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Diabetes Journal Sehkraft - Die neuen Therapiemöglichkeiten (Vorschau)

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G 2429<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

10<br />

2014 |<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

€ 3,90 Offizielles Organ des<br />

www.diabetes-online.de<br />

Schweiz: CHF 7,60 Deutschen Diabetiker Bundes<br />

<strong>Journal</strong><br />

aktiv gesund leben<br />

4 190242 903903 10<br />

<strong>Sehkraft</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Therapiemöglichkeiten</strong><br />

Wenn sich die<br />

Haut<br />

verändert<br />

Mundhygiene<br />

Zahnseide richtig einsetzen<br />

Rentenreform<br />

Was sich ändert


NEU<br />

NovoPen ® 5<br />

erinnert sich –<br />

für Sie<br />

*<br />

NovoPen ® 5 beantwortet die Frage:<br />

„Habe ich meine Insulindosis verabreicht oder nicht?”<br />

1<br />

• Einfache Memory-Funktion.<br />

1, 2<br />

• Basierend auf der bewährten Technologie von NovoPen<br />

® 4, 3,4<br />

dem weltweit am häufigsten eingesetzten nachfüllbaren Pen.<br />

5<br />

Vergangene Zeit<br />

seit letzter Injektion *<br />

Für jede Stunde, die nach<br />

der Injektion vergangen ist,<br />

leuchtet ein Segment auf. 1*<br />

Zuletzt injizierte<br />

Einheiten<br />

<strong>Die</strong> Zahl zeigt die zuletzt<br />

abgegebene Dosis an. 1*<br />

DE/NP5/0714/0001(1)<br />

NovoPen ® 5 ist mit allen 3 ml Penfill ® Patronen verwendbar.<br />

* NovoPen ® 5 hat ein Display, das nach Aktivierung die Anzahl der zuletzt injizierten Einheiten und die seit der letzten Injektion vergangene<br />

Zeit (max. 12 Stunden) anzeigt. In dem dargestellten Beispiel zeigt das Display an, dass vor mehr als drei Stunden (weniger als vier<br />

Stunden) 5 Einheiten injiziert wurden.<br />

1. NovoPen ® 5 Gebrauchsanweisung<br />

2. Guo X et al. Expert Opinion on drug Delivery 2012;9(4):355–366<br />

3. Hyllested-Winge J et al. Clin Drug Invest 2010;30(10):643–674<br />

4. Klausmann G et al. Patient Preference and Adherence 2013;7:285–292<br />

5. Marktanteil für Novo Nordisk Penfill ® . Berechnungen durch Novo Nordisk basierend auf IMS Midas Quantum data, Oktober 2013<br />

NovoPen ® und Penfill ® sind eingetragene Marken der Novo Nordisk A/S, Dänemark.


editorial<br />

Direkt<br />

in die Hecke …<br />

Foto: Kirchheim<br />

… fuhr Simon Strobel, als er als kleiner Junge<br />

zum ersten Mal auf seinem Fahrrad saß. Also<br />

wenig Talent, möchte man meinen. Doch man<br />

kann sich täuschen: Heute ist aus dem kleinen<br />

Simon – Dr. med. Strobel geworden: Mit 27 Jahren<br />

hat er sein Medizinstudium abgeschlossen<br />

und sich eine Auszeit von der Heilkunde<br />

genommen; sein Ziel ist es, als Profiradsportler<br />

im Jahr 2021 an der Tour de France teilzunehmen.<br />

Hierfür trainiert er, indem er pro Jahr<br />

rund 30 000 km auf dem Rennrad abspult. Und<br />

das mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> (ab Seite 44).<br />

Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man trotz<br />

des <strong>Diabetes</strong> seine Ziele erreichen kann. Es<br />

ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass die<br />

moderne Medizin vieles, was früher unmöglich<br />

schien, heute möglich macht. <strong>Die</strong>s setzt<br />

aber voraus, dass man zum einen die moderne<br />

Medizin nutzt – und zum anderen Betroffene<br />

und Therapeuten ein gutes Team bilden.<br />

Wenn ich mir die Entwicklung der modernen<br />

Diabetologie in den letzten 20 Jahren anschaue,<br />

dann bin ich schon beeindruckt. Wir<br />

haben moderne Messsysteme, die ständig verbessert<br />

und weiterentwickelt werden. In Kürze<br />

werden wir hoffentlich neue Wege der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung im klinischen<br />

Standard haben, und es gibt zahlreiche weitere<br />

Verbesserungen sowohl der <strong>Diabetes</strong>medikamente<br />

als auch der Injektionshilfen. Was mich<br />

aber am meisten freut, ist, dass die Diabetologie<br />

in Deutschland einen Stellenwert bekommen<br />

hat. Es ist kein Tabuthema mehr, und<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> haben gelernt, mit<br />

den richtigen Methoden auf sich aufmerksam<br />

zu machen; und sie finden zunehmend auch in<br />

der Politik Gehör.<br />

Wenn es jetzt noch gelingt, den<br />

<strong>Diabetes</strong>-Tsunami, ausgelöst<br />

durch rund 800 Neudiagnosen<br />

eines Typ-2-<strong>Diabetes</strong> pro Tag,<br />

in den Griff zu bekommen,<br />

dann wäre das ein weiterer<br />

Meilenstein. Aber auch hier<br />

bin ich positiv gestimmt und<br />

glaube, dass wir auf einem guten<br />

Weg sind.<br />

Bemerkbar machen sich diese Erfolge auch dadurch,<br />

dass Folgekomplikationen des <strong>Diabetes</strong><br />

seltener werden: So ist beispielsweise der <strong>Diabetes</strong><br />

nicht mehr Erblindungsursache Nr. 1 in<br />

Deutschland. Wenn dieser Trend anhält, dann<br />

heißt es, was den <strong>Diabetes</strong> anbelangt, auch<br />

nicht mehr „direkt in die Hecke“, sondern „ab<br />

durch die Mitte“.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Thomas Haak,<br />

Chefredakteur<br />

44<br />

Simon Strobel (27):<br />

einst direkt in die Hecke<br />

geradelt – heute spult er<br />

pro Jahr 30 000 km mit dem<br />

Rennrad ab.<br />

Chefredaktion Prof. Dr. med. Thomas Haak haak@kirchheim-verlag.de, Günter Nuber nuber@kirchheim-verlag.de<br />

| DJ 10–2014<br />

3


inhalt<br />

www.diabetes-online.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong><br />

erhalten<br />

18 <strong>Diabetes</strong>-Komplikationen<br />

an den Augen sind<br />

sehr gefürchtet, denn bei<br />

ungünstigem Verlauf kann<br />

sogar Blindheit drohen. Doch<br />

es hat sich viel getan – sowohl<br />

in Sachen Prävention als auch<br />

bei den Therapieoptionen; Prof.<br />

Hans-Peter Hammes klärt Sie<br />

auf. Im zweiten Teil des Titeltemas<br />

berichtet Diana Droßel, wie<br />

sie es trotz Erblindung schafft,<br />

ihren <strong>Diabetes</strong> zu managen und<br />

obendrein andere Betroffene zu<br />

beraten und zu unterstützen.<br />

Behandlungsbeschwerden<br />

bei Krebs<br />

Eine Krebsbehandlung kann Appetitmangel,<br />

80 Übelkeit, Durchfall oder Brechreiz hervorrufen.<br />

Damit Sie dagegen angehen können, geben wir Ihnen<br />

praktische Tipps und Rezeptvorschläge. Übrigens:<br />

Anti-Durchfalltipps helfen auch bei einem akuten Infekt.<br />

| DJ 10–2014<br />

4<br />

Panorama<br />

6 Schädlicher Fluglärm<br />

9 Schulschwestern gefordert<br />

Aktuell<br />

10 Schon wieder WM? 3. Platz für Deutschland!<br />

12 MyDesign-Wettbewerb: Olympiasieger<br />

Matthias Steiner ebenfalls kreativ<br />

14 KiDS-Kurs: Alle sprechen die gleiche<br />

Sprache<br />

16 Strukturierte Blutzuckermessung: „Wichtig<br />

ist es, Wissen häufig aufzufrischen“<br />

Schwerpunkt<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong> erhalten<br />

20 <strong>Die</strong> Augen schützen und lange gut sehen<br />

28 Messen und spritzen – mit Fühlen und<br />

Hören<br />

Medizin<br />

32 <strong>Diabetes</strong>-Kurs: <strong>Die</strong> Haut – Spiegel des<br />

Inneren<br />

36 Blaulicht: Lungenembolie<br />

InfoBox<br />

38 Meldungen / Lebensmittel-Check<br />

40 Ausprobiert: Stada Gluco Result To Go<br />

Plus – Messen mit Mini-Gerät und großen<br />

Zahlen<br />

Lebensecht<br />

42 Mit Coach gegen den inneren Schweinehund<br />

44 Großer Traum: einmal zur Tour de France<br />

48 Aktuelles von diabetesDE<br />

<strong>Diabetes</strong>-Szene<br />

50 „diabetestour“-Fragen<br />

KiDS-Kurs<br />

14<br />

Beim 23. KiDS-Kurs<br />

konnten Kinder und Jugendliche<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

in altersgerechten Schulungen<br />

lernen, wie sie ihre Erkrankung<br />

optimal managen. Und ein<br />

abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />

sorgte für den<br />

Spaß, der Kids in den Ferien<br />

zusteht. Ein Nachbericht.<br />

Fotos: Fotolia.com (2x); Milek


inhalt<br />

Kostenübernahme<br />

für CGM<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

müssen heute vor 60<br />

die Sozialgerichte ziehen, um<br />

eine Kostenübernahme für die<br />

kontinuierliche Glukosemessung<br />

(CGM) zu erzwingen. Denn nur in<br />

Einzelfällen tragen die Kassen die<br />

Kosten für Geräte und Sensoren.<br />

Damit muss endlich Schluss sein,<br />

fordern Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

(DDG) und Deutscher<br />

Diabetiker Bund (DDB).<br />

www.diabetes-online.de<br />

Rentenreform 2014:<br />

Was ändert sich?<br />

56<br />

Zum 1. Juli dieses Jahres ist das „Gesetz zur Leistungsverbesserung<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung“<br />

in Kraft getreten. Wir informieren Sie über<br />

die wichtigsten Neuerungen und welche Auswirkungen<br />

sie haben.<br />

Fotos: Medtronic, Fotolia.com (2x)<br />

<strong>Die</strong> Haut:<br />

Spiegel des<br />

Inneren<br />

<strong>Die</strong> Haut kann als Spiegel<br />

unseres Inneren und<br />

32<br />

als Grenze zu diesem betrachtet<br />

werden. Sie ist dadurch ein<br />

besonderes Organ, das stets<br />

Aufmerksamkeit verlangt und<br />

verdient – gerade, wenn man<br />

<strong>Diabetes</strong> hat. Im <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

erfahren Sie von Dr.<br />

Gerhard-W. Schmeisl, was<br />

man über unser größtes Organ<br />

wissen muss.<br />

51 #dedoc-Trend<br />

52 Transplantation von Stammzellen zur<br />

Insulinproduktion<br />

53 Beste Werte: „Das Blut floss in Strömen …“<br />

Soziales<br />

56 Rentenreform 2014: Was ändert sich?<br />

Gesundheitspolitik<br />

60 CGM: positiver Trend bei Kostenübernahme<br />

Verbände<br />

62 Deutscher Diabetiker Bund<br />

65 Neues aus dem Bundesvorstand<br />

68 Aus den Landesverbänden<br />

Körper und Geist<br />

76 Zahnseide – wie Sie es richtig machen<br />

78 Bewegung – mehr als Kraft und Ausdauer<br />

Essen & Trinken<br />

80 Behandlungsbeschwerden bei Krebs<br />

85 Rezepte<br />

IMMER IM HEFT<br />

41 DenkMal – das Rätsel<br />

46 Blickwinkel: Der heiße <strong>Diabetes</strong>-Herbst<br />

90 Zum guten Schluss<br />

91 <strong>Vorschau</strong> / Impressum<br />

| DJ 10–2014<br />

5


panorama<br />

www.diabetes-online.de<br />

40 %<br />

der US-Amerikaner, die zwischen 2000 und 2011 geboren<br />

wurden, werden im weiteren Verlauf ihres Lebens<br />

einen Typ-2-<strong>Diabetes</strong> entwickeln. <strong>Die</strong>se pessimistische<br />

Prognose hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde<br />

abgegeben. Als Berechnungsgrundlage dienten<br />

Daten aus einer großen Bevölkerungsstudie, die mit<br />

Hilfe eines Statistik-Modells ermittelt wurden.<br />

Schädlicher Fluglärm<br />

Eine Studie der Uni Mainz belegt:<br />

Nachtflug lärm ruft bei Patienten mit einer<br />

koronaren Herzerkrankung neben anderen<br />

Belastungen vor allem deutliche Gefäßschäden<br />

hervor. „<strong>Die</strong> Verschlechterung der<br />

Gefäßfunktion war so ausgeprägt, dass die<br />

Studie schon nach 60 Patienten abgebrochen<br />

wurde, obwohl eine Probandenzahl<br />

von 100 eingeplant war“, berichtet der beteiligte<br />

Forscher Dr. Frank Schmidt. Nächtlicher<br />

Fluglärm müsse damit als wichtiger<br />

neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

bewertet werden.<br />

Herzinfarkt: Risikobelastung<br />

bei Frauen höher<br />

Wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie meldet, sind die<br />

klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie<br />

hohe Blutfettwerte, Übergewicht, Rauchen und <strong>Diabetes</strong>) zwischen<br />

den Geschlechtern ungleich verteilt. Das gehe aus Daten des<br />

Bremer Herzinfarkt-Registers hervor. „Frauen mit einem Herzinfarkt<br />

wiesen ein ausgeprägteres Risikoprofil auf“, so Dr. Johannes<br />

Schmucker vom Klinikum links der Weser in Bremen. „Im Vergleich<br />

zu Männern haben sie öfter erhöhte Cholesterinwerte oder<br />

Adipositas, gleichzeitig nehmen sie seltener Statine ein.“ Analysiert<br />

wurden die Daten von 5 620 Patienten, die zwischen 2006 und<br />

2013 mit einem Herzinfarkt behandelt wurden. Bei einem erstmaligen<br />

kardialen Ereignis waren Frauen stärker von überhöhten<br />

Cholesterinwerten und Adipositas betroffen als Männer, aber<br />

weniger von <strong>Diabetes</strong>. Beim Rauchen gab es keinen Geschlechterunterschied.<br />

Auch bei vorgeschädigten Patienten waren Adipositas<br />

und erhöhtes Gesamtcholesterin bei Frauen häufiger, der Anteil an<br />

Raucherinnen war hingegen geringer.<br />

| DJ 10–2014<br />

6<br />

Fotos: xtock, JPC-PROD - Fotolia.com


Einfache Symbolbedienung<br />

Hohe Messgenauigkeit<br />

„Das gewisse<br />

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* Zum Patent eingereichter Algorithmus zur HbA 1c<br />

-Berechnung: Ermittlung eines<br />

HbA 1c<br />

-Trends basiert auf einer bestimmten Anzahl von gemessenen Blutzuckerwerten.<br />

Weitere Informationen unter www.mystar.sanofi.de


panorama<br />

www.diabetes-online.de<br />

Winterschlaf: Braunbären entwickeln<br />

zeitlich begrenzte Insulinresistenz<br />

Der Organismus von Braunbären regelt<br />

den Blutzuckerstoffwechsel im<br />

Winterschlaf nicht wie bislang vermutet<br />

über die Menge des ausgeschütteten<br />

Insulins, sondern entwickelt eine<br />

temporäre Insulinresistenz, wie<br />

sie auch bei einem Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

auftritt. Unmittelbar vor Beginn des<br />

Winterschlafs, wenn der Körperfettanteil<br />

im Jahresverlauf am höchsten ist,<br />

sind die Tiere noch normal empfänglich<br />

für Isulin, berichten US-Forscher<br />

im Fachmazain Cell Metabolism. Wenn<br />

die Bären dann aber in den winterlichen<br />

Ruhemodus fallen, sorgt ein Protein<br />

namens PTEN für die Unempfindlichkeit<br />

der Fettzellen für das Hormon,<br />

so dass der Körper die zuvor angefressenen<br />

Fettdepots abbauen kann. Nach<br />

dem Ende des Winterschlafs im Frühjahr<br />

ist die Insulinresistenz dann wieder<br />

verschwunden. <strong>Die</strong> Forscher hoffen,<br />

dass diese <strong>neuen</strong> Erkenntnisse<br />

Fortschritte bei der Behandlung und<br />

Prävention des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ermöglichen.<br />

Nette Nachbarn<br />

schützen das Herz<br />

Wer unangenehme Nachbarn hat, erleidet<br />

eher einen Herzinfarkt als Menschen<br />

mit guten Nachbarschaftsverhältnissen.<br />

Das ergab eine Studie, die<br />

im <strong>Journal</strong> of Epidemiology & Community<br />

Health publiziert wurde. Grundlage<br />

der Nachbarschaftsstudie waren Daten<br />

einer repräsentativen nationalen Studiengruppe<br />

mit US-Amerikanern im Alter<br />

über 50 Jahre.<br />

<strong>Die</strong> 5 276 Personen aus der Studiengruppe,<br />

deren Daten für eine Dauer von 4 Jahren<br />

ausgewertet wurden, hatten zuvor<br />

keinen Herzinfarkt erlitten. Analysiert<br />

wurden personenbezogene Daten inklusive<br />

Verhaltens- und psychosozialer<br />

Faktoren.<br />

<strong>Die</strong> Analysen ergaben, dass das Herzinfarktrisiko<br />

umso geringer war, je besser<br />

sich die Nachbarn verstanden. Keine Rolle<br />

für das Risiko spielten dabei Alter, Geschlecht,<br />

Rasse, Ehestand, Ausbildung<br />

und Vermögen der Personen. <strong>Die</strong> Autoren<br />

der Untersuchung ziehen die Schlussfolgerung:<br />

Wer nette Nachbarn hat, dessen<br />

Herz ist gut geschützt vor dem Auftreten<br />

eines Infarkts.<br />

Studenten übersetzen<br />

Medizinerlatein<br />

Wer kennt das nicht: Man ist beim Arzt, bekommt seinen Befund mitgeteilt<br />

und versteht kaum, worum es eigentlich geht. Das Web-Portal<br />

www.washabich.de schafft Abhilfe: Dort werden medizinische<br />

Befunde kostenlos in eine für Laien leicht verständliche Sprache<br />

übersetzt. <strong>Die</strong> Anfragen werden anonym eingereicht und innerhalb<br />

weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten höherer Semester<br />

beantwortet. Bei komplexen Befunden stehen den Studenten<br />

ein Ärzteteam sowie zwei Psychologen beratend zur Seite.<br />

| DJ 10–2014<br />

8<br />

Fotos: x, y


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panorama<br />

<strong>Die</strong> Innovation für diabetische Haut:<br />

Fotos: Fotolia (2x); iStockphoto (1x)<br />

Wer auf Alkohol und Zigaretten verzichtet,<br />

dazu nur wenig rotes Fleisch und Wurst<br />

isst und auf ein normales Gewicht achtet,<br />

lebt bis zu 17 Jahre länger. <strong>Die</strong>s errechneten<br />

Wissenschaftler im Deutschen<br />

Krebsforschungszentrum auf der Basis der<br />

Daten einer großen Bevölkerungsstudie. <strong>Die</strong><br />

meiste Lebenszeit kostet es, zu rauchen.<br />

Männern raubt der Glimmstängel im Schnitt<br />

9, Frauen 7 Lebensjahre.<br />

Schulschwestern gefordert<br />

An deutschen Schulen ist man auf chronisch kranke Kinder<br />

bislang unzureichend eingestellt, kritisiert die Deutsche<br />

Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin<br />

( DGSPJ). Deshalb fordert sie in einer Pressemitteilung, dass<br />

der Einsatz von Schulschwestern endlich auch hierzulande<br />

Schule machen sollte. In vielen Staaten habe sich dieses<br />

System bereits bewährt. So gebe es z. B. an jeder Schule<br />

in Schweden, Finnland und England mindestens eine<br />

Schulschwester, die zumeist in einem Team aus Lehrern,<br />

Schularzt, Schulpsychologe und Schulsozialarbeiter<br />

arbeitet. Sie ist Bestandteil der Schulgemeinde und des<br />

regulären Schullebens, und ihre Arbeit wird in hohem Maß<br />

wertgeschätzt, so die DGSPJ. <strong>Die</strong> Schulschwester unterstützt<br />

und begleitet vor allem chronisch kranke Kinder und<br />

deren Eltern. Zudem soll sie stets überprüfen, ob alle nachgehenden<br />

Fürsorgemaßnahmen umgesetzt und Behandlungspläne<br />

eingehalten werden. Eine Schulschwester könne<br />

zudem vor Ort als Ansprechpartner für Inklusionshelfer und<br />

Schulbegleiter fungieren. Auch Lehrer würden durch eine<br />

solche Unterstützung entlastet und könnten sich leichter<br />

auf das pädagogische Kerngeschäft fokussieren.<br />

Radicare ® : eingetragene Marke, Rahn AG, Schweiz<br />

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Bei der Hautpfl ege sollte der Diabetiker ein besonderes<br />

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| DJ 10–2014<br />

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9


Schon wieder WM?<br />

3. Platz für Deutschland!<br />

| DJ 10–2014<br />

10<br />

Nicht schlecht: Deutschland<br />

hat beim „7. Junior<br />

Cup <strong>Diabetes</strong>“ in Holland<br />

den 3. Platz belegt.<br />

Das Junioren-Team trat<br />

Ende August als Titelverteidiger<br />

an – am Ende<br />

reichte ein 3 : 1-Sieg<br />

gegen Ungarn im kleinen<br />

Finale für den Platz<br />

auf dem Treppchen.<br />

Seid ihr bereit, Champion des Medtronic Junior<br />

Cup <strong>Diabetes</strong> zu werden? <strong>Die</strong> Antwort auf die Frage<br />

von Lenny, dem Maskottchen des Junior Cups,<br />

beantworteten die 132 fußballbegeisterten Jugendlichen<br />

mit einem einstimmigen „Ja“.<br />

Aus 12 Ländern waren Kinder mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

angereist: Belgien, Deutschland, Großbritannien,<br />

Holland, Italien, Österreich, Polen,<br />

Russland, Ungarn, Slowakei, Schweiz, Spanien.<br />

Hunderte Zuschauer feuerten die Teams an.<br />

<strong>Die</strong> Auslosung der Gruppen ergab: Deutschland<br />

trifft auf die Gegner Slowakei, Schweiz,<br />

Österreich, Russland und Ungarn.<br />

Samstagmorgen, 23. August: Deutschlands erster<br />

Gegner war die Slowakei. <strong>Die</strong> 10 Jungs und<br />

Louisa wirkten so, als seien sie schon ewig ein<br />

Team – und auch die Eltern am Spielfeld rand<br />

leisteten einen weltmeisterlichen Job. Ein<br />

schwarz-rot-goldenes Meer der 30 mitgereisten<br />

deutschen Fans gab allen das Gefühl, hier<br />

ein Heimspiel zu haben … doch das Spiel endete<br />

0 : 0. Im nächsten Spiel gegen die Schweiz<br />

war von Nervosität keine Spur mehr, das<br />

Powerplay auf das schweizerische Tor riss jeden<br />

mit. Max, Enzo, Fabian und Robin scheiterten<br />

immer wieder. Das überfällige 1 : 0 ließ die<br />

Fußballerherzen höherschlagen, als Louisa alle<br />

mit einem satten Schuss ins Eck erlöste. Das<br />

Spiel endete schließlich 4 : 0. Souverän absolvierte<br />

das deutsche Team die restlichen Spiele<br />

der Vorrunde – Gruppensieg! Sonntagmorgen<br />

dann schon das Halbfinale gegen Belgien: Mit<br />

Fangesängen, Hupen und Klatsch-Konzerten<br />

wurden die Teams großartig angefeuert. Leider<br />

endete das Spiel 0 : 1, ein belgischer Stürmer<br />

schoss den Ball unhaltbar ins Netz.<br />

Gegen Ungarn auf Platz 3!<br />

Für das deutsche Team folgte dann das kleine<br />

Finale gegen Ungarn. Eine voll besetzte Haupttribüne,<br />

der Anblick der Pokale für die ersten<br />

drei Plätze und das Erklingen der ungarischen<br />

und deutschen Nationalhymnen gab den Fußballern<br />

das Gefühl, schon jetzt etwas Besonderes<br />

erreicht zu haben. 3 : 1 für Deutschland lautete<br />

am Ende das Ergebnis! Louisa: „Dass wir alle<br />

zusammen hier waren und jeder für jeden gespielt<br />

hat, das war super!“ Als die Siegerehrung<br />

mit dem Hit „You’re simply the best“ von Tina<br />

Foto: Medtronic


aktuell<br />

aktuell<br />

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Turner eingeläutet wurde, da fühlten sich alle<br />

wie Gewinner – die Teilnehmer des Medtronic<br />

Junior Cup <strong>Diabetes</strong> 2014.<br />

Im Finale gewann Holland gegen Belgien 2 : 0.<br />

Für viele der 10- bis 14-jährigen Kinder und ihre<br />

Eltern war das Turnier eine einmalige Gelegenheit,<br />

so viele Menschen mit <strong>Diabetes</strong> auf<br />

einmal zu treffen und Erfahrungen auszutauschen<br />

– und Freundschaften zu schließen.<br />

„Unseren Patienten zu helfen, ist unser Auftrag,<br />

und ihnen ein positives <strong>Diabetes</strong>-Erlebnis<br />

zu vermitteln, macht uns glücklich und stolz“,<br />

sagte Annette Brüls, Medtronics Vizepräsidentin<br />

<strong>Diabetes</strong> für Westeuropa und Kanada. Und<br />

Bas van de Goor sagte: „Alle Teams sind hergekommen,<br />

um zu gewinnen, und gaben ihr<br />

Bestes. Doch es herrschte durchweg ein Geist<br />

von Fair Play und Respekt.“ Seine Organisation<br />

World Cup <strong>Diabetes</strong> führte dieses Jahr das<br />

Turnier durch – er selbst ist Olympiasieger im<br />

Volleyball (1996), hat Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und fördert<br />

aktiv Sport für Diabetiker.<br />

Der Junior Cup <strong>Diabetes</strong> hat zum Ziel, Kinder<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> für Sport zu begeistern. Er<br />

wird organisiert von Medtronic in Zusammenarbeit<br />

mit Bayer HealthCare und diabetesDE –<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe.<br />

Gegendarstellung<br />

In der Printausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> vom August<br />

2014 (DJ 8 - 2014) wurde im Leserbrief von Dr. med. Egon<br />

Hohenberger auf Seite 54 und 55 unter der Überschrift<br />

„Ein Leserbrief auf den ‚Klartext‘ des DDB-Bundesvorsitzenden,<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> vom Juni 2014“ die Behauptung<br />

aufgestellt, der Deutsche Diabetiker Bund würde Geld,<br />

das er von den Krankenkassen und Sponsoren zur Selbsthilfearbeit<br />

erhält, diesen vorenthalten bzw. widerrechtlich<br />

wegnehmen. Hierzu stellen wir richtig:<br />

Zu keinem Zeitpunkt hat der Deutsche Diabetiker Bund bzw.<br />

Diabetikerbund Bayern e. V. Geld vorenthalten oder widerrechtlich<br />

weggenommen. <strong>Die</strong> für die Selbsthilfearbeit zur<br />

Verfügung stehenden Gelder werden ausschließlich für satzungsgemäße<br />

Aufgaben verwandt.<br />

Nürnberg, den 24. 08. 2014<br />

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Lebensenergie<br />

trotz<strong>Diabetes</strong>!<br />

Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />

Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />

meistern?Dann könnte es daranliegen, dass IhrKörper<br />

zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />

Diabetiker nehmen durch die maßvolle Ernährung<br />

weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />

stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />

Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />

den Zuckerstoffwechsel und die Gesunderhaltung von<br />

Nerven und Gefäßen –und damit auch für ein hohes<br />

MaßanLebensenergie:<br />

B-Vitamine<br />

Umwandlung vonZucker<br />

in Energie/Funktion<br />

der Nerven<br />

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Vitamine<br />

Spurenelemente Chrom+Zink<br />

Bildung und Wirkung des Insulins<br />

Gesundhaus ® Diabetiker-Vitamine leisten als ergänzende<br />

bilanzierte Diät Tagfür Tageinen wichtigen Beitrag,<br />

den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen sich<br />

zur Ergänzung der Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />

Rahmen eines Diätplans.<br />

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Vitamine C+E,ProvitaminA<br />

Unschädlichmachung<br />

von„freien Radikalen“<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bernd Franz<br />

Vorstandsvorsitzender Diabetikerbund Bayern e. V.<br />

| DJ 10–2014<br />

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| DJ 10–2014<br />

11


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Mitmachen und abstimmen:<br />

Olympiasieger<br />

Matthias Steiner<br />

ist kreativ!<br />

Jetzt selbst aktiv werden – und Farbe<br />

sowie Individualität in seinen Blutzuckermess-Alltag<br />

bringen: Dazu<br />

ruft ein Design-Wettbewerb von<br />

Accu-Chek auf. Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

ist Partner des Projekts.<br />

beide Blutzuckermesssysteme zu gestalten. Bis<br />

zum Weltdiabetestag am 14. November können<br />

Vorschläge über den Teilnahme-Flyer eingesendet<br />

oder unter www.accu-chek.de/mydesign<br />

eingereicht werden. Mitmachen lohnt sich:<br />

<strong>Die</strong> besten Entwürfe werden produziert und<br />

bei Accu-Chek bestellbar sein.<br />

Jetzt abstimmen und selbst kreativ sein<br />

| DJ 10–2014<br />

12<br />

Bunt und stylisch – so sieht der Stickerentwurf<br />

für das Accu-Chek Mobile Blutzuckermesssystem<br />

von Olympiasieger und Typ-1-Diabetiker Matthias<br />

Steiner aus. <strong>Die</strong>sen hat er im Rahmen des<br />

„MyDesign-Wettbewerbes“ von Accu-Chek<br />

entworfen: „Ich finde die Idee, seinen individuellen<br />

Sticker zu gestalten, super. Mit meinem<br />

Sohn Felix hatte ich viel Spaß dabei, unsere<br />

kreativen Ideen auf Papier umzusetzen. Am<br />

Ende hatte ich die Qual der Wahl, einen meiner<br />

Entwürfe auszuwählen.“ Der Wettbewerb ruft<br />

dazu auf, den persönlichen Lieblingsaufkleber<br />

für Accu-Chek Mobile, Accu-Chek Aviva oder<br />

Matthias Steiner und Sohn<br />

Felix hatten viel Spaß mit ihren<br />

Stickerentwürfen.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.accu-chek.de/<br />

mydesign.<br />

Seit September kann man im Internet (siehe<br />

oben) auch seinen persönlichen Publikumsliebling<br />

wählen; zwei weitere Gewinner werden<br />

von der Fachjury mit Matthias Steiner ausgewählt.<br />

„Ich habe schon einen Favoriten, aber<br />

es bleibt spannend!“, verrät der Olympia sieger.<br />

<strong>Die</strong> Top-3-Gewinnermotive werden im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />

<strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong> und auf<br />

www.accu-chek.de bekanntgegeben. Der Stickerentwurf<br />

von Matthias Steiner läuft außer<br />

Konkurrenz und wird ebenfalls produziert.<br />

Individuelles Highlight: Sein Autogramm personalisiert<br />

das bunte Design zusätzlich.<br />

Fotos: Matthias Steiner / Roche Diagnostics


NEU: diabetes-online.de<br />

<strong>Die</strong> große Internet-Seite für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

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92.0015<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Neuigkeiten, umfassende Grundlagen<br />

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Geschützter Teilbereich nur für Abonnenten<br />

Vorlesefunktion für Nutzer mit Sehschwäche<br />

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Der <strong>Diabetes</strong>-Verlag


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Alle sprechen<br />

die gleiche<br />

Sprache<br />

| DJ 10–2014<br />

14<br />

Beim 23. KiDS-Kurs konnten Kinder und Jugendliche<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> in altersgerechten Schulungen lernen,<br />

wie sie ihre Erkrankung optimal managen. Und<br />

ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm sorgte für<br />

den Spaß, der Kids in den Ferien zusteht.<br />

„Wir bekommen<br />

sehr<br />

viel von den<br />

Kindern zurück!“<br />

Einer der Sommerhöhepunkte 2014: Vom 26.<br />

Juli bis 9. August fand der 23. KiDS-Kurs statt<br />

– 100 Typ-1-Diabetiker im Alter von 6 bis<br />

16 Jahren trafen sich in der Bremsdorfer Mühle<br />

im brandenburgischen Schlaubetal. Aus ganz<br />

Deutschland kamen die Teilnehmer, lernten<br />

gemeinsam und nahmen an einem tollen Freizeitprogramm<br />

teil – das Ganze unter Leitung<br />

des Diabetologen Dr. Karsten Milek und seiner<br />

Frau Dr. Susanne Milek (siehe Foto). Was motiviert<br />

das Ehepaar Milek, Jahr für Jahr diese<br />

große Aufgabe zu stemmen? „Das Interesse am<br />

kranken Kind und seinen Erfolgen im Umgang<br />

mit sich selbst und anderen. Wir und unser<br />

ganzes Team geben sehr viel. Aber wir bekommen<br />

auch sehr viel von den Kindern zurück“,<br />

sagt Susanne Milek, die die Kurse koordiniert.<br />

Gleich und gleich gesellt sich gern<br />

„Zum Frühstück hatte ich 9 BE“, erzählt eine<br />

11-Jährige mit flotter Mütze. <strong>Die</strong> Kinder um<br />

sie herum verstehen, was sie meint, denn auch<br />

sie müssen jeden Tag mit dieser Einheit umgehen.<br />

„Hier haben alle Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, das<br />

macht vieles leichter, weil man nichts erklären<br />

muss“, erzählt Dana, eine der ersten Teilnehmerinnen<br />

der KiDS-Kurse und heute mit<br />

18 Jahren Hilfsbetreuerin. Mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

kann man ein ganz normales Leben führen,<br />

so Dana, die mit ihrem Freund sehr glücklich<br />

ist. „Ich kann essen und tun, was ich will, ich<br />

muss nur mein Insulin anpassen“, bestätigt ein<br />

16-Jähriger. „Alle meine Freunde wissen, dass<br />

ich <strong>Diabetes</strong> habe. Für sie ist das ganz o. k.“, ergänzt<br />

ein kleiner Blondschopf.<br />

Für viele ist es eine neue, interessante Erfahrung:<br />

in den Schulungen gemeinsam zu lernen,<br />

was für ein Leben mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

wichtig ist, die gleichen Probleme mit den Kathetern<br />

und der Rechnerei zu haben, auch einmal<br />

bei anderen auf Anzeichen einer Unterzuckerung<br />

zu achten.<br />

<strong>Die</strong> Idee der Kurse stammt aus den Tagen der<br />

DDR, als Ferienfreizeiten für chronisch kranke<br />

Kinder problemlos von den Krankenkassen<br />

finanziert wurden, erzählt Dr. Karsten<br />

Milek. 1992 sei die damalige Gesundheitsministerin<br />

Regine Hildebrandt mit der Bitte auf<br />

ihn zugekommen, solche Kurse fortzuführen.<br />

Seit dieser Zeit hat er sich den KiDS-Kursen<br />

verschrieben, die außer der Grundidee nichts<br />

mehr mit ihren oft rüden Vorgängern gemeinsam<br />

haben. In den KiDS-Kursen wech-


seln sich Schulungen rund um Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

mit Freizeitaktivitäten sinnvoll ab. Phantasiereisen<br />

helfen den Kids, sich zu entspannen. Toben,<br />

Schwimmen und feste Ruhezeiten stehen ebenso<br />

auf dem Programm wie Waldwanderungen, ein<br />

Kochduell oder der Besuch des 3-fachen deutschen<br />

Meisters im 200-m-Sprint Daniel Schnelting.<br />

Auch er hat Typ-1-<strong>Diabetes</strong>.<br />

<strong>Diabetes</strong>!<br />

Auch ich<br />

höre auf meine<br />

Füße<br />

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Fotos: K. + S. Milek<br />

Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />

Während des Kurses werden die<br />

Teilnehmer rund um die Uhr<br />

medizinisch betreut. Das Herzstück<br />

ist der MedPunkt, dessen<br />

Ausstattung den Vergleich<br />

mit einer <strong>Diabetes</strong>klinik nicht<br />

scheuen muss. Hier werden die<br />

Eingangsuntersuchungen gemacht,<br />

Therapien festgelegt, Katheter<br />

gewechselt und die komplette<br />

medizinische Versorgung<br />

der Teilnehmer gemanagt und<br />

überwacht. Jede Gruppe hat zudem<br />

einen eigenen <strong>Diabetes</strong>manager,<br />

der die Gruppe bei<br />

„Für meine<br />

Freunde<br />

ist das ganz<br />

o. k., dass<br />

ich <strong>Diabetes</strong><br />

habe.“<br />

allen Freizeitaktivitäten begleitet. „<strong>Die</strong> medizinische<br />

Versorgung wird von den Krankenkassen<br />

übernommen“, sagt Karsten Milek. Dass sie den<br />

Kids ein so buntes und abwechslungsreiches Programm<br />

bieten können, sei jedoch den Sponsoren<br />

wie Lilly <strong>Diabetes</strong> zu verdanken, ohne deren Unterstützung<br />

die Kurse in der jetzigen Form nicht<br />

möglich wären.<br />

Dr. Claudia-Viktoria Schwörer<br />

Weitere Infos finden Sie unter www.kids-kurs.info<br />

KiDS-Kurs 2015 …<br />

Der 24. KiDS-Kurs ist geplant für 18. Juli bis<br />

1. August 2015 in Bremsdorf (Brandenburg).<br />

Anmeldeschluss ist der 31. März 2015 (Empfehlung:<br />

früh anmelden!). Info:<br />

E-Mail: praxis.dr.milek@snafu.de,<br />

Tel.: 03 44 41/9 90-2 99 (Fax -2 97)<br />

Das sagt <strong>Die</strong>ter<br />

Thomas Heck,<br />

TV-Moderator, der seine<br />

Diagnose „<strong>Diabetes</strong>“<br />

vor 9 Jahren erhielt.<br />

milgamma ® wirkt<br />

und schützt.<br />

Lindert Empfindungsstörungen<br />

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den Füßen wie Kribbeln,<br />

