Diabetes Journal Diabetes-Folgen (Vorschau)
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2 | 2013<br />
02<br />
www.diabetes-journal.de<br />
G 2429<br />
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Im App Store<br />
Schweiz: CHF 7,60<br />
Offizielles Organ des<br />
Deutschen Diabetiker Bundes<br />
190242 903903<br />
4<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Folgen</strong><br />
So mindern Sie<br />
Ihr Risiko<br />
ab Seite 34<br />
Alkohol-Genuss<br />
Was Sie beachten<br />
müssen<br />
Gesunde Füße<br />
Tipps, um in Tritt<br />
zu bleiben<br />
Eisenmangel<br />
Mit der richtigen Ernährung<br />
zu mehr Wohlbefinden<br />
4 eisenreiche Genussrezepte<br />
Baden-Baden<br />
23.2.2013<br />
Seite 12
<strong>Diabetes</strong> ?<br />
Hören Sie auf Ihre Füße !<br />
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Bei Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheit oder Schmerzen<br />
in den Füßen rechtzeitig<br />
handeln!<br />
Empfindungsstörungen in den Füßen<br />
sollten Sie von Anfang an ernst nehmen.<br />
Der <strong>Diabetes</strong> kann Ihre Nerven auf Dauer<br />
nachhaltig schädigen. Eine solche Nervenstörung<br />
(auch diabetische Neuropathie genannt)<br />
macht sich häufig zunächst in den<br />
Füßen durch Empfindungsstörungen wie<br />
Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen<br />
bemerkbar, da hier lange dünne Nervenbahnen<br />
verlaufen, die besonders anfällig<br />
für Störungen sind.<br />
Die Ursache sind problematische Zuckerabbauprodukte<br />
(Advanced Glycation Endproducts, kurz<br />
AGEs genannt), die durch den gestörten Stoffwechsel<br />
bei Diabetikern vermehrt entstehen. Diese schädlichen<br />
Zucker-Eiweiß-Verbindungen greifen nicht nur Nerven,<br />
sondern auch Gefäße an.<br />
Regelmäßig eingenommen hemmt milgamma ® protekt<br />
mit dem Wirkstoff Benfotiamin auf natürliche Weise die<br />
Bildung dieser schädigenden Zuckerabbauprodukte.<br />
Benfotiamin, eine Vorstufe von Vitamin B1, schützt so<br />
Nerven und Gefäße und lindert Empfindungsstörungen<br />
wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen.<br />
milgamma ® wirkt und schützt.<br />
• Lindert Empfindungsstörungen effektiv<br />
• Schützt Nerven und Gefäße<br />
• Ist sehr gut verträglich<br />
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für Ihre Gesundheit.<br />
milgamma ® protekt muss nur 1x täglich eingenommen<br />
werden und ist auch langfristig mit anderen <strong>Diabetes</strong>und<br />
Herz-Kreislauf-Präparaten kombinierbar.<br />
*z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular<br />
Endothelial Dysfunction; <strong>Diabetes</strong> Care; 2006; 29:2064-2071.<br />
milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen<br />
werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und<br />
Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen<br />
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Editorial<br />
haak@kirchheim-verlag.de<br />
Reden ist Silber …<br />
■ … doch Schweigen ist Gold. Dieser Satz trifft<br />
beim Thema <strong>Diabetes</strong> sehr eingeschränkt zu.<br />
Der <strong>Diabetes</strong> war jahrelang ein Tabuthema, über<br />
das man am besten gar nicht sprach. Zu viele<br />
Vorurteile waren damit verbunden: Diabetiker<br />
sind selbst an der Erkrankung schuld, hieß es;<br />
oder sinngemäß: Diabetiker sind für viele Berufe<br />
ungeeignet – also blieben sie durch ihre Erkrankung<br />
in vielen Bereichen außen vor.<br />
Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend<br />
geändert: Der <strong>Diabetes</strong> ist zum (Gesellschafts-)<br />
Thema geworden. Dies ist eine aus meiner Sicht<br />
sehr positive Entwicklung, die vor allen Dingen<br />
denjenigen zu verdanken ist, die offensiv mit ihrem<br />
<strong>Diabetes</strong> umgehen.<br />
Damit meine ich die Prominenten,<br />
die zu ihrem <strong>Diabetes</strong> stehen<br />
– und damit meine ich auch die<br />
vielen Menschen mit <strong>Diabetes</strong>,<br />
die offen mit ihrer Erkrankung<br />
umgehen und kein Problem damit<br />
haben, ein Blutzuckermessgerät<br />
auch mal auf dem Schreibtisch<br />
offen liegenzulassen. Ganz<br />
im Gegenteil: Am Beispiel der<br />
Blogger im Internet (siehe die Seiten<br />
10/11), die dort ihr Leben mit<br />
dem <strong>Diabetes</strong> öffentlich machen,<br />
wird <strong>Diabetes</strong> nachvollziehbar –<br />
und anders, sehr modern diskutiert.<br />
Im Grunde ist dies die konsequente<br />
Fortführung unserer Rubrik <strong>Diabetes</strong> life,<br />
in der die Leser seit Jahrzehnten von eigenen Erlebnissen<br />
mit dem <strong>Diabetes</strong> berichten.<br />
Auch in der Politik ist das Thema <strong>Diabetes</strong> angekommen;<br />
nicht zuletzt, weil die Organisationen<br />
in Deutschland, die sich mit dem <strong>Diabetes</strong><br />
beschäftigen, in den letzten Jahren eine wirklich<br />
gute Arbeit gemacht haben. Dies alles hat die<br />
Enttabuisierung des <strong>Diabetes</strong> bewirkt – und das<br />
ist es doch, was wir uns alle immer gewünscht<br />
haben.<br />
Also lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg weitergehen.<br />
Ihr <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist dabei an Ihrer<br />
Seite.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Thomas Haak<br />
Chefredakteur<br />
Foto: Roche Diagnostics<br />
Foto: Kirchheim<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2/2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
3
Inhalt<br />
<strong>Diabetes</strong>folgen verhindern –<br />
oder stoppen!<br />
Rund zwei Drittel der <strong>Diabetes</strong>patienten<br />
sind von Folgeerkrankungen<br />
betroffen. Dadurch<br />
wird nicht nur ihre Lebensqualität<br />
eingeschränkt, auch ihre<br />
Lebenserwartung sinkt. Im Titelthema<br />
erklären wir Ihnen, wie<br />
<strong>Diabetes</strong>folgen verhindert oder<br />
aufgehalten werden können.<br />
Seite 18<br />
Foto: fotolia<br />
Titelthemen sind<br />
mit rotem Pfeil<br />
gekennzeichnet<br />
Panorama<br />
Herzleiden häufigste Todesursache 6<br />
Öfter fleischarme Kost empfehlen 8<br />
Das Online-Angebot des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s 9<br />
Aktuell<br />
Blogger-Treffen: Virtuelle Gemeinschaft –<br />
aktuell, ehrlich, unabhängig 10<br />
Am 23. Februar 2013:<br />
„diabetestour“ in Baden-Baden 12<br />
Aktuelles von diabetesDE 14<br />
Titelthema<br />
<strong>Diabetes</strong>folgen verhindern –<br />
oder stoppen! 18<br />
Folgeerkrankungen an den Gefäßen:<br />
So können Sie Ihr Risiko drastisch mindern! 20<br />
Vermeiden oder stoppen:<br />
„Diabetisches Fußsyndrom“ 24<br />
<strong>Diabetes</strong> und Herzerkrankungen:<br />
Von einem „gefährlichen Paar“! 28<br />
Fitness/Wellness<br />
Gerätetraining für Frauen 32<br />
Wellnesstipps 33<br />
Medizin<br />
<strong>Diabetes</strong>-Kurs:<br />
Bier, Wein, Schnaps: trinken – ohne Gefahr?! 34<br />
Sprechstunde 38<br />
Gesundheitspolitik<br />
Interview mit Dr. Marco Penske, Boehringer<br />
Ingelheim: „Zuversicht für Zusatznutzen“ 40<br />
4 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Foto: Kirchheim<br />
Offener Umgang<br />
Fabian Brüggemann (31)<br />
hat seit 20 Jahren <strong>Diabetes</strong>.<br />
Im Interview berichtet<br />
er, wieso er selbstbewusst<br />
und offen mit seiner<br />
Erkrankung umgeht.<br />
Seite 48<br />
Foto: Animas<br />
Blogger-Treffen<br />
Blogs und Foren sind<br />
ihre Selbsthilfegruppen<br />
– wir haben<br />
junge Diabetiker<br />
getroffen, die sich<br />
online unterein ander<br />
beraten.<br />
Seite 10<br />
Foto: fotolia<br />
Ein Gläschen in<br />
Ehren …<br />
… kann niemand verwehren,<br />
sagt der Volksmund.<br />
Doch gilt dies<br />
auch für Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong>? Natürlich<br />
dürfen auch sie alkoholische<br />
Getränke genießen,<br />
sollten dabei aber<br />
einige Dinge beachten.<br />
Seite 34<br />
Spinat & Fleisch & Vitamin C: Eisen<br />
Wer häufig müde, schlapp und erkältet ist, hat womöglich<br />
zu niedrige Eisenwerte. Erfahren Sie, wie man dies<br />
herausfindet und was dagegen hilft. Seite 66<br />
Foto: fotolia<br />
Soziales<br />
Rechteck 42<br />
<strong>Diabetes</strong> life<br />
<strong>Diabetes</strong>-Versorgung in Afrika:<br />
In Malawi brauchen Diabetiker viel Geduld 44<br />
Fabian Brüggemann (31):<br />
„Mit dem Diabetologen philosophieren“ 48<br />
Verbände<br />
Deutscher Diabetiker Bund 50<br />
Neues aus dem Bundesvorstand 51<br />
Aus den Landesverbänden 53<br />
Essen & Trinken<br />
Spinat & Fleisch & Vitamin C:<br />
Eisen 66<br />
Rezepte 70<br />
Rubriken<br />
Laubers Kolumne 8<br />
Blickwinkel 17<br />
Denkmal – das Rätsel 60<br />
Zum guten Schluss 74<br />
<strong>Vorschau</strong> / Impressum 75<br />
Info-Box<br />
Ausprobiert: Accu-Chek Mobile –<br />
Nichts vergessen zum Messen 62<br />
Meldungen / Lebensmittel-Check 64<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
5
Panorama<br />
Vertrauen: Arzt vor<br />
Beipackzettel<br />
In einer an der Universität Ulm<br />
durchgeführten Studie wurde untersucht,<br />
welchen Einfluss das Lesen<br />
des Beipackzettels auf die medikamentöse<br />
Therapietreue hausärztlicher<br />
Patienten hat. Beteiligt<br />
hatten sich 22 Hausärzte aus der<br />
Region Oberschwaben, die ihren<br />
Patienten eine neue medikamentöse<br />
Dauertherapie verordnet hatten.<br />
Insgesamt waren 71 Einzelinterviews<br />
mit Patienten über ihr<br />
Nutzungsverhalten von Beipack-<br />
Eine Untersuchung<br />
hat gezeigt, dass<br />
viele Patienten<br />
mit Beipackzetteln<br />
nicht zurechtkommen<br />
und sich eher<br />
auf die Expertise<br />
ihres Hausarztes<br />
verlassen.<br />
zetteln geführt worden. Dabei zeigte<br />
sich, dass mit dem Beipackzettel<br />
überwiegend negative Assoziationen<br />
verbunden werden. Beklagt<br />
wurde von den teilnehmenden Patienten<br />
vor allem, dass die Zettel zu<br />
lang und wenig verständlich seien.<br />
Die medikamentöse Therapietreue<br />
wurde dadurch aber nicht unmittelbar<br />
negativ beeinflusst. Zurückzuführen<br />
ist dies vor allem darauf,<br />
so die Autoren, dass die Patienten<br />
sich auf die hohe Fachkompetenz<br />
ihres Hausarztes verlassen, im Sinne<br />
von „wenn der Arzt mir das verschreibt,<br />
wird das schon in Ordnung<br />
sein“. Darüber hinaus zeigte<br />
sich auch ein hohes Vertrauen der<br />
Patienten in die pharmazeutische<br />
Industrie. Die Untersuchungsergebnisse<br />
wurden in der Zeitschrift<br />
Deutsche medizinische Wochenschrift<br />
(DMW) veröffentlicht.<br />
Foto: fotolia<br />
Herzchirurgie<br />
DDG: Operationen<br />
oft vermeidbar<br />
Der AOK-Krankenhaus-Report 2013<br />
zeigt, dass die Zahl der chirurgischen<br />
Eingriffe am Herz hierzulande zwischen<br />
2008 und 2010 um 25 Prozent gestiegen<br />
ist. Die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />
(DDG) führt dies auch auf eine unzureichende<br />
<strong>Diabetes</strong>behandlung zurück:<br />
„Eine Therapie, die individuelle Therapieziele<br />
für Blutzucker, LDL-Cholesterin<br />
und Blutdruck nicht erreicht, schädigt<br />
Gefäße und lässt Eingriffe, etwa für einen<br />
Herzkatheter oder eine Bypass-OP,<br />
häufig erst notwendig werden“, so DDG-<br />
Präsident Prof. Stephan Matthaei. Viele<br />
Infarkte wären durch eine zielwertorientierte<br />
<strong>Diabetes</strong>therapie vermeidbar,<br />
aber leider gebe es mehr Anreize<br />
für die invasive Apparatemedizin.<br />
In diesem Buch tanzt<br />
der <strong>Diabetes</strong> mit …<br />
„Die Wellentänzerin“ heißt der Roman<br />
von Tania Krätschmar, in dem<br />
auch der <strong>Diabetes</strong> eine Rolle spielt:<br />
Charlotte, die Mutter von Hauptperson<br />
Dana van Aken, hat Typ-1-<strong>Diabetes</strong>.<br />
Als ihr eines Tages das Messgerät<br />
vom familieneigenen Hotelschiff<br />
ins Wasser fällt, beginnt damit<br />
auch die Liebesgeschichte zwischen<br />
Dana und dem viel jüngeren Antonius.<br />
Als Danas Töchter von der Beziehung<br />
erfahren, hängt der Haussegen<br />
schief, was Charlotte auf Dauer gar<br />
nicht gut bekommt …<br />
Der Roman beschert einige vergnügliche<br />
Lesestündchen. Zwar ist der<br />
<strong>Diabetes</strong> nur ein Randthema, aber<br />
Krätschmar weiß, wovon sie schreibt:<br />
Sie ist selbst Typ-1-Diabetikerin.<br />
Knaur Taschenbuch; 8,99 Euro.<br />
Todesfallstatistik<br />
Herzleiden häufigste Todesursache<br />
Im Jahr 2011 verstarben in Deutschland<br />
852 328 Menschen, davon 407 628 Männer<br />
und 444 700 Frauen. Wie das Statistische<br />
Bundesamt mitteilt, sank damit<br />
die Zahl der Todesfälle<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht um 0,7 Prozent.<br />
Häufigste Todesursache<br />
war wie schon in<br />
den Vorjahren eine Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankung.<br />
40,2 Prozent aller Sterbefälle<br />
(342 233 Menschen)<br />
wurden im Jahr 2011 hierdurch<br />
verursacht, darunter<br />
145 555 Männer und<br />
196 678 Frauen. Vor allem<br />
bei Menschen im Ruhestandsalter<br />
führten diese<br />
Erkrankungen häufig zum Tod: 92 Prozent<br />
der an einer Krankheit des Herz-Kreislauf-Systems<br />
Verstorbenen waren 65 Jahre<br />
und älter. Zweithäufigste Todesursache<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind<br />
nach wie vor die häufigste Ursache<br />
für Todesfälle in Deutschland.<br />
waren 2011 Krebserkrankungen: Über ein<br />
Viertel aller Verstorbenen (221 591 Menschen)<br />
erlag im Jahr 2011 einem Krebsleiden<br />
(119 755 Männer, 101 836 Frauen).<br />
Bei Männern waren die<br />
bösartigen Neubildungen<br />
der Verdauungsorgane<br />
beziehungsweise<br />
die bösartigen Neubildungen<br />
der Atmungsorgane<br />
die am häufigsten<br />
dia gnostizierten Krebsarten.<br />
Frauen waren<br />
ebenfalls am häufigsten<br />
Foto: panthermedia<br />
von Tumoren im Verdauungssystem<br />
betroffen.<br />
Häufigste Einzeldiagnose<br />
bei Krebserkrankungen<br />
von Frauen war<br />
jedoch der Brustkrebs. Der Anteil der<br />
nichtnatürlichen Todesursachen (z. B.<br />
durch Verletzung oder Vergiftung) betrug<br />
3,9 Prozent (32 988 Sterbefälle).<br />
6<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Julia hat<br />
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Unabhängigkeit im<br />
Alltag mit <strong>Diabetes</strong>.<br />
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wir haben zugehört.<br />
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jedem Ort auswerten. iBGStar ® – das intelligente Blut zuckermessgerät,<br />
das sich nahtlos mit iPhone und iPod touch<br />
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* iPhone und iPod touch sind Warenzeichen der Apple Inc., eingetragen in den USA und in anderen Ländern.<br />
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Panorama<br />
Wussten Sie ...<br />
dass es im Fitness-Studio nie<br />
schneit? Im Winter ist es kalt, im<br />
Winter ist es dunkel, im Winter<br />
schneit es – gute Vorwände für viele,<br />
monatelang träge herumzuhängen.<br />
Aber gerade in der kalten<br />
Jahreszeit lechzt der Körper nach<br />
Aktivitäten, auf dass nicht der Winterspeck<br />
die kommenden Frühlingsgefühle<br />
dämpft. Hier locken<br />
Fitness-Studios, denn sie offerieren<br />
die von der modernen Diabetologie<br />
präferierte Mischung aus Ausdauertraining<br />
und Muskelaufbau.<br />
Da gibt es Fahrräder, Laufbänder,<br />
um dauerhaft auf Touren zu kommen<br />
– und eine Fülle von Geräten,<br />
um Muskeln aufzubauen, die<br />
so wichtig sind für das Dauerfeuer<br />
der Fett- und Glukoseverbrennung.<br />
So wird der Grundumsatz<br />
im Körper erhöht, was sich günstig<br />
auf die schlanke Linie, das Cholesterin<br />
und den Blutzucker auswirkt.<br />
Noch eine wichtige „Nebenwirkung“<br />
haben die Studios,<br />
wie der Diabetologe und Sportarzt<br />
Dr. Meinolf Behrens weiß: „Körperliche<br />
Fitness ist die beste Medizin<br />
gegen den Winter-Blues.“<br />
Laubers Blitz-Tipp<br />
Wem die Studios zu teuer und umständlich<br />
sind, kann auch zu Hause<br />
mit Therabändern gelenkschonend,<br />
effektiv und extrem preiswert<br />
trainieren, denn ein Band<br />
kostet lediglich um die 12 Euro.<br />
Hans Lauber ist Autor von „Fit wie<br />
ein Diabetiker“, dem Motivationsklassiker<br />
für Lifestyle-Diabetiker,<br />
erschienen im Kirchheim-Verlag.<br />
www.lauber-methode.de<br />
Risiko für Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
Auf die Größe<br />
kommt es an<br />
Die Größe der Bauchspeicheldrüse<br />
könnte ein Indikator für das Typ-1-<br />
<strong>Diabetes</strong>-Risiko sein. Dies geht aus einer<br />
im Fachmagazin JAMA publizierten<br />
Studie hervor, die von der Juvenile <strong>Diabetes</strong><br />
Research Foundation finanziert<br />
wurde. Die Forscher der Universtät Florida<br />
fanden heraus, dass die Bauchspeicheldrüse<br />
von Organspendern mit Typ-<br />
1-<strong>Diabetes</strong> oder ohne Typ-1-<strong>Diabetes</strong>,<br />
aber mit diabetesspezifischen Antikörpern<br />
gegenüber Stoffwechselgesunden<br />
nur etwa halb bzw. dreiviertel so groß<br />
ist. Weitere Untersuchungen sollen zeigen,<br />
ob der Größenunterschied auch<br />
am lebenden Organismus nachgewiesen<br />
werden kann und somit als Biomarker<br />
für Typ-1-<strong>Diabetes</strong> dienen könnte.<br />
Nachtschichten<br />
schaden dem Herz<br />
Menschen, die nachts arbeiten müssen,<br />
haben im Vergleich zu Nichtschichtarbeitern<br />
ein um bis zu<br />
41 Prozent höheres Risiko für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem<br />
Schluss kommt eine Metaanalyse<br />
von 28 Studien mit insgesamt rund<br />
2 Millionen Probanden. Selbst wenn<br />
man berücksichtigt, dass Schichtarbeiter<br />
häufig einen weniger gesunden<br />
Lebensstil pflegen, gehen<br />
die Studienautoren davon aus, dass<br />
nächtliche Schichtarbeit sich tatsächlich<br />
ungünstig auf Herz und Gefäße<br />
auswirkt. So könne bereits eine<br />
Nachtschicht den Blutdruck erhöhen.<br />
Die Studie war die bislang<br />
umfangreichste zu diesem Thema<br />
und wurde im Fachmagazin British<br />
Medical <strong>Journal</strong> veröffentlicht.<br />
Ernährungsexperten und Mediziner fordern:<br />
Öfter fleischarme Kost empfehlen<br />
Wer seinen Fleischkonsum reduziert, lebt<br />
gesünder: Studien haben ergeben, dass<br />
Vegetarier seltener Übergewicht und ein<br />
geringeres <strong>Diabetes</strong>risiko<br />
haben. Zudem sterben<br />
sie nicht so oft an<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
wie Fleischliebhaber.<br />
Von der Ärzteschaft<br />
werden die Vorzüge<br />
einer überwiegend<br />
pflanzlichen Ernährung<br />
bislang allerdings kaum<br />
wahrgenommen, so das<br />
Fazit der Experten auf<br />
Ärzte informieren ihre Patienten<br />
zu selten über die Vorteile fleischarmer<br />
Kost, monieren Experten.<br />
der VegMed, der ersten<br />
deutschen Fachkonferenz<br />
für vegetarische Ernährung<br />
in der Gesundheitsversorgung,<br />
die Ende letzten Jahres in<br />
Berlin stattfand. Demnach sei ein strukturelles<br />
Defizit die mangelnde Vernetzung<br />
niedergelassener Ärzte mit Ernährungsberatern<br />
oder Diätassistenten. Sie verweisen<br />
ihre Patienten viel zu selten an solche<br />
Fachleute, obwohl ausreichend geschultes<br />
Personal vorhanden<br />
ist und die Kassen<br />
diese Leistungen übernehmen,<br />
heißt es in einer<br />
Pressemitteilung zur<br />
Tagung. Dies gelte es zu<br />
ändern. Die VegMed<br />
wurde u. a. von der Charité-Universitätsmedizin<br />
sowie der Karl und Veronica<br />
Carstens-Stiftung<br />
Foto: Kirchheim<br />
organisiert und richtete<br />
sich an Ärzte, Diätassistenten,<br />
Gesundheitsberater<br />
und Ernährungswissenschaftler.<br />
Neben<br />
der Präsentation von Forschungsergebnissen<br />
und vegetarischen Kostformen wurden<br />
Perspektiven pflanzlicher Ernährung<br />
in der Medizin thematisiert.<br />
8<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Panorama<br />
Ernährung und Bewegung bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
Tipps auch von Patienten<br />
Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ),<br />
die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bundesärztekammer<br />
haben eine Kurzinformation zum Thema<br />
Ernährung und Bewegung bei <strong>Diabetes</strong> veröffentlicht. Sie<br />
soll wichtige Empfehlungen leicht verständlich vermitteln<br />
und gibt unter dem Stichwort Typ-2-<strong>Diabetes</strong> – Was kann<br />
ich selbst für mich tun? hilfreiche Tipps. Die Inhalte beruhen<br />
auf aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen<br />
und Empfehlungen für Patienten von Patienten,<br />
informiert das ÄZQ. Die<br />
Broschüre steht zum Herunterladen<br />
und Ausdrucken<br />
kostenlos zur Verfügung<br />
auf www.patienteninformation.de,<br />
unter der<br />
Rubrik Kurzinformationen<br />
für Patienten.<br />
Eine neue Ratgeberbroschüre<br />
enthält Empfehlungen zum Thema<br />
Ernährung und Bewegung bei<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />
online<br />
Online-Frage Januar: „Deutschland landet<br />
bei einer Befragung zur Qualität der Diabetikerversorgung<br />
im europäischen Mittelfeld.<br />
Ist dies auch Ihre Einschätzung?“<br />
Auf die Online-Frage im letzten Monat antworteten<br />
76,9% mit „Ja“ und 23,1 % mit „Nein“.<br />
Insgesamt beteiligten sich 228 Leser.<br />
Neue Online-Frage: „Ärzte empfehlen ihren<br />
Patienten zu selten fleischarme Kost, kritisieren<br />
Experten. Essen Sie kein bzw. selten Fleisch?“<br />
Wenn Sie abstimmen wollen, dann klicken Sie<br />
unter www.diabetes-journal.de. Das Ergebnis<br />
gibt es in der März-Ausgabe.<br />
Das finden Sie auf diabetes-journal.de<br />
In unserer umfangreichen Rezepte-Datenbank<br />
finden Sie viele Koch-Ideen für leckere und gesunde<br />
Speisen – mit Nährwertangaben:<br />
www.diabetes-journal.de/?id=5455<br />
Besuchen Sie unsere Homepage!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 www.diabetes-journal.de<br />
/2013<br />
Foto: fotolia<br />
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Wirkung der EUBOS 10%<br />
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Von Dermatologen empfohlen.<br />
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n =103, Derma Consult/Alfter; Mai-Juni 2011;<br />
2 Universitäts-Hautklinik Kiel, n=26 (Diabetiker) Gutachten August 2004 · www.eubos.de<br />
VON DERMATOLOGEN EMPFOHLEN<br />
ERHÄLTLICH IN APOTHEKEN<br />
1
Foto: Animas<br />
Aktuell<br />
Blogger-Treffen<br />
Virtuelle Gemeinschaft –<br />
aktuell, ehrlich, unabhängig<br />
Was für ältere Diabetiker die Selbsthilfegruppe<br />
ist, in der sie sich regelmäßig<br />
treffen, ist für jüngere Diabetiker das<br />
„Bloggen“: In diesen Foren im Internet<br />
erzählen sie über ihr Leben mit <strong>Diabetes</strong><br />
und holen sich Tipps und Tricks.<br />
Blogger können nicht anders: Sie<br />
bloggen, wo sie gehen und stehen.<br />
Zumindest ergibt sich der Eindruck,<br />
wenn man einen Abend<br />
und einen ganzen Tag mit einer<br />
Gruppe Blogger aus vielen Ländern<br />
der Welt zusammen ist. Eingeladen<br />
zum First European <strong>Diabetes</strong><br />
Blogger Summit hatte das Unternehmen<br />
Animas im Rahmen<br />
des EASD-Kongresses in Berlin<br />
im Herbst 2012.<br />
Gemeinschaft durch Blog<br />
Foto: Animas<br />
Dr. Brian Levy,<br />
der bereits große<br />
Dia betesstudien<br />
mit betreut hat,<br />
arbeitet beim<br />
Unternehmen<br />
Animas mit an<br />
der Entwicklung<br />
der künstlichen<br />
Bauchspeicheldrüse.<br />
Warum bloggt ein Diabetiker, erzählt<br />
also im Internet wildfremden<br />
Menschen über den eigenen<br />
<strong>Diabetes</strong> oder auch andere Dinge<br />
des täglichen Lebens? Die Amerikanerin<br />
Kerri Sparling betreibt<br />
den Blog sixuntilme.com. Sie hat<br />
seit 26 Jahren Typ-1-<strong>Diabetes</strong>,<br />
und ihre Motivation zum Bloggen<br />
wird die auch vieler anderer Diabetiker<br />
sein: „Meine Gemeinschaft<br />
war sehr klein – nur ich selbst.“ Außerdem<br />
fehlte ihr, wie sie während<br />
des Treffens berichtet, Eigenverantwortung.<br />
Und so fing sie an,<br />
sich anderen mitzuteilen – und<br />
nach zwei Monaten lasen bereits<br />
mehr als 600 Menschen ihren Blog.<br />
Heute hat sie – mit <strong>Diabetes</strong> – viel<br />
mehr Bekannte als vor der Diagnose.<br />
Wichtig in ihrem Blog ist<br />
ihr, immer ehrlich über das Leben<br />
mit Dia betes zu berichten.<br />
Ehrlichkeit muss sein<br />
Das bestätigen auch andere Teilnehmer<br />
des Treffens. Durch das<br />
10<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Aktuell<br />
»»<br />
Wer einen Text in einem Blog<br />
veröffentlicht, sollte es nicht einen<br />
Tag später bereuen müssen.<br />
Fehlen von Werbung und Sponsoren<br />
ist Bloggen so erfolgreich,<br />
meint Paul Buchanan aus Großbritannien;<br />
sein Blog heißt gbdoc.<br />
co.uk. Und wer einen Text in einem<br />
Blog veröffentlicht, sollte<br />
es nicht einen Tag später bereuen<br />
müssen, ergänzt Renza Scibilia<br />
aus Aus tralien mit ihrem Blog<br />
diabetogenic. wordpress.com. Das<br />
Treffen selbst findet sofort Niederschlag<br />
in diversen Blogs der Teilnehmer:<br />
Ständig wird fotografiert<br />
– mit Smartphone oder iPad, um<br />
die Bilder direkt ins Netz spielen<br />
zu können.<br />
Wissenschaft inklusive<br />
Die Teilnehmer können beim Treffen<br />
auch gleich neue Erkenntnisse<br />
zum Thema künstliche Bauchspeicheldrüse<br />
mitnehmen, präsentiert<br />
Wenn der<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
nervt<br />
Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheitsgefühl<br />
und Schmerzen?<br />
Alpan ® lindert diabetische<br />
Missempfindungen in<br />
Füßen und auch Händen<br />
effektiv – durch seine<br />
gezielte 3-fach-Wirkung:<br />
• Die Funktion bereits<br />
geschädigter Nerven<br />
wird verbessert.<br />
• Nerven werden vor<br />
weiteren <strong>Diabetes</strong>-<br />
Angriffen geschützt.<br />
• Dem gestörten<br />
Blutzuckerabbau<br />
als zentrale<br />
Ursache wird<br />
entgegengewirkt.<br />
von Dr. Brian Levy aus den USA,<br />
Medical Director von Animas.<br />
Grundsätzlich müsste es, meint<br />
er, mit der vorhandenen Technik<br />
bereits möglich sein, dass ein System<br />
auf gemessene Glukosewerte<br />
reagiert – aber noch ist es nicht so<br />
weit: Man wolle Menschen nichts<br />
geben, was noch nicht funktioniert.<br />
KK ◼<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Kerri Sparling<br />
glüht für ihren<br />
Dia betesblog –<br />
das zeigte ihre<br />
Präsentation während<br />
des Blogger-<br />
Treffens. Aber<br />
ihr Mann und<br />
ihre kleine Tochter<br />
kommen trotzdem<br />
nicht zu kurz.<br />
Foto: Animas<br />
Alpan ® hilft mit<br />
dem körpereigenen<br />
Co-Enzym Thioctsäure<br />
– auf natürliche<br />
Weise, ohne den<br />
Körper unnötig zu<br />
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Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />
lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
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Infomaterial: 0800/88 000 22 (kostenfrei in Deutschland)
Aktuell<br />
Am 23. Februar 2013:<br />
„diabetestour“ in Baden-Baden<br />
Kurhaus, Pavillons, elegante Hotels, Thermalbäder:<br />
In Baden-Baden erhalten Sie<br />
eine gute Vorstellung vom Leben in einer<br />
Bäderstadt des 19. Jahrhunderts. Und<br />
ebenso von moderner <strong>Diabetes</strong>-Therapie!<br />
Die diabetestour macht am 23. Februar<br />
Station in dem schönen und<br />
weltbekannten Kurort. Einen Tag<br />
lang gibt es dann über 20 Dia betes-<br />
Themen in Kurzvorträgen mit Fragestunde,<br />
moderierte Talkrunden<br />
mit prominenten Diabetikern sowie<br />
Theater, Mitmach-Aktionen<br />
und eine große Industrie-Ausstellung.<br />
Das Ganze findet statt im Kongresshaus<br />
Baden-Baden (Augustaplatz<br />
10) – dort, wo sonst der<br />
Deutsche Medienpreis vergeben<br />
wird und die Medizinische Woche<br />
oder die Deutschen Wellness-Tage<br />
stattfinden.<br />
Eröffnet wird die diabetestour Baden-Baden<br />
von Oberbürger Wolfgang<br />
Gerstner (CDU), mit an Bord<br />
ist natürlich Elke Brückel, die engagierte<br />
Landesvorsitzende des<br />
Deutschen Diabetiker Bundes<br />
(DDB) Baden-Württemberg; apropos:<br />
Auch der DDB-Bundesvorsitzende<br />
Dieter Möhler kommt und<br />
sucht Mitstreiter, die sich politisch<br />
für die Interessen der Diabetiker in<br />
Deutschland einsetzen.<br />
Patienten-Forum<br />
(Industrie-Ausstellung, 2. OG)<br />
Talkrunde „Pumpe ade?“<br />
Aktuelles zu den Rücknahmebescheiden der<br />
Krankenkassen bzw. aktuelle Situation zu<br />
den Versorgungsprogrammen<br />
Rechtsanwalt D. Möhler (DDB-Bundesvorsitzender)<br />
Industrie-Ausstellung von 9 bis 16 Uhr<br />
Vortragsraum 1<br />
(1. Obergeschoss)<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
Symposium<br />
Roche Diagnostics Deutschland<br />
GmbH: <strong>Diabetes</strong> im Blick: Messen –<br />
Auswerten – Ableiten<br />
Dr. D. Franke und „Anne“ (Online-Erzählerin<br />
aus dem „Accu-Chek“-Internetauftritt)<br />
Vortragsraum 2<br />
(1. Obergeschoss)<br />
Hypoglykämie im Alltag der Familien<br />
Dr. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen<br />
Vortragsraum 3<br />
(1. Obergeschoss)<br />
Diabetiker als Notfallpatienten<br />
C. Stiepak, Rastatt<br />
Offizielle Begrüßung<br />
Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner,<br />
D. Möhler (DDB-Bundesvorsitzender),<br />
E. Brückel (DDB Baden-Württemberg);<br />
Begrüßung und Moderation: G. Nuber<br />
(Chefredakteur des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s)<br />
Diskussionsrunde zum Thema „Versorgungssituation<br />
