26.02.2014 Aufrufe

Asien Kurier Handelspolitische Brautschau (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausland<br />

+<br />

Versicherung<br />

=<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Informationen,<br />

Beratung und Service,<br />

alles aus einer Hand<br />

www.confideo.de<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Nr. 23 6 / 2009 Jahrgang 3<br />

www.asienkurier.com<br />

<strong>Handelspolitische</strong><br />

<strong>Brautschau</strong><br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

Titel<br />

<strong>Handelspolitische</strong> <strong>Brautschau</strong> 1<br />

Hapag Lloyd<br />

Die Errichtung der China-ASEAN-Freihandelszone nimmt allmählich Konturen an – mit ihr<br />

entsteht der größte Handelsraum weltweit.<br />

<strong>Asien</strong> / China<br />

Produkt- und Markenpiraterie:<br />

Erfolgreich gegen Plagiate 4<br />

China<br />

Tianjin: Boomtown mit 7<br />

Ambitionen<br />

Shanghai erweitert 10<br />

Wirtschaftszone Pudong<br />

Primärkunststoffe wieder 12<br />

gefragt<br />

Containerschiffe zieht es 14<br />

nach Norden<br />

Logistik-Service in Chinesisch 19<br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

In der liberalen Theorie gilt<br />

der Freihandel als Garant für<br />

die Generierung eines steigenden<br />

Wohlstandes: Erst durch<br />

den umfassenden Abbau von<br />

Handelshemmnissen entsteht<br />

für die nationalen Ökonomien<br />

ein Anreiz, sich auf diejenigen<br />

Produkte zu spezialisieren, bei<br />

denen man einen komparativen<br />

Vorteil aufweist.<br />

Für ASEAN steht die<br />

Liberalisierung des<br />

Handels ganz oben<br />

auf der Agenda<br />

Fokussieren sich alle Staaten<br />

auf die wirtschaftlichen Aktivitäten,<br />

die sie am relativ Besten beherrschen,<br />

kommt es zu einer optimaleren<br />

Allokation der knappen<br />

Ressourcen. Die Konsumenten<br />

profitieren hiervon in Form von<br />

niedrigeren Verkaufspreisen,<br />

einer höheren Produktqualität<br />

sowie einer größeren Warenauswahl.<br />

Allerdings übersieht diese<br />

schöne Wohlstandsformel, dass<br />

die nationalen Regierungen von<br />

den weniger konkurrenzfähigen<br />

Produzenten dazu gedrängt werden,<br />

die einheimischen Märkte<br />

gegenüber ausländischen Anbietern<br />

abzuschotten. Infolgedessen<br />

sind die staatlichen Repräsentanten<br />

kaum in der Lage, einen völlig<br />

unkontrollierten Warenfluss<br />

zu tolerieren.<br />

Ein Ausweg aus dieser Zwickmühle<br />

besteht in einer graduellen<br />

Handelsliberalisierung. Dabei<br />

stellen Freihandelszonen einen ersten<br />

Schritt zur Realisierung eines<br />

relativ ungehinderten Warenaustauschs<br />

dar. In einer Freihandelszone<br />

erheben die Mitglieder auf<br />

die Importe von anderen Mitgliedern<br />

keine Zölle, wobei es ihnen<br />

unbenommen bleibt, die Einfuhren<br />

aus anderen Ländern zu<br />

belasten. Die Tendenz zur Herausbildung<br />

regionaler Handelsblöcke<br />

war bereits im Allgemeinen Zollund<br />

Handelsabkommen (GATT)<br />

von 1947 angelegt: Auf Grundlage<br />

Indien<br />

Einzelhandel: Liberalisierung 16<br />

auf Umwegen<br />

Expansive Stahlproduktion 17<br />

Indonesien<br />

Kabelindustrie profitiert 20<br />

vom Infrastrukturausbau<br />

BSD City: Bauboom 22<br />

statt Flaute<br />

Philippinen<br />

Umfangreiche Hafenprojekte 24<br />

Singapur<br />

Stadtentwicklung für 25<br />

mehr Lebensqualität<br />

Ver. Arabische Emirate<br />

Neue Visa-Regelung 27<br />

für Immobilien-Besitzer<br />

Vietnam<br />

Einzelhandelssektor trotzt 28<br />

der Wirtschaftskrise<br />

Wachstumsstarker, 30<br />

farbiger Markt<br />

Buchrezensionen<br />

Länderkunde Südostasien 33<br />

25 Währungen hrungen in <strong>Asien</strong> 34<br />

Wirtschaftsdaten und Charts 35<br />

1


von Artikel XXIV war es möglich,<br />

vom Grundsatz der handelspolitischen<br />

Gleichberechtigung abzuweichen<br />

und territorial begrenzte<br />

Abkommen zur Wirtschaftsintegration<br />

abzuschließen. Der Trendsetter<br />

war hierbei zweifelsohne<br />

die EWG/EG/EU. Dabei hat der<br />

europäische Erfolg auch Nachahmer<br />

in anderen Weltgegenden<br />

gefunden – nicht zuletzt in <strong>Asien</strong>.<br />

Das bekannteste Beispiel hierfür<br />

ist sicherlich die südostasiatische<br />

Staatengemeinschaft ASEAN. Im<br />

Jahr 1967 als Bollwerk gegen den<br />

Kommunismus gegründet, ist die<br />

Gemeinschaft inzwischen zu einer<br />

veritablen Regionalorganisation<br />

avanciert.<br />

Im Laufe der Jahre stand die<br />

Liberalisierung des Handels stets<br />

ganz oben auf der Agenda. Ein<br />

wirklicher Quantensprung ereignete<br />

sich indes erst, als in den<br />

1990er Jahren einige ASEAN-Mitglieder<br />

zu Tigerstaaten aufstiegen.<br />

Erst die unterschiedlichen<br />

Entwicklungsniveaus in den<br />

einzelnen Ländern ließen eine<br />

Vertiefung der Handelsbezie-<br />

Der südostasiatische Staatenbund<br />

ASEAN (Association of<br />

Southeast Asian Nations) wurde<br />

1967 von Thailand, Indonesien,<br />

Malaysia, den Philippinen und<br />

Singapur gegründet. Er hat seinen<br />

Sitz in Jakarta. Ziel war die<br />

Förderung des wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs, des sozialen Fortschritts<br />

und der politischen Stabilität.<br />

Seit 1984 ist auch das Sultanat<br />

Brunei Mitglied. In den Neunziger<br />

Jahren kamen Vietnam (1995),<br />

Myanmar und Laos (1997) sowie<br />

Kambodscha (1999) dazu. Papua-<br />

Neuguinea hat seit 1984 den Status<br />

eines Beobachters. Osttimor,<br />

ebenfalls mit Beobachterstatus,<br />

hat 2006 einen Antrag auf Mitgliedschaft<br />

gestellt.<br />

Heute hat die ASEAN zehn Mitgliedstaaten<br />

mit rund 575 Millionen<br />

Menschen (12% der Weltbevölkerung,<br />

Schätzung 2007). Im<br />

Jahre 2007 lag das gemeinsame<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei<br />

rund 1.200 Milliarden US-Dollar.<br />

hungen attraktiv erscheinen. Das<br />

Produkt dieses Prozesses war die<br />

Etablierung der ASEAN Free Trade<br />

Area (AFTA) im Jahr 2003. Dabei<br />

bietet die Region nachgerade<br />

idealtypische Voraussetzungen<br />

für eine Handelsintegration: Auf<br />

der einen Seite stehen Länder<br />

wie Indonesien und Philippinen,<br />

die als Standortvorteil geringe<br />

Arbeitskosten anbieten können.<br />

Auf der anderen Seite stehen mit<br />

Thailand und Malaysia Ökonomien,<br />

die über eine arbeitsintensive<br />

Verarbeitungsindustrie<br />

verfügen, sodass Kooperationen<br />

förmlich auf der Hand liegen.<br />

Überdies existiert mit Singapur<br />

eine moderne Dienstleistungsmetropole,<br />

die den Entwicklungsprozess<br />

koordinieren und<br />

finanzieren kann.<br />

Diese Fortschritte haben natürlich<br />

Begehrlichkeiten bei den<br />

großen Wirtschaftsmächten geweckt.<br />

Auf diese Avancen hat<br />

ASEAN im Sinne eines „offenen<br />

Regionalismus“ konstruktiv reagiert<br />

und im Zuge des „ASEAN<br />

plus“-Prozesses die (Handels-)<br />

2


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

BASF<br />

Beziehungen zu den asiatischen<br />

Schwergewichten China, Südkorea<br />

und Japan intensiviert. Dies<br />

hat sich klar gelohnt, denn es waren<br />

insbesondere südkoreanische<br />

und japanische Unternehmen,<br />

die das Wachstum in den ASE-<br />

AN-Staaten angeregt haben. Diese<br />

positiven Erfahrungen haben<br />

dafür gesorgt, dass das ASEAN-<br />

Vornehmlich<br />

italienische und<br />

deutsche Automobilhersteller<br />

torpedieren<br />

bilaterale Verhandlungen<br />

der EU<br />

Projekt einerseits vertieft und<br />

anderseits die Kooperationsbeziehungen<br />

zu anderen Akteuren<br />

ausgeweitet werden sollen. Was<br />

die Vertiefung anbelangt, soll<br />

perspektivisch und analog zur<br />

EU bis 2020 ein gemeinsamer<br />

Markt errichtet werden, auf dem<br />

dann alle Produktionsfaktoren<br />

Vom Erfolg bilateraler Abkommen profitiert die<br />

Chemie- und Pharmabranche. Unser Luftbild<br />

zeigt das BASF-Werk im südkoreanischen Ulsan.<br />

frei zugänglich sind. Angesichts<br />

des Misserfolgs der Doha-Runde<br />

der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) wurde dieses Zieldatum<br />

auf 2015 vorverlegt.<br />

Unabhängig davon, wie realistisch<br />

dieser Zeitplan ist, dürfte<br />

eine Erhöhung der Integrationsdynamik<br />

dazu führen, dass das<br />

Interesse an einem privilegierten<br />

Zugang zu den ASEAN-Märkten<br />

weiter ansteigt. Dabei hat das vorläufige<br />

Scheitern der multilateralen<br />

Handelsrunde einen Trend<br />

zu einer „neuen Generation“ von<br />

bilateralen Handelsabkommen<br />

eingeleitet. Speziell China bemüht<br />

sich nachdrücklich um eine<br />

breite handelspolitische<br />

Zusammenarbeit: So<br />

nimmt die Errichtung<br />

der China-ASEAN-Freihandelszone<br />

allmählich<br />

Konturen an – mit ihr<br />

entsteht der größte Handelsraum<br />

weltweit. Aber<br />

auch die USA sind stark<br />

an einem derartigen Arrangement<br />

interessiert<br />

und forcieren die Gespräche.<br />

Zuletzt haben<br />

Australien und Neuseeland<br />

im Februar 2009<br />

mit dem AANZFTA-<br />

Agreement einen entsprechenden<br />

Vertrag<br />

unterzeichnet. In der<br />

Fachdebatte gibt es derweil<br />

divergierende Auffassungen<br />

darüber, ob diese Kontrakte<br />

die multilaterale<br />

Handelsordnung unterminieren<br />

oder ob sie<br />

als „stepping stone“ die<br />

Basis für spätere universelle<br />

Initiativen legen.<br />

Jedenfalls droht die<br />

EU bei dieser <strong>Brautschau</strong><br />

ins Hintertreffen<br />

zu geraten. Da die<br />

Verhandlungen mit der<br />

ASEAN seit Jahren auf<br />

der Stelle treten, hat<br />

Brüssel einen Strategiewechsel<br />

vollzogen und<br />

konzentriert sich nun<br />

auf Verhandlungen mit<br />

einzelnen asiatischen<br />

Staaten. Hintergrund<br />

dieser Neuausrichtung ist die<br />

Befürchtung europäischer Exporteure,<br />

aufgrund höherer<br />

Zölle Wettbewerbsnachteile<br />

zu erleiden. Ursächlich für das<br />

schleppende Voranschreiten war<br />

hauptsächlich die europäische<br />

Tendenz, die Verhandlungen mit<br />

politischen und Detailfragen zu<br />

überfrachten.<br />

Aber auch bei bilateralen Verhandlungen<br />

wie aktuell mit<br />

Südkorea agiert die EU überaus<br />

schwerfällig und inkonsistent.<br />

Es sind vornehmlich die italienischen<br />

und deutschen Automobilhersteller,<br />

die eine Einigung<br />

torpedieren und dafür sorgen,<br />

Freihandel und Globalisierung haben zu sicheren<br />

Arbeitsplätzen auch in der kambodschanischen<br />

Textilindustrie geführt.<br />

dass das Projekt bis zuletzt auf<br />

der Kippe steht. Dem stehen andere<br />

Industriezweige wie die<br />

Chemie- und Pharmabranche<br />

gegenüber, die auf die Vorteile<br />

einer Übereinkunft verweisen,<br />

was einen guten Eindruck über<br />

die Interessenfraktionen bei<br />

Handelsverhandlungen gibt.<br />

Ähnlich schwierig gestalten sich<br />

auch die Gespräche mit Indien,<br />

wobei das südasiatische Land<br />

Mit der Errichtung der<br />

China-ASEAN-Freihandelszone<br />

entsteht der<br />

größte Handelsraum<br />

weltweit<br />

darauf pocht, dass die Europäer<br />

in Vorleistung gehen und<br />

zunächst einseitig Einfuhrbeschränkungen<br />

abbauen. Gleichviel:<br />

Will die EU am Ende nicht<br />

leer ausgehen, wird sie wohl<br />

nicht umhinkommen, wesentlich<br />

pragmatischer vorzugehen und<br />

die Klagelieder einzelner Lobbyvertreter<br />

zu überhören. <br />

3<br />

Gerhard Steinemann


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Asien</strong> / China<br />

Erfolgreich gegen Plagiate<br />

Von Sonja Müller, Leiterin vom China Competence Center<br />

der IHK Frankfurt und Darmstadt<br />

China ist das Hauptherkunftsland<br />

von Fälschungen: Das belegen<br />

verschiedene Statistiken seit<br />

Jahren. Laut Angaben der deutschen<br />

Zollstatistik aus dem Jahr<br />

2008 beispielsweise stammten 37<br />

Prozent aller aufgegriffenen Produktfälschungen<br />

aus China und<br />

Hongkong.<br />

Damit führte das Reich der Mitte<br />

die Negativliste an, gefolgt von<br />

den USA auf Platz 2 und Thailand<br />

auf Platz 3.<br />

In Umfragen der deutschen Auslandshandelskammern<br />

in China<br />

nennen deutsche Unternehmen<br />

die Produkt– und Markenpiraterie<br />

als eines der Hauptprobleme<br />

Wert sichergesteller Waren<br />

[Millionen Euro]<br />

notwendig, denn die Zeiten des<br />

-vergleichweise- harmlosen Fälschens<br />

von Luxusgütern und CDs<br />

sind vorbei. Zunehmend werden<br />

Artikel aus der Maschinenbauund<br />

Elektroindustrie sowie Nahrungsmittel<br />

und medizinische<br />

Produkte nachgeahmt. Vor allem<br />

gestreckte Lebensmittel wie Alkohol<br />

und Babynahrung, gepanschte<br />

Cremes und gefälschte<br />

Medikamente verursachen nicht<br />

nur Einbußen für die originären<br />

Hersteller, sondern bergen auch<br />

erhebliche Gesundheitsrisiken für<br />

Verbraucher.<br />

Medikamenten wird beispielsweise<br />

häufig Frostschutzmittel<br />

Rechtsanwälte | Steuerberater<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Group Asia / Pacific<br />

Transaktionsberatung / M&A<br />

Due Diligence<br />

Steuern / Steuerstrukturierung<br />

Investitionsberatung<br />

Real Estate<br />

Technologietransfer<br />

Prozessvertretung / Mediation / Arbitration<br />

Rechnungswesen / Controlling<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Unternehmensberatung<br />

Hong Kong – Indien – Indonesien<br />

Malaysia – Rep. Korea – Singapur<br />

Thailand – Vietnam – VR China<br />

1500<br />

1000<br />

1175.0<br />

Bangalore – Bangkok – Beijing – Chennai<br />

Guangzhou – Hanoi – Ho-Chi-Minh-Stadt<br />

Hong Kong – Jakarta – Kuala Lumpur<br />

Mumbai / Pune – Neu Delhi – Seoul<br />

Shanghai – Singapur<br />

500<br />

213.5<br />

425.7 436.0<br />

Kontakt:<br />

Rödl & Partner<br />

Äussere Sulzbacher Str. 100<br />

90491 Nürnberg<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008<br />

Aufgrund des vermutlich weltweit größten Aufgriffs von Plagiaten im Herbst<br />

2006 im Hamburger Hafen, stiegen die Zahlen im Jahr 2006 überproportional an.<br />

Quelle: Zoll, Jahresstatistik 2008<br />

Monika Rödl-Kastl<br />

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,<br />

Geschäftsführende Partnerin<br />

monika.roedl-kastl@roedl.com<br />

Tel. + 49 911 91 93 – 30 00<br />

im China-Geschäft: 57 Prozent geben<br />

sogar an, bereits selbst Opfer<br />

von Fälschern in China geworden<br />

zu sein.<br />

Spätestens mit dem WTO-Beitritt<br />

2001 wird der mangelnde<br />

Schutz des geistigen Eigentums<br />

regelmäßig von den Mitgliedsstaaten<br />

thematisiert und verstärkt<br />

Druck ausgeübt. Das ist dringend<br />

als billiger Ersatz für Glycerin<br />

beigemischt. In den letzten Jahren<br />

kam es dadurch immer wieder<br />

zu Todesfällen. Für den jüngsten<br />

größeren Skandal sorgte 2008 verunreinigtes<br />

Heparin aus China,<br />

welches über legale Vertriebswege<br />

in die USA gelangte.<br />

Vor allem im Internet boomt der<br />

Handel mit gefälschten Arznei-<br />

www.roedl.com


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

mitteln. Da Epidemien gerne von<br />

Betrügern genutzt werden, wird<br />

die Mexiko-Grippe leider für ein<br />

neues Hoch auf dem Arzneimittel-Schwarzmarkt<br />

sorgen. In diesem<br />

Kontext spielt die Produkthaftung<br />

eine wichtige Rolle. Wenn<br />

die Qualität der Produkte minderwertig<br />

ist, kommt es zu Produkthaftungs-,<br />

Gewährleistungs- und<br />

Garantie-Streitigkeiten. Dies fällt<br />

auf das Image des jeweiligen Unternehmens<br />

und dessen Marken<br />

zurück und kann zu weiteren Verlusten<br />

führen.<br />

Eine Studie des "Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertags"<br />

(DIHK) und des "Aktionskreis<br />

Deutsche Wirtschaft gegen<br />

Produkt- und Markenpiraterie e.V."<br />

(APM) hat bestätigt: Mittlerweile<br />

sind alle Branchen in Deutschland<br />

von Fälschungen betroffen. Weiterhin<br />

wurde in der Studie deutlich,<br />

dass ein Fernbleiben aus China<br />

keinen Schutz bietet. Die Produkte<br />

von Unternehmen ohne Niederlassung<br />

in China werden ebenso<br />

kopiert. Trotz dieser Erkenntnisse<br />

wird das Thema Schutzrechte von<br />

deutschen Unternehmen noch<br />

immer vernachlässigt. Oftmals<br />

wird bereits die Anmeldung der<br />

entsprechenden Schutzrechte versäumt<br />

- das belegen die Ergebnisse<br />

der Studie. Grund hierfür ist ein<br />

auffallendes Informationsdefizit<br />

Veranstaltungstipp<br />

Vorsicht Plagiate:<br />

Technischer Produktschutz<br />

Termin : 27.08.2009, 14:00 Uhr<br />

Ort:<br />

IHK Frankfurt<br />

Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dr. Tanja Engelhardt<br />

Tel.: 49 69 2197 1429<br />

Email: t.engelhardt@frankfurtmain.ihk.de<br />

Web: www.itb-hessen.de/itb/<br />

veranstaltungen/2009/08<br />

/05959/index.html<br />

Die Veranstaltung bietet einen<br />

Überblick zu aktuellen technischen<br />

Möglichkeiten im Kampf gegen<br />

Marken- und Produktpiraterie und<br />

stellt konkrete Lösungen aus Unternehmen<br />

vor.<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Sichergestellte Plagiate 2008 nach<br />

Herkunftsländern<br />

Thailand<br />

17.3%<br />

Andere<br />

13.7%<br />

USA<br />

18.5%<br />

Quelle: Zoll, Jahresstatistik 2008<br />

Hongkong<br />

8.2%<br />

trotz der intensiven Berichterstattung<br />

in den letzten Jahren. Einen<br />

Überblick über die Anmeldung<br />

von Schutzrechten bietet der Praxisleitfaden<br />

„China Know-how“<br />

des DIHK (www2.markenpiraterie-apm.de/index.php?lang=de&<br />

rid=24&pid=66). Die chinesische<br />

Regierung hat ebenfalls gehandelt<br />

und eigens eine Behörde eingerichtet,<br />

die ausschließlich für<br />

Intellectual Property Rights (IPR)<br />

zuständig ist. Wenn jedoch keine<br />

Eintragung erfolgt, besteht bei einer<br />

Markenrechtsverletzung keine<br />

Möglichkeit der strafrechtlichen<br />

Verfolgung.<br />

Fälschungen in China<br />

gefunden – was tun?<br />

KMUs, die eine Schutzrechtsanmeldung<br />

versäumt haben,<br />

bleibt oft keine andere Wahl<br />

als die Verhandlung mit dem Fälscher<br />

aufzunehmen, um größere<br />

Schäden abzuwenden. Große Unternehmen<br />

leiten häufig andere<br />

Maßnahmen ein: Diese reichen<br />

vom Einsatz von Privatermittlern<br />

bis hin zur Einbeziehung<br />

Indien<br />

5.2%<br />

Türkei<br />

4.5%<br />

VAE<br />

2%<br />

Vietnam<br />

1.3%<br />

Schweiz<br />

1.0%<br />

China, VR<br />

28.6%<br />

der chinesischen Behörden, insbesondere<br />

des Zolls. Seit Chinas<br />

WTO-Beitritt wurden 15.000 Zivilverfahren,<br />

3.000 Strafverfahren<br />

und 500 Verwaltungsverfahren<br />

eingeleitet. Die Durchsetzung gewerblicher<br />

Schutzrechte ist zwar<br />

Deutsche Unternehmen<br />

vernachlässigen<br />

weiterhin Schutzrechte<br />

weiterhin unzureichend, aber die<br />

chinesische Regierung verstärkt<br />

ihr Engagement. So startete im<br />

April 2008 das “EU-China Project<br />

on the Protection of Intellectual<br />

Property Rights (IPR2)” mit mehr<br />

als 50 Projekten zur Verbesserung<br />

der Gesamtsituation (www.ipr2.<br />

org). In Beijing wurde sogar eine<br />

Anlaufstelle speziell für europäische<br />

KMUs eingerichtet (www.<br />

china-iprhelpdesk.eu/de). Ziel<br />

ist es, besonders kleine und mittelständische<br />

Unternehmen mit<br />

kostenlosen Informationen und<br />

Schulungen rund um das Thema<br />

geistige Eigentumsrechte zu versorgen.<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Technischer Produktschutz<br />

