26.02.2014 Aufrufe

plus Magazin Gesünder dank weniger Fleisch (Vorschau)

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27. 1.13 17:00<br />

Willkommen<br />

im März<br />

Titelbild: Sabine Braun; Foto Editorial: Peter Rigaud/shotview photographers; Illustration: Shutterstock<br />

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PS:<br />

Oft werde ich gefragt, woher die Ideen für die Geschichten in <strong>plus</strong> kämen.<br />

Manchmal beginnt alles in der Küche. So wie unser Bericht über vegane Ernährung<br />

... An Weihnachten waren die Kinder mal wieder zuhause – doch<br />

sie essen seit geraumer Zeit, wie derzeit viele junge Leute, kein <strong>Fleisch</strong><br />

mehr. Und weil es traditionell Braten gibt, sagte mein Sohn, er mache Seitan-Braten<br />

– aus einem Kilo Mehl. Aus Mehl! Also wusch er normales Mehl<br />

voller Hingabe und Fröhlichkeit so lange aus (es dauerte mehrere Stunden),<br />

bis am Ende ein Klotz übrig blieb, der an gekochtes Hackfleisch<br />

erinnerte. Der wurde gebraten, gewürzt und so standen in zwei<br />

Terrinen zwei ähnlich aussehende Gerichte: traditioneller Braten<br />

und Seitan-Braten, beide hübsch aufgeschnitten, mit kräftiger<br />

Soße. Und beides schmeckte so vorzüglich, dass ich dachte:<br />

Ich weiß so wenig über andere Arten, sich zu ernähren ...<br />

Doch diese kleine Geschichte hatte für mich noch eine andere<br />

Dimension. Für uns Ältere kommt irgendwann der Moment, an<br />

dem wir erkennen, dass unsere Kinder uns etwas zeigen, das uns<br />

bereichert, wenn wir uns darauf einlassen können. Und dieses<br />

Sich-auf-Neues-Einlassen hält uns jung und lebendig. Es kommt<br />

hinzu: Wenn wir uns auf die Dinge einlassen, die unseren längst erwachsenen<br />

Kindern wichtig sind, erreichen wir eine<br />

neue, höhere Ebene der gegenseitigen Achtung. Erstaunlich,<br />

was sich aus einem Kilo Mehl entwickeln<br />

kann, finden Sie nicht? In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen: Lassen<br />

Sie sich auf Neues ein und<br />

viel Spaß beim Lesen! Bis<br />

nächsten Monat, Ihr<br />

... zu Ihrem Abonnement:<br />

<strong>plus</strong> Abo-Service,<br />

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Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

(02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10,<br />

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MIT EINEM ABO VERPASSEN SIE KEINE AUSGABE. EINE BESTELLKARTE FINDEN SIE GANZ HINTEN.<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

3 | 2014<br />

3


im März 2014<br />

Wie gut ist Dr. Web? So finden Sie<br />

70 seriöse Gesundheits-Infos im Internet. 94<br />

Zum Wandern an die Mosel Das klingt ungewöhnlich. Doch wer den<br />

neuen Moselsteig erlebt hat, sagt: „Das ist einer der schönsten Wege.“<br />

Besser leben<br />

10 Früher & heute Wie wir<br />

Haare pflegen.<br />

12 Janina Hartwig über<br />

den Mut zum Risiko.<br />

14 Lebensträume Jeder<br />

hat sie. Doch nur<br />

wenige trauen sich,<br />

diese umzusetzen.<br />

Warum? Wie es auch<br />

in späten Jahren geht,<br />

zeigen viele Beispiele<br />

unserer Leser.<br />

20 Chic & gesund Die<br />

schönsten Sommer-<br />

Schuhe und Sandalen.<br />

26 Gefährliche Keime<br />

Jährlich sterben bei<br />

uns 40 000 Menschen<br />

durch mangelnde Hygiene<br />

in Kliniken. Andere<br />

Länder kennen dieses<br />

Problem nicht. Was<br />

machen sie besser?<br />

Selber machen<br />

33 Pouf selber stricken.<br />

34 <strong>Gesünder</strong> essen Wer<br />

sich vegan ernährt, lebt<br />

gesünder und schützt<br />

Tiere und Umwelt. Doch<br />

wie kocht man vegan?<br />

Tolle Rezepte und viele<br />

Haushalts-Tipps.<br />

44 Alter Tontopf Hübsch<br />

verzierter Blickfang.<br />

46 Pflanzen vorziehen auf<br />

der Fensterbank.<br />

Fühlen<br />

49 Blumen schenken Das<br />

tut der Seele gut.<br />

50 Zauber von Fehlern<br />

Warum Scheitern uns<br />

stärker macht.<br />

54 Kinder 5 Fragen, bevor<br />

sie wieder einziehen.<br />

56 Angelika Euler Das<br />

Poesiealbum.<br />

Schön sein<br />

61 Lippenstifte Die richtige<br />

Farbe für Sie.<br />

62 Glatter Hals Das hilft<br />

wirklich bei Falten.<br />

66 Haare 7 Fehler, die Sie<br />

vermeiden sollten, weil<br />

diese Sie älter machen.<br />

Die behalt ich gleich an<br />

Freuen Sie sich auf den Frühling! Denn noch nie war die<br />

Auswahl an schönen und gesunden Schuhen und Sandalen so riesig. S. 20<br />

4 3 | 2014


Clever zur neuen Rente<br />

Die Rente mit 63 ohne Abschlag wird zum Juli kommen. Doch was, wenn man gerade in Rente<br />

ist oder den Antrag gestellt hat? <strong>plus</strong> zeigt einen Weg, der Tausende Euro bringt. Im Extra-Teil.<br />

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Vegan essen Wunderbare Rezepte<br />

Energie sparen 80 % Heizkosten<br />

34 4 & Tipps, um gesünder zu leben.<br />

kann jeder sparen – im Extrateil.<br />

Gesund bleiben<br />

69 Blutdruck Diese<br />

Mittel wirken rasch.<br />

70 Dr. Web Fast jede<br />

dritte Suchanfrage<br />

im Internet betrifft<br />

Gesundheitsfragen.<br />

Doch wie findet man<br />

seriöse Informationen?<br />

75 Sanft abnehmen 6 Kilo<br />

<strong>weniger</strong> in 10 Tagen<br />

<strong>dank</strong> einer speziellen<br />

Fasten-Kur.<br />

79 Anis Das Gewürz heilt<br />

Alltagsbeschwerden.<br />

80 Retten Sie Leben! Es<br />

sind nur wenige Handgriffe<br />

nötig, um Erste<br />

Hilfe zu leisten.<br />

Erleben<br />

83 Kino George Clooney<br />

rettet die Kunst.<br />

84 Yoga-Urlaub: Eine<br />

Woche nur für mich.<br />

90 Katharina Thalbach<br />

über Männer und Mütter.<br />

94 Wandern an der Mosel<br />

Der neue Moselsteig<br />

zählt zu den schönsten<br />

Wanderwegen.<br />

100 Leserreise Kommen Sie<br />

mit zum Wandern.<br />

Ihre Seiten<br />

103 Leserfrage Dickes Fell.<br />

106 Mein Engagement<br />

107 PC Grüße per E-Mail.<br />

108 Ihre Briefe<br />

Unsere Titel-Themen<br />

erkennen Sie<br />

an der unterstrichenen<br />

Seitenzahl.<br />

Pflanzen ziehen in Dosen<br />

Es ist günstig, macht Spaß – und alles, was Sie benötigen,<br />

sind Samen und ein paar alte Dosen oder Zeitungen. S. 46<br />

RUBRIKEN<br />

6 Besser leben<br />

68 Rätsel<br />

58 Sonnenstrahlen<br />

60 Sudoku<br />

93 Impressum<br />

102 Hersteller-Nachweis<br />

110 <strong>Vorschau</strong><br />

112 Zum Schluss<br />

❯<br />

80<br />

% <strong>weniger</strong><br />

Strom & Gas<br />

Wann lohnt Energiesparen wirklich?<br />

Der große Report zeigt es, S. 4<br />

❯<br />

geld^<br />

recht<br />

4<br />

ENERGIE SPAREN<br />

80 % der Heizkosten kann<br />

jeder sparen, wenn das<br />

Haus gut gedämmt ist.<br />

9<br />

NEBENKOSTEN<br />

Rechnet der<br />

Vermieter richtig ab?<br />

10<br />

GETRÄNKEPFAND<br />

Diese Symbole sind gut<br />

für die Umwelt.<br />

12<br />

STUDIERENDE KINDER<br />

Wie finanziert man die<br />

Ausbildung optimal?<br />

15<br />

RENTE MIT 63<br />

Wie Sie die neue<br />

Rente doch noch ohne<br />

Abschläge erhalten.<br />

16<br />

SCHEIDUNG<br />

Ist Trennung oder<br />

Scheidung besser für<br />

Unterhalt und Rente?<br />

18<br />

EXPERTEN RATEN<br />

Wie eine ausgezahlte<br />

Lebensversicherung<br />

anlegen?<br />

20<br />

LANGE KRANK<br />

Wer finanziert dann den<br />

Lebensunterhalt?<br />

22<br />

IHRE FRAGEN<br />

Experten antworten.<br />

24<br />

MUSTERBRIEF<br />

Nebenkosten.<br />

Das Beste<br />

für die Kinder<br />

So finanzieren Eltern<br />

am besten ein Studium, S. 12<br />

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3 | 2014<br />

5


Besser leben<br />

im März<br />

Frühling auf dem Teller<br />

Düstere Wintertage hinter sich lassen, das<br />

geht am besten mit knackigem Gemüse<br />

wie Möhren, Kohlrabi, Rettich und Co. Tipp:<br />

Nur in etwas Wasser dünsten, so bleiben<br />

am meisten Nährstoffe erhalten. Und die<br />

schützen perfekt vor Frühjahrsmüdigkeit.<br />

Was denken Sie?<br />

Steuer auf ungesunde Lebensmittel<br />

Kalorienbomben wie Nuss-Nougat-Creme, Chips<br />

und Schokoriegel sollte man mit einer Extrasteuer<br />

belegen. Das zumindest fordern die Ärzte der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft. Vielleicht könne<br />

der höhere Preis vielen die Lust auf zucker- und<br />

fettreiche Lebensmittel verleiden, hoffen die Mediziner.<br />

Das hätte den positiven Effekt, dass <strong>weniger</strong><br />

Menschen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes<br />

Typ 2, Fettsucht usw. bekämen. Übrigens: Einige<br />

Länder wie Frankreich, Finnland, Ungarn und Mexiko<br />

haben die Steuer schon. Was halten Sie von der<br />

Idee? Schreiben Sie uns! Adresse siehe Seite 3.<br />

Neu erforscht:<br />

Simple Tricks<br />

gegen Demenz<br />

Zahnseide hilft<br />

Benutzen von<br />

Zahnseide kann<br />

tatsächlich das<br />

Risiko für Alzheimer<br />

verringern.<br />

Denn dabei werden<br />

Bakterien entfernt,<br />

die sonst auch das<br />

Gehirn erreichen<br />

würden. Deshalb:<br />

Täglich benutzen!<br />

Ran an den Joystick<br />

Einfache Computerspiele<br />

wie Autosimulator<br />

fördern<br />

die Leistungsfähigkeit<br />

des Gedächtnisses,<br />

ergab eine<br />

Studie mit Älteren.<br />

Der Effekt hielt<br />

mehr als ein halbes<br />

Jahr. Also: Spielen<br />

Sie mal wieder.<br />

KREATIVE PROJEKTE<br />

Bestellen, Lieferung abwarten<br />

und loslegen. Wenn Sie gerne<br />

basteln, dekorieren oder stricken,<br />

dann dürften Ihnen diese<br />

Sets aus dem Internet gefallen.<br />

Enthalten ist alles, was Sie<br />

benötigen. Unsere Favoriten:<br />

Überraschungspakete von<br />

Supercraft: Alle zwei Monate<br />

wird – passend zur Saison –<br />

neues Material geliefert, z. B.<br />

hübsche Stoffgirlanden im<br />

Sommer, ein Schlauchschal im<br />

Herbst und ein Leinen-Kissen<br />

zum Besticken im Winter.<br />

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„We are Knitters“ heißt so viel<br />

wie „Wir sind Stricker“. Hier<br />

finden Strick-Freunde eine wirklich<br />

tolle Auswahl an Stricksets.<br />

Sie beinhalten hochwertige Wolle<br />

und Nadeln sowie die jeweilige<br />

Anleitung.<br />

www.weareknitters.com/de/<br />

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Genießen Sie gerne ein Bad?<br />

Dann werden Sie diese<br />

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Schwarzfahren?<br />

Einsteigen darf man auch ohne<br />

Fahrkarte: In Bussen kann man<br />

meist eine Karte beim Fahrer<br />

kaufen – in Bahnen oft nie. Deshalb<br />

an der nächsten Haltestelle<br />

aussteigen, anderen Automaten<br />

probieren. Außerdem: Nummer<br />

des defekten Automaten notieren<br />

– falls ein Kontrolleur kommt.<br />

6 3 | 2014


Endlich Frühling:<br />

Und die<br />

schönsten<br />

Boten sind<br />

Horn-Veilchen.<br />

Im Nu fertig:<br />

Blumenkranz<br />

Wenn erst die Veilchen blühen,<br />

hat der Frühling endgültig<br />

Einzug gehalten. Und ganz<br />

schnell können Sie aus ein<br />

paar Blüten einen hübschen<br />

kleinen Blumenkranz für Tür<br />

oder Tisch zaubern.<br />

Sie brauchen: 30 Hornveilchenblüten,<br />

Pfefferminzblätter,<br />

Schere, Blumendraht, Draht<br />

Draht zu Ring biegen. Blüten<br />

und Blätter dicht an dicht mit<br />

Blumendraht festbinden.<br />

Fotos: Flora Press (3), Shutterstock (2), Stockfood, Thinkstock<br />

3 | 2014<br />

7


Besser leben<br />

im März<br />

Perfekt nachempfunden: die Titanic-Pose<br />

Senioren werfen sich<br />

in Filmpose<br />

Sind die beiden oben nicht süß? Erna Rütt (86) und<br />

Alfred Kelbch (81) wohnen eigentlich in einem<br />

Contilia Seniorenstift. Doch aus Spaß haben sie diese<br />

berühmte Film-Szene nachgestellt. Wie viele andere<br />

Bewohner zwischen 75 und 98 auch, die in die Rollen<br />

von James Bond, Audrey Hepburn, James Dean,<br />

Marilyn Monroe, Rocky oder des Dirty-Dancing-<br />

Traumpaars schlüpften. Schade, dass man den Kalender<br />

nicht kaufen kann, sondern er lediglich als Geschenk für<br />

Bewohner und Mitarbeiter gedacht ist.<br />

Erkannt? Eine Szene aus „Saturday Night Fever“<br />

„Mary Poppins“ neu aufgelegt – mit Fototrick<br />

Wow: Mit 80<strong>plus</strong> sexy wie Marilyn!<br />

Wirkt täuschend echt: „Frühstück bei Tiffany“<br />

Fotos: Contilia Gruppe, Essen/Werntges Studios, Gladbeck (5), Thinkstock<br />

8 3 | 2014


Weiße Flecken auf den Nägeln?<br />

Schuld sind Luftblasen durch einen verletzten Nagelwall. Deshalb:<br />

Nagelhaut nicht zu weit zurückschieben!<br />

NEU<br />

65Plastiktüten verbraucht jeder in<br />

Deutschland pro Jahr. Und nur ein<br />

Bruchteil der Tüten wird nach<br />

Gebrauch recycelt. Etwa 90 % landen<br />

auf Mülldeponien. Das Problem: Es dauert 100 bis 500<br />

Jahre, bis Plastiktüten vollständig zerfallen. Obwohl<br />

das seit Langem bekannt ist, gehört Deutschland neben<br />

Italien, Spanien und Großbritannien zu den Ländern,<br />

die die meisten Plastiktüten verbrauchen. Deshalb:<br />

Sagen Sie öfter mal „Nein! Keine Tüte bitte“, wenn Sie<br />

beim nächsten Einkauf danach gefragt werden.<br />

Typisch<br />

Frau ...<br />

8.<br />

März ist mal wieder<br />

Weltfrauentag. Doch<br />

haben wir inzwischen<br />

tatsächlich Gleichberechtigung?<br />

Vielleicht<br />

liegt es auch daran ...<br />

• „Wenn Frauen unergründlich<br />

erscheinen,<br />

liegt das meist an<br />

dem geringen Tiefgang<br />

der Männer.“<br />

Katharine Hepburn<br />

• „Wenn ein Mann zurückweicht,<br />

weicht er zurück.<br />

Eine Frau weicht nur<br />

zurück, um besser Anlauf<br />

nehmen zu können.“<br />

Zsa Zsa Gábor<br />

• „Wenn du willst, dass<br />

etwas gesagt wird, frage<br />

einen Mann. Wenn du<br />

willst, dass etwas getan<br />

wird, frage eine Frau.“<br />

Margaret Thatcher<br />

5<br />

Arten von Freunden<br />

sollte jeder Mensch<br />

haben – das fanden jetzt<br />

Psychologen heraus ...<br />

1) Jemand, mit dem<br />

man unbeschwert<br />

lachen kann.<br />

2) Jemand, der einen<br />

herausfordert und immer<br />

ehrlich zu einem ist.<br />

3) Jemand, der sich bedingungslos<br />

loyal verhält.<br />

4) Jemand, der es<br />

nicht übel nimmt, wenn<br />

man sich längere Zeit<br />

nicht meldet.<br />

5) Jemand, der die Abenteuerlust<br />

in einem weckt.<br />

Keine Sorge, wenn Sie<br />

nicht alle fünf Arten von<br />

Freunden zusammenbekommen<br />

– manche Freunden<br />

erfüllen auch drei,<br />

vier Dinge auf einmal ...<br />

Die neuen TENA Pants:<br />

30 % dünner – mit der<br />

bewährten TENA Sicherheit!<br />

Die neuen TENA Pants mit ConfioFit:<br />

• sind 30 % dünner,<br />

• passen sich an die<br />

Form Ihres Körpers an,<br />

• bieten die Sicherheit,<br />

die Sie von TENA erwarten.<br />

Testen Sie selbst und erleben Sie die Freiheit,<br />

die Ihnen ConfioFit bietet.<br />

TENA Pants erhalten Sie in der Apotheke, im<br />

Sanitätsfachhandel sowie in Drogerie- und<br />

Supermärkten. Ihr GRATISMUSTER erhalten<br />

Sie unter 0180 6 - 12 12 22* oder auf<br />

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* Festnetz max. 0,20 €/Anruf, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf. Anrufe 3 | 2014 sind nur aus 9<br />

Deutschland möglich.


Früher & heute<br />

Ein Shampoo für alle<br />

Die Haare zu pflegen war in den 60ern einfach.<br />

Die meisten benutzten „Schauma“. Spülung<br />

und Haarkuren hatte nur der Friseur. Ansonsten<br />

waren ein Ei oder Bier beliebte Hilfsmittel. Heute<br />

gibt es Shampoos für jeden Haartyp und jedes<br />

Alter. Dazu Spülungen, Kuren, Wachs, Repair-<br />

Lotionen, Gels, Wachs, Schaumfestiger, Sprays,<br />

Glitzer, Farben, Tönungen, Heimdauerwelle etc.<br />

Das Wichtigste an<br />

unserem Körper<br />

Haare wärmen nicht nur, sie sind zugleich<br />

kostbarer Schmuck – für den man vor<br />

50 Jahren so viel Sorgfalt verwandte wie heute.<br />

Die beliebtesten Frisuren 2013:<br />

• Fransen für längeres Haar<br />

• klassischer Bob<br />

• pflegeleichter Kurzhaarschnitt<br />

• Dauerwelle<br />

• Pferdeschwanz<br />

Quelle: Friseurhandwerk<br />

„Alles ausprobiert“<br />

M<br />

eine Haare<br />

erlebten Ende<br />

der 60er, Anfang<br />

der 70er<br />

ein wildes Hin & Her. Es<br />

begann mit meiner Twiggy-<br />

Phase, in der ich die Frisur<br />

superkurz trug – wie ein<br />

Junge. 1969 stylten meine<br />

Freundinnen und ich uns<br />

wieder weiblicher. Stolz<br />

führte ich eine ,kesse Tolle‘<br />

spazieren: im Nacken ganz<br />

kurz, eine Seite kürzer, die<br />

andere Seite länger. Und<br />

eine Locke fiel locker über<br />

die Augen. Das Kämmen<br />

dauerte 20 Minuten, es<br />

sah schick aus, schränkte<br />

das Blickfeld aber sehr ein.<br />

Und dazu Unmengen Haarspray!<br />

Anfang der 70er-<br />

Jahre dann der Afrolook:<br />

wild und ungezügelt. Wenn<br />

ich mir heute vorstelle, mit<br />

welcher Ausdauer ich beim<br />

Friseur saß! Zwei bis drei<br />

Stunden dauerte es, bis<br />

die winzigen Lockenwickler<br />

alle an ihrem Platz saßen.<br />

Und der ganze Salon stank<br />

entsetzlich nach Chemikalien<br />

– man ertrug dies<br />

damals klaglos. Heute<br />

würde ich mir das nicht<br />

mehr antun.<br />

Renate Bugey (63)<br />

ist Bibliothekarin und<br />

Event-Managerin.<br />

Sie lebt in Monheim.<br />

Fön = Fön<br />

Offiziell darf sich nur der Fön der Marke AEG<br />

so nennen. Denn auf deren Trockner ist der<br />

Eigenname Fön seit 1908 eingetragen. Alle anderen<br />

heißen offiziell nur „Haartrockner“.<br />

Waschen, schneiden, legen?<br />

Diese Leistungen werden beim Friseur in<br />

Anspruch genommen. Angaben in %*<br />

Haarschnitt<br />

Föhnfrisur<br />

Farbe<br />

Intensiv-Kur<br />

Wasserwelle<br />

Waschen, schneiden, gehen<br />

Kopfmassage<br />

* Mehrfach-Nennungen möglich.<br />

Quelle: EVA-Dienstleistungsvergleich, Wella 2012<br />

70,5<br />

58,9<br />

41,6<br />

35,4<br />

8,5<br />

4,2<br />

1,9<br />

10 3 | 2014


Haare frisieren<br />

Für ganz Eilige: flexible<br />

Papilotten, mit<br />

denen man Locken<br />

hochbinden kann<br />

Dauerbrenner<br />

Dauerwelle<br />

1957<br />

Saure Dauerwelle. Schonend für die Haare, greift<br />

sie aber die Haut an: Die Mittel enthalten Ester<br />

(eine Alkohol-Säure-Verbindung), der 1994 als<br />

gesundheitsschädlich verboten wird.<br />

1962<br />

Enzym-Dauerwelle: Kaum schädliche Chemie,<br />

dafür halten die Locken nicht so lange.<br />

1971<br />

Thermogesteuerte Dauerwelle: Wärme beschleunigt<br />

die chemische Lockenbildung.<br />

1981<br />

Zwei-Phasen-Dauerwelle: Haare werden mit<br />

verdünnter Flüssigkeit vorbehandelt. Nach dem<br />

Wickeln tränkt man jeden einzelnen Wickel<br />

zusätzlich mit Creme oder Gel.<br />

2013<br />

Trotz aller Experimente: Lang haltbare Locken<br />

ohne Chemikalien gibt es noch nicht.<br />

Nur noch 5 Mal im Jahr<br />

Friseur-Besuche pro Jahr<br />

60er-Jahre 2012<br />

52<br />

Haare als<br />

Protest<br />

Das Kultmusical HAIR feiert<br />

1968 ungebändigte, lange<br />

Haare als Ausdruck des<br />

weltweiten Protests der<br />

Hippie-Generation gegen die<br />

„Spießigkeit“ der 60er-Jahre.<br />

1979 erschien der Film „Hair“<br />

mit Treat Williams (Foto).<br />

5<br />

Quelle: Schätzungen des Friseurhandwerks<br />

Früher mit Draht,<br />

heute aus Kunststoff:<br />

Jede zweite<br />

Frau besitzt –<br />

statistisch –<br />

Lockenwickler.<br />

Die Frisur sitzt ...<br />

Taft war das erste Marken-Haarspray (Schwarzkopf),<br />

das 1955 auf den Markt kam. Viele Frisuren der 60er-<br />

Jahre waren nur mit Haarspray möglich. Verständlich,<br />

dass jede Frau im Schnitt 2,5 Flaschen pro Monat<br />

verbrauchte. Anfang der 70er wurde aus „Taft“ dann<br />

„Drei Wetter Taft“. Ende der 80er entstand der legendäre<br />

Spot der Vielfliegerin (Model Tammy Hopkins),<br />

die stets wie frisch geföhnt aus dem Flieger steigt. Der<br />

Slogan dazu: „Die Frisur sitzt – Drei Wetter Taft.“<br />

Fotos: Cinetext, Interfoto (3), privat, Shutterstock<br />

40 cm<br />

Höhe erreichten in den späten 60er-Jahren die Haar-<br />

Paläste. Oft wurden Haarteile eingewoben, damit der Turm<br />

stabil blieb. „Beehive“ (engl. für Bienenkorb) wurden diese<br />

genannt, die Tippi Hedren und Peggy March populär<br />

machten. Die Bienenkörbe feierten 2011, auch <strong>dank</strong> der<br />

verstorbenen Sängerin Amy Winehouse, ein Comeback.<br />

3 | 2014<br />

11


3 Minuten mit<br />

Janina Hartwig<br />

„Ich liebe einfach<br />

Nervenkitzel“<br />

Sie ist die TV-Nonne der Nation. Dabei wäre<br />

Janina Hartwig (52) viel lieber ein Action-Star ...<br />

Als Kind wollte ich sein wie …<br />

... Romy Schneider! Ich habe sie geliebt! Und konnte<br />

stundenlang in meinem Romy-Fotobuch blättern. Da<br />

dranzukommen war in der DDR gar nicht so leicht.<br />

Mit 17 träumte ich davon …<br />

… Schauspielerin zu werden. Ich war gerade auf der<br />

staatlichen Schauspielschule Berlin angenommen<br />

worden. Tag und Nacht träumte ich nur vom Theater.<br />

Was ist Glück für Sie?<br />

Die Gesundheit meiner Kinder.<br />

Worüber können Sie lachen?<br />

Über mich. Sich selbst nicht immer so tierisch ernst<br />

zu nehmen, macht das Leben viel einfacher.<br />

Ein Satz, der Ihr Handeln beeinflusst …<br />

„Das Glas ist halb voll und nicht halb leer!“ In allem,<br />

was geschieht, steckt immer ein Sinn. Auch wenn<br />

dieser sich oft erst viel später erklärt.<br />

Geboren am 8. Juni 1961<br />

in Berlin. Sie hat zwei Kinder,<br />

lebt heute in München.<br />

Ab 1978: Schauspielschule.<br />

Ab 1981: erstes Engagement<br />

am Staatsschauspiel Dresden.<br />

Worauf sind Sie stolz?<br />

Auf meine Kinder. Und es freut mich, wenn jeden<br />

Dienstag viele „Um Himmels Willen“ einschalten.<br />

Wenn ich eine Weiche im Leben noch einmal<br />

neu stellen könnte …<br />

... würde ich die Finger von den Weichen lassen.<br />

Alles, was einmal war, gehört zu meinem Leben<br />

dazu. Auch die schlechteren Dinge.<br />

Es regt mich auf, wenn …<br />

... man andere Menschen nicht so sein lässt, wie sie<br />

sind. Intoleranter Kleingeist regt mich auf.<br />

Wobei brauchen Sie immer Hilfe?<br />

„Selbst ist die Frau.“ Ich versuche so viel als möglich<br />

allein zu machen. Ich kann streichen, Hecken<br />

schneiden und auch Autoreifen wechseln.<br />

Was gibt es immer in Ihrem Kühlschrank?<br />

Käse – und Milch für meinen Kaffee.<br />

Wen würden Sie gern kennenlernen?<br />

Sean Penn. Ich würde gerne sehen, ob er privat<br />

genau so lächelt wie im Film ...<br />

Welche Ihrer Vorzüge werden verkannt?<br />

Mein Action-Talent. Ich würde auch eine gute Figur<br />

in Action-Filmen machen. Ich liebe Nervenkitzel.<br />

Wann haben Sie zuletzt etwas riskiert?<br />

Gerade bin ich in „Um Himmels Willen“ mit dem Fallschirm<br />

aus einem Flugzeug gesprungen. Ich hätte<br />

das auch an eine Stuntfrau abgeben können – aber<br />

ich wollte das selber machen. Auch wenn ich großes<br />

Vertrauen in meinen Tandem-Master hatte, hat es<br />

schon etwas Überwindung gekostet, aus 4500 Metern<br />

in die Tiefe zu stürzen.<br />

Was braucht die Welt am dringendsten?<br />

Dass wir endlich besser auf unsere Umwelt achten,<br />

damit wir unseren Kindern und Enkeln eine Welt<br />

hinterlassen, in der sie noch leben können.<br />

Wofür sind Sie <strong>dank</strong>bar?<br />

Heute Morgen für mein Frühstücksei vom Biobauern.<br />

Es sah nicht perfekt aus, aber es war superlecker.<br />

IHR LEBEN<br />

1993: TV-Serie: „Zwei<br />

Münchner in Hamburg“. 1997:<br />

TV-Serie: „Der Bergdoktor“.<br />

Seit 2004: TV-Serie: „Um<br />

Himmels Willen“. Beginn der<br />

neuen Staffel: 4. März (ARD).<br />

Foto: Cinetext; Illustration: Shutterstock<br />

12 3 | 2014


Mein Wochenende in den Ardennen<br />

<br />

<br />

Ardennes-Etape : Pure Freude!<br />

<br />

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Paliseul Ref. 105741-01<br />

Um einen angenehmen Aufenthalt in den Ardennen zu garantieren hat Ardennes-<br />

Etape die besten Ferienhäuser ausgewählt. Villen mit Jacuzzi, gemütliche Chalets<br />

mit Panoramablick, Luxus Schlösser mit Schwimmbad und Wellness … Ob mitten<br />

in der Natur oder in einer Kleinstadt wie Malmedy oder Durbuy liegend, die Ferienhäuser<br />

von Ardennes-Etape erfüllen die strengsten Qualitätsanforderungen. Die<br />

Ardennes-Etape Ferienhäuser sind charmant oder luxuriös, aber immer angenehm<br />

und gemütlich.<br />

Malmedy Ref. 105888-01<br />

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für 2 bis 53 Personen, nach Komfort von 2 bis 5 Sternen geordnet. Mehr als<br />

25 Kriterien, zahlreiche Fotos im Großformat, eine komplette Beschreibung und ein<br />

Kontakt Center das 7 Tage die Woche erreichbar ist, stehen Ihnen bei der Auswahl<br />

zur Seite. Bei Ihrer Ankunft in Ihrem Ferienhaus bekommen Sie den Ardennes-Pass.<br />

Dieses Buch enthält alle touristischen Infos über die Region und zahlreiche Rabatte<br />

auf Attraktionen und Aktivitäten in den Ardennen.<br />

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*100% Freude


BESSER LEBEN<br />

Mein<br />

Sprung ins<br />

neue<br />

Leben!<br />

14 3 | 2014


Oft bin ich<br />

überrascht, was ich alles kann.<br />

Menschen ein<br />

Lächeln ins Gesicht zaubern,<br />

zum Beispiel.<br />

[ Ilonka Seeling, 47,<br />

hat ihr eigenes Wellness-<br />

Studio eröffnet. ]<br />

War das schon alles? Wer um die 50 ist, stellt sich häufiger diese Frage.<br />

Und manchmal beschleicht einen das nagende Gefühl: Lebe ich eigentlich das<br />

Leben, das ich leben möchte? Kommt noch das, was ich mir wünsche? Mehr Freiheit,<br />

mehr Erfüllung, Spaß und Glück? Aber dann sind da all die Zweifel und Ängste.<br />

Warum sich der Sprung in ein neues Leben trotzdem lohnt, zeigen Leser.<br />

3 | 2014<br />

15


Dagmar Lorenz<br />

[ Die Hotelfachfrau, 61, traute sich,<br />

ihr Romantik-Hotel in Bad Neuenahr<br />

zu eröffnen – mit großem Erfolg. ]<br />

Markus Studer<br />

[ Früher Herz-Chirurg, heute<br />

Bus-Fahrer: Der Schweizer (67) lebt<br />

seinen Kindheits-Traum. ]<br />

Berthold Bonekamp-Kerkhoff<br />

[ Pfarrer und<br />

Krankenhaus-Manager:<br />

Der 56-Jährige<br />

wagte den Spagat. ]<br />

Steffi Knorn<br />

[ Von der Bankerin zur Yoga-Lehrerin:<br />

Die Leipzigerin, 52,<br />

ist endlich angekommen. ]<br />

16 3 | 2014


Es ist schon halb zehn. Trotzdem<br />

ist Ilonka Seeling nicht in Eile. Jeden<br />

Morgen, wenn sie die Tür zu<br />

ihrer kleinen Wellness-Oase aufschließt,<br />

ihr die wohlige Wärme<br />

und der Duft von Orangenöl entgegenströmen,<br />

weiß sie, dass sie alles richtig<br />

gemacht hat. „Es klingt platt: Aber ich genieße<br />

heute jeden Tag“, schwärmt die 51-Jährige.<br />

Vor vier Jahren hätte die Hamburgerin ihren<br />

Alltag weitaus nüchterner beschrieben. „Bis<br />

dahin war mein Leben ganz in Ordnung. Alles<br />

ging seinen Gang.“ Zwei Söhne (18 und 24),<br />

fester Job – ein Alltag ohne viele Höhen und<br />

Tiefen. „Ich dachte, dass ich nicht mehr vom<br />

Leben erwarten darf.“ Mit 16 war sie bei<br />

Mercedes in die Lehre gegangen: für gutes Geld<br />

und Sicherheit – erst als Sekretärin, später als<br />

Team-Assistentin. 27 Jahre lang.<br />

Dann der Schock. Ihre Stelle wurde einfach<br />

eingespart; und Ilonka Seeling plötzlich arbeitslos,<br />

mit Ende vierzig. „Als ich zum Arbeitsamt<br />

ging, heulte ich“, erinnert sie sich. Und obwohl<br />

der Berater der Arbeitsagentur ihr einen neuen<br />

Schreibtisch-Job präsentierte, regte sich das<br />

Unbehagen in ihr. Sollte sie wirklich einfach<br />

so weitermachen? Dem gleichen Trott noch 15<br />

Jahre folgen: kopieren, telefonieren, organisieren<br />

– morgens den Feierabend und montags<br />

das Wochenende herbeisehnen?<br />

Nein, da musste es doch auch noch mehr<br />

geben, dachte Ilonka Seeling – und hörte zum<br />

ersten Mal in ihrem Leben auf ihr Herz und<br />

ihr Gefühl. Mit dem Geld aus ihrer Abfindung<br />

und voller Elan begann sie eine Ausbildung<br />

zur Wellness-Praktikerin und eröffnete sechs<br />

Monate später ihr eigenes Massage-Studio:<br />

„Die Ruhe-Insel“ in Hamburg-Harburg. „Mittelmaß<br />

– das gibt es nicht mehr. Man lebt doch<br />

nur einmal!“, sagt sie heute.<br />

Mit Lebenswegen wie diesen kennt sich der<br />

Psychologe Tom Diesbrock aus. „Fast alle Menschen<br />

um die 50 ziehen eine Zwischenbilanz.<br />

Und viele erkennen, dass sie nicht wirklich das<br />

Leben führen, das sie sich eigentlich wünschen“,<br />

sagt der Hamburger Job-Coach. Aber aus eigenem<br />

Antrieb den Neuanfang wagen, das ist<br />

nicht leicht. Die meisten brauchen, wie Ilonka<br />

Wenn ich<br />

heute in den<br />

Spiegel schaue,<br />

Seeling, einen äußeren Anlass, um aus der gewohnten<br />

Routine auszubrechen, um zu erkennen,<br />

dass noch mehr in ihnen steckt. Denn wer<br />

in den 50ern oder 60ern geboren wurde, folgte<br />

meist dem elterlichen Rat, erst mal etwas Vernünftiges<br />

zu lernen. Talente und Leidenschaften?<br />

Purer Luxus. Mit dem Ergebnis, dass – so<br />

eine Umfrage – nur 21 Prozent der Arbeitnehmer<br />

dieser Altersgruppe zufrieden mit ihrem<br />

Beruf sind. „Trotzdem ist man nicht unbedingt<br />

unglücklich. Man hatte lange das Gefühl, das<br />

Richtige zu tun“, erklärt Diesbrock.<br />

Eine Zeit des Durchatmens und Nachdenkens<br />

beginne oft erst, wenn die Kinder aus dem<br />

Haus sind. „Plötzlich fragt man sich: ‚Was ist<br />

aus meinen Träumen geworden?‘ – ‚Steckt in<br />

mir nicht eigentlich noch viel mehr?‘“ Am Anfang<br />

steht oft nur das diffuse Gefühl: Ich muss<br />

etwas ändern. Aber was? Zunächst empfiehlt<br />

der Psychologe: „Horchen Sie ehrlich in sich<br />

hinein. Fühlen Sie sich vielleicht nicht mehr<br />

gebraucht? Ist Ihre Partnerschaft nicht mehr<br />

so liebevoll, wie Sie sich das wünschen? Möchten<br />

Sie Neues erleben?“ Oft helfen schon Sport,<br />

ein neues Hobby, ein mutigerer Kleidungsstil<br />

– sogar ein gezieltes Umräumen der Wohnung,<br />

sich in einer neuen Phase wohlzufühlen.<br />

Manchmal müssen die Umbrüche jedoch<br />

weitreichender sein. So wie bei Dagmar Lorenz.<br />

Zwei Jahrzehnte wälzte die heute 59-Jährige<br />

ihren Lebenstraum: ein eigenes Hotel.<br />

Sie kämpfte gegen Selbstzweifel. Ihre Pläne<br />

schienen der Hotelfachfrau zu hochtrabend,<br />

das finanzielle Risiko unkalkulierbar. Die Frage<br />

„Was, wenn der Betrieb nicht läuft, ich<br />

die Gehälter nicht zahlen kann?“ quälte sie.<br />

Vor allem Frauen denken so, weiß Diesbrock.<br />

„Sie halten sich eher im Hintergrund und stel-<br />

BESSER LEBEN<br />

kann ich sehen,<br />

wie stark ich mich<br />

verändert habe.<br />

Mein Blick ist viel<br />

selbstbewusster.<br />

[ Dagmar Lorenz, Hotelinhaberin ]<br />

54 % der<br />

Menschen in<br />

Deutschland<br />

sind mit ihrem<br />

Leben unzufrieden.<br />

Nur 4 %<br />

bezeichneten<br />

sich als hochzufrieden.<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt<br />

3 | 2014<br />

17


BESSER LEBEN<br />

len ihre Talente – anders als Männer – nicht<br />

so offensiv zur Schau“, sagt der Psychologe.<br />

Was dann hilft: sich an Erfolgserlebnisse erinnern.<br />

„Führen Sie sich vor Augen, wie sehr Sie<br />

zum Beispiel durch Ihr Organisationstalent das<br />

Familienleben positiv beeinflusst haben.“<br />

Dagmar Lorenz beflügelte noch etwas anderes:<br />

der große Zuspruch ihrer Freunde und<br />

der Familie. Eines Tages erfuhr sie, dass eine<br />

über 100 Jahre alte Villa zu verpachten wäre.<br />

Um letzte Zweifel zu beseitigen, beriet sie sich<br />

mit Fachleuten, besuchte ein Existenzgründungsseminar,<br />

erarbeitete Notfall-Pläne – und<br />

wagte es! Heute ist das „Romantik Hotel Sanct<br />

Peter“ in Bad Neuenahr mit seinen 17 Zimmern<br />

oft Wochen im Voraus ausgebucht.<br />

Die Zahl der Älteren, die sich wie Dagmar<br />

Lorenz selbstständig machen, steigt stetig. 1980<br />

waren Gründer im Schnitt 36 Jahre, heute sind<br />

sie 42. „Den wenigsten geht es darum, große<br />

finanzielle Erfolge zu erzielen“, sagt Psychologe<br />

Diesbrock. Viele seien sogar bereit, Einbußen<br />

hinzunehmen und deutlich mehr und länger<br />

zu arbeiten. Sozialer Status, Posten und<br />

Prestige würden immer unwichtiger. „Das hat<br />

seinen Reiz verloren. Stattdessen rücken die<br />

Menschen ihre Bedürfnisse in den Vordergrund.“<br />

So wie Markus Studer (67). Ein angesehener<br />

topverdienender Herz-Chirurg, der seinen<br />

Beruf mit 57 einfach an den Nagel hängte,<br />

um Brummi-Fahrer zu werden.<br />

„Als Arzt hatte ich alles erreicht,<br />

war auf dem Höhepunkt meiner<br />

Karriere angekommen. Ein guter<br />

Moment aufzuhören“, erklärt<br />

der Schweizer. Zehn Jahre lang<br />

transportierte er mit seinem 15<br />

Meter langen 40-Tonner Fruchtsäfte,<br />

Milchprodukte und Speiseöle<br />

durch Europa. 120 000 Kilometer<br />

pro Jahr. 2012 sattelte<br />

er noch mal um – und chauffiert jetzt als Busfahrer<br />

Reisegruppen von der Schweiz bis ans<br />

Nordkap. Dass sich Studer diesen Traum erfüllen<br />

konnte, hat er auch seiner Familie zu ver<strong>dank</strong>en.<br />

„Meine Frau und unsere drei Kinder<br />

standen voll hinter mir. Dass ich nicht mehr<br />

Chirurg, sondern LKW-Fahrer war, hat sie nicht<br />

gejuckt. Sie spürten, dass ich glücklich bin.“<br />

Professionelle Hilfe<br />

beim Neuanfang bieten<br />

spezielle Coaches:<br />

➼ Deutscher Bundesverband<br />

Coaching,<br />

Postfach 17 66,<br />

49007 Osnabrück,<br />

(05 41) 5 80 48 08,<br />

www.dbvc.de<br />

Gekündigt<br />

zu werden,<br />

war natürlich<br />

ein Schock!<br />

Doch erst so schaffte<br />

ich den Absprung<br />

in mein<br />

neues Leben.<br />

[ Ilonka Seeling, Wellness-Praktikerin ]<br />

Wenn dieses Fundament stimmt, kann man<br />

darauf bauen – auch wenn es im Zuge der Veränderungen<br />

mal turbulent wird, weiß auch der<br />

Psychologe Tom Diesbrock. Anderenfalls wird<br />

der neue Lebenswandel schnell zur Zerreißprobe<br />

in der Familie oder Ehe. „Darum muss<br />

man unbedingt mit denen reden, die eine Lebensveränderung<br />

mit betrifft“, rät der Experte.<br />

Vom Herzchirurgen zum Brummi-Fahrer,<br />

nicht immer sind die Veränderungen so radikal,<br />

und manchmal dauert es viele Jahre, um Stück<br />

für Stück in das Leben hineinzuwachsen, das<br />

man sich wünscht. So wie bei Berthold Bonekamp-Kerkhoff:<br />

Schon als Jugendlicher<br />

war der heute 56-Jährige<br />

ein tiefreligiöser Mensch, wollte<br />

Pfarrer werden. Doch er studierte<br />

– auch seiner Mutter zuliebe<br />

– erst Volkswirtschaft und dann<br />

Theologie. Er wurde Verwalter in<br />

Seniorenresidenzen, später Direktor<br />

des Kinderkrankenhauses<br />

„Wilhelmstift“ in Hamburg.<br />

„Es war das Gehorsams-Gelübte,<br />

bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich<br />

es einhalten konnte“, erklärt er. „Ich bin ein<br />

extrem freiheitsliebender Mensch.“<br />

Aber Bonekamp blieb seiner Kirche eng verbunden.<br />

Doch erst 2005, mit 44, ließ er sich<br />

zum Priester weihen. „Es gab keinen zündenden<br />

Moment. Ich glaube, dass ich einfach noch<br />

wachsen und mich in mir und in meinem Glauben<br />

festigen musste, um dafür bereit zu sein“,<br />

erklärt er heute. Als Gemeinde-Priester und<br />

18 3 | 2014


Fotos: Sabine Braun (2), Peter Hirth, Malwine Schomburg, Salvatore Vinci/13 Photo, privat<br />

Chef eines Krankenhauses erledigt er inzwischen<br />

das doppelte Arbeitspensum: „Aber das<br />

belastet mich nicht“, sagt er. „Endlich fühle ich<br />

mich komplett und zufrieden.“<br />

Zufriedenheit ist das Zauberwort für viele,<br />

die ihr Leben neu ordnen. „Die Ursache dafür,<br />

dass immer mehr Menschen zum Beispiel<br />

einen Burn-out erleiden, liegt bei vielen nicht<br />

darin, dass sie zu viel arbeiten“, so Psychologe<br />

Diesbrock, „sondern darin, dass sie keinen<br />

Sinn in der Arbeit sehen.“<br />

So wie Steffi Knorn. Sie fühlte, dass sie als<br />

Kundenberaterin in einer Bank an ihre Grenzen<br />

stieß. „Ich war Teil dieses Finanzsystems, bei<br />

dem es nur um Profit und nicht mehr um Menschen<br />

und Werte geht“, erinnert sie sich. „Alles<br />

habe ich hinterfragt, habe jede Leichtigkeit und<br />

Freude verloren, schlitterte immer tiefer in eine<br />

Lebenskrise. Mir wurde klar: Wenn ich weitermache,<br />

werde ich ernsthaft krank“, sagt die<br />

53-Jährige. Als Steffi Knorn offen mit ihrer Chefin<br />

sprach, „war das wie eine Befreiung“.<br />

Doch was wollte sie wirklich? Um erst einmal<br />

einen inneren Ausgleich zu finden, belegte<br />

Steffi Knorn einen Yoga-Kurs. „Das ist es“, merkte<br />

sie gleich in der ersten Stunde, „das macht<br />

mich wirklich glücklich und dies möchte ich<br />

auch anderen vermitteln.“ 2008 begann sie<br />

eine zweijährige Ausbildung zur Yogalehrerin.<br />

Schließlich konnte sich die Leipzigerin in gutem<br />

Einvernehmen von ihrem Arbeitgeber trennen<br />

und ihr eigenes Yogastudio eröffnen.<br />

„Man muss oft emotionale Krisen durchlaufen,<br />

wenn man das Leben ändern möchte“,<br />

weiß Diesbrock. „Der Prozess des Wandels<br />

braucht Zeit und eine Menge Engagement bis<br />

zu einer Entscheidung. Aber wenn man sich<br />

entschieden hat und die Ideen und Ge<strong>dank</strong>en<br />

anderen mitteilen kann, dann sind die nächsten<br />

Schritte oft erstaunlich einfach.“<br />

„Es war, als hätte jemand den Schalter umgelegt“,<br />

bestätigt Steffi Knorn. „Die Energie war<br />

plötzlich wieder da. Und ich lebe endlich in<br />

dem Leben, das zu mir passt.“ Gaby Herzog<br />

775 000<br />

Menschen<br />

machten sich<br />

2012 selbstständig<br />

– so<br />

viele wie nie<br />

zuvor. Allein<br />

seit 1991 stieg<br />

die Zahl um<br />

40 %. Auffällig:<br />

Immer mehr<br />

Frauen wagen<br />

den Sprung in<br />

die Selbstständigkeit<br />

(Anteil<br />

inzwischen<br />

42 %).<br />

Quelle: Deutsches<br />

Institut für Wirtschaftsforschung<br />

Der Weg ins Neue<br />

Dem Leben neue Impulse geben – das möchten<br />

viele Menschen um die 50, 60. Welche Fragen man<br />

sich stellen sollte, sagt Psychologe Tom Diesbrock*.<br />

Herr Diesbrock, was<br />

raten Sie Menschen, die<br />

etwas in ihrem Leben<br />

ändern möchten?<br />

DIESBROCK Zuerst sollte<br />

man eine Bestandsaufnahme<br />

machen: Womit<br />

bin ich unzufrieden?<br />

Was möchte ich ändern?<br />

Verteilen Sie Punkte von<br />

1 bis 10, je nach Grad<br />

der Wichtigkeit – das<br />

kann helfen, die Ge<strong>dank</strong>en<br />

zu ordnen.<br />

Wie setzt man das dann<br />

aber in der Realität um?<br />

DIESBROCK Fragen Sie<br />

nicht, ob etwas geht,<br />

sondern wie man es<br />

erreichen kann. Menschen,<br />

die sich konstruktiv<br />

mit sich und ihrem<br />

Problem auseinandersetzen<br />

und bereit sind,<br />

in neuen Bahnen zu<br />

denken, können dabei<br />

gute Ratgeber sein. Das<br />

ist oft der Anfang dafür,<br />

dass eine Veränderung<br />

in Gang kommt.<br />

Und wenn sich Zweifel<br />

einschleichen?<br />

DIESBROCK Das ist ganz<br />

normal. Schreiben Sie<br />

auf, welche Glaubenssätze<br />

Ihnen im Weg<br />

stehen. Klassiker sind:<br />

„Was werden die anderen<br />

sagen?“ und „Was<br />

ist, wenn’s schiefgeht?“<br />

Betrachten Sie diese mit<br />

Abstand. Sind die Bedenken<br />

realistisch?<br />

Nun möchte man loslegen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

DIESBROCK Dann folgt<br />

der Realitäts-Check.<br />

Alles muss auf den Prüf-<br />

stand: Wie viel Geld<br />

kann ich investieren?<br />

Gibt es Verpflichtungen<br />

in der Familie, im<br />

Freundeskreis? Ist ein<br />

Ortswechsel machbar?<br />

Brauche ich Helfer?<br />

Sollte man sich professionelle<br />

Hilfe holen?<br />

DIESBROCK Es kann<br />

sinnvoll sein, einen<br />

Coach einzuschalten,<br />

um klare Finanz- und<br />

Zeitpläne zu erstellen.<br />

* Tom Diesbrock: Ihr Pferd ist tot? Steigen Sie ab! Wie Sie sich die innere<br />

Freiheit nehmen, beruflich umzusatteln. Campus 2011, 17,90 Euro<br />

3 | 2014<br />

19


BESSER LEBEN<br />

Schuhbidu …<br />

… und trallala – jede Frau möchte vor Freude<br />

am liebsten anfangen zu singen, wenn<br />

die neuen Schuhe in den Läden stehen.<br />

Wir haben gestöbert, die schönsten für Sie<br />

rausgepickt, die alle superbequem sind.<br />

Der Frühling kann kommen!<br />

FOTOS SABINE BRAUN<br />

STYLING KATALIN KISS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

20 3 | 2014


BESSER LEBEN<br />

PLATZ DA FÜR<br />

SANDALETTEN …<br />

… und weg mit den Socken! An<br />

schönen Modellen mit Riemchen<br />

– mal etwas breiter, mal ganz<br />

schmal – kann keine Frau<br />

vorbeigehen. Wie wäre es mit<br />

rustikalem Leder oder doch<br />

feinem Metallic-Look?<br />

Flower-Blouson: Vero Moda;<br />

Jeans: Itgirl Berlin; Shirt mit Schößchen;<br />

Silbersandalen: Tamaris.<br />

Glanzpaspeln und ein stabiler Blockabsatz: Lloyd, 160 Euro. Öko-Leder, bequemer Klettverschluss und leichtes<br />

Plateau: Think!, 130 Euro. Keilabsatz und Lederblume: Neosens, 150 Euro. Glanz- und Matt-Effekte in trendigem Mix:<br />

Graceland bei Deichmann, 20 Euro. Schimmer-Riemen und weiche Schaumstoffsohle: Tamaris, 40 Euro. Gladiatoren-Style in<br />

Leder und Farbe: Tamaris, 60 Euro. Leo-Print, hohe Fesselriemchen und Zehenspreizer: ASH über Zalando, 150 Euro.<br />

3 | 2014<br />

21


BESSER LEBEN<br />

Stiefel und<br />

Boots gehören<br />

auch in diesem<br />

Frühling und<br />

Sommer<br />

einfach dazu.<br />

Seidenkleid: IvI Collection;<br />

gelochte Velours-Stiefel: Görtz<br />

17; Schal: IvI Collection; Sommerstrumpfhose:<br />

Wolford.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

22 3 | 2014


BESSER LEBEN<br />

HOCH MIT DEM<br />

SCHAFT …<br />

… der darf auch im Sommer<br />

bis an die Wade reichen! Die<br />

Absätze der Sommerboots<br />

sind meist flach, man sieht aber<br />

auch kräftige Blockabsätze.<br />

Getragen werden die Boots<br />

übrigens auch zu leichten<br />

Sommerkleidern.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vintage-Leder und rustikale Schnürung: Airstep, 189 Euro. Blumendruck und Plateausohle: Geox, 125 Euro. Veloursleder in<br />

Himmelblau: Peter Kaiser, 199 Euro. Riemchen um den Knöchel und helle Sohle: Lloyd, 160 Euro. Fesselmanschette mit Glitzersteinen:<br />

Patrizia Pepe, 275 Euro. 6 Fransen für den Western-Look: Apart, 159 Euro. Nieten und Riemen zur Vintage-Optik:<br />

Patrizia Pepe, 260 Euro. Spitze und Perlen mit Nubuk: Graceland bei Deichmann, 35 Euro.<br />

3 | 2014<br />

23


BESSER LEBEN<br />

REINSCHLÜPFEN UND WOHLFÜHLEN …<br />

… in Halbschuhe, Slipper, Ballerinas und Pumps. Alle<br />

sind superbequem und trotzdem echte Hingucker durch ihre<br />

Details, die Farbe oder den Material-Mix.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

So leicht,<br />

so bequem:<br />

Jetzt kann<br />

der Sommer<br />

kommen.<br />

24 3 | 2014<br />

<br />

<br />

<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!