der Diabetiker – zurück<br />
zu den Anfängen?“<br />
Prof. Dr. K. Rett, Frankfurt, sowie Vertreter der<br />
Krankenkassen (angefragt)<br />
Mehr Bewegung mit dem Schrittzähler<br />
Dr. P. Borchert, Augsburg<br />
Galli-Theater<br />
„Die Süße des Lebens“<br />
Ein Theaterstück zum positiven Umgang<br />
mit <strong>Diabetes</strong> mellitus<br />
Fußfit durch das Jahr – das Diabetische<br />
Fußsyndrom vermeiden …<br />
oder behandeln!<br />
Dr. M. Lederle, Ahaus<br />
<strong>Diabetes</strong>therapien – individuell<br />
zuschneiden<br />
N. N.<br />
Medikament Bewegung – Dosis und<br />
(Neben-)Wirkungen<br />
Dr. P. Lücke, AOK – Die Gesundheitskasse<br />
Mittlerer Oberrhein<br />
<strong>Diabetes</strong> und Zöliakie<br />
N. N.<br />
<strong>Diabetes</strong> oder Bluthochdruck: wenn<br />
zu viel Eiweiß nachgewiesen wird<br />
Dr. H. Menning, Rastatt<br />
Ein kleiner Schnitt gegen den<br />
Schmerz<br />
Dr. M. Raghunath, Frankfurt<br />
Selbsthilfe im Wandel der Zeit<br />
DDB-Landesverband Baden-Württemberg<br />
Fit & Gesund durch Ballaststoffe<br />
Dipl.-Ing. H. Bollinger, Rosenberg<br />
(K)ein Auge riskieren!<br />
Dr. H. K. König, Baden-Baden<br />
Anja Renfordt, 6-fache Kickbox-<br />
Weltmeisterin, und Alexander Piel (Karatemeister)<br />
im Gespräch mit G. Nuber<br />
(Chefredakteur des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s)<br />
und mit dabei: Diabetikerwarnhündin Candy;<br />
anschließend: Autogrammstunde<br />
Treue Freunde – Schnüffelnasen<br />
begleiten fitte Diabetiker<br />
M. Wonisch (Hundeschule, Scheer)<br />
<strong>Diabetes</strong> und Golf<br />
N. N.<br />
iPad, ePaper, Blogs oder Datenmanagement/Technologien<br />
S. Blockus<br />
Stevia: Süße ohne Reue? Wirkung<br />
und Zubereitung<br />
H. Lauber, Köln<br />
Vorläufiges Programm, Stand: 19. Dezember 2012, Änderungen vorbehalten.<br />
12 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Höhepunkte des Programms sind<br />
die Koch-Shows – diesmal geht<br />
es passend zum Frühjahr und zur<br />
Fastenzeit um schlankmachenden<br />
Genuss, um Heilpflanzen, die stark<br />
machen, sowie um Leckereien, die<br />
schön machen! Es gibt kostenlose<br />
Messungen sowie Besprechung<br />
derselben mit Ärzten; Sie können<br />
Vorträge von 10 bis 16 Uhr<br />
Aktionen an den Ständen oder in den<br />
Vortragsräumen<br />
Im Wii-Wettstreit mit Daniel Schnelting<br />
Wie sportlich sind Sie? Testen Sie sich, und treten<br />
Sie bei Videospielen an der Wii gegen Daniel<br />
Schnelting an – den Deutschen Meister 2010 im<br />
200-m-Sprint<br />
9.30 – 9.45 Uhr und 14.30 – 14.45 Uhr<br />
Mit <strong>Diabetes</strong> um die Welt<br />
Interview mit dem Segler Bastian Hauck<br />
10.00 – 14.00 Uhr<br />
Testosteronmessung<br />
Stiftung Männergesundheit<br />
11.00 – 12.30 Uhr<br />
Sie haben Fragen rund um Ihren <strong>Diabetes</strong>?<br />
Dr. M. Franke, niedergelassener Diabetologe aus<br />
Pforzheim, antwortet Ihnen<br />
12.00 – 16.00 Uhr<br />
Individuelle Besprechung der auf der diabetestour<br />
in Hannover gemessenen Werte<br />
Dr. K. Kraatz, Mainz<br />
Schrittzähler-Mitmach-Aktion „Schrittzähler<br />
des Tages“<br />
AG Sport und <strong>Diabetes</strong><br />
Tanzen im Sitzen<br />
mit dem Bundesverband Seniorentanz<br />
ins (preisgekrönte) Theater gehen,<br />
sich über die Arbeit der Selbsthilfe<br />
in Ihrer Region informieren sowie<br />
an den Ständen der Industrie mit<br />
Experten für Diabetiker-Produkte<br />
ins Gespräch kommen. Auch viele<br />
Redakteure des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />
sind vor Ort.<br />
(Siehe auch Infos rechts!) GN ◼<br />
Kochstudio<br />
11.15 – 12.00 Uhr<br />
Koch-Show „Schlemmen wie ein Diabetiker“<br />
Lebens-Mittel, die schlank machen<br />
Bestseller-Autor Hans Lauber und Spitzenkoch<br />
Uwe Steiniger<br />
anschließend: Autogrammstunde mit<br />
Hans Lauber<br />
13.30 – 14.15 Uhr<br />
Koch-Show „Traditionelle Deutsche Medizin“<br />
Heilpflanzen, die vitalisieren<br />
Bestseller-Autor Hans Lauber und Spitzenkoch<br />
Uwe Steiniger<br />
anschließend: Autogrammstunde mit<br />
Hans Lauber<br />
15.15 – 16.00 Uhr<br />
Koch-Show „Schönkost“<br />
Genussmittel, die schön machen<br />
Bestseller-Autor Hans Lauber und Spitzenkoch<br />
Uwe Steiniger<br />
anschließend: Autogrammstunde mit<br />
Hans Lauber<br />
Foto: fotolia<br />
Ihr Gesundheitstag<br />
vor Ort:<br />
Kostenfreie Untersuchungen<br />
Mitmach-Angebote • Koch-<br />
Shows • Große Messe •<br />
Vorträge • Kinder betreuung<br />
Talkrunden • Unterhaltungsprogramm<br />
Jetzt vormerken<br />
und Gutschein<br />
nutzen!<br />
23.2.2013<br />
Baden-<br />
Baden<br />
Kongresshaus<br />
www.diabetestour.de<br />
9.00 – 16.00 Uhr<br />
Eintritt 5,– Euro<br />
Veranstalter: Kirchheim-Verlag, Mainz<br />
und Hannover Congress Centrum<br />
•<br />
Gutschein für<br />
1 Eintrittskarte<br />
für -<br />
Abonnenten und Mitglieder<br />
des Deutschen Diabetiker Bundes<br />
Name<br />
Abo-Nr.<br />
(siehe Adressaufkleber<br />
auf Ihrem Heft)<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Mit diesem ausgefüllten Gutschein/BN-Ausweis erhalten<br />
Sie vor Ort einmalig eine kostenfreie Eintrittskarte<br />
zur diabetestour in Baden-Baden, www.diabetes-journal.de<br />
13<br />
23.2.2013.<br />
217.0002
Aktuell<br />
diabetesDE<br />
Thema beim Weltdiabetestag in Berlin:<br />
Traumjob trotz <strong>Diabetes</strong> – Rechte und Möglichkeiten<br />
Foto: diabetesDE / Dirk Michael Deckbar<br />
Was Menschen mit <strong>Diabetes</strong> hinsichtlich<br />
Schwerbehinderung und Beruf beachten<br />
sollten, erläuterte Martin Hadder, Landesvorsitzender<br />
der Deutschen <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
– Menschen mit <strong>Diabetes</strong> (DDH-M) Nordrhein-Westfalen,<br />
im Rahmen der zentralen<br />
Veranstaltung zum Weltdiabetestag<br />
am 18. November 2012 in Berlin.<br />
chen Gesundheit gut vorbereiten,<br />
am besten gemeinsam mit seinem<br />
Dia betologen“, sagte Martin Hadder.<br />
Der Bewerber ist in der Regel<br />
nicht verpflichtet, einen potentiellen<br />
Arbeitgeber über die Erkrankung<br />
zu informieren. Die Frage<br />
nach einer Schwerbehinderung<br />
muss im Bewerbungsgespräch<br />
nicht wahrheitsgemäß beantwortet<br />
werden.<br />
Wer Insulin spritzt und häufig an<br />
schweren Unterzuckerungen leidet,<br />
sollte allerdings keinen Beruf<br />
ausüben, bei dem er sich selbst<br />
oder andere gefährden könnte, etwa<br />
als Bus- oder Taxifahrer. Auch<br />
Tätigkeiten, bei denen das Tragen<br />
einer Waffe Pflicht ist, sind<br />
meist ungeeignet. Martin Hadder:<br />
„In diesem Fall sollten junge<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> Typ 1 von<br />
vornherein einen anderen Beruf<br />
wählen und neu von <strong>Diabetes</strong> Betroffene,<br />
die bereits einen dieser<br />
Berufe ausüben, mit ihrem Arbeitgeber<br />
über ihre Erkrankung sprechen<br />
und sich von ihrem Arzt beraten<br />
lassen.“<br />
Nach dem Schwerbehindertenrecht<br />
(im Sozialgesetzbuch IX)<br />
können Diabetiker bei den Versorgungsämtern<br />
ein Verfahren zur<br />
Feststellung des Grades der Behinderung<br />
einleiten. Dieser hängt u.a.<br />
vom Therapieaufwand sowie den<br />
mit der Krankheit verbundenen<br />
Beeinträchtigungen der Lebensführung<br />
ab. Personen, bei denen<br />
eine Schwerbehinderung festgestellt<br />
wird, können Nachteilsausgleiche<br />
geltend machen: Schwerbehinderte<br />
Menschen haben etwa<br />
Anspruch auf zusätzlichen bezahlten<br />
Urlaub, und Kündigungen des<br />
Arbeitgebers bedürfen der vorherigen<br />
Zustimmung des Integrationsamtes.<br />
Für viele Berufe ist <strong>Diabetes</strong>, ob<br />
Typ 1 oder Typ 2, an sich kein Hindernisgrund<br />
– eine gute Stoffwechsellage<br />
vorausgesetzt. Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> sollten sich vor ihrer<br />
Berufswahl über ihre Rechte und<br />
Pflichten informieren. Denn bereits<br />
beim Vorstellungsgespräch<br />
können entscheidende Fragen<br />
auftauchen. „Wer sich auf einen<br />
Ausbildungsplatz oder eine neue<br />
Arbeitsstelle bewirbt, sollte sich<br />
vor einem Bewerbungsgespräch<br />
auf mögliche Fragen zur persönlidiabetesDE-Experte<br />
am 14. Februar 2013 im Chat:<br />
Leben mit kontinuierlicher Glukosemessung<br />
Am 14. Februar 2013<br />
gibt es eine Expertensprechstunde<br />
mit<br />
Dr. Jens Kröger zum<br />
Thema „Sicheres Leben<br />
mit kontinuierlicher<br />
Glukosemessung“.<br />
Zwischen vier- und achtmal pro<br />
Tag messen Patienten mit Typ-1-<br />
<strong>Diabetes</strong> üblicherweise ihren Blutzuckerwert<br />
und passen die Insulindosis<br />
daran an. Beim kontinuierlichen<br />
Glukosemonitoring mit<br />
einem CGM-System misst eine ins<br />
Unterhautfettgewebe eingestochene<br />
Sensorelektrode bis zu 1 400-<br />
mal täglich den Glukosewert. Der<br />
Patient erfährt, wie sich sein Zuckerspiegel<br />
im gesamten Tages-<br />
und Nachtverlauf verhält, und wird<br />
alarmiert, wenn Unter- oder Überzuckerungen<br />
drohen. Um den Betroffenen<br />
den Antrag auf ein CGM-<br />
System zu erleichtern, bietet die<br />
bundesweite Selbsthilfeorganisation<br />
DDH-M eine Checkliste zur Erstellung<br />
eines Gutachtens auf ihrer<br />
Internetseite (www.ddh-m.de) an.<br />
Dr. med. Jens Kröger beantwortet<br />
im Experten-Chat von diabetesDE<br />
live Fragen zur kontinuierlichen<br />
Glukosemessung, und zwar am<br />
Donnerstag, dem 14. Februar 2013,<br />
zwischen 17 und 19 Uhr.<br />
Dr. Kröger ist niedergelassener Internist<br />
und Diabetologe DDG. Gemeinsam<br />
mit zwei Partnerinnen<br />
leitet er das Zentrum für Diabetologie<br />
Bergedorf in Hamburg.<br />
Das Kontaktformular für den<br />
Chat finden Sie im Internet unter:<br />
www.diabetesde.org/experten_<br />
chat/kontaktformular/<br />
14<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Aktuell<br />
diabetesDE<br />
Anzeige<br />
Nur „Winter-Blues“?<br />
Häufiges Duo: <strong>Diabetes</strong><br />
und Depression<br />
Menschen mit einer chronischen Erkrankung wie <strong>Diabetes</strong><br />
mellitus sind besonders gefährdet, auch Depressionen<br />
zu entwickeln. Jeder achte Mensch mit <strong>Diabetes</strong><br />
leidet an einer Depression, bei jedem fünften Patienten<br />
liegt eine erhöhte Depressivität vor. Umgekehrt haben<br />
stoffwechselgesunde Menschen mit einer Depression<br />
auch ein erhöhtes Risiko<br />
für Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Beide<br />
Erkrankungen werden<br />
jedoch häufig erst<br />
spät erkannt. Dies kann<br />
den Erfolg einer <strong>Diabetes</strong>therapie<br />
gefährden.<br />
Betroffene sollten<br />
daher ihren behandelnden<br />
Arzt auf ihr Befinden<br />
ansprechen und sich behandeln<br />
lassen.<br />
Dies gilt insbesondere<br />
dann, wenn Trübsinn<br />
und Traurigkeit nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen<br />
oder sogar Monate andauern. Etwa 6 Prozent der<br />
Allgemeinbevölkerung sind aktuell an einer Depression<br />
erkrankt, etwa 18 Prozent erkranken im Laufe<br />
ihres Lebens. Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, sowohl junge<br />
mit Typ-1-Dia betes als auch ältere mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong>,<br />
leiden etwa doppelt so häufig darunter. Denn das<br />
Leben mit <strong>Diabetes</strong> ist für viele Betroffene eine psychische<br />
Belastung. Psychischer Stress führt bei ihnen<br />
unter anderem zu Entzündungsprozessen an den kleinen<br />
und großen Gefäßen und erhöht somit das Risiko<br />
für Folgeerkrankungen. Außerdem beeinträchtigt<br />
Stress die Wirkung des Insulins.<br />
Neben tiefer Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit<br />
leiden Betroffene häufig auch unter<br />
Angstgefühlen sowie Schlafstörungen oder körperlichen<br />
Schmerzen. Doch rechtzeitig festgestellt, sind<br />
Depressionen gut behandelbar.<br />
diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Reinhardtstraße 31, 10117 Berlin<br />
Tel.: 030/201 677 0, Fax: 030/201 677 20<br />
E-Mail: info@diabetesde.org<br />
Internet: www.diabetesde.org<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Jeder achte Mensch mit <strong>Diabetes</strong>,<br />
Typ 1 und Typ 2, leidet an<br />
einer Depression.<br />
Foto: fotolia<br />
Lebensenergie<br />
trotz <strong>Diabetes</strong>!<br />
Warum gerade Diabetiker Vitalstoffe brauchen.<br />
Fällt es Ihnen oft nicht leicht, Ihren Alltag mit Elan zu<br />
meistern? Dann könnte es daran liegen, dass Ihr Körper<br />
zu wenig Vitamine und Spurenelemente erhält. Denn<br />
Diabetiker nehmen durch die maßvolle Ernährung<br />
weniger Vitalstoffe auf. Zudem ist deren Verbrauch<br />
stoffwechselbedingt meist erhöht.<br />
Viele dieser Biofaktoren sind jedoch unverzichtbar für<br />
den Zuckerstoffwechsel und die Gesunderhaltung von<br />
Nerven und Gefäßen – und damit auch für ein hohes<br />
Maß an Lebensenergie:<br />
B-Vitamine<br />
Umwandlung von Zucker<br />
in Energie /Funktion<br />
der Nerven<br />
Gesundhaus ®<br />
Diabetiker-<br />
Vitamine<br />
Vitamine C+E, Provitamin A<br />
Unschädlichmachung<br />
von„freien Radikalen“<br />
Spurenelemente Chrom+Zink<br />
Bildung und Wirkung des Insulins<br />
Gesundhaus ® Diabetiker-Vitamine leisten als ergänzende<br />
bilanzierte Diät Tag für Tag einen wichtigen Beitrag,<br />
den erhöhten Bedarf zu decken. Sie eignen sich<br />
zur Ergänzung der Ernährung bei <strong>Diabetes</strong> mellitus im<br />
Rahmen eines Diätplans.<br />
Gesundhaus ®<br />
Diabetiker-Vitamine<br />
Vitamin-Versorgung<br />
speziell für Diabetiker<br />
1x1 Tablette täglich<br />
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Genießerrezepte<br />
– auch für Diabetiker –<br />
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Johann Lafer mit<br />
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Mit Lafer leicht genießen –<br />
Gesünder kochen mit Johann Lafer<br />
1. Auflage 2012, 96 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />
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Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
per Mail<br />
svk@svk.de<br />
Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag
Blickwinkel<br />
Redakteur Wolfgang Fraas hört auf:<br />
„Trotz <strong>Diabetes</strong><br />
heute alt werden!“<br />
Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> versteht<br />
sich mehr denn je als Fachmagazin,<br />
das alle Informationen rund<br />
um den <strong>Diabetes</strong> jeden Monat<br />
präsentiert – aktuell und umfassend!<br />
Unser Redaktions-Team<br />
ist dabei angewiesen auf Informations-Zulieferer,<br />
die uns die<br />
wichtigen Neuigkeiten aus allen<br />
Teilen unseres Bundesgebiets<br />
liefern. Dies gilt für wissenschaftliches,<br />
für medizinisches und für<br />
gesundheitspolitisches Wissen.<br />
Es gilt für Wissen aus der Industrie,<br />
für Informationen von Betroffenen<br />
an Betroffene …<br />
… und es gilt vor allem für Informationen<br />
aus den Verbänden:<br />
Hierfür verantwortlich für die<br />
letzten 20 Jahre war der Nürnberger<br />
Wolfgang Fraas (68). „War“<br />
deshalb, weil Wolfgang in dieser<br />
Ausgabe die Informationen<br />
des Deutschen Diabetiker Bundes<br />
(DDB) aus allen Landesteilen<br />
letztmalig für das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
gesammelt hat: Das Frühjahr<br />
2013 soll nach eigenem Wunsch<br />
sein Abschied aus unserem Redaktions-Team<br />
sein!<br />
Ich habe Wolfgang kennengelernt<br />
im Jahr 1992 – als energischen<br />
Mitstreiter an der Seite von Heinz<br />
Jäger (damals DDB-Vorsitz) und<br />
der unvergessenen Münchnerin<br />
Anita Storch. Damals ging es vordringlich<br />
um die Formulierung<br />
der Patienteninteressen gegenüber<br />
den Ärzten, um Mitspracherecht<br />
bei der Therapie und um<br />
die Forderung an die Kostenträger,<br />
regelmäßige Untersuchungen<br />
bei Diabetikern zu bezahlen.<br />
Blutloses Blutzuckermessen?<br />
Heilung des <strong>Diabetes</strong>? Erfolge in<br />
der Selbsthilfe? Wolfgang Fraas<br />
schrieb im Jahr 2001 zum 50-jährigen<br />
Bestehen des DDB und des<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s: „Erfolge lassen<br />
sich auf Dauer nur durch harte<br />
Arbeit und entschiedenes Engagement<br />
erreichen.“ Als streitbarer<br />
Mensch auch innerhalb der<br />
Verbände vergaß er das große<br />
Ziel aber nie, die Diabetikerversorgung<br />
in Deutschland zu verbessern<br />
– hier sieht er Teilerfolge:<br />
„Trotz <strong>Diabetes</strong> kann ich heute 68<br />
oder 70 oder weit über 80 Jahre<br />
alt werden!“<br />
Auch in den nächsten 50 Jahren,<br />
so Fraas, würden die Probleme<br />
der Menschen mit <strong>Diabetes</strong> nicht<br />
kleiner. Nun, was seine eigene Situation<br />
angeht, dürfte er unrecht<br />
haben: Das Problem, jeden Monat<br />
alle DDB-relevanten Informationen<br />
aus Nord, Süd, Ost,<br />
West einzufordern, aufzubereiten,<br />
weiterzuleiten an unsere Redaktion,<br />
hat er zumindest nicht<br />
mehr. Und was seine körperliche<br />
Verfassung angeht, braucht sich<br />
der 68-jährige Pumpenträger aus<br />
meinem Blickwinkel wenig Sorgen<br />
zu machen:<br />
»»<br />
Trotz <strong>Diabetes</strong> kann ich heute 68<br />
oder 70 oder weit über 80 Jahre alt<br />
werden!<br />
Wie man hört, engagiert sich der<br />
frühere Elektrotechniker heutzutage<br />
im Garten- und Landschaftsbau-Betrieb<br />
seines Sohnes – man<br />
verschönert die Anwesen zum<br />
Beispiel von Formel-1-Koryphäen,<br />
von Hotels, von prominenten<br />
Industriellen: „Ich habe in meiner<br />
aktiven Berufszeit zusammengenommen<br />
körperlich nicht<br />
so viel gearbeitet wie die letzten<br />
beiden Jahre“, sagt er. Wolfgang<br />
geht locker als 10 Jahre<br />
jünger durch.<br />
Wolfgang Fraas hat jahrzehntelang<br />
Diabetiker<br />
bundesweit aktuell informiert,<br />
hat sich eingesetzt<br />
für die Sache der Diabetiker,<br />
sich aufgerieben in Diskussionen<br />
– auch über den<br />
DDB hinaus. Dafür gebührt<br />
ihm außerordentlicher Dank<br />
unseres gesamten Verlages<br />
und unserer Redaktion – und<br />
ich denke, auch in Ihrem Namen,<br />
liebe <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-<br />
Leser!<br />
<br />
<br />
Günter Nuber<br />
Chefredakteur<br />
Wolfgang Fraas<br />
zieht sich aus dem<br />
Redaktions-Team<br />
des <strong>Diabetes</strong>-<br />
<strong>Journal</strong>s zurück:<br />
„Danke für die<br />
tolle Zusammenarbeit“,<br />
sagen<br />
alle, die mit ihm<br />
zu tun hatten.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
17
Titelthema<br />
„Sekundär- und Tertiärprävention“:<br />
<strong>Diabetes</strong>folgen verhindern<br />
– oder stoppen!<br />
18<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
Vorbeugen: Im Lauf eines Lebens mit <strong>Diabetes</strong> können<br />
schwere Folgeerkrankungen auftreten; häufig sind Erkrankungen<br />
der großen Blutgefäße (Makroangiopathie); sie sind<br />
ein großes Risiko für die Entwicklung eines Schlaganfalls,<br />
Herzinfarkts und von Durchblutungsstörungen der Beine<br />
– durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) der Halsschlagadern,<br />
der Herzkranzgefäße und Beinarterien. 44 Prozent<br />
der Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> haben solche <strong>Diabetes</strong>folgen!<br />
An zweiter Stelle (40 Prozent) rangieren Erkrankungen<br />
der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathien): Sie<br />
führen zu diabetischen Folgeerkrankungen an den Augen,<br />
den Nieren und den Nerven – durch Schädigungen der<br />
Durchblutung im Bereich der Netzhaut des Auges, der Nieren<br />
und der Nerven; aufgrund der Schädigung der Nerven<br />
kann es auch zu einem Diabetischen Fußsyndrom kommen.<br />
65 Prozent der Diabetiker haben solche Folgeerkrankungen,<br />
fast 20 Prozent haben mindestens zwei der genannten Komplikationen;<br />
die Lebenserwartung der Betroffenen sinkt um<br />
geschätzte 6 bis 7 Jahre. Jährlich sterben weltweit fast 4 Mio.<br />
Menschen an <strong>Diabetes</strong>folgen – etwa die Hälfte gehen zurück<br />
auf Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Der Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist in vielen Industrienationen häufigster<br />
Grund für ein Nierenversagen oder für eine Erblindung im<br />
Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Die Zahl der Typ-2-Diabetiker<br />
steigt drastisch. Somit ist von höchstem Interesse und gesundheitsökonomisch<br />
sehr bedeutsam, Folgeerkrankungen<br />
zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger<br />
Siehe auch:<br />
■ Folgeerkrankungen an den Gefäßen: So können Sie<br />
Ihr Risiko drastisch mindern Seite 20<br />
■ Vermeiden oder stoppen: das „Diabetische<br />
Fußsyndrom“ Seite 24<br />
■ <strong>Diabetes</strong> und Herzerkrankungen: Von einem<br />
„gefährlichen Paar“! Seite 28<br />
Foto: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
19
Titelthema<br />
Faktor<br />
Blutzucker<br />
Foto: Schuppelius<br />
Faktor<br />
Blutdruck<br />
Foto: Agentur Focus / spl<br />
Faktor<br />
Cholesterin<br />
Foto: fotolia<br />
Faktor<br />
Lebensstil<br />
Foto: fotolia<br />
Folgeerkrankungen an den Gefäßen:<br />
So können Sie Ihr Risiko<br />
drastisch mindern!<br />
Wer lange Zeit <strong>Diabetes</strong> hat, der hat auch<br />
ein vermehrtes Risiko für Folgeerkrankungen<br />
des <strong>Diabetes</strong> – zum Beispiel am Herz,<br />
im Gehirn oder an Augen und Nieren.<br />
Wie können Sie dem entgegentreten?<br />
Mehr dazu im folgenden Artikel.<br />
Viele Forschergruppen beschäftigen<br />
sich weltweit mit der Primärprävention<br />
des <strong>Diabetes</strong> mellitus;<br />
die Frage lautet hier: Wie kann<br />
man es schaffen, dass der <strong>Diabetes</strong><br />
gar nicht ausbricht? Es gibt<br />
verschiedene Forschungsansätze:<br />
Beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong> wird daran<br />
gearbeitet, mit Medikamenten<br />
das Immunsystem zu beeinflussen,<br />
zum Zweiten wird intensiv<br />
an Projekten zur Gen- und Stammzelltherapie<br />
gearbeitet.<br />
Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> spielen Ansätze<br />
zur Lebensstilveränderung<br />
eine große Rolle; auch laufen Untersuchungen<br />
zu Medikamenten,<br />
die eingesetzt werden, um zu verhindern,<br />
dass Dia betes entsteht.<br />
Gegen <strong>Diabetes</strong>folgen<br />
Vermutlich sehr viel mehr Wissenschaftler<br />
untersuchen aktuell Strategien<br />
zur Sekundär- und Tertiärprävention<br />
der Folgeerkrankungen<br />
bei Patienten, die schon <strong>Diabetes</strong><br />
haben; die Frage lautet hier: Wie<br />
kann man es schaffen, dass keine<br />
Folgeerkrankungen auftreten bzw.<br />
wie kann das Voranschreiten von<br />
Folgeerkrankungen gestoppt werden?<br />
Grundsätzlich sind die Erbanlagen,<br />
also die Gene, wichtig bei<br />
der Entstehung der beiden häufigsten<br />
<strong>Diabetes</strong>typen; auch scheinen<br />
die Gene relevant zu sein bei<br />
der Entwicklung der Folgeerkrankungen:<br />
Im Rahmen von Analysen<br />
großer Patientenzahlen und<br />
Register wurde klar, dass bei vergleichbarem<br />
Risikoprofil manche<br />
Betroffene mehr und manche weniger<br />
Folgeerkrankungen entwickelten.<br />
Bis heute ist vieles weitgehend<br />
unentdeckt – z. B. die jeweiligen<br />
Ursachen, also die Gene,<br />
die hierfür verantwortlich sind,<br />
und vor allem, wie diese Gene die<br />
Effekte auslösen.<br />
Redet man über Folgeerkrankungen,<br />
muss man sich <strong>Folgen</strong>des klarmachen:<br />
Neben dem Blutzucker<br />
haben weitere Risikofaktoren wie<br />
Bluthochdruck, erhöhtes Choles<br />
20<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
terin oder Rauchen einen großen<br />
Einfluss auf Entstehen und Fortschreiten<br />
der <strong>Diabetes</strong>folgen. Man<br />
muss also immer das Gesamtpaket<br />
im Auge behalten. Der Blutzucker<br />
allein wäre zu kurz gegriffen.<br />
Selbst das Risiko senken …<br />
Erfreulich und entscheidend ist<br />
hierbei, dass man sein persönliches<br />
Risiko für Folgeerkrankungen<br />
erheblich senken kann, wenn alle<br />
diese Risikofaktoren optimal behandelt<br />
sind. So konnte vor kurzem<br />
für den Typ-2-<strong>Diabetes</strong> gezeigt<br />
werden, dass es nahezu möglich<br />
wird, das Lebenszeitrisiko für einen<br />
Herzinfarkt von bis zu 50 Prozent<br />
abzusenken in Richtung einer<br />
gesunden Person (auf unter 2 Prozent!)<br />
– wenn man bei allen Risikofaktoren<br />
annähernd optimale Werte<br />
erreicht. Dies trifft nicht nur für<br />
den Herzinfarkt zu.<br />
… an großen und kleinen<br />
Gefäßen!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Dies kann auf die gesamte Bandbreite<br />
an Folgeerkrankungen übertragen<br />
werden: sowohl an den großen<br />
Gefäßen (makrovaskuläre<br />
Folgeerkrankungen) wie Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall oder die Schaufensterkrankheit<br />
wie auch an den<br />
kleinsten Gefäßen (mikrovaskulären<br />
Folgeerkrankungen) an Auge,<br />
Niere oder Nerven.<br />
Unterschätzt wird der Faktor gesunde<br />
Lebensweise als außerordentlich<br />
günstiger Effekt; dies gilt vor allem<br />
für Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, aber auch für<br />
Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. Denn die genannten<br />
Risikofaktoren können neben<br />
der medikamentösen Therapie zusätzlich<br />
günstig beeinflusst werden.<br />
In den letzten Jahren wurden verschiedene<br />
Langzeit-Studien über<br />
den Typ-2-<strong>Diabetes</strong> publiziert, die<br />
schon länger bekannte Fakten hinsichtlich<br />
der Entwicklung und des<br />
Fortschreitens der Folgeerkrankungen<br />
beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong> bestätigten:<br />
1. Eine gute Blutzuckereinstellung<br />
sollte möglichst ab Diagnosestellung<br />
vorliegen und<br />
aufrechterhalten werden.<br />
2. Vorteile einer guten Blutzuckereinstellung<br />
sind bei<br />
mi kro vaskulären Folgeerkrankungen<br />
schon nach<br />
5 bis 10 Jahren Therapiedauer<br />
zu erwarten.<br />
3. Der Vorteil einer guten Blutzuckereinstellung<br />
hinsichtlich<br />
makrovaskulärer Folgeerkrankungen<br />
zeigt sich häufig erst<br />
nach deutlich über 10 Jahren.<br />
Das Blutzucker-Gedächtnis<br />
So konnte auch beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
bestätigt werden, dass gerade<br />
für die Entwicklung von mikrovaskulären<br />
Folgeschäden der Blutzucker,<br />
besser die gute Einstellung,<br />
besonders relevant ist bzw. eher<br />
zum Tragen kommt als bei der Entstehung<br />
von makrovaskulären Gefäßschäden.<br />
Die Stoffwechsellage<br />
sollte ab Diagnosestellung im Zielbereich<br />
liegen, denn so kann man<br />
langfristig mit einer deutlich geringeren<br />
Rate an Folgeschäden rechnen<br />
– das bezeichnet man als glykämisches<br />
Gedächtnis.<br />
Wer also <strong>Diabetes</strong>folgen gerade an<br />
den kleinen Gefäßen vermeiden<br />
möchte, sollte sich sehr um seinen<br />
Blutzucker kümmern! Hiermit ist<br />
nicht nur das HbA 1c gemeint, sondern<br />
die Gesamtqualität der Einstellung;<br />
diese definiert sich neben<br />
dem HbA 1c (als Mittelwert aller<br />
Blutzuckerwerte) auch über die<br />
Rate an Unterzuckerungen (vor allem<br />
schwere Hypoglykämien sind<br />
»»<br />
Gute Einstellung durch gutes<br />
HbA 1c , wenige Hypoglykämien<br />
und geringe Schwankungsbreite.<br />
zu vermeiden!) sowie über eine<br />
möglichst geringe Schwankungsbreite<br />
des Blutzuckers. So ist also<br />
eine normnahe Blutzuckereinstellung<br />
ganz besonders relevant, um<br />
mikrovaskuläre Schäden zu vermeiden<br />
oder ihr Fortschreiten zu<br />
hemmen.<br />
Nicht ohne Hypoglykämien!<br />
In der Praxis lässt sich eine solche<br />
Blutzuckereinstellung nicht komplett<br />
ohne (zumindest milde) Hypoglykämien<br />
erreichen. Die Entscheidung<br />
für eine strenge Einstellung<br />
ist nur sinnvoll, wenn die<br />
Anzahl an Begleiterkrankungen gering<br />
ist. So lange die Zahl der milden<br />
Unterzuckerungen gering ist,<br />
kann dies bei den meisten Betroffenen<br />
akzeptiert werden – das Nutzen-Risiko-Verhältnis<br />
fällt günstig<br />
aus bei nur gelegentlichen milden<br />
Hypoglykämien. Eine erst kürzlich<br />
veröffentliche Langzeitbeobachtung<br />
des DCCT (<strong>Diabetes</strong>-Kon<br />
„Mikrovaskuläre“ Schäden …<br />
… sind Erkrankungen der kleinen Blutgefäße – in<br />
der Fachsprache „Mikroangiopathien“:<br />
Sie führen zu diabetischen Folgeerkrankungen an<br />
den Augen (Retinopathie), den Nieren (Nephropathie)<br />
und den Nerven (Neuropathie) – durch Schädigung<br />
der Durchblutung im Bereich der Netzhaut<br />
des Auges, der Nieren und der Nerven.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
▸<br />
21
Titelthema<br />
troll- und Komplikations-Studie)<br />
bei Typ-1-<strong>Diabetes</strong> zeigte, dass<br />
milde Hypoglykämien z. B. langfristig<br />
keine Folgeschäden mit<br />
neurologischen bzw. intellektuellen<br />
Defiziten verursachen. So wird<br />
z. B. die Demenzrate durch milde<br />
Hypoglyk ämien nicht erhöht.<br />
Ziele für den Einzelnen!<br />
Trotzdem sollen die Ziele für Blutzuckerwerte<br />
individuell festgelegt<br />
werden – das sagen die aktuellen<br />
Empfehlungen und Leitlinien.<br />
Dies gilt für Typ-1- wie für Typ-2-<br />
Diabetiker. Was den Blutzuckerlangzeitwert<br />
angeht: Hier geht es<br />
immer um einen Kompromiss zwischen<br />
guten Werten, um Folgeerkrankungen<br />
zu vermeiden, und<br />
einer trotzdem nur geringen Zahl<br />
an Unterzuckerungen. Wichtig bei<br />
der Therapiewahl: Was wünscht<br />
sich eigentlich der Patient? Welche<br />
