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Musik › POP & ROCK<br />

SCHWARZES GOLD, FOLGE 6<br />

V<strong>in</strong>yl boomt – und das aus gutem Grund: So viele musikalisch und klanglich gute bis herausragende<br />

Analogscheiben wie derzeit waren schon lange nicht mehr am Markt. Für<br />

Folge 6 unserer derzeitigen Serie an LP-Specials sichtete die <strong>AUDIO</strong>-Analogexperten leckere<br />

Neuheiten und <strong>in</strong>teressante Re-Issues.<br />

Prog-Metal<br />

Blues, Jazz, Soul<br />

Cassandra Wilson New Moon Daughter<br />

Es ist e<strong>in</strong>e schöne Sitte und aller Nachahmung<br />

empfohlen: exzellent kl<strong>in</strong>gende<br />

Ex-CDs mit deutlich mehr als 50 M<strong>in</strong>uten<br />

Spielzeit auf Doppel-LP zu pressen. So<br />

auch im Falle dieser <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />

überragenden Scheibe von Tieftöner<strong>in</strong><br />

Cassandra Wilson. Die grandiose Kontra-<br />

Altist<strong>in</strong> mischte Eigenkompositionen mit<br />

unfassbar tief gehenden Covern von U 2<br />

(„Love Is Bl<strong>in</strong>dness“) Neil Young („Harvest<br />

Moon“) oder Hank Williams („I’m<br />

So Lonesome I Could Cry“). Die Begleitung<br />

reduzierten sie und Produzent Craig<br />

Street auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum – was Stimme<br />

und Stimmung um so wirkungsvoller zur<br />

Geltung br<strong>in</strong>gt. Es ist den Re-Masterern<br />

um Ron McMaster hoch anzurechnen,<br />

dass von diesem e<strong>in</strong>zigartigen Zauber (der<br />

1995 wohl schon auf Digital-Equipment<br />

aufgezeichnet wurde) nichts verloreng<strong>in</strong>g.<br />

E<strong>in</strong>e – besser zwei – Scheiben für die<br />

Insel – wenn nicht gar für die Ewigkeit.<br />

Justus Schlierbacher<br />

Pure Pleasure / Speakers Corner (2 LPs)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Remaster:<br />

Pressqualität:<br />

Dream Theater Images And Words<br />

Verflixt noch mal, warum g<strong>in</strong>g, was bei<br />

Cassandra Wilson g<strong>in</strong>g, nicht auch bei<br />

Dream Theater? Der Klassiker der nordamerikanischen<br />

Ultra-Virtuosen und Prog-<br />

Metal-Königen hätte mit e<strong>in</strong>er Spielzeit<br />

von knapp e<strong>in</strong>er Stunde auch e<strong>in</strong> Analog-<br />

Reissue auf zwei LPs verdient gehabt. So<br />

herrscht arges Gedrängel <strong>in</strong> den Rillen,<br />

66 www.audio.de ›10 /2013<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

was Glanz-Nummern wie „Metropolis –<br />

Part 1“ e<strong>in</strong>fach etwas die Luft raubt. Der<br />

eigenartige „Wie-Abgeschnitten“-Schluss<br />

des Eröffnungs-Knallers „Pull Me Under“<br />

verwirrte freilich schon immer so. Und<br />

immerh<strong>in</strong> wurde hier die Textbeilage <strong>in</strong><br />

lesbarer Größe gelayoutet. Obwohl Super-<br />

Gitarrist John Petrucci & Co. fürderh<strong>in</strong><br />

noch e<strong>in</strong>ige Härtegrade zulegten, gibt es<br />

musikalisch an diesem von David Prater<br />

1992 nach allen Regeln der Komprimierkunst<br />

produzierten Edel-Metal nichts zu<br />

knapsen: gnadenlose Rhythmuswechsel,<br />

irrwitzige Gitarrenläufe, komplexe Harmonien<br />

und – jawohl – kunstvoller Gesang<br />

des damals neuen Sängers James LaBrie<br />

machen das zweite Gruppenwerk (und<br />

das erste für Atco) zu e<strong>in</strong>em Allzeit-Favoriten.<br />

Wie DT anno 2013 so drauf s<strong>in</strong>d?<br />

Alles zum neuen Album gibt’s auf S. 63!<br />

Justus Schlierbacher<br />

Pure Pleasure / Speakers Corner<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Remaster:<br />

