstoff, nach Geschmack<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten mischen, in ein Glas füllen und<br />
genießen.<br />
Gewürze nach Wahl: Zimtpulver, Vanillearoma, Kakaopulver, Instant-Kaffeepulver,<br />
passiertes, zuckerfreies Obst (kohlenhydrathaltig), 1 EL zuckerreduzierte Konfitüre<br />
| DJ 10–2014<br />
85
essen und trinken<br />
www.diabetes-online.de<br />
40<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
45 g Eiweiß<br />
15 g Fett<br />
65 g Kohlenhydrate<br />
(davon 60 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
5 g Ballaststoffe<br />
127 mg Cholesterin<br />
160 mg Natrium<br />
1 060 mg Kalium<br />
520 mg Phosphor<br />
575 Kilokalorien<br />
2 300 Kilojoule<br />
min<br />
Bei Geschmacks- oder Geruchsverlust:<br />
Fruchtiges Hühnerfrikassee<br />
mit Zitronenreis<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
<strong>Die</strong> Bio-Zitrone heiß abwaschen, halbie-<br />
chenbrüste kalt abwaschen, trocknen und<br />
| DJ 10–2014<br />
86<br />
1 Bio-Zitrone<br />
100 g Parboiledreis, trocken<br />
wenig Salz<br />
¼ TL Kurkuma<br />
2 Hähnchenbrüste à<br />
150 g<br />
1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />
200 g Kompottpfirsiche<br />
ohne Zuckerzusatz<br />
200 ml Vollmilch<br />
60 ml Sahne<br />
1 Banane, ca. 100 g<br />
Fruchtfleisch<br />
wenig weißer Pfeffer<br />
1 Spritzer flüssiger Süßstoff<br />
ren. ➊ Mit einem Sparschäler die Schale<br />
einer halben Zitrone hauchdünn abschälen<br />
und in feine Streifen schneiden (oder dafür<br />
einen Zestenreißer benutzen). Saft aus<br />
der Zitrone pressen und zur Seite stellen.<br />
<strong>Die</strong> andere Zitronenhälfte in vier schmale<br />
Schiffchen schneiden, für die Garnitur zur<br />
Seite stellen. Den Reis mit 200 ml leicht<br />
gesalzenem Wasser aufkochen, Kurkuma<br />
einrühren, 15 bis 20 Minuten gar ziehen<br />
lassen. Kurz vor Ende der Garzeit die Zitronenschalenstreifen<br />
unterrühren und einen<br />
Spritzer Zitronensaft zugeben. Hähn-<br />
➊<br />
➋<br />
in Würfel schneiden. Mit wenig Wasser und<br />
Gemüsebrühe in einen Topf geben, 10 Minuten<br />
garen. In der Zwischenzeit Kompottpfirsiche<br />
abtropfen und trocknen, dann<br />
würfeln. ➋ Milch und Sahne zum Fleisch<br />
geben. <strong>Die</strong> Banane mit einer Gabel zerdrücken,<br />
bis sie sehr sämig ist. Direkt zum<br />
Fleisch geben, restlichen Zitronensaft dazu,<br />
aufkochen, noch einmal abschmecken,<br />
➌ Pfirsichwürfel vorsichtig darin erwärmen.<br />
Reis als Kranz auf die Teller füllen, Frikassee<br />
in die Mitte, mit je zwei Zitronenschiffchen<br />
garniert servieren.<br />
➌<br />
Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)
essen und trinken<br />
40<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
31 g Eiweiß<br />
15 g Fett<br />
46 g Kohlenhydrate<br />
(davon 24 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
11 g Ballaststoffe<br />
75 mg Cholesterin<br />
1 170 mg Natrium<br />
2 010 mg Kalium<br />
356 mg Phosphor<br />
443 Kilokalorien<br />
1 772 Kilojoule<br />
min<br />
Anti-Durchfall:<br />
Möhren-Kartoffelstampf<br />
mit Geflügelwienern<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
Kartoffeln und Karotten schälen und kalt ab-<br />
cken. Butter dazugeben, Pektin einrühren.<br />
Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />
320 g mehlig kochende<br />
Kartoffeln<br />
4 große Karotten, 600 g<br />
1 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />
½ Bund Petersilie<br />
20 g Butter<br />
1 EL Pektin, granuliert<br />
etwas Salz, Muskat und<br />
Pfeffer<br />
1 – 2 Spritzer flüssiger<br />
Süßstoff<br />
2 Geflügelwiener<br />
waschen, in Würfel oder mittelgroße Scheiben<br />
schneiden. 300 ml Wasser mit Brühe<br />
mischen, Kartoffeln und Karotten darin garen.<br />
In der Zwischenzeit Petersilie waschen,<br />
trocknen und hacken. Nach Ende der Garzeit<br />
die Kartoffel-Gemüse-Mischung zerdrü-<br />
Mit den Gewürzen abschmecken. Geflügelwiener<br />
am Stück kurz erwärmen. <strong>Die</strong> Hälfte<br />
der gehackten Petersilie unter das Gemüsepüree<br />
rühren, restliche Petersilie als Garnitur<br />
darüberstreuen. Auf Tellern anrichten<br />
und Geflügelwiener obenauf legen.<br />
Anmerkungen zu den Rezepten: Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln, Karotten, Sellerie etc.)<br />
sind bis zu einer 200-g-Portion je Sorte nicht blutzuckerwirksam. Hilfe für das Schätzen der KH-Portionen<br />
geben KH-Tabellen (siehe die <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Nährwerttabelle – BE, KE und Kalorien auf einen Blick mit<br />
1000 Lebensmitteln, K. Metternich, Kirchheim-Verlag, Mainz 2013). <strong>Die</strong> berechneten Natriumwerte beziehen<br />
sich nur auf den natürlichen Natriumgehalt der Lebensmittel und nicht auf Salz, Brühe etc., die zum Würzen<br />
in den Rezepten verwendet werden.<br />
| DJ 10–2014<br />
87
essen und trinken<br />
www.diabetes-online.de<br />
100<br />
Nährwert pro Stück,<br />
bei 12 insgesamt ca.:<br />
11 g Eiweiß<br />
min<br />
11 g Fett<br />
17 g Kohlenhydrate<br />
(davon 17 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
3 g Ballaststoffe<br />
18 mg Cholesterin<br />
42 mg Natrium<br />
164 mg Kalium<br />
184 mg Phosphor<br />
211 Kilokalorien<br />
844 Kilojoule<br />
| DJ 10–2014<br />
88<br />
Zutaten für eine Springform<br />
26 cm Ø und 12 Stücke:<br />
200 g Vollkorn-Butterkekse<br />
100 g Halbfettbutter<br />
300 g Frischkäse, max. 20 %<br />
Fett<br />
500 g Speisequark, 20 % Fett<br />
80 – 100 g Stevia-Erythritol-Granulat,<br />
z. B. von<br />
Nevella, Sukrin oder<br />
dm Drogeriemarkt<br />
1 TL abgeriebene Zitronenschale<br />
3 EL Zitronensaft<br />
50 g Weizenmehl, Type 550<br />
300 g aufgetaute Tiefkühlheidelbeeren<br />
20 g Speisestärke<br />
1 – 2 EL Stevia-Erythritol-<br />
Granulat, z. B. von<br />
Nevella, Sukrin oder<br />
dm Drogeriemarkt<br />
Käsekuchen<br />
mit Blaubeerspiegel<br />
➊ Boden einer Springform mit Backpapier<br />
auslegen. Kekse fein zerbröseln. Halbfettbutter<br />
schmelzen, mit Bröseln mischen,<br />
auf dem Springformboden zur Teigplatte<br />
festdrücken, 30 Minuten kalt stellen. Backofen<br />
auf 180 °C (Umluft 160 °C) vorheizen.<br />
Frischkäse mit Quark und Süße glattrühren,<br />
Zitronenschale und -saft unterrühren.<br />
Mehl in den Teig sieben, mischen, noch einmal<br />
abschmecken. Quarkmasse gleichmäßig<br />
auf den Boden streichen. Im Ofen 40<br />
bis 45 Minuten backen. Aufgetaute Heidelbeeren<br />
mit einem Passierstab pürieren,<br />
➊<br />
➋<br />
➋ durch ein Sieb in einen Topf streichen.<br />
Wenig Wasser mit Speisestärke glattrühren.<br />
Früchte aufkochen, süßen, mit angerührter<br />
Stärke binden. ➌ Fertig gebackenen<br />
Kuchen aus der Form lösen, mit<br />
Heidelbeermark bestreichen, eine Nacht<br />
kalt stellen.<br />
➌<br />
Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)
essen und trinken<br />
40<br />
min<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
26 g Eiweiß<br />
19 g Fett<br />
47 g Kohlenhydrate<br />
(davon 33 g<br />
anrechnungspflichtig)<br />
14 g Ballaststoffe<br />
53 mg Cholesterin<br />
909 mg Natrium<br />
2 300 mg Kalium<br />
397 mg Phosphor<br />
463 Kilokalorien<br />
1 852 Kilojoule<br />
Das<br />
Leser<br />
rezept<br />
von Gisela Heuer<br />
Schicken auch Sie Ihr Rezept an:<br />
Kirsten Metternich, Hildeboldstraße 5,<br />
50226 Frechen-Königsdorf,<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42,<br />
E-Mail: info@metternich24.de<br />
Oder geben Sie Ihr Rezept unter<br />
www.diabetes-online.de/rezepte<br />