Therapie passt zu ihm, welche<br />
kann er umsetzen? Berücksichtigt<br />
werden sollen hier auch Begleiterkrankungen.<br />
Welche Zielwerte?<br />
Daneben müssen weitere Faktoren<br />
bedacht werden bei der Festlegung<br />
eines individuellen HbA 1c -<br />
Zielwertes; ideal ist es, mit Ihrem<br />
Arzt ein individuelles Ziel-HbA 1c<br />
»»<br />
Die meisten Typ-1-Diabetiker<br />
sollten das HbA 1c unter 7,5, Typ-2-<br />
Diabetiker unter 7 Prozent halten.<br />
zu besprechen – hier kann Ihr Arzt<br />
auch erklären, welche Faktoren bei<br />
Ihnen relevant sind.<br />
Beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong> sollte bei<br />
den meisten Betroffenen möglichst<br />
ein HbA 1c -Wert unter 7 Prozent<br />
(53 mmol/mol) angestrebt<br />
werden, ohne dass schwerwiegende<br />
Hypoglykämien auftreten. Sind<br />
in den letzten Monaten schwere<br />
Einstellung des<br />
Blutzuckers:<br />
Laut aktuellen<br />
Leitlinien sollen<br />
die Therapieziele<br />
individuell festgelegt<br />
werden – bei<br />
Typ-1- und Typ-2-<br />
Diabetikern.<br />
Hypoglykämien aufgetreten, sollte<br />
eine vorübergehende Anhebung<br />
des HbA 1c erfolgen.<br />
Typ 2: unter 7 Prozent<br />
Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wird als optimaler<br />
Zielwert ein HbA 1c ebenfalls<br />
unter 7 Prozent (53 mmol/mol)<br />
empfohlen – unter Vermeidung<br />
von Hypoglykämien und starker<br />
Gewichtszunahme; daneben sollen<br />
besonders die genannten Risikofaktoren<br />
optimiert werden – die<br />
empfohlenen Werte können auch<br />
als Orientierung für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
genommen werden:<br />
Werte zur Orientierung<br />
• Gesamt-Cholesterin unter<br />
180 mg/dl,<br />
• LDL-Cholesterin unter 100 mg/<br />
dl,<br />
• HDL-Cholesterin beim Mann<br />
über 40 mg/dl, bei der Frau<br />
über 50 mg/dl,<br />
• Triglyzeride unter 150 mg/dl,<br />
• Albuminurie unter 20 mg/l,<br />
• Blutdruck systolisch zuverlässig<br />
unter 140 mmHg, diastolisch<br />
unter 90 mmHg,<br />
• Nikotinverzicht,<br />
• bei Übergewicht/Adipositas<br />
Gewichtsreduktion anstreben.<br />
Wie sieht die Zukunft aus? Welche<br />
weiteren Hilfen werden wir in den<br />
kommenden Jahren erwarten?<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
Neben der wichtigen Blutzuckereinstellung<br />
wird natürlich intensiv<br />
an diversen anderen Therapeutika<br />
und Medikamenten geforscht, die<br />
diese Blutzuckereinstellung optimieren<br />
bzw. erleichtern.<br />
20 neue Medikamente …<br />
So erwarten wir zur Behandlung<br />
des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bis zum Jahr<br />
2020 bis zu 20 neue Medikamente<br />
oder technische Hilfsmittel wie<br />
einfache Patch-Pumpen für Typ-<br />
2-Diabetiker, die bisher eine Insulintherapie<br />
nach dem Basis-Bolus-Prinzip<br />
durchführen. Mit dabei<br />
sind auch Medikamente, die<br />
grundlegende Probleme im Krankheitsentstehen<br />
bessern sollen.<br />
Diese könnten dann auch schon<br />
vor Ausbruch des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
eingesetzt werden.<br />
Bleibt das Grundproblem, weshalb<br />
die Zahl an Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
erkrankter Patienten kontinuierlich<br />
zunimmt: das Körpergewicht!<br />
Deutschland ist die dickste Nation<br />
Europas. Wenn es gelingen wür<br />
22<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
de, den Gewichtstrend umzudrehen,<br />
könnte man die Zahl der neu<br />
Betroffenen deutlich reduzieren.<br />
Und auch die Menschen, die schon<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> haben, hätten automatisch<br />
eine bessere Stoffwechsellage,<br />
die sich sicher günstig auswirken<br />
würde auf die Entstehung<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
mikro- und makrovaskulärer <strong>Diabetes</strong>folgen.<br />
Interessante Neuentwicklungen<br />
Bestandteile eines Closed-Loop-Systems<br />
Messung der<br />
Gewebsglukose<br />
(Glukosesensor<br />
mit Datentransmitter)<br />
Glukosesensor<br />
Handheld-<br />
Computer mit<br />
mathematischen<br />
Algorithmen<br />
zur<br />
Ermittlung der<br />
Insulindosierung<br />
und vorausschauend<br />
des Glukosespiegels<br />
Foto: fotolia<br />
Kontrollsystem<br />
Beispiele für künftige Medikamente<br />
sind Wirkstoffe, die Folgeerkrankungen<br />
an den kleinen Gefäßen<br />
reduzieren sollen – bei Typ-<br />
1- wie bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Es geht<br />
um neue Substanzen, die die gestörte<br />
Gefäßfunktion, speziell der<br />
ganz kleinen Gefäße, normalisieren<br />
und so direkt schützen sollen<br />
vor der Entstehung bzw. vor dem<br />
Fortschreiten einer diabetischen<br />
Nephropathie.<br />
Ein Beispiel, um das Fortschreiten<br />
einer diabetischen Retinopathie<br />
zu verhindern, sind Medikamente,<br />
die das Wachstums neuer<br />
Kapillaren am Augenhintergrund<br />
hemmen sollen. Bezüglich der Folgerkrankungen<br />
sind also nicht nur<br />
Medikamente in Entwicklung, die<br />
Abgabe des<br />
Insulins<br />
(so kurzwirksam<br />
wie<br />
möglich)<br />
Insulinpumpe<br />
Geschlossener Kreis: Eine Insulinpumpe ist gekoppelt mit einem Glukosesensor und<br />
steuert abhängig vom Glukoseverlauf die Insulinzufuhr – und hält so den Blutzucker<br />
im Zielbereich.<br />
aktuelle Glukosekonzentration<br />
– gekoppelt mit einem Glukosesensor<br />
und abhängig vom Glukoseverlauf<br />
– die Insulinzufuhr steuert<br />
und den Blutzucker so im Zielbereich<br />
hält. Erste Erfolge lassen<br />
sich hier bereits nachweisen.<br />
Ein Problem bleibt nach wie vor Wissenschaft<br />
die Kontrolle des Blutzuckers Hindernisse nach beim Closed-Loop<br />
Mahlzeiten, da selbst die kurzwirksamen<br />
Analoginsuline eines für ein sol<br />
Architektur<br />
Closed-Loop-Systems<br />
ches etwas zu langsam wirken.<br />
Wenn man hier ein funktionierendes<br />
den Überlegungen System hätte, ergibt könnte sich der<br />
Aus<br />
die Blutzucker Architektur bei den eines Betroffenen für Alltagsanwendungebil<br />
und normnah in realististischen<br />
einem Blutzu<br />
sta<br />
Closed-Loop-Systems.<br />
ckerbereich gehalten werden, Seitens der<br />
der unbedenklich Hardware ist besteht für das dieses Risiko lediglich<br />
<strong>Diabetes</strong>folgen aus einer an externen großen und Insu-<br />
klei<br />
für<br />
linpumpe nen Gefäßen. und Dieses dem Therapieprinzip<br />
wäre Beide auch Komponenten zur Therapie sind des<br />
Glukosesensor.<br />
auf Typ-2-<strong>Diabetes</strong> dem Markt denkbar. verfügbar. Das ◼<br />
entscheidende Bindeglied ist die<br />
Software – unabhängig davon, ob<br />
diese in einer der beiden Komponenten<br />
inte griert ist oder auf einem<br />
externen Pocket-Computer<br />
läuft –, welche die Algorithmen<br />
zur gesteuerten Insulinabgabe<br />
auf Grundlage der gemessenen<br />
Glukosewerte Dr. med. Thorsten beinhaltet. Siegmund Diese<br />
hat Klinik auch für die Endokrinologie,<br />
notwendigen Kompromisse<br />
Dia betologie eines und Angiologie Alltagssystems<br />
zu<br />
Städt.<br />
berücksichtigen<br />
Klinikum München<br />
oder<br />
GmbH,<br />
besser<br />
Klinikum Bogenhausen<br />
abzufangen. Würde nämlich der<br />
E-Mail: thorsten.siegmund@<br />
Glukosesensor im Gefäßsystem<br />
klinikum-muenchen.de<br />
messen, die Insulininfusion vor<br />
die Pfortader der Leber geschaltet<br />
und zusätzlich bei<br />
www.diabetes-journal.de<br />
abfallenden<br />
Blutzucker als Mitverursacher<br />
der Folgeerkrankung optimieren,<br />
sondern auch solche, die die Folgeerkrankung<br />
direkt am Gefäß beeinflussen<br />
sollen.<br />
Für den Typ-1-<strong>Diabetes</strong> wird intensiv<br />
am Closed-Loop geforscht:<br />
Ziel ist es, eine Art künstlicher<br />
Bauchspeicheldrüse zu schaffen,<br />
die den Blutzucker selbständig reguliert.<br />
Hierunter kann man sich<br />
eine Insulinpumpe vorstellen, die<br />
»»<br />
Medikamente sind in der Entwicklung,<br />
die Folgeerkrankungen<br />
direkt am Gefäß beeinflussen sollen.<br />
Kontakt<br />
23
Titelthema<br />
Vermeiden oder stoppen:<br />
das „Diabetische Fußsyndrom“<br />
Eine kleine Verletzung am Fuß, die nicht heilt, sich entzündet, zum<br />
Geschwür wird: Für <strong>Diabetes</strong>-Patienten kann eine kleine Wunde<br />
zum großen Problem werden und zur Amputation führen. Das gefürchtete<br />
Diabetische Fußsyndrom ist eine schwerwiegende und kostenintensive<br />
Folgeerkrankung des <strong>Diabetes</strong>.<br />
24<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
Das Diabetische Fußsyndrom umfasst<br />
Verletzungen am Fuß von Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> – unabhängig<br />
vom <strong>Diabetes</strong>typ und von der<br />
Art der Verletzung. Es entwickeln<br />
sich kleinste Druckgeschwüre oder<br />
Verletzungen an den Füßen, die<br />
der Patient nicht spürt, weil die<br />
Nerven des Fußes geschädigt sind<br />
(diabetische Polyneuropathie);<br />
oft kommen Durchblutungsstörungen<br />
(periphere arterielle Verschlusskrankheit,<br />
pAVK) hinzu. Es<br />
reichen manchmal kleinste Verletzungen<br />
für fatale <strong>Folgen</strong> – bis hin<br />
zur Amputation.<br />
400 000 Fußverletzte<br />
5 Prozent aller Diabetiker entwickeln<br />
im Laufe ihrer Erkrankung<br />
diabetische Fußprobleme. 400 000<br />
Diabetiker haben eine Fußverletzung<br />
und über 1 Mio. Diabetiker<br />
ein erhöhtes Risiko, ein Diabetisches<br />
Fußsyndrom zu erleiden. In<br />
Deutschland kommt es jährlich zu<br />
40 000 diabetesbedingten Amputationen.<br />
Fußamputationen werden<br />
bei <strong>Diabetes</strong>ikern 10-mal häufiger<br />
durchgeführt als in der nichtdiabetischen<br />
Bevölkerung.<br />
So schützen Sie Ihre Füße<br />
Das Diabetische Fußsyndrom<br />
muss aber nicht zwangsläufig zur<br />
Amputation führen: Je früher es<br />
erkannt wird, desto eher lässt sich<br />
eine Amputation vermeiden oder<br />
verzögern. Voraussetzung: Patienten<br />
müssen die Gefahr ernst nehmen<br />
und diszipliniert damit umgehen.<br />
<strong>Folgen</strong>de Maßnahmen helfen<br />
dabei und können dem Diabetischen<br />
Fußsyndrom vorbeugen:<br />
Anpassung des Lebensstils<br />
Lebensstiländerung: 3-mal pro Woche<br />
Bewegung oder Sport verhilft zu guten<br />
Blutzuckerwerten. Durch die Schuhe darf<br />
aber kein Druck auf den Fuß wirken.<br />
Durch Ernährungsumstellung,<br />
mehr Bewegung und Abbau von<br />
Übergewicht lässt sich die Erkrankungsrate<br />
reduzieren und bei bereits<br />
Erkrankten die Blutzuckereinstellung<br />
deutlich verbessern. Körperliche<br />
Betätigung wirkt positiv<br />
auf den Zuckerhaushalt. Durch<br />
die Arbeit der Muskulatur beim<br />
Sport sinkt der Blutzuckerspiegel.<br />
Also ist eine regelmäßige körperliche<br />
Aktivität wichtig – mindestens<br />
3-mal pro Woche, solange sich<br />
die Füße in geeignetem Schuhwerk<br />
befinden und kein Druck auf sie<br />
ausgeübt wird.<br />
Regelmäßige Blutzuckerkontrollen<br />
Ein schlecht eingestellter Blutzucker<br />
kann die Nerven und die Gefäße<br />
schädigen. Das Immunsystem<br />
ist geschwächt, es kommt oft zu Infektionen.<br />
Die Füße sind davon am<br />
häufigsten betroffen. Die regelmäßige<br />
Kontrolle des Blutzuckers hat<br />
einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung<br />
von Diabetikern.<br />
Basismaßnahmen sind eine entsprechende<br />
Schulung von Patienten<br />
und Angehörigen, eine Risikozuordnung<br />
der Patienten sowie regelmäßige<br />
Fußinspektionen und<br />
fachgerechte Fußpflege.<br />
Schulung von Patienten<br />
mit Fußsyndrom<br />
Eine strukturierte Patientenschulung<br />
kann nachweislich die Amputationsraten<br />
drastisch reduzieren.<br />
Vermittelt werden sollen dabei:<br />
1Tägliche Fußinspektion durch<br />
den Patienten; wenn erforderlich,<br />
kann dazu auch ein Spiegel<br />
eingesetzt werden, um den gesamten<br />
Fuß beurteilen zu können<br />
und um druck- oder verletzungsbedingte<br />
Komplikationen rechtzeitig<br />
zu erkennen. Der Betroffene<br />
begutachtet seine Füße auf Blasen,<br />
Hühneraugen, Hornhaut, eingewachsene<br />
Zehennägel, Druckstellen,<br />
Risse, Rötungen, Einblutungen,<br />
Pilzbefall, Fuß und Zehenverformungen,<br />
Verletzungen oder<br />
Entzündungen.<br />
2Die Füße sind täglich zu waschen<br />
und im Anschluss vorsichtig<br />
und gründlich, besonders<br />
in den Zehenzwischenräumen, abzutrocknen.<br />
Die Wassertemperatur<br />
sollte nicht über 37 °C betragen.<br />
Zur Kontrolle ein Thermometer<br />
benutzen, da eventuelle Nervenschädigungen<br />
das Temperaturempfinden<br />
einschränken (Verbrennungsgefahr!).<br />
3Dickere Hornhautschwielen<br />
und Hühneraugen sollten bei<br />
einem qualifizierten medizinischen<br />
Fußpfleger bzw. Podologen<br />
(zertifizierter Fußpfleger) behandelt<br />
werden. Niemals hornhautauflösende<br />
(keratolytische) Produkte<br />
(Hühneraugenpflaster oder Tinkturen)<br />
verwenden. Kein Einsatz<br />
von Hornhauthobeln oder Rasierklingen<br />
(Verletzungsgefahr!).<br />
4Bei der Fuß- und Nagelpflege<br />
müssen Verletzungen vermieden<br />
werden. Keine Schere<br />
und Nagelzwicker benutzen.<br />
Die Nägel sollten gerade<br />
gefeilt werden und<br />
nur an den Ecken<br />
etwas abgerundet,<br />
Absolut wichtig:<br />
die tägliche Fußinspektion<br />
– damit<br />
man Wunden<br />
erkennt, wenn<br />
man wegen einer<br />
Nervenschädigung<br />
keinen Schmerz in<br />
den Füßen spürt.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
25
Titelthema<br />
26<br />
damit sie nicht an die Nachbarzehen<br />
drücken. Außerdem ist ratsam,<br />
in regelmäßigen Abständen einen<br />
Podologen aufzusuchen.<br />
5Aufgrund der reduzierten<br />
Schweißproduktion ist<br />
die Haut von Diabetikern häufig<br />
schuppig und trocken. Trockene,<br />
rissige Haut ist eine Eintrittspforte<br />
für Infektionen. Wenn man eine<br />
spröde und trockene Haut feststellt,<br />
ist es oberstes Gebot, die<br />
fehlende Schweißsekretion durch<br />
gutes Eincremen der Füße zu ersetzen.<br />
Es sollten Pflegecremes oder<br />
-schäume bevorzugt werden, die<br />
»»<br />
Wichtig bei trockener Haut ist<br />
gutes Einreiben mit Cremes und<br />
Schäumen, die rasch einziehen.<br />
Ihr Arzt sollte<br />
regelmäßig Ihre<br />
Füße ansehen:<br />
Denken Sie daran,<br />
in der Sprechstunde<br />
Schuhe<br />
und Strümpfe<br />
auszuziehen – im<br />
Zweifel auch ungefragt.<br />
rasch einziehen und gleichzeitig<br />
Feuchtigkeit spenden. Die Elastizität<br />
der Haut wird so erhöht.<br />
6Zur Prävention mechanischer,<br />
chemischer oder thermischer<br />
Verletzungen sollte vermieden werden,<br />
barfuß, in Strümpfen oder in<br />
offenen Schuhen zu gehen. Aufgrund<br />
des gestörten Wärme- und<br />
Kälteempfindens kann es bei Betroffenen<br />
durch Gebrauch einer<br />
Wärmflasche oder Heizdecke zu<br />
Verbrennungen kommen (Verbrennungsgefahr!).<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Aufgrund der reduzierten Schweißproduktion ist die Haut von Diabetikern häufig<br />
schup pig und trocken. Die Füße gut abzutrocknen und einzucremen, ist deshalb ratsam.<br />
7Aus hygienischen Gründen<br />
sollten die Strümpfe täglich<br />
gewechselt werden. Das Material<br />
sollte atmungsaktiv sein (Wolle,<br />
Baumwolle, Mikrofaser) und keine<br />
einengenden Bündchen oder drückende<br />
Nähte haben. Helle Farben<br />
sind zu bevorzugen, um eventuelle<br />
Verletzungen schnell zu erkennen.<br />
8Fußverletzungen bei Diabetikern<br />
werden in ca. 50 Prozent<br />
durch ungeeignete Schuhe<br />
verursacht. Das Tragen adäquater<br />
Schuhe ist somit eine wichtige<br />
präventive Maßnahme – Ihr Arzt<br />
sollte sich ruhig auch Ihre Schuhe<br />
ansehen bei den regelmäßigen<br />
Untersuchungen. Beim Schuhkauf<br />
sollten Sie genau auf Größe, Weite<br />
und Sitz achten. Passendes Schuhwerk<br />
abends kaufen, denn zu dieser<br />
Zeit sind die Füße meist dicker<br />
– und man läuft nicht Gefahr, dass<br />
die neuen Schuhe später drücken.<br />
Sie sollen aus weichem Oberleder<br />
ohne Vorderkappe gefertigt sein,<br />
mit wenig biegsamen Sohlen, weicher<br />
Einlage und durchgehender<br />
Innensohle ohne drückende Nähte<br />
oder Ösen. Besonders wichtig<br />
ist eine gute Fußbettung mit individuell<br />
angefertigten Einlagen aus<br />
Weichschaum. Zur Not Maßschuh<br />
anfertigen lassen. Wichtig ist jedoch,<br />
dass sowohl Schuhe als auch<br />
Einlagen regelmäßig überprüft und<br />
bei Abnutzung erneuert werden.<br />
9Richtig gefährlich wird es für<br />
Dia betiker mit Neuropathie,<br />
wenn das Schmerzempfinden gestört<br />
ist. Nur wenige Stunden z. B. auf einem<br />
Brotkrümel oder Steinchen herumzulaufen,<br />
ohne den Fremdkörper<br />
zu spüren, genügt, um eine Wunde<br />
entstehen zu lassen. Deswegen<br />
sollte vor jedem Anziehen eine Untersuchung<br />
der Schuhe auf Fremdkörper<br />
durchgeführt werden.<br />
10<br />
Neue Schuhe sollten allmählich<br />
eingetragen werden,<br />
anfangs nur eine halbe Stunde<br />
mit anschließender Überprüfung<br />
der Füße auf Druckstellen.<br />
11<br />
Richtiges Verhalten bei<br />
Verletzungen: Auch kleine<br />
Wunden stellen bei Diabetikern<br />
einen medizinischen Notfall<br />
dar und müssen unverzüglich von<br />
einem qualifizierten Arzt behandelt<br />
werden. Der Fuß muss entlastet<br />
werden.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Foto: Schuppelius
Titelthema<br />
12<br />
Patienten sollten immer<br />
daran denken, zur regelmäßigen<br />
Inspektion der Füße<br />
beim Arzt sowohl die Schuhe als<br />
auch die Socken auszuziehen.<br />
13<br />
Tägliche Fußgymnastik<br />
verbessert die Beweglichkeit<br />
und Funktion der Füße und<br />
fördert die Durchblutung.<br />
Einzigartig. *<br />
Accu-Chek Mobile – Messen Sie Ihren<br />
Blutzucker wann und wo Sie wollen.<br />
Wann zum Arzt?<br />
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen<br />
beim Arzt schützen vor<br />
schwerwiegenden Fußkomplikationen,<br />
die sich unbemerkt entwickeln<br />
können. Deshalb sollte mindestens<br />
einmal im Jahr der Arzt die<br />
Füße, Strümpfe und das Schuhwerk<br />
kontrollieren.<br />
Integrierte<br />
1-Klick-<br />
Stechhilfe<br />
Vor allem bei erhöhtem<br />
Risiko für Wunden!<br />
Besteht ein erhöhtes Risiko für<br />
Nerven- und/oder Gefäßveränderungen<br />
sowie Wunden, sind<br />
häufigere Kontrolluntersuchungen<br />
durch den Hausarzt/Diabetologen<br />
oder in der diabetologischen<br />
Fußambulanz erforderlich. Liegt<br />
bereits eine Nervenschädigung vor<br />
und/oder eine Durchblutungsstörung<br />
und/oder eine Fußdeformität,<br />
ist ein Intervall von 3 Monaten<br />
(also viermal im Jahr) zu empfehlen.<br />
Ist schon einmal eine offene<br />
Stelle am Fuß aufgetreten, werden<br />
noch häufigere Untersuchungen<br />
empfohlen: von jedem Monat bis<br />
zu alle drei Monate.<br />
◼<br />
Kontakt<br />
Wechsel der<br />
Testkassette<br />
erst nach<br />
50 Tests<br />
Ausgezeichnet mit:<br />
Lanzettentrommel<br />
mit 6 Lanzetten<br />
* Das einzige Blutzuckermesssystem mit 50 Tests in einer Kassette,<br />
einer 1-Klick-Stechhilfe und einer Sechs-Lanzetten-Trommel<br />
Dr. med. Makarios Paschalidis<br />
Oberarzt Klinik für Endokrinologie,<br />
Diabetologie und Angiologie,<br />
Städt. Klinikum München GmbH,<br />
Klinikum Bogenhausen<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Erleben, was möglich ist.<br />
Mehr Infos unter www.accu-chek.de/mobile oder der kostenfreien<br />
Telefonnummer 0800 4466800 (Mo–Fr, 8.00–18.00 Uhr)<br />
www.diabetes-journal.de<br />
27
Titelthema<br />
Illustration: iStockphoto<br />
<strong>Diabetes</strong> und Herzerkrankungen<br />
Von einem „gefährlichen Paar“!<br />
Die meisten Menschen mit koronarer<br />
Herzkrankheit haben einen <strong>Diabetes</strong> –<br />
teils noch unentdeckt. Patienten mit beiden<br />
Erkrankungen haben ein besonders<br />
hohes Komplikationsrisiko – konsequent<br />
sollte man alle Risikofaktoren angehen!<br />
Einer der wesentlichen Risikofaktoren<br />
für die Entstehung der<br />
koronaren Herzkrankheit ist der<br />
Dia betes mellitus – neben dem<br />
Bluthochdruck, den erhöhten<br />
Blutfettwerten und dem Rauchen.<br />
In den vergangenen Jahren hat die<br />
Häufigkeit des <strong>Diabetes</strong> deutlich<br />
zugenommen, fast 10 Prozent der<br />
deutschen Bevölkerung sind betroffen.<br />
Dafür verantwortlich sind<br />
zum Beispiel die fehlende körperliche<br />
Bewegung und das häufig<br />
dar aus resultierende Übergewicht<br />
der Menschen.<br />
Seit einigen Jahren ist Deutschland<br />
das Land in Europa mit dem höchsten<br />
Anteil an Übergewichtigen<br />
(Körper-Masse-Index, BMI, über<br />
30 kg/m 2 ). Dies führt dazu, dass<br />
schon junge Menschen einen <strong>Diabetes</strong><br />
entwickeln und damit auch<br />
28<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
früher Folgeerkrankungen erleiden<br />
können. Das Risiko für Diabetiker,<br />
einen Herzinfarkt zu bekommen,<br />
ist vierfach erhöht im Vergleich zu<br />
Nichtdiabetikern. Zwei Drittel der<br />
Diabetiker versterben letztlich an<br />
Komplikationen des Herzes wie<br />
dem Herzinfarkt oder der Herzschwäche.<br />
Entscheidend ist daher<br />
vor allem die Aufklärung der Bevölkerung:<br />
Denn die Dunkelziffer der<br />
Erkrankung ist hoch.<br />
Ihr Outfit wird vielleicht<br />
ein paar Blicke auf sich ziehen –<br />
Ihre Bolusabgabe nicht.<br />
Herzkranke sind Diabetiker<br />
Im Rahmen einer europäischen<br />
Untersuchung von herzkranken<br />
Patienten aus dem Jahr 2004, in der<br />
gezielt nach dem Vorliegen eines<br />
<strong>Diabetes</strong> gesucht wurde, hatten<br />
31 Prozent der Patienten bereits einen<br />
bekannten <strong>Diabetes</strong>. In weiteren<br />
40 Prozent konnte ein neu diagnostizierter<br />
<strong>Diabetes</strong> oder seine<br />
Vorstufe dokumentiert werden.<br />
Aufgrund dieser Erkenntnisse,<br />
dass <strong>Diabetes</strong> und Herzkrankheit<br />
häufig zusammen auftreten, haben<br />
die medizinischen Fachgesellschaften<br />
für Kardiologie und Diabetologie<br />
eine gemeinsame Leitlinie<br />
entwickelt. Diese empfiehlt,<br />
dass bei Patienten mit Herzkrankheit<br />
gezielt nach einem <strong>Diabetes</strong><br />
und bei Patienten mit <strong>Diabetes</strong> gezielt<br />
nach einer Herzkrankheit gesucht<br />
werden sollte.<br />
<strong>Diabetes</strong> kompliziert eine<br />
Herzkrankheit<br />
<strong>Diabetes</strong> ist also ein wesentlicher<br />
Risikofaktor für das Entstehen der<br />
koronaren Herzkrankheit und ein<br />
Risikofaktor für gefährliche Komplikationen<br />
bei bestehender Herzkrankheit!<br />
Seit langem ist aus großen<br />
Registerstudien bekannt, dass<br />
zum Beispiel Herzinfarktpatienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> eine deutlich höhere<br />
Sterblichkeit haben – akut im<br />
Krankenhaus und auch innerhalb<br />
des ersten Jahres nach einem In-<br />
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Diskrete Fernsteuerung der Insulinpumpe<br />
Erleben, was möglich ist.<br />
Sie können Ihre Bolusabgabe jederzeit direkt<br />
am Blutzuckermessgerät steuern, ohne die<br />
Insulinpumpe unter der Kleidung hervorzuholen.<br />
So bleibt das Tragen einer Insulinpumpe das,<br />
was es sein soll: Privatsache.<br />
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der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 44 66 800 (Mo–Fr, 8.00–18.00 Uhr)<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
Diese Ergebnisse unterstreichen<br />
die bereits in den Leitlinien der<br />
Fachgesellschaften geforderte gezielte<br />
Suche nach dem <strong>Diabetes</strong>.<br />
Und auch außerhalb des Herzinfarkts<br />
ist der <strong>Diabetes</strong> bei bestehender<br />
Herzkrankheit besonders<br />
gefährlich – neuere Untersuchungen<br />
eines deutschen Registers<br />
(STAR) zeigten: Bei Patienten<br />
mit koronarer Herzkrankheit ohne<br />
vorherigen Herzinfarkt ist die<br />
Sterblichkeit innerhalb von 5 Jahren<br />
bei vorliegendem <strong>Diabetes</strong> fast<br />
doppelt so hoch wie bei Patienten<br />
ohne <strong>Diabetes</strong>: 29 zu 15 Prozent.<br />
Interdisziplinär behandeln!<br />
Herzkrankheiten: Vor<br />
allem anderen sollten<br />
Diabetiker versuchen,<br />
sich gesund zu ernähren,<br />
sich mehr zu<br />
bewegen – und vor allem<br />
mit dem Rauchen<br />
aufzuhören!<br />
Aufgrund des hohen Risikos der<br />
Patienten mit <strong>Diabetes</strong> und koronarer<br />
Herzkrankheit ist eine interdisziplinäre<br />
Behandlung besonders<br />
wichtig. Dazu gehören<br />
eine gute Einstellung des Blutzuckers<br />
sowie die konsequente Therapie<br />
aller anderen Risikofaktoren.<br />
Bei der Einstellung des Blutzuckers<br />
ist vor allem bei Patienten<br />
mit Herzkrankheit darauf zu achten,<br />
dass Unterzuckerungen vermieden<br />
werden.<br />
Krankes Herz macht mehr<br />
Unterzuckerungen<br />
30<br />
»»<br />
Häufig wird der <strong>Diabetes</strong> erst<br />
dann diagnostiziert, wenn bereits<br />
ein Herzinfarkt eingetreten ist.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
farkt. Das hat sich in den vergangenen<br />
Jahren trotz deutlicher Verbesserungen<br />
in der Herzinfarktbehandlung<br />
nicht geändert.<br />
Häufig wird der <strong>Diabetes</strong> auch erst<br />
dann diagnostiziert, wenn bereits<br />
eine Komplikation wie ein Herzinfarkt<br />
eingetreten ist: Die deutsche<br />
Registerstudie Sweetheart-Register<br />
legte einen speziellen Fokus auf<br />
die Suche nach einem bislang unentdeckten<br />
<strong>Diabetes</strong>; dort konnten<br />
ca. 15 bis 20 Prozent der Patienten<br />
mit bislang unerkanntem <strong>Diabetes</strong><br />
identifiziert werden. In der Nachbeobachtung<br />
über 3 Jahre starben<br />
besonders viele dieser Patienten;<br />
ihre Sterblichkeit war ähnlich hoch<br />
wie die von Patienten mit bereits<br />
bekanntem <strong>Diabetes</strong>.<br />
<strong>Diabetes</strong> gezielt suchen<br />
Fotos: fotolia<br />
Eine deutsche Studie über die<br />
ambulante Behandlung des <strong>Diabetes</strong><br />
im Alltag (DiaRegis-Studie)<br />
konnte zeigen, dass Patienten mit<br />
Herzkrankheit besonders gefährdet<br />
für Hypoglykämien sind; eine<br />
gute Blutzuckereinstellung scheint<br />
nicht immer gut zu sein. Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> und koronarer Herzkrankheit<br />
sollten also vor allem<br />
Medikamente erhalten, die aufgrund<br />
ihres Wirkmechanismus<br />
ein niedriges Unterzuckerungsrisiko<br />
haben.<br />
Aufzüge und Rolltreppen<br />
abschaffen?<br />
Vor der medikamentösen Behandlung<br />
steht der Versuch, gesünder<br />
zu leben: sich gesund zu ernähren,<br />
mit dem Rauchen aufzuhören, sich<br />
körperlich mehr zu bewegen – hier<br />
reichen schon regelmäßige Spaziergänge<br />
oder der Verzicht aufs<br />
Auto für kurze Distanzen. Das erfordert<br />
eine Umstellung der täglichen<br />
Gewohnheiten wie Nutzung<br />
von Treppen statt Aufzügen. Eine<br />
theoretische Stilllegung aller<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Titelthema<br />
Aufzüge und Rolltreppen würde<br />
Schätzungen zufolge die Zahl der<br />
Übergewichtigen und der Diabetiker<br />
nahezu halbieren.<br />
Andere Risiken verkleinern<br />
Auch die anderen klassischen Risikofaktoren<br />
sollen bei Diabetikern<br />
mit Herzerkrankung besonders<br />
gut eingestellt sein. Das gilt<br />
für den Blutdruck, der maximal bei<br />
140/90 mmHg liegen sollte, ebenso<br />
für die Fettwerte, insbesondere das<br />
LDL-Cholesterin, das unter 70 mg/<br />
dl eingestellt sein sollte – hierfür<br />
sind meist Medikamente wie Statine<br />
nötig.<br />
Leider ist die medikamentöse Einstellung<br />
der Patienten im Alltag<br />
noch nicht optimal. In einer großen<br />
internationalen Studie zur Dokumentation<br />
der Zielwerterreichung<br />
des LDL-Cholesterins bei<br />
mehr als 20 000 Patienten in Europa<br />
(DYSIS-Studie) hatten mehr<br />
als die Hälfte der Diabetiker diese<br />
Ziele nicht erreicht.<br />
Das gefährliche Paar<br />
<strong>Diabetes</strong> und koronare Herzkrankheit<br />
sind eng miteinander verbunden<br />
– ein untrennbares und<br />
gefährliches Paar. Die Mehrzahl<br />
der Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />
haben einen bekannten<br />
oder noch unentdeckten <strong>Diabetes</strong>.<br />
Patienten mit beiden Erkrankungen<br />
haben ein besonders hohes<br />
Komplikationsrisiko und bedürfen<br />
einer konsequenten Kontrolle<br />
aller ihrer Risikofaktoren. Leider<br />
sind viele der gesetzten Ziele<br />
in der Behandlung der Risikofaktoren<br />
nur schwer zu erreichen. Dies<br />
ist nur mit einer individuell abgestimmten<br />
Therapie jedes einzelnen<br />
Patienten möglich – unter Einbeziehung<br />
beider Disziplinen: der<br />
Diabetologie und der Kardiologie,<br />
in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Patienten und den behandelnden<br />
Hausärzten.<br />
◼<br />
»»<br />
<strong>Diabetes</strong> und koronare Herzkrankheit<br />
sind ein untrennbares<br />
und gefährliches Paar.<br />
Kontakt<br />
Dr. Anselm K. Gitt, FESC<br />
Herzzentrum Ludwigshafen,<br />
Med. Klinik B, Kardiologie<br />
Institut für Herzinfarktforschung<br />
Ludwigshafen<br />
Bremserstr. 79, 67063 Ludwigshafen<br />
0011369GEHWOL_LipidroCreme.pdf - Dezember 21, 2012<br />
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bei einmaliger Anwendung bei 2x täglicher Anwendung<br />
Bielfeldt S et al. Haut 2004; 15(4): 178-180<br />
Für Diabetiker<br />
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Kosmetik-Instituten sowie in Apotheken.<br />
EDUARD GERLACH GmbH, 32292 Lübbecke, www.gehwol.de