Brennen, Taubheit oder<br />

Schmerzen sollten Sie von<br />

Anfang an ernst nehmen.<br />

Hören Sie auf Ihre Füße,<br />

wie <strong>Die</strong>ter Thomas Heck.<br />

Denn <strong>Diabetes</strong> kann Ihre<br />

Nerven nachhaltig schädigen<br />

und eine sogenannte<br />

Neuropathie verursachen.<br />

<strong>Die</strong>se macht sich oft zuerst<br />

an den Füßen durch<br />

Empfindungsstörungen<br />

bemerkbar. Verursacht wird<br />

eine solche Nervenstörung<br />

vor allem durch Zuckerabbauprodukte,<br />

die bei <strong>Diabetes</strong><br />

infolge des gestörten<br />

Stoffwechsels vermehrt<br />

entstehen und die Nerven<br />

angreifen.<br />

milgamma ® protekt mit<br />

dem vitaminähnlichen Wirkstoff<br />

Benfotiamin hemmt<br />

auf natürliche Weise die<br />

Bildung dieser schädlichen<br />

Zuckerabbauprodukte. Regelmäßig<br />

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so die sensiblen Nerven<br />

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Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

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Eine gute Entscheidung für<br />

Ihre Gesundheit.<br />

1 z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008;<br />

116(10):600 – 5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<br />

<strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064– 2071. *bei diabetischer Neuropathie infolge eines Vitamin-B1-Mangels.<br />

Diabetiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten Vitamin-B1-Mangel: Wie Thornalley et al.<br />

nachwiesen, sind die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich 75 % niedriger als bei Gesunden.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien<br />

und kardiovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder<br />

Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben<br />

werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />

Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen<br />

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| DJ 10–2014<br />

15


aktuell<br />

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„Wichtig ist es, Wissen<br />

häufig aufzufrischen“<br />

| DJ 10–2014<br />

16<br />

DJ: Sie als Mitglied eines <strong>Diabetes</strong>-Teams<br />

sagen: „Wir sind noch nicht dort, wo wir hin<br />

wollen!“ Wieso nicht?<br />

Dr. med. Stephan Kress: Wir erreichen die<br />

Zielbereiche der Blutzuckereinstellung, die<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Betroffenen<br />

in der Zukunft sichern können, häufig<br />

nicht. <strong>Die</strong>s gilt für den Typ-2-, noch viel mehr<br />

für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. Eine kürzlich publizierte<br />

internationale Studie mit knapp 6 000<br />

Jugendlichen und jungen erwachsenen Patienten<br />

(Teens-Studie) zeigte, dass nur etwa ein<br />

Drittel der 8- bis 12-Jährigen und sogar nur<br />

etwa ein Fünftel der 19- bis 25-Jährigen eine<br />

zufriedenstellende Zuckereinstellung haben;<br />

Gründe hierfür liegen in allen Bereichen<br />

des <strong>Diabetes</strong>managements: beim betroffenen<br />

Menschen, beim unterstützenden <strong>Diabetes</strong>-Team<br />

– oder bei der Bereitstellung und<br />

Verlässlichkeit technischer Hilfsmittel.<br />

DJ: Welche Faktoren kann ich selbst beeinflussen,<br />

welche nicht hinsichtlich der<br />

Qualität meiner Blutzuckereinstellung?<br />

Dr. Kress: <strong>Die</strong> eigene Motivation und Disziplin<br />

zum täglichen Blutzuckerselbstmanagement<br />

ist ein Erfolgsfaktor. <strong>Die</strong>s ist nur möglich,<br />

wenn man durch eine gute Diabe tes schulung<br />

auf den Alltag mit <strong>Diabetes</strong> vorbereitet wurde.<br />

Nach erfolgter Schulung ist es wichtig, das<br />

Wissen und die benötigten praktischen Fertigkeiten<br />

häufig aufzufrischen. Tägliche Bewegung<br />

und gesunde Ernährung helfen bei allen<br />

Stadien und Typen des Dia betes. <strong>Die</strong> regelmäßige<br />

Überprüfung der Blutzuckereinstellung<br />

gibt dem Betroffenen Orientierung und<br />

Motivation zur Verbesserung. Auch moderne<br />

Messgeräte wie iBGStar mit einer mobiltelefonassoziierten<br />

Internetfunktion können im<br />

Vergleich mit Standardblutzuckermessgeräten<br />

signifikant eine HbA 1c -Senkung unterstützen.<br />

Auch ein Blutzuckermessgerät mit einer<br />

Auf einer Pressekonferenz<br />

des Unternehmens<br />

Sanofi<br />

sprach Dr. Stephan<br />

Kress (Landau) Anfang<br />

August über<br />

die „Eckpfeiler des<br />

<strong>Diabetes</strong>managements“,<br />

über Probleme<br />

dabei sowie<br />

über „strukturierte<br />

Blutzuckermessung“.<br />

Wir führten<br />

danach mit ihm dieses<br />

Interview.<br />

HbA 1c -Trenderkennung und Trendpfeilfunktion<br />

wie MyStar Extra kann Motivationshilfe<br />

sein. <strong>Die</strong> Einbeziehung von Familie und Freunden<br />

ins Dia betesmanagement sind wichtige<br />

Stützen. Auch innovative neue Medikamente<br />

würden helfen, aber immer häufiger wird eine<br />

solche Therapie aus wirtschaftlichen Gründen<br />

von politischen Gremien in Deutschland den<br />

Betroffenen versagt.<br />

DJ: Was heißt eigentlich „strukturierte Blutzuckermessung“?<br />

Dr. Kress: Unter strukturierter Blutzuckermessung<br />

versteht man den optimalen Einsatz der<br />

Blutzuckermessung für das <strong>Diabetes</strong>selbstmanagement<br />

für alle <strong>Diabetes</strong>therapien. <strong>Die</strong>s<br />

beinhaltet sinnvolle, von Arzt und Patienten<br />

festgelegte Blutzuckermess zeitpunkte und die<br />

Dokumentation der Messwerte sowie der Begleitumstände<br />

– wie Bewegung oder Mahlzeiten.<br />

Strukturierte Blutzuckermessung meint<br />

auch eine gelernte Interpretation der Messergebnisse<br />

und eine Handlung als Reaktion auf<br />

die Ergebnisse. Außerdem hat der betreuende<br />

Arzt mit dieser Berichterstattung der strukturierten<br />

Blutzuckermessergebnisse die beste<br />

Chance, die <strong>Diabetes</strong>therapie erfolgreich anzupassen.<br />

DJ: Auch bei Diabetikern ohne Insulin?<br />

Dr. Kress: Forschungsergebnisse belegen, dass<br />

auch Patienten, die noch nicht mit Insulin behandelt<br />

werden, von Blutzuckerselbstmessungen<br />

profitieren. <strong>Die</strong> Leitlinie der Internationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Föderation gibt mehrere<br />

Vorschläge für eine strukturierte Messung bei<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ohne Insulinbehandlung.<br />

Drei dieser Vorschläge wurden jetzt wissenschaftlich<br />

untersucht. Dabei zeigte das<br />

7-Punkte-Blutzuckerprofil an drei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen einmal pro Monat die effektivste<br />

HbA 1c -Senkung, geringste Belastungen


aktuell<br />

Dr. Stephan Kress: „Nur ein<br />

Drittel der 8- bis 12-Jährigen<br />

und nur ein Fünftel der 19- bis<br />

25-Jährigen haben eine zufriedenstellende<br />

Einstellung.“<br />

www.diabetes-online.de<br />

des Patienten und die beste Kosteneffektivität<br />

im Vergleich zu anderen Messstrategien. Also<br />

lieber mal an drei Tagen eine richtige Blutzuckerbestandsaufnahme<br />

durchführen als häufige<br />

Gelegenheitsblutzuckermessungen.<br />

DJ: Wann nennt man ein Blutzuckermessgerät<br />

„präzise“ und „richtig“?<br />

Dr. Kress: Da Menschen mit <strong>Diabetes</strong> Therapieentscheidungen<br />

anhand der Ergebnisse<br />

der Blutzuckermessung fällen, müssen eingesetzte<br />

Geräte präzise und verlässlich sein. <strong>Die</strong><br />

Genauigkeit der Messgeräte wird bestimmt<br />

durch statistischen Fehler und die systematische<br />

Messabweichung. <strong>Die</strong> neue, strengere<br />

Neue „DIN EN<br />

ISO 15197:2013“<br />

<strong>Die</strong> Norm ist erfüllt, wenn<br />

95 % aller Messwerte in<br />

folgendem Zielkorridor<br />

liegen: Für Blutzuckerwerte<br />

unter 100 mg/dl<br />

ist eine Abweichung von<br />

± 15 mg/dl zulässig und<br />

bei Blutzuckerwerten<br />

über 100 mg/dl ist eine<br />

Abweichung von ± 15 Prozent<br />

zulässig.<br />

Dateiname: _015VJ_0014606.pdf; Nettoformat:(210.00 x 135.00 mm); Datum: 29. Aug 2014 10:35:18; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />

ISO-Norm DIN EN ISO 15197:2013 gibt den untersuchten<br />

Messgeräten ein Gütesiegel, die<br />

dann eine ähnliche Präzision wie Laborgeräte<br />

haben. <strong>Die</strong> Norm ist erfüllt, wenn 95 Prozent<br />

aller Messwerte im festgelegten Zielkorridor<br />

liegen (Kasten). Auch die Stabilität der Blutzuckermessung<br />

gegenüber unterschiedlichen<br />

Hämatokrit-Werten (Verschiebungen des Verhältnisses<br />

von Blutzellen und flüssigen Bestandteilen)<br />

ist wichtig für verlässliche und fehlerfreie<br />

Blutzuckerwerte. Voraussetzung für den<br />

Erfolg ist eine verlässliche Blutzuckermesstechnik,<br />

die sich in verschiedenen Prüfungen<br />

der Messgenauigkeit und Stabilität<br />

bewähren muss.<br />

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***<br />

17<br />

***


schwerpunkt<br />

www.diabetes-online.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Sehkraft</strong><br />

erhalten<br />

Von Hans-Peter Hammes und Diana Droßel (Interview)<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter<br />

Hammes ist Leiter<br />

der Sektion Endokrinologie,<br />

Universitätsmedizin<br />

Mannheim der<br />

Universität Heidelberg.<br />

Hammes klärt seit vielen<br />

Jahren in entscheidender<br />

Position auf<br />

über den Zusammenhang<br />

von <strong>Diabetes</strong> und<br />

Augenerkrankungen.<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter Hammes und Diana Droßel haben auf<br />

ihre jeweils ureigene Art beträchtlich dazu beigetragen, dass<br />

man heute so vieles weiß über <strong>Diabetes</strong> und Augenerkrankungen:<br />

der eine als ausgewiesener <strong>Diabetes</strong>-Experte und Gründungsmitglied<br />

verschiedener Arbeitsgemeinschaften und Gruppen,<br />

als Autor richtungsweisender Artikel – die andere als<br />

Diabetikerin und <strong>Diabetes</strong>beraterin, die früh schon und recht<br />

plötzlich erblindete und sich seither über Jahrzehnte engagiert:<br />

Blinde und Sehbehinderte berät, für moderne Geräte kämpft,<br />

den Menschen Mut macht. Es liegt auch an engagierten Menschen<br />

wie ihnen, dass heute die Erblindungsraten bei Menschen<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> wohl am Abnehmen sind.<br />

Siehe:<br />

<strong>Die</strong> Augen schützen und lange gut sehen Seite 20<br />

Messen und spritzen – mit Fühlen und Hören Seite 28<br />

| DJ 10–2014<br />

18<br />

„<strong>Diabetes</strong> und Augenerkrankungen“:<br />

Unser Gastautor Prof. H.-P. Hammes berichtet über das<br />

Thema auch aktuell im „Deutschen Gesundheitsbericht<br />

<strong>Diabetes</strong> 2014“. Gibt es unter www.kirchheim-shop.de<br />

(Print) oder unter www.diabetesde.org<br />

Foto: Dan Race - Fotolia.com


schwerpunkt<br />

| DJ 10–2014<br />

www.diabetes-online.de<br />

19


schwerpunkt<br />

www.diabetes-online.de<br />

<strong>Die</strong> Augen schützen<br />

und lange gut sehen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Komplikationen an den Augen<br />

sind sehr gefürchtet – schließlich kann<br />

bei ungünstigem Verlauf sogar Blindheit<br />

drohen. Doch es hat sich viel getan in der letzten<br />

Zeit – sowohl in Sachen Prävention als auch<br />

bei den Therapieoptionen.<br />

krepanz wird einerseits über die unterschiedliche<br />

Diagnostik erklärt, andererseits sind zum<br />

Beispiel Blutzuckereinstellung und Blutdruck<br />

im weltweiten Vergleich in Deutschland relativ<br />

günstig.<br />

| DJ 10–2014<br />

20<br />

Ein Drittel<br />

der Typ-2-<br />

Diabetiker<br />

haben bei<br />

der <strong>Diabetes</strong>-Diagnose<br />

bereits milde<br />

Retinopathie-Formen.<br />

Zuerst die erfreuliche Nachricht: <strong>Die</strong> Erblindungsraten<br />

bei Menschen mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

scheinen abzunehmen. Blutzuckerkontrollen,<br />

die konsequente Anwendung leitliniengerechter<br />

augenärztlicher Behandlung und die Vielfalt<br />

der <strong>Diabetes</strong>therapien zeigen Wirkung.<br />

Auch insgesamt rangiert die diabetesbedingte<br />

Erblindung in Deutschland nicht (mehr)<br />

auf Platz eins: Hier spielen die altersabhängige<br />

Makuladegeneration und der grüne Star<br />

(Glaukom) die größere Rolle. Entwarnung kann<br />

aber nicht gegeben werden, dafür sind die stark<br />

steigenden Zahlen von Neuerkrankten mit<br />

Dia betes zu hoch.<br />

In Deutschland Makulaödem selten<br />

<strong>Die</strong> weltweite Häufigkeit der diabetischen Retinopathie<br />

beträgt 35 Prozent der Diabetiker,<br />

davon haben 7 Prozent eine proliferative diabetische<br />

Retinopathie, 6,8 Prozent ein diabetisches<br />

Makulaödem und 10,2 Prozent eine<br />

das Sehen bedrohende Retinopathie. <strong>Die</strong><br />

vergleichbaren Daten aus Deutschland zeigen<br />

allerdings, dass ein Makulaödem, das die<br />

<strong>Sehkraft</strong> bedroht, nur bei 0,8 Prozent aller Patienten<br />

vorliegt, also relativ selten ist. <strong>Die</strong>se Dis-<br />

Oft bei <strong>Diabetes</strong>diagnose: Retinopathie<br />

<strong>Die</strong> Angst vor Erblindung führt bei vielen Diabetikern<br />

zu einer nachhaltigen Änderung im<br />

Lebensstil. Allerdings spielen gerade zu Erkrankungsbeginn,<br />

insbesondere bei Menschen<br />

mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, Verdrängung und<br />

Leugnung der möglichen Komplikationen eine<br />

große Rolle. Aber Vorsicht: Bis zu einem Drittel<br />

aller Typ-2-Diabetiker haben, wenn der <strong>Diabetes</strong><br />

diagnostiziert wird, bereits eine milde Retinopathie.<br />

<strong>Die</strong> Informations- und Beratungsangebote<br />

durch Ärzte, <strong>Diabetes</strong>beraterinnen,<br />

Betroffenenverbände und Gesundheitsorganisationen<br />

sollten daher unbedingt wahrgenommen<br />

werden – sie sind umfassend und lassen<br />

keine wichtige Frage unbeantwortet.<br />

Sauerstoffmangel bedroht die Netzhaut<br />

Das Sehen wird bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

im Wesentlichen durch zwei Mechanismen bedroht:<br />

1. durch eine Neubildung von Blutgefäßen als<br />

Versuch, zerstörte Gefäße zu ersetzen (proliferative<br />

diabetische Retinopathie), allerdings<br />

in schlechterer Qualität, und<br />

2. durch eine Ödembildung im Bereich der<br />

Stelle des schärfsten Sehens (diabetisches<br />

Makulaödem).<br />

Foto: © pixelrobot - Fotolia.com


schwerpunkt<br />

Das Auge funktioniert ähnlich<br />

wie ein Fotoapparat. <strong>Die</strong> Retina<br />

oder Netzhaut entspricht<br />

dabei der Bildsensorfläche.<br />

Schäden am „Bildsensor“<br />

können zu einer schlechten<br />

Abbildung führen – in<br />

der Digitalkamera wie beim<br />

menschlichen Sehen.<br />

www.diabetes-online.de<br />

Illustrationen: Alexilus - Fotolia.com, Kerstin Koch<br />

<strong>Die</strong> gemeinsame Grundlage von proliferativer<br />

Retinopathie und diabetischem<br />

Makulaödem ist der Sauerstoffmangel,<br />

der am Augenhintergrund durch<br />

den Verschluss von Blutgefäßen und damit<br />

durch Durchblutungsstörungen bedingt ist.<br />

Zusammenarbeit der Ärzte bei<br />

Diagnostik und Therapie<br />

Am Anfang von Diagnostik und Therapie ist<br />

wichtig, dass sich alle behandelnden Ärzte –<br />

Hausarzt, Diabetologe und Augenarzt – austauschen.<br />

Dabei geht es vor allem um die Güte<br />

der <strong>Diabetes</strong>einstellung, das gleichzeitige<br />

Vorliegen einer diabetischen Nierenerkrankung,<br />

weitere Begleiterkrankungen sowie<br />

die derzeitige Therapie und was möglich ist,<br />

sie zu optimieren, ohne z. B. durch Hypoglykämien<br />

zu gefährden.<br />

Frühformen beeinträchtigen das Sehen<br />

nicht<br />

<strong>Die</strong> Frühformen der diabetischen Retinopathie<br />

verursachen keine Beeinträchtigung des<br />

Sehens. Neben Durchblutungsstörungen können<br />

während der sehr frühen Phasen einer<br />

<strong>Diabetes</strong>erkrankung auch Veränderungen der<br />

Nervenzellfunktion im Auge vorliegen. Auch<br />

diese machen sich beim Sehen nicht bemerkbar;<br />

sie können nur mit aufwendigen, in der<br />

Routinediagnostik nicht angewendeten Tests<br />

gemessen werden. Ihre Wertigkeit für die Vorhersage<br />

des Verlaufs einer Retinopathie muss<br />

auch erst in Studien untersucht werden.<br />

Also ist ein regelmäßiges Screening erforderlich,<br />

bei dem rechtzeitig behandlungsbedürftige<br />

Netzhautveränderungen entdeckt und<br />

bei Bedarf geeignete Behandlungen begonnen<br />

werden können. Wenn Sehstörungen eingetreten<br />

sind, müssen weit fortgeschrittene<br />

Schäden der Netzhaut angenommen werden.<br />

Netzhaut direkt nach <strong>Diabetes</strong>diagnose<br />

untersuchen lassen<br />

Jeder Mensch mit <strong>Diabetes</strong> sollte daher regelmäßig<br />

eine Netzhautuntersuchung bei<br />

weitgetropften Pupillen erhalten: Liegt keine<br />

Retinopathie vor, empfiehlt sich eine jährliche<br />

Kontrolle der Netzhaut. Sollten Netzhautveränderungen<br />

bereits eingetreten sein, sind<br />

sorgfältige Wiederholungsuntersuchungen<br />

nach 6-, bei höheren Graden der Netzhautschädigung<br />

auch nach 3-monatigen Intervallen<br />

sinnvoll.<br />

Es wird diskutiert, ob die Untersuchungsintervalle<br />

bei Patienten ohne Retinopathie und<br />

mit guter Stoffwechsel- und Blutdruckkontrolle<br />

sowie bei Fehlen einer Nierenerkrankung<br />

auch auf längere Intervalle ausgedehnt<br />

werden können, da es vor allem in Bundesländern<br />

mit unzureichender Zahl von Spezialisten<br />

keine Kapazitäten gibt, flächendeckend<br />

die rechtzeitige Diagnose einer (sehkraftbedrohenden)<br />

Retinopathie zu stellen und Maßnahmen<br />

zu ergreifen. In einem Land mit<br />

Bei einer diabetischen<br />

Retinopathie<br />

können<br />

verschiedene Probleme<br />

auftreten:<br />

• Gefäßwände<br />

können sich<br />

ausbuchten (Aneurysmen),<br />

und<br />

es kann bluten<br />

aus den Gefäßen<br />

(Bild oben).<br />

• Der Punkt des<br />

schärfsten<br />

Sehens, die<br />

Makula oder<br />

der gelbe Fleck,<br />

kann Wasser<br />

einlagern (Makulaödem,<br />

Bild<br />

Mitte).<br />

• Gefäße können<br />

sich verschließen,<br />

so dass<br />

Gewebe abstirbt<br />

(Bild unten).<br />

| DJ 10–2014<br />

21


schwerpunkt<br />

www.diabetes-online.de<br />

Sofort nach Erkennen<br />

des <strong>Diabetes</strong><br />

und danach mindestens<br />

einmal im Jahr:<br />

die Netzhaut untersuchen<br />

lassen!<br />

hoher Zahl von Augenärzten scheint die Intervallverlängerung<br />

aus Kapazitätsgründen<br />

nicht zwingend erforderlich. Man kann<br />

aber in Einzelfällen entscheiden, das Kontrollintervall<br />

zu verlängern, wobei ein Restrisiko<br />

bleibt, dass sich in der Zwischenzeit eine<br />

Retinopathie entwickelt.<br />

also eine Nierenerkrankung entwickelt, ist<br />

eine sorgfältige Überwachung der Retinopathie<br />

in kürzeren Abständen als den jährlichen<br />

Kontrollintervallen erforderlich.<br />

Nierenerkrankung kann auch andere<br />

Ursachen haben<br />

| DJ 10–2014<br />

22<br />

Das gleichzeitige Vorliegen einer<br />

diabetischen Nierernerkrankung<br />

beeinflusst den Verlauf<br />

der Retinopathie ungünstig.<br />

Mit Spaltlampe und Lupe Augen untersuchen<br />

Entsprechend den Leitlinien erfolgt die Diagnostik<br />

der diabetischen Retinopathie durch<br />

Funduskopie, also das Ansehen des Augenhintergrunds.<br />

Das erfolgt mit Hilfe der Biomikroskopie<br />

in Kombination mit einer Spaltlampe.<br />

Mit der Spaltlampe kann man mit einem<br />

Lichtspalt einen optischen Schnitt durch die<br />

transparenten Abschnitte des Auges wie Hornhaut,<br />

Vorderkammer, Linse und Glaskörper legen<br />

und so deren Zustand beurteilen. Hält der<br />

Augenarzt eine Lupe davor, ist es möglich, den<br />

kompletten Augenhintergrund zu beurteilen.<br />

<strong>Die</strong> Funduskopie erlaubt eine sichere Diagnose<br />

aller Retinopathiestadien einschließlich der<br />

diabetischen Makulopathie.<br />

Vorsicht, wenn auch die Niere betroffen ist<br />

Das gleichzeitige Vorliegen einer diabetischen<br />

Nierernerkrankung beeinflusst den<br />

Verlauf der Retinopathie ungünstig. Dabei<br />

handelt es sich sowohl bei Typ-1- als auch<br />

bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong> um eine besondere Untergruppe<br />

von Patienten, die einen ungünstigen<br />

Krankheitsverlauf nehmen. Wenn sich<br />

Vor Einleitung einer Nierenersatztherapie, einer<br />

Dialyse, ist wegen der damit verbundenen<br />

Medikamentengabe zur Hemmung der<br />

Blutgerinnung eine augenärztliche Kontrolle<br />

auch außerhalb der Intervalluntersuchungen<br />

angeraten. Im Regelfall aber wird man eine<br />

dia betische Retinopathie feststellen, bevor<br />

eine diabetische Nephropathie entdeckt wird.<br />

Wenn bei Patienten mit einer <strong>Diabetes</strong>dauer<br />

von über 10 Jahren eine Nierenerkrankung<br />

entdeckt wird, ohne dass bereits eine diabetische<br />

Retinopathie bekannt ist, sollte man die<br />

Netzhaut besonders sorgfältig untersuchen –<br />

denn es könnte auch eine diabetesunabhängige<br />

Nierenerkrankung vorliegen. Hier ist die<br />

Abstimmung zwischen Diabetologen, Augenund<br />

Nierenarzt sehr bedeutsam.<br />

Wichtigster Risikofaktor: erhöhter Blutzucker<br />

Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker ist der<br />

wichtigste Faktor für das Entstehen einer<br />

Retinopathie. <strong>Die</strong> möglichst normnahe Blutzuckereinstellung<br />

ist die beste verfügbare<br />

Vorsorge. Jedoch ist dieser Schutz nicht<br />

100-prozentig, er wurde in der Vergangenheit<br />

überschätzt. Beim Typ-1- wie beim<br />

Fotos: Robert Kneschke, pankajstock123 - Fotolia.com


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| DJ 10–2014<br />

23


schwerpunkt<br />

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| DJ 10–2014<br />

24<br />

Typ-2-Dia betes mehren sich die Hinweise,<br />

dass die normnahe Blutzuckereinstellung in<br />

einem fortgeschrittenen Stadium der Retinopathie<br />

das Fortschreiten nicht mehr verhindert<br />

und besonders bei Menschen, die zu<br />

schweren Hypoglykämien neigen, die <strong>Diabetes</strong>therapie<br />

überdacht werden muss.<br />

Grundsätzlich ist eine dauerhafte normnahe<br />

Einstellung des Blutzuckers auf einen HbA 1c -<br />

Wert unter 7 Prozent eine geeignete Maßnahme,<br />

um Entstehen und Fortschreiten einer<br />

dia betischen Retinopathie und Makulopathie<br />

zu verhindern. Vorsicht ist aber geboten, dieses<br />

Therapieziel zu unterschreiten, z. B. durch<br />

ein Absenken des HbA 1c auf wesentlich tiefere<br />

Werte, denn damit steigt das Hypoglykämierisiko.<br />

Bluthochdruck und Retinopathie:<br />

Blutdrucktherapie im Vordergrund<br />

Liegt neben einer Retinopathie und einer<br />

Nephropathie auch ein Bluthochdruck, eine<br />

arterielle Hypertonie, vor, sind andere<br />

Behandlungsaspekte sehr bedeutsam, vor<br />

allem die der Blutdruckeinstellung. Hier unterscheiden<br />

sich Typ-1- und Typ-2-Diabetiker<br />

sehr: Wenn gleichzeitig eine diabetische<br />

Nierenerkrankung besteht, schreitet vor allem<br />

bei Menschen mit Typ-1-Dia betes die<br />

Retinopathie schneller fort bis zu Stadien,<br />

die das Sehen bedrohen. Menschen mit Typ-1-<br />

Dia betes entwickeln in ca. 30 Prozent eine Retinopathie<br />

und eine Nierenerkrankung. Hier<br />

Der „Augenfachärztliche Untersuchungsbogen“,<br />

zu finden<br />

unter www.diabetes-auge.de,<br />

unterstützt die Kommunikation<br />

zwischen den behandelnden<br />

Ärzten.<br />

Der Augenarzt<br />

muss<br />

wissen, wenn<br />

gleichzeitig<br />

eine Nierenerkrankung<br />

vorliegt.<br />

gewinnt die Bedeutung der Blutdruckeinstellung<br />

für die Begrenzung des Nierenschadens<br />

und auch des Netzhautschadens eine vorrangige<br />

Stellung. Der Augenarzt muss unbedingt<br />

wissen, dass gleichzeitig eine Nierenerkrankung<br />

vorliegt. Daher wurde der Dokumentationsbogen<br />

für die diabetische Retinopathie<br />

und Makulopathie vor längerer Zeit entsprechend<br />

modifiziert.<br />

Retinopathie erhöht Risiko für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist es nötig, einen bestehenden<br />

Bluthochdruck und eine Nierenschädigung<br />

bereits beim ersten Erkennen der<br />

Retinopathie bei der Therapie zu berücksichtigen.<br />

Das hat damit zu tun, dass Patienten<br />

mit Retinopathie ein erhöhtes Risiko haben,<br />

an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.<br />

Außerdem reagiert ein mehr als 30 Jahre<br />

älteres Gefäßsystem auf eine gute Blutdruckeinstellung<br />

zusätzlich günstig. Es gibt auch<br />

bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong> keinen Grund, das HbA 1c<br />

auf Werte weit unter 7 Prozent zu senken, da<br />

keine Studie einen zusätzlichen Nutzen ergeben<br />

hat. <strong>Die</strong> Blutdruckobergrenze, die es einzuhalten<br />

gilt, liegt nach neuester Leitlinie bei<br />

140/80 mmHg.<br />

Blutdruckmedikament kann günstig<br />

wirken<br />

Das einzig bisher etablierte Prinzip, um das<br />

Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie<br />

zu verhindern bzw. zu verzögern, ist neben<br />

der Blutzuckeroptimierung die Gabe eines<br />

bestimmten Medikaments zur Therapie<br />

eines Bluthochdrucks: eines ACE-Hemmers.<br />

Zwar wird heute in aller Regel ein ACE-Hemmer<br />

bei Menschen mit Bluthochdruck und<br />

<strong>Diabetes</strong> eingesetzt. Im Einzelfall kann sich<br />

Foto: IFDA


schwerpunkt<br />

ein ACE-Hemmer aber auch dann günstig auf<br />

den Retinopathie-Verlauf auswirken, wenn<br />

kein Bluthochdruck vorliegt. In jüngster Zeit<br />

wird die Gabe von Blutfettsenkern, den Fibraten,<br />

bei dia betischer Retinopathie favorisiert.<br />

Tatsächlich hat sich in zwei großen, unabhängig<br />

voneinander durchgeführten Studien bei<br />

Typ-2-Diabetikern gezeigt, dass die Fibrate<br />

das Fortschreiten einer Retinopathie moderat<br />

verhindern können. <strong>Die</strong>ser Effekt war<br />

aber unabhängig vom Effekt auf die Blutfette,<br />

so dass die Vermutung naheliegt, dass nicht<br />

die Fettsenkung an sich, sondern ein medikamentenspezifischer<br />

Effekt für das Ergebnis<br />

<strong>Die</strong> Einnahme<br />

eines<br />

ACE-Hemmers<br />

kann<br />

sich günstig<br />

auf den Verlauf<br />

der Retinopathie<br />

auswirken.<br />

verantwortlich ist. Von einer Verallgemeinerung<br />

dieses sehr speziellen Ergebnisses, das<br />

streng genommen nur für einen kleinen Teil<br />

von Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zutrifft,<br />

wird aber abgeraten. Eine klare Empfehlung,<br />

welchem Patienten die zusätzliche Gabe eines<br />

Fettsenkers nützt, gibt es derzeit nicht.<br />

Wirksame und unwirksame Therapien<br />

Allerdings kann festgestellt werden, dass<br />

Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und bestehender<br />

diabetischer Nierenschädigung von<br />

einer intensivierten kombinierten Be-<br />

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| DJ 10–2014<br />

25<br />

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schwerpunkt<br />

Wann und wie oft sollen die<br />

Augen untersucht werden?<br />

• wenn keine Retinopathie besteht: einmal jährlich<br />

• wenn bereits eine Retinopathie besteht: Kontrollintervalle<br />

nach Maßgabe des Augenarztes<br />

• vor geplanter und nach schneller und deutlicher<br />

Blutzuckersenkung müssen alle Patienten kurzfristig<br />

bezüglich einer Retinopathie überwacht werden<br />

| DJ 10–2014<br />

26<br />

handlung von Blutzucker, Blutdruck, Blutfetten<br />

und Blutgerinnungshemmung eindeutig<br />

und nachhaltig profitieren, zusätzlich<br />

zu einer Lebensstilintervention. Viele weitere<br />

Therapiekonzepte wurden in Studien untersucht<br />

und als unwirksam befunden. Dazu<br />

gehören Kalziumdobesilat, Aspirin in niedriger<br />

bis mittlerer Dosierung, Statine als Einzeltherapie,<br />

Antioxidantien, Vitaminpräparate<br />

und Mineralien.<br />

Lasern der gesamten Netzhaut<br />

Der Goldstandard bei einem fortgeschrittenen,<br />

das Sehen bedrohenden Stadium (proliferative<br />

diabetische Retinopathie) ist die<br />

panretinale Laserkoagulation. Dabei wird die<br />

gesamte Netzhaut (mit Ausnahme der Makula)<br />

mit einem Laser behandelt. <strong>Die</strong>ser sorgt<br />

dafür, dass die krankhaften Gefäße so stark<br />

erhitzt werden, dass sie veröden. Das Verfahren<br />

ist etabliert, an der Wirksamkeit gibt es<br />

keinen Zweifel. Das Verfahren hat allerdings<br />

Nebenwirkungen wie Nachtblindheit, Einschränkung<br />

des Gesichtsfeldes usw.<br />

Bei Blutungen wird Glaskörper entfernt<br />

Wenn die diabetische Augenerkrankung weiter<br />

fortgeschritten ist und eine Netzhautablösung<br />

droht oder Sehstörungen durch Blutungen<br />

am Augenhintergrund vorliegen, ist<br />

die chirurgische Entfernung von Teilen des<br />

Glaskörpers die geeignete Therapie; die als<br />

Vitrektomie bezeichnete Therapie eignet<br />

sich auch bei bestimmten Formen des grünen<br />

Stars (Glaukom). Bei bestimmten Formen<br />

des diabetischen Makulaödems bietet<br />

sich die Grid-Lasertherapie an, bei der die<br />

Makula gitterförmig gelasert wird. Allerdings<br />

ist der Erfolg hinsichtlich des Erhalts des Sehens<br />

geringer als der Effekt der panretinalen<br />

Laserkoagulation bei proliferativer diabetischer<br />

Retinopathie.<br />

Injektion in den Glaskörper<br />

Seit 2011 ist für die Therapie des dia betischen<br />

Makulaödems, das mit einer Reduktion des<br />

Sehens einhergeht, das Präparat Ranibizumab<br />

(Lucentis) zur Injektion direkt in den Glaskörper<br />

des Auges zugelassen. Das Medikament<br />

ist jedoch teuer und muss oft injiziert werden.<br />

Wenn das Makulaödem bei Menschen<br />

mit Dia betes und Folge- und Begleiterkrankungen<br />

auftritt, ist eine besondere interdisziplinäre<br />

Kooperation zwischen Hausärzten,<br />

Diabetologen und Augenärzten gefragt, um<br />

unsinnige, nicht aussichtsreiche und ggf. auch<br />

unsachgemäße Therapien zu vermeiden. Nur<br />

in Kenntnis aller erforderlicher Befunde von<br />

internistisch-diabetologischer als auch von<br />

augenärztlicher Seite kann eine sachgerechte<br />

Empfehlung erfolgen. Lücken in diesem Behandlungskonzept<br />

bestehen darin, dass nicht<br />

klar ist, inwieweit sich auch Patienten mit Nierenschäden<br />

für die Behandlung eignen, und ob<br />

sich ihr Sehvermögen bei dieser Therapie über<br />

längere Zeit nicht durch Eigenwirkung des Medikamentes<br />

reduziert.<br />

Bei einer<br />

Retinopathie<br />

im fortgeschrittenen<br />

Stadium ist<br />

die Laserbehandlung<br />

der Goldstandard.<br />

Das Fazit<br />

Augenkomplikationen bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sind nach wie vor nicht<br />

selten und betreffen die Netzhaut (Retina) und den Punkt des schärfsten Sehens<br />

(Makula). Das Bemühen um eine möglichst normnahe Blutzucker- und<br />

Blutdruckeinstellung steht diabetologisch im Vordergrund, wobei das Gefährdungspotential<br />

und der Nutzen bei fortgeschrittenen Stadien der Retinopathie<br />

individuell betrachtet werden müssen. Weil eine Retinopathie<br />

lange das Sehen nicht beeinträchtigt, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

notwendig: die Funduskopie bei weitgetropfter Pupille. Goldstandard<br />

der fortgeschrittenen Stadien der diabetischen Retinopathie ist die<br />

Laserkoagulation.


schwerpunkt<br />

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Medikationen und im zeitlichen Zusammenhang mit sonstigen Tätigkeiten, die Ihren Blutzucker beeinflussen können, durchgeführt wurden. Sprechen Sie unbedingt mit<br />

Ihrem behandelnden Arzt darüber, welche unteren und oberen Bereichsgrenzwerte für Sie persönlich richtig sind.<br />

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1. Im Jahr 2012 in Großbritannien und den USA durchgeführte Studie an 102 Diabetikern. LifeScan, Daten sind gespeichert.<br />

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| DJ 10–2014<br />

27


schwerpunkt<br />

Messen und spritzen –<br />

Blinde oder Sehbehinderte<br />

stehen in ihrem Alltag oft<br />

vor Problemen: Wer <strong>Diabetes</strong><br />

hat, muss sich oft etwas<br />

einfallen lassen, um<br />

den Blutzucker zu messen<br />

und die richtige Insulindosis<br />

zu injizieren.<br />

28


schwerpunkt<br />

mit Fühlen und Hören<br />

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Foto: Mr. Nico / photocase.de<br />

