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3R ACHEMA 2012 (Vorschau)

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5/<strong>2012</strong><br />

ISSN 2191-9798<br />

K 1252 E<br />

Vulkan-Verlag,<br />

Essen<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

<strong>3R</strong>-Sonderausgabe<br />

Anlagenbau<br />

<strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong><br />

18. bis 22. Juni <strong>2012</strong><br />

Halle 8.0, Stand K 95a<br />

<strong>3R</strong>_Titel_210 x 175 25.05.<strong>2012</strong> 11:46 Uhr Seite 1<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Die neue Generation Hydranten<br />

Bewährte Sicherheit im Rohrnetz Wir<br />

stellen<br />

aus:<br />

Achema<br />

<strong>2012</strong><br />

Frankfurt<br />

Halle 8.0<br />

Stand<br />

F38<br />

Kunststoffhalbzeuge, wie Rohre, Platten und<br />

Sonderkonstruktionen, perfekt trennen und<br />

dauerhaft verschweißen.<br />

Profimaschinen für Baustelle und Werkstatt.<br />

Besuchen Sie uns - wir freuen uns auf Sie!<br />

Neu: PE-Großrohre bis 2,5 m verarbeiten!<br />

Halle A4 - Stand Nr. 241/342<br />

Sprechen Sie uns an! Wir freuen uns auf Ihre<br />

Kontaktaufnahme.<br />

WIDOS · Wilhelm Dommer Söhne GmbH · Einsteinstraße 5 · D-71254 Ditzingen-Heimerdingen · Telefon +49 (0) 71 52 / 99 39-0 · info@widos.de · www.widos.de<br />

www.avkmittelmann.com


6. Praxistag<br />

mit neuem<br />

Internet auftritt:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Korrosionsschutz<br />

am 13. Juni <strong>2012</strong> in Gelsenkirchen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />

Strategien für die Optimierung des kathodischen<br />

Korrosionsschutzes von Rohrleitungen unter Wechselspannungsbeeinflussung<br />

Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft<br />

für Korrosionsschutz, Zürich<br />

Neues Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />

R. Watermann, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Prof. Dr. R. Schröder, TFH Bochum, Bochum<br />

Wechselstromkorrosion – Ergebnisse von Messungen an<br />

ER-Coupons mit einem 16-Bit-Digital-Speicher-Oszilloskop<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />

MiniLog2: der Datenlogger für den KKS und<br />

Pfadfinder in die Cloud<br />

Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

Smart KKS: Integration von KKS-Messdaten in die<br />

bestehende Infrastruktur eines Netzbetreibers<br />

M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Polyamidumhüllung als Verschleißschutz<br />

bei der Verlegung von Stahlleitungsrohren<br />

mittels grabenloser Verfahren<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Nachumhüllung von Schweißnähten<br />

für besondere Einsatzfälle<br />

A. Drees, Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />

Ziehkopf zur Überwachung der Umhüllung während<br />

des Einzugs der Rohrleitung beim HDD-Verfahren<br />

H. Engelke, EWE Oldenburg<br />

Modul zur Korrosionskalkulation<br />

bei nicht molchbaren Leitungen<br />

Th. Laier, RWE – Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH,<br />

Dortmund<br />

Aktuelle Entwicklungen im Regelwerk<br />

H. Gaugler, SWM, München<br />

Wann und Wo?<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, fkks<br />

Termin: Mittwoch, 13.06.<strong>2012</strong>,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />

www.veltins-arena.de<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs- und<br />

Korrosionsschutzfachunternehmen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und fkks-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

Ich bin fkks-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein fkks-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Editorial<br />