Wellness/Fitness<br />
Fitness ist in aller Munde.<br />
Aber wie stellt man<br />
es an, „richtig fit“ zu<br />
werden? Und es auch zu<br />
bleiben? In der Rubrik<br />
wollen wir Ihnen Antworten<br />
geben und Ihnen<br />
obendrein Lust auf Sport<br />
und Bewegung machen.<br />
Gehen Sie einen gesunden<br />
Weg zu körperlicher<br />
Fitness und Wohlbefinden.<br />
Gerätetraining für Frauen<br />
Foto: fotolia<br />
Sie glauben, Training an Maschinen sei nur etwas für Männer, die ihre Muskeln stählen<br />
wollen? Nun, das ist ein gewaltiger Irrtum: Mittlerweile liegt der Anteil weiblicher<br />
Mitglieder in Fitnessstudios bei etwa 66 Prozent. Ob jung oder alt: Frauen entdecken<br />
das Training für sich – mit kleinen, aber feinen Unterschieden.<br />
Für viele ist der Weg in ein aktiveres<br />
Leben mit Hindernissen gepflastert:<br />
Man hat Angst vor anstrengenden<br />
Übungen, es mangelt<br />
an Zeit oder am Trainingspartner.<br />
Ein großes Hindernis ist der innere<br />
Schweinehund – das Sofa lockt!<br />
So beschwerlich aller Anfang sein<br />
kann, entpuppt sich ein Bewegungsplus<br />
aber als angenehm.<br />
Wie wäre es mit Kursen inklusive<br />
Gewichten? Oder an Geräten und<br />
etwas Ausdauertraining? Das hat<br />
sich in vielen Studien als besonders<br />
sinnvoll für Diabetiker erwiesen.<br />
Frauen gehen dabei nicht unbedingt<br />
an die Hantelbank oder trainieren<br />
neben ächzenden Männern,<br />
die an Gewichten pumpen. Deshalb<br />
bieten Studios heute spezielle<br />
Damen- oder Freihantelbereiche<br />
an, damit jede Gruppe gezielt das<br />
bekommt, was sie sich wünscht.<br />
Gegen Rückenschmerzen –<br />
für feste Muskeln<br />
Wer zum Beispiel zwei- bis dreimal<br />
pro Woche ein gezieltes Krafttraining<br />
praktiziert, kann sein Gewicht<br />
und die Blutzuckerwerte verbessern.<br />
Dank Gewichten und Wiederholungen<br />
werden Muskeln gekräftigt<br />
und der Körper insgesamt<br />
straffer. Viele Frauen plagen sich<br />
mit Rückenschmerzen – dagegen<br />
kann Gerätetraining auch helfen.<br />
Muskeln sind schwerer<br />
Krafttraining für Frauen – Tipps vom Experten<br />
Die Kondition verbessert sich, der<br />
Körperumfang wird weniger, da<br />
Fettmasse langfristig ab- und Muskelmasse<br />
aufgebaut wird. Der Zeiger<br />
der Waage wandert nicht un-<br />
Wir haben nachgefragt bei Dr. Axel J.<br />
Knicker, Dozent an der Kölner Sporthochschule:<br />
Worauf kommt es an beim<br />
Krafttraining für Frauen – und was ist<br />
dabei wichtig?<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> (DJ): Warum ist Krafttraining<br />
bei <strong>Diabetes</strong> sinnvoll?<br />
Knicker: Für Frauen und auch Männer,<br />
die beispielsweise einen Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
haben, hat sich Krafttraining als ausgesprochen<br />
empfehlenswert gezeigt. In<br />
Kombination mit moderatem Ausdauerdauertraining<br />
zeigte sich in Studien eine<br />
deutliche Verbesserung der Blutzuckerwerte<br />
und des allgemeinen Wohlbefindens.<br />
DJ: Welche Übungen sind für Frauen besonders<br />
empfehlenswert?<br />
Knicker: Alle Übungen sind sinnvoll, welche<br />
dem individuellen Trainingszweck<br />
dienen. Besonders wichtig ist, dass sie<br />
sorgfältig, bewusst und nicht zu hastig<br />
ausgeführt werden. Je intensiver und<br />
langsamer, umso besser.<br />
DJ: Frauen haben oft Bedenken, Muskeln<br />
da aufzubauen, wo sie keine haben möchten.<br />
Wie lässt sich das umgehen?<br />
Knicker: Ein sichtbarer, sprich in einer<br />
größeren Konfektionsgröße bemerkbarer<br />
Masseaufbau verlangt ein sehr differenziertes<br />
Training. Das geht über ein übliches<br />
Trainingspensum im Studio oder im<br />
Fitnesskurs weit hinaus. Meist passiert<br />
das also eher nicht. Muskeln kann man<br />
im Übrigen nicht dort aufbauen, wo vorher<br />
nicht schon welche waren.<br />
32<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Wellness/Fitness<br />
bedingt nach links, da Muskeln<br />
schwerer sind als Fett. Doch plötzlich<br />
sitzt die Hose lockerer!<br />
Start: 5 bis 8 Übungen<br />
Zuerst lohnen ein persönliches Gespräch<br />
und ein Fitnesstest. Im Ersttermin<br />
sollten Gewicht, Alter und<br />
Körpergröße aufgenommen werden.<br />
Wichtig ist, dass der Trainer<br />
informiert wird über den Dia betes,<br />
»»<br />
Wichtig ist, dass der Trainer<br />
informiert wird über den <strong>Diabetes</strong><br />
oder über Bluthochdruck.<br />
Bluthochdruck, Schilddrüsenoder<br />
weitere Erkrankungen. Ein<br />
Belastungstest auf dem Fahrradergometer<br />
zeigt den aktuellen Fitnessstand;<br />
dieser verbessert sich<br />
schon nach wenigen Trainingseinheiten.<br />
Ein Anfängertrainingsplan<br />
umfasst im Schnitt 5 bis 8 Geräte,<br />
inklusive Gewichten und Wiederholungen,<br />
sowie die Anzahl der<br />
Sätze. Sinnvoll ist zudem jeweils<br />
eine Kardioeinheit vor und nach<br />
dem Gerätetraining – also Radfahren,<br />
Stepper oder Laufband. Nach<br />
spätestens einem Jahr, danach viertel-<br />
bis halbjährlich gibt es einen<br />
erneuten Fitness-Check. Wer dabeibleibt,<br />
bekommt einen guten<br />
Motivationsschub, weil das Training<br />
immer besser klappt. KM ■<br />
DJ: Welches Programm empfehlen<br />
Sie Diabetikerinnen zum Abnehmen?<br />
Knicker: Im Grunde ist es ein ganz<br />
einfaches Konzept: mehr Energie<br />
verbrauchen, als frau tatsächlich<br />
isst. Dreimal pro Woche zu trainieren,<br />
wäre eine gute Maßnahme, um<br />
eine fettmodifizierte, bewusste Ernährung<br />
zu unterstützen. Neben<br />
Kraft- empfehle ich dazu auch ein<br />
bis zwei Kardioeinheiten.<br />
DJ: Herr Dr. Knicker, wir danken Ihnen<br />
für das Gespräch.<br />
Foto: Carmex<br />
Wellnesstipps<br />
Spielend Englisch sprechen<br />
Raten & Lernen<br />
Immer wieder neues dazulernen, ist<br />
eine der besten Methoden, rechte und<br />
linke Gehirnhälfte zu trainieren. Damit<br />
wird das Gedächtnis geschult und<br />
altersbedingter Vergesslichkeit vorgebeugt. Wie wäre es, Englisch<br />
als neue Sprache zu lernen oder eingerostetes Vokabular samt<br />
Grammatik wiederzubeleben? Mit dem Sprachspiel „absolutely english“<br />
(Piatnik, ca. 26,99 €) lässt sich Wortschatz und Grammatik lernen,<br />
auffrischen und die richtige Aussprache trainieren. In über 1000<br />
Fragen geht es spielerisch in fünf Alters- und Kenntnisstufen – von<br />
der fünften Schulkasse bis ins Erwachsenenalter, vom Basiswissen<br />
bis zum fortgeschrittenen Können zu.<br />
Trockene Lippen<br />
Kleine Stifte – große<br />
Wirkung<br />
Besonders im Winter sind Lippen schnell spröde und rissig.<br />
Ihnen fehlt es an schützendem Unterhautfettgewebe<br />
und Talgdrüsen. Werden sie bei Spannungsgefühlen mit<br />
der Zunge befeuchtet, trocknen sie noch mehr aus. Viel<br />
besser: Pflegestifte oder Seren (z.B. von Lierac, Carmex,<br />
frei, Eucerin) auf Basis von Lanolin oder Glycerin, pflegende Ölen wie<br />
Macadamia-, Weizenkeim-, Kokos- oder Rizinusöl. Intensiv pflegend<br />
sind auch Sheabutter und Wachse wie Carnaubawachs oder Jojobaöl.<br />
Anti-Ageing-Wirkstoffe wie Hyaluronsäure und Lichtschutzfaktoren<br />
schützen zusätzlich. Übrigens: Dass solche Produkte süchtig<br />
machende Stoffe enthalten, ist ein Märchen.<br />
Anti-Stress-Tipp<br />
Entspannung mit Akupressur<br />
Wenn es wieder einmal so richtig hektisch zugeht und man das Gefühl<br />
bekommt, dass alles über den Kopf wächst, einfach eine kurze Auszeit<br />
nehmen. Dazu eignet sich Akupressur<br />
– die mittels leichtem Druck bestimmte<br />
Körperpunkte bearbeitet.<br />
Massieren Sie den Punkt „Jianshi“.<br />
Er liegt auf der verlängerten Linie<br />
des Zwischenraums von Ring- und<br />
Mittelfinger. Mit links starten und<br />
massieren, dann nach rechts wechseln.<br />
KM<br />
Foto: Piatnik<br />
Foto: Eucerin<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
33
Medizin<br />
Bier, Wein, Schnaps: trinken –<br />
ohne Gefahren?!<br />
Natürlich können Diabetiker grundsätzlich<br />
auch Alkoholisches trinken. Es gibt aber<br />
spezielle Dinge, die Sie beachten sollten.<br />
Laut Deutschen <strong>Diabetes</strong> Zen trums<br />
(Uni Düsseldorf) fand man in der<br />
Zutphen-Studie heraus: Wer über<br />
längere Zeit ca. 20 g Alkohol täglich<br />
konsumiert, der reduziert sein<br />
Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
zu sterben, um 30 Prozent<br />
– verglichen mit einem Alkohol-Abstinenten.<br />
Die Gesamtsterblichkeit<br />
sank um 25 Prozent,<br />
die des Todes durch einen Schlaganfall<br />
um 57 Prozent; besonders<br />
gut schnitten Weintrinker ab! Aber:<br />
Der regelmäßige Alkoholkonsum<br />
birgt bei Diabetikern einige spezielle<br />
Gefahren in sich; und der<br />
unregelmäßige, jedoch exzessive<br />
Alkoholkonsum kann sogar lebensgefährlich<br />
sein – gerade bei<br />
Insulintherapie!<br />
Alkohol wird in erster Linie in der<br />
Leber abgebaut durch das Enzym<br />
Dr. Schmeisls <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />
Foto: fotolia<br />
Wollen Sie Ihr <strong>Diabetes</strong>-Wissen mal wieder auffrischen? Hierfür gibt es im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> den<br />
großen <strong>Diabetes</strong>-Kurs von Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl: Jeden Monat erklären wir langjährigen<br />
und neuen Lesern, die noch nicht auf eine so lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum<br />
es sich bei <strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte und wie man<br />
Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.<br />
34<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Medizin<br />
Alkoholdehydrogenase. Die Leber<br />
ist in der Hinsicht teils trainierbar,<br />
wenn sie ansonsten gesund ist.<br />
Menschen, die erstmalig oder selten<br />
Alkohol trinken, haben schnell<br />
einen Schwips. Wer regelmäßig<br />
trinkt, dessen Leber ist in der Lage,<br />
mehr Alkohol abzubauen –<br />
auch nur weniger Alkohol. Nach<br />
Alkoholgenuss kommt es zunächst<br />
meist zum raschen Blutzuckeranstieg<br />
durch den enthaltenen Zucker.<br />
Der Alkoholabbau in der Leber<br />
wirkt dagegen meist nicht sofort<br />
auf den Blutzuckerspiegel – oft<br />
erst viele Stunden später. Beim Alkoholabbau<br />
braucht die Leber<br />
ein Co-Enzym (NAD:<br />
Nicotinamidnucleotid):<br />
eine Art<br />
Helfer, damit die<br />
Alkoholdehydro<br />
genase den<br />
Alkohol effektiv<br />
abbauen<br />
kann; dabei<br />
wird das Co-<br />
Enzym verbraucht.<br />
Das<br />
NAD wird in<br />
der Leber auch<br />
für weitere Stoffwechselprozesse<br />
benötigt, z. B. zur Zucker-Neubildung<br />
(Glukoneogenese),<br />
um immer dem<br />
Gehirn die benötigte Glukose zur<br />
Verfügung stellen zu können –<br />
auch nachts im Schlaf; andernfalls<br />
kommt es zur Unterzuckerung.<br />
»»<br />
Je mehr Alkohol ein Diabetiker<br />
trinkt, desto länger ist die Zuckerneubildung<br />
in der Leber gehemmt.<br />
Gegenregulation). Beispiel: Der Alkohol<br />
einer Flasche Bier ist nach<br />
etwa 3 Stunden abgebaut – die<br />
Glukoseproduktion in der Leber<br />
erholt sich jedoch erst viel später.<br />
Dies ist einer der Gründe, weshalb<br />
es zu schweren Unterzuckerungen<br />
nach reichlich Alkoholkonsum<br />
kommen kann. In dieser<br />
Situation wirkt auch die Injektion<br />
der Notfallspritze Glukagon durch<br />
eine Begleitperson nicht – die Leber<br />
ist quasi durch den Alkoholabbau<br />
blockiert. Hier hilft nur die Gabe<br />
von Traubenzucker in die Vene<br />
durch den Notarzt.<br />
Beachte: Schon ab einer Alkoholkonzentration<br />
im Blut von<br />
0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung<br />
aus der Leber gestört!<br />
Je mehr Alkohol ein Diabetiker<br />
trinkt, desto länger und ausgeprägter<br />
ist die Zuckerneubildung<br />
in der Leber gehemmt. Zu einer<br />
schweren Unterzuckerung kommt<br />
Gehirn: 6 g Traubenzucker<br />
Alkohol-Formel<br />
mehr Enzym wird produziert; das<br />
geht bis zu einem gewissen Grad<br />
auf natürlichem Weg. Bei Männern<br />
gibt es einen weiteren Weg des Alkoholabbaus:<br />
den mitochondrialen<br />
Weg. Diese Möglichkeit hat<br />
die Leber der Frauen nicht – deshalb<br />
vertragen die meisten Frauen<br />
Das Gehirn selbst benötigt etwa<br />
6 g Traubenzucker pro Stunde –<br />
tagsüber liefert die Leber ca. 10 g/<br />
Stunde, nachts etwa 8 g/Stunde, so<br />
dass der Blutzucker immer über 50<br />
bis 60 mg/dl (2,8 bis 3,3 mmol/l)<br />
liegt. Wenn aber z. B. im Rahmen<br />
einer Fete reichlich Bier fließt und<br />
der Alkohol in der Leber abgebaut<br />
werden muss, wird dabei auch<br />
reichlich NAD verbraucht, das<br />
dann für mehrere Stunden für die<br />
Glukoneogenese fehlt; die wichtige<br />
Gegenregulation bleibt aus! Bei<br />
einer schweren Unterzuckerung ist<br />
die Leber dann nicht mehr in der<br />
Lage, genug Zucker für das Gehirn<br />
zu produzieren (und somit für die<br />
Der Alkoholgehalt in einem Getränk lässt sich nach<br />
folgender Formel ausrechnen (in etwa):<br />
Menge in ml × (Vol% / 100) × 0,8 = g reiner Alkohol<br />
Beispiel:<br />
1 Bier (0,2 l) mit 4,8 Vol% = 7,7 g Alkohol<br />
1 Glas Wein (0,1 l) mit 11 Vol% = etwa 9 g Alkohol<br />
1 Glas Wein (0,1 l) mit 14 Vol% = etwa 11 g Alkohol<br />
nach DDZ Düsseldorf<br />
es nach abendlichem Alkoholkonsum<br />
meist erst in der Nacht, 4<br />
bis 8 Stunden später – besonders<br />
nach einer vorausgegangenen Insulininjektion<br />
und zu wenig gegessenen<br />
Kohlenhydraten.<br />
▸<br />
Foto: fotolia<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
35
Medizin<br />
Die Regeln des Alkohol-Konsums …<br />
Ein paar Regeln, die Diabetiker beim Alkohol-<br />
Genuss unbedingt beachten sollten:<br />
• Trinken Sie möglichst keinen hochprozentigen<br />
reinen Alkohol (Wodka etc.) – eher Wein oder<br />
Bier in kleinen Mengen.<br />
• Essen Sie immer etwas dazu (Kohlenhydrate in<br />
Form von Brezeln, Salzstangen etc.).<br />
• Die Kohlenhydrate im Alkohol (z. B. Bier) nie mitberechnen<br />
bei der Injektion des Insulins.<br />
• Über Nacht eher einen höheren Blutzucker<br />
(z. B. 200 mg/dl oder 11,1 mmol/l) akzeptieren!<br />
• Alkoholfreie Biersorten (die schmecken!) bevorzugen<br />
– enthalten keinen Alkohol und viel weniger<br />
Kalorien als herkömmliche Biere.<br />
• Fahren Sie unter Alkohol-Einfluss nie Auto (Hypoglykämie-Gefahr)!<br />
Foto: fotolia<br />
Die Alkohol-Grenzwerte für Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> liegen nach<br />
neuesten <strong>Diabetes</strong>-Ernährungsleitlinien<br />
für Frauen praktisch nur<br />
noch bei 10 g Alkohol (etwa ¼ l<br />
Wein) und für Männer mit <strong>Diabetes</strong><br />
bei 20 g Alkohol (½ Flasche<br />
Bier) pro Tag. Im Zusammenhang<br />
mit Alkohol müssen Menschen<br />
mit <strong>Diabetes</strong> neben der Wirkung<br />
des Insulins auch andere Faktoren<br />
berücksichtigen, die eine Unterzuckerung<br />
fördern – z. B. körperliche<br />
Aktivität wie Sport, Tanzen<br />
oder auch Sex!<br />
Alkohol ist heute für Diabetiker<br />
in geringen Mengen sicher unbedenklich<br />
zur Förderung des Wohlbefindens<br />
– besonders zum Essen<br />
und in Gesellschaft; auf der anderen<br />
Seite werden die chronischen<br />
<strong>Folgen</strong> des Alkohols oft verharmlost.<br />
Je nach erblicher Veranlagung,<br />
psychischer Verfassung und<br />
Umweltsituation kann sich bei<br />
dem einen früher, bei dem anderen<br />
später eine Abhängigkeit entwickeln,<br />
die oft so langsam und<br />
unauffällig voranschreitet, dass<br />
sie kaum bemerkt wird. Wird sie<br />
auffällig, ist häufig schon ein chronisches<br />
Stadium erreicht, das nur<br />
sehr schwer zu behandeln ist. Zum<br />
anderen hat Alkohol grundsätzliche<br />
negative Effekte, die Diabetiker<br />
berücksichtigen sollten:<br />
Was gerade Diabetiker<br />
wissen sollten<br />
Toxischer Leberschaden (direkte<br />
Giftwirkung)<br />
Wer auch nur kleine Mengen Alkohol<br />
regelmäßig trinkt, riskiert eine<br />
Leberverfettung (Fettleber) bis<br />
hin zur Leberzirrhose. Die Leber<br />
ist dann oft nicht mehr in der Lage,<br />
genug Zucker zu speichern und somit<br />
bedarfsgerecht abzugeben z. B.<br />
im Rahmen einer Unterzuckerung.<br />
Toxische Schäden an Magen,<br />
Darm und Bauchspeicheldrüse<br />
Direkte Giftwirkungen durch den<br />
Alkohol finden sich im Mund, in<br />
der Speiseröhre, an den Zähnen,<br />
im Magen-Darm-Trakt und auch<br />
in Form einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
– diese<br />
haben fast 30 Prozent aller Alkoholiker.<br />
Sie kann zu einer kompletten<br />
Zerstörung der Betazellen<br />
führen (pankreopriver <strong>Diabetes</strong>:<br />
<strong>Diabetes</strong> durch eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung).<br />
Sexualstörungen<br />
Störungen der Sexualität zeigen<br />
sich oft in Form von Erektionsstörungen<br />
beim Mann und einem Libidoverlust<br />
(Verlust des sexuellen<br />
Verlangens) bei der Frau – manchmal<br />
schon sehr früh.<br />
Polyneuropathien<br />
Nicht selten sind Nervenschäden<br />
auf chronischen Alkoholabusus<br />
zurückzuführen – besteht gleichzeitig<br />
eine schlechte Blutzuckereinstellung,<br />
dann kann sich der<br />
Manche Betroffene berichten noch<br />
von Spät-Unterzuckerungen am<br />
nächsten Vormittag!<br />
Probleme beim Sex<br />
Alkohol schön und<br />
gut – aber dafür<br />
Potenzstörungen<br />
riskieren? Da hört<br />
der Spaß auf!<br />
Foto: fotolia<br />
36<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Medizin<br />
Schaden natürlich potenzieren.<br />
Diabetiker, die schon „neuropathische<br />
Beschwerden“ haben (wie<br />
Kribbeln, Taubheit an den Füßen<br />
etc.), sollten deshalb dringend neben<br />
der optimierten Blutzuckereinstellung<br />
auf Alkohol für längere<br />
Zeit verzichten (z. B. 6 Monate<br />
Auslassversuch). Nicht selten sind<br />
gerade in den Anfängen der Erkrankung<br />
die Beschwerden rückläufig!<br />
Das Fazit<br />
Alkohol ist in unserer zivilisierten<br />
Welt für viele nicht mehr wegzudenken.<br />
In kleinen Mengen – ob<br />
in Gesellschaft oder allein – genossen,<br />
hat er in der Regel keine negativen<br />
Auswirkungen – einigen<br />
Studien zufolge sogar schützende<br />
Funktionen.<br />
Für Diabetiker gelten jedoch einige<br />
kritische, vorbeugende Hinweise,<br />
die Beachtung verdienen.<br />
Neben den direkt toxischen (Gift-)<br />
Wirkungen sind vor allem die oft<br />
gefährlichen Unterzuckerungen<br />
zu nennen. Auf die Abhängigkeit<br />
von Alkohol und den daraus oft<br />
folgenden Problemen (sozialer<br />
Abstieg, Krankheit, Sucht, Verlust<br />
der Arbeit/des Führerscheins) soll<br />
an dieser Stelle nicht eingegangen<br />
werden. Alkohol löst keine Probleme<br />
– schafft aber oft viele zusätzliche!<br />
Genießen Sie ihn deshalb in<br />
Maßen!<br />
◼<br />
Einfach. Sicher.<br />
Einfach Blutzucker<br />
messen und brillante<br />
Genauigkeit erleben<br />
Mit<br />
Prinzip<br />
Kontakt<br />
Dr. Gerhard-W. Schmeisl<br />
Internist/Angiologe/Diabetologe<br />
Chefarzt Deegenbergklinik, Burgstraße<br />
21, Tel.: 09 71/8 21-0<br />
und Chefarzt Diabetologie<br />
Klinik Saale (DRV-Bund),<br />
Pfaffstraße 10, Tel.: 09 71/8 5-01<br />
97688 Bad Kissingen<br />
Bayer <strong>Diabetes</strong> Service:<br />
0800 / 50 88 822 (kostenfrei)<br />
www.bayerdiabetes.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Medizin<br />
Sprechstunde<br />
Ballondilatation und/oder kleine Amputation:<br />
Wie kann das Bein gerettet werden?<br />
Haben Sie Fragen<br />
rund um den <strong>Diabetes</strong>?<br />
per E-Mail an:<br />
brpetzoldt@t-online.de<br />
Oder Sie schreiben an:<br />
„Sprechstunde“<br />
Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />
Schubertstraße 6<br />
32545 Bad Oeynhausen<br />
Als Typ-2-Diabetiker bin ich<br />
durch meine Ärztin sehr gut<br />
eingestellt und habe einen HbA 1c -<br />
Wert von 6,4 Prozent (46 mmol/<br />
mol). Seitdem ich mein sehr starkes<br />
Übergewicht erfolgreich reduzieren<br />
konnte, plagt mich nun<br />
der sehr störende große Bauchlappen.<br />
Ich habe darunter Hautentzündungen<br />
und starkes Jucken<br />
und schäme mich noch, das meiner<br />
Hausärztin zu zeigen. Können<br />
Sie mir helfen?<br />
Prof. Petzoldt: Es ist Ihr eigener<br />
Erfolg, wenn Sie durch<br />
die Gewichtsabnahme so gute Blutzucker-<br />
und HbA 1c -Werte erreicht<br />
haben, sicher hat Ihre Hausärztin<br />
Ihnen schon dazu gratuliert. Nun<br />
sollten Sie mit ihr nicht nur über<br />
die weitere <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />
sprechen – vielleicht können Sie ja<br />
Prof. Petzoldt: Bei dieser belastenden<br />
und sehr schwierigen<br />
Situation wird man alles verdie<br />
bisherige Tablettenmenge senken<br />
– sondern sie auch nach dringend<br />
notwendigen Behandlungsempfehlungen<br />
für die Hautentzündungen<br />
fragen. Sicher ist sofort<br />
eine Behandlung nötig, dadurch<br />
vermeiden Sie vielleicht sogar eine<br />
drohende Verschlechterung Ihrer<br />
<strong>Diabetes</strong>einstellung. Langfristig<br />
kann manchmal auch eine Korrekturoperation<br />
mit Bauchlappenentfernung<br />
richtig sein.<br />
Mein Mann ist ein insulinpflichtiger<br />
Langzeitdiabetiker.<br />
Dabei hat er auch erhebliche<br />
Durchblutungsstörungen, vor allem<br />
im linken Bein; an zwei Zehenspitzen<br />
ist das Gewebe abgestorben,<br />
es haben sich dort Nekrosen<br />
gebildet.<br />
Wie können wir eine Beinamputation<br />
verhindern, durch eine Ballondilatation<br />
der Blutgefäße oder<br />
durch eine kleine Amputation der<br />
Zehen oder durch beides gleichzeitig,<br />
wie es uns der Chirurg für<br />
die nächsten Wochen angekündigt<br />
hat? Gibt es auch andere Möglichkeiten,<br />
das Bein zu retten?<br />
Hautentzündung und starker Juckreiz:<br />
Nach dem Abnehmen Probleme mit dem Bauchlappen<br />
Wer viel abgenommen<br />
hat,<br />
kann stolz sein<br />
und muss sich<br />
nicht schämen,<br />
Probleme mit dem<br />
Bauchlappen mit<br />
der Ärztin zu besprechen.<br />
Foto: fotolia<br />
suchen, denn immer wieder kann<br />
man erleben, dass es sich lohnt,<br />
wenn man auch bei Langzeitdiabetikern,<br />
die eine Durchblutungsstörung<br />
und damit verbunden eine<br />
Zehennekrose haben, alles zur<br />
Erhaltung des Beines tut.<br />
Ob diese Hoffnung auch für den<br />
einzelnen Langzeitdiabetiker mit<br />
solchen Problemen zutrifft, hängt<br />
– wie bei Ihrem Mann – von den<br />
individuellen Gegebenheiten ab.<br />
So ist nur bei Gefäßeinengungen<br />
bestimmter Art und Lokalisation<br />
eine Ballondilatation erfolgversprechend<br />
für eine bessere Durchblutung<br />
der vorher schlecht versorgten<br />
Füße oder Zehen. Sehr<br />
ausgeprägte, das gesamte Gefäßsystem<br />
der Beine und Füße betreffende<br />
Veränderungen lassen sich<br />
damit wohl kaum erfolgreich angehen.<br />
Es gelingt auch nicht selten, den<br />
Fuß oder das Bein zu retten, wenn<br />
man zunächst nur nekrotische<br />
(abgestorbene) Zehen und nicht<br />
gleich den Fuß oder das Bein amputiert<br />
– aber: Das schützt nicht<br />
absolut sicher vor einer zukünftigen<br />
erneuten Verschlechterung.<br />
Sicher ist Ihr Mann auch bei einem<br />
Diabetologen in Betreuung. Mein<br />
Rat: Fragen Sie unbedingt den für<br />
solche Probleme besonders ausgebildeten<br />
Diabetologen nach der<br />
Vorgehensweise, die nach seiner<br />
Erfahrung in der Situation Ihres<br />
Mannes zu versuchen ist.<br />
Und lassen Sie sich auch gleich erklären,<br />
was man nach einer Zehenamputation<br />
für den danach ja weiterhin<br />
gefährdeten Fuß tun muss<br />
oder kann. Einige Stichworte dazu<br />
sind: spezielle Schuhversorgung,<br />
besonders sorgfältige, fachgerechte<br />
Fußpflege, häufige und<br />
regelmäßige Fußuntersuchungen<br />
durch den Diabetologen.<br />
38<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Medizin<br />
Sprechstunde<br />
Für gute Nüchternwerte:<br />
Welche Tabletten?<br />
Meine Nüchternwerte sind<br />
eigentlich mein einziges<br />
Problem, sie liegen meist über<br />
140 mg/dl (7,8 mmol/l), obwohl<br />
ich zweimal täglich zwei Tabletten<br />
Avandamet nehme und spät<br />
abends nichts mehr esse. Nur zwei<br />
Gläser Sekt genehmige ich mir im<br />
Laufe des Abends.<br />
Gibt es spezielle Tabletten, die die<br />
Nüchternwerte positiv beeinflussen?<br />
Muss ich mich wohl damit abfinden,<br />
dass meine Bauchspeicheldrüse<br />
irgendwann versagt, obwohl<br />
ich gerne solange wie möglich bei<br />
der Behandlung mit Tabletten bleiben<br />
würde?<br />
Einfach. Mehr.<br />
Einfach Blutzucker messen<br />
und direkt Insulin und<br />
Kohlenhydrate speichern ern<br />
Prof. Petzoldt: Ja, Sie sollten<br />
sich immer um gute Blutzuckerwerte<br />
bemühen. Wenn Sie<br />
dies mit Ihrem gesunden Lebensstil<br />
(über den Sie auch berichteten)<br />
und mit Tabletten nicht mehr<br />
erreichen, ist spätestens dann die<br />
Behandlung mit Insulin nötig. Haben<br />
Sie Scheu davor? Das ist überhaupt<br />
nicht nötig, weil es auch für<br />
Sie bestimmt eine geeignete Behandlungskombination<br />
mit Tabletten<br />
und Insulin gibt.<br />
Metformin, am späten Abend genommen,<br />
ist eine gefahrlose Möglichkeit,<br />
um den Blutzuckernüchternwert<br />
durch Tabletten günstig<br />
zu beeinflussen. Sie nehmen bereits<br />
Metformin ein, denn es ist<br />
auch eine der beiden Wirksubstanzen<br />
in Avandamet. Ob diese Substanz<br />
bei Ihnen doch noch helfen<br />
kann, sollten Sie mit Ihrem Diabetologen<br />
besprechen. Vielleicht<br />
kommt bei Ihnen eine Dosissteigerung<br />
in Frage und die Einnahme<br />
des Medikaments erst am späten<br />
Abend – dass muss man ausprobieren.<br />
Die Tabletteneinnahme<br />
am Morgen bleibt dadurch unverändert.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Mit<br />
Prinzip<br />
Bayer <strong>Diabetes</strong> Service:<br />
0800 / 50 88 822 (kostenfrei)<br />
www.bayerdiabetes.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
39
Illustration: iStockphoto<br />
Gesundheitspolitik<br />
Interview mit Dr. Marco Penske, Boehringer Ingelheim<br />
„Zuversicht für<br />
Zusatznutzen“<br />
Es ist in Deutschland immer noch nicht zu<br />
haben: das neue <strong>Diabetes</strong>-Medikament<br />
Linagliptin (Trajenta; wir berichteten).<br />
Wie es jetzt weitergeht, erklärt Dr. Marco<br />
Penske von Boehringer Ingelheim.<br />
»»<br />
Für die Patienten bedeutet<br />
es eine Behandlungsalternative<br />
weniger.<br />
DJ: Das Institut für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWiG) sieht in seinem<br />
jüngsten Bericht vom Dezember<br />
2012 bei der frühen Nutzenbewertung<br />
für Linagliptin keinen Zusatznutzen,<br />
weil u. a. relevante Studien<br />
fehlen. Was ist dran an der Kritik?<br />
Dr. Marco Penske: Im September<br />
2012 haben wir ein neues Dossier<br />
für die frühe Nutzenbewertung<br />
eingereicht, was der Gesetzgeber<br />
seit Juni letzten Jahres erlaubt. Diese<br />
Möglichkeit haben wir genutzt.<br />
Uns überrascht allerdings, dass das<br />
IQWiG nun das Studiendesign von<br />
Linagliptin anzweifelt. Es kritisiert,<br />
dass wir ein Therapieregime – Sulfonylharnstoffe,<br />
deren Dosis langsam<br />
angepasst werden muss – mit<br />
einer Therapie – Linaglip tin, das<br />
nur einmal täglich als feste Dosis<br />
gegeben wird – vergleichen. Die<br />
beiden Wirkstoffe wurden jedoch<br />
ethisch vertretbar eingesetzt. So,<br />
wie es in den Fachinformationen<br />
vorgeschrieben ist. Der <strong>Diabetes</strong><br />
hat ja ein Stufenschema in der Behandlung,<br />
laut Leitlinien und nach<br />
Therapiehinweis des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses ( G-BA).<br />
Man bildet hier also den realen<br />
Versorgungsalltag ab. So sieht das<br />
auch die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft.<br />
Die Studie wurde absolut<br />
korrekt durchgeführt und sollte<br />
deshalb vom G-BA akzeptiert<br />
werden.<br />
DJ: Linagliptin sollte in Deutschland<br />
schon im Oktober 2011 für<br />
Typ-2-Diabetiker eingeführt werden,<br />
ist hier aber immer noch nicht<br />
verfügbar. Welche Konsequenzen<br />
hat das für die Patienten?<br />
Penske: Für die Patienten bedeutet<br />
es, dass sie eine Alternative weniger<br />
haben, was die Behandlung ihres<br />
<strong>Diabetes</strong> angeht. Eine Alternative,<br />
die nach unserer Auffassung<br />
insbesondere für Patienten, die eine<br />
Nierenbeeinträchtigung haben,<br />
eine gute Option ist. Es ist hier zudem<br />
das einzig verfügbare Präparat,<br />
das keine Dosis anpassung benötigt.<br />
Linagliptin ist durch die<br />
einmal tägliche Einnahme einfach<br />
in der Anwendung. Und die Patienten<br />
müssen keine Angst vor Hypoglykämien<br />
haben, da es kein erhöhtes<br />
Risiko für Unterzuckerungen<br />
aufweist.<br />
DJ: Trotzdem gibt es Linagliptin<br />
ausgerechnet in Deutschland nicht,<br />
obwohl es hier entwickelt wurde.<br />
Wie ist da die Stimmung in Ihrem<br />
Unternehmen?<br />
Penske: Das hat zu einer großen<br />
Verwunderung im Konzern geführt.<br />
Schließlich kommt Linagliptin<br />
aus der Forschung Biberach,<br />
Deutschland ist also der Heimatmarkt.<br />
Und in rund 40 Ländern<br />
wie in Österreich, England oder<br />
Dänemark ist es inzwischen erfolgreich<br />
eingeführt.<br />
DJ: Wie stehen die Chancen, dass<br />
das Medikament in Deutschland<br />
40<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Gesundheitspolitik<br />
doch noch in absehbarer Zeit auf<br />
den Markt kommt?<br />
Penske: Die Entscheidung liegt<br />
beim G-BA. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass dieser unsere Argumente,<br />
die wir im Rahmen der Stellungnahme<br />
im Dezember erörtert<br />