Diana Droßel steht als Blinde und Typ-1-Diabetikerin<br />

mitten im Leben. Seit 1982 ist die<br />

gelernte Krankenschwester blind und ist<br />

seit 1986 <strong>Diabetes</strong>beraterin – sie engagiert sich<br />

aktiv in der <strong>Diabetes</strong>selbsthilfe und im Deutschen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(DBSV), ist durch das Land Nordrhein-Westfalen<br />

ausgebildete Lotsin für Menschen mit Behinderung<br />

und chronischen Erkrankungen. Der Weg<br />

bis hierher war aber auch für Sie nicht einfach,<br />

denn der Verlust der <strong>Sehkraft</strong> kam plötzlich.<br />

Blind: fast über Nacht<br />

Mit dem Abheilen einer Hepatitis kam die diabetische<br />

Retinopathie – und ungewöhnlich<br />

schnell, innerhalb eines Jahres, der Verlust des<br />

Sehvermögens. „Jeden Morgen aufzuwachen<br />

mit der Angst, nichts mehr sehen zu können,<br />

ist zermürbend.“ Nichts war in diesem Moment<br />

schlimmer als die Unsicherheit und Ungewissheit,<br />

wie lange sie noch ihr Augenlicht behalten<br />

würde. <strong>Die</strong> heute 56-Jährige war froh, als es<br />

dann endlich so weit war und sie ein neues Kapitel<br />

in ihrem Leben beginnen konnte. Im Berufsförderungswerk<br />

(Zentrum für berufliche<br />

Bildung blinder und sehbehinderter Menschen)<br />

in Düren traf sie auf einige Diabetiker<br />

mit Sehbehinderung, dort fand sie neue Kraft.<br />

„Ich hörte die Leute lachen. Ich war in einem<br />

ganz tiefen Loch und dann habe ich mitbekommen,<br />

dass da etwas ist – die können lachen.“<br />

Mut und Kraft zum Weitermachen<br />

„Jeden Morgen<br />

aufzuwachen<br />

mit der<br />

Angst, nichts<br />

mehr sehen<br />

zu können,<br />

ist zermürbend.“<br />

Heute spricht sie Betroffenen <strong>neuen</strong> Mut zu<br />

und gibt Ratschläge, wie das Leben mit <strong>Diabetes</strong><br />

und Augenproblemen möglich ist. „Viele<br />

neu Erkrankte sind überfordert mit der Situation<br />

und haben Überlebensängste. Dann versuche<br />

ich ihnen zu zeigen, dass es weitergehen<br />

kann.“ Sie kämpft aber auch für die Barrierefreiheit<br />

der medizin-technischen Hilfsmittel,<br />

die für die Selbsttherapie benötigt werden.<br />

Denn die Schwierigkeiten, vor denen ein Sehbehinderter<br />

mit <strong>Diabetes</strong> steht, sind immens.<br />

Gefordert: Politik und Pharmaindustrie<br />

Erlebt man, wie selbstverständlich Blinde mit<br />

Gesten ein Touchscreen-Smartphone bedienen,<br />

sich per Sprachausgabe orientieren, so ist es verwunderlich,<br />

warum das nicht auch beim <strong>Diabetes</strong>-Management<br />

gehen soll: Blutzuckermessgeräte<br />

sind Smartgeräte mit Touchscreen, nur<br />

ohne Lautsprecher – steuern aber zum Beispiel<br />

Insulinpumpen. Sollten also herstellende Unternehmen<br />

nicht an Sehbehinderte mit <strong>Diabetes</strong><br />

denken? Viele Betroffene werden von gut organisierten<br />

Pflegediensten betreut – fühlen sich<br />

aber trotzdem entmündigt und bekommen weitere<br />

Folgeerkrankungen wie Dialyse, Polyneuropathie<br />

und Amputationen. Nach 4 bis 6 Jahren<br />

Tortur versterben viele; hier ist die Politik gefragt,<br />

den Menschen zu helfen, ihnen Leid zu ersparen<br />

und nebenbei auch Kosten zu senken. Im<br />

Interview mit Diana Droßel geht es um Blutzuckermessgeräte<br />

und um Alltagsprobleme:<br />

DJ: Warum ist bei Blindheit das Bedienen<br />

von Blutzuckermessgeräten so schwierig?<br />

Diana Droßel: Das Blutzuckermessgerät an sich ist<br />

nur die halbe Miete. Es muss mir in irgendeiner akustischen<br />

oder taktilen Form ausgeben können, wie das<br />

Ergebnis ist. Das Schwierigere ist, die richtige Menge<br />

Blut an die richtige Stelle zu bekommen. Darum reicht<br />

es nicht aus, dass ein Gerät sprechen kann, sondern<br />

es muss auch einen guten Teststreifen haben. Ein guter<br />

Teststreifen darf nicht zu lang sein, denn dadurch<br />

kann er federn und das Blut wegschleudern, aber<br />

auch nicht zu kurz, da ich sonst zu leicht das Blut am<br />

Gehäuse abstreife; er muss stabil aus dem Gerät ragen.<br />

Und der Teststreifen darf nur anlaufen, wenn ich<br />

genügend Blut habe.<br />

| DJ 10–2014<br />

29


schwerpunkt<br />

www.diabetes-online.de<br />

„Es ist keine Frage<br />

der Technik und des<br />

Geldes, sondern nur<br />

noch eine Frage des<br />

Darandenkens.“<br />

| DJ 10–2014<br />

30<br />

DJ: Gibt es noch viele Geräte, die nicht erkennen,<br />

wenn zu wenig Blut auf dem Teststreifen ist?<br />

Diana Droßel: Bei Geräten für Blinde ja. Im Moment<br />

gibt es nur das Accu-Chek Compact,<br />

das diese Anforderungen erfüllt. Und dieses<br />

Gerät gibt es offiziell gar nicht mehr. <strong>Die</strong> anderen<br />

Geräte laufen auch an, wenn nicht genug<br />

Blut vorhanden ist. Eine Ausnahme ist<br />

der GlucoTalk, aber der hat ein anderes Problem:<br />

Der hat ein so kleines Loch, wo das Blut<br />

rein muss, und der rennt sofort los, wenn er<br />

das Blut nur riecht. Dann gibt er zwar kein Ergebnis,<br />

er sagt nur „Fehler 7“, aber dann muss<br />

ich noch einmal testen. Von daher ist auch das<br />

nicht wirklich geeignet. <strong>Die</strong> neue ISO-Norm<br />

ist vorteilhaft, da vorgeschrieben wird, dass<br />

der Teststreifen eine Volumenkontrolle haben<br />

muss und dass es sonst kein Ergebnis geben<br />

darf. In dieser ISO-Norm steht, dass Blinde<br />

und Sehbehinderte das Ergebnis lesen können<br />

müssen (Kapitel 4.4): „Lesbarkeit der gemessenen<br />

Werte“. Laut UN-Behindertenrechtskonvention<br />

bedeutet „Lesbarkeit“, eigenständig<br />

jederzeit an vorliegende Informationen<br />

zu kommen. Das muss man bei der Zulassung<br />

nach der <strong>neuen</strong> ISO-Norm beachten.<br />

DJ: Wie kann man Lesbarkeit hier umsetzen?<br />

Diana Droßel: Natürlich sind für das Erreichen<br />

der „Lesbarkeit“ Hilfsmittel erlaubt. Sehr große<br />

Schrift, Brillen und Lupen fallen einem direkt<br />

ein. Sehende nutzen im alltäglichen Gebrauch<br />

ein Blindenhilfsmittel, auf das sie nicht mehr<br />

verzichten wollen: Das ist die Sprachausgabe<br />

beim Navigationsgerät. Aber beim Blutzuckermessen<br />

gibt es eine vorteilhaftere, diskretere<br />

Lösung: den Akustikmodus.<br />

DJ: Wie funktioniert dieser Modus?<br />

Diana Droßel: Der Blutzuckerwert wird mit einem<br />

akustischen Signal, wie man es von der<br />

Turmuhr her kennt, angezeigt: Erst kommt die<br />

DJ: Was musst sich ändern, um ein Umdenken<br />

zu bewirken?<br />

Diana Droßel: Viele Betroffene verbergen ihre<br />

Sehbehinderung, da es immer noch diesen<br />

Makel gibt, man habe etwas schlecht gemacht<br />

oder falsch. Das hört man ja noch heute:<br />

„ Boah, hast du so einen schlimmen Zucker?“<br />

oder „Hast du was gegessen, was du nicht essen<br />

durftest?“ Um dem zu entgehen, vertuschen<br />

viele ihr Sehproblem. Das Verstecken<br />

ist aber auch wieder für die Unternehmen interessant.<br />

Hätten die Blutzuckermessgeräwww.blindentips.info<br />

Hier hat Diana Droßel alle<br />

wichtigen Aspekte zu<br />

<strong>Diabetes</strong> und Blindheit<br />

zusammengestellt.<br />

www.dbsv.org<br />

Auch der Deutsche<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(DBSV)<br />

unterstützt bei Sehbeeinträchtigungen.<br />

www.ddh-m.de<br />

<strong>Die</strong> Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

– Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> ( DDH-M) und der<br />

DBSV kooperieren.<br />

Hunderterstelle mit 1-mal Piepen für 100 oder<br />

3-mal für 300. Erst nach einer kleinen Pause<br />

folgt die Zehnerstelle und nach der nächsten<br />

Pause sind die Einer dran. Gleich, welche Sprache<br />

ich verstehe: Ich erfahre den Wert.<br />

DJ: Was müsste aus Ihrer Sicht geschehen,<br />

damit sich mehr ändert für Dia betiker mit Augenproblemen<br />

in Bezug auf die Hilfsmittel?<br />

Diana Droßel: Bei den Blutzuckermessgeräten ist<br />

es das Leichteste: Akustikmodus zuschaltbar.<br />

Dann könnten zum Beispiel auch sehende Diabetiker,<br />

die zum Augenarzt gehen und weitgetropft<br />

werden, anschließend ihren Blutzucker<br />

ablesen: Sie schalten einfach den Akustikmodus<br />

ein. Der Akustikmodus muss selbstverständlich<br />

werden, auch bei den Insulinpumpen.<br />

So wie das bei der H-Tron schon war, bei<br />

der Cozmo noch und bei der Spirit ist und bei<br />

Nachfolgern bleibt. Auch Sprache kostet wenig,<br />

aber wenn ich Sprache in einer Pumpe habe,<br />

brauche ich auch einen guten Lautsprecher;<br />

dann haben wir keine Wasserdichtigkeit. Man<br />

könnte die Sprache aber in die Fernbedienungen<br />

inte grieren. <strong>Die</strong>se sind schließlich „Mini-PCs“<br />

so wie Navis und Smartphones – und<br />

die können sprechen. Es ist keine Frage der<br />

Technik und des Geldes, sondern nur noch eine<br />

Frage des Darandenkens.<br />

Foto: Diana Droßel


Wie bekommt man Blut auf den Teststreifen?<br />

• in die Seite der Fingerbeere stechen<br />

• drücken, dass Blut kommt<br />

• den Finger so halten, dass sich ein hängender Tropfen bilden kann<br />

• mit dem Sensor, der im Gerät steckt, ans Fingergrundgelenk<br />

gehen<br />

• mit dem Sensor am Finger in Richtung Fingerspitze gehen<br />

• wenn man in dem Bereich ist, in dem der Blutstropfen hängt, fällt<br />

der Tropfen wie von allein in den Teststreifen<br />

schwerpunkt<br />

www.diabetes-online.de<br />

te die Funktion, in den Akustikmodus umzuschalten,<br />

dann könnte ein Sehbehinderter<br />

sein Blutzuckermessgerät weiter behalten<br />

und müsste sich nicht umgewöhnen.<br />

DJ: Werden Sie häufig von Betroffenen<br />

angerufen, weil sie Probleme mit ihren <strong>Diabetes</strong>hilfsmittel<br />

haben?<br />

Diana Droßel: Ja, es rufen ganz viele Menschen<br />

voller Verzweiflung und Angst an, weil sie in<br />

der Phase der Erblindung sind. Das sind in<br />

erster Linie Menschen im berufsfähigen Alter.<br />

Aber es sind nicht nur die Überlebensängste,<br />

sondern auch die Angst vor weiteren<br />

Folgeschäden und vor dem Verlust eines<br />

selbstbestimmten Lebens.<br />

DJ: Was können wir tun, um den Zustand für<br />

Blinde und Sehbehinderte zu verbessern?<br />

Diana Droßel: Wir müssen die Menschen sensibilisieren,<br />

um gemeinsam eine gesetzliche<br />

Regelung für die Barrierefreiheit der medizin-technischen<br />

Hilfsmittel, die für die Selbsttherapie<br />

benötigt werden, zu erreichen.<br />

Das Interview führten Dr. Katrin Kraatz und Lena<br />

Schmidt.<br />

Kontakt Diana Droßel:<br />

Tel. 02403 – 785 202<br />

FOLGE<br />

3<br />

Anzeige<br />

<strong>Diabetes</strong> im Beruf & Alltag<br />

Weniger leistungsfähig durch Unterzuckerungen?<br />

Fotos: x, y<br />

<strong>Die</strong> Ausführung eines normalen Berufslebens<br />

ist für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

– dank den heute üblichen<br />

<strong>Diabetes</strong>therapien – eigentlich kein Problem.<br />

Kommt es allerdings zu Unterzuckerungen,<br />

vor allem in der Nacht, kann<br />

dies dazu führen, dass die Betroffenen<br />

am folgenden Tag weniger leistungsfähig<br />

bzw. nicht so belastbar sind. <strong>Die</strong> Folge:<br />

negative Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität.<br />

Konzentrationsstörungen am Arbeitsplatz<br />

sind nach dem Auftreten nächtlicher<br />

Unterzuckerungen keine Seltenheit:<br />

Insgesamt 51,8 % der Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> haben nach einer nächtlichen<br />

Unterzuckerung Schwierigkeiten<br />

dabei, sich zu konzentrieren. Auch haben<br />

die nächtlichen Ereignisse Auswirkungen<br />

auf das Zeitmanagement,<br />

so können z. B. 15,7 %<br />

der Betroffenen ihre Aufgaben<br />

bei der Arbeit nicht rechtzeitig<br />

erledigen. Versäumte Arbeitszeit<br />

ist eine weitere Folge von<br />

Unterzuckungen in der Nacht:<br />

13,3 % der Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

kommen aufgrund der<br />

Unterzuckerung zu spät zur<br />

Arbeit, müssen früher gehen<br />

oder verpassen sogar einen<br />

ganzen Arbeitstag.<br />

Umso wichtiger ist es, nächtliche<br />

Unterzuckerungen zu erkennen<br />

und unter Kontrolle zu bringen.<br />

Helfen können z. B. moderne lang wirksame<br />

Basalinsuline, die bei effektiver<br />

<strong>Die</strong>sen Einfluss haben nächtliche Hypoglykämien auf die<br />

Arbeitsproduktivität<br />

Senkung des Blutzuckerspiegels auch<br />

ein vorteilhaftes Risikoprofil bei nächtlichen<br />

Unterzuckerungen haben können.<br />

| DJ 10–2014<br />

31


diabeteskurs<br />

Heft 8/2014:<br />

Das Herz<br />

Heft 9/2014:<br />

<strong>Die</strong> Bauchspeicheldrüse<br />

Heft 10/2014:<br />

<strong>Die</strong> Haut<br />

Heft 11/2014:<br />

Lymphgefäßsystem<br />

Oberhaut<br />

(Epidermis)<br />

Autor Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl schmeisl@deegenberg.de<br />

Dr. med. Gerhard-W.<br />

Schmeisl (Bad Kissingen)<br />

schreibt über<br />

die <strong>Diabetes</strong>-Therapie<br />

und darüber, wie man<br />

Folgeerkrankungen<br />

verhindern kann.<br />

Im Urlaub ist er oft<br />

mit Frau und Hund im<br />

Wohnwagen Richtung<br />

Italien unterwegs.<br />

Typische<br />

Hautprobleme bei <strong>Diabetes</strong>:<br />

vermehrte Hornhautbildung<br />

– verminderte Schweißbildung – Juckreiz<br />

– Hauttrockenheit – Hautatrophie (dünnerwerdende<br />

Haut) – Nagelstörungen – Haarverlust<br />

– Hautinfektionen (durch Pilze,<br />

Bakterien) – diabetische Dermopathie<br />

– diabetisches Sklerödem – Necrobiosis<br />

lipoidica – Acanthosis nigricans – Bullosis<br />

diabeticorum – Vitiligo<br />

– Lipohypertrophien<br />

<strong>Die</strong> Haut des Menschen bedeckt eine Fläche<br />

von 1,5 bis 2 m² und hat ein Gewicht von 3,5<br />

bis 10 kg! Beim Erwachsenen ist die Haut<br />

das größte Organ des menschlichen Körpers. An<br />

allen Körperöffnungen (Mund, After, Augenhöhlen<br />

etc.) geht die Haut als äußere Oberfläche in<br />

die Schleimhaut als innere Oberfläche über.<br />

Unterhaut<br />

(Subkutis)<br />

pertemperatur (z. B. durch Schweißbildung),<br />

••<br />

Kommunikation zwischen Menschen (z. B.<br />

jemand errötet vor Scham oder Erregung<br />

oder er wird „blass vor Neid“ oder Schreck).<br />

So ist die Haut aufgebaut<br />

| DJ 10–2014<br />

32<br />

Bis zu 70 %<br />

der Diabetiker<br />

entwi ckeln<br />

typische<br />

Hautveränderungen.<br />

<strong>Die</strong> Haut hat wichtige Aufgaben:<br />

••<br />

Schutz vor unkontrolliertem Verlust<br />

körper eigener Substanzen und vor schädlichen<br />

Einflüssen von außen (wie Kälte, Hitze,<br />

Verletzungen),<br />

••<br />

Aufnahme von Sinneseindrücken von der<br />

Außenwelt (wie Schmerz, Temperatur, was<br />

gefährlich ist für Diabetiker mit Neuropathie,<br />

wenn diese Eindrücke nicht mehr aufgenommen<br />

werden können),<br />

••<br />

Speicher- und Stoffwechselfunktionen (z. B.<br />

Vitamin-D-Bildung, Fettspeicherung),<br />

••<br />

Immunabwehr (die Haut enthält Abwehrzellen,<br />

die Bakterien, Viren und andere Erreger<br />

bekämpfen können),<br />

••<br />

Regulation von Wasserhaushalt und Kör-<br />

<strong>Die</strong> Haut besteht aus drei Schichten:<br />

••<br />

Oberhaut (Epidermis, äußerste Schicht),<br />

••<br />

Lederhaut (Dermis),<br />

••<br />

Unterhaut (Subkutis).<br />

Alle drei Hautschichten bilden funktional<br />

eine Einheit – anatomisch bilden Ober- und<br />

Lederhaut die Haut (Kutis). Besonders im Zusammenhang<br />

mit der vermehrten Hornhautbildung<br />

beim diabetischen Fuß zu nennen sind<br />

die äußersten Hauptzellen der Oberhaut (Keratinozyten),<br />

die sich in Hornzellen umwandeln<br />

können und den Hornstoff Keratin bilden.<br />

<strong>Die</strong> klinisch bösartigste Hautkrebsform – das<br />

maligne Melanom – entwickelt sich dagegen in<br />

der Basal- und Stachelzellschicht (den beiden<br />

Illustration: © krishnacreations - Fotolia.com


diabeteskurs<br />

Lederhaut<br />

(Dermis)<br />

<strong>Die</strong> Haut –<br />

Spiegel des<br />

Inneren<br />

<strong>Die</strong> Haut kann als Spiegel unseres<br />

Inneren und als Grenze<br />

zu diesem betrachtet werden.<br />

Sie ist dadurch ein besonderes<br />

Organ, das stets Aufmerksamkeit<br />

verlangt und verdient<br />

– gerade, wenn man <strong>Diabetes</strong><br />

hat.<br />

Foto: Andreas Lindlahr - istockphoto.com<br />

untersten Schichten der Epidermis) sowie in<br />

den Haarfollikeln. Das in der Epidermis produzierte<br />

Pigment Melanin schützt die Haut vor<br />

schädlichem UV-Licht.<br />

<strong>Die</strong> Hautfarbe eines Menschen …<br />

… wird bestimmt durch die Menge an Melanin<br />

in den Melanozyten der Oberhaut. Nicht die<br />

Anzahl der Melanozyten, sondern deren Gehalt<br />

an Melanin macht den Unterschied zwischen<br />

z. B. Europäern und Afrikanern – Säuglinge<br />

sind oft blass, da sie weniger Pigment in<br />

der Haut haben. Altersflecken dagegen entstehen<br />

durch eine unregelmäßige Pigmentproduktion<br />

meist an Händen, Unterarmen und<br />

Unterschenkeln.<br />

<strong>Diabetes</strong> und Hauterkrankungen<br />

Im Zusammenhang mit dem <strong>Diabetes</strong> gibt es<br />

einige typische Erkrankungen bzw. auch Hautveränderungen,<br />

die durch eine Optimierung<br />

der Blutzuckereinstellung teils positiv beein-<br />

<strong>Die</strong> Hautfarbe wird<br />

bestimmt durch<br />

• Melanin (Pigment in der Oberhaut)<br />

• Karotin (Pigment in Lederhaut- und<br />

Unterhaut)<br />

• Blutkapillaren der Lederhaut (z. B. bei<br />

guter Durchblutung fällt eine rosige<br />

Farbe auf)<br />

• Ablagerung weiterer Pigmente (Bilirubin<br />

bei Leber erkrankungen, Tätowierungen)<br />

flusst oder sogar zurückgebildet werden können.<br />

Deshalb ist ihre Zuordnung zu einer <strong>Diabetes</strong>-Erkrankung<br />

sinnvoll, manchmal sogar<br />

wegweisend.<br />

Schätzungsweise 30 bis 70 Prozent aller Diabetiker<br />

entwickeln im Laufe ihres Lebens Hautveränderungen.<br />

Ursächlich werden verschiedene<br />

Mechanismen diskutiert, z. B.:<br />

••<br />

Gesteigerter oxidativer Stress (durch den<br />

hohen Zucker und durch die Produktion<br />

von „AGEs“, also Zucker-Eiweiß-Ver-<br />

Beate M. hat seit Monaten<br />

schon rötlich-braune Flecken<br />

an den Schienbeinkanten<br />

beider Unterschenkel. <strong>Die</strong><br />

Flecken nahmen an Größe<br />

zu, juckten aber nicht, noch<br />

verursachten sie Schmerzen.<br />

Ihre Nachbarin, Frau B., hat<br />

ihr zum Hautarzt-Besuch<br />

geraten – denn sie selbst hatte<br />

einen Hautkrebs (Melanom) im<br />

Frühstadium.<br />

Frau M. erfuhr beim Hautarzt,<br />

dass es sich um eine „harmlose“<br />

Necrobiosis lipoidica<br />

handelt, eine Therapie sei<br />

nicht erforderlich – möglich<br />

wäre aber eine Therapie mit<br />

Kortisonspritzen oder mit<br />

Laser. Zu beidem hatte Frau M.<br />

keine Lust; regelmäßig werden<br />

diese Veränderungen nun vom<br />

Hautarzt beobachtet – bisher<br />

verändern sie sich kaum.<br />

| DJ 10–2014<br />

33


diabeteskurs<br />

www.diabetes-online.de<br />

| DJ 10–2014<br />

34<br />

bindungen, kommt es zu entwicklungsfördernden<br />

Reaktionen).<br />

••<br />

An der Haut kommt es zu einem Elastizitätsverlust<br />

der Blutgefäße, darüber hinaus<br />

zu Schäden der Nerven (sensomotorische<br />

Neuropathie, verminderte Schweißbildung<br />

der Haut, autonome Neuropathie etc.).<br />

Häufig betrifft es die Haut in vier verschiedenen<br />

Formen:<br />

1. allgemeine Veränderungen der Haut infolge<br />

des <strong>Diabetes</strong> mellitus,<br />

2. gehäufte Hautinfektionen,<br />

3. typische Hautveränderungen im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Diabetes</strong>,<br />

4. Hautveränderungen durch die <strong>Diabetes</strong>-Therapie.<br />

Im Rahmen des <strong>Diabetes</strong> kann es zu Schäden<br />

der kleinen und großen Blutgefäße kommen<br />

(Mikro- und Makroangiopathie), der Nerven<br />

(Neuropathie) und auch des Bindegewebes.<br />

Zeichen diabetischer Makroangiopathie sind:<br />

••<br />

Hauttrockenheit,<br />

••<br />

Hautatrophie (Haut wird dünner), vor allem<br />

an den Vorfußballen und Fersen,<br />

••<br />

Nagelstörungen,<br />

••<br />

Haarverlust.<br />

Oft besteht ein vermehrtes Schwitzen bei<br />

gleichzeitig verminderter Talgproduktion<br />

mit trockener Haut (besonders an den Füßen)<br />

– vermehrter Juckreiz ist oft die Folge.<br />

Manchmal besteht auch nur ein Juckreiz ohne<br />

erkennbare Hautveränderungen. Durch das<br />

Kratzen kommt es oft zweitrangig zu entzündlichen<br />

Hautveränderungen.<br />

Kommen Neuropathie und Durchblutungsstörungen<br />

(Ischämie) zusammen vor, dann ist die<br />

Wundheilung z. B. beim diabetischen Fuß erschwert<br />

oder unmöglich. Intensive und tägliche<br />

Hautpflege sind dann noch mehr als sonst<br />

unbedingt erforderlich!<br />

Charakter von Hautveränderungen<br />

allgemeine<br />

Hautveränderungen<br />

• Juckreiz<br />

• Hauttrockenheit<br />

• Hautatrophie<br />

• Nagelveränderungen<br />

Mehr Hautinfektionen bei<br />

hohem Blutzuckerlangzeitwert<br />

Hautinfektionen<br />

bakterielle Hautveränderungen:<br />

z. B.<br />

Follikulitis, Furunkel,<br />

Erysipel<br />

Pilzerkrankungen:<br />

Candida (Hefepilze);<br />

z. B. Hefepilze im Genitalbereich<br />

besonders<br />

bei Frauen, bei Männern<br />

Entzündung an Eichel<br />

und Vorhaut (Balanitis);<br />

Beschwerden: Brennen,<br />

Jucken<br />

Hautinfektionen kommen bei Diabetikern<br />

häufiger vor – sie haben in der Haut selbst einen<br />

Glukosegehalt von 35 bis 65 Prozent der<br />

Blutkonzentration und sind damit prädestiniert<br />

für Infektionen. Je höher die Blutzuckerwerte<br />

regelmäßig sind (hoher HbA 1c -Wert),<br />

umso häufiger sind Infektionen, besonders<br />

bei zusätzlicher Störung der Schweißsekretion<br />

und Nerven- und Durchblutungsstörungen<br />

mit reduzierter Immunantwort der Haut.<br />

Pilzinfektionen können am ganzen<br />

Körper vorkommen<br />

Infektionen mit Hefepilzen (Candida) kommen<br />

am ganzen Körper vor (z. B. in Hautfalten<br />

unter der Brust, Leisten, aber auch am Penis<br />

und an der Scheide). Pilzinfektionen sind häufiger<br />

bei Therapie mit SGLT-2-Hemmern. Neben<br />

den Hefepilzen kommen auch andere Pilz-<br />

bei <strong>Diabetes</strong> häufig<br />

auftretende Hautveränderungen<br />

• Necrobiosis lipoidica<br />

• Acanthosis nigricans<br />

• diabetisches Sklerödem<br />

• Xanthome, Xanthelasmen<br />

(Fetteinlagerungen<br />

in Haut oder<br />

Augenlidern)<br />

• diabetische Dermopathie<br />

(siehe Info rechts)<br />

Je höher der<br />

Blutzuckerlangzeitwert<br />

ist, desto<br />

häufiger sind<br />

Infektionen.<br />

Illustration: Kelly Hironaka - Fotolia.com


diabeteskurs<br />

www.diabetes-online.de<br />

infektionen an der Haut vor, besonders auch<br />

an den Zehennägeln (siehe diabetischer Fuß).<br />

Bakterielle Hautinfektionen …<br />

… sind Zeichen einer allgemeinen Schwächung<br />

der Immunabwehr. Insbesondere Staphylokokken<br />

und Streptokokken können die Haut oft in<br />

Form einer starken Rötung (Erysipel) betreffen,<br />

häufig an den Unterschenkeln, manchmal<br />

auch im Gesicht. Hautinfektionen bei<br />

Dia betikern sollten gezielt behandelt und die<br />

Haut gut gepflegt werden.<br />

Spezifische Hautveränderungen bei<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

Verschiedene Hautveränderungen sind typisch<br />

bei Menschen, die <strong>Diabetes</strong> haben, sie können<br />

bereits Jahre vor Auftreten eines Dia betes mellitus<br />

vorhanden sein:<br />

<strong>Die</strong> diabetische Dermopathie ist sehr häufig, im<br />

höheren Alter sind bis zu 70 Prozent der Diabetiker<br />

betroffen. Meist findet man rote Flecken,<br />

manchmal mit Verdünnung der Haut,<br />

Knötchenbildung und Verfärbung an den Unterschenkeln.<br />

Zusätzlich kann die Behaarung<br />

verlorengehen. Manchmal kommt diese Erkrankung<br />

auch bei Nichtdiabetikern vor – eine<br />

spezielle Behandlung ist nicht erforderlich.<br />

Das diabetische Sklerödem ist eine Bindegewebsveränderung<br />

mit nichteindrückbarer<br />

Haut und Hautverdickung.<br />

<strong>Die</strong> Necrobiosis lipoidica tritt am Schienbein<br />

mit rötlich-braunen Flecken und scharf begrenzten<br />

Rändern auf – allerdings nur bei etwa<br />

1 Prozent aller Diabetiker.<br />

Etwa 30 Prozent der Betroffenen haben zeitweise<br />

offene Wunden – nach Abheilung sind<br />

diese Stellen ohne Haare und Talgdrüsen, so<br />

dass diese Hautareale besonders gefährdet<br />

sind. Eine Therapie mit Kortison ist manchmal<br />

erfolgreich.<br />

Weitere Erkrankungen sind die Acanthosis<br />

nigricans und die Bullosis diabeticorum, bei der<br />

sich Blasen in der Haut bilden – besonders in<br />

den Achselhöhlen.<br />

Eine Hauterkrankung, die relativ häufig im Zusammenhang<br />

mit Schilddrüsenerkrankungen<br />

und bestimmten Formen der Blutarmut (Anämie),<br />

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), aber<br />

auch beim <strong>Diabetes</strong> vorkommt, ist die Vitiligo.<br />

<strong>Die</strong> Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit ist eine<br />

ungefährliche und schmerzlose, wegen der<br />

Hautverfärbung psychisch aber oft sehr belastende<br />

Erkrankung. Ihre Ursachen sind wohl<br />

vielfältig: Autoimmunphänomen, oxidativer<br />

Stress etc. Der Verlauf der Erkrankung ist nicht<br />

voraussehbar, es gibt aber durchaus erfolgversprechende<br />

Behandlungsmethoden.<br />

Hautveränderungen aufgrund der<br />

<strong>Diabetes</strong>therapie<br />

Allergische Hautreaktionen gibt es selten unter<br />

Medikamenten zur <strong>Diabetes</strong>therapie, den<br />

oralen Antidiabetika. Unter Insulintherapie<br />

kann es zu Hautveränderungen kommen, aber<br />

extrem selten – manchmal an der Einspritzstelle,<br />

früher unter zinkverzögerten Insulinen,<br />

heute gelegentlich durch Inkretin-Analoga<br />

verursacht (z. B. Bydureon, Byetta, Victoza),<br />

die ja auch gespritzt werden.<br />

Häufiger und auch „kosmetisch beeindruckender“<br />

sind die Lipohypertrophien – sie findet<br />

man öfter rechts und links vom Bauchnabel<br />

oder am Oberschenkel – nach jahrelanger<br />

Injektion ohne Wechsel der Injektionsareale<br />

und nicht selten mit mehrfacher Verwendung<br />

einer Injektionskanüle.<br />

Kontakt: Dr. Gerhard-W. Schmeisl // Internist, Angiologie,<br />

Diabetologie, Sozialmedizin // Chefarzt Deegenbergklinik,<br />

Burgstraße 21, 97688 Bad Kissingen // Tel.: 09 71/8 21-0,<br />

E-Mail: schmeisl@deegenberg.de // Chefarzt Diabetologie<br />

Klinik Saale, Pfaffstraße 10, 97688 Bad Kissingen //<br />

Tel.: 09 71/85-01<br />

Zusammenfassung<br />

Hautveränderungen kommen<br />

bei Diabetikern und<br />

Nichtdiabetikern häufig<br />

vor. Manche treten im<br />

Zusammenhang mit einer<br />

schlechten Blutzuckereinstellung<br />

und den dadurch<br />

verursachten <strong>Diabetes</strong>-Folgeerkrankungen<br />

auf, manche<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Therapie.<br />

Einige Hautveränderungen<br />

(z. B. ein Erysipel) sollten<br />

stets konsequent und fachgerecht<br />

behandelt werden,<br />

andere Veränderungen<br />

haben nur kosmetischen<br />

Wert.<br />

<strong>Die</strong> Haut als Spiegel unseres<br />

Inneren und Grenze<br />

zum Inneren ist jedoch<br />

ein besonderes Organ,<br />

das stets Aufmerksamkeit<br />

verlangt und verdient.<br />

| DJ 10–2014<br />

35


medizin<br />

www.diabetes-online.de<br />

<strong>Die</strong> Serie von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur<br />

Prof. Dr.<br />

med. Thomas Haak<br />

(Ltd. Notarzt, re.)<br />

und DRK-Rettungsdienstleiter<br />

Kai<br />

Schlecht.<br />

Serie: Blaulicht<br />

Lungenembolie<br />

Der Notfall: Renate K. ist seit einigen Tagen bettlägerig, nachdem sie mit<br />

dem Fuß umgeknickt ist. Statt zum Arzt zu gehen, hofft sie, dass durch Schonung<br />

die Schwellung bald abklingen wird. Außerdem hat sie wenig getrunken.<br />

Aus völligem Wohlbefinden heraus verspürt sie plötzlich einen Stich in der<br />

Brust und eine zunehmende Luftnot. Da sie auch Panik befällt, ruft ihr Ehemann<br />

den Rettungsdienst.<br />

| DJ 10–2014<br />

36<br />

Das unternimmt der Ersthelfer<br />

Der Mann von Renate K. öffnet<br />

das Fenster und lässt frische Luft<br />

her ein. Er öffnet ihre beengende<br />

Kleidung und lässt Renate<br />

K. sich so lagern, wie sie es<br />

wünscht. Dann warten sie auf<br />

den Rettungsdienst.<br />

Das macht der Rettungsdienst<br />

Kurz nachdem der Ehemann<br />

von Renate K. den Rettungsdienst<br />

über die Telefonnummer<br />

112 gerufen<br />

hat, treffen die Rettungssanitäter<br />

und der Notarzt<br />

ein. Frau K. schildert dem<br />

Notarzt genau, was passiert<br />

ist und wie der Schmerz und<br />

die Atembeschwerden sich äußern. Das Rettungsdienstteam<br />

unterstützt die Patientin durch die<br />

Gabe von Sauerstoff beim Atmen und schließt<br />

sie an das EKG-Gerät an. Es werden die Sauerstoffsättigung<br />

und der Blutdruck bestimmt –<br />

und regelmäßig konsequent überprüft. Zunächst<br />

geht der Notarzt von einem Herzinfarkt aus, dies<br />

scheint aber aufgrund des EKG-Bildes, gepaart<br />

mit der zunehmenden Atemnot, unwahrscheinlich,<br />

und der Notarzt stellt die Verdachtsdiagnose<br />

Lungenembolie. Nachdem ein venöser Zugang gelegt<br />

wurde, erhält Frau K. ein Schmerzmittel,<br />

ein Mittel zur Blutverdünnung<br />

und ein Beruhigungsmittel, da<br />

die Atembeschwerden sie<br />

doch sehr aufgeregt haben.<br />

Aufgrund der räumlichen<br />

Nähe zur nächsten Klinik<br />

entscheidet sich der<br />

Notarzt zu einem zügigen<br />

Transport (nach Voranmeldung!).<br />

Fotos: Robert Kneschke; WavebreakMediaMicro; Vitaliy Hrabar; Photographee.eu - Fotolia.


medizin<br />

www.diabetes-online.de<br />

Das passiert in der Klinik<br />

<strong>Die</strong> Verdachtsdiagnose Lungenembolie<br />

bestätigt sich durch einen Ultraschall des<br />

Brustkorbes. Renate K. ist kreislaufstabil, also<br />

wird zur genaueren Untersuchung ein Kernspintomogramm<br />

des Brustkorbes angefertigt;<br />

hier beurteilt man die Ausdehnung der<br />

Lungenembolie. Da diese sehr ausgedehnt<br />

ist, entscheiden sich die Ärzte zur Lyse-Therapie<br />

(Propf-Auflösung), um den Embolus (nichtlösliches<br />

Gebilde in der Blutbahn) aus geronnenem<br />

Blut aufzulösen. <strong>Die</strong>s geschieht unter<br />

strenger Überwachung auf der Intensivsta-<br />

tion. Dort bleibt Frau K. für<br />

drei Tage, bis sich ihr Zustand<br />

stabilisiert hat. Danach verbringt sie<br />

einige Tage auf Normalstation, bevor sie entlassen<br />

wird. Von nun an nimmt Renate K. Medikamente<br />

zur Blutverdünnung ein.<br />

Um Lungenembolien zu vermeiden, ist Vorbeugung<br />

wichtig. Wer bettlägerig ist, sollte viel trinken<br />

und bei wenig Bewegung auch einen Gerinnungshemmer<br />

(verordnet vom Arzt) einnehmen.<br />

Gerade Menschen mit <strong>Diabetes</strong> haben ein etwas<br />

höheres Risiko, Embolien zu erleiden: Bei schlechter<br />

Einstellung gerinnt das Blut leichter.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten<br />

Maßnahmen<br />

1. Notruf absetzen, für<br />

Frischluft sorgen<br />

2. Sauerstoffgabe,<br />

Vitalwerte prüfen<br />

(Rettungsdienst)<br />

3. zügig in die Klinik<br />

Dateiname: _339JI__0013931.pdf; Nettoformat:(210.00 x 135.00 mm); Datum: 09. May 2014 07:34:48; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />

50x Blutzucker messen für weniger als 20 €<br />

TESTAmed ® GlucoCheck Advance<br />

Fotos: x, y<br />

<strong>Die</strong> Alternative in der Preisgruppe B<br />

Erfüllt die <strong>neuen</strong> Mess-Standards an ein<br />

modernes Blutzuckermesssystem<br />

• USB-Anschluß<br />

• Mahlzeiten-Markierer<br />

• Ketonwarnung<br />

• Beleuchteter Teststreifeneinschub<br />

• Hygienische Teststreifen-Auswurf-Funktion<br />

• 4 Alarmeinstellungen<br />

Unverbindliche<br />

Preisempfehlung<br />

für 50 Teststreifen<br />

19,95 €<br />

Unverbindliche<br />

Preisempfehlung<br />

9,95 €<br />

In Apotheken und Drogeriemärkten<br />

37<br />

Weitere Infos unter www.testamed.de • <strong>Die</strong> kostenlose Hotline: 0800-8736311 • Wir beantworten gerne Ihre Fragen<br />

| DJ 10–2014


infobox<br />

www.diabetes-online.de<br />

Lebensmittel-Check:<br />

So entstehen<br />

Obst-Gemüse-<br />

Hitlisten …<br />

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bestimmte<br />

Obst- und Gemüsesorten plötzlich als<br />

supergesund gelten? Wie bei Diäten gibt es auch<br />

hier Trends. Wie entstehen solche Hitlisten?<br />

Einfache Handhabung<br />

und zuverlässige Blutzuckermessung<br />

| DJ 10–2014<br />

38<br />

Aktuell führt Kresse die grüne Hitliste an. Bei Kresse hängt<br />

der Hype sicher mit Modegetränken wie grünen Smoothies<br />

zusammen; diese lassen sich in einer Saftpresse<br />

selbst mixen – zum Beispiel aus Spinat, Lauch und Kräutern.<br />

Je nach Zusammensetzung sind sie fast energiefrei.<br />

Je frischer, desto höher ihr Gehalt an Vitaminen, Mineralien<br />

und sekundären Pflanzenstoffen. <strong>Die</strong>se Shakes sind<br />

quasi ein Lebensmittel mit wenigen Kalorien, aber mit hoher<br />

Vitalstoffdichte. Zurück zur Kresse: Wie entstand ihre<br />

Ehrung? Jährlich gibt das US-Zentrum für Krankheitsbekämpfung<br />

und Prävention die Top 41 der empfehlenswertesten<br />

Obst- und Gemüsearten heraus. Silber ging an Chinakohl,<br />

Bronze an Mangold, gefolgt von Spinat. Auf Rang 28<br />

findet sich das erste Obst: Zitronen.<br />

Top, wenn die Mischung stimmt<br />

Wer legt dies fest? Experten des Bonner aid infodienstes erklären:<br />

<strong>Die</strong> Wissenschaftler haben zunächst eine Definition<br />

für die „Kraftpakete Obst und Gemüse“ vorgenommen.<br />

Dabei wurden nur solche eingestuft, die eine hohe Vitalstoffdichte<br />

besitzen. Das entsprechende Ranking entsteht<br />

klassifiziert nach 17 Inhaltsstoffen wie verschiedenen Mineralstoffen<br />

und bestimmten Vitaminen sowie wissenschaftlich<br />

belegten präventiven Effekten. Doch im Grunde<br />

ist es viel einfacher: Wer täglich Obst und Gemüse nach<br />

Saison isst, versorgt den Körper optimal mit einer gesunden<br />

Mixtur der Vitalstoffe. Eine Hitliste ist dann unnötig.KM<br />

Foto: Kirsten Metternich<br />

Das Blutzuckermesssystem GlucoMen areo soll<br />

die Bedürfnisse nahezu aller <strong>Diabetes</strong>patienten<br />

erfüllen, indem es leicht zu bedienen ist<br />

und zuverlässige Messwerte liefert, heißt es in<br />

einer Presseinformation des Herstellerunternehmens<br />

A. Menarini Diagnostics. Der besonders<br />

breite und stabile Teststreifen (GlucoMen<br />

areo Sensor) ermögliche eine unkomplizierte<br />

und intuitiv durchzuführende Messung. Auch<br />

die kompakte Größe helfe bei der einfachen<br />

Handhabung: Das Gerät ist 85 mm hoch, 55 mm<br />

breit und 18 mm dick bei einem Gewicht von<br />

51 g. „Ich mag den GlucoMen areo. Er liegt gut<br />

in der Hand und das Display ist einmalig gut<br />

zu lesen. Sogar im Sonnenlicht“, findet Konrad<br />

Beikircher, der ihn als einer der ersten Patienten<br />

angewendet hat. Der Kabarettist und Musiker<br />

ist Typ-1-Diabetiker und trägt eine Insulinpumpe;<br />

eine zuverlässige Selbstkontrolle ist<br />

für ihn sehr wichtig. Der GlucoMen areo, der die<br />

strengen Anforderungen der <strong>neuen</strong> ISO-Norm<br />

an die Messgenauigkeit erfüllt, habe ihn auch<br />

in dieser Hinsicht überzeugt: „Ich messe 5- bis<br />

7-mal pro Tag meinen Blutzucker, um bei der<br />

Insulindosierung die richtige Entscheidung<br />

treffen zu können. Da muss ich mich auf die<br />

Messwerte verlassen können.“ Zudem verfügt<br />

das Gerät über Zusatzfunktionen, die optional<br />

aktiviert werden können, – wie Messwertmarker,<br />

Erinnerungsalarme und die Erkennung<br />

von Zielwertüberschreitungen. Mehr über das<br />

neue Messsystem erfahren Sie im Internet<br />

auf www.glucomenareo.de sowie im nächsten<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> in der Rubrik Ausprobiert.


infobox<br />

www.diabetes-online.de<br />

Neue Website bietet<br />

Informationen für Menschen<br />

mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

Messgerät, App, Onlineportal:<br />

ein System, das<br />

verbindet<br />

Eine neue Online-Plattform für Menschen mit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> soll Betroffene und Interessierte über<br />

die Stoffwechselerkrankung und deren Behandlung informieren.<br />

<strong>Die</strong> vom Pharmaunternehmen AstraZeneca<br />

ins Leben gerufene Website ist unter der Adresse www.<br />

zuckerkrank.de zu erreichen. Besucher finden dort eine<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sie das Leben<br />

mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und die Therapie-Anforderungen<br />

bewältigen können, meldet das Unternehmen. Auch<br />

Tipps zu den Themen Bewegung und Ernährung sowie<br />

zum Alltag mit <strong>Diabetes</strong> (zum Beispiel in Sachen<br />

Beruf, Reisen und Sexualität) werden angeboten. Ein<br />

weiterer Service ist der Expertenrat: Hier beantworten<br />

Dia betes-Experten den Betroffenen individuelle Fragen<br />

zu allen Aspekten rund um Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Außerdem<br />

erhalten Patientinnen dort Hinweise für die Betreuung<br />

vor und während einer Schwangerschaft, teilt<br />

AstraZeneca mit.<br />

Mit dem Accu-Chek Connect steht diesen Herbst ein<br />

Messsystem zur Verfügung, das das Potential der Online-Vernetzung<br />

für das <strong>Diabetes</strong>-Management umfangreich<br />

nutzt. Es besteht aus einem Blutzuckermessgerät<br />

(basierend auf der bewährten Accu-Chek<br />

Aviva-Technologie), einer Smartphone-App mit Bolusrechner<br />

und einem Webportal. <strong>Die</strong> Blutzuckerwerte<br />

werden nach der Messung via Bluetooth an die App<br />

geschickt und auf das Portal übertragen. Damit haben<br />

<strong>Diabetes</strong>patienten ihre Daten immer und überall dabei,<br />

berichtet das Hersteller-Unternehmen Roche Diagnostics.<br />

Zudem werden Zusammenhänge zwischen<br />

Faktoren wie Ernährung, Bewegung oder Stress und<br />

den Blutzuckerwerten in der App grafisch veranschaulicht.<br />

Accu-Chek Connect macht damit das Auslesen in<br />

der Praxis und somit auch das Mitbringen des Messgerätes<br />

zum Arzt überflüssig, da alle Informationen jederzeit<br />

und ortsunabhängig abrufbar sind. Mehr Informationen:<br />

www.accu-chek.de/connect<br />

Zusätzliche Informationen zum Messwert<br />

Das Blutzuckermesssystem OneTouch Verio von LifeScan zeigt mit jedem Messwert<br />

automatisch wichtige Informationen an – ohne Scrollen oder Drücken von<br />

Tasten. Eine farbcodierte Bereichsanzeige weist darauf hin, ob ein Messergebnis<br />

inner-, unter- oder oberhalb individuell festgelegter Grenzwerte liegt. Das<br />

Messsystem erzeugt zudem motivierende Fortschrittsmeldungen, wenn sich<br />

die Messergebnisse der Patienten konstant innerhalb des Zielbereichs befinden<br />

oder wieder liegen, nachdem sie zu hoch waren. Bei einem zu niedrigen<br />

Blutzuckerwert wird der Anwender aufgefordert, diesen zu behandeln und nach<br />

15 Minuten erneut zu testen. Auf www.lifescan.de erfahren Sie mehr.<br />

| DJ 10–2014<br />

39


infobox<br />

Ausprobiert<br />

Stada Gluco Result To Go Plus<br />

Messen mit Mini-Gerät<br />

und großen Zahlen<br />

Fast so klein wie der Deckel einer<br />

Teststreifendose ist das Blutzuckermessgerät<br />

Stada Gluco Result<br />

To Go Plus, das vom Unternehmen<br />

Stadavita vertrieben und von Nipro<br />

Dia gnostics hergestellt wird. Dass es<br />

so klein ist, hat seinen Grund: Ich kann<br />

es auf den Deckel der Teststreifendose<br />

aufklicken. Auch die kleine Stechhilfe,<br />

die zum Gerät gehört, kann ich an der<br />

Dose befestigen. Das funktioniert mit<br />

Hilfe eines Stoffüberzugs, den ich über<br />

die Dose ziehe und der eine Schlaufe<br />

besitzt zum Einschieben der Stechhilfe.<br />

Breite, kurze Teststreifen<br />

<strong>Die</strong> Teststreifen sind kurz, breit und<br />

stabil. Zum Messen stecke ich einen<br />

Teststreifen in den breiten Schlitz vorne<br />

am Gerät, das sich dadurch selbständig<br />

einschaltet. Auf dem Display wird<br />

mir zuerst alles gezeigt, was auf dem<br />

Display stehen kann, danach einen Moment<br />

die eingestellte Uhrzeit. Anschließend<br />

erscheint ein kleiner Tropfen.<br />

Große Zahlen im Display<br />

Währenddessen steche ich mich fürs<br />

Blutgewinnen. In der Stechhilfe kann ich<br />

die Stechtiefe in fünf Stufen einstellen,<br />

ich muss für mich die höchste Stechtiefe<br />

wählen. Ich ziehe die Stechhilfe auseinander,<br />

so dass sie sich spannt, und setze<br />

die Spitze auf die seitliche Beere meines<br />

Ringfingers. Mit einem Druck auf den<br />

kleinen Knopf am Rand löse ich das Stechen<br />

aus. Den dann ausgetretenen Blutstropfen<br />

halte ich an die gut erkennbare<br />

Einsaugstelle am Teststreifen – das Blut<br />

wird eingesaugt und die Messung beginnt.<br />

Mein aktueller Blutzuckerwert<br />

steht Sekunden später in großen Zahlen<br />

auf dem Display, die auch bei Sonnenschein<br />

gut zu erkennen sind. Der gesamte<br />

Messvorgang erfolgt ohne akustische<br />

Signale.<br />

Mikro-USB-Port zum Auslesen der<br />

Werte<br />

<strong>Die</strong> gemessenen Werte kann ich später<br />

mit Datum und Uhrzeit aus dem Speicher<br />

abrufen, außerdem Durchschnittswerte<br />

der letzten 7, 14 und 30 Tage. Links am<br />

Gerät befindet sich ein Mikro-USB-Port,<br />

über den ich die gespeicherten Werte in<br />

einen Computer auslesen kann.<br />

<br />

Dr. Katrin Kraatz<br />

Stada Gluco Result To Go Plus<br />

Größe (L x B x T):<br />

43 x 37 x 23 mm<br />

Gewicht:<br />

17 g (mit Batterien)<br />

Messzeit:<br />

4 Sekunden<br />

erforderliche Blutmenge:<br />

0,5 μl<br />

Kalibration:<br />

plasmaäquivalent<br />

Messbereich:<br />

20 – 600 mg/dl bzw. 1,1 – 33,3 mmol/l<br />

Messtemperatur: 10 – 40 °C<br />

relative Luftfeuchtigkeit: 10 – 90 %<br />

Batterie:<br />

eine 3-Volt-Lithiumbatterie (CR2032)<br />

Speicher:<br />

500 Testergebnisse<br />

Preis für Stada Gluco Result To Go: 29,90 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />

Preis für 50 Teststreifen:<br />

27,49 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />

Wollen Sie mehr über das<br />

Blutzuckermessgerät Stada<br />

Gluco Result To Go Plus<br />

wissen? Das Unternehmen<br />

Stada vita informiert Sie<br />

dar über telefonisch unter<br />

0 61 72/96 89-17. Unter www.<br />

stadavita- diabetes.de finden<br />

Sie das Stada Gluco Result To<br />

Go Plus auch im Internet.<br />

| DJ 10–2014<br />

40<br />

Neue Blutzuckermessgeräte, Pens, Insulinpumpen …: Wir probieren die Geräte aus – und beschreiben Ihnen unseren Eindruck. Eindeutig bewerten<br />

können und wollen wir sie nicht, denn jeder muss selbst entscheiden, was ihm wichtig ist und womit er am besten zurechtkommt. Auch die<br />

Genauigkeit und Zuverlässigkeit prüfen wir nicht; dies überlassen wir den dafür eingerichteten Instituten.


denk-mal<br />

D<br />

E<br />

N<br />

K<br />

M<br />

A<br />

L<br />

chirurgisches<br />

Instrument<br />

Gefäßverschluss<br />

am<br />

Herzen<br />

Mahlzeit<br />

Beingelenk<br />

1<br />

Abk.:<br />

siehe<br />

oben<br />

zweiter<br />

griech.<br />

Buchstabe<br />

Brotröstgerät<br />

med.:<br />

Haut<br />

Dreifingerfaultier<br />

vertraulich<br />

2<br />

Blutfett<br />

6<br />

operative<br />

Behandlung<br />

des Übergewichts<br />

Abstufung,<br />

Tönung<br />

hin<br />

und ...<br />

dt. Schauspielerin:<br />

... Hoss<br />

3<br />

2<br />

Abk.:<br />

Rechenzentrum<br />

Bergstock<br />

bei St.<br />

Moritz<br />

4<br />

Laie<br />

1<br />

waidm.:<br />

Maul<br />

des Rotwildes<br />

Umstandswort<br />

Segel am<br />

hinteren<br />

Schiffsmast<br />

Sportplatz<br />

kurieren<br />

deutscher<br />

TV-Moderator<br />

(Kai)<br />

Freude,<br />

Genuss<br />

zittern<br />

Abk.:<br />

Blutzucker<br />

arbeitsscheu<br />

Krankenwärter<br />

<strong>Die</strong> Lösung aus Heft 8/2014 lautet: Vegetarier<br />

5 6 7 8<br />

3<br />

reißendes<br />

Tier<br />

Zeichen<br />

f. Tantal<br />

best.<br />

Artikel<br />

seem.:<br />

Mannschaftsraum<br />

4<br />

Muster<br />

Abk.: Handlung,<br />

Lenkradsperre<br />

Unternehmung<br />

Schneehütte<br />

Teil des<br />

Güterbahnhofs<br />

5<br />

Abk.:<br />

Stunde<br />

Abk.:<br />

Inland<br />

Frau des<br />

Jakob<br />

Kfz-Z.<br />

Iran<br />

Währung<br />

in Neuseeland<br />

(Abk.)<br />

Abk.:<br />

Utah<br />

Initialen<br />

Verdis †<br />

Initialen<br />

von Grass<br />

engl.<br />

Weichkäse<br />

7<br />

bayer. und<br />

österr.<br />

Grußwort<br />

früheres<br />

Luftdruckmaß<br />

Speisesaal<br />

für Studenten<br />

Pilzbelag<br />

Strom zum<br />

Kurischen<br />

Haff<br />

im Mund (dt. Name)<br />

DPP-4-<br />

Hemmer<br />

8<br />

engl.:<br />

verspätet<br />

®<br />

svd1414.0-49<br />

Mitmachen und Gewinnen<br />

Lösung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

www.diabetes-online.de<br />

5 x <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Tasse<br />

Holen Sie sich ein Stück gute Laune nach<br />

Hause. <strong>Die</strong> farbenfrohe <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Tasse<br />

zaubert Farbe auf Ihren Tisch und<br />

ein Lächeln auf Ihr Gesicht …<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Post: Senden Sie den Coupon an Kirchheim-Verlag,<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />

Internet: www.diabetes-online.de/raetsel<br />

Einsendeschluss ist der 25.10.2014 (Datum des<br />

Poststempels). Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Auflösung in Heft 12/2014. Wer<br />

gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle,<br />

ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und<br />

ihre Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. <strong>Die</strong><br />

Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg<br />

und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang.<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

E-Mail<br />

□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig<br />

◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon über aktuelle Angebote<br />

aus seinem Programm informiert. <strong>Die</strong>ses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn Sie schon<br />

früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt<br />

haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift<br />

Einsendeschluss:<br />

25.10.2014<br />

| DJ 10–2014<br />

41


lebensecht<br />

Mit Coach gegen<br />

den inneren<br />

Schweinehund<br />

| DJ 10–2014<br />

42<br />

Meine<br />

Blutwerte<br />

insgesamt<br />

und auch mein<br />

Blutdruck<br />

haben sich<br />

positiv<br />

entwickelt.<br />

Jahrelang wurde ich wegen meiner Rückenleiden<br />

und Schmerzen mit Kortison<br />

behandelt. <strong>Die</strong> Folge waren etliche Pfunde<br />

zu viel auf den Rippen. <strong>Die</strong> eigentliche Ursache,<br />

eine Borreliose, wurde leider erst viel zu<br />

spät entdeckt. Nach mehreren Herzinfarkten,<br />

einer vierfachen Bypass-Operation und etlichen<br />

Stents folgte ein Hinterwandinfarkt, den<br />

ich nur mit großem Glück überlebte. Zu all diesem<br />

Unheil bekam ich dann noch die ärztliche<br />

Diagnose <strong>Diabetes</strong> Typ 2.<br />

Krankenversicherung bot Teilnahme an Gesundheitsprogramm<br />

für Typ-2-Diabetiker an<br />

Mit <strong>Diabetes</strong> kannte ich mich damals überhaupt<br />

nicht aus. Ich beschloss, meine Ernährung<br />

umzustellen, um mein Übergewicht in<br />

den Griff zu bekommen. Das schien mir zumindest<br />

ein Anfang zu sein. In dieser Zeit erhielt<br />

ich ein Schreiben meiner Versicherung<br />

(Central Krankenversicherung aus Köln): Sie bot<br />

mir an, an einem Gesundheitsprogramm für<br />

neu diagnostizierte Typ-2-Diabetiker teilzunehmen.<br />

In der Hoffnung, mehr über meine<br />

Krankheit zu erfahren, sagte ich zu.<br />

In zwölf Monaten soll ich lernen, wie ich meinen<br />

Lebensstil anpassen kann, um mit der<br />

richtigen Ernährung und mehr Bewegung<br />

meinen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.<br />

Ich erhielt leihweise ein Gerät, mit<br />

dem ich per Smartphone meinen Blutzuckerwert<br />

messen kann, und einen digitalen Aktivitäts-Tracker.<br />

Der Fitbit One zählt Schritte,<br />

misst absolvierte Strecken sowie bewältigte<br />

Stockwerke und gibt an, wie viele Kalorien<br />

man durch die Bewegung verbrannt hat. Das<br />

Einrichten und Bedienen der Geräte ist einfach<br />

– und sie sind immer und überall einsetzbar.<br />

<strong>Die</strong> erfassten Daten werden automatisch<br />

in mein persönliches Tagebuch auf das<br />

Online-Portal des Gesundheitsprogramms<br />

übertragen. Ich kann dort sofort sehen, wie<br />

mein Verhalten die Blutzuckerwerte beeinflusst.<br />

Am Anfang maß ich häufig meine Zuckerwerte;<br />

so lernte ich schnell, wie und bei<br />

welcher Speise sich die Werte verändern und<br />

was Bewegung bewirkt.<br />

Online-Portal: Austausch und Aufklärung<br />

Meine persönliche Beraterin vom Deutschen Institut<br />

für Telemedizin und Gesundheitsförderung<br />

(DITG) kann ebenfalls mein Online-Tagebuch<br />

einsehen. Dadurch kann sie stets mitverfolgen,<br />

wie sich meine Werte entwickeln. Zielsetzungen<br />

sowie Ernährungsfragen besprechen wir<br />

telefonisch oder über das Portal. Im Informationsbereich<br />

der Online-Plattform kann ich zudem<br />

alles Wissenswerte über <strong>Diabetes</strong> nachlesen<br />

und fühle mich daher inzwischen sicher<br />

im Umgang mit der Krankheit.<br />

Fotos: Frank Schuppelius; Central Krankenversicherung


lebensecht<br />

Wolfgang von Dziegielewski<br />

hatte bereits mehrere Gesundheitsprobleme<br />

– und dann<br />

kam auch noch ein Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

hinzu. Ein Angebot seiner<br />

Krankenversicherung kam<br />

da gerade recht: Er nahm an<br />

einem Gesundheitsprogramm<br />

teil, inklusive vieler Informationen<br />

und eines Coachs. Hier<br />

sein Bericht.<br />

www.diabetes-online.de<br />

Bilanz nach 6 Monaten: bessere Gesundheitswerte,<br />

mehr Lebenskraft<br />

Durch gezielte Ernährungsumstellung, langsame<br />

Gewichtsreduzierung und mehr Bewegung<br />

im Alltag habe ich innerhalb von sechs<br />

Monaten viel erreicht: Mein Langzeit-Blutzuckerwert<br />

ist um 0,2 Prozent gesunken und<br />

hat sich auf 6,3 Prozent reduziert. Ich brauche<br />

keine Medikamente gegen <strong>Diabetes</strong> zu nehmen.<br />

Meine Blutwerte insgesamt und auch<br />

mein Blutdruck haben sich positiv entwi-<br />

Der Fitbit One zählt Schritte,<br />

misst absolvierte Strecken sowie<br />

bewältigte Stockwerke und gibt<br />

an, wie viele Kalorien man durch<br />

die Bewegung verbrannt hat.<br />

ckelt. Ich fühle mich viel wohler, besitze wieder<br />

mehr Lebenskraft. Ich bin kreativer, habe<br />

sogar ein Buch mit dem Titel „Ruf der Steinzeit“<br />

geschrieben und veröffentlicht.<br />

Das Gesundheitsprogramm hat mir sehr<br />

geholfen. <strong>Die</strong> Begleitung durch den Coach<br />

empfinde ich als notwendig und gut. Man<br />

gibt dem inneren Schweinehund schließlich<br />

doch gern nach. Für meine Zukunft wünsche<br />

ich mir, dass ich die positiven Veränderungen<br />

auch nach dem Programm beibehalten<br />

werde.<br />

Dateiname: _00UUB_0014595.pdf; Nettoformat:(210.00 x 95.00 mm); Datum: 25. Aug 2014 12:27:10; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />

Diabetiker Typ 1/Typ 2?<br />

Unser Institut forscht für eine Verbesserung der Lebensqualität von Diabetikern.<br />

Unterstützen Sie uns aktiv als Teilnehmer/in einer klinischen Studie.<br />

angemessene aufwandsentschädigung wird gezahlt<br />

Voraussetzungen: Sie sind Diabetiker Typ 1 oder Typ 2 und mindestens 18 Jahre alt.<br />

Wir garantieren ärztliche und persönliche Betreuung während der gesamten Studie.<br />

Fotos: x, y<br />

interesse? rufen sie uns an.<br />

telefon neuss: 02131-40 18-180<br />

Sie erreichen uns Mo. bis Fr. von 7.30-15.30 Uhr<br />

E-Mail: info@profil-forschung.de<br />

telefon mainz: 06131-21 62-630<br />

Sie erreichen uns Mo. bis Fr. von 8.00-15.30 Uhr<br />

E-Mail: info-mainz@profil-forschung.de<br />

PROFIL Institut<br />

für Stoffwechselforschung<br />

GmbH<br />

| DJ 10–2014<br />

43<br />

www.profil-forschung.de


lebensecht<br />

www.diabetes-online.de<br />

Großer Traum: einmal<br />

zur Tour de France<br />

| DJ 10–2014<br />

44<br />

<strong>Die</strong> Tour de France ist gerade auf den<br />

Champs-Élysée in Paris zu Ende gegangen.<br />

Das Mega-Highlight im Radsport,<br />

das in Frankreich Hunderttausende auf die<br />

Straße lockt, hat auch Simon Strobel in den<br />

Bann gezogen. Er weilt gerade in Deutschland.<br />

Für ihn ist Ferienzeit. Denn die Nachwuchsfahrer<br />

haben eben wegen der Tour de France<br />

Sommerpause. Schön für das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>,<br />

denn wir hatten Gelegenheit, mit dem<br />

Profi-Radsportler in der Deutschland-Zentrale<br />

von Novo Nordisk in Mainz zu sprechen.<br />

Ein paar Tage bleibt Simon noch im Lande,<br />

dann geht es zurück nach Atlanta in die USA,<br />

wo er zusammen mit seinen Teamkameraden<br />

in einem Haus untergebracht ist. Mit seinen<br />

27 Lenzen ist Simon der Älteste im Development-Team<br />

von Novo Nordisk. Aber das<br />

macht nichts. „Ich habe das Team im vergangenen<br />

Jahr bei der ,mHealth Grand Tour‘, die<br />

von Brüssel nach Barcelona führte, kennengelernt“,<br />

erzählt Simon. Danach bekam er dann<br />

vom Team-Manager ein Angebot:„<strong>Die</strong>se einmalige<br />

Chance konnte ich mir nicht entgehen<br />

lassen“, sagt er.<br />

Schlag auf Schlag<br />

Irgendwie ging alles Schlag auf Schlag in diesem<br />

Jahr. Denn Simon hat zu Beginn<br />

erst einmal sein Medizinstudium<br />

mit dem Dr. med. abgeschlossen.<br />

Und dann ging’s<br />

auch schon in die US-amerikanische<br />

Olympia-Stadt aus<br />

dem Jahre 1984. Das Development-Team<br />

ist – wie<br />

der Name vermuten lässt<br />

– ein Nachwuchskader,<br />

aus dem heraus sich die<br />

jungen Athleten entwickeln<br />

und empfehlen<br />

Simon Strobel ist 27.<br />

Ziemlich spät, aber gar<br />

nicht zu spät hat er in<br />

diesem Jahr den Sprung<br />

ins Radsportteam von<br />

Novo Nordisk geschafft.<br />

Für den Unterfranken<br />

aus Schwanfeld ist damit<br />

ein Traum wahr geworden.<br />

Wir haben den früheren<br />

Speed-Skater in<br />

Mainz getroffen und mit<br />

ihm gesprochen.<br />

können; empfehlen für das Pro-Team, die erste<br />

Liga im Radsport sozusagen. Das hat sich Simon<br />

zum Ziel gesetzt, daran arbeitet er akribisch.<br />

2021 will das Team Novo Nordisk unbedingt an<br />

der Tour de France teilnehmen. Dann nämlich<br />

wird das Insulin 100 Jahre alt. „Und so lange ist<br />

es ja gar nicht mehr bis dahin“, sagt Simon. Mit<br />

34 Jahren, die er dann auf seinem persönlichen<br />

„Tacho“ hätte, wäre er übrigens mitnichten ein<br />

Tour-de-France-Methusalem. Jens Voigt beispielsweise,<br />

der gerade nach der USA Pro Cycling<br />

Challenge zurückgetreten ist, fuhr in<br />

diesem Sommer die komplette Tour de France<br />

mit: Er ist am 17. September 43 geworden!<br />

<strong>Die</strong> Hecke war im Weg<br />

Für Simon Strobel ist das Fahrrad auch abseits<br />

der Rennen das Verkehrsmittel Nummer 1.<br />

Er hat in Mainz studiert und dort alle Wege<br />

mit dem Drahtesel zurückgelegt. Im<br />

Sommer, aber auch im Winter, wann<br />

immer es die Wetterverhältnisse zugelassen<br />

haben. Eigentlich kommt Simon<br />

vom Speed-Skaten (Inliner). Den<br />

Sport musste er allerdings aufgeben wegen<br />

einer Knieverletzung. 26 000 km ist er in<br />

den vergangenen 12 Monaten mit dem Rad<br />

gefahren. „Wenn ich ins Pro-Team will, muss<br />

ich allerdings noch eine Schippe drauflegen.<br />

Da geht es ab 30 000 km pro Jahr<br />

los“, berichtet Simon. Wie er denn<br />

eigentlich Radfahren gelernt hat,<br />

wollten wir unbedingt noch von<br />

ihm wissen: „Daran kann ich mich<br />

noch sehr gut erinnern“, meint er.<br />

„Ich bin mit Stützrädern aus der Garage<br />

herausgerollt direkt in die Hecke.“<br />

Wir wünschen Simon Strobel<br />

alles Gute und den Weg direkt zur<br />

Tour de France!<br />

mhz<br />

Fotos: Novo Nordisk; Kirchheim


lebensecht<br />

Simon Strobels Tipps<br />

zum Radkauf<br />

www.diabetes-online.de<br />

1. Das Wichtigste vorneweg: Immer<br />

mit Helm unterwegs sein!<br />

2. Wenn es ein Tourenrad sein soll:<br />

Auf jeden Fall mit Scheibenbremse<br />

kaufen. <strong>Die</strong> sind zwar etwas aufwändiger<br />

bei der Wartung, aber<br />

zuverlässiger.<br />

3. Bei der Schaltung rät Simon Strobel<br />

zu einem anständigen Produkt.<br />

Also nicht das billigste kaufen! So<br />

haben Sie länger Spaß.<br />

4. Auf jeden Fall das Fahrrad probefahren.<br />

5. Am besten beim lokalen Fahrradhändler<br />

kaufen. Das erleichtert das<br />

Procedere bei kleineren Reparaturen<br />

bzw. Reklamationen.<br />

Fotos: x, y<br />

| DJ 10–2014<br />

45


Blickwinkel<br />

Der heiße<br />

<strong>Diabetes</strong>-Herbst<br />

www.diabetes-online.de<br />

| DJ 10–2014<br />

46<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Diabetes</strong>-Blogger“<br />

sind authentisch,<br />

sie sind<br />

absolute Experten<br />

in eigener<br />

Sache und<br />

sie sind meist<br />

sehr diabeteserfahren.<br />

Das verspricht ein heißer Herbst zu<br />

werden – im Sinne von äußerst interessant:<br />

Nein, ich meine nicht die<br />

verschiedenen Interessenkonflikte innerhalb<br />

der <strong>Diabetes</strong>-Verbände (in deren<br />

Zuge das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> mittlerweile<br />

Gegendarstellungen abdrucken muss).<br />

Interessant wird der Herbst aus meinem<br />

Blickwinkel viel mehr aus zwei<br />

Gründen. Der eine:<br />

In Deutschland gibt es seit fünf<br />

Jahren „<strong>Diabetes</strong>-Blogger“, die sich<br />

bis heute zu einer imposanten Blogger-Szene<br />

entwickelt haben. <strong>Die</strong> Rede ist<br />

von den Ilkas, den Sahras, den Finns oder den<br />

Steffs (meist zwischen 20 und 40), die im Internet<br />

spontan oder regelmäßig über ihren<br />

<strong>Diabetes</strong> berichten: über ihre letzte Unterzuckerung<br />

– über ihren ersten Insulinpumpen-Gehversuch<br />

– über ihre erste Erfahrung<br />

mit einem „CGM“, über ihren Sport. Manchmal<br />

wird auch einfach ein Foto vom neu angelegten<br />

Sensor oder vom zu hohen Blutzuckerwert<br />

„gepostet“, sprich veröffentlicht. Das<br />

Ganze ist meist nicht von Ärzten gecheckt,<br />

nicht immer als positives Beispiel oder nachahmenswert<br />

zu empfehlen, manchmal gar äußerst<br />

fragwürdig … bis gefährlich – ABER: <strong>Die</strong><br />

Dia betes-Blogger sind authentisch, sie sind<br />

absolute Experten in eigener Sache, meist sehr<br />

diabetes erfahren. Sie geben Einblicke und<br />

tauschen sich aus. Und vor allem: Sie tragen<br />

viel bei zur Aufklärung – in einem Bereich, in<br />

dem sich mehr Menschen (weil meist anonym<br />

möglich) Informationen holen als anderswo.<br />

Das Ganze kann man nur begrüßen – und vorantreiben:<br />

Das machen wir, indem wir neben<br />

dem <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ein Internet-Gebäude<br />

bewohnen: die Blood-Sugar-Lounge!<br />

Im Herbst wird eingezogen in dieses Medienhaus<br />

– viele der Blogger beziehen dort virtuelle<br />

Räume, schreiben für und mit uns, fotografieren,<br />

drehen kleine Videos etc. Das Beste: Wer<br />

uns besuchen, sprich mit uns arbeiten mag, ist<br />

jederzeit willkommen. Es geht in der Lounge<br />

um Insulin, um Sport, um Reisen, um Tiere, um<br />

Kochen, um Forschung. Und und und.<br />

Der zweite Grund: Wir erwarten ab Herbst<br />

2014 eine Fülle an Neuigkeiten und Entwicklungen<br />

der Unternehmen, die (auch) in<br />

Deutschland im Bereich der Diabetikerversorgung<br />

aktiv sind. <strong>Die</strong> Rede ist von <strong>neuen</strong> Blutzuckermessgeräten<br />

– leicht zu bedienen und<br />

teils mit großen Displays. <strong>Die</strong> Rede ist von einer<br />

<strong>neuen</strong> Insulinpumpe mit Ampullenfüllsystem<br />

– oder von einem Insulin-Pen mit<br />

Gedächtnisstütze. <strong>Die</strong> Rede ist auch von Neuerungen,<br />

die das Blutzuckermessgerät mit einer<br />

App und bis hin zu einem Online-Portal<br />

verbinden. Und ich rede von einem Mess-System,<br />

das die Glukosewerte anzeigt, wann immer<br />

man selbst das mag: durch einfaches Drüberhinwegführen<br />

eines kleinen Gerätes über<br />

ein Sensorpflaster, das ständig am Oberarm<br />

liegt. Nicht ganz bis Herbst, aber spätestens<br />

bis Frühjahr kommt dann vielleicht ein neues<br />

Insulin hinzu, das uns weniger Unterzuckerungen<br />

bescheren soll.<br />

Sie sehen, liebe Leser: Der Herbst wird interessant<br />

in vielerlei Hinsicht. Sollte sich dann<br />

noch zeigen, dass die kontinuierliche Glukosemessung<br />

(„CGM“) viel mehr Verbreitung finden<br />

kann (weil gesundheitspolitisch ein guter<br />

Nutzen bestätigt wird), wird umso klarer: <strong>Diabetes</strong><br />

ist viel zu interessant, zu aktuell und zu<br />

aspektereich, als dass man sich und seine Energie<br />

Interessenkonflikten hingeben sollte.<br />

Günter Nuber<br />

Chefredakteur


Das neue <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

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kirchheim@intime-media-services.de


diabetesDE<br />

www.diabetes-online.de<br />

<strong>Diabetes</strong>aufklärung<br />

auf Kreuzfahrt<br />

Süß ohne<br />

Reue?<br />

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe<br />

– diabetesDE-Experte am<br />

9. Oktober 2014 im Chat:<br />

| DJ 10–2014<br />

48<br />

Experten geben ein Gesundheitssymposium auf hoher See.<br />

Während einer Kreuzfahrt nicht nur entspannen und faszinierende<br />

Reiseziele erkunden, sondern auch mehr zur Prävention des<br />

<strong>Diabetes</strong> erfahren: Das könnte für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> und<br />

Risikopatienten eine perfekte Ergänzung sein.<br />

Auf einer 23-tägigen Reise von Sydney<br />

nach Manila (3.1. – 26.1.2015) können<br />

die Teilnehmer der Reise nicht nur<br />

verschiedene Vortragsveranstaltungen<br />

und Expertensprechstunden besuchen,<br />

sondern auch aktiv an Workshops<br />

teilnehmen – zum Beispiel an<br />

der Bewegungsaktion mit einem<br />

Schrittzähler. Im Rahmen des Symposiums<br />

auf See an Bord der MS EUROPA<br />

steht das Thema „Unser Herz“ im Vordergrund.<br />

Prof. Dr. Peter Schwarz wird<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

(neben weiteren Experten u. a. von<br />

der Deutschen Herzstiftung) an Bord<br />

vertreten und mehrfach zur <strong>Diabetes</strong>prävention<br />

referieren. Ein Novum auf<br />

hoher See.<br />

„<strong>Die</strong> Deutschen sind Bewegungsmuffel<br />

und die wenigsten wissen, dass sie<br />

schon mit 1 000 Schritten mehr am Tag<br />

ihr Erkrankungsrisiko für eine chronische<br />

Krankheit minimieren können“,<br />

sagt Prof. Schwarz. Erfahrungen der<br />

Kreuzfahrtanbieter hätten gezeigt,<br />

dass der Bedarf der Gäste an Gesundheitsinformationen<br />

an Tagen auf See<br />

extrem hoch sei. „Ich verspreche mir<br />

eine rege Teilnahme, wenn ich mit<br />

den Passagieren in einer moderaten<br />

Bewegungseinheit übers Deck walke<br />

und zu dem positiven Effekt von<br />

1 000 Schritten mehr referiere, denn<br />

das ist ein machbares Ziel für jeden.“<br />

Das Symposium „Unser Herz“ wird so<br />

mit praktischen Einheiten zum Thema<br />

<strong>Diabetes</strong> prävention ergänzt. Alle<br />

Teilnehmer erhalten eine Urkunde.<br />

Unter dem Buchungscode EUR1501_<br />

ZUCKER ist die Reise inklusive Anund<br />

Abreisepaket in der Economy<br />

Class buchbar ab 9 990 € p. P. (zur Doppelbelegung)<br />

unter Kundenservice@<br />

hlkf.de oder unter 0 40/3 07 03 08 75.<br />

Ob Kaffee, Tee oder Desserts – oft sind Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> unsicher, wie sie Getränke<br />

und Speisen süßen dürfen. Zu den<br />

Süßungsmitteln mit blutzuckererhöhender<br />

Wirkung zählt normaler Haushaltszucker.<br />

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit,<br />

Xylit oder Isomalt erhöhen die Blutzuckerwerte<br />

nur gering. Süßstoffe haben gar keine<br />

Wirkung auf den Blutzucker. Alle haben<br />

Vor- und Nachteile: Zuckeraustauschstoffe<br />

bewirken zwar einerseits nur einen verzögerten<br />

und geringen Anstieg der Blutzuckerwerte,<br />

andererseits kann ihr Verzehr<br />

aber abführend und blähend wirken. Womit<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> ihre Speisen süßen<br />

können und dürfen, erklärt die diabetesDE-<br />

Expertin Dipl. oec. troph. Sibylle Kapellen<br />

im nächsten Experten-Chat.<br />

Fragen rund um das Thema „Süßstoffe und<br />

Zuckeraustauschstoffe“ können ab sofort<br />

eingesendet werden. <strong>Die</strong> Ökotrophologin<br />

beantwortet diese im Experten-Chat von<br />

diabetesDE am Donnerstag, dem 9. Oktober<br />

2014, live zwischen 17 und 19 Uhr.<br />

Das Kontaktformular für den Chat finden<br />

Sie im Internet unter: www.diabetesde.org/<br />

experten_chat/kontaktformular/<br />

Am 9. Oktober 2014<br />

findet die Experten-Sprechstunde<br />

mit<br />

Dipl. oec. troph. Sibylle<br />

Kapellen zum<br />

Thema „Süß ohne<br />

Reue? Süßstoffe und<br />

Zuckeraustauschstoffe“<br />

statt.<br />

Fotos: diabetesDE


diabetesDE<br />

diabetesDE<br />

Wer das kennt ...<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Reinhardtstraße 31<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030/201 677 0<br />

