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stereoplay Die setzen den Maßstab (Vorschau)

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INDIE-ROCK<br />

FRENCH POP<br />

FOLK-ROCK<br />

Franz Ferdinand Right Thoughts, Right Words, ...<br />

M aka Matthieu Chedid<br />

Îl<br />

Owen<br />

L’Ami Du Peuple<br />

Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Klang: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Klang: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Klang: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Das Debüt der Schotten war ein Meisterwerk,<br />

auf das sich Kritiker wie Konsumenten einigen<br />

konnten. Mit „Right Thoughts, ...“ wer<strong>den</strong> die<br />

Stil-Ikonen und Post-Punk-Shooting-Stars von<br />

2004 keine flächendecken<strong>den</strong> Begeisterungsstürme<br />

mehr hervorrufen. Dabei ist ihnen ein<br />

sehr typisches Franz-Ferdinand-Album gelungen:<br />

ein militärisch strenger Taktgeber an <strong>den</strong> Drums,<br />

nervöse Gitarren, zwischendurch rockig röhrend<br />

und Alex Kapranos als souveräner Crooner. Franz<br />

Ferdinand haben schon ganz früh ihren Sound<br />

gefun<strong>den</strong>, und so lange sie immer noch derart<br />

mitreißende, tanzbare Songs schreiben, besteht<br />

keine Veranlassung, diesen zu ändern. MS<br />

Domino / Rough Trade<br />

(35:09)<br />

Französischem Pop ist das Kunststück gelungen,<br />

<strong>den</strong> Sound der Väter hinter sich zu lassen, ohne<br />

ihn ablehnen zu müssen. Was mit Sängern wie<br />

Benjamin Biolay oder Dominique A begann, findet<br />

nun in Matthieu Chedid, genannt M, seine<br />

Fortsetzung. „Îl“ ist psychedelischer Pop mit<br />

Chanson-Intarsien, lakonisch trocken arrangiert,<br />

ebenso präsent gemischt und aufwendig produziert.<br />

M selbst haucht und spricht seine Lieder<br />

mehr, als dass er sie singt, schwungvoll und zugleich<br />

elegant, mit reichlich Afrika im stilistischen<br />

Stammbaum. Dabei ist die Mixtur ebenso witzig<br />

wie eigenständig, sodass „Îl“ gute Chancen hat,<br />

auch in Deutschland anzukommen.<br />

RD<br />

Le Pop Musik / Groove A.<br />

(54:18)<br />

Vom Hardcore-Punker (Cap’ Jazz) und Indie-<br />

Rocker (Joan Of Arc) hat sich Mike Kinsella zum<br />

Singer/Songwriter mit Hang zu sensiblen Melodien<br />

gewandelt. Das sechste Solowerk „L’Ami<br />

Du Peuple“ ist der vorläufige Höhepunkt dieses<br />

Reifeprozesses und dokumentiert in transparentem<br />

Klangbild die sanfte Landung des Sängers<br />

und Gitarristen aus Chicago im Folkrock-<br />

Terrain. In seiner Grundstimmung ruht dieses<br />

Album auf melancholischen Klangschichtungen,<br />

überlagert von persönlichen Textinhalten. Nur in<br />

„Bad Blood“ lässt Kinsella mit ein paar schroffen<br />

Gitarrenriffs seine frühe Musik-Sozialisation<br />

kurz durchkrachen.<br />

WA<br />

Polyvinyl / Cargo<br />

(40:08)<br />

ROCK<br />

Rob Moir<br />

Places To <strong>Die</strong><br />

FOLK-POP<br />

Auf dem Highway<br />

David Munyon<br />

Purple Cadillacs<br />

AUDIOPHILE DES MONATS<br />

Er möchte weder in einer Gefängniszelle noch im<br />

Krankenhaus sterben, singt Rob Moir im Titelsong.<br />

Der Wunsch, die Welt nicht in unwürdigen<br />

Verhältnissen zu verlassen, passt zum geradlinigen<br />