und in der mündlichen Anhörung<br />
im Januar vorgetragen haben,<br />
auch in seiner Entscheidung mitberücksichtigt.<br />
Die Studiendaten<br />
zeigen eindeutig, dass Linaglip tin<br />
den Blutzucker genauso wirksam<br />
senkt wie Sulfonylharnstoffe. Die<br />
Patienten nehmen aber weniger an<br />
Gewicht zu und haben ein signifikant<br />
niedrigeres Risiko für schwere<br />
Unterzuckerungen. Das sind<br />
deutliche Ergebnisse in den Endpunkten.<br />
Wir gehen deshalb davon<br />
aus, dass der G-BA bis Ende Februar<br />
zu einer anderen Entscheidung<br />
als das IQWiG kommt. Unser Ziel<br />
ist es, Linagliptin bis Jahresmitte<br />
auf den Markt zu bringen.<br />
Dr. Marco Penske (Market Access &<br />
Health Care Affairs, Boehringer Ingelheim)<br />
über Neues zu Linagliptin.<br />
DJ: Im Juni 2012 hat der G-BA den<br />
Bestandsmarkt der Gliptine aufgerufen,<br />
die Nutzenbewertung der<br />
Wirkstoffe begann am 1. Januar<br />
2013. Mit welchen Ergebnissen<br />
rechnen Sie?<br />
Penske: Das wird stark davon abhängen,<br />
wie der G-BA bei Linagliptin<br />
entscheidet. Denn die Stu-<br />
diendesigns der anderen, schon<br />
auf dem Markt befindlichen, DPP-<br />
4-Hemmer sind damit vergleichbar.<br />
Im schlimmsten Fall könnten<br />
»»<br />
Wir gehen davon aus,<br />
dass der G-BA zu einer anderen<br />
Entscheidung kommt.<br />
die Gliptine komplett vom deutschen<br />
Markt verschwinden.<br />
DJ: Ist das Klima in Deutschland<br />
innovationsfeindlich?<br />
Penske: Grundsätzlich ist es o. k.,<br />
Arzneimittel hinsichtlich ihrer Erstattung<br />
zu bewerten. Das wird<br />
auch in anderen Ländern praktiziert.<br />
Das Problem in Deutschland<br />
ist derzeit die Umsetzung. Man hat<br />
schon den Eindruck, dass die ökonomische<br />
Perspektive überwiegt.<br />
Interview: Angela Monecke<br />
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Soziales<br />
Anforderungen werden zur Last:<br />
Überstunden sind zulässig!<br />
Liebe Leser, in loser Folge finden<br />
Sie die Rubrik „Rechteck“<br />
im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. Unser Autor<br />
Oliver Ebert, Rechtsanwalt in<br />
einer Stuttgarter Kanzlei, beantwortet<br />
Rechtsfragen,<br />
die Diabetiker oft stellen.<br />
Wir veröffentlichen aber auch<br />
Rechtsfragen, die nichts mit<br />
<strong>Diabetes</strong> zu tun haben.<br />
Bitte beachten Sie: Aus berufsrechtlichen<br />
Gründen darf an<br />
dieser Stelle nicht auf konkrete<br />
Rechtsprobleme eingegangen<br />
werden; die Beantwortung erfolgt<br />
ohne Gewähr und begründet<br />
in keinem Fall ein Mandatsverhältnis.<br />
Schreiben Sie an:<br />
RA Oliver Ebert<br />
REK Rechtsanwälte<br />
Nägelestraße 6A<br />
70597 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 49<br />
72336 Balingen<br />
E-Mail: Sekretariat@rek.de<br />
Internet:<br />
www.diabetes-und-recht.de<br />
Ich bin 45 Jahre, leide seit<br />
1994 an Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
und bin seitdem zu 50 Prozent<br />
schwerbehindert. Bin in einem<br />
Getränke-Großhandel beschäftigt<br />
und arbeite im 2-Schicht-System.<br />
Meine Arbeitszeit liegt dabei täglich<br />
zwischen 9 und 11 Std. einschließlich<br />
„Pflichtsamstagen“ (in<br />
der Urlaubszeit, vor oder nach Feiertagen).<br />
Dabei stehen den Mitarbeitern<br />
30 Minuten Pause zur Verfügung.<br />
Leider muss ich in der letzten<br />
Zeit verstärkt feststellen, diesen<br />
Anforderungen nicht mehr so gerecht<br />
zu werden. Daher meine Frage:<br />
Was schreibt der Gesetzgeber in<br />
meinem Fall über die Arbeitszeit<br />
und die Überstunden vor? Sollte es<br />
dafür eine besondere Regelung ge-<br />
Versicherung:<br />
Krankheit nicht nachmelden!<br />
ben, hätte ich auch noch gern gewusst,<br />
wie man diese ohne Ärger<br />
durch-/umsetzen kann. Olaf M.<br />
Oliver Ebert: Der Schwerbehindertenstatus<br />
bedeutet<br />
nicht, dass Überstunden grundsätzlich<br />
unzulässig sind. Auch<br />
können Sonn- oder Feiertagsarbeit<br />
bzw. Nachtarbeit und Bereitschaftsdienst<br />
allein aufgrund<br />
des Ausweises nicht generell abgelehnt<br />
werden. Allerdings muss<br />
der Arbeitgeber nach Möglichkeit<br />
die gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
berücksichtigen; aufgrund<br />
seiner Fürsorgepflicht muss er alles<br />
Zumutbare unternehmen, um<br />
Ihnen die Ausübung der Tätigkeit<br />
zu ermöglichen (vgl. § 81 Abs. 4<br />
2 Jahre vor meiner Erkrankung<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
(2009) habe ich eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung<br />
abgeschlossen.<br />
Muss ich diese Erkrankung<br />
meiner Versicherung melden? Welche<br />
Konsequenzen kann diese Meldung<br />
nach sich ziehen? Silke N.<br />
Oliver Ebert: Krankheiten,<br />
die erst nach Versicherungsabschluss<br />
dia gnostiziert wurden,<br />
müssen grundsätzlich nicht bei<br />
der Versicherung gemeldet wer-<br />
Klage abgewiesen:<br />
Berufung beim Landessozialgericht<br />
Es geht um die<br />
Insulinpumpe:<br />
Was tun, wenn<br />
das Sozialgericht<br />
zugunsten der<br />
Krankenkasse entscheidet?<br />
Wie kann ich mich weiterwenden,<br />
wenn das Sozialgericht<br />
zugunsten der Krankenkasse<br />
entscheidet? Speziell geht es um eine<br />
Insulinpumpe für mich. Jens A.<br />
42<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Oliver Ebert: Wenn das Sozialgericht<br />
Ihre Klage abweist,<br />
dann können Sie Berufung<br />
beim Landessozialgericht einle-<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
„Pflichtsamstage“ im Getränkehandel:<br />
Solche Überstunden sind nicht ausgeschlossen<br />
– trotz Schwerbehinderung.<br />
SGB IX; www.gesetze-im- internet.<br />
de/sgb_9/__81.html).<br />
Gemäß § 124 SGB IX können Sie<br />
aber die Freistellung von Mehrarbeit<br />
verlangen. Mehrarbeit ist Arbeit,<br />
welche über die normale gesetzliche<br />
Arbeitszeit von 8 Stunden<br />
werktäglich hinausgeht (www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__124.<br />
html).<br />
den. Sie müssen den <strong>Diabetes</strong> also<br />
nicht nachträglich angeben. Wichtig<br />
ist aber, dass Sie beim Vertragsabschluss<br />
wahrheitsgemäße und<br />
vollständige Angaben zum (damaligen)<br />
Gesundheitszustand gemacht<br />
haben.<br />
Foto: fotolia<br />
Soziales<br />
„Dienstobliegenheitserklärung“:<br />
Wahrheitsgemäßes Nein<br />
Ich bin Typ-1-Diabetiker<br />
und kann im Rahmen eines<br />
Branchenkonzeptes eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
abschließen,<br />
ohne einen Gesundheitsfragebogen<br />
auszufüllen. Es<br />
müssen lediglich eine Dienstobliegenheitserklärung<br />
und ein minimaler<br />
Gesundheitsfragebogen ausgefüllt<br />
werden. Meiner Meinung nach<br />
kann ich die Fragen bedenkenlos<br />
beantworten (keine Schwerbehinderung<br />
beantragt, keine Leistung<br />
bezogen etc.), bin mir aber unsicher,<br />
ob bestimmte Aussagen nicht<br />
quasi per Definition mit der Diagnose<br />
<strong>Diabetes</strong> mellitus Typ 1 einhergehen.<br />
Vielleicht haben andere<br />
auch so ein Problem und Sie könnten<br />
etwas dazu sagen. Hier die Fragen:<br />
Hiermit erkläre ich:<br />
• dass ich voll arbeitsfähig bin,<br />
nicht schwerbehindert und in<br />
den letzten zwölf Monaten vor<br />
Antragstellung nicht mehr als<br />
20 Arbeitstage krank gewesen bin,<br />
• dass keine vollständige oder teilweise<br />
Erwerbsminderung vorliegt,<br />
• dass keine Erwerbsminderungs-,<br />
Erwerbsunfähigkeits- bzw. Berufsunfähigkeitsleistung<br />
bei einem<br />
gesetzlichen oder privaten<br />
Versicherungsträger anerkannt<br />
oder beantragt ist.<br />
Michael H.<br />
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gen. Bitte beachten Sie, dass in Ihrem<br />
Fall der Erfolg aber wohl letztlich<br />
davon abhängen wird, ob die<br />
medizinische Notwendigkeit einer<br />
Insulinpumpe nachgewiesen werden<br />
kann. Wichtig: Die Berufung<br />
muss innerhalb eines Monats eingelegt<br />
werden, nachdem Sie das<br />
Urteil des Sozialgerichts zugestellt<br />
bekommen haben.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Oliver Ebert: Die <strong>Diabetes</strong>-Erkrankung<br />
per se führt<br />
nicht automatisch bzw. auch nicht<br />
zwingend zur Einschränkung der<br />
Arbeitsfähigkeit oder gar zu einer<br />
Erwerbsminderung. Wenn Ihnen<br />
also auch aus anderen Gründen<br />
keine derartigen Einschränkungen<br />
bekannt sind (oder bekannt sein<br />
müssen), dann könnten Sie die geforderten<br />
Erklärungen abgeben.<br />
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<strong>Diabetes</strong>-Versorgung in Afrika<br />
In Malawi<br />
brauchen Diabetiker viel Geduld<br />
In dem südostafrikanischen Land ist die <strong>Diabetes</strong>-Behandlung<br />
zwar kostenlos. Aber es<br />
fehlen Fachärzte, Medikamente und Messgeräte.<br />
Viele Patienten haben Folgeschäden.<br />
44 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Dienstag ist in Blantyre, Malawi, ein<br />
besonderer Tag: Männer tragen Anzug<br />
und Krawatte, Frauen haben ihre<br />
prächtigsten Kleider angezogen,<br />
oft einen farbenfrohen chitenje, den<br />
traditionellen Wickelrock in Ostafrika.<br />
Über 80 Menschen sitzen erwartungsvoll<br />
auf den schmalen<br />
Holzbänken im Halbdunkel. Vorne<br />
steht Pastor Timothy Ntambalika,<br />
der Predigen gewohnt ist.<br />
<strong>Diabetes</strong>verband seit 2008<br />
Hier im Queen Elizabeth Central<br />
Hospital (QECH), dem größten<br />
Krankenhaus des Landes, spricht er<br />
über <strong>Diabetes</strong>. Der 60-Jährige, der<br />
selbst seit 1995 von seinem Typ-2-<br />
<strong>Diabetes</strong> weiß, steht als Präsident<br />
der <strong>Diabetes</strong> Association of Malawi<br />
(DAM) eigenen Angaben zufolge<br />
über 10 000 Mitgliedern vor.<br />
Zwar gibt es den malawischen <strong>Diabetes</strong>verband<br />
erst seit 2008, aber<br />
wegen des niedrigen Jahresbeitrags<br />
von umgerechnet 1,30 Euro<br />
zögern Dia betes-Patienten nicht,<br />
DAM-Mitglied zu werden, so auch<br />
Zackeyu Kathumba (70). Der ehemalige<br />
Grundschulleiter erfuhr im<br />
Januar 2012, dass er Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
hat und nimmt Tabletten. Er achtet<br />
auf seine Ernährung: Zwar verzichtet<br />
er nicht auf das Nationalgericht<br />
nsima – einen kohlenhydratreichen,<br />
weißen Maismehlbrei –, aber er isst<br />
viel Gemüse und fettarm zubereitetes<br />
Hühnchen, trinkt ungesüßten<br />
Tee und Wasser. „Ich<br />
fühle mich körperlich<br />
fit“, sagt er.<br />
Das sagen allerdings<br />
die wenigsten Patienten,<br />
die dienstags in die<br />
<strong>Diabetes</strong>-Sprechstunde<br />
ins QECH kommen.<br />
Aisha Gama zum Beispiel<br />
kann nicht lange<br />
stehen. Die elegant<br />
in Schwarzweiß<br />
gekleidete 62-Jährige<br />
mit getönter Brille lei-<br />
Aisha Gama (62): Blutzucker<br />
messen mit den<br />
wenigen Teststreifen der<br />
Tochter aus den USA.<br />
det seit 1976 an Bluthochdruck,<br />
1997 wurde<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
diagnostiziert. Ihr täglicher<br />
Medikamenten-<br />
Mix besteht unter anderem<br />
aus den oralen<br />
Antidiabetika Glibenclamid<br />
und Metformin,<br />
Tabletten gegen Bluthochdruck,<br />
Aspirin zur<br />
Blutverdünnung sowie<br />
morgens und abends je<br />
20 Einheiten des Langzeitinsulins<br />
Protaphane.<br />
Der Patientin schmerzen ihre<br />
geschwollenen Beine, und sie<br />
hat eine diabetische Retinopathie.<br />
Sie berichtet von Blutungen durch<br />
Gefäßneubildungen. Augen sowie<br />
Blutzucker lasse sie quartalsweise<br />
kontrollieren, zusätzlich teste sie<br />
zu Hause morgens und manchmal<br />
nachmittags, sagt sie. Denn mit den<br />
Teststreifen, die ihre Tochter aus<br />
den USA schickt, muss sie haushalten,<br />
in Malawi sind sie teuer.<br />
Keine eigenen Messgeräte<br />
In dem südostafrikanischen Land,<br />
das zu den ärmsten Afrikas zählt,<br />
gehört Aisha Gama zu den gut versorgten<br />
Diabetikern. Die wenigsten<br />
Patienten haben wie sie ein eigenes<br />
Messgerät. „Wir bekommen<br />
Glukometer von den Herstellerfirmen,<br />
aber die Teststreifen sind teuer“,<br />
sagt Prof. Theresa Allain, Chefärztin<br />
am QECH und<br />
Dozentin an der Medizinischen<br />
Hochschule<br />
von Blantyre.<br />
Diabetiker brauchen in<br />
Malawi viel Geduld. Zu<br />
den vierteljährlichen<br />
Kontrolluntersuchungen<br />
im QECH müssen<br />
sie teilweise stundenlang<br />
anreisen und einen<br />
halben Tag auf ihr<br />
Blutzuckerergebnis<br />
warten. Das bedeutet<br />
Prof. T. Allain: Der Blutzuckerlangzeitwert<br />
der<br />
Patienten beträgt im<br />
Durchschnitt 9,5 Prozent.<br />
Verdienstausfall, weshalb<br />
berufstätige Männer<br />
seltener als Frauen<br />
kommen. Der HbA 1c -<br />
Wert wird mangels geeigneter<br />
Geräte nicht<br />
regelmäßig geprüft, der<br />
Durchschnittswert der<br />
Klinik liegt Prof. Allain<br />
zufolge bei 9,5 Prozent.<br />
Es gebe viele Notfälle<br />
wegen <strong>Diabetes</strong>. „Über<br />
95 Prozent der Diabetiker<br />
im subsaharischen<br />
Afrika leiden an Typ 2“,<br />
erklärt die Ärztin. Und nicht nur sie<br />
beobachtet, dass die Zahlen „schockierend“<br />
steigen. Laut einer Untersuchung<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) von 2009 haben<br />
5,6 Prozent der rund 14 Mio. Malawier<br />
<strong>Diabetes</strong>.<br />
Nicht zimperlich<br />
Wer Prof. Allain bei ihrer Arbeit begleitet,<br />
darf nicht zimperlich sein.<br />
Die zarte Britin legt am Tag viele<br />
Kilometer in den Klinikkorridoren<br />
zurück, macht Visite in überfüllten<br />
Krankenzimmern, wo dutzendweise<br />
Patienten liegen, umlagert von<br />
Verwandten, die sie verpflegen. „Es<br />
ist so anders hier als in Europa“, sagt<br />
die Internistin. Angesichts der Besonderheiten<br />
hat die World <strong>Diabetes</strong><br />
Foundation (WDF) die International<br />
<strong>Diabetes</strong> Federation (IDF)<br />
5,6 Prozent der<br />
14 Mio. Malawier<br />
haben <strong>Diabetes</strong>.<br />
„Die Zahlen<br />
steigen schockierend!“<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
45
<strong>Diabetes</strong> life<br />
dabei unterstützt, Typ-2-<strong>Diabetes</strong>-<br />
Richtlinien für die klinische Praxis<br />
im subsaharischen Afrika aufzustellen.<br />
Danach arbeitet auch das<br />
QECH, aber „soweit es geht, folgen<br />
wir den europäischen Richtlinien“,<br />
sagt Prof. Allain.<br />
untersuchen, so Prof. Allain. Und<br />
die Probleme fangen schon früher<br />
an – bei der Behandlung des Metabolischen<br />
Syndroms, das dem Typ-<br />
2-<strong>Diabetes</strong> meist vorausgeht. Die<br />
Blutdruckkontrolle sei mangelhaft,<br />
und es gebe keine Cholesterinsenker,<br />
sagt Allain.<br />
Der <strong>Diabetes</strong>-Pass<br />
In Malawi, wo der Staat die medizinische<br />
Grundversorgung bezahlt,<br />
besitzen Patienten einen Gesundheits-Pass.<br />
Die dort eingetragenen<br />
Daten werden in der <strong>Diabetes</strong>-Sprechstunde<br />
am QECH eingescannt.<br />
Das Krankenhaus hat eine<br />
Datenbank für das Screening von<br />
Komplikationen entwickelt,<br />
mitfinanziert<br />
von der WDF.<br />
Die Organisation hat<br />
auch einen Laser für<br />
die Behandlung von<br />
dia betischer Retinopathie<br />
gespendet.<br />
Nicht realistisch sei<br />
aber, wie vorgesehen,<br />
einmal pro Jahr<br />
bei allen Patienten die<br />
Augen und Nieren zu<br />
Hilda Lesten (18): Meist<br />
ist nur eine Sorte Insulin<br />
vorrätig.<br />
Meist nur eine Sorte …<br />
Theoretisch hält die QECH-Apotheke<br />
Glibenclamid und Metformin<br />
sowie das Langzeitinsulin<br />
Lente (entspricht Protaphane) und<br />
das schnellwirkende Insulin Soluble<br />
(Actrapid) vor. Meist ist aber<br />
nur eine Sorte Tabletten und Insulin<br />
verfügbar – mit fatalen<br />
<strong>Folgen</strong>. So erhielt<br />
die Typ-1-Diabetikerin<br />
Hilda Lesten, die täglich<br />
50 Einheiten Lente<br />
und 16 Einheiten Soluble<br />
benötigt, im Juni für<br />
ihre Therapie zu Hause<br />
nur Soluble. Kurz darauf<br />
kam die 18-Jährige<br />
mit einer lebensgefährlichen<br />
Ketoazidose ins<br />
Krankenhaus zurück.<br />
Nur wenige Patienten besitzen ein eigenes<br />
Blutzuckermessgerät.<br />
Die WDF stuft den <strong>Diabetes</strong> inzwischen<br />
als „Herausforderung<br />
für den Kontinent“ ein. Durch die<br />
wachsende Lebenserwartung nehmen<br />
die Langzeitkomplikationen<br />
zu. Besonders verhängnisvoll: Die<br />
Barker-Hypothese geht davon aus,<br />
dass das im südlichen Afrika häufig<br />
niedrige Geburtsgewicht das Risiko<br />
erhöht, an Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zu<br />
Interview: Timothy Ntambalika, Präsident „<strong>Diabetes</strong><br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> (DJ):Welche Aufklärungsarbeit<br />
betreibt der malawische <strong>Diabetes</strong>verband<br />
DAM?<br />
Timothy Ntambalika: Das fängt mit<br />
Schulungen zur Ernährung an. Eine typische<br />
Mahlzeit besteht hier aus dem Maismehlbrei<br />
„nsima“. Wir raten den Patienten,<br />
davon nur nachmittags und abends<br />
zwei kleine Portionen zu essen und zum<br />
Frühstück Brot oder Yams. Alle Mahlzeiten<br />
sollten Gemüse enthalten und wegen<br />
der Kalorien nur wenig Öl. Außerdem<br />
sieht die typische <strong>Diabetes</strong>-Therapie viel<br />
Bewegung vor. Die Patienten sollen zur<br />
Arbeit laufen und manuell Ackerbau betreiben<br />
anstatt mit dem Traktor. Auch Senioren<br />
sollen laufen. In Dörfern schulen<br />
wir <strong>Diabetes</strong>-Trainer und werden dabei<br />
von Novo Nordisk beispielsweise mit Postern<br />
unterstützt.<br />
DJ: In Malawi ist die <strong>Diabetes</strong>-Versorgung<br />
kostenlos. Sieht der DAM trotzdem Verbesserungsbedarf?<br />
Ntambalika: Wir möchten <strong>Diabetes</strong> in<br />
Malawi am liebsten ausrotten, wenigstens<br />
aber minimieren. Dafür brauchen wir<br />
mehr Fachärzte und Medikamente. Unser<br />
Ziel für die <strong>Diabetes</strong>-Sprechstunde am<br />
Queen Elizabeth Central Hospital (QECH)<br />
46<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
ten. Die Kampagne bezieht Lokalmedien<br />
ebenso ein wie Twitter und<br />
Facebook. Über <strong>Diabetes</strong> sollen außerdem<br />
Grundschulen, Meinungsführer<br />
und Gesundheitspersonal informieren.<br />
Prof. Allain hofft, dass die <strong>Diabetes</strong>-<br />
Therapie in Malawi künftig außer in<br />
Krankenhäusern auch in den vielen<br />
Ambulanzen (health centers) möglich<br />
ist. Momentan fehlen dort noch<br />
Ärzte, die sich mit der chronischen<br />
Stoffwechselerkrankung auskennen.<br />
Außerdem hat sie sich an die<br />
Regierung gewendet, damit künftig<br />
auch Mischinsulin vom Staat bezahlt<br />
wird. Kerstin Kloss ◼<br />
Auch mit <strong>Diabetes</strong> genießen die Malawier das Nationalgericht „nsima“ – einen kohlenhydratreichen,<br />
weißen Maismehlbrei (rechts Autorin K. Kloss).<br />
Association of Malawi“ (DAM)<br />
erkranken. Erschwerend kommt<br />
hinzu, dass HIV-Medikamente zu<br />
einer Insulinresistenz führen können.<br />
Und in Malawi liegt die HIV-<br />
Rate laut Regierungsangaben bei<br />
10,6 Prozent (2010).<br />
JournAIDS, der malawische <strong>Journal</strong>istenverband<br />
gegen Aids, hat jetzt<br />
unter anderem gemeinsam mit dem<br />
DAM, der Medizinischen Hochschule<br />
in Blantyre und dem malawischen<br />
Gesundheitsministerium<br />
eine landesweite <strong>Diabetes</strong>-Kampagne<br />
gestartet. Sie orientiert sich an<br />
der globalen WHO-Strategie 2008<br />
bis 2013 zur Prävention und Kontrolle<br />
nichtansteckender Krankheiin<br />
Blantyre ist beispielsweise, dass<br />
dort nicht sieben Ärzte über 80 Patienten<br />
behandeln, sondern nur 30<br />
bis 40. Wichtig ist auch, die Medikamente<br />
kontinuierlich zu verabreichen.<br />
Am QECH sind aber nie<br />
alle benötigten oralen Antidiabetika<br />
und Insuline gleichzeitig vorrätig.<br />
Um die <strong>Diabetes</strong>-Versorgung<br />
zu verbessern, sollen DAM-Mitglieder<br />
ab Anfang 2013 Armbänder<br />
aus Plastik oder Kupfer erhalten.<br />
Sie werden die Mitgliedsausweise<br />
ersetzen und ähnliche Daten<br />
wie eine SOS-Kapsel enthalten.<br />
DJ: Sucht der DAM Kontakt zum<br />
Deutschen Diabetiker Bund<br />
(DDB)?<br />
Ntambalika: Bislang haben wir<br />
noch keinen Kontakt zum DDB.<br />
Wir können uns aber vorstellen,<br />
Ideen auszutauschen und daraus<br />
Blaupausen für unsere Arbeit<br />
zu entwickeln. Eine Partnerschaft<br />
mit dem DDB wäre denkbar. Besucher<br />
aus Deutschland sind willkommen,<br />
DAM-Vertreter könnten<br />
auch nach Deutschland kommen.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
47
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Fabian Brüggemann (31)<br />
„Mit dem Diabetologen<br />
philosophieren“<br />
Wer Fabian Brüggemann kennenlernt, trifft auf einen<br />
selbstbewussten Mann, der ganz selbstverständlich mit<br />
seinem <strong>Diabetes</strong> lebt. Gedanken macht er sich trotzdem<br />
darüber. Ein Interview mit einem, der bemerkenswert<br />
offen mit diesem Teil seines Lebens umgeht.<br />
Steckbrief<br />
Name: Fabian Brügggemann<br />
Alter: 31 Jahre<br />
Typ-1-<br />
<strong>Diabetes</strong>: seit 20 Jahren<br />
Beruf: Projektmitarbeiter Uni<br />
Köln, Wirtschaftsinformatiker<br />
Hobbys: Sport, Reisen<br />
Kontakt: fabianbrueggemann@web.de<br />
48<br />
Ein helles Büro mit Schreibtischen,<br />
Computern, Telefonen –<br />
der Arbeitsplatz von Fabian Brüggemann.<br />
An einer Wand steht ein<br />
Sofa, daneben der Tischkicker für<br />
ein Spiel zwischendurch: Eine gute<br />
Balance zwischen Leben und<br />
Arbeiten ist Fabian Brüggemann<br />
wichtig – mit ein Grund, warum<br />
er nicht mehr in einer Unternehmensberatung<br />
arbeitet, sondern<br />
hier an der Uni Köln hilft, ein Campus<br />
Management System einzuführen;<br />
hiermit können z. B. Studenten<br />
sich für eine Klausur anmelden<br />
und Dozenten Noten eingeben.<br />
Was ist sonst noch wichtig in Fabian<br />
Brüggemanns Leben?<br />
<strong>Diabetes</strong> fast vergessen<br />
Er ist sportlich, reist gern, mag<br />
Hunde. Dass er Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />
hat, vergisst er manchmal<br />
fast. Die Krankheit begleitet<br />
ihn seit 20 Jahren, seit er<br />
11 Jahre alt ist. Eingestellt<br />
wurde er in Bad Oeynhausen,<br />
seine Mutter kam mit<br />
in die Klinik. „Es hat sich<br />
aber ziemlich schnell ergeben,<br />
dass ich das alles<br />
selbst machen konnte“,<br />
erzählt er.<br />
Zu Schulzeiten hatte er<br />
einen festen Tagesablauf<br />
– optimal für die damals übliche<br />
Therapie. Inzwischen ist mit<br />
seinem Leben auch seine Therapie<br />
flexibler geworden: Er spritzt Levemir<br />
und Humalog und kommt gut<br />
damit zurecht.<br />
Kosten und Fixkosten<br />
„Wenn man Kosten und Fixkosten<br />
trennt, kann man viel besser<br />
planen“ – hier spricht der Wirtschaftsinformatiker<br />
Brüggemann,<br />
und er vergleicht diese betriebswirtschaftliche<br />
Erkenntnis mit den<br />
Vorteilen, die ihm die Behandlung<br />
mit analogem Basal- und Mahlzeiteninsulin<br />
bringt. Einen Monat<br />
nach Indien reisen, Couchsurfing<br />
in Russland und im Baltikum, Auslandssemester,<br />
die häufigen Buffets<br />
in der Unternehmensberatung<br />
– ohne die neuen Insuline hätte er<br />
das alles nicht machen können,<br />
sagt er.<br />
Keine Geheimniskrämerei<br />
Auf dem Schreibtisch liegt das<br />
Blutzuckermessgerät. Ja, Fabian<br />
Brüggemanns Kollegen wissen<br />
von Anfang an Bescheid über seinen<br />
<strong>Diabetes</strong>. In seinem Beruf als<br />
Angestellter sei das auch kein Problem:<br />
„Ich kann aber auch Menschen<br />
verstehen, die es lieber im<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
<strong>Diabetes</strong> life<br />
Hintergrund halten wollen. Aber<br />
ich fände das einfach zu anstrengend.“<br />
Schlechte Erfahrungen hat<br />
Fabian Brüggemann noch nicht<br />
gemacht, im Gegenteil: „Dia betes<br />
wird teilweise als Plus gesehen,<br />
weil man ja damit beweist, dass<br />
man selbstverantwortlich ist und<br />
damit umgehen kann.“ Und er hat<br />
noch etwas Interessantes beobachtet:<br />
<strong>Diabetes</strong> eignet sich gut<br />
als Smalltalk-Thema: „Man wird<br />
darauf angesprochen und hat sofort<br />
etwas, worüber man sprechen<br />
kann.“ Allerdings kann er es nicht<br />
leiden, wenn Leute meinen, alles<br />
besser zu wissen als er – und ihm<br />
ungefragt Ratschläge geben.<br />
Die <strong>Diabetes</strong>-Philosophie<br />
Die letzte Schulung liegt drei Jahre<br />
zurück, viel Neues hat er dort nicht<br />
gelernt. „Ich will mir nicht anmaßen,<br />
dass ich alles weiß, aber mich<br />
interessiert eher, wie man mit dem<br />
<strong>Diabetes</strong> umgeht, welche Einstellung<br />
man dazu hat. Das Konkrete,<br />
Praktische findet man jeden<br />
Tag aufs Neue selbst heraus. Die<br />
Menschen sind auch einfach zu<br />
verschieden, um generalisierte<br />
Tipps zu geben. Mein Stoffwechsel<br />
ist sicher anders als der von<br />
einem Mädchen mit 45 Kilo.“ Mit<br />
dem Diabetologen will er deshalb<br />
auch ein bisschen philosophieren<br />
können über den <strong>Diabetes</strong> – und<br />
sein Arzt sollte sich mit Sport auskennen:<br />
Wann genau sollte er die<br />
Sport-BE essen? Wie wirkt sich der<br />
Sport auf Dauer auf seine Werte<br />
aus? Ist es besser, mit guten Werten<br />
zu Hause zu bleiben – oder sollte<br />
man sich doch noch einmal zum<br />
Sport aufraffen?<br />
Und dann gibt es noch eine Frage,<br />
die er schon vielen Ärzten gestellt<br />
hat: Wenn er beim Schwimmen<br />
mitten auf dem See eine Unterzuckerung<br />
hat – soll er dann mög-<br />
lichst schnell ans Ufer schwimmen<br />
oder besser langsam? Zumindest<br />
darauf hat er kürzlich eine Antwort<br />
bekommen: So schnell schwimmen<br />
wie möglich, sagte ihm<br />
Dr. Renner aus München. Durch<br />
die Adrenalinausschüttung gehe<br />
der Blutzucker nicht weiter runter.<br />
Coach und Experte<br />
Fabian Brüggemann hat auch eine<br />
Ausbildung zum systemischen<br />
Coach gemacht. Bei dieser Art der<br />
Beratung betrachtet der Coach<br />
Öfter mal was<br />
Neues: Fabian<br />
Brüggemann mit<br />
Turban in Indien,<br />
auf dem Roten<br />
Platz in Moskau<br />
und im Stuntpark<br />
Babelsberg.<br />
»»<br />
Experte des eigenen Systems<br />
sein: Hier verbinden sich der Beruf<br />
und der Umgang mit dem <strong>Diabetes</strong>.<br />
Oben: Fabian Brüggemann mit Schäferhund-Mix<br />
„Mädchen“. Links: Bis vor zwei Jahren hat Fabian<br />
Brüggemann Volleyball gespielt, jetzt sind ihm<br />
beim Sport Kraft und Ausdauer wichtiger.<br />
zusammen mit seinem Klienten,<br />
welche Position er in einem System<br />
einnimmt, z. B. in seinem Arbeitsumfeld.<br />
Die Lösungen für<br />
Probleme trägt der Klient dabei<br />
schon in sich, er ist der Experte.<br />
Hier schließt sich der Kreis unseres<br />
Gesprächs, denn Fabian Brüggemann<br />
hat die Haltung Der Patient<br />
ist der Experte längs verinnerlicht.<br />
Nicole Finkenauer-Ganz ◼<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
49
Verbände<br />
Herzlich willkommen im DDB<br />
Als offizielles Organ des Deutschen Diabetiker Bundes berichtet<br />
das „<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>“ über die vielseitige Arbeit des Verbandes<br />
und widmet sich derselben ganz speziell im folgenden „Verbands-<br />
Innenleben“. Aber dieser Teil ist mehr als Information für die<br />
Mitglieder, er will genauso neugierig machen auf das, was im<br />
DDB, seinen Ausschüssen und Landesverbänden geschieht – denn<br />
unsere Bemühungen betreffen alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Erfahrungen<br />
untereinander auszutauschen, ist ebenso wichtig, wie<br />
in der gesundheitspolitischen Arena die Stimme zu erheben für<br />
ein selbstbestimmtes Leben mit Dia betes. Der DDB fühlt sich in<br />
hohem Maße dafür verantwortlich und wird in zunehmendem<br />
Maße entsprechend respektiert. Deshalb ist uns jeder willkommen,<br />
der sich in unsere große Familie einreihen möchte.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Ihr DDB-Bundesvorstand<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Werden Sie Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund!<br />
□ Ich möchte die Kombination von Mitgliedschaft im Deutschen<br />
Diabetiker Bund und den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s (bei<br />
den Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-West falen<br />
gilt dies als Regelleistung). Den Mitgliedsbeitrag erfragen Sie bitte<br />
bei dem jeweiligen Landesverband.<br />
□ Ich möchte die Mitgliedschaft in dem für mich<br />
zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />
Bund e. V.<br />
Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2013 beginnen<br />
Vor- und Zuname (bei Minderjährigen der/die gesetzliche/n Vertreter)<br />
Geb.-Datum/Bundesland<br />
Straße<br />
PLZ/Wohnort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Telefonnummer<br />
Coupon bitte ausfüllen und an den DDB-Bundesverband oder Ihren<br />
zuständigen Landesverband senden. Die Adressen der DDB-Landesverbände<br />
finden Sie auf der folgenden Doppelseite abgedruckt.<br />
DDB-Bundesverband<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V.<br />
Bundesgeschäftsstelle:<br />
Goethestraße 27<br />
34119 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 70 34 77-0<br />
Fax: 0561 / 70 34 77-1<br />
http://www.diabetikerbund.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
Bundesvorstand<br />
Dieter Möhler (Bundesvorsitzender)<br />
Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />
(stellv. Bundesvors.)<br />
Kai Woltering (stellv. Bundesvorsitzender)<br />
Edda Stellmach (Bundesschatzmeisterin)<br />
Andrea Witt (Bundesjugendreferentin)<br />
Geschäftsführer: Manfred Flore<br />
50
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Hessen<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Hamburg<br />
Bremen<br />
Niedersachsen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Sachsen<br />
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
Adressen<br />
DDB-Landesverbände:<br />
LV Baden-Württemberg e. V.<br />
Kriegsstraße 49<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />
Fax: 07 21/3 54 31 99<br />
www.ddb-bw.de<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Diabetikerbund Bayern e. V.<br />
Ludwigstraße 67<br />
90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15<br />
Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
www.diabetikerbund-bayern.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
LV Berlin e. V.<br />
Schillingstraße 12<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />
Fax: 0 30/27 59 16 57<br />
www.diabetikerbund-berlin.de<br />
E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />
LV Brandenburg e. V.<br />
Schopenhauer Straße 37<br />
14467 Potsdam<br />
Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />
Fax: 03 31/9 51 05 90<br />
www.ddb-brb.de<br />
E-Mail: info@ddb-brb.de<br />
Bremen<br />
Kontakte über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Goethestraße 27,<br />
34119 Kassel<br />
Tel: 0561 / 703477-0<br />
Fax: 0561 / 7034771<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Hamburg e. V.<br />
Steinstraße 15<br />
20095 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />
www.diabetikerbund-hamburg.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-hamburg.de<br />
LV Hessen e. V.<br />
Friedrich-Ebert-Straße 5<br />
34613 Schwalmstadt-Treysa<br />
Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />
Fax: 0 66 91/2 49 58<br />
www.ddbhessen.de<br />
E-Mail: info@ddbhessen.de<br />
LV Meck lenburg-<br />
Vorpommern e. V.<br />
Lübecker Straße 5<br />
19053 Schwerin<br />
Tel.: 03 85/59 16 60<br />
www.ddb-mv.de<br />
E-Mail: info@ddb-mv.de<br />
LV Niedersachsen e. V.<br />
Am Nottbohm 46a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />
Fax: 0 51 21/87 61 81<br />
www.ddb-niedersachsen.de<br />
E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />
Nord rhein-Westfalen<br />
Landesbeauftragte:<br />
Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />
Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />
Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>:<br />
über den Bundesverband<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Kontakte über die Bundesgeschäftsstelle,<br />
Goethestraße 27,<br />
34119 Kassel<br />
Tel: 0561 / 703477-0<br />
Fax: 0561 / 7034771<br />
E-Mail: info@diabetikerbund.de<br />
LV Saarland e. V.<br />
Wolfskaulstraße 43<br />
66292 Riegelsberg<br />
Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />
Fax: 0 68 06/95 35 72<br />
www.diabetiker-saar.de<br />
E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />
LV Sachsen e. V.<br />
Striesener Straße 39<br />
01307 Dresden<br />
Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />
Fax: 03 51/4 52 66 53<br />
www.diabetikerbund-sachsen.de<br />
E-Mail:<br />
info@diabetikerbund-sachsen.de<br />
LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Neuer Weg 22/23<br />
06493 Quedlinburg,<br />
Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />
www.diabetikerbundsa.de<br />
E-Mail: info@diabetikerbundsa.de<br />
LV Schleswig-Holstein e. V.<br />
Auguste-Victoria-Straße 16<br />
24103 Kiel<br />
Tel.: 04 31/18 00 09<br />
Fax: 04 31/1 22 04 07<br />
www.ddb-sh.de<br />
E-Mail: info@ddb-sh.de<br />
LV Thüringen e. V.<br />
Waldenstraße 13 a<br />
99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
www.ddb-thueringen.de<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
Bundesbeauftragte:<br />
Bundesbeauftragte für die<br />
Deutsche Diabetiker Akademie<br />
(DDA)<br />
Edith Claußen,<br />
Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />
Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />
E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />
Bundesbeauftragter für die<br />
blinden und sehbehinderten<br />
Diabetiker<br />
NN<br />
DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />
Arbeitskreis der Pan krea t-<br />
ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />
e. V.<br />
Thomas-Mann-Straße 40<br />
53111 Bonn<br />
Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />
Fax: 02 28/33 88 92 53<br />
Förderkreis Eltern diabetischer<br />
Kinder und Jugendlicher<br />
e. V.<br />
Alex-Müller-Str. 100<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />
51
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
Falsche Informationen im Netz – fehlt es an<br />
Fachkompetenz?<br />
Suchen wir nach Informationen, sei es im gesundheitlichen,<br />
beruflichen oder privaten Bereich, ist Google unser bester<br />
Freund. Denn niemand liefert uns die Antwort noch schneller.<br />
Doch hier ist Vorsicht geboten! Es wimmelt nur so von widersprüchlichen<br />
Informationen im WWW. Das ist auch im Themengebiet<br />
„Gesundheitsrecht“ deutlich spürbar.<br />
Wir leben im 21. Jahrhundert, doch veraltete, aus den 1970ern<br />
stammende Informationen zur Berufswahl von Diabetikern<br />
werden heute immer noch vielfach in der Öffentlichkeit verbreitet.<br />
Beispielsweise heißt es mancherorts immer noch, dass<br />
Diabetiker, die Insulin spritzen und häufig an Unterzuckerungen<br />
leiden, Berufe wie Bauarbeiter, Dachdecker sowie Bus- und<br />
Taxifahrer nicht ausüben dürfen. Von vornherein wird oft die<br />
Wahl eines anderen Berufes empfohlen. Heute kennen wir allerdings<br />
Betroffene, die „trotz“ <strong>Diabetes</strong> beispielsweise im Polizeivollzugsdienst<br />
erfolgreich eingestellt sind.<br />
Auch kursieren Gerüchte, dass bei einem Bewerbungsgespräch<br />
die Frage nach einer Schwerbehinderung wahrheitsgemäß beantwortet<br />
werden müsse. Allerdings sind Fragen, die nicht die<br />
konkrete Eignung des Bewerbers für die angestrebte Tätigkeit<br />
betreffen, im Bewerbungsgespräch gar nicht erst zulässig. Insofern<br />
darf der Bewerber seine Antwort verweigern oder sehr<br />
Das Internet informiert sehr schnell – aber nicht immer sind die Informationen<br />
aktuell und richtig und die Quellen zuverlässig.<br />
wohl im Bewerbungsgespräch auch wahrheitswidrig verneinen.<br />
Ebenso sorgt das Führerschein-Recht bei Diabetikern für<br />
Unsicherheit. Müssen Fragen zur Fahrerlaubnis wahrheitsgemäß<br />
beantwortet werden? Inwiefern sind Fragen zur Gesundheit<br />
überhaupt erlaubt, und muss ich meinen <strong>Diabetes</strong> angeben,<br />
wenn ich erst gar nicht danach gefragt werde?<br />
Unklarheit und widersprüchliche Informationen finden Sie<br />
im Netz auch in Bezug auf die CGM-Systeme. Habe ich An-<br />
Foto: fotolia<br />
Aufnahmeantrag<br />
für Interessierte aus den bisherigen Landesverbänden Bremen,<br />
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die DDB-Mitglied<br />
bleiben wollen.<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V:<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Goethestr. 27<br />
34119 Kassel<br />
◻ Ich beantrage die Aufnahme als förderndes Mitglied und – nach<br />
Neugründung – die spätere Zuweisung an den Landesverband Bremen/Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz<br />
(Zutreffendes bitte unterstreichen)<br />
zum Jahresbeitrag von 46 Euro (in diesem Beitrag ist das<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> – monatlich – enthalten).<br />
Vor- und Zuname:<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Hiermit ermächtige ich den Deutschen Diabetiker Bund e. V. bis auf<br />
Widerruf, den satzungsgemäßen Mitgliedsbeitrag mit Beginn meiner<br />
Mitgliedschaft von meinem<br />
Konto-Nr.:<br />
Institut:<br />
Kontoinhaber:<br />
durch Lastschrift einzuziehen.<br />
BLZ:<br />
52<br />
Geburtsdatum:<br />
Bei Minderjährigen<br />
der (die) gesetzliche Vertreter(in):<br />
Straße:<br />
PLZ:<br />
Bundesland:<br />
Die Mitgliedschaft soll ab<br />
Datum:<br />
Telefon:<br />
Wohnort:<br />
beginnen.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Unterschrift:<br />
Datum:<br />
Unterschrift des Kontoinhabers:<br />
Mit Ihrer Unterschrift unter dem Aufnahmeantrag stimmen Sie der Speicherung<br />
Ihrer personenbezogenen Daten durch den Deutschen Diabetiker Bund und seiner<br />
Gliederungen zu. Der Deutsche Diabetiker Bund ist zur Nutzung der Daten<br />
im Rahmen des Vereinszwecks berechtigt. Ihre Daten werden nicht an Dritte<br />
weitergegeben und durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen<br />
vor der Kenntnisnahme Dritter geschützt.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Verbände<br />
Neues aus dem Bundesvorstand<br />
spruch darauf oder nicht? Die einen meinen ja, die anderen<br />
nein. Lesen Sie dazu gern auf unserer Internetseite einen Text<br />
von Rechtsanwältin und Typ-1-Diabetikerin Sabine Westermann:<br />
www.diabetikerbund.de/seite/rechtliches<br />
„Es fehlt heute an entsprechender Fachkompetenz. Wer nicht<br />
beruflich mit juristischen Fragestellungen zu tun hat und sich<br />
auch privat zu wenig in diesem Bereich auskennt, kann all dies<br />
natürlich nicht wissen, sollte sich dann aber auch keinesfalls<br />
in der Öffentlichkeit zu weit aus dem Fenster lehnen und falsche<br />
Informationen streuen“, so der Bundesvorsitzende des<br />
Diabetiker Bundes, Dieter Möhler, zu den widersprüchlichen<br />
Informationen im Netz.<br />
Im Alltag wird es für Diabetiker immer schwieriger, die zunehmenden<br />
rechtlichen Komplikationen zu durchschauen und die<br />
eigenen Patientenrechte durchzusetzen. Diesem Umstand etwas<br />
entgegenzusetzen, hat sich der Deutsche Diabetiker Bund<br />
zur Aufgabe gemacht. Ein Netzwerk aus kompetenten Juristen<br />
übernimmt die rechtliche Beratung der im DDB organisierten<br />
Diabetiker. Die beteiligten Rechtsanwälte übernehmen eine<br />
anfängliche juristische Beratung der Betroffenen. Sie geben<br />
Hilfe, Beratung und Unterstützung. Die Teilnehmer am Netzwerk<br />
verfügen aufgrund ihrer hohen Spezialisierung über eine<br />
besondere juristische und medizinisch-wissenschaftliche<br />
Kompetenz.<br />
Kontakte zu den Mitgliedern im Rechtsberatungsnetz „Zucker<br />
im Blut – Recht im Leben“ werden direkt über den Bundesverband<br />
in Kassel (Tel.: 05 61/7 03 47 70) hergestellt.<br />
Die Beratung ist für Mitglieder des DDB kostenfrei!<br />
Baden-Württemberg<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Quo vadis? – Strategietagung<br />
des erweiterten<br />
Landesvorstandes<br />
Die künftige Neu-Ausrichtung des Landesverbandes Baden-<br />
Württemberg ist in den kommenden Monaten Schwerpunkt<br />
innerhalb der Landesarbeit. Dafür trafen sich der Landesvorstand<br />
und der erweiterte Vorstand zu einer Strategietagung<br />
in Baden-Baden. Während der beiden Tage wurden<br />
wichtige zukunftsorientierte Fragen erörtert, die als Grundlagen<br />
der Weichenstellung für die erfolgreiche Arbeit des<br />
Landesverbandes dienen. Dabei wurde deutlich, dass die<br />
konstruktive Zusammenarbeit mit der ADBW weitergeführt<br />
und intensiviert werden soll.<br />
Im Anschluss an eine Vorstandssitzung traf sich der erweiterte<br />
Landesvorstand zu diesem arbeitsintensiven Tagungswochenende.<br />
Auch Professor Dr. Reinhard Holl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />
Diabetologie Baden-Württemberg (ADBW),<br />
war der Einladung des Landesvorstandes gefolgt.<br />
Bei der Tagung, die von Heidi Gruber moderiert wurde, ging<br />
es um die strategische Ausrichtung der Arbeit des Landesverbandes.<br />
Im ersten Teil der Tagung wurde zunächst der Ist-Zustand<br />
erfasst: Wie sieht unsere derzeitige Arbeit aus? Gemeinsam<br />
wurden dann im zweiten Teil der Tagung Fragen erarbeitet:<br />
Was machen wir besonders gut? – Was erwarten unsere<br />
Mitglieder in der Zukunft? – Welche Leitsätze prägen unsere<br />
In eigener Sache:<br />
Qualität in Wort und Bild …<br />
Verantwortliche und Autoren von Berichten aus den Landesverbänden<br />
mussten leider in der Vergangenheit feststellen,<br />
dass mitgelieferte Fotos nicht veröffentlicht wurden. Das<br />
lag nicht am fehlenden Willen der Redaktion, sondern an<br />
mangelnder Qualität der Bilddateien. Wenn Sie die nachfolgenden<br />
Regeln beachten, werden interessante Fotos die<br />
Berichte auch zukünftig optisch aufwerten:<br />
Bildmaterial für die Verbändestrecke im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
bitte immer als JPEG mit einer Bildgröße von mindetens<br />
1240 x 1748 Pixeln anliefern. Die JPEG-Datei sollte dadurch<br />
eine Dateigröße von mindestens 1 MB haben. Die Redaktion<br />
behält sich vor, in Auflösung und Qualität mangelhafte Bilder<br />
nicht zu veröffentlichen.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Was erwarten unsere Mitglieder in der Zukunft vom DDB?<br />
gemeinsame Arbeit usw.? Dabei waren Ideen genauso gefragt<br />
wie Nachdenken über die bisherige Arbeit. Ein wichtiger Aspekt<br />
für alle Beteiligten ist die gute Zusammenarbeit mit der ADBW,<br />
die in der Zukunft eher intensiviert werden sollte.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
53
Verbände<br />
DDB<br />
Die Tagung ist Teil des Strategieprozesses, den der Landesvorstand<br />
begonnen hat. Sicherlich werden weitere Schritte erforderlich<br />
sein, um eine klare, zukunftssichere Ausrichtung zu<br />
haben. „Doch der Anfang ist gemacht, und wir sind auf einem<br />
guten Weg“, so die Landesvorsitzende Elke Brückel. Die Weiterführung<br />
der Strategietagung ist im kommenden Jahr geplant.<br />
Mit dem Verlauf der Tagung sehr zufrieden verabschiedeten<br />
sich die Teilnehmer/innen am zweiten Adventssonntag und<br />
bedankten sich noch einmal für die Organisation und die gute<br />
Vorbereitung dieser gelungenen Veranstaltung.<br />
Reisen 2013<br />
4. – 12. Mai Abano mit Venedig, Padua u. a.<br />
Busreise<br />
30. Juni – 5. Juli Insel Usedom<br />
Flug/Busreise<br />
25. Aug. – 1. Sept. A-Rosa-Flusskreuzfahrt<br />
Rhein ab Köln – Nordsee, Rotterdam,<br />
Amsterdam, Gent, Antwerpen, Nimwegen<br />
Sonderpreis<br />
Termine 2013<br />
Anfang Oktober<br />
Flugreise Mallorca<br />
mit Ausflugsprogramm<br />
Auskunft und Prospektmaterial bei:<br />
Rita Fischer, Hauffstraße 7, 71120 Grafenau<br />
Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />
E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />
DDB Cup<br />
Fußballturnier für Kids in Karlsruhe geplant<br />
Ende Juni/Anfang Juli plant der Landesverband BW ein Fußballcamp<br />
in Karlsruhe. Mitmachen dürfen Kinder mit <strong>Diabetes</strong><br />
und deren Geschwister.<br />
Wer hat Lust mitzukicken?<br />
Infos in der Geschäftsstelle: Tel.: 0 87 21/3 54 31 98 oder<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
16. Feb. 16. Diabetikertag in Bruchsal<br />
Bürgerzentrum<br />
23. Feb. diabetestour in Baden-Baden<br />
Kongresshaus<br />
2. – 3. März Stand des DDB auf der meinLeben!-Messe<br />
Messe Tuttlingen<br />
9. März Diabetikertag Backnang<br />
Bürgerhaus, Walter-Baumgärtner-Saal<br />
14. April Diabetikertag Karlsruhe<br />
Elisabeth-Selbert-Schule<br />
27. April Diabetikertag Ortenaukreis<br />
VHS Offenburg<br />
28. – 30. Juni DDB Fußballcup für Kids in Karlsruhe<br />
28. Sept. Jubiläum Bezirksverband Ortenaukreis<br />
10. Okt. Symposium Göppingen<br />
Stadthalle<br />
12. Okt. Landesversammlung Stuttgart<br />
Informationen in der Landesgeschäftsstelle, Tel.: 07 21/3 54 31 98,<br />
E-Mail: info@ddb-bw.de oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />
Foto: fotolia<br />
Ein besonderer Service von Pomorin-Reisen in Zusammenarbeit<br />
mit dem DDB-LV Baden-Württemberg:<br />
Unbeschwert reisen mit<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Vorinformation: Unbeschwert reisen mit <strong>Diabetes</strong>: Für betroffene<br />
Erwachsene bietet das deutsch-schweizerische Familienunternehmen<br />
Pomorin sicher geplante Reisen an, die von einem<br />
ausgebildeten <strong>Diabetes</strong>assistenten begleitet werden. Für<br />
Kinder mit <strong>Diabetes</strong> wird in den Familienferien ein/e erfahrene<br />
Disabetesberater/in und Kinderkrankenschwester jederzeit<br />
erreichbar sein.<br />
Weitere Informationen in Kürze.<br />
Infos in der Landesgeschäftsstelle unter Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />
oder E-Mail: info@ddb-bw.de<br />
Landesverband Hamburg<br />
LV Baden-Württemberg<br />
54<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Hamburg<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Einladung zur außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung<br />
Liebe Hamburger Mitglieder,<br />
wer am 8. Dezember 2012 bei der Weihnachtsfeier und Mitgliederversammlung<br />
unseres Landesverbandes dabei war und<br />
bis zum Ende geblieben ist, weiß schon, dass es jetzt „um die<br />
Wurst“ geht! Da sich die Situation zwischen Geschäftsstellenmitarbeitern<br />
und Vorstand dermaßen zugespitzt hat, ist kein<br />
Miteinander mehr möglich.<br />
Der 2. Vorsitzende und der Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
sind zurückgetreten, und es muss neu gewählt werden.<br />
Es liegt also an EUCH, am 16. Februar 2013 darüber zu entscheiden,<br />
wie und ob es mit dem Landesverband weitergeht!<br />
Wer bereit ist, sich zu engagieren, ist allerherzlichst eingeladen,<br />
Verantwortung zu übernehmen!<br />
Im Namen des Vorstandes<br />
Martina Landwehr und Henrik Kreye<br />
Termine<br />
Mittwoch, 6. Februar 2013, 19.30 Uhr<br />
Arbeitskreis Eltern diabetischer Kinder<br />
Vortrag über Ernährung und Sport bei Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />
in der Geschäftsstelle des Landesverbandes<br />
25. Februar, 17.00 Uhr: Montagstreff<br />
Vorsorgevollmacht/Betreuungsverfügung nach dem Motto:<br />
Ich sorge vor!<br />
Referent: Herr Knackstedt; er ist im Fachamt für Hilfen nach<br />
dem Betreuungsrecht im Bezirksamt Altona tätig.<br />
Ort: Deutscher Diabetiker Bund, LV Hamburg, Geschäftsstelle,<br />
Steinstraße 15, HH, Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />
Stadtteilgruppen:<br />
Die Stadtteilgruppen der Elbgemeinden treffen sich am Mittwoch,<br />
dem 20. Februar 2013, um 17.30 Uhr im Gemeindehaus<br />
der Johanneskirche in Rissen, Raalandsweg 5, zum Thema:<br />
Gesund leben: Was ist wichtig, was unwichtig?<br />
Referent: Professor Dr. M. Dreyer, Diabetologe, Chefarzt der<br />
Klinik für Innere Medizin, Asklepios Westklinikum Hamburg<br />
Stadtteilgruppe in Wandsbek<br />
Donnerstag, 28. Februar 2013, um 18.15 Uhr<br />
Thema: Verschiedene Insuline<br />
Ort: Räume der Adler Apotheke, Wandsbeker Marktstraße 73,<br />
22041 Hamburg-Wandsbek<br />
Eingang im Durchgang zum Quarrée, 4. Stock, Fahrstuhl vorhanden<br />
13. Hamburger<br />
Diabetiker tag 2013<br />
Am 13. April 2013 (Samstag) findet der nächste Hamburger<br />
Diabetikertag im Congress Center Hamburg (CCH) unter der<br />
Schirmherrschaft der Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />
Cornelia Prüfer-Storcks, statt. Veranstalter ist der<br />
Deutsche Diabetiker Bund, Landesverband Hamburg e. V.<br />
Das Motto lautet: „<strong>Diabetes</strong> – selbst Schuld?!“<br />
Ein Schwerpunkt ist das Thema <strong>Diabetes</strong> und Adipositas. Experten<br />
stellen unterschiedliche Behandlungswege vor – vom<br />
Vermeiden von Ernährungsfehlern bis hin zur Adipositaschirurgie.<br />
Für Typ-1-Diabetiker finden separate Vorträge statt,<br />
in denen Themen wie Pumpentherapie mit CGM, Ausdauersport<br />
bei Typ-1-Dia betes sowie z. B. „Neues aus der Transplantationsforschung“<br />
vorgestellt werden. Eine Industrieausstellung<br />
rundet diesen Diabetikertag ab.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Termine unserer Partner<br />
Infoabende zur Gewichtskontrolle:<br />
Welcher Weg führt zum Erfolg?<br />
Ernährungsmediziner und Diabetologe Dr. Matthias Riedl erklärt<br />
zusammen mit einer Ökotrophologin die neuen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse und wie sie umgesetzt werden können.<br />
Achtung: Seit Januar 2013 beginnen die Montagstreffen schon<br />
um 17.00 Uhr! Dort kann sich bis zum Beginn der Veranstaltung<br />
über alles Mögliche ausgetauscht oder einfach nur geklönt<br />
werden.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Infoabende am Berliner Tor<br />
(Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg, Tel.: 0 40/80 79 79 0)<br />
Donnerstag, 14. Februar 2013, 18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 14. März 2013, 18.00 Uhr<br />
www.diabetes-journal.de<br />
55
Verbände<br />
DDB<br />
Infoabend in Farmsen<br />
An der Walddörferbahn 15, 22159 Hamburg, Tel.: 0 40/9 70 77 67 30;<br />
Mittwoch, 10. April 2013, 18.00 Uhr<br />
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gern unter Tel.: 0 40/8 07 97 92 29<br />
zur Verfügung.<br />
Silke Rodenhagen, medicum Hamburg<br />
<strong>Diabetes</strong> Zentrum Berliner Tor<br />
Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg<br />
www.medicum-hamburg.de<br />
s.rodenhagen@medicum-hamburg.de<br />
Ebenfalls bieten wir Schulungen speziell für berufstätige Menschen<br />
mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Insulinpumpenträger an.<br />
Die nächste Schulung wird ab Mitte Februar donnerstags von<br />
17.30 Uhr bis 19.00 Uhr stattfinden.<br />
Melden Sie sich gern bei Fragen zu unserem Angebot.<br />
Ihre Diabetologin Dr. Albaum und <strong>Diabetes</strong>team<br />
Ansprechpartner: Frau Eiseler, Frau Koepke, Frau Klinke<br />
Tel:. 0 40/3 06 28-2 37<br />
E-Mail: diabetes-hamburg@endokrinologikum.com<br />
Infos zu Gestationsdiabetes<br />
An jedem 3. Donnerstag im Monat bieten wir eine Informationsveranstaltung<br />
zum Thema Gestationsdiabetes an. Eine<br />
Anmeldung beim Elternzentrum Rückenwind der Asklepios<br />
Klinik (AK) Nord Heidberg ist unbedingt erforderlich. Die<br />
Veranstaltung findet in Kooperation zwischen der Diabetologie<br />
AK St. Georg und der geburtshilflichen Abteilung des AK<br />
Nord Heidberg statt. Kontaktperson ist Frau Heermann, Tel.:<br />
0 40/18 18 87-32 60<br />
Asklepios Klinik St. Georg<br />
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/18 18 85-23 52, Fax: 0 40/18 18 85-2323<br />
E-Mail: anj.neumann@asklepios.com, www.asklepios.com<br />
Fortlaufende Schulungen<br />
im 1. Quartal<br />
im Endokrinologikum in Hamburg-Altona,<br />
Lornsenstraße 4 – 6, 22767 Hamburg<br />
Bei einem persönlichen Gespräch können wir uns kennenlernen<br />
und die passende Schulung für Sie planen.<br />
Schulungen für Menschen ab 65 Jahren mit <strong>Diabetes</strong> ohne<br />
Insulintherapie<br />
4 Termine montags, 10.00 – 11.30 Uhr, vom 4.2. bis 25.2.2013<br />
4 Termine montags, 10.00 – 11.30 Uhr, vom 4.3. bis 25.3.2013<br />
4 Termine dienstags, 16.00-17.30 Uhr, vom 5.3. bis 26.3.2013<br />
Schulung für Menschen unter 65 Jahren mit <strong>Diabetes</strong> ohne<br />
Insulintherapie<br />
8 Termine montags, 16.30 – 18.00 Uhr, vom 18.2. bis 15.4.2013<br />
Bluthochdruckschulung<br />
4 Termine montags, 10.00 – 11.30 Uhr, vom 14.1. bis 4.2.2013<br />
„BARFUSS“- Schulung<br />
4 Termine dienstags, 15.00 – 16.30 Uhr, vom 5.2. bis 26.2.2013<br />
Neues Angebot für<br />
Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein<br />
Maike Adolf, Systemischer Coach (DBVC-anerkannt)<br />
LV Hamburg: Coaching<br />
für mehr Leichtigkeit<br />
– was genau<br />
steckt hinter Ihrem<br />
Leistungsangebot,<br />
Frau Adolf?<br />
Maike Adolf: Coaching<br />
kann keine<br />
Krankheit heilen, aber dabei unterstützen, wahrgenommene<br />
Grenzen zu überschreiten, neue Handlungsspielräume zu entdecken<br />
und selbstbestimmt mit den Facetten der Krankheit<br />
umzugehen. Als Ihr persönlicher Coach kann ich Sie ermutigen,<br />
Ihre Situation anzunehmen und proaktiv zu gestalten, sich<br />
(wieder) zu finden und klar zu positionieren und Ihre ganz individuelle<br />
Lebenszeit motiviert zu gestalten.<br />
LVH: Was können chronisch Kranke und Diabetiker Typ 1 im<br />
Speziellen von einem Coaching erwarten?<br />
Adolf: Coaching ist ein individueller Beratungsansatz, der keine<br />
Standardlösungen bietet oder Ratschläge gibt. Wir erarbeiten<br />
gemeinsam Ihre maßgeschneiderte Lösung mit einem<br />
konkreten Maßnahmenplan. Dabei unterstütze ich mit einer<br />
Vielfalt an Methoden, gezielten Fragetechniken und strukturierenden<br />
Visualisierungen sowie Lebens- und Berufserfahrung.<br />
So finden wir Ihren individuellen Weg, der im Einklang mit Ihren<br />
Werten steht, für Anliegen aus allen Lebensbereichen, die<br />
Sie gerade beschäftigen.<br />
LV Hamburg: Was ist Ihre persönliche Motivation?<br />
Adolf: Ich möchte mit meiner Arbeit Menschen motivieren,<br />
ihre Lebenspläne selbst in die Hand zu nehmen und proaktiv<br />
zu gestalten, Bewegung unterstützen oder auslösen und ihre<br />
Veränderungsprozesse erfolgreich begleiten. Die Entscheidung<br />
für einen bewussten Umgang mit Lebenszeit sorgt nach meiner<br />
Überzeugung für ein spürbares Mehr an Lebensqualität.<br />
56<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
LV Hamburg: Was zeichnet Sie als Coach und Berater aus?<br />
Adolf: Ich bekam mit Ende 20 selbst die Diagnose <strong>Diabetes</strong><br />
Typ 1 und nahm dies zum Anlass, mir die Frage nach dem, was<br />
ein Leben zu einem glücklichen macht, zu stellen und Dinge<br />
für mich zu hinterfragen und zu verändern. Ich habe Sozialökonomie<br />
in Hamburg studiert und arbeite seit 2000 als Unternehmensberaterin<br />
für den Mittelstand und als Projektleiterin<br />
für Beratungs- und Einkaufsprojekte in einem führenden<br />
Hamburger Handelsunternehmen. Berufsbegleitend absolvierte<br />
ich eine Ausbildung zum Systemischen Coach. Seit 2010 bin<br />
ich freiberuflich als Systemischer Coach, Beraterin und Dozentin<br />
für Kommunikation aktiv – und dies mit aller Begeisterung<br />
für Menschen.<br />
LV Hamburg: Was sind typische Anliegen, bei denen Sie unterstützen<br />
können?<br />
Adolf: Grundsätzlich geht es um Themen wie: Selbstwert – Rollen<br />
und Identität – Handlungsspielräume – Ihre Antreiber, Werte<br />
und Ziele – Umgang mit Lebenszeit – Beziehungen.<br />
Ganz konkret sind dies Fragestellungen wie:<br />
• Wie akzeptiere ich meine (neue) Situation?<br />
• Was verändert sich tatsächlich?<br />
• Was bedeutet diese Veränderung für mich und mein Umfeld<br />
(Job, Partner, Familie, Freunde)?<br />
• Wie offen möchte bzw. kann ich damit umgehen?<br />
• Was möchte ich bezogen auf meinen Lebensplan verändern<br />
und wie gelingt mir das – erfolgreich und in meinem<br />
Tempo?<br />
Mehr Informationen unter www.mobilisiere-deine-ressourcen.<br />
de, XING oder über den DDB, LV Hamburg, Steinstraße 15, 20095<br />
Hamburg, Günther Ramcke, Tel.: 0 40/2 00 04 38-0.<br />
Unsere neuen Fördermitglieder<br />
ab Februar 2013:<br />
Endokrinologikum Hamburg<br />
Dr. med. Kristin Albaum<br />
Lornsenstraße 4 – 6, 22767 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/3 06 28-2 37<br />
Fax: 0 40/3 06 28-3 27<br />
E-Mail: info@endokrinologikum.com<br />
Maike Adolf<br />
Systemischer Coach für Diabetiker (DBVC-anerkannt)<br />
Mühlenholz 8, 24392 Boren/Lindau<br />
E-Mail: maike.adolf@mobilisiere-deine-ressourcen.de<br />
Herzlich willkommen, wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Niedersachsen<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Besucher des Deutschen Diabetiker Tages bestätigen:<br />
DMP ist Erfolgsmodell für<br />
Menschen mit Dia betes<br />
Vor gut 10 Jahren, im Juni 2002, war die Geburtsstunde der strukturierten<br />
Behandlungsprogramme für chronisch Erkrankte, also<br />
der Disease-Management-Programme (DMPs) für Menschen mit<br />
<strong>Diabetes</strong> mellitus. Jetzt, nach 10 Jahren, wollte der Deutsche Diabetiker<br />
Bund (DDB), Landesverband Niedersachsen, nachfragen:<br />
„Was wissen Sie über DMP?“ Auf dem Deutschen Diabetiker Tag/<br />
diabetestour am 10. November 2012 in Hannover befragten ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen 333 Besucher der Veranstaltung.<br />
Da die Angaben freiwillig waren und die Umfrage anonym ausgewertet<br />
werden konnte, erfolgte die Befragung in zwei Teilen.<br />
Die „Teilnehmerkarte“ enthielt Name und Anschrift (freiwillig)<br />
und zwei Fragen zur Person:<br />
A. Ich habe <strong>Diabetes</strong>. Antwortmöglichkeiten: ja/nein<br />
B. Ich bin Mitglied im Deutschen Diabetiker Bund. Antwortmöglichkeiten:<br />
ja/bisher nicht/nein, mich interessiert eine<br />
Mitgliedschaft nicht.<br />
Von 333 befragten Besuchern der Veranstaltung waren 284 an<br />
<strong>Diabetes</strong> mellitus erkrankt, 47 waren keine Diabetiker, von zwei<br />
Besuchern erhielten die Frager keine Angabe. 141 (d. h. fast die<br />
Hälfte der Besucher mit <strong>Diabetes</strong>) sind Mitglied im DDB, weitere<br />
78 Befragte antworteten mit „bisher nicht“, 108 haben kein<br />
Interesse an einer Mitgliedschaft.<br />
Bei der eigentlichen „Umfrage“ (zweiter Teil der Befragung)<br />
„Was wissen Sie über DMP?“ wurden sechs Fragen gestellt:<br />
1. Nehmen Sie am DMP-Programm <strong>Diabetes</strong> mellitus Ihrer<br />
Krankenkasse teil? Antwortmöglichkeiten: ja/nein,<br />
ich benötige mehr Informationen/nein, ich kann meinen<br />
Dia betes selbst managen.<br />
2. Finden Sie das Programm gut? Antwortmöglichkeiten: ja/<br />
nein/keine Meinung.<br />
3. Gehen Sie regelmäßig zu den DMP-Terminen (Kontrolle)?<br />
Antwortmöglichkeiten: ja/nein, weil …/nein, ich habe<br />
kein Interesse an regelmäßigen Untersuchungen.<br />
4. Haben Sie schon einmal an einer (<strong>Diabetes</strong>-)Schulung<br />