Chemie-Branche setzt<br />

weiterhin auf Investitionen<br />

Die meisten Chemie- und Kunststoff verarbeitenden Unternehmen beurteilen<br />

ihre Zukunftsaussichten optimistisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />

weltweite Umfrage der Ceresana Research (siehe www.<strong>3R</strong>-Rohre.de). Hiernach<br />

erwarten über 42 % der befragten Unternehmen eine Verbesserung ihrer Geschäftslage<br />

in den kommenden sechs bis zwölf Monaten. Jedes dritte Unternehmen<br />

geht von einer Erhöhung seines Produktionsvolumens aus. Weitere Investitionen<br />

seien geplant, vor allem in Erweiterungen, Ersatz und Erneuerungen von<br />

Anlagen.<br />

Die deutsche Chemie-Industrie kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2011 zurückblicken, konstatierte Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des<br />

Verbandes der Chemischen Industrie, auf der <strong>ACHEMA</strong>-Wirtschaftspressekonferenz<br />

am 16. April diesen Jahres. „Die Produktion legte um 2,2 % zu, der Branchenumsatz<br />

konnte um 7,7 % auf gut 184 Mrd. Euro gesteigert werden“.<br />

Aufgrund der deutlich schwächeren zweiten Jahreshälfte 2011 mit monatlich<br />

sinkender Produktion und der wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Eurozone<br />

verschlechterte sich allerdings die Stimmung in den Unternehmen.<br />

Seit Dezember 2011 zeigt das Branchenbarometer jedoch eine Trendwende,<br />

und die Geschäftslage hat sich in den ersten Monaten des Jahres weiter verbessert,<br />

so dass die Geschäftserwartungen mittlerweile wieder positiv bewertet werden. „Der<br />

Wendepunkt scheint also hinter uns zu liegen“, so Dr. Utz Tillmann. Insgesamt rechnet man in<br />

der Branche, dass die hohen Vorjahreszahlen bei der Chemieproduktion wieder erreicht werden<br />

und der Branchenumsatz um 1 % steigen wird.<br />

Die allgemeine positive Stimmung wird sich sicher während der kommenden, vom 18. bis<br />

zum 22. Juni stattfindenden Weltleitmesse für chemische Technik und Biotechnologie widerspiegeln:<br />

der <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong>. Die Veranstalter rechnen mit Zuwächsen gegenüber der letzten<br />

<strong>ACHEMA</strong> 2009, bei der 3.767 Aussteller und über 173.000 Teilnehmer gezählt wurden.<br />

Dass dem verbindenden Element, der Rohrleitung, in der Chemie-Industrie und dem Anlagenbau<br />

eine nicht unbedeutende Rolle zukommt, versteht sich von selbst. Wie auch die Tatsache,<br />

dass es eine andauernde technische Weiterentwicklung der in Anlagen installierten<br />

Komponenten gibt. Über diese wollen wir Sie in der vorliegenden <strong>3R</strong>-Sonderausgabe zum<br />

Anlagenbau informieren.<br />

Allen Teilnehmern der <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong> wünsche ich einen interessanten und erfolgreichen<br />

Messeaufenthalt. Besuchen Sie unseren Verlagsstand in Halle 8.0 (Stand K 95a), auf dem Sie<br />

neben unserer Schwesterzeitschrift Industriearmaturen ebenfalls die aktuelle <strong>3R</strong> finden.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nico Hülsdau<br />

<strong>3R</strong>-Chefredakteur<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 325


