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special | <strong>Hardware</strong> 2014<br />
Bild: Crucial<br />
In den Produktinformationen zu DDR4 hebt Crucial die gestiegene Speicherdichte der<br />
Chips hervor. Bislang sind laut dem Unternehmen Module bis 16 GByte möglich.<br />
Im Bild eines der ersten DDR4-Module von Crucial. An der Unterseite erkennt man die<br />
leichte keilförmige Ausbuchtung, welche das Einstecken des Moduls erleichtern soll.<br />
tion“, welche ein Datum invertiert<br />
(aus „0“ wird „1“ und umgekehrt),<br />
sofern sich dadurch Energie sparen<br />
lässt. Das hängt von den gerade in<br />
den Zellen gespeicherten Daten<br />
ab. Müssen mehr als die Hälfte der<br />
Zellen ihren Ladezustand ändern,<br />
ist es sinnvoller, stattdessen andere<br />
Zellen, welche den eigentlich<br />
passenden Zustand <strong>auf</strong>weisen,<br />
entsprechend zu ändern und das<br />
ganze Datum zu invertieren. Die<br />
Invertierung wird in einem speziellen<br />
Flag-Bit hinterlegt.<br />
Mit DDR4-RAM verschwindet zudem<br />
das Konzept der Speicherkanäle.<br />
Dual Channel und Co. gehören<br />
damit der Geschichte an.<br />
Stattdessen ist nun alles als Punktzu-Punkt-Verbindung<br />
ausgelegt,<br />
sodass nun jedes weitere Modul<br />
die Bandbreite steigert. Dennoch<br />
werden die Module nicht mit beliebiger<br />
Anzahl skalieren. Auf welche<br />
Anzahl Module die CPU-Hersteller<br />
ihre Speichercontroller optimieren,<br />
ist noch nicht bekannt.<br />
Noch vieles im Dunkeln<br />
Obwohl bei den Serverfarm-Betreiber<br />
bereits erste DDR4-Module genutzt<br />
werden und der Startschuss<br />
im Consumer-Bereich dieses Jahr<br />
fallen soll, befindet sich immer<br />
noch vieles in der Schwebe.<br />
So lässt sich beispielsweise keine<br />
seriöse Aussage darüber treffen,<br />
wie schnell die ersten DDR4-Module<br />
im Vergleich zu DDR3 arbeiten<br />
werden. Auch über den Preis<br />
schweigen sich die meisten Hersteller<br />
aus. Crucial meinte jedoch,<br />
dass die DDR4-Module nach dem<br />
Start etwa <strong>30</strong> Prozent teurer als<br />
DDR-3-Module mit gleicher Kapazität<br />
sein dürften. Da DDR-3-RAM<br />
immer noch sehr günstig verk<strong>auf</strong>t<br />
wird, hoffen die Speicherfertiger<br />
<strong>auf</strong> eine Normalisierung der Preise.<br />
Zukünftige Entwicklung<br />
DDR4-RAM soll laut den Zukunftsplänen<br />
der Fertiger seinen Vorgänger<br />
ziemlich schnell ersetzen.<br />
Die Hersteller rechnen damit, dass<br />
bereits 2015 DDR4 mit 50 Prozent<br />
Marktanteil die dominierende<br />
Technologie sein wird. DDR3 wird<br />
anschließend – wie heute DDR1<br />
und DDR2 – weiterhin erhältlich<br />
sein, aber kontinuierlich teurer<br />
werden, da die Module nur noch in<br />
geringer Stückzahl für alte Systeme<br />
produziert werden.<br />
Ein spannendes Jahr im Bereich SSD<br />
Nachdem 2013 im Bereich SSDs<br />
eher durch Stagnation als<br />
durch eine sich mit Riesenschritten<br />
vollziehende Weiterentwicklung<br />
gekennzeichnet war, wird es 2014<br />
wieder eine Vielzahl von Neuerungen<br />
geben.<br />
Neue Controller und<br />
Schnittstellen<br />
Der Grund dafür ist, dass alle Hersteller<br />
aktuell gegen eine Mauer<br />
namens SATA 6 GBit/s l<strong>auf</strong>en. Der<br />
eigentlich nie für Solid State Drives,<br />
sondern für Festplatten gedachte<br />
Anschluss wurde im vergangenen<br />
Jahr sehr schnell zum limitierenden<br />
Faktor für SSDs, weshalb die<br />
aktuelle High-End-Riege durch die<br />
Bank bei rund 550 MByte/s und<br />
etwa 90.000 IOPS stagniert.<br />
An Lösungen des Problems wird<br />
aktuell in den Ingenieurs-Etagen<br />
dieser Welt gefeilt. Dabei stehen diverse<br />
Formfaktoren und Anschlussgattungen<br />
zur Wahl. Da gibt es beispielswiese<br />
SATA Express (als Teil<br />
der SATA-3.2-Spezifikation), welches<br />
die Verwendung neuer SSDs<br />
über einen physisch wie elektrisch<br />
rückwärtskompatiblen Anschluss<br />
ermöglichen soll. Der Stecker fasst<br />
neben einem SATA-Express-Kabel<br />
auch zwei SATA-Kabel. Damit lassen<br />
sich ein SATA-Express-L<strong>auf</strong>werk<br />
mit 16 GBit/s, beziehungsweise<br />
zwei SATA-L<strong>auf</strong>werke mit je<br />
6 GBit/s betreiben. Der AS Media<br />
AS106SE, einer der aktuell wenigen<br />
Controller, erreichte in ersten <strong>Tests</strong><br />
etwa 800 MB/s beim Lesen und 750<br />
MB/s beim Schreiben.<br />
Neben der neuen NVME-Spezifikation<br />
(„Non Volatile Memory Express“)<br />
bleibt auch die Kompatibilität<br />
zu AHCI erhalten, sodass die<br />
Anschlüsse auch mit alten SATA-<br />
L<strong>auf</strong>werken betrieben werden können.<br />
Das SATA-Express-Interface<br />
selbst basiert <strong>auf</strong> <strong>PC</strong>I Express.<br />
Zudem beginnt der bei Notebooks<br />
sich schon länger in Verwendung<br />
befindliche M.2-Anschluss seinen<br />
Weg in Desktop-<strong>PC</strong>s zu finden. Zumindest<br />
gibt es erste Meldungen,<br />
dass einige Z97- und H97-Mainboards<br />
mit diesem Anschluss ausgerüstet<br />
sein werden. Im Prinzip<br />
handelt es sich bei M.2 um einen<br />
<strong>PC</strong>I-Express-Anschluss in anderer<br />
Form, der mSATA ersetzen soll. Der<br />
Stecker ist kaum zwei Zentimeter<br />
breit und liegt meist flach über der<br />
Platine, sodass die SSD parallel zum<br />
Mainboard im Anschluss steckt. Es<br />
ist also eine sehr platzsparende Lö-<br />
Ein Prototyp einer SF-3700-SDD von Adata in Aktion. Die passive Kühlung fällt beim<br />
finalen Modell weg und ist notwendig, weil noch die Stromsparfunktionen fehlen.<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 03/14<br />
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