In den vergangenen Jahren ist<br />

eines deutlich geworden: Einzelne<br />

Schutzmaßnahmen gegen<br />

Produkt- und Markenpiraterie<br />

werden schnell wirkungslos. Gefragt<br />

ist stattdessen ein umfassendes<br />

Schutzkonzept, angepasst<br />

an die jeweilige Firma und deren<br />

Produkte. Neben rechtlichen und<br />

politischen Maßnahmen rücken<br />

hierbei insbesondere technische<br />

Aspekte zunehmend in den Vordergrund.<br />

Allerdings sollte dabei<br />

eine Kosten-Nutzen-Bewertung<br />

der Maßnahmen durchgeführt<br />

werden, da der Kunde kaum bereit<br />

sein wird, die Mehrkosten für<br />

den Produktschutz zu tragen.<br />

Auf deutscher Seite gibt es im<br />

Bereich der technischen Schutzmaßnahmen<br />

mehrere Initiativen.<br />

Im Januar 2008 startete das<br />

Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung die Forschungsoffensive<br />

„Innovationen gegen<br />

Produktpiraterie“. Im Rahmen<br />

dieser Initiative werden zwölf<br />

Forschungsprojekte „Contra<br />

Imitatio“ (www.conimit.de) gefördert.<br />

„Choose the Original –<br />

Choose Success“<br />

Die Projekte reichen von präventiven<br />

Schutzmaßnahmen in<br />

der Gestaltung und Kennzeichnung<br />

von Produkten bis zur Entwicklung<br />

integrierter Schutzkonzepte<br />

für komplexe Produkte.<br />

Eines der Verbundprojekte von<br />

Industrie und Wirtschaft ist<br />

ProOriginal „Produkte ganzheitlich<br />

schützen – Originale weltweit<br />

verkaufen“ (www.prooriginal.de).<br />

Gemeinsam mit Unternehmen<br />

aus der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

entwickelt das<br />

Institut für Produktmanagement,<br />

Technologie und Werkzeugmaschinenbau<br />

der TU Darmstadt<br />

ganzheitliche Schutzkonzepte.<br />

Genau zu diesem Thema organisiert<br />

die Innovationsberatung<br />

Hessen am 27. August 2009 eine<br />

Veranstaltung „Vorsicht Plagiate:<br />

Technischer Produktschutz“ lautet<br />

der Titel (www.itb-hessen.de/<br />

itb/veranstaltungen).<br />

Ein weiteres Mittel, das verstärkt<br />

eingesetzt wird, ist eine offensive<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Der<br />

VDMA (Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau, www.<br />

vdma.org) arbeitet beispielsweise<br />

mit dem Slogan „Choose the Original<br />

– choose Success“, mit dem<br />

potentielle Käufer davon überzeugt<br />

werden sollen, dass sie mit<br />

Originalprodukten sicherer und<br />

effizienter arbeiten können als mit<br />

Plagiaten. Der APM hat im Jahr<br />

2009 eine Kampagne zur Verbraucheraufklärung<br />

gestartet. Bestandteil<br />

der Kampagne ist neben vier<br />

aussagekräftigen Plakatmotiven<br />

auch die Wanderausstellung mit<br />

dem Titel „Schöner Schein. Dunkler<br />

Schatten.“ Sie tourt eineinhalb<br />

Jahre durch 30 Einkaufscenter in<br />

Deutschland und wird circa 10<br />

Millionen Verbraucher erreichen.<br />

Grenzbeschlagnahmung:<br />

Mittel beim Auftauchen von<br />

Plagiaten in Deutschland<br />

Haben die Plagiate Deutschland<br />

bzw. die EU erreicht, muss das betroffene<br />

Unternehmen nicht tatenlos<br />

zusehen. Im Gegenteil, zwei<br />

Maßnahmen haben sich hier als<br />

besonders effizient erwiesen: Die<br />

Grenz- und die Messebeschlagnahmung<br />

des deutschen Zolls.<br />

Allein im Jahr 2008 beschlagnahmte<br />

der deutsche Zoll Waren<br />

im Gesamtwert von 436 Millionen<br />

Euro. Knapp ein Drittel dieser<br />

Waren stammte aus China. Originalproduzenten,<br />

die den Verdacht<br />

haben, dass kopierte Produkte ihrer<br />

Marken in die EU eingeführt<br />

werden, sollten daher im Vorfeld<br />

bei der Zentralstelle Gewerblicher<br />

Rechtsschutz in München das Tätigwerden<br />

der Zollbehörden beantragen.<br />

Der Antragsteller übermittelt<br />

dafür relevante Daten zu<br />

den Originalprodukten. Nach der<br />

Bewilligung können alle Zollstellen<br />

in Deutschland elektronisch<br />

auf diese Informationen zugreifen<br />

und so das Original vom Plagiat<br />

unterscheiden. Hat eine Zollstelle<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

den Verdacht, dass eine Fälschung<br />

vorliegt, wird sie aktiv. Sie hält<br />

die Waren fest und informiert den<br />

Schutzrechtsinhaber über die mögliche<br />

Verletzung. Dieser kann dann<br />

seine Rechte zivilrechtlich geltend<br />

machen oder – unter bestimmten<br />

Voraussetzungen - die Waren vernichten<br />

lassen.<br />

Einzelne<br />

Schutzmaßnahmen<br />

gegen Produkt- und<br />

Markenpiraterie werden<br />

schnell wirkungslos<br />

2008 hatten 824 Unternehmen<br />

Anträge bei der Zentralstelle Gewerblicher<br />

Rechtsschutz gestellt,<br />

10.888 Grenzbeschlagnahmungen<br />

wurden daraufhin vom Zoll<br />

durchgeführt. Im Falle von Messen<br />

funktioniert die Maßnahme<br />

analog: Neben dem Antrag bei<br />

der Zentralstelle für Gewerblichen<br />

Rechtsschutz lohnt es sich, mit dem<br />

für die Messe zuständigen Hauptzollamt<br />

Kontakt aufzunehmen. <br />

China Competence Center<br />

Sonja Müller<br />

IHK Darmstadt und Frankfurt<br />

Tel.: 49 151 12639986<br />

Email: sonja.mueller@frankfurtmain.ihk.de<br />

Aktionskreis gegen Produkt- und<br />

Markenpiraterie (APM) e. V.<br />

Haus der Deutschen Wirtschaft<br />

(DIHK-Gebäude)<br />

Breite Str. 29<br />

10178 Berlin<br />

Tel.: 49 30 20308 2719<br />

Fax: 49 30 20308 2718<br />

Email: apm@dihk.de<br />

Web: www.markenpiraterie-apm.de<br />

Bundesfinanzdirektion Südost<br />

Zentralstelle Gewerblicher<br />

Rechtsschutz<br />

Sophienstraße 6<br />

80333 München<br />

Tel.: 49 89 5995 2349<br />

Fax: 49 89 5995 2317<br />

Email: zgr@ofdm.bfinv.de<br />

Web: www.zoll.de<br />

Umfangreiche Informationen zum<br />

Schutz geistigen Eigentums in Hongkong:<br />

www.ipd.gov.hk/eng/home.htm<br />

6


Li Yang<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Von Corinne Abele, gtai-Korrespondentin in China<br />

Boomtown mit<br />

Ambitionen<br />

Mit ihren traditionellen Häusern ist die Altstadt ein Platz zum Shopping<br />

geblieben.<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Bauprojekte mit Gesamtinvestitionen<br />

von rund 300 Milliarden<br />

Renminbi Yuan (33,25 Mrd. Euro,<br />

1 Euro = 9,02 Renminbi, 3-Monatsmittel)<br />

geplant. Trotz Wirtschaftskrise<br />

befinden sich die Vorhaben<br />

in der Umsetzung.<br />

Es wundert daher nicht, dass<br />

es in der rund 140 km südöstlich<br />

von Beijing gelegenen Hafenstadt<br />

Tianjin mit über 11 Millionen Einwohnern<br />

selbst in Krisenzeiten<br />

boomt. In den ersten zwei Monaten<br />

2009 erreichte das Investitionswachstum<br />

39,4 Prozent,<br />

während es in Beijing um knapp<br />

21 Prozent sank und in Shanghai<br />

bei einem Zuwachs von 0,9 Prozent<br />

fast stagnierte. Lediglich in<br />

den West- und Zentralprovinzen,<br />

wie Jiangxi oder Sichuan, sowie<br />

in der Nordostprovinz Liaoning<br />

wurden ähnliche Wachstumsraten<br />

erzielt. Grundlage für die beeindruckenden<br />

Steigerungsraten<br />

sind dort jedoch häufig geringe<br />

Ausgangswerte. Dies trifft auf Tianjin,<br />

eine der wachstumsstärksten<br />

Regionen Chinas, nicht zu.<br />

Während in den traditionellen<br />

Wirtschaftszentren die Wachstumsraten<br />

purzeln, erreichte die<br />

nördliche Hafenstadt im 1. Quartal<br />

2009 mit 20,3 Prozent mit<br />

Wertschöpfung<br />

1. Halbjahr 2008<br />

Wirtschaftsentwicklung im Vergleich<br />

Wertschöpfung<br />

Gesamtjahr 2008<br />

Wertschöpfung<br />

1. Quartal 2009<br />

Investitionen<br />

1. Halbjahr 2008<br />

Investitionen<br />

Gesamtjahr 2008<br />

Investitionen<br />

1. Quartal 2009<br />

Beijing -6,4% -6,9% -3,4% 16,4% -2,1% -20,6%<br />

Tianjin 21,3% 23,0% 20,3% 38,2% 44,8% 39,4%<br />

Shanghai 6,0% -11,8% -9,7% 2,4% 8,1% 0,9%<br />

Guangdong 12,0% 11,3% 0,9% 19,0% 16,7% 10,7%<br />

Veränderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

Quelle: National Bureau of Statistics (NBS)<br />

Die Tianjin Binhai New Area<br />

soll für die nordchinesische Hafenstadt<br />

Tianjin werden, was Pudong<br />

für Shanghai bereits ist: ein<br />

Zentrum geballter Wirtschaftskraft,<br />

modernster Logistikanlagen,<br />

innovativer Technologien<br />

und international wettbewerbsfähiger<br />

Firmen.<br />

Allein von 2009 bis 2011 sollen<br />

in Transportinfrastruktur, Energie-<br />

und Wasserversorgung sowie<br />

Umweltschutz rund 300 Milliarden<br />

Renminbi investiert werden.<br />

Bislang trotzt Tianjin erfolgreich<br />

der Wirtschaftskrise. Immer mehr<br />

ausländische Unternehmen zieht<br />

es in die nördliche Küstenregion.<br />

Die Volksrepublik China soll<br />

auch im Nordosten des Landes ein<br />

hochmodernes Wirtschaftszentrum<br />

erhalten - die Tianjin Binhai<br />

New Area (TBNA). Shanghais<br />

Stadtteil Pudong stand Modell,<br />

das Ziel ist aber noch ambitionierter:<br />

Noch besser als die bestehenden<br />

Sonderzonen in Shenzhen<br />

und Shanghai werde das Gebiet<br />

werden, erklärt Katheryn Xu, Direktorin<br />

der Tianjin Hi-Tech Holding<br />

Group lächelnd. Schließlich<br />

habe man aus den Erfahrungen<br />

gelernt. Dazu zählen nicht nur flexible<br />

wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

mit großer Entscheidungsautonomie,<br />

sondern auch<br />

gewaltige Investitionspakete, um<br />

die Infrastruktur der rund 2.270<br />

m 2 großen Küstenregion auf Vordermann<br />

zu bringen. Allein 2009<br />

bis 2011 sind in den Schwerpunktbereichen<br />

Transportinfrastruktur,<br />

Energie- und Wasserversorgung<br />

sowie Umweltschutz über 300<br />

deutlichem Abstand die höchste<br />

Steigerungsrate für industrielle<br />

Wertschöpfung in ganz China. Im<br />

traditionellen Geschäftszentrum<br />

Shanghai schrumpfte sie hingegen<br />

um 5,6 Prozent und legte in<br />

Guangdong nur mäßig um 6,8<br />

Prozent zu.<br />

Im Gegensatz zu den traditionellen<br />

Wirtschaftszentren Shanghai,<br />

Guangzhou oder Shenzhen<br />

7


“You work hard for your money.<br />

We promise to do the same.”<br />

Jedes Vermögen wird auf einzigartige Weise aufgebaut. Ob durch harte<br />

Arbeit, brillante Ideen, außergewöhnliches Talent oder auf dem Fundament<br />

einer Erbschaft. Jeder Mensch hat ganz persönliche Vorstellungen, wie dieses<br />

Vermögen geschützt und vermehrt werden soll. Bei SEB Private Banking<br />

erhalten Sie Ihr persönliches Finanzkonzept – nach Ihren Vorstellungen, für jede<br />

Lebensphase.<br />

Die SEB ist ein führender Finanzdienstleister, der mehr als 400.000 Firmen- und<br />

fünf Millionen Privatkunden betreut. In unseren nordeuropäischen Kernmärkten<br />

(einschließlich Deutschland) und weltweit – auch in Singapur.<br />

Suchen Sie Lösungen für den Aufbau Ihres Vermögens, die auf Sie persönlich<br />

zugeschnitten sind?<br />

Wir freuen uns auf ein Zeichen von Ihnen!<br />

Tel.: +65 6223 5644<br />

singapore@sebprivatebanking.com.sg<br />

Oder besuchen Sie uns auf www.sebgroup.com/privatebanking.<br />

Private Banking<br />

scheint die Krise Tianjin bislang<br />

wenig anzuhaben: Im 1. Quartal<br />

2009 legte das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) der Stadt um 16<br />

Prozent zu; landesweit lag der<br />

Zuwachs bei 6,1 Prozent. Die weiteren<br />

Wachstumsziele sind ambitioniert,<br />

Fachleuten zufolge jedoch<br />

durchaus erreichbar: Bereits<br />

2010 soll bei einer durchschnittlichen<br />

jährlichen Steigerungsrate<br />

von 17 Prozent das BIP etwa 350<br />

Milliarden Renminbi betragen,<br />

wobei ein industrielles Wachstum<br />

von 17 Prozent und ein Wachstum<br />

des Dienstleistungssektors von 20<br />

Prozent jährlich anvisiert wird.<br />

Selbst wenn diese Ziele aufgrund<br />

der Krise nicht ganz erreicht werden<br />

sollten, wird der Standort im<br />

landesweiten Vergleich in den<br />

nächsten Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit<br />

gewinnen.<br />

Warum trotzt die größte offene<br />

Küstenstadt Nordchinas dem<br />

Wirtschaftsabschwung? Eine in<br />

vielfacher Hinsicht diversifizierte<br />

Wirtschaftsstruktur dürfte einer<br />

der Hauptgründe sein. So baut<br />

die Stadt ihren Exportanteil zwar<br />

kontinuierlich aus, setzt jedoch<br />

nach wie vor einen bedeutenden<br />

Teil ihrer Rohstoffe, Waren und<br />

Güter im Binnenmarkt ab. 2008<br />

erreichte Tianjins Ausfuhr knapp<br />

41,4 Milliarden US-Dollar, wovon<br />

fast 70 Prozent von Unternehmen<br />

Pilotregion für<br />

Liberalisierung und<br />

Deregulierung<br />

mit ausländischen Investitionsanteil<br />

produziert wurden. Etwa<br />

1.000 Firmen, so schätzt Xu, mussten<br />

aufgrund des Exportausfalls<br />

in den vergangenen Monaten die<br />

Tore schließen. Im Vergleich zu<br />

Shenzhen, wo die Betriebsschließungen<br />

bereits im Februar 2009<br />

rund 10.000 erreicht hatten, eine<br />

geringe Zahl.<br />

Des weiteren ist die Industriestruktur<br />

in der Region eine gute<br />

Mischung aus traditionellen und<br />

modernen Sektoren. Die Ölfelder<br />

Bohai und Dagang liefern jährlich<br />

mehr als 13 Millionen Tonnen Rohöl<br />

und 850 Millionen m 3 Erdgas;<br />

eine Äthylenanlage mit einer Jahreskapazität<br />

von einer Millionen<br />

Tonnen ist im Bau. 70 Prozent der<br />

Industrieproduktion stammen aus<br />

der (petro-)chemischen Industrie,<br />

Automobilbau und Hüttenwesen,<br />

aber auch aus den Bereichen Informationstechnologie,<br />

Medizin<br />

und alternativen Energien.<br />

So liefern nicht nur Miniwindkrafträder<br />

den Strom für die Straßenlampen<br />

entlang der Straße vor<br />

der Verwaltungszentrale des Tianjin<br />

Hi-Tech Industry Parks. Vielmehr<br />

schlägt in Tianjin das Herz<br />

der heimischen Windkraftherstellung.<br />

40 Prozent der landesweit<br />

installierten Windkraftanlagen<br />

stammen aus der Stadt. Lokale<br />

Fertigungen ausländischer Hersteller<br />

wie Gamesa, Suslon und<br />

Vestas tragen dazu bei. Gespräche<br />

mit Repower sollen bereits geführt<br />

worden sein.<br />

Ausländische Unternehmen<br />

haben den Standort nicht erst entdeckt,<br />

seit er per Hochgeschwin-<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

digkeitszug CHR 3 seit August<br />

2008 in knapp einer halben Stunde<br />

von Beijing zu erreichen ist. Über<br />

120 Fortune-Unternehmen sind bereits<br />

in Tianjin ansässig. Dazu zählen<br />

Namen wie IBM, Motorola und<br />

Microsoft. Als erstes Unternehmen<br />

zog Siemens mit seinem derzeit<br />

umsatzstärksten Werk, dem Joint<br />

Venture Siemens Electrical Drives<br />

Ltd (SEDL) in den Tianjin Hi-Tech<br />

Industry Park Phase II ein.<br />

Im September 2008 eröffnete<br />

Airbus in der Airport Processing<br />

Zone neben dem Tianjin Binhai International<br />

Airport sein Montagewerk<br />

für den A320 - das erste außerhalb<br />

Europas. Investitionsvolumen:<br />

rund 8 bis 10 Milliarden Renminbi.<br />

Ab 2011 sollen monatlich vier<br />

Maschinen vom Band rollen; erste<br />

Testflüge sind für Mai 2009 geplant.<br />

Derartige Investitionen dürften<br />

künftig weitere internationale Unternehmen<br />

anziehen und so zur<br />

Bildung eines wettbewerbsfähigen<br />

Industrieclusters beitragen.<br />

Die Tianjin Binhai New Area ist<br />

nicht nur Industrie-, sondern auch<br />

Logistikzentrum mit dem größten<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

Hafen Nordchinas. Bis zum Jahr<br />

2010 sollen seine Umschlagskapazitäten<br />

auf 10 Millionen TEU und<br />

300 Millionen Frachttonnen steigen.<br />

Rund 40 Milliarden Renminbi<br />

sind für den Ausbau vorgesehen.<br />

Der Tianjin Binhai International<br />

Airport wird durch die derzeitige<br />

Erweiterung auf zehn Millionen<br />

Passagiere, 500.000 Frachttonnen<br />

und 200.000 Flüge pro Jahr ausgelegt.<br />

Insgesamt umfasst die<br />

TBNA die drei Stadtbezirke Hangu,<br />

Tanggu und Dagang, acht Industrie-,<br />

Hi-Tech- und Logistikzonen,<br />

darunter der Tianjin Hi-Tech<br />

Industry Park (THIP) sowie die<br />

Sonderentwicklungszone Tianjin<br />

Economic Development Area<br />

(TEDA), und die Sino-Singapore<br />

Tianjin Eco-City.<br />

An allen Ecken und Enden wird<br />

gebaut - auch an flexiblen Förder-<br />

und Rechtsgrundlagen für<br />

die Wirtschaft. Im März 2008 bestätigte<br />

die Regierung das Gebiet<br />

als Pilotregion für Liberalisierung<br />

und Deregulierung in den zehn Bereichen<br />

Unternehmensreform, Wissenschaft<br />

und Technologie, Wirtschaftsaustausch<br />

mit dem Ausland,<br />

Finanzinnovationen, Landverwaltung,<br />

städtische und ländliche Planung,<br />

Landwirtschaftsstruktur,<br />

Aspekte des Sozialsystems, Ressourcenschonung<br />

und Umweltschutz.<br />

So genießen die einzelnen<br />

Zonen im landesweiten Vergleich<br />

hohe Entscheidungsautonomie,<br />

Investitionsanreize und Steuererleichterungen<br />

für Unternehmen zu<br />

gewähren. Genaue Informationen<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

über die Anforderungen an Unternehmen<br />

sowie Vergünstigungen in<br />

den verschiedenen Zonen der Tianjin<br />

New Binhai Area finden sich in<br />

englischer und chinesischer Sprache<br />

unter www.bh.gov.cn Obwohl<br />

unter dem Dach der TBNA setzen<br />

die einzelnen Zonen ihre eigenen<br />

Standards.<br />

Wenig greifbar sind bislang<br />

hingegen Pilotprojekte im Bereich<br />

des Finanzsektors, die Tianjin<br />

zum dritten Finanzzentrums<br />

Chinas machen sollen. Angestrebt<br />

wird unter anderem der Auf- und<br />

Ausbau der Direktfinanzierung,<br />

des Universalbankensystems, der<br />

Leasinggesellschaften und neuer<br />

Versicherungsprodukte, eines<br />

globalen Devisentransfersystems<br />

(Forex) sowie einer Finanz-Sonderwirtschaftszone<br />

mit Schiedsgerichtshof<br />

und Finanztrainingszentrum.<br />

Doch große internationale Player<br />

fehlen bislang. Fachleute führen<br />

dies auch auf den Mangel an<br />

Fachkräften zurück. Während die<br />

rund 37 höheren Bildungseinrichtungen<br />

- voran die Tianjin Universität<br />

und die Nankai Universität<br />

- auch von ausländischen Unternehmen<br />

hoch geschätzte Absolventen<br />

in technischen Bereichen<br />

ausbilden, mangelt es an einer<br />

entsprechenden Ausbildung von<br />

Finanzfachleuten. Den Weg zum<br />

Wirtschaftszentrum ersten Ranges<br />

legt Tianjin im Sturmschritt zurück.<br />

Der Weg zum Finanzzentrum<br />

erweist sich hingegen als<br />

steiler und steiniger Bergpfad. <br />

Projekte<br />

Geplante Infrastrukturinvestitionen in der<br />

Tianjin Binhai New Area 2009 bis 2011<br />

Investitionen<br />

[in Mrd. Renminbi]<br />

Zwischenstädtische Verkehrsinfrastruktur<br />

(117 Projekte: Ausbau Seehäfen, Flughäfen, Schienenverkehr, Straßenverkehr)<br />