BESSER LEBEN<br />

Produktion: Sabine Braun (Fotos); Katalin Kiss (Styling); Tom<br />

Strohmetz (Haare+Make-up); www.baerck.net (Location)<br />

Sweatshirt:<br />

French Connection;<br />

Hose:<br />

Turnover;<br />

Trench: IKKS;<br />

Tuch: Stylealbum;<br />

Schuhe:<br />

Chatelles.<br />

Plateau und Ledermix: Camper, 150 Euro. Glitzereffekt auf feinem Velours: Geox, 95 Euro. Kunstvolles Flechtwerk in<br />

zwei Farben: Pretty Ballerinas über Peter Hahn, 169 Euro. Gelber Stoff, minimales Gewicht: Camper, 165 Euro. Peeptoe-Form in<br />

Pink: Peter Kaiser über Peter Hahn, 130 Euro. Glattes Leder mit gestreifter Sohle: Camper, 125 Euro. Ikatmuster und Flechtsohle:<br />

Sun Z Shoes, 89 Euro. Klassiker in zwei Farben: Unützer über Peter Hahn, 340 Euro. Spitz und flach: Vagabond, 70 Euro.<br />

3 | 2014<br />

25


BESSER LEBEN<br />

Sieht gefährlich aus, rettet aber<br />

Leben: In niederländischen<br />

Kliniken gelten strenge Hygieneregeln.<br />

Schon bei der Aufnahme<br />

prüfen Experten das Keim-Risiko.<br />

Wer belastet oder verdächtig ist,<br />

kommt auf eine Isolierstation.<br />

Erregern auf der Spur<br />

In den Niederlanden hat jedes Krankenhaus Mikrobiologen, die Keime aufspüren und gezielt<br />

bekämpfen. Und in Deutschland? Gibt es nur in 5 % der Kliniken diese Spezialisten.<br />

26 3 | 2014


Keim-Kultur in einer<br />

Petrischale: Vor<br />

wenigen Stunden (bei<br />

der Einlieferung in die<br />

Klinik) haben Ärzte mit<br />

Wattestäbchen einen<br />

Abstrich (Nase)<br />

genommen und auf<br />

einen speziellen Nährboden<br />

gegeben.<br />

BESSER LEBEN<br />

Wir<br />

können<br />

Keime<br />

besiegen<br />

FOTOS DOMINIK ASBACH<br />

40 000 Menschen sterben<br />

jedes Jahr in Deutschland an<br />

tödlichen Keimen. Das Skandalöse:<br />

Sie steckten sich in Krankenhäusern<br />

mit MRE (multiresistenten Bakterien)<br />

an. Das Problem ist seit Jahren<br />

bekannt. Trotzdem bekommen wir<br />

es nicht in den Griff. Dass es anders<br />

geht, beweisen die Niederlande. Dort<br />

gibt es dieses Problem gar nicht,<br />

wie Holger Schöttelndreier erlebte,<br />

während bei uns Menschen sterben,<br />

weil drei Euro gespart werden.<br />

3 | 2014<br />

27


BESSER LEBEN<br />

28 3 | 2014<br />

Gefährdet ist, wer<br />

zum Problem werden.<br />

Deutsche gelten in niederländischen<br />

Krankenhäusern<br />

übrigens grundsätzlich<br />

als Risikogruppe,<br />

weil die Keime hierzulande<br />

so verbreitet sind.<br />

„Das liegt auch daran,<br />

dass noch immer viele<br />

deutsche Kliniken auf<br />

das „Scannen“ verzichten“,<br />

sagt der deutsche<br />

Professor Dr. Alex Friedrich<br />

(42), der an der<br />

Uniklinik Groningen<br />

Medizinische Mikrobiologie<br />

und Krankenhaushygiene<br />

lehrt. Nur so ist<br />

zu erklären, dass bei<br />

den Ärzten von Thomas<br />

Laumann nicht sämt-<br />

Ein warmes<br />

Glücksgefühl durchströmt<br />

Thomas Laumann,<br />

als er im November<br />

2013 die Geh -<br />

prothese anlegt und die<br />

ersten wackligen Schritte<br />

seit fünf Jahren wagt.<br />

Hinter dem 44-Jährigen<br />

liegt eine 20-jährige<br />

Odyssee durch Kliniken,<br />

Praxen Dutzender Ärzte,<br />

Reha-Zentren und die<br />

unvorstellbare Zahl von<br />

fast 100 Operationen.<br />

„Ich ging als junger,<br />

sportlicher Mann ins<br />

Krankenhaus und kam<br />

als Krüppel wieder raus“,<br />

sagt der Vater von vier<br />

Kindern bitter. Bei einer<br />

Routine-OP wurde ihm<br />

Schon bei der Aufnahme<br />

wird das MRE-<br />

Risiko abgefragt.<br />

zuletzt stationär im Krankenhaus lag ➜ beruflichen Kontakt zu Tieren hat<br />

„Zwei einfache<br />

Fragen reichen aus,<br />

um das MRE-Risiko<br />

zu erkennen!“<br />

Prof. Alex Friedrich<br />

im August 1994 wegen<br />

einer angeborenen Fehlstellung<br />

die rechte Kniescheibe<br />

fixiert. Doch bei<br />

dem Eingriff gelangten<br />

lebensgefährliche MRE<br />

in Laumanns Knie.<br />

Die Abkürzung MRE<br />

steht für multiresistente<br />

Erreger. Das sind meist<br />

Bakterien (z. B. Methicillin-resistenter<br />

Staphylococcus<br />

aureus), die gegen<br />

gängige Antibiotika resistent<br />

sind. MRE können<br />

sich explosionsartig im<br />

Körper vermehren, das<br />

Blut vergiften, Gewebe<br />

zerstören – in den USA<br />

heißen sie <strong>Fleisch</strong>fresser.<br />

Das Traurige für Thomas<br />

Laumann: Wäre er<br />

damals in einem niederländischen<br />

Krankenhaus<br />

operiert worden, hätte<br />

er sein Bein höchstwahrscheinlich<br />

noch. Denn<br />

im Gegensatz zu<br />

Deutschland war und<br />

sind MRE in Holland<br />

kein Problem:<br />

• Nur 0,4 Prozent aller<br />

Proben aus niederländischen<br />

Krankenhäusern<br />

sind mit MRE verseucht,<br />

• in Deutschland dagegen<br />

sind es 20 Prozent.<br />

Welche Schicksale sich<br />

dahinter verbergen, verdeutlichen<br />

diese Zahlen:<br />

• 40 000* Menschen<br />

sterben in Deutschland<br />

jedes Jahr durch MRE.<br />

• Bei bis zu 800 000<br />

lösen die Keime schwere<br />

Infektionen aus. Viele<br />

überleben nur, weil ihnen,<br />

wie bei Thomas<br />

Laumann, Gliedmaßen<br />

amputiert werden.<br />

In den Niederlanden<br />

dagegen ist die Todesursache<br />

MRE unbekannt.<br />

Was unsere Nachbarn<br />

besser machen, kann<br />

man in jedem Krankenhaus<br />

beobachten. Auch<br />

im Canisius-Wilhelmina<br />

Ziekenhuis (CWZ) in<br />

Nijmegen, unweit der<br />

deutsch-niederländischen<br />

Grenze. Egal mit<br />

welchen Beschwerden<br />

die Menschen das CWZ<br />

betreten, hier wird, anders<br />

als in deutschen<br />

Kliniken, bei der Aufnahme<br />

nicht nur nach der<br />

Versichertenkarte gefragt,<br />

sondern man wird „gescannt“,<br />

wie die Niederländer<br />

sagen. Es ist die<br />

allererste Maßnahme in<br />

jeder Klinik – und zugleich<br />

die wichtigste im<br />

Kampf gegen MRE. Jeder<br />

neue Patient hat zwei<br />

Fragen zu beantworten:<br />

• „Haben Sie beruflich<br />

mit Mast-Tieren zu tun?“<br />

• „Waren Sie in den vergangenen<br />

Monaten im<br />

Krankenhaus?“<br />

„Wird eine dieser Fragen<br />

mit ,Ja‘ beantwortet,<br />

gehört man schon zur<br />

Risikogruppe“, erläutert<br />

Prof. Andreas Voss, der<br />

als Chef der mikrobiologischen<br />

Abteilung des<br />

CWZ dafür verantwortlich<br />

ist, dass MRE nicht<br />

Scan kostet 3 Euro<br />

* Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.


➜ engen Kontakt mit Menschen hatte, die MRE haben ➜ chronisch pflegebedürftig ist.<br />

BESSER LEBEN<br />

Kein Zugang!<br />

liche Alarmglocken läuteten,<br />

als seine Wunde<br />

nicht verheilte. In dieser<br />

Zeit trug er MRE unwissentlich<br />

in viele Kliniken<br />

und Praxen.<br />

Die meisten Krankenhäuser<br />

begründen das<br />

Nicht-Scannen damit,<br />

dass der „Scan“ und<br />

eventuelle Folge-Untersuchungen<br />

zu teuer<br />

wären – Experten veranschlagen<br />

dafür 3 bis<br />

max. 15 Euro. Dagegen<br />

kostet das Behandeln<br />

jeder Infektion mit MRE<br />

das Gesundheitssystem<br />

rund 17.000 Euro. „Es<br />

ist inakzeptabel, dass<br />

man die Kosten vorschiebt,<br />

um wichtige<br />

Hygiene-Maßnahmen<br />

zum Schutz der Patienten<br />

nicht durchzuführen“,<br />

beklagt Prof. Friedrich,<br />

„Deutschland ist<br />

doch das Land, in dem<br />

Hygiene im Krankenhaus<br />

vor mehr als 100<br />

Jahren entwickelt wurde.<br />

Inzwischen sind uns<br />

die Niederländer beim<br />

Bekämpfen der Keime<br />

um 20 Jahre voraus.“<br />

Das gilt auch fürs CWZ,<br />

das schon optisch mit<br />

seinen lichten Fluren<br />

und großen Blumentapeten<br />

eher an eine<br />

schicke Privatklinik als<br />

an ein städtisches Krankenhaus<br />

erinnert. Jeder,<br />

der zu einer Risikogruppe<br />

gehört, also beim<br />

Scan eine Frage mit Ja<br />

beantwortete, kommt<br />

sofort auf eine Isolations-Station.<br />

Dabei<br />

muss man nicht etwa<br />

durch Luftschleusen<br />

gehen, sondern erhält<br />

ein ganz normales Einzelzimmer<br />

– mit dem<br />

Unterschied, dass die<br />

Pflegekräfte es nur mit<br />

einer Maske über Mund<br />

und Nase, mit Kopfbedeckung,<br />

Handschuhen<br />

und einer Schürze betreten.<br />

Mit einem Wattestäbchen<br />

nehmen sie<br />

Abstriche aus Nase,<br />

Mund, Achseln und<br />

Schambereich – feuchte<br />

und warme Plätze, an<br />

denen die Erreger sich<br />

am wohlsten fühlen. Die<br />

Abstriche gehen direkt<br />

ins Labor und werden<br />

sofort untersucht. Denn<br />

niemand soll im CWZ<br />

länger isoliert werden<br />

als unbedingt nötig,<br />

auch weil man während<br />

der Isolation das Zimmer<br />

nicht verlassen darf.<br />

Nur in sehr dringenden<br />

Fällen wie Darmverschluss<br />

oder akute Herzbeschwerden<br />

wird man<br />

während der Isolation<br />

behandelt. Wer aber ein<br />

neues Knie- oder Hüft-<br />

Gelenk braucht, bekommt<br />

dies erst eingesetzt,<br />

wenn die Erreger<br />

sicher abgetötet sind.<br />

In Deutschland dagegen<br />

ist das in den meisten<br />

Kliniken leider ganz<br />

anders. Selbst als bei<br />

Thomas Laumann 2007<br />

das seit 13 Jahren chronisch<br />

entzündete Bein<br />

amputiert werden musste,<br />

versäumten es die<br />

Ärzte, einen Abstrich zu<br />

machen. Erst 2009 wurde<br />

das erste Mal ein<br />

Nasenabstrich gemacht<br />

und man erkannte, was<br />

sein Bein zerfraß: MRE.<br />

Viel zu spät, die Ärzte<br />

mussten ein weiteres<br />

Stück vom Oberschenkel<br />

amputieren. Und es<br />

dauerte noch vier Jahre,<br />

bis die Keime endgültig<br />

aus seinem Körper vertrieben<br />

waren.<br />

Im CWZ schüttelt man<br />

nur den Kopf, wenn<br />

solche Geschichten erzählt<br />

werden. Hier steht<br />

Professor Voss gerade<br />

im krankenhauseigenen<br />

Institut für Mikrobiologie<br />

und schaut seiner<br />

Kollegin über die Schulter.<br />

Die Laborantin Sabine<br />

Meijers arbeitet im<br />

ersten Stock hinter den<br />

doppelt gesicherten<br />

Glastüren. Ohne Sondergenehmigung<br />

kommt<br />

niemand hinein. Sabine<br />

Meijers züchtet mit 80<br />

(!) weiteren Kollegen –<br />

unter ihnen fünf Fach-<br />

Stäbchen rein,<br />

Spender sein.<br />

Mund auf<br />

gegen<br />

Blutkrebs.<br />

www.dkms.de<br />

Glücklich, wer im Nordwesten wohnt<br />

Bewohner in Nordwestdeutschland, z. B. aus der Umgebung von Aurich,<br />

Emden oder Osnabrück, haben es gut. Dort gibt es schon heute<br />

einige Kliniken, die MRE konsequent bekämpfen. Mehr Informationen<br />

inkl. Liste der Kliniken im Internet: www.mrsa-net.eu<br />

3 | 2014<br />

29<br />

Wir besiegen Blutkrebs.


BESSER LEBEN<br />

Wer bleibt noch<br />

isoliert? Arzt und<br />

Pfleger im CWZ<br />

beraten sich.<br />

20%<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Jede 5. deutsche<br />

Keim-Probe mit<br />

MRE verseucht<br />

MRE*-Keime<br />

0<br />

1990 1995 1998 2001 seit<br />

2005<br />

* Proben in deutschen<br />

Kliniken. Quelle:<br />

Witte und Heuck<br />

2000/2005<br />

ärzte für Mikrobiologie<br />

– täglich hochgefährliche<br />

Keimkulturen. Dazu<br />

streicht sie die Proben<br />

der Patienten von der<br />

Isolierstation auf eine<br />

mit Nährlösung getränkte<br />

Petrischale.<br />

Handschuhe trägt sie<br />

nicht. „Bakterien können<br />

nicht einfach in die<br />

Luft springen“, sagt sie<br />

lächelnd. „Die<br />

brauchen den<br />

direkten Kontakt<br />

mit offenen<br />

Wunden<br />

oder Schleimhäuten.“<br />

Spätestens<br />

nach<br />

24 Stunden<br />

kann Sabine<br />

Meijers sagen,<br />

ob in dem Abstrich<br />

auch die<br />

gefürchteten<br />

Killerkeime nachzuweisen<br />

sind. Ist das Ergebnis<br />

negativ, wird die<br />

Isolation sofort aufgehoben.<br />

Es besteht keine<br />

Gefahr mehr, dass der<br />

Patient Keime von außen<br />

in die Klinik trägt.<br />

Wenn Sabine Meijers<br />

aber in einem Abstrich<br />

auf MRE stößt, beginnt<br />

im CWZ sofort der<br />

Kampf gegen die Keime:<br />

• An der Tür des Isolationszimmers<br />

wird ein<br />

Warnschild angebracht:<br />

„Geen toegang – niet<br />

betreden!!! – Kein Zugang,<br />

nicht betreten“;<br />

• das Pflegepersonal<br />

wäscht eine Woche lang<br />

täglich Haare und Körper<br />

des Patienten mit<br />

desinfizierender Seife;<br />

• die Schleimhäute der<br />

Nase werden mit einer<br />

speziellen Antibiotika-<br />

Creme behandelt.<br />

„Außerdem kommt immer<br />

auch der Mikrobiologe<br />

ans Krankenbett<br />

und bespricht direkt mit<br />

Patienten und Ärzteteam<br />

die Therapie“, sagt<br />

Prof. Voss, „es ist meine<br />

Aufgabe, dafür zu sorgen,<br />

dass MRE ausgemerzt<br />

werden. Und zwar<br />

alle. Ich erstelle einen<br />

Therapieplan und sorge<br />

dafür, dass alles penibel<br />

eingehalten wird.“<br />

Parallel arbeitet Sabine<br />

Meijers im Labor fieberhaft<br />

weiter daran, ganz<br />

genau herauszufinden,<br />

um welche MRE es sich<br />

handelt; nur so kann sie<br />

das passende Antibiotikum<br />

finden. Dazu gibt<br />

sie auf einer Platte mit<br />

kleinen Vertiefungen in<br />

jedes Loch eine Keimkultur<br />

und darauf verschiedene<br />

Antibiotika in<br />

Zu wenige Labore<br />

unterschiedlichen Konzentrationen.<br />

„Sobald<br />

die Keime sich nicht<br />

mehr weiter vermehren<br />

bzw. absterben, wissen<br />

wir, das passende Mittel<br />

ist gefunden“, erklärt<br />

der Leiter des Labors,<br />

Prof. Andreas Voss. Und<br />

genau das bekommt der<br />

Patient dann, bis der<br />

Keim nicht mehr nachweisbar<br />

ist. Das dauert<br />

in der Regel eine Woche.<br />

Wie unterschiedlich<br />

man in den Niederlanden<br />

mit MRE umgeht,<br />

erkennt man auch an<br />

diesen Fakten:<br />

• Bei unseren Nachbarn<br />

hat nahezu jede Klinik<br />

ein eigenes mikrobiologisches<br />

Institut,<br />

• in Deutschland sind es<br />

dagegen nur 5 Prozent<br />

der Krankenhäuser.<br />

• Werden hierzulande<br />

überhaupt Abstriche<br />

gemacht, müssen diese<br />

an externe Labore geschickt<br />

werden, oft liegen<br />

diese Hunderte Kilometer<br />

entfernt.<br />

• Nur selten wird bei uns<br />

der entscheidende nächste<br />

Schritt gegangen: das<br />

individuell passende<br />

Antibiotikum in der richtigen<br />

Dosis zu ermitteln.<br />

Fotos: Dominik Asbach (6), privat (3); Illustrationen: Shutterstock (5)<br />

Und wie bekämpfen wir die Keime,<br />

Herr Minister & Co.?<br />

Nachgefragt Warum kopieren wir nicht einfach das<br />

wirksame System der Niederländer, um das<br />

gefährliche Problem mit MRE endlich in den Griff zu<br />

bekommen? Was führende Vertreter des deutschen<br />

Gesundheitssystems auf diese und andere einfache<br />

Fragen antworten, lesen Sie in Auszügen hier:<br />

30<br />

3 | 2014<br />

Kann das gut funktionierende niederländische<br />

Modell nicht einfach bei<br />

uns kopiert werden?<br />

„In den Niederlanden sind im<br />

Vergleich zu Deutschland<br />

zum Beispiel wesentlich<br />

mehr Fachärzte für Mikrobiologie<br />

in Krankenhäusern<br />

tätig ... eine 1 : 1–Kopie des<br />

niederländischen Modells ist daher nicht<br />

möglich und auch gar nicht sinnvoll.“<br />

Hermann Gröhe, Bundesminister<br />

für Gesundheit


• Stattdessen verschreiben<br />

deutsche Ärzte standardmäßig<br />

in der Regel<br />

ein Breitspektrum-Antibiotikum<br />

wie Penicillin.<br />

• Das Fatale: Schlägt das<br />

nicht richtig an, bleibt<br />

nicht nur die Infektion,<br />

es können sich auch<br />

neue Resistenzen bilden.<br />

„In den Niederlanden<br />

haben wir ein ganz anderes<br />

Verhältnis zu Antibiotika“,<br />

so Voss, „die<br />

kommen immer erst<br />

zum Einsatz, wenn<br />

nichts anderes hilft.<br />

Selbst eine Mittelohrentzündung,<br />

die in<br />

Deutschland und fast<br />

überall auf der Welt mit<br />

Antibiotika behandelt<br />

wird, versuchen wir<br />

ganz konservativ mit<br />

Nasensprays zu therapieren.“<br />

Das gilt ausdrücklich<br />

auch für niedergelassene<br />

Ärzte,<br />

weshalb in den Niederlanden<br />

Antibiotika immer<br />

nur nach Rücksprache<br />

mit einem Facharzt<br />

für Mikrobiologie verordnet<br />

werden.<br />

Das Vorbild der Niederländer<br />

hat inzwischen<br />

73,2 Mio.<br />

Euro könnte das<br />

deutsche Gesundheitssystem<br />

pro<br />

Jahr sparen, wenn<br />

die MRE-Rate<br />

hierzulande nur<br />

um 1 % sinken<br />

würde.<br />

Quelle: modifiziert nach www.<br />

mrsa-net.eu<br />

auch in Deutschland<br />

zum Umdenken animiert.<br />

Die Bundesregierung<br />

hat das Infektionsschutzgesetz<br />

erneuert:<br />

• Beispielsweise müssen<br />

Labore jetzt jeden MRE-<br />

Fall an Gesundheitsämter<br />

bzw. das Robert-<br />

Koch-Institut melden.<br />

• Bisher waren Hygiene-<br />

Regeln als Empfehlung<br />

formuliert, jetzt müssen<br />

sie befolgt werden, zum<br />

Beispiel dass die Hände<br />

nach jedem Kontakt mit<br />

Das können Sie<br />

selbst tun<br />

Bevor man sich in ein deutsches<br />

Krankenhaus aufnehmen<br />

lässt, dort nachfragen, ob es<br />

an der Aktion „Saubere Hände“<br />

teilnimmt. Damit signalisiert die<br />

Klinik, dass sie für das Thema Hygiene<br />

besonders sensibilisiert ist.<br />

Wenn man erkrankt ist und<br />

zu einer Risikogruppe für MRE<br />

gehört (siehe auch vorige Seite),<br />

Ärzte auffordern, einen Abstrich<br />

im Labor untersuchen zu lassen.<br />

Hat man eine Wunde, die<br />

schlecht oder gar nicht heilt, und<br />

der Arzt veranlasst dennoch keinen<br />

Abstrich (auch aus der Nase!),<br />

sofort den Arzt wechseln.<br />

Antibiotika genau nach Vorschrift<br />

einnehmen.<br />

Im Krankenhaus (auch als<br />

Besucher) selbst auf Hygiene achten:<br />

Hände regelmäßig waschen<br />

und desinfizieren, etwa wenn man<br />

Ärzten die Hände geschüttelt hat.<br />

„Deutsche Ärzte verschreiben viel zu oft<br />

ein Breitspektrum-Antibiotikum!“<br />

Prof. Andreas Voss<br />

Patienten desinfiziert<br />

werden müssen.<br />

• Und seit 2013 müssen<br />

Krankenhäuser jährlich<br />

(statt alle zwei Jahre)<br />

einen Qualitätsbericht<br />

veröffentlichen und<br />

darin auch ihre Hygiene-Qualität<br />

nachweisen.<br />

Aber das war’s auch<br />

schon mit dem Umdenken.<br />

Von einer grundlegenden<br />

Reform oder gar<br />

Übernahme des holländischen<br />

Modells keine<br />

Spur. Stattdessen<br />

schiebt man weiter die<br />

Verantwortung hin und<br />

hier (siehe unten).<br />

Dass es anders geht,<br />

beweist Dänemark. Wie<br />

die Niederländer hat<br />

man dort das Problem<br />

angepackt – und freut<br />

sich heute: MRE ist in<br />

<strong>weniger</strong> als 1 Prozent<br />

aller Keimproben aus<br />

Kliniken nachzuweisen.<br />

In den Niederlanden wird jeder bei der Aufnahme<br />

in eine Klinik auf das MRE-Risiko überprüft, warum<br />

macht man das nicht auch in Deutschland?<br />

„Derzeit ist keine allgemeingültige Aussage<br />

darüber möglich, wie gut und kosteneffektiv<br />

eine solche Screening-Maßnahme ist. Wir<br />

erwarten von den Kliniken, dass sie für das<br />

viele Geld, das sie aus den Portemonnaies der<br />

Beitragszahler erhalten, alles medizinisch<br />

Sinnvolle unternehmen, damit Patienten im Krankenhaus<br />

nicht kränker werden, als sie vorher bereits waren.“<br />

Florian Lanz, Spitzenverband der<br />

gesetzlichen Krankenkassen (GKV)<br />

Warum gibt es in Deutschland<br />

nicht genug Fachärzte für<br />

Mikrobiologie in Krankenhäusern?<br />

„Es fehlen rund 750 Fachärzte für Mikrobiologie,<br />

aber jährlich werden nur<br />

etwa 10 neue ausgebildet. Die Zahl ist<br />

deshalb so gering, weil die Bundesländer<br />

nicht genügend Lehrstühle an<br />

Universitäten einrichten bzw. bestehende<br />

nicht ausbauen. Die Politik muss die MRE-Problematik<br />

auch von dieser Seite unbedingt angehen.“<br />

Dr. Bernd Metzinger, Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

3 | 2014<br />

31


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Heizung steht<br />

– nur für mich,<br />

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Jahr <strong>weniger</strong><br />

blühten oder sich<br />

bedrängen, zu<br />

teilen.<br />

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gestrickt. Man arbeitet ihn wie einen Schal, der zu einem Rund geschlossen und<br />

an den beiden Längsseiten fest zusammengezogen wird. Die beiden großen<br />

Löcher, die dabei entstehen, häkeln Sie ganz einfach in mehreren Runden zu.<br />

Schwalben<br />

– die ersten<br />

kommen etwa<br />

am 12. März:<br />

„Um den Tag des<br />

St. Gregor, da<br />

kommen auch<br />

die Schwalben<br />

vor.“<br />

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3 | 2014<br />

33


SELBER MACHEN<br />

Gesunder essen<br />

und leben!<br />

Viele Menschen in Deutschland ernähren sich vegetarisch, essen kein <strong>Fleisch</strong>. Aber immer mehr<br />

wollen sich nicht nur gesund ernähren, sondern auch ein gutes Gewissen haben – und verzichten auf<br />

alles, was von Tieren stammt, also auch auf Milch, Käse, Eier, Joghurt oder Honig. Doch ist das gesund?<br />

Ja, sagen Ärzte: Wer sich vegan ernährt, schützt das Herz,<br />

beugt Diabetes und Demenz vor. Ob das auch schmeckt? Sie<br />

werden staunen, wie vielfältig und lecker man ohne tierische<br />

Produkte kochen kann. Wiebke Brüggemann zeigt, wie sehr<br />

andere Ess-Gewohnheiten dem Leben Schwung geben können.<br />

34 3 | 2014<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN<br />

WAS GENAU IST VEGAN?<br />

—— 37 ——<br />

SCHLANK, GANZ NEBENBEI<br />

—— 37 ——<br />

WIE GESUND IST VEGAN?<br />

—— 38 ——<br />

WICHTIGE VITAMINE<br />

—— 38 ——<br />

BEI KOSMETIK BEACHTEN<br />

—— 41 ——<br />

DIE BESTEN KOCHBÜCHER<br />

—— 41 ——<br />

RAFFINIERTE REZEPTE<br />

—— 42 ——


Lust auf vegan? Salat-Türmchen (oben), Spinat-Cannelloni<br />

und Schoko-Avocado-Shake (links oben)<br />

ALLE REZEPTE AUF SEITE 42<br />

3 | 2014<br />

35


SELBER MACHEN<br />

Schmackhaft wie <strong>Fleisch</strong> – Tempeh-Krustenbraten<br />

ALLE REZEPTE AUF SEITE 42<br />

36<br />

3 | 2014


SELBER MACHEN<br />

ZUM START<br />

Vegan – was st<br />

das eigentlich?<br />

Wir essen zu viel <strong>Fleisch</strong>, sagen Ärzte. Doch worin besteht<br />

der Unterschied zwischen vegan und vegetarisch?<br />

1<br />

VEGAN ODER VEGETARISCH? Vegetarier verzichten „nur“ auf <strong>Fleisch</strong>.<br />

Der Bund für Vegane Lebensweise empfiehlt, dass kein Tier für die Produktion<br />

von Essen, Kleidung, Kosmetik und Dinge des täglichen Bedarfs<br />

getötet werden oder leiden darf, weder für Lederschuh noch Frühstücksei.<br />

2<br />

ANDERS KOCHEN UND EINKAUFEN. Wer vegan lebt, verändert viele<br />

Teile des täglichen Lebens. Vor allem das alltägliche Kochen erfordert<br />

ein Umdenken, weil tierische Zutaten wie Eier, Milch, Joghurt, Sahne<br />

ersetzt werden. Das geht, benötigt aber am Anfang etwas Nachdenken.<br />

3<br />

ANDERS ESSEN. Studien zeigen, Veganer leben gesünder, weil sie auf<br />

<strong>Fleisch</strong> verzichten. Doch <strong>Fleisch</strong> wird nicht durch mehr kalorienreiche Kohlenhydrate<br />

wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln ersetzt, sondern durch sehr<br />

fantasievolle neue Gerichte mit viel Obst und Gemüse.<br />

4<br />

WAHRE UMWELTSCHÜTZER. Die Zahlen sind unbestritten: Bei der<br />

Produktion von 1 kg Rindfleisch entstehen so viele Treibhaus-Gase wie<br />

ein Mittelklasse-Pkw auf einer 250-km-Fahrt ausspuckt – knapp 40 kg<br />

Kohlendioxid (CO<br />

5<br />

2 )! Für 1 kg Gemüse entstehen gerade 0,5 kg CO 2 .<br />

TIERSCHUTZ. Regelmäßig schrecken Lebensmittel-Skandale Verbraucher<br />

auf. Meist sind es Tier- oder <strong>Fleisch</strong>skandale. Und die werden durch<br />

den Zwang der Supermärkte zu immer billigerem <strong>Fleisch</strong> gefördert. Wer<br />

dem etwas entgegensetzen will, sollte <strong>weniger</strong> <strong>Fleisch</strong> essen.<br />

Übrigens: Vegane Lebensmittel wie Soja-Wurst, Hafermilch oder<br />

Fertiggerichte für die Mikrowelle bieten fast alle Supermärkte.<br />

Vegane Gerichte und Zutaten<br />

haben viel <strong>weniger</strong> Kalorien<br />

Alle Angaben in kcal je 100 g/100 ml<br />

293<br />

Sahne<br />

641<br />

Paprika mit<br />

Rinderhack<br />

630<br />

Chili con<br />

Carne<br />

940<br />

Rührei mit<br />

Speck<br />

174<br />

Soja-Sahne<br />

246<br />

Paprika mit<br />

Kichererbsen<br />

335<br />

Chili sin<br />

Carne<br />

103<br />

Rühr-Tofu mit<br />

Räucher-Tofu<br />

„6 KILO<br />

NAHM ICH<br />

DANK VEGAN<br />

IN 60 TAGEN AB –<br />

OHNE KALORIEN<br />

ZU ZÄHLEN!“<br />

Birgit de Vos (50), Betriebswirtin<br />

aus Vechta, isst vegan.<br />

Wer vegan kocht,<br />

ersetzt tierische<br />

durch pflanzliche<br />

Zutaten.<br />

EIER ¬ Soja-/Kichererbsen-Mehl<br />

als Bindemittel;<br />

Maisstärke/<br />

Banane in<br />

Kuchen; Mandelmus<br />

statt Eigelb,<br />

Tofu für Rührei.<br />

MILCH ¬ Soja-,<br />

Hafer-, Reis-,<br />

Mandel-, Hirse-,<br />

Nuss- und<br />

Kokosmilch.<br />

BUTTER ¬ Margarine,<br />

Alsan, Öl,<br />

Pflanzenfett.<br />

SAHNE ¬<br />

Soja-, Hafer- und<br />

Mandelsahne.<br />

JOGHURT ¬<br />

Soja-Joghurt,<br />

Seiden-Tofu,<br />

gesäuerte<br />

Soja-Milch.<br />

MAYONNAISE<br />

¬ Sojannaise,<br />

Sonnenblumen-,<br />

Kartoffelund<br />

Linsen-<br />

Mayonnaise,<br />

Almonnaise.<br />

QUARK, CRÈME<br />

FRAÎCHE ¬<br />

Soja-Joghurt<br />

oder Seiden-Tofu.<br />

Den typischen<br />

Geschmack<br />

erreichen Sie mit<br />

Öl und Zitrone.<br />

3 | 2014<br />

37


SELBER MACHEN<br />

GESUNDHEIT<br />

» Schlanker und<br />

gesünder «<br />

Jeder weiß, Obst und Gemüse sind gesund. Aber wie<br />

gut ist es wirklich, völlig auf alles Tierische zu verzichten?<br />

Sehr gesund, sagt ein Ernährungswissenschaftler.<br />

Herr Dr. Keller, Sie untersuchen seit<br />

Jahren, wie Ernährung und Gesundheit<br />

zusammenhängen. Wie gesund<br />

ist es, sich vegan zu ernähren?<br />

KELLER Sehr gesund. Studien mit<br />

mehreren Zehntausend Teilnehmern<br />

zeigen: Wer sich vegan ernährt, ist<br />

schlanker, hat einen niedrigeren<br />

Blutdruck, günstigere<br />

Blutfette und senkt das<br />

Risiko für Herzinfarkt<br />

und Typ-2-Diabetes, das<br />

ist bei Veganern sogar<br />

nur halb so hoch.<br />

Woran liegt das?<br />

KELLER Wenn man tierische<br />

Fette meidet und<br />

dafür mehr pflanzliche<br />

Produkte isst, sinkt die<br />

Energiedichte der Nahrung.<br />

Man nimmt ab.<br />

Dadurch verbessern sich<br />

Blutzucker- und Cholesterinspiegel.<br />

In Studien<br />

mit übergewichtigen<br />

Typ-2-Diabetikerinnen<br />

konnte nach wenigen<br />

Wochen sogar die Dosis<br />

der Medikamente reduziert werden.<br />

Gibt es noch weitere Hinweise, ob<br />

vegane Ernährung gesünder ist?<br />

KELLER Therapeutische Erfolge gibt<br />

es auch bei rheumatoider Arthritis.<br />

Die Schmerzen in den entzündeten<br />

Gelenken gingen deutlich zurück.<br />

„Die vegane<br />

Ernährung kann<br />

Beschwerden<br />

Älterer häufig<br />

lindern und<br />

vorbeugen!“<br />

Dr. Markus Keller<br />

(47) leitet das Institut<br />

für alternative<br />

und nachhaltige Ernährung<br />

in Gießen.<br />

Noch wichtiger: Vielen Krankheiten<br />

kann man sogar vorbeugen. Veganer<br />

bekommen seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Krebs.<br />

Lohnt es sich auch mit 50, die Ernährung<br />

umzustellen?<br />

KELLER Natürlich, gerade mit 50 tut<br />

man dem Körper etwas Gutes. In Gemüse,<br />

Salat, Obst und<br />

Vollkornprodukten stecken<br />

viel Eisen, Magnesium,<br />

Folsäure, Vitamin<br />

C und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />

Die braucht<br />

der Körper im Alter besonders.<br />

Sie stärken das<br />

Immunsystem und lassen<br />

uns jünger aussehen.<br />

Aber oft heißt es, dass<br />

bei veganer Ernährung<br />

viele Nährstoffe fehlen?<br />

KELLER Im Gegenteil.<br />

Veganer sind mit vielen<br />

Nährstoffen sogar besser<br />

versorgt. Dennoch muss<br />

man auf einige Nährstoffe<br />

besonders achten.<br />

Wichtig ist vor allem Vitamin<br />

B 12 , das in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

nicht vorkommt. Das<br />

Vitamin müssen Veganer über angereicherte<br />

Lebensmittel oder auch<br />

Nahrungsergänzungsmittel zu sich<br />

nehmen. Mein Tipp: Zahnpasta mit<br />

Vitamin B 12 benutzen.<br />

Wer auf Tierisches<br />

verzichtet, erhält so die<br />

wichtigen Vitamine:<br />

VITAMIN A<br />

Möhre, Tomate, grünes Gemüse,<br />

Mango, Birne<br />

VITAMIN B<br />

Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte,<br />

Nüsse, Pilze<br />

VITAMIN C<br />

Paprika, Zitrone, Kiwi,<br />

Kohl, Johannisbeere<br />

CALCIUM<br />

Nüsse, Tofu, Rote Bete, Haferflocken,<br />

Soja-Milch, Mineralwasser<br />

VITAMIN D<br />

Sonnenlicht, Soja-Milch, Margarine<br />

VITAMIN E<br />

Vollkorn, Hülsenfrüchte,<br />

Pflanzenöle, Weizenkeime<br />

EISEN<br />

Grünes Gemüse, Linsen, Hirse, Sojabohnen,<br />

Mandeln, Trockenobst, Algen<br />

KALIUM<br />

Sojabohnen, Kartoffeln, Fruchtsäfte<br />

MAGNESIUM<br />

Soja, Nüsse, Weizenkeime, Getreide<br />

PROTEIN<br />

Soja, Nüsse, Avocado, Kartoffeln<br />

ZINK<br />

Vollkorn, Tofu, Miso, Sprossen,<br />

Erbsen, Nüsse<br />

38 3 | 2014


Köstliche Vorspeise – Kürbiskuchen mit Mais<br />

ALLE REZEPTE AUF SEITE 42<br />

3 | 2014<br />

39


Vegane Süßigkeit – Scones mit Pflaumenkompott<br />

ALLE REZEPTE AUF SEITE 42<br />

40<br />

3 | 2014


SELBER MACHEN<br />

LEBENSGEFÜHL<br />

» Kein Tier soll für<br />

mich leiden «<br />

Mit über 50 noch die ganze Ernährung in -<br />

frage stellen? Christiane Sandner wagte<br />

diesen Schritt – und wurde mit einem<br />

neuen, besseren Lebensgefühl belohnt.<br />

„Vegan zu leben ist für mich ein großes<br />

Abenteuer“, sagt Christiane Sandner.<br />

„Es ist so einfach und bietet doch so<br />

viel mehr Lebensqualität.“ Seit 20 Jahren<br />

ernährt sich die 52-Jährige bereits<br />

vegetarisch. Vor zwei Jahren entschied sie, nicht nur<br />

auf <strong>Fleisch</strong>, sondern auf alle tierischen Produkte zu<br />

verzichten. „Ich liebe Tiere. Nicht nur Hun de und<br />

Katzen, auch die sogenannten Nutztiere wie Kühe,<br />

Schweine, Ziegen. Wie kann ich es da zulassen, dass<br />

sie für meinen Genuss leiden müssen?“<br />

Es waren Berichte über katastrophale Zustände in<br />

der Tierhaltung, bei Tiertransporten und in Schlachthöfen,<br />

die Christiane Sandner schockierten. Sie begann<br />

umzudenken, auch deshalb: „20 000 Liter Wasser<br />

am Tag sind nötig, um die Nahrung für einen<br />

Menschen herzustellen, der <strong>Fleisch</strong>, Milch und Käse<br />

isst. Aber nur 1 400 Liter für einen Veganer – also<br />

fast 15-mal <strong>weniger</strong>.“ Man spart demnach mehr Wasser,<br />

wenn man auf ein Pfund Rindfleisch verzichtet,<br />

als wenn man ein Jahr lang nicht duscht.<br />

Vegan zu essen und zu leben veränderte auch ihre<br />

Lebenseinstellung: „Ich bin heute viel achtsamer,<br />

nehme die Natur, aber auch Stimmungen viel intensiver<br />

wahr“, so die Computer-Fachfrau. Dabei sei es<br />

so leicht, etwas zu ändern. Man müsse sich nur überlegen,<br />

was man täglich esse. Denn vieles geschehe<br />

aus Ge<strong>dank</strong>enlosigkeit oder weil man es immer so<br />

machte. „Deshalb möchte ich auch anderen Mut machen,<br />

vegan zu leben. Denn es ist nie zu spät, etwas<br />

Entscheidendes im Leben zu ändern.“<br />

Christiane Sandner schreibt über ihr veganes Leben<br />

einen Blog im Internet: www.vegan50<strong>plus</strong>.wordpress.com<br />

Die andere Mode<br />

Vegan – ist mehr als ein Ernährungsprinzip.<br />

Wer nicht<br />

möchte, dass Tiere benutzt<br />

werden, um daraus Lederschuhe,<br />

Wollmützen oder<br />

Daunenkissen herzustellen,<br />

achtet auch auf andere<br />

Kleidung. Es ist erstaunlich,<br />

wie viele Alternativen es<br />

gibt, die nicht mal teilweise<br />

von Tieren stammen.<br />

Leder ¬ Synthetik, PU<br />

(Polyurethan), Lederimitat,<br />

PVC, Mikrofaser.<br />

Pelz ¬ Web- oder Kunstpelz<br />

ist täuschend echt<br />

und nur an den Knüpfstellen<br />

erkennbar.<br />

Perlmutt und Horn ¬<br />

Kunststoff.<br />

Wolle (auch Alpaka, Mohair,<br />

Kaschmir, Merino, Pashmina,<br />

Angora, Tweed) ¬<br />

Fleece, Gore-Tex, Tencel,<br />

Thermolite, Thinsulte.<br />

Seide ¬ Nylon, Polyester,<br />

Rayon, Tencel, Fasern der<br />

Seidenpflanze, Baumwoll-<br />

Seide.<br />

Daunen ¬ Polyester,<br />

Primaloft, synthetische<br />

Daunen.<br />

Pflanzliche<br />

Kosmetik<br />

Zum Weiterlesen Josita Hartanto: Vegan<br />

genial. NeunZehn, 19,95 Euro. Celine Steen/Joni<br />

Marie Newman: Vegan kochen. Dorling Kindersley,<br />

14,95 Euro. Cornelia Schinharl/Sebastian<br />

Dickhaut: Vegetarian Basics. GU, 15 Euro.<br />

Auch in Beauty-Produkten<br />

stecken tierische Zutaten.<br />

Die Inhalts-Listen verraten<br />

oft nicht auf den ersten<br />

Blick, dass die Zutat von<br />

Tieren stammt. Beispiele:<br />

Bienenwachs ¬ darin<br />

steckt Chitin und damit Teile<br />

von Insekten-Skeletten.<br />

Hyaluron ¬ wird hergestellt<br />

aus Bindegewebe, Nabelschnur,<br />

Gelenkschmiere.<br />

Keratin ¬ ein zermahlenes<br />

Eiweiß aus Teilen von Hörnern,<br />

Hufen und Federn.<br />

Kollagen ¬ besteht aus<br />

Tiergewebe.<br />

Gute zusätzliche Informationen<br />

dazu bietet das<br />

Internet unter<br />

www.codecheck.info<br />

Alle<br />

Rezeptfotos<br />

und Rezepte finden<br />

Sie in: Surdham<br />

Göb, Vegane Superfoods.<br />

AT 2013,<br />

19,90 Euro.<br />

3 | 2014<br />

41


SELBER MACHEN<br />

REZEPTE<br />

»Vegane Gerichte<br />

zum Nachkochen«<br />

Neugierig geworden? Dann kosten<br />

Sie doch mal: Wir haben raffinierte Rezepte<br />

für Sie ausgesucht, die sogar Ihren<br />

Mann überzeugen und sich<br />

auch wunderbar für Gäste eignen!<br />

Spinat-Cannelloni<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

50 g eingeweichte Cashewkerne<br />

1 EL Hefeflocken<br />

Salz 100 g Weizenmehl<br />

(Type 550) 7 ml<br />

Sonnenblumenöl 500 g<br />

Spinat 100 g Tofu Muskat<br />

1 EL Margarine 1/4 l<br />

Sojamilch 2 Tomaten<br />

1 EL Olivenöl Pfeffer<br />

1 Cashews abgießen, mit<br />

den Flocken und 1 Prise<br />

Salz pürieren.<br />

2 Aus 80 g Mehl, Öl,<br />

35 ml Wasser und 1 Pr. Salz<br />

einen festen Teig kneten.<br />

3 Spinat waschen, kurz<br />

blanchieren, abschrecken.<br />

Auspressen, grob schneiden.<br />

Mit zerbröseltem Tofu<br />

mischen. Mit Muskat und<br />

Salz abschmecken.<br />

4 Aus Margarine, übrigem<br />

Mehl und Sojamilch eine<br />

Mehlschwitze zubereiten.<br />

5 Tomaten in dicke Scheiben<br />

schneiden und im Olivenöl anbraten.<br />

Pfeffern.<br />

6 Backofen auf 220 °C vorheizen.<br />

Aus dem Teig in der<br />

Nudelmaschine 2 Nudelplatten<br />

herstellen. Jeweils mit Spinat-<br />

Füllung belegen, fest aufrollen.<br />

7 Rollen in gleich große Stücke<br />

schneiden, aufrecht in eine<br />

Auflaufform stellen. Soße und<br />

Tomaten darübergeben, Cashew-<br />

Mix überstreuen und im vorgeheizten<br />

Ofen etwa 20 Minuten<br />

überbacken.<br />

Pro Portion: 650 kcal | 30 g EIWEISS<br />

38 g FETT | 45 g KOHLENHYDRATE<br />

1 mg CHOLESTERIN<br />

Avocado-Shake<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

2 kl. reife Avocados<br />

1 TL Zitronensaft 1/2 EL<br />

Lucumapulver 175 ml<br />

Reismilch 25 g Kakaobutter<br />

2 EL Rohkakao<br />

1 EL Carob 1 1/2 EL<br />

Agavendicksaft 1/4 TL<br />

Sojalecithin<br />

1 Avocado, Zitronensaft,<br />

Lucuma und 150 ml Reismilch<br />

mixen.<br />

2 Kakaobutter schmelzen.<br />

Mit Rest-Reismilch, Kakao,<br />

Carob, Agavendicksaft und<br />

Sojalecithin mixen.<br />

3 Avocadopüree in Gläser<br />

geben, Kakao-Mix langsam<br />

dazugießen. Evtl. mit Kakao<br />

garnieren.<br />

Pro Portion: 620 kcal | 7 g EI-<br />

WEISS | 51 g FETT | 21 g KOHLEN-<br />

HYDRATE | 0 mg CHOLESTERIN<br />

Ideal als Vorspeise:<br />

Salattürmchen mit<br />

Zitronen-<br />

Kräuterdressing<br />

Salattürmchen<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

1 kl. Rote Bete, roh<br />

2 TL Zitronensaft 4 EL<br />

Olivenöl 1/2 TL Ingwer<br />

(ger.) 1 Pr. Kardamom<br />

Salz 2 Möhren 1/2 TL fr.<br />

Kurkuma (ger.) 4 Kaffirlimettenblätter<br />

3 1/2 EL<br />

Rapsöl Saft 1/2 Mandarine<br />

250 g Blumenkohl<br />

1/2 Chili (gehackt) 1/2 TL<br />

Tomatenmark 12 ml Sojamilch<br />

1/2 St. Zitronengras<br />

1/2 Bd. Petersilie<br />

15 ml Agavendicksaft<br />

50 g Mungosprossen<br />

1 Rote Bete schälen, fein<br />

raspeln. Mit Zitrone,<br />

1 EL Olivenöl, Ingwer und<br />

Gewürzen mischen.<br />

2 Möhren schälen, reiben.<br />

2 Limettenblätter fein<br />

hacken. Alles mit 1 1/2 EL<br />

Rapsöl, 1 EL Mandarinensaft<br />

und Salz mischen.<br />

3 Kohl waschen, Röschen<br />

fein raspeln. Chili,<br />

Tomatenmark, Sojamilch<br />

mixen. Salzen, Rest-Rapsöl<br />

untermixen.<br />

4 Zitronengras putzen,<br />

hacken. Mit Petersilie, Rest<br />

Limettenblättern, übrigem<br />

Olivenöl und Mandarinensaft<br />

mixen. Mit Salz und<br />

Agavendicksaft würzen.<br />

5 Auf 2 Teller je 1 Portionierring<br />

(8 cm) stellen.<br />

Sprossen waschen, mit<br />

Salaten einschichten.<br />

6 Alles etwas festdrücken,<br />

dann die Ringe nach<br />

oben wegziehen.<br />

Das Petersilien-Dressing<br />

rundherum gießen und<br />

servieren.<br />

Pro Portion: 590 kcal<br />

8 g EIWEISS | 49 g FETT<br />

27 g KOHLENHYDRATE<br />

1 mg CHOLESTERIN<br />

42 3 | 2014


Rezeptfotos: Oliver Brachat (6), entnommen aus: Vegane Superfoods, at-verlag.ch; weitere Fotos: Foodcollection (2), PR (6), privat (4), Shutterstock (9)<br />