Auftreten des Sängers und Gitarristen aus Toronto.<br />

Schon als Mitglied der Punkband Dead<br />

Letter Dept. wählte er klare Worte. Sein erfrischendes<br />

und klanglich direktes Solowerk porträtiert<br />

erneut einen Mann mit Ecken und Kanten,<br />

der sich einer unverblümten Sprache bedient.<br />

Rob Moir offeriert mal elektrisch aufgela<strong>den</strong>e<br />

Saitenblitze wie in „Goodnight Sleep“, mal zarte<br />

Momente der Besinnung („The Fear“), die an<br />

<strong>den</strong> Kollegen Elliot Smith erinnern. WA<br />

Make My Day / Alive<br />

(34:53)<br />

Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Klang: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Der weitgereiste Mann aus <strong>den</strong> USA hat in Northeim<br />

eine Art zweite Heimat gefun<strong>den</strong>. Denn dort<br />

befin<strong>den</strong> sich die vielgerühmten „Pauler Acoustics“-<br />

Studios von Günter Pauler. Und David Munyon<br />

gehört seit über 15 Jahren zum Künstlerstamm des<br />

Labels Stockfisch Records, das an <strong>den</strong> High-End-<br />

Aufnahmekomplex angegliedert ist und mit seinem<br />

Fokus auf Folk, Gitarrenmusik und Singer/Songwriter<br />

eine ideale Plattform für <strong>den</strong> Sänger und<br />

Gitarristen darstellt.<br />

„Purple Cadillacs“ ist ein Mix aus Alt und Neu.<br />

Munyon vereint hier Stücke, die er erst kürzlich<br />

geschrieben hat, mit Highlights aus seinem reichen<br />

Repertoire, von „Prayers Of Elvis Presley“ bis zum<br />

„Song For Danko“, bei dem die Stimme des 60-Jährigen<br />

ein wenig an die von Stephen Stills erinnert.<br />

Und weil die violetten Cadillac-Oldtimer aus einer<br />

Garage in Südniedersachsen fahren und nicht aus<br />

einer New Yorker Sound-Werkstatt, sind die Mechaniker<br />

und Ingenieure, die an der Entwicklung<br />

beteiligt waren, auch in Northeim verwurzelte Typen:<br />

Mike Silver an akustischen und elektrischen<br />

Gitarren, der Multiinstrumentalist Ian Melrose, Urs<br />

Fuchs am E-Bass sowie der sich mit seiner Violine<br />

sensibel einfügende Thomas Kagermann. An <strong>den</strong><br />

Reglern der Chef des Hauses, Günter Pauler, der<br />

dem Album <strong>den</strong> Stockfisch-typischen, zugleich vollmundigen<br />

und bis zum feinsten Saitenanschlag aufgefächerten<br />

Filigranklang verpasste. Kunstvoll tönt<br />

das, und natürlich – ein <strong>Maßstab</strong> fürs Audiophile<br />

aus dem nichtklassischen Bereich.<br />

Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Klang: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

In einer Beziehung ist diese Musik uramerikanisch:<br />

<strong>Die</strong> „Pink Cadillacs“ drücken nicht mit Adrenalin<br />

aufs Gas wie auf einer deutschen Autobahn. Sie<br />

gleiten dahin wie auf einem US-Highway, relaxed,<br />

eher gemächlich, von „Riding Around The World“,<br />

einem „Western-Song aus der Sicht eines Saloon-<br />

Pianisten“, bis zur Liebes-Ode „Whenever You Fall<br />

In Love Again“. Mit dieser Musik lässt sich vortrefflich<br />

eine Auszeit vom Alltag nehmen.<br />

MI<br />

Stockfisch / in-akustik<br />

(68:21)<br />

Musik max. 10 Punkte, Klang max. 10 Punkte erhältlich auf CD erhältlich auf Vinyl erhältlich als Download<br />

9/13 <strong>stereoplay</strong>.de 121

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