151,00<br />

Innerstädtische Verkehrsinfrastruktur<br />

(60 Projekte: Straßen, U-Bahn, Nahverkehrssysteme)<br />

74,70<br />

Energieversorgung<br />

(30 Projekte: Strom- und Wärmeerzeugung und -versorgung, Gasversorgung)<br />

46,70<br />

Wasserver- und entsorgung (46 Projekte) 19,50<br />

Umweltschutz (56 Projekte: Aufforstung, Abfallbehandlung) 6,15<br />

Quelle: Tianjin Binhai New Area Administration<br />

1 Euro = 9,02 Renminbi<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Shanghai erweitert<br />

Wirtschaftszone<br />

Pudong<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

hervor. So existiert hier beispielsweise<br />

der Shanghai Stock<br />

Exchange, neben Shenzhen die<br />

einzige Börse in der Volksrepublik.<br />

Weitere wirtschaftlich bedeutsame<br />

Bezirke des Stadtteils<br />

sind die Waigaoqiao Free Trade<br />

Zone, die Jinqiao Export Processing<br />

Zone und der Zhangjiang<br />

Hi-tech Park.<br />

Mehrere Ziele sollen durch die<br />

Fusion erreicht werden. Pudong<br />

selbst leidet seit längerem an Bodenknappheit,<br />

da es kaum noch<br />

Flächen gibt, die bebaut werden<br />

können. Aktuell beläuft sich die<br />

Bevölkerungsdichte in dem Stadtbezirk<br />

auf 3.650 Personen pro<br />

Quadratkilometer, während Nanhui<br />

mit 1.100 weit darunter liegt.<br />

Es steht zu erwarten, dass Bodenund<br />

Immobilienpreise in Pudong<br />

fallen werden, während sie auf<br />

dem Gebiet des ehemaligen Nanhui<br />

zunehmen dürften.<br />

Nanhui war bislang auf den<br />

Fracht- und Logistiksektor konzentriert.<br />

Da der alte Shanghaier<br />

Hafen nicht tief genug war, wurde<br />

seit 2000 an der Errichtung des<br />

Yangshan-Hafens in Nanhui gearbeitet.<br />

Der Deep-Water-Port, der<br />

durch die 32,5 km lange Donghai-<br />

Brücke mit dem Festland verbunden<br />

ist, gilt als der zweitgrößte<br />

Containerhafen der Welt. Nach<br />

Ehemaliger Nanhui-<br />

Distrikt erhält<br />

Vorzugsbedingungen<br />

Li Yuan<br />

Finanzzentrum Luziazui<br />

Von Bernd Schaaf, gtai-Korrespondent in China<br />

Shanghai nimmt einen neuen<br />

Anlauf, um seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter zu steigern.<br />

Dazu fusioniert der knapp 700<br />

km 2 große Nanhui-Distrikt mit<br />

der bisherigen Wirtschaftssonderzone<br />

Pudong zu einem neuen<br />

Bezirk so groß wie New York.<br />

Das ehemalige Nanhui wird<br />

künftig dieselben Präferenzbedingungen<br />

für Investoren bieten<br />

können wie Pudong. Shanghai erhofft<br />

sich dadurch eine effektivere<br />

Verknüpfung der Finanzbranche<br />

von Pudong mit dem Transportund<br />

Logistiksektor in Nanhui.<br />

Die Stadtregierung, der die<br />

National Development & Reform<br />

Commission jüngst grünes Licht<br />

für diese administrative Änderung<br />

gegeben hat, verspricht sich<br />

davon neue Impulse für die Entwicklung<br />

der Großstadt. Das vor<br />

19 Jahren gegründete Pudong<br />

hat sich bislang stark auf den<br />

Finanzsektor konzentriert und<br />

brachte im Zuge der Entwicklung<br />

im Hochhausviertel Luziazui<br />

das Finanzzentrum Chinas<br />

Gebiet<br />

seiner Fertigstellung 2020 soll er<br />

über 30 Anlegeplätze verfügen<br />

und 15 Millionen TEU pro Jahr<br />

umschlagen können. Die Gesamtkosten<br />

werden auf 12 Milliarden<br />

US-Dollar beziffert.<br />

Die engere Verknüpfung von<br />

Finanzen mit Transport und Logistik<br />

dürfte vor allem für Nanhui<br />

neue Impulse bringen. Die bislang<br />

nur für Pudong geltenden Sonderregeln<br />

wie beispielsweise niedrigere<br />

Steuern und bevorzugte Behandlung<br />

von Investoren werden<br />

eins zu eins auf Nanhui übertragen,<br />

so dass eine dynamische Entwicklung<br />

des Bezirks in nächster<br />

Zeit erwartet wird.<br />

Im Gespräch sind daher auch<br />

neue Infrastrukturprojekte, die die<br />

beiden Stadtteile logistisch besser<br />

miteinander verknüpfen sollen. Im<br />

Kennziffern zu Pudong und Nanhui<br />

Fläche<br />

[km 2 ]<br />

Bevölkerung<br />

[Tausend]<br />

BIP<br />

[Mrd. Renminbi]<br />

Pudong New Area 533 1.943 315<br />

Nanhui District 678 743 55<br />

Pudong (neu) 1.210 2.686 370<br />

1 Euro = 9,02 Renminbi, 3-Monatsmittel<br />

Quellen: Shanghai Statistics Bureau;<br />

21 Shiji Daobao (21 Century Business Herald)<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftliche Strukturdaten von Shanghai<br />

Kennziffer 2007 2008 Veränderung<br />

2007/08<br />

BIP 1) [Mrd. RMB] 1.200 1.370 9,7% 2)<br />

BIP pro Kopf 3) [RMB] 64.585 72.560 12,3%<br />

Anlageinvestitionen [Mrd. RMB] 446 483 8,3%<br />

Wertschöpfung [Mrd. RMB] 530 565 6,6%<br />

Einzelhandelsumsatz [Mrd. RMB] 385 454 17,9%<br />

Außenhandelsvolumen [Mrd. RMB] 274,0 313,9 14,6%<br />

Export [Mrd. US$] 137,4 160,5 16,8%<br />

- Pudong [Mrd. US$] 44,4 48,8 9,9%<br />

- Waigaoqiao [Mrd. US$] 13,8 13,1 -5,0%<br />

Import [Mrd. US$] 136,6 153,4 12,3%<br />

- Pudong [Mrd. US$] 70,8 78,6 11.0%<br />

- Waigaoquiao [Mrd. US$] 39,7 42,7 7,6%<br />

Ausländische Direktinvestitionen<br />

4)<br />

[Mrd. US$]<br />

7,9 10,1 27,3%<br />

1) nominal; 2) real; 3) Bevölkerung 2007; 4) realisiert<br />

Quellen: Shanghai Statistical Bureau; Zoll, gtai-Berechnungen<br />

Zentrum der Überlegungen steht<br />

eine neue U-Bahnlinie, die die<br />

Waigaoqiao Free Trade Zone im<br />

Norden Pudongs mit der aus dem<br />

Boden gestampften, etwa 30 km<br />

entfernten Satellitenstadt Lintang<br />

verbinden soll. Lintang wurde vom<br />

Hamburger Architektenbüro Gerkan,<br />

Marg und Partner konzipiert<br />

und befindet sich seit 2003 im Aufbau.<br />

Bis 2020 dürfte die Vorzeige-<br />

Stadt auf einer Fläche von 300 km 2<br />

etwa 800.000 Einwohner haben.<br />

Die Shanghaier Stadtregierung<br />

erwartet, dass der neue Bezirk in<br />

den nächsten zehn bis 20 Jahren<br />

zur konjunkturellen Lokomotive<br />

der gesamten Metropole avanciert.<br />

Dazu soll insbesondere eine<br />

engere Verknüpfung des Distrikts<br />

Lujiazui (Finanzen) mit Waigaoqiao<br />

(Free Trade) und dem Tiefwasserhafen<br />

Yangshan beitragen.<br />

Mit einem BIP pro Kopf von<br />

72.560 Renminbi ist Shanghai<br />

eine der reichsten Städte Chinas<br />

und Pudong steht mit 162.000<br />

Renminbi weit an der Spitze. Dabei<br />

ist die Wirtschaftssonderzone<br />

ungewöhnlich importintensiv.<br />

Die Auslandsbezüge beliefen sich<br />

2008 auf 78,6 Milliarden US-Dollar.<br />

Das waren mehr als die gesamten<br />

Einfuhren der Provinz<br />

Jiangsu (76,4 Mrd. US$) und wurden<br />

im Landesvergleich nur von<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zwei Drittel aller Firmen kürzen in<br />

konjunkturschwachen Zeiten den<br />

Marketingetat.<br />

Gehört Ihr Unternehmen auch dazu ?<br />

?<br />

Inserate im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> sind preiswert und erreichen mehr<br />

als 7.000 wirtschaftsorientierte Leser.<br />

Einer davon könnte Ihr nächster Kunde sein !<br />

Diese Viertelseite kostet nur 195 Euro. Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Guangdong (306,4 Mrd. US$) sowie<br />

Shandong (91,0 Mrd. US$)<br />

übertroffen. Shanghai insgesamt<br />

ist eine der am stärksten von der<br />

Weltwirtschaftskrise betroffenen<br />

Regionen Chinas.<br />

Rein rechnerisch betrug 2008<br />

der Anteil der Ausfuhren am gesamten<br />

BIP der Stadt hohe 81,4<br />

Prozent. So verwundert es nicht,<br />

dass der Rückgang des Außenhandelsvolumens<br />

im 1. Quartal<br />

2009 um 26,3 Prozent im Vergleich<br />

zur Vorjahresperiode zu<br />

schaffen macht.<br />

In der Folge wuchs das BIP in<br />

Shanghai im gleichen Zeitraum<br />

nach Angaben des Shanghai Statistics<br />

Bureau nur noch um 3,1<br />

Prozent. Vor Jahresfrist hatte der<br />

Anstieg noch bei satten 11,5 Prozent<br />

gelegen. Die aufgrund der<br />

schwachen Auslandsnachfrage<br />

sinkende Industrieproduktion<br />

macht der Stadt schwer zu schaffen,<br />

und dass überhaupt noch ein<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftswachstum erzielt werden<br />

konnte, ist einzig dem Tertiärsektor<br />

zu verdanken. Er wuchs in<br />

den ersten drei Monaten 2009 im<br />

Vergleich zur Vorperiode um 13,1<br />

Prozent auf knapp 190 Milliarden<br />

Renminbi. Darunter war insbesondere<br />

der Einzelhandel dynamisch.<br />

Mit einem Zuwachs von<br />

14,1 Prozent auf 125 Milliarden<br />

Renminbi zeigte er sich nahezu<br />

unbeeindruckt von der internationalen<br />

Finanzkrise. <br />

China<br />

Primärkunststoffe<br />

wieder gefragt<br />

Von Bernd Schaaf, gtai-Korrespondent in China<br />

Produktion von Kunststoffen<br />

Erzeugnis 2007<br />

[in Tsd. Tonnen]<br />

2008<br />

[in Tsd. Tonnen]<br />

Veränderung<br />

Insgesamt 30.833 31.296 1,5%<br />

PVC 9.310 8.817 -5,3%<br />

PE 6.861 6.895 0,5%<br />

PP 7.084 7.332 3,5%<br />

Viskosefasern 1.469 1.319 -10,2%<br />

Polycaprolactam 966 1.016 5,2%<br />

Quellen: China Chemical Industry News; NBS,<br />

gtai-Berechnungen<br />

Import von Kunststoffen in Primärform<br />

Erzeugnis 2007<br />

[in RMB je Tonne]<br />

2008<br />

[in RMB je Tonne]<br />

stürzt war, mehren sich nun die<br />

Anzeichen, dass sich die Märkte<br />

langsam erholen. Besserungstendenzen<br />

zeigen sich bei Produktion<br />

und Import, während die Ausfuhr<br />

weiterhin kränkelt. Darüber hinaus<br />

meldet der Großabnehmer für<br />

Primärkunststoffe, die Kunststoffindustrie,<br />

wieder steigende Preise.<br />

Zur Verbesserung der Lage hat<br />

der Beschluss der Regierung bei-<br />

Veränderung<br />

Insgesamt 18.970 17.710 -6,7%<br />

Polyäthylen 2.864 3.021 5,5%<br />

Polypropylen 3.070 2.789 -9,2%<br />

Polystyrol 3.812 3.404 -10,7%<br />

- ABS 2.173 1.952 -10,1%<br />

Polyvinylchlorid 1.304 1.127 -13,5%<br />

Polyester 1.744 1.611 -7,6%<br />

- PET 294 228 -22,5%<br />

Polyamide 698 775 11,1%<br />

Veränderungen 2008-2007 Quelle: Zoll 1 Euro = 9,02 Renminbi<br />

Chinas Markt für Kunststoffe<br />

in Primärform scheint die Talsohle<br />

durchschritten zu haben.<br />

Mehrere Indikatoren deuten<br />

darauf hin, dass sich die Branche<br />

wieder im Aufwärtstrend befindet.<br />

So haben sich die Preise für<br />

nahezu alle Segmente teilweise<br />

kräftig erhöht, die Hersteller von<br />

Erzeugnissen aus Kunststoffen<br />

melden einen kräftigen Rebound,<br />

und auch die Auslandsbezüge haben<br />

nach ersten Angaben wieder<br />

kräftig zugenommen.<br />

Nachdem die Branche im 4.<br />

Quartal 2008 regelrecht abgegetragen,<br />

die 750 Millionen chinesischen<br />

Farmer zum Kauf von<br />

Elektrohausgeräten und elektronischen<br />

Erzeugnissen zu animieren.<br />

Sie erhalten seit dem 1. Februar<br />

2009 beim Kauf von Farbfernsehgeräten,<br />

Kühlschränken, Handys,<br />

Waschmaschinen und Klimaanlagen<br />

13 Prozent des Preises erstattet.<br />

Nach Angaben des Handelsministeriums<br />

stiegen die<br />

Umsätze in diesen Produktgruppen<br />

im März im Vergleich zum<br />

Februar um 70 Prozent.<br />

In der Folge ist die Erzeugung<br />

von Kunststoffen in Primärform<br />

im 1. Quartal 2009 wieder in den<br />

grünen Bereich gerückt: in den<br />

Monaten Februar und März wurden<br />

wieder die Vorjahreszahlen<br />

erreicht. Positiv stimmt auch, dass<br />

die Produktion von Kunststofferzeugnissen<br />

im 1. Quartal 2009 im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 9,4 Prozent angestiegen ist.<br />

Dabei ist die Erholung vollständig<br />

auf den Binnenmarkt<br />

zurückzuführen, da die Ausfuhr<br />

sowohl von Primärkunststoffen<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Creating customized<br />

transport solutions<br />

China « » Western Europe<br />

Shanghai:<br />

Martin Kollmann, Managing Director<br />

martin.kollmann@karlgross.com.cn<br />

Hamburg:<br />

Tommy Chun, Business Development Manager China<br />

t.chun@karlgross.de<br />

Bremen · Hamburg · Frankfurt/M. · Rotterdam · Ho Chi Minh City · Shanghai · Qingdao · Shenzhen<br />

als auch von Enderzeugnissen<br />

weiterhin im tiefroten Bereich ist.<br />

So lag beispielsweise der Export<br />

von Halbwaren (Rohre, Schläuche,<br />

Tafeln und Platten) in den<br />

ersten zwei Monaten 2009 wertmäßig<br />

um 32 Prozent unter dem<br />

Vorjahresergebnis.<br />

Die Stärkung des Binnenmarktes<br />

zeigt sich auch deutlich<br />

Preise für Kunststoffe in Primärform<br />

Erzeugnis Januar 2009<br />

[in RMB je Tonne]<br />

April 2009<br />

[in RMB je Tonne]<br />

Veränderung<br />

LDPE 8.550 - 9.300 9.600 - 10.500 12,3%<br />

LLDPE 8.600 - 9.200 9.600 - 10.000 11,6%<br />

PP 7.400 - 8.200 9.350 - 9.800 26,4%<br />

PVC 6.600 - 6.800 7.100 - 7.200 7,6%<br />

ABS 9.500 - 10.000 13.000 - 14.200 36,8%<br />

Preise von "Yuyao Plastic City"<br />

Veränderungen beziehen sich auf die Tiefstpreise.<br />

Quelle: China Chemical Industry News<br />

in den seit Jahresanfang wieder<br />

steigenden Preisen. So zogen alleine<br />

die Preise für ABS in der Yuyao<br />

Plastic City seit Jahresbeginn um<br />

knapp 37 Prozent an. Auch andere<br />

Kunststoffe in Primärform weisen<br />

- mit Ausnahme von PVC - zweistellige<br />

Zuwachsraten auf.<br />

Der Markt in Yuyao (Provinz<br />

Zhejiang) gilt als Indikator für die<br />

chinesische Kunststoffindustrie<br />

und wird auch als “Königreich<br />

des Kunststoffs” bezeichnet.<br />

Ein weiterer Lichtblick stellt die<br />

Entwicklung bei den Abnehmern<br />

von Primärkunststoffen dar. Nach<br />

Angaben des “Zhongguo Qinggong<br />

Wang” (China Light Industry<br />

Net) war die Bruttoproduktion<br />

der Kunststofffirmen im Januar<br />

2009 mit einem Minus im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat von 4,6 Prozent<br />

zwar noch leicht rückläufig,<br />

aber schon der Februar wies mit<br />

einem Plus von 16,2 Prozent ein<br />

deutlich positives Ergebnis auf.<br />

Im den ersten zwei Monaten stieg<br />

die Bruttoproduktion im Vergleich<br />

zur Vorperiode um 5,1 Prozent auf<br />

12,16 Milliarden Renminbi (1,35<br />

Mrd. Euro, 1 Euro = 9,02 Renminbi,<br />

3-Monatsmittel). Dabei erstreckt<br />

sich der Rebound auf nahezu alle<br />

Branchensegmente. Einzig die<br />

Folienhersteller melden ein weiterhin<br />

schwieriges Umfeld. Ihre<br />

Bruttoproduktion sank im Berichtszeitraum<br />

um 6,2 Prozent auf<br />

1,73 Milliarden Renminbi.<br />

Die Importe von Kunststoffen<br />

in Primärform waren vor allem<br />

zum Jahresende 2008 gewaltig<br />

unter die Räder geraten. Die Einfuhrmengen<br />

waren erstmals seit<br />

Jahren rückläufig. Insgesamt gingen<br />

die Auslandsbezüge im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 6,7 Prozent<br />

auf 17,7 Millionen Tonnen zurück.<br />

Wertmäßig bedeutete dies noch<br />

eine geringe Zunahme um 5,3<br />

Prozent auf 34,1 Milliarden US$.<br />

Steigende Importe<br />

lassen Lieferanten<br />

hoffen<br />

Die Branche scheint die Wachstumsdelle<br />

bei den Auslandsbezügen<br />

mittlerweile hinter sich gelassen<br />

zu haben. Der Januar 2009 war<br />

zwar noch schwierig, aber der Februar<br />

erwies sich für ausländische<br />

Lieferanten als der der beste Monat<br />

seit langem. Nach Zollangaben<br />

legten die chinesischen Einfuhren<br />

von Kunststoffen in Primärform<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

um 55,4 Prozent auf 1,78 Millionen<br />

Tonnen zu. Die Erholung betraf<br />

nahezu sämtliche Segmente. So<br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

wuchsen die Importe von PE um<br />

134,8 Prozent und PVC sogar um<br />

160,2 Prozent. Auch PP (+82,2%)<br />

wurde stark nachgefragt, während<br />

einzig die Polyester-Lieferanten<br />

(-30,7%) mit einem weiter schwierigen<br />

Markt zu kämpfen haben.<br />

Sicher macht eine Schwalbe<br />

noch keinen Sommer, da aber<br />

mehrere Indikatoren wieder im<br />

grünen Bereich sind, häufen sich<br />

Analystenstimmen, die für die<br />

Branche wieder positiv gestimmt<br />

sind. Die “China Chemical Industry<br />

News” weist beispielsweise<br />

darauf hin, dass nicht nur Preise<br />

und Import von Kunststoffen in<br />

Primärform wieder angezogen<br />

hätten, sondern dass auch die<br />

Chemiefaser-Lagerbestände der<br />

Großkonzerne Sinopec und Petro-<br />

China stark gefallen seien - allerdings<br />

ohne Zahlen zu nennen.<br />

Die chinesische Branche der<br />

Kunststoffe in Primärform umfasste<br />

2007 (letztverfügbare<br />

Werte) nach Angaben des Statistischen<br />

Jahrbuchs 224 Hersteller.<br />

Deren Bruttoproduktion wird<br />

mit 323 Milliarden Renminbi angegeben,<br />

das sind etwa 35,8 Milliarden<br />

Euro.<br />

Die Faserindustrie ist stark regional<br />

konzentriert. Mehr als drei<br />

Viertel der Erzeugung entfallen<br />

auf das Yangzi-Delta wobei Zhejiang<br />

(40,3%) sowie Jiangsu (34,5%)<br />

führend sind. Als Produktionsstandort<br />

hat außerdem Fujian mit<br />

einem Anteil von 5,7 Prozent eine<br />

gewisse Relevanz. Alle anderen<br />

Regionen vereinen je maximal 3<br />

Prozent auf sich. <br />

China<br />

Containerschiffe zieht<br />

es nach Norden<br />

Von Dr. Roland Rohde, gtai-Korrespondent in Hongkong<br />

Shanghai<br />

Hongkong<br />

Shenzhen<br />

Ningbo<br />

Guangzhou<br />

Qingdao<br />

Tianjin<br />

Xiamen<br />

Dalian<br />

Lianyungang<br />

5.0 / 10.3%<br />

4.5 / 18.1%<br />

3.0 / 48.2%<br />

10.3 / 9.1%<br />

8.5 / 19.7%<br />

11.2 / 19.0%<br />

11.0 / 18.8%<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

dao vermeldeten im 1. Quartal<br />

2009 gegen den Trend ein leichtes<br />

Wachstum.<br />

Die Exporte sind zum Jahresende<br />

stark eingebrochen, da die<br />

Endabnehmer in den USA und<br />

Europa angesichts der internationalen<br />

Krise und der allgemeinen<br />

Konsumzurückhaltung merklich<br />

weniger Waren kaufen beziehungsweise<br />

zunächst ihre Lager<br />

leeren. Doch nicht nur das Gesamtvolumen<br />

ist zurückgegangen.<br />

Das Geschäft ist auch “gemächlicher”<br />

geworden. Bereits<br />

bestellte Waren müssen nicht<br />

mehr so schnell wie in Vorkrisenzeiten<br />

ihren Bestimmungsort erreichen.<br />

Wie Logistiker berichten,<br />

fahren die Containerschiffe daher<br />

nicht nur langsamer, sondern<br />

haben auch teilweise ihre Routen<br />

geändert. So umrunden immer<br />

mehr Kapitäne das Kap der Guten<br />

Hoffnung statt den teuren<br />

Suez-Kanal zu benutzen.<br />

Die zehn größten chinesischen Containerhäfen 2008<br />

21.4 / 1.5%<br />

24.5 / +2.0%<br />

28.0 / +7.0%<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Quelle: Portcontainer, Marine Department Hong Kong<br />

unten: in Millionen TEU, Veränderungen 2007-2008<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum Bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