5/<strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

S. 330 S. 337<br />

Editorial<br />

325 Chemie-Branche setzt<br />

weiterhin auf<br />

Investitionen<br />

Nico Hülsdau<br />

Interview<br />

366 „GFK-Wickelrohr – ein<br />

Multitalent“<br />

Mario Frieben<br />

Faszination Technik<br />

364 Den Durchblick behalten<br />

Nachrichten<br />

Industrie und Wirtschaft<br />

329 SIMONA steigert Umsatz 2011 um mehr als 15 Prozent<br />

329 NORMA Group AG setzt Wachstumskurs im ersten Quartal <strong>2012</strong> fort<br />

330 CAD Schroer unterstützt Studenten mit kostenloser 3D-Anlagenbau-Software<br />

331 HIMA wächst weiter<br />

332 KSB gewinnt Industriepreis <strong>2012</strong> auf Hannover Messe<br />

332 Industriestandort Deutschland profitiert doppelt von Erneuerbaren Energien<br />

333 Siemens liefert erste Industriegasturbine nach Nordamerika<br />

334 Hochleistungspumpen für niederländisches Großkraftwerk<br />

334 WILO SE als „Top-Arbeitgeber für Ingenieure“ ausgezeichnet<br />

335 RWE Dea entdeckt Ölvorkommen in der norwegischen Nordsee<br />

336 Industrie-Dienstleister Bardenhagen gründet Niederlassung in Schwedt/Oder<br />

336 SCCP-Zertifikat für Applus RTD<br />

Verbände und Organisationen<br />

337 Rekordteilnahme bei 25. Mitglieder versammlung des GS Kanalbau in Kassel<br />

339 Fachleute diskutieren Umgang mit Niederschlagswasser<br />

339 Schlauchliningmaßnahmen richtig ausschreiben<br />

Veranstaltungen<br />

340 10. Deutscher Schlauchlinertag blickt auf 40 Jahre Schlauchlining zurück<br />

342 AHK Marokko und GWP organisieren Delegationsreise im Juni<br />

342 Delegationen aus 30 Nationen bei der ptc <strong>2012</strong><br />

343 Fachaustausch zu Effizienzpotenzialen in der türkischen Wasserwirtschaft<br />

344 IFAT <strong>2012</strong> bricht alle Rekorde<br />

344 Mehr Energieeffizienz und Sicherheit bei Anlagen und Pipelines<br />

345 Tube und wire mit neuem Ausstellerrekord<br />

346 <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong> lockt Fachbesucher nach Frankfurt<br />

347 TÜV SÜD referiert über neue Anforderungen in der Chemie- und Prozessindustrie<br />

348 Expertengremium entwickelt aktuelle Leitthemen für K 2013<br />

348 10. Kunststoffrohr-Tagung Würzburg am 27. und 28. Juni<br />

326 5 / <strong>2012</strong>


S. 360<br />

Normen & Regelwerk<br />

349 DWA-Regelwerk<br />

352 DVGW-Regelwerk Gas<br />

352 DVGW-Regelwerk Wasser<br />

Leistung auf Dauer präzise<br />

AChema-Produktvorschau<br />

353 Zukunftsfähige Antriebe<br />

353 Hochflexibler und zweiwelliger Gummi-<br />

Kompensator Typ C-2<br />

354 Neue Absperrklappen für den Flüssiggastransport<br />

354 Softwarelösungen für Anlagenbauer und<br />

-betreiber<br />

355 Flexibel und hochbelastbar: Raci-Gleitkufen<br />

356 Korrosionsbeständige Fluorkunststoffe<br />

357 Lösungen im Anlagenbau: NORMACONNECT® FGR<br />

Rohrkupplungen<br />

Kraftvoll, präzise, korrosionsgeschützt<br />

AUMA produziert Antriebe für Armaturen mit wenigen Zentimetern<br />

Durchmessern bis hin zu metergroßen Schützen an Wehren. Kombiniert<br />

mit den modernen AUMA Steuerungskonzepten und ideal<br />

eingebunden in leistungsfähige Feldbus-Leitsysteme.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Im modularen AUMA Konzept perfekt angepasst<br />