Fax: 030/201 677 20<br />

E-Mail: info@diabetesde.org<br />

Internet: www.diabetesde.org<br />

www.diabetes-online.de<br />

www.diabetes-online.de<br />

Neuer Landesverband<br />

DDH-M Mitteldeutschland<br />

in Gründung<br />

Organisierte <strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfe nun auch in Sachsen, Thüringen<br />

und Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfegruppen<br />

in den Freistaaten<br />

Sachsen und Thüringen<br />

und dem Land<br />

Sachsen-Anhalt<br />

leisten gute Arbeit.<br />

Eine Vernetzung<br />

erschien immer<br />

notwendiger und<br />

führte zu Rückfragen bei<br />

der Deutschen <strong>Diabetes</strong>-Hilfe – Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> e. V. (DDH-M) über<br />

Möglichkeiten und Unterstützung.<br />

DDH-M, ein großer Selbsthilfeverband<br />

mit bundesweiter Tätigkeit und<br />

inzwischen mehr als 17 000 Mitgliedern,<br />

konnte hier auf Erfahrung und<br />

Aktivitäten einzelner Ehrenamtlicher<br />

zurückgreifen, die sich schon im<br />

Rahmen der von diabetesDE – Deutsche<br />

<strong>Diabetes</strong>-Hilfe initiierten Kampagne<br />

„<strong>Diabetes</strong> STOPPEN – jetzt!“<br />

eingesetzt hatten für eine politische<br />

Unterstützung der Bundesländer zugunsten<br />

der Bundesratsinitiative für<br />

einen Nationalen <strong>Diabetes</strong>plan.<br />

<strong>Die</strong> Regionalbeauftragten der DDH-M<br />

für die drei mitteldeutschen Bundesländer,<br />

Patrick Wolf und Dr. Egon Hohenberger,<br />

waren sich sehr<br />

schnell hinsichtlich einer<br />

Vernetzung<br />

über<br />

Landesverbände<br />

der DDH-M<br />

einig, um mit minimalem<br />

Aufwand eine<br />

größtmögliche Effektivität zu<br />

erreichen. Gemeinsam mit dem Bundesvorstand<br />

der DDH-M sind die Vorbereitungen<br />

so weit vorangekommen,<br />

dass anlässlich des Weltdiabetestages<br />

im November der „Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

– Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

– LV Mitteldeutschland“ (DDH-M –<br />

LVMD) mit Sitz in Leipzig durch die<br />

in den drei Bundesländern vertretenen<br />

Selbsthilfegruppen und Mitglieder<br />

gegründet wird. „Wir sind offen,<br />

weitere Selbsthilfegruppen, Mitglieder<br />

und Fördermitglieder in den <strong>neuen</strong><br />

DDH-M-LV aufzunehmen“, sagt<br />

Dr. Egon Hohenberger und fordert alle<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen auf,<br />

aktiv im <strong>neuen</strong> Verband mitzuarbeiten.<br />

Interessierte erreichen ihn schon<br />

jetzt per E-Mail: md@ddh-m.de<br />

| DJ 10–2014<br />

49<br />

... sollte auch<br />

das kennen.<br />

WicHtig:<br />

Bei DiABeteS<br />

ZinkMAngel<br />

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Zur Unterstützung bei <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus, z.B. bei einer durch Zinkmangel<br />

gestörten Wundheilung.<br />

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Wirkstoff: Zinkorotat x 2 H2O. Anwendungsgebiete: Zur<br />

Behandlung von Zinkmangelzuständen, die ernährungsmäßig<br />

nicht behoben werden können.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand: April: 2014<br />

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| DJ x–2014<br />

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49


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www.diabetes-online.de<br />

| DJ 10–2014<br />

50<br />

Aus der<br />

Szene für<br />

die Szene<br />

Auf diesen Seiten fassen wir für<br />

Sie aufsehenerregende Internet-<br />

Diskussionen zusammen, außerdem<br />

setzen wir den Link zu unserer<br />

Online-Umfrage – und<br />

Prof. Dr. med. Rüdiger Petzoldt<br />

beantwortet Fragen, die man<br />

ihm auf der Patientenveranstaltung<br />

„diabetestour“ häufig<br />

stellt … oder die Sie, liebe Leser,<br />

uns einfach zusenden.<br />

Kalender:<br />

Wichtig im<br />

Oktober<br />

16.<br />

„<strong>Diabetes</strong> Charity<br />

Gala“<br />

Zu der geschlossenen Veranstaltung<br />

werden rund 300 Gäste im Berliner<br />

Meistersaal erwartet. Viele der Gäste<br />

spenden Geld für Projekte, die jungen<br />

oder älteren Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

zugutekommen. Außerdem wird der<br />

„Thomas-Fuchsberger-Preis“ verliehen.<br />

„diabetestour“-Frage 1:<br />

Werte nach<br />

dem Sport<br />

gehen hoch<br />

<strong>Die</strong> Frage Zum Risiko durch Sport bei<br />

<strong>Diabetes</strong> höre ich immer die Warnung:<br />

Vorsicht vor Hypoglykämien! Bei mir<br />

kommt es manchmal nach dem Sport zu<br />

einem Blutzuckeranstieg. Wie kann das<br />

sein, wenn es doch eigentlich damit runtergehen<br />

sollte, und was kann man tun?<br />

Prof. Petzoldt: Ich gehe davon aus, dass<br />

Sie mit einer Insulinbehandlug leben.<br />

Zunächst: Auf der Ursachensuche für einen<br />

Blutzuckeranstieg nach dem Sport<br />

lohnt es sich, zu fragen: Habe ich vor dem<br />

Sport das Insulin zu sehr reduziert? Habe<br />

ich zu viele Zusatz-BEs gegessen? Oder<br />

Sport in einer „Insulinversorgungslücke“<br />

betrieben, also bei beginnendem Insulinmangel<br />

– und deshalb bei schon steigenden<br />

Blutzuckerwerten? In solchen<br />

Situationen kann es für Diabetiker nach<br />

Sport auch zu einem Blutzuckeranstieg<br />

kommen. Und dann: Was ist zur Klärung<br />

und zur weiteren Vermeidung zu tun?<br />

Man sollte nicht vorschnell den Blutzucker<br />

korrigieren, sondern erst den<br />

Blutzuckerverlauf beobachten und dazu<br />

ein Blutzuckertagebuch führen. Nur<br />

nach Kenntnis des Blutzuckerverlaufs<br />

bei verschiedenen Gelegenheiten kann<br />

man eine vorsichtige Korrektur der Insulin-<br />

und Kohlenhydrat-Mengen ausprobieren.<br />

Besonders vorsichtig sollte man<br />

nach Sport am Abend vorgehen; zur Sicherheit<br />

lieber höhere Werte vor der<br />

Nacht anstreben und keine Insulin-Korrekturen<br />

mehr durchführen! Natürlich<br />

sollte man bei Blutzuckerwerten über<br />

250 mg/dl (13,9 mmol/l) immer auch eine<br />

Ketonmessung durchführen.<br />

?<br />

„diabetestour“-Frage 2:<br />

Langzeitwert<br />

selbst<br />

errechnen?<br />

<strong>Die</strong> Frage Seit Jahren als Diabetikerin<br />

habe ich mich an eine Umrechnungstabelle<br />

gehalten und aus einem Blutzuckerwert<br />

(z. B. 140 mg/dl) meinen<br />

Langzeitwert (z. B. HbA 1c = 7,8 Prozent)<br />

errechnet. Heute sagte mir ein Arzt,<br />

diese Tabelle sei nicht mehr aktuell. Mein<br />

Wert von 7,7 entspräche heute einem<br />

Wert von 175 bis 180. <strong>Die</strong>ses hat mich<br />

sehr verunsichert.<br />

Prof. Petzoldt: Schon immer waren solche<br />

Umrechnungen mit vielen Unsicherheiten<br />

verbunden; man konnte sie deshalb<br />

nie als Grundlage zur Beurteilung der<br />

Stoffwechsellage empfehlen. Etwas ausführlicher<br />

fällt die Erklärung dazu aus:<br />

Man kann zwar nach mehreren oder vielen<br />

über längere Zeit durchgeführten eigenen<br />

Blutzuckermessungen aus allen<br />

Messwerten einen rechnerischen Mittelwert<br />

bilden und darüber grob, also sehr<br />

ungenau (!) abschätzen, wie der eigene<br />

HbA 1c -Wert etwa sein könnte; manchmal<br />

wurden solche Schätzwerte in Tabellen<br />

genannt. In diesem Satz erkennen<br />

Sie schon: Das Umrechnen war und ist<br />

nie etwas Genaues, wie Sie es sich wünschen.<br />

Genau und deshalb ebenso richtig<br />

wie wichtig bleibt das, was Sie hoffentlich<br />

ohnehin tun: den Blutzucker häufig<br />

genug auch selbst messen und notieren<br />

– und einmal im Quartal zur ärztlichen<br />

HbA 1c -Kontrolle gehen. Fazit: Eine direkte<br />

Umrechnung von einem einzelnen<br />

Blutzuckerwert zum HbA 1c -Wert ist<br />

nicht korrekt möglich. Auch umgekehrt<br />

ist es nicht korrekt möglich, vom HbA 1c -<br />

Wert rechnerisch zu einem einzelnen aktuellen<br />

Blutzuckerwert zu kommen.<br />

Autor Prof. Dr. med. Rüdiger Petzoldt brpetzoldt@t-online.de


diabetes-szene<br />

www.diabetes-online.de<br />

#dedoc Trend<br />

Aktuelles #dedoc Trend-<br />

Thema: #ALSIceBucket-<br />

Challenge<br />

Jeden Mittwoch um 21 Uhr trifft<br />

sich die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Online<br />

Community zu einem einstündigen<br />

TweetChat. <strong>Die</strong> Kolumne<br />

#dedoc Trend bringt aktuelle Themen<br />

aus der Community ins <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>.<br />

Seit Wochen stellt die ALS Ice Bucket<br />

Challenge die Social Media<br />

Welt auf den Kopf – insbesondere<br />

auf Youtube und Facebook. Da<br />

war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />

es auch die <strong>Diabetes</strong>-Community<br />

und sogar die Chefredaktion des<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s traf.<br />

Dass eine Fundraising-Kampagne<br />

für eine chronische, nicht heilbare<br />

Krankheit in der <strong>Diabetes</strong>-Community<br />

auf offene Ohren trifft, ist<br />

klar. Dass sie hier einige Umdeutungen<br />

und Ergänzungen erfahren<br />

würde wie Spendenaufrufe für<br />

Dia betes und die Kombination mit<br />

der #showmeyourpump-Kampagne<br />

(siehe letztes Heft), war zu erwarten.<br />

Da sich die Videos der Ice Bucket<br />

Challenge nicht abdrucken lassen,<br />

hier nur der Link zu einem besonders<br />

kreativen Beispiel:<br />

www.sugartweaks.de/no-icebucket-needed-spendenaktionmal-anders/<br />

Fest steht schon jetzt: Noch nie hat<br />

eine Fundraising-Kampagne – gerade<br />

im Gesundheitssektor – die Viralität<br />

von Social Media so effektiv für<br />

sich nutzen können wie die Ice Bucket<br />

Challenge. <strong>Die</strong> ALS-Kam pagne<br />

kombiniert Selbstdarstellung mit<br />

Sinnhaftigkeit, verleiht einer chronischen<br />

Erkrankung Sexappeal und<br />

generiert Spendengelder in so bisher<br />

nicht gekannter Höhe und Geschwindigkeit.<br />

Hätten wir als <strong>Diabetes</strong>-Community<br />

das nicht auch<br />

gern?<br />

Ein sehr differenzierter Blog-Beitrag<br />

zum Umgang der <strong>Diabetes</strong>-Community<br />

mit der ALS Challenge<br />

kommt von Moira McCarthy<br />

aus den USA. Sie schreibt (verkürzt,<br />

aus dem Englischen):<br />

„Angesichts der enormen Aufmerksamkeit,<br />

die die ALS Ice Bucket<br />

Challenge bekommt, ist<br />

es verständlich, dass wir aus<br />

der <strong>Diabetes</strong> Community begeistert,<br />

inspiriert und, o. k.,<br />

ein wenig neidisch sind. Aber<br />

ich glaube nicht, dass die<br />

Dia betes Community jetzt auch eine<br />

Ice Bucket Challenge braucht oder<br />

irgendeinen Ableger davon. Warum<br />

können wir nicht einfach dankbar<br />

dafür sein, dass unsere ALS-Nachbar-Community<br />

Erfolg hat? Im November<br />

ist wieder Welt-<strong>Diabetes</strong>-Tag,<br />

und ich bin sicher: Als<br />

guter Nachbar wird die ALS-Community<br />

für uns da sein.“<br />

Den kompletten Beitrag im Original<br />

findet Ihr unter<br />

www.asweetlife.org/feature/<br />

does-diabetes-need-an-icebucket-challenge<br />

Was denkt Ihr? Brauchen wir eine<br />

<strong>Diabetes</strong>-Challenge – und wenn ja,<br />

wie könnte sie aussehen? Teilt Eure<br />

Ideen im #dedoc OpenBlog oder<br />

diskutiert mit im #dedoc Tweet-<br />

Chat, jeden Mittwoch um 21 Uhr auf<br />

www.dedoc.de/tweetchat<br />

Folgen Sie uns auf<br />

Twitter! www.twitter.<br />

com/#!/<strong>Diabetes</strong>_Profis<br />

Bastian Hauck<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Facebook-Seite!<br />

www.facebook.com/<br />

<strong>Diabetes</strong>.<strong>Journal</strong><br />

| DJ 10–2014<br />

51


diabetessszene<br />

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| DJ 10–2014<br />

52<br />

Klinische Studien:<br />

Transplantation<br />

von Stammzellen zur<br />

Insulinproduktion<br />

5 500 Leser erreichte folgender<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Artikel<br />

bis September auf Facebook:<br />

„Eine neue Technik, die die<br />

Transplantation von insulinproduzierenden<br />

Zellen bei<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> ermöglichen<br />

soll, kann nun in klinischen<br />

Studien am Menschen erprobt<br />

werden. <strong>Die</strong> US-amerikanische<br />

Arzneimittelbehörde<br />

FDA hat die Genehmigung<br />

für Studien am Menschen für<br />

eine neue Technik zur Verpflanzung<br />

von insulinproduzierenden<br />

Inselzellen erteilt.<br />

<strong>Die</strong>se besteht aus einer Kapsel<br />

(Encaptra drug delivery system),<br />

die unter die Haut implantiert<br />

wird. Sie enthält Stammzellen<br />

(PEC-01 cells), die darauf programmiert<br />

sind, sich in insulinproduzierende<br />

Inselzellen<br />

zu entwickeln. Das Besondere<br />

an der Kapsel ist ihre selektive<br />

Durchlässigkeit: Das im Inneren<br />

produzierte Insulin wird<br />

in den Blutkreislauf abgegeben<br />

– und für das Wachstum<br />

und den Erhalt der Inselzellen<br />

wichtige Stoffe wie Sauerstoff<br />

und Glukose können<br />

ebenfalls nach innen dringen.<br />

Abgeschirmt werden<br />

die insulinproduzierenden<br />

Zellen jedoch von den Attacken<br />

des Immunsystems. Ob<br />

dieser Prozess, der sich bereits<br />

im Tiermodell bewähren<br />

konnte, auch im menschlichen<br />

Organsimus auf diese<br />

gewünschte Weise und in ausreichendem<br />

Maße funktioniert,<br />

soll in den nun genehmigten<br />

Studien untersucht<br />

werden. U. a. die gemeinnützige<br />

Stiftung JDRF, die Forschungsarbeiten<br />

zur Heilung,<br />

Behandlung und Prävention<br />

des Typ-1-Dia betes fördert,<br />

hat sich bereits an der Finanzierung<br />

des Projekts beteiligt.“<br />

<strong>Die</strong> Likes gingen in die Hunderte,<br />

die Meldung wurde dutzende<br />

Male geteilt und kommentiert:<br />

„Ich nehm’s sofort“<br />

(Nathie NK), „Das wäre ein<br />

Traum“ (Thorsten Meyer), „Bis<br />

das in Deutschland zugelassen<br />

wird, vergehen bestimmt<br />

20 Jahre“ (Alexandra Rönning),<br />

„Ich werde gern Testperson“<br />

(M. A. V. Pannenköken),<br />

„Möchte ich für meine Tochter“<br />

(Claudia Lorch). Gepostet<br />

hatte den Artikel Gregor Hess.<br />

„Ich bin die Vorurteile<br />

Leid über die faulen,<br />

dicken Diabetiker,<br />

gleichgültig, ob<br />

das <strong>Diabetes</strong> Typ 1<br />

oder Typ 2 betrifft.“<br />

Stefanie Blockus, www.diabetes-leben.com<br />

(Langstreckenläuferin und Bloggerin)<br />

Durchs Haus gehüpft:<br />

Integrationsamt<br />

befürwortet<br />

„CGM“!<br />

Auf mein-diabetes-blog.com berichtete Gastautor<br />

Basti über seinen langen, aber erfolgreichen<br />

Weg zur kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(„CGM“) – und errreichte damit weit über<br />

2 000 Leser und Dutzende Likes:„(…) Ich habe<br />

einen sehr verantwortungsvollen und körperlich<br />

fordernden Job. Muss oft unter hohem<br />

Zeitdruck wichtige und unbedingt richtige<br />

Entscheidungen treffen, bei denen Hypos<br />

ein absolutes NoGo sind. Daher sprach ich über<br />

das Thema CGM mal mit meinem Chef, der das<br />

zwar sofort befürwortete, aber die Finanzierung<br />

nicht realisieren konnte. Zum Glück ist<br />

meine Firma so groß, dass sie einen Schwerbehindertenbeauftragten<br />

beschäftigt. Auch mit<br />

ihm sprach ich über das Thema ausführlich.<br />

Er gab mir den entscheidenden Tipp, mal mit<br />

dem Integrationsamt Kontakt aufzunehmen.<br />

Bis dato hatte ich davon noch nie gehört. Nach<br />

Rücksprache mit denen, stellte ich Anfang Juli<br />

erneut einen Antrag auf Kostenübernahme


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Beste Werte:<br />

„Das Blut floss in<br />

Strömen …“<br />

Tine Tro (www.icaneateverything.com) postet Anfang September:<br />

„Partaaaaaay! Hallo zusammen! Ich hatte heute meinen ersten Termin<br />

bei meiner Ärztin seit Anfang des Jahres. Das Blut floss in Strömen, ich<br />

hatte sehr viel Spaß im Labor, und zum ersten Mal seit Mai wurde mein<br />

HbA 1c (wir erinnen uns: 8,1) festgestellt – ich bin ein bisschen aus den<br />

Latschen gekippt, als ich im Sprechzimmer saß: 6,6!<br />

Mein ‚bester‘ bisher. Ich frage mich natürlich: Was habe ich zum<br />

Henker anders gemacht, als im Mai? Ungefähr nichts. Wtf?“ Mit<br />

ihrer Ärztin hat Tine nun vereinbart, verstärkt darauf zu achten,<br />

ob es nachts zu Unterzuckerungen kommt. Tausende Leser<br />

interessierten sich dafür.<br />

www.diabetes-online.de<br />

des CGMs samt Sensoren. Das Amt prüfte ausführlich<br />

inwiefern ein CGM zur Verbesserung<br />

meiner Arbeitsbedingungen beitragen könnte<br />

und entschied sich für eine Bewilligung meines<br />

Antrags. Am 27. Juli öffnete ich nichtsahnend<br />

den Briefkasten und las Folgendes:<br />

Mein Arzt dachte ne Zeit lang, dass ich die<br />

Therapie evtl. falsch mache … bis zu dem<br />

Zeitpunkt, wo ich für 1 Woche den „cgm“<br />

hatte! Da wurden die teils unerklärbaren<br />

BZ-Schwankungen sichtbar! So ein Ding<br />

ist Gold wert und ich kann einfach nicht<br />

nachvollziehen, warum sich die Kassen<br />

immer querstellen, wenn dadurch Folgeerkrankungen<br />

reduziert werden könnten!!!<br />

(Nathi NK kommentiert den<br />

„Blickwinkel“, DJ 9)<br />

Fotos: Karin & Uwe Annas; Tanusha - Fotolia.com<br />

Das Integrationsamt bewilligt Ihnen nach § 102<br />

Abs. 3 Nr. 1A Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch –<br />

(SGB IX) Rehabilitation und Teilhabe behinderter<br />

Menschen in Verbindung mit § 19 Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung<br />

(SchwbAV)<br />

einen Zuschuss von 80 Prozent der Gesamtkosten.<br />

Mein Glück war kaum zu fassen. Ich habe mich<br />

wie ein Kleinkind gefreut und bin durchs Haus<br />

gehüpft. Direkt am nächsten Tag bestellte ich<br />

das Dexcom und einige Sensoren. Seit Anfang<br />

August klebt mein neuer Dauerbegleiter nun<br />

an meinem rechten Oberarm und hat sich im<br />

letzten Schicht-Turn bereits bewährt.“<br />

| DJ 10–2014<br />

53


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| DJ 10–2014<br />

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| DJ 10–2014<br />

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Rentenreform 2014:<br />

Was ändert sich?<br />

Zum 1. Juli 2014 ist das „Gesetz über Leistungsverbesserungen<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung“ (im Folgenden:<br />

„RV-Leistungsverbesserungsgesetz“) in Kraft getreten. In diesem<br />

Beitrag informieren wir über die wichtigsten Neuerungen.<br />

| DJ 10–2014<br />

56<br />

1953 bis 1963: Altersgrenze<br />

steigt<br />

schrittweise an<br />

Mit dem Gesetzespaket zur Rentenreform<br />

hat die Bundesregierung ein Wahlversprechen<br />

eingelöst und einige Verbesserungen<br />

in der Rente vorgenommen. Bestimmte<br />

Personengruppen können nun bereits mit<br />

63 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen. Weitere<br />

Änderungen betreffen die Anrechnung von<br />

Kindererziehungszeiten, die Erwerbsminderungsrente<br />

sowie das Reha-Budget. An der<br />

Altersrente für schwerbehinderte Menschen<br />

wurde jedoch nichts geändert; diese besteht<br />

unter gleichen Voraussetzungen fort.<br />

Versicherte Anhebung<br />

auf Alter<br />

Geburtsjahr um Monate Jahr<br />

Monat<br />

1953 2 63 2<br />

1954 4 63 4<br />

1955 6 63 6<br />

1956 8 63 8<br />

1957 10 63 10<br />

1958 12 64 0<br />

1959 14 64 2<br />

1960 16 64 4<br />

1961 18 64 6<br />

1962 20 64 8<br />

1963 22 64 10<br />

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

<strong>Die</strong> wichtigste Neuerung des RV-Leistungsverbesserungsgesetzes<br />

ist wohl die Rente mit 63:<br />

Altersrente ab 63 Jahren:<br />

für „besonders langjährig Versicherte“<br />

Wer vor 1953 geboren ist und mindestens<br />

45 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

vorweisen kann, der kann nun<br />

schon mit 63 Jahren die Altersrente für besonders<br />

langjährig Versicherte in Anspruch nehmen,<br />

d. h. ohne Abschläge in Rente gehen.<br />

Für alle, die zwischen 1953 und 1964 geboren<br />

sind und 45 Beitragsjahre erfüllen, steigt<br />

die Altersgrenze schrittweise an. Abhängig<br />

vom Geburtsjahr wird das frühestmögliche<br />

Bezugs alter in Zweimonatsschritten angehoben.<br />

Wer im Jahr 1964 oder später geboren wurde,<br />

kann diese Rentenart aber (weiterhin) erst<br />

mit 65 Jahren erhalten.<br />

<strong>Die</strong> vorzeitige abschlagsfreie Rente setzt voraus,<br />

dass man mindestens 45 Jahre in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung versichert<br />

war. Neu ist allerdings, dass bei Berechnung<br />

dieser Wartezeit nun zusätzliche Zeiten berücksichtigt<br />

werden. So kann man nun die<br />

Zeiträume anrechnen lassen, in denen man<br />

Arbeitslosengeld bzw. Teilarbeitslosengeld<br />

oder Leistungen bei Krankheit sowie Übergangsgeld<br />

bezogen hat. Auch freiwillige Beitragszeiten<br />

werden bei der Wartezeit angerechnet,<br />

sofern man eine Pflichtbeitragszeit<br />

von 18 Jahren für eine Beschäftigung oder<br />

selbständige Tätigkeit vorweisen kann.


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Für die Wartezeit von 45 Jahren können<br />

nunmehr also folgende Zeiten angerechnet<br />

werden:<br />

••<br />

Pflichtbeiträge aus Beschäftigungsverhältnissen,<br />

••<br />

geringfügige, nicht versicherungspflichtige<br />

Beschäftigungen werden<br />

anteilig berücksichtigt,<br />

••<br />

Pflichtbeiträge aus selbständiger Tätigkeit,<br />

••<br />

freiwillige Beiträge, wenn mindestens<br />

18 Jahre mit Pflichtbeiträgen aus Beschäftigung<br />

oder selbständiger Tätigkeit<br />

vorhanden sind,<br />

••<br />

Wehr- oder Zivildienstpflicht,<br />

••<br />

nicht erwerbsmäßige Pflege von Angehörigen,<br />

••<br />

Kindererziehung bis zum 10. Lebensjahr<br />

des Kindes,<br />

••<br />

Arbeitslosengeld, Teilarbeitslosengeld,<br />

Leistungen bei Krankheit (zum<br />

Beispiel Krankengeld, Verletztengeld),<br />

Übergangsgeld,<br />

••<br />

Leistungen bei beruflicher Weiterbildung,<br />

••<br />

Kurzarbeitergeld, Schlechtwettergeld,<br />

Winterausfallgeld, Insolvenzgeld und<br />

Konkursausfallgeld (Zahlungsunfähigkeit<br />

des Arbeitgebers),<br />

••<br />

Ersatzzeiten (zum Beispiel politische<br />

Haft in der DDR).<br />

Zeiten der Arbeitslosigkeit in den letzten<br />

zwei Jahren vor Beginn der Frührente<br />

werden allerdings nicht berücksichtigt,<br />

um eine Welle von Frühverrentungen zu<br />

verhindern.<br />

Aufgrund der langen Wartezeit sowie<br />

der Einschränkung auf bestimmte<br />

Geburtenjahrgänge werden nur recht<br />

wenige die Voraussetzungen für die<br />

besondere vorzeitige Altersrente erfüllen<br />

können.<br />

Altersrente für schwerbehinderte<br />

Menschen bleibt unverändert<br />

Schwerbehinderte Menschen können<br />

auf Antrag ebenfalls vorzeitig und<br />

ohne Abzüge in Altersrente gehen;<br />

die Altersrente für schwerbehinderte<br />

Menschen kann generell mit 65 Jahren<br />

abschlagsfrei oder ab 62 Jahren<br />

mit Abschlägen in Anspruch genommen<br />

werden. Wenn Sie vor 1964 geboren<br />

wurden, dann verschieben sich die<br />

Altersgrenzen nach unten; es gibt aufgrund<br />

zwischenzeitlicher Gesetzesänderungen<br />

auch Vertrauensschutz<br />

für ältere Jahrgänge. Wer beispielsweise<br />

vor 1952 geboren ist, kann die Altersrente<br />

für schwerbehinderte Menschen<br />

mit 63 Jahren abschlagsfrei oder<br />

ab 60 Jahren mit Abschlägen erhalten.<br />

An diesen Voraussetzungen hat die<br />

Rentenreform nichts geändert, vor allem<br />

gibt es keine Verbesserung für diejenigen<br />

schwerbehinderte Menschen,<br />

die zugleich die Voraussetzungen für<br />

die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren<br />

erfüllen. Hier kann es im Einzelfall<br />

sein, dass die Rente wegen Schwerbehinderung<br />

keine Vorteile bringt.<br />

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| DJ 10–2014<br />

57


soziales<br />

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Neue „Mütterrente“ bzw. Anerkennung<br />

von Erziehungszeiten:<br />

nun wird Müttern und gegebenenfalls<br />

Vätern, deren Kinder vor 1992<br />

geboren wurden, ein weiteres<br />

Jahr mit Kindererziehungszeiten<br />

angerechnet. <strong>Die</strong>s kann zur Erhöhung<br />

der Ansprüche bei Altersrente,<br />

Erwerbsminderungsrente<br />

und Hinterbliebenenrente führen.<br />

Tipp: Lassen Sie sich bei der Rentenversicherung<br />

beraten, welche Rentenart für Sie günstiger<br />

ist.<br />

Man kann allerdings nicht behaupten, dass die<br />

Möglichkeit zur Altersrente wegen Schwerbehinderung<br />

nunmehr keinen Vorteil mehr bringe:<br />

Denn nach wie vor gibt es einen wesentlichen<br />

Unterschied zur Rente mit 63 Jahren: <strong>Die</strong><br />

Altersrente für schwerbehinderte Menschen setzt<br />

nämlich keine Wartezeit von 45 Jahren voraus.<br />

hungszeit berücksichtigt, nun wird Müttern<br />

und gegebenenfalls auch Vätern, deren Kinder<br />

vor 1992 geboren wurden, ein weiteres Jahr<br />

mit Kindererziehungszeiten angerechnet. <strong>Die</strong>s<br />

kann zu einer Erhöhung der Ansprüche bei Altersrente,<br />

Erwerbsminderungsrente und Hinterbliebenenrente<br />

führen.<br />

Erwerbsminderungs-, Witwen-, Waisenrenten:<br />

Erhöhung der Zurechnungszeit<br />

| DJ 10–2014<br />

58<br />

Rentenrechner<br />

der Deutschen<br />

Rentenversicherung:<br />

http://bit.ly/VizqE1<br />

Rentenart kann nicht nachträglich<br />

geändert werden<br />

Wer schon Rente erhält, kann nachträglich nicht<br />

mehr in eine günstigere Rentenart wechseln.<br />

Wenn Sie also schon eine vorzeitige Altersrente<br />

mit Abschlägen beziehen, dann können<br />

Sie leider nicht mehr in die neue Rentenform<br />

wechseln – auch wenn Sie die 45 Beitragsjahre<br />

vorweisen können. Gleiches gilt übrigens auch,<br />

wenn Sie erst nach Renteneintritt schwerbehindert<br />

werden. Auch dann ist ein Wechsel in<br />

eine vorzeitige Rente wegen Schwerbehinderung<br />

nicht mehr möglich.<br />

Rentenalter berechnen: online!<br />

Für die genaue Ermittlung Ihres persönlichen<br />

Renteneintrittsalters sowie etwaiger Vertrauensschutzregelungen<br />

wenden Sie sich am besten<br />

an die Deutsche Rentenversicherung.<br />

Kostenlose Hotline der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund: Telefon 08 00/1 00 04 80 70<br />

Im Internet finden Sie dazu auch einen Rechner:<br />

http://bit.ly/VizqE1<br />

<strong>Die</strong> „Mütterrente“<br />

Mit der Reform wird die rentenrechtliche Anerkennung<br />

von Erziehungszeiten etwas verbessert.<br />

Bislang wurde nur ein Jahr Erzie-<br />

Bei einem Eintritt der Erwerbsminderung<br />

wurde eine Erwerbsminderungsrente danach<br />

berechnet, als ob der Versicherte noch bis zum<br />

Alter von 60 Jahren weitergearbeitet und Beiträge<br />

bezahlt hätte („Zurechnungszeit“). Auch<br />

bei der Witwen- und Waisenrente gibt es solche<br />

Zurechnungszeiten.<br />

Das RV-Leistungsverbesserungsgesetz verlängert<br />

nun die Zurechnungszeit bei der Erwerbsminderungsrente<br />

um zwei Jahre. Erwerbsgeminderte<br />

werden so gestellt, als ob sie<br />

mit ihrem bisherigen durchschnittlichen Einkommen<br />

bis zum 62. statt wie bisher bis zum<br />

60. Geburtstag weitergearbeitet hätten. Auf<br />

Antrag bleiben auch die letzten vier Jahre vor<br />

Eintritt der Erwerbsminderung unberücksichtigt,<br />

beispielsweise wenn es dort zu rentenrelevanten<br />

Einkommenseinbußen kam. <strong>Die</strong> Gesetzesänderung<br />

betrifft auch die Renten wegen<br />

Todes, also Witwen- und Witwerrenten sowie<br />

Waisenrenten, wenn der Verstorbene bei seinem<br />

Tod noch nicht 62 Jahre alt war und die<br />

Rente nach dem 30. Juni 2014 begann oder beginnt.<br />

Auch dort wird also die Zurechnungszeit<br />

bis zum 62. Geburtstag verlängert.<br />

Kontakt: Oliver Ebert // REK Rechtsanwälte Nägelestraße<br />

6A, 70597 Stuttgart // E-Mail: Sekretariat@rek.<br />

de // Internet: www.diabetes-und-recht.de<br />

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CGM: positiver Trend<br />

bei Kostenübernahme<br />

| DJ 10–2014<br />

60<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong> müssen heute vor die Sozialgerichte ziehen,<br />

um eine Kostenübernahme für die kontinuierliche Glukosemessung<br />

(CGM) zu erzwingen. Denn nur in Einzelfällen tragen<br />

die Kassen die Kosten für Geräte und Sensoren. Damit muss<br />

endlich Schluss sein, fordern Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

(DDG) und Deutscher Diabetiker Bund (DDB).<br />

<strong>Die</strong> Diskussion um die CGM neu entfacht<br />

hat der Vorbericht zur kontinuierlichen<br />

Glukosemessung, den das Institut für Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG) im Juli veröffentlichte (wir berichteten).<br />

Bei der gemeinsamen Betrachtung von<br />

schweren und schwerwiegenden Unterzuckerungen<br />

(Hypoglykämien) lässt sich der Blutzuckerlangzeitwert<br />

(HbA 1c ) verbessern – ohne<br />

dass mehr schwere oder schwerwiegende<br />

Hypoglykämien auftreten.<br />

Verfügbar, aber nicht erstattet …<br />

Legte im August den Vorbericht zur CGM vor: das Institut für Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). DDG und DDB<br />

gaben umfangreiche Stellungnahmen dazu ab.<br />

„Man mag es kaum glauben, dass das IQWiG<br />

zu solcher Beurteilung fähig ist – es handelt<br />

sich immerhin um ein teures Verfahren<br />

in der Diabetologie“, schrieb <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur<br />

Prof. Dr. Thomas Haak im<br />

September-Heft und spricht von einem „Skandal:<br />

Seit Jahren investieren die Hersteller von<br />

CGM-Systemen Millionen in die Optimierung<br />

der Technologie – doch bisher hat sich keiner<br />

so richtig um die Erstattungsfähigkeit gekümmert;<br />

Patienten, die die mittlerweile sehr zuverlässig<br />

arbeitenden Systeme wirklich benötigen,<br />

müssen regelrecht darum betteln – oder<br />

sie sich selbst anschaffen“, so Haak. „Für mich<br />

ist völlig unverständlich, dass Hilfsmittel, die<br />

gut funktionieren und die dem Patienten, der<br />

das wünscht, das Leben wirklich erleichtern,<br />

verfügbar sind, aber nicht erstattet werden.“<br />

Der Nutzen für die Patienten ist bei Nutzenbewertungen<br />

jedenfalls entscheidend. So rief<br />

der DDB alle Diabetiker im August dazu auf,<br />

sich mit ihren CGM-Erfahrungen direkt an das<br />

IQWiG zu wenden – auch, um die Chancen für<br />

eine breite Kostenübernahme der CGM durch<br />

die Kassen künftig für alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>,<br />

die eine kontinuierliche Glukosemessung<br />

benötigen, zu erreichen.<br />

Leben ohne CGM? „Unvorstellbar!“<br />

Das Feedback auf Facebook war enorm, der<br />

Tenor eindeutig: Erleichterung im <strong>Diabetes</strong>-Alltag,<br />

weniger schwere Hypoglykämien,<br />

mehr Sicherheit durch Trendanzeigen. Einige<br />

finden sogar: Ein Leben ohne CGM ist unvorstellbar!<br />

„Der Einsatz der CGM sichert den Erfolg der<br />

Krankenbehandlung. Hypoglykämien treten<br />

nicht mehr in dem Umfang auf, Gleiches gilt<br />

für Hyperglykämien. Wir sind einen Schritt<br />

näher hinsichtlich der Verwirklichung sozialer<br />

Teilhabe von Menschen mit <strong>Diabetes</strong>“,<br />

erklärt der DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter<br />

Möhler. Der Diabetiker Bund sieht die CGM<br />

auch als Option, die Gefahr diabetischer Folgeerkrankungen<br />

im Vorfeld von Patienten


Fotos: Medtronic, Institu für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />

Gerade für junge Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong>, die sehr empfindlich<br />

auf Insulin reagieren, hat CGM<br />

viele Vorteile.<br />

Der IQWiG-<br />

Vorbericht liefert<br />

die Basis für eine<br />

Kostenübernahme.<br />

abzuwenden. Zum IQWiG-Vorbericht gab<br />

die Selbsthilfeorganisation eine umfangreiche<br />

Stellungnahme ab, ebenso die Deutsche<br />

Dia betes Gesellschaft (DDG): „<strong>Die</strong> gründliche<br />

Arbeit des IQWiG stellt einen Meilenstein für<br />

die Bewertung des Nutzens von CGM dar!“, erklärt<br />

die Fachgesellschaft. „Der Beleg für einen<br />

Nutzen der Verwendung von CGM bei<br />

Erwachsenen und der Hinweis bei Kindern<br />

liefert unserer Ansicht nach die Basis für eine<br />

Kostenübernahme der CGM-Systeme bei<br />

Patienten, bei denen eine Indikation besteht<br />

und bei denen nachweislich eine Verbesserung<br />

ihrer Situation durch den Einsatz von<br />

CGM erfolgt.“ Im Gegensatz zur bisherigen<br />

Praxis solle die Kostenübernahme auch langfristig<br />

möglich sein.<br />

Für Schulungen und die kompetente Betreuung<br />

der CGM-Nutzer durch das <strong>Diabetes</strong>-Team<br />

müssten die Kosten ebenfalls übernommen<br />

werden. Dabei sollte berücksichtigt werden,<br />

in welchem Ausmaß sich andere Sozialleistungsträger<br />

als Krankenversicherungen an<br />

den Kosten für die CGM-Nutzung beteiligen<br />

könnten. Als Beispiele nennt die DDG Unfallverhütungsvorschriften,<br />

berufliche Belange<br />

und drohende Berentungen: „Wir betrachten<br />

CGM als Grundlage für die rasch weitergehende<br />

technische Entwicklung in Hinblick auf eine<br />

automatisierte Insulintherapie. <strong>Die</strong> positive<br />

Bewertung durch den IQWiG-Vorbericht<br />

bestätigt diesen Ansatz und seine Position in<br />

der Diabetologie.“<br />

Weitere Studien nötig<br />

<strong>Die</strong> DDG fordert weitere Studien, um Hinweise<br />

und Anhaltspunkte besser zu untersuchen bei<br />

Kindern und Jugendlichen, Schwangeren, Patienten<br />

mit Wahrnehmungsproblemen für Hypoglykämien;<br />

ebenso, um den Stellenwert der<br />

CGM bei speziellen Fragestellungen und Indikationen<br />

abzuklären. Daneben fordert die <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft auch, die Daten der Patienten,<br />

die CGM-Systeme nutzen und bei denen<br />

die Krankenkasse die Kosten übernimmt, in einem<br />

Register zu erfassen. „<strong>Die</strong> Aspekte sollten<br />

in einer wissenschaftlichen Erörterung zum<br />

Vorbericht diskutiert werden und Eingang in<br />

den Abschlussbericht finden“, so die DDG.<br />

| DJ 10–2014<br />

61


deutscher Diabetiker Bund<br />

Liebe DDB-Mitglieder,<br />

liebe Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong>!<br />

Kurz vor Redaktionsschluss stand noch ein wichtiger<br />

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA) an: Für Humaninsuline wurden neue Festbetragsgruppen<br />

gebildet.<br />

| DJ 10–2014<br />

62<br />

Deutscher Diabetiker Bund<br />

DDB-Bundesverband<br />

Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />

Bundesgeschäftsstelle:<br />

Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />

http://www.diabetikerbund.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

Humaninsuline unterliegen zwar<br />

schon seit Jahren einem Festbetrag,<br />

die Neugruppierung könnte aber zur<br />

Folge haben, dass Diabetiker für Fertigpens<br />

künftig einen Aufpreis zahlen<br />

müssen. Bis jetzt wurden diese Mehrkosten<br />

(pro Packung circa 6 Euro) von<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) getragen.<br />

Das Vorhaben, Fertigpens mit einem<br />

Festbetrag zu belegen, lehnt der DDB<br />

strikt ab. Von den Zuzahlungen betroffen<br />

sein könnten insbesondere<br />

ältere Diabetiker, aber auch Patienten,<br />

die z. B. für den Urlaub oder im<br />

Alltag als Ersatz auf Fertigpens setzen.<br />

Hinsichtlich der Mehrkosten ist zu bedenken,<br />

dass auch die wiederbefüllbaren<br />

Pens durchschnittlich 90 Euro<br />

kosten. Sollte ein älterer Diabetiker<br />

z. B. es nicht mehr lernen, mit einem<br />

wiederauffüllbaren Pen umzugehen,<br />

müsste dieser entweder den Aufpreis<br />

für einen Fertigpen zahlen oder Behandlungspflege<br />

auf Kosten der GKV<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Sie erinnern sich: Im Februar 2013 hat<br />

der G-BA für Humaninsulin und Insulinanaloga<br />

– gegen den Widerstand<br />

der DDB-Patientenvertreter – die<br />

Neubildung von drei Festbetragsgruppen<br />

beschlossen: für kurzwirksame<br />

Insuline, langwirksame Basalinsuline<br />

und Mischinsuline. Damit wolte<br />

das Gremium weitere Kosten in<br />

der Versorgung von Diabetikern sparen,<br />

denn Insulinanaloga sind teurer<br />

als Humaninsulin. Von der Gruppenbildung<br />

ausgenommen waren Durchstechflaschen<br />

für Insulinpumpen. <strong>Die</strong><br />

Regelung betraf Menschen mit Typ-1-<br />

und Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, die auf eine intensivierte<br />

Insulintherapie eingestellt<br />

sind und sich mit einem Insulinpen<br />

spritzen. Damit wollte der G-BA eine<br />

kostengünstigere Insulinversorgung<br />

für Typ-1-Diabetiker erreichen. Bei<br />

Typ-2-Diabetikern ist die Kostenübernahme<br />

von Insulinanaloga nach den<br />

Verordnungsausschlüssen des G-BA<br />

durch Rabattverträge zwischen Kassen<br />

und Insulinherstellern geregelt.<br />

Sowohl schnell- wie auch langwirkende<br />

Insulinanaloga stellen nach<br />

Ansicht des DDB eine therapeutische<br />

Verbesserung dar. Der DDB-Protest<br />

zeigte Wirkung: Der G-BA hob den<br />

Beschluss aufgrund einer Beanstandung<br />

durch das Bundesgesundheitsministerium<br />

wieder auf.<br />

Ihr<br />

<strong>Die</strong>ter Möhler<br />

DDB-Bundesvorsitzender<br />

Fotos: x, y


deutscher diabetiker Bund<br />

DDB:<br />

Kompetente<br />

Beratung und<br />

Unterstützung<br />

Fotos: x, y<br />

| DJ 10–2014<br />

63


deutscher Diabetiker Bund<br />

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB)<br />

(DDB; www.diabetikerbund.de) ist<br />

••<br />

die größte Selbsthilfeorganisation<br />

von und für Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

••<br />

kompetenter Ansprechpartner in Sachen<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

••<br />

Interessenvertretung von Betroffenen<br />

für Betroffene in Politik und Gesellschaft<br />

Der DDB hält für seine Mitglieder eine<br />

ganze Reihe von Beratungsangeboten<br />

bereit.<br />

So übernimmt das DDB-Rechtsberatungsnetz,<br />

ein Netzwerk aus kompetenten<br />

Juristen, eine anfängliche juristische<br />

Beratung der im DDB organisierten Diabetiker.<br />

<strong>Die</strong> beteiligten Rechtsanwälte<br />

geben Hilfe, Beratung und Unterstützung.<br />

Partner des Deutschen Diabetiker Bundes<br />

ist der VDBS (Versicherungsdienst<br />

für Blinde und Sehbehinderte GmbH).<br />

Der VDBS berät Mitglieder des DDB exklusiv<br />

beim Abschluss von Versicherungen<br />

und hat dazu spezielle Angebote entwickelt.<br />

Wenden Sie sich als Mitglied des<br />

Deutschen Diabetiker Bundes gern an Ihren<br />

Landesverband!<br />

Starke Patientenvertretung<br />

Aufgrund seiner Selbsthilfestruktur ist<br />

der DDB zu einer Patientenvertretung<br />

auf gesundheitspolitischer Ebene – im<br />

Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) –<br />

berechtigt. In dem Gremium kämpft der<br />

Diabetiker Bund seit vielen Jahren für die<br />

Rechte der Patienten, wie für den Erhalt<br />

der Erstattungsfähigkeit von Blutzuckerteststreifen<br />

oder die Kostenübernahme<br />

der kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(CGM) durch die Krankenkassen.<br />

Seit Dezember 2013 ist die DDB-Geschäftsstelle<br />

in Berlin (Tel.: 0 30/4 20 82 49 80), um<br />

durch eine intensive Lobbyarbeit vor Ort<br />

die Interessen von Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

durchzusetzen. Im G-BA kämpft der<br />

DDB aufgrund seiner Patientenvertretung,<br />

zu der er allein durch seine Selbsthilfestruktur<br />

berechtigt ist, für die Rechte<br />

aller Diabetiker.<br />

| DJ 10–2014<br />

64<br />

Adressen der DDB-Landesverbände<br />

LV Baden-Württemberg e. V.<br />

Karlstraße 49a<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />

Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />

www.ddb-bw.de<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Diabetikerbund Bayern e. V.<br />

Ludwigstraße 67<br />

90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15<br />

Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

www.diabetikerbund-bayern.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-bayern.de<br />

LV Berlin e. V.<br />

Schillingstraße 12<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />

Fax: 0 30/27 59 16 57<br />

www.diabetikerbund-berlin.de<br />

E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />

LV Brandenburg e. V.<br />

Schopenhauer Straße 37<br />

14467 Potsdam<br />

Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />

Fax: 03 31/9 51 05 90<br />

www.ddb-brb.de<br />

E-Mail: info@ddb-brb.de<br />

Bremen<br />

Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />

Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Hamburg e. V.<br />

Humboldtstraße 56<br />

22083 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />

www.diabetikerbund-hamburg.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-hamburg.de<br />

LV Hessen e. V.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 5<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />

Fax: 0 66 91/2 49 58<br />

www.ddbhessen.de<br />

E-Mail: info@ddbhessen.de<br />

LV Meck lenburg-Vorpommern e. V.<br />

Lübecker Straße 5<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 03 85/59 16 60<br />

www.ddb-mv.de<br />

E-Mail: info@ddb-mv.de<br />

LV Niedersachsen e. V.<br />

Am Nottbohm 46a<br />

31141 Hildesheim<br />

Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />

Fax: 0 51 21/87 61 81<br />

www.ddb-niedersachsen.de<br />

E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />

Nord rhein-Westfalen<br />

Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />

Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle,<br />

Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />

E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />

LV Saarland e. V.<br />

Wolfskaulstraße 43<br />

66292 Riegelsberg<br />

Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />

Fax: 0 68 06/95 35 72<br />

www.diabetiker-saar.de<br />

E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />

LV Sachsen e. V.<br />

Striesener Straße 39<br />

01307 Dresden<br />

Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />

Fax: 03 51/4 52 66 53<br />

www.diabetikerbund-sachsen.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerbund-sachsen.de<br />

LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Neuer Weg 22/23<br />

06493 Quedlinburg<br />

Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />

www.diabetikerbundsa.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />

LV Schleswig-Holstein e. V.<br />

Auguste-Victoria-Straße 16<br />

24103 Kiel<br />

Tel.: 04 31/18 00 09<br />

Fax: 04 31/1 22 04 07<br />

www.ddb-sh.de<br />

E-Mail: info@ddb-sh.de<br />

LV Thüringen e. V.<br />

Waldenstraße 13a<br />

99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

www.ddb-thueringen.de<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />

Arbeitskreis der Pan krea tektomierten<br />

(Bauchspeicheldrüsenerkrankte) e. V.<br />

Thomas-Mann-Straße 40<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />

Fax: 02 28/33 88 92 53<br />

Förderkreis Eltern diabe tischer Kinder<br />

und Jugendlicher e. V.<br />

Alex-Müller-Straße 100<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Tel.: 06 31/3 60 95 45


deutscher diabetiker Bund<br />

Bestandsmarktreport 2014 der TK:<br />

Ängste von Patienten geschürt<br />

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) kritisiert die Vorgehensweise der Techniker<br />

Krankenkasse, mit der Veröffentlichung ihres Bestandsmarktreportes<br />

2014 (www.tk.de) Patienten zu verunsichern. Bei dem Report, der in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Bremen und dort Prof. Dr. Gerd Glaeske<br />

entstand, handele es sich um eine Veröffentlichung, die den heutigen wissenschaftlichen<br />

Anforderungen nicht genüge und offensichtlich über die Hintertür<br />

den gesetzlich geregelten Wegfall der Nutzenbewertung für den Bestandsmarkt<br />

wieder einführen soll, so der DDB.<br />

Foto: apops - fotolia.com<br />

Der Bestandsmarktreport untersuchte 17 Arzneimittel<br />

aus drei Wirkstoffgruppen und stellt<br />

die Behauptung auf, dass Antidiabetika wie die<br />

GLP-1-Analoga und DPP-4-Inhibitoren keine<br />

patientenrelevanten Vorteile hätten. Der Deutsche<br />

Diabetiker Bund weist darauf hin, dass die<br />

Bewertung der Techniker Krankenkasse den gesetzlichen<br />

Anforderungen, die ursprünglich für<br />

die Nutzenbewertung des Bestandsmarkts gegolten<br />

haben, nicht entspricht und überdies sogar<br />

den vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) durchgeführten Verfahren und dessen<br />

Ergebnissen widerspricht.<br />

Der DDB-Bundesvorsitzende, Rechtsanwalt<br />

<strong>Die</strong>ter Möhler, hierzu: „Das verwendete Ampelmodell,<br />

mit dem die Ergebnisse dargestellt<br />

werden und bei dem alle <strong>Diabetes</strong>medikamente<br />

durchfielen, spricht allenfalls den minderen<br />

Intellekt an. Im Nutzenbewertungsverfahren<br />

konnte beispielsweise das Medikament Sitagliptin<br />

mit der Handelsbezeichnung Januvia<br />

von MSD laut G-BA einen Zusatznutzen nachweisen.<br />

Anderen Medikationen im Bereich der<br />

Gliptine wurde kein solcher Zusatznutzen attestiert.<br />

Hierbei muss allerdings beachtet werden,<br />

dass sich die Nutzenbewertung an Studien<br />

| DJ 10–2014<br />

65


deutscher Diabetiker Bund<br />

Bei dem Report handelt<br />

es sich um eine Veröffentlichung,<br />

die den heutigen<br />

wissenschaftlichen Anforderungen<br />

nicht genügt.<br />

ausrichtet, damit aber keineswegs eine Krankenversicherung<br />

als Behauptung für sich in<br />

Anspruch nehmen könnte, der Zusatznutzen sei<br />

auf tatsächlicher Grundlage bewertet worden.“<br />

Der DDB kritisiert, dass in allgemein zugänglicher<br />

Weise auf angebliche Risiken nach Markteinführung<br />

verwiesen wird; weitere Stellungnahmen<br />

zu später verfügbaren aktuellen Daten<br />

gebe es dann nicht – die zeigten, dass gerade die<br />

Risiken, die dem Patienten offenbart wurden,<br />

sich nicht als stichhaltig erwiesen haben.<br />

„Veraltete Bedenken“<br />

Der Vorsitzende weiter: „<strong>Die</strong> Patientenbeteiligung,<br />

die vom Deutschen Diabetiker Bund inhaltlich<br />

wirkungsvoll wahrgenommen wird,<br />

beschäftigt sich im Nutzenbewertungsverfahren<br />

mit der Bewertung von Nebenwirkungen<br />

einer Therapie. Dazu gehören auch beispielsweise<br />

Krebsgefahren. Es ist eine nicht zu duldende<br />

Herangehensweise, veraltete Bedenken<br />

weiter zum Schüren von Patientenängsten zu<br />

verwenden, damit aus wirtschaftlicher Sicht<br />

für eine Krankenversicherung ein Vorteil erzielt<br />

wird.“<br />

Patientenpräferenzen berücksichtigt?<br />

| DJ 10–2014<br />

66<br />

Zurückgewiesen wird vom DDB auch die Behauptung,<br />

es seien bei den durchgeführten<br />

„Untersuchungen“ Patientenpräferenzen berücksichtigt<br />

worden. <strong>Die</strong>ter Möhler hierzu:<br />

„Was Patientenpräferenzen aus Sicht der Patienten<br />

sind, sollten doch besser die Patienten bestimmen<br />

und nicht Leute, die aus wirtschaftlichen<br />

Erwägungen heraus über Patienten reden<br />

statt mit ihnen. Nimmt man das Beispiel Gliptine,<br />

geht es dem Patienten doch vorrangig um<br />

die Vermeidung von Hypoglykämien. <strong>Die</strong> günstigeren<br />

Arzneimittel, auf die die Patienten nach<br />

dem Willen der Krankenversicherung verwiesen<br />

werden sollen, bergen doch gerade die Gefahr<br />

von Unterzuckerungen. Das ist unverantwortbar.“<br />

Behandlungsstand Ende der 1950er<br />

Der DDB weist darauf hin, dass die den Nutzenbewertungen<br />

zugrunde liegenden Vergleichstherapien<br />

den Behandlungsstand Ende der<br />

1950er Jahre abbilden und dazu ausreichendes<br />

Studienmaterial zur Beurteilung vielfach erst<br />

recht nicht ersichtlich ist.<br />

Foto: fotolia


deutscher diabetiker Bund<br />

DDB-Regionalverband Nord gegründet<br />

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB), Deutschlands größte Selbsthilfeorganisation<br />

für Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, hat einen <strong>neuen</strong> Regionalverband<br />

Nord gegründet, dem auch die Mitglieder des DDB Schleswig-Holstein<br />

beitreten können.<br />

Aufgrund der weiterhin unklaren Situation<br />

im DDB-Landesverband (LV) Schleswig-Holstein<br />

hat der DDB diesen Schritt<br />

vollzogen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit des dortigen LV liegt seit über<br />

einem Jahr auf Eis, weil der damalige Landesvorstand<br />

den Austritt des LV aus dem<br />

Diabetiker Bund erklärt hat. Und obwohl<br />

die Kündigung der Mitgliedschaft nicht<br />

rechtens war, betrieb der frühere Landesvorsitzende<br />

darüber hinausgehend<br />

im Juli 2013 den Wechsel des kompletten<br />

Landesverbands zu DDH-M (die Organisation,<br />

die dem Einfluss der Leistungserbringerseite<br />

unterliegt) – ohne die Mitglieder<br />

über das Vorhaben abstimmen zu<br />

lassen.<br />

Der DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter Möhler:<br />

„Der Wechsel ist Zweckänderung, weil<br />

die Patientenbeteiligung im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss verloren geht.<br />

Hierzu bedarf es der Zustimmung jedes<br />

einzelnen Mitglieds.“ Widerstand in den<br />

eigenen Reihen des Landesverbandes hatte<br />

erfolgreich alle weiteren Aktivitäten in<br />

Richtung Wechsel zu DDH-M im Rahmen<br />

des einstweiligen Rechtsschutzes juristisch<br />

unterbunden.<br />

„Wir erhalten täglich Anrufe von<br />

DDB-Mitgliedern aus Schleswig-Holstein,<br />

die keinerlei Informationen darüber<br />

erhalten, was der Verband gerade macht<br />

und wie es künftig überhaupt weitergehen<br />

soll“, erklärt Möhler.<br />

Interessierte Personen und DDB-Mitglieder<br />

aus Schleswig-Holstein können sich<br />

bei Fragen gerne an die DDB-Geschäftsstelle<br />

wenden.<br />

Der DDB garantiert, dass die Selbsthilfearbeit<br />

den Patienteninteressen folgend in<br />

Schleswig-Holstein erfolgreich weitergehen<br />

wird.<br />

Honorar-Einigung bei den Ärzten:<br />

DDB fordert Vergütungsanreize<br />

für Diabetologen<br />

<strong>Die</strong> Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband<br />

haben sich im August darauf geeinigt, dass Ärzte im kommenden<br />

Jahr 800 Millionen Euro mehr erhalten. Der Deutsche Diabetiker<br />

Bund (DDB) begrüßt diese Entscheidung grundsätzlich.<br />

Versorgungsqualität im <strong>Diabetes</strong>bereich<br />

mehr geben. Der DDB fordert daher, Vergütungsmodelle<br />

für die besonderen Leistungen<br />

zu schaffen, die von den niedergelassenen<br />

Diabetologen erbracht werden.<br />

Foto: grafikplusfoto - Fotolia.com<br />

Ein Schwerpunkt bei der Honorar-Einigung<br />

liegt auf der Förderung der allgemeinen<br />

fachärztlichen Leistungen. So<br />

entfallen 132 Millionen Euro auf die Erhöhung<br />

der Pauschalen für die fachärztliche<br />

Grundversorgung. Augenmerk wurde außerdem<br />

auf die Förderung im hausärztlichen<br />

Bereich gelegt.<br />

„Angesichts des hohen Anteils der Hausärzte<br />

in der diabetologischen Versorgung<br />

muss das Geld jetzt so verteilt<br />

werden, dass auch die Qualität an die <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />

gesichert ist“, sagt der<br />

DDB-Bundesvorsitzende <strong>Die</strong>ter Möhler.<br />

Der Diabetiker Bund habe großes Interesse<br />

daran, dass das Gesundheitswesen<br />

wirtschaftlich arbeite, allerdings müsse<br />

der Zugang zu medizinischen Innovationen,<br />

aber auch die soziale Teilhabe von<br />

chronisch kranken Menschen wie Diabetikern<br />

gesichert sein, so Möhler. „Dazu<br />

gehört auch die diabetologische Versorgung.“<br />

Doch der Diabetologie fehlt heute der<br />

Nachwuchs. Schon in wenigen Jahren wird<br />

es voraussichtlich keine ausreichende<br />

Aufwendige <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />

„Wer Diabetiker behandelt, hat mehr<br />

Aufwand, und wenn er das qualitativ<br />

gut macht, muss er dafür eine entsprechende<br />

Vergütung erhalten“, betont der<br />

DDB-Bundesvorsitzende. „Das ist für uns<br />

ganz wichtig: Wir setzen uns dafür ein,<br />

dass neben der hausärztlichen Versorgung<br />

auch die Versorgung durch Diabetologen<br />

gewährleistet ist und insbesondere<br />

der Anreiz besteht, dass sich Ärzte als<br />

Diabetologen qualifizieren.“<br />

| DJ 10–2014<br />

67


deutscher Diabetiker Bund<br />

Baden-Württemberg<br />

Karlstraße 49a<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21 / 6 80 78 64-0<br />

Fax: 07 21 / 6 80 78 64-9<br />

www.ddb-bw.de<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Landesdiabetikertag –<br />

diabetestour<br />

Stuttgart<br />

| DJ 10–2014<br />

68<br />

Herzlich willkommen zum<br />

Landesdiabetikertag am<br />

28. September in der<br />

Stuttgarter Liederhalle<br />

Ich freue mich, Ihnen den Landesdiabetikertag<br />

Baden-Württemberg unter der<br />

Schirmherrschaft der Sozialministerin<br />

Katrin Altpeter präsentieren zu dürfen.<br />

In Kooperation mit dem Kirchheim-Verlag<br />

bieten wir Ihnen ein breitgefächertes<br />

Programm von A bis Z. Es verspricht<br />

einen Überblick über viele Facetten<br />

dieser chronischen Erkrankung. Darüber<br />

hinaus werden wir in eine fundierte<br />

politische Diskussion mit Vertretern<br />

aller an der Behandlung von Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> beteiligten Gruppierungen<br />

treten.<br />

Selbsthilfe zum Greifen und Begreifen<br />

findet sich am Stand des DDB. Ehrenamtlich<br />

aktive Diabetikerinnen und Diabetiker<br />

sind vor Ort für Sie da.<br />

Ich freue mich sehr darauf, Sie in Stuttgart<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Busfahrt nach Stuttgart<br />

Der Bezirksverband Rastatt hat<br />

einen Bus zum Landesdiabetikertag<br />

organisiert:<br />

Abfahrt am 28.9.2014<br />

7.30 Uhr Bahnhof Gaggenau<br />

7.35 Uhr Salmen, Bad Rotenfels<br />

7.45 Uhr Park & Ride-Parkplatz<br />

Ra.-Rauental an der B 462<br />

8.15 Uhr Karlsruhe Süd, Park & Ride,<br />

Minidrom Ettlingen<br />

17.00 Uhr Rückfahrt ab Liederhalle<br />

Fahrtkosten: Mitglied 5,00 €, Nichtmitglied<br />

7,00 € (Hin- und Rückfahrt)<br />

Anmeldung unter<br />

Tel. 07 21/6 80 78 64-0 oder<br />

Tel. 0 72 25/7 57 09<br />

Programm<br />

Programm Patienten-Forum<br />

(Beethoven-Saal)<br />

10.00 – 10.45 Uhr Social-E-Health – so<br />

wird Ihnen geholfen! Dr. Siegbert<br />

Stracke, Frankfurt<br />

10.45 – 11.15 Uhr Offizielle Begrüßung<br />

Elke Brückel (DDB-Landesvorsitzende<br />

BW), Staatssekretärin<br />

Marion von Wartenberg,<br />

Bürgermeister Werner Wölfle,<br />

<strong>Die</strong>ter Möhler (DDB-Bundesvorsitzender)<br />

Begrüßung und Moderation:<br />

Günter Nuber (Chefredakteur<br />

des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s)<br />

11.15 – 11.45 Uhr <strong>Diabetes</strong> okay – Demenz<br />

und Gebrechlichkeit,<br />

keine Chance! Dr. Andrej Zeyfang,<br />

Bethesda Krankenhaus<br />

Stuttgart<br />

11.50 – 12.50 Uhr Schulung – mehr<br />

Fluch als Segen? Einführung<br />

ins Thema und Moderation:<br />

PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad<br />

Mergentheim<br />

anschließend Diskussionsrunde:<br />

Dr. Christian Schmidt,<br />

Vorstandmitglied Hausärzteverband,<br />

Dr. Ulrich Clever,<br />

Vorsitzender der Ärztekammer<br />

BW, Harald Müller, Barmer<br />

GEK, Gert Bollinger, DAK, Prof.<br />

Dr. Ralf Lobmann, Vorstandsmitglied<br />

ADBW, Elke Brückel,<br />

Landesvorsitzende DDB LV BW<br />

13.00 – 13.30 Uhr Symposium Menarini:<br />

Leichter messen – leichter<br />

leben. Einfach leicht<br />

Blutzucker messen mit GlucoMen<br />

areo. Konrad Beikircher:<br />

Mit Humor lebt auch<br />

der chronisch Kranke besser.<br />

13.30 – 14.00 Uhr Games als digitale<br />

Therapie: <strong>Diabetes</strong> Typ 2<br />

spielend in den Griff kriegen?<br />

Prof. Dr. Steffen Walz, Royal<br />

Melbourne Institute of<br />

Technology (GEElab-Forschungslabor)<br />

14.15 – 15.15 Uhr Ist der G-BA (Gemeinsamer<br />

Bundesausschuss) der<br />

„Gelbe Engel“ des Gesundheitswesens<br />

oder bremst der<br />

G-BA die Patienten aus?<br />

Aktuelle Diskussionsrunde<br />

mit PD Dr. Erhard Siegel, Präsident<br />

der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft (DDG),<br />

Stefan Oelrich, Vorstandsmitglied<br />

im Verband Forschender<br />

Arzneimittelhersteller<br />

in Deutschland (vfa), <strong>Die</strong>-<br />

Fotos:Stuttgart Liedehalle


deutscher diabetiker Bund<br />

ter Möhler (RA), Bundesvorsitzender<br />

DDB, PD Dr. Sabine<br />

Knapstein, AOK BW, <strong>Die</strong>trich<br />

Monstadt (RA), MDB, Ausschuss<br />

für Gesundheit<br />

Einführung und Moderation:<br />

Günter Nuber, Redaktionsleiter<br />

Kirchheim-Verlag<br />

15.20 – 15.50 Uhr Auf den Zahn gefühlt<br />

– Zahn- und Mundgesundheit<br />

bei Diabetikern, PD<br />

Dr. Erhard Siegel, Heidelberg<br />

Programm Schiller-Saal<br />

Moderation: Dr. Alexander<br />

Hemmann, Vorstandsmitglied<br />

DDB LV BW<br />

10.15 – 10.45 Uhr Erste Hilfe bei Herzproblemen,<br />

Prof. Dr. Thomas<br />

Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Bad<br />

Mergentheim<br />

11.00 – 12.00 Uhr Symposium Roche<br />

Diagnostics Deutschland<br />

<strong>Diabetes</strong> Management für jeden<br />

Alltag – „Tipps vom Profi“,<br />

Dr. Friedrich Wilhelm Petry,<br />

Internistische Gemeinschaftspraxis<br />

Wetzlar, Bastian Hauck,<br />

Weltumsegler, Typ-1-Diabetiker<br />

und Buchautor<br />

12.00 – 12.45 Uhr Information und Erfahrungsaustausch<br />

„<strong>Diabetes</strong>,<br />

Glutenunverträglichkeit,<br />

Zöliakie/Sprue“<br />

Moderation: Prof. Dr. Reinhard<br />

Holl, Universität Ulm<br />

12.50 – 13.35 Uhr <strong>Diabetes</strong> individuell<br />

behandeln, PD Dr. Erhard<br />

Siegel, St. Josefskrankenhaus<br />

Heidelberg<br />

13.35 – 14.20 Uhr Gut zu(m) Fuß – das<br />

Diabetische Fuß-Syndrom,<br />

Prof. Dr. Ralf Lobmann, Bürgerhospital<br />

Stuttgart<br />

14.20 – 15.05 Uhr Unterzuckerung:<br />

Wahrnehmung und Angst,<br />

PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad<br />

Mergentheim<br />

15.05 – 15.30 Uhr Neue Aspekte des Blutzuckerselbstmanagements,<br />

Dr. Stephan Kress, Landau<br />

15.30 – 16.00 Uhr Rehabilitative Aspekte<br />

der <strong>Diabetes</strong>behandlung,<br />

Dr. Thomas Helling, MediClin<br />

Staufenburg Klinik Durbach<br />

Koch-Shows:<br />

10.15 – 11.00 Uhr Koch-Show: Grünkraft<br />

– Basische Salate und<br />

Gemüse<br />

11.30 – 12.15 Uhr Koch-Show: Wasserkraft<br />

– Vitalisierende Fische<br />

und Meerestiere<br />

13.00 – 13.45 Uhr Koch-Show: Wildkraft<br />

– Bestes Bio-Fleisch und eine<br />

magische Wurst<br />

14.30 – 15.15 Uhr Koch-Show: Kochen<br />

mit Stevia – Theorie und Praxis<br />

Außerdem<br />

9.00 – 14.00 Uhr Testosteronmessung<br />

9.00 – 16.00 Uhr Füße können „sprechen“<br />

11.00 – 14.00 Uhr Kein Arzt in der Nähe?<br />

Telemedizin zum Anfassen<br />

12.00 – 15.00 Uhr Im Wii-Wettstreit mit<br />

Daniel Schnelting<br />

Bellende Helfer – Schnüffelnasen begleiten<br />

fitte Diabetiker<br />

Ausstellung und Präsentation<br />

der diARTiv 2015<br />

Haben Sie oder eines Ihrer Familienmitglieder<br />

<strong>Diabetes</strong> UND sind in der Freizeit<br />

kulturell oder künstlerisch aktiv? Dann<br />

sind Sie hier richtig.<br />

Wir wollen zeigen, was Diabetikerinnen<br />

und Diabetiker und deren Familien<br />

in ihrer Freizeit für vielfältige Ideen haben<br />

und Tolles leisten. Dazu geben wir<br />

allen Mitgliedern Gelegenheit, gelungene<br />

Werke aus der Freizeitgestaltung in<br />

einem ersten Schritt in der Geschäftsstelle<br />

in Karlsruhe zu präsentieren. Begleitet<br />

wird die Ausstellung von einer<br />

Vernis sage/Präsentation von Werken aller<br />

Sparten.<br />

Willkommen sind alle Formate der<br />

künstlerischen und kulturellen Gestaltung,<br />

die Diabetikerinnen und Diabetiker<br />

und/oder Familienangehörige in ihrer<br />

Freizeit leben bzw. die <strong>Diabetes</strong> zum<br />

Thema haben. In den folgenden Sparten<br />

können Werke bzw. Berichte eingereicht<br />

werden:<br />

••<br />

Kunst (vorab Foto, Format für Internet),<br />

••<br />

Kunsthandwerk (vorab Foto, Format<br />

für Internet),<br />

••<br />

Tanz (vorab Foto/Film, Format für Internet),<br />

••<br />

Theater (vorab Foto/Film, Format für<br />

Internet),<br />

••<br />

Musik (vorab Musikstück, Format für<br />

Internet),<br />

••<br />

Literatur (vorab per pdf, Format für Internet),<br />

••<br />

Film (vorab Format für Internet)<br />

••<br />

multimediale Installation (vorab Format<br />

für Internet)<br />

| DJ 10–2014<br />

69


deutscher Diabetiker Bund<br />

| DJ 10–2014<br />

70<br />

1. Anmeldung<br />

Diabetikerinnen und Diabetiker können<br />

sich von Anfang Januar 2015 bis Ende<br />

März 2015 auf www.ddb-bw.de/kontakt.<br />

html oder per Fax unter 07 21/6 80 78 64-9<br />

mit der Kennung „DiARTiv“ anmelden.<br />

<strong>Die</strong> Werke werden im Internet veröffentlicht.<br />

Bitte senden Sie uns deshalb vorab<br />

Informationen/Werke per E-Mail zu. <strong>Die</strong><br />

Teilnahme ist kostenlos.<br />

Für die Anmeldung werden benötigt:<br />

Name, Anschrift, Telefonnummer,<br />

E-Mail-Adresse, Sparte (Musik, Kunst …),<br />

Form der Präsentation (Vortrag, Bild …),<br />

anonyme Veröffentlichung ja/nein, Verkauf<br />

ja/nein, Preis (falls Verkauf).<br />

Nach der Registrierung erhalten Sie eine<br />

Bestätigung an Ihre hinterlegte<br />

E-Mail-Adresse.<br />

2. Einreichung der Werke<br />

<strong>Die</strong> Original-Werke müssen bis Ende<br />

März eingereicht werden. <strong>Die</strong> Kosten für<br />

den Versand der Werke trägt – nach Absprache<br />

– der DDB-LV BW. Bitte setzen Sie<br />

sich mit der Geschäftsstelle in Karlsruhe<br />

in Verbindung, Tel.: 07 21/6 80 78 64-0.<br />

3. Präsentation<br />

Voraussichtlich im Mai in Karlsruhe. Sie<br />

können die Originale auch zum Verkauf<br />

anbieten. In diesem Fall geben Sie bitte<br />

Ihre Preisvorstellung an.<br />

4. Offene Fragen<br />

Was mache ich, wenn ich keine E-Mail-<br />

Adresse besitze? Rufen Sie uns an, wir<br />

finden eine Lösung.<br />

Das Herz Spaniens<br />

Betreute Reise für Diabetiker nach Andalusien<br />

vom 16. bis 25.04.2015<br />

Nirgends ist die Seele Spaniens spürbarer<br />

als in Andalusien (arabisch für „das Land<br />

des Lichts“). <strong>Die</strong> zehntägige Reise unter<br />

der Leitung des erfahrenen <strong>Diabetes</strong>assistenten<br />

Michael <strong>Die</strong>bold vermittelt<br />

unvergessliche Impressionen.<br />

Das Land zwischen Orient und Okzident<br />

hat weltberühmte Städte zu bieten,<br />

wie Sevilla, Granada, Cordoba, Málaga.<br />

Es steht für Flamenco, Kampfstiere und<br />

Sherry. Kathedralen, Paläste und Moscheen<br />

sind genauso typisch für Andalusien<br />

wie Berge, Sandstrände und Steilküsten.<br />

Ausgewogen ausgerichtet auf<br />

Geschichte, Kultur und Natur, hält das<br />

Reiseprogramm Highlights für jeden Geschmack<br />

bereit.<br />

Diskret und kompetent betreut von Michael<br />

<strong>Die</strong>bold, können die Reiseteilnehmer<br />

sich voll und ganz auf die Sehenswürdigkeiten,<br />

Attraktionen und<br />

Naturschönheiten konzentrieren.<br />

Informationen<br />

Michael <strong>Die</strong>bold (<strong>Diabetes</strong>assistent und<br />

Betreuer), Tel.: 01 52/54 79 51 71<br />

Fax: 09 11/30 84 45 25 33<br />

E-Mail: md.diabetikerreisen@gmx.net<br />

oder DDB-LV BW, Karlstr. 49a, 76133 Karlsruhe,<br />

Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />

Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Weitere Reisen: www.ddb-bw.de/aktuell/<br />

reisen-fuer-diabetiker.html<br />

Kreuzfahrten 2015<br />

„Mein Schiff 1“ – alles inklusive<br />

11 Tage MALLORCA – HAMBURG<br />

Reisebegleitung: Rita Fischer<br />

Samstag, 9. Mai, bis Mittwoch, 20. Mai 2015<br />

Palma de Mallorca – Cadiz – Lissabon<br />

– Leixões (Porto) – La Coruna – Southhampton/London)<br />

– Le Havre (Paris) –<br />

Zeebrügge – Hamburg<br />

„Adios“ heißt es, wenn wir Palma de Mallorca<br />

verlassen. Ein angenehmer Tag an<br />

Bord wartet auf uns und schon sind wir in<br />

der faszinierenden andalusischen Felsenstadt<br />

Cadiz. Tags darauf lernen wir Lissabon<br />

und seine charmante Altstadt kennen.<br />

Der Hafen von Leixões ist das nächste Ziel.<br />

Von hier aus lohnt sich ein Ausflug in die<br />

für ihren Wein bekannte Stadt Porto. In<br />

Galizien laufen wir im Naturhafen von La<br />

Coruna ein. Flanieren Sie hier entlang der<br />

palmengesäumten Promenade und besuchen<br />

Sie den Wallfahrtsort Santiago de<br />

Compostela. Einen Wohlfühltag später erreichen<br />

wir Southhampton, das Ausgangspunkt<br />

für viele Ausflüge nach London<br />

oder in die nähere Umgebung ist. „Bonjour,<br />

bonjour!“, ruft Ihnen Le Havre am<br />

nächsten Tag zu. Von hier aus bieten sich<br />

Ausflüge nach Paris oder in die Normandie<br />

an. Zeebrügge erwartet Sie danach. Genießen<br />

Sie einen Tag am Meer und besuchen<br />

Sie die hübschen holländischen Städte<br />

Gent, Brüssel oder Brügge. Bevor wir dann<br />

Hamburg erreichen, genießen Sie noch einen<br />

schönen Tag an Bord.<br />

„Mein Schiff 2“ – alles inklusive<br />

10 Tage MITTELMEER MIT IBIZA<br />

Reisebegleitung: Rita Fischer<br />

Freitag, 2. Okt., bis Montag, 12. Okt. 2015


deutscher diabetiker Bund<br />

Diabetiker-Reisen<br />

Auskunft und Prospektmaterial<br />

Rita Fischer, Tel.: 0 70 33/4 32 83,<br />

Fax: 0 70 33/30 48 38<br />

E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />

Michael <strong>Die</strong>bold, Tel.: 01 74/4 75 97 90<br />

Fax: 09 11/30 84 45 25 33,<br />

oder über die Landesgeschäftsstelle<br />

Fax: 09 11/30 84 45 25 33,<br />

E-Mail: md.diabetikerreisen@gmx.net<br />

oder über die Landesgeschäftsstelle<br />

Karlstraße 49a, 76133 Karlsruhe,<br />

Tel.: 07 21/6 80 78 64-0, Fax:<br />

/ 6 80 78 64-9,<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Fotos: © Veronika Galkina - Fotolia.com<br />

