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grafikkarten | Grafikkarte extrem übertakten<br />
Bild: www.der8auer.de<br />
Der Temperaturmessfühler wird an der markierten Stelle platziert. Die Innenstruktur<br />
ermöglicht das Umherfließen von Flüssigstickstoff und bietet eine große Oberfläche.<br />
nen Messgerät angeschlossen werden,<br />
da sich die Fühler gegenseitig<br />
beeinflussen können.<br />
In der Praxis hat es sich beim extremen<br />
Übertakten zu zweit bewährt,<br />
wenn eine Person die Einstellungen<br />
am <strong>PC</strong> vornimmt und Ergebnisse<br />
speichert und die andere<br />
die Temperaturen der Komponenten<br />
im Auge behält und Stickstoff<br />
nachfüllt – das gilt erst recht, wenn<br />
mehrere <strong>Grafikkarten</strong> übertaktet<br />
werden sollen. Davon raten wir<br />
unerfahrenen Extremübertaktern<br />
aber ohnehin ab, da die Kosten für<br />
Multi-GPU-Systeme höher sind und<br />
die zum Beispiel durch Treiberprobleme<br />
erforderliche Fehlersuche<br />
verkompliziert wird.<br />
Schlanke Alternativen<br />
Die Königsklasse der Overclocking-<br />
Welt sind Systeme mit bis zu vier<br />
<strong>Grafikkarten</strong>. Für diese sind nicht<br />
nur sehr leistungsfähige Prozessoren<br />
anzuraten, um nicht früh in<br />
das CPU-Limit zu geraten, sondern<br />
auch schlanke GPU-Container. Bei<br />
Verwendung des 50 Millimeter dicken<br />
Raptor 3 lassen sich lediglich<br />
zwei <strong>Grafikkarten</strong> übertakten. Der<br />
Raptor Slim hingegen ist an der<br />
Unterseite lediglich 20 Millimeter<br />
dünn und bietet einen <strong>30</strong> Millimeter<br />
dicken Aufsatz zum Nachfüllen<br />
der Kühlsubstanz. Auch der Übertakter<br />
Vince „kIngpIn“ Lucido bietet<br />
zusätzlich zum GPU-Container<br />
Tek-9 Fat 6.0 GPU Unit das schlanke<br />
Modell Tek-9 Slim Rev 7.0 an.<br />
Kälte bringt Probleme<br />
Tücher (und ein Stück Pappe) unterhalb des GPU-Containers stabilisieren die Konstruktion<br />
und verhindern, dass Wasser <strong>auf</strong> die Hauptplatine tropfen kann.<br />
Falls eine Grafikkarte mehrere digitale Anschlüsse bietet, ist man als Extrem-Übertakter<br />
mit einem VGA-Kabel und einem DVI-<strong>auf</strong>-VGA-Adapter gut beraten.<br />
Im ersten Teil unserer Extreme-<br />
Overclocking-Reihe thematisierten<br />
wir bereits die Phänomene<br />
Coldbug und Coldboot-Bug: Beim<br />
Unterschreiten einer bestimmten<br />
Temperatur stellt der Prozessor die<br />
Funktion ein und erst nach dem<br />
Erwärmen über eine bestimmte<br />
Temperatur lässt sich das System<br />
wieder starten. Grafikchips unterscheiden<br />
sich in dieser Hinsicht<br />
kaum von gesockelten Prozessoren:<br />
Je nach Modell kann es erforderlich<br />
sein, den Chip durch<br />
gekonnte Dosierung des flüssigen<br />
Stickstoffs oberhalb einer bestimmten<br />
Temperatur zu halten.<br />
Schwarz vor Augen<br />
Bei <strong>Grafikkarten</strong> mit Tahiti- oder<br />
Hawaii-GPU wie den Radeon-Modellen<br />
HD 7970 und R9 290(X)<br />
lässt sich unterhalb von -60 bis -70<br />
°C bisweilen beobachten, dass <strong>auf</strong><br />
einmal kein Bild mehr ausgegeben<br />
wird. Falls dafür aber nur ein<br />
zu starkes Herunterkühlen verantwortlich<br />
ist und kein Absturz<br />
erfolgt ist, wird ein bereits gestarteter<br />
Benchmark weiterhin korrekt<br />
ausgeführt. In diesem Fall besteht<br />
für den Extrem-Übertakter die<br />
Möglichkeit, ein korrektes Ergebnis<br />
zu erhalten und abspeichern zu<br />
können.<br />
Anders sieht es bei sogenannten<br />
Blackscreen-Runs aus, die durch<br />
eine zu starke Übertaktung hervorgerufen<br />
werden: Manchmal wird<br />
der Bildschirm schwarz und auch<br />
die Berechnung der dargestellten<br />
<strong>Tests</strong>zene wird abgebrochen, ohne<br />
dass es zu einem Absturz kommt.<br />
Falls nun der Benchmark-Prozess<br />
weiterläuft, kann es passieren,<br />
dass nach der üblichen L<strong>auf</strong>zeit<br />
des Benchmarks wieder ein Bild<br />
mit dem Ergebnis ausgegeben<br />
wird. Die erreichte Punkt anzahl<br />
kann aber deutlich nach oben abweichen,<br />
da aus Sicht des Benchmark-Programms<br />
während der<br />
Blackscreen-Phase extrem viele<br />
Fps erzielt wurden. Ein typisches<br />
Beispiel für Blackscreen-Runs<br />
sind 3D-Mark-03-Ergebnisse mit<br />
einem <strong>auf</strong>fällig hohen Ergebnis<br />
für die <strong>Tests</strong>zene Nature. Derartige<br />
Ergebnisse werden weder von<br />
Futuremark noch von Hwbot als<br />
gültig anerkannt. Laden erfahrene<br />
Übertakter ein solches Ergebnis<br />
hoch, kann das sogar als bewusstes<br />
Betrügen <strong>auf</strong>gefasst werden.<br />
Interessanterweise kann der Signalweg<br />
zwischen Grafikkarte und<br />
Monitor Einfluss dar<strong>auf</strong> haben, in<br />
welchem Temperaturbereich noch<br />
ein Bild ausgegeben wird. Als relativ<br />
kälteempfindlich gilt eine Verkabelung<br />
via HDMI, daher sollten Extrem-Übertakter<br />
nach Möglichkeit<br />
den DVI-Ausgang der Grafikkarte<br />
nutzen. Kurioserweise hilft es bisweilen,<br />
zusätzlich einen DVI-<strong>auf</strong>-<br />
VGA-Adapter zu verwenden.<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 03/14<br />
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