Scones mit<br />

Kompott<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

130 g Weizenmehl<br />

(Type 550) 40 g<br />

Haferflocken 60 g<br />

Rohrohrzucker 50 g<br />

Margarine 80 ml Sojasahne<br />

25 g Rosinen<br />

1/2 gestr. EL Natron<br />

je 2 reife rote und blaue<br />

Pflaumen Saft 1/2 Zitrone<br />

gemahlener Zimt<br />

(nach Belieben)<br />

1 Backofen auf 160 °C<br />

vorheizen. Mehl mit den<br />

Haferflocken und 30 g Zucker<br />

mischen. Margarinestückchen<br />

und Sojasahne<br />

zufügen. Mit dem Handrührer<br />

verkneten.<br />

2 Rosinen und Natron<br />

unterkneten, Teig auf<br />

3 cm Dicke gleichmäßig<br />

ausrollen. Mit einem<br />

runden Ausstecher oder<br />

Glas (8 cm Durchmesser)<br />

Scones ausstechen.<br />

3 Die Scones auf ein mit<br />

Backpapier belegtes Blech<br />

geben und im vorgeheizten<br />

Ofen 12 bis 15 Minuten<br />

goldbraun backen lassen.<br />

4 Inzwischen Pflaumen<br />

waschen, halbieren, entsteinen<br />

und vierteln. Mit<br />

etwas Zitronensaft, Zimt<br />

(1/2 TL oder mehr) und<br />

Süße Verführung:<br />

Die Scones mit Pflaumenkompott<br />

sind der<br />

perfekte Begleiter zum<br />

Kaffee am Nachmittag.<br />

dem übrigen Rohrohrzucker<br />

einmal kurz<br />

aufkochen lassen.<br />

5 Bei kleinster Hitze<br />

zugedeckt etwa 5 Minuten<br />

ziehen lassen. Danach vom<br />

Herd nehmen.<br />

6 Scones aus dem Ofen<br />

nehmen, auf einem<br />

Kuchengitter eine halbe<br />

Stunde abkühlen lassen.<br />

Warm oder kalt mit dem<br />

lauwarmen Pflaumenkompott<br />

servieren.<br />

TIPP: Sie können auch<br />

anderes Steinobst wie<br />

Pfirsiche, Aprikosen oder<br />

Nektarinen für das Kompott<br />

nehmen.<br />

Pro Portion: 830 kcal<br />

13 g EIWEISS | 36 g FETT<br />

110 g KOHLENHYDRATE<br />

2 mg CHOLESTERIN<br />

Tempeh-Braten<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

200 g Tempeh 2 EL Maisstärke<br />

1 Bund Koriander<br />

100 g Erdnüsse 320 g<br />

Tamarinden Chili, Salz<br />

1 Ofen auf 160 °C vorheizen.<br />

Tempeh trocken tupfen.<br />

2 Stärke, Koriander, Nüsse,<br />

60 ml Wasser pürieren.<br />

Tempeh bestreichen, in<br />

Backpapier wickeln. Auf<br />

Blech 40 Minuten backen.<br />

3 Schoten schälen, einritzen.<br />

In 350 ml Wasser<br />

15 Minuten kochen. Durch<br />

ein feines Sieb streichen,<br />

mit Chili und Salz pikant<br />

abschmecken.<br />

4 Den Braten aus dem<br />

Papier nehmen, in Scheiben<br />

schneiden und sofort mit<br />

der Soße servieren.<br />

TIPP: Dazu passen Kartoffelbrei<br />

und Spinat.<br />

Pro Portion: 645 kcal | 35 g<br />

EIWEISS | 32 g FETT | 61 g<br />

KOHLENHYDRATE | 0 mg CHOL.<br />

Kürbis-Kuchen<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

125 g Dinkelmehl (Type 630)<br />

65 g Margarine 15 g Rohrohrzucker<br />

150 g Kürbisfleisch<br />

1 Maiskolben 100 g<br />

Spitzkohl 1/2 EL Maisstärke<br />

Salz Pfeffer 1/2 Bund<br />

Rucola je 6 Stiele Basilikum<br />

und Petersilie 4 EL Olivenöl<br />

1 EL Agavendicksaft<br />

1 Ofen auf 200 °C vorheizen.<br />

Aus Mehl, Margarine, Zucker<br />

Teig kneten. Ausrollen, Quadrat-Form<br />

legen, Ränder hoch.<br />

2 Kürbis würfeln, Kohlblätter<br />

hacken, Maiskörner abstreifen.<br />

Stärke in 1 EL Wasser anrühren,<br />

mit Gemüse mischen.<br />

Salzen, pfeffern, auf Teig<br />

verteilen. Im Ofen bei 200 °C<br />

30 Min. goldbraun backen.<br />

3 Restzutaten mit Pürierstab<br />

zu glatter Soße mixen, zu<br />

warmem Kuchen reichen.<br />

Pro Portion: 1100 kcal | 16 g EIWEISS<br />

56 g FETT | 123 g KOHLENHYDRATE<br />

2,5 mg CHOLESTERIN<br />

Gar nicht so leicht,<br />

eine Woche vegan zu leben<br />

Bevor das Experiment „Vegan leben“ losgehen<br />

kann, mache ich einen Großeinkauf:<br />

Mandelmilch und Soja-Schnitzel landen in<br />

meinem Einkaufswagen. Ich hätte nicht<br />

gedacht, dass mein Supermarkt um die<br />

Ecke all das im Sortiment hat. Mein erstes<br />

veganes Gericht: Bolognese mit Soja-Granulat<br />

statt Hack. Und? Es schmeckt überra-<br />

Wie fühlt es sich<br />

an, vegan zu<br />

leben? Wiebke<br />

Brüggemann<br />

probiert es aus.<br />

schend lecker! Wie auch veganer Käse,<br />

Soja-Schnitzel-Pilz-Pfanne oder Asia-Suppe<br />

mit Tofu. Das Gefühl des großen Verzichts<br />

bleibt aus. Zumindest beim Essen. Vorm<br />

Kleiderschrank ist es da schon schwerer,<br />

vegan zu sein – zumal gerade Winter ist.<br />

Doch warme Lederstiefel, Wollpullover,<br />

Daunenjacke sind tabu. Mein Resümee:<br />

vegan essen – gerne! Aber komplett vegan<br />

leben – dafür bin ich noch (!) nicht reif.<br />

3 | 2014<br />

43


SELBER MACHEN<br />

ETWAS FARBE<br />

Einfach<br />

malerisch<br />

Alte Tontöpfe sind ja hübsch, solange sie<br />

draußen stehen. Will man sie aber ins<br />

Haus holen, können sie eine Schönheitskur<br />

mit etwas Farbe vertragen.<br />

Sie brauchen:<br />

✽ alte Tontöpfe<br />

✽ weichen Bleistift<br />

✽ Lineal<br />

✽ spitzen Pinsel<br />

✽ Acrylfarbe<br />

1<br />

Schnell<br />

gepinselt<br />

2<br />

So wird’s gemacht:<br />

Das Muster mit<br />

1| Bleistift und<br />

Lineal aufzeichnen.<br />

Die Linien bleiben<br />

später sichtbar.<br />

Die Acrylfarbe<br />

2| mit Wasser<br />

verdünnen, damit<br />

sie wie eine Lasur<br />

wirkt und mit dem<br />

Pinsel auftragen.<br />

Ruhig etwas unregelmäßig,<br />

das passt<br />

gut zu alten Töpfen.<br />

Gute Farbe<br />

Tipp:<br />

Wer keine Töpfe<br />

mit Patina hat, tupft<br />

verdünnte weiße<br />

Acrylfarbe unregelmäßig<br />

mit dem<br />

Schwämmchen auf<br />

und lässt sie vor dem<br />

weiteren Bemalen<br />

gut durchtrocknen.<br />

Geeignet sind: Home Art Acryl Lasur von Nerchau; Acryl – Mattfarbe von Hobby Line; Fantastic Color von Folia.<br />

Sie können aber auch diese Stifte verwenden: Deco Painter von Marabu; Acryl-Dekostifte von Hobby Line.<br />

Fotos: Linnea Press (3); Illustration: Shutterstock<br />

44 3 | 2014


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SELBER MACHEN<br />

Aus Altem<br />

wächst Neues<br />

Gemüse oder Blumen vorziehen spart<br />

Geld und ist ökologisch. Und warum<br />

gute Sachen wegwerfen, die sich perfekt<br />

für die Samen-Aufzucht eignen?<br />

[1]<br />

Samen mit harten Schalen vor<br />

dem Einsäen ein paar Stunden<br />

in Wasser einweichen.<br />

[3]<br />

[4]<br />

WO LOHNT SICH<br />

DIE VORKULTUR?<br />

Bei Gemüse:<br />

✽ Tomaten, Auberginen,<br />

Zucchini und Gurken immer<br />

vorziehen, weil die Zeit im<br />

Freiland sonst kaum reicht,<br />

um gut zu ernten.<br />

✽ Auch Kohlarten brauchen<br />

sonst zu lange bis zur Ernte.<br />

✽ Früher geerntet werden<br />

können so Kohlrabi, Fenchel,<br />

Stangenbohnen und Kopfsalat.<br />

Bei Blumen:<br />

✽ Petunien und Fleißiges<br />

Lieschen sollten unter Glas<br />

ausgesät werden, damit sie<br />

zum Start der Terrassensaison<br />

im Mai kräftig genug sind.<br />

✽ Duftwicke bieten schnelleren<br />

Sichtschutz, wenn sie<br />

vorab in Töpfchen wachsen.<br />

✽ Auch Prunkwinden bezaubern<br />

schneller mit ihrer Pracht,<br />

wenn sie vorgezogen sind.<br />

[2]<br />

„Abfälle“ als Frühbeete nutzen:<br />

[1] Zeitungspapier zu einer Rolle gedreht<br />

[2] Pappen von Klopapier oder Kleenex-Rollen<br />

[3] Eierkartons bzw. -stiegen<br />

[4] Abgeschnittene Plastikflaschen als Mini-Treibhaus<br />

[5] Kleine Blechdosen als Babystube<br />

[5]<br />

GUTE TIPPS<br />

FÜRS VORZIEHEN<br />

Spezielle Aussaat-Erde verwenden.<br />

Die enthält keinen 1<br />

Dünger, der die zarten Wurzeln<br />

schädigen könnte.<br />

Licht ist notwendig, aber<br />

2 bitte nicht zu grell. Südfenster<br />

sind also kein guter Platz.<br />

Gießen ist wichtig, die Erde<br />

3 sollte immer feucht, aber<br />

nie triefend nass sein.<br />

Temperaturen zwischen<br />

4 18 °C und 24 °C sind ideal<br />

für die meisten Samen.<br />

Vereinzeln sollte man die<br />

5 Keimlinge erst, wenn sie<br />

sich gegenseitig behindern.<br />

Lieber erst später ins Freie<br />

6 setzen als zu früh (Frost).<br />

Fotos: GAP Photos (4), Getty Images, Thinkstock<br />

46 3 | 2014


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Fühlen<br />

Wie oft denkt man: „Das war ein Fehler.“ Im Nachhinein sieht es anders aus > S. 50<br />

Fragen, wenn die Kinder wieder vor der Tür stehen > S. 54 Angelika Euler > S. 56<br />

Darauf<br />

freuen wir uns<br />

im März<br />

Schunkeln<br />

Für die<br />

Jecken heißt<br />

es jetzt<br />

wieder Alaaf<br />

und Helau.<br />

Viel Spaß<br />

beim Feiern!<br />

Gut zu wissen<br />

Männer<br />

neigen<br />

jenseits der<br />

50 dazu, sich<br />

abzukapseln.<br />

Fotos: Getty Images (9)<br />

Psychologen fanden heraus: Es gibt kein Geschenk, das uns glücklicher macht<br />

als ein Strauß Blumen. Egal ob Rosen vom Liebsten oder die ersten selbst gepflückten<br />

Gedenkemein oder Vergissmeinnicht – wir können gar nicht anders,<br />

als uns zu freuen. Wie schön, dass es langsam draußen wieder zu blühen beginnt.<br />

Stöbern<br />

Hübsche<br />

Vasen, antike<br />

Gemälde,<br />

hübscher<br />

Krimskrams –<br />

jetzt beginnt<br />

wieder die<br />

Flohmarkt-<br />

Saison.<br />

anregungen für zauberhafte sträuße liefert das buch „blumenschmuck für das ganze<br />

jahr“ (dorling kindersley verlag, 19,95 euro). lassen sie sich inspirieren!<br />

3 | 2014<br />

49


FÜHLEN<br />

Der Zauber<br />

von Fehlern<br />

Man trifft im Leben ständig Entscheidungen – auch viele<br />

falsche. Doch wie geht man damit um? Marina Best entschied<br />

sich oft anders, als es vermeintlich richtig war. Und doch<br />

ist die 54-Jährige überzeugt, dass jeder Fehler sie stärker,<br />

unabhängiger machte und manchen sogar ein Zauber innewohnt.<br />

50 3 | 2014


FÜHLEN<br />

Bist du verrückt? Du<br />

machst einen Riesenfehler!“<br />

Wie oft<br />

musste ich mir diese<br />

Sätze anhören. Von Freunden,<br />

Bekannten, Kollegen, meinen Eltern.<br />

Zugegeben, mein Leben verlief über<br />

große Strecken nicht in geraden,<br />

vernünftigen Bahnen – anders als<br />

bei vielen aus meinem Freundeskreis.<br />

Lieber nahm ich Umwege oder<br />

traf – wie andere sagen würden –<br />

falsche Entscheidungen. Aber haben<br />

nicht diese angeblichen Fehler,<br />

diese Brüche mich zu dem Menschen<br />

gemacht, der ich heute bin –<br />

stark, unabhängig, glücklich?<br />

Wie viel Kraft sie mir schenkten, erlebte<br />

ich erst kürzlich mit meiner<br />

Kollegin Beate. Wir sprachen über<br />

meine neue Idee – neben meinem<br />

Job als Buchhalterin plane ich, spezielles,<br />

tiefgefrorenes Hundefutter<br />

zu verkaufen. Beate wollte mit einsteigen,<br />

bekam dann aber kalte<br />

Füße: „Hast du denn gar keine Angst,<br />

dass das schiefgeht?“<br />

Angst? Nein! Energisch schüttele<br />

ich den Kopf. Zu oft schon wagte<br />

ich den Sprung ins kalte Wasser,<br />

ging Risiken ein und erlaubte mir<br />

ganz bewusst, Fehler zu machen.<br />

Sonst hätte ich mich doch ständig<br />

von der Angst vor den Konsequenzen<br />

ausbremsen lassen.<br />

Mit 19 zum Beispiel ließ ich meinen<br />

sicheren Job als Einzelhandelskauffrau<br />

sausen, um auf einer Rinderfarm<br />

zu arbeiten – in Australien. Mit<br />

meinem damaligen, neuen Freund,<br />

den ich erst wenige Monate kannte,<br />

wollte ich mir dort eine Existenz<br />

aufbauen – und ihn heiraten.<br />

Illustration: Sabrina Tibourtine<br />

„Um Gottes willen – tu das nicht, das<br />

kann doch nur schiefgehen“, prophezeiten<br />

meine Eltern. Aber ich<br />

brach trotzdem alle Brücken hinter<br />

mir ab – und setzte mich in den Flieger:<br />

spontan und abenteuerlustig;<br />

ich lebte im Heute, vielleicht noch<br />

im Morgen, an nächste Woche dachte<br />

ich schon nicht mehr.<br />

Mir gefiel die harte Arbeit auf der<br />

einsamen Farm, wo man sich mit<br />

den Nachbarn nur per Funk verständigen<br />

konnte. Aber dann, nach wenigen<br />

Wochen, setzten die Farmer<br />

meinen Freund vor die Tür – er hatte<br />

sich als völlig lebensuntüchtig<br />

erwiesen, lungerte lieber herum,<br />

statt Sättel zu putzen und Zäune<br />

zu reparieren. Ich hätte bleiben können,<br />

doch natürlich ging ich auch.<br />

Es kam, wie es kommen musste:<br />

Zum Schluss lebten wir im<br />

Auto, klaubten Essensreste<br />

aus Mülleimern, bis meine<br />

Mutter uns nach einem halben<br />

Jahr das Geld für den<br />

Rückflug überwies, als sie von<br />

unserem Desaster erfuhr. Wie<br />

oft dachte ich: Es war ein Fehler<br />

... Mag sein, dass unser<br />

Abenteuer letztlich scheiterte;<br />

dennoch empfand ich dies nie<br />

so, weil ich daran innerlich gewachsen<br />

bin. Schließlich wusste ich: Allein<br />

hätte ich mich trotz alledem<br />

schon durchgeschlagen.<br />

Von so einer Erfahrung hätte<br />

ich mich wahrscheinlich nie<br />

wieder erholt“, versichert<br />

mir meine Kollegin Beate. Natürlich<br />

war auch ich damals enttäuscht,<br />

dass der Traum Australien platzte.<br />

Andererseits war das Scheitern auch<br />

eine Herausforderung. Es wurde<br />

zum Ansporn, inspirierte mich, neue<br />

Wagnisse einzugehen.<br />

Zum Beispiel drei Jahre später. Auf<br />

einer USA-Reise verliebte ich mich<br />

Hals über Kopf unsterblich in Paul*,<br />

einen Amerikaner, und beschloss<br />

kurzerhand, bei ihm zu bleiben –<br />

ich war 22. „Wirst du denn gar nicht<br />

schlau? Tu das nicht!“, flehten meine<br />

Eltern, als ich meine Wohnung<br />

in Deutschland auflöste. Ich hörte<br />

nicht auf sie, zog in Pauls WG in<br />

der Nähe von New York. Was die<br />

Beziehung mit Paul betraf, hatten<br />

meine Eltern recht – die war so<br />

schnell zu Ende, wie sie begann. Es<br />

tat noch nicht mal weh, denn ich<br />

war in einem tollen Land und hatte<br />

einen Job als Näherin in einer Taschenfabrik.<br />

Ich genoss das Abenteuer<br />

Amerika für knapp ein Jahr<br />

„Meine Mutter (o. li.) warnte mich<br />

ständig“, erinnert sich Marina Best: vor<br />

dem falschen Mann, der falschen Frisur ...<br />

Am Ende machte jeder Fehler mich stärker.<br />

3 | 2014<br />

51


FÜHLEN<br />

– und kehrte nach Hause zurück.<br />

Seitdem hatte ich mehrere Jobs,<br />

machte eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten<br />

und gründete<br />

nebenbei eine Agentur – „Lady’s<br />

First“ – die „Walker“ an Frauen vermittelte.<br />

Männer, die sie zu Partys<br />

und Events begleiteten. Ganz seriös.<br />

Aber die Agentur gibt es nicht mehr.<br />

Ein Fehler? Nein, ich habe etwas<br />

gewagt und eine Idee umgesetzt,<br />

auch wenn sie scheiterte.<br />

Jetzt also Hundefutter. Und<br />

warum soll das nicht funktionieren?<br />

Warum soll diese<br />

Geschäftsidee ein Fehler sein? Das<br />

kann man ohnehin erst hinterher<br />

sagen. Und selbst wenn es scheitern<br />

sollte, danach geht es schon irgendwie<br />

weiter. Meine Erfahrung nach<br />

all diesen vermeintlichen Fehlern:<br />

Je mehr man ausprobiert, je mehr<br />

Fehler man sich selbst zugesteht,<br />

desto reicher wird das eigene Leben.<br />

Das hat mich meine Vergangenheit<br />

gelehrt und mir damit die Angst vor<br />

der Zukunft genommen.<br />

Beate schüttelt ungläubig den Kopf,<br />

als ich mit meiner „Beichte“ fertig<br />

„Ob ich etwas<br />

bereue? Nein!<br />

Jeder Fehler<br />

hat mich doch<br />

nur mutiger<br />

und toleranter<br />

gemacht.“<br />

bin. „Ganz schön verrückt“, meint<br />

sie. Und da hat sie ja nicht mal unrecht.<br />

„Hast du nie bereut, zweimal<br />

hintereinander für einen Mann alles<br />

aufgegeben zu haben?“ Nein, das<br />

tue ich nicht. Denn es hatte ja immer<br />

gute Gründe, warum ich diese<br />

Beziehungen eingegangen bin.<br />

Bei Peter spürte ich instinktiv, dass<br />

ich mit ihm die Chance hatte, endlich<br />

wegzukommen. Raus aus dem<br />

engen, kleinbürgerlichen Milieu. Ich<br />

wollte doch mehr vom Leben. Mehr<br />

als ein kleines Häuschen, eine langweilige<br />

Ehe und den ewig gleichen<br />

Alltag, so wie ich es von zuhause<br />

kannte. Ich hätte ihn allerdings<br />

nicht noch heiraten sollen, als wir<br />

wieder in Deutschland waren. Aber<br />

ich traute mich einfach nicht, einen<br />

Rückzieher zu machen. Noch am<br />

Heute lebt<br />

Marina Best<br />

in einer<br />

glücklichen<br />

Beziehung.<br />

Abend der Hochzeit sagte ich ihm,<br />

dass ich mich trennen würde. Das<br />

war alles nicht fair, ich weiß. Aber<br />

das kann ich leider nicht mehr ungeschehen<br />

machen.<br />

Paul – Typ sanfter Rocker – bot mir<br />

das Abenteuer Amerika und einen<br />

Neuanfang. Ich hätte es mir ewig<br />

vorgeworfen, wenn ich nicht zu ihm<br />

gezogen wäre. Bereut man nicht<br />

Dinge, die man nie tat, mehr als<br />

Fehler, die man beging?<br />

Und dann gab es noch Jochen. Ihn<br />

heiratete ich mit 24 – kurz nach meiner<br />

Rückkehr aus Amerika. Er war<br />

nett, seriös, hatte Elektrotechnik<br />

„Seien Sie<br />

gnädiger“<br />

Wenn etwas schiefläuft,<br />

machen wir uns Vorwürfe.<br />

Das muss aber nicht sein,<br />

sagt Psychotherapeutin<br />

Petra Knapp.<br />

Kann man sich vor<br />

Fehlern schützen?<br />

KNAPP Nein, sie sind<br />

unvermeidbar, gehören<br />

zum Leben dazu. Aber<br />

sie sind auch wichtige<br />

Erfahrungen, aus denen<br />

wir lernen können. Das<br />

gelingt aber nur, wenn<br />

wir uns ehrlich eingestehen,<br />

dass eine Entscheidung<br />

ein Fehler war.<br />

Wie geht man richtig<br />

mit Fehlern um?<br />

KNAPP Mein Rat: Seien<br />

Sie nicht so streng zu<br />

sich, seien Sie barmherziger,<br />

wenn Sie über<br />

angeblich falsche Entscheidungen<br />

nachdenken.<br />

Zum einen hatte<br />

man ja gute Gründe, sich<br />

so zu entscheiden, zum<br />

anderen gibt es so viele<br />

Unwägbarkeiten, die<br />

man in der Lebensplanung<br />

nicht vorhersehen<br />

kann. Wer weiß, ob eine<br />

andere Entscheidung<br />

besser gewesen wäre.<br />

Haben Sie auch einen<br />

konkreten Tipp?<br />

KNAPP Eigentlich verfügen<br />

wir alle über eine Art<br />

Kontrollinstanz, die uns<br />

hilft: unsere Intuition.<br />

Aber viele spüren dieses<br />

Bauchgefühl nicht mehr,<br />

weil sie von klein auf<br />

gelernt haben, mit dem<br />

Kopf zu entscheiden. Es<br />

lohnt sich aber, außer<br />

auf Argumente auch auf<br />

unsere Körpersignale zu<br />

achten – auf ein angenehmes<br />

Gefühl, ein fröhliches<br />

Kribbeln im Bauch.<br />

Dr. Petra Knapp,<br />

Psychotherapeutin<br />

aus<br />

Schwarzach<br />

Fotos: Kurt Steinhausen, privat (7)<br />

52 3 | 2014


studiert , bald kamen die Zwillinge.<br />

Meine Eltern waren von meiner neuen<br />

bürgerlichen Existenz genauso<br />

begeistert wie meine Freunde. Aber<br />

die Ehe erfüllte mich nicht. Wegen<br />

der Kinder blieb ich über zehn Jahre.<br />

War es ein Fehler, so lange zu<br />

bleiben? Oder zu gehen?<br />

Auch wenn diese drei Beziehungen<br />

scheiterten – mit jedem meiner Männer<br />

verbinden mich liebevolle, aufregende<br />

Erinnerungen. Und erst die<br />

gescheiterten Beziehungen zeigten<br />

mir, welcher Partner wirklich zu mir<br />

passt: einer, der stark<br />

ist, mir ebenbürtig und<br />

bei dem ich auch mal<br />

schwach sein darf. Sie<br />

haben mich letztlich zu<br />

Rolf (56) geführt, mit<br />

dem ich nun schon seit<br />

mehr als zehn Jahren<br />

sehr glücklich bin.<br />

Meine „Fehler“ haben<br />

mich aber viel mehr gelehrt.<br />

Sie haben mich toleranter,<br />

großzügiger gemacht.<br />

Mir gezeigt, wie wichtig es ist,<br />

andere sein zu lassen, wie sie<br />

sind. Jeder muss so leben und<br />

so glücklich werden, wie es<br />

für ihn richtig ist.<br />

Und deshalb dürfen auch<br />

mein Sohn und meine Tochter<br />

ihre Fehler machen, so<br />

wie ich es getan habe. Früher<br />

hätte ich Beate ihr Zaudern vielleicht<br />

vorgeworfen oder meine Kinder<br />

dazu animiert, auch mal eine<br />

große Reise zu machen, ein Abenteuer<br />

zu beginnen, statt in ihrer Heimatstadt<br />

zu bleiben. Doch das tue<br />

ich nicht, ich mische mich nicht<br />

mehr in deren Dinge ein.<br />

Ob ich überhaupt irgendetwas bereue?,<br />

fragte eine Freundin mich<br />

neulich. Wenn, dann dass ich Rolf<br />

nicht viel früher kennengelernt<br />

habe. Seit wir beide zusammen sind,<br />

hatte ich nie mehr das Gefühl gehabt<br />

wegzumüssen.<br />

Immer bereit,<br />

etwas Neues zu<br />

wagen: Marina<br />

Best in Model-<br />

Pose und als<br />

liebevolle Mutter<br />

von Zwillingen,<br />

hier bei einem<br />

Amerika-Urlaub.<br />

Foto: PR<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt<br />

es eine Vielzahl frei verkäuflicher<br />

Medikamente, die gesund halten.<br />

NATÜRLICH GESUND BLEIBEN. Über das ganze<br />

Jahr ist unsere Abwehr gefordert – besonders<br />

wenn es im Winter richtig ungemütlich wird.<br />

Aber selbst im gerade beginnenden Frühjahr und<br />

Sommer muss das Immunsystem immer wieder<br />

Höchstleistungen bringen: UV-Strahlen, Klimaanlagen<br />

und Ozon sowie Feinstaub belasten es.<br />

Auch alltäglicher Stress stellt die Abwehr immer<br />

wieder auf die Probe. Gut, dass Bad Heilbrunner<br />

jetzt mit dem Kräutertee Abwehr Aktiv kleine,<br />

wohltuende Tee-Auszeiten bietet, die unsere Abwehr<br />

unterstützen und wunderbar schmecken.<br />

Wichtiger B estandteil der neuen Tee-Mischung<br />

ist feinfruchtiger Granatapfel. Er ist ein echter<br />

Wohlfühl-Schatz für die Gesundheit! Denn öffnet<br />

man ihn, dann blickt man auf viele kleine „Edelsteine“<br />

– bis zu 800 granatrote, saftige Beeren<br />

befinden sich im Inneren dieser paradiesischen<br />

Frucht aus dem westlichen bis mittleren Asien. Diese<br />

kleinen Juwelen haben es in sich: beispielsweise<br />

erstaunlich hohe Mengen an Flavonoiden. Diese<br />

besonderen natürlichen Pflanzenstoffe arbeiten<br />

als Radikalfänger und entfalten eine antioxidative<br />

Wirkung, die um ein Vielfaches höher als bei Traubensaft,<br />

Blaubeersaft, grünem Tee<br />

oder Rotwein ist! Der<br />

ebenfalls enthaltene<br />

Sonnenhut und Vitamin<br />

C ergänzen die<br />

Wirkung von Granatapfel<br />

und unterstützen<br />

die Abwehrkräfte<br />

ebenfalls auf natürliche<br />

Weise. Leckere<br />

Zitrusfrucht-Akzente<br />

von Limette, Orange<br />

und Zitronengras<br />

verleihen dem Tee<br />

eine belebende<br />

Geschmacksnote.


FÜHLEN<br />

In Krisen suchen Kinder<br />

Unterschlupf bei den Eltern.<br />

Mama, kann<br />

ich wieder<br />

einziehen?<br />

Bevor Eltern voreilig „Ja“<br />

sagen und den Kindern den<br />

Schlüssel wieder in die Hand<br />

drücken, sollten sie sich<br />

diese Fragen stellen, rät der<br />

Psychologe Jürgen Detering.<br />

1.<br />

WAS WIRD<br />

ERWARTET?<br />

Natürlich sind Eltern<br />

auch für erwachsene<br />

Kinder immer da. Aber<br />

müssen sie dafür ihr bisheriges<br />

Leben aufgeben?<br />

Werden womöglich noch<br />

andere Erwartungen mit<br />

dem gewünschten Einzug<br />

seitens der Kinder verbunden?<br />

Vielleicht die<br />

Betreuung der Enkel?<br />

Und vor allem: Will man<br />

das leisten? Deshalb<br />

sollten Eltern sich gut<br />

überlegen, ob sie sich<br />

wieder in die Pflicht nehmen<br />

lassen. Und Eltern<br />

dürfen auch gerade dann<br />

„Nein“ sagen.<br />

2.<br />

WIE VIEL MUTTER<br />

WILL ICH SEIN?<br />

Wäsche waschen, Zimmer<br />

aufräumen, Essen<br />

kochen – viel schneller,<br />

als man denkt, rutschen<br />

Mütter (und Väter) wieder<br />

in angestammte Rollen<br />

zurück. Denn am<br />

Status Eltern – Kind hat<br />

sich nichts geändert, auch<br />

wenn Sohn oder Tochter<br />

einige Zeit woanders<br />

wohnten. Ohne dass man<br />

sich also grundsätzlich<br />

darüber Ge<strong>dank</strong>en<br />

macht, wie denn eine<br />

neue Rollenverteilung<br />

künftig aussehen könnte,<br />

sollte man den Schlüssel<br />

nicht mehr hergeben.<br />

3.<br />

FÜHLE ICH MICH<br />

SCHULDIG?<br />

„Habe ich was falsch gemacht“,<br />

fragen sich Mütter,<br />

wenn ihr Kind privat<br />

oder beruflich „gescheitert“<br />

ist und darum wieder<br />

einziehen will. Aber<br />

wer sich schuldig fühlt,<br />

traut sich nicht, im Alltag<br />

die notwendigen Grenzen<br />

zu setzen. Deshalb sollten<br />

Mütter wissen: Schuldgefühle<br />

sind unnötig. Der<br />

Einfluss auf das Leben des<br />

Kindes ist viel geringer, als<br />

man oft glaubt.<br />

4.<br />

WELCHE REGELN<br />

SOLLEN GELTEN?<br />

Bevor die Kinder wieder<br />

einziehen, sollte man<br />

neue Regeln definieren.<br />

Und zwar klar und deutlich.<br />

Sonst fällt man in<br />

alte Muster zurück und<br />

es kommt im Alltag<br />

schnell zu Spannungen.<br />

Dazu gehört auch, dass<br />

sich beide Seiten über die<br />

Länge des Aufenthalts<br />

einig sind. Damit wissen<br />

Sohn oder Tochter, dass<br />

es sich nicht um Ferien<br />

handelt, sondern dass sie<br />

sich rasch wieder um<br />

eine eigene Wohnung<br />

kümmern müssen.<br />

5.<br />

WELCHE GEGEN-<br />

LEISTUNG GIBT ES?<br />

Eltern dürfen für das<br />

Wohnrecht eine Gegenleis<br />

tung verlangen. Ist<br />

absehbar, dass das Kind<br />

für eine längere Zeit einzieht,<br />

kann das zum Beispiel<br />

Miete sein – je nachdem,<br />

wie viel das Kind<br />

verdient. Sonst kann man<br />

auch über regelmäßige<br />

Hilfe wie Putzen, Staubsaugen<br />

oder Kochen<br />

nachdenken.<br />

Jürgen F. Detering ist<br />

Psychoanalytiker und Psychotherapeut<br />

mit eigener<br />

Praxis in Bremervörde.<br />

Fotos: plainpicture, privat<br />

54 3 | 2014


Kindern und Enkeln<br />

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E-Mail: abo.lebenunderziehen@guell.de · Internet: www.leben-und-erziehen.de/abo


Das kennen Sie auch<br />

von Angelika Euler<br />

Angelika Euler hat<br />

4 Kinder und 7 Enkel<br />

und erzählt jeden<br />

Monat aus ihrem<br />

turbulenten Leben.<br />

Goldene<br />

Jugend?<br />

Älter werden hat viele Vorteile – was<br />

ein Blick in alte Poesie-Alben belegt.<br />

Auf dem Schrank im<br />

Schlafzimmer muss dringend<br />

Staub gewischt<br />

werden. Aber was stellt<br />

sich dem Staubwedel da<br />

in den Weg – ein Karton,<br />

randvoll mit längst vergessenen<br />

Schätzen:<br />

Briefe, Tagebücher, alte<br />

Fotos. Und neugierig<br />

fange ich an, in meine<br />

ach so goldene Jugend-<br />

zeit abzutauchen. Sieh<br />

da, mein Poesie-Album<br />

mit dem Strauß Alpenblumen<br />

auf dem Einband.<br />

„Rosen, Tulpen, Nelken,<br />

alle drei verwelken; Stahl<br />

und Eisen bricht, nur<br />

uns’re Freundschaft<br />

nicht.“ Eine steile Falte<br />

bildet sich zwischen<br />

meinen Augenbrauen.<br />

Wie endete Paulas und<br />

meine innige Freundschaft,<br />

um die es hier<br />

geht? Erst hat sie mir<br />

den Freund ausgespannt.<br />

Und mich nachher ausgelacht.<br />

Ich hasse dich<br />

noch heute, du böse<br />

Kanaille. Weg mit dem<br />

blöden Buch!<br />

Ha – unterm Poesie-Album<br />

versteckt sich mein<br />

Tagebuch, etwa 14 war<br />

ich da. Erstaunt lese ich,<br />

was mir alles zustieß:<br />

„Montag: Erich hat nicht<br />

angerufen. Ich bin ja<br />

sooo unglücklich!<br />

Mittwoch: Er hat angerufen!!!<br />

Treffen am Freitag.<br />

Ich jubiliere vor Glück!<br />

Freitag: Ich habe mitten<br />

auf der Nase einen großen<br />

Pickel, der mit jeder<br />

Stunde immer röter<br />

wird! Es wird ihm vor mir<br />

ekeln. Ganz sicher! Ich<br />

sag mal lieber ab.<br />

Sonntag: War mit Beate<br />

im Kino. Aber wen seh’<br />

ich dort beim Popcorn-<br />

Stand? Erich! Mit einem<br />

anderen Mädchen (ohne<br />

Pickel). Erde, tu dich auf.“<br />

Tagebuch-Eintrag ein<br />

halbes Jahr später: „Ich<br />

sehe aus wie eine Knackwurst!<br />

Warum habe ich<br />

nicht so schlanke Beine<br />

wie Sylvia? Ich hasse<br />

mich! Am liebsten würde<br />

ich sterben …“<br />

Glückliche Jugend?<br />

Klingt nicht so. Ich<br />

nehme ein dickes Bündel<br />

Briefe aus dem Karton<br />

heraus. Meine Freundin<br />

Sylvia hatte mir damals<br />

extra eine rosa Hülle<br />

dafür genäht. Die Briefe<br />

sind von Robert, meiner<br />

ersten großen Liebe.<br />

Doch auch hier erwartet<br />

mich nichts Herzerwärmendes:<br />

In seitenlangen<br />

Abhandlungen versuchte<br />

er mir zu erklären, wie<br />

die Liebe sein müsse –<br />

und was mir dazu fehlte.<br />

Weg damit! Mit einer<br />

großen Schere zerschneide<br />

ich alle Briefe<br />

in kleine Schnipsel und<br />

werfe sie in den Ofen.<br />

Irgendwie bin ich<br />

froh, dass das alles hinter<br />

mir liegt, dass ich alt<br />

und um so vieles selbstbewusster,<br />

ja vielleicht<br />

sogar ein bisschen weise<br />

bin! Dass ich all diese<br />

Sorgen nicht mehr habe.<br />

Außer der Sache mit der<br />

Knackwurst-Figur. Aber<br />

deswegen will ich, Gott<br />

sei Dank, nicht mehr vor<br />

Kummer sterben!<br />

Kennen Sie das auch?<br />

Dass die Jugendjahre oft<br />

schrecklich verklärt werden?<br />

Dann schreiben Sie<br />

uns! Adresse Seite 3.<br />

Illustration: Anja Stiehler/Jutta Fricke Illustrators<br />

56 3 | 2014


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Sonnenstrahlen<br />

im März<br />

ES GIBT SÄTZE, DIE GEBEN KRAFT, UND MANCHE BEGLEITEN<br />

UNS ALS SINNSPRÜCHE DURCHS LEBEN.<br />

WIR HABEN EINEN BUNTEN STRAUSS AN SONNENSTRAHLEN FÜR SIE<br />

ZUSAMMENGESTELLT – FÜR JEDEN TAG IM MÄRZ.<br />

10. KALENDERWOCHE<br />

9. KALENDERWOCHE<br />

Sa. 1.<br />

So. 2.<br />

Wir leben in einer Welt<br />

vollkommener Mittel und<br />

verworrener Ziele.<br />

ALBERT EINSTEIN<br />

deutscher Physiker<br />

Der gewissenhafte<br />

Gebrauch der Macht ist<br />

das eigentliche Gewissensproblem<br />

des Politikers.<br />

HILDEGARD HAMM-BRÜCHER<br />

deutsche Politikerin<br />

Mo. 3.<br />

Di. 4.<br />

Mi. 5.<br />

Do. 6.<br />

Fr. 7.<br />

Sa. 8.<br />

So. 9.<br />

Ein Freund ist ein<br />

Mensch, vor dem man<br />

laut denken kann.<br />

RALPH WALDO EMERSON<br />

US-Philosoph<br />

Wer hohe Türme bauen<br />

will, muss lange beim<br />

Fundament verweilen.<br />

ANTON BRUCKNER<br />

österreichischer Komponist<br />

Es gibt Worte, die<br />

sind wie eine Herberge.<br />

GERHARD EBELING<br />

Schweizer ev. Theologe<br />

Wer glaubt, ganz oben zu<br />

sein, ist schon auf dem<br />

Weg nach unten.<br />

PLACIDO DOMINGO<br />

spanischer Opernsänger<br />

Manchmal muss man<br />

einfach ein Risiko<br />

eingehen und die Fehler<br />

unterwegs korrigieren.<br />

LEE IACOCCA<br />

US-Manager<br />

Es gibt eine Distanz<br />

der Liebe, die dem Mitmenschen<br />

Raum lässt.<br />

WILLY KRAMP<br />

deutscher Schriftsteller<br />

Alles beginnt mit<br />

der Sehnsucht.<br />

NELLY SACHS<br />

dt.-schwed. Schriftstellerin<br />

58 3 | 2014


✛ ✛ ✛<br />

24 Seiten Extra Mehr Geld bei Krankheit<br />

✛ ✛ ✛<br />

März 2014<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

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Gefährliche<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Scheidung<br />

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Strom & Gas<br />

Wann lohnt Energiesparen wirklich?<br />

Der große Report zeigt es, S. 4<br />

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Das Beste<br />

für die Kinder<br />

So finanzieren Eltern<br />

am besten ein Studium, S. 12


geld^recht 3/2014: In dieser Ausgabe<br />

80 % bei Strom und Gas sparen S. 4 + + + Nebenkosten-Abrechnung prüfen S. 9 + + + Welche Getränkeflaschen sind umweltfreundlich?<br />

S. 10 + + + Wie das Studium der Kinder finanzieren? S. 12 + + + Vorteile ab Juli: Rentenantrag zurückziehen? S. 15 + + +<br />

Scheidung oder Trennung – was ist besser? S. 16 + + + Lebensversicherung wird ausgezahlt: Die Experten-Tipps S. 18 + + + Lange<br />

krank: Woher kommt das Geld? S. 20 + + + Leser fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Nebenkosten S. 24<br />

Jeder Rentner zahlt 120 Euro<br />

ELEKTROSCHROTT<br />

120 Millionen<br />

alte Mobilfunktelefone<br />

schlummern in Schränken<br />

und Schubladen<br />

– ungenutzt. Dabei<br />

lagern in den ausrangierten<br />

Handys Rohstoffe,<br />

die recycelt werden<br />

könnten. Die<br />

Deutsche Umwelthilfe<br />

schätzt, dass z. B. über<br />

1 000 Tonnen Kupfer<br />

ungenutzt herumliegen.<br />

Einsenden kann<br />

man das alte Handy<br />

z. B. an Elektroreturn,<br />

Telekom Deutschland,<br />

Briefzentrum (SAM),<br />

Braunschweig. Ein Frei-<br />

Etikett gibt es unter:<br />

www.handysfuerdieumwelt.de<br />

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Benötigt Ihr Mann<br />

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Rasierer? Dies sind<br />

die derzeit besten:<br />

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Braun CoolTec<br />

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Braun Series 3<br />

340s-4 Wet&Dry<br />

Philips Power Touch<br />

Plus pt 860/16<br />

Panasonic<br />

ES-RF31-s<br />

PREIS<br />

299<br />

145<br />

114<br />

71<br />

79<br />

Bestes Preis -<br />

Leistungs - Verhaltnis<br />

:<br />

Die nicht erfolgte Senkung der Rentenbeiträge belastet<br />

über Umwege auch alle, die schon in Rente sind.<br />

So entwickelten sich die Rentenbeiträge<br />

In % vom Bruttolohn<br />

Quelle: Deutsche Rentenversicherung<br />

17,0<br />

1970<br />

18,0<br />

1975<br />

18,0<br />

1980<br />

18,7<br />

1985<br />

18,7<br />

1990<br />

18,6<br />

1995<br />

19,3<br />

2000<br />

Ursprünglich sollte der Beitragssatz<br />

zur Rentenversicherung zum Jahresbeginn<br />

von 18,9 auf 18,3 Prozent<br />

sinken – doch Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber freuten sich vergebens.<br />

Denn die große Koalition stoppte die<br />

Pläne, um mit den gesparten 7,5 Milliarden<br />

Euro einige Rentenreformen zu<br />

bezahlen. Jetzt kommt heraus, auch<br />

Rentner trifft diese Entscheidung von<br />

CDU/CSU und SPD – 120 Euro kostet<br />

jeden diese Entscheidung im Jahr.<br />

Und zwar deshalb: Wären die Rentenbeiträge<br />

wie geplant gesunken, dann<br />

wären in diesem Jahr die Netto-Löhne<br />

der Arbeitnehmer gestiegen und damit<br />

im nächsten Jahr auch die Renten.<br />

0,8 Prozentpunkte mehr Rente hätte<br />

dies im Schnitt ergeben. Für einen<br />

Rentner mit 45 Beitragsjahren hätte es<br />

so 2015 durchschnittlich zehn Euro<br />

pro Monat mehr gegeben. Das heißt:<br />

Die geplanten Verbesserungen bei der<br />

Rente zahlen zu einem erheblichen<br />

Teil die Rentner mit.<br />

19,5<br />

2005<br />

19,99 19,9<br />

2010 19,6<br />

2011<br />

2012<br />

18,9<br />

2013<br />

18,9<br />

2014<br />

Fotos: Sipa Press/ddp images, ddp images, ullstein bild, ; Illustrationen: Ikon Images/mauritius images, Anita Kolb<br />

2 3 | 2014


„Wir müssen Vollzeit neu definieren. Mit dem Anwesenheitswahn am<br />

Arbeitsplatz muss Schluss sein. Familien brauchen auch Zeit.“<br />

Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales<br />

3,5<br />

Mio.<br />

Menschen pflegen<br />

Angehörige<br />

zuhause.<br />

Erstaunlich:<br />

Inzwischen kümmern<br />

sich auch<br />

1,3 Millionen<br />

Männer auf<br />

diese Weise um<br />

Angehörige – so<br />

viele wie noch<br />

nie. Männer leisten<br />

inzwischen<br />

gut ein Drittel<br />

der gesamten<br />

Pflegearbeit.<br />

Quelle: Pflegereport 2013 der<br />

Barmer GEK<br />

KONTOAUSZUG<br />

15 Euro sind zu viel<br />

Eine Bank darf<br />

nicht 15 Euro für<br />

einen nachträglich<br />

ausgestellten Kontoauszug<br />

verlangen,<br />

entschied jetzt der<br />

Bundesgerichtshof<br />

(BGH) gegen die<br />

Commerzbank (Az.<br />

XI ZR 66/13). Banken<br />

dürfen den Preis<br />

für ein Duplikat des<br />

Kontoauszugs nicht<br />

willkürlich festlegen.<br />

Das Entgelt müsse<br />

angemessen sein.<br />

So stark schwanken die Spritpreise<br />

Abweichungen vom Mittelwert in Cent<br />

0 Uhr ➝ +3,4 10 Uhr ➝ 0 19 Uhr ➝ -5,1 21 Uhr ➝ 0<br />

Abends ist tanken am billigsten<br />

Stromrechnung ➾<br />

Wer nicht zahlt,<br />

riskiert Sperre<br />

Energieversorger dürfen die<br />

Stromlieferung unterbrechen, wenn<br />

Kunden die Jahresrechnung nicht<br />

bezahlen, so der Bundesgerichtshof<br />

(Az. VIII ZR 41/13). Das gilt auch, wenn<br />

es Einwände gibt. Der Kläger hatte die<br />

Rechnung nicht bezahlt und dies damit<br />

begründet, die Rechnung enthalte nicht<br />

gerechtfertigte Preiserhöhungen.<br />

Quelle: ADAC<br />

W<br />

er abends zwischen 18<br />

und 19 Uhr tankt, dürfte<br />

am wenigsten bezahlen, ergab<br />

eine Studie des ADAC, der die<br />

Kraftstoffpreise aller Tankstellen<br />

auswertete. Sowohl Benzin<br />

wie auch Diesel seien am<br />

frühen Abend am günstigsten.<br />

Am teuersten ist der Sprit übrigens<br />

nachts zwischen 0 und 5<br />

Uhr. Der Preisverlauf stellt laut<br />

ADAC einen Durchschnittswert<br />

dar, lokale und zeitliche Abweichungen<br />

sind keine Seltenheit.<br />

Die aktuellen Kraftstoff-<br />

Preise in den Tankstellen der<br />

Region kann man unter www.<br />

adac.de/tanken abfragen.<br />

GELDANLAGE<br />

Sparen lohnt doch<br />

Viele glauben, dass sich<br />

Sparen in der derzeitigen<br />

Phase mit extrem<br />

niedrigen Zinsen nicht<br />

lohnt, weil die Inflation<br />

die mageren Sparzinsen<br />

auffrisst. Irrtum.<br />

Es gibt ein paar Banken,<br />

die mehr als die<br />

aktuelle Inflationsrate<br />

gutschreiben:<br />

BANK<br />

• Amsterdam<br />

Trade Bank<br />

• NIBC Direkt<br />

• Fidor Bank<br />

ANLAGE*<br />

ZINS**<br />

1 1,7<br />

• Amsterdam<br />

Trade Bank 2 1,9<br />

• Denizbank<br />

• Denizbank<br />

• NIBC Direkt<br />

3 2,15<br />

• Renault Bank 5 2,5<br />

• Bausparkasse<br />

Mainz<br />

10 3,01<br />

* In Jahren. ** In % je Jahr.<br />

Quelle: Stiftung Warentest<br />

TESTAMENT<br />

Erbschein nicht<br />

notwendig<br />

Erben können<br />

sich gegenüber<br />

Banken und<br />

Sparkassen auch<br />

durch ein eröffnetes<br />

notarielles<br />

Testament ausweisen.<br />

Die Vorlage<br />

eines Erbscheins ist<br />

nicht notwendig, stellte<br />

jetzt der Bundesgerichtshof<br />

(BGH) in<br />

einem Urteil klar<br />

(Az. XI ZR 401/12).<br />

3 | 2014<br />

3


geld ^ recht<br />

V<br />

80 % sparen<br />

bei Heizkosten<br />

Ist Ihr Haus auch älter als 30,<br />

40 Jahre? Dann könnten Sie bis<br />

zu 80 % Energiekosten sparen,<br />

wenn sie es optimal dämmen<br />

und moderne Haustechnik<br />

einbauen. Aber lohnt das? Oder<br />

zwingt Sie sogar eine neue<br />

Verordnung zum Investieren?<br />

Karol Sowka und Stefanie Kott<br />

sind seit drei Monaten stolze<br />

Besitzer eines Eigenheims: 110<br />

Quadratmeter. Baujahr 1964.<br />

Der 33-jährige Dipl.-Ökonom und die<br />

28-jährige Medizinstudentin aus Wuppertal<br />

haben renoviert, tapeziert und<br />

Fußböden verlegt. Doch eines macht<br />

ihnen Sorgen: „Wir haben nur 19 Grad<br />

im Haus und trotzdem läuft der Gaszähler<br />

auf Hochtouren. Bei den steigenden<br />

Energiekosten wollen wir<br />

schon genau wissen, wie wir unsere<br />

Energiekosten zukünftig senken können“,<br />

sagt Karol Sowka, „aber dafür<br />

müssen wir ja erst einmal wissen, an<br />

welchen Stellen dieses Haus Energie<br />

verschwendet.“<br />

Ein Ge<strong>dank</strong>e, der den meisten<br />

Hausbesitzern bekannt vorkommt.<br />

Denn gut 70 Prozent aller Wohngebäude<br />

in Deutschland wurden wie<br />

das Haus Sowka-Kott vor 1979<br />

4 3 | 2014<br />

Hier verliert ein<br />

Haus Energie.<br />

11%<br />

Kellerdecke<br />

30%<br />

Außenwände<br />

11%<br />

Heizung<br />

20%<br />

Dach<br />

16%<br />

Fenster<br />

Quelle: Flumroc<br />

75 Prozent des<br />

Energieverbrauchs<br />

eines<br />

Haushalts werden<br />

für das Heizen<br />

verwendet. Durch<br />

ungedämmte<br />

Wände geht ein<br />

Großteil verloren.