Angesichts stark rückläufiger<br />

Exporte sind die Containerschiffe,<br />

die die Volksrepublik<br />

China anlaufen, deutlich weniger<br />

ausgelastet. Insbesondere im<br />

südchinesischen Perlflussdelta,<br />

wo die drei Häfen Hongkong,<br />

Shenzhen und Guangzhou 2008<br />

noch über 57 Millionen TEU abfertigten,<br />

ist die Krise greifbar.<br />

Je weiter man jedoch nach Norden<br />

kommt, desto weniger dramatisch<br />

sieht die Lage aus. Die<br />

Terminals in Tianjin und Qing-<br />

Eine steigende Anzahl von<br />

Schiffen liegt zudem untätig vor<br />

der chinesischen Küste und an<br />

Land stapeln sich die unbenutzten<br />

Container. Besonders in den Gewässern<br />

vor Hongkong, die von<br />

Schiffen auf dem Weg zu den Häfen<br />

des Perlflussdeltas passiert<br />

werden müssen, hat sich die Lage<br />

erkennbar zugespitzt. Nachts ist<br />

die See von ankernden Schiffen,<br />

die auf Ladung warten, hell er-<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

leuchtet, und tagsüber kann selbst<br />

der Laie erkennen, dass die auslaufenden<br />

Schiffe nur noch in Ausnahmefällen<br />

voll beladen sind.<br />

An den Terminals in Hongkong,<br />

Shenzhen und Guangzhou, die<br />

nur wenige Kilometer voneinander<br />

entfernt liegen und teilweise<br />

denselben Betreiber haben, wurden<br />

2008 rund 57 Millionen TEU<br />

abgefertigt. Die Region ist damit<br />

eines der größten Umschlagszentren<br />

Chinas und der Welt, hat aber<br />

im Zuge der Krise deutlich an Dynamik<br />

verloren. Shenzhen war<br />

nach Vorstellungen der Provinzregierung<br />

bereits auf dem Weg<br />

zum drittgrößten Containerhafen<br />

der Welt und sollte Hongkong<br />

spätestens 2009 auf Rang vier abdrängen.<br />

Hongkong musste in<br />

der Vergangenheit kontinuierlich<br />

Marktanteile an die benachbarte<br />

Konkurrenz abtreten, deren Abfertigungskosten<br />

merklich geringer<br />

waren.<br />

Doch 2008 war die Aufholjagd<br />

beendet. Das Perlflussdelta, die<br />

Exportfabrik Chinas, war eine<br />

der ersten Regionen, die die internationale<br />

Finanzkrise deutlich<br />

zu spüren bekamen und so legte<br />

der Containerumschlag Shenzhens<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

nur noch um rund 1,5 Prozent<br />

zu. Hongkong konnte derweil<br />

mit +2 Prozent erstmals seit vielen<br />

Jahren eine, wenn auch nur<br />

minimal, höhere Wachstumsrate<br />

Tianjin und Qingdao<br />

sind die Gewinner<br />

der Krise<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

realisieren.<br />

Doch die Freude dürfte nicht<br />

lange währen, denn für 2009<br />

müssen sich die beiden Erzrivalen<br />

nach Einschätzung von<br />

Analysten auf zweistellige Umsatzeinbußen<br />

vorbereiten. Das 1.<br />

Quartal 2009 gab bereits einen<br />

kleinen Vorgeschmack. So vermeldeten<br />

die Terminals in Shenzhen<br />

einen Rückgang ihres Containerumschlags<br />

um 21 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Das Hongkonger Marine<br />

Department erwartet einen ähnlich<br />

dramatischen Einbruch.<br />

Auch vom Hafen in Guangzhou,<br />

der in den vergangenen<br />

Jahren mit Wachstumsraten von<br />

durchschnittlich rund 40 Prozent<br />

zu den dynamischsten der Welt<br />

gehörte, kam keine Entwarnung.<br />

Im Jahr 2003 noch mehr oder weniger<br />

bedeutungslos, war er bis 2008<br />

zum drittgrößten Containerhafen<br />

Chinas aufgestiegen und spielte<br />

gemessen am Umschlag schon in<br />

der gleichen Liga wie Rotterdam,<br />

Hamburg oder Dubai.<br />

Die Boomzeiten sind nun vorbei.<br />

Im Jahr 2008 konnte er zwar<br />

noch einmal um 19 Prozent zulegen,<br />

doch gegenüber den Jahren<br />

2006 bis 2007 hatte sich die<br />

Wachstumsrate damit halbiert.<br />

Im 1. Quartal 2009 brach der Umschlag<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um fast ein Viertel ein.<br />

Das ist der stärkste Rückgang unter<br />

den zehn größten Häfen des<br />

Landes. Ningbo und Qingdao<br />

konnten gemessen am absoluten<br />

Umschlag sogar an Guangzhou<br />

vorbeiziehen und die Provinzhauptstadt<br />

auf Rang fünf der Sta-<br />

Asean, 352 Artikel Afghanistan, wurden bislang in 23 Bangladesch,<br />

Ausgaben vom<br />

Brunei, <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> China, veröffentlicht. Hongkong, Indien,<br />

Indonesien, Irak, Iran, Japan,<br />

Kambodscha, Katar, Korea, Kuweit,<br />

Unsere Leserinnen und Leser finden das<br />

Laos, Macao, Malaysia, Myanmar,<br />

vollständige Archiv auf unserer Webseite:<br />

Nepal, Pakistan, Philippinen,<br />

Saudi Arabien, Singapur, Sri<br />

] alle <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-Ausgaben (PDF)<br />

Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam,<br />

www.asienkurier.com/files/archiv.html<br />

Vereinigte Arabische Emirate, Asean,<br />

] alle Einzeltexte (HTML)<br />

Afghanistan, Bangladesch,<br />

Brunei, www.asienkurier.com/texte<br />

China, Hongkong, Indien,<br />

Indonesien, Irak, Iran, Japan,<br />

Kambodscha, Vielen Dank, dass Katar, Sie <strong>Asien</strong> Korea, <strong>Kurier</strong> lesen. Kuweit<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Damit zeichnet sich im Frühjahr<br />

2009 bereits deutlich ab,<br />

dass die südchinesischen Häfen<br />

- einschließlich Hongkong - zu<br />

den großen Verlierern der Krise<br />

gehören. Sie leiden vor allem<br />

darunter, dass sich ihre Hauptkunden,<br />

die Exportfabriken im<br />

Perlflussdelta, zu stark auf die<br />

Fertigung von Konsumwaren<br />

für die USA konzentriert haben.<br />

Je weiter man in Richtung<br />

Norden geht, desto weniger<br />

dramatisch sieht derweil die<br />

Lage aus. So sanken die Containerumschläge<br />

in Shanghai<br />

und Ningbo im 1. Quartal 2009<br />

auf Jahresbasis nur um 15 beziehungsweise<br />

10 Prozent. Die<br />

Häfen in Tianjin und Qingdao<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

konnten in den ersten drei Monaten<br />

mit jeweils +1 und +2 Prozent<br />

sogar leicht wachsen. Damit<br />

dürften sie gestärkt aus der Krise<br />

hervorgehen. Auch auf längere<br />

Sicht dürften sie aber, insbesondere<br />

im Vergleich zu Hongkong,<br />

Shanghai oder Shenzhen, kaum<br />

die Bedeutung von internationalen<br />

Transithäfen erlangen. <br />

Indien<br />

Liberalisierung im<br />

Einzelhandel auf Umwegen<br />

Von Tillmann Ruppert, Rechtsanwalt im Team Indien, Geschäftsbereich<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik der Kanzlei Rödl & Partner<br />

Die indische Regierung hat<br />

vor kurzem die Beschränkungen<br />

für ausländische Direktinvestitionen<br />

gelockert.<br />

Anders als in Deutschland, unterliegen<br />

in Indien Auslandsinvestitionen<br />

einer speziellen Gesetzgebung<br />

und durchlaufen - je nach<br />

Art und Umfang - verschiedene<br />

Genehmigungsverfahren. Während<br />

die meisten Industriesektoren<br />

ausländischen Investoren<br />

mittlerweile offenstehen, bestehen<br />

in einigen Branchen noch<br />

Verbote oder Grenzen. Dies gilt<br />

unter anderem in den Bereichen<br />

Telekommunikationsnetze (max.<br />

74% Auslandsbeteiligung) und<br />

Versicherungen (max. 26% Auslandsbeteiligung).<br />

Die restlichen<br />

Anteile müssen von einem indischen<br />

Partner gehalten werden.<br />

Ein weiterer, für Ausländer verschlossener<br />

Bereich, ist der Einzelhandel.<br />

Beschränkt zugänglich ist<br />

nur der Vertrieb von Waren einer<br />

einzigen Marke („Single Brand Retailing“).<br />

Hier erlaubt das Gesetz<br />

eine ausländische Beteiligung von<br />

höchstens 51 Prozent. Alle übrigen<br />

Formen des Einzelhandels dürfen<br />

nicht mit einer ausländischen<br />

Beteiligung betrieben werden.<br />

Ziel der restriktiven Politik ist es,<br />

die unzähligen kleinen indischen<br />

Einzelhandelsgeschäfte zu schützen,<br />

die für Millionen Menschen<br />

Indirekte Beteiligung<br />

von Ausländern über<br />

eine indische<br />

Zwischenholding<br />

seit Februar 2009<br />

eine kaum auskömmliche Lebensgrundlage<br />

bilden. Indischen Investoren<br />

fehlt aber ausländisches<br />

Kapital und ausländischen Investoren<br />

bleibt der Zugang zur attraktiven<br />

und wachsenden indischen<br />

Mittelschicht verwehrt.<br />

Ende Februar 2009 wurde nun<br />

eine Hintertür geöffnet (Ministry<br />

of Commerce and Industry, Press<br />

Note 2/2009). Sie ermöglicht die<br />

indirekte Beteiligung von Ausländern<br />

in beschränkt zugänglichen<br />

Sektoren über eine indische Zwischenholding.<br />

Vor der Neuregelung ergab sich<br />

die Höhe einer Auslandsbeteiligung<br />

bei Zwischenschaltung einer<br />

Holding im Regelfall aus dem<br />

Verhältnis der Beteiligung des<br />

Ausländers an der Holding und<br />

deren Beteiligung an der Zielgesellschaft.<br />

Hielt ein Ausländer beispielsweise<br />

40 Prozent der Anteile<br />

an der Holding und war diese mit<br />

80 Prozent an der Zielgesellschaft<br />

beteiligt, so ergab dies eine (indirekte)<br />

Beteiligung des Ausländers<br />

an der Zielgesellschaft in Höhe<br />

von 32 Prozent (80% von 40%). Die<br />

ausländische Beteiligung an einer<br />

indischen Holding führte daher<br />

auch immer zu einer indirekten<br />

ausländischen Beteiligung an der<br />

Zielgesellschaft. Die indirekte Investition<br />

eines Ausländers über<br />

eine Holding war im Einzelhandel<br />

nicht möglich.<br />

Die Neuregelung wählt einen<br />

anderen Ansatz. Entscheidend ist<br />

die Kontrolle über die Holding.<br />

Eine Holding gilt nach den neuen<br />

Vorschriften als rein indisches Unternehmen<br />

wenn sie sich mehrheitlich<br />

im Eigentum und unter der<br />

Kontrolle von in Indien ansässigen<br />

Personen befindet. Voraussetzung<br />

ist, dass indische Anteilseigner<br />

über 50 Prozent der Anteile halten<br />

und mehrheitlich das Board of Directors<br />

(das Entscheidungsorgan<br />

der indischen Gesellschaft) besetzen.<br />

Gründet beispielsweise eine<br />

Holding mit einer ausländischen<br />

Minderheitsbeteiligung von 49<br />

Prozent eine Tochtergesellschaft,<br />

kann sich diese in eigentlich für<br />

Ausländer nicht zugänglichen<br />

Bereichen engagieren. Die Aufnahme<br />

eines (weiteren) indischen<br />

Partners ist nicht notwendig.<br />

Internationale Konzerne haben<br />

so erstmals die Möglichkeit über<br />

eine Holding in die indische Einzelhandelsindustrie<br />

zu investieren.<br />

Eine direkte Beteiligung bleibt jedoch<br />

verboten. Auch gilt die Neuregelung<br />

für den wichtigen Bereich<br />

der Versicherungsunternehmen<br />

bislang ausdrücklich nicht.<br />

Mittlerweile wurde durch die<br />

indische Regierung klargestellt,<br />

dass für die Gründung einer reinen<br />

Holding in Indien ein besonderes<br />

Genehmigungsverfahren zu<br />

durchlaufen ist. Gesellschaften, die<br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

neben dem Halten von Anteilen<br />

auch eigene Geschäftsaktivitäten<br />

in Indien entfalten, sind von dieser<br />

Restriktion befreit, unterliegen aber<br />

umfangreichen Meldepflichten (Ministry<br />

of Commerce and Industry,<br />

Press Note 4/2009, Web: commerce.<br />

nic.in). Diese Reform, die für viele<br />

Beobachter durchaus überraschend<br />

kam, zeigt einmal wieder, dass sich<br />

das Umfeld für ausländische Investitionen<br />

in Indien langsam aber<br />

stetig weiter verbessert. Es wird allgemein<br />

erwartet dass dieser Kurs<br />

auch von einer neuen Regierung<br />

unvermindert fortgesetzt wird.<br />

Weitere Informationen zu diesem<br />

Thema finden Sie im <strong>Asien</strong><br />

<strong>Kurier</strong> vom 1. Dez. 2008, Seite 8<br />

(www.asienkurier.com/magazines/AK200812.pdf)<br />

<br />

Indien<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Expansive Stahlproduktion<br />

Von Boris Alex, gtai-Korrespondent in Indien<br />

Hüttenwerke Krupp Mannesmann AG<br />

Rödl & Partner<br />

Tillmann Ruppert, Rechtsanwalt<br />

Äußere Sulzbacher Str. 100<br />

90491 Nürnberg<br />

Tel: 49 911 9193 3125<br />

Fax: 49 911 9193 9125<br />

Email: tillmann.ruppert@roedl.de<br />

Web: www.roedl.de<br />

Nach einer kurzen Durststrecke<br />

können die indischen Stahlproduzenten<br />

aufatmen. Trotz<br />

des Konjunkturabschwungs auf<br />

dem Subkontinent befindet sich<br />

die Binnennachfrage nach Stahlerzeugnissen<br />

bereits wieder auf<br />

Wachstumskurs.<br />

Vor allem der Infrastruktursektor<br />

sowie die Kfz- und Schienenfahrzeugbauer<br />

sorgen für eine<br />

rege Nachfrage.<br />

Einer Prognose der World Steel<br />

Association (www.worldsteel.org)<br />

zufolge soll der Verbrauch von<br />

Stahl und Stahlerzeugnissen in<br />

Indien 2009 um rund 2 Prozent<br />

auf 56 Millionen Tonnen zulegen.


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Millionen Tonnen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

13.0<br />

26.9 27.3<br />

19.3 22.0 23.8 24.4 23.5 24.3<br />

17.1 18.1 18.2<br />

28.8 31.8 32.6 45.8<br />

Investor<br />

53.1 55.1<br />

49.5<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: World Steel Association<br />

Damit stemmt sich Indien gegen<br />

den globalen Abwärtstrend,<br />

denn weltweit werde der Konsum<br />

um fast 15 Prozent zurückgehen,<br />

so der Verband. Mussten<br />

die indischen Stahlhersteller im<br />

4. Quartal 2008 noch einen Nachfrageeinbruch<br />

von fast 14 Prozent<br />

verkraften, verbuchte die Branche<br />

in den ersten drei Monaten 2009<br />

bereits wieder ein Plus beim Stahlverbrauch<br />

von fast 4 Prozent und<br />

bei der Produktion von 1 Prozent.<br />

Die rasche Erholung ist nach<br />

Infrastruktursektor und<br />

Fahrzeugbau treiben<br />

Nachfrage weiter voran<br />

Einschätzung der Indian Stainless<br />

Steel Development Association<br />

(ISSDA) vor allem auf die<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2008<br />

angestoßenen Infrastrukturprojekte<br />

zurückzuführen. Von den<br />

Vorhaben mit einem Investitionsvolumen<br />

von insgesamt 700 Milliarden<br />

indischen Rupien (fast<br />

10,5 Mrd. Euro, 1 Euro = 67,04 Rupien,<br />

3-Monatsmittel) profitieren<br />

laut ISSDA auch die Stahlproduzenten.<br />

Die Gelder fließen unter<br />

anderem in das Straßenbauprogramm<br />

sowie die geplante Modernisierung<br />

und Erweiterung<br />

der See- und Flughäfen.<br />

Durch die Ausweitung der<br />

Indische Stahlproduktion<br />

staatlichen Infrastrukturausgaben<br />

konnte der Rückgang bei der<br />

privaten Bautätigkeit zumindest<br />

teilweise kompensiert werden, so<br />

die Einschätzung des Branchenverbandes.<br />

Weitere positive Impulse erhoffen<br />

sich die Stahlproduzenten<br />

Ausgewählte Investitionsvorhaben im<br />

indischen Stahlsektor<br />

Investitionsvolumen<br />

[Mrd. US$]<br />

Produktionskapazität<br />

[Mio. Tonnen]<br />

Arcelor Mittal 20,0 24,0<br />

Tata Steel 16,4 24,0<br />

Posco India 10,5 12,0<br />

Reliance Infrastructure 7,9 12,0<br />

Bhushan Steel 5,7 12,0<br />

Vedanta Resources 4,8 5,0<br />

Jindal Steel 4,6 k.A.<br />

Essar Steel 3,5 3,0<br />

Quelle: India Brand Equity Foundation (IBEF), 2009<br />

unter anderem von der Fahrzeugindustrie.<br />

Die Hersteller von Edelstahl<br />

setzen dabei auch auf den<br />

“Nano-Effekt”. Die Produktion des<br />

Billig-Pkw aus dem Hause Tata ist<br />

inzwischen angelaufen und soll bis<br />

Ende 2010 auf eine Million Fahrzeuge<br />

pro Jahr gesteigert werden.<br />

Auch der Waggonbau dürfte<br />

die Nachfrage nach Edelstahl<br />

beflügeln. Die staatliche Eisenbahngesellschaft<br />

Indian Railways<br />

möchte noch 2009 zwei Fabriken<br />

für Schienenfahrzeuge in Betrieb<br />

nehmen. An den beiden geplanten<br />

Standorten in den Bundesstaaten<br />

Kerala und Uttar Pradesh sollen<br />

insgesamt 15.000 Waggons gefertigt<br />

werden. Den Bedarf an rostfreiem<br />

Edelstahl hierfür schätzt<br />

ISSDA auf 100.000 bis 120.000 Tonnen.<br />

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch<br />

von Edelstahl soll sich bis<br />

2011 auf 2 kg verdoppeln, so eine<br />

Prognose des Verbandes. In Indien<br />

werden jedes Jahr etwa 1,7 Millionen<br />

Tonnen Edelstahl produziert,<br />

davon gehen 400.000 Tonnen in<br />

den Export.<br />

Auch langfristig bleiben die<br />

Aussichten für die indische Stahlindustrie<br />

rosig, denn der Nachholbedarf<br />

auf dem Subkontinent<br />

ist enorm. Der jährliche Pro-Kopf-<br />

Verbrauch von Stahlerzeugnissen<br />

liegt mit rund 40 kg weit unter<br />

dem internationalen Durchschnitt<br />

von 200 kg. Der Konsum soll in<br />

den kommenden Jahren je nach<br />

Konjunkturentwicklung zwischen<br />

8 und 15 Prozent per annum zulegen,<br />

so eine ISSDA-Schätzung.<br />

Wachstumstreiber sind neben<br />

dem Ausbau der Infrastruktur<br />

- hier werden rund 60 Prozent<br />

der Stahlerzeugnisse verbraucht<br />

- der Automobilsektor, der Maschinenbau<br />

sowie die Konsumgüterindustrie.<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Um den wachsenden Stahlhunger<br />

auch weiterhin stillen zu können,<br />

müssen die indischen Hersteller<br />

ihre Kapazitäten erheblich ausbauen.<br />

Bereits heute sind die Werke<br />

im Schnitt zu 90 Prozent ausgelastet.<br />

Laut Ministry of Steel soll sich<br />

der jährliche Output bis 2020 auf<br />

knapp 300 Millionen Tonnen verfünffachen.<br />

Den Investitionsbedarf<br />

hierfür schätzt das Ministerium auf<br />

rund 180 Milliarden US-Dollar. Im<br />

laufenden Fünfjahresplan (2007 bis<br />

2012) erwartet die Regierung Investitionen<br />

in einer Größenordnung<br />

von 56 Milliarden US-Dollar.<br />

Zwar haben die indischen Stahlproduzenten<br />

angesichts der internationalen<br />

Finanzkrise ihre Expansionspläne<br />

zum Teil auf einen<br />

späteren Zeitpunkt verschoben.<br />

Nach Angaben der India Brand<br />

Equity Foundation (Ibef) wurden<br />

bis Mitte 2008 jedoch knapp 200<br />

Investitionsabsichten indischer<br />

und internationaler Stahlkonzerne<br />

über Kapazitätserweiterungen im<br />

Umfang von 240 Millionen Tonnen<br />

unterzeichnet. Das Projektvolumen<br />

beziffert Ibef auf rund 100<br />

Milliarden US-Dollar.<br />

Der weltweit größte Stahlproduzent<br />

Arcelor Mittal und Indiens<br />

größter Stahlkonzern Tata Steel<br />

führen mit jeweils zwei Werken<br />

und einer geplanten Kapazität von<br />

insgesamt 48 Millionen Tonnen<br />

die Liste der Investoren an. Das<br />

koreanische Unternehmen Posco<br />

sowie die beiden indischen Konzerne<br />

Reliance Infrastructure und<br />

Bhushan Steel wollen jeweils ein<br />

Stahlwerk mit einer jährlichen Erzeugungsmenge<br />

von 12 Millionen<br />

Logistik-Service auf Chinesisch<br />

„Re lie huan ying. You shen<br />

me neng wei ning xiao lao ma?<br />

– Herzlich Willkommen, was<br />

dürfen wir für Sie tun?"<br />

heißt es ab jetzt in der Hamburger<br />

Niederlassung der Karl Gross<br />

Internationale Spedition GmbH.<br />

Hier hat der Mittelständler als<br />

Ergänzung zu seinem Engagement<br />

vor Ort in China ein Team<br />

speziell zur Betreuung der China-Verkehre<br />

auf europäischer<br />

Seite zusammengestellt.<br />

Künftig wird Herr Tommy<br />

Chun (unser Foto links), der seit<br />

2006 für den Traditions-Logistiker<br />

tätig ist, als Route Manager<br />

die China-Verkehre koordinieren<br />

und sich um die Weiterentwicklung<br />

dieses Geschäftszweigs<br />

kümmern. Parallel dazu<br />

engagiert sich Frau Lissy Chen<br />

(Foto rechts) – eine geborene<br />

Chinesin, die fließend Deutsch<br />

und Englisch spricht.<br />

„Unser Ansatz ist, unsere Kunden<br />

nicht nur fachlich kompetent<br />

zu betreuen, sondern gleichzeitig<br />

kurze, mehrsprachige und effektive<br />

Kommunikations- und Informationswege<br />

für sie zu schaffen.<br />

China gehört zu den ausgewiesenen<br />

Schwerpunkten des Logistikers.<br />

Im Reich der Mitte ist<br />

man mit einer 100-prozentigen<br />

Tochterfirma, Karl Gross Logistics<br />

(Shanghai) Co., Ltd., mit Büros in<br />

Shanghai, Qingdao und Shenzhen,<br />

vertreten. Auch hier setzt man auf<br />

einen interkulturellen Ansatz in<br />

der Personalpolitik. (db) <br />

Tommy Chun<br />

Route Manager China & India<br />

Karl Gross Internationale<br />

Spedition GmbH<br />

Glockengießerwall 2<br />

20095 Hamburg<br />

Tel.: 49 40 37888 284<br />

Fax: 49 40 37888 241<br />

Mobile: 49 160 96394243<br />

Email: t.chun@karlgross.de<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Tonnen bauen. Das Investitionsvolumen<br />

allein dieser fünf Unternehmen<br />

beläuft sich laut Ibef auf<br />

rund 60 Milliarden US-Dollar.<br />

Doch in der Vergangenheit ist<br />

es bei Stahlprojekten immer wieder<br />

zu erheblichen Verzögerungen<br />

gekommen. Posco versucht bereits<br />

seit 2005, sein erstes Stahlwerk mit<br />

einer jährlichen Produktion von 12<br />

Millionen Tonnen auf indischem<br />

Boden zu errichten. Obgleich die<br />

Koreaner bereits die vorläufige<br />

Genehmigung zur Gründung<br />

einer Sonderwirtschaftszone<br />

(Special Economic Zone) von der<br />

Zentralregierung erhalten haben,<br />

gestaltet sich die Landakquise für<br />

das Projekt laut einer Analyse der<br />

Associated Chambers of Commerce<br />

and Industry of India (Assocham)<br />

schwierig.<br />

Auch Indiens größter Stahlkonzern<br />

Tata Steel wartet weiterhin<br />

auf eine endgültige Genehmigung<br />

des Landerwerbs für seine<br />

drei Greenfield-Projekte in den<br />

Bundesstaaten Jharkhand, Orissa<br />

und Chhattisgarh.<br />

Selbst Arcelor-Mittal hat bei<br />

seinem Markteinstieg in Indien<br />

mit Verzögerungen zu kämpfen.<br />

Während der Stahlriese in Jharkhand<br />

zwar mittlerweile die Lizenz<br />

für den Erzabbau hat, aber<br />

kein Land besitzt, auf dem er das<br />

Werk errichten könnte, ist es in<br />

Orissa genau umgekehrt. Zuletzt<br />

hatte das Unternehmen bekannt<br />

gegeben, dass sich die Fertigstellung<br />

der Projekte um zwei Jahre<br />

auf 2014 verzögern wird. <br />

Indian Stainless Steel Development<br />

Association (ISSDA)<br />

K-36, 1. Floor, Hauz Khas Enclave<br />

New Delhi 110 016<br />

Tel.: 91 11 2686 5631<br />

Fax: 91 11 2686 3376<br />

Email: nissda@gmail.com<br />

Web: www.stainlessindia.org<br />

Ministry of Steel<br />

Udyog Bhavan<br />

New Delhi 110 107<br />

Tel.: 91 11 2306 2052<br />

Fax: 91 11 2306 3236<br />

Email: secy-steel@nic.in<br />

Web: www.steel.nic.in<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Indonesien<br />

Kabelindustrie profitiert<br />

vom Infrastrukturausbau<br />

Von Necip Bagoglu, gtai-Korrespondent in Indonesien<br />

Indonesiens Kabelindustrie,<br />

die in den letzten Jahren dank<br />

der wieder steigenden Nachfrage<br />

ihre Produktion deutlich<br />

erhöhen konnte, blickt trotz<br />

der allgemeinen Konjunkturabschwächung<br />

2009 mit Zuversicht<br />

in die Zukunft.<br />

Die umfangreichen Investitionen<br />

zum Ausbau der Energieproduktion<br />

werden in den kommenden<br />

Jahren für eine lebhafte<br />

Nachfrage nach Kabeln sorgen.<br />

Wenn auch der spürbare Absatzrückgang<br />

in der Automobilund<br />

Elektrobranche zumindest<br />

zu einem vorübergehenden Rückgang<br />

der Nachfrage nach Kabeln<br />

bei diesen Industriezweigen führt,<br />

Vorhaben im<br />

Kraftwerks- und im<br />

Telekom-Sektor sorgen<br />

mittelfristig für starke<br />

Nachfrage<br />

sorgen doch die von der Regierung<br />

vorangetriebenen massiven<br />

Investitionsprogramme im Energiesektor<br />

für gute Geschäfte, zumal<br />

in Verbindung mit den zahlreichen<br />

Kraftwerksprojekten auch<br />

neue Energietransportleitungen<br />

und Verteilungsnetze benötigt<br />

werden, um den in den Anlagen<br />

produzierten Strom an die Abnehmer<br />

weiterzuleiten.<br />

Der Elektrizitätsbedarf im Lande<br />

wird nach letzten Erkenntnissen<br />

in den bevorstehenden zehn Jahren<br />

durchschnittlich um 9 Prozent<br />

pro Jahr zunehmen. Die Regierung<br />

verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis<br />

2018 etwa 95 Prozent der privaten<br />

Haushalte mit Strom zu versorgen<br />

(2007: 60,8%). Zwei “Crash”-Programme<br />

zur Beschleunigung der<br />

Investitionen in neue Kraftwerke<br />

sollen Abhilfe schaffen. Das erste<br />

bereits 2006 gestartete Programm<br />

sieht bis 2010/11 den Bau von insgesamt<br />

35 Anlagen hauptsächlich<br />

auf Kohlebasis mit einer Gesamtkapazität<br />

von 10.000 MW vor. Davon<br />

werden zehn Kraftwerke mit<br />

Millionen US$<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Außenhandel mit Kabeln<br />

287.7<br />

2004<br />

Blau:<br />

Rot:<br />

Quelle: Zentralamt für<br />

Statistik (BPS)<br />

505.9<br />

83.4 132.6<br />

2005<br />

Export<br />

Import<br />

zusammen 6.900 MW Kapazität in<br />

Java und 25 weitere Anlagen mit<br />

zusammen 3.100 MW in anderen<br />

Landesgebieten errichtet.<br />

Der Investitionsbedarf bei Energieübertragungsleitungen<br />

im<br />

Rahmen dieses ersten Programms<br />

beträgt insgesamt rund 6.100 Milliarden<br />

Indonesische Rupiah (fast<br />

410 Mio. Euro, 1 Euro = 14.930 Rupiah,<br />

3-Monatsmittel). Von dieser<br />

Summe entfallen 1.200 Milliarden<br />

Rupiah auf Java, 1.300 Milliarden<br />

auf Süd-Sumatra, 2.400 Milliarden<br />

auf West-Nusa-Tenggara und 1.200<br />

Milliarden Rupiah auf Nord-Sumatra.<br />

Die Beschaffungen erfolgen<br />

735.8<br />

2006<br />

179.6 222.2<br />

2007<br />

917.8<br />

in der Regel über öffentliche Ausschreibungen<br />

der Projektträger.<br />

Das zweite Crash-Programm,<br />

das bis 2014/15 läuft, sieht Investitionen<br />

von umgerechnet insgesamt<br />

17,3 Milliarden US-Dollar für<br />

den Aufbau von ebenfalls 10.000<br />

MW an Kapazitäten vor; davon<br />

sollen mindestens 2,3 Milliarden<br />

US-Dollar für die Errichtung von<br />

Energietransportleitungen und<br />

Distributionsnetzen verausgabt<br />

werden. Die im zweiten Programm<br />

geplanten Kapazitäten<br />

sollen zu 60 Prozent durch Wasserkraftwerke<br />

und geothermische<br />

Kraftanlagen bereitgestellt werden.<br />

Vom Rest entfallen 26 Prozent<br />

auf Kohle- und 14 Prozent auf<br />

Gaskraftwerke.<br />

Aufgrund der gewaltigen Investitionen<br />

in die Elektrizitätsgewinnung<br />

und -verteilung, der<br />

zahlreichen Projekte im Telekommunikationssektor,<br />

des hohen<br />

Nachholbedarfs im Wohnungsbau<br />

und der mittelfristig erhofften<br />

Erholung in der Kfz- und<br />

Elektroindustrie erwartet der<br />

Fachverband der Kabelhersteller<br />

(Indonesian Electric Cable Manufacturers<br />

Association (Apkabel)<br />

in den kommenden Jahren<br />

einen Anstieg der Inlandsnachfrage.<br />

Diese soll von geschätzten<br />

20


UND WENN<br />

UNSER LIEFERANT<br />

VON JAKARTA<br />

NACH JINJU<br />

UMGEZOGEN IST?<br />

Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt<br />

Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen<br />

für Industrie und Handel: mit 8.600<br />

Mitarbeitern an 400 Standorten in 45 Ländern.<br />

Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luftund<br />

Seefracht sowie Landtransporte auf<br />

Straße und Schiene. Mit individuellen<br />

Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft<br />

seiner Kunden nachhaltig voran. Wie das für<br />

Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter:<br />

www.logwin-logistics.com<br />

Dann fragen Sie Logwin!<br />

295.000 (228.000) Jahrestonnen<br />

2008 (2007) bis 2012 auf 513.000<br />

Tonnen wachsen. Damit werden<br />

die derzeitigen lokalen Produktionskapazitäten<br />

der 34 Kabelhersteller<br />

von insgesamt 445.090<br />

Tonnen pro Jahr nicht ausreichen,<br />

die Nachfrage zu befriedigen und<br />

gleichzeitig die Exporttätigkeit<br />

fortzusetzen.<br />

Dies dürfte in den kommenden<br />

Jahren neue Projekte zum Ausbau<br />

der Produktion auf die Tagesordnung<br />

bringen, nachdem in<br />

den letzten Jahren wegen ausreichender<br />

freier Kapazitäten keine<br />

nennenswerten neuen Vorhaben<br />

in Angriff genommen worden<br />

sind. Lediglich die malaysische<br />

PT Wonderful Wire and Cable<br />

errichtete eine Kabelfabrik in Medan.<br />

Außerdem investierte die PT<br />

Prysmian Cable in den Ausbau ihrer<br />

Kapazität.<br />

Von der gesamten Produktionskapazität<br />

entfallen 132.900 Tonnen<br />

auf Telekommunikationskabel,<br />

258.000 Tonnen auf Energiekabel,<br />

43.150 Tonnen auf Spezialkabel<br />

und 8.800 Tonnen auf Lackkabel<br />

(emaillierte Drähte). Fast alle<br />

im Lande operierenden großen<br />

Hersteller produzieren sowohl<br />

elektrische Hoch-, Mittel- und<br />

Niederspannungskabel wie auch<br />

Telekommunikations- beziehungs-<br />

Unternehmen<br />

Indonesiens größte Kabelhersteller<br />

Produktionskapazität<br />

[Tonnen / Jahr]<br />

Investitionsvolumen<br />

PT Walsin Lippo Industries *) 38.500 134,2 Mio. US$<br />

PT Terang Kita 38.500 22,8 Mrd. Rp.<br />

PT Sumi Indo Kabel Tbk. *) 36.000 321,0 Mrd. Rp.<br />

PT KMI Wires and Cables Tbk. 29.750 162,2 Mrd. Rp.<br />

PT Supreme Cable Manufact. Corp. (PT Sucaco Tbl.) 25.200 205,6 Mrd. Rp.<br />

PT Kabelindo Mumi Tbk. 23.500 20,0 Mrd. Rp.<br />

PT Pulung Copper Works 21.840 2,1 Mrd. Rp.<br />

PT Voksel Electric Tbk. *) 18.150 250,0 Mrd. Rp.<br />

PT Shiking Indonesia *) 18.000 11,8 Mio. US$<br />

PT Aneka Kabel Ciptaguna 17.280 12,6 Mrd. Rp.<br />

PT Prysmian Cable Indonesia *) 15.200 67,3 Mio. US$<br />

PT Jembo Cable Company Tbk. 15.195 34,6 Mrd. Rd.<br />

PT Bicc Berca Cables *) 10.000 35,2 Mio. US$<br />

PT Jayaco Mumi Abadi 8.400 5,3 Mrd. Rp.<br />

PT Citra Maha Surya Industry 7.800 25,0 Mrd. Rp.<br />

1 Euro = 14.930 Rupien<br />

*) Unternehmen mit ausländischem Kapital<br />

Quellen: Apkabel; Industrieministerium; Investitionsbehörde BKPM<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

weise Glasfaserkabel. Nahezu<br />

sämtliche Betreiber von Telekommunikationsnetzen<br />

benutzen bei<br />

neuen Projekten Glasfaserkabel.<br />

Hier betrug die gesamte jährliche<br />

Produktionskapazität 2008 etwa<br />

27.580 Tonnen mit einem Anteil<br />

des Unternehmens Sucaco von<br />

16.250 Tonnen.<br />

Die lokale Kabelfertigung ist in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen. Die Produktion in sämtlichen<br />

Kategorien erhöhte sich laut<br />

offizieller Statistik von 178.000<br />

(133.500) Jahrestonnen 2006 (2005)<br />

35 Kraftwerke geplant<br />

auf 378.300 (289.300) Tonnen im<br />

Jahr 2008 (2007). Parallel dazu wurden<br />

auch die Exporte erfolgreich<br />

ausgebaut. Letztere erhöhten sich<br />

von umgerechnet 287,7 Millionen<br />

US-Dollar (66.625 Tonnen) im Jahr<br />

2004 auf 917,8 Millionen US-Dollar<br />

(111.619 Tonnen) im Jahr 2007.<br />

Die Länder des Nahen Ostens<br />

mit großen Bauprojekten waren<br />

die wichtigsten Abnehmer von<br />

Kabeln aus indonesischer Produktion.<br />

Zündkabelsätze und andere<br />

Kabelsätze für Kraftfahrzeuge<br />

stellten 2007 wertmäßig den größten<br />

Ausfuhrposten dar. Diese Lieferungen<br />

im Wert von 338 Millionen<br />

US-Dollar machten mehr als<br />

ein Drittel der gesamten Branchenexporte<br />

aus. Die indonesischen<br />

Kabelimporte legten in den letzten<br />

Jahren ebenso kräftig zu. Sie stiegen<br />

von 83,4 Millionen US-Dollar<br />

(20.772 Tonnen) im Jahr 2004 auf<br />

222,2 Millionen US-Dollar (50.003<br />

Tonnen) 2007. Die Einfuhren bestanden<br />

hauptsächlich aus Glasfaser-<br />

und Industriekabeln. <br />

Indonesian Electric Cable<br />

Manufacturers Association<br />

(Apkabel)<br />

Jalan K.H. Zainul Arifin, Ketapang<br />

Indah B2/32<br />

Jakarta 11140, Indonesien<br />

Tel.: 62 21 6341036, 6341113<br />

Fax: 62 21 6333032, 6338702<br />

Email: apkabel@cbn.net.id<br />

Web: www.apkabel.org<br />

Indonesien<br />

Bauboom statt Flaute<br />

Von Miriam Stahl in Jakarta<br />

BSD City ist eine südwestlich<br />

von Jakarta gelegene Satellitenstadt.<br />

Ihr Gebiet erstreckt sich<br />

über circa 6.000 Hektar, das entspricht<br />

in etwa der Fläche von<br />

Paris. Vor zehn Jahren, als das<br />

German Centre Indonesia dort<br />

eröffnet wurde, war dies ein Gebiet,<br />

in dem Kautschukplantagen<br />

angelegt waren.<br />

Während der <strong>Asien</strong>krise<br />

1997/98 und den schwierigen Jahren<br />

danach veränderte sich wenig.<br />

Doch vor rund fünf Jahren nahm<br />

die Entwicklung der jungen Stadt<br />

plötzlich Fahrt auf: Die Veränderungen<br />

sind seither enorm! Die<br />

Stadt ist kaum wiederzuerkennen<br />

und momentan scheint sich die<br />

Expansion sogar noch weiter zu<br />

beschleunigen. Rund um das German<br />

Centre sind die Bauarbeiten<br />

ununterbrochen im Gange.<br />

Das ehrgeizige Städtebauprojekt<br />

begann in den 80er Jahren. Auf<br />

Initiative der Wirtschaftsikonen<br />

Ciputra, Eka Tjipta Widjaja, Soedono<br />

Salim und Sudwikatmono<br />

wurde die PT Bumi Serpong Damai<br />

(PT BSD), eine privatwirtschaftliche<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung zum 1. Januar<br />

1984 gegründet. Sie bestand aus<br />

zehn Anteilseignern; diese waren<br />

unter anderem die vier Initiatoren,<br />

die Metropolitan Group und die<br />

Sinarmas Group. Erste Baumaßnahmen<br />

begannen im Jahre 1989<br />

und wurden von der BTN (Bank<br />

Tabungan Nasional) finanziert.<br />

Doch die Entwicklung der<br />

neu gegründeten Stadt verlief<br />

zunächst schleppend; ein erstes<br />

bemerkenswertes Projekt war<br />

der Damai Indah Golf Platz, der<br />

1992 vom damaligen Diktator Suharto<br />

eingeweiht wurde. Dieser<br />

mehrfach ausgezeichnete Kurs<br />

soll auch heute noch zu den besten<br />

Plätzen der Welt gehören.<br />

Probleme beim Landerwerb in<br />

den 90er Jahren verzögerte den<br />

German Centre in BSD City<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

direkten Autobahnanschluss erheblich.<br />

Auch wurde damals der<br />

Ausbau der Infrastruktur nicht<br />

ausreichend vorangetrieben, was<br />

die Attraktivität der Stadt deutlich<br />

schmälerte.<br />

Die <strong>Asien</strong>krise tat ihr Übriges.<br />

Anteile der angeschlagenen PT<br />

BSD mussten verkauft werden. So<br />

konnte sich ‚Sinarmas Developer<br />

and Real Estate’ im Jahre 1998 die<br />

Anteilsmehrheit sichern. Sie erkannte<br />

damals, dass ein Strategiewechsel<br />

für das Projekt dringend<br />

notwendig war und führte grundlegende<br />

Umstrukturierungen<br />

durch: Die PT BSD wurde in neun<br />

sogenannte Strategic Business<br />

Units unterteilt. Jeweils drei Units<br />

betreuen seitdem einen der Bereiche<br />

Housing, Commercial und<br />

Estate & Property Management.<br />

Dieser Strategiewechsel, der sich<br />

seit 2003 in einer kräftigen Expansion<br />

niederschlägt, wird von der<br />

Öffentlichkeit als Übernahme des<br />

Projekts durch Sinarmas wahrgenommen.<br />

Als Symbol eines Neustarts<br />

und der Abgrenzung von<br />

der Zeit unter Ciputras Führung<br />

wurde Bumi Serpong Damai in<br />

BSD City umbenannt; das zuvor<br />

nur der Einfachheit halber benutzte<br />

Akronym etablierte sich<br />

zum offiziellen Namen.<br />

22<br />

PT German Centre Indonesia


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Das German Centre Indonesia<br />

siedelte sich 1997 im BSD Central<br />

Business District (CBD) als erster<br />

Anliege an. Als eine Alternative<br />

zu Jakartas hektischem und überfülltem<br />

Geschäftszentrum, dem<br />

Golden Triangle, konzipiert, umfasst<br />

der CBD 62 Hektar. Da die<br />

Infrastruktur BSD Citys im Allgemeinen<br />

und des Distrikts im Besonderen<br />

inzwischen ausgezeichnet<br />

ausgebaut sind, konnte der<br />

CBD in den letzten Jahren weitere<br />

Anlieger hinzugewinnen. Darunter<br />

auch der Ende 2006 eröffnete<br />

“Ocean Park”, der mit rund 8 Hektar<br />

zu den größten Erlebnisbädern<br />

in Südostasien gehört. Die fantasievoll<br />

und aufwändig thematisch<br />

gestaltetet Badelandschaft zieht<br />

inzwischen Besucher aus der gesamten<br />

Metropolregion um Jakarta<br />

und darüber hinaus an.<br />

Jakartas Innenstadt<br />

kann man heute<br />

unkompliziert in<br />

weniger als einer<br />

Stunde ereichen<br />

Erst vor neun Monaten nahm<br />

der östliche Nachbar des German<br />

Centres, das Eka Hospital<br />

seinen Betrieb auf. Das modern<br />

ausgestattete Krankenhaus bietet<br />

medizinische Versorgung auf<br />

internationalem Standard. Gleich<br />

nördlich davon befindet sich das<br />

Gelände von Teraskota: Pausenlos<br />

wird hier gearbeitet um ein modernes<br />

Einkaufszentrum, inklusive<br />

Fitness-Studio, Mehrsaalkino<br />

und Hotel fertig zu stellen. Das<br />

Soft-Opening von BSD Citys neuen<br />

Entertainment-Einrichtungen<br />

ist für Juni 2009 angekündigt. Gerade<br />

im Februar eingeweiht wurde<br />

auch das Wisma BCA, ein weiterer<br />

Nachbar. Es ist das erste Gebäude<br />

im Sunburst Office Park: Dieser<br />

Büropark, nur durch die Jalan Serpong<br />

Raya, Serpongs Hauptverkehrsstraße,<br />

vom German Centre<br />

getrennt, umfasst über 17 Hektar<br />

und soll den zukünftigen Bedarf<br />

an Büroraum in BSD City decken.<br />

Weitere Gewerbeflächen sind<br />

R<br />

I<br />

S<br />

S<br />

W<br />

I<br />

S<br />

S<br />

S<br />

C<br />

H<br />

O<br />

O<br />

L<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Lehrplan: Schweiz/Deutsch Gegründet: 1963<br />