teilgenommen? Antwortmöglichkeiten: ja/nein<br />
5. Was sollte an DMP-Programmen verbessert werden?<br />
6. Haben Sie einen Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>? Antwortmöglichkeiten:<br />
ja/nein<br />
Die Auswertung der Befragung hat nicht den Anspruch, repräsentativ<br />
oder gar wissenschaftlich zu sein. Dazu fehlen zu viele<br />
Fragen und Antworten. Sie ist aber dazu geeignet, sich ein Bild<br />
von der Versorgung der Menschen mit <strong>Diabetes</strong> zu machen.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
57
Verbände<br />
DDB<br />
Insgesamt war das Ergebnis erfreulich:<br />
Von den 284 Befragten mit <strong>Diabetes</strong> haben<br />
215 (75,5 %) einen Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong> und sogar<br />
247 (87 %) nehmen an DMPs teil.<br />
Von den 247 Befragten, die an DMPs teilnehmen, finden<br />
222 (90 %) die Programme gut, nur 5 sind damit unzufrieden.<br />
243 der 247 (also fast alle) gehen regelmäßig (viertel- bzw. halbjährlich)<br />
zum Arzt/Diabetologen zur Kontrolle,<br />
226 (91,4 %) haben bereits an einer (<strong>Diabetes</strong>-)Schulung teilgenommen<br />
und<br />
189 (3 von 4, 76,5 %) haben einen Gesundheits-Pass <strong>Diabetes</strong>.<br />
Allerdings hat rund jeder zehnte Teilnehmer am DMP noch<br />
an keiner Schulung teilgenommen, und sogar 58 Teilnehmer<br />
am DMP (über 20 %, d. h. jeder Fünfte) haben keinen Gesundheits-Pass<br />
<strong>Diabetes</strong>.<br />
Was sollte an den DMPs verbessert werden? Auch darauf gab<br />
es neben Lob auch einzelne Antworten wie diese:<br />
• mehr und bessere Kontrollen, z. B. Füße/Durchblutung,<br />
• Hausärzte müssten besser über DMP informiert werden,<br />
• DMP wird ausgeführt, ohne Rückschlüsse zu ziehen,<br />
• Patient müsste über Ergebnisse informiert werden (mehrfach)<br />
ohne Nachfrage,<br />
• zu wenig Beratung durch die Krankenkasse, regelmäßige<br />
Infos notwendig,<br />
• Ärzte müssten mehr Zeit haben, Einzelgespräche führen,<br />
z. B. über seelische Probleme,<br />
• DMP ist für Ärzte eine lästige Pflichtübung, weniger<br />
Schreibarbeit,<br />
• mehr Anreize für Teilnahme schaffen.<br />
Im Einzelfall gibt es also noch Wünsche an die DMPs. Aber die<br />
vielen positiven Antworten der Befragten auf dem Deutschen<br />
Diabetiker Tag zeigen, dass die DMPs bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
gut „angekommen“ sind. Unser Wunsch: Hoffentlich bleiben<br />
uns die strukturierten Behandlungsprogramme erhalten.<br />
H. K.<br />
Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />
Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
Gerlinde Wochermaier erhält Goldene Ehrennadel<br />
Am 23. November 2012 verlieh Heinz-Dieter Zimmermann,<br />
Vorsitzender des Ehrenrates des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
Bayern, den Luise Kiesselbach Preis 2012. Dabei<br />
erhielt Gerlinde Wochermaier für ihr über 35 Jahre währendes<br />
herausragendes Engagement und ihre über die Landesgrenzen<br />
hinaus ausstrahlenden besonderen<br />
Verdienste im Diabetikerbund Bayern e. V. die<br />
Goldene Ehrennadel.<br />
Erste Beratungsstelle für Diabetiker<br />
Gerlinde Wochermaier, seit 1970 Mitglied im<br />
Deutschen Diabetiker Bund/Diabetikerbund<br />
Bayern, baute zusammen mit Anita Storch<br />
1982 die erste Beratungsstelle mit Sprechstunden<br />
für alle Diabetiker auf. Mit ihrer Unterstützung<br />
wurden viele Selbsthilfegruppen von<br />
Würzburg bis Traunstein gegründet. Sie wirkte bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung verschiedener Diabetikertage<br />
mit, u. a. dem 1. Deutschen Diabetikertag (München, 1989)<br />
und zwei bayerischen Kinder-Diabetikertagen in Ebersberg.<br />
Auch die von ihr mitorganisierte Fußgänger-Rallye in München<br />
ist vielen in guter Erinnerung.<br />
Koch- und Backbuch „Von uns für Euch“<br />
Gerlinde Wochermaier engagierte sich auch in<br />
der Münchner Selbsthilfegruppe für Typ-1-Diabetiker,<br />
deren Führung sie 1989 übernahm. In<br />
dieser Zeit entstand mit einem Autorenteam<br />
unter ihrer Leitung das Koch- und Backbuch<br />
„Von uns für Euch“. Es erzielte einen Gesamterlös<br />
von etwa 50 000 DM zugunsten der Deutschen<br />
<strong>Diabetes</strong>-Stiftung!<br />
DDB-Ko-Chefredakteurin <strong>Diabetes</strong>-<br />
<strong>Journal</strong><br />
Ihr Engagement führte sie bis in den Landesvorstand des Diabetikerbundes<br />
Bayern, dem sie von 2001 bis 2004 angehörte.<br />
Damals war sie außerdem Ko-Chefredakteurin des Deutschen<br />
Diabetiker Bundes für das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. 1995 gründe-<br />
58<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Verbände<br />
DDB<br />
Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />
Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />
info@diabetikerbund-bayern.de<br />
te Gerlinde Wochermaier eine Diabetiker-Selbsthilfegruppe<br />
in Ebersberg mit monatlichen Schulungsveranstaltungen<br />
für Typ-2- und Stammtischen für Typ-1-Diabetiker. Außerdem<br />
initiierte sie die Gruppe „Eltern von Kindern mit <strong>Diabetes</strong><br />
Ebersberg“. Seit 2009 ist sie Mitglied im Vermittlungsausschuss,<br />
in diesem Amt wurde sie im Herbst 2012 bestätigt.<br />
2010 zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus fast allen<br />
Ämtern zurück. Sie steht auch heute für besondere Aufgaben<br />
zur Verfügung und hat stets ein offenes Ohr für die Probleme<br />
Betroffener. Durch ihre langjährige Erfahrung, ihr umfangreiches<br />
Wissen und ihre besonnene, auf den Punkt bringende<br />
Art wird sie von Aktiven und Ratsuchenden sehr geschätzt.<br />
Danke, Gerlinde!<br />
<br />
Klaus Hohlweg<br />
Neu: SHG <strong>Diabetes</strong> 2 Passau<br />
Dr. Weigl (re.),<br />
Diabetologe,<br />
mit Klaus<br />
Hohlweg,<br />
Sozialreferent<br />
und Landesvorstandsmitglied.<br />
Frau Ehlert<br />
(an der Tafel)<br />
mit ihrer<br />
Gruppe.<br />
Im Dezember 2012 gelang es durch das Engagement vieler Personen,<br />
eine Selbsthilfegruppe für Typ-2-Diabetiker in Passau<br />
zu gründen, nachdem vor einiger Zeit die Auflösung einer anderen<br />
Gruppe eine große Lücke hinterlassen hatte.<br />
Schon im November trafen sich 10 Diabetiker, die im MVZ am<br />
Klinikum Passau in Behandlung sind. Den Betroffenen war in<br />
vorangegangenen Schulungen der gegenseitige<br />
Austausch und das gemeinsame<br />
Finden von Lösungen für die Probleme<br />
der einzelnen Teilnehmer wichtig<br />
geworden. Doch im Rahmen von<br />
Schulungen oder im Praxisalltag ist dies<br />
nicht möglich. Daher wurde nach Alternativen<br />
gesucht.<br />
Doch wer könnte helfen? Dr. Weigl, Diabetologe<br />
des MVZ, vermittelte den Kontakt<br />
zum Diabetikerbund Bayern. Hans Kahle, langjähriger stellvertretender<br />
Landesvorsitzender, nahm sofort Kontakt auf und<br />
klärte mit den Teilnehmern deren Wünsche und Erwartungen,<br />
und so wurde schnell klar: Eine Selbsthilfegruppe ist genau<br />
das Richtige!<br />
Es wurden auch sogleich Nägel mit Köpfen gemacht: Die<br />
Gruppengründung war beschlossen, man vereinbarte Termine<br />
für neue Treffen. Und es stellte sich Beatrix Ehlert als<br />
Gruppenleitung zur Verfügung. Sie nahm sofort und engagiert<br />
Programmplanung und Öffentlichkeitsarbeit in die Hand. Mit<br />
großem Erfolg:<br />
Schon im Dezember stießen durch einen Artikel in der örtlichen<br />
Zeitung neue Personen aus Passau und Umgebung zur<br />
Gruppe. Referenten des Abends waren Klaus Hohlweg, Sozialreferent<br />
und Mitglied des Landesvorstands des Diabetikerbundes<br />
Bayern, und Dr. Peter Weigl. Herr Hohlweg informierte<br />
über den Diabetikerbund Bayern, dessen Bedeutung in der Interessenvertretung<br />
für Diabetiker vor Ort, in der Gesundheitspolitik<br />
und für jeden<br />
einzelnen Betroffenen.<br />
Er erklärte die<br />
Leistungen, von denen<br />
Mitglieder profitieren<br />
können, insbesondere<br />
Beratungen z. B. im Schwerbehindertenrecht oder<br />
Unterstützung durch das Rechtsberatungsnetz.<br />
Dr. Weigl war für den medizinischen Teil zuständig. Er beantwortete<br />
spontane Fragen aus den Reihen der SHG-Mitglieder<br />
über neue <strong>Diabetes</strong>medikamente und die Wechselwirkungen<br />
bei Verordnung mehrerer verschiedener Medikamente.<br />
Es schloss sich ein reger Erfahrungsaustausch der Mitglieder<br />
untereinander an.<br />
Die regelmäßigen Gruppentreffen finden jeden 1. Montag im<br />
Monat um 18.30 Uhr im Klinikum Passau statt, das den Raum<br />
unentgeltlich zur Verfügung stellt – vielen Dank dafür. Die<br />
Gruppe wird fachlich von Dr. Weigl und der <strong>Diabetes</strong>beraterin<br />
Frau Bauer unterstützt.<br />
Neue Teilnehmer, die am Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />
zu allen Themen rund um <strong>Diabetes</strong> interessiert sind, sind jederzeit<br />
herzlich willkommen. Nähere Infos im Internet bzw.<br />
bei Frau Ehlert, Tel.: 08 51/21 37 11 91 bzw. 01 73/9 75 44 78.<br />
<br />
Marion Köstlmeier, Beatrix Ehlert<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
59
Denkmal<br />
D<br />
E<br />
N<br />
KM<br />
A<br />
L<br />
Folge von<br />
Fernsehsendungen<br />
ballaststoffreiches<br />
Backwerk<br />
indische<br />
Langhalslaute<br />
des Esels<br />
Stimme<br />
ertönen<br />
lassen<br />
Hirnstrombild<br />
(Abk.)<br />
Vorname<br />
Eulenspiegels<br />
kalorienarme<br />
Vorspeise<br />
Begleiterkrankung<br />
des<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
Kfz-Z.<br />
Libanon<br />
4<br />
Unterwelt,<br />
Hölle<br />
Algenart<br />
(Kw.)<br />
Zeichen<br />
für Brom<br />
engl.:<br />
Öl<br />
Abk.:<br />
limited<br />
eine<br />
Weltreligion<br />
Verbindungslinie<br />
Abk.:<br />
Kilometer<br />
Suppenschüssel<br />
fügsam,<br />
gebändigt<br />
Vogelwelt<br />
eines<br />
Gebietes<br />
kurz<br />
für: Los<br />
Angeles<br />
Abk.:<br />
New<br />
Hampshire<br />
niederländ.<br />
Fayencenstadt<br />
festliches<br />
Mahl<br />
Fechthieb<br />
männliche<br />
Hanfpflanze<br />
Männername<br />
2<br />
Hülsenfrucht<br />
Landschaft<br />
in Slowenien<br />
5<br />
nordfriesische<br />
Insel<br />
Nervenarzt<br />
mit Farbe<br />
versehen<br />
luxuriöse<br />
Zimmerflucht<br />
falscher<br />
Weg (in<br />
die ...<br />
gehen)<br />
3<br />
Freund<br />
von Harry<br />
Potter<br />
(Vorname)<br />
Wildesel<br />
Zeichen<br />
für Zinn<br />
(Stannum)<br />
loyal,<br />
ergeben<br />
franz.:<br />
danke!<br />
Abk.:<br />
Body-<br />
Mass-<br />
Index<br />
bayer.:<br />
nein<br />
6<br />
Not,<br />
Misere<br />
empfehlenswert<br />
Abk.:<br />
Continuous<br />
Glucose<br />
Monitoring<br />
engl.:<br />
Tätowierung<br />
ein<br />
wenig<br />
Christusmonogramm<br />
span.:<br />
los!,<br />
auf!,<br />
hurra!<br />
Zwang,<br />
Notwendigkeit<br />
Schiffsbesatzung<br />
(engl.)<br />
Abk.:<br />
unter<br />
anderem<br />
flink,<br />
beweglich<br />
Ackerland<br />
Getränkerest<br />
tschech.<br />
Stadt im<br />
Vogtland<br />
(dt. Name)<br />
frz.:<br />
Sommer<br />
deutscher<br />
Comedian<br />
(Dieter)<br />
1<br />
®<br />
svd1414.3-33<br />
Die 1 Lösung 2 aus Heft 3 12/2012 4 lautet: 5 Dialyse 6<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Lösungswort<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Wohnort<br />
Zu gewinnen: 3 x 1 Saunalaken<br />
Die beste Begleitung für Ihre Schwitzkur ist<br />
dieses komfortable Saunatuch aus<br />
100 % Baumwoll-Frottee in allerbester<br />
Verarbeitung.<br />
Größe: ca. 70 x 180 cm<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig □ schriftlich,<br />
□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />
informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn<br />
Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir<br />
Sie, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift:<br />
So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />
Post: Senden Sie den Coupon an<br />
Kirchheim-Verlag, <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />
Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />
Einsendeschluss ist der 25.02.2013 (Datum des Poststempels).<br />
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Auflösung in Heft 4/2013. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />
60 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
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großem Lebenskompass!<br />
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Achim Stenzel:<br />
<strong>Diabetes</strong> akzeptieren<br />
und Motivation gewinnen<br />
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Kirchheim-Verlag<br />
12,50 €, ISBN 978-3-87409-525-9<br />
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07 11/ 66 72-14 83<br />
85.0002<br />
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svk@svk.de<br />
per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />
Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
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Kirchheim_90x50_HerzMädchen_4c_1-spaltig 23.08.11 16:22 Seite 1<br />
Durch Ihre Schenkung, Stif tung<br />
oder letztwillige Verfü gung<br />
können Kinder unbekümmert<br />
in die Zu kunft blicken. Dafür<br />
von allen SOS-Kin dern ein herzliches<br />
Danke schön.<br />
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kurzfristigen Energieprobleme Ihres Körpers!!<br />
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80639 München<br />
Telefon 089 / 126 06 -169<br />
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www.sos-kinderdorf.de<br />
Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />
Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung der<br />
dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />
Bitte beachten!<br />
Anzeigenschluss <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> ist jeweils der<br />
25. des Vor- Vormonats.<br />
Ihr Ansprechpartner ist Herr Michael Pradel,<br />
Tel.: 0 61 31 / 9 60 70-20<br />
E-Mail: pradel@kirchheim-verlag.de<br />
Zutaten: Glucosesirup,<br />
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Brennwert: 527 kJ (124 kcal),<br />
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E-mail: Jubin-Pharma-Vertrieb@t-online.de - www.jubin-pharma.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
61
Infobox<br />
Ausprobiert<br />
Ausprobiert:<br />
Accu-Chek Mobile<br />
Neue Blutzuckermessgeräte,<br />
Pens, Insulinpumpen …:<br />
Wir probieren die Geräte<br />
aus – und beschreiben<br />
Ihnen unseren Eindruck.<br />
Eindeutig bewerten können<br />
und wollen wir sie nicht,<br />
denn jeder muss selbst<br />
entscheiden, was ihm<br />
wichtig ist und womit er<br />
am besten zurechtkommt.<br />
Auch die Genauigkeit und<br />
Zuverlässigkeit prüfen wir<br />
nicht; dies überlassen wir<br />
den dafür eingerichteten<br />
Institutionen.<br />
AUSPROBIERT<br />
Accu-Chek Mobile<br />
Nichts vergessen zum Messen<br />
Vergessen kann ich mit dem<br />
weiterentwickelten Blutzuckermesssystem<br />
Accu-Chek<br />
Mobile des Unternehmens<br />
Roche Diagnostics nichts: Es<br />
enthält das Messgerät, die<br />
Teststreifen und die Stechhilfe<br />
mit Lanzetten. „Teststreifen“<br />
stimmt nicht wirklich:<br />
In einer Testkassette<br />
findet sich ein langes Band<br />
mit 50 Testfeldern, von denen<br />
mir für jede Messung<br />
automatisch eins zur Verfügung<br />
gestellt wird. Bei jedem<br />
Ein- und Ausschalten informiert<br />
mich das Gerät, wie<br />
viele Testfelder noch in der<br />
Kassette sind.<br />
Individuell einstellen<br />
Beim ersten Einschalten<br />
werde ich gefragt, in welcher<br />
Sprache ich das System<br />
bedienen möchte: Neben<br />
Deutsch kann ich 24 weitere<br />
Sprachen wählen. Datum<br />
und Uhrzeit sind bereits eingestellt.<br />
Ob ich Signaltöne<br />
und wie laut beim Bedienen<br />
hören und einen individuell<br />
einstellbaren Zielbereich<br />
nutzen möchte, kann ich<br />
selbst entscheiden.<br />
Spitzenschutz schieben –<br />
Testfeld freigeben<br />
Der Messvorgang gestaltet<br />
sich etwas anders als bei<br />
anderen Messgeräten. Zuerst<br />
schiebe ich den Spitzenschutz<br />
am unteren Ende des<br />
Geräts nach links zur Seite,<br />
um das Testfeld freizugeben;<br />
dafür benötige ich etwas<br />
Geschick. Dann sagt mir<br />
das Gerät Schritt für Schritt,<br />
Größe (L x B x T): 121 x 63 x 20 mm (mit Stechhilfe)<br />
Gewicht: ~129 g (mit Stechhilfe, Batterien,<br />
Testkassette, Lanzettentrommel)<br />
Messzeit: ~5 Sekunden (abhängig von<br />
Blutzuckerwert)<br />
erforderliche Blutmenge: ~0,3 μl<br />
Kalibration: plasmaäquivalent<br />
Messbereich: 10 – 600 mg/dl bzw. 0,6 – 33,3 mmol/l<br />
Messtemperatur: 10 – 40 °C<br />
relative Luftfeuchtigkeit: 15 – 85 %<br />
Kodierung: automatisch<br />
Batterie: 2 1,5-V-Batterien (1,5 V, Typ AAA, LR 03, AM 4, Micro)<br />
Speicher: 2000 Messwerte mit Datum und Uhrzeit, auslesbar über<br />
USB-Schnittstelle<br />
Preis für Accu-Chek-<br />
Mobile-Set: 59,90 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />
Preis für 50 Accu-Chek-<br />
Mobile-Teststreifen:<br />
36,50 € (50 Testfelder in einer Kassette; unverbindliche<br />
Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />
was ich tun muss: zuerst<br />
Hände waschen, danach einen<br />
Blutstropfen auf das<br />
Feld auftragen. Mit der an<br />
der rechten Seite angedockten<br />
Stechhilfe FastClix, bei<br />
der das Spannen und Auslösen<br />
der Lanzette mit einem<br />
Klick geschieht und die eine<br />
Trommel mit sechs Lanzetten<br />
integriert hat, steche ich<br />
mich deshalb in die Fingerbeere;<br />
beim Stechen in Finger<br />
der rechten Hand muss<br />
ich dabei um das Gerät herumfassen.<br />
Große, gelbe Zahlen<br />
Beim Auftragen des Blutstropfens<br />
wird das Blut nicht<br />
wie bei einem klassischen<br />
Teststreifen eingezogen, sondern<br />
wirklich auf die kleine<br />
Fläche aufgetragen. Anschließend<br />
beginnt die Messung,<br />
angezeigt durch eine<br />
Sanduhr – bis das Messergebnis<br />
in großen, gelben<br />
Zahlen auf auf dem schwarz<br />
hinterlegten Display steht.<br />
Ich kann den Wert noch als<br />
vor oder nach der Mahlzeit<br />
markieren – und später alle<br />
Werte mit einem USB-Kabel<br />
in einen Computer auslesen.<br />
<br />
Dr. Katrin Kraatz<br />
Wollen Sie mehr über<br />
das Blutzuckermesssystem<br />
Accu-Chek<br />
Mobile wissen? Roche<br />
Diagnostics informiert<br />
Sie darüber unter<br />
Tel. 08 00/4 46 68 00 und<br />
im Internet unter www.<br />
accu-chek.de.<br />
62<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Infobox<br />
Alles über Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
Ausprobiert<br />
▸ Wie Typ-2-<br />
<strong>Diabetes</strong><br />
ohne Medikamente<br />
besiegbar ist<br />
NEU<br />
▸ Warum Fitte auch<br />
etwas dicker sein können<br />
▸ Wie Tabletten<br />
wirken, wie sie<br />
nebenwirken<br />
▸ Welche Vitamine<br />
und Mineralien Diabetiker<br />
brauchen<br />
▸ Wann Insulin<br />
und wann es<br />
ohne geht<br />
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Hans Lauber<br />
im Interview<br />
❶ Gratis-Shutter Link ® -App<br />
starten<br />
❷ Ganze Seite mit der App<br />
fotografieren, Video startet<br />
Hans Lauber: Zucker Zähmen!<br />
Die 5 besten Therapien<br />
bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
1. Auflage 2012, 132 Seiten<br />
19,90 €, ISBN 978-3-87409-526-6<br />
per Telefon<br />
07 11/ 66 72-14 83<br />
per Internet<br />
www.kirchheim-shop.de<br />
84.0002<br />
per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />
Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
per Mail<br />
svk@svk.de<br />
www.diabetes-journal.de<br />
63
Infobox<br />
Meldungen<br />
Info-Material für insulinpflichtige Patienten<br />
Schwankungen erkennen<br />
Der „OneTouch VerioIQ-Leitfaden<br />
für Blutzuckertrends“ soll bei<br />
Insulintherapie helfen, Blutzuckerschwankungen<br />
zu vermeiden.<br />
Das Unternehmen LifeScan<br />
bietet neues Informationsmaterial<br />
für insulinspritzende<br />
Diabetiker an: Der<br />
OneTouch VerioIQ-Leitfaden<br />
für Blutzuckertrends soll sie<br />
dabei unterstützen, die potentiellen<br />
Ursachen für wiederkehrende<br />
hohe und niedrige<br />
Blutzuckerwerte zu ermitteln<br />
und entsprechende<br />
Konsequenzen daraus ziehen<br />
zu können. Zu diesem<br />
Zweck wurde bereits die Verio PatternAlert-Technologie für<br />
das Blutzuckermesssystem OneTouch VerioIQ entwickelt.<br />
Diese identifiziert automatisch wichtige Blutzuckermuster<br />
und informiert den Patienten über hohe und niedrige Werte,<br />
schreibt der Hersteller in einer Presse-Info. <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />
erhalten den exklusiven OneTouch VerioIQ-Leitfaden<br />
für Blutzuckertrends zur Abgabe an insulinpflichtige <strong>Diabetes</strong>patienten<br />
beim LifeScan-Außendienst.<br />
Pink, schwarz und weiß<br />
Messgerät in neuen Farben<br />
Ob knallig und bunt oder elegant<br />
und dezent – das Blutzuckermesssystem<br />
„GL50“ ist nun in neuen<br />
Outfits erhältlich.<br />
Das Unternehmen Beurer bietet<br />
sein Blutzuckermesssystem<br />
GL50 in neuen Outfits an.<br />
Für diejenigen, die es modisch<br />
extravagant mögen, ist<br />
das Gerät nun in knalligem<br />
Pink erhältlich. Auch Freunde<br />
des dezenten Stils kommen<br />
mit puristischem Weiß und<br />
elegantem Schwarz auf ihre<br />
Kosten. Das Gerät ist mit seiner<br />
3-in-1-Funktionalität eine<br />
echte Weltneuheit, schreibt<br />
Beurer in einer Presse-Info: Es verfügt zusätzlich zur Messfunktion<br />
über eine integrierte Stechhilfe und einen USB-Stick<br />
mit vorinstallierter Software. Darüber hinaus können die einzelnen<br />
Messergebnisse mit Hilfe einer Markierungsfunktion<br />
mit einem Knopfdruck Ereignissen wie Mahlzeiten oder Sport<br />
zugeordnet werden. Das GL50 ist im medizinischen Fachhandel<br />
für 49,99 € (UVP) erhältlich. Beurer gewährt auf das Gerät<br />
drei Jahre Garantie.<br />
Lebensmittel-Check:<br />
Spaghetti mit Hackfleischsauce – ein beliebtes Essen<br />
für Groß und Klein. Wenn es schnell gehen soll,<br />
gibt es dazu zahlreiche Fertigprodukte. Können sie<br />
mit frisch gekochter Sauce konkurrieren?<br />
Fertige Bolognesesauce<br />
Tüte auf, in Wasser einrühren, angebratenes Hackfleisch<br />
dazu, aufkochen, fertig. Ob das tatsächlich schmeckt, ist<br />
fraglich. Das bestätigen auch die Ergebnisse einer Untersuchung<br />
der Stiftung Warentest: Die Prüfer nahmen 27 verschiedene<br />
Saucen unter die Lupe. Getestet wurden ungekühlte<br />
und gekühlte Soßen, Bolognese mit Fleisch, vegetarische<br />
Produkte und besagte Tütenpulver – nach Aussehen,<br />
Geruch, Geschmack und Konsistenz. Die leckersten Saucen<br />
waren Markenprodukte aus dem Glas, ohne Aromen und<br />
andere Zusatzstoffe. Discountprodukte schnitten mit der<br />
Note gut ab. Wie bei vielen anderen Fertiggerichten gab es<br />
auch hier schwarze Schafe: etwa Saucen mit Geschmacksverstärkern<br />
wie Glutamat und Hefeextrakt oder die mehr<br />
nach Braten- als nach Bolognesesauce schmeckten.<br />
Tütensaucen – wenig Frische, reichlich Salz<br />
Instantsaucen enthielten oft einiges an Salz, wobei der typisch<br />
fruchtige Tomatengeschmack fehlte. Das angebratene<br />
Hackfleisch ließ sich meist nur schwer mit der Sauce<br />
mischen und blieb dabei eher bissfest. Saucen aus dem<br />
Kühlregal waren zwar hochwertig und frisch, aber geschmacklich<br />
nicht überzeugend. Hinzu kommt, dass insbesondere<br />
Tütensaucen oft einiges an Kohlenhydraten durch<br />
Maltodextrin, Dextrose oder Stärke enthalten und – je nach<br />
gegessener Menge – eine Auswirkung auf den Blutzucker<br />
haben können. Wenn also keine Zeit zum Kochen bleibt<br />
oder das Händchen fürs Würzen fehlt, kann z. B. eine Fertigsauce<br />
aus dem Glas trotzdem geschmacklich aufgewertet<br />
werden. Dazu Pizzatomaten, ein paar Basilikumblätter,<br />
etwas frisch gemahlenen Pfeffer und einen Schuss Balsamico-Essig<br />
in die Sauce geben. Oder wie wäre es, die Chinesen-Bolo<br />
von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser Lutz Goeke nachzukochen?<br />
Sein Leserrezept finden Sie auf Seite 73. KM<br />
Foto: Stiftung Warentest<br />
64<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Kreativwettbewerb geht noch bis Ende Februar<br />
Kinder gestalten Insulinpen<br />
Wie das Unternehmen Roche Diagnostics<br />
in einer Presse-Info mitteilt,<br />
wurden in zwei vom Institut für <strong>Diabetes</strong>-Technologie<br />
in Ulm durchgeführten<br />
Studien die Messgenauigkeit<br />
von Blutzuckermessgeräten<br />
und die Qualität der entsprechenden<br />
Teststreifen im Hinblick auf die<br />
zugrundeliegende DIN ISO unter<br />
die Lupe genommen. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass nur<br />
52,9 Prozent der untersuchten<br />
Systeme<br />
die aktuellen und<br />
die zukünftigen, verschärften<br />
Kriterien<br />
der ISO-Norm 15197<br />
erfüllen. Während<br />
etwa 80 Prozent der<br />
Geräte die derzeitigen<br />
Vorgaben schafften,<br />
fiel nach der<br />
neuen Norm beinahe<br />
jedes zweite System<br />
durch. Auch die<br />
Teststreifen wiesen starke Qualitätsunterschiede<br />
auf. Bis zu 13 Prozent<br />
Abweichung zwischen verschiedenen<br />
Chargen eines Herstellers konn-<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Infobox<br />
Meldungen<br />
Noch bis zum 28. Februar 2013 haben Kinder die Möglichkeit, am Kreativwettbewerb<br />
der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-Eltern-<strong>Journal</strong> und des Unternehmens Lilly<br />
<strong>Diabetes</strong> teilzunehmen. Und so geht es: Der Insulinpen HumaPen Luxura HD<br />
soll ein neues Outfit erhalten, das von den jungen Patienten selbst gestaltet<br />
wird. Möglich machen das Skins, ablösbare, bedruckte Klebefolien. Teilnehmerkarten<br />
gibt es zum Herunterladen oder Bestellen auf www.lilly-diabetes.<br />
de/ kreativwettbewerb. Mitmachen können alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig<br />
davon, welchen Insulinpen sie benutzen. Die Sieger werden in drei<br />
Altersgruppen prämiert (Kindergarten, Grundschule sowie weiterführende<br />
Schulen) und mit ihren Familien zu einem sportlichen Tag an der Sportschule<br />
von Anja Renfordt in Lüdenscheid eingeladen: Dort können sie mit der sechsfachen<br />
Kickbox-Weltmeisterin trainieren und ihr Fragen zu ihrem Leben und<br />
ihren sportlichen Erfolgen mit <strong>Diabetes</strong> stellen.<br />
Verschärfte Kriterien zur Überprüfung der Messgenauigkeit<br />
Neue ISO-Norm oft nicht erreicht<br />
ten die Ulmer Forscher nachweisen.<br />
Gut abgeschnitten haben hingegen<br />
die Accu-Chek-Systeme, heißt es<br />
weiter in der Presse information. Sie<br />
erfüllen sowohl die aktuellen Anforderungen<br />
der ISO-Norm als auch die<br />
des neuen Vorschlags. Vor allem das<br />
Gerät Accu-Chek Aviva zeigte besonders<br />
geringe Abweichungen innerhalb<br />
verschiedener Teststreifenchargen.<br />
Der neue Entwurf<br />
der ISO-Norm beinhaltet<br />
strengere Kriterien<br />
in Bezug auf die Messgenauigkeit.<br />
Außerdem<br />
sieht er die Überprüfung<br />
von Teststreifen aus drei<br />
unterschiedlichen Chargen<br />
vor, damit Schwankungen<br />
innerhalb der<br />
Herstellung erkennbar<br />
werden.<br />
Das Gerät Accu-Chek Aviva konnte in zwei<br />
aktuellen Studien überzeugen, in denen die<br />
Genauigkeit von Blutzuckermesssystemen<br />
sowie die Qualität der dazugehörigen Teststreifen<br />
überprüft wurden.<br />
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3,10 €)<br />
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Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />
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www.kirchheim-shop.de<br />
65
Essen & Trinken<br />
66<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Essen & Trinken<br />
Spinat & Fleisch & Vitamin C<br />
Ständig müde, schlapp und erkältet – so ging es der 62-jährigen<br />
Diabetikerin Inge Meurer. Lag es an schlechten Blutzuckerwerten,<br />
dem Wetter, der Schilddrüse oder einem niedrigen Eisenwert?<br />
Foto: Stockfood<br />
Wiederkehrende Erkältungen und<br />
ständige Müdigkeit plagen Diabetikerin<br />
Inge Meurer (62). Sie schiebt<br />
es auf die dunkle Jahreszeit und das<br />
nasskalte Wetter. Als der Frühling<br />
kommt, die Symptome nicht verschwinden<br />
und sogar eine allgemeine<br />
Lustlosigkeit dazukommt,<br />
nimmt sich die 62-Jährige vor, ihrem<br />
Arzt davon zu berichten:Inge<br />
Meurer geht zum <strong>Diabetes</strong>-Check<br />
bei ihrem Hausarzt. Sie erzählt von<br />
ihrer seit Monaten andauernden<br />
Schwäche und Müdigkeit.<br />
Eisenmangel – wieso?<br />
Der Arzt bestimmt Schilddrüsenund<br />
Eisenstatus im Blut. Ergebnis:<br />
Die Schilddrüsenwerte sind in<br />
Ordnung, doch Inge Meurer hat einen<br />
zu niedrigen Ferritinwert – es<br />
ist also zu wenig Eisen im Körper<br />
gespeichert; auch ihr Hämoglobinwert<br />
ist zu niedrig. Nun bestimmt<br />
der Arzt noch den Eisengehalt im<br />
Blut: Auch er ist reduziert. Ist das<br />
der Grund für ihre ständige Müdigkeit?<br />
Wichtig ist dem Hausarzt<br />
nun zuerst, abzuklären, woher der<br />
Eisenmangel kommt: Ist er durch<br />
die Ernährung bedingt? Oder blutet<br />
Inge Meurer irgendwo im Körper<br />
und verliert dadurch ständig<br />
Eisen? Eine Blutung wird bei ihr<br />
nicht gefunden – also ist wohl die<br />
Ernährung Schuld am Eisenmangel.<br />
Deshalb bekommt sie einen<br />
Ratgeber zum Thema, ferner empfiehlt<br />
ihr Hausarzt eine zeitlich begrenzte<br />
Therapie mit einem Eisenpräparat.<br />
Nach einem Monat soll<br />
sie wieder zur Blutabnahme in die<br />
Praxis kommen.<br />
Das Eisenpräparat hilft<br />
Mit Eisenpräparat und Ratgeber<br />
macht sie sich ans Werk – und siehe<br />