Intelligente Antriebslösungen entlasten das Leitsystem<br />

Perfekt angepasst an unterschiedlichste Armaturentypen<br />

und -größen<br />

Weltweite Erfahrung, globaler Service<br />

Stellantriebe für die Wasserwirtschaft<br />

358 Rohr- und Formteile aus High-Tech Kunststoff<br />

358 Anlagenplanungs-Werkzeug im Umbruch<br />

359 Schwingungs-Isolation für dynamische und<br />

thermische Rohrleitungssysteme<br />

360 Doppelrohrsysteme mit neuem Membranventil<br />

360 3D-Planung für Fabriken leicht gemacht<br />

361 Anlagenplanungs-Werkzeug von und für Ingenieure<br />

362 Tieftemperatur-Dämmsysteme für industrielle<br />

Prozessleitungen und Tanks<br />

Bitte besuchen Sie uns<br />

auf unserem Stand<br />

8.0 C23<br />

363 Neue Rohrverbindungslösungen<br />

363 Aseptischer Molch reinigt ressourcensparend<br />

AUMA Riester GmbH & Co. KG<br />

Postfach 1362 • 79373 Müllheim, Germany<br />

Tel. +49 7631 809-0 • riester@auma.com<br />

5 / <strong>2012</strong> www.auma.com 327


5/<strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

S. 388 S. 396 S. 414<br />

Gasversorgung & pipelinebau<br />

Fachbericht<br />

368 Beurteilung der Gefährdung von eingeerdeten Gashochdruckleitungen<br />

durch Erdbeben in deutschen Erdbebengebieten<br />

Von Christian Engel, Ulrich Marewski und Christoph Heep<br />

Fachbericht<br />

372 Korrosionsschutz durch speziell auf den Anwendungsbereich<br />

entwickelte Nachumhüllungen<br />

Von Alexander Fehr und Ralf Summ<br />

Services<br />

377 Marktübersicht<br />

418 Terminkalender<br />

3.US Impressum<br />

Anlagenbau<br />

Fachbericht<br />

388 Einfluss von Rohrleitungsstützen auf die Schwingungssituation an<br />

Rohrleitungen<br />

Von Robert Missal<br />

Fachbericht<br />

396 Schwingungen von Rohrleitungen aktiv mindern<br />

Von J. Engelhardt<br />

Fachbericht<br />

401 Schäden an PTFE-Kompensatoren<br />

Von Franz Hingott<br />

Fachbericht<br />

406 Verfahrensweisen bei Abweichungen von den DIBt-Zulassungskriterien<br />

von Thermoplastbehältern<br />

Von Frank Griebel und Kay Engel<br />

Fachbericht<br />

410 Besondere Anforderungen an ein Baustellenmanagementsystem im<br />

Anlagenbau<br />

Von Helmut Riff<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

414 GFK-Rohre versorgen das GDF SUEZ-Kraftwerk Wilhelmshaven mit<br />

Kühlwasser<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

416 Hebelösung gewährleistet sichere Montage auf Großbaustelle<br />

328 5 / <strong>2012</strong>


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

SIMONA steigert Umsatz 2011 um mehr als<br />

15 Prozent<br />

Der Simona-Konzern hat im Geschäftsjahr<br />

2011 den Umsatz nochmals deutlich gesteigert<br />

und ein gutes Ergebnis erzielt. Die<br />

Umsatzerlöse liegen mit 308,5 Mio. EUR<br />

15,4 % über dem Vorjahr. Damit ist nach<br />

nur zwei Jahren das Vorkrisenniveau bereits<br />

wieder übertroffen worden. Sehr zufrieden<br />

ist der Hersteller von Halbzeugen,<br />

Rohren, Form- und Fertigteilen aus Kunststoff<br />

mit der Ergebnisentwicklung. Das<br />

EBIT konnte auf 19,8 Mio. EUR verdoppelt<br />

werden, die EBIT-Marge liegt mit 6,4 %<br />

über Plan. Für <strong>2012</strong> strebt der Konzern in<br />

einem schwierigen konjunkturellen Umfeld<br />

wieder einen Umsatz von über 300 Mio.<br />

EUR und eine EBIT-Marge von über 5 % an.<br />

Im ersten Halbjahr 2011 profitierte Simona<br />

von guten konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />

und einer nach wie vor dynamischen<br />

Investitionstätigkeit der wichtigen<br />

Kundengruppen Chemische Industrie,<br />

Maschinenbau und Solarindustrie. Im<br />

zweiten Halbjahr war die Wachstumsdynamik<br />

deutlich geringer, ausgelöst durch die<br />

Staatsfinanzenkrise in Europa. