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PC Games Hardware Magazin Tipps & Tests auf 30 Seiten: Grafikkarten (Vorschau)

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grafikkarten | Grafikkarte extrem übertakten<br />

Bild: www.der8auer.de<br />

Der Temperaturmessfühler wird an der markierten Stelle platziert. Die Innenstruktur<br />

ermöglicht das Umherfließen von Flüssigstickstoff und bietet eine große Oberfläche.<br />

nen Messgerät angeschlossen werden,<br />

da sich die Fühler gegenseitig<br />

beeinflussen können.<br />

In der Praxis hat es sich beim extremen<br />

Übertakten zu zweit bewährt,<br />

wenn eine Person die Einstellungen<br />

am <strong>PC</strong> vornimmt und Ergebnisse<br />

speichert und die andere<br />

die Temperaturen der Komponenten<br />

im Auge behält und Stickstoff<br />

nachfüllt – das gilt erst recht, wenn<br />

mehrere <strong>Grafikkarten</strong> übertaktet<br />

werden sollen. Davon raten wir<br />

unerfahrenen Extremübertaktern<br />

aber ohnehin ab, da die Kosten für<br />

Multi-GPU-Systeme höher sind und<br />

die zum Beispiel durch Treiberprobleme<br />

erforderliche Fehlersuche<br />

verkompliziert wird.<br />

Schlanke Alternativen<br />

Die Königsklasse der Overclocking-<br />

Welt sind Systeme mit bis zu vier<br />

<strong>Grafikkarten</strong>. Für diese sind nicht<br />

nur sehr leistungsfähige Prozessoren<br />

anzuraten, um nicht früh in<br />

das CPU-Limit zu geraten, sondern<br />

auch schlanke GPU-Container. Bei<br />

Verwendung des 50 Millimeter dicken<br />

Raptor 3 lassen sich lediglich<br />

zwei <strong>Grafikkarten</strong> übertakten. Der<br />

Raptor Slim hingegen ist an der<br />

Unterseite lediglich 20 Millimeter<br />

dünn und bietet einen <strong>30</strong> Millimeter<br />

dicken Aufsatz zum Nachfüllen<br />

der Kühlsubstanz. Auch der Übertakter<br />

Vince „kIngpIn“ Lucido bietet<br />

zusätzlich zum GPU-Container<br />

Tek-9 Fat 6.0 GPU Unit das schlanke<br />

Modell Tek-9 Slim Rev 7.0 an.<br />

Kälte bringt Probleme<br />

Tücher (und ein Stück Pappe) unterhalb des GPU-Containers stabilisieren die Konstruktion<br />

und verhindern, dass Wasser <strong>auf</strong> die Hauptplatine tropfen kann.<br />

Falls eine Grafikkarte mehrere digitale Anschlüsse bietet, ist man als Extrem-Übertakter<br />

mit einem VGA-Kabel und einem DVI-<strong>auf</strong>-VGA-Adapter gut beraten.<br />

Im ersten Teil unserer Extreme-<br />

Overclocking-Reihe thematisierten<br />

wir bereits die Phänomene<br />

Coldbug und Coldboot-Bug: Beim<br />

Unterschreiten einer bestimmten<br />

Temperatur stellt der Prozessor die<br />

Funktion ein und erst nach dem<br />

Erwärmen über eine bestimmte<br />

Temperatur lässt sich das System<br />

wieder starten. Grafikchips unterscheiden<br />

sich in dieser Hinsicht<br />

kaum von gesockelten Prozessoren:<br />

Je nach Modell kann es erforderlich<br />

sein, den Chip durch<br />

gekonnte Dosierung des flüssigen<br />

Stickstoffs oberhalb einer bestimmten<br />

Temperatur zu halten.<br />

Schwarz vor Augen<br />

Bei <strong>Grafikkarten</strong> mit Tahiti- oder<br />

Hawaii-GPU wie den Radeon-Modellen<br />

HD 7970 und R9 290(X)<br />

lässt sich unterhalb von -60 bis -70<br />

°C bisweilen beobachten, dass <strong>auf</strong><br />

einmal kein Bild mehr ausgegeben<br />

wird. Falls dafür aber nur ein<br />

zu starkes Herunterkühlen verantwortlich<br />

ist und kein Absturz<br />

erfolgt ist, wird ein bereits gestarteter<br />

Benchmark weiterhin korrekt<br />

ausgeführt. In diesem Fall besteht<br />

für den Extrem-Übertakter die<br />

Möglichkeit, ein korrektes Ergebnis<br />

zu erhalten und abspeichern zu<br />

können.<br />

Anders sieht es bei sogenannten<br />

Blackscreen-Runs aus, die durch<br />

eine zu starke Übertaktung hervorgerufen<br />

werden: Manchmal wird<br />

der Bildschirm schwarz und auch<br />

die Berechnung der dargestellten<br />

<strong>Tests</strong>zene wird abgebrochen, ohne<br />

dass es zu einem Absturz kommt.<br />

Falls nun der Benchmark-Prozess<br />

weiterläuft, kann es passieren,<br />

dass nach der üblichen L<strong>auf</strong>zeit<br />

des Benchmarks wieder ein Bild<br />

mit dem Ergebnis ausgegeben<br />

wird. Die erreichte Punkt anzahl<br />

kann aber deutlich nach oben abweichen,<br />

da aus Sicht des Benchmark-Programms<br />

während der<br />

Blackscreen-Phase extrem viele<br />

Fps erzielt wurden. Ein typisches<br />

Beispiel für Blackscreen-Runs<br />

sind 3D-Mark-03-Ergebnisse mit<br />

einem <strong>auf</strong>fällig hohen Ergebnis<br />

für die <strong>Tests</strong>zene Nature. Derartige<br />

Ergebnisse werden weder von<br />

Futuremark noch von Hwbot als<br />

gültig anerkannt. Laden erfahrene<br />

Übertakter ein solches Ergebnis<br />

hoch, kann das sogar als bewusstes<br />

Betrügen <strong>auf</strong>gefasst werden.<br />

Interessanterweise kann der Signalweg<br />

zwischen Grafikkarte und<br />

Monitor Einfluss dar<strong>auf</strong> haben, in<br />

welchem Temperaturbereich noch<br />

ein Bild ausgegeben wird. Als relativ<br />

kälteempfindlich gilt eine Verkabelung<br />

via HDMI, daher sollten Extrem-Übertakter<br />

nach Möglichkeit<br />

den DVI-Ausgang der Grafikkarte<br />

nutzen. Kurioserweise hilft es bisweilen,<br />

zusätzlich einen DVI-<strong>auf</strong>-<br />

VGA-Adapter zu verwenden.<br />

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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 03/14<br />

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