Palma de Mallorca – Korsika – Civitavecchia<br />

(Rom) – La Spezia – Monaco –<br />

La Seyne (Toulon) – Barcelona – Ibiza –<br />

Palma de Mallorca<br />

Ausgangspunkt für unsere unvergessliche<br />

Reise ist die schöne Balearen-Metropole<br />

Palma de Mallorca. Den ganzen<br />

nächsten Tag haben Sie Zeit, um einen<br />

Wohlfühltag an Bord zu genießen. Tags<br />

darauf machen wir fest im Hafen von<br />

Ajaccio. <strong>Die</strong>se Stadt auf Korsika lässt<br />

sich leicht zu Fuß erkunden. Ringsum<br />

lockt herrliche Natur mit wilder Berglandschaft.<br />

Das nächste Ziel ist Civitavecchia.<br />

Von hier aus sollten Sie Rom besuchen.<br />

Nutzen Sie Ihren Tag mit einem<br />

unvergesslichen Ausflug in die „Ewige<br />

Stadt“ mit ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten.<br />

Am Folgetag erreichen wir<br />

das ligurische La Spezia. Erkunden Sie<br />

hier die historische Altstadt, besuchen<br />

Sie Pisa und entdecken Sie die wunderschöne<br />

Landschaft ringsum. Nächster<br />

Stopp Monaco. Genießen Sie das mondäne<br />

Leben im kleinen Fürstenstaat, werfen<br />

Sie einen Blick auf die schöne Küste und<br />

die umliegenden Berge oder besuchen<br />

Sie von hier aus Nizza und Grasse. Weiter<br />

geht es ins südfranzösische La Seyne<br />

bei Toulon mit seiner schönen Altstadt,<br />

den kleinen Plätzen und zahlreichen<br />

Brunnen. Erleben Sie Barcelona und seine<br />

vielfältigen Sehenswürdigkeiten ausgiebig,<br />

bevor wir erneut ablegen und bald<br />

darauf die „weiße Insel“ Ibiza erreichen.<br />

Von Naturwundern bis hin zu legendären<br />

Clubs findet sich hier für jeden Geschmack<br />

etwas. Am Morgen des darauffolgenden<br />

Tages kehren wir mit vielen<br />

schönen Erlebnissen bereichert zurück<br />

nach Palma de Mallorca.<br />

Informationen<br />

Rita Fischer<br />

Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />

E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />

oder DDB-LV BW<br />

Karlstr. 49a, 76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/6 80 78 64-0<br />

Fax: 07 21/6 80 78 64-9<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Weitere Reisen: www.ddb-bw.de/aktuell/<br />

reisen-fuer-diabetiker.html<br />

Termine 2014<br />

28. Sept. diabetestour – Landesdiabetikertag,<br />

Liederhalle Stuttgart<br />

4. Okt. Diabetikertag Göppingen<br />

Stadthalle Göppingen<br />

11. Okt. Diabetikertag und 20-jähriges<br />

Jubiläum Selbsthilfegruppe<br />

<strong>Diabetes</strong> Nürtingen<br />

Informationen zu den Veranstaltungen:<br />

Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg,<br />

Tel.: 07 21/6 80 78 64-0,<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />

Experten am<br />

Beratungstelefon<br />

Jeweils von 16 bis 18 Uhr,<br />

Tel.: 07 21/3 54 35 80<br />

30. Sept. <strong>Diabetes</strong> allgemein<br />

Dr. Firuz Sadr, Internist,<br />

Diabetiker<br />

28. Okt. <strong>Diabetes</strong> allgemein<br />

Dr. Harald Menning, Diabetologe<br />

DDG<br />

25. Nov. Wenn der <strong>Diabetes</strong> nervt ...<br />

Dr. Christopher Scheff<br />

Diplom-Psychologe, Fachpsychologe<br />

<strong>Diabetes</strong> (DDG)<br />

27. Jan. 15 <strong>Diabetes</strong> – Kinder und Familie,<br />

Nicola Helmerichs, Sozialarbeiterin,<br />

Erlebnispädagogin,<br />

Typ-1-Diabetikerin<br />

Diabetiker-Reisen 2014<br />

11. – 18. Okt. Sizilien mit Ausflugsprogramm<br />

– Flugreise,<br />

Betreuung: R. Fischer<br />

Diabetiker-Reisen 2015<br />

Mitte Januar Flugreise 8 bis 12 Tage<br />

Kanareninsel Teneriffa,<br />

Betreuung: R. Fischer<br />

16. – 25. Apr. Flugreise nach Andalusien<br />

mit Rundreise, Betreuung:<br />

M. <strong>Die</strong>bold<br />

25. Apr. – 3. Mai Therme ABANO mit Venedig,<br />

Padua u. a., Betreuung:<br />

R. Fischer<br />

9. – 20. Mai Kreuzfahrt „Mein Schiff“<br />

Mallorca bis Hamburg, Betreuung:<br />

R. Fischer<br />

Anfang Juli Busfahrt 4 Tage „Auf den<br />

Spuren König Ludwigs II.“,<br />

Betreuung: R. Fischer<br />

2. – 12. Okt. Kreuzfahrt „Mein Schiff“<br />

RUND UMS MITTELMEER<br />

ab/bis Mallorca, Betreuung:<br />

R. Fischer<br />

| DJ 10–2014<br />

71


deutscher Diabetiker Bund<br />

Bayern<br />

Diabetikerbund Bayern e. V.<br />

Ludwigstraße 67<br />

90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15<br />

Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

www.diabetikerbund-bayern.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbund-bayern.<br />

de<br />

Nach anstrengendem<br />

Standdienst kurze<br />

Pause im Schatten<br />

bei bester Laune:<br />

(v. l.): Klaus Walter,<br />

<strong>Die</strong>ter Baier,<br />

Wolfgang Laue,<br />

Roswitha Baier,<br />

Brigitte Laue und<br />

Elke Popp<br />

| DJ 10–2014<br />

72<br />

Buntes Treiben bei<br />

Selbsthilfetagen<br />

Mehrere Innenstädte luden in den Monaten<br />

Juni und Juli zu Selbsthilfetagen<br />

ein. An solchen Tagen informieren eine<br />

Vielzahl von regionalen Selbsthilfegruppen<br />

zu unterschiedlichsten Themen und<br />

Krankheitsbildern über ihre Arbeit. Mit<br />

dabei waren natürlich auch Info-Stände<br />

des Diabetikerbunds Bayern, liebevoll<br />

aufgebaut, ausgestattet und betreut von<br />

regionalen Selbsthilfegruppen.<br />

Marktplatz Nördlingen<br />

So war die Nördlinger <strong>Diabetes</strong>-Selbsthilfegruppe<br />

unter der Leitung von Luise<br />

Beck mit einem engagierten Team am<br />

letzten Juni-Samstag auf dem Marktplatz<br />

aktiv. Am Info-Stand konnten sich<br />

Passanten über die Angebote der Selbsthilfegruppe<br />

und des Diabetikerbunds<br />

Bayern e. V. informieren. Zusätzlich führte<br />

Fachpersonal Blutzucker- und Blutdruckmessungen<br />

durch – dieses Angebot<br />

wurde von den Passanten gern und<br />

zahlreich genutzt.<br />

Vor der Lorenzkirche in Nürnberg ...<br />

Rund um die Lorenzkirche<br />

Eine Woche später bot, organisiert von<br />

der KISS (Kontakt- und Informationsstelle<br />

Selbsthilfegruppen Mittelfranken),<br />

die Nürnberger Innenstadt rund<br />

um die Lorenzkirche ein buntes Bild.<br />

Noch mehr Gruppen informierten<br />

rund um unterschiedlichste Krankheitsbilder<br />

und soziale Themen.<br />

An unserem Info-Stand waren gleich<br />

mehrere Gruppen aus Nürnberg und<br />

der Region vertreten: Elke Popp, Typ-<br />

2-Dia betiker-Treff Nürnberg, Roswitha<br />

und <strong>Die</strong>ter Baier sowie Brigitte<br />

und Wolfgang Laue, SHG Röthenbach/<br />

Pegnitz, und Klaus Walter, SHG Schwabach<br />

Typ 1. Auch zur Kinder- und Jugendgruppe<br />

Nürnberger Land unter<br />

der Leitung von Horst Neubauer lagen<br />

Info-Materialien bereit.<br />

Umfangreiches Info-Material<br />

Schnell ergaben sich informative Gespräche.<br />

Viele Passanten wurden durch<br />

das ausgelegte <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> auf<br />

uns bzw. auf das Thema <strong>Diabetes</strong> aufmerksam<br />

und nahmen unser umfang-<br />

... und auf dem Nördlinger Marktplatz.<br />

reiches Info-Material für sich oder Angehörige<br />

mit nach Hause.<br />

Kinderaugen sehen mehr<br />

Toll war z. B. der Stopp einer Familie am<br />

Stand, eigentlich zum Einkaufsbummel<br />

unterwegs, weil die kleine Tochter rief:<br />

„Schau mal, Mama, da gibt es was zu <strong>Diabetes</strong>,<br />

das hat doch die Oma …!“ Kinder<br />

sehen manchmal einfach mehr als wir<br />

Erwachsene, die wir, gehetzt von unseren<br />

Vorhaben, manchmal mit Scheuklappen<br />

durch die Welt gehen und dadurch vieles<br />

übersehen!<br />

Das Interesse an Gruppentreffen war<br />

groß, viele Flyer und Programm-Zettel<br />

wurden mitgenommen. So bleibt zu<br />

hoffen, dass wir nach den Sommerferien<br />

einige neue Gesichter in unseren fränkischen<br />

Gruppen begrüßen können.<br />

<strong>Diabetes</strong>tage im Herbst:<br />

10. Oktober: Fürstenfeldbruck, Veranstaltungsforum<br />

Fürstenfeld<br />

11. Oktober: Bayreuth, Klinikum Bayreuth<br />

18. Oktober: Augsburg, Hotel im Alten<br />

Park<br />

25. Oktober: Dingolfing, Stadthalle<br />

5. November: Dachau, Sparkassenhaus<br />

15. November: Erlangen, Waldkrankenhaus<br />

29. November: Ansbach, Klinikum<br />

Änderungen vorbehalten – Aktuelles und<br />

Programme auf unserer Homepage unter<br />

„Gruppen/Termine“


deutscher diabetiker Bund<br />

Hamburg<br />

LV Hamburg e. V.<br />

Humboldtstraße 56<br />

22083 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />

www.diabetikerbund-hamburg.de<br />

E-Mail: info@diabetikerbund-hamburg.de<br />

Liebe Mitglieder des Landesverbands<br />

Hamburg,<br />

ab September 2014 hat unsere Geschäftsstelle<br />

für etwa 2 Jahre eine neue Adresse.<br />

Das Haus in der Humboldtstraße 56 wird<br />

abgerissen (es verbraucht zu viel Energie)<br />

und an gleicher Stelle wird ein Neubau<br />

errichtet.<br />

Für diesen Zeitraum hat sich die KV<br />

Hamburg, deren Untermieter wir sind,<br />

im Heidenkampsweg 99 eingemietet.<br />

<strong>Die</strong>s wird für rund 2 Jahre unsere neue<br />

Anschrift sein, dann ziehen wir zurück.<br />

Unsere Telefonnummer bleibt.<br />

Auch in den <strong>neuen</strong> Räumen suchen wir<br />

weiterhin aktive Mitstreiter, die den Vorstand<br />

bei seiner Arbeit unterstützen. Für<br />

2015 planen wir den nächsten Hamburger<br />

Diabetiker Tag, dafür benötigen wir<br />

Ihre/Eure Unterstützung!<br />

Um unsere Arbeit im Vorstand verfolgen<br />

zu können, haben wir per sofort wieder<br />

öffentliche Vorstandssitzungen eingerichtet,<br />

deren Termine im Internet oder<br />

in der Geschäftsstelle in Erfahrung zu<br />

bringen sind.<br />

Für alle Mitglieder, die uns durch ihre<br />

Mitgliedschaft unterstützen, haben wir<br />

auch in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier<br />

geplant – Termin ist der<br />

6. Dezember 2014 um 15.00 Uhr wieder<br />

im Renaissance-Hotel in den Großen<br />

Bleichen. Anmeldung bitte in der Geschäftsstelle<br />

unter 0 40/2 00 04 39-0.<br />

Wir wünschen unseren Mitgliedern einen<br />

schönen Herbst und auf ein Wiedersehen<br />

verbleiben wir<br />

<br />

Der Vorstand<br />

Termine<br />

Montagstreff am 27. Oktober findet statt:<br />

Ort: Heidenkampsweg 99<br />

S-Bahn-Station Hammerbrook<br />

Thema: Neues von der Jahrestagung der<br />

DDG. Und ein Bericht vom amerikanischen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kongress<br />

Referent: Prof. Dr. Dreyer, Westklinikum<br />

Rissen<br />

Selbshilfegruppen:<br />

Bergedorf: 1.10.2014, 14 bis ca. 16 Uhr<br />

Lichtwarkhaus, Holzhude 1, Bergedorf<br />

Thema: allgemeiner Erfahrungsaustausch<br />

Schnelsen: keine Veranstaltung<br />

Albertinen-Haus im Musikraum,<br />

Sellhopsweg 18 – 22<br />

Elbgemeinden: 8.10.14, Beginn: 17.30 Uhr<br />

Gemeindehaus, Johanneskirche Rissen,<br />

Raalandsweg 5<br />

Thema: Mein <strong>Diabetes</strong> – Freund oder<br />

Feind?<br />

Bei der Beantwortung hilft uns:<br />

Dipl.-Psych. Susan Clever, (DDG-)Psychotherapeutin,<br />

<strong>Diabetes</strong>-Praxis Blankenese<br />

Wandsbek: keine Veranstaltung<br />

Adler-Apotheke, Wandsbeker Marktstr.<br />

73<br />

Medicum Hamburg<br />

Berliner Tor<br />

Thema: Technische Neuheiten<br />

7.10.2014, 10 bis 11.30 Uhr<br />

Bitte melden Sie sich telefonisch an:<br />

0 40/8 07 97 90<br />

Bowling World Hamburg<br />

Wagnerstr. 2<br />

8.10.2014, Beginn: 19.00 Uhr<br />

an der U-Bahn-Haltestelle Hamburger<br />

Straße; anmelden bei: „ Conni“,<br />

Tel. 0 40/60 95 19 84, 01 76/48 66 65 78<br />

Hallo Typ-1-Diabetiker, habt Ihr Lust,<br />

mit anderen Diabetikern ca. 2 Stunden<br />

zu bowlen? Ihr seid herzlich eingeladen.<br />

| DJ 10–2014<br />

73


deutscher Diabetiker Bund<br />

Niedersachsen<br />

LV Niedersachsen e. V.<br />

Am Nottbohm 46a<br />

31141 Hildesheim<br />

Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />

Fax: 0 51 21/87 61 81<br />

www.ddb-niedersachsen.de<br />

E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />

| DJ 10–2014<br />

74<br />

Zum Weltdiabetestag –<br />

Aktionen des DDB in Niedersachsen<br />

Hannover. Der diesjährige Weltdiabetestag<br />

beginnt in Niedersachsen bereits am<br />

<strong>Die</strong>nstag, 11.11.2014, in Hannover. <strong>Die</strong> Patientenuniversität<br />

der MHH (Medizinische<br />

Hochschule Hannover) lädt zu einer Vortrags-Veranstaltung<br />

mit Lernstationen (Info-Ständen<br />

zu verschiedenen Themen) ein.<br />

Geplant sind zwei Vorträge passend zum<br />

Motto des diesjährigen „Gemeinsam<br />

den <strong>Diabetes</strong> anpacken“. Für das Thema<br />

„Selbstmanagement“ wird der DDB mit<br />

zwei Ständen vertreten sein, der Landesverband<br />

sowie die Bezirksverbände der<br />

Region Hannover freuen sich auf viele<br />

interessante Gespräche.<br />

<strong>Die</strong> Lernstationen der MHH informieren<br />

zu Anatomie, Mikroskopie sowie<br />

Dia gnostik des <strong>Diabetes</strong> und Medikamenten<br />

zur Behandlung. Gezeigt<br />

wird auch Neues zu Forschung sowie<br />

der Therapie und aktuellen Versorgungs-Leitlinien.<br />

Aber auch Alltagsthemen<br />

sind dabei: Stände zu Ernährungsfragen<br />

und Bewegung/Sport bei<br />

<strong>Diabetes</strong> sowie der Auswirkung von<br />

Aktivitäten auf den Insulinbedarf. Eine<br />

Krankenkasse informiert über Disease-<br />

Management-Programme (DMPs) sowie<br />

Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />

für Diabetiker.<br />

Hildesheim: Ein <strong>Diabetes</strong>-Tag des DDB-<br />

Bezirksverbandes Hildesheim am Freitag,<br />

14. November, richtet sich speziell<br />

an Kinder und Jugendliche sowie an Familienangehörige,<br />

die den Dia betes ihrer<br />

Kinder managen.<br />

Von 10 bis 15 Uhr wird am Welt-<strong>Diabetes</strong>tag<br />

in der Arneken Galerie vom<br />

DDB-BV Hildesheim in Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Hansjörg Läer, Inhaber der<br />

Sonnen-Apotheke, ein Veranstaltungsprogramm<br />

zum Thema Vorbeugung<br />

und Umgang mit <strong>Diabetes</strong> angeboten.<br />

Axel Steinwedel, Bezirksvorsitzender<br />

des DDB in Hildesheim, ist auch Landesbeauftragter<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

mit <strong>Diabetes</strong>. Er hat Kinder-Diabetologen<br />

sowie Ernährungsberater/<br />

innen für dieses Event eingeladen. Geplant<br />

sind auch ein Barfußpfad, Blutzuckermessungen<br />

und eine Karatevorführung.<br />

BV Schaumburg: In Planung ist zum<br />

Weltdiabetestag eine Screening-Aktion<br />

in einem Einkaufszentrum in Stadthagen.<br />

Das Team des BV Schaumburg<br />

führt mit den Kunden des EKZ Risiko-Tests<br />

durch, außerdem werden Blutzucker<br />

und Blutdruck gemessen.<br />

BV Hannover: Im Seelzer Stadtteil Letter<br />

in der Region Hannover ist ein Info-Stand<br />

des DDB auf dem Wochenmarkt geplant,<br />

Termin: 12. November. <strong>Die</strong> Aktion dient<br />

auch der Werbung für die Selbsthilfegruppe<br />

des DDB, diese trifft sich am Nachmittag.<br />

Eine Apotheke im Ort wird sich auch<br />

an der Aktion zum Weltdiabetestag beteiligen.<br />

Über weitere Aktionen und die genauen<br />

Programme informieren wir Sie in der<br />

nächsten Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />

Viel Zustimmung für<br />

unsere Internetseiten<br />

Egal, ob Sie unsere Homepage mit<br />

www.ddb-nds.de, mit www.ddbniedersachsen.de<br />

oder mit www.<br />

diabetikerbund- niedersachsen.de<br />

aufrufen: Sie kommen auf übersichtliche<br />

und informative Seiten.<br />

Das haben uns unsere Mitglieder<br />

und Leser des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s in<br />

einer Umfrage bescheinigt. <strong>Die</strong> Gestaltung<br />

der Seiten, die Schriftgröße,<br />

Bilder und Gliederung sind „optimal“.<br />

Überwiegend wurde nach<br />

Informationen über <strong>Diabetes</strong>, Terminen<br />

und Veranstaltungen gesucht,<br />

auch nach Mitgliedervorteilen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Besucher unserer<br />

Internetseiten haben die gesuchten<br />

Inhalte schnell gefunden.<br />

Vielen Dank für diverse Anregungen,<br />

zum Beispiel, dass wir Seiten<br />

über Alltagsthemen wie Ernährung<br />

und Bewegung/Sport einfügen sollten.<br />

Unser aktueller Tipp: Oft hilft<br />

bei speziellen Fragen auch ein Link<br />

auf gute und zuverlässige Seiten aus<br />

den Bereichen Dia betes-Selbsthilfe<br />

und Medien, zum Beispiel auf die<br />

Internetseiten des DDB-Bundesverbandes<br />

und anderer DDB-Landesverbände,<br />

des Kirchheim-Verlages<br />

(<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>, www.diabetes-online.de),<br />

des GFMK-Verlages<br />

(Befund <strong>Diabetes</strong>) oder der Apotheken-Rundschau.<br />

Eine Liste mit diesen<br />

Links finden Sie auf unseren Internetseiten<br />

in „Kontakte“.


Der Assistenzhund<br />

bringt<br />

Marie Strobl<br />

das Blutzuckermessgerät.<br />

deutscher diabetiker Bund<br />

deutscher diabetiker Bund<br />

Unterzucker auf Reisen –<br />

so ist schnelle Hilfe<br />

möglich!<br />

Diabetikerwarn- und<br />

Assistenzhunde kommen<br />

aus der Spezialhundeschule<br />

in Celle<br />

Im niedersächsischen Celle bildet die<br />

Spezialhundeschule Strobl Diabetikerwarn-<br />

und Assistenzhunde aus. <strong>Die</strong>se<br />

können Hypoglykämien bei Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> erkennen, Blutzuckermessgeräte,<br />

Traubenzucker oder Notfallspritzen<br />

apportieren, Lichtschalter<br />

betätigen oder Türen öffnen. Eine kleine<br />

Vorführung gab es für die Besucher<br />

der Selbsthilfegruppe des DDB in Hannover<br />

mit Marie Strobl und ihrem Assistenzhund.<br />

Marie Strobl ist selbst an<br />

<strong>Diabetes</strong> Typ 1 erkrankt (siehe auch Bericht<br />

mit Kontaktdaten im Internet www.<br />

diabetikerbund-niedersachsen.de).<br />

NEU<br />

Internationaler<br />

Notfall-Ausweis <strong>Diabetes</strong><br />

in 25 Sprachen<br />

Kirchheim-Verlag, 2014<br />

2,60 €, ISBN 978-3-87409-565-5<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

per Post SVK-GmbH,<br />

VA Kirchheim-Verlag,<br />

Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

DDB-Bezirksvorsitzender Hans-J. Manthey,<br />

Marie und Monika Strobl (Besitzerin der Hundeschule)<br />

mit Hund. Beschnuppert wird <strong>Diabetes</strong>-Lotsin<br />

Heidi Stempor (rechts im Bild).<br />

| DJ 10–2014<br />

75<br />

100.0002<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

| DJ 10–2014<br />

75<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


körper und Geist<br />

www.diabetes-online.de<br />

50 %<br />

Dehnübungen<br />

der Menschen in deutschen Büros<br />

wünschen sich mehr Bewegungsmöglichkeiten<br />

am Arbeitsplatz, heißt es in<br />

einer Studie von TNS Emnid. Werden<br />

Sie selbst aktiv: bei jedem Telefonat<br />

aufstehen, Fußgymnastik unterm Tisch,<br />

für Rücken und Nacken.<br />

Tattoos – prüfe, wer sich ewig bindet<br />

Jeder 10. Deutsche trägt etwas auf seiner Haut. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist jeder<br />

4. tätowiert. Tattoos lassen sich nur sehr schwer, großflächige gar nicht mehr entfernen.<br />

Ob und welche Auswirkungen verwendete Farben für den Körper haben, ist<br />

derzeit unklar. Fakt ist, dass zahlreiche Tätowierfarben für Allergiker gefährlich werden<br />

können. Neben Nickel können sie kritische Konservierungsstoffe enthalten, die<br />

ein gesundheitliches Risiko bergen: PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe).<br />

Diskussion und Informationen<br />

zu <strong>Diabetes</strong> und Tattoos gibt<br />

es im Internet: sugartweaks.de/<br />

diabetes-trotz-tattoos/<br />

Bauchfett: Risiko für<br />

Lungenerkrankungen<br />

| DJ 10–2014<br />

76<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle,<br />

ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags, ihre<br />

Angehörigen und Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong> Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg<br />

und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang.<br />

Gewinnspiel<br />

Zahnpflege-Gel sowie Mundspülung mit Fluorid und<br />

Chlorhexidin, von Cervitec aus der Apotheke, eignen<br />

sich besonders bei <strong>Diabetes</strong>. <strong>Die</strong> darin enthaltenen<br />

Inhaltsstoffe schützen Zähne, Zahnfleisch und helfen,<br />

Entzündungen vorzubeugen. Chlorhexidin wirkt<br />

antibak teriell, während Fluorid Zähne stärkt. Machen Sie<br />

mit: Wir verlosen 15 Sets, bestehend aus je einer Originalgröße<br />

Gel und Spüllösung.<br />

Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />

Kirsten Metternich, Kennwort: CERVITEC, Hildeboldstraße 5,<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

E-Mail<br />

□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig<br />

◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon über aktuelle Angebote<br />

aus seinem Programm informiert. <strong>Die</strong>ses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn Sie schon<br />

früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt<br />

haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift<br />

Einsendeschluss:<br />

10. November 2014<br />

Ein üppiger Rettungsring schadet im Hinblick<br />

auf Krebs-, Stoffwechsel- sowie auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

– und laut einer aktuellen<br />

Studie an mehr als 113 000 Amerikanern im Alter<br />

von 50 bis 70 Jahren auch hinsichtlich der<br />

Entstehung chronischer Lungenerkrankungen.<br />

Menschen mit großem Bauchumfang hatten<br />

ein um 72 Prozent höheres Risiko für<br />

eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung<br />

(COPD). Besonders betroffen<br />

waren diejenigen, die neben<br />

ihrem Übergewicht kaum<br />

Bewegung in ihrem Alltag<br />

hatten. Wer mindestens<br />

5-mal pro Woche<br />

aktiv war, konnte sein<br />

Erkrankungsrisiko<br />

um 30 Prozent<br />

senken.


Körper und Geist<br />

www.diabetes-online.de<br />

Zahnseide<br />

– wie Sie es richtig machen<br />

Fotos: ninared, Kletr, Kurhan - Fotolia.com; DAK (2x); Illustrationen: Prodente e. V.<br />

Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte. Unangenehm, wenn dabei<br />

Zähne zum Vorschein kommen, die man nicht gern zeigt. Putzen und<br />

pflegen – worauf kommt es bei der täglichen Mundhygiene an? Wir<br />

haben nachgefragt bei Dentalhygienikerin Sabine Reif-Bankmann vom<br />

Mund+Werk aus Tuttlingen: Was ist gerade bei <strong>Diabetes</strong> wichtig?<br />

DJ: Was gehört bei <strong>Diabetes</strong><br />

unbedingt zur täglichen<br />

Grundpflege der Zähne?<br />

Sabine Reif-Bankmann: Neben<br />

zweimal täglich Zähneputzen<br />

sollte das Zahnfleisch<br />

sanft massiert werden, wichtig<br />

auch bei akuten Entzündungen. So<br />

wird die Durchblutung angeregt, was<br />

wiederum die Abwehrkräfte des Gewebes<br />

gegen krankmachende Mikroorganismen<br />

stärkt. Außerdem wird die Entzündungsursache,<br />

sprich der Biofilm<br />

oder Plaque, entfernt. Hat ein Diabetiker<br />

sehr oft schwankende Werte, funktioniert<br />

die Durchblutung der kleinsten<br />

Gefäße nicht mehr optimal. <strong>Die</strong> körperliche<br />

Immunantwort ist gestört. Das<br />

führt häufig zu massiven Entzündungen<br />

und ungünstigeren Heilungsverläufen.<br />

Dank einer regelmäßigen, gezielten<br />

Mundhygiene und einer Verbesserung<br />

der Blutzuckerwerte bessert sich das.<br />

DJ: Wie wichtig ist Zahnseide, und warum<br />

scheuen viele deren Anwendung?<br />

Reif-Bankmann: Auch wenn es leider allzuoft<br />

als lästiges Übel angesehen wird –<br />

zur Pflege von Zahnzwischenräumen ist<br />

sie das Beste, was es gibt. <strong>Die</strong>se engen Bereiche<br />

werden beim normalen Putzen,<br />

ganz gleich ob manuell oder elek trisch,<br />

wenig oder gar nicht erreicht. Und genau<br />

da entstehen am häufigsten Karies oder<br />

Zahnfleischtaschen. Wichtig ist, Zahnseide<br />

vor dem eigentlichen Zähneputzen anzuwenden.<br />

Wer sie richtig anwendet, vermeidet<br />

Zahnfleischbluten, gewöhnt sich<br />

zunehmend an das saubere und angenehmere<br />

Gefühl im Mund. Wer nicht mit den<br />

Fingern im Mund hantieren möchte, kann<br />

beispielsweise Interdentalbürsten oder<br />

fertige Zahnseidesticks verwenden. Und<br />

das am besten von Kindesbeinen an.<br />

DJ: Wie wird sie richtig angewandt?<br />

Reif-Bankmann: Vor dem abendlichen<br />

Putzen ein ellenbogenlanges Stück abreißen.<br />

Beide Enden jeweils auf rechten<br />

und linken Mittelfinger wickeln. Daumen<br />

und Zeigefinger sind frei und treffen<br />

sich in der Mitte des Fadens. Mit dem<br />

Zeigefinger der einen Hand Faden leicht<br />

rüttelnd in Zwischenräume führen. In<br />

vorsichtigen Bewegungen über den Kontaktpunkt<br />

nach unten bis leicht unters<br />

Zahnfleisch führen. Jetzt den Zahn mittels<br />

Faden praktisch umarmen. Lässt<br />

sich die Seide nur schwer entfernen, eine<br />

Seite vom Finger abwickeln und den Faden<br />

aus dem Zahnzwischenraum ziehen.<br />

Praktisch, leicht und angenehm in der<br />

Anwendung ist Zahnband. Es ist deutlich<br />

dünner und fühlt sich nicht so scharf an<br />

wie Zahnseide. Gute und passende Produkte<br />

sollten vom Zahnarzt oder aus der<br />

Apotheke sein.<br />

DJ: Danke für die Information. KM<br />

| DJ 10–2014<br />

77


körper und GEist<br />

Serie<br />

Erfolgreich<br />

bewegen<br />

Heft 9/2014:<br />

Fitness zählt …<br />

Heft 10/2014:<br />

Bewegung –<br />

mehr als Kraft<br />

und Ausdauer<br />

Heft 11/2014:<br />

Training verstehen<br />

und erleben<br />

Bewegung<br />

– mehr als Kraft und Ausdauer<br />

Autor Dr. Meinolf Behrens mb@diabetes-minden.de<br />

| DJ 10–2014<br />

78<br />

Dr. Meinolf Behrens<br />

(Minden) ist neu im<br />

Redaktions-Team.<br />

Der Diabetologe und<br />

Sportmediziner liebt<br />

es, Menschen mit<br />

Dia betes in Bewegung<br />

zu bringen.<br />

4<br />

Beanspruchungsformen<br />

trainieren<br />

Wenn die legendäre Comic-Figur Popeye zur Spinatdose<br />

greift, anschließend sein Bizeps anschwillt und er düstere<br />

Gestalten verprügelt, sieht alles so einfach aus. Doch Spinat<br />

allein macht uns leider nicht stark – und Kraft ist dabei sicherlich<br />

nicht alles.<br />

Keine Frage: Zum Laufen, Radfahren oder<br />

Schwimmen braucht man Kraft und Ausdauer.<br />

Bewegung ist aber viel mehr als Kraft und Ausdauer:<br />

Koordination und Flexibilität sind zwei<br />

weitere motorische Beanspruchungsformen,<br />

die wir für jede Form der Bewegung mehr oder<br />

weniger benötigen. Leistungs-, Freizeit- oder<br />

Rehabilitationssportler – Erfolg wird nur derjenige<br />

haben, der möglichst alle motorischen<br />

Beanspruchungsformen (siehe Glossar) trainiert.<br />

Wichtiges Zusammenspiel<br />

Das Zusammenspiel der motorischen Beanspruchungsformen<br />

ist von elementarer Bedeutung.<br />

Ein Läufer, der ausschließlich Ausdauer<br />

trainiert und das Kraft-, Flexibilitäts- und<br />

Koordinationstraining vernachlässigt, wird<br />

schnell Muskel- und Gelenkprobleme bekommen.<br />

Einem Schwimmer nützen eine noch so<br />

gute Kraft und Ausdauer wenig, wenn die Koordination<br />

der Bewegungsabläufe nicht stimmt<br />

– er wird hinter dem Feld herschwimmen. Eine<br />

rhythmische Sportgymnastin muss natürlich<br />

eine exzellente Flexibilität haben – ohne<br />

ein entsprechendes Ausdauer- und Krafttraining<br />

wird sie aber ihr Programm nie bestehen<br />

können.<br />

Das Training aller motorischen Beanspruchungsformen<br />

ist nicht nur im ergebnisorientierten<br />

(Wettkampf-)Sport sehr wichtig,<br />

sondern gerade, wenn es darum geht, die gesundheitsorientierte<br />

Fitness zu verbessern: Steigerung<br />

der Lebensqualität, Lebensfreude und<br />

Gesundheit.<br />

Körperliche Leistungsfähigkeit in Beruf und<br />

Freizeit setzt neben einer ausreichenden Ausdauer<br />

und Kraft immer auch eine gute motorische<br />

Beweglichkeit und Koordination voraus.<br />

Ob es um ausgedehnte Rad- oder Wandertouren<br />

mit Freunden, Hausrenovierung oder Gartenarbeit<br />

geht – der Alltag fordert alle motorischen<br />

Beanspruchungsformen gleichermaßen.<br />

Richtig zu trainieren, bedeutet somit das Training<br />

möglichst vieler motorischer Beanspruchungsformen.<br />

Dabei verschieben sich die<br />

Trainingsschwerpunkte mit dem Älterwerden<br />

durchaus. Ein Krafttraining im Alter bleibt natürlich<br />

wichtig. Für ältere Menschen aber gewinnt<br />

ein gezieltes Training von Koordination<br />

und Beweglichkeit zunehmend an Bedeutung<br />

– um die motorische Sicherheit zu erhalten<br />

und Stürzen vorzubeugen.<br />

Wie lassen sich all die Beanspruchungsformen<br />

trainieren?<br />

Qualifizierte Fitnesskurse – mit Trainingsgeräten<br />

oder ohne – in Sportvereinen und Gesundheitsstudios<br />

sind in der Regel so konzipiert,<br />

dass alle Beanspruchungsformen trainiert


körper und Geist<br />

Glossar: Motorische<br />

Beanspruchungsformen<br />

<strong>Die</strong> Sportwissenschaft unterscheidet 5 motorische Beanspruchungsformen.<br />

4 davon – Kraft, Ausdauer, Koordination und Flexibilität – sind<br />

sowohl im Breiten- und Rehabilitationssport als auch im Leistungssport<br />

von großer Bedeutung. <strong>Die</strong> Schnelligkeit hingegen spielt nur im<br />

Leistungssport eine Rolle.<br />

www.diabetes-online.de<br />

Kraft<br />

Kraft ist die Fähigkeit des Muskels, Spannung zu entwickeln. Unterschieden<br />

werden statische und dynamische Kraft. Bei statischer Beanspruchung<br />

bleibt die Muskellänge konstant (z. B. Armdrücken gegen<br />

eine Wand), bei dynamischer Belastung resultiert eine Verkürzung der<br />

Muskulatur (z. B. Armbeugen mit Hantel).<br />

Ausdauer<br />

Ausdauer beschreibt die Fähigkeit, eine gegebene Leistung über einen<br />

möglichst langen Zeitraum durchzuhalten. Je nach dem Größenumfang<br />

der eingesetzten Muskulatur unterscheidet man eine lokale von einer<br />

allgemeinen Ausdauer.<br />

Koordination<br />

Fotos:© Peter Polak - Fotolia.com; iStockphoto.com<br />

werden. Wer den Sport an der frischen Luft<br />

bevorzugt, findet mit dem Nordic Walking eine<br />

ideale Sportart, die Ausdauer, Kraft, Flexibilität<br />

und auch Koordination trainiert. Wem<br />

die Stöcke nicht so liegen und wer lieber joggt<br />

oder mit dem Fahrrad fährt, sollte einfach vorher<br />

oder nachher ein paar Koordinations- und<br />

Beweglichkeitsübungen einbauen. Koordination<br />

kann man übrigens vorzüglich auch beim<br />

Zähneputzen trainieren: Stellen Sie sich für eine<br />

Minute auf das eine, für die zweite Minute<br />

auf das andere Bein.<br />

Was bleibt als Fazit?<br />

Spinat ist gesund, macht aber nicht stark. Vielseitiges<br />

Training ist noch gesünder und bringt<br />

zudem Freude und Spaß. Versuchen Sie es!<br />

Kontakt: Dr. Meinolf Behrens // <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Minden // Bismarckstraße 43 // 32427 Minden //<br />

Tel. 05 71/84 09 99 // E-Mail: mb@diabetes-minden.de<br />

// Internet: www.diabetes-minden.de<br />

Unter Koordination versteht man das Zusammenspiel der Skelettmuskulatur<br />

zu einem gezielten Bewegungsablauf. <strong>Die</strong> Steuerung<br />

übernimmt dabei das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark).<br />