extra<br />

3 | 2014<br />

5


geld ^ recht<br />

Ab 1. Mai Pflicht<br />

beim Energiesparen<br />

Ab 1. Mai 2014 gilt<br />

eine neue Energie-<br />

Einsparverordnung<br />

(EnEV 2014). Sie<br />

betrifft vor allem<br />

die Käufer von<br />

Immobilien und alle,<br />

die noch nicht lange<br />

im eigenen Haus<br />

wohnen.<br />

➜ Öl- und Gasbrenner,<br />

die vor 1985<br />

eingebaut wurden,<br />

müssen dann ausgetauscht<br />

werden.<br />

➜ Nach 1985 eingebaute<br />

Öl-/Gasbrenner<br />

dürfen nur noch<br />

30 Jahre benutzt<br />

werden. Ausnahme:<br />

Brennwert- und<br />

Niedrigtemperaturkessel.<br />

➜ Eigentümer von<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />

die<br />

schon 2002 darin<br />

wohnten, sind von<br />

der Pflicht ausgenommen.<br />

➜ Bis Ende 2015<br />

muss die oberste<br />

Geschossdecke<br />

beheizter Räume<br />

gedämmt werden.<br />

➜ Wer einen Altbau<br />

neu erwirbt, hat für<br />

diese Maßnahmen<br />

zwei Jahre Zeit.<br />

erbaut – zu einer Zeit, als es<br />

noch keine Wärme-Dämmvorschriften<br />

gab. Seitdem<br />

schreiben Energie-Einsparverordnungen<br />

(EnEV) immer<br />

bessere Dämmstandards<br />

vor – allerdings nur für Neubauten.<br />

Für Altbauten sind<br />

höhere Dämmstandards nur<br />

Pflicht, wenn größere Umbau-<br />

oder Anbaumaßnahmen<br />

anstehen.<br />

Zwar sind in den vergangenen<br />

Jahrzehnten fast alle<br />

Altbauten modernisiert worden:<br />

Einfach verglaste Fenster<br />

wurden ausgetauscht,<br />

Heizungsrohre gedämmt,<br />

Thermostatventile installiert.<br />

Dennoch verschlingen<br />

ältere Häuser jährlich<br />

Tausende Euro für Heizung,<br />

Warmwasser und Strom –<br />

das allermeiste Geld (75%)<br />

kostet das Heizen, 12 % das<br />

warme Wasser und nur 13 %<br />

der Strom. Wer also wirklich<br />

sparen will, muss über eine<br />

effizientere Heizung und<br />

Dämmung nachdenken.<br />

Karol Sowka und Stefanie<br />

Kott zogen deshalb einen<br />

Energieberater zu Rate. Dieser<br />

weiß, was auf jeden Fall<br />

gemacht werden muss, weil<br />

die EnEV Hauskäufern heute<br />

vieles vorschreibt, und welche<br />

Maßnahmen sich lohnen<br />

oder sinnvoll wären. Am<br />

Ende spart das Paar 82,4 Prozent<br />

der Energiekosten. Aber<br />

der Reihe nach ...<br />

Wie findet man überhaupt<br />

einen guten Energieberater?<br />

Denn leider ist nicht<br />

jeder, der sich Energieberater<br />

nennt, auch kompetent,<br />

warnen Verbraucherschützer.<br />

Der wichtigste Tipp:<br />

Der Energieberater sollte von<br />

BAFA und KfW anerkannt<br />

sein (siehe Seite 7 unten).<br />

Kriterien, die der Bauingenieur<br />

Güven Bulut erfüllt, der<br />

jetzt in der Küche der frischgebackenen<br />

Hausbesitzer<br />

steht. Übrigens: Die Hälfte<br />

der etwa 600 Euro, die die<br />

Beratung kostet, kann man<br />

sich erstatten lassen.<br />

Ob es zu dem Haus einen<br />

Energieausweis gibt,<br />

will Güven Bulut zuerst wissen.<br />

Karol Sowka und Stefanie<br />

Kott schütteln entschuldigend<br />

den Kopf. Den haben<br />

„Entscheidet man sich, alle<br />

Maßnahmen auf einmal<br />

anzugehen, kann man bei der<br />

KfW auch einen Tilgungszuschuss<br />

bekommen.“<br />

Energieberater<br />

Güven Bulut (r.),<br />

hier im Gespräch<br />

mit Karol Sowka,<br />

der seinen 60er-<br />

Jahre-Bungalow<br />

sanieren will.<br />

sie vom Vorbesitzer nicht<br />

erhalten, obwohl seit 2009<br />

ein Energieausweis gezeigt<br />

werden muss, wenn ein Haus<br />

verkauft oder eine Wohnung<br />

neu vermietet wird. Allerdings<br />

galt dies bislang nur<br />

auf Verlangen – und viele<br />

Käufer und Mieter fragten<br />

erst gar nicht danach. Erst<br />

ab Mai 2014 muss der Energieausweis<br />

zwingend bei<br />

der Besichtigung ausliegen.<br />

„Macht nichts“, sagt Güven<br />

Bulut und klemmt sich<br />

seinen Protokollblock unter<br />

den Arm. „Schauen wir uns<br />

das Haus einfach mal an.“<br />

Gleich die erste Station, das<br />

Badezimmer im ersten Stock,<br />

zeigt schon eine Schwachstelle.<br />

Hier ist es richtig kühl.<br />

„Das Fenster ist nur einfach<br />

verglast. Der Wärmedurchgangskoeffizient,<br />

der sogenannte<br />

U-Wert, liegt bei diesen<br />

alten Fenstern bei etwa<br />

5. Doppelte Isolierverglasungen<br />

kommen auf 1,3<br />

und moderne Dreifachverglasungen<br />

sogar auf Werte<br />

um 0,8“, erläutert er. Stefanie<br />

Kott ist überrascht. „Dreifach?<br />

Ich wusste gar nicht,<br />

dass es das gibt.“<br />

Im angrenzenden Abstellraum<br />

sagt Karol Sowka:<br />

„Hier drin zieht es ein<br />

bisschen.“ Der Energieberater<br />

nimmt ein Blatt Papier,<br />

öffnet das immerhin zweifach<br />

verglaste Fenster, legt<br />

das Papier über den Bodenrahmen<br />

und schließt das<br />

Fenster wieder. Ganz leicht<br />

lässt sich das Papier – durch<br />

das geschlossene Fenster –<br />

herausziehen. „Das Fenster<br />

sollten Sie auf jeden Fall<br />

ZUSCHÜSSE FÜR BERATER ➜ Bis zu 50 % der Kosten für professionelle Energieberater erstattet der Staat;<br />

oft kümmert er sich sogar, dass man alle Zuschüsse erhält. Weitere Informationen gibt es bei diesen Stellen:<br />

6 3 | 2014


Ab 1. Mai<br />

muss der neue<br />

Energieausweis bei<br />

jeder Besichtigung<br />

einer Immobilie<br />

ausliegen.<br />

Wer handwerklich<br />

geschickt<br />

ist,<br />

kann viele<br />

Dämmarbeiten<br />

selbst<br />

durchführen.<br />

extra<br />

nachjustieren lassen. Hier<br />

geht sonst einiges an Energie<br />

verloren.“ Oft sind es auch<br />

solche kleinen Maßnahmen,<br />

die fast nichts kosten, aber<br />

Energieverluste stoppen.<br />

Eine ausziehbare Leiter<br />

führt auf den niedrigen<br />

Dachstuhl. Ein Blick genügt<br />

dem Ingenieur: „Das Dach<br />

ist noch gar nicht gedämmt.<br />

Aber das können Sie leicht<br />

selbst machen. Die Dämmplatten<br />

gibt’s im Baumarkt.“<br />

Karol Sowka nickt. Ungedämmte<br />

Decken sind nach<br />

der Energieeinsparverordnung<br />

nicht mehr zulässig<br />

– wer eine Immobilie neu<br />

übernimmt, hat zwei Jahre<br />

Zeit, das Dach zu dämmen.<br />

Im Keller lässt der Berater<br />

seinen Blick anerkennend<br />

über die Deckenrohre wandern.<br />

„Die Rohre sind schon<br />

mal gedämmt. Das ist gut.<br />

Außerdem ist der Keller trocken.<br />

Auch das ist ein gutes<br />

Zeichen“, sagt er und wirft<br />

einen kritischen Blick auf die<br />

18 Jahre alte Heizungsanlage.<br />

„Die arbeitet noch mit ei-<br />

Lohnt sich Energie sparen?<br />

Dach dämmen, neue Heizung – das senkt die Energiekosten. Aber<br />

lohnt das auch, wenn man die Investitionen dagegenrechnet?<br />

MASSNAHME INVESTITION* ENERGIE-EINSPARUNG** URTEIL<br />

Neue Haustür 1.500–6.000 2–15 +<br />

Fassade dämmen 90–120 je m 2 25–30 +++<br />

Dach dämmen 120 je m 2 15–20 ++<br />

Oberste Geschoss-<br />

Decke dämmen<br />

35–45 je m 2 21 +++<br />

Kellerwand dämmen 150 je m 2 9 +<br />

Kellerdecke dämmen 35–45 je m 2 6 +<br />

3-fach-Fensterglas 300–500 je m 2 9–16 ++<br />

Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung<br />

ab 600 Euro 10–40 ++<br />

Pellet-O fen 2.000–10.000 23 ++<br />

Solaranlage<br />

mit Pufferspeicher<br />

800–1.000 je m 2<br />

ner Vorlauftemperatur von<br />

75 Grad. Neue Anlagen brauchen<br />

55 Grad oder noch <strong>weniger</strong>.<br />

Die sollten Sie auf jeden<br />

Fall austauschen.“ Und<br />

er hat noch einen Tipp: „Nehmen<br />

Sie die Stufenregler von<br />

den Heizungen ab und ersetzen<br />

Sie diese durch Regler,<br />

mit denen sich eine individuelle<br />

Temperatur pro Heizkörper<br />

einstellen lässt. Auch das<br />

spart Energiekosten.“<br />

Nach dem zweistündigen<br />

Rundgang zieht Güven Bulut<br />

ein erstes Fazit:<br />

• Es gibt eine Reihe von kleinen<br />

Maßnahmen, wie das<br />

Nachjustieren von Fenstern<br />

oder der Einbau neuer Heizkörperventile,<br />

die sich rasch<br />

umsetzen lassen.<br />

Warmwasser: bis 60<br />

Heizung: 5–20<br />

++<br />

* In Euro. ** In Prozent. Quelle: Bulut/Verbraucherzentrale NRW<br />

• Daneben stehen größere<br />

Maßnahmen an, wenn das<br />

Haus wärmetechnisch wirklich<br />

besser werden soll.<br />

• Dach, Keller und Außenfassaden<br />

sollten umfassend<br />

gedämmt werden.<br />

• Die Fenster im Haus müssen<br />

dreifach verglast<br />

• und die Heizung sollte ausgetauscht<br />

werden.<br />

➜ Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Referat 424, Frankfurter Straße 29–35, 65760 Eschborn. ➜ Kommunen, Stadtwerke<br />

und regionale Energieversorger. ➜ Länderministerien für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz.<br />

➜ Staatliche Förderbank KfW, Palmengartenstraße 5–9, 60325 Frankfurt am Main, (069) 74310, Fax: (069) 74 31 29 44, E-Mail: info@kfw.de<br />

3 | 2014<br />

7


geld ^ recht<br />

Güven Bulut ist<br />

Dipl.-Bauingenieur<br />

und Sachverständiger<br />

für Energieberatung,<br />

Reichsstraße<br />

47, 42275<br />

Wuppertal,<br />

(02 02) 39 30 71 46,<br />

Internet:<br />

www.bauingimmobilien.de<br />

• Gut wäre: eine kleine Solaranlage<br />

von vier Quadratmetern<br />

auf dem Dach für das<br />

tägliche warme Wasser.<br />

• Sinnvoll: der Einbau einer<br />

zentralen Lüftungsanlage,<br />

die Frischluft mit Wärme<br />

aus der Abluft wärmt.<br />

Dies ist Buluts erste Einschätzung.<br />

Nach seiner Rückkehr<br />

ins Büro fängt für den<br />

Energieberater das große<br />

Rechnen an. Anhand der<br />

Strom- und Heizungsrechnungen,<br />

des Grundrisses,<br />

der Baupläne und der verarbeiteten<br />

Materialien sowie<br />

mithilfe der Rechnungen von<br />

Handwerkern und Schornsteinfegern<br />

analysiert er den<br />

Ist-Zustand des Gebäudes.<br />

Dann vergleicht er diesen<br />

mit einem Referenzgebäude<br />

nach der gültigen EnEV.<br />

Erst dann kann er den tatsächlichen<br />

Handlungsbedarf<br />

Zehntausende Euro gespart<br />

Wer sein Haus optimal energetisch<br />

saniert, spart Heizkosten ein.<br />

Angaben in Euro<br />

HEIZKOSTEN UNSANIERT SANIERT* GESPART<br />

10 Jahre 31.300 6.470 24.830<br />

15 Jahre 50.800 10.500 40.300<br />

20 Jahre 73.360 15.170 58.190<br />

* Nach Maßgabe für ein Effizienzhaus 55. Quelle: dena<br />

Wärmedämmung<br />

erhöht<br />

den Wert<br />

der eigenen<br />

vier Wände.<br />

berechnen und für die neuen<br />

Besitzer unterschiedliche<br />

effektive (und teure) Sanierungen<br />

ausarbeiten.<br />

Beim Auswerten der Daten<br />

kommt der Energieberater<br />

für das neue Eigenheim<br />

von Karol Sowka und Stefanie<br />

Kott auf ein Einsparpotenzial<br />

von 82,4 %. Ihre aktuellen<br />

Energiekosten pro<br />

Jahr: 2.822 Euro. „Wenn alles<br />

umgesetzt wird, müssten<br />

die beiden etwa 40.000 Euro<br />

investieren. Dafür lägen die<br />

Energiekosten danach nur<br />

noch bei 494 Euro pro Jahr.<br />

Schon nach 17 Jahren hätten<br />

sich die Sanierungskosten<br />

für die beiden jungen Leute<br />

amortisiert“, sagt Bulut.<br />

Für die Energieberatung<br />

und die energetische Sanierung<br />

können die beiden Zuschüsse<br />

beim Bundesamt für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) und günstige<br />

Darlehen bei der KfW bekommen.<br />

Die Höhe der<br />

Förderung richtet sich danach,<br />

welche Energieeffizienz<br />

mit den Maßnahmen erreicht<br />

wird. Für das Haus von<br />

Karol Sowka errechnet Bulut<br />

nach der Sanierung den<br />

Standard eines KfW-Effizienzhauses<br />

70. •<br />

Was ist ein<br />

Effizienzhaus?<br />

Je <strong>weniger</strong> Energie ein Haus<br />

benötigt, desto höher sind die<br />

Zuschüsse der KfW.<br />

KFW-EFFIZIENZHAUS 85<br />

• Verbraucht 85 % der Energie eines<br />

vergleichbaren Neubaus nach gültiger<br />

Wärmedämm-Vorschrift.<br />

• Möglich wird dies z. B. durch Gas-<br />

Brennwertheizung mit Solaranlage<br />

für Trinkwasser-Erwärmung und<br />

Heizungsunterstützung, Außenwanddämmung,<br />

Dachdämmung,<br />

neue Fenster mit Doppelverglasung<br />

KFW-EFFIZIENZHAUS 70<br />

• Verbraucht 70 % der Energie eines<br />

vergleichbaren Neubaus.<br />

• Möglich wird dies zusätzlich z. B.<br />

durch bessere Dämmung der Außenwand,<br />

Dämmen des Dachs und<br />

Kellers, dreifach verglaste Fenster,<br />

Brennwertkessel mit solarer Unterstützung<br />

oder Wärmepumpe.<br />

KFW-EFFIZIENZHAUS 55<br />

• Verbraucht nur 55 % der Energie.<br />

• Erreicht wird dies z. B. durch Holzpelletheizung<br />

oder Wärmepumpe,<br />

Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

oder Wärmepumpe,<br />

Solaranlage, Dämmung der<br />

Außenwände und des Dachs, neue<br />

Fenster mit Dreifach-Verglasung.<br />

HIER FINDET MAN<br />

ENERGIEBERATER<br />

➜ Deutsche Energie-Agentur (dena),<br />

Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin,<br />

(030) 72 61 65-600, im Internet:<br />

www.energie-effizienz-experten.de<br />

Kosten: 400–1.200 Euro<br />

➜ Verbraucherzentralen Im Internet:<br />

www.verbraucherzentrale.de; Bundesland<br />

wählen, Thema: Energie, PLZ eingeben.<br />

Kosten: Erstberatung 5–60 Euro<br />

Fotos: Fotolia, living4media, plainpicture (2), PR, privat (2), TopicMedia<br />

8 3 | 2014


extra<br />

Heizkosten werden<br />

individuell nach Verbrauch<br />

des Mieters abgerechnet.<br />

Vermieter darf Kosten<br />

der Heizung inkl. Kamin<br />

und Eichkosten umlegen<br />

sowie Miete für Geräte,<br />

die Energieverbrauch<br />

in Räumen messen.<br />

Auch Wartungskosten<br />

einer Etagenheizung.<br />

Aber nicht die Kosten<br />

für Reparaturen.<br />

1<br />

Rechnet der<br />

Vermieter richtig?<br />

Jede zweite Abrechnung der<br />

Nebenkosten ist falsch, stellte der Mieterbund<br />

fest. Deshalb: Alles prüfen!<br />

8<br />

9<br />

Kosten für Strom und<br />

regelmäßige Wartung.<br />

Auch Mieter im Erdgeschoss<br />

müssen zahlen<br />

(BGH, Az. VIII ZR 103/06).<br />

Personalkosten,<br />

Sachausgaben, die durch<br />

Pflege der hauseigenen<br />

Grünanlage, der Zugänge<br />

und Zufahrten entstehen.<br />

Kosten für Geräte (LG<br />

Potsdam, Az. 11 S 81/01).<br />

Illustration: Shutterstock<br />

Grundsteuer darf auf<br />

Mieter umgelegt werden.<br />

Grunderwerbssteuer,<br />

Beiträge zu Hausbesitzervereinen,<br />

Kreditzinsen und<br />

Bankgebühren aber nicht.<br />

Kosten für Wasserverbrauch<br />

sowie Warten<br />

der Wasseraufbereitung.<br />

Anschaffung und<br />

Reparatur der Wasserleitungen<br />

aber nicht.<br />

Städt. Kanalgebühren.<br />

Neben Straßenreinigung<br />

und Müllabfuhr darf<br />

Vermieter auch Schneeund<br />

Eisbeseitigung<br />

umlegen. Gebühren bei<br />

der Kommune erfragen.<br />

Einmalige Kosten für<br />

Gartenabfall oder Schutt.<br />

Beleuchtung gemeinsam<br />

genutzter Gebäudeteile<br />

wie Keller, Hausflur,<br />

Speicher ist erlaubt.<br />

Licht in Tiefgarage:<br />

nur Garagenmieter.<br />

Reinigung gemeinsamer<br />

Gebäudeteile.<br />

Putzt der Hauswart:<br />

Kosten dort abrechnen.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Name, Adresse des Mieters<br />

Abrechnungszeitraum 1. 1. 2013 – 31. 12. 2013<br />

WARME BETRIEBSKOSTEN Gesamt / Ihr Anteil in Euro<br />

1 Heizkosten 40.425,34 / 1.143,12<br />

Warmwasserbereitung 13.475,00 / 381,00<br />

Summe 53.900,34 / 1.524,12<br />

Ihre Vorauszahlung: 1.243,45<br />

Ihre Nachzahlung: 280,67<br />

KALTE BETRIEBSKOSTEN<br />

2 Öffentliche Lasten des Grundstücks 2.499,58 / 134,21<br />

3 Kosten der Wasserversorgung 1.669,68 / 37,86<br />

4 Kosten Abwasser 3.687,65 / 94,56<br />

5 Gebühr Straßenreinigung, Müllabfuhr 2797,01 / 62,57<br />

6 Beleuchtung 25,46 / 0,57<br />

7 Hausreinigung, Ungezieferbekämpfung 3.867,00 / 86,50<br />

8 Fahrstuhl / Verteiler 430,71 / 9,63<br />

9 Gartenpflege / Verteiler 3.463,05 / 77,47<br />

10 Schornsteinreinigung 1.870,55 / 42,15<br />

11 Sach- und Haftpflichtversicherung 185,64 / 4,15<br />

12 Hauswart 3.756,92 / 91,17<br />

13 Gemeinschaftsantenne 2.892,80 / 58,95<br />

14 Sonstige Betriebskosten 1.445,00 / 37,56<br />

Summe 28.591,05 / 737,35<br />

Ihre Vorauszahlungen: 814,55<br />

Gutschrift: 77,20<br />

Ihre Nachzahlung (warme Betriebskosten): 280,67<br />

Ihre Gutschrift (kalte Betriebskosten): 77,20<br />

Nachzahlung insgesamt: 203,47<br />

Wie wird der eigene Anteil errechnet?<br />

➜ Welchen Anteil jeder Mieter an den Gesamtkosten hat, zeigt der Umlageschlüssel. Dieser<br />

muss der Abrechnung beiliegen. ➜ Gewerberäume müssen separat ausgewiesen werden.<br />

+<br />

–<br />

=<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Nur erlaubt, wenn<br />

sie nicht bereits bei den<br />

Heizkosten auftauchen.<br />

Feuer, Sturm- und<br />

Wasserschäden, Glassowie<br />

Haftpflichtversicherung<br />

für Gebäude, Öltank<br />

und Aufzug sind erlaubt.<br />

Rechtsschutz-, Mietausfall-<br />

oder Reparaturkosten-Versicherung<br />

des<br />

Vermieters aber nicht.<br />

Aufgaben des<br />

Hausmeisters: Bedienen<br />

der Zentralheizung,<br />

Schneeräumen, Reinigen<br />

der Treppenhäuser.<br />

Nicht erlaubt: Kosten<br />

für Reparaturen, Renovierung<br />

oder Verwaltung.<br />

Kosten für Miete,<br />

Strom und Wartung von<br />

Antenne oder Kabel.<br />

Aber nur, wenn sie<br />

als Betriebskosten im<br />

Mietvertrag aufgeführt<br />

sind, z. B. regelmäßiges<br />

Reinigen der Dachrinne.<br />

Stimmt<br />

die Rechnung?<br />

Sind die Summen und<br />

alle Vorauszahlungen<br />

korrekt erfasst?<br />

Sonst: Einspruch,<br />

S. 24.<br />

3 | 2014<br />

9


geld ^ recht<br />

Grüner Punkt<br />

in den gelben Sack<br />

Der Grüne Punkt steht<br />

immer nur auf den pfandfreien<br />

Einwegflaschen.<br />

Laut Verpackungsverordnung<br />

muss jeder Hersteller<br />

gebrauchte Verpackungen<br />

zurücknehmen und verwerten.<br />

Um den Herstellern eigene<br />

Rücknahmesysteme zu ersparen,<br />

wurde 1990 das Sammelsystem<br />

„Der Grüne Punkt –<br />

Duales System Deutschland<br />

GmbH (DSD)“ gegründet.<br />

Joghurtbecher, Saftflaschen,<br />

Konservendosen oder<br />

Kartons mit Grünem Punkt<br />

werden in gelben Säcken oder<br />

Tonnen gesammelt, anschließend<br />

sortiert und recycelt.<br />

Sind Pfandflaschen<br />

immer umweltfreundlich?<br />

Pfandflasche gleich Mehrwegflasche gleich<br />

umweltfreundlich, denkt man. Ein Trugschluss:<br />

Denn viele Einwegflaschen kosten<br />

zwar Pfand, werden aber nicht wieder verwendet.<br />

Die Logos auf den Flaschen verraten dies.<br />

74 % der<br />

Verbraucher ist<br />

eine umweltfreundliche<br />

Verpackung<br />

wichtig, so<br />

eine Emnid-<br />

Umfrage.<br />

Tidyman<br />

Der Tidyman, zu Deutsch<br />

der Saubermann, soll Verbraucher<br />

erinnern, Produkte<br />

und Verpackungen ordentlich<br />

zu entsorgen – mehr nicht.<br />

Es gibt den Tidyman<br />

auch mit Dosen- oder<br />

Glas-Recyclingsymbol.<br />

Das Zeichen wird<br />

international freiwillig<br />

von der Industrie<br />

eingesetzt.<br />

10 3 | 2014


extra<br />

Fotos: Prisma, Shutterstock; Illustrationen: Shutterstock, PR (5)<br />

Recycling mit<br />

Material-Code<br />

Unter oder im Recycling-<br />

Symbol ist eine Nummer<br />

für das Material und ein<br />

Kürzel für den Wertstoff<br />

vermerkt, aus dem die Verpackung<br />

gemacht ist, z. B.<br />

PC für den Kunststoff Polystyrol<br />

oder ALU für Aluminium.<br />

Damit soll das Wiederverwerten<br />

gefördert<br />

werden.<br />

Städte haben Recyclinghöfe<br />

zum Entsorgen von<br />

Wertstoffen eingerichtet.<br />

Die Recycling-Codes werden<br />

durch die Verpackungsordnung<br />

geregelt.<br />

„Am besten für<br />

die Umwelt ist<br />

Mehrweg. Kommt<br />

die Mehrweg-<br />

Flasche aus der<br />

Region, ist Glas<br />

am besten, weil<br />

Glasflaschen am<br />

häufigsten wiederverwertet<br />

werden<br />

können. Sind<br />

die Lieferwege<br />

weiter, sind<br />

aber Mehrweg-<br />

Plastikflaschen<br />

am umweltfreundlichsten.“<br />

Sascha Roth, Referent für<br />

Umweltpolitik beim Natur-<br />

und Umweltschutzbund<br />

Deutschland (NABU)<br />

Mehrweg:<br />

Bis zu 50 Mal wieder<br />

aufgefüllt<br />

Das Logo ist relativ unbekannt,<br />

weil es nicht vorgeschrieben<br />

ist. Die Bezeichnung<br />

Mehrwegflasche<br />

reicht als Kennzeichen aus.<br />

Das Mehrwegsystem für<br />

Getränke ist nicht gesetzlich<br />

geregelt und hat sich<br />

ohne den Staat entwickelt.<br />

Es gibt daher keine<br />

Pflicht zur Rücknahme für<br />

Händler. Doch normalerweise<br />

werden Mehrwegflaschen<br />

problemlos dort<br />

zurückgenommen, wo welche<br />

angeboten werden.<br />

Anspruch auf Erstattung<br />

des Mehrwegpfandes hat<br />

man rechtlich allerdings<br />

nur in dem Geschäft, in<br />

dem das Getränk einst<br />

gekauft wurde.<br />

Nach der Rücknahme<br />

werden die Flaschen chemisch<br />

gereinigt und erneut<br />

gefüllt – und das bis zu<br />

50 Mal wieder neu.<br />

➜ Regionale<br />

Produkte bevorzugen,<br />

um lange<br />

Transporte zu<br />

vermeiden.<br />

➜ Mehrwegflaschen<br />

wählen.<br />

Am besten sind<br />

Glasflaschen aus<br />

der Region.<br />

Einwegpfand:<br />

Nach Gebrauch<br />

geschreddert<br />

Seit 2003 zahlt jeder<br />

beim Kauf von Einweg-Verpackungen<br />

bei Getränken<br />

25 Cent Pfand. Das ist gesetzlich<br />

vorgeschrieben.<br />

Doch es gibt zahlreiche<br />

Ausnahmen: Frucht- und<br />

Gemüsesäfte, Milch, Wein<br />

sowie Getränke im Karton<br />

sind pfandfrei.<br />

Zurückgeben kann man<br />

die Einwegflaschen und<br />

-dosen mit diesem Logo in<br />

jedem Geschäft, in dem<br />

Verpackungen der gleichen<br />

Materialart verkauft werden.<br />

So müssen z. B. Discounter<br />

wie ALDI nur Plastikflaschen<br />

zurücknehmen,<br />

aber keine Dosen, da sie<br />

diese nicht im Angebot<br />

haben.<br />

Trotz Pfand und Rücknahme<br />

werden Einweg-<br />

Pfandflaschen nicht wiederverwertet,<br />

sondern<br />

geschreddert und das Plastik<br />

teilweise recycelt.<br />

Umweltbewusst Getränke kaufen<br />

➜ Wenn Einwegverpackungen<br />

nicht vermieden<br />

werden können,<br />

die Art der Verpackung<br />

und die<br />

Transportwege<br />

beachten.<br />

➜ Bei Einwegverpackungen<br />

sind<br />

Getränkekartons<br />

akzeptabel;<br />

sie sind wegen<br />

des geringen<br />

Gewichts und<br />

der hohen<br />

Recyclingquote<br />

genauso umweltfreundlich<br />

wie<br />

Mehrweg.<br />

Immer <strong>weniger</strong><br />

Mehrweg<br />

63,7<br />

46,7<br />

2003 2013<br />

Anteil von<br />

Mehrweg-<br />

Flaschen in %<br />

Quelle: DUH/Umweltbundesamt<br />

Umweltfreundliche<br />

Biertrinker<br />

Anteil von Mehrweg-<br />

Flaschen in %<br />

32,4<br />

Erfrischungs-<br />

Getränke<br />

Quelle: NABU<br />

90<br />

Bier<br />

➜ Einweg-<br />

Glasflaschen,<br />

PET-Einwegflaschen<br />

und Dosen<br />

dagegen haben<br />

die schlechteste<br />

Öko-Bilanz. Deshalb<br />

sollte man<br />

sie am besten<br />

ganz vermeiden.<br />

3 | 2014<br />

11


geld ^ recht<br />

Zehn Semester, also fünf Jahre, dauert ein Studium mindestens, wenn Studenten es schaffen, Bachelor und Master in der Regelstudienzeit<br />

Wie finanziert man ein<br />

Studium am besten?<br />

Wenn die Kinder nach dem Abitur studieren möchten, heißt das für die Eltern:<br />

zahlen. Denn nur die wenigsten Studenten erhalten BAföG. Und wenn,<br />

dann reicht das ohnehin nicht. Doch welche anderen Möglichkeiten gibt es?<br />

Eltern & Job<br />

So finanzieren<br />

Studenten<br />

ein Studium.<br />

Angaben in %,<br />

Mehrfach-Angaben<br />

möglich<br />

Eltern<br />

Job<br />

BAföG<br />

Kredit<br />

6<br />

32<br />

87<br />

63<br />

Natürlich freuen sich die meisten Eltern,<br />

wenn die Kinder ein Studium starten, weil<br />

es die Basis für eine gute Berufs-Laufbahn<br />

sein kann. Und gleichzeitig beginnt für die meisten<br />

Eltern eine Zeit des Rechnens: Wie finanziert<br />

man das Studium? Wie viel Geld brauchen Studenten?<br />

Was kostet die Wohnung? Ist ein zusätzlicher<br />

Job machbar, ohne dass das Studium leidet?<br />

ZUERST DIE FAKTEN:<br />

➽ Grundsätzlich sind Eltern gesetzlich verpflichtet,<br />

ihren Kindern eine angemessene Ausbildung<br />

zu finanzieren – also auch ein Studium.<br />

➽ 87 Prozent der Studenten werden währenddessen<br />

von den Eltern unterstützt – im Durchschnitt<br />

mit 476 Euro pro Monat.<br />

➽ Zum Leben brauchen Studenten etwa 800 Euro<br />

pro Monat (siehe Grafik rechts unten).<br />

➽ Auf staatliche Unterstützung können nur wenige<br />

hoffen – gerade mal ein Viertel aller Studenten<br />

erhält heute noch BAföG (das Kürzel steht für<br />

Bundesausbildungsförderungsgesetz).<br />

➽ Und selbst wenn es BAföG gibt, reicht das nicht<br />

– im Schnitt erhalten Studenten, die diese staatliche<br />

Hilfe bekommen, 448 Euro im Monat. Das<br />

heißt, auch mit BAföG müssen Eltern gut 350<br />

Euro jeden Monat dazugeben. „Selbst mit dem<br />

Höchstbetrag von 670 Euro kann man je nach<br />

Wohnform und Hochschulstadt davon nicht immer<br />

ausschließlich leben“, erklärt Stefan Grob<br />

vom Deutschen Studentenwerk (DSW).<br />

➽ So ist ein Großteil der Studenten gezwungen,<br />

ob mit oder ohne BAföG, neben dem Studium noch<br />

zu jobben. „Allerdings sind die Studienpläne heute<br />

so dicht, dass kaum ein Student Zeit für einen<br />

aufwendigen Nebenjob hat“, sagt Stefan Grob.<br />

Planen bzw. starten Kinder ein Studium, sollte<br />

deshalb zuerst geprüft werden, ob Anspruch auf<br />

BAföG-Leistungen besteht. Dabei gilt:<br />

12 3 | 2014


extra<br />

zu absolvieren. In dieser Zeit brauchen sie regelmäßige Unterstützung durch ihre Eltern. 476 Euro im Monat zahlen Eltern im Schnitt.<br />

➽ Berücksichtigt wird beim Berechnen von Ausbildungsförderung<br />

sowohl das Einkommen der<br />

Eltern wie auch des Studierenden.<br />

➽ Aber auch die Zahl der Geschwister, die Familien-Situation<br />

und die Wohnung werden gewertet.<br />

➽ Als Faustformel gilt: Beträgt das Brutto-Einkommen<br />

der Eltern vor Steuern und Sozialversicherung<br />

maximal etwa 40.000 Euro pro Jahr,<br />

erhalten Studenten zumindest einen Teil BAföG.<br />

➽ Liegt das Eltern-Einkommen bei etwa 20.000<br />

Euro pro Jahr, ist die volle BAföG-Förderung von<br />

670 Euro pro Monat möglich.<br />

➽ Aber: BAföG wird nur zur Hälfte als Zuschuss<br />

gewährt, die andere Hälfte muss nach Ende des<br />

Studiums wieder zurückgezahlt werden.<br />

Was die wenigsten Eltern und Studenten aber<br />

wissen – es gibt neben BAföG viele weitere Möglichkeiten,<br />

ein Studium unabhängig vom Einkommen<br />

der Eltern zu finanzieren (siehe dazu auch<br />

die Übersicht auf der kommenden Seite):<br />

➽ Studienkredite: Sowohl öffentliche Stellen wie<br />

KfW-Bank und Studentenwerke, aber auch regionale<br />

Banken und Sparkassen vergeben Kredite für<br />

ein Studium. Allerdings sind die Zinsen (z. B. KfW-<br />

Studienkredit: 3,16 %) oft nicht attraktiv und die<br />

Bedingungen des Rückzahlens streng: Kurz nach<br />

Studienabschluss muss damit begonnen werden<br />

– egal wie hoch das Einkommen ist oder beziehungsweise<br />

ob man überhaupt einen Job nach dem<br />

Studium hat. Sicher ein Grund, warum nur rund<br />

50 000 Studenten ihr Studium über einen Kredit<br />

finanzieren. Studienkredite sind<br />

deshalb nur für aufwendige Phasen<br />

des Studiums (z. B. Prüfungen,<br />

Auslandssemester) sinnvoll, wenn<br />

keine Zeit zum Jobben bleibt.<br />

➽ Bildungsfonds: Eine interessante<br />

Alternative sind diese Darlehen,<br />

für die man sich bewerben<br />

muss. Dabei handelt es sich nicht<br />

um einen klassischen Kredit, der<br />

voll zurückgezahlt werden muss. Das Modell: Anleger<br />

kaufen Anteile an einem Fonds; aus diesen<br />

Mitteln werden ausgewählte Studenten mit bis zu<br />

1.000 Euro im Monat gefördert; nach Abschluss<br />

des Studiums zahlen die Absolventen eine Zeit lang<br />

einen bestimmten Prozentsatz ihres Einkommens<br />

zurück. Eine feste Schuldenlast wie beim Studienkredit<br />

gibt es nicht; die Rückzahlung richtet<br />

sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit.<br />

Stipendien sind<br />

nicht nur etwas<br />

für Hochbegabte.<br />

Auch soziales<br />

Engagement zählt.<br />

So viel<br />

Geld<br />

brauchen<br />

Studenten<br />

298 €<br />

Miete<br />

165 €<br />

Ernährung<br />

82 €<br />

Auto/<br />

Verkehr<br />

68 €<br />

Freizeit,<br />

Kultur,<br />

Sport<br />

66 €<br />

Krankenversicherung<br />

52 €<br />

Kleidung<br />

33 €<br />

Telefon/<br />

Rundfunk<br />

30 €<br />

Lernmittel<br />

794 €<br />

pro Monat<br />

Quelle: Deutsches Studentenwerk, Angaben für 2012<br />

3 | 2014<br />

13


geld ^ recht<br />

➽ Stipendien: Nur drei Prozent aller Studenten<br />

erhalten ein Stipendium. Interessant: Viele Stipendien<br />

werden derzeit nicht vergeben, weil sich<br />

zu wenige Studenten dafür melden; viele glauben<br />

irrtümlich, Stipendien seien nur etwas für<br />

Hochbegabte. Doch für viele Stipendien zählen<br />

soziales und gesellschaftliches Engagement mehr<br />

als Noten. Dies gilt z. B. für parteinahe Stiftungen<br />

wie die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), Heinrich-<br />

Böll-Stiftung (Grüne), Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

(CDU). Auch für die Kirchen ist der Einsatz außerhalb<br />

des Studiums ein entscheidendes Kriterium,<br />

so beim katholischen Cusanuswerk und beim<br />

Evangelischen Studienwerk Villigst. Einen anderen<br />

Weg geht das Absolventa-Stipendium. Hier kann<br />

sich jeder Student bewerben. Statt einer Kommission<br />

entscheidet die Internetgemeinde über die<br />

Vergabe der Stipendien.<br />

Insgesamt enthält allein die Stipendien-Datenbank<br />

des Bundesbildungsministeriums rund 800<br />

Programme. Zudem helfen Internet-Seiten wie<br />

www.stipendienlotse.de, www.stipendium<strong>plus</strong>.<br />

de, www.deutschland-stipendium.de sowie www.<br />

e-fellows.net bei der Suche nach Stipendien. •<br />

„Ich möchte,<br />

dass sich<br />

BAföG stärker<br />

an der Lebenswirklichkeit<br />

der Studenten<br />

orientiert.“<br />

Johanna Wanka,<br />

Bundesbildungsministerin<br />

Woher das Geld für die Uni nehmen?<br />

BAföG, Kredite, Fonds – die wichtigsten Möglichkeiten, ein Studium zu finanzieren.<br />

BAföG<br />

KfW-<br />

Studienkredit<br />

Bildungskredit<br />

Überbrückungsdarlehen*<br />

Bildungsfonds<br />

Career Concept<br />

Bildungsfonds<br />

Deutsche Bildung<br />

Wer<br />

steckt<br />

dahinter?<br />

Bundesministerium<br />

für Bildung<br />

und Forschung<br />

Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau<br />

(KfW)<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Darlehenskassen<br />

der Studentenwerke<br />

Fondsgesellschaft<br />

Career<br />

Concept<br />

Fondsgesellschaft<br />

Deutsche<br />

Bildung<br />

Wie<br />

viel Geld<br />

gibt es?<br />

➧ Höchstsatz:<br />

670 Euro (bei eigener<br />

Wohnung)<br />

➧ 495 Euro ohne<br />

eigene Wohnung<br />

➧ monatlich 100<br />

bis 650 Euro<br />

➧ max. 54.000<br />

Euro<br />

➧ max. 14<br />

Semester<br />

➧ flexibler Zins<br />

➧ monatlich 100,<br />

200 oder 300<br />

Euro<br />

➧ max. 7.200<br />

Euro<br />

➧ max. 2 Jahre<br />

➧ flexibler Zins<br />

➧ monatlich max.<br />

1.000 Euro<br />

➧ max. 9.000<br />

Euro<br />

➧ max. 2 Jahre<br />

➧ monatlich max.<br />

1000 Euro<br />

➧ max. 30.000<br />

Euro<br />

➧ max. Regelstudienzeit<br />

<strong>plus</strong><br />

1 Semester<br />

➧ monatlich bis<br />

max. 1.000 Euro<br />

➧ max. 25.000<br />

Euro<br />

➧ Förderung<br />

nicht begrenzt<br />

Wer wird<br />

gefördert?<br />

➧ alle Fachrichtungen<br />

und<br />

Studiengänge<br />

➧ nur in der Regelstudienzeit<br />

➧ bis max. 30<br />

bzw. 35 Jahre<br />

➧ Erst- und<br />

Zweitstudium,<br />

postgraduales<br />

Studium sowie<br />

Promotion<br />

➧ Alter:<br />

18 bis 44<br />

➧ Studenten, die<br />

BAföG beziehen<br />

in der letzten<br />

Phase der Ausbildung<br />

➧ Alter:<br />

18 bis 36<br />

➧ alle Studiengänge<br />

des<br />

je weiligen Bundeslandes<br />

➧ Alter:<br />

18 bis 36<br />

➧ Erststudium,<br />

Weiterbildungsstudium,<br />

Promotion,<br />

Habilitation,<br />

Post-Doc<br />

➧ keine Altersgrenze<br />

➧ alle Studiengänge<br />

➧ keine Altersgrenze<br />

Was wird<br />

vorausgesetzt?<br />

Wie wird<br />

zurückgezahlt?<br />

➧ keine festen<br />

Einkommensgrenzen.<br />

Wird u. a. auf<br />

Basis des Einkommens<br />

der Familie<br />

berechnet<br />

➧ nur die Hälfte<br />

➧ max. 10.000<br />

Euro<br />

➧ keine Zinsen<br />

➧ Beginn der<br />

Rückzahlung<br />

nach 5 Jahren<br />

➧ wird ohne<br />

Sicherheit und<br />

unabhängig vom<br />

Einkommen der<br />

Eltern gewährt<br />

➧ Rückzahlung<br />

beginnt zwei<br />

Jahre nach Ende<br />

der Auszahlung<br />

➧ monatliche<br />

Raten, Mindestrate<br />

20 Euro<br />

➧ wird ohne<br />

Sicherheit und<br />

unabhängig vom<br />

Einkommen der<br />

Eltern gewährt<br />

➧ Rückzahlung<br />

beginnt vier<br />

Jahre nach<br />

der ersten<br />

Auszahlung<br />

➧ monatliche<br />

Rate 120 Euro<br />

➧ Einkommen<br />

wird individuell<br />

geprüft<br />

➧ Bürgschaft<br />

z. B. der Eltern<br />

erforderlich<br />

➧ Rückzahlung<br />

nach 1 Jahr<br />

➧ monatliche<br />

Rate mind.<br />

150 Euro<br />

➧ Aufschub<br />

möglich<br />

➧ Auswahl<br />

auf Basis von<br />

Anschreiben, On-<br />

line-Assessment-<br />

Center und<br />

Telefoninterview<br />

➧ Nach Abschluss<br />

in 4 bis 8 Jahren.<br />

Festgelegt<br />

wird ein Prozentsatz<br />

des Brutto-<br />

Einkommens<br />

(2 – 10 %)<br />

➧ Auswahl auf<br />

Basis der Online-<br />

Bewerbung,<br />

entscheidend<br />

sind z. B. Studienmotivation,<br />

fachliche<br />

Eignung<br />

➧ Nach Abschluss<br />

in 3 bis 10<br />

Jahren. Festgelegt<br />

wird ein<br />

Prozentsatz des<br />

Einkommens<br />

(3 – 10 %)<br />

* Hier Beispiel für NRW: Darlehenskassen der Studentenwerke gibt es in allen Bundesländern.<br />

Andere Finanzquellen wichtiger ➽ 1972 erhielt fast die Hälfte der Studenten BAföG ➽ Heute ist es nur noch jeder Vierte.<br />

Fotos: Tania Reinicke/laif, Dieter Zinn/laif, PR<br />

14 3 | 2014


extra<br />

Clever neue Rente mit 63 nutzen<br />

Wenn Sie demnächst vorzeitig in Rente gehen wollen und der Antrag schon<br />

gestellt ist: Ziehen Sie ihn zurück! Nur dann profitieren Sie von neuen Gesetzen.<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock<br />

Die große<br />

Koalition plant,<br />

• dass jeder mit 63 ohne<br />

Abschläge (!) in Rente gehen<br />

kann, der 45 Beitragsjahre<br />

angesammelt hat,<br />

• dass alle, die Erwerbsminderungs-Rente<br />

beantragen,<br />

mehr Geld erhalten<br />

(Zurechnungszeit bis 62).<br />

In beiden Fällen liegt die<br />

Rente ab Juli deutlich höher,<br />

als wenn man im<br />

März, April, Mai oder Juni<br />

in Rente gehen würde: Wenige<br />

Wochen können leicht<br />

pro Monat 100 Euro mehr<br />

Rente ausmachen.<br />

Rentenantrag<br />

zurücknehmen<br />

Das ist grundsätzlich möglich,<br />

solange kein Rentenbescheid<br />

ergangen ist. Das<br />

empfiehlt sich deshalb,<br />

weil im ersten Referenten-<br />

Entwurf des Arbeitsministeriums<br />

nicht steht, dass<br />

die neue Regel rückwirkend<br />

gilt. Es kann also sein, dass<br />

jemand im Mai eine Rente<br />

mit 63 und 45 Beitragsjahren<br />

mit Abschlägen bewilligt<br />

bekommt, die man<br />

zwei Monate später ohne<br />

Abschläge erhalten hätte.<br />

Denn: Die Rentengesetze<br />

sehen grundsätzlich nicht<br />

vor, dass man aus einer bewilligten<br />

Rente in eine andere<br />

wechseln kann.<br />

Die Rücknahme eines Rentenantrags<br />

ist einfach: ein<br />

formloser Brief ohne Begründung<br />

an die Rentenkasse<br />

genügt.<br />

Fast 830 000 neue<br />

Rentner pro Jahr<br />

Insgesamt 829 000<br />

Rentenanträge 2012<br />

84 %<br />

West<br />

16 %<br />

Ost<br />

Quelle: Deutsche<br />

Rentenversicherung Bun d<br />

Ab Juli soll<br />

die Rente<br />

nach 45 Beitragsjahren<br />

kommen.<br />

130 Euro mehr Rente –<br />

im Monat<br />

Rentenbescheid<br />

ist schon da<br />

Dann Widerspruch einlegen,<br />

wenn die Frist von<br />

vier Wochen noch nicht<br />

verstrichen ist. Dazu der<br />

Rentenkasse formlos mitteilen,<br />

dass man den Rentenantrag<br />

zurücknimmt,<br />

„da ich von der zu erwartenden<br />

Gesetzesänderung<br />

für die abschlagsfreie Rente<br />

mit 63 und 45 Beitragsjahren<br />

Gebrauch machen<br />

möchte“. Die Rentenkasse<br />

lässt den Antrag dann<br />

so lange ruhen, wurde <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> bestätigt.<br />

Ist die 4-Wochen-Frist verstrichen,<br />

hilft leider nur,<br />

sich kurzfristig eine versicherungspflichtige<br />

Arbeit<br />

zu suchen. Liegt der<br />

Verdienst über der höchsten<br />

Zuverdienstgrenze<br />

(2.695 Euro je Monat für<br />

eine 1/3-Rente), zieht die<br />

Rentenkasse die bewilligte<br />

Rente zurück. Folge: Man<br />

kann später einen neuen<br />

Antrag stellen – mit deutlich<br />

besseren Konditionen.<br />

Wer nicht wieder (kurzfristig)<br />

arbeiten will, sollte<br />

dennoch Widerspruch<br />

einlegen. Dies hilft wahrscheinlich<br />

nicht in die<br />

neue Rente. Es kann aber<br />

sein, dass das neue Gesetz<br />

eine Hintertür enthält, die<br />

sich nur bei einem Widerspruch<br />

öffnet, das zeigen<br />

Fälle der Vergangenheit. •<br />

Der Fall Ein Chemie-Facharbeiter hat nach<br />

der Lehre mit 16 durchgehend gearbeitet und<br />

leicht überdurchschnittlich verdient<br />

(bisher 55 Entgeltpunkte).<br />

Er plante, zum 1. Mai 2014 in Rente zu gehen.<br />

Angaben in Euro je Monat<br />

RENTE ZUM 1. MAI<br />

55 EP x 28,14 Euro (Rentenwert West) ➝ 1.547,70<br />

Rentenabschlag (8,7 %) ➝ – 134,65<br />

Netto-Rente ➝ 1.413,05<br />

RENTE ZUM 1. JULI<br />

55 EP x 28,14 Euro (Rentenwert West) ➝ 1.547,70<br />

Rentenabschlag ➝ 0<br />

Netto-Rente ➝ 1.547,70<br />

Fazit Den Rentenantrag um zwei Monate<br />

zu verschieben, bringt dem Mann<br />

mehr als 1.600 Euro mehr Rente im Jahr.<br />

!<br />

3 | 2014<br />

15


geld ^ recht<br />

Scheidung oder Trennung,<br />

was ist besser?<br />

Nicht jede Liebe hält ewig. Und wenn die Kinder<br />

ausgezogen sind, schleicht sich in vielen Ehen<br />

eine gewisse Leere ein. Dann stellen sich vor allem<br />

Frauen die Frage: scheiden oder „nur“ trennen?<br />

Bei einer Scheidung ...<br />

➽ UNTERHALT Mit der<br />

Scheidung wird in der<br />

Regel auch der Unterhalt<br />

abschließend geregelt.<br />

Wenn Kinder erwachsen<br />

sind, haben<br />

Frauen hier meist das<br />

Nachsehen. Das heißt:<br />

Nach dem neuen Scheidungsrecht<br />

müssen besserverdienende<br />

Männer<br />

nur Unterhalt zahlen,<br />

wenn die Frau nicht für<br />

sich selbst sorgen kann.<br />

Das heißt, Frauen haben<br />

in der Regel keinen Anspruch<br />

auf Unterhalt.<br />

Aber: Ein sehr vermögender<br />

Ex-Partner<br />

kann nach einer langen<br />

Ehe dazu verurteilt werden,<br />

einen Aufschlag<br />

zum Lebensunterhalt<br />

des anderen zu zahlen;<br />

„lang“ sind Ehen,<br />

wenn sie 10 bis 15 Jahre<br />

hielten – es kommt also<br />

auf den Einzelfall an.<br />

➽ RENTE Mit der Scheidung<br />

wird auch ein<br />

Versorgungsausgleich<br />

durchgeführt. Das heißt:<br />

Alle während der Ehe<br />

von beiden Partnern erworbenen<br />

Entgeltpunkte<br />

in der Rentenversicherung<br />

werden addiert<br />

und dann hälftig geteilt.<br />

In der Regel erhalten<br />

Frauen Entgeltpunkte<br />

vom Ex-Mann. Im Beispiel:<br />

Hätte der Mann 30<br />

Jahre durchschnittlich<br />

verdient, ergäbe dies<br />

30 Entgeltpunkte; hätte<br />

die Frau 10 Jahre 50 %<br />

Teilzeit gearbeitet und<br />

dabei durchschnittlich<br />

verdient, hätte sie 5 Entgeltpunkte<br />

gesammelt;<br />

zusammen hätten beide<br />

35 Entgeltpunkte während<br />

der Ehe gesammelt<br />

– jeder bekäme 17,5<br />

Entgeltpunkte. Dies entspräche<br />

etwa 500 Euro<br />

Renten-Anspruch je Monat<br />

für jeden. Wichtig:<br />

Durch den Versorgungsausgleich<br />

nach einer<br />

Scheidung geht aber der<br />

Anspruch auf eine Hinterbliebenen-Rente<br />

endgültig<br />

verloren.<br />

➽ BETRIEBSRENTE<br />

Auch die Betriebsrente<br />

wird über den Versorgungsausgleich<br />

geteilt.<br />

Das heißt, die Frau erhielte<br />

eigene Ansprüche<br />

im System der Betriebsrente<br />

des Mannes.<br />

➽ KAPITALLEBENS-<br />

VERSICHERUNG Hier<br />

wird der Kapitalwert der<br />

Police zum Zeitpunkt<br />

der Scheidung geteilt:<br />

Jeder erhält die Hälfte<br />

des Wertes in einem eigenen<br />

Vertrag. In diesen<br />

kann man dann weiter<br />

einzahlen, den Wert stehen<br />

lassen oder sich auszahlen<br />

lassen.<br />

➽ VERMÖGEN Wenn<br />

nichts anderes vereinbart<br />

wurde, wird auch<br />

der Zugewinn während<br />

der Ehe geteilt: Das<br />

heißt: Alles, was während<br />

der Ehe angespart<br />

wurde, wird geteilt. Dies<br />

gilt auch für die Immobilie.<br />

In der Regel zahlt<br />

ein Partner den anderen<br />

aus und erhält dafür das<br />

Haus allein. Oder die<br />

Immobilie wird verkauft<br />

und der Erlös geteilt. •<br />

214<br />

2003<br />

Knapp 190 000<br />

Scheidungen<br />

Zahl der Scheidungen in Tsd.<br />

16 3 | 2014<br />

214<br />

2004<br />

202<br />

2005<br />

191<br />

2006<br />

187<br />

2007<br />

192<br />

2008<br />

186<br />

2009<br />

187<br />

2010<br />

188<br />

2011<br />

Quelle: destatis<br />

Erstaunlich:<br />

Jedes vierte<br />

Paar, das<br />

sich 2012<br />

scheiden<br />

ließ, war<br />

länger als<br />

20 Jahre<br />

verheiratet.