da: Bald geht es ihr besser, die<br />
typischen Symptome eines Eisenmangels<br />
wie geschwächte Immunabwehr,<br />
Müdigkeit und Abgeschlagenheit<br />
werden schwächer.<br />
▸<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
67
Essen & Trinken<br />
Inge Meurer hat sich durch den Eisenmangel<br />
auch nicht mehr so belastbar<br />
gefühlt. Jetzt gibt es endlich<br />
Licht am Ende des Tunnels! Weitere<br />
Zeichen für einen Eisenmangel<br />
können übrigens sein: Schlafstörungen,<br />
Schäden an Haaren und<br />
Nägeln, Haarausfall, das Restless-<br />
Legs-Syndrom, Vergesslichkeit und<br />
eine schlechte Thermoregulation<br />
(Kältegefühl, aufsteigende Hitze).<br />
Mikronährstoff mit großer<br />
Wirkung<br />
Frauen haben vor den Wechseljahren<br />
einen höheren Eisenbedarf.<br />
Grund ist die monatliche Regelblutung.<br />
Das Spurenelement Eisen ist<br />
nämlich ein wichtiger Baustein des<br />
roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)<br />
und sorgt mit dafür, dass der Sauerstoff<br />
von den Lungenbläschen in<br />
die Körperzellen gelangt. Als Bestandteil<br />
von Enzymen übernimmt<br />
der Mikronährstoff Eisen Schüsselfunktionen<br />
in vielen Stoffwechselprozessen.<br />
Heute sind sich auch<br />
viele Wissenschaftler einig, dass<br />
Eisen für gesunde Hirnfunktionen<br />
…mitmachen – und gewinnen<br />
Lecker, frisch und mit einer guten Portion Vitalstoffe<br />
– das sind die 40 Rezepte im neuen Kochbuch<br />
von Starkoch Johann Lafer. Ob Vorspeisen wie<br />
„Salat von Spargel und Tafelspitz“, Hauptgerichte<br />
wie „Mariniertes Schweinefilet auf Sesamreis“<br />
oder „Auf Zitronenverbene gegarte Dorade mit<br />
Bärlauch-Crêpes“ bis hin zu Desserts wie „Kokosmilchreis-Törtchen“<br />
oder „Zimt-Quark-Schaum“<br />
– für jeden Geschmack ist etwas dabei.<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Wohnort<br />
Inge Meurers Eisenwerte waren zu niedrig. Durch ein Eisenpräparat und eisenreiche<br />
Ernährung ist der Eisengehalt im Blut jetzt wieder höher – und sie fühlt sich wieder<br />
besser.<br />
Neben der limitierten Therapie mit<br />
einem Eisenpräparat bekommt Inge<br />
Meurer den Tipp, beim Essen eisenreiche<br />
Lebensmittel auszuwählen.<br />
Die täglich empfohlene Eisenund<br />
auch bei degenerativen Hirnerkrankungen<br />
eine wichtige Rolle<br />
spielt – wie und in welchem Umfang,<br />
wird derzeit erforscht.<br />
Wer unter Blutarmut durch Eisenmangel<br />
(Eisenmangel-Anämie) leidet,<br />
hat zu wenig Ferritin und tat-<br />
Dabei sind alle Rezepte mit ihrem jeweiligen<br />
Kalorien- und BE-Gehalt ausgestattet. Na, läuft<br />
Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen?<br />
Dann machen Sie mit und gewinnen Sie eines<br />
von drei Kochbüchern „Mit Lafer leicht genießen“,<br />
vom Meister persönlich signiert.<br />
Coupon einfach ausfüllen und einsenden an:<br />
Kirsten Metternich, Kennwort: LAFER, Hildeboldstraße<br />
5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />
sächlich zu wenig Eisen im Blut:<br />
„Dieses Phänomen tritt gehäuft bei<br />
älteren Menschen (bei 15 bis 25 Prozent)<br />
auf, insbesondere in Krankenhäusern<br />
und Pflegeheimen“, erklärt<br />
Dr. Dr. Peter Nielsen von der Eisenstoffwechselambulanz<br />
am Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf.<br />
Bei chronischen Erkrankungen<br />
wie Arthritis, Entzündungen<br />
oder Krebs ist die Eisenaufnahme<br />
aus dem Darm gehemmt. Chronische<br />
Herzinsuffizienz, Blutverluste<br />
und Mangelernährung sind weitere<br />
Ursachen, sagt der Experte. „Ältere<br />
Menschen, die Kau- und Schluckprobleme<br />
haben, einsam sind oder<br />
unter Depressionen sowie Verwirrtheit<br />
leiden, schlägt das alles praktisch<br />
auf den Magen. Sie essen weniger<br />
und geraten in die Spirale der<br />
Unterversorgung.“<br />
Foto: fotolia<br />
E-Mail<br />
Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per Telefon<br />
□<br />
über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />
(Auch wenn Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />
Datum / Unterschrift<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags und ihre<br />
Angehörigen und der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung<br />
sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10. März 2013<br />
Maßnahme: Eisen essen<br />
68<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Essen & Trinken<br />
zufuhr liegt für Männer bei 10 mg<br />
und 10 bis 15 mg für Frauen (Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung).<br />
Für Schwangere und Stillende sind<br />
20 bis 30 mg sinnvoll.<br />
Risiken haben Vegetarier<br />
und Senioren<br />
Schwierigkeiten, sich gut mit Eisen<br />
zu versorgen, haben manchmal<br />
Vegetarier, Veganer, Menschen mit<br />
Essstörungen, Teenager, Senioren<br />
und Menschen mit niedrigem Einkommen<br />
oder allgemein schlechtem<br />
Gesundheitszustand. Sehr<br />
wichtig ist eine adäquate Versorgung<br />
für Blutspender, Krebspatienten<br />
und Frauen mit sehr starker<br />
Monatsblutung, ebenso bei Blutverlusten<br />
im Körper – so steht es<br />
im Ratgeber von Inge Meurer.<br />
Falsches Spinat-Gerücht<br />
Bei Eisenmangel viel Spinat oder<br />
Rote Bete zu essen ist der falsche<br />
Weg. Zwar gehört Spinat zu den<br />
eisenreichen Gemüsesorten und<br />
enthält im Schnitt 4,1 mg Eisen pro<br />
100 g – aber eben nicht 41 mg! Die<br />
Fehlinformation ist auf einen lange<br />
zurückliegenden Schreibfehler zurückzuführen.<br />
Viel Eisen enthalten<br />
außerdem Schwarzwurzeln, Rote<br />
Bete, Ingwer und Fenchel. Allerdings<br />
braucht das dreiwertige<br />
pflanzliche Eisen Vitamin C, um in<br />
zweiwertiges Eisen umgewandelt<br />
zu werden, das der Körper gut verwerten<br />
kann.<br />
O-Saft und Kiwi dazu!<br />
Daher sollte man zu eisenreichen<br />
pflanzlichen Lebensmitteln ein<br />
Glas Orangensaft trinken, der zu<br />
100 Prozent aus Frucht besteht,<br />
oder auch eine frische Kiwi, Beerenobst<br />
oder Sanddorn dazu essen.<br />
Lecker und sinnvoll ist z. B.<br />
auch Salat mit Krabben oder ein<br />
Linseneintopf mit einem Schuss<br />
Zitronensaft und Kartoffeln –<br />
denn Kartoffeln sind reich an Vitamin<br />
C und gelten auch als Zitronen<br />
des Nordens. Das zweiwertige,<br />
gut verfügbare Eisen steckt in<br />
rotem Fleisch, Fisch und Innereien<br />
und auch in fermentiertem Gemüse<br />
(Sauerkraut) und bestimmten<br />
Sojaprodukten.<br />
Das Eisenpräparat soll Inge Meurer<br />
nicht zusammen mit Tee, Kaffee,<br />
Kakao, Rotwein, Milch, Milchprodukten<br />
und Käse einnehmen,<br />
sonst wird die Eisenaufnahme im<br />
Körper gehemmt. Falls ihr nach<br />
der Einnahme auf nüchternen Magen<br />
übel wird, soll sie das Eisenpräparat<br />
am besten zu einer Mahlzeit<br />
einnehmen, rät ihr Hausarzt.<br />
Inge Meurer geht es besser<br />
So schwer ist es also gar nicht, mehr<br />
Eisen aufzunehmen. Inge Meurer<br />
will aber nicht mehr Fleisch essen<br />
und isst deshalb bewusst eine Linsen-<br />
oder Erbsensuppe pro Woche.<br />
Sie isst mehr Sojaprodukte,<br />
gibt an jedes Essen einen Spritzer<br />
Zitronen- oder Limettensaft. Zum<br />
Frühstück gehört jetzt eine Kiwi,<br />
und schon jetzt freut sie sich auf<br />
den Sommer: Denn Erd- und andere<br />
Beeren enthalten besonders<br />
viel Vitamin C.<br />
Nach einem Monat mit Eisenpräparat<br />
und eisenreichem Essen<br />
wird erneut Blut abgenommen.<br />
Inge Meurers Eisenwert liegt nun<br />
im unteren Normbereich. Der Arzt<br />
empfiehlt, die Therapie erst einmal<br />
so fortzuführen; nach drei Monaten<br />
fühlt sich die Diabetikerin wieder fit<br />
und wach – und die letzte Erkältung<br />
liegt auch schon eine Zeit zurück.<br />
Sie setzt das Eisenpräparat ab, der<br />
Bluteisenwert wird nun halbjährlich<br />
kontrolliert. Sie isst natürlich<br />
nach wie vor eisenreich. Da kommen<br />
ihr die leckeren Rezepte auf<br />
den folgenden Seiten gerade recht,<br />
denn sie enthalten besonders viel<br />
Eisen. Kirsten Metternich ◼<br />
Fotos: fotolia, Morlock, Kirchheim<br />
Eisenreiche Lebensmittel<br />
Innereien<br />
Fleisch<br />
Muscheln<br />
Austern<br />
Sojaprodukte<br />
Eier<br />
Rote Bete<br />
Spinat<br />
Schwarzwurzeln<br />
Pilze<br />
Kräuter:<br />
Petersilie, Basilikum u. a.<br />
Hirse<br />
Hülsenfrüchte<br />
Bohnen<br />
Erbsen<br />
grünes Gemüse<br />
Trockenobst<br />
Weizenkleie<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
69
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Eisenreich genießen<br />
Es ist gar nicht so schwierig, beim Essen genug Eisen<br />
aufzunehmen. Wie wäre es mit mediterranen Spaghetti<br />
und Muscheln oder mit einem veganen Gericht<br />
aus roten Linsen und Gemüse? Auch unser Leserrezept<br />
von Lutz Goeke ist ein idealer Eisenspender und<br />
dabei richtig lecker – probieren Sie es einfach aus.<br />
Haben auch Sie ein Lieblingsrezept? Dann machen Sie<br />
mit und vielleicht steht schon bald Ihr Rezept hier im<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>. Wie das geht, lesen Sie auf Seite 73.<br />
»»<br />
Mit einer Portion deckt eine<br />
erwachsene Frau 60 und ein<br />
Mann 90 Prozent seines täglichen<br />
Eisenbedarfs.<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
100 g rote Linsen, trocken<br />
1 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />
200 g aufgetaute Tiefkühlerbsen<br />
2 Karotten, 300 g<br />
1 Bund Lauchzwiebeln<br />
1 Knoblauchzehe<br />
½ Bund glatte Petersilie<br />
10 schwarze Oliven, ohne Stein<br />
etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />
etwas Kräutersalz<br />
50 ml Orangensaft, 100 % Frucht,<br />
ohne Zuckerzusatz<br />
1 – 2 EL Kräuteressig<br />
1 EL Olivenöl<br />
1 Spritzer Süßstoff, flüssig<br />
vegan<br />
fettarm<br />
Roter Linsensalat<br />
mit Oliven, Karotten und Erbsen<br />
Die Zubereitung:<br />
Die Linsen mit 200 ml Wasser und<br />
der gekörnten Gemüsebrühe in<br />
einen Topf geben und aufkochen<br />
lassen. Unter Rühren 5 Minuten<br />
köcheln, die Linsen dürfen nicht<br />
zerkochen. Aus dem Topf nehmen<br />
und in eine Schüssel füllen.<br />
Die aufgetauten Tiefkühlerbsen<br />
mit den warmen Linsen mischen.<br />
Karotten schälen, waschen, längs<br />
halbieren und in dünne Scheiben<br />
schneiden. Lauchzwiebeln putzen,<br />
waschen und in feine Ringe<br />
schneiden. Knoblauch abziehen<br />
und fein hacken. Petersilie<br />
waschen, trocknen und hacken.<br />
Alles mit den Linsen und Erbsen<br />
mischen, dann die Oliven zugeben.<br />
Aus Gewürzen, Saft, Essig<br />
und Öl eine Marinade rühren.<br />
Nach Geschmack mit wenig flüssigem<br />
Süßstoff und etwas Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
23 g E, 12 g F, 51 g KH, davon<br />
39 g KH anrechnungspflichtig<br />
(wegen der Linsen aber individuell<br />
auszuprobieren, da Erfahrungen<br />
zeigen, dass weniger Insulin<br />
benötigt wird als formal berechnet),<br />
23 g Ba, 0 mg Chol, 111 mg<br />
Na, 162 mg K, 432 mg Ph, 9 mg<br />
Fe, 405 kcal, 1 620 kJ<br />
70 www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Zutaten für 2 Portionen:<br />
1 gelbe Paprikaschote<br />
1 grüne Paprikaschote<br />
2 Zwiebeln<br />
250 g Rinderhackfleisch<br />
etwas Kräutersalz<br />
etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />
Prise Paprikapulver, edelsüß<br />
2 EL frische Petersilie, gehackt<br />
1 Ei<br />
1 EL Paniermehl, 15 g<br />
2 TL gekörnte Rinderbrühe<br />
75 g Reis, trocken<br />
etwas Kräutersalz<br />
10 Blättchen frisches Basilikum<br />
1 kleine Dose Pizzatomatenwürfel,<br />
425 ml<br />
2 EL Tomatenmark<br />
1 Spritzer flüssiger Süßstoff<br />
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Gefüllte Paprikaschote mit Reis<br />
gut<br />
vorzubereiten<br />
für Kinder<br />
Die Zubereitung:<br />
Den Backofen auf 180 °C (Gas: Stufe 2, Umluft:<br />
160 °C) vorheizen. Paprikaschoten putzen, längs<br />
halbieren und waschen. Zwiebeln abziehen, kalt<br />
abwaschen und fein würfeln. Hackfleisch in eine<br />
Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver<br />
würzen. Zwiebelwürfel, gehackte Petersilie,<br />
Ei und Paniermehl zugeben, zu einem Teig verarbeiten<br />
und noch einmal abschmecken. In die<br />
vier Paprikahälften füllen und in eine Auflaufform<br />
setzen. Wasser mit Rinderbrühe mischen<br />
und Schoten damit angießen. Im Backofen etwa<br />
25 bis 30 Minuten backen. In der Zwischenzeit<br />
den Reis nach Packungsangabe kochen. Für die<br />
Tomatensauce Basilikum waschen und fein hacken.<br />
Pizzatomatenwürfel in einen Topf geben,<br />
Tomatenmark einrühren, aufkochen lassen und<br />
mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Süßstoff und Paprikapulver<br />
abschmecken. Fertige Paprikaschoten<br />
aus dem Ofen nehmen, je eine grüne und<br />
gelbe Hälfte auf beiden Tellern anrichten und<br />
eine Portion Reis dazugeben. Basilikum in die<br />
Tomatensoße rühren, Schoten damit angießen.<br />
»»<br />
Mit einer Portion deckt eine erwachsene<br />
Frau 33 und ein Mann<br />
50 Prozent seines täglichen Eisenbedarfs.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
37 g E, 22 g F, 47 g KH, davon<br />
33 g KH anrechnungspflichtig,<br />
8 g Ba, 194 mg Chol, 654 mg Na,<br />
1 390 mg K, 450 mg Ph, 5 mg Fe,<br />
535 kcal, 2 140 kJ<br />
www.diabetes-journal.de<br />
Es antwortet Ihnen gern:<br />
Kirsten Metternich<br />
Diätassistentin/DKL, DGE<br />
Redaktion Essen & Trinken<br />
Hildeboldstraße 5<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Tel.: 0 22 34/91 65 41<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42<br />
E-Mail: info@metternich24.de<br />
www.metternich24.de<br />
71<br />
Noch Fragen?
Essen & Trinken<br />
Rezepte<br />
Spaghetti mit Muscheln<br />
für Gäste<br />
geht schnell<br />
und Tomaten Die Zubereitung:<br />
Zutaten für 2 Portionen:<br />
400 g frische Miesmuscheln<br />
100 ml Weißwein, trocken<br />
1 Bund glatte Petersilie<br />
2 Schalotten<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 EL Olivenöl, 20 g<br />
200 g Spaghetti, trocken<br />
10 Kirschtomaten, 100 g<br />
20 ml Zitronensaft<br />
etwas Salz<br />
etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />
100 ml Tomatensaft<br />
»»<br />
Mit einer Portion deckt eine erwachsene<br />
Frau 93 und ein Mann<br />
140 Prozent des täglichen Eisenbedarfs.<br />
Muscheln unter fließend kaltem<br />
Wasser gründlich abbürsten. Bereits<br />
geöffnete wegwerfen. Geschlossene<br />
Muscheln in einen<br />
Topf geben, mit Wein aufgießen,<br />
aufkochen lassen und 5 Minuten<br />
köcheln, bis sich die Schalen öffnen.<br />
Alle nun geöffneten Muscheln<br />
aus dem Topf nehmen und etwas<br />
abkühlen lassen. Den Muschelsud<br />
durch ein feines Haarsieb gießen<br />
und auffangen. Petersilie waschen,<br />
trocknen und hacken. Schalotten<br />
abziehen, kalt abwaschen,<br />
fein würfeln. Knoblauch schälen,<br />
sehr fein hacken. Einen Esslöffel<br />
Öl in einem Topf erhitzen,<br />
die Hälfte der Petersilie, Zwiebeln<br />
und Knoblauch unter Rühren andünsten.<br />
Mit Muschelsud aufgießen<br />
und etwas einkochen lassen.<br />
Spaghetti nach Packungsangabe<br />
in Salzwasser bissfest kochen. Tomaten<br />
waschen und halbieren. Die<br />
geöffneten Muscheln und Tomaten<br />
in den Zwiebelsud geben. Mit<br />
Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die gekochten und<br />
abgetropften Spaghetti im Topf mit<br />
Tomatensaft und dem restlichen<br />
Olivenöl mischen, dann Muschelsud<br />
dazugeben und noch einmal<br />
abschmecken. In zwei Pastateller<br />
geben. Mit der restlichen Petersilie<br />
und frisch gemahlenem Pfeffer<br />
garniert servieren.<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
38 g E, 16 g F, 5 g Alkohol, 84 g<br />
KH, davon 76 g KH anrechnungspflichtig,<br />
10 g Ba, 252 mg Chol,<br />
720 mg Na, 1 720 mg K, 676 mg<br />
Ph, 14 mg Fe, 665 kcal, 2 660 kJ<br />
Anmerkungen zu den Rezepten:<br />
Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln,<br />
Karotten, Sellerie etc.) sind bis zu<br />
einer 200-g-Portion je Sorte nicht blutzuckerwirksam.<br />
Hilfe für das Schätzen<br />
der KH-Portionen geben KH-Tabellen<br />
(siehe die <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Nährwerttabelle<br />
– BE, KE und Kalorien auf einen<br />
Blick mit 1000 Lebensmitteln, K. Metternich,<br />
Kirchheim-Verlag, Mainz 2009).<br />
Die berechneten Natriumwerte beziehen<br />
sich nur auf den natürlichen Natriumgehalt<br />
der Lebensmittel und nicht<br />
auf Salz, Brühe etc., die zum Würzen in<br />
den Rezepten verwendet werden.<br />
Zeichenerklärung:<br />
B/Ba = Ballaststoffe; Chol = Cholesterin;<br />
E = Eiweiß; Essl./EL = Esslöffel; F<br />
= Fett; Fett i. Tr. = Fett in der Trockenmasse;<br />
Gew.-Kl. = Gewichtsklasse; K =<br />
Kalium; Na = Natrium; Pck. = Päckchen;<br />
Ph = Phosphor; Schb = Scheibe; Teel./<br />
TL = Teelöffel; TK = Tiefkühlkost; KH =<br />
Kohlenhydrate; kJ = Kilojoule; kcal =<br />
Kilokalorien; Msp. = Messerspitze.<br />
72<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
Essen & Trinken<br />
Leserrezept des Rezepte Monats<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Nachgefragt bei Lutz Goeke<br />
DJ: Haben Sie selbst <strong>Diabetes</strong>?<br />
Goeke: Nein, unsere mittlerweile<br />
20-jährige Tochter Edna<br />
ist seit ihrem 17. Lebensmonat<br />
an Typ-1-<strong>Diabetes</strong> erkrankt.<br />
DJ: Was ist Ihr Koch-Motto?<br />
Goeke: Da auch meine Frau<br />
wieder berufstätig ist, haben wir<br />
uns entschlossen, eine Reihe<br />
von Gerichten am Wochenende<br />
vorzubereiten. Besonders wichtig<br />
war uns, dass die Mahlzeit im<br />
Alltag nur noch zu erwärmen ist<br />
und durch frisch gekochte Beilagen<br />
wie Gemüse und Kohlenhydrate<br />
ergänzt wird.<br />
DJ: Warum haben Sie gerade<br />
dieses Rezept ausgewählt?<br />
Goeke: Damit es besonders<br />
schnell geht, drängte sich die<br />
Nudel in den Vordergrund.<br />
Doch irgendwann musste ein<br />
neuer Geschmack her. Rasch<br />
wurde China als neue Ausrichtung<br />
erkoren. Die Zubereitung<br />
sollte schnell und einfach gehen,<br />
die Zutaten ohne Probleme,<br />
preiswert und in guter Qualität<br />
in normalen Geschäften<br />
erhältlich sein.<br />
Als Dankeschön erhält Lutz<br />
Goeke ein Sukrin-Set im Wert<br />
von ca. 50 Euro. Es besteht aus<br />
Sukrin Melis, Sukrin Gold und<br />
zuckerfreie Sukrin Schokolade.<br />
Weitere Infos dazu dazu gibt es<br />
auf www.sukrin.org<br />
Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />
Chinesen-Bolo<br />
Die Zubereitung:<br />
Knoblauchzehen abziehen und<br />
sehr fein hacken. Zwiebel abziehen,<br />
kalt abwaschen und ganz<br />
fein würfeln. Frischen Ingwer<br />
schälen und in kleine Würfel<br />
schneiden. Alles in einem kleinen<br />
Schälchen mischen, leicht<br />
salzen und 5 Minuten zur Seite<br />
stellen.<br />
Olivenöl in einem Topf erhitzen,<br />
die kleingeschnittenen Zutaten<br />
hineingeben, gründlich anschwitzen,<br />
bis die Zwiebeln glasig werden.<br />
Hackfleisch portionsweise<br />
zugeben und anbraten. Mit Pfeffer<br />
aus der Mühle und ein wenig Salz<br />
würzen. In der Zwischenzeit den<br />
Reis nach Packungsangabe garen.<br />
Sojasauce und Sambal Oelek zum<br />
Fleisch geben und mischen. Wasser,<br />
Kokosmilch und Erdnussbutter<br />
unterrühren, sanft aufkochen.<br />
Mit Zitronensaft, Currypulver,<br />
Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Zum Schluss die gut abgetropften<br />
Bambussprossen untermischen.<br />
Das<br />
Leserrezept<br />
von Lutz Goeke<br />
aus Rötgen<br />
Zutaten für 4 Portionen:<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 kleine Zwiebel<br />
30 g Ingwer, frisch<br />
etwas Salz<br />
2 EL Olivenöl, 20 g<br />
350 g Rindergehacktes<br />
etwas frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
200 g Basmatireis, trocken<br />
1 EL Sojasauce<br />
½ TL Sambal Oelek<br />
50 ml Wasser<br />
250 g Kokosmilch<br />
1 TL Erdnussbutter, 5 g<br />
25 ml Zitronensaft<br />
2 TL Currypulver<br />
1 Glas Bambussprossen,<br />
Abtropfgewicht 175 g<br />
Nährwert-Info<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
23 g E, 19 g F, 44 g KH, davon<br />
38 g KH anrechnungspflichtig,<br />
2 g Ba, 53 mg Chol, 97 mg Na,<br />
690 mg K, 273 mg Ph, 3 mg Fe,<br />
440 kcal, 1 760 kJ<br />
Schicken auch Sie<br />
Ihr Rezept an:<br />
Kirsten Metternich<br />
Hildeboldstraße 5<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Fax: 0 22 34/91 65 42<br />
E-Mail:<br />
info@metternich24.de<br />
Oder geben Sie Ihr Rezept<br />
unter www.diabetes-jour<br />
nal.de/rezepte direkt in<br />
das Rezeptformular ein.<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013<br />
www.diabetes-journal.de<br />
73
Zum guten Schluss<br />
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />
arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />
hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> und Alex<br />
Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-<br />
<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />
ist wieder Jana dran.<br />
Selbst ausprobiert: Bewegung tut gut!<br />
Das neue Jahr ist schon viele Wochen<br />
alt, viele gute Vorsätze sind bestimmt<br />
wieder gefasst worden für 2013. Kam<br />
da nicht zum Jahresende der Krankenhausreport<br />
des Wissenschaftlichen Instituts<br />
der AOK (WIdO), der vom Verlag<br />
Schattauer herausgegeben wurde,<br />
gerade richtig? Denn nach Berichten<br />
der AOK hat sich zum Beispiel die Zahl<br />
der Wirbelsäulenoperationen bei AOK-<br />
Versicherten zwischen 2005 und 2010<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Sicher fragen Sie sich: Was hat das mit<br />
<strong>Diabetes</strong> zu tun? Eine Menge! Zwar<br />
wirkt sich dieses Mehr an Operationen<br />
nicht unmittelbar, aber doch mittelbar<br />
auf die <strong>Diabetes</strong>versorgung aus.<br />
Denn auch wenn wir – leider! – getrennte<br />
Budgets für ambulante und stationäre<br />
Behandlungen im Gesundheitswesen<br />
haben, ist die Geldmenge, die insgesamt<br />
zur Verfügung steht, begrenzt.<br />
Müssen die Kostenträger also Geld für<br />
Unsinniges ausgeben, ist weniger Geld<br />
für Notwendiges da. Und die Wirbelsäulenoperationen<br />
sind nur ein Beispiel,<br />
das die AOK nennt; auch stationäre<br />
Aufenthalte allgemein haben zum<br />
Beispiel zugenommen.<br />
Natürlich hängt ein Teil dieser Steigerung<br />
mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
zusammen – die Gesellschaft wird nicht<br />
Illustrationen: Christian Mentzel<br />
»»<br />
Sicher fallen Ihnen viele<br />
Beispiele ein, bei denen<br />
ein Arztbesuch nicht sinnvoll<br />
war.<br />
jünger. Aber das erklärt eben nur einen<br />
Teil. Die zusätzliche Steigerung wirft<br />
schon Fragen auf. Und hier kommen<br />
wir alle ins Spiel – und zwar wieder mit<br />
meinem Lieblingsthema: Können wir<br />
nicht bei vielem, was unsere Gesundheit<br />
betrifft, selbst kosteneffizient denken<br />
und handeln? Überlegen Sie einmal<br />
selbst: Wie oft waren Sie im vergangenen<br />
Jahr bei Ihrem Arzt, weil Ihnen<br />
der Rücken ein bisschen weh tat? Oder<br />
weil Sie eine leichte Erkältung hatten?<br />
Beides sind keine Gründe, den Arzt<br />
aufzusuchen: Leichte Rückenschmerzen<br />
sind selten durch schwerwiegende<br />
Gesundheitsprobleme verursacht, sondern<br />
durch unsere körperliche Faulheit,<br />
die Büroarbeit mit sich bringt – oder<br />
auch durch falsche Belastungen bei beruflicher<br />
körperlicher Tätigkeit. Und bei<br />
Erkältungen heißt es einfach: sich pflegen<br />
und Geduld haben – sie verschwinden<br />
normalerweise von selbst wieder.<br />
Sicher fallen Ihnen viele weitere Beispiele<br />
ein, bei denen ein Arztbesuch<br />
und anschließende Therapien – medikamentös,<br />
physiotherapeutisch, operativ<br />
… – nicht sinnvoll waren; das hätten<br />
Sie auch allein hinbekommen!<br />
Vielleicht kann das erschreckende Ergebnis<br />
des Krankenhausreports ja Ansporn<br />
sein für das Frühjahr 2013: Beginnen<br />
Sie, sich mehr zu bewegen. Das<br />
hilft Ihrer Muskulatur, Ihren Knochen,<br />
Ihrem Immunsystem, Ihrer Psyche –<br />
kurz gesagt: Ihrem gesamten Körper.<br />
Ich weiß es, ich habe es ausprobiert!<br />
74<br />
www.diabetes-journal.de<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 2 /2013
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />
Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />
E-Mail: info@kirchheim-verlag.de, Internet: www.kirchheim-verlag.de<br />
Chefredakteure:<br />
Prof. Dr. med. T. Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />
Theodor-Klotzbücher-Str. 12, 97980 Bad Mergentheim,<br />
E-Mail: haak@kirchheim-verlag.de<br />
Günter Nuber, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70 30,<br />
E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de, www.diabetes-journal.de<br />
DDB-Vertreter in der Chefredaktion:<br />
Dieter Möhler, DDB-Bundesvorsitzender<br />
Redaktion:<br />
Prof. Dr. med. T. Danne, Hannover – O. Ebert, Stuttgart,<br />
N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz,<br />
Dr. med. K. Kraatz, Mainz – M. Krüger, Apotheker, Krefeld,<br />
Dipl.-Psych. PD Dr. B. Kulzer, Bad Mergentheim,<br />
Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert, München – K. Metternich, Kerpen,<br />
A. Monecke, Berlin – Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen,<br />
Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen – Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Draeger,<br />
München – Prof. Dr. med. M. Weber, Mainz – Prof. Dr. med. B. Willms,<br />
Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />
Geschäftsführer: Günter Nuber, Reiner Wolf<br />
Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />
Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />
Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 60 vom 1.1.2013.<br />
Layout: Hayo Eisentraut<br />
Rubrik<br />
optional: 2.Ebene<br />
… und das lesen Sie im nächsten Heft:<br />
Der März bringt den Frühling: Osterferien beginnen,<br />
viele fahren noch einmal in den Ski-Urlaub,<br />
während andernorts je nach Wettergott schon die<br />
Bäume ausschlagen. Das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> bietet<br />
dann unter anderem:<br />
Wichtig und oft hinter<br />
vorgehaltener Hand diskutiert:<br />
urologische<br />
Probleme bei Männern<br />
mit <strong>Diabetes</strong>. Was kann<br />
man tun gegen Probleme<br />
beim Einhalten? Wie<br />
kann man Erektionsprobleme<br />
überwinden?<br />
Foto: fotolia<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Abonnenten-Service: InTime Media Services GmbH,<br />
Leser-Service Kirchheim-Verlag,<br />
Steffi Krawiec, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen,<br />
Tel. 0 89/8 58 53-801, Fax 089/8 58 53-888<br />
Leser-Service: Steffie Wolf, Tel. 0 61 31/9 60 70-62<br />
Buch-Service: Ursula Zehnter, Tel. 0 61 31/9 60 70 28<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> gibt es auch auf CD als Daisy/MP3-Hörzeitschrift<br />
für Blinde und Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />
Harkortstr. 9, 48163 Münster, Tel. 02 51/71 99 01.<br />
Bestellung: über jede Buchhandlung oder InTime Services, zum Jahres-<br />
Abonnementspreis von jährlich 40,80 € (pro Heft 3,40 €). Die Kündigung des<br />
Abonnements ist jederzeit möglich. Einzelverkaufspreis 3,90 €, erhältlich im<br />
Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel. Für die Mitglieder der DDB-Landesverbände<br />
Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-<br />
Westfalen ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die<br />
Mitglieder der restlichen DDB-Landesverbände, der feelfree-clubwelt und von<br />
diabetesDE können das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> jeweils zu einem gesonderten Mitgliederbezugspreis<br />
erhalten.<br />
Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen.<br />
Foto: Kirchheim<br />
Wir zaubern Ihnen<br />
etwas Leckeres<br />
auf den Tisch zum<br />
Frühlingsanfang:<br />
Rezepte für die<br />
Oster-Tafel gibt es<br />
im März-Heft.<br />
Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />
vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Haftung. Gezeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />
des Verlags strafbar. Wir weisen darauf hin, dass diätetische Lebensmittel<br />
entsprechend ihres Nährstoff- und Kaloriengehaltes auf die ärztliche<br />
Diätverordnung angerechnet werden müssen.<br />
Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> steht außerhalb der Verantwortung<br />
der Redaktion. Anzeigen und Fremdbeilagen stellen allein die Meinung<br />
der dort erkennbaren Auftraggeber dar. © Kirchheim-Verlag, Mainz<br />
Titelbild: mauritius images<br />
ISSN 0341 – 8812<br />
62. Jahrgang<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> x /2013<br />
Im Bahnhofsbuchhandel<br />
und in allen Pressefachgeschäften<br />
mit dem<br />
„BLAUEN GLOBUS“<br />
können Sie das<br />
<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />
kaufen oder bestellen.<br />
Wir berichten aktuell<br />
vom Berliner Kongress<br />
der <strong>Diabetes</strong>-Technologie-Experten.<br />
Es geht<br />
um Kommunikationsformen<br />
2013 und um Pumpen,<br />
Messgeräte und vieles<br />
mehr.<br />
Foto: DiaTec 2012<br />
Die März-Ausgabe erscheint Ende Februar.<br />
www.diabetes-journal.de<br />
75
Das Plus an Sicherheit<br />
ist Gold wert.<br />
Plus + : Hochreines Gold für präzise Blutzuckermessung<br />
Plus + : ß-Keton-Messung und Ketonalarm<br />
Plus + : Hygienische Teststreifenauswurftaste<br />
Plus + : Liegt sicher in der Hand<br />
Kunden-Service <strong>Diabetes</strong>:<br />
Telefon (kostenlos) 0800 - 45 82 66 36 bzw. 0800 - GLUCOMEN | GlucoMen@Berlin-Chemie.de | www.Kundenservice-<strong>Diabetes</strong>.de | Wir sind gern für Sie da!