Pressqualität:<br />

Songwriter, Jazz<br />

Rickie Lee Jones Rickie Lee Jones<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Fast e<strong>in</strong> Wunder, dass Warner Brothers<br />

der jungen, völlig unbekannten damaligen<br />

Gefährt<strong>in</strong> von Tom Waits 1978 die crème<br />

de la crème an Studiomusikern zur Seite<br />

stellte und mit Lenny Waronker und<br />

Russ Titelman zwei Top-Produzenten für<br />

Rickie Lee Jones’ Debütalbum engagierten.<br />

Doch die Songwriter<strong>in</strong> aus Chicago<br />

hatte ja auch Bündel großartiger Songs<br />

im Gepäck. Die übrigens bald darauf <strong>in</strong><br />

weltweit <strong>in</strong> gut aufgestellten HiFi-Studios<br />

dudelten – fast alle Highender waren mit<br />

„Chuck E.’s In Love“. Die Scheibe galt und<br />

gilt zu Recht als e<strong>in</strong>e der fe<strong>in</strong>sten Pop-<br />

Produktionen – mit noch heute verblüffender<br />

Dynamik, immensem Detailreichtum<br />

und bester Fe<strong>in</strong>zeichnung. Da hat sich<br />

MFSL auch nicht lumpen lassen und die<br />

stilbildende, perfekte Mischung zwischen<br />

Brit-Rock<br />

naiv-nasalem Mädchenvortrag, jazzigen<br />

Arrangements und poppiger E<strong>in</strong>gängigkeit<br />

wieder aufgelegt. Mögen manche auch<br />

spätere RLJ-Scheiben musikalisch vorziehen<br />

– dieses Debüt überzeugt noch heute<br />

auf ganzer L<strong>in</strong>ie. Justus Schlierbacher<br />

MFSL / Sievek<strong>in</strong>g Sound<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Remaster:<br />

Pressqualität:<br />

Elvis Costello & The Attractions<br />

This Year’s Model<br />

Costellos zweites Werk aus dem Jahr<br />

1978, erstmalig mit „The Attractions“<br />

als back<strong>in</strong>g band e<strong>in</strong>gespielt, strotzt vor<br />

überbordender Energie, Glamour und<br />

Lebenslust. Der junge Costello fegt<br />

förmlich durch sämtliche, selbst geschriebene<br />

Stücke, das melodische und sehr<br />

abwechslungsreiche Album geht auch<br />

heute noch gut <strong>in</strong>s Ohr. Das von Mobile<br />

Fidelity Sound Lab mit halber Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

gemasterte und auf 180 Gramm<br />

fe<strong>in</strong>stes V<strong>in</strong>yl gepresste Re-Issue nimmt<br />

sogar den unbeabsichtigten Fehldruck der<br />

ersten UK-Pressung (umlaufenden Seitenumbruch<br />

plus Testfarbstreifen) auf – sehr<br />

charmant. Wunderbar timbriertes Klangbild,<br />

sehr offen und von hoher Durchhörbarkeit.<br />

Fritz Schwertfeger<br />

MFSL / Sievek<strong>in</strong>g Sound (LP)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Remaster:<br />

Pressqualität<br />

Zoot Sims Quartet Zoot<br />

Das 1956 <strong>in</strong> Chicago aufgenommene<br />

Album setzt als zeitloses Meisterwerk<br />

dem grazilen und fe<strong>in</strong>en Saxophonstil von<br />

Bandleader Zoot Sims – ob Tenor- oder Alt-<br />

Sax – e<strong>in</strong> Denkmal. In die Rillen dieser per<br />

Direct Metal Master<strong>in</strong>g auf 180-Gramm-<br />

Virg<strong>in</strong>-V<strong>in</strong>yl gepressten LP wurde nicht nur<br />

allerfe<strong>in</strong>ste und spontane Improvisationskunst<br />

des Jazz verewigt, auch der Spirit

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