direkt in das Rezeptformular ein.<br />
Holländischer<br />
Gemüsetopf<br />
Kräuter waschen, trocknen und fein hacken. Zwiebeln abziehen,<br />
Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
1 Bund gemischte Kräuter<br />
150 g Zwiebeln<br />
150 g Sellerie<br />
150 g Möhren<br />
150 g Tiefkühlrosenkohl<br />
150 g Lauch<br />
400 g Kartoffeln<br />
2 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />
150 g Mettwurst<br />
kalt waschen und achteln. Sellerie und Möhren putzen, waschen,<br />
Sellerie würfeln, Möhren in Scheiben schneiden. Lauch putzen, waschen,<br />
in Ringe schneiden. Kartoffeln schälen, waschen und würfeln.<br />
Einen halben Liter Wasser in einen Topf geben, Brühe einrühren.<br />
Sellerie, Karotten, Rosenkohl und Kartoffeln darin 15 Minuten<br />
garen. Dann Zwiebeln und Lauch zugeben. Mettwurst in Scheiben<br />
schneiden, dazugeben und weitere 10 Minuten<br />
garen. Zum Schluss noch einmal abschmecken.<br />
Kurz vor dem Servieren<br />
drei Viertel der<br />
Kräuter in die Suppe<br />
rühren. Restliche Kräuter<br />
als Garnitur auf die<br />
Suppe streuen.<br />
Als Dankeschön erhält Gisela Heuer ein Nevella-Set: Stevia Streusüße<br />
mit Erythritol, Stevia Granulat und Flüssigsüße, Stevia-Würfelzucker und<br />
der neue Süßstoff Sucralose. Ob Kuchen, Desserts oder Kekse: Damit lassen<br />
sich Kalorien und Kohlenhydrate sparen, ohne auf süßen Genuss zu<br />
verzichten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.nevella.de.<br />
Das sagt Gisela Heuer<br />
über ihr Lieblingsrezept:<br />
Wir sind wahre Suppen-<br />
und Eintopffans.<br />
Meinen Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
habe ich schon 35 Jahre.<br />
Früher wurden<br />
Eintöpfe, aufgrund der<br />
schwierigen BE-Berechnung,<br />
nicht empfohlen.<br />
Doch es muss ja<br />
nicht mit reichlich<br />
Speck, Kartoffeln und<br />
Co gekocht werden.<br />
Schnell und lecker – so<br />
funktioniert der Holländische<br />
Eintopf, der sich<br />
ohne Kartoffeln auch<br />
BE-anrechnungsfrei<br />
kochen lässt. Deftig und<br />
gesund, genau passend<br />
für den Herbst.<br />
| DJ 10–2014<br />
89
zum guten schluss<br />
www.diabetes-online.de<br />
Vertrauen<br />
ist die Basis<br />
der Therapie<br />
| DJ 10–2014<br />
90<br />
Als ich neulich bei meinem<br />
Diabetologen zur<br />
vierteljährlichen Kontrolle<br />
war und er mir<br />
Blut abnahm zum Messen<br />
des HbA 1c -Werts,<br />
habe ich ihm gleich gesagt:<br />
„Der ist diesmal<br />
schlechter als sonst –<br />
ich habe im Moment<br />
keine Lust, mich intensiv<br />
um meinen <strong>Diabetes</strong><br />
zu kümmern!“ Wissen<br />
Sie, wie er reagiert<br />
hat? Das war für ihn<br />
kein Problem. Er kennt<br />
mich nun schon einige Jahre<br />
und weiß, dass ich normalerweise versuche,<br />
die Blutzuckerwerte so gut wie möglich in den<br />
Zielbereich zu bekommen. Er weiß auch, dass<br />
ich gut über Dia betes allgemein und meinen<br />
eigenen im Besonderen Bescheid weiß. Und<br />
so meinte er nur: „Tipps zur Dosisänderung<br />
gebe ich Ihnen nicht, das machen Sie sowieso<br />
selbst.“<br />
Ich fand seine Reaktion klasse – auch wenn ich<br />
nichts anderes erwartet hatte. Unser Arzt-Patienten-Verhältnis<br />
basiert auf gegenseitigem<br />
Vertrauen. Und dass bei mir nach über 40-jähriger<br />
<strong>Diabetes</strong>dauer mal eine Phase kommt, in<br />
der ich weniger Lust habe, mich um meinen<br />
<strong>Diabetes</strong> zu kümmern, ist eigentlich<br />
klar. Maschinen sind wir Diabetiker<br />
nun einmal nicht.<br />
So, wie ich es erlebt habe, so stelle<br />
ich mir eine ideale Arzt-Patienten-Beziehung<br />
vor. Aus meinen<br />
Mitreden!<br />
www.<br />
diabetes-online.de<br />
Blutzuckerwerten mache<br />
ich kein Geheimnis,<br />
sie sind so, wie sie<br />
