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Wasserkühlung | grafikkarten<br />
SilentPro sorgten für die nötige<br />
Luftbewegung im offenen Aufbau.<br />
Im Vergleich zu einer praxisfernen<br />
Bench-Station führen die etwas<br />
schwächere, leise Pumpe und der<br />
Widerstand der Schnelltrennkupplungen<br />
zu Fließbedingungen, die<br />
relativ nahe an typischen Mehrkomponenten-Kreisläufen<br />
liegen.<br />
Testergebnisse<br />
GPU- und Spannungswandler-Temperaturen<br />
wurden mittels GPU-Z<br />
gemessen, die ungefähre RAM-Temperatur<br />
mit einem Sensor <strong>auf</strong> der<br />
Platinen-Rückseite. In der Endnote<br />
berücksichtigen wir auch den Kühlungsbedarf<br />
der Komponenten.<br />
So hat die wenig Abwärme erzeugende<br />
Spannungswandler-Gruppe<br />
links der GPU (VRM2 in GPU-Z,<br />
vermutlich VDDCI) und das RAM<br />
einen deutlich geringeren Einfluss<br />
als die GPU-Temperatur.<br />
Um es vorwegzunehmen: Alle Testkandidaten<br />
bewiesen eine exzellente<br />
Kühlleistung. Die Temperaturunterschiede<br />
waren so gering, dass<br />
sekundäre Merkmale die Reihenfolge<br />
der drei Sieger dominieren. Wer<br />
andere Prioritäten hat, kann also<br />
getrost von der <strong>PC</strong>GH-Empfehlung<br />
abweichen – alle Kandidaten sind<br />
ihr Geld wert. Letzteres beurteilen<br />
wir ausnahmsweise nach den Preisen<br />
der Herstellershops, denn dank<br />
hoher Nachfrage ist derzeit kaum<br />
ein Kühler ab Lager lieferbar.<br />
EK Waterblocks EK-FC R9 290X: Sehr<br />
einfach zu handhaben. Erster unter<br />
Gleichen ist der Kühler aus dem<br />
Hause EK Waterblocks, obwohl<br />
nur der Durchfluss Spitzenniveau<br />
erreicht. Die GPU-Temperatur liegt<br />
sogar 1,3 K über der des Erstplatzierten<br />
und die Spannungswandler-<br />
Temperaturen mittig zwischen beiden<br />
Konkurrenten. In der Praxis<br />
sind diese kleinen Unterschiede allerdings<br />
nicht spürbar, die umfangreiche<br />
Ausstattung dagegen wohl.<br />
Wie sogar die komplett bebilderte,<br />
englischsprachige Anleitung<br />
vermerkt: Es werden nur noch ein<br />
Kreuzschlitz-Schraubendreher und<br />
eine Schere zum Zuschneiden der<br />
Wärmeleitpads benötigt. Die Streifen<br />
für das RAM verfügen sogar<br />
schon über passende Schnittmarkierungen.<br />
EK verzichtet im Gegenzug<br />
<strong>auf</strong> zusätzliche Pads für eine<br />
zweite Montage oder Verschnitt.<br />
Auch das geringe Gewicht und<br />
der die Bodenplatte überragende<br />
Deckel aus Kunststoff sorgen für<br />
eine leichte Montage. Kein anderer<br />
Kühler ließ sich so leicht und ohne<br />
Gefahr unschöner Fingerabdrücke<br />
handhaben, woran auch die vernickelte<br />
Bodenplatte ihren Anteil<br />
hat. Diese sorgt leider auch für den<br />
höchsten Preis im Testfeld. Die 10<br />
Euro günstigere, unvernickelte Ausführung<br />
wäre bei gleicher Leistung<br />
das günstigste Angebot gewesen.<br />
Aquacomputer Kryographics Hawaii:<br />
Leistungsfähige Designikone.<br />
Im Vergleich zu EKs Bauhaus-Stil<br />
wirken die Detail-Verzierungen<br />
des Aquacomputer Kryographics<br />
Hawaii verspielt. Doch die Raffinesse<br />
beschränkt sich keineswegs <strong>auf</strong><br />
optische Details. Zwar sind die Unterschiede<br />
klein, aber Spitzenwerte<br />
bei Durchfluss, GPU, RAM- und<br />
VDDCI-Temperatur zeigen: Bei diesem<br />
Kühler wurde an alles gedacht,<br />
nicht nur an die Optik.<br />
Leider gilt dies nur für den Kühler<br />
selbst. Zwar legt Aquacomputer<br />
als einziger Hersteller genug Wärmeleitpads<br />
für mehrere Montagen<br />
bei. Dies aber auch nur, weil auch<br />
die zahlreichen RAM-Bausteine mit<br />
Wärmeleitpaste versehen werden<br />
– die der Nutzer stellt. Werkzeug<br />
oder sonstige Dreingaben sucht<br />
man dagegen vergeblich und die<br />
Anleitung ist die knappste im Test.<br />
Schwerwiegender ist jedoch, dass<br />
sie den Betrieb mit Wasserzusätzen<br />
vom gleichen Hersteller verlangt.<br />
Wer sich über derartige Spezifikationen<br />
hinwegsetzt, weil er eines<br />
der unzähligen anderen bewährten<br />
Mittel am Markt bevorzugt, riskiert<br />
Garantieverlust.<br />
Dank Vakuumverpackung ist eine<br />
Beurteilung der Passgenauigkeit<br />
möglich, ohne den Kühler auszupacken.<br />
So kann er bei vielen Händlern<br />
leicht zurückgegeben werden,<br />
wenn kleine Änderungen des <strong>Grafikkarten</strong>herstellers<br />
für unerwartete<br />
Inkompatibilität sorgen.<br />
Watercool GPU-X³ R9 290X: Edel verarbeiteter<br />
<strong>Grafikkarten</strong>kühler. Watercool<br />
setzt traditionell <strong>auf</strong> wenig<br />
Kunststoff und viel Metall, was man<br />
dem Heatkiller sofort anmerkt.<br />
Spiegelnder Edelstahl anstelle eines<br />
Plexiglasdeckels und viel Kupfer<br />
kreieren eine ganz eigenen<br />
52 °C und ein Boost-Takt am Power-Limit, trotz extremer Belastung. Die Radeon R9<br />
290X bleibt trotz Volllast sehr kühl.<br />
100 % Hawaii: Gefräste Inseln und gelaserte Palmen bei Aquacomputer. Die Edelstahleinfassung<br />
schützt den Plexiglasdeckel auch vor punktuellen Belastungen.<br />
Der kleine Unterschied: Aquacomputers Vakuumverpackung ermöglicht einen Test der<br />
Passgenauigkeit vor dem Auspacken.<br />
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