Die Deutsche Internationale<br />

Schule zog im<br />

Jahr 1998 nach BSD City<br />

ausreichend vorhanden. So finden<br />

sich beispielsweise in der ganzen<br />

Stadt sogenannte Ruko-Cluster.<br />

Diese Immobilien kombinieren<br />

Wohn- und Gewerbeflächen und<br />

sind besonders bei einheimischen<br />

Klein- und Mittelständlern aller<br />

Branchen beliebt. Ein ausgewiesenes<br />

Gewerbegebiete ist der BSD<br />

Techno Park. Der für eine vielseitige<br />

Nutzung konzipierte Park<br />

im Süden von BSD City umfasst<br />

200 Hektar. Er wurde 1997 eröffnet<br />

und seither ständig weiter erschlossen.<br />

Seine Flächen sind als<br />

Lager, Büro, Werkstatt, für industrielle<br />

Fertigung, und sogar als<br />

Ausstellungsräume nutzbar. Momentan<br />

sind dort 328 Unternehmen<br />

aus verschiedenen Branchen<br />

angesiedelt. Auch einige deutsche<br />

Firmen sind darunter.<br />

Die weitere Expansion konzentriert<br />

sich indessen auf den<br />

westlichen Teil vom BSD City: die<br />

„Phase 2“. Eine neue Brücke über<br />

den Cisadane Fluss führt dorthin.<br />

Nach dem neuen, fast fertiggestellten<br />

BSD-Marketing Office am Ufer<br />

des Flusses, kommt “Foresta” in<br />

Sicht. Diese gewaltige Wohnsiedlung<br />

wird 72 Hektar Land umfassen<br />

und aus bis zu 2.000 Häusern,<br />

Parkanlagen und kleinen Wäldern<br />

bestehen. Angrenzend entsteht<br />

die BSD Education Township. Bereits<br />

begonnen hat dort der Bau<br />

des Campus der Swiss German<br />

University (SGU). Sie ist eine Initiative<br />

von deutschen, österreichischen,<br />

schweizerischen und indonesischen<br />

Partnern und bietet in<br />

Europa anerkannte S1 (Bachelor-),<br />

S2 (Master-) und Promotions-Programme<br />

an. Momentan befindet<br />

sich die SGU mit ihren rund 1.000<br />

Studenten noch ausschließlich in<br />

Räumen des German Centres.<br />

Dass nicht nur Wohnungsbau<br />

und Gewerbeansiedlung in BSD<br />

City vorangetrieben werden, sondern<br />

auch Bildung, ist leicht erkennbar:<br />

So befinden sich hier<br />

über 60 sowohl indonesische, als<br />

auch internationale Bildungseinrichtungen:<br />

Die etablierte Deutsche<br />

Internationale Schule, seit<br />

über 50 Jahren in Indonesien, ist<br />

seit 1998 in BSD City ansässig.<br />

Kinder werden dort ab dem Kindergartenalter<br />

aufgenommen und<br />

bis zum deutschen Abitur geführt.<br />

Die sehr ambitionierte Sinarmas<br />

World Academy (SWA) nahm im<br />

Juli des letzten Jahres den Schulbetrieb<br />

auf. Sie wird derzeit von<br />

175 Schülern, Pre-School bis 7.<br />

Klasse, besucht und wird ihr Angebot<br />

bis 2011 schrittweise bis zur<br />

12. Klassenstufe ausbauen. Außerdem<br />

verfügt die SWA bereits<br />

über Kandidaten-Status für das<br />

International Baccalaureate Program<br />

(IB), dessen Abschluss zum<br />

Studium an Universitäten weltweit<br />

zulässt.<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Nach der Vision der PT Bumi<br />

Serpong Damai soll BSD City zu<br />

einer bedeutenden Metropole in<br />

Indonesien werden: ein Geschäftszentrum<br />

für multinationale Unternehmen,<br />

das gleichzeitig eine<br />

hohe Lebensqualität bietet. Nach<br />

den Angaben der PT Bumi Serpong<br />

Damai befinden sich auf der<br />

bisher erschlossenen Fläche von<br />

etwa 1.500 Hektar an die 30.000<br />

Wohnhäuser, in denen geschätzte<br />

120.000 Menschen leben. Jakartas<br />

Innenstadt kann man heute<br />

unkompliziert und in unter einer<br />

Stunde von BSD City aus erreichen.<br />

Im Norden gelangt man über Tangerang<br />

zur Schnellstraße nach Kebon<br />

Jeruk/West Jakarta. Im Süden<br />

ist BSD City seit 2004 direkt an die<br />

Schnellstraße nach Pondok Indah<br />

in Südjakarta angebunden.<br />

Weitere Investitionen in die Infrastruktur<br />

sind im Gange: Wie<br />

vom Corporate Marketing der PT<br />

Bumi Serpong Damai zu erfahren<br />

war, werden die Arbeiten an einer<br />

neuen Autobahn, die BSD City<br />

direkt mit Soekarno Hatta International<br />

Airport verbindet, noch<br />

dieses Jahr aufgenommen. Mit ihrer<br />

Fertigstellung Ende 2011 wird<br />

sich auch diese wichtige Verbindung<br />

noch einmal erheblich verkürzen.<br />

Und die weiteren Pläne<br />

der PT Bumi Serpong Damai sind<br />

ehrgeizig. Sie hat sich das Ziel<br />

gesetzt bis zum Jahr 2020 Wohnraum<br />

für eine Million Menschen<br />

zu schaffen.<br />

Man muss zweifelsfrei anerkennen:<br />

BSD City ist auf einem<br />

guten Weg. Mit dem kontinuierlichen<br />

Ausbau der Gewerbeflächen,<br />

der Wohn- und Freizeiteinrichtungen<br />

hat sie sich zu<br />

einem attraktiven Standort mit<br />

enormem Potential entwickelt. <br />

Philippinen<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Umfangreiche Hafenprojekte<br />

Von Achim Haug, gtai-Redakteur in Köln<br />

Die Philippinen planen den<br />

Bau von bis zu 70 Häfen mit<br />

schnellen “Roll-on/Roll-off”-<br />

Verlademöglichkeiten. Dies<br />

soll in Ergänzung zum großangelegten<br />

Überlandstraßen-Projekt<br />

“Strong Republic Nautical<br />

Highway” den intermodalen<br />

Transport von Waren und Personen<br />

auf dem Archipel nach<br />

vorne bringen.<br />

Gefragt sind dafür unter anderem<br />

vorgefertigte Hafenanlagenteile;<br />

aber auch die dezentrale<br />

Stromversorgung mithilfe von Solarzellen<br />

ist angedacht.<br />

Um die Versorgung des Landes<br />

mit Gütern zu verbessern, hat<br />

der Inselstaat ein “Greater Maritime<br />

Access Project” angestoßen.<br />

Wichtiger Bestandteil ist der Bau<br />

von verschiedenen Highways auf<br />

dem Land.<br />

Für die Verbindungen zwischen<br />

den Inseln mit RoRo-Schiffen<br />

werden bereits seit längerem<br />

Häfen angelegt. Innerhalb der<br />

nächsten vier Jahren ist Meldungen<br />

der philippinischen Regierung<br />

zufolge nun der Bau von<br />

weiteren 70 RoRo-Häfen geplant.<br />

Bis zum Ende der Legislaturperiode<br />

von Präsidentin Gloria<br />

Macapagal-Arroyo 2010 sollen<br />

mindestens die ersten 15 Projekte<br />

angestoßen werden.<br />

Für die Finanzierung des mit<br />

rund 11,8 Milliarden Philippinischen<br />

Peso (etwa 185 Mio. Euro,<br />

1 Euro = 63,50 Pesos, 3-Monatsmittel)<br />

veranschlagten Vorhabens,<br />

wurde ein Kredit der BNP Paribas<br />

Bank (Paris) in Höhe von 200 Millionen<br />

US-Dollar gesichert. Hauptsächlich<br />

wird das Projekt vom Department<br />

of Transportation and<br />

Infrastruktur soll für den<br />

multimodalen Transport<br />

fitgemacht werden<br />

Communications (DOTC) durchgeführt<br />

werden, unter Beteiligung<br />

der Philippine Ports Authority.<br />

Auf dem Wunschzettel stehen<br />

vorgefertigte Stahlteile für die Hafenanlagen<br />

wie Piere (oder je nach<br />

Beschaffenheit ein Damm zum<br />

Ufer), Liegeplätze-Plattformen,<br />

Schiffsbefestigungen und Passagierterminals.<br />

Den “GMANews”<br />

zufolge stellt sich philippinische<br />

Zentralbankgouverneur auch den<br />

Einsatz von Solaranlagen vor. Die<br />

dezentrale Stromversorgung in<br />

ländlichen Gebieten ist im Land<br />

häufig problematisch.<br />

PT German Centre Indonesia<br />

German Centre, Suite 4210<br />

Jalan Kapt. Subijanto Dj., BSD City<br />

Tangerang 15321, Indonesien<br />

Tel: 62 21 5372994<br />

Fax: 62 21 5372974<br />

Email: info@germancentre.co.id<br />

Web www.germancentre.co.id<br />

www.bsdcity.com<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Die Zentralregierung plant<br />

unter anderem in Süd-Cebu solche<br />

Hafenanlagen im Rahmen<br />

des Programms “Strong Republic<br />

Nautical Highway” (SRNH),<br />

im Gespräch sind die Standorte<br />

Samboan oder Santander.<br />

Die Orte verfügen zwar bereits<br />

über Häfen, allerdings soll mindestens<br />

einer der beiden durch<br />

den Ausbau ein wichtiger Baustein<br />

der Transportinfrastruktur<br />

werden. In Daanbantayan wurde<br />

2007 ein solcher Hafenbau<br />

begonnen. Dieser soll als “Gateway”<br />

nach Naval in Biliran und<br />

Masbate in den Bicol-Provinzen<br />

dienen.<br />

Die Philippinen bestehen aus<br />

über 7.000 Inseln, ein großer Teil<br />

des Transportes wird mithilfe<br />

von Schiffen durchgeführt. Der<br />

SRNH ist ein Hauptanliegen der<br />

Präsidentin und soll mit über 900<br />

km Länge auch Impulse für den<br />

Tourismus in abgelegeneren Regionen<br />

bringen. Die drei Hauptstrecken<br />

- die Western Seaboard<br />

Route, der Central Nautical<br />

Highway und die Eastern Seaboard<br />

Route - sind als Verbindungen,<br />

die Land- und Seewege<br />

kombinieren, konzipiert. Damit<br />

soll eine Verbindung von Luzon<br />

nach Mindanao in den Visayas<br />

geschaffen werden.<br />

Im April 2009 wurden zuletzt<br />

zwei Anlagen von der Präsidentin<br />

eröffnet - in Benite in der<br />

Provinz Southern Leyte und in<br />

Biliran in den Eastern Visayas.<br />

Der Hafen in Benite kann als<br />

typisch für die Projekte angesehen<br />

werden: Nach zwei Jahren<br />

Bauzeit besitzt er nun einen Betonpier,<br />

eine Roll-on/Roll-off-<br />

Rampe sowie ein 460 m 2 großes<br />

Wartegebäude. Für die Anlage<br />

wurden rund 72 Millionen Pesos<br />

aufgewendet.<br />

Die Vorteile des RoRo-Verfahrens<br />

an den Häfen liegen<br />

dabei in den relativ kurzen<br />

Umschlagszeiten, bei gleichzeitig<br />

schonender Ladungsbehandlung,<br />

einer einfacheren<br />

Hafeninfrastruktur und hoher<br />

Flexibilität in der Ladungszusammensetzung.<br />

<br />

Singapur<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa und Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

Versicherungslösungen<br />

TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

Bangkok Business Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179<br />

info@trina-thai.com www.trina-thai.com<br />

Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Stadtentwicklung für<br />

mehr Lebensqualität<br />

Von Thomas Hundt, gtai-Korrespondent in Kuala Lumpur<br />

Singapurs Minister für nationale<br />

Entwicklung, Mah Bow<br />

Tan, hat Mitte Mai eine “Blaupause”<br />

für mehr realisierte<br />

Nachhaltigkeit in dem Stadtstaat<br />

vorgestellt. Dabei stellte<br />

er fest, dass der aktuelle Wirtschaftsabschwung<br />

- gemäß offizieller<br />

Prognose könnte das<br />

Bruttoinlandsprodukt um 6 bis 9<br />

Prozent fallen - die notwendigen<br />

Zukunftsinvestitionen nicht<br />

schmälern werde.<br />

In dem Strategiepapier zeigt das<br />

südostasiatische Industrieland die<br />

notwendigen Weichenstellungen<br />

für eine “grüne” Stadtentwicklung<br />

mit hoher Lebensqualität<br />

und für wirtschaftlich nachhaltige<br />

Potentiale auf. Der Plan für<br />

mehr Nachhaltigkeit fasst die<br />

Entwicklungsinitiativen verschiedener<br />

Akteure zusammen. Ein<br />

interministerielles Komitee hatte<br />

den 130 Seiten umfassenden Plan<br />

(abrufbar unter www.sustainablesingapore.gov.sg)<br />

zusammen mit<br />

Bürgern und Organisationen seit<br />

Januar 2008 erarbeitet.<br />

Singapurs Administration kündigte<br />

an, dass sie für die Umsetzung<br />

der Vorschläge des Komitees<br />

für nachhaltige Entwicklung in<br />

den nächsten fünf Jahren 1 Milliarde<br />

Singapur-Dollar (500 Mio. Euro,<br />

1 Euro = 1,99 Singapur-Dollar, 3-<br />

Monatsmittel) bereit stellen werde.<br />

Die Ziele des “Blueprints” sollen<br />

bei technologischen Fortschritten<br />

angepasst und die konkreten<br />

Maßnahmen regelmäßig auf ihre<br />

Effektivität überprüft werden.<br />

Das Papier sieht im Einzelnen<br />

vor, dass bis zum Jahr 2030 die Energieintensität<br />

(gemessen als Energieeinsatz<br />

im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt)<br />

um 35 Prozent<br />

gegenüber dem Niveau des Jahres<br />

2005 sinken soll. Ferner möchten<br />

die Planer den Wasserkonsum pro<br />

Einwohner von derzeit 156 Liter<br />

auf 140 Liter reduzieren.<br />

Die Behörden wollen das Wachstum<br />

des Kfz-Bestandes auf 1,5<br />

Prozent pro Jahr mit notwendigen<br />

Regelungen begrenzen. Die Feinstaubbelastung<br />

soll 2020 gemessen<br />

nach dem PM 2.5 Standard auf ein<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Jahresmittel von 12 Mikrometern<br />

(µm) je m 3 sinken und das Jahresmittel<br />

von Schwefeldioxid auf 15<br />

µm je m 3 . Die zuständigen staatlichen<br />

Stellen werden Emissionsstandards<br />

der Industrie<br />

und Verkehrsteilnehmer<br />

regelmäßig anpassen.<br />

Die Verkehrsbehörde<br />

Land Transport Authority<br />

(LTA) wurde unter<br />

anderem beauftragt,<br />

den Einsatz neuer Technologien,<br />

wie Dieselhybrid-Fahrzeuge,<br />

elektrische<br />

Fahrzeuge und<br />

Partikelfilter, auf ihre<br />

Durchführbarkeit und<br />

Kosteneffizienz hin zu<br />

testen. Die LTA verdoppelt<br />

zudem die Länge<br />

des Bahnnetzes und will<br />

die Verkehrssysteme<br />

besser integrieren.<br />

Das nachhaltige Entwicklungskonzept<br />

sieht vor, dass<br />

neue öffentliche Gebäude höhere<br />

Energieverbrauchsstandards erreichen<br />

und die Effizienz von bestehenden<br />

Bauten verbessert wird.<br />

Die Energieeffizienz von Gebäuden<br />

bewertet seit 2005 ein Energie/Umweltpass,<br />

der sogenannte<br />

“Green Mark”. Die “Blaupause”<br />

empfiehlt ebenso eine Energieverbrauchsnorm<br />

für Haushaltsklimageräte<br />

und-kühlschränke<br />

bis 2011 einzuführen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mit noch mehr Grün soll die Lebensqualität der Bürger weiter<br />

verbessert werden. Unser Bild zeigt die Insel Pulau Ubin, etwa<br />

30 Minuten von Singapur entfernt.<br />

Neben einer umweltverträglichen<br />

Entwicklung nennt das Programm<br />

weitere Ziele. Da Singapur<br />

über keinerlei Rohstoffe verfügt,<br />

will sich die hochentwickelte Wirtschaft<br />

mit energieeffizienteren<br />

Techniken und erneuerbaren Energien<br />

von Importen fossiler Energieträger<br />

unabhängiger machen. Auch<br />

wegen der begrenzten Verfügbarkeit<br />

von Land und Wasser sei eine<br />

effiziente Nutzung der nationalen<br />

Ressourcen mehr und mehr notwendig.<br />

Die Möglichkeiten des Recyclings<br />

von Abfallstoffen sollen<br />

beispielsweise erweitert werden.<br />

Zu den wichtigsten Vorsätzen<br />

gehört, die Lebensqualität in allen<br />

Bereichen zu verbessern. Neben<br />

sauberer Luft und der Versorgungssicherheit<br />

mit sauberem<br />

Wasser verfolgen die Planer das<br />

Ziel, Singapur zu einer noch attraktiveren<br />

Stadt umzubauen.<br />

Damit steige die<br />

Anziehungskraft, mit der<br />

Ralph Rieth<br />

sie um Touristen, ausländische<br />

Fachkräfte und<br />

Talente werben kann. Singapur<br />

gilt 2009 bereits als<br />

<strong>Asien</strong>s Metropole mit der<br />

höchsten Lebensqualität.<br />

In einer weltweiten Vergleichsstudie<br />

der Personalberatungsgesellschaft<br />

Mercer zur Bewertung<br />

der Lebensqualität in 215<br />

Großstädten belegt sie in<br />

<strong>Asien</strong> den besten Platz<br />

und weltweit Rang 26<br />

(plus sechs Positionen gegenüber<br />

2008).<br />

Zusätzliche Aufgaben<br />

kommen so auf Garten- und Landschaftsarchitekten<br />

zu. Die Zahl<br />

und Größe von Parks sollen ausgebaut,<br />

Wasserwege für Freizeitaktivitäten<br />

geöffnet und mehr Erholungsräume<br />

geschaffen werden. Es<br />

ist geplant, die Parklandschaft um<br />

900 auf 4.200 Hektar im Jahr 2020<br />

zu erweitern. Damit setzt das Konzeptpapier<br />

die Vision einer lebenswerten<br />

Gartenstadt des ehemaligen<br />

Premierministers und Staatsgründers<br />

Lee Kuan Yew fort. <br />

Für unser Wirtschaftsmagazin und zukünftige geplante Objekte suchen wir weitere<br />

in Deutschland / Europa und <strong>Asien</strong>.<br />

Anzeigenpartner<br />

Wir bieten Ihnen die Zusammenarbeit auf der Basis einer hohen Provision an.<br />

Einen Gebietsschutz können wir in bestimmten Fällen vereinbaren.<br />

Unsere Schwerpunktländer sind Deutschland, China, Malaysia/Singapur und<br />

die Vereinigten Arabischen Emirate / Golfregion.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt ?<br />

Dann bitte schreiben Sie per Email an partner@asienkurier.com .<br />

Wir freuen uns auf eine langfristige Kooperation mit Ihnen.<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Neue Visa-Regelung für<br />

Immobilieneigentümer<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Ricardo Francetti<br />

Von Martin Böll, gtai-Korrespondent in Dubai<br />

Ausländische Käufer von<br />

teuren Immobilien in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten<br />

(VAE) können künftig ein sechsmonatiges,<br />

erneuerbares und für<br />

die mehrfache Einreise ausgestelltes<br />

Visum für sich und ihre<br />

Familie bekommen.<br />

Nationalität von Villenkäufern in Dubai<br />

(Dezember 2008)<br />

Großbritannien<br />

17%<br />

Indien<br />

21%<br />

Pakistan<br />

12%<br />

Iran<br />

10%<br />

Ver. Arab. Emirate<br />

6%<br />

Sonstige<br />

24%<br />

Quelle: Dubai Land Department,/Real Estate Regulatory<br />

Agency (RERA), Dezember 2008<br />

Kanada<br />

3%<br />

Australien<br />

2%<br />

USA<br />

2%<br />

Deutschland<br />

2%<br />

Russland<br />

1%<br />

Die Regelung gilt einheitlich für<br />

alle VAE-Scheichtümer. Die Regierung<br />

will mit dieser Maßnahme<br />

die bestehende Rechtsunsicherheit<br />

beseitigen und neue Anreize für<br />

Immobilienkäufer schaffen. Aufgrund<br />

einiger Einschränkungen<br />

und Vorschriften wird sie dieses<br />

Ziel jedoch nur zum Teil erreichen,<br />

schätzen Beobachter.<br />

Voraussetzung für ein sogenanntes<br />

Residency Visum ist das<br />

alleinige Eigentum an einer mindestens<br />

1 Million Dirham (fast<br />

206.000 Euro, 1 Euro = 4,86 Dirham,<br />

3-Monatsmittel) teuren Wohnung,<br />

die von ihrer Ausstattung und<br />

Größe her für eine Familie geeignet<br />

sein muss. Der Antragsteller<br />

muss ferner über ein monatliches<br />

Netto-Einkommen von mindestens<br />

10.000 Dirham (2.060<br />

Euro) verfügen - egal, ob<br />

in- oder ausländisches Einkommen.<br />

Das Visum gilt für sechs<br />

Monate. Danach müssen die<br />

Emirate verlassen werden, um ein<br />

neues Visum für abermals sechs<br />

Monate beantragen<br />

zu können.<br />

Das Visum gilt<br />

auch für Ehefrau<br />

und Kinder. Mit<br />

dem Visum ist<br />

keine Arbeitserlaubnis<br />

verbunden.<br />

Der Antragsteller<br />

und seine<br />

Familie müssen<br />

sich den gleichen<br />

Gesundheitstests<br />

unterziehen,<br />

die auch<br />

für die Vergabe<br />

von Arbeitsvisen<br />

vorgeschrieben<br />

sind. Das Sechs-<br />

Monats-Visum<br />

wird für die gesamte Familie auf<br />

einem vom Reisepass separaten<br />

Dokument ausgestellt.<br />

Nach den bislang bekannt gegebenen<br />

Regeln ist unklar, ob<br />

Ehefrau und Kinder auch unabhängig<br />

vom Wohnungsbesitzer<br />

in die Arabischen Emirate einund<br />

ausreisen dürfen. Es ist auch<br />

noch nicht bestätigt, ob eine Frau,<br />

der eine Wohnung gehört, ihren<br />

Mann und die gemeinsamen Kinder<br />

sponsern darf. Offen ist darüber<br />

hinaus, ob die Regelung für<br />

erwachsene Kinder gilt. Sie besagt<br />

ferner, dass Wohneigentum im alleinigen<br />

Besitz des Antragstellers<br />

sein muss - doch wie verhält es<br />

sich, wenn ein Ehepaar gemeinsam<br />

eine Wohnung besitzt? Eine<br />

weitere noch zu klärende Frage<br />

Weiterhin restriktiv bleibt das Emirat Dubai für<br />

Immobilienkäufer<br />

ist die nach den Kosten für das<br />

Visum. Die Emirate erheben zwar<br />

offiziell keine Einkommensteuer,<br />

erheben aber bei anderen Gelegenheiten<br />

zum Teil hohe Gebühren.<br />

Den neuen Visa-Regeln der<br />

VAE-Zentralregierung in Abu<br />

Dhabi waren unterschiedliche<br />

Praktiken in den verschiedenen<br />

Scheichtümern vorausgegangen,<br />

die zum Teil rechtlich nicht abgedeckt<br />

waren. Grundsätzlich darf<br />

sich in den Arabischen Emiraten<br />

nur länger aufhalten, wer von<br />

einem Arbeitgeber gesponsert<br />

wird oder der von einem gesponserten<br />

Arbeitnehmer abhängig<br />

ist (zum Beispiel Ehepartner und<br />

Kinder). In der Vergangenheit<br />

hatten die großen Bauentwicklungsfirmen<br />

ausländische Immobilienkäufer<br />

mit dem Versprechen<br />

gelockt, ihnen ein Aufenthaltsvisum<br />

zu besorgen und waren dann<br />

selbst als Sponsor aufgetreten. Im<br />

vergangenen Jahr war diese Regelung<br />

dann gekippt worden, weil,<br />

so die Begründung, es nicht Sache<br />

eines Bauentwicklers sein könne,<br />

über die Vergabe von Visa zu entscheiden.<br />

Während die kleineren nördlichen<br />

Emirate plötzlich ihre Chance<br />

sahen und Visa-Versprechen<br />

abgaben, sorgte die Anordnung<br />

unter den Immobilienverkäufern<br />

von Dubai für Aufregung, sahen<br />

sie sich doch eines wichtigen Verkaufsarguments<br />

beraubt. Ein nennenswerter<br />

Teil der Käufer waren<br />

bislang reiche Personen aus Entwicklungsländern,<br />

die sich mit der<br />

Frage beschäftigen, ob ihre Hei-<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

matländer in Zukunft sicher sind<br />

und ob sie im Alter nicht lieber in<br />

einer Stadt mit funktionierender<br />

Infrastruktur und modernem Gesundheitsangebot<br />

leben wollen.<br />

Mit der neuen Regelung ist nun<br />

zumindest eine gewisse Rechtssicherheit<br />

eingekehrt, wenngleich es<br />

an präzisen Ausführungsbestimmungen<br />

fehlt. Erfahrungsgemäß<br />

wird sich bei den Behörden noch<br />

eine Praxis einspielen müssen, die<br />

durchaus von anfänglichen offiziellen<br />

Presseverlautbarungen abweichen<br />

kann. Die zensierten lokalen<br />

Medien feierten die Reform<br />

als wegweisend. Ausländische<br />

Immobilienkäufer hätten nun einen<br />

Grund mehr, in den Emiraten<br />

Immobilien zu erwerben.<br />

Ausländische Beobachter sehen<br />

dies hingegen differenzierter. Wer<br />

in Abu Dhabi eine Wohnung für<br />

eine Familie oder gar ein Haus<br />

kaufen möchte, bekommt für<br />

eine Million Dirham gerade mal<br />

ein kleines Apartment mit einem<br />

Schlafzimmer - für eine Familie<br />

zu klein. Im Scheichtum Adschman<br />

gibt es dagegen großzügig<br />

bemessene Familienwohnungen<br />

schon für deutlich weniger als die<br />

nun festgeschriebene<br />

Million -<br />

eine Diskriminierung<br />

des ärmeren<br />

Emirats.<br />

Wer dagegen<br />

viel<br />

Geld für<br />

eine der<br />

p r e s t i g e -<br />

t räc ht igen<br />

L u x u s b e -<br />

hausungen<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Nationalität von Wohnungskäufern in Dubai<br />