eben sind – mit allen<br />
Schwankungen, Unterund<br />
Überzuckerungen.<br />
„Gute“ Blutzuckerwerte<br />
erfinden – wie ich es<br />
immer wieder höre –, damit<br />
mein Arzt mich nicht kritisiert: Auf diese Idee<br />
käme ich nicht. Wem nützt das schon? Traurig<br />
finde ich, dass manche Diabetiker aber das Gefühl<br />
haben, bessere Werte in ihr Blutzuckertagebuch<br />
eintragen zu müssen – aus Angst vor ihrem<br />
Arzt. Wo ist da das gegenseitige Vertrauen?<br />
Vertrauen ist auch nötig, damit ich meinem<br />
Arzt sagen kann, wie es mir wirklich geht. Auf<br />
die meist zu Beginn gestellte Frage „Wie geht<br />
es Ihnen?“ wird wahrscheinlich oft rein rhetorisch<br />
geantwortet: „Gut.“ Aber ist das immer<br />
so? Nein! Also sage ich meinem Diabetologen,<br />
wenn es mir schlecht geht, warum auch immer.<br />
Das können Schmerzen sein, das kann psychische<br />
Gründe haben oder einfach<br />
das aktuelle soziale Umfeld betreffen<br />
– denn alles hat Einfluss auf<br />
meinen <strong>Diabetes</strong>. Und wenn wieder<br />
alles in Ordnung ist, sage ich es<br />
auch – und kümmere mich wieder<br />
um meinen <strong>Diabetes</strong>.<br />
Das Team für den guten Schluss:<br />
Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt<br />
in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />
hat schon seit Kindertagen<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex Adabei<br />
hat viele Bekannte und Verwandte<br />
mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Sie<br />
schreiben abwechselnd; in dieser<br />
Ausgabe ist wieder Jana dran.<br />
Illustrationen: Christian Mentzel
Impressum<br />
vorschau<br />
Fotos: Frank Schuppelius (1x); Fotolia.com (2x)<br />
Herausgeber und Verlag<br />
Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />
Kaiserstr. 41, 55116 Mainz,<br />
Tel. (0 61 31) 9 60 70-0,<br />
Fax (0 61 31) 960 70-70,<br />
E-Mail: info@kirchheim-verlag.de,<br />
Internet: www.kirchheim-verlag.de<br />
Chefredakteure<br />
Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />
<strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />
Theodor-Klotzbücher-Str. 12<br />
97980 Bad Mergentheim,<br />
E-Mail: haak@kirchheim-verlag.de<br />
Günter Nuber, Kaiserstr. 41,<br />
55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-30,<br />
E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de,<br />
Internet: www.diabetes-online.de<br />
DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />
<strong>Die</strong>ter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />
Redaktion<br />
Dr. med. M. Behrens, Minden // Prof. Dr.<br />
med. T. Danne, Hannover // O. Ebert,<br />
Stuttgart // N. Finkenauer-Ganz, Mainz<br />
// M. Heinz, Mainz // G. Hess, Mainz //<br />
Dr. med. K. Kraatz, Mainz // M. Krüger,<br />
Apotheker, Krefeld // Dipl.-Psych.<br />
PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim //<br />
Prof. Dr. med. H. Mehnert, München<br />
// K. Metternich, Frechen // Dr. med.<br />
K. Milek, Dr. rer. med. S. Milek, beide<br />
Hohenmölsen // A. Monecke, Berlin //<br />
Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen<br />
// Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad<br />
Kissingen // Prof. Dr. med. M. Weber,<br />
Mainz // Prof. Dr. med. B. Willms, Bad<br />
Lauterberg/Harz // Prof. Dr. med. R.<br />
Zick, Lingen<br />
Geschäftsführung Stephan Kröck<br />
Anzeigenleitung Björn Lindenau<br />
Objektbetreuung<br />
Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70-20<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 61 vom 1.1.2014<br />
Layout Hayo Eisentraut<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Abonnenten-Service<br />
InTime Media Services GmbH,<br />
Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />
Steffi Krawiec, Postfach 1363,<br />