Durch eine gute Koordination wird unter anderem der Bewegungsablauf<br />

ökonomischer, d. h. es wird weniger Energie verbraucht.<br />

Flexibilität<br />

Flexibilität beschreibt den Bewegungsspielraum von einem oder mehreren<br />

Gelenken.<br />

Schnelligkeit ist definiert als<br />

die Abwicklung einer<br />

motorischen Aktion<br />

pro Zeiteinheit.<br />

Schnelligkeit<br />

| DJ 10–2014<br />

79


essen und trinken<br />

www.diabetes-online.de<br />

Appetitmangel & Unwohlsein & Darmprobleme<br />

Behandlungsbeschwerden<br />

bei Krebs<br />

Redakteurin Kirsten<br />

Metternich hat<br />

jahrelang in <strong>Diabetes</strong>kliniken<br />

als<br />

Diätassistentin<br />

gearbeitet. Hier hat<br />

sie viele Menschen<br />

betreut, die zusätzlich<br />

an Krebs<br />

erkrankt waren. Ihre<br />

Tipps haben sich in<br />

der Praxis bewährt<br />

und helfen bestimmt<br />

auch Ihnen.<br />

| DJ 10–2014<br />

80<br />

Fotos: © karandaev - Fotolia.com<br />

Krebsbehandlungen fordern den Körper. Sorgen, Ängste, Appetitmangel,<br />

Übelkeit oder Brechreiz können dazu beitragen, dass<br />

Gewicht auf der Strecke bleibt. Manchmal sind die Folgen auch<br />

Durchfall, oder es schmeckt einfach nicht mehr so wie früher.<br />

Damit Sie dagegen angehen können, finden Sie hier praktische<br />

Tipps und Rezeptvorschläge. Übrigens: Anti-Durchfalltipps helfen<br />

Ihnen auch bei einem akuten Infekt.<br />

Vielleicht wundern Sie sich über dieses<br />

Thema. Doch Krebs macht auch<br />

vor Diabetikern leider nicht halt. Untersuchungen<br />

zufolge haben insbesondere<br />

Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

ein 1,2- bis 1,7-fach höheres Risiko,<br />

an Brust-, Darm-, Harnblasen- oder<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken.<br />

Bei Leberzellkrebs ist das Risiko<br />

sogar 2,5-fach höher im Vergleich zum<br />

Stoffwechselgesunden. Es lässt sich<br />

vorab einiges tun, damit es erst gar<br />

nicht so weit kommt. Bewegungsmangel,<br />

Übergewicht und Hyperinsulinämie,<br />

also zu viel Insulin im Blut, gelten<br />

mittlerweile als wichtige Faktoren,<br />

die Krebs begünstigen können. Achten<br />

Sie also auf ein gesundes Leben, Ihrem<br />

<strong>Diabetes</strong> und der Krebsprophylaxe<br />

zuliebe. Kochen Sie öfter nach den<br />

Rezepten, die Sie ganzjährig im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

finden. Es wird mit viel<br />

Gemüse, Salat, Früchten, Pflanzenfetten<br />

und wenig rotem Fleisch gekocht.<br />

Steht die Diagnose, kommen Betroffene<br />

an einer entsprechenden Therapie<br />

meist nicht vorbei. Während Chemotherapie<br />

und Bestrahlung kann sich<br />

das Empfinden für Geschmack, Geruch<br />

oder Appetit verändern. Durchfall,<br />

Untergewicht oder plötzliche<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

können sich als Folge der Therapie<br />

zeigen. <strong>Die</strong> gute Nachricht: Sie können<br />

etwas tun.<br />

Gewichtsverlust: jetzt Vollmilchprodukte<br />

und Lebensmittel mit<br />

Sahne wählen<br />

Geben Sie Vollmilchprodukten und<br />

mit Sahne angereicherten Lebensmitteln<br />

den Vorzug. Wählen Sie Käse mit<br />

mindestens 45 %t F. i. Tr. (Fett in der<br />

Trockenmasse) bzw. 20 bis 25 % Fett absolut.<br />

Wenig sinnvoll ist es, sämtliche<br />

Speisen zum Beispiel mit Traubenzucker<br />

oder einem geschmacksneu-


essen und trinken<br />

| DJ 10–2014<br />

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81


essen und trinken<br />

www.diabetes-online.de<br />

| DJ 10–2014<br />

82<br />

Unter Krebstherapie können<br />

vertraute Dinge im Hinblick auf<br />

Geschmack und Geruch teils anders<br />

wahrgenommen werden.<br />

Tipp: Limetten oder Zitronen<br />

können hier neutralisieren.<br />

Käse, Milch,<br />

Obst und Gemüse<br />

am<br />

besten mehrmals<br />

täglich.<br />

Alternativ<br />

auch in der<br />

Tiefkühlvariante.<br />

tralen Kohlenhydrat (wie Maltodextrin 19)<br />

kalorisch aufzuwerten. Das kann zu unnötig<br />

erhöhtem Insulinbedarf und Blutzuckerschwankungen<br />

führen. Kleine Mengen Honig<br />

oder Zucker, die in Speisen verarbeitet werden,<br />

sind unter Berücksichtigung der Kohlenhydrat-Anrechnungspflicht<br />

möglich.<br />

So klappt es mit gesundem Zunehmen<br />

Essen Sie möglichst regelmäßig, am besten<br />

mindestens dreimal täglich. Trinken Sie täglich<br />

etwa 1,5, besser 2 Liter zuckerarme und<br />

alkoholfreie Getränke. Eine gute Hilfe bieten<br />

beispielsweise Sahneshakes. Das Grundrezept<br />

finden Sie im aktuellen Rezeptteil. Bevorzugen<br />

Sie bei Käse und Milch vollfette Produkte.<br />

Denken Sie täglich auch an Gemüse und Obst<br />

– beides spendet wichtige Mineralien, Vitamine,<br />

Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />

Wenn der Appetit oder Beschwerden der<br />

Mundschleimhaut es schwer machen, Frisches<br />

zu essen, dann wählen Sie Tiefkühlobst, Kompottobst<br />

oder Mus mit Süßstoff (z. B. von Natreen,<br />

Odenwald, Libby‘s, Zuegg oder auch Babygläschen);<br />

diese sind im Supermarkt oder im<br />

Drogeriemarkt erhältlich. Nüsse, Raps-, Sonnenblumen-<br />

oder Olivenöl bieten gute Möglichkeiten,<br />

den Appetit anzuregen und zusätzliche<br />

Fettkalorien ins Essen zu bringen. Für<br />

kalte Zubereitungen eignen sich Nussöle und<br />

Leinöl, bekannt von Pellkartoffeln mit Leinöl.<br />

Planen Sie täglich zwei vollfette Milchprodukte<br />

wie Vollmilch- oder Sahnejoghurt natur und<br />

den Sahneshake mit ein. Süßen und entsprechende<br />

Geschmackszutaten dazugeben können<br />

Sie einfach nach ihrem Geschmack. Planen<br />

Sie Ihr Lieblingsessen ein – das kann den Appetit<br />

anregen, auch wenn Sie nur wenig davon<br />

schaffen. Hilfreich ist Vorkochen und Einfrieren.<br />

So müssen Sie an Tagen, an denen es nicht<br />

so gut läuft, nicht auf wichtige Nährstoffe verzichten,<br />

und Sie tun sich etwas Gutes.<br />

Wenn Geschmack und Geruch auf der<br />

Strecke bleiben<br />

Unter Krebstherapie können vertraute Speisen<br />

im Hinblick auf Geschmack und Geruch<br />

teils anders wahrgenommen werden. Weder<br />

Geruchs- noch Geschmackssinn gehen durch<br />

eine Krebstherapie (Medikamente, Chemotherapie)<br />

dauerhaft verloren. Mit der Zeit kehren<br />

sie zurück, es bedarf manchmal etwas Geduld.<br />

Damit Essen trotzdem Freude macht und ein<br />

Genuss ist, probieren Sie diese Tipps:<br />

Foto: © Botamochy - Fotolia.com


essen und trinken<br />

Tipps für Geschmack und Geruch<br />

❶<br />

1 Eine Kerze schluckt Gerüche.<br />

Zünden Sie ruhig mal<br />

eine beim Kochen an.<br />

❷<br />

www.diabetes-online.de<br />

2 Milch und Milchprodukte<br />

nehmen Speisen einen allzu<br />

starken Eigengeschmack und<br />

-geruch.<br />

❸<br />

3 Lösen Sie Minze-, Melissen-,<br />

Kamillen- oder<br />

Lavendel öl in warmem Wasser<br />

und tunken Sie Ihre Hände<br />

hin ein – das neutralisiert unangenehme<br />

Gerüche.<br />

Fotos: photocrew, PhotoSG, Comugnero Silvana , Barbara Pheby - Fotolia.com<br />

Verwenden Sie Kräuter und Früchte als Geschmacksneutralisierer.<br />

Dazu zählen Melisse,<br />

Kamille, Lavendel, Orange, Limette oder Zitrone.<br />

Frische Zitrusfrüchte verströmen dabei<br />

ein besonders angenehmes Duftbukett. Reiben<br />

Sie Ihre Hände mit etwas Fruchtsaft ein.<br />

Auch das hilft, Unangenehmes zu neutralisieren.<br />

Alternativ können Sie etwas Minze-, Melissen-,<br />

Kamillen- oder Lavendelöl (Apotheke<br />

oder Bioladen) in warmem Wasser lösen und<br />

die Hände hineintunken. Oder Sie tränken darin<br />

einen warmen Waschlappen und reiben die<br />

Hände damit ab. So kurios es klingt: Eine Kerze<br />

schluckt Gerüche – warum nicht mal beim<br />

Kochen anzünden? Milch und Milchprodukte<br />

nehmen Speisen einen allzu starken Eigengeschmack<br />

und -geruch, also öfter mit Joghurt<br />

und Milch kochen.<br />

Durchfall – was nun?<br />

Durchfall schlaucht den Körper, weil Flüssigkeit<br />

und wichtige Mineralien verlorengehen.<br />

Auch der Blutzucker kann ins Wanken geraten,<br />

wenn Gegessenes blitzschnell den Darm<br />

passiert. Mit klassischen Lebensmitteln und<br />

ein paar praktischen Helfern in puncto Zubereitung<br />

kann sich Durchfall verbessern. Bleibt<br />

er trotzdem ein Dauerzustand, sollten Sie unbedingt<br />

mit Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache<br />

halten. <strong>Die</strong> Anti-Durchfalltipps<br />

können Ihnen auch bei einem akuten Magen-Darm-Infekt<br />

helfen. Besonders wichtig<br />

sind pektinreiche Lebensmittel. Sie binden<br />

Wasser im Darm und festigen den Stuhl, beispielsweise<br />

passierte Bananen und Erdbeeren,<br />

geriebene Äpfel und passierte Möhren. Apfelpektin<br />

gibt es beispielsweise als Granulat in<br />

Reformhäusern, Apotheken oder Naturkostgeschäften.<br />

Es lässt sich einfach in Salatsaucen,<br />

Müsli oder Joghurt einrühren, schmeckt fruchtig<br />

nach Apfel. Auch ein Stück Zartbitterschokolade<br />

(Kohlenhydrate anrechnungspflichtig)<br />

mit einem Kakaogehalt von 70 Prozent und<br />

mehr hilft.KM<br />

Kontakt: Kirsten Metternich, Diätassistentin DKL, DGE<br />

// Redaktion Essen & Trinken, Hildeboldstraße 5 //<br />

50226 Frechen-Königsdorf // Tel.: 0 22 34/91 65 41 //<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42 // E-Mail: info@metternich24.de<br />

// www.metternich24.de<br />

Weder Geruchs-<br />

noch<br />

Geschmackssinn<br />

gehen<br />

durch eine<br />

Krebstherapie<br />

auf Dauer<br />

verloren.<br />

| DJ 10–2014<br />

83


essen und trinken<br />

www.diabetes-online.de<br />

Essen während Krebstherapie –<br />

Tipps bei Beschwerden<br />

Besondere Situationen erfordern besondere<br />

Maßnahmen. Sind es sonst<br />

fettreduzierte Produkte, die bei <strong>Diabetes</strong><br />

empfohlen werden, kann es bei therapiebedingtem<br />

Untergewicht<br />

anders<br />

aussehen. Haben Sie<br />

keine Angst vor dem Essen,<br />

auch wenn es Ihnen<br />

nicht so gut geht. Unsere<br />

Tipps können helfen, trotz Begleiterscheinungen<br />

während<br />

einer Krebstherapie die Freude<br />

am Essen zu erhalten.<br />

Bewährte Hausmittel<br />

bei Durchfall<br />

• Salzstangen (Kohlenhydrate anrechnungspflichtig)<br />

• Zwieback mit schwarzem oder grünem<br />

Tee<br />

• Kakao mit Wasser zubereitet<br />

• getrocknete oder gekochte Heidelbeeren<br />

• Meiden von fettreichen oder voluminösen<br />

Speisen<br />

• ausreichend trinken, mindestens 2 bis<br />

3 Liter Tee und kohlensäurearmes Mineralwasser<br />

Gegen Untergewicht<br />

statt<br />

Halbfettbutter, -margarine<br />

besser<br />

Nussmus, Erdnussbutter, Pflanzenöle,<br />

Butter<br />

Gegen Geschmacksund<br />

Geruchsverlust<br />

| DJ 10–2014<br />

84<br />

Schinken<br />

Salami, herkömmlicher Wurstaufschnitt<br />

fettreduzierte Streichwurst<br />

Leberwurst, Teewurst<br />

Harzer<br />

Limburger mit 40 % F. i. Tr.<br />

Schnittkäse „light“ Gouda, Leerdamer etc. mit 40 bis 50 %<br />

F. i. Tr.<br />

Schmelzkäse, fettarm Sahne-Schmelzkäse mit 40 bis 60 %<br />

F. i. Tr.<br />

Frischkäse fettarm<br />

Doppelrahmfrischkäse<br />

Magerquark<br />

Sahnequark oder Mascarpone<br />

fettarmer Joghurt<br />

Sahnejoghurt<br />

fettarme Milch<br />

Vollmilch<br />

saure Sahne<br />

Schlagsahne, 30 % Fett<br />

mageres Fleisch<br />

Fleisch mit Fettrand<br />

zusätzlich:<br />

täglich eine Portion Nüsse<br />

• nicht zu stark würzen<br />

• Meiden von Lebensmitteln mit starkem<br />

Eigengeruch:<br />

• Fisch und Meeresfrüchte<br />

• Lamm<br />

• gebratenes oder gegrilltes Fleisch<br />

und gebratener oder gegrillter Fisch<br />

• Kohl<br />

• Zwiebeln, Lauch, Knoblauch<br />

• gratinierte oder kräftig überbackene<br />

Gerichte wie Pizza und Co<br />

• Gewürze mit starkem Aroma wie<br />

Oregano, Anis, Kümmel, Nelken,<br />

Gewürzmischungen<br />

• sehr reifer Käse<br />

• Käse mit intensivem Aroma<br />

Fotos: © Richard Oechsner - Fotolia.com


essen und trinken<br />

10<br />

Nährwert Sahneshake<br />

pro Portion ca.:<br />

6 g Eiweiß<br />

min<br />

www.diabetes-online.de<br />

35 g Fett<br />

16 g Kohlenhydrate<br />

(davon 14 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

0 g Ballaststoffe<br />

93 mg Cholesterin<br />

79 mg Natrium<br />

256 mg Kalium<br />

156 mg Phosphor<br />

403 Kilokalorien<br />

1 612 Kilojoule<br />

Nährwert Fruchtshake<br />

pro Portion ca.:<br />

3 g Eiweiß<br />

6 g Fett<br />

32 g Kohlenhydrate<br />

(davon 32 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

1 g Ballaststoffe<br />

Bei Untergewicht:<br />

Grundrezepte Sahneshake<br />

und Saftshake<br />

Grundrezept Sahneshake pro Portion<br />

Grundrezept Saftshake pro Portion<br />

Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />

0 mg Cholesterin<br />

2 mg Natrium<br />

373 mg Kalium<br />

73 mg Phosphor<br />

194 Kilokalorien<br />

776 Kilojoule<br />

100 ml kalte Sahne<br />

100 ml kalte Vollmilch<br />

10 g Honig oder Zucker<br />

1 – 2 Spritzer flüssiger Süßstoff, nach<br />

Geschmack<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten mischen, in ein Glas füllen und<br />

genießen.<br />

200 ml Fruchtsaft, z. B. Apfelsaft, naturtrüb,<br />

Birne, Kirsche, Mango, Pfirsich oder<br />

Multivitamin 100 % Frucht, ohne<br />

Zuckerzusatz<br />

10 g Schmelzflocken, ca. 1 EL<br />

1 TL Raps- oder Maiskeimöl<br />

10 g Honig oder Zucker<br />

1 – 2 Spritzer flüssiger Süßstoff, nach Geschmack<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten mischen, in ein Glas füllen und<br />

genießen.<br />

Gewürze nach Wahl: Zimtpulver, Vanillearoma, Kakaopulver, Instant-Kaffeepulver,<br />

passiertes, zuckerfreies Obst (kohlenhydrathaltig), 1 EL zuckerreduzierte Konfitüre<br />

| DJ 10–2014<br />

85


essen und trinken<br />

www.diabetes-online.de<br />

40<br />

Nährwert pro Portion ca.:<br />

45 g Eiweiß<br />

15 g Fett<br />

65 g Kohlenhydrate<br />

(davon 60 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

5 g Ballaststoffe<br />

127 mg Cholesterin<br />

160 mg Natrium<br />

1 060 mg Kalium<br />

520 mg Phosphor<br />

575 Kilokalorien<br />

2 300 Kilojoule<br />

min<br />

Bei Geschmacks- oder Geruchsverlust:<br />

Fruchtiges Hühnerfrikassee<br />

mit Zitronenreis<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

<strong>Die</strong> Bio-Zitrone heiß abwaschen, halbie-<br />

chenbrüste kalt abwaschen, trocknen und<br />

| DJ 10–2014<br />

86<br />

1 Bio-Zitrone<br />

100 g Parboiledreis, trocken<br />

wenig Salz<br />

¼ TL Kurkuma<br />

2 Hähnchenbrüste à<br />

150 g<br />

1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />

200 g Kompottpfirsiche<br />

ohne Zuckerzusatz<br />

200 ml Vollmilch<br />

60 ml Sahne<br />

1 Banane, ca. 100 g<br />

Fruchtfleisch<br />

wenig weißer Pfeffer<br />

1 Spritzer flüssiger Süßstoff<br />

ren. ➊ Mit einem Sparschäler die Schale<br />

einer halben Zitrone hauchdünn abschälen<br />

und in feine Streifen schneiden (oder dafür<br />

einen Zestenreißer benutzen). Saft aus<br />

der Zitrone pressen und zur Seite stellen.<br />

<strong>Die</strong> andere Zitronenhälfte in vier schmale<br />

Schiffchen schneiden, für die Garnitur zur<br />

Seite stellen. Den Reis mit 200 ml leicht<br />

gesalzenem Wasser aufkochen, Kurkuma<br />

einrühren, 15 bis 20 Minuten gar ziehen<br />

lassen. Kurz vor Ende der Garzeit die Zitronenschalenstreifen<br />

unterrühren und einen<br />

Spritzer Zitronensaft zugeben. Hähn-<br />

➊<br />

➋<br />

in Würfel schneiden. Mit wenig Wasser und<br />

Gemüsebrühe in einen Topf geben, 10 Minuten<br />

garen. In der Zwischenzeit Kompottpfirsiche<br />

abtropfen und trocknen, dann<br />

würfeln. ➋ Milch und Sahne zum Fleisch<br />

geben. <strong>Die</strong> Banane mit einer Gabel zerdrücken,<br />

bis sie sehr sämig ist. Direkt zum<br />

Fleisch geben, restlichen Zitronensaft dazu,<br />

aufkochen, noch einmal abschmecken,<br />

➌ Pfirsichwürfel vorsichtig darin erwärmen.<br />

Reis als Kranz auf die Teller füllen, Frikassee<br />

in die Mitte, mit je zwei Zitronenschiffchen<br />

garniert servieren.<br />

➌<br />

Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)


essen und trinken<br />

40<br />

Nährwert pro Portion ca.:<br />

31 g Eiweiß<br />

15 g Fett<br />

46 g Kohlenhydrate<br />

(davon 24 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

11 g Ballaststoffe<br />

75 mg Cholesterin<br />

1 170 mg Natrium<br />

2 010 mg Kalium<br />

356 mg Phosphor<br />

443 Kilokalorien<br />

1 772 Kilojoule<br />

min<br />

Anti-Durchfall:<br />

Möhren-Kartoffelstampf<br />

mit Geflügelwienern<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

Kartoffeln und Karotten schälen und kalt ab-<br />

cken. Butter dazugeben, Pektin einrühren.<br />

Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />

320 g mehlig kochende<br />

Kartoffeln<br />

4 große Karotten, 600 g<br />

1 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />

½ Bund Petersilie<br />

20 g Butter<br />

1 EL Pektin, granuliert<br />

etwas Salz, Muskat und<br />

Pfeffer<br />

1 – 2 Spritzer flüssiger<br />

Süßstoff<br />

2 Geflügelwiener<br />

waschen, in Würfel oder mittelgroße Scheiben<br />

schneiden. 300 ml Wasser mit Brühe<br />

mischen, Kartoffeln und Karotten darin garen.<br />

In der Zwischenzeit Petersilie waschen,<br />

trocknen und hacken. Nach Ende der Garzeit<br />

die Kartoffel-Gemüse-Mischung zerdrü-<br />

Mit den Gewürzen abschmecken. Geflügelwiener<br />

am Stück kurz erwärmen. <strong>Die</strong> Hälfte<br />

der gehackten Petersilie unter das Gemüsepüree<br />

rühren, restliche Petersilie als Garnitur<br />

darüberstreuen. Auf Tellern anrichten<br />

und Geflügelwiener obenauf legen.<br />

Anmerkungen zu den Rezepten: Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln, Karotten, Sellerie etc.)<br />

sind bis zu einer 200-g-Portion je Sorte nicht blutzuckerwirksam. Hilfe für das Schätzen der KH-Portionen<br />

geben KH-Tabellen (siehe die <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Nährwerttabelle – BE, KE und Kalorien auf einen Blick mit<br />

1000 Lebensmitteln, K. Metternich, Kirchheim-Verlag, Mainz 2013). <strong>Die</strong> berechneten Natriumwerte beziehen<br />

sich nur auf den natürlichen Natriumgehalt der Lebensmittel und nicht auf Salz, Brühe etc., die zum Würzen<br />

in den Rezepten verwendet werden.<br />

| DJ 10–2014<br />

87


essen und trinken<br />

www.diabetes-online.de<br />

100<br />

Nährwert pro Stück,<br />

bei 12 insgesamt ca.:<br />

11 g Eiweiß<br />

min<br />

11 g Fett<br />

17 g Kohlenhydrate<br />

(davon 17 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

3 g Ballaststoffe<br />

18 mg Cholesterin<br />

42 mg Natrium<br />

164 mg Kalium<br />

184 mg Phosphor<br />

211 Kilokalorien<br />

844 Kilojoule<br />

| DJ 10–2014<br />

88<br />

Zutaten für eine Springform<br />

26 cm Ø und 12 Stücke:<br />

200 g Vollkorn-Butterkekse<br />

100 g Halbfettbutter<br />

300 g Frischkäse, max. 20 %<br />

Fett<br />

500 g Speisequark, 20 % Fett<br />

80 – 100 g Stevia-Erythritol-Granulat,<br />

z. B. von<br />

Nevella, Sukrin oder<br />

dm Drogeriemarkt<br />

1 TL abgeriebene Zitronenschale<br />

3 EL Zitronensaft<br />

50 g Weizenmehl, Type 550<br />

300 g aufgetaute Tiefkühlheidelbeeren<br />

20 g Speisestärke<br />

1 – 2 EL Stevia-Erythritol-<br />

Granulat, z. B. von<br />

Nevella, Sukrin oder<br />

dm Drogeriemarkt<br />

Käsekuchen<br />

mit Blaubeerspiegel<br />

➊ Boden einer Springform mit Backpapier<br />

auslegen. Kekse fein zerbröseln. Halbfettbutter<br />

schmelzen, mit Bröseln mischen,<br />

auf dem Springformboden zur Teigplatte<br />

festdrücken, 30 Minuten kalt stellen. Backofen<br />

auf 180 °C (Umluft 160 °C) vorheizen.<br />

Frischkäse mit Quark und Süße glattrühren,<br />

Zitronenschale und -saft unterrühren.<br />

Mehl in den Teig sieben, mischen, noch einmal<br />

abschmecken. Quarkmasse gleichmäßig<br />

auf den Boden streichen. Im Ofen 40<br />

bis 45 Minuten backen. Aufgetaute Heidelbeeren<br />

mit einem Passierstab pürieren,<br />

➊<br />

➋<br />

➋ durch ein Sieb in einen Topf streichen.<br />

Wenig Wasser mit Speisestärke glattrühren.<br />

Früchte aufkochen, süßen, mit angerührter<br />

Stärke binden. ➌ Fertig gebackenen<br />

Kuchen aus der Form lösen, mit<br />

Heidelbeermark bestreichen, eine Nacht<br />

kalt stellen.<br />

➌<br />

Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)


essen und trinken<br />

40<br />

min<br />

Nährwert pro Portion ca.:<br />

26 g Eiweiß<br />

19 g Fett<br />

47 g Kohlenhydrate<br />

(davon 33 g<br />

anrechnungspflichtig)<br />

14 g Ballaststoffe<br />

53 mg Cholesterin<br />

909 mg Natrium<br />

2 300 mg Kalium<br />

397 mg Phosphor<br />

463 Kilokalorien<br />

1 852 Kilojoule<br />

Das<br />

Leser<br />

rezept<br />

von Gisela Heuer<br />

Schicken auch Sie Ihr Rezept an:<br />

Kirsten Metternich, Hildeboldstraße 5,<br />

50226 Frechen-Königsdorf,<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42,<br />

E-Mail: info@metternich24.de<br />

Oder geben Sie Ihr Rezept unter<br />

www.diabetes-online.de/rezepte<br />

direkt in das Rezeptformular ein.<br />

Holländischer<br />

Gemüsetopf<br />

Kräuter waschen, trocknen und fein hacken. Zwiebeln abziehen,<br />

Fotos: two4food.de, Bernhard Kölsch (Fotos), Gabi Kölsch (Styling)<br />

Zutaten für 2 Portionen:<br />

1 Bund gemischte Kräuter<br />

150 g Zwiebeln<br />

150 g Sellerie<br />

150 g Möhren<br />

150 g Tiefkühlrosenkohl<br />

150 g Lauch<br />

400 g Kartoffeln<br />

2 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />

150 g Mettwurst<br />

kalt waschen und achteln. Sellerie und Möhren putzen, waschen,<br />

Sellerie würfeln, Möhren in Scheiben schneiden. Lauch putzen, waschen,<br />

in Ringe schneiden. Kartoffeln schälen, waschen und würfeln.<br />

Einen halben Liter Wasser in einen Topf geben, Brühe einrühren.<br />

Sellerie, Karotten, Rosenkohl und Kartoffeln darin 15 Minuten<br />

garen. Dann Zwiebeln und Lauch zugeben. Mettwurst in Scheiben<br />

schneiden, dazugeben und weitere 10 Minuten<br />

garen. Zum Schluss noch einmal abschmecken.<br />

Kurz vor dem Servieren<br />

drei Viertel der<br />

Kräuter in die Suppe<br />

rühren. Restliche Kräuter<br />

als Garnitur auf die<br />

Suppe streuen.<br />

Als Dankeschön erhält Gisela Heuer ein Nevella-Set: Stevia Streusüße<br />

mit Erythritol, Stevia Granulat und Flüssigsüße, Stevia-Würfelzucker und<br />

der neue Süßstoff Sucralose. Ob Kuchen, Desserts oder Kekse: Damit lassen<br />

sich Kalorien und Kohlenhydrate sparen, ohne auf süßen Genuss zu<br />

verzichten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.nevella.de.<br />

Das sagt Gisela Heuer<br />

über ihr Lieblingsrezept:<br />

Wir sind wahre Suppen-<br />

und Eintopffans.<br />

Meinen Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

habe ich schon 35 Jahre.<br />

Früher wurden<br />

Eintöpfe, aufgrund der<br />

schwierigen BE-Berechnung,<br />

nicht empfohlen.<br />

Doch es muss ja<br />

nicht mit reichlich<br />

Speck, Kartoffeln und<br />

Co gekocht werden.<br />

Schnell und lecker – so<br />

funktioniert der Holländische<br />

Eintopf, der sich<br />

ohne Kartoffeln auch<br />

BE-anrechnungsfrei<br />

kochen lässt. Deftig und<br />

gesund, genau passend<br />

für den Herbst.<br />

| DJ 10–2014<br />

89


zum guten schluss<br />

www.diabetes-online.de<br />

Vertrauen<br />

ist die Basis<br />

der Therapie<br />

| DJ 10–2014<br />

90<br />

Als ich neulich bei meinem<br />

Diabetologen zur<br />

vierteljährlichen Kontrolle<br />

war und er mir<br />

Blut abnahm zum Messen<br />

des HbA 1c -Werts,<br />

habe ich ihm gleich gesagt:<br />

„Der ist diesmal<br />

schlechter als sonst –<br />

ich habe im Moment<br />

keine Lust, mich intensiv<br />

um meinen <strong>Diabetes</strong><br />

zu kümmern!“ Wissen<br />

Sie, wie er reagiert<br />

hat? Das war für ihn<br />

kein Problem. Er kennt<br />

mich nun schon einige Jahre<br />

und weiß, dass ich normalerweise versuche,<br />

die Blutzuckerwerte so gut wie möglich in den<br />

Zielbereich zu bekommen. Er weiß auch, dass<br />

ich gut über Dia betes allgemein und meinen<br />

eigenen im Besonderen Bescheid weiß. Und<br />

so meinte er nur: „Tipps zur Dosisänderung<br />

gebe ich Ihnen nicht, das machen Sie sowieso<br />

selbst.“<br />

Ich fand seine Reaktion klasse – auch wenn ich<br />

nichts anderes erwartet hatte. Unser Arzt-Patienten-Verhältnis<br />

basiert auf gegenseitigem<br />

Vertrauen. Und dass bei mir nach über 40-jähriger<br />

<strong>Diabetes</strong>dauer mal eine Phase kommt, in<br />

der ich weniger Lust habe, mich um meinen<br />

<strong>Diabetes</strong> zu kümmern, ist eigentlich<br />

klar. Maschinen sind wir Diabetiker<br />

nun einmal nicht.<br />

So, wie ich es erlebt habe, so stelle<br />

ich mir eine ideale Arzt-Patienten-Beziehung<br />

vor. Aus meinen<br />

Mitreden!<br />

www.<br />

diabetes-online.de<br />

Blutzuckerwerten mache<br />

ich kein Geheimnis,<br />

sie sind so, wie sie<br />

eben sind – mit allen<br />

Schwankungen, Unterund<br />

Überzuckerungen.<br />

„Gute“ Blutzuckerwerte<br />

erfinden – wie ich es<br />

immer wieder höre –, damit<br />

mein Arzt mich nicht kritisiert: Auf diese Idee<br />

käme ich nicht. Wem nützt das schon? Traurig<br />

finde ich, dass manche Diabetiker aber das Gefühl<br />

haben, bessere Werte in ihr Blutzuckertagebuch<br />

eintragen zu müssen – aus Angst vor ihrem<br />

Arzt. Wo ist da das gegenseitige Vertrauen?<br />

Vertrauen ist auch nötig, damit ich meinem<br />

Arzt sagen kann, wie es mir wirklich geht. Auf<br />

die meist zu Beginn gestellte Frage „Wie geht<br />

es Ihnen?“ wird wahrscheinlich oft rein rhetorisch<br />

geantwortet: „Gut.“ Aber ist das immer<br />

so? Nein! Also sage ich meinem Diabetologen,<br />

wenn es mir schlecht geht, warum auch immer.<br />

Das können Schmerzen sein, das kann psychische<br />

Gründe haben oder einfach<br />

das aktuelle soziale Umfeld betreffen<br />

– denn alles hat Einfluss auf<br />

meinen <strong>Diabetes</strong>. Und wenn wieder<br />

alles in Ordnung ist, sage ich es<br />

auch – und kümmere mich wieder<br />

um meinen <strong>Diabetes</strong>.<br />

Das Team für den guten Schluss:<br />

Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt<br />

in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />

hat schon seit Kindertagen<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex Adabei<br />

hat viele Bekannte und Verwandte<br />

mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Sie<br />

schreiben abwechselnd; in dieser<br />

Ausgabe ist wieder Jana dran.<br />

Illustrationen: Christian Mentzel


Impressum<br />

vorschau<br />

Fotos: Frank Schuppelius (1x); Fotolia.com (2x)<br />

Herausgeber und Verlag<br />

Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />

Kaiserstr. 41, 55116 Mainz,<br />

Tel. (0 61 31) 9 60 70-0,<br />

Fax (0 61 31) 960 70-70,<br />

E-Mail: info@kirchheim-verlag.de,<br />

Internet: www.kirchheim-verlag.de<br />

Chefredakteure<br />

Prof. Dr. med. Thomas Haak,<br />

<strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

Theodor-Klotzbücher-Str. 12<br />

97980 Bad Mergentheim,<br />

E-Mail: haak@kirchheim-verlag.de<br />

Günter Nuber, Kaiserstr. 41,<br />

55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-30,<br />

E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de,<br />

Internet: www.diabetes-online.de<br />

DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />

<strong>Die</strong>ter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />

Redaktion<br />

Dr. med. M. Behrens, Minden // Prof. Dr.<br />

med. T. Danne, Hannover // O. Ebert,<br />

Stuttgart // N. Finkenauer-Ganz, Mainz<br />

// M. Heinz, Mainz // G. Hess, Mainz //<br />

Dr. med. K. Kraatz, Mainz // M. Krüger,<br />

Apotheker, Krefeld // Dipl.-Psych.<br />

PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim //<br />

Prof. Dr. med. H. Mehnert, München<br />

// K. Metternich, Frechen // Dr. med.<br />

K. Milek, Dr. rer. med. S. Milek, beide<br />

Hohenmölsen // A. Monecke, Berlin //<br />

Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen<br />

// Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad<br />

Kissingen // Prof. Dr. med. M. Weber,<br />

Mainz // Prof. Dr. med. B. Willms, Bad<br />

Lauterberg/Harz // Prof. Dr. med. R.<br />

Zick, Lingen<br />

Geschäftsführung Stephan Kröck<br />

Anzeigenleitung Björn Lindenau<br />

Objektbetreuung<br />

Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70-20<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 61 vom 1.1.2014<br />

Layout Hayo Eisentraut<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Abonnenten-Service<br />

InTime Media Services GmbH,<br />

Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />

Steffi Krawiec, Postfach 1363,<br />

82034 Deisenhofen, Tel. (0 89) 8 58 53-<br />

8 01, Fax (0 89) 8 58 53-8 88, E-Mail:<br />

kirchheim@intime-media-services.de<br />

Leser-Service<br />

Steffie Wolf, Tel. (0 61 31) 9 60 70-62<br />

Buch-Service<br />

Ursula Zehnter, Tel. (0 61 31) 9 60 70-28<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD<br />

als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />

für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche<br />

Blindenhörbücherei,<br />

Harkortstr. 9, 48163 Münster,<br />

Tel. (02 51) 71 99 01<br />

Bestellung<br />

über jede Buchhandlung oder InTime<br />

Services, zum derzeit gültigen Jahres-Abonnementspreis<br />

von 41,40 € (pro<br />

Heft 3,45 €) innerhalb Deutschlands. <strong>Die</strong><br />

Kündigung des Abonnements ist jederzeit<br />

möglich. Einzelverkaufspreis aktuell<br />

3,90 €, erhältlich im Flughafen- und<br />

Bahnhofsbuchhandel. Versand weltweit<br />

möglich, Konditionen erhältlich beim<br />

Leserservice. Für die Mitglieder der<br />

DDB-Landesverbände Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hamburg, Niedersachsen<br />

ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten. <strong>Die</strong> Mitglieder<br />

der restlichen DDB-Landesverbände,<br />

diabetesDE und von DDH-M können<br />

das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> jeweils zu einem<br />

vergünstigten Bezugspreis erhalten.<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach<br />

Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />

vorbehalten. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Haftung.<br />

Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. <strong>Die</strong> Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne<br />

Einwilligung des Verlags strafbar. Wir<br />

weisen darauf hin, dass diätetische<br />

Lebensmittel entsprechend ihrem<br />

Nährstoff- und Kaloriengehalt auf die<br />

ärztliche Diätverordnung angerechnet<br />

werden müssen.<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der<br />

Verantwortung der Redaktion. Anzeigen<br />

und Fremdbeilagen stellen allein die<br />

Meinung der dort erkennbaren Auftraggeber<br />

dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />

Titelbild: BACKUPimages<br />

ISSN 0341 – 8812 63. Jahrgang<br />

Im Bahnhofsbuchhandel<br />

und in allen Pressefach-geschäften<br />

mit dem<br />

„BLAUEN GLOBUS“<br />

können Sie das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

kaufen oder bestellen.<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

aktiv gesund leben<br />

<strong>Journal</strong><br />

… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />

Im Herbst kommen mehrere neue <strong>Diabetes</strong>-Produkte auf den<br />

Markt. Und der Kirchheim-Verlag (Mainz) bringt ein völlig neues<br />

und überraschendes Internet-Format auf den Weg. Darüber<br />

berichten wir. Außerdem im Heft:<br />

Noch sind es einige Wochen<br />

bis zu den Festlichkeiten,<br />

aber ankündigen<br />

kann man es schon: Im<br />

Novemberheft gibt es<br />

bei uns Hintergründiges<br />

sowie Rezepte zur<br />

Weihnachtsbäckerei.<br />

Wann ist es sinnvoll, zum<br />

Diabetologen zu gehen<br />

statt zum Hausarzt? Wer<br />

ist in welcher Situation<br />

für mich der richtige<br />

Ansprechpartner? Dr. Nikolaus<br />

Scheper sowie<br />

Dr. Karsten und Dr. Susanne<br />

Milek berichten.<br />

Im <strong>Diabetes</strong>-Kurs geht<br />

es um das Lymphsystem:<br />

Was passiert,<br />

wenn es in dieser Art<br />

Drainage system des<br />

Körpers zum Aufstau<br />

(Ödem) kommt?<br />

Das November-Heft erscheint<br />

Ende Oktober.<br />

www.diabetes-online.de<br />

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