extra<br />

Liebe <strong>plus</strong>-Redaktion,<br />

mein Mann und ich sind seit 28 Jahren verheiratet.<br />

Aber seit unsere beiden Kinder aus dem Haus sind,<br />

haben wir uns immer mehr auseinandergelebt,<br />

und ich frage mich oft, ob es nicht ehrlicher ware,<br />

wenn wir uns trennen wurden oder sogar scheiden<br />

lie en. Doch gleichzeitig habe ich Angst vor den<br />

finanziellen Folgen.<br />

:<br />

Anne Krause<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

Ich bin 54 Jahre alt. Wegen der beiden Kinder<br />

blieb ich lange zuhause und arbeite erst seit 10<br />

Jahren wieder, in Teilzeit. Mein Mann war immer<br />

der Hauptverdiener, er arbeitet angestellt seit<br />

30 Jahren ohne Unterbrechung, hat auch spater<br />

Anspruch auf eine Betriebsrente. Gemeinsam<br />

zahlen wir in eine Kapitallebensversicherung ein.<br />

:<br />

Wir wohnen in einem Eigenheim, das schon bezahlt<br />

ist. Bisher haben mein Mann und ich noch nicht<br />

konkret besprochen, ob wir uns scheiden lassen oder<br />

nur trennen wollen. Am wichtigsten fur mich ist:<br />

Ware eine Trennung fur mich besser? Oder eine<br />

Scheidung? Wie sieht es dann mit Unterhalt aus?<br />

Und welche Renten-Anspruche hatte ich spater?<br />

:<br />

Bei einer Trennung ...<br />

➽ UNTERHALT<br />

Auch wenn ein Ehepaar<br />

getrennt lebt,<br />

besteht gegenseitig<br />

Anspruch auf<br />

Unterhalt. Der Anspruch<br />

bemisst sich<br />

nach den Lebensverhältnissen<br />

während<br />

des Zusammenlebens.<br />

Das<br />

heißt, die Frau hätte<br />

weiter Anspruch<br />

auf die Hälfte des<br />

gemeinsamen Familien-Einkommens.<br />

➽ RENTE Solange<br />

keine Scheidung<br />

erfolgt ist, gibt es<br />

auch keinen Versorgungsausgleich.<br />

Das bedeutet: Die<br />

Frau hat weiter<br />

rechnerischen Anspruch<br />

auf etwa<br />

die Hälfte der Renten-Ansprüche,<br />

die<br />

der Mann während<br />

der Trennungszeit<br />

sammelt. Stirbt der<br />

Partner während<br />

der Trennung, hat<br />

sie Anspruch auf<br />

eine Hinterbliebenen-Rente,<br />

auch<br />

wenn man nicht zusammen<br />

wohnt.<br />

➽ BETRIEBSREN-<br />

TE Hier gilt Ähnliches<br />

wie bei der<br />

gesetzlichen Rente.<br />

Da kein Versorgungsausgleich<br />

erfolgte,<br />

gehören die<br />

Hälfte der Ansprüche<br />

während der<br />

Trennung der Frau.<br />

Und falls der Mann<br />

stirbt, hat die Frau<br />

Anspruch auf Hinterbliebenen-Betriebsrente.<br />

➽ KAPITAL-<br />

LEBENSVERSI-<br />

CHERUNG Formal<br />

gehört eine Lebensversicherung<br />

demjenigen Partner,<br />

der als Bezugsberechtigter<br />

in der<br />

Police genannt ist.<br />

Da dies hier die<br />

Frau ist, besteht<br />

bei einer Trennung<br />

kein Risiko. Da weiter<br />

Beiträge eingezahlt<br />

werden, steigt<br />

der Wert der Police.<br />

➽ VERMÖGEN<br />

Hier gibt es keine<br />

Änderung, da eine<br />

Trennung keine<br />

Aufteilung des Vermögens<br />

erzwingt. •<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock (2), privat<br />

„Ob Scheidung oder Trennung besser ist, hängt stark vom<br />

Einzelfall ab. Bei einer Scheidung erhalten die<br />

meisten Frauen Punkte für die Rente übertragen.“<br />

Harald Teschner, Rentenberater aus München<br />

3 | 2014<br />

17


geld ^ recht<br />

Wenn die Lebensversicherung<br />

zahlt: Was tun?<br />

Viele Jahre zahlte man ein und plötzlich<br />

steht man vor der Frage: Wie legt man die<br />

Summe an, obwohl es kaum Zinsen gibt?<br />

<strong>plus</strong> fragte acht Experten, was sie einer<br />

Frau mit 65 und 50.000 Euro raten.<br />

Ausgewogen<br />

investieren<br />

Immer das Geld ausgewogen<br />

anlegen. Also nicht alles<br />

auf eine Karte setzen.<br />

Einen Teil kurz- und mittelfristig<br />

anlegen: als Tagesgeld<br />

und in festverzinsliche<br />

Wertpapiere.<br />

Vorteil: Ein Teil des<br />

Geldes ist schnell verfügbar<br />

und sicher. Nachteil:<br />

die geringe Rendite (oft<br />

unter der Inflationsrate).<br />

Deshalb Aktienfonds (z. B.<br />

Europa) beimischen. Mit<br />

Garantie- oder Mischfonds<br />

(z. B. Aktien und<br />

Rentenwerte) reduziert<br />

man das Risiko schwankender<br />

Kurse.<br />

Ulrike Annoff,<br />

Kundenberaterin<br />

der PSD Bank<br />

Braunschweig<br />

»Der erste Schritt<br />

sollte immer<br />

sein: Schulden<br />

tilgen. Danach<br />

lohnt sich ein<br />

Kassensturz:<br />

Brauche ich noch<br />

eine flexible<br />

Rücklage? Für die<br />

Altersvorsorge<br />

empfehlen wir<br />

eine Sofortrente.«<br />

Tatjana Höchstödter,<br />

Leiterin<br />

Produktmanagement<br />

private<br />

Altersvorsorge,<br />

ERGO Lebensversicherung<br />

Das Pflegerisiko<br />

absichern<br />

Wir empfehlen, 35.000 Euro<br />

für die Erben sicher anzulegen,<br />

etwa in unserem Generationen-Depot,<br />

das ist eine<br />

lebenslange Kapitalversicherung<br />

auf den Todesfall.<br />

Daneben sollte man an die<br />

eigene Absicherung im Pflegefall<br />

denken. Die Kosten für<br />

die Pflege können mit den<br />

restlichen 15.000 Euro lebenslang<br />

finanziert werden.<br />

Dafür eignet sich unsere Förder-Pflege<br />

(Pflege-Bahr). Das<br />

Pflegegeld aus dieser Zusatzversicherung<br />

beträgt dann<br />

z. B. bei der höchsten Pflegestufe<br />

III 600 Euro pro Monat.<br />

Stephan Dambier,<br />

Versicherungskammer<br />

Bayern<br />

Die eigenen<br />

Bedürfnisse klären<br />

1<br />

Zuerst Bestandsaufnahme<br />

machen: Kann<br />

man die Lebenshaltung<br />

und laufende Kosten<br />

mit der Rente bestreiten?<br />

2<br />

Nicht<br />

vergessen: Bei<br />

allen Produkten, die<br />

Banken oder Versicherungen<br />

empfehlen,<br />

spielen Interessen der Anbieter<br />

eine Rolle. Deshalb<br />

die eigenen Wünsche klar<br />

formulieren.<br />

3<br />

Wer mit der Rente<br />

nicht hinkommt,<br />

sollte in einen Bankauszahlplan<br />

oder eine Sofortrente<br />

investieren.<br />

AUF INDEX-FONDS SETZEN<br />

Die Erfahrung zeigt, dass kein Fondsmanager mehr<br />

Rendite erwirtschaften kann, als der Finanzmarkt<br />

durchschnittlich abwirft. Daher Produkte wählen,<br />

die den Markt abbilden, so wie der Dax die deutsche<br />

Börse. Möglich ist dies mit unserem Baustein<br />

„Markt“. Hierbei investieren Anleger nicht in<br />

einzelne Aktien, sondern greifen auf Indexfonds<br />

(ETF) zurück. Diese sind kostengünstiger, weil<br />

<strong>weniger</strong> teure Gebühren anfallen.<br />

Robert Dietz,<br />

Niederlassungsleiter<br />

quirin bank Berlin<br />

Niels Nauhauser,<br />

Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg<br />

Fotos: Shutterstock, privat (8)<br />

18 3 | 2014


extra<br />

Platz für<br />

Wünsche lassen<br />

Wenn man über Jahre gespart<br />

hat, sollte man sich<br />

durchaus auch einen lang<br />

gehegten Wunsch erfüllen,<br />

wie etwa eine größere Reise.<br />

Wir veranschlagen dafür<br />

5.000 Euro. Da man mit 65<br />

beruflich nicht mehr eingebunden<br />

ist, braucht man einen<br />

Teil des Geldes, um den<br />

Lebensstandard abzusichern.<br />

Das heißt, man muss für eine<br />

monatliche zusätzliche Einnahme<br />

sorgen. Deshalb empfehle<br />

ich, den größten Teil in<br />

eine Sofort-Rente einzuzahlen<br />

und den Rest in einen Aktienfonds,<br />

um mehr Rendite<br />

zu erzielen. Meine konkrete<br />

Verteilung wäre also:<br />

10.000 Euro<br />

Aktienfonds<br />

(Allianz Global<br />

Investors)<br />

5.000 Euro<br />

Reserve<br />

(z. B. für Reise)<br />

35.000 Euro Sofortrente (Allianz<br />

PrivatSofortRente Klassik)<br />

STEUERN<br />

• Bei Kapital-Lebensversicherungen<br />

(vor 2005 abgeschlossen) ist die Auszahlung<br />

in einer Summe steuerfrei. Vorausgesetzt:<br />

5 Jahre Beitragszahlung, Vertragsdauer<br />

mind. 12 Jahre. Der Todesfallschutz<br />

muss 60 % der Beitragssumme betragen.<br />

• Bei Verträgen ab 2005 sind Erträge zur<br />

Hälfte oder ganz steuerpflichtig.<br />

SOFORTRENTE MIT RENDITE<br />

Das Geld sollte weiter arbeiten. Die<br />

Lösung: eine Sofortrente, die<br />

durch das Beimischen einer Aktienquote<br />

Renditechancen nutzt. Bei der<br />

Deka-RenteDirekt liegt die garantierte<br />

monatliche Mindestauszahlung nach<br />

Einzahlung von 50.000 Euro bei 162<br />

Euro. Bei einer Wertentwicklung der<br />

Anlagen von beispielsweise 4,25 %<br />

wären es sogar 223 Euro pro Monat.<br />

Sarah Johannsmeier, Expertin<br />

private Altersvorsorge DekaBank,<br />

Frankfurt/Main<br />

Meist keine Abgaben auf die Auszahlung<br />

<br />

20% 10%<br />

70%<br />

Denis Fischer,<br />

Leiter Vermögen<br />

Marktmanagement,<br />

Allianz<br />

Clever anlegen<br />

in drei Schritten<br />

✔ Ich rate zu einer Reserve für unvorhergesehene<br />

Ausgaben auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto.<br />

Rentner sollten den Bedarf etwas höher ansetzen<br />

(ca. 8.000 Euro), etwa für Selbstbeteiligungen<br />

bei Gesundheitsleistungen.<br />

✔ Das verbleibende Geld anlegen, aber breit streuen:<br />

Der Schwerpunkt sollte auf sicheren Produkten<br />

liegen, wie Sparbriefen, Investmentfonds (z. B. Rentenfonds<br />

Europa) oder Sachwerten (z. B. Immobilien).<br />

✔ Wer mit dem Risiko umgehen will, kann einen geringen<br />

Teil der ausgezahlten Summe (z. B. 5.000 Euro)<br />

auch in riskantere Anlagen wie in Aktien stecken.<br />

Annabel Oelmann, Leiterin Gruppe<br />

Finanzdienstleistungen,<br />

Verbraucherzentrale NRW<br />

<br />

SOZIALBEITRÄGE<br />

• Keine Sozialbeiträge fallen an,<br />

wenn eine private Lebensversicherung<br />

(nicht eine Direktversicherung, die<br />

über den Arbeitgeber abgeschlossen wurde!)<br />

in einer Summe ausgezahlt wird.<br />

• Wer gesetzlich pflichtversichert ist, zahlt,<br />

anders als freiwillig Versicherte, auf das<br />

Auszahlen als Rente keine Beiträge.<br />

Geldanlagen:<br />

Die Vor- und<br />

Nachteile<br />

Tagesgeld<br />

+ Als Reserve<br />

jederzeit verfügbar<br />

– Zins derzeit niedrig<br />

Festgeld<br />

+ etwas höhere Zinsen<br />

+ sichere Anlage<br />

– nicht kurzfristig verfügbar<br />

(feste Laufzeit)<br />

Sofortrente<br />

+ monatliche Rente<br />

lebenslang<br />

– Risiko: Nur wer<br />

älter als 80 Jahre wird,<br />

macht ein Plus<br />

Bankauszahlplan<br />

+ Summe wird in<br />

monatlichen Raten<br />

ausgezahlt<br />

– Ist Kapital aufgebraucht,<br />

endet die<br />

Auszahlung<br />

Fondsentnahmeplan<br />

+ Geld wird in Fonds<br />

investiert und nach und<br />

nach ausgezahlt<br />

– Kurs-Rückgang<br />

schmälert Vermögen<br />

Rentenfonds<br />

+ geringe Kurs-<br />

Schwankungen<br />

– Anleihen steigen,<br />

wenn Zinsen sinken<br />

Aktien<br />

+ Rendite ist langfristig<br />

meist besser<br />

– Aktienkurse können<br />

abstürzen<br />

Indexfonds (ETF)<br />

+ Bilden einen Index<br />

wie z. B. Dax ab, so<br />

nie schlechter als die<br />

Marktentwicklung<br />

– Risiko, wenn Markt<br />

einbricht und man auf<br />

Erholung warten muss<br />

3 | 2014<br />

19


geld ^ recht<br />

Wichtig: Läuft eine Frist,<br />

z. B. Krankengeld, aus,<br />

sich frühzeitig kümmern,<br />

wie es weitergehen kann.<br />

Plötzlich<br />

krank:<br />

Woher<br />

kommt das<br />

Geld?<br />

Ein Unfall, eine<br />

schwere Krankheit –<br />

wie schnell kann<br />

sich das bisherige<br />

Leben ändern. Doch<br />

wovon lebt man,<br />

wenn man lange krank<br />

ist? Und worauf sollte<br />

man achten, um<br />

nicht durch das soziale<br />

Netz zu fallen?<br />

Lohnfortzahlung<br />

des Arbeitgebers<br />

DAUER:<br />

Sechs<br />

Wochen<br />

» Wer krank wird, hat<br />

Anspruch auf Lohnfortzahlung:<br />

6 Wochen erhalten<br />

Arbeitnehmer weiter das<br />

volle Gehalt.<br />

» Wichtig: Dauert eine<br />

Erkrankung länger als drei<br />

Tage, muss man dem<br />

Arbeitgeber spätestens<br />

am nächsten Arbeitstag<br />

eine Arbeitsunfähigkeits-<br />

Bescheinigung schicken.<br />

» Arbeitgeber können die<br />

Vorlage der Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung<br />

aber<br />

auch früher verlangen.<br />

Allerdings muss das vorher<br />

betrieblich angekündigt<br />

oder im Arbeitsvertrag<br />

geregelt werden.<br />

» Innerhalb einer Woche<br />

sollte ein Arbeitnehmer die<br />

Krankheit auch der eigenen<br />

Krankenkasse mitteilen, da<br />

sonst Nachteile beim<br />

Bewilligen des Krankengelds<br />

eintreten können.<br />

längerfristig<br />

krank<br />

krank durch<br />

Arbeitsunfall<br />

20 3 | 2014


extra<br />

DAUER:<br />

bis zu 6<br />

Monate<br />

Hamburger Modell<br />

» Nach langer Krankheit kann man auch<br />

schrittweise wieder in den Beruf einsteigen.<br />

Der stundenweise Wiedereinstieg<br />

wird bei der Krankenkasse beantragt, der<br />

Arbeitgeber muss aber zustimmen.<br />

wieder<br />

krank<br />

Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit<br />

» Nach Ende des Krankengeldes bei der<br />

Arbeitsagentur Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit<br />

(§ 145 SGB III) beantragen.<br />

» Der Anspruch besteht, bis die Rentenkasse<br />

über die EM-Rente entschieden hat.<br />

dauerhaft<br />

arbeitsunfähig<br />

Krankengeld von<br />

Krankenkasse<br />

» Krankengeld gibt<br />

es ab der 7. Woche<br />

(43. Tag) – und zwar<br />

maximal bis zur 78.<br />

Woche der Arbeitsunfähigkeit.<br />

Die<br />

Krankenkasse schickt<br />

dazu dem Arzt einen<br />

Auszahlschein.<br />

» Das Krankengeld<br />

beträgt 70 % des<br />

Bruttolohns, aber<br />

nicht mehr als 90 %<br />

des Nettogehalts.<br />

Verletztengeld der<br />

Unfallversicherung<br />

» Wer wegen eines<br />

Arbeitsunfalls oder<br />

einer Berufskrankheit<br />

arbeitsunfähig ist,<br />

erhält Verletztengeld<br />

der gesetzlichen<br />

Unfallkasse (dort<br />

beantragen).<br />

» Es beträgt 80 %<br />

des Bruttolohns, aber<br />

nicht mehr als das<br />

Nettogehalt.<br />

» Das Verletztengeld<br />

wird erst nach der<br />

Lohn- oder Gehaltsfortzahlung<br />

gezahlt.<br />

teilweise wieder<br />

arbeitsfähig<br />

längerfristig<br />

krank<br />

DAUER:<br />

72<br />

Wochen<br />

teilweise<br />

arbeitsfähig<br />

Übergangsgeld<br />

in der Reha<br />

» Wer eine medizinische<br />

Reha macht,<br />

erhält Übergangsgeld<br />

von der Rentenkasse,<br />

aber erst, wenn die<br />

sechs Wochen Lohnfortzahlung<br />

aufgebraucht<br />

sind.<br />

» Solange Übergangsgeld<br />

gezahlt wird, ruht<br />

das Krankengeld.<br />

» Das Übergangsgeld<br />

beträgt mindestens<br />

68 % des letzten Nettogehalts.<br />

dauerhaft<br />

arbeitsunfähig,<br />

aber EM-Rente<br />

nicht bewilligt<br />

DAUER<br />

2–6<br />

Wochen<br />

dauerhaft<br />

arbeitsunfähig<br />

wieder arbeitsfähig, aber keine Arbeitsstelle mehr<br />

dauerhaft krank durch Arbeitsunfall<br />

EM-Rente<br />

» Ist absehbar, dass man auch<br />

nach Ablauf der 72 Wochen mit<br />

Krankengeld nicht mehr als<br />

sechs Stunden täglich arbeiten<br />

kann, rechtzeitig eine teilweise<br />

EM-Rente beantragen.<br />

» Liegt die Arbeitsfähigkeit<br />

unter 3 Stunden am Tag, kann<br />

eine volle EM-Rente beantragt<br />

werden (ärztliches Gutachten).<br />

Arbeitslosengeld I<br />

» Wer während der Krankheit<br />

den Arbeitsplatz verloren hat,<br />

kann bei der Arbeitsagentur<br />

Arbeitslosengeld beantragen.<br />

Arbeitslosengeld I gibt es, wenn<br />

man wieder arbeiten kann, also<br />

„gesundgeschrieben“ ist.<br />

! ACHTUNG: Nicht warten,<br />

bis das Krankengeld ausläuft!<br />

Unfallrente<br />

» Wer dauerhaft arbeitsunfähig<br />

ist, erhält Unfallrente der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung.<br />

Illustration: Ikon Images/mauritius images<br />

Achtung: Läuft das Krankengeld aus, endet auch die Mitgliedschaft in der Krankenkasse. Spätestens 2 Monate vorher<br />

handeln: entweder EM-Rente beantragen oder sich gesundschreiben lassen und Arbeitslosengeld I beantragen.<br />

3 | 2014<br />

21


geld ^ recht<br />

Sie haben Fragen?<br />

<strong>plus</strong>-Experten antworten<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berlin<br />

Steuerklasse<br />

Mein Mann (Jahrgang 1950)<br />

wird in zwei Jahren in Rente<br />

gehen. Ich (Jahrgang 1958)<br />

werde noch bis zu meinem 63.<br />

Lebensjahr berufstätig sein.<br />

Derzeit haben wir beide Lohnsteuerklasse<br />

IV. Welche Steuerklassen<br />

sind empfehlenswert<br />

bei der Konstellation Rentner/<br />

Berufstätige? Ist es sinnvoll,<br />

jetzt schon die Steuerklassen<br />

ändern zu lassen?<br />

C. Betz, per E-Mail<br />

Unabhängige<br />

Rentenberater<br />

vermittelt deren Bundesverband<br />

in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

www.rentenberater.de<br />

Wenn Sie jetzt ungefähr<br />

gleich verdienen, ist die<br />

Kombination Klasse IV/IV<br />

eine gute Wahl. Das können<br />

Sie, sofern keine Altersteilzeit-Regel<br />

infrage<br />

kommt, so lassen, bis Ihr<br />

Mann in Rente geht. Danach<br />

ist es nur in den ersten<br />

Jahren interessant,<br />

sich Ge<strong>dank</strong>en zu machen.<br />

Ihr Mann benötigt für die<br />

Rente keine Lohnsteuerklasse.<br />

Sie als Ehefrau<br />

könnten frei wählen zwischen<br />

III, IV und V. Die<br />

Rente Ihres Mannes ist<br />

allerdings unterjährig unversteuert.<br />

Wenn Sie die III<br />

wählen, die ja die niedrigste<br />

Lohnsteuervorauszahlung<br />

darstellt, wird es<br />

in der Einkommensteuerveranlagung<br />

wohl insgesamt<br />

zu einer Nachzahlung<br />

kommen. Das Finanzamt<br />

würde dann für die Zukunft<br />

Vorauszahlungen<br />

festsetzen. Je nach Wahl<br />

Ihrer Steuerklasse sind die<br />

Vorauszahlungen höher<br />

oder niedriger. Auf jeden<br />

Fall wird die Steuer in<br />

der Veranlagung immer<br />

zutreffend ermittelt.<br />

Ehrenamt<br />

In der Dezember-Ausgabe<br />

schreiben Sie unter „Sie haben<br />

Fragen“ einen Hinweis zum<br />

Thema Steuern auf Einkünfte<br />

aus einem Ehrenamt. Sie<br />

schreiben, dass Einnahmen, die<br />

720 Euro (gültig ab 2013) übersteigen,<br />

steuerpflichtige Einkünfte<br />

sind. Wenn ich z. B.<br />

insgesamt 2.500 Euro pro Jahr<br />

für mein Ehrenamt erhalte,<br />

sind dann die vollen 2.500 oder<br />

nur die Differenz, also 2.500<br />

minus 720 = 1780 Euro, steuerpflichtig?<br />

Wenn ich außerdem<br />

noch rund 900 Euro steuerlich<br />

absetzen kann, zum Beispiel<br />

für ein Arbeitszimmer, wie<br />

verhält es sich dann?<br />

Peter Brinkmeier, per E-Mail<br />

Nur der übersteigende<br />

Betrag ist steuerpflichtig,<br />

zum Beispiel im Rahmen<br />

eines Mini-Jobs oder als<br />

selbstständige Honorareinnahme.<br />

Der Mini-Job wird<br />

in der Regel vom Arbeitgeber<br />

versteuert, sodass die<br />

Werbungskosten hier außer<br />

Betracht bleiben. Wird<br />

das Entgelt für das Ehrenamt,<br />

das die Ehrenamtspauschale<br />

(EAP) übersteigt,<br />

auf Lohnsteuerkarte<br />

oder als Honorar abgerechnet,<br />

wirken sich die<br />

Werbungskosten bei Ihnen<br />

mit 180 Euro aus. Denn<br />

nur der die Ehrenamtspauschale<br />

übersteigende Anteil<br />

der Werbungskosten<br />

(WK) kann abgezogen<br />

werden. Es wären somit<br />

bei Ihnen 1.600 Euro<br />

(2.500 Euro – 720 Euro<br />

EAP – 180 Euro WK =<br />

1.600 Euro) zu versteuern.<br />

Mini-Job?<br />

Ich bin Rentner und arbeite<br />

derzeit als Hausmeister mit<br />

einem Mini-Job-Vertrag. Der<br />

Hausbesitzer – mein Arbeitgeber<br />

– wird ab sofort zwangsverwaltet.<br />

Der neue Verwalter<br />

möchte statt des Mini-Jobs<br />

von mir nun Rechnungen über<br />

meine Arbeitsleistung haben.<br />

Ich soll dazu ein Gewerbe oder<br />

eine ähnliche selbstständige<br />

Tätigkeit anmelden. Ist das<br />

sinnvoll, was können Sie mir<br />

genau empfehlen?<br />

Johannes Buckwar, per E-Mail<br />

In Ihrem Fall ist festzustellen,<br />

ob Sie in Ihrer Tätigkeit<br />

als Hausmeister in<br />

einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis<br />

stehen oder eine selbstständige<br />

Tätigkeit ausüben.<br />

Sind Sie als Selbstständiger<br />

von nur einem<br />

Auftraggeber abhängig, besteht<br />

die Gefahr, dass Sie<br />

scheinselbstständig sind.<br />

Hier muss ein sogenanntes<br />

Status-Feststellungsverfahren<br />

eingeleitet werden.<br />

Wir empfehlen Ihnen, die<br />

Rentenversicherung deshalb<br />

zu kontaktieren.<br />

Hinzuverdienstgrenzen<br />

Ab 1. September erhalte ich, 63<br />

Jahre alt, eine Altersrente für<br />

schwerbehinderte Menschen.<br />

Ich bin zzt. in einem 450-Euro-<br />

Mini-Job beschäftigt. Die Hinzuverdienstgrenze<br />

darf zweimal<br />

im Laufe eines Kalenderjahres,<br />

um einen Betrag bis zur<br />

Höhe der für einen Monat geltenden<br />

Hinzuverdienstgrenze<br />

überschritten werden. Somit<br />

können zweimal im Jahr 900<br />

Euro oder 6.300 Euro pro Jahr<br />

verdient werden. Frage: Wann<br />

überschreitet mein Verdienst in<br />

einem Mini-Job die zulässige<br />

Höchstgrenze? Welche Abgaben<br />

werden in diesem Fall dann<br />

genau abgeführt?<br />

Friedhelm Köhler, per E-Mail<br />

Sofern Sie 450 Euro monatlich<br />

verdienen, wobei in<br />

maximal zwei Monaten ein<br />

Verdienst von bis zu 900<br />

Euro erzielt werden darf,<br />

liegt eine geringfügige<br />

Beschäftigung vor. In diesem<br />

Fall fallen keine Sozialversicherungsbeiträge<br />

an. Wird die Grenze der<br />

geringfügigen Beschäftigung<br />

(5.400 Euro pro Jahr<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

Wichtig beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

Fotos: privat (5)<br />

22 3 | 2014


extra<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Karlheinz Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Schreiben Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

bei ganzjähriger Beschäftigung)<br />

überschritten, müssen<br />

Sie Beiträge zur Kranken-<br />

und Pflegeversicherung<br />

entrichten. Zurzeit<br />

liegt Ihr Anteil für die<br />

Krankenkasse bei 8,2 Prozent<br />

und für die Pflegekasse<br />

bei 1,025 (<strong>plus</strong> ggf.<br />

Kinderlosenzuschlag von<br />

0,25) Prozent. Ihr Arbeitgeber<br />

muss neben dem<br />

Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag<br />

(Arbeitgeberanteil)<br />

zudem noch den<br />

Arbeitgeberanteil für die<br />

Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

aufbringen.<br />

Bitte beachten Sie, dass es<br />

bei Überschreiten der<br />

Mini-Job-Grenze (solange<br />

Sie die Regelaltersgrenze<br />

noch nicht erreicht haben)<br />

auch zur Kürzung der Altersrente<br />

kommt.<br />

Unfallrente<br />

1995 habe ich an einer Fortbildung<br />

durch das Arbeitsamt<br />

teilgenommen. Dabei erlitt ich<br />

auf dem Weg einen Unfall und<br />

beziehe seitdem eine Rente<br />

aus der gesetzlichen Unfallversicherung.<br />

Im Feststellungsbescheid<br />

ist hier ein Jahresarbeitsverdienst<br />

angegeben. Ich<br />

kann mich nicht erinnern, dass<br />

ich damals der Berufsgenossenschaft<br />

irgendwelche Lohnbelege<br />

habe vorlegen müssen.<br />

Wo könnten sie sich diese Beträge<br />

hergeholt haben?<br />

Monika Kuntzsch, per E-Mail<br />

Keine Steuer nach<br />

Wohnungsverkauf<br />

Wir wollen eine Wohnung verkaufen. Ist der<br />

Erlös des Verkaufs einer Eigentumswohnung<br />

nach 12 Jahren einkommensteuerpflichtig?<br />

Hermann Heiden, per E-Mail<br />

Der Verkauf ist steuerfrei. Private Veräußerungsgeschäfte<br />

(früher „Spekulationsgeschäfte“)<br />

gehören nach § 22 Nr. 2 Einkommensteuergesetz<br />

(EStG) zu den<br />

steuerpflichtigen sonstigen Einkünften.<br />

Bei Gebäuden, dazu zählt die Eigentumswohnung,<br />

beträgt die Spekulationsfrist<br />

10 Jahre (§ 23 EStG). Die Spekulationsfrist<br />

ist der Zeitraum zwischen Anschaffung<br />

und Veräußerung. Wenn Sie also<br />

nach 12 Jahren verkaufen, bleibt der<br />

Gewinn aus der Veräußerung bei der<br />

Einkommensteuer unberücksichtigt.<br />

Für die Berechnung der<br />

Verletztenrente kommt das<br />

Arbeitsentgelt und Arbeitseinkommen<br />

zum Ansatz,<br />

welches in den letzten<br />

zwölf Kalendermonaten<br />

vor Eintritt des Versicherungsfalls<br />

erzielt wurde.<br />

Die Höhe des Arbeitsentgelts,<br />

welches für die Berechnung<br />

der Verletztenrente<br />

relevant ist, fordert<br />

die Berufsgenossenschaft<br />

von Ihrem Arbeitgeber<br />

direkt an. Dies dürfte auch<br />

bei Ihnen geschehen sein.<br />

Rentenantrag<br />

Mein Mann (Jahrgang 1951)<br />

möchte zum 1. 7. 2014 ohne<br />

Abschläge in Rente gehen.<br />

Momentan arbeitet er an<br />

4 Tagen je 6 Stunden pro Woche<br />

als Krankenpfleger mit<br />

einer Teilzeitrente und 50 %<br />

Schwerbehinderung. Er hat ca.<br />

40 Wochen Krankmeldung nach<br />

Knie-, 2 Prostataoperationen<br />

und Blasenbeschwerden bereits<br />

ausgeschöpft – 78 Wochen<br />

sind möglich. Ist es besser,<br />

jetzt noch eine vorgezogene<br />

Rente wegen Erwerbsminderung<br />

zu beantragen?<br />

Rosemarie Pöhn, per E-Mail<br />

Zunächst sollte versucht<br />

werden, die Höchstdauer<br />

des Krankengelds von 78<br />

Wochen tatsächlich zu<br />

beanspruchen. Sofern eine<br />

abschlagsfreie Altersrente<br />

bereits ab Juli 2014 möglich<br />

ist, sollte aber aufgrund<br />

des relativ kurzen<br />

Zeitraums bis zum geplanten<br />

Rentenbeginn von<br />

der Beantragung einer<br />

Erwerbsminderungsrente<br />

abgesehen werden.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenversicherung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

3 | 2014<br />

23


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24 Seiten JETZT Extra Clever MEHR zur Rente SEITEN mit 63<br />

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Einspruch einlegen<br />

Wenn der Vermieter<br />

zu viel fordert<br />

Wer bei den Nebenkosten nachzahlen<br />

muss, sollte genau hinschauen. Denn<br />

jede zweite Abrechnung ist falsch.<br />

1.<br />

Zwölf Monate haben<br />

Mieter Zeit,<br />

um Einspruch einzulegen,<br />

nachdem die<br />

Betriebskosten-Abrechnung<br />

eingetroffen<br />

ist. Wer Fehler findet<br />

oder vermutet, sollte<br />

sie beim Vermieter<br />

gleich schriftlich<br />

reklamieren (s. re.).<br />

Wer an der Richtigkeit<br />

zweifelt, 2.<br />

sollte den Vermieter<br />

bitten, die Abrechnung<br />

zu erläutern.<br />

Mieter haben sogar<br />

das Recht, Originalbelege<br />

zu sehen, die der<br />

Abrechnung zugrunde<br />

liegen, oder sich – gegen<br />

Erstattung der<br />

Kosten – Kopien zusenden<br />

zu lassen.<br />

Immer die Betriebskosten<br />

aus 3.<br />

früheren Jahren heranziehen,<br />

um besser<br />

vergleichen zu können.<br />

Und die Werte<br />

auch mit dem regionalen<br />

Betriebskostenspiegel<br />

vergleichen<br />

(beim Mieterverein<br />

einsehbar).<br />

Will der Vermieter<br />

für das ver-<br />

4.<br />

gangene Jahr eine<br />

Nachzahlung, wird er<br />

auch die laufenden<br />

monatlichen Vorauszahlungen<br />

für die<br />

Nebenkosten erhöhen.<br />

Das müssen Mieter<br />

nur hinnehmen, wenn<br />

die Abrechnung korrekt<br />

war. Wenn es<br />

inhaltliche oder formale<br />

Fehler gibt, darf<br />

der Vermieter die<br />

Vorauszahlung nicht<br />

heraufsetzen. War die<br />

Erhöhung unbegründet,<br />

wird dies bei der<br />

nächsten Abrechnung<br />

ausgeglichen.<br />

Name des Vermieters<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Einspruch gegen die<br />

Betriebskostenabrechnung vom ....................... (Datum)<br />

Absender<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Datum<br />

Sehr geehrter Herr Vermieter,<br />

Ihre Betriebskostenabrechnung vom ....................... (Datum)<br />

für den Zeitraum ....................... (von bis) habe ich erhalten.<br />

In der von Ihnen erstellten Form kann ich diese jedoch<br />

nicht akzeptieren:<br />

ALTERNATIV: (Wenn Verteilerschlüssel fehlt)<br />

In einer korrekt verfassten Betriebskostenabrechnung<br />

muss ersichtlich sein, nach welchem Verteilerschlüssel<br />

die Kosten auf die einzelnen Mieter umgelegt wurden.<br />

In der mir vorliegenden Abrechnung fehlen die<br />

Angaben dazu. Daher kann ich nicht nachvollziehen,<br />

wie der Nachzahlungsbetrag zustande kommt.<br />

ALTERNATIV: (Falsche Kosten)<br />

Sie führen in Ihrer Abrechnung Positionen an, die laut<br />

Rechtsprechung nicht auf die Mieter umgelegt werden<br />

dürfen: (Beispiele anführen wie z. B. Bankgebühren,<br />

Kosten für Reparaturen, Renovierung oder Verwaltung<br />

durch den Hausmeister usw.).<br />

Ich bitte Sie, die nicht umlagefähigen Positionen aus<br />

der Betriebskostenabrechnung auszuklammern und<br />

unter Angabe des Verteilerschlüssels die Nebenkosten<br />

neu zu berechnen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

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Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

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24 3 | 2014


13. KALENDERWOCHE<br />

11. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 10.<br />

Di. 11.<br />

Mi. 12.<br />

Do. 13.<br />

Fr. 14.<br />

Sa. 15.<br />

So. 16.<br />

Von dem, was man heute<br />

denkt, hängt das ab, was<br />

morgen auf den Straßen<br />

und Plätzen gelebt wird.<br />

JOSÉ ORTEGA Y GASSET<br />

spanischer Philosoph<br />

Das Schweigen ist für<br />

das Wort wie ein Netz,<br />

das unter dem Seiltänzer<br />

ausgespannt ist.<br />

MAX PICARD<br />

Schweizer Arzt<br />

Freundschaften, die in<br />

einem geschlossenen<br />

Raum zustande gekommen<br />

sind, müssen erst unter<br />

freiem Himmel erprobt<br />

werden.<br />

FRANCESCO GUERRAZZI<br />

italienischer Schriftsteller<br />

Die großen Augenblicke<br />

im Leben kommen von<br />

selbst. Es hat keinen Sinn,<br />

auf sie zu warten.<br />

THORNTON WILDER<br />

US-Schriftsteller<br />

Wir leben in einer Welt,<br />

in der wie nie zuvor<br />

das Wissen die Weisheit<br />

überflügelt hat.<br />

CHARLES MORGAN<br />

englischer Schriftsteller<br />

Es ist schön, zu leben, weil<br />

leben anfangen ist, immer,<br />

in jedem Augenblick.<br />

CESARE PAVESE<br />

italienischer Schriftsteller<br />

Hoffnungslosigkeit darf<br />

es nicht geben, wenn<br />

Menschen mit<br />

Menschen leben.<br />

KARL JASPERS<br />

deutscher Philosoph<br />

12. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 17.<br />

Di. 18.<br />

Mi. 19.<br />

Do. 20.<br />

Frühlingsanfang<br />

Fr. 21.<br />

Sa. 22.<br />

So. 23.<br />

Man kann die Welt<br />

nur nach dem verstehen,<br />

was man erlebt.<br />

ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY<br />

französischer Schriftsteller<br />

Toleranz ist vor allem<br />

die Erkenntnis, dass<br />

es eh’ keinen Sinn hat,<br />

sich aufzuregen.<br />

HELM UT QUALTINGER<br />

österreichischer Schauspieler<br />

Die gefährlichsten<br />

Herzkrankhei ten sind<br />

immer noch Hass,<br />

Neid und Geiz.<br />

PEARL S . BUCK<br />

US-Schriftstellerin<br />

Das Glück kann man<br />

nur multiplizieren,<br />

indem man es teilt.<br />

ALBERT SCHWEITZER<br />

deutsch-französischer Theologe<br />

Einmal entsandt, fliegt das<br />

Wort unwiderruflich dahin.<br />

HORAZ<br />

römischer Dichter<br />

Es ist unmöglich, dass ein<br />

Mensch die Sonne schaut,<br />

ohne dass sein Angesicht<br />

davon hell wird.<br />

FRIED. VON BODELSCHWINGH<br />

evangelischer Theologe<br />

Das Gestern ist die<br />

Geschichte, das Morgen<br />

ist ein Rätsel, aber das<br />

Heute ist ein Geschenk.<br />

ALICE MORSE EARLE<br />

US-Historikerin<br />

Mo. 24.<br />

Di. 25.<br />

Mi. 26.<br />

Do. 27.<br />

Fr. 28.<br />

Sa. 29.<br />

So. 30.<br />

Mo. 31.<br />

Verfolge deinen<br />

Lebensplan, sei unbeugbar<br />

in deinem Ziel, aber<br />

beweglich in den Mitteln.<br />

WILLIAM MCDOUGALL<br />

englischer Psychologe<br />

Die meisten Menschen<br />

beichten am liebsten die<br />

Sünden anderer Leute.<br />

GRAHAM GREENE<br />

britischer Schriftsteller<br />

Beharrlichkeit wird<br />

zuweilen mit Eigensinn<br />

verwechselt.<br />

AUGUST VON KOTZEBUE<br />

deutscher Schriftsteller<br />

Das Schöne findet<br />

man, das Wahre muss<br />

man suchen.<br />

KARL WANDER<br />

deutscher Pädagoge<br />

Dauerndes Glück ist<br />

Langeweile.<br />

OSWALD SPENGLER<br />

deutscher Kulturhistoriker<br />

Tanz ist die<br />

Poesie des Fußes.<br />

JOHN DRYDEN<br />

englischer Dichter<br />

Das Durchschnittliche<br />

gibt der Welt Bestand,<br />

das Außergewöhnliche<br />

aber ihren Wert.<br />

OSCAR WILDE<br />

irischer Schriftsteller<br />

Jeder schöne Augenblick<br />

ist eine Perle, die wir auf<br />

die Kette unseres Lebens<br />

fädeln. Und jeder<br />

glitzernde Glücksmoment,<br />

den wir genießen, macht<br />

unsere Kette ein kleines<br />

bisschen kostbarer.<br />

JOCHEN MARISS<br />

deutscher Autor<br />

Foto: living4media<br />

3 | 2014<br />

59


Sudoku<br />

In jeder Zeile, Spalte und jedem 9er-Block aus 3 x 3<br />

Lösungswort<br />

Käst chen müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen!<br />

Bei dem leichten Su doku oben links bietet die achte Zeile<br />

einen guten Ansatz, beim mittleren Sudoku daneben der<br />

9er-Block oben links. Beim schweren Sudoku unten ergeben<br />

sich einige Zahlen im 9er-Block unten rechts.<br />

A U F L Ö S U N G E N<br />

aus Heft 1/2014<br />

Gewonnen hat<br />

Der Gewinn:<br />

Lösung aus<br />

Heft 2/14:<br />

Forelle<br />

Eistanz<br />

Karin Hengl, Mitterteich<br />

Aufenthalt für 2 Personen mit<br />

3 Übernachtungen/Paierls<br />

Gourmet Vollpension im<br />

****S-Hotel Thermenhof Paierl,<br />

Bad Waltersdorf/Österreich<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

60 3 | 2014


Schön sein<br />

Fältchen am Hals? Diese Pflegetipps sind dann ideal > S. 62 So vermeiden<br />

Sie Haar-Fehler, die Sie alt aussehen lassen > S. 66<br />

Wer die Wahl<br />

hat ... Generell<br />

gilt: Zu blasse<br />

Farben wirken<br />

langweilig,<br />

zu dunkle<br />

machen die<br />

Lippen schmal.<br />

Ideal ist ein<br />

rosenholzfarbiger<br />

Stift.<br />

Freuen Sie<br />

sich im<br />

März auf:<br />

Mythos Chanel<br />

Eine tolle<br />

Ausstellung<br />

im Museum<br />

für Kunst und<br />

Gewerbe in<br />

Hamburg: 28. 2.<br />

bis 18. 5.<br />

Erste warme Tage<br />

Jetzt schon<br />

mal die Füße<br />

sandalenschön<br />

pflegen. Unser<br />

Tipp: Die Scholl<br />

Schrundensalbe<br />

wirkt ganz fix.<br />

Foto: ddp images<br />

Gut für die Haut<br />

Cremes können<br />

die Feuchtigkeit<br />

in einer Stunde<br />

verdoppeln,<br />

z. B. Ahava<br />

Time to Hydrate<br />

Active Moisture<br />

Gel Cream.<br />

Die Geburt des Lippenstifts war ein Skandal: Natürlich waren es Franzosen, die<br />

1883 auf die Idee kamen, Farbe mit Talg und Bienenwachs zu mischen, zu rollen<br />

und in Seidenpapier zu hüllen. Ein Phallussymbol – pfui! So verwendeten anfangs<br />

nur Tänzerinnen und Huren einen Lippenstift. Heute ist er das beliebteste<br />

Beauty-Produkt, weltweit werden jede Sekunde 27 Lippenstifte gekauft.<br />

visagist rené koch sammelte für sein lippenstiftmuseum in berlin über 150 kuss-abdrücke,<br />

u. a. von milva, mireille mathieu, bonnie tyler, hildegard knef: www.lippenstiftmuseum.de<br />

3 | 2014<br />

61


ERLEBEN<br />

EBE<br />

Den Hals immer<br />

von unten nach<br />

oben eincremen,<br />

so wirkt die<br />

Pflege doppelt.<br />

Auch im Frühjahr:<br />

Sonnencreme<br />

schützt das<br />

Dekolleté vor<br />

Pigmentflecken.<br />

Foto: :Wo<br />

Wotext t<br />

2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

! 62 3|<br />

2014


SCHÖN SEIN<br />

Wie wird<br />

der Hals<br />

wieder<br />

glatt?<br />

Verrat mich nicht, möchte man dem Hals<br />

jeden Tag zuflüstern. Denn gerade er<br />

gibt nur allzu gerne Auskunft über unser wahres Alter, weil er besonders<br />

anfällig für Fältchen ist. Denn die Haut ist viel dünner und empfindlicher<br />

als im Gesicht, und das schützende Bindegewebe fehlt. Was also tun?<br />

H A U T P F L E G E<br />

Ganz oben am Hals, an der Kante<br />

des Kinnknochens, entdeckt man<br />

es zuerst: Die Kontur ist nicht mehr<br />

so, wie sie mal war, irgendwie<br />

schlaffer, weicher. Und eigentlich ist es auch<br />

gar nicht der Hals, sondern das Gesicht, das<br />

mit den Jahren aus der Form gerät, weil die<br />

Haut Volumen und Festigkeit verliert. Die<br />

erste Folge: Die Wangenpartie sackt ab, die<br />

Kontur gibt nach und der Übergang zum Hals<br />

wird unscharf. Spätestens jetzt heißt es deshalb:<br />

cremen, cremen, cremen.<br />

Doch an den Hals denken nur wenige Frauen.<br />

Anti-Age-Cremes werden genüsslich, aber nur<br />

im Gesicht verteilt. Dabei helfen die auch gut<br />

am Hals, füllen Volumen wieder auf und stoppen<br />

auch noch den Kollagenabbau.<br />

Ganz wichtig: Wer nicht nur der Kosmetik<br />

vertrauen will, sollte zusätzlich (gerne mehr-<br />

mals täglich) mit Zupf-Massagen die Durchblutung<br />

der Haut am Hals anregen. Dazu am<br />

Kinn beginnen, dann vom Kieferknochen den<br />

Hals entlang nach unten zupfen.<br />

Kleine Fältchen am Morgen<br />

Schlaf- und Knitterfältchen oder Druckstellen<br />

der Kleidung an Hals und Dekolleté? Das<br />

sind untrügliche Zeichen, dass es der Haut<br />

am Hals an Fett und Feuchtigkeit mangelt.<br />

Hier helfen besonders Cremes mit wasserbindender<br />

Hyaluronsäure oder Harnstoff (Urea)<br />

und natürlich Fett.<br />

Am wirkungsvollsten sind Spezialcremes für<br />

Hals und Dekolleté, denn die enthalten Wirkstoffe,<br />

die das festigende Kollagen stärken<br />

und so das Gewebe stützen – sofern sie täglich<br />

aufgetragen werden. Es hilft oft aber<br />

schon, den Hals abends dick mit Nachtcreme<br />

Kleines<br />

Kissen,<br />

große<br />

Wirkung<br />

Zusätzlich zu<br />

allen Cremes:<br />

Bitte mit einem<br />

Nackenkissen<br />

schlafen (und,<br />

sofern möglich,<br />

nur auf dem<br />

Rücken); denn<br />

das entspannt<br />

Nacken und<br />

Schultern und<br />

streckt den Hals.<br />

3|<br />

2014<br />

63


SCHÖN SEIN<br />

einzucremen. Wichtig: am Hals<br />

immer von unten nach oben cremen,<br />

das verstärkt den Lifting-Effekt.<br />

Jahresringe am Hals<br />

Diese Querfalten machen sich schon<br />

mit Ende 20 bemerkbar – und sind<br />

oft das Resultat schlechter Haltung.<br />

Wer vor lauter Anspannung oft den<br />

Kopf einzieht oder das Kinn beim<br />

Lesen auf die Brust presst, erhöht<br />

den Knautschfaktor. Cre mes helfen<br />

leider gar nicht. Deshalb ist es umso<br />

wichtiger, die Querfalten nicht noch<br />

tiefer werden zu lassen. Hilfreich<br />

sind auch hier Zupf-Massagen. Erst<br />

dann die Haut eincremen. Wer noch<br />

mit Yoga und Pilates etwas für den<br />

Rücken tut, hilft auch dem Hals.<br />

Was tun bei Doppelkinn?<br />

Selbst bei schlanken Frauen enthält<br />

die Partie unterhalb des Kinns relativ<br />

viel Fettgewebe – ja, und dann<br />

kommt die Schwerkraft ... Auch hier<br />

kann die Kosmetik-Industrie kaum<br />

helfen – eine Creme, die ein Doppelkinn<br />

wegzaubert, gibt es nicht.<br />

Sothys straffende<br />

Halspflege<br />

enthält Mamaku-,<br />

Brunnenkresseund<br />

Bitterorangen-Extrakt.<br />

30 ml, 38 Euro<br />

Mildert<br />

auch die<br />

Pigmentflecken<br />

Gute<br />

Cremes, die<br />

den Hals<br />

straffen<br />

Herr Dr. Schumann, welche<br />

sanften Möglichkeiten gibt<br />

es eigentlich, um den Hals<br />

zu straffen?<br />

SCHUMANN Mit Botox kann<br />

man senkrechte Falten reduzieren.<br />

Jedoch muss man<br />

es zwei- bis dreimal im Jahr<br />

wiederholen. Auch Hyaluronsäure,<br />

großflächig unter<br />

die Haut gespritzt, glättet.<br />

Und Laser?<br />

SCHUMANN CO 2 -Laser tragen<br />

die oberste Hautschicht<br />

ab, es bildet sich neues,<br />

glattes Gewebe. Aber die<br />

Haut ist lange rot und verschorft.<br />

Der fraktionierte<br />

Laser beschießt die Haut<br />

pünktchenförmig.<br />

Die Straffung ist sehr<br />

gut. Nach 10 Tagen<br />

ist nur noch eine<br />

leichte Rötung da.<br />

Und was kostet das?<br />

SCHUMANN Botox<br />

beginnt bei 600<br />

Euro, Hyaluron kostet<br />

gut 800 Euro,<br />

ein richtiges Lifting<br />

einige Tausend Euro.<br />

<br />

<br />

Pflanzlich Meeres-Kraft Amino-Serum Algen-Extrakt Bio-Stoffe Öl-Cocktail<br />

La mer Ultra Cell<br />

Hydration Halsund<br />

Dekolletécreme<br />

wirkt mit<br />

Extrakten aus<br />

dem Meer.<br />

60 ml, 60 Euro<br />

Sonnenschutz<br />

ist Pflicht,<br />

dann bleibt<br />

der Hals<br />

schön.<br />

Was frau tun kann, ist, eine straffende<br />

Creme zu verwenden, damit die<br />

Haut elastisch bleibt. Und zupfen.<br />

Pigmentflecken bleichen<br />

Nirgendwo rächen sich Sonnen-<br />

Sünden so schnell und deutlich wie<br />

an der dünnen Haut am Hals. Wer<br />

zu Pigmentflecken neigt oder sie<br />

schon hat, dem helfen Spezialcremes.<br />

Sie enthalten oft ein Vitamin-C-Derivat,<br />

das die Melanin-Produktion<br />

drosselt. Noch wichtiger:<br />

das ganze Jahr Sonnenschutz auftragen.<br />

Zwar können Ärzte Pigmentflecken<br />

abschleifen; aber oft gelingt<br />

das nicht 100%ig. Auch Laser können<br />

helfen, die Flecken zu bleichen.<br />

Doch nach 2 bis 3 Jahren kommen<br />

sie leider wieder. Silke Mietzner<br />

Olaz Regenerist<br />

3-Zone Serum<br />

strafft durch<br />

einen sehr hoch<br />

dosierten Amino-<br />

Peptid-Komplex.<br />

50 ml, 27 Euro<br />

Phyris Perfect<br />

Age Décolleté<br />

fördert den Glättungseffekt<br />

mit<br />

Hightech-Algen-<br />

Wirkstoff.<br />

75 ml, 38 Euro<br />

Guinot Longue<br />

Vie Buste modelliert<br />

mit 20<br />

Aminosäuren, 14<br />

Vitaminen und 15<br />

Bio-Aktivstoffen.<br />

50 ml, 62 Euro<br />

3 FRAGEN<br />

Kann man den<br />

Hals auch liften?<br />

Argan Phytocare<br />

Hals- & Dekolleté-Creme<br />

hält mit<br />

Bio-Arganöl und<br />

Bio-Bienenwachs<br />

elastisch.<br />

100 ml, 35 Euro<br />

Dr. René<br />

Schumann,<br />

Facharzt für<br />

Ästhetische<br />

Chirurgie in<br />

der Yuveo-<br />

Klinik in<br />

Düsseldorf<br />

Fotos: Getty Images, privat, PR (6)<br />

64 3 | 2014


Freude verschenken!<br />

Die heilige Erstkommunion und Firmung<br />

Freunde Jesu – Das <strong>Magazin</strong><br />

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Glauben und unserer Kirche auf.<br />