82034 Deisenhofen, Tel. (0 89) 8 58 53-<br />
8 01, Fax (0 89) 8 58 53-8 88, E-Mail:<br />
kirchheim@intime-media-services.de<br />
Leser-Service<br />
Steffie Wolf, Tel. (0 61 31) 9 60 70-62<br />
Buch-Service<br />
Ursula Zehnter, Tel. (0 61 31) 9 60 70-28<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD<br />
als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />
für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche<br />
Blindenhörbücherei,<br />
Harkortstr. 9, 48163 Münster,<br />
Tel. (02 51) 71 99 01<br />
Bestellung<br />
über jede Buchhandlung oder InTime<br />
Services, zum derzeit gültigen Jahres-Abonnementspreis<br />
von 41,40 € (pro<br />
Heft 3,45 €) innerhalb Deutschlands. <strong>Die</strong><br />
Kündigung des Abonnements ist jederzeit<br />
möglich. Einzelverkaufspreis aktuell<br />
3,90 €, erhältlich im Flughafen- und<br />
Bahnhofsbuchhandel. Versand weltweit<br />
möglich, Konditionen erhältlich beim<br />
Leserservice. Für die Mitglieder der<br />
DDB-Landesverbände Baden-Württemberg,<br />
Bayern, Hamburg, Niedersachsen<br />
ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag<br />
abgegolten. <strong>Die</strong> Mitglieder<br />
der restlichen DDB-Landesverbände,<br />
diabetesDE und von DDH-M können<br />
das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> jeweils zu einem<br />
vergünstigten Bezugspreis erhalten.<br />
Alle Rechte bleiben dem Verlag nach<br />
Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />
vorbehalten. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Haftung.<br />
Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. <strong>Die</strong> Zeitschrift und alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne<br />
Einwilligung des Verlags strafbar. Wir<br />
weisen darauf hin, dass diätetische<br />
Lebensmittel entsprechend ihrem<br />
Nährstoff- und Kaloriengehalt auf die<br />
ärztliche Diätverordnung angerechnet<br />
werden müssen.<br />
Der Anzeigenteil der Zeitschrift<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der<br />
Verantwortung der Redaktion. Anzeigen<br />
und Fremdbeilagen stellen allein die<br />
Meinung der dort erkennbaren Auftraggeber<br />
dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />
Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />
Titelbild: BACKUPimages<br />
ISSN 0341 – 8812 63. Jahrgang<br />
Im Bahnhofsbuchhandel<br />
und in allen Pressefach-geschäften<br />
mit dem<br />
„BLAUEN GLOBUS“<br />
können Sie das<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
kaufen oder bestellen.<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
aktiv gesund leben<br />
<strong>Journal</strong><br />
… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />
Im Herbst kommen mehrere neue <strong>Diabetes</strong>-Produkte auf den<br />
Markt. Und der Kirchheim-Verlag (Mainz) bringt ein völlig neues<br />
und überraschendes Internet-Format auf den Weg. Darüber<br />
berichten wir. Außerdem im Heft:<br />
Noch sind es einige Wochen<br />
bis zu den Festlichkeiten,<br />
aber ankündigen<br />
kann man es schon: Im<br />
Novemberheft gibt es<br />
bei uns Hintergründiges<br />
sowie Rezepte zur<br />
Weihnachtsbäckerei.<br />
Wann ist es sinnvoll, zum<br />
Diabetologen zu gehen<br />
statt zum Hausarzt? Wer<br />
ist in welcher Situation<br />
für mich der richtige<br />
Ansprechpartner? Dr. Nikolaus<br />
Scheper sowie<br />
Dr. Karsten und Dr. Susanne<br />
Milek berichten.<br />
Im <strong>Diabetes</strong>-Kurs geht<br />
es um das Lymphsystem:<br />
Was passiert,<br />
wenn es in dieser Art<br />
Drainage system des<br />
Körpers zum Aufstau<br />
(Ödem) kommt?<br />
Das November-Heft erscheint<br />
Ende Oktober.<br />
www.diabetes-online.de<br />
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(Mo–Fr, 08:00–18:00 Uhr)