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Analog › PHONO-KOMBI<br />
Weitestgehend unbekleidet ist auch das<br />
MC-System Apheta: Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Metallbügel<br />
schützt se<strong>in</strong>en vorne herausstehenden<br />
Nadelträger vor potentiell<br />
tödlichem Kontakt zu Tellerrand<br />
oder F<strong>in</strong>ger. Auch der serienmäßige<br />
Nadelschutz<br />
lässt sich hier fesklemmen<br />
– bei<br />
Transport und<br />
E<strong>in</strong>bau ist das<br />
System also<br />
weitestgehend sicher.<br />
Schw<strong>in</strong>gspulene<strong>in</strong>heit,<br />
Magnet und Aufhängung<br />
des komplett bei Rega<br />
<strong>in</strong> England gefertigten Sytems<br />
s<strong>in</strong>d wiederum frei e<strong>in</strong>sehbar und nur<br />
durch kle<strong>in</strong>e Plexiglasfensterchen vor<br />
Staub und sonstigem Unbill geschützt.<br />
Die ultrasteife, aus Alu gefräste Haltestruktur<br />
für den Generator und ihre präzise<br />
def<strong>in</strong>ierte Kontaktfläche zum Headshell<br />
s<strong>in</strong>d wiederum typisch Rega.<br />
Und obwohl es für MC-Systeme seit 50<br />
Jahren e<strong>in</strong> Bauschema gibt, von dem eigentlich<br />
niemand wirklich abweicht, hat<br />
Roy Gandy auch daran noch etwas gefunden,<br />
das man weglassen kann: Bei<br />
normalen MCs zieht e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>er Stahldraht<br />
die Nadelträger- und Schw<strong>in</strong>gspulene<strong>in</strong>heit<br />
behutsam <strong>in</strong> den Gummidämpfer,<br />
der dann tatsächlich nur als<br />
Dämpfer und als Gegenlager wirkt. Die<br />
eigentliche Federkraft und der mechanische<br />
Zusammenhalt s<strong>in</strong>d Aufgabe des<br />
TEST factory Rega RP8-Apheta_f 08/27/13 14:28:31<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
+10<br />
+5<br />
+0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-30<br />
-35<br />
-40<br />
-45<br />
-50<br />
Frequenzgang<br />
Übersprechen<br />
30 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k<br />
(4) als sehr resonanzarm. Das Apheta<br />
weist e<strong>in</strong>en MC-typischen leichten Brillanzbuckel<br />
auf, se<strong>in</strong> Frequenzgang reicht<br />
bis 40kHz, der Klirr ist mit unter 0,04%<br />
extrem niedrig, das Übersprechen nicht<br />
ganz kanalgleich, dafür aber ungewohnt<br />
frequenzneutral.<br />
Hz<br />
Spanndrahts. Gandy hat beide Funktionen,<br />
Federung und Dämpfung, exakt am<br />
Nadelträger-Drehpunkt zusammengeführt<br />
und den Draht „e<strong>in</strong>fach“ weggelassen.<br />
Dass diese Schritt Vorteile hat,<br />
leuchtet e<strong>in</strong> und fällt auch messtechnisch<br />
auf – etwa durch weitestgehend<br />
frequenzunabhängige Kanaltrennung<br />
statt der üblichen „Badewanne“ mit<br />
starker Zunahme des Übersprechens im<br />
Bass und <strong>in</strong> den Höhen. Auch die extrem<br />
niedrigen Verzerrungen, mit denen<br />
das Apheta e<strong>in</strong>en neuen Laborrekord<br />
def<strong>in</strong>iert, könnten der mechanisch klar<br />
def<strong>in</strong>ierten, symmetrischen Lagerung<br />
des zweiteiligen, konischen Nadelträgers<br />
zu verdanken se<strong>in</strong>.<br />
Als leises MC mit relativ ger<strong>in</strong>ger Ausgangsspannung<br />
ist das Apheta auf e<strong>in</strong>en<br />
guten, rauscharmen Vorverstärker angewiesen.<br />
Hier kommt die neueste Rega-<br />
Komponente dieses Tests <strong>in</strong>s Spiel, die<br />
Phonostufe Aria. Im attraktiven halben<br />
Gehäusemaß beherbergt die Aria effektiv<br />
e<strong>in</strong>en doppelten Vorverstärker, denn<br />
die E<strong>in</strong>gangsverstärker-Züge für MMund<br />
MC-Systeme s<strong>in</strong>d vollständig separat<br />
aufgebaut, was e<strong>in</strong>e Optimierung auf<br />
ihre jeweilige Aufgabe ermöglicht, Umgeschaltet<br />
wird erst nach erfolgter Verstärkung<br />
vor den geme<strong>in</strong>samen Entzerrungs-<br />
und Ausgangsstufen. Der gesamte<br />
Signalweg ist diskret, also unter<br />
Verzicht auf <strong>in</strong>tegrierte Schaltungen aufgebaut,<br />
was der Plat<strong>in</strong>e des Phono-Pre<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> dieser Preisklasse selten anzutreffende<br />
Opulenz verleiht.<br />
Da der Aria e<strong>in</strong>ige Wochen vor dem<br />
Spieler und dem System <strong>in</strong> der Redaktion<br />
e<strong>in</strong>traf, durfte er sich zunächst an diversen<br />
Spielern im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum<br />
und der Wohnung des Autors warmlaufen<br />
– wo er sich schnell als überragend<br />
kompetenter, sagenhaft lebendiger Phono-Pre<br />
bewährte. Er bestätigte e<strong>in</strong>mal<br />
wieder mit größtem Nachdruck, dass es<br />
für Analogfreunde nach dem Spieler<br />
selbst ke<strong>in</strong> wichtigeres Investitionsfeld<br />
gibt als dieses. Wenn etwa der Avid Ingenium<br />
aus dem letzten Heft mit e<strong>in</strong>em<br />
L<strong>in</strong>n-Arm und Benz Ace L an e<strong>in</strong>em<br />
preiswerten Phono-Kästchen von Micromega,<br />
Musical Fidelity oder Pro-Ject<br />
spielte, war alles schon wunderbar rund,<br />
musikalisch und authentisch. Wechselte<br />
man zum Rega , schien der britische<br />
40 Jahre Magnat-Technologie.<br />
Das Ergebnis: atemberaubendes<br />
Heimk<strong>in</strong>o-Erlebnis mit nur e<strong>in</strong>em<br />
Lautsprecher.<br />
• Direkter Anschluss an Ihren Flachbild-<br />
Fernseher<br />
• Realistischer 3D-Raumklang über<br />
DSP-Prozessor<br />
• Anschluss über Kabel oder Bluetooth<br />
• Bluetooth mit High-End-Audiostandard<br />
„aptX“ sorgt für Musikübertragung <strong>in</strong><br />
CD-Qualität<br />
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www.audio.de ›10 /2013<br />
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