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den katholischen Glauben und über die Kirche<br />

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Die Lieferung erfolgt mit Rechnung an:<br />

Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst<br />

Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich von Bestellungen anfallenden<br />

Daten nur für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder der<br />

Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />

widersprechen. Sie können Ihre Bestellung innerhalb von zwei Wochen seit Lieferungserhalt ohne Begründung<br />

oder durch Rücksendung der Lieferung an die Bayard Media GmbH und Co. KG, Böheimstraße 8,<br />

86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />

Sachen sind auf unsere Kosten und Gefahr zurückzusenden. Bitte frankieren Sie die Rücksendung im Fall<br />

des Widerrufes ausreichend, wenn der Rücksendewert € 40,00 nicht übersteigt oder Sie bei höherem<br />

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88131 Lindau<br />

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Telefon (für evtl. Rückfragen)<br />

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• Tel.: 01805/260143 *<br />

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SCHÖN SEIN<br />

Machen<br />

Ihre Haare<br />

Sie alt?<br />

Falsche Frisur, falsche Pflege, unpassender<br />

Schnitt – oft sind es Kleinigkeiten,<br />

und schon wirkt man um Jahre gealtert.<br />

Doch wie vermeidet man dies? Silke<br />

Mietzner sprach mit Friseuren und bekam<br />

1<br />

viele wertvolle Tipps.<br />

Zu kleine Locken<br />

Locken sind pflegeleicht.<br />

„Aber wenn man älter<br />

wird, betonen kleine<br />

Locken die Falten“, sagt<br />

Sabine Kleinsang, Hair-<br />

Stylistin aus Hamburg.<br />

Sie rät zu modisch-unordentlichen,<br />

per Glätteisen<br />

gedrehten Wellen.<br />

2Zu viel Styling<br />

Schaum, Gel und Spray<br />

geben Volumen, machen<br />

das Haar aber auch steif<br />

und glanzlos. Besser ist<br />

ein gut gestufter Schnitt,<br />

der die Haare leicht<br />

macht. „So reicht ein<br />

Klecks leichter Schaumfestiger“,<br />

rät der Haar-<br />

Stylist Frederic Kimmel.<br />

3<br />

ECHTES<br />

PROFI-<br />

WISSEN<br />

Gespaltene Spitzen<br />

Haare verlieren außer<br />

Farbe auch die Fähigkeit,<br />

Feuchtigkeit zu speichern,<br />

und wachsen<br />

nicht mehr so kräftig.<br />

Daher eine Pflege-Serie<br />

wählen, die auf reifes<br />

Haar abgestimmt ist.<br />

„Diese Serien geben jedem<br />

Haar eine hauchdünne<br />

Schutzschicht bis<br />

in die Spitzen“, sagt Jeni<br />

Thomas, Wissenschaftlerin<br />

bei P&G.<br />

4<br />

Strenger Schnitt<br />

Oft wird vergessen, dass<br />

durch die Wechseljahre<br />

frauliche Züge verblassen.<br />

So macht ein kurzer<br />

Schnitt hart. Haar-Spezialistin<br />

Sabine Kleinsang<br />

empfiehlt „eher weiche<br />

Schnitte, die der Gesichtsform<br />

schmeicheln.<br />

Dabei darf das Haar<br />

ruhig länger bleiben“.<br />

5<br />

Die Haare zu<br />

dunkel gefärbt<br />

Werden die Haare grau,<br />

ist Färben eigentlich gut.<br />

Doch zu dunkle Töne<br />

betonen den Kontrast<br />

zwischen spärlichem<br />

Haar und Kopfhaut.<br />

Also auf keinen Fall<br />

schwarz färben. Armin<br />

Morbach, Haar-Experte<br />

bei Schwarzkopf: „Ich<br />

empfehle frische und<br />

warme Nuancen. Kupfer<br />

belebt den Teint, warme<br />

Brauntöne wie Mokka<br />

machen ihn frischer.“<br />

6<br />

Graue Haare,<br />

langweiliger Schnitt<br />

„Natürlich können graue<br />

Haare toll aussehen“,<br />

sagt Udo Walz, Starfriseur<br />

aus Berlin, „aber es<br />

wirkt auch leicht ungepflegt.<br />

Zudem machen<br />

brave Oma-Frisuren<br />

sofort älter.“ Walz empfiehlt:<br />

„Frauen sollten<br />

färben“, und rät bei<br />

grauen Haaren zu einem<br />

„richtig verrückten Haarschnitt“:<br />

„Eine kurze<br />

‚Out of bed‘-Wuschelfrisur<br />

sieht gerade in<br />

Grau ganz toll aus.“<br />

7Haare nach<br />

innen föhnen<br />

„Haare, die man nach<br />

innen föhnt, täuschen<br />

Fülle vor; dafür machen<br />

sie aber auch locker 10<br />

Jahre älter“, behauptet<br />

Kirsten Kogge, Hair-<br />

Artis tin aus Jersbek,<br />

„besonders wenn das<br />

Haar dann noch eine<br />

Länge hat.“ Kirsten Kogge<br />

empfiehlt: „Fransen,<br />

Stufen, Spitzen, die<br />

nach außen springen,<br />

leichte Wellen, alles,<br />

was Bewegung ins Haar<br />

bringt. Das kann ruhig<br />

etwas unordentlich aussehen,<br />

das ist schön<br />

lebendig und natürlich.“<br />

Foto: Fotolia<br />

66 3 | 2014


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beenden. Dieses Angebot gilt nur in Deutschland. Mein Dankeschön darf ich auf jeden Fall behalten.<br />

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genießen Sie die vielseitige Landschaft zu jeder Jahreszeit. Weitere Informationen:<br />

Touristinformation Bad Kreuznach, (06 71) 8 36 00 50,<br />

E-Mail: info@bad-kreuznach-tourist.de; Internet: www.bad-kreuznachtourist.de<br />

und www.crucenia-gesundheitszentrum.de<br />

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68 3 | 2014<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Foto: PR


Gesund bleiben<br />

Internet optimal nutzen, um gesund zu bleiben > S. 70 Fasten macht gesünder > S. 76<br />

Heilkraft von Anis > S. 79 Mit Herz-Druck-Massage Leben retten > S. 80<br />

Tipps<br />

für<br />

März<br />

Mittags nach<br />

draußen<br />

Sonnenlicht<br />

über Tag<br />

tanken, sorgt<br />

nachts für<br />

erholsameren<br />

Schlaf.<br />

Weniger<br />

Zucker essen<br />

Forscher<br />

fanden<br />

heraus: Zu<br />

viel Zucker<br />

im Blut<br />

schadet dem<br />

Gedächtnis.<br />

Foto: Getty Images<br />

Vorsicht bei Bluthochdruck! Wer Tabletten mit AT-2-Blockern (auch Sartane<br />

genannt) nimmt, sollte darauf achten, genug Zink zu sich zu nehmen (je Tag<br />

benötigt man 10 mg). Vor allem wenn Ärzte noch ein Entwässerungsmittel<br />

(Thiazid-Diuretika) verschrieben haben, scheidet der Körper verstärkt diesen<br />

Mineralstoff aus. Zink-Mangel merkt man u. a. durch schlecht heilende Wunden.<br />

9. 3.<br />

ist Welt-<br />

Nierentag.<br />

Der wichtigste<br />

Tipp, um die<br />

Nieren gesund<br />

zu halten: viel<br />

trinken!<br />

sehr viel zink enthalten weizenkeimlinge (17), weizenkleie (9), kalbsleber (8), kürbiskerne (7),<br />

edamer, emmentaler, rindfleisch (je 5), haferflocken, quinoa und eigelb (je 4)*.<br />

3 | 2014<br />

69


GESUND BLEIBEN<br />

Wo arbeiten die<br />

besten Professoren?<br />

Welche neuen<br />

Therapien helfen?<br />

Wie gut sind günstige<br />

Medikamente?<br />

Wie<br />

gut ist<br />

Dr.<br />

Internet?<br />

Was steckt hinter<br />

diesem Fachbegriff?<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

70 3 | 2014


ERLEBEN<br />

Wie kann ich mich mit<br />

anderen austauschen?<br />

Doktor Internet hat stets<br />

Sprechstunde, nimmt sich ewig<br />

Zeit, gibt Tausende Antworten.<br />

Doch wie seriös ist das? Und<br />

wie findet man in der Flut von<br />

Informationen den Tipp, der<br />

wirklich hilft? Ulrich Steen fand<br />

die entscheidenden Antworten.<br />

Welches ist die<br />

beste Klinik?<br />

Wer clever<br />

sucht, findet<br />

im Internet<br />

wertvolle<br />

Informationen,<br />

um gesund<br />

zu bleiben.<br />

F<br />

Fünftausend Treffer! Priska<br />

Petersen lächelt, als sie<br />

das Ergebnis ihrer Suchanfrage<br />

sieht. „Ergotherapeutin,<br />

einseitige Lähmung,<br />

Hamburg“ hatte sie<br />

bei Google eingegeben.<br />

Kurz schaut sie auf die Seiten<br />

der Praxen, sieht sich<br />

das Angebot, die Fotos des<br />

Praxisteams an und entscheidet<br />

dann, wo sie zuerst<br />

anruft. Eine Viertelstunde<br />

später hat sie einen<br />

Termin. Im Oktober 2007<br />

hatte die heute 46-Jährige<br />

einen schweren Schlaganfall,<br />

ist seitdem halbseitig<br />

gelähmt. „Mein Ziel war<br />

immer, dass ich nach dem<br />

Schlaganfall alles wieder<br />

können will, auch wenn<br />

es jetzt nur noch mit einer<br />

Hand geht“, erzählt die<br />

Hamburgerin, „und mein<br />

wichtigstes Hilfsmittel dabei<br />

ist das Internet. Ich informiere<br />

mich über meine<br />

Krankheit, über Selbsthilfegruppen,<br />

organisiere<br />

auch alle Behandlungen<br />

wie Ergotherapie, Physiotherapie<br />

oder Lymphdrainage<br />

über das Internet.“<br />

Priska Petersen ist beileibe<br />

kein Einzelfall. Ob<br />

Suche nach Ärzten und<br />

Therapien, Überprüfen<br />

von medizinischen Diagnosen<br />

oder konkrete<br />

Tipps für eigene Gesundheit<br />

– jeder Zweite in<br />

Immer geöffnet<br />

Deutschland befragt zuerst<br />

das Internet, wenn es<br />

um die Gesundheit geht.<br />

Was hilft gegen Migräne?<br />

Welche Klinik in der Nähe<br />

hat viel Erfahrung mit<br />

künstlichen Hüftgelenken?<br />

Welche Apotheke<br />

Notdienst? Welches Hausmittel<br />

hilft gegen Husten?<br />

– zuerst wird Dr. Internet<br />

befragt. Experten schätzen,<br />

dass heute schon jeder<br />

dritte der jährlich<br />

rund 1,2 Billionen bei<br />

3 | 2014<br />

71


GESUND BLEIBEN<br />

Google eingegebenen<br />

Suchbegriffe sich um Medizin,<br />

Ärzte, Vorsorge,<br />

sprich Gesundheit, dreht.<br />

„Das Internet kann tatsächlich<br />

eine fantastische<br />

Quelle für jede Art von gesundheitlichen<br />

Informationen<br />

sein“, sagt der Arzt,<br />

Philosoph und Bio-Ethiker<br />

Prof. Giovanni Maio aus<br />

Freiburg. Das liegt vor<br />

allem an diesen Dingen:<br />

• Aktualität: Neues medizinisches<br />

Wissen wird im<br />

Internet binnen Stunden<br />

weltweit verbreitet.<br />

• Vielfalt: Ob große Fachgesellschaften,<br />

einzelne<br />

Ärzte, Alternativ-Mediziner<br />

oder Selbsthilfegruppen<br />

– zu jedem medizinischen<br />

Thema (ob klein<br />

oder groß) kann man im<br />

Netz Meinungen und Erfahrungen<br />

nachlesen.<br />

35<br />

Millionen Menschen<br />

in Deutschland<br />

suchen im Internet<br />

nach Gesundheits-<br />

Informationen,<br />

doppelt so viele wie<br />

vor 2 Jahren.<br />

Quelle: Aris<br />

»Ohne die Infos<br />

von Google & Co.<br />

würde es mir heute<br />

wahrscheinlich<br />

noch nicht wieder<br />

so gut gehen.«<br />

• Schnelligkeit: Dr. Google<br />

hat seine Praxis 24<br />

Stunden geöffnet. Hat<br />

man eine Frage zu einer<br />

bestimmten Krankheit,<br />

bekommt man sofort eine<br />

erste Antwort.<br />

• Zeit: Anders als beim<br />

Hausarzt, der sich im<br />

Durchschnitt nur acht Minuten<br />

nimmt, hat das Internet<br />

Geduld, und man<br />

kann sich bis ins kleinste<br />

Detail informieren.<br />

„Doch die vielen Vorteile<br />

des Internets greifen<br />

nur, wenn man bei der Suche<br />

überlegt vorgeht“,<br />

weiß der Arzt Kai Sostmann,<br />

der an der Berliner<br />

Ärzte-<br />

Kauderwelsch<br />

verstehen<br />

TOP-ADRESSE<br />

Priska Petersen nutzt seit<br />

einem schweren Schlaganfall<br />

das Internet intensiv,<br />

um Rat und Hilfe zu finden.<br />

Suche eingrenzen<br />

Charité den Bereich E-<br />

Learning und Hochschuldidaktik<br />

leitet, „sonst verliert<br />

man sich im Wust der<br />

Informationen. Deshalb<br />

sollte man sich zuerst so<br />

genau wie möglich klarmachen,<br />

was man wirklich<br />

wissen will.“<br />

Ein gutes Beispiel ist Brustkrebs.<br />

Gibt man diesen Begriff<br />

bei Google ein, erhält<br />

man 1,2 Millionen Ergebnisse.<br />

Will man aber wissen,<br />

wie und wie oft man die<br />

Brust selber untersuchen<br />

muss, um Knoten frühzeitig<br />

zu ertasten, sollte man<br />

Top-Adressen für ergänzende Meinungen<br />

www.washabich.de<br />

300 Medizin-Studenten und über<br />

200 Ärzte übersetzen kostenlos<br />

Befunde, Röntgen-Bilder usw.,<br />

die man via E-Mail einschickt.<br />

AUCH SEHR GUT<br />

diese Stichworte eingeben:<br />

z. B. „Brust, Knoten, abtasten,<br />

Anleitung, wie oft?“<br />

Heraus kommen immer<br />

noch 53 800 Treffer. Hieraus<br />

gilt es nun, rasch seriöse<br />

Seiten herauszufiltern.<br />

Dabei helfen diese Tipps<br />

(siehe auch folgende Seite):<br />

• Gut ist, wenn schon die<br />

Webadresse auf einen seriösen<br />

Anbieter schließen<br />

lässt. In unserem Beispiel<br />

sind das z. B. www.krebsgesellschaft.de<br />

oder www.<br />

frauenaerzte-im-netz.de<br />

• Kennt man den Anbieter<br />

nicht, dann bürgen Siegel<br />

wie afgis (Aktionsforum<br />

Gesundheitsinformationssystem)<br />

und HON (Schweizer<br />

Organisation für<br />

Health On the Net Foundation)<br />

für Qualität. Sie sind<br />

meist am unteren Rand der<br />

Internetseite platziert.<br />

• Immer darauf achten, ob<br />

namhafte Experten für die<br />

Informationen stehen bzw.<br />

auf welcher Basis die Informationen<br />

erstellt wurden,<br />

zum Beispiel anhand<br />

www.fragdenprofessor.de<br />

Führende Medizinprofessoren<br />

erklären in 1 bis 2 Minuten<br />

langen Videos Fakten zu<br />

häufigen Beschwerden.<br />

Mit anderen<br />

Betroffenen<br />

sprechen<br />

Zähne richtig<br />

pflegen<br />

www.nakos.de<br />

Selbsthilfegruppen finden.<br />

Tipps, wie man eine eigene<br />

Gruppe gründet.<br />

www.zahnarzt-zweitmeinung.de<br />

Erklärt Heil- und Kostenplan.<br />

Betreiber: Kassenzahnärztliche<br />

Bundesvereinigung, vermittelt<br />

auch zweite Meinung bei<br />

anderem Zahnarzt.<br />

www.med1.de<br />

Zahlreiche Foren zu Krankheiten.<br />

Ideal, um sich anonym mit<br />

anderen auszutauschen.<br />

www.zahnwissen.de<br />

Beantwortet Fragen zu Zähnen,<br />

Implantaten, Prothesen; viele<br />

Preisbeispiele.<br />

Der Betreiber ist selbst<br />

praktizierender Zahnarzt.


Klasse Seiten bei konkreten Beschwerden<br />

Wer hilft bei Demenz?<br />

Krebs-Informationen<br />

Knochen, Muskeln<br />

und Gelenke<br />

TOP-ADRESSE<br />

www.deutsche-alzheimer.de<br />

Alles über Medikamente, Kliniken<br />

mit Gedächtnis-Sprechstunden,<br />

Selbsthilfegruppen.<br />

www.krebsinformationsdienst.de<br />

Guter Überblick über Ursachen und<br />

Behandlung durch das Deutsche<br />

Krebsforschungszentrum.<br />

www.dr-gumpert.de<br />

Alles über orthopädische Beschwerden<br />

und Therapien (Gumpert ist Orthopäde).<br />

AUCH SEHR GUT<br />

www.wege-zur-pflege.de<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung, wenn<br />

Angehörige pflegebedürftig werden<br />

(Pflegestufen, Einspruch Pflegekasse).<br />

www.mamazone.de<br />

Beschäftigt sich nur mit Brustkrebs.<br />

Engagierte betroffene Frauen bieten<br />

Fakten und Austausch.<br />

www.rheuma-liga.de<br />

Hervorragend bei Rheuma und Arthrose.<br />

Übersicht regionale Selbsthilfegruppen.<br />

der Leitlinien für Ärzte<br />

oder aktueller Studien.<br />

„Ein wichtiger Tipp ist,<br />

nicht nur auf einer einzigen<br />

Gesundheitsseite zu<br />

suchen“, sagt Corinna<br />

Schaefer, Leiterin des<br />

Fachbereichs Patienteninformation<br />

im Ärztlichen<br />

Zentrum für Qualität in der<br />

Medizin (ÄZQ), „immer<br />

drei oder vier Seiten besuchen<br />

und die dort gewonnenen<br />

Erkenntnisse kritisch<br />

gegeneinander<br />

abwägen.“ Zum Beispiel<br />

indem man Behandlungsvorschläge<br />

mit Therapie-<br />

Leitlinien vergleicht, die<br />

von der Bundesärztekammer<br />

herausgegeben werden<br />

(www.bundesaerztekammer.de).<br />

Dies sind<br />

Vorgaben, an die sich Mediziner<br />

bei der Behandlung<br />

halten sollen. „Weicht ein<br />

Therapievorschlag erheblich<br />

davon ab, ist dies meist<br />

ein sicheres Zeichen für einen<br />

unseriösen Anbieter“,<br />

versichert Schaefer.<br />

Sofort stutzig werden<br />

sollte man auch, wenn bei<br />

einer Internetseite z. B.<br />

diese Dinge auffallen:<br />

Checkliste<br />

für Dr. Web<br />

3 Dinge, die für eine<br />

seriöse Seite im Internet<br />

sprechen:<br />

IMPRESSUM:<br />

Daraus muss hervorgehen,<br />

wer die Seite<br />

betreibt und rechtlich<br />

(vollständige Anschrift,<br />

Telefon-Nummer und<br />

E-Mail-Adresse) verantwortlich<br />

ist.<br />

AUTOREN: Einzelne<br />

Beiträge sind namentlich<br />

gekennzeichnet.<br />

Oder es sollte klar sein,<br />

wer für die Inhalte<br />

bürgt, etwa Experten-<br />

Gremium mit Ärzten.<br />

SIEGEL: „Health On<br />

the Net Foundation“<br />

(HON), „Aktionsforum<br />

Gesundheitsinformationssystem“<br />

(afgis) &<br />

„Stiftung Gesundheit“<br />

(Geprüfte Homepage)<br />

zeigen Qualität an.<br />

• Die Seite bietet nicht nur<br />

Informationen; es werden<br />

nebenbei auch Produkte<br />

wie Nahrungsergänzungsmittel<br />

verkauft oder eindeutig<br />

für diese geworben.<br />

• Die Schulmedizin wird<br />

verunglimpft oder abwertend<br />

dargestellt.<br />

• Eine einzelne Methode<br />

wird überschwänglich von<br />

Patienten oder ausländischen<br />

Experten gelobt.<br />

• Die Anbieter der Seite versprechen<br />

Heilung, meist<br />

mit Superlativen, wie „in<br />

kürzester Zeit“, „sensationelle<br />

Wirkung“ und „unglaubliche<br />

Erfolge“.<br />

„Bei allen Vorteilen –<br />

das Internet kann den Arzt<br />

nicht ersetzen“, warnt<br />

Gio vanni Maio, „denn allein<br />

mit Schlagworten, die<br />

man in eine Suchmaschine<br />

eintippt, bekommt man<br />

keine aussagekräftige Diagnose.“<br />

Fast immer seien<br />

dafür Untersuchungen<br />

beim Arzt, wie Blutanalyse,<br />

EKG, Ultraschall, Tastbefunde<br />

und vieles mehr,<br />

nötig, ergänzt Maio. Hat<br />

ein Arzt aber eine exakte<br />

Diagnose gestellt, etwa<br />

Mit Arzt besprechen<br />

Hallux valgus, kann man<br />

im Internet mögliche Therapien<br />

nachschlagen –<br />

und diese mit dem Arzt<br />

dann diskutieren.<br />

Die ärztliche Kompetenz<br />

sieht Kai Sostmann<br />

durch das Internet nicht<br />

gefährdet. Auch wenn der<br />

eine oder andere Arzt<br />

schon mal unwirsch reagiere,<br />

wenn Patienten mit<br />

Wissen aus dem Internet<br />

argumentieren.<br />

Eine Erfahrung, die<br />

auch Maria Hoffmann machen<br />

musste. „Nachdem<br />

ich mir den Ischias-Nerv<br />

eingeklemmt hatte, versuchte<br />

es mein Arzt mit<br />

verschiedenen Behandlungen“,<br />

erinnert sie sich.<br />

Die Beschwerden ließen<br />

aber nicht nach, schließlich<br />

wurde es so schlimm,<br />

dass Maria Hoffmann<br />

nicht mehr richtig laufen<br />

konnte. „Da fing ich an,<br />

mich selbst über meine<br />

Krankheit genauer zu informieren,<br />

und erfuhr unter<br />

anderem, dass Akupunktur<br />

helfen soll“,<br />

3 | 2014<br />

73


GESUND BLEIBEN<br />

berichtet die Verlegerin<br />

des Hamburger Stadtteilmagazins<br />

„Arkadien“. Als<br />

sie mit ihrem Orthopäden<br />

darüber reden wollte,<br />

lehnte dieser ab, sah das<br />

„Vertrauensverhältnis zerstört“<br />

und wollte sie nicht<br />

länger behandeln.<br />

Resolut nahm Maria<br />

Hoffmann ihr Problem<br />

selbst in die Hand. „Ich<br />

Grenzen erkennen<br />

fand im Internet einen<br />

Therapeuten, der Ischias-<br />

Beschwerden mit Akupunktur<br />

behandelt“, erzählt<br />

sie. Schon nach ein<br />

paar Behandlungen ließen<br />

die Beschwerden<br />

nach, verschwanden<br />

schließlich ganz. „Ohne<br />

das Internet wäre es sicherlich<br />

schwieriger für<br />

mich geworden, wieder<br />

gesund zu werden“, stellt<br />

die Fotografin heute fest.<br />

Das Verhalten des<br />

Arztes von Maria Hoffmann<br />

gilt heute eher als<br />

Ausnahme. Im Gegenteil:<br />

„Die meisten Ärzte begrüßen<br />

es, wenn man gut informiert<br />

zum Termin<br />

kommt und gezielt Fragen<br />

stellen kann“, weiß der<br />

Arzt und Bio-Ethiker Giovanni<br />

Maio.<br />

Nur übertreiben sollte<br />

man es mit dem Bedürfnis<br />

nach Informationen<br />

nicht. Zu schnell besteht<br />

sonst die Gefahr, dass<br />

man trotz harmloser Symptome<br />

glaubt, ernsthaft<br />

erkrankt zu sein.<br />

„Cyberchondrie“<br />

nennt Marie-Luise<br />

Dierks dieses<br />

Ȁrzte sollten<br />

froh darüber sein,<br />

wenn sich ihre<br />

Patienten selbst<br />

informieren.«<br />

18 %<br />

aller Deutschen<br />

haben schon mal<br />

Medikamente über das<br />

Internet bestellt.<br />

Quelle: Forsa<br />

Maria Hoffmann fand<br />

im Internet heraus,<br />

was gegen Ischias-<br />

Beschwerden hilft.<br />

neue Phänomen. „Betroffen<br />

sind vor allem Menschen,<br />

die sofort Beschwerden<br />

spüren, wenn<br />

sie davon lesen oder hören“,<br />

sagt die Leiterin der<br />

Patienten-Universität<br />

Hannover. Dann würde<br />

ein leichter Husten schnell<br />

als Vorstufe zur Lungenentzündung<br />

gedeutet,<br />

Kribbeln in Fingern als<br />

Vorbote für Schlaganfall<br />

interpretiert oder „Fliegen“<br />

vor den Augen als Zeichen<br />

einer baldigen Erblindung.<br />

Und noch ein Argument<br />

spricht gegen allzu<br />

intensive Recherche im<br />

Internet. „Viele haben das<br />

Gefühl, sich durch die geballte<br />

Information selbst<br />

Full screen<br />

Show messages<br />

<br />

<br />

Praktische Informationen findenn<br />

Aktuelle Studien<br />

zu gesunder<br />

Ernährung<br />

TOP-ADRESSE<br />

www.lifestyle-telegramm.de<br />

Aktuelles zu Ernährung, Bewegung und<br />

Entspannung.<br />

Betreiber ist der bekannte<br />

Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm.<br />

AUCH SEHR GUT<br />

www.was-wir-essen.de<br />

Sehr gut, um sich über Lebensmittel, Schadstoffe und<br />

Diäten zu informieren.<br />

Betrieben wird das Portal vom Infodienst Ernährung (aid),<br />

der sich aus Mitteln des Bundes finanziert.<br />

Lohnen Extra-<br />

Leistungen<br />

beim Arzt?<br />

Klasse<br />

Medizin-Lexikon<br />

Richtige<br />

Klinik finden<br />

www.igel-monitor.de<br />

Bewertet Nutzen der Zusatzleistungen, die<br />

gesetzliche Kassen nicht zahlen.<br />

Erst auf dieser Seite informieren, bevor man<br />

beim Arzt kostenpflichtige Extras machen lässt.<br />

www.netdoktor.de<br />

Überblick über gängige Krankheiten und<br />

Beschwerden, Ursachen und Therapien.<br />

www.weisse-liste.de<br />

Betreiber: Bertelsmann Stiftung.<br />

Hilft, passendes Krankenhaus zu finden.<br />

Liefert Informationen über Schwerpunkt der<br />

Klinik, Zahl und Art der Operationen usw.<br />

Nützlich: Wertungen ehemaliger Patienten.<br />

www.hausmed.de<br />

Kostenpflichtiges, aber effektives Online-Coaching über 3<br />

Monate zum Rauchenabgewöhnen, Blutdrucksenken etc.<br />

Tipp: Krankenkassen vorher fragen, ob Kosten (49 Euro)<br />

erstattet werden.<br />

www.achse-online.de<br />

Informiert auch über seltene Krankheiten.<br />

Nennt Beratungsstellen bzw. medizinische Zentren.<br />

www.gesundheitsinformation.de<br />

Betreiber: unabhängiges Institut für Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).<br />

Bewertet neue Verfahren an Kliniken.<br />

Fotos: Shutterstock (2), PR, privat (5), Thinkstock (3)<br />

74 3 | 2014


ehandeln zu können,<br />

und verzichten auf einen<br />

Arztbesuch“, stellte die<br />

Kölner Psychologin Christiane<br />

Eichenberg fest. „Die<br />

Folge ist, dass tatsächlich<br />

ernsthafte Krankheiten<br />

übersehen werden können“,<br />

warnt sie.<br />

Einen guten Schutz<br />

bieten Foren von Selbsthilfegruppen<br />

im Internet.<br />

Dort kann man Symptome<br />

und Ängste ganz offen und<br />

persönlich schildern. Und<br />

das Gute, erfahrene Nutzer<br />

antworten konkret da-<br />

Anderen helfen<br />

rauf und raten, was man<br />

selbst tun kann. „Spätestens<br />

die Moderatoren sensibilisieren<br />

dafür, ab wann<br />

etwas auf jeden Fall in ärztliche<br />

Hände gehört“, sagt<br />

Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin<br />

der Deutschen<br />

Rheuma-Liga, eine der<br />

größten Selbsthilfe-Organisationen<br />

in Deutschland.<br />

Auch Priska Petersen<br />

tauscht sich regelmäßig<br />

in virtuellen Selbsthilfegruppen<br />

aus. Hier fand sie<br />

viele Tipps für gute Therapien.<br />

Inzwischen aber<br />

ist sie meist selbst diejenige,<br />

die andere berät.<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

1<br />

Suche eingrenzen:<br />

Der<br />

Begriff „Kopfschmerzen“<br />

liefert 3 Millionen<br />

Treffer,<br />

„Kopfschmerzen<br />

rechts<br />

stechend“ nur<br />

noch 10 500.<br />

2 Suchbegriffe<br />

in Anführungszeichen:<br />

Dann erhält<br />

man nur Treffer,<br />

in denen die<br />

Wörter genau<br />

in dieser Reihenfolge<br />

auftauchen,<br />

z. B.<br />

„Fasten senkt<br />

Blutdruck“.<br />

3 Suche<br />

erweitern:<br />

Dazu den Befehl<br />

„OR“ verwenden,<br />

z. B. „Kopfschmerzen<br />

OR<br />

Migräne“, sorgt<br />

für Treffer zu<br />

beiden<br />

Begriffen.<br />

Prof. Erika Gromnica-Ihle,<br />

Ärztin für innere Medizin und<br />

Rheumatologie und Präsidentin<br />

der Deutschen Rheuma-Liga<br />

Prof. Giovanni Maio, Arzt für<br />

innere Medizin, Philosoph,<br />

lehrt Bio-Ethik an der Albert-<br />

Ludwigs-Universität in Freiburg<br />

Prof. Marie-Luise Dierks,<br />

Soziologin, Leiterin der Patienten-<br />

Universität der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover<br />

Schneller zum<br />

guten Ergebnis<br />

Kai Sostmann, Arzt an der<br />

Berliner Charité, erklärt, wie<br />

man Google besser nutzt:<br />

4 Begriffe<br />

ausschließen:<br />

Dazu das<br />

Minuszeichen<br />

verwenden,<br />

z. B. sorgt „Migräne<br />

– Kopfschmerzen“<br />

dafür, dass<br />

nur Treffer<br />

zu Migräne<br />

erscheinen.<br />

Auch Suchergebnisse<br />

5<br />

für Bilder<br />

beachten. Oft<br />

findet man<br />

hier sehr gut<br />

erklärende<br />

Illustrationen<br />

oder auch Präsentationen.<br />

6 Medizinische<br />

Fachbegriffe<br />

verwenden:<br />

Gibt man z. B.<br />

„Ischialgie“<br />

statt „Ischiasschmerzen“<br />

ein, erhält man<br />

viele Seiten als<br />

Treffer, die z. B.<br />

von Ärzten<br />

oder Kliniken<br />

betrieben<br />

werden.


GESUND BLEIBEN<br />

»Fasten<br />

heilte<br />

mich«<br />

Tomatensaft, Brühe, ein bisschen Sport, viel Ruhe – dieses einfache Rezept<br />

verschreiben immer mehr Mediziner wie Professor Andreas Michalsen, um<br />

Krankheiten zu heilen. Denn eine Fastenkur schafft in zehn Tagen, woran andere<br />

Therapien scheitern. Diese Erfolgsgeschichte ist der beste Beweis.<br />

Heilfasten gegen zu hohen Blutdruck?<br />

Stefan Dentschev staunt,<br />

als Professor Andreas Michalsen<br />

ihm das bei der Aufnahme ins Immanuel<br />

Krankenhaus als Therapie<br />

vorschlägt. Mehr noch, das Fasten soll zusammen<br />

mit anderen sanften Therapien auch<br />

gegen die Arthrose in seiner Schulter und im<br />

Daumensattelgelenk helfen. Sogar die Rückenschmerzen<br />

soll es lindern, die Dentschev schon<br />

seit Jahren hat. „Ich war wirklich sehr gespannt,<br />

aber auch ein bisschen skeptisch, ob das funktioniert“,<br />

gibt der Rentner zu, „denn diese Beschwerden<br />

plagen mich schon lange.“ Doch seine<br />

Skepsis währt nur kurz. Schon am zweiten<br />

Tag seiner Fastenkur spürt der 67-Jährige, dass<br />

sich in seinem Körper etwas verändert, er sich<br />

besser fühlt. Ab dem vierten Tag ist er geradezu<br />

euphorisch. Und als sich seine Fastenzeit dem<br />

Ende neigt, würde er am liebsten noch weitermachen<br />

(sie he auch nächste Seiten). Für den<br />

Naturheil-Mediziner Prof. Michalsen ist das eine<br />

typische Entwicklung: „Vor allem bei schmerzhaft<br />

erkrankten Gelenken, Muskeln und Weichteilen<br />

wirkt Heilfasten nach Buchinger sehr gut.<br />

Aber auch bei Bluthochdruck, Migräne und kranker<br />

Haut.“ Deshalb empfiehlt der Internist fast<br />

jedem Menschen zwei Mal im Jahr eine zehntägige<br />

Fastenkur. Allerdings dürfen Kranke nur<br />

in Absprache mit ihrem Arzt fasten.<br />

Prof. Andreas<br />

Michalsen, Internist,<br />

ist Chefarzt<br />

der Abteilung<br />

Naturheilkunde im<br />

Immanuel Krankenhaus<br />

Berlin.<br />

76 3 | 2014


GESUND BLEIBEN<br />

„Die Kur befreite von Schmerzen & Kilos“<br />

Stefan Dentschev (67) zeichnete zehn Tage lang auf, wie er das Fasten erlebte.<br />

DER ERSTE FASTENTAG<br />

Der Hunger geht<br />

Nachdem man mich gründlich<br />

durchgecheckt hat, bekomme ich<br />

zu allen drei Mahlzeiten Reis mit<br />

gedünsteten Möhren und etwas<br />

Brokkoli. Außerdem soll ich viel<br />

trinken, zwei bis drei Liter Kräuter-<br />

Tee und Wasser. Am Abend bringen<br />

mir die Schwestern eine Glaubersalzlösung,<br />

die helfen soll, meinen<br />

Darm zu entleeren. Schmeckt<br />

scheußlich – dafür verschwindet<br />

der Hunger. Ich bin hoch motiviert,<br />

will alles genau so machen, wie<br />

Ärzte und Schwestern es mir sagen.<br />

PROF. MICHALSEN<br />

Der erste Tag der Fastenkur ist<br />

ein sogenannter Entlastungstag.<br />

Er hat die Aufgabe ...<br />

• auf die kommende Zeit ohne<br />

feste Nahrung vorzubereiten,<br />

• das Hungergefühl abzumildern,<br />

• durch das Glaubersalz und Entleeren<br />

des Darms den Verdauungstrakt<br />

zu entlasten.<br />

Der Effekt ist, dass in der Leber<br />

gespeicherte Kohlenhydrate verbraucht<br />

werden. Als nächste Energiequelle<br />

mobilisiert der Körper<br />

noch kurz kleinere Eiweiß-Reserven,<br />

ehe er allmählich seine Fettreserven<br />

als Hauptbrennstoff nutzt.<br />

Viel zu trinken ist wichtig, weil es<br />

den Magen füllt und vom Hungergefühl<br />

ablenkt. Außerdem spült die<br />

Flüssigkeit die Nieren durch, die<br />

beim Fasten vermehrt Säuren<br />

binden und ausscheiden müssen.<br />

Die Säuren entstehen durch den<br />

Abbau der Fettreserven.<br />

FASTENTAG 2 BIS 3<br />

Flüssiger Genuss<br />

Morgens, mittags und abends –<br />

nichts als Saft und Brühe. Zuhause<br />

würde ich die jeweils 0,2 Liter einfach<br />

so hinunterstürzen. Jetzt<br />

nehme ich einen Teelöffel, genieße<br />

die Flüssigkeit mit viel Zeit und<br />

Muße. Nach einem Glas fühle ich<br />

mich regelrecht satt, spüre in<br />

meinem Magen nur eine ungewohnte<br />

Leere. Ich merke, dass ich<br />

mit jeder Pore meines Körpers<br />

aufmerksamer, wacher werde. Die<br />

Schritte auf dem Flur, die Gespräche<br />

am Nachbartisch – plötzlich<br />

höre ich Dinge, die ich vor dem<br />

Fasten nie wahrgenommen hätte.<br />

Auch auf Kälte und Wärme reagiere<br />

ich empfindsamer. Wasche ich mir<br />

das Gesicht, perlt das Wasser frisch<br />

über meine Haut. Nur die kalten<br />

Füße abends im Bett stören mich.<br />

PROF. MICHALSEN<br />

Für den gesunden Effekt ist es<br />

wichtig, dass man beim Fasten<br />

nicht mehr als 500 Kalorien pro<br />

Tag zu sich nimmt. Normal wären<br />

bei einem Mann wie Herrn Dentschev<br />

rund 2 000 Kalorien.<br />

Bei den meisten Menschen löst der<br />

bewusste Verzicht ein regelrechtes<br />

Wohlgefühl aus.<br />

Außerdem berichten viele davon,<br />

dass sie in der Fastenzeit besser<br />

hören oder schlechter sehen und<br />

dass das Kurzzeitgedächtnis leidet.<br />

Der Grund: In der Fastenzeit reguliert<br />

der Körper rund 20 Hormone<br />

neu, darunter Serotonin, Dopamin,<br />

Adrenalin, Leptin – sie alle wirken<br />

auf unser Gehirn.<br />

Aber keine Sorge: Diese Phänomene<br />

(schlecht hören usw.) sind<br />

nicht von Dauer, sie verschwinden<br />

nach dem Fasten wieder.<br />

FASTENTAG 4<br />

Die neue Leichtigkeit<br />

Ich fühle mich leicht, frei und gut<br />

gelaunt. Schon beim Aufstehen<br />

freue ich mich über das fröhliche<br />

Zwitschern der Vögel. Auch beim<br />

Frühsport bin ich überrascht, wie<br />

viel Energie in mir steckt und wie<br />

fit ich bin. Die Gymnastik-Übungen<br />

fallen mir viel leichter als noch am<br />

ersten Tag. Vielleicht liegt es daran,<br />

dass ich <strong>weniger</strong> Ballast mit<br />

mir herumschleppe? Mein Anfangsgewicht<br />

waren 76,4 Kilo,<br />

nach drei Fastentagen sind es<br />

noch 73,9 Kilo. Zwischendurch<br />

gönne ich mir viel Ruhe, lege mich<br />

einfach hin, wenn ich müde bin.<br />

PROF. MICHALSEN<br />

Sanfter Sport sorgt dafür, dass<br />

der Körper während des Fastens<br />

verstärkt Fett und nicht seine Muskeln<br />

als Energiequelle nutzt. Außerdem<br />

verbrennen trainierte<br />

Muskeln auch nach der Fastenzeit<br />

mehr Kalorien.<br />

Bewegt man sich nicht, ist der<br />

Kreislauf labil und man fühlt sich<br />

schlapp. Gut ist moderater Ausdauersport<br />

wie Walken, Radfahren,<br />

Schwimmen. Anstrengendere<br />

Sportarten wie etwa schnelles<br />

Laufen führen rasch dazu, dass<br />

man sich überfordert fühlt.<br />

3 | 2014<br />

77


GESUND BLEIBEN<br />

FASTENTAG 5 BIS 7<br />

Schmerzen? Weg!<br />

Es ist kaum zu glauben! Am 5. Tag setze<br />

ich meine Schmerztabletten ab, ohne<br />

die ich meine Arthrose jahrelang nicht<br />

aushalten konnte. Auch meine Gelenke<br />

an den Daumen sind fast gar nicht mehr<br />

geschwollen. Ich kann viel besser schlafen.<br />

Mein Bluthochdruck ist gesunken<br />

und konstant. Als ich in die Klinik kam,<br />

hatte ich 180 zu 90 mm Hg. Jetzt liegt<br />

er bei 140 zu 80. Abends legen mir die<br />

Schwestern Umschläge und eine Wärmflasche<br />

auf die Leber – das soll zusätzlich<br />

beim Entschlacken helfen.<br />

PROF. MICHALSEN<br />

Die Schmerzen werden quasi ausgehungert.<br />

Gleichzeitig sinkt der Blutdruck,<br />

weil der Körper <strong>weniger</strong> Salze<br />

und gesättigte Fettsäuren bekommt.<br />

Auch der Blutzucker normalisiert sich,<br />

da man kaum noch Kohlenhydrate zu<br />

sich nimmt. Diese Effekte können<br />

mehrere Monate anhalten. Bei Arthritis<br />

sogar bis zu einem Jahr.<br />

TAG 8 BIS 10 AUFBAUTAGE<br />

Ab jetzt bewusster<br />

Fast sechs Kilo leichter, widerstrebt es<br />

mir ein bisschen, nach sieben Tagen<br />

wieder etwas zu essen. Die erste Mahlzeit<br />

ist Linusit-Suppe (Leinsamen mit<br />

Brühe). Der Apfel zum Nachtisch<br />

schmeckt genial. Warum habe ich<br />

Äpfeln früher nur so wenig Aufmerksamkeit<br />

gewidmet? Abends gibt es<br />

eine Gemüsesuppe. In den nächsten<br />

Tagen gewöhne ich mich langsam<br />

wieder an feste Speisen. Alle Lebensmittel<br />

schmecken köstlich und ich<br />

weiß sie wieder zu schätzen.<br />

PROF. MICHALSEN<br />

Je länger gefastet wurde, desto wichtiger<br />

ist es, dass sich der Körper wieder<br />

langsam an feste Kost gewöhnt<br />

und so aus seinem „Verdauungsschlaf“<br />

geweckt wird. Die Aufbauphase sollte<br />

rund ein Drittel der Fastenzeit betragen.<br />

Am besten eignen sich kleine,<br />

leicht verdauliche Portionen, z. B.<br />

Haferschleim und Gemüsesuppen.<br />

Wichtig ist, auch nach der Kur auf<br />

ausgewogene Kost zu achten, z. B. mit<br />

viel gedünstetem Gemüse, Reis, Fisch,<br />

Geflügelfleisch. Angst vor dem Jo-Jo-<br />

Effekt muss man nicht haben.<br />

»Besser als<br />

Tabletten:<br />

Fasten ist<br />

meine neue<br />

Medizin.«<br />

Der pensionierte<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Stefan Dentschev<br />

nach seiner<br />

Fastenkur<br />

Am besten nach Buchinger fasten<br />

Dinner Cancelling<br />

PRINZIP: Form des Fastens für<br />

den Alltag: Nur das Abendessen<br />

fällt aus. Zwischen letzter<br />

Mahlzeit und Frühstück des<br />

Folgetages sollen mindestens<br />

12 Stunden liegen. Wasser und<br />

Kräutertee ohne Zucker sind<br />

in der Zwischenzeit erlaubt.<br />

DAUER: mind. 1 Mal pro Woche<br />

WIRKUNG: Körper soll besser<br />

regenerieren, wenn er nicht<br />

aufwendig verdauen muss.<br />

Tatsächlich sinkt Körpertemperatur<br />

minimal, Blutzuckerspiegel<br />

erheblich.<br />

F. X. Mayr-Kur<br />

PRINZIP: Morgens und<br />

mittags isst man sehr kleine<br />

Bissen alter Brötchen sehr<br />

langsam. Dazu gibt es 0,5 l<br />

Milch am Tag sowie Gemüsebrühe<br />

und Tees. Abends gibt<br />

es nur Tee zum Löffeln.<br />

DAUER: bis zu 25 Tage<br />

WIRKUNG: Soll von Schlacken<br />

befreien und die Verdauungsorgane<br />

sanieren. Wissenschaftliche<br />

Belege dafür<br />

fehlen allerdings.<br />

Fasten nach Buchinger<br />

PRINZIP: Auf einen Entlastungstag<br />

mit Brühe, Reis, Gemüse<br />

und Darm-Entleerung<br />

folgen 6 bis 9 Fastentage.<br />

An diesen Tagen trinkt man<br />

3 Mal täglich 200 ml Fruchtsaft<br />

sowie Wasser, Tee und<br />

abends Gemüsebrühe. Im<br />

Anschluss 3 Aufbautage<br />

mit betont leichter Kost wie<br />

Haferschleim, Suppen und<br />

gedünstetem Gemüse.<br />

DAUER: ca. 10 Tage<br />

WIRKUNG: Reduziert nachweislich<br />

Blutdruck, Blutzucker,<br />

Blutfette und Entzündungen.<br />

Klassische Schroth-Kur<br />

PRINZIP: Man isst gekochtes<br />

Gemüse sowie Obst und trockene<br />

Brötchen. Zwischendurch<br />

gibt es „Trockentage“,<br />

an denen man nicht mehr als<br />

0,5 Liter Wasser oder Tee<br />

trinkt. Über Nacht wird der<br />

komplette Körper in feuchtkalte<br />

Tücher eingewickelt.<br />

DAUER: 2 bis 3 Wochen<br />

WIRKUNG: Soll Selbstheilungskräfte<br />

fördern, Übergewicht<br />

abbauen. Dies ist allerdings<br />

nicht durch Studien belegt.<br />

Fotos: Bertrand Machet/HOA-QUI/laif, Anja Lehmann, privat<br />

78 3 | 2014


GESUND ERLEBEN<br />

BLEIBEN<br />

Fit mit Anis<br />

Es hilft gegen<br />

Husten, Blähungen,<br />

Mundgeruch und vieles<br />

mehr – zu Recht ist<br />

Anis die Heilpflanze<br />

des Jahres.<br />

WAS IST ANIS<br />

EIGENTLICH?<br />

Anis<br />

[Pimpinella anisum]<br />

– nicht zu verwechseln<br />

mit dem tropischen<br />

Küchengewürz Sternanis<br />

– ist eine einjährige<br />

krautige Pflanze aus<br />

der Familie der<br />

Doldenblütler.<br />

Fotos: Juniors Bildarchiv, Getty Images<br />

HIER<br />

HILFT ANIS<br />

Der wichtigste<br />

Inhaltsstoff ist das<br />

ätherische Öl Anethol,<br />

das Schleim<br />

löst und Bakterien<br />

hemmt. Anis hilft<br />

deshalb als Hausmittel<br />

besonders<br />

gut als Tee gegen:<br />

• Magen-Darm-<br />

Infekte,<br />

• entzündete<br />

Atemwege,<br />

• Husten,<br />

• Mundgeruch<br />

• und Blähungen.<br />

Und Anis soll auch<br />

aphrodisierend bei<br />

Frauen wirken.<br />

TEE RICHTIG ZUBEREITEN<br />

Als Tee wirkt Anis besonders gut und schnell. Dazu<br />

• 1 gehäuften TL Anisfrüchte im Mörser zerdrücken,<br />

• mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen,<br />

• 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen.<br />

• 2 bis 5 Mal täglich eine Tasse frisch zubereiten<br />

und trinken, ggf. mit etwas Honig süßen.<br />

QUALITÄT<br />

ERKENNEN<br />

Anis am besten in<br />

der Apotheke kaufen,<br />

weil hier gehandelte<br />

Heilpflanzen<br />

streng auf Schadstoffe<br />

kontrolliert<br />

werden und der Gehalt<br />

an Wirkstoffen<br />

garantiert ist. 100 g<br />

kosten ca. 4 Euro.<br />

Die Früchte halten<br />

sich dunkel und<br />

trocken gelagert bei<br />

Raumtemperatur<br />

etwa 6 Monate.<br />

Will man Anis selbst<br />

anbauen, darauf<br />

achten, dass die<br />

Erde sandig und der<br />

Platz sonnig ist.<br />

KOCHEN<br />

MIT ANIS<br />

Der lakritzartige<br />

Geschmack<br />

passt gut zu<br />

Fisch, Currys,<br />

Hackfleisch- und<br />

Möhrengerichten.<br />

Auch Süßspeisen<br />

wie Kompott und<br />

Gepäck bekommen<br />

damit eine<br />

besondere Note<br />

und werden vor<br />

allem leichter<br />

verdaulich.<br />

3 | 2014<br />

79


GESUND BLEIBEN<br />

[73 %] der Autofahrer trauen<br />

sich zu, Erste Hilfe zu leisten. Aber<br />

[68 %] wissen nicht genau,<br />

wie sie dabei vorgehen müssen.<br />

RICHTIG WIEDERBELEBEN<br />

1<br />

Atem prüfen Hebt und senkt sich der Brustkorb?<br />

Spürt man den Atem der bewusstlosen Person<br />

an der eigenen Hand? Wenn nein, sofort mit Herzdruck-Massage<br />

beginnen. Eine zweite Person<br />

sollte parallel die Telefonnummer 112 wählen und<br />

die Fragen der Notrufzentrale beantworten.<br />

[80 %] der Menschen in<br />

Deutschland wissen nicht, wie<br />

eine Herzdruck-Massage geht.<br />

Quelle: ADAC<br />

Werden S<br />

Lebensre<br />

80 3 | 2014


2<br />

Herzdruck-Massage Neben Person knien. Ende des<br />

Brustbeins mit Zeigefinger tasten, Mittelfinger<br />

daneben legen (in Richtung Hals). Ballen der anderen<br />

Hand neben Mittelfinger aufsetzen (zum Hals).<br />

Ballen der zweiten Hand auf Handrücken der ersten<br />

setzen, alle Finger spreizen. Mit gestreckten<br />

Armen Brustkorb schnell und kräftig eindrücken;<br />

etwa 5 cm tief und 100 Mal pro Minute. So lange<br />

weitermachen, bis Rettungskräfte eintreffen!<br />

3<br />

Mund zu Mund beatmen Ideal ist, wenn Herzdruck-Massage<br />

und Atemspende sich abwechseln.<br />

Dazu nach jeder 15. Druck-Massage zwei Mal in<br />

den Mund Atem spenden: Kopf nackenwärts<br />

beugen. Mit Fingern einer Hand Nase verschließen.<br />

Einatmen. Mund dicht auf Mund des Bewusstlosen<br />

setzen, Luft kräftig einblasen.<br />

ie zum<br />

tter!Wenn ich<br />

zu schnell beatme? Oder zu<br />

fest aufs Herz drücke? Viele haben<br />

Angst, in Not-Situationen Erste Hilfe<br />

zu leisten. Doch nicht zögern, sondern<br />

beherzt handeln, wenn plötzlich die<br />

Nachbarin, der Kollege, der Partner oder<br />

eine Frau auf der Straße bewusstlos<br />

zusammenbricht. Das kann Leben retten.<br />

Und Sie können gar nichts falsch machen,<br />

beruhigt eine erfahrene Notärztin.<br />

3 | 2014<br />

81


GESUND BLEIBEN<br />

Frau Henkel-Thiesing, seit<br />

20 Jahren fahren Sie als<br />

Notärztin im Rettungswagen<br />

mit, haben vielen Menschen<br />

das Leben gerettet. Für Laien ist<br />

es ein Albtraum, als Erster zu<br />

einem Notfall zu kommen. Man<br />

fühlt sich hilflos, überfordert ...<br />

SUSANNE HENKEL-THIESING Dabei<br />

kann wirklich jeder zum Lebensretter<br />

werden. Das beweist auch<br />

ein Beispiel aus meinem Umfeld:<br />

Mein Schwiegervater brach bewusstlos<br />

hinter dem Steuer seines<br />

Autos zusammen, zum Glück, bevor<br />

er losfahren konnte. Unmittelbar<br />

danach kam ein Passant vorbei,<br />

zog ihn raus und fing sofort mit<br />

dem Wiederbeleben an. Tage später<br />

fragte mich mein Schwiegervater<br />

verwundert, warum sein Brustkorb<br />

so schmerzt. Das kam von der<br />

Herzdruck-Massage seines Retters.<br />

Es sind also keine Märchen, es<br />

kann funktionieren.<br />

Trotzdem haben viele Angst, in<br />

einer solchen Situation etwas<br />

falsch zu machen ...<br />

HENKEL-THIESING Der einzige Fehler,<br />

den man machen kann, ist,<br />

nichts zu tun. Atmet jemand nicht<br />

mehr, sollte man nicht warten, bis<br />

der Rettungswagen da ist, sondern<br />

man sollte sofort handeln.<br />

Heißt das, sofort von Mund zu<br />

Mund beatmen, auch wenn man gar<br />

nicht mehr weiß, wie das geht?<br />

HENKEL-THIESING Noch wichtiger<br />

als das Mund-zu-Mund-Beatmen<br />

ist die Herzdruck-Massage – und<br />

die ist so simpel, dass man sie auch<br />

hinkriegt, wenn der Erste-Hilfe-<br />

Kurs lange zurückliegt. Einfach in<br />

regelmäßigen Abständen senkrecht<br />

auf die Mitte des Brustbeins drücken!<br />

So wird der Sauerstoff, der<br />

noch im Blut ist, erst mal im Kör-<br />

per verteilt. Dabei an „Stayin’ Alive“<br />

von den Bee Gees denken, das ist<br />

der ideale Rhythmus. Und das<br />

Ganze mit viel Dynamik und Kraft!<br />

Muss man keine Angst haben,<br />

dass eine Rippe bricht?<br />

HENKEL-THIESING Selbst wenn,<br />

danach geht es sogar leichter! Ersthelfer<br />

sollten sich nicht so viele<br />

Sorgen machen. Ich habe noch nie<br />

erlebt, dass jemand gestorben ist<br />

oder bleibende Schäden erlitt, weil<br />

Ersthelfer Fehler machten. Alles ist<br />

besser, als nichts zu machen!<br />

Wie finde ich raus, ob jemand noch<br />

atmet? Oder Puls hat?<br />

HENKEL-THIESING Ganz einfach:<br />

Die eigene Hand<br />

vor den Mund<br />

des Bewusstlosen<br />

halten. Die Hand<br />

ist sicher<br />

schweißnass und<br />

darauf spürt man<br />

den Atem. Und<br />

gucken, ob der<br />

Brustkorb sich<br />

hebt oder senkt.<br />

Spürt und sieht man nichts und<br />

wird außerdem die Haut blassblau,<br />

was bei Atemstillstand in Sekunden<br />

passiert, muss man handeln. Der<br />

Puls hingegen kann schwach oder<br />

schlecht tastbar sein. Mit der Suche<br />

sollte man sich nicht lange aufhalten.<br />

Sondern lieber mit dem Wiederbeleben<br />

anfangen.<br />

Aber wenn das unnötig ist? Kann<br />

deshalb das Herz stehen bleiben?<br />

HENKEL-THIESING Keine Angst,<br />

das passiert nicht.<br />

Was, wenn ein verunglückter<br />

Mensch vor Schmerz schreit?<br />

HENKEL-THIESING Dann bringt<br />

man ihn in eine möglichst angenehme<br />

Position. Bekommt die<br />

Person schlecht Luft, geht es ihr im<br />

Sitzen wahrscheinlich besser. Wer<br />

Bauchschmerzen hat, fühlt sich auf<br />

dem Rücken liegend, mit leicht<br />

angezogenen Beinen wohler.<br />

Also keine stabile Seitenlage?<br />

HENKEL-THIESING Die braucht man<br />

nur, wenn jemand bewusstlos ist<br />

und die Gefahr besteht, dass er<br />

erbricht und daran erstickt.<br />

Laut einer Umfrage weiß jeder<br />

Zweite nicht, wie die stabile Seitenlage<br />

eigentlich geht.<br />

HENKEL-THIESING Die exakte Abfolge<br />

wüsste ich jetzt selbst nicht.<br />

Viele wichtiger ist auch die Idee<br />

dahinter, dass man nicht erstickt.<br />

Der Mund muss am tiefsten liegen,<br />

damit Erbrochenes abläuft, der<br />

Kopf nach hinten gestreckt sein,<br />

damit die Zunge die Atemwege<br />

nicht blockiert. Also: auf die Seite<br />

„Denken Sie an die Bee Gees<br />

bei der Herzdruck-Massage.“<br />

UNSERE EXPERTIN<br />

Susanne Henkel-Thiesing (49) ist Anästhesistin in<br />

einem Hamburger Krankenhaus und seit vielen<br />

Jahren als Notärztin für die „Johanniter“ tätig.<br />

drehen, Kopf in den Nacken schieben.<br />

Der Rest ist nur dafür da, dass<br />

der Mensch nicht umkippt. Das<br />

kann man aber auch verhindern,<br />

indem man ihn festhält.<br />

Und wenn jemand stark blutet?<br />

HENKEL-THIESING Das Körperteil<br />

hoch halten. So fließt gleich <strong>weniger</strong><br />

Blut aus der Verletzung.<br />

Aber wenn man die Wunde nicht<br />

hoch halten kann?<br />

HENKEL-THIESING Größere Wunden<br />

am besten mit einem sterilen<br />

Tuch aus dem Verbandskasten abdecken.<br />

Bitte kein Papiertaschentuch<br />

benutzen, das fusselt und<br />

klebt in der Wunde. Hat man kein<br />

steriles Tuch, nicht verrückt machen,<br />

auch dreckige Wunden heilen.<br />

Abbinden muss man nur, wenn Blut<br />

spritzt. Das A und O ist, fest draufzudrücken<br />

– so lange, bis der Sanitäter<br />

kommt. Christine Ritzenhoff<br />

Foto: privat; Illustrationen: dpa/picture-alliance (3)<br />

82 3 | 2014


Erleben<br />

Eine Woche nur für mich: Yoga-Urlaub auf Ibiza > S. 84 Rau, aber herzlich:<br />

Katharina Thalbach > S. 90 Wander-Erlebnis an der Mosel > S. 94<br />

Nicht<br />

verpassen<br />

Picasso und<br />

Sylvette<br />

Hommage<br />

(60 Bilder) an<br />

seine schönste<br />

Muse: Bremen,<br />

Kunsthalle,<br />

ab 22. 2.<br />

Robbie<br />

samtweich<br />

„Swings<br />

Both Ways“<br />

– genussvoll<br />

abschalten<br />

mit der neuen<br />

Swing-CD.<br />

Foto: 20th Century Fox<br />

Sie riskierten ihr Leben für die Kunst: Von 1943 bis 1946 versuchte eine Spezial-<br />

Einheit von US-Soldaten Gemälde, Skulpturen und andere Kunstschätze vor Raub<br />

und Zerstörung durch die Nazis zu retten. George Clooney (oben mit Matt Damon)<br />

setzte diesen Männern in „Monuments Men“ (im Kino ab 20. Februar) ein<br />

beeindruckendes Denkmal – wirklich sehenswert!<br />

Iris Berben in<br />

„Der Clan“<br />

Die Geschichte<br />

der Familie<br />

Wagner.<br />

Starkes TV-<br />

Epos, 23. 2.<br />

(ZDF).<br />

zum lesen: robert edsels packendes buch „monuments men“, residenz verlag 2013, 26,90 euro.<br />

und ganz aktuell: „afghanistan. gerettete schätze“, frölich & kaufmann 2010, 14,95 euro.<br />

3 | 2014<br />

83


ERLEBEN<br />

Eine<br />

Woche<br />

FOTOS FLORIAN LOHMANN<br />

TEXT GABY HERZOG<br />

YOGA<br />

URLAUB<br />

Dem Alltag entfliehen, neue Kraft tanken, mal nur etwas für<br />

sich tun – können ein paar Tage Urlaub wirklich all dies<br />

vereinen? „Eine Yoga-Reise schafft es auf jeden Fall“, versichert Beate<br />

Wild. Auf der Mittelmeerinsel Ibiza, weit weg vom Trubel der Küste,<br />

erfüllte nicht nur sie sich diesen Traum.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

84 3 | 2014


ERLEBEN<br />

Beate Wild hat<br />

einen Trick, um<br />

beim Yoga-<br />

„Baum“ die Balance<br />

zu halten:<br />

einen Punkt<br />

auf Augenhöhe<br />

fixieren!<br />

3 | 2014<br />

85


ERLEBEN<br />

eben der Palme,<br />

unter dem weißen<br />

Sonnensegel, ist<br />

noch ein Plätzchen<br />

frei. „Komm zu mir,<br />

dann kann ich ein bisschen<br />

bei dir abgucken“,<br />

ruft Steffie und winkt<br />

mich zu sich. Ich bin an<br />

diesem Frühlingsmorgen<br />

um kurz nach acht die Letzte,<br />

die zum Training kommt.<br />

Es ist der dritte Tag meines Yoga-Urlaubs<br />

auf Ibiza.<br />

Bevor ich meine sonnengelbe<br />

Matte neben Steffies dunkelblaue<br />

auf dem Steinboden ausrolle, muss<br />

ich erst noch meinen dicken Schmöker<br />

und die Teetasse abstellen. Ich<br />

war früh wach, habe schon eine Stunde<br />

unter dem knorrigen Olivenbaum<br />

neben der Finca gesessen und gelesen:<br />

„Der Meister<br />

und Margarita“ von<br />

Michail Bulgakow,<br />

ein kurzer Ausflug<br />

in das Moskau der<br />

40er-Jahre. Dabei<br />

habe ich die Zeit<br />

vergessen ...<br />

Das kommt im<br />

Alltag nie vor. Seit<br />

ich meine beiden<br />

Mode-Geschäfte<br />

„Wild Munich“ in<br />

München-Schwabing und Dachau<br />

habe, ist das unmöglich. Ich lebe seit<br />

knapp einem Jahrzehnt fast nur noch<br />

für meine Arbeit. Es macht unglaublich<br />

viel Spaß, schöne Klamotten einzukaufen<br />

und Kundinnen damit<br />

glücklich zu machen. Doch der Job<br />

ist anstrengend, zieht eine Menge<br />

Energie ab: Preise kalkulieren, Miete<br />

zahlen, die Steuer im Auge behalten,<br />

Personal anleiten. Und als Chefin<br />

stehe ich immer unter Strom.<br />

Deshalb ist der Yoga-Urlaub jetzt<br />

eine selbst verordnete Zwangspause.<br />

Und die ruhig gelegene Villa in Santa<br />

Gertrudis, ziemlich genau in der<br />

Entdeckten beim Yoga<br />

auf Ibiza viel Gemeinsames:<br />

Beate Wild<br />

(47, links) und Steffie<br />

Neitz (42) aus Berlin.<br />

Mitte Ibizas, dafür ideal. Weit weg<br />

vom trubeligen Partyleben in Ibiza-<br />

Stadt und an der Küste.<br />

„Setzt euch bitte alle bequem hin<br />

und konzentriert euch auf eure Atmung“,<br />

fordert uns Nicole auf, unsere<br />

Yoga-Lehrerin. Wie gestern und<br />

vorgestern auch beginnt der Yoga-<br />

Tag für unsere zwölfköpfige Gruppe<br />

mit einer geführten Meditation. Also<br />

Lotussitz einnehmen, Haltung kontrollieren<br />

– wie ein Pilot, der vor dem<br />

Start noch mal die Checkliste durchgeht:<br />

Rücken gerade, Schultern leicht<br />

zurückgezogen, linker Fuß auf den<br />

rechten Oberschenkel, rechter Fuß<br />

auf den linken Oberschenkel; die<br />

Fußsohlen zeigen zum Himmel, meine<br />

geöffneten Handflächen ruhen<br />

neben den Knien, die Augen sind geschlossen<br />

– fertig zum Entspannen.<br />

„Spürt, wie der Atem kommt und geht.<br />

Konzentriert euch<br />

auf eure Nasenspitze<br />

oder auf den<br />

Punkt zwischen den<br />

Augenbrauen; dort,<br />

wo die Intuition<br />

sitzt“, höre ich Nicole<br />

mit ruhiger<br />

Stimme sagen. Ich<br />

mag ihren nüch-<br />

Entspannen unter<br />

Palmen: Bei Yoga-<br />

Ferien sind längere<br />

Regenerations-<br />

Phasen wichtig, um<br />

das Gelernte zu<br />

verinnerlichen und<br />

den Körper nicht zu<br />

überfordern.<br />

ternen, hanseatischen<br />

Stil. Wenn<br />

ich Mantras singen<br />

oder im Kreis Händchen halten und<br />

„Om“ brummen müsste, wäre mir das<br />

viel zu esoterisch.<br />

Am Anfang höre ich noch das Zirpen<br />

der Grillen; die Pumpe, die im<br />

Pool das Wasser umwälzt, oder den<br />

Wind, der die Blätter bewegt. Dann<br />

wird es mucksmäuschenstill in mir.<br />

Der Atem fließt durch mich. Ich versuche,<br />

nichts zu kontrollieren, genieße,<br />

wie der Sauerstoff in meine<br />

Lungen strömt, fühle, wie die Energie<br />

in mir aufsteigt. Diese frische<br />

Kraft werden wir in den nächsten<br />

zwei Stunden brauchen, in denen<br />

wir kraftvolles Yoga machen. Ja, richtig,<br />

zwei Stunden! Und am Abend<br />

noch einmal eineinhalb Stunden dynamisches<br />

Yoga – das ist unser Tagespensum.<br />

Und zwar volle sechs<br />

Tage am Stück!<br />

Viele Yoga-Reisen verlaufen nach<br />

ähnlichem Muster. Manchmal wird<br />

länger meditiert oder an einzelnen<br />

Yoga-Übungen gearbeitet. Oft werden<br />

auch zusätzlich Vorträge zur<br />

buddhistisch inspirierten Philosophie<br />

gehalten. Mir ist jedoch eine<br />

Reise, die sich auf die Praxis, auf das<br />

körperliche und seelische Wohlbefinden<br />

konzentriert, am liebsten.<br />

Deshalb bin ich beim Angebot der<br />

Yoga-Lehrerinnen Nicole Rudschinat<br />

und Claudia Lederer goldrichtig.<br />

Steffie sieht das ganz ähnlich. Sie<br />

ist etwas jünger als ich, 42, und arbeitet<br />

als Restaurant-Managerin in<br />

86 3 | 2014


einem gut besuchten Nobel-Restaurant<br />

in Berlin. Das heißt: den ganzen<br />

Tag organisieren und Termine koordinieren.<br />

„Wenn ich mir einen Yoga-<br />

Urlaub gönne, dann will ich auch<br />

etwas mitnehmen können in den Alltag“,<br />

sagt sie. Und freut sich schon<br />

am dritten Tag über die ersten Erfolge:<br />

„Ich bin zwar nicht so eine<br />

Sportskanone wie Beate und die anderen,<br />

aber ich merke jetzt schon,<br />

wie mein Körper mit jeder Übung<br />

geschmeidiger und straffer wird.“<br />

Dabei strahlt sie übers ganze Gesicht,<br />

ist regelrecht euphorisiert. Und es<br />

stimmt: Bei der Übung namens<br />

„Cobra“ (in der altindischen Sprache<br />

Sanskrit heißt das Bhujangasana)<br />

kann Steffie ihren Brustkorb schon<br />

viel höher schieben. Beim „nach unten<br />

schauenden Hund“ (Adho Mukha<br />

Svanasana) kommen die Fersen tiefer<br />

zum Boden, im „Baum“ (Vrikshasana)<br />

hält Steffie besser das<br />

Ge<strong>dank</strong>en an zuhause?<br />

Schon bei der zweiten<br />

Übung (fast) vergessen!<br />

Gleichgewicht. „Dass ihr die Übungen<br />

besser beherrscht, macht mir nichts<br />

aus. Im Gegenteil, es stachelt meinen<br />

Ehrgeiz an“, sagt sie und schenkt<br />

sich frisch gepressten Saft aus ibizenkischen<br />

Orangen ein.<br />

Wir „Sportskanonen“ fühlen uns<br />

ein bisschen geschmeichelt und lassen<br />

uns von Steffies guter Laune anstecken.<br />

Alle plappern wild durcheinander,<br />

so, als wären wir eine<br />

alteingeschworene Clique. Dabei<br />

kennen wir uns erst etwas mehr als<br />

72 Stunden. Bis auf Nina und Natalie<br />

sind alle allein angereist. Die Yoga-Lehrerinnen<br />

Nicole und Claudia<br />

haben uns auf Doppelzimmer verteilt<br />

– alles kein Problem. Unsere Villa<br />

ist eine Finca im mediterranen Stil,<br />

die im 19. Jahrhundert gebaut wurde.<br />

Das Haus ist, typisch für die<br />

3 | 2014<br />

87


ERLEBEN<br />

Insel, weiß getüncht, die Böden mit<br />

Sandstein gefliest. Von der Terrasse<br />

hat man eine herrliche Aussicht über<br />

Hunderte Olivenbäume. Wenn wir<br />

die Übungen machen, duftet es nach<br />

den Blüten des Zitronenbaumes, der<br />

neben der Treppe steht.<br />

Yoga gehört für alle, die an diesem<br />

Kurs teilnehmen, inzwischen<br />

einfach zum Leben dazu – für Steffie<br />

seit zwei, für mich seit zehn Jahren.<br />

Wir alle besuchten vorher in Deutschland<br />

Kurse bei den Organisatorinnen<br />

Nicole und Claudia – so sind wir<br />

überhaupt auf diese Reise gestoßen.<br />

Mittlerweile bin ich zum vierten Mal<br />

dabei. Dass mich der Ibiza-Trip inklusive<br />

Flug und Verpflegung fast<br />

2.000 Euro kostet, ist es mir wert.<br />

Denn Yoga ist für mich mehr als nur<br />

ein Sport: Es fördert Emotionen, die<br />

sich im Alltag tief in mir versteckt<br />

haben; hilft mir, Krisen durchzustehen.<br />

So wie vor drei Jahren. Damals<br />

hatte ich nach einer gescheiterten<br />

Beziehung schrecklichen Liebeskummer.<br />

Nach einer Woche Yoga auf Ibiza<br />

war der Schmerz zwar noch nicht<br />

ganz weg, aber ich hatte das sichere<br />

Gefühl, dass es besser werden wird.<br />

Leider habe ich, seit ich selbstständig<br />

bin, im Alltag kaum noch<br />

Zeit, um regelmäßig in ein Studio<br />

zu gehen. Umso mehr bringt mir des-<br />

Alle plappern<br />

drauflos –<br />

als wären wir<br />

Freunde, die<br />

sich schon<br />

ewig kennen.<br />

halb diese Woche am Mittelmeer. „Es<br />

ist erstaunlich, wie vollkommen ich<br />

hier abschalten kann“, stimmt mir<br />

Steffie zu. Alle Ge<strong>dank</strong>en an zuhause<br />

sind weit weg. Und nachts schlafe<br />

ich so tief und fest, wie ich es zuhause<br />

nie könnte.<br />

„Das liegt aber nicht nur an der<br />

Stille und der Mittelmeerluft, sondern<br />

auch an der Yoga-Atmung“, ist<br />

sich Nicole ganz sicher. „Sie beruhigt<br />

den Organismus – das werdet ihr<br />

noch über Wochen spüren, wenn ihr<br />

schon längst wieder zuhause seid.“<br />

Und was soll ich sagen? Sie hatte<br />

vollkommen recht.<br />

Lust auf<br />

Sportferien?<br />

YOGA<br />

• Kombination aus Meditation,<br />

Atmen, Gymnastik – gut, um<br />

Stress abzubauen, geeignet<br />

für jedes Alter. Anfänger<br />

sollten Yoga nie allein machen.<br />

• „Yoga Retreat Intensive“, 21.<br />

bis 28. Juni auf Ibiza. 4–5 Std.<br />

täglich Yoga mit zertifizierten<br />

Lehrerinnen. DZ/F (inkl. Mietwagen/ohne<br />

Flug) 1.189 Euro.<br />

Mehr erfahren: www.y4all.com<br />

PILATES<br />

• Training für Beckenboden-,<br />

Bauch-, Rücken-Muskulatur.<br />

Unbedingt mit Trainer lernen.<br />

• 14. bis 21. November auf<br />

Madeira. 4 Std. Training/Tag<br />

mit Trainerin im Design-Hotel<br />

Estalagem. DZ/HP 850 Euro.<br />

Mehr erfahren: (0 22 55)<br />

9 59 10, www.neuewege.com<br />

AQUAGYMNASTIK<br />

• Gymnastik und Laufen im<br />

Wasser. Ideal bei Übergewicht<br />

und Gelenk-Problemen.<br />

• 25. bis 30. April auf Ibiza.<br />

Täglich Kurse im Pool des Spa<br />

der Hacienda Na Xamerna.<br />

DZ/F 1.900 Euro. Mehr erfahren:<br />

(00 34) 97133 45 00,<br />

www.hotelhacienda-ibiza.com<br />

TAI-CHI<br />

• Ursprünglich Nahkampf-Kunst.<br />

Bei der Wellness-Variante<br />

geht es um weiche, fließende<br />

Bewegungen – meist auf der<br />

Stelle, kräftigt ganzen Körper.<br />

• 22. bis 26. September in Kas<br />

(Türkei). 3,5 Std. Tai-Chi pro<br />

Tag unter Anleitung. DZ/F 958<br />

Euro, inkl. 7 Übernachtungen,<br />

Flughafentransfer. Mehr erfahren:<br />

(07 21) 1 80 36 98,<br />

www.taichi-ferienkurse.eu<br />

88 3 | 2014<br />

20 Auto-Minuten östlich von Santa<br />

Gertrudis gönnt sich die Yoga-Gruppe<br />

eine Auszeit bei Santa Eulalia.


Das große G/GESCHICHTE Themenpaket:<br />

Einmal um die ganze Welt<br />

3<br />

Ausgaben<br />

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(statt € 14.70)<br />

Südafrika<br />

Viele Völker, ein Land – erfahren Sie<br />

alles über das Land am Kap, das auf<br />

eine bewegte Geschichte zurückblickt<br />

und immer noch seine Identität sucht.<br />

China<br />

Die Wurzeln Chinas reichen weit<br />

in die Vergangenheit zurück. Tauchen<br />

Sie ein in die ereignisreiche<br />

Geschichte des faszinierenden<br />

Reiches der Mitte.<br />

Spaniens Weltreich<br />

Im Zenit seiner Macht umspannte das<br />

spanische Imperium den ganzen Globus.<br />

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h<br />

Sc r ä<br />

sein<br />

g<br />

F<br />

ist gar nicht<br />

so einfach!<br />

Kindergesicht, Kulleraugen, rauchige<br />

Stimme – so kennt jeder die eigensinnige<br />

Schauspielerin Katharina Thalbach (60),<br />

die schon mal in Männerrollen<br />

schlüpft, aber lieber als überzeugter<br />

Single ohne Mann lebt. Warum?<br />

Männer sind Luxus, verriet sie Gaby<br />

Herzog und wie sehr der frühe Tod ihrer<br />

Mutter sie prägte.<br />

Frau Thalbach, am 19.<br />

Januar wurden Sie 60<br />

– wie fühlt sich das an?<br />

THALBACH Älter werden<br />

ist eine triumphale Angelegenheit.<br />

Würde man<br />

nicht alt, müsste man<br />

früh sterben. Ist doch<br />

toll, dass man das überhaupt<br />

schafft, so alt zu<br />

werden. Das maximale<br />

biologische Alter, sagt<br />

die Medizin, ist 120. So<br />

alt ist die älteste Frau.<br />

So gesehen hätte ich<br />

jetzt die Hälfte.<br />

120 Jahre alt zu werden<br />

– halten Sie das für<br />

erstrebenswert?<br />

THALBACH Wenn man<br />

Kinder hat, Enkel und<br />

Urenkel, die sich ein<br />

bisschen um einen kümmern,<br />

dann schon. Ist<br />

doch spannend, was so<br />

alles passiert. Zumal<br />

man ja nicht weiß, was<br />

danach kommt. Ich<br />

möchte so lange wie<br />

möglich die Welt aus<br />

dieser irdischen Perspektive<br />

beobachten. Ob<br />

es dann auch noch eine<br />

Perspektive von oben<br />

gibt, werde ich dann<br />

immer noch erleben.<br />

90 3 | 2014


ERLEBEN<br />

Gab es eine Zeit in Ihrem<br />

Leben, die Sie als<br />

„Meine Zeit“ bezeichnen<br />

würden?<br />

THALBACH Ich bin ja<br />

noch nicht im Sarg. Jede<br />

Zeit meines Lebens war<br />

irgendwie meine Zeit.<br />

Die Intensivste ist immer<br />

die, in der ich lebe. Ich<br />

finde sowohl Jugend als<br />

auch Alter absolut überschätzt.<br />

Nur weil man<br />

jung ist, ist man ja noch<br />

lange nicht super und<br />

nur weil man alt ist,<br />

noch nicht weise.<br />

... und als Frau noch<br />

lange nicht nur Frau.<br />

Sie sind eine der wenigen<br />

Schauspielerinnen<br />

im Lande, die ab und zu<br />

Männer spielen.<br />

THALBACH Ich habe mir<br />

die Männerrollen nicht<br />

ausgesucht. Sie kamen<br />

auf mich zu und sind<br />

mittlerweile ein fester<br />

Teil meiner Arbeit. Das<br />

Einzige, was mich stört,<br />

ist, dass mir in den<br />

Kostümen immer so die<br />

Brust zusammengequetscht<br />

wird.<br />

Sie sind bekannt dafür,<br />

Ihr eigenes Ding zu<br />

machen. Was andere<br />

von Ihnen halten,<br />

scheint Ihnen weitgehend<br />

egal zu sein …<br />

THALBACH Das hat wohl<br />

damit zu tun, dass ich<br />

im normalen Sinn nie<br />

gebrauchsfähig war. Mit<br />

1,55 Metern bin ich zu<br />

klein, ich bin zu spröde,<br />

habe mich immer dagegen<br />

gewehrt, das hübsche,<br />

kleine Mädchen zu<br />

sein, das alle gerne in<br />

mir gesehen hätten.<br />

Warum haben Sie sich<br />

dagegen gewehrt?<br />

THALBACH Weil ich das<br />

schlicht doof fand. Als<br />

Maria Matzerath in der<br />

„Blechtrommel“ zum<br />

Beispiel war ich nicht<br />

nur süß, sondern hatte<br />

auch was Ekelhaftes.<br />

Die merkwürdig gebrochenen<br />

Figuren fand ich<br />

immer spannender. Ich<br />

bin quasi im Berliner<br />

Ensemble, dem brechtschen<br />

Theater, groß<br />

geworden. Das Umfeld<br />

lenkt das Denken.<br />

Gleichwohl sind Sie<br />

beim Publikum sehr<br />

beliebt, aber nicht<br />

massenkompatibel …<br />

THALBACH (lacht)<br />

Schräg zu sein ist in<br />

Deutschland schwierig.<br />

Deswegen mag ich England<br />

so besonders gerne.<br />

Dort ist es normal, dass<br />

jeder einen kleinen Hau<br />

hat. Ich finde das sehr<br />

schön, das hat so etwas<br />

angenehm Verspieltes.<br />

Die Engländer spielen<br />

immer. Ob sie auf Windhunde<br />

Wetten abschließen,<br />

Karten spielen oder<br />

sich wie im Pingpong-<br />

Spiel die Witze hinund<br />

herschieben.<br />

Sind Sie eine gute<br />

Witze-Erzählerin?<br />

THALBACH Mit Leidenschaft!<br />

Aber die unangefochtene<br />

Königin der<br />

Witze ist meine Tochter<br />

Anna! Die hat ein riesiges<br />

Arsenal immer auf<br />

Abruf im Kopf und kann<br />

die Gags herrlich pointiert<br />

vortragen.<br />

Ihre Tochter beschreibt<br />

Sie als preußisch, diszipliniert<br />

und ordentlich.<br />

Von einem Künstler<br />

erwartet man das ja<br />

eher nicht …<br />

THALBACH Im unmittelbaren<br />

Vergleich zu Anna<br />

als ordentlich bezeichnet<br />

zu werden, ist nun<br />

wirklich kein Kunststück.<br />

Anna hat die Unordnung<br />

gepachtet (lacht). Aber<br />

das ändert sich jetzt<br />

gerade. Sie wird ja auch<br />

40 und ich beobachte<br />

bei ihr eine gewisse<br />

Metamorphose, sie häutet<br />

sich. Das ist ganz<br />

spannend – mal sehen,<br />

vielleicht wird sie auch<br />

ordentlich?! Ich für meinen<br />

Teil war nach dem<br />

Tod meiner Mutter sehr<br />

früh ziemlich allein.<br />

Sie waren 12 Jahre alt,<br />

als sie starb …<br />

THALBACH Und von<br />

jetzt auf gleich war<br />

meine Kindheit vorbei.<br />

Um im Leben klarzukommen,<br />

musste ich<br />

mich organisieren. Ich<br />

habe für mich Regeln<br />

aufgestellt und sie dann<br />

– ein bisschen so, als<br />

wäre ich meine eigene<br />

Mutter – streng überwacht.<br />

Das hat das Leben<br />

für mich leichter<br />

und <strong>weniger</strong> verwirrend<br />

gemacht.<br />

Macht Disziplin stark?<br />

THALBACH Nun, sie ist<br />

zumindest ein ganz<br />

brauchbares Gerüst.<br />

Und dann verliebten<br />

Sie sich.<br />

THALBACH Mit 16 lernte<br />

ich meine große Liebe,<br />

Thomas Brasch (gestorben<br />

2001, Anm. der<br />

Red.), kennen. Er war<br />

Dichter und Schriftsteller,<br />

ein kritischer Kopf.<br />

Diese Beziehung hat<br />

mich sehr stark geprägt.<br />

Er war wild, eigensinnig,<br />

hat sich immer voll<br />

in den Wind gestellt.<br />

Wir haben viel diskutiert.<br />

Ich wäre sicher<br />

nicht der Mensch geworden,<br />

der ich bin,<br />

ohne ihn. Mit ihm<br />

zusammen bin ich in<br />

meine eigene Welt<br />

„Hübsche, kleine Mädchen spielen –<br />

fand ich schon immer doof, mich reizen<br />

gebrochene Figuren – und Männerrollen.“<br />

3 | 2014<br />

91


ERLEBEN<br />

abgetaucht und immer<br />

mehr in meine kleine<br />

künstlerische Emigration<br />

hineingewachsen.<br />

Heute leben Sie allein.<br />

Welche Rolle spielen<br />

Männer in Ihrem Leben?<br />

THALBACH Sie sind<br />

purer Luxus.<br />

Luxus ist etwas, das<br />

man gerne hat, aber<br />

nicht unbedingt braucht.<br />

Brauchen Sie keinen<br />

Partner?<br />

THALBACH Ich bin in<br />

einem matriarchalischen<br />

Umfeld groß geworden.<br />

Im Alltag kamen wir<br />

sehr gut ohne Männer<br />

klar. Und wenn Männer<br />

mitgemischt haben,<br />

dann gab es nie die<br />

klassische Rollenverteilung,<br />

es war immer ein<br />

sehr gleichberechtigtes<br />

Verhältnis ohne Überund<br />

Unterordnung.<br />

Ich bin durchaus sehr<br />

gerne mit Männern<br />

zusammen, aber schlafen<br />

tue ich allein.<br />

Wirklich? Ist es nicht<br />

schön, gemeinsam unter<br />

einer Decke?<br />

THALBACH Nee!<br />

... die kalten Füße an<br />

seinen wärmen?<br />

THALBACH Nee! Das ist<br />

alles schön und gut,<br />

aber nur manchmal,<br />

wenn ich es möchte.<br />

Meine Großmutter hat<br />

schon immer gesagt:<br />

„Hab nie ein gemeinsames<br />

Schlafzimmer mit<br />

einem Mann.“ Und daran<br />

habe ich mich auch<br />

immer gehalten. Aber<br />

sich gegenseitig besuchen<br />

ist toll!<br />

I r<br />

h<br />

L<br />

19.1.1954 in Berlin geboren; Vater:<br />

Regisseur Benno Besson, Mutter:<br />

Schauspielerin Sabine Thalbach<br />

Steht seit ihrem fünften Lebensjahr<br />

auf der Bühne<br />

60er-/70er-Jahre: Erfolge<br />

am Berliner Ensemble und der<br />

Volksbühne<br />

1973: Geburt von Tochter Anna<br />

1976: Protestiert gegen die<br />

Ausbürgerung Wolf Biermanns aus<br />

der DDR; zieht nach Westberlin<br />

1979: „Die Blechtrommel“<br />

1982: „Sophies Entscheidung“ (mit<br />

Meryl Streep)<br />

Familiensache: Katharina Thalbach spielt<br />

gerade mit Tochter Anna (l.) und Enkelin<br />

Nellie in „Der Rote Hahn im Biberpelz“ in der<br />

Komödie am Kurfürstendamm in Berlin.<br />

e<br />

b<br />

e<br />

n<br />

Wie wichtig ist für<br />

Sie der Kontakt zu<br />

Ihrer Tochter?<br />

THALBACH Meine Tochter<br />

und meine Enkeltochter<br />

Nellie sind das<br />

Wichtigste überhaupt.<br />

Sie sind der Grund, warum<br />

ich lebe. Ich genieße<br />

es, dass ich jung Mutter<br />

und Oma geworden<br />

bin. Und rate darum<br />

immer allen: „Kriegt<br />

jung Kinder!“ Es ist ein<br />

1986: Deutscher Filmpreis für Doris<br />

Dörries Drama „Paradies“<br />

1994: „Alles auf Anfang“ (mit<br />

Christiane Hörbiger)<br />

1996: Verdienstkreuz am Bande<br />

1997: „Der Hauptmann von<br />

Köpenick“ mit Harald Juhnke<br />

2006: „Strajk – Die Heldin von<br />

Danzig“ (Bayerischer Filmpreis)<br />

2011: „Friedrich – Ein deutscher<br />

König“, in der Rolle des Friedrich (!)<br />

2012: Deutscher Schauspielerpreis<br />

(für das Lebenswerk)<br />

2013: „Inspector Jury“<br />

(Ausstrahlung im Frühjahr)<br />

großes Glück, dass ich<br />

durch meine beiden<br />

Mädchen sehr bewusst<br />

und intensiv miterleben<br />

kann, wie ich etwas von<br />

mir weitergeben kann.<br />

Was ist das für ein Gefühl,<br />

zu wissen, dass<br />

Sie etwas, was Ihnen<br />

wichtig ist, an die Jüngeren<br />

weitergeben?<br />

Dankbarkeit? Stolz?<br />

THALBACH Ein Gefühl<br />

der Sinnhaftigkeit! Es<br />

macht einem bewusst,<br />

dass man ein kleiner Teil<br />

des Universums ist und<br />

etwas weiterreicht, was<br />

vielleicht hängen bleibt.<br />

„Durch Anna habe ich einen<br />

festen Platz in der Welt!“<br />

Weil Sie hoffen, durch<br />

Ihr Kind und Ihre Enkelin<br />

weiterzuleben?<br />

THALBACH Schon, aber<br />

das hat nichts mit Eitelkeit<br />

zu tun. Für so großartig<br />

halte ich mich<br />

nicht, dass etwas von<br />

mir in der Welt bleiben<br />

muss. Es fühlt sich eher<br />

so an, dass ich durch<br />

mein Kind einen festen<br />

Platz in der Welt eingenommen<br />

habe.<br />

Glauben Sie an Gott?<br />

THALBACH Ich bin in der<br />

DDR getauft und zur<br />

Konfirmation gegangen.<br />

Die biblischen Geschichten<br />

gehörten immer zu<br />

meinem Leben. Ich persönlich<br />

bin nicht auf<br />

einen Gott festgelegt. Je<br />

nach Lebenssituation<br />

suche ich mir einen Gott<br />

raus, der gerade am<br />

besten passt.<br />

Fotos: Mathias Bothor/photoselection, Michael Petersohn/PR (Ausschnitt)<br />

92 3 | 2014


Fotos: PR, privat, Shutterstock<br />

Welches Lied<br />

bedeutet Ihnen<br />

besonders viel?<br />

„,Blaue Berge,<br />

grüne Täler‘. Ich bin in<br />

Schlesien, am Fuße des<br />

Riesengebirges geboren<br />

und dieses Volkslied<br />

erinnert mich an<br />

meine Kindheit.“<br />

Brigitte Kafka, die unsere<br />

PC-Seite betreut<br />

„Ein Lied über<br />

einen großen amerikanischen<br />

Dichter:<br />

,Walter Whitman,<br />

Where Are<br />

You?‘, gesungen<br />

von Jazz-Sänger<br />

Gino Vannelli.<br />

Es hat mir oft<br />

Trost gespendet<br />

und den Kopf<br />

geradegerückt.“<br />

Thorsten Schatz,<br />

der für uns Kulturtipps<br />

sammelt<br />

erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG. ISSN 1619-6023<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Telefon: (0221) 27757-0, Fax: (0221) 27757-10,<br />

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Foto-Direktion: Nicole Rudschinat (frei)<br />

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Bernd Bücheler, Elke Kressin, Tessa Randau, Heiko Schlierenkamp, Silke Siems<br />

Layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel<br />

Bildredaktion: Silke Frigge, Christina Neis (frei)<br />

Sekretariat: Elke Peterson<br />

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Seit 1. Januar 2014 gilt die Preisliste Nr. 10 für „<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>“ und die Anzeigenkombination „Frau im Leben <strong>plus</strong>“.<br />

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ABONNEMENTS + ÄLTERE AUSGABEN<br />

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Bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich im Einzelverkauf im Zeitschriftenhandel.<br />

Der Einzel verkaufspreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,50 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 42,00 Euro, Heftpreis<br />

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Copyright für alle Beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot in Lese zirkeln nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen<br />

auf CD-ROM. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

„Der ,Irische Reisesegen‘<br />

berührt mich<br />

immer wieder, wenn<br />

wir ihn im Chor<br />

singen. ,Möge die<br />

Straße uns zusammenführen<br />

und der<br />

Wind in deinem Rücken<br />

sein‘ – schön.“<br />

Silke Siems, Redakteurin<br />

für alle Fragen rund<br />

um Geld und Recht<br />

„Ganz klar<br />

,Under My Thumb‘<br />

von The Rolling<br />

Stones! Es war<br />

auf dem ersten<br />

Mixtape, das mein<br />

Mann für mich<br />

aufgenommen hat.“<br />

Christine Ritzenhoff,<br />

die ab S. 80<br />

über Erste Hilfe<br />

berichtet<br />

3 | 2014<br />

93


ERLEBEN<br />

Märchenhafter<br />

Blick vom 380 Meter<br />

hohen Calmont auf<br />

die Moselschleife zwischen<br />

Ediger-Eller und Bremm<br />

94 3 | 2014


ERLEBEN<br />

HINTER JEDER<br />

SCHLEIFE<br />

EINE NEUE WELT<br />

Achtung, ihr ausgezeichneten Wanderwege in Bayern, im Schwarzwald<br />

oder Harz: Der neue Moselsteig zwischen Koblenz und Perl wird<br />

euch mächtig Konkurrenz machen! Denn dieser Fern-Wanderweg ist<br />

perfekt für alle, die Natur, Romantik und Genuss lieben. Heidrun Braun<br />

erkundete schon mal die schönsten Strecken.<br />

FOTOS CLEMENS ZAHN<br />

3 | 2014<br />

95


ERLEBEN<br />

Wie Perlen reihen sich die<br />

Weinorte am Fluss entlang. Und<br />

besonders am Nachmittag<br />

hat man die idyllischen Dörfer und<br />

Gassen oft für sich allein.<br />

Heimat der berühmten „Schwarzen Katz“:<br />

Mit 331 Hektar Rebfläche ist Zell (hier<br />

der Ortsteil Merl) nach Piesport die größte<br />

Weinbau-Gemeinde an der Mosel.<br />

96<br />

3 | 2014


Keltert direkt am Moselsteig:<br />

Winzer Clemens<br />

Busch aus Pünderich<br />

ERLEBEN<br />

Verspielte<br />

Hingucker:<br />

Schnitzwerk<br />

am Gutshaus<br />

von Weingut<br />

Busch in<br />

Pünderich<br />

Luxus-Ferienhof am<br />

Moselufer: Senhalser<br />

Höfe in Senheim<br />

Schon am Nachmittag des zweiten<br />

Tages erscheint das Ortsschild von<br />

Nittel, wunderschön gelegen in<br />

einem Bachtal zwischen Weinbergen,<br />

Kilometer 40 des Moselsteigs. Ob wir<br />

hier unseren ersten Mosel-Riesling<br />

probieren? Mosel und Wein gehö-<br />

Wer der Sonne entgegenwandert, lässt<br />

den Schatten hinter sich.“ Mit einem<br />

stabilen Buschmesser muss ein Wanderer<br />

diesen Spruch auf die Baumscheibe<br />

am schottrigen Wegesrand<br />

geritzt haben. Richtig gedeutet heißt<br />

das: „Beim Wandern lässt man alle<br />

Sorgen hinter sich.“<br />

Wie wahr dieser Satz ist, erfahren<br />

meine Freundin Larissa Brodöhl (54)<br />

und ich seit vergangener Woche, besser<br />

gesagt „erlaufen“ wir. Denn seit<br />

fünf Tagen sind wir nun schon auf<br />

dem neuen Moselsteig unterwegs,<br />

einem 365 Kilometer langen Fern-<br />

Wanderweg zwischen Perl im Süden<br />

und Koblenz im Norden. Immer entlang<br />

der grün schimmernden Mosel,<br />

die sich hier auf abenteuerliche Weise<br />

hin und her durch das Mittel mosel-<br />

Tal schlängelt und die wir im Lauf<br />

unserer Tour nun annähernd ein Dutzend<br />

Mal überquert haben.<br />

Offiziell eröffnet wird die Strecke<br />

zwischen dem Start im Dreiländereck<br />

(Belgien, Luxemburg, Deutschland)<br />

und dem Ziel am Deutschen<br />

Eck erst Mitte April. Doch wir konnten<br />

nicht darauf warten. Trotz aller<br />

Bedenken, die Larissa im Vorfeld äußerte:<br />

„Wandern? An der Mosel?“<br />

Ohne Mühe geht<br />

es hinauf, vorbei an<br />

Weinreben, die wie<br />

Zinnsoldaten Spalier<br />

stehen. Im Hintergrund<br />

türmen sich grau<br />

glitzernde Felsen, die<br />

die Wärme der Sonne<br />

speichern und dem<br />

Wein seinen besonderen<br />

Geschmack geben.<br />

Für sie, die gebürtige Leipzigerin, bedeutete<br />

eine Mosel-Tour in der Vergangenheit<br />

stets: Wein, Männer und<br />

Gesang. Aber romantische Stille,<br />

Idylle und Wandergenuss? Nein, davon<br />

musste ich sie erst überzeugen.<br />

Unser Plan: täglich drei, vier Stunden<br />

wandern. Und einen Teil der<br />

Strecke mit der Bahn überbrücken,<br />

um möglichst viele unterschiedliche<br />

Passagen des Moselsteigs hautnah<br />

erleben zu können.<br />

Der erste Abschnitt zwischen Perl<br />

und Trier macht uns den Einstieg<br />

leicht: Die Landschaft ist größtenteils<br />

flach, Asphalt wechselt sich mit<br />

Schotter- und Waldwegen ab. Und<br />

so geht es zügig voran – fünf Kilometer<br />

pro Stunde.<br />

Hier trinkt man Elbling!<br />

3 | 2014<br />

97


ERLEBEN<br />

EBEN<br />

ren schließlich zusammen. Doch<br />

in Nittel werden wir eines Besseren<br />

belehrt. Riesling? Nein, hier trinkt<br />

man Elbling. „Er gehört zu den ältesten<br />

kultivierten Reben für Weißwein<br />

in Europa“, verrät Winzer Hubert<br />

Apel (61), dessen Weinberg sich bei<br />

Nittel an den Moselsteig schmiegt.<br />

„Die Römer bauten ihn vor 2 000 Jahren<br />

im südlichen Teil der Mosel an<br />

– und nannten ihn vitis alba, weiße<br />

Rebe.“ Das milde Mosel-Klima und<br />

der Muschelkalk-Boden sind ideal<br />

für diese Rarität. In Flaschen gärt<br />

der Elbling, reift zu einem wunderbaren<br />

Sekt. Weich rollt die perlende<br />

Flüssigkeit über die Zunge, elegant,<br />

herb, aber auch jung und frisch. Noch<br />

ein zweites Glas? Nein, lieber doch<br />

nicht. Schließlich soll der Moselsteig<br />

ab Nittel deutlich hügeliger sein als<br />

auf den Kilometern zuvor ...<br />

Und tatsächlich. Bis auf 150, 200<br />

Meter über dem Fluss zieht sich der<br />

Weg jetzt hinauf. Wirklich schwere<br />

Anstiege gibt es dennoch nicht. Im<br />

Gegensatz zum gewollt schwierigen<br />

Rheinsteig, der häufig querfeldein<br />

vom Fluss weg angelegt wurde, ist<br />

der Moselsteig auf allen Abschnitten<br />

Geschichte bestaunen: Ruine des einstigen<br />

Augustiner-Frauenstifts Kloster Stuben bei Bremm<br />

genau richtig für alle, die lieber gemütlich<br />

schlendern als Hunderte Höhenmeter<br />

abreißen wollen.<br />

Ohne Mühe geht es hinauf, vorbei<br />

an Reben, die aufgereiht wie Zinnsoldaten<br />

stehen. Im Hintergrund türmen<br />

sich grau glitzernde Felsen aus<br />

Kalkstein, die nicht nur die Wärme<br />

der Sonne abstrahlen, sondern auch<br />

Die Orte bieten so viel mehr: In Ürzig ist ein Gewürzgarten<br />

in den Weinbergen angelegt; in Traben-Trarbach<br />

verzaubern Jugendstil-Häuser; Beilstein fasziniert mit<br />

Fachwerk auf engstem Raum im schmalen Seitental.<br />

für den unverwechselbaren Geschmack<br />

der Weine der Obermosel<br />

sorgen. Schritt für Schritt gewinnen<br />

Larissa und ich an Höhe. Doch jeder<br />

kleine Anstieg wird mit grandiosen<br />

Aussichten belohnt: Westlich der gemächlich<br />

fließenden Mosel blickt<br />

Die Ausblicke? Fantastisch<br />

man über die flachen Luxemburger<br />

Weinlagen weit ins Land.<br />

Sich hier zu verlaufen? Ausgeschlossen!<br />

Hunderte Wegweiser – zu erkennen<br />

an fünf dahliengelben Streifen<br />

auf weißem Grund – haben die<br />

Moselsteig-Planer die vergangenen<br />

Monate an Mauern, Posten und Bäumen<br />

angebracht. Und so die schönsten<br />

örtlichen Wanderwege zum grandiosen<br />

Moselsteig verknüpft.<br />

Wie schön wäre es, jeden Kilometer<br />

des Steigs zu erwandern. Doch unsere<br />

Zeit ist begrenzt. Deswegen überbrücken<br />

wir einige Abschnitte mit<br />

der Bahn, die alle Orte des Moseltals<br />

verbindet. Wie Perlen reihen<br />

sich die quirligen Weinorte<br />

am Ufer der Mosel entlang.<br />

Aber die lauschigen Orte haben<br />

viel mehr zu bieten als<br />

erstklassigen Riesling oder<br />

Elbling – allen Vorurteilen<br />

zum Trotz. In Ürzig, Kilometer<br />

186 des Steigs, bewundern<br />

Touristen den in den Weinbergen<br />

angelegten Gewürzgarten; in<br />

Traben-Trarbach verzaubern Jugendstil-Häuser;<br />

Beilstein fasziniert mit<br />

mittelalterlichem Fachwerk-Charme<br />

auf engstem Raum in einem schmalen<br />

Seitental der Mosel.<br />

So ruhig wie auf dem Moselsteig, wo<br />

allenfalls das Gezwitscher von Amseln<br />

oder Drosseln zu hören ist und<br />

höchstens mal eine Eidechse blitzschnell<br />

über den Weg huscht, ist es<br />

in den Orten natürlich nicht. Doch<br />

jeden Nachmittag leeren sich die Gassen<br />

und dann hat man das Tal und<br />

die Dörfer wieder fast für sich allein.<br />

98 3 | 2014


Höhepunkte am Moselsteig<br />

Historische Burgen, hübsche Orte, Weinberge:<br />

ein Mix aus Natur und Kultur, der fasziniert.<br />

Im Sommer gleich noch mal<br />

Auch in Cochem, bei Kilometer 300,<br />

ist es um 16 Uhr ruhig geworden. Wir<br />

sind mit Lisa Möntenich (58) verabredet.<br />

Treppauf, treppab führt uns<br />

die ausgebildete Kulturbotschafterin<br />

durch die alte Bischofsstadt. Hinauf<br />

zum Kapuzinerkloster, das noch so<br />

erhalten ist, wie es im 17. Jahrhundert<br />

auf den schroffen Felsen gebaut<br />

wurde. Von hier oben überblickt man<br />

die ganze Stadt – und natürlich die<br />

imposante Cochemer Reichsburg. Danach<br />

geht es die Klostertreppe hinunter<br />

und wieder hinauf in die<br />

Weinberge. Zwischen den Trockenmauern<br />

leuchten die roten Polster<br />

des weißen Mauerpfeffers. „Der<br />

Name bezieht sich auf die weißen<br />

Blüten der Pflanze, die übrigens die<br />

liebste Nahrung der Raupe des seltenen<br />

Apollofalters ist“, erklärt Lisa<br />

Möntenich. Den weißen Schmetterling<br />

mit den roten Punkten kann man<br />

im Sommer zu Dutzenden auf dem<br />

Moselsteig flattern sehen – insbesondere<br />

zwischen Valwig und Cochem.<br />

Wir müssen also noch mal wiederkommen,<br />

im Sommer – wegen der<br />

Schmetterlinge, der Passagen, die wir<br />

mit der Bahn gefahren, der vielen<br />

Weinproben, die wir ausgeschlagen<br />

haben, der vielen Burgen ...<br />

Trier Römer-Monumente<br />

wie Porta Nigra, Kaisertherme,<br />

Amphitheater,<br />

Basilika sind Unesco-Welterbe.<br />

(06 51) 97 80 80,<br />

www.trier-info.de<br />

Neumagen-Dhron Auf<br />

einem nachgebauten Schiff<br />

kann man wie die Römer<br />

vor 2 000 Jahren über die<br />

Mosel schippern. (0 65<br />

07) 70 20 61, www.roemerweinschiff.de<br />

Traben-Trarbach Mehrstöckige<br />

Gewölbe unterm<br />

Stadtkern dienen als Weinlager<br />

– unbedingt besichtigen.<br />

(0 65 41) 8 39 80,<br />

www.traben-trarbach.de<br />

Beilstein Mittelalterliches<br />

Stadtbild, fast unberührt.<br />

(0 26 73) 90 01 91,<br />

www.beilstein-mosel.de<br />

Fotos: Clemens Zahn/laif; Karte: agentur2<br />

Nittel<br />

f<br />

E i<br />

Perl<br />

e l<br />

Trier<br />

Saar<br />

N<br />

Steilste Weinberge 70 %<br />

Neigung haben die Hänge<br />

der Calmont-Region bei<br />

Neef – die steilsten Europas.<br />

(0 26 75) 91 18 10,<br />

www.calmont-region.de<br />

Reichsburg Cochem Die<br />

1 000 Jahre alte Burg ist<br />

Cochems Wahrzeichen.<br />

(0 26 71) 2 55, www.<br />

burg-cochem.de<br />

Burg Eltz Beim Besuch<br />

hat man das Gefühl, das<br />

Burgfräulein kommt gleich<br />

um die Ecke. (0 26 72)<br />

95 05 00, www.burg-eltz.de<br />

Koblenz Per Seilbahn auf<br />

die Festung Ehrenbreitstein:<br />

der schönste Blick<br />

auf die Mündung der Mosel<br />

in den Rhein. (02 61) 66<br />

75 40 00, www.diefestungehrenbreitstein.de<br />

48 Mosel 61<br />

Cochem<br />

Beilstein<br />

1<br />

Zell<br />

Koblenz<br />

Ürzig<br />

Traben-Trarbach<br />

Bernkastel-Kues<br />

Moselsteig<br />

Neumagen-Dhron<br />

Ruwer<br />

1<br />

61<br />

H u<br />

r ü<br />

n s<br />

c k<br />

Reisen<br />

Sie mit<br />

uns an die<br />

Mosel!<br />

62<br />

Lust bekommen? Dann<br />

blättern Sie um!<br />

3 | 2014<br />

99


DIE BESONDERE LESERREISE<br />

Wie gemalt: Der Ausblick von<br />

der Burg Landshut bei Bernkastel<br />

auf die Örtchen Andel/<br />

Mülheim (links) und Kues.<br />

Der Weindörferweg<br />

zwischen Wintrich<br />

und der Grafschaft<br />

Veldenz ist perfekt<br />

ausgeschildert.<br />

Wandern Sie mit<br />

uns an der Mosel!<br />

Lust auf herrliche<br />

Wandertage? Dann<br />

kommen Sie mit in<br />

die Ferienregion<br />

Bernkastel-Kues und<br />

wandern Sie mit<br />

anderen Lesern von <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> immer entlang<br />

der lieblichen Mosel,<br />

wundervoll eingebettet<br />

in die romantischen<br />

Wälder des Hunsrücks<br />

und der Eifel.<br />

Das Herz von Rheinland-Pfalz schlägt<br />

im Moseltal zwischen dem Hunsrück<br />

und der Eifel. Von Koblenz<br />

im Norden bis nach Trier im Süden prägt<br />

die grün schimmernde Mosel die spektakuläre<br />

Szenerie. Mittendrin liegt die Ferienregion<br />

Bernkastel-Kues – ein ideales Terrain<br />

für Genuss-Wanderer, die leichte bis mittelschwere,<br />

maximal 11 Kilometer lange Etappen<br />

lieben. Das Schöne: Überall finden sich<br />

Gelegenheiten, bei Winzern oder in hübschen<br />

Orten kleine Pausen einzulegen. Kommen Sie<br />

einfach mit <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> auf unsere tolle Leserreise<br />

an die Mosel. So sieht Ihr abwechslungsreiches<br />

Programm vom 4. bis 9. Mai aus:<br />

Am Sonntag, 4. Mai, geht es los – Sie reisen<br />

individuell an und beziehen Ihr gemütliches<br />

Quartier im beschaulichen Mosel-Weinort<br />

Wintrich, 20 Auto-Minuten südwestlich<br />

von Bernkastel-Kues. Zur Begrüßung stoßen<br />

Sie bei einem herrlichen Moselwein mit der<br />

örtlichen Weinkönigin an.<br />

Am zweiten Tag starten Sie in Wintrich zur<br />

ersten Wanderung. Es geht zunächst ein klein<br />

wenig in die Höhe, Richtung Weinberge. Der<br />

Lohn sind herrliche Ausblicke über das Moseltal<br />

– bis zum Hunsrück.<br />

Am dritten Tag bringt Sie der Bus nach Traben-Trarbach.<br />

Architektonische Kostbarkeiten<br />

des Jugendstils und der Belle Époque machen<br />

den Aufenthalt zu einem romantischen Erlebnis.<br />

Über den Mosel-Höhenweg wandern<br />

Sie durch Weinberge und Wälder, über die<br />

Graacher Schanzen und zurück ins Moseltal<br />

– bis Bernkastel-Kues. Ein Ort, geprägt von<br />

feinem Fachwerk und fröhlichen Festen. Nach<br />

einer individuellen Altstadt-Tour geht es auf<br />

ein Moselschiff und zurück nach Wintrich.<br />

Fotos: C. Arnoldi, Veldenz (2), TI Wintrich<br />

100 3 | 2014


Am vierten Tag erwandern Sie auf dem<br />

Weindörfer-Weg urige Ortschaften der Umgebung.<br />

Höhepunkt des Tages ist die Grafschaft<br />

Veldenz mit ihrem sehenswerten Schloss. Per<br />

Bus geht es zurück ins Hotel.<br />

Der fünfte Tag beginnt mit einem Transfer<br />

zum nahe gelegenen neuen Moselsteig (siehe<br />

vorige Seiten), wo Sie einen Teilabschnitt<br />

wandern werden. Durch die Weinberge führt<br />

Sie der Moselsteig hinauf auf die Mosel-Höhen.<br />

Nach etwa 11 Kilometern erwartet Sie<br />

Ausgangspunkt aller Wanderungen: der Weinort<br />

Wintrich, betrachtet von der Minheimer Höhe.<br />

ein Planwagen, der Sie durch die Weinberge<br />

und entlang der Mosel zum Hotel bringt.<br />

An Tag sechs, Freitag, heißt es Abschied nehmen.<br />

Sie können ganz gemütlich frühstücken<br />

und gegen Mittag nach Hause fahren.<br />

Haben Sie jetzt auch Lust bekommen, mit<br />

uns das Moseltal vom 4. bis 9. Mai zu erwandern?<br />

Dann füllen Sie den Coupon am<br />

besten noch heute aus und freuen Sie sich<br />

auf eine tolle Zeit mit anderen Lesern von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> an der Mosel!<br />