(Dezember 2008)<br />

Ver. Arab. Emirate<br />

4%<br />

USA<br />

3%<br />

Kanada<br />

2%<br />

Deutschland<br />

1%<br />

Russland<br />

4%<br />

Australien<br />

1%<br />

Iran<br />

11%<br />

Indien<br />

14%<br />

Quelle: Dubai Land Department,/Real Estate Regulatory<br />

Agency (RERA), Dezember 2008<br />

Pakistan<br />

14%<br />

Großbritannien<br />

20%<br />

in Dubai<br />

Sonstige<br />

- womöglich<br />

gleich<br />

26%<br />

eine ganze<br />

Insel in der<br />

“World” - ausgibt und erwägt, in<br />

den VAE dauerhaft zu wohnen,<br />

wird dagegen mit einem Sechs-<br />

Monats-Visum kaum geködert<br />

werden können: Zwei Mal im Jahr<br />

einen “Visa-Run” in ein Nachbarland<br />

und der Ärger mit den zeitaufwändigen<br />

Gesundheitschecks<br />

ist wenig attraktiv. Die neue Regelung<br />

ist somit nur etwas für Zeitgenossen,<br />

die in den Arabischen<br />

Emiraten lediglich ein paar Monate<br />

im Jahr leben möchten und<br />

denen es nichts ausmacht, dafür<br />

den Aufwand zu betreiben. <br />

Vietnam<br />

Einzelhandelssektor trotzt<br />

der Wirtschaftskrise<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, gtai-Korrespondentin in Vietnam<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz<br />

ist der Einzelhandelsumsatz des<br />

Lands am südchinesischen Meer<br />

im 1. Quartal 2009 real um 7,4<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

gewachsen, so das<br />

staatliche Statistikamt.<br />

Auf den ersten Blick überrascht<br />

diese positive Entwicklung. Denn<br />

viele Konsumenten erlegen sich<br />

angesichts der schwierigen Wirtschaftslage<br />

Zurückhaltung auf.<br />

Zwar hatten die Einzelhändler<br />

2008 ihre Umsätze gar um 31 Prozent<br />

auf umgerechnet 57,6 Milliarden<br />

US-Dollar steigern können,<br />

real waren dies allerdings bei einer<br />

Inflationsrate von 22 Prozent<br />

gerade noch 6,5 Prozent mehr gewesen.<br />

Viele einheimische Wirtschaftsexperten<br />

prophezeiten daher<br />

für 2009 deutlich niedrigere<br />

Werte.<br />

Tatsächlich glauben nach einer<br />

in “Vietnam News” im Frühjahr<br />

2009 veröffentlichten Untersuchung<br />

45 Prozent der Befragten in<br />

Hanoi und Ho Chi Minh City an<br />

eine Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Lage in den nächsten zwölf<br />

Monaten, nur 35 Prozent befürchten<br />

eine weitere Verschlechterung.<br />

In der Folge ist Vietnam nach den<br />

Daten des Nielsen Global Consumer<br />

Confidence Survey unter den<br />

Ländern mit dem höchsten Verbrauchervertrauen<br />

zwar etwas abgerutscht,<br />

nämlich von Rang 9 im<br />

Mai 2008 auf Rang 13 im Mai 2009.<br />

Trotzdem liegen die Vietnamesen<br />

mit ihrer Haltung immer noch<br />

über dem globalen Durchschnitt.<br />

Bei genauerem Hinsehen unterliegt<br />

das Konsumverhalten einer<br />

Reihe vielfältiger und sich teilweise<br />

widersprechender Einflussfaktoren.<br />

Einen deutlichen Nachfrageschub<br />

erwarten sich Händler<br />

und Regierung beispielsweise von<br />

der Anhebung der Mindestlöhne<br />

Verbraucher glauben<br />

an raschen Konjunkturaufschwung<br />

zum 1. Mai 2009 um 20 Prozent. Je<br />

nach Region betrugen diese zuvor<br />

umgerechnet monatlich zwischen<br />

55 und 60 US-Dollar. Ziel ist die<br />

Stärkung der Massenkaufkraft.<br />

Von den ärmeren Bevölkerungsgruppen,<br />

so sind sich Ökonomen<br />

sicher, werden die zusätzlichen<br />

Gelder zweifellos schnell wieder<br />

ausgegeben.<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Darüber hinaus können besonders<br />

arme Haushalte nach einem<br />

im April veröffentlichten Zirkular<br />

der Zentralbank umgerechnet bis<br />

zu 285 US-Dollar an zinslosen Krediten<br />

zum Erwerb von Nutztieren<br />

oder zur Anlage von Aquakulturen<br />

erhalten. Weitere Kreditprogramme<br />

für die Anschaffung von<br />

Landmaschinen und ähnlichem<br />

sollen hinzukommen. Auf wenig<br />

Resonanz stoßen indes die neuerdings<br />

von Banken angebotenen<br />

Konsumentenkredite zum Kauf<br />

von Autos, Wohnungen oder Konsumgütern.<br />

Mit Zinssätzen von 12<br />

bis 18 Prozent sind sie zu teuer.<br />

Neu ist der Konjunkturabschwung<br />

für die Angehörigen der<br />

jüngeren Mittelschicht, für die es<br />

bisher ununterbrochen “aufwärts”<br />

gegangen war. Gerade diese Gruppe<br />

hatte dem Einzelhandel bisher<br />

hohe Umsatzzuwächse beschert.<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Sie suchen Fach- und<br />

Führungskräfte in Vietnam?<br />

Wir finden Sie! Zuverlässig und<br />

professionell.<br />

Email: dernbach@hrsolutionsvietnam.com<br />

Internet: www.hrsolutionsvietnam.com<br />

Telefon: +84-91-3254150<br />

7,4 Prozent Realwachstum<br />

im 1. Quartal 2009<br />

Nun zeigen sich erste Unsicherheiten,<br />

doch gespart wird sehr<br />

selektiv, zumal viele Produkte mit<br />

den gesunkenen Rohstoffpreisen<br />

und nach dem Inflationsschock<br />

von 2008 jetzt besonders preiswert<br />

erscheinen. Darüber hinaus<br />

nutzen viele die Gunst der Stunde<br />

und erwerben beispielsweise eine<br />

Wohnung oder ein Haus, denn<br />

so niedrig wie derzeit waren die<br />

Preise seit Jahren nicht. Von diesem<br />

Trend profitieren nicht zuletzt<br />

die Anbieter von allem, was<br />

für ein Eigenheim gebraucht wird<br />

von Fliesen bis hin zu Küchen und<br />

Bädern - auch die wenigen vor Ort<br />

präsenten deutschen Firmen.<br />

Dagegen gehen die Ausgaben<br />

für “konventionellere”, als weniger<br />

wichtig empfundene oder kurzlebige<br />

Konsumgüter zurück. So<br />

berichten Händler von Haushaltstechnik<br />

und Unterhaltungselektronik<br />

für die ersten zwei Monate<br />

2009 von einem Umsatzminus von<br />

50 Prozent gegenüber dem gleichen<br />

Vorjahreszeitraum. Nicht nur<br />

an Elektroartikeln wird gespart,<br />

auch für Kosmetik und Körperpflege,<br />

Kleidung, Unterhaltung<br />

und Auswärtsessen wird nicht<br />

mehr soviel Geld ausgegeben. Die<br />

Menschen telefonieren weniger,<br />

versuchen, ihren Stromverbrauch<br />

zu drosseln (nicht zuletzt weil die<br />

Tarife für Elektrizität zum 1. März<br />

2009 um 8,9 Prozent erhöht wurden)<br />

und ihre sonstigen “Nebenkosten”<br />

nach unten zu drücken.<br />

Schlecht läuft es auch im Automobilhandel.<br />

Wie die Vietnam Automobile<br />

Manufacturers Association<br />

(VAMA) mitteilte, gingen die<br />

Verkäufe in den ersten vier Monaten<br />

2009 um 38 Prozent gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum des Vorjahres<br />

zurück. Trotzdem erwartet<br />

die Branche, im Gesamtjahr etwa<br />

wieder auf die gleichen Verkaufszahlen<br />

wie 2008 zu kommen.<br />

Offen bleibt, inwieweit sich die<br />

Hoffnungen vieler Firmen in diesem<br />

Umfeld erfüllen können, mit<br />

Hilfe der nach wie vor wachsenden<br />

Binnennachfrage die Einbrüche<br />

im Export wenigstens teilweise<br />

wettmachen zu können. Ebenfalls<br />

bislang keine Ergebnisse gibt es<br />

zu den von der Regierung wiederholt<br />

vorgetragenen Appellen,<br />

verstärkt heimische anstelle von<br />

importierten Waren zu kaufen.<br />

Grundsätzlich besteht ein sehr<br />

starkes Einkommens- und Konsumgefälle<br />

zwischen Stadt und<br />

Land. Beispielsweise liegen die<br />

Jahresverdienste in Ho Chi Minh<br />

City mehr als doppelt so hoch<br />

wie im Landesdurchschnitt (2008:<br />

2.500 US$/1.047 US$) und in Hanoi<br />

um etwa 50 Prozent darüber (bei<br />

1.500 US$). Unter der sich weiter<br />

öffnenden Schere leiden die<br />

schlecht ausgebildeten ärmeren<br />

Bevölkerungsschichten auf dem<br />

Land. Jüngste Erfolge in der Armutsbekämpfung<br />

drohen mit<br />

dem Wirtschaftsabschwung zunichte<br />

gemacht zu werden. Dagegen<br />

werden die Vermögenden reicher,<br />

und es wundert wenig, dass<br />

sich prestigeträchtige Labels, wie<br />

Whisky von Johnnie Walker oder<br />

Kosmetik von L´Oreal, weiterhin<br />

gut verkaufen. <br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnam<br />

Wachstumsstarker, farbiger Markt<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, gtai-Korrespondentin in Vietnam<br />

Auch für 2009 erwarten die<br />

Hersteller von Farben, Lacken<br />

und Beschichtungen in Vietnam<br />

ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum.<br />

Während die Nachfrage aus der<br />

Holzindustrie zurückgeht, läuft<br />

das Geschäft mit Baufarben und<br />

Antikorrosionsfarben für Schiffe<br />

gut. Über die Hälfte des Umsatzes<br />

entfällt auf ausländische Direktinvestoren.<br />

Der Pro-Kopf-Ausstoß von Farben<br />

und Lacken lag in Vietnam<br />

2008 bei etwa 2,8 kg, so die Vietnam<br />

Paint & Printing Ink Association<br />

(VPIA). Der Nachholbedarf ist<br />

nach internationalen Maßstäben<br />

groß. Das Marktvolumen beziffert<br />

der 110 Mitglieder umfassende<br />

Verband (Farb- und Druckfarbenhersteller,<br />

Rohmateriallieferanten,<br />

Ausrüster) für 2008 auf 560 Millionen<br />

US-Dollar oder 241 Millionen<br />

Liter. Das entspricht einem<br />

Zuwachs gegenüber dem Vorjahr<br />

von 12,0 beziehungsweise 2,1 Prozent.<br />

Davon entfällt rund die Hälfte<br />

auf dekorative Farben. Für 2009<br />

ist mit einem wertmäßigen Wachstum<br />

von 6 bis 8 Prozent zu rechnen,<br />

dem Volumen nach mit einem<br />

Plus von 2 bis 4 Prozent. Motoren<br />

Bausektor und Werften<br />

treiben Umsatz<br />

der Entwicklung sind in erster<br />

Linie der Schiffbau und der Bausektor,<br />

während insbesondere die<br />

Holzverarbeitung stark unter dem<br />

Wirtschaftsabschwung leidet.<br />

Im Gegensatz zu den meisten<br />

anderen Chemiesparten ist Vietnam<br />

im Bereich Farben, Lacke und<br />

Beschichtungen in der Lage, seinen<br />

Bedarf im Wesentlichen durch<br />

lokale Erzeugung abzudecken.<br />

Importiert werden vor allem<br />

hochwertige Produkte insbesondere<br />

für die Kfz-Branche sowie<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

7.051 Personen erhielten die<br />

April-Ausgabe vom<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>.<br />

809 von ihnen haben promoviert<br />

oder sind Professoren.<br />

27 % leben in Deutschland,<br />

30 % in China, 13 % in Thailand.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-LeserInnen sind<br />

Unternehmer, leitende Expats,<br />

Wissenschaftler, Politiker.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden<br />

mit Inseraten im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

Spezialanwendungen. Ihr Anteil<br />

am Marktvolumen wird auf etwa<br />

10 Prozent geschätzt. Anders<br />

sieht es bei den Rohstoffen aus.<br />

Hier müssen schätzungsweise<br />

55 bis 60 Prozent der benötigten<br />

Inputs aus dem Ausland bezogen<br />

werden. Besonders hoch ist die<br />

Quote bei Harzen, einschließlich<br />

Latex (80%) sowie bei Pigmenten<br />

und Lösungsmitteln (jeweils<br />

Wichtige inländische Branchenunternehmen<br />

Unternehmen Standort Sonstige Informationen<br />

Tan Nam Phat<br />

Long An<br />

Produktionskapazität<br />

3.000 Tonnen/Jahr<br />

Produkte<br />

Pigmente, Pulverbeschichtungen<br />

Joton Paint<br />

Ho Chi Minh City<br />

und Haiphong<br />

drei Fabriken<br />

Haiphong Paint<br />

Haiphong<br />

Joint Stock Company<br />

Produkte<br />

Schiffbau- und andere industrielle<br />

Anwendungen<br />

Hanoi Synthetic Paint Hanoi<br />

Joint Stock Company, gehört zu<br />

Vinachem<br />

Produkte<br />

Alkyd-, Epoxy- und andere Lacke,<br />

unter anderem für Kfz und Motorräder<br />

Son Bach Thuyet Ho Chi Minh City Dekorative Farben<br />

Son A Dong Ho Chi Minh City Coil Coatings<br />

Kova Paint Hanoi Dekorative Farben<br />

Tison Ho Chi Minh City Dekorative Farben<br />

Quelle: GTAI-Recherche<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

98%); Additive werden zu 100<br />

Prozent zugekauft.<br />

Dass das Land im Wesentlichen<br />

Selbstversorger ist, liegt in<br />

erster Linie an den zahlreichen<br />

Auslandsinvestitionen. Vor allem<br />

japanische (Nippon Paint), thailändische<br />

(Thai 4 Oranges) und<br />

niederländische Firmen (Akzo<br />

Nobel, 2008 verstärkt durch die<br />

Übernahme von ICI Paints) arbeiten<br />

seit Jahren vor Ort. Von den<br />

deutschen Branchenvertretern ist<br />

bislang keiner mit eigener Fertigung<br />

präsent.<br />

Nach Ansicht des VPIA ist es<br />

deshalb für einen Markteintritt<br />

fast schon zu spät. Die Segmente<br />

sind aufgeteilt, die Konkurrenz<br />

zwischen den bereits etablierten<br />

Anbietern ist groß. Gute Absatzchancen<br />

sieht der Verband indessen<br />

im Rohmaterialbereich, also<br />

beispielsweise im bislang “unbeackerten”<br />

Feld der Additive.<br />

Etwa 60 Prozent der Branchenumsätze<br />

entfallen auf ausländische<br />

Unternehmen, mengenmäßig<br />

weitaus weniger. Der Grund<br />

ist, dass diese überwiegend in Segmenten<br />

mit hoher Wertschöpfung<br />

tätig sind. Nippon Paint Vietnam<br />

beispielsweise hält laut “Vietnam<br />

Economic News” 70 Prozent des<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Marktanteils für Automobil- und<br />

Motorradlacke. Der Absatz macht<br />

mengenmäßig zwar schätzungsweise<br />

nur etwa 5 Prozent des<br />

Marktvolumens aus, wertmäßig<br />

jedoch rund 20 Prozent. Trotz Krise<br />

will der japanische Konzern<br />

neben den beiden bestehenden<br />

Fabriken in Hanoi und Dong Nai<br />

eine weitere errichten. Ferner eruieren<br />

Kansai Paint (Japan), KCC<br />

(Südkorea) und Akzo Nobel Neuinvestitionen.<br />

Der koreanische<br />

Konzern will wohl in erster Linie<br />

seine Töchter beliefern, Akzo Nobel<br />

hat Kunden aus der Holzverarbeitung<br />

im Fokus.<br />

Markt für Farben, Lacke und Beschichtungen<br />

Produktionskategorie<br />

Marktvolumen<br />

2007 (Wert)<br />

Marktvolumen<br />

2007 (Menge)<br />

Marktvolumen<br />

2008 (Wert)<br />

Marktvolumen<br />

2008 (Menge)<br />

Insgesamt 500 Mio. US$ 236 Mio. kg 560 Mio. US$ 241 Mio. kg<br />

Einzelne Produkte<br />

in Prozent vom<br />

Marktvolumen<br />

- Dekorative Farben 41% 64% 45% 66%<br />

- Schiffbau<br />

(Marine Protection)<br />

- Holzfarben,<br />

Holzbeschichtungen<br />

- Bandlacke<br />

(Coil Coatings)<br />

- Pulverbeschichtungen<br />

13% 7% 17% 8%<br />

25% 19% 18% 17%<br />

6% 4% 6% 3%<br />

2% 2% 4% 3%<br />

- Andere 4% 4% 10% 3%<br />

Quellen: VPIA und GTAI-Recherchen<br />

Wichtigste<br />

Anbieter<br />

Akzo Nobel,<br />

Thai 4 Orangen,<br />

Nippon Paint;<br />

Vietnam<br />

Kova, Tison<br />

Akzo Nobel,<br />

Sigma, Jukum,<br />

Hempel,<br />

Chukugu;<br />

Vietnam<br />

Binh Thanh,<br />

Dai Kieu PPG<br />

Akzo Nobel,<br />

Sherwin-Williams;<br />

Vietnam<br />

Binh Thanh,<br />

Dai Kieu PPG<br />

PPG, KCC-Korea,<br />

Becker-Aroma;<br />

Vietnam<br />

Son A Dong<br />

Akzo Nobel,<br />

Jotun;<br />

Vietnam<br />

Dai Phu,<br />

Tan Nam Phat<br />

Nippol Paint,<br />

PPG;<br />

Vietnam<br />

Hanoi Synthetic,<br />

Phoenix Paint<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Nach Informationen der dem<br />

Ministry of Industry and Trade<br />

unterstehenden Vietnam Chemicals<br />

Agency ist für 2010 ein neuer<br />

Masterplan für Farben und Lacke<br />

geplant. Darin wird die Marschrichtung<br />

für künftige Projekte, gegebenenfalls<br />

auch für neue Regelungen<br />

vorgegeben. Grundsätzlich<br />

soll dem Segment Anwendungen<br />

für den Schiffbau größere Bedeutung<br />

eingeräumt werden, da Vietnam<br />

eine der weltweit führenden<br />

Schiffbaunationen werden will.<br />

Darüber hinaus entwickelt sich<br />

die Nachfrage dem weltweiten<br />

Trend folgend weg von lösungsmittelhaltigen<br />

hin zu lösungsmit-<br />

telfreien beziehungsweise wasserbasierten<br />

Farben (wobei erstere<br />

nach wie vor weit über 60 Prozent<br />

des mengenmäßigen Marktvolumens<br />

ausmachen). Die nachhaltigsten<br />

Impulse zu umweltfreundlicheren<br />

Farben kommen aus dem<br />

Ausland. Dagegen reagieren die<br />

lokalen Kunden nach wie vor sehr<br />

preissensitiv und kaufen eher das<br />

billigere Fabrikat.<br />

Alle zwei Jahre findet in Vietnam<br />

als wichtigstes Ereignis der<br />

Branche der “Asia Coatings Congress”<br />

statt, zuletzt im April 2009.<br />

Informationen zum Veranstaltungstermin<br />

für 2011 gibt der Verband<br />

VPIA. <br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Ministry of Industry and Trade<br />

Vietnam Chemicals Agency<br />

Ansprechpartner: Dr. Phung Ha,<br />

Acting Director General<br />

91 Dinh Tien Hoang<br />

Hanoi<br />

Tel.: 86 913074662<br />

Email: hap@moit.gov.vn<br />

Vietnam Paint & Printing Ink<br />

Association (VPIA)<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Nguyen Thi Lac Huyen<br />

159 Ba Hom Street, W. 13, District 6<br />

Ho Chi Minh City<br />

Tel.: 84 8 3877 9519<br />

Fax: 84 8 3751 8342<br />

Email: vpia@vpia.org.vn<br />

Web: www.vpia.org.vn<br />

Wichtige ausländische Farben- und Lackeproduzenten<br />

Unternehmen Herkunft Art der Investition Standort Sonstige Informationen<br />

Thai 4 Oranges<br />

Akzo Nobel<br />

Coatings<br />

ICI Vietnam<br />

(2008 zu Akzo<br />

Nobel)<br />

Hempel<br />

Jotun Paints<br />

Nippon Paint<br />

PPG Vietnam<br />

Quelle: GTAI-Recherche<br />

Thailand<br />

Niederlande<br />

Großbritannien<br />

Niederlande<br />

Dänemark<br />

Norwegen<br />

Japan<br />

USA<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

Joint Venture mit<br />

vietnamesischer<br />

Baufirma TCT (30%)<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

100% -<br />

Direktinvestition<br />

Lang An<br />

Dong Nai<br />

Thu Duc /<br />

Ho Chi Minh City<br />

und Binh Duong<br />

Binh Duong<br />

Binh Duong<br />

Vinh Phuc,<br />

Dong Nai<br />

Dong Nai<br />

Produktionskapazität<br />

100 Mio. Liter Lacke,<br />

60.000 Tonnen Pulver;<br />

Marken<br />

Expo, Spec, Mykocor<br />

Produktionskapazität<br />

25 bis 30 Mio. Liter;<br />

Marken<br />

Sandtex, Levis<br />

Produktionskapazität<br />

2 Fabriken mit Kapazitäten<br />

von 9 Mio. bzw.<br />

24 Mio Litern;<br />

Marken<br />

Dulux<br />

Produktionskapazität<br />

3 Mio. Liter Lacke,<br />

davon 20% für Export<br />

Schwerpunkte<br />

Schiffbau, Petrochemie,<br />

Stahl<br />

Produktionskapazität<br />

1,3 Mio. Liter Lacke<br />

Zwei Fabriken;<br />

Schwerpunkte<br />

Innen- und Außenlacke,<br />

Holz- und Metallbeschichtungen<br />

Pulverbeschichtungen<br />

für Metalle;<br />

zu PPG gehört Sigma<br />

Marine Coatings Vietnam,<br />

Sigma-Produkte meist<br />

aus Malaysia<br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchrezension<br />

Länderkunde Südostasien<br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

Es gibt wissenschaftliche Fachbücher,<br />

die können spannender<br />

und unterhaltsamer als jede Belletristik<br />

sein. Ein Exemplar dieser<br />

seltenen Kombination aus seriöser<br />

Wissensvermittlung und garantiertem<br />

Lesevergnügen hat der<br />

emeritierte Wirtschaftsgeograf<br />

Karl Vorlaufer mit seiner Länderkunde<br />

Südostasien vorgelegt.<br />

Schon bei einem ersten Durchblättern<br />

wird klar: Hierbei handelt<br />

es sich nicht um eine der<br />

unzähligen Pseudopublikationen<br />

eines gelangweilten und<br />

inspirationslosen Wissenschaftsbeamten,<br />

sondern hier hat ein<br />

passionierter Forscher in nahezu<br />

humboldtscher Manier versucht,<br />

seine über die Jahre gesammelten<br />

Erkenntnisse in einem Opus Magnum<br />

zusammenzuführen.<br />

Auf eine uneingeschränkte Zustimmung<br />

trifft ein solches Vorgehen<br />

aber bizarrerweise nicht.<br />

Gleich zu Eingang weist Vorlaufer<br />

darauf hin, dass unter seinen Fachkollegen<br />

erhebliche Vorbehalte gegen<br />

diese Art der Durchdringung<br />

größerer geografischer Räume<br />

bestehen, da die Komplexität des<br />

Gegenstandes notwendigerweise<br />

zu einer stark selektiven Betrachtung<br />

einzelner Facetten führen<br />

müsse. Liest man dann aber Kapitel<br />

für Kapitel des mit eindrucksvollen<br />

Fotos und anschaulichen<br />

Grafiken und Tabellen gespickten<br />

Buches wird man schnell zu dem<br />

Schluss gelangen, dass dieser Einwand<br />

gänzlich unbegründet ist.<br />

Es ist gerade die subjektive<br />

Schwerpunktlegung, die der Abhandlung<br />

einen roten Faden verleiht.<br />

Die Themenpalette reicht dabei<br />

von den abwechslungsreichen<br />

und überaus fragilen naturräumlichen<br />

Voraussetzungen über die<br />

durch eine rasante Urbanisierung<br />

gekennzeichneten Siedlungsstrukturen<br />

bis hin zu Bemühungen, die<br />

verschiedenen Ansätze zum Umweltschutz<br />

in einem regionalen<br />

Rahmen zu koordinieren. Zur Exemplifikation<br />

und Auflockerung<br />

seiner Ausführungen fügt Vorlaufer<br />

immer wieder Exkurse wie etwa<br />

über den demografischen Wandel<br />

in Indonesien, die Geschichte<br />

der „Hill Stations“ als koloniale<br />

Zufluchtsorte oder die Rolle eines<br />

thailändischen Lebensmittelkonzern<br />

im globalen Agribusiness ein.<br />

Als gutes Querschnittsthema<br />

erweist sich auch Vorlaufers originäres<br />

Forschungsgebiet, der Tourismus,<br />

wird an diesem Aspekt<br />

doch exemplarisch deutlich, in<br />

welch tief greifendem Modernisierungsprozess<br />

sich die Region<br />

aktuell befindet: Einerseits bringt<br />

dieser signifikante ökonomische<br />

Vorteile und ist Ausdruck eines<br />

kontinuierlichen Trends hin zur<br />

Ausbildung eines breiten Dienstleistungssektors.<br />

Anderseits<br />

kommt es in diesem Wirtschaftszweig<br />

auch zu einer Kulmination<br />

der verschiedenen sozio-kulturellen<br />

und ökologischen Verwerfungen,<br />

weshalb ein umsichtiges<br />

Vorgehen der Verantwortlichen<br />

von elementarer Wichtigkeit ist.<br />

Auf einer abstrakteren Ebene<br />

weist Vorlaufer nach, dass in allen<br />

Staaten Südostasiens drastische<br />

Ungleichgewichte existieren,<br />

sodass diese wohl einzigartige<br />

Heterogenität als das hervorstechendste<br />

Charakteristikum der<br />

Region gelten kann. Die Disparitäten<br />

beziehen sich dabei sowohl<br />

auf die naturbezogene Umgebung<br />

als auch auf die ökonomischen<br />

Bestellungen<br />

Karl Vorlaufer:<br />

Südostasien -<br />

Geographie · Geschichte ·<br />

Wirtschaft · Politik<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft,<br />

Darmstadt 2009<br />

244 Seiten, 39,90 Euro<br />

ISBN 978-3-534-15039-7<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

10715 Berlin, Deutschland<br />

Tel.: 49 30 8090 2248<br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok, Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Möglichkeiten und sozialen Verhältnisse.<br />

Hier könnte eine grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit,<br />

wie sie bereits entlang des Mekong<br />

praktiziert wird, Abhilfe schaffen.<br />

Insgesamt lassen sich Vorlaufers<br />

Ausführungen dahingehend zusammenfassen,<br />

dass es sich bei<br />

Südostasien um eine unvergleichliche<br />

und faszinierende Weltregion<br />

handelt, die aber durch diverse<br />

Tendenzen gefährdet wird, denen<br />

nur durch eine verstärkte regionale<br />

Kooperation effektiv begegnet<br />

werden kann. Jeder, der wie<br />

der Rezensent ein Faible für diese<br />

Region besitzt, wird dem Autor für<br />

die Leidenschaft und Akkuratesse,<br />

mit der er sich dieser Kärrnerarbeit<br />

gewidmet hat, dankbar sein. <br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Corinne Abele, Boris Alex,<br />

Necip Bagoglu, Martin Böll, gtai,<br />

Achim Haug, Thomas Hundt,<br />

Daniel Müller, Sonja Müller<br />

Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />

Tillmann Ruppert, Bernd Schaaf,<br />

Dr. Stefanie Schmitt, Miriam Stahl<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch<br />

auszugsweise - nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion. Verlag<br />

und Redaktion haften nicht für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos oder Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

25. Mai 09<br />

(Tagesmittel)<br />

25. April 09<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(31 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,7902 1,8429 1,8650 - 1,7477 1,8018<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 98,33 92,61 98,33 - 91,77 94,69<br />

Brunei Dollar (BND) 2,0454 1,9941 2,0454 - 1,9810 2,0059<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 9,5709 9,0264 9,5709 - 8,9161 9,2106<br />

Hongkong Dollar (HKD) 10,8559 10,2574 10,8904 - 10,0377 10,4579<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 14304 14211 14696 - 13902 14212<br />

Indische Rupie (INR) 66,69 66,38 68,06 - 65,11 66,72<br />

Irakische Dinar (IQD) 1666 1568 1666 - 1551 1602<br />

Iranischer Rial (IRR) 13984 13523 13984 - 13356 13562<br />

Japanischer Yen (JPY) 132,72 128,46 134,81 - 124,36 130,73<br />

Katar Rial (QAR) 5,1019 4,8106 5,1019 - 4,7505 4,9134<br />

Koreanischer Won (KRW) 1742 1771 1794 - 1673 1720<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,4059 0,3870 0,4063 - 0,3825 0,3938<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,8869 4,7422 4,8934 - 4,7066 4,7959<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 2,2617 2,3345 2,3404 - 2,2483 2,2946<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 113,29 106,60 113,29 - 104,84 108,62<br />

Philippinischer Peso (PHP) 65,90 64,12 65,90 - 63,41 64,45<br />

Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 5,2657 4,9528 5,2657 - 4,8919 5,0602<br />

Singapur Dollar (SGD) 2,0207 1,9709 2,0207 - 1,9556 1,9827<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 45,7438 44,5584 45,7438 - 44,0092 44,6581<br />

Thailändischer Baht (THB) 48,8087 46,8063 48,8087 - 46,3340 47,3201<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 2,1541 2,1380 2,1541 - 2,0755 2,1192<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 25322 23843 25322 - 23560 24273<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5,1458 4,8507 5,1458 - 4,7908 4,9522<br />

US Dollar (USD) 1,4004 1,3202 1,4050 - 1,2964 1,3478<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter und mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dies ist eine Achtelseite.<br />

Als Anzeige kostet sie nur 125,00 Euro.<br />

Oder 270,00 Singapurdollar.<br />

Oder 6.500,00 Thai-Baht.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird in 43 Länder versandt.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden mit Inseraten<br />

im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

14%<br />

10%<br />

12.6%<br />

8%<br />

12%<br />

10%<br />

10.4%<br />

11.5%<br />

10.6%<br />

10.4%<br />

11.7%<br />

11.5% 11.2%<br />

10.6%<br />

10.1%<br />

9.0%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

8%<br />

6.8%<br />

0%<br />

6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09<br />

6.1%<br />

-2%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

50<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

12<br />

Euro / Chinesischer Renminbi Yuan<br />

in Mrd. US$<br />

40<br />

30<br />

20<br />

11<br />

10<br />

10<br />

9<br />

0<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

8<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5<br />

2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />

2007 2,2 2,7 3,3 3,0 3,4 4,4 5,6 6,5 6,2 6,5 6,9 6,5<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />

2007 6,12 6,12 6,12 6,39 6,39 6,57 6,57 6,84 7,02 7,29 7,29 7,29<br />

Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of China (PBC)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 39,1 4,8 18,6 13,1<br />

2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />

2007 15,9 23,7 6,8 16,7 22,4 26,9 24,4 25,2 24,0 27,1 26,3 22,6 262,0<br />

Quelle: Customs General Administration<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2007 11,2 %<br />

1 Q 2008 10,6 %<br />

2 Q 2008 10,1 %<br />

3 Q 2008 9,0 %<br />

4 Q 2008 6,8 %<br />

1 Q 2009 6,1 %<br />

National Bureau of<br />

Statistics<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -0,3 %<br />

2009 -3,5 %<br />

2010 -2,2 %<br />

2011 -1,4 %<br />

2012 -0,9 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

10%<br />

9.0%<br />

7%<br />

8%<br />

6%<br />

6.8% 6.9% 7.3% 4.3%<br />

6%<br />

6.2% 6.4% 6.6% 5.5%<br />

6.2%<br />

5%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1.7%<br />

3%<br />

2%<br />

-2%<br />

-2.6%<br />

-7.8%<br />

-4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09<br />

1%<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

10<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

14<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

0<br />

in Mrd HK$<br />

-10<br />

-20<br />

12<br />

10<br />

.<br />

-30<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

8<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,1 0,8 1,2<br />

2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />

2007 2,0 0,8 2,4 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,6 3,2 3,4 3,8<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Statistics Department<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />

2007 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,25 6,25 6,00 5,75<br />

HK Interest-rate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 7,2 -23,2 -18,2<br />

2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />

2007 -4,4 -7,6 -28,3 -20,6 -14,3 -19,4 -8,2 -13,7 -14,8 -8,7 -16,0 -27,4 -183,2<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2007 6,9 %<br />

1 Q 2008 7,3 %<br />

2 Q 2008 4,3 %<br />

3 Q 2008 1,7 %<br />

4 Q 2008 -2,6 %<br />

1 Q 2009 -7,8%<br />

Census & Statistics<br />

Department<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -0,4 %<br />

2009 -4,3 %<br />

2010 -4,1 %<br />

2011 -1,4 %<br />

2012 -1,0 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

12%<br />

9%<br />

10.0%<br />

10%<br />

9.6%<br />

10.1%<br />

9.3%<br />

9.7%<br />

9.1% 9.1%<br />

8.9%<br />

8.8%<br />

6%<br />

8%<br />

7.9%<br />

7.6%<br />

3%<br />

6%<br />

5.3%<br />

4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08<br />

0<br />

Handelsbilanz je Quartal<br />

72<br />

Euro / Indische Rupien<br />

in Mrd US$<br />

-10<br />

-20<br />

-11.8<br />

-16.9 -16.8 -16.5<br />

-12.9<br />

-22.0<br />

-21.2<br />

-26.1<br />

-23.8<br />

68<br />

64<br />

-30<br />

-30.6<br />

-38.6 -36.3<br />

-40<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

60<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %] Daten enden im April 2008<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2008 4,8 5,2 6,0 7,8<br />

2007 7,4 7,8 7,6 7,7 6,8 6,1 6,9 6,4 5,7 5,5 5,1 5,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India Ministry of Labour<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25<br />

2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00<br />

2007 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr 1Q 2Q 3Q 4Q Summe<br />

2008 -23.79 -30,57 -38.62 -36,31 -129,13<br />

2007 -12,87 -21,99 -21,24 -26,05 -82,159<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 9,1 %<br />

4 Q 2007 8,9 %<br />

1 Q 2008 8,8 %<br />

2 Q 2008 7,9 %<br />

3 Q 2008 7,6 %<br />

4 Q 2008 5,3 %<br />

India Central Statistical<br />

Organization<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -6,8 %<br />

2009 -7,7 %<br />

2010 -6,4 %<br />

2011 -5,8 %<br />

2012 -4,8 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

7%<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

14%<br />

Inflation monatlich<br />

6.4% 6.4%<br />

12%<br />

6%<br />

5.1%<br />

5.0%<br />

5.8%<br />

6.1% 6.0%<br />

6.6% 6.6%<br />

5.9%<br />

6.2%<br />

5.2%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

4.4%<br />

2%<br />

4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09<br />

0%<br />

Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

2.5<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

16500<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

2.0<br />

in Mrd US$<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

15500<br />

14500<br />

13500<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Oct 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09<br />

12500<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 9,2 8,6 7,9 7,3<br />

2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25<br />

2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />

2007 9,50 9,25 9,00 9,00 8,75 8,50 8,25 8,25 8,25 8,25 8,25 8,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 0,55 1,14 2,01<br />

2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />

Quelle: BPS<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2007 5,9 %<br />

1 Q 2008 6,2 %<br />

2 Q 2008 6,4 %<br />

3 Q 2008 6,4 %<br />

4 Q 2008 5,2 %<br />

1 Q 2009 4,4 %<br />

BPS<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -1,2 %<br />

2009 -2,9 %<br />

2010 -2,5 %<br />

2011 -1,7 %<br />

2012 -1,6 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

5 0%<br />

2.5%<br />

2 5%<br />

2.5%<br />

2.0%<br />

1.6%<br />

2.0%<br />

3.4%<br />

2.3%<br />

1.9% 2.0%<br />

1.5%<br />

2.0%<br />

1.5%<br />

0.7%<br />

0 0%<br />

-0.2%<br />

1.0%<br />

-2 5%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

-5 0%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

-4.3%<br />

-0.5%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

2000<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

180<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

in Billionen Yen<br />

1000<br />

0<br />

160<br />

140<br />

120<br />

-1000<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

100<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,0 -0,1 -0,3<br />

2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />

2007 0 0 -0 2 -0 1 0,0 0,0 -0,2 0,0 -0,2 -0,2 0,3 0,6 0,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Ministry of Internal Affairs<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />

2007 0,25 0,25 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />

Handelsbilanz [in Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -957 82 10<br />

2008 -90 935 1096 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080<br />

2007 2 962 1603 903 396 1246 682 744 1609 999 784 867 10796<br />

Quelle: Ministry of Finance, Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 1,9 %<br />

4 Q 2007 2,0 %<br />

1 Q 2008 1,5 %<br />

2 Q 2008 0,7 %<br />

3 Q 2008 -0,2 %<br />

4 Q 2008 -4,3 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -1,4 %<br />

2009 -5,7 %<br />

2010 -5,4 %<br />

2011 -4,5 %<br />

2012 -4,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

8%<br />

Bruttoinlandsprodukt per Quartal<br />

6%<br />

Inflation monatlich<br />

6%<br />

6.1%<br />

5.7%<br />

5.1% 5.0%<br />

5.3%<br />

4.6%<br />

4.9%<br />

4.5%<br />

5.5%<br />

5%<br />

4%<br />

4.3%<br />

3.1%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-3.4%<br />

-4%<br />

-4.3%<br />

-6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

8<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

2000<br />

Euro / Koreanische Won<br />

6<br />

in Mrd. US$<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

1800<br />

1600<br />

-4<br />

-6<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

1400<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,75 4,10 3,88 3,58<br />

2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />

2007 1,68 2,17 2,16 2,45 2,35 2,55 2,54 2,04 2,32 3,02 3,52 3,61<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Statistics Office<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />

BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -3,630 2,929 4,608 6,017<br />

2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,670 -0,569 -4,351 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -15,627<br />

2007 0,532 0,819 1,090 0,348 1,183 3,492 0,984 1,356 2,130 1,693 1,882 -0,866 14,643<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

1 Q 2008 5,5 %<br />

2 Q 2008 4,3 %<br />

3 Q 2008 3,1 %<br />

4 Q 2008 -3,4 %<br />

1 Q 2009 -4,3 %<br />

Bank of Korea<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 0,3 %<br />

2009 -6,5 %<br />

2010 -4,4 %<br />

2011 -2,6 %<br />

2012 0,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

40


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

8%<br />

10%<br />

7.3% 7.4%<br />

7%<br />

6.7%<br />

6.7%<br />

8%<br />

6%<br />

5.9% 6.0% 5.9%<br />

5.3%<br />

5.5%<br />

5.7%<br />

6%<br />

5%<br />

4.7%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

3%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0.1%<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

16<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

5.4<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

in Mrd. Ringgit<br />

12<br />

8<br />

4<br />

5 2<br />

5 0<br />

4 8<br />

4 6<br />

0<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

4.4<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,9 3,7 3,5<br />

2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />

2007 3,2 3,1 1,5 1,5 1,4 1,4 1,6 1,9 1,8 1,9 2,3 2,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />

2007 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50<br />

Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Ringgit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 8,1 12,0 12,5<br />

2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9<br />

2007 7,6 6,9 6,5 5,9 8,0 8,8 8,0 8,8 11,5 8,6 10,4 9,4 100,3<br />

Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 6,7 %<br />

4 Q 2007 7,3 %<br />

1 Q 2008 7,4 %<br />

2 Q 2008 6,7 %<br />

3 Q 2008 4,7 %<br />

4 Q 2008 0,1 %<br />

Department of<br />

Statistics Malaysia<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -4,8 %<br />

2009 -8,7 %<br />

2010 -10,1 %<br />

2011 -9,0 %<br />

2012 -8,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

41


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

10.4%<br />

8.2%<br />

7.4%<br />

7.0%<br />

7.6%<br />

8.6%<br />

9.5%<br />

6.7%<br />

8%<br />

6%<br />

6%<br />

5.5%<br />

4%<br />

2%<br />

2.5%<br />

4%<br />

0%<br />

-2%<br />

0.0%<br />

2%<br />

-4%<br />

-4.2%<br />

-6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

90<br />

2.2<br />

in Mrd. Singapur-Dollar<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

2.1<br />

2.0<br />

1.9<br />

1.8<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,9 1,9 1,6<br />

2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />

2007 0,3 0,6 0,7 0,6 1,0 1,3 2,6 2,9 2,7 3,6 4,2 4,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Singapore Department of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,06 0,06 0,06 0,01 0,06<br />

2008 0,50 0,75 0,25 0,06 0,13 0,06 0,06 0,13 0,50 0,06 0,06 0,06<br />

2007 2,50 2,25 1,63 1,75 1,75 1,63 1,75 1,63 1,25 1,25 0,50 0,13<br />

Sibor. Monetary Authority of Singapore<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Singapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 55,05 58,62 58,83<br />

2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85<br />

2007 68,99 68,00 67,02 70,64 66,90 70,59 72,69 69,15 71,67 74,70 73,03 72,96 846,32<br />

Quelle: International Enterprise Singapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 9,5 %<br />

4 Q 2007 5,5 %<br />

1 Q 2008 6,7 %<br />

2 Q 2008 2,5 %<br />

3 Q 2008 0,0 %<br />

4 Q 2008 -4,2 %<br />

Singapore Department<br />

of Statistics<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 1,5 %<br />

2009 -4,1 %<br />

2010 -4,0 %<br />

2011 -2,5 %<br />

2012 0,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

42


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Montag, 1. Juni 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

8%<br />

10%<br />

6%<br />

4%<br />

6.4%<br />

5.3%<br />

4.8%<br />

4.5% 4.4% 4.4%<br />

5.1%<br />

5.7% 6.0%<br />

5.3%<br />

3.9%<br />

8%<br />

6%<br />

2%<br />

4%<br />

0%<br />

-2%<br />

2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

-4.3%<br />

0%<br />

-2%<br />

Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

4<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

56<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

54<br />

in Mrd. US$<br />

2<br />

0<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

-2<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09<br />

42<br />

Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09 Jun 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9<br />

2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce Ministry<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,00 1,50 1,50 1,25<br />

2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />

2007 4,75 4,5 4,5 4,0 3,5 3,5 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 1,69 3,95 2,17<br />

2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />

2007 0,47 0,72 1,77 -0,24 0,41 1,00 0,22 0,70 1,91 1,40 1,66 1,58 11,58<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 5,1 %<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

1 Q 2008 6,0 %<br />

2 Q 2008 5,3 %<br />

3 Q 2008 3,9 %<br />

4 Q 2008 -4,3 %<br />

National Economic<br />

Development<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -1,1 %<br />

2009 -4,,7 %<br />

2010 -4,4 %<br />

2011 -2,9 %<br />

2012 -2,5 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!