Unser exklusives<br />

Angebot für Sie:<br />

Termin nur für <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>:<br />

4. bis 9. Mai 2014<br />

• 5 Übernachtungen inklusive<br />

Frühstück im Hotel Brühler<br />

Hof oder im Hotel Moselblick,<br />

beide in Wintrich<br />

• 5 Mal Drei-Gang-Menü<br />

zum Abendessen<br />

• Begrüßung durch die<br />

Weinkönigin <strong>plus</strong> Willkommens-Getränk<br />

• 4 Mal Rucksack-Verpflegung<br />

• 4 geführte Wanderungen<br />

(Tages-Touren zwischen 9 und<br />

11 Kilometern Länge)<br />

• Wahlweise: Weinprobe auf<br />

einem Weingut ODER Besichtigung<br />

einer Sektmanufaktur<br />

• Moselschiff-Tour<br />

• Planwagenfahrt entlang<br />

der Mosel und durch die<br />

Weinberge<br />

• 3 Mal Bustransfer<br />

Preis unserer exklusiven<br />

Reise: 414 Euro/Person im DZ<br />

(EZ-Zuschlag 75 Euro)<br />

Reiseveranstalter:<br />

Touristinformation Wintrich, Bergstraße 3, 54487 Wintrich<br />

Ja, ich habe Interesse an der<br />

Wander-Reise an die Mosel<br />

Mit diesem Coupon fordern Sie unverbindlich Reise-Unterlagen an. Einfach ausfüllen und an <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> senden.<br />

Antwort:<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Chefredaktion<br />

Stichwort Leserreise<br />

Lindenstraße 20<br />

50674 Köln<br />

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Straße<br />

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1 | 2014<br />

101


BESSER LEBEN<br />

am liebsten anfangen zu singen, wenn<br />

die neuen Schuhe in den Läden stehen.<br />

Wir haben gestöbert, die schönsten für Sie<br />

rausgepickt, die alle superbequem sind.<br />

Der Frühling kann kommen!<br />

FOTOS SABINE BRAUN<br />

STYLING KATALIN KISS<br />

<br />

20 3 | 2014<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

PLATZ DA FÜR<br />

SANDALETTEN …<br />

… und weg mit den Socken! An<br />

schönen Modellen mit Riemchen<br />

– mal etwas breiter, mal ganz<br />

schmal – kann keine Frau<br />

vorbeigehen. Wie wäre es mit<br />

rustikalem Leder oder doch<br />

feinem Metallic-Look?<br />

Flower-Blouson: Vero Moda;<br />

Jeans: Itgirl Berlin; Shirt mit Schößchen;<br />

Silbersandalen: Tamaris.<br />

BESSER LEBEN<br />

Glanzpaspeln und ein stabiler Blockabsatz: Lloyd, 160 Euro. Öko-Leder, bequemer Klettverschluss und leichtes<br />

Plateau: Think!, 130 Euro. Keilabsatz und Lederblume: Neosens, 150 Euro. Glanz- und Matt-Effekte in trendigem Mix:<br />

Graceland bei Deichmann, 20 Euro. Schimmer-Riemen und weiche Schaumstoffsohle: Tamaris, 40 Euro. Gladiatoren-Style in<br />

Leder und Farbe: Tamaris, 60 Euro. Leo-Print, hohe Fesselriemchen und Zehenspreizer: ASH über Zalando, 150 Euro.<br />

3 | 2014 21<br />

ERLEBEN<br />

EN<br />

62 3 |2<br />

2014<br />

Den Hals immer<br />

von unten nach<br />

oben eincremen,<br />

so wirkt die<br />

Pflege doppelt.<br />

Auch im Frühjahr:<br />

Sonnencreme<br />

schützt das<br />

Dekolleté vor<br />

Pigmentflecken.<br />

stand<br />

to<br />

Verrat mich nicht, möchte man dem Hals<br />

H A U T P F L E G E<br />

jeden Tag zuflüstern. Denn gerade er<br />

gibt nur allzu gerne Auskunft über unser wahres Alter, weil er besonders<br />

anfällig für Fältchen ist. Denn die Haut ist viel dünner und empfindlicher<br />

als im Gesicht, und das schützende Bindegewebe fehlt. Was also tun?<br />

anz oben am Hals, an der Kante<br />

des Kinnknochens, entdeckt man<br />

es zuerst: Die Kontur ist nicht mehr<br />

so, wie sie mal war, irgendwie<br />

schlaffer, weicher. Und eigentlich ist es auch<br />

gar nicht der Hals, sondern das Gesicht, das<br />

mit den Jahren aus der Form gerät, weil die<br />

Haut Volumen und Festigkeit verliert. Die<br />

erste Folge: Die Wangenpartie sackt ab, die<br />

Kontur gibt nach und der Übergang zum Hals<br />

wird unscharf. Spätestens jetzt heißt es deshalb:<br />

cremen, cremen, cremen.<br />

Doch an den Hals denken nur wenige Frauen.<br />

Anti-Age-Cremes werden genüsslich, aber nur<br />

im Gesicht verteilt. Dabei helfen die auch gut<br />

am Hals, füllen Volumen wieder auf und stoppen<br />

auch noch den Kollagenabbau.<br />

Ganz wichtig: Wer nicht nur der Kosmetik<br />

vertrauen will, sollte zusätzlich (gerne mehr-<br />

mals täglich) mit Zupf-Massagen die Durchblutung<br />

der Haut am Hals anregen. Dazu am<br />

Kinn beginnen, dann vom Kieferknochen den<br />

Hals entlang nach unten zupfen.<br />

Kleine Fältchen am Morgen<br />

Schlaf- und Knitterfältchen oder Druckstellen<br />

der Kleidung an Hals und Dekolleté? Das Bitte mit einem<br />

Zusätzlich zu<br />

allen Cremes:<br />

sind untrügliche Zeichen, dass es der Haut Nackenkissen<br />

am Hals an Fett und Feuchtigkeit mangelt. schlafen (und,<br />

sofern möglich,<br />

Hier helfen besonders Cremes mit wasserbindender<br />

Hyaluronsäure oder Harnstoff (Urea) Rücken); denn<br />

nur auf dem<br />

und natürlich Fett.<br />

das entspannt<br />

Nacken und<br />

Schultern und<br />

streckt den Hals.<br />

Am wirkungsvollsten sind Spezialcremes für<br />

Hals und Dekolleté, denn die enthalten Wirkstoffe,<br />

die das festigende Kollagen stärken<br />

und so das Gewebe stützen – sofern sie täglich<br />

aufgetragen werden. Es hilft oft aber<br />

schon, den Hals abends dick mit Nachtcreme<br />

SCHÖN SEIN<br />

Kleines<br />

Kissen,<br />

große<br />

Wirkung<br />

3|2014<br />

63<br />

ERLEBEN<br />

84 3 | 2014<br />

YOGA<br />

URLAUB<br />

Dem Alltag<br />

sich tun –<br />

erfüllte nicht nur sie sich diesen Traum.<br />

FOTOS FLORIAN LOHMANN<br />

TEXT GABY HERZOG<br />

entfliehen, neue Kraft tanken, mal nur etwas für<br />

können ein paar Tage Urlaub wirklich all dies<br />

3 | 2014<br />

85<br />

ERLEBEN<br />

Beate Wild hat<br />

einen Trick, um<br />

beim Yoga-<br />

„Baum“ die Balance<br />

zu halten:<br />

einen Punkt<br />

auf Augenhöhe<br />

fixieren!<br />

ERLEBEN<br />

94 3 | 2014<br />

Märchenhafter<br />

Blick vom 380 Meter<br />

hohen Calmont auf<br />

die Moselschleife zwischen<br />

Ediger-Eller und Bremm<br />

oder Harz: Der neue Moselsteig zwischen Koblenz und Perl wird<br />

euch mächtig Konkurrenz machen! Denn dieser Fern-Wanderweg ist<br />

perfekt für alle, die Natur, Romantik und Genuss lieben. Heidrun Braun<br />

erkundete schon mal die schönsten Strecken.<br />

FOTOS CLEMENS ZAHN<br />

3 | 2014 95<br />

ERLEBEN<br />

Herstellernachweis<br />

Schuhbidu …<br />

… und trallala – jede Frau möchte vor Freude<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Foto: Wotext t 2mm m Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Wie wird<br />

der Hals<br />

wieder<br />

glatt?<br />

G<br />

Eine<br />

Woche<br />

vereinen? „Eine Yoga-Reise schafft es auf jeden Fall“, versichert Beate<br />

Wild. Auf der Mittelmeerinsel Ibiza, weit weg vom Trubel der Küste,<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

HINTER JEDER<br />

SCHLEIFE<br />

EINE NEUE WELT<br />

Achtung, ihr ausgezeichneten Wanderwege in Bayern, im Schwarzwald<br />

Schicke Schuhe ab S. 20<br />

Gepflegter Hals ab S. 62 Yoga auf Ibiza ab S. 84 Romantische Mosel ab S. 94.<br />

Das haben<br />

wir für Sie<br />

entdeckt<br />

Titelseite<br />

KIOMI über Zalando, (08 00) 2 40 10 20,<br />

www.kiomi.com<br />

Besser leben, ab Seite 6<br />

DAWANDA (0 18 05) 3 29 26 32<br />

www.dawanda.de<br />

SUPERLABS Studio für kreative Arbeit,<br />

www.supercraftlab.de<br />

Sprung ins neue Leben, Seite 14<br />

CAMPUS VERLAG (0 69) 97 65 16 10,<br />

www.campus.de<br />

Schicke Schuhe, Seite 20<br />

AIRSTEP ÜBER WELOVEPR (0 89)<br />

9 61 6 02 00, www.airstep-schuhe.de<br />

CAMPER (02 11) 82 82 37 37, www.camper.com<br />

CHANTELLES über pr4friends, (01 76)<br />

23 45 92 95, www.mychatelles.com<br />

DEICHMANN (08 00) 5 02 05 00,<br />

www.deichmann.com<br />

FRENCH CONNECTION über Mrs. Politely PR,<br />

(0 40) 30 39 96 90, www.frenchconnection.com<br />

GEOX über Network PR, (0 40) 4 50 30 60,<br />

www.geox.com<br />

GÖRTZ 17 (08 00) 46 46 37 89, www.goertz.de<br />

IKKS (02 21) 25 89 97 96, www.ikks.com<br />

ITGIRL BERLIN über Claudia Wünsch Communication,<br />

(0 30) 78 95 68 90, www.itgirlberlin.com<br />

IVI COLLECTION (02 21) 96 44 69 22,<br />

www.ivicollection.com<br />

LLOYD (0 42 71) 94 02 93, www.lloyd.de<br />

MINX über Agency Call, (0 40) 41 34 56,<br />

www.minx-mode.de<br />

NEOSENS über Hansmann PR, (0 89) 36 05 49<br />

90, www.neosens.com<br />

PATRIZIA PEPE (0 08 00) 24 02 20 11,<br />

www.patriziapepe.com<br />

PETER HAHN (08 00) 7 44 45 55,<br />

www.peterhahn.de<br />

PETER KAISER (0 63 31) 71 60,<br />

www.peter-kaiser.de<br />

STYLEALBUM über Stadtgespräch PR, (0 89)<br />

61 46 57 10, www.stylealbum.com<br />

SUN Z SHOES über ZDAR, (09 11) 5 30 06 21,<br />

www.sun-z-shoes.com<br />

TAMARIS (0 52 31) 3 04 20 20, www.tamaris.de<br />

THINK! (0 81 42) 6 52 32 41, www.thinkshoes.com<br />

TURNOVER über Veldhovengroup, (02 11) 56 64<br />

34 58, www.veldhovengroup.com<br />

VAGABOND über OnTime PR, (0 30) 61 62 73 00,<br />

www.vagabond.com<br />

VERO MODA über OnTime PR, (0 30) 61 62 73<br />

00, www.veromoda.com<br />

WOLFORD (0 89) 2 90 5 20, www.wolford.com<br />

ZALANDO (0 30) 27 59 46 93, www.zalando.de<br />

Vegane Rezepte, Seite 42<br />

VEGAN TOTAL (0 66 57) 9 14 16 13, www.vegantotal.de<br />

RADIX Naturkost und Versand, (0 89) 12 47 78 11,<br />

www.radixversand.de<br />

NEUNZEHN VERLAG (0 30) 74 92 97 97, www.<br />

neunzehn-verlag.de<br />

HOBBY LINE über C. Kreul, (0 95 45) 92 56 78,<br />

www.c-kreul.de<br />

DORLING KINDERSLEY (08 00) 7 14 16 91,<br />

(0 89) 4 42 32 60, www.dorlingkindersley.de<br />

GU VERLAG (0 08 00) 72 37 33 33, www.gu.de<br />

AT VERLAG (00 41) 5 82 00 44 00, www.atverlag.ch<br />

Blumentopf verzieren, Seite 44<br />

FOLIA (0 91 29) 27 70, www.folia.de<br />

HOBBY LINE über C. Kreul, (0 95 45) 92 56 78,<br />

www.c-kreul.de<br />

MARABU (08 00) 7 14 16 91, www.marabu.de<br />

NERCHAU (03 43 82) 70 40,<br />

www.nerchaufarbe.de<br />

Schön sein, Seite 61<br />

AHAVA (0 61 22) 53 68 90, www.ahava.de<br />

SCHOLL (06 21) 3 24 60,<br />

www.scholl-fusspflege.de<br />

Den Hals pflegen, Seite 62<br />

ARGAN PHYTOCARE (0 71 21) 16 11 10,<br />

www.arganphytocare.de<br />

GUINOT über Gieseke Cosmetic, (0 83 20)<br />

92 53 84, www.guinot.de<br />

LA MER (0 47 23) 7 90 00, www.la-mer.com<br />

OLAZ (0 61 96) 89 01, www.olaz.de<br />

PHYRIS über Dr. Grandel, (08 21) 3 20 20,<br />

www.grandel.de<br />

SOTHYS (0 22 03) 59 90 00, www.sothys.de<br />

Erleben, Seite 83<br />

RESIDENZ VERLAG (00 43) 2 74 28 02 16 12,<br />

www.residenzverlag.com<br />

FRÖLICH & KAUFMANN VERLAG (0 30)<br />

4 65 10 01, www.froelichundkaufmann.de<br />

Yoga auf Ibiza Seite 84<br />

BODYTEC (00 34) 6 06 57 14 52,<br />

www.bodytecibiza.com<br />

HOTEL HACIENDA (00 34) 9 71 33 45 00,<br />

www.hotelhacienda-ibiza.com<br />

NEUE WEGE (0 22 55) 9 59 10,<br />

www.neuewege.com<br />

TAI-CHI FERIENKURSE (07 21) 1 80 36 98,<br />

www.taichi-ferienkurse.eu<br />

YOGA 4 ALL MANKIND www.y4all.com<br />

Der neue Moselsteig, Seite 94<br />

MOSELLANDTOURISTIK (0 65 31) 9 73 30,<br />

www.mosellandtouristik.de<br />

MOSELROMANTIK-HOTEL KESSLER-MEY-<br />

ER (0 26 71) 46 00, www.hotel-kessler-meyer.de<br />

RESTAURANT FRONHOF-STUBEN<br />

(0 26 06) 4 35, www.fronhof-stuben.de<br />

ROMANTIK-JUGENDSTILHOTEL BELLE-<br />

VUE (0 65 41) 70 30, www.bellevue-hotel.de<br />

WEINHAUS SCHÖNE AUSSICHT (0 65 41)<br />

16 98, www.weinhaus-schoene-aussicht.de<br />

PC-Tipps, Seite 107<br />

MINIINTHEBOX www.miniinthebox.com<br />

102 3 | 2014


esonderen<br />

Ihre Seiten<br />

Berufsunfähigkeit versichern > S. 105 Engagement: Hilfe für verfolgte Frauen > S. 106<br />

PC-Seite: Grüße per E-Mail > S. 107 Ihre Leserbriefe und Ideen > S. 108<br />

Darauf freuen<br />

wir uns<br />

im März<br />

Die Tage werden<br />

wieder länger<br />

Deshalb jetzt sich<br />

neue Turnschuhe<br />

gönnen und<br />

zum Lauf- bzw.<br />

Walkingtreff<br />

anmelden.<br />

Internationaler<br />

Frauentag<br />

In vielen<br />

Städten gibt es<br />

am 8. März Veranstaltungen:<br />

Denn Gleichberechtigung<br />

gibt es noch<br />

lange nicht.<br />

Foto: plainpicture; Illustration: Shutterstock<br />

„KÜRZLICH GERIET ICH MIT MEINER TOCHTER aneinander. ,Sei nicht immer<br />

so empfindlich! Mit dir kann man kaum noch reden‘, schimpfte sie. Erst war ich<br />

gekränkt, doch jetzt sehe ich ein: Sie hat recht. Ständig nehme ich mir alles zu<br />

Herzen. Ist jemand ruppig, verunsichert mich das. Ich fühle mich oft übergangen,<br />

bin dünnhäutig. Wie kann ich ein dickes Fell bekommen?“ Gudrun Jerberg, Wiesbaden<br />

Fotografieren<br />

Sie häufiger<br />

Auch wenn es<br />

albern klingt:<br />

Machen Sie<br />

öfter Fotos Ihrer<br />

Familie, gerade<br />

bei Festen!<br />

haben sie eine frage, die sie bewegt? schreiben sie uns!<br />

die adresse finden sie auf seite 3.<br />

3 | 2014 103


Ihre Seiten<br />

Ich hab eine Frage<br />

„Ein dickes Fell anlegen“<br />

Die Seele<br />

polstern ist<br />

wichtig!<br />

Selbstbewusst<br />

und besonnen<br />

auf Kritik<br />

reagieren, nicht<br />

alles persönlich<br />

nehmen und sich<br />

nicht immer<br />

angegriffen<br />

fühlen – das<br />

kann man lernen.<br />

Je älter<br />

man ist, desto<br />

leichter,<br />

versichert Sylvia<br />

Wellensiek*.<br />

Frau Wellensiek, mit<br />

den Jahren haben viele<br />

Frauen das Gefühl, immer<br />

dünnhäutiger zu<br />

werden. Ist das normal?<br />

WELLENSIEK Sehr normal<br />

sogar. In jüngeren<br />

Jahren füllen sich unsere<br />

Energiebatterien von<br />

allein wieder auf. Mit<br />

den Jahren dauert das<br />

länger, zugleich wird<br />

der Schutzmantel dünner.<br />

Aber – und das ist<br />

der Vorteil: Man wird<br />

auch lebenserfahrener<br />

und einsichtiger.<br />

Und das hilft, ein dickes<br />

Fell zu bekommen?<br />

WELLENSIEK Ja. Wichtig<br />

dabei: den eigenen<br />

Standort bestimmen:<br />

Was nimmt mir die Energie,<br />

einen Angriff von<br />

außen angemessen abzuwehren<br />

und selbstbewusster<br />

zu reagieren?<br />

Meist zeigt sich: Die<br />

Wurzeln dieses Verhaltens<br />

liegen tief in der<br />

Kindheit. Man hat sich<br />

Verhaltensmuster angeeignet,<br />

die jetzt nicht<br />

mehr passen.<br />

Also ein Problem einer<br />

ganzen Generation ...<br />

WELLENSIEK Ich beobachte,<br />

dass viele, die in<br />

den 60er-Jahren aufwuchsen,<br />

sich von ihren<br />

Eltern nicht immer geliebt<br />

und geachtet sahen.<br />

Später, mit 50 oder 60,<br />

wenn sie sich persönlich<br />

angegriffen fühlen –<br />

weil jemand z. B. ihre<br />

Arbeit kritisiert oder sie<br />

meinen, sie werden<br />

übergangen, sendet<br />

ihnen die Seele eine<br />

klare Botschaft: Die<br />

Seele will endlich anerkannt<br />

werden. Wenn<br />

man diesen Zusammenhang<br />

erkennt, ist man<br />

den einen entscheidenden<br />

Schritt weiter.<br />

Dazu muss man aber<br />

erst einmal genügend<br />

Abstand zu sich haben ...<br />

WELLENSIEK Den gewinnt<br />

man oft mit dem<br />

Älterwerden. Man lernt<br />

doch mit den Jahren,<br />

das Leben aus der Perspektive<br />

eines Erwachsenen<br />

zu sehen. Dies<br />

muss man sich im Alltag<br />

nur immer wieder bewusst<br />

machen.<br />

Braucht man dabei Hilfe<br />

von außen?<br />

WELLENSIEK Bei vielen<br />

genügt es, sich klarzumachen,<br />

was uns kränkt.<br />

Natürlich kann ein Coaching<br />

helfen, weil eine<br />

geschulte Trainerin<br />

einem sanft, aber deutlich<br />

den Spiegel vorhält<br />

und spezielle Techniken<br />

zeigt, Verborgenes aus<br />

der Seele aufzuarbeiten.<br />

Dieses Bewusst-Machen<br />

bildet die Grundlage.<br />

Dazu kommt dann das<br />

stete Üben der Techniken<br />

im Alltag.<br />

Wie sieht das aus?<br />

WELLENSIEK Eine der<br />

vielen Übungen, die es<br />

dazu gibt, trägt den<br />

Namen „HASE“: H-altung,<br />

A-tmung, S-Spannung,<br />

E-rdung.<br />

Wenn man sich angegriffen<br />

oder gekränkt<br />

fühlt und sich ein dickeres<br />

Fell wünscht, gilt:<br />

sich aufrecht halten,<br />

ruhig atmen, Muskeln<br />

lockern<br />

und die Füße<br />

fest auf den<br />

Boden stellen.<br />

Und so erhält<br />

man ein dickeres<br />

Fell?<br />

WELLENSIEK Man<br />

hat zumindest für sich<br />

selbst schon mal etwas<br />

Gutes getan und sich<br />

entspannt. Denn wer<br />

die eigenen Kraftquellen<br />

aktiviert, wird nach<br />

außen viel sicherer auftreten<br />

– und nicht mehr<br />

alles als persönlichen<br />

Angriff betrachten.<br />

*Sylvia Wellensiek (49)<br />

ist Trainerin, Therapeutin,<br />

Autorin und lebt<br />

am Ammersee. Ihr<br />

aktuelles Buch: „Fels<br />

in der Brandung statt<br />

Hamster im Rad“, Beltz<br />

Verlag, 142 Seiten, 19,95<br />

Euro. Mehr erfahren:<br />

www.hbt-akademie.de<br />

Haben Sie<br />

auch eine<br />

Frage?<br />

Schreiben Sie<br />

uns: Adresse<br />

Seite 3.<br />

Fotos: privat (5), Shutterstock (4), Thinkstock; Illustration: Shutterstock<br />

104 3 | 2014


1<br />

3<br />

2<br />

Versicherung<br />

für die Tochter<br />

„Meine Tochter ist mit dem<br />

Studium fertig und hat<br />

ihren ersten Arbeitsvertrag<br />

unterschrieben. Nun fragt<br />

sie mich, ob es sinnvoll<br />

ist, eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

abzuschließen.<br />

?Was soll ich ihr raten?“<br />

Veronika Schmelzner-Heinrichs, Dortmund<br />

Die Werke: 1. „2 afrikanische<br />

Frauen“, 2. „Misericordia“,<br />

3. „Jüngling und<br />

Rose“ und 4. „Aquarell“<br />

Niemals Langeweile<br />

Erinnern Sie sich ? Bei Ihrem großen Gedichtwettbewerb vor zwei<br />

Jahren habe ich den achten Platz belegt. Oft nehme ich das Gedichtbändchen<br />

Ihrer Zeitschrift in die Hand und freue mich daran. Ich<br />

schreibe nicht nur Gedichte, sondern seit meiner Kindheit zeichne<br />

und male ich auch sehr gerne. Auch besuchte ich Kurse, lerne neue<br />

Aquarelltechniken und habe schon Ausstellungen gehabt. Hier sehen<br />

Sie einige Kostproben – ich hoffe, dass diese Ihnen auch gefallen.<br />

Anita Nimmert, per E-Mail<br />

4<br />

Endlich Frühling!<br />

Ich muss diese Freude einfach teilen: Heute hat das Eiscafé<br />

bei mir um die Ecke wieder eröffnet: Ich setze mich<br />

im Mantel ins Freie (obwohl es kühl ist und ich in Eile bin),<br />

bestelle meinen geliebten Eisbecher und summe „Himbeereis<br />

zum Frühstück“. Doris Krüll, per E-Mail<br />

CONSTANZE HINTZE*: Grundsätzlich: ja,<br />

unbedingt! Eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

ist aus zwei Gründen wichtig:<br />

1Junge Menschen werden durch den<br />

Staat praktisch nicht mehr ausreichend<br />

abgesichert. Wer den Beruf nicht mehr<br />

ausüben kann und nicht selbst vorgesorgt<br />

hat, erlebt den sozialen Absturz.<br />

2Die gesetzliche Rentenversicherung<br />

zahlt im Falle eines dauerhaften<br />

Ausscheidens aus dem Beruf, ob wegen<br />

Krankheit oder Unfall, nur eine kleine<br />

Erwerbsminderungsrente. Wie klein diese<br />

ist, zeigen die offiziellen Zahlen: Frauen<br />

erhalten im Schnitt gerade 571 Euro<br />

Erwerbsminderungsrente.<br />

Für Ihre Tochter ist jetzt der ideale Zeitpunkt,<br />

um Berufsunfähigkeit abzusichern.<br />

Denn: Je jünger und gesünder sie ist, desto<br />

günstiger wird die Versicherung.<br />

!<br />

Allerdings sollte sie auf ein paar<br />

Dinge achten:<br />

• Nicht jedes Angebot einer Versicherung<br />

wird sich für Ihre Tochter eignen.<br />

• Die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß<br />

beantworten, sonst gibt’s<br />

im Ernstfall kein Geld.<br />

• Wer auf eigene Faust Anfragen<br />

bei Versicherungen stellt und<br />

abgelehnt wird (z. B. wg. Vorerkrankung),<br />

hat es danach schwer, überhaupt<br />

irgendwo einen Vertrag zu bekommen.<br />

Mein Tipp: Ihre Tochter sollte sich unbedingt<br />

kompetent beraten lassen: Neben<br />

der Verbraucherzentrale sind unabhängige<br />

Finanzberaterinnen und -berater gute<br />

Ansprechpartner, die sich auskennen.<br />

* Constanze Hintze ist Bankkauffrau und Geschäftsführerin<br />

von Svea Kuschel + Kolleginnen – ein Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />

das sich speziell an Frauen richtet. Das Ziel:<br />

Finanzthemen für Frauen besser zugänglich machen und die<br />

Beratung deutlich transparenter gestalten.<br />

3 | 2014 105


Ihre Seiten<br />

Mein Engagement<br />

WIR<br />

SUCHEN<br />

* Namen von der Redaktion geändert.<br />

Frauen dürfen<br />

keine Ware sein!<br />

Tausende Flüchtlingsfrauen landen bei uns in einem Netz<br />

aus Elend und Prostitution. Um ihnen zu helfen, engagiert<br />

sich Annette Speidel beim Hilfswerk „SOLWODI“.<br />

„Mit frommen Sprüchen<br />

ist es nicht getan!“<br />

Der Satz von<br />

Schwester Lea Ackermann<br />

während eines<br />

Vortrags ging mir unter<br />

die Haut. Die katholische<br />

Ordensschwester<br />

erzählte,<br />

wie erbittert sie gegen die Ausbeutung<br />

von Frauen kämpft. In Kenia<br />

und Ruanda sah sie, wie sich Frauen<br />

aus lauter Not in Bordellen an Sex-<br />

Touristen verkaufen und von organisierten<br />

Banden zur Prostitution<br />

gezwungen werden. Sie erzählt mir<br />

von Mary*, 23, Mutter von drei Kindern.<br />

Wie so viele andere Frauen<br />

flüchtete Mary nach Europa, hoffte<br />

auf einen Job, um Geld nach Hause<br />

schicken zu können. Doch sie landete<br />

auch hier in einem Geflecht aus<br />

Elend und Prostitution.<br />

Kurze Zeit nach dem Vortrag gründete<br />

ich deshalb 2007 die SOLWO-<br />

DI-Kontaktstelle Ostalb. SOLWODI<br />

steht für „Solidarity with women in<br />

distress“ – „Solidarität für Frauen<br />

in Not“. Gegründet hat Schwester<br />

Lea diesen Verein bereits 1985. Erst<br />

in Kenia und dann zwei Jahre später<br />

in Deutschland, wo es inzwischen<br />

schon 15 Beratungsstellen gibt.<br />

Meist kommen die Frauen über viele<br />

Umwege zu uns.<br />

So wie Nahima*, 35, die<br />

auf der Flucht vor ihrem<br />

prügelnden Mann eine<br />

wahre Odyssee hinter<br />

sich hatte. Zuerst brachten<br />

wir sie in einer unserer<br />

sieben „Schutz-Wohnungen“<br />

unter. Dort ist immer jemand von<br />

uns da, mit dem die Frauen reden<br />

können, über all das, was passiert<br />

ist. Schlepper hatten die Kenianerin<br />

für sehr viel Geld nach Deutschland<br />

geschleust. Völlig mittellos landete<br />

sie in Berlin schließlich in einem<br />

Bordell, wo ihre „Dienste“ zum<br />

Schleuderpreis angeboten wurden.<br />

Es dauert nicht lange und Nahima<br />

brach vor Heimweh zusammen.<br />

Inzwischen hat sich die junge Frau<br />

erholt, Vertrauen zu uns gefasst. Wir<br />

sorgten dafür, dass Nahima sich<br />

scheiden lassen konnte – was war<br />

das für ein langer Kampf mit den<br />

Behörden, vor allem um das Sorgerecht<br />

für die Kinder zu erhalten.<br />

Doch Nahima ist zuversichtlich, dass<br />

sie ihre Kinder bald nach Deutschland<br />

holen kann.<br />

Neben der praktischen Hilfe liegt<br />

uns daran, dass die Nöte der Frauen<br />

bekannt werden. Dafür halten wir<br />

Vorträge über SOLWODI, vermitteln<br />

Ansprechpartner bei Beratungsstellen,<br />

sammeln Spenden und schreiben<br />

Briefe an Politiker und Kirchen-<br />

Vertreter. Niemand soll die Augen<br />

verschließen. Denn mit frommen<br />

Sprüchen ist es nicht getan.<br />

Annette Speidel (70) ist verheiratet,<br />

hat 4 Kinder und lebt in Aalen.<br />

Irgendetwas<br />

fehlt mir<br />

Austausch und<br />

Kommunikation:<br />

Das wünsche ich<br />

mir. Als Rentnerin<br />

(64) bin ich sehr<br />

aktiv, treibe Sport<br />

und engagiere mich<br />

ehrenamtlich, habe<br />

aber das Gefühl,<br />

dass mir noch etwas<br />

fehlt. Gespräche mit<br />

anderen Menschen –<br />

wer schreibt mir?<br />

Boba Fuckar,<br />

München<br />

Enkel<br />

sehen<br />

Ich brauche einen<br />

Rat: Mein Sohn<br />

ist Vater eines<br />

unehelichen Kindes,<br />

hat zur Mutter<br />

keinen Kontakt mehr.<br />

Kürzlich sah ich<br />

sie – mit meinem<br />

Enkel, von dem ich<br />

nichts weiß, außer<br />

dass es ihn gibt. Ich<br />

würde so gerne eine<br />

Beziehung zu ihm<br />

aufbauen, aber wie<br />

soll ich das machen?<br />

Ich will ja keinen<br />

Unfrieden stiften.<br />

Wer hat ähnliche<br />

Erfahrungen?<br />

Annette Jebrameck-<br />

Sievert, Seelze<br />

Fotos: Getty Images, privat (2); Illustrationen: Shutterstock (2)<br />

106 3 | 2014


Ihre Seiten<br />

Computer & Medien<br />

Grüße per E-Mail – so geht’s<br />

Einen Geburtstagsgruß<br />

versenden<br />

oder<br />

eine Einladung:<br />

Per E-<br />

Mail ist das<br />

ganz einfach<br />

und kommt im<br />

Handumdrehen<br />

an.<br />

Brigitte Kafka<br />

vom Senioren-<br />

Internet-Café<br />

Intern@tto zeigt,<br />

wie es geht.<br />

1Mail vorbereiten<br />

Geburtstag, Hochzeitstag,<br />

Jubiläum: Es<br />

gibt viele Anlässe, jemandem<br />

eine Freude zu<br />

machen. Alternativ zur<br />

Postkarte können Sie<br />

dies auch mit einer<br />

schön gestalteten E-Mail<br />

tun. Die meisten E-Mail-<br />

Programme bieten diese<br />

Möglichkeit. Bei Outlook<br />

2007 oder 2010,<br />

den gängigsten E-Mail-<br />

Programmen, können<br />

Sie z. B. mit eigenen<br />

Fotos schöne Gruß-<br />

Mails gestalten.<br />

• Dazu zuerst das Programm<br />

und danach eine<br />

neue E-Mail öffnen.<br />

• Dann in die Adresszeile<br />

den Empfänger<br />

hineinschreiben.<br />

• In die Betreffzeile einen<br />

passenden Text<br />

– wie Geburtstagsgrüße<br />

oder Einladung.<br />

2Foto einfügen<br />

Ein eigenes Foto<br />

können Sie leicht in das<br />

Textfeld einfügen.<br />

• Dazu auf der Menüleiste<br />

des E-Mail-Programms<br />

auf „Einfügen“<br />

klicken. Im Fenster, das<br />

sich öffnet, mit Doppelklick<br />

den Ordner wählen,<br />

in dem man das<br />

Bild gespeichert hat.<br />

• Dann Doppelklick auf<br />

das Bild. Es erscheint<br />

automatisch im Textfeld<br />

der E-Mail. Durch<br />

Ziehen an den Ecken<br />

kann man es vergrößern<br />

oder verkleinern.<br />

• Achtung: Hat der<br />

Adressat ein anderes<br />

E-Mail-Programm als<br />

man selbst, kann es sein,<br />

dass das Bild als Anhang<br />

gesendet wird.<br />

3Textfeld einfügen<br />

• Möchten Sie zusätzlich<br />

einen Text in<br />

das Bild hineinschreiben<br />

(z. B. „Alles Gute“),<br />

dann in der Menüleiste<br />

der E-Mail erneut auf<br />

„Einfügen“ klicken.<br />

1. Klicken Sie<br />

im Mailprogramm<br />

in der<br />

Menüleiste auf<br />

„Einfügen“<br />

und auf „Grafik<br />

einfügen“.<br />

• Nun auf „Textfeld“ und<br />

dann mit gedrückter<br />

Maustaste ein Textfeld<br />

in das Bild ziehen.<br />

• Das Textfeld kann am<br />

Rand mit der linken<br />

Maustaste „angefasst“<br />

und an den passenden<br />

Platz gerückt werden.<br />

• Möchten Sie eine kleine<br />

Zeichnung einfügen,<br />

auf „Einfügen“ und dann<br />

„Clipart“ klicken. Dort<br />

können Sie z. B. das<br />

Stichwort „Geburtstag“,<br />

dann „ok“ eingeben und<br />

erhalten Bild-Vorschläge<br />

wie Sektgläser oder<br />

Torte. Bild doppelt anklicken<br />

oder ins Textfeld<br />

der E-Mail ziehen (wie<br />

bei Fotos) – fertig.<br />

2. In der Auswahl,<br />

die nun<br />

erscheint, auf<br />

„Bilder“ klicken.<br />

Dann das<br />

gewünschte<br />

Bild anklicken.<br />

3. Das Bild<br />

erscheint nun<br />

in der Mail. Für<br />

einen Gruß auf<br />

„Einfügen“ und<br />

dann auf Textfeld<br />

klicken.<br />

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Kurzbefehl<br />

Langer<br />

Bindestrich<br />

Öfter nötig, als<br />

man denkt, z. B.<br />

für Zeitangaben<br />

(„12–14 Uhr“),<br />

Streckenangaben<br />

(„Ulm<br />

– Stuttgart“)<br />

– oder als<br />

Ge<strong>dank</strong>enstrich.<br />

Einfach „Strg“<br />

und „–“ (rechts<br />

auf dem Zehnerblock)<br />

zusammen<br />

drücken und<br />

man hat den langen<br />

Bindestrich.<br />

Haben Sie<br />

auch<br />

eine Frage?<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS!<br />

Adresse Seite 3.<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

Anhänge für alle Computer: PDFs erstellen<br />

3 | 2014 107


Ihre Seiten<br />

Ihre Leserbriefe<br />

PC-SEITE, 1/2014<br />

Bitte Word 2007!<br />

Dank Ihrer PC-Tipps konnte<br />

ich schon vieles ausprobieren.<br />

Eine Bitte: Da ich Word<br />

2007 habe und mit Word<br />

2010 nicht mehr so mitkomme<br />

(ich bin 75), wäre es<br />

schön, wenn Sie auch immer<br />

Word 2007 erwähnen. Danke!<br />

Elisabeth Molitor, Lohra<br />

Eigener Ordner<br />

Vielen Dank an Frau Kafka<br />

und das Team für die tollen<br />

Tipps für den PC. Ich habe<br />

mir einen Ordner zugelegt, in<br />

dem ich die Seiten sammle.<br />

So kann ich immer darauf zurückgreifen.<br />

Auf die nächste<br />

Ausgabe freu ich mich schon.<br />

Gisela Karberg, Norderstedt<br />

Danke für<br />

Ihre Post!<br />

Kürzlich war ich Babysitter in der<br />

Wohnung meiner Tochter. Als Zeit zum Aufräumen<br />

war, bat ich meine jüngere Enkelin,<br />

die Spülmaschine auszuräumen, da dies ihre<br />

Mama immer sehr freue. Was bekam ich<br />

zur Antwort: „Ach Oma, weißt du, das<br />

mache ich heute nicht. Sie hat<br />

sich ja schon gestern gefreut.“<br />

Gerti Ziwes, Sirzenich<br />

AB HEUTE BIN ICH MUTIGER, 1/2014<br />

Neue Impulse<br />

Vielen Dank für diese inspirierende<br />

Geschichte. Ein echter Beweis dafür, dass<br />

man auch mit über 50, so wie ich, fröhliche<br />

Farben und Schnitte tragen kann, ohne<br />

albern auszusehen Die Models wirken so<br />

vergnügt und jung – die Bilder geben so<br />

schöne farb-liche Impulse, machen Lust auf<br />

einen ausgedehnten Einkaufsbummel.<br />

Lotti Schmidtke, per E-Mail<br />

IST DAS GERECHT?, 10/2013<br />

Großer Spaß<br />

Vielen Dank dafür, dass<br />

ich bei Ihrer Geschichte<br />

„Ist das gerecht?“ mitmachen<br />

durfte. Es hat<br />

wirklich großen Spaß gemacht,<br />

meine Geschichte<br />

zu erzählen und das Foto-<br />

Shooting mitzumachen.<br />

DER BESONDERE LESERTIPP<br />

Heike Loock, Groß Kreutz<br />

IHRE SEITEN, 12/2013<br />

Kleine Pensionen<br />

Auf den Leserbrief von Herrn<br />

Steinki – er wünscht sich, dass<br />

die Politik etwas gegen zu hohe<br />

Pensionen tut – muss ich einfach<br />

antworten. Weiß er, dass es auch<br />

ganz kleine Pensionen gibt, die vor<br />

allem Frauen bekommen, die in<br />

keiner gesetzlichen Krankenkasse<br />

sind und sich Anwartschaften in<br />

privaten Kassen teuer ansparen<br />

müssen? Und viele Leute sind erstaunt,<br />

wenn sie z. B. krank werden,<br />

welche enormen Kosten sie da von<br />

ihrer Pension bestreiten müssen.<br />

Karin Stahl, Wesselburen<br />

Jeden Monat freue ich mich auf Ihr neues Heft. Nun habe ich eine<br />

Anregung für Sie: Viele Leserinnen und Leser sind bestimmt alleinstehend.<br />

Warum bieten Sie nicht eine Reise für diese Personengruppe<br />

an? Nicht als Partner-Börse. Aber wer schon mal allein zwischen<br />

Paaren gereist ist, weiß, was ich meine: Der Frust ist vorprogrammiert.<br />

Von den Zusatzkosten des Einzelzimmers ganz zu schweigen.<br />

Elfriede Eckhardt, Baunatal<br />

Anm. der Red.: Das ist eine ganz wunderbare Idee!<br />

Wir werden mit unseren Partnern prüfen, welche<br />

Möglichkeiten es gibt. Wir bleiben am Ball!<br />

Fotos: Klaus E. Haun, privat, Shutterstock (2), Thinkstock; Illustration: Shutterstock<br />

108 3 | 2014


AUFRUHR IM DARM, 1/2014<br />

Es geht auch anders<br />

Die Geschichte „Aufruhr im Darm“ hat mich<br />

ziemlich aufgeregt. Beim Lesen bekommt man<br />

eher Angst. Um die Diagnose zu stellen, ob eine<br />

Zöliakie vorliegt, muss ein Arzt keineswegs eine<br />

Vollnarkose mit künstlicher Beatmung durchführen.<br />

Das ist eine Sache von fünf Minuten und<br />

kann durch eine Biopsie mit einer Schlafspritze<br />

(hier atmet man selbst) durchgeführt werden.<br />

Hannah Hansen, per E-Mail<br />

Anm. d. Red.: Ihr Hinweis, dass die Biopsie<br />

unter Sedierung bzw. Dämmerschlaf erfolgen<br />

kann, ist völlig richtig. Vielen Dank für<br />

Ihren hilfreichen Hinweis.<br />

MAGGIE SMITH, 1/2014<br />

Nun begleitet mich Ihr<br />

<strong>Magazin</strong> schon viele<br />

Jahre – und immer noch<br />

bin ich begeistert von den<br />

guten Berichten und Interviews.<br />

Das Gespräch<br />

mit Maggie Smith war so<br />

interessant! Kein Klatsch<br />

und Tratsch! Weiter so!<br />

Marina Mickler, Dresden<br />

Schreiben<br />

Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magazin @bayard-media.de,<br />

✆ (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax (02 21) 2 77 57-10<br />

FRAU EULER, 1/2014<br />

„Unsere“<br />

Wohnung<br />

... sagen meine beiden<br />

Enkelinnen Hermine (5)<br />

und Charlotte (3) – und sie<br />

haben unsere Gästewohnung<br />

in Beschlag genommen.<br />

Wenn sie morgens in<br />

den Kindergarten gehen,<br />

werden manchmal sieben<br />

Puppen dort abgeladen mit<br />

genauen Anweisungen, wer<br />

wann Flasche, Brei oder<br />

Hustensaft bekommt und<br />

ausgefahren werden muss.<br />

Und als wir neulich Übernachtungsbesuch<br />

bekamen,<br />

schlugen die Kinder vor,<br />

unser Freund müsse beim<br />

Opa im Zimmer schlafen –<br />

und nicht im „Mädchenzimmer“.<br />

So halten die Mädels<br />

mich (75) und unsere vier<br />

Wände jung.<br />

Sophie Mensching,<br />

Lindhorst<br />

ALTERSARMUT, 11/2013<br />

Augen zu und durch<br />

Was Sie über Altersarmut schreiben,<br />

stimmt ganz genau – auch<br />

ich bin leider davon betroffen.<br />

Trotzdem versuche ich aber, das<br />

Beste aus meinem Leben zu<br />

machen. „Augen zu und durch“<br />

ist meine Devise. Deshalb liebe ich<br />

auch Ihre „Sonnenstrahlen“ – die<br />

machen mir immer so viel Mut.<br />

Sabine Schenke, Bad Camberg<br />

(per E-Mail)<br />

LESERFRAGE<br />

Wie gerecht sind die<br />

neuen Renten-Gesetze?<br />

Die abschlagsfreie Rente mit 63 und<br />

die höhere Rente für Mütter seien nur<br />

gerecht, sagen die einen. Andere entgegnen,<br />

alles auf Pump finanziert, sie<br />

müsse von unseren Kindern bezahlt<br />

werden und sei deshalb ungerecht.<br />

Wie denken Sie? Sagen Sie uns Ihre<br />

Meinung! Die Adresse finden Sie oben.<br />

3 | 2014<br />

109


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das vor einem Jungen steht<br />

und ihn bittet, es zu lieben.“<br />

julia roberts zu hugh grant in „notting hill“ (1999)<br />

Foto: Elliott Erwitt/Magnum Photos/Agentur Focus<br />

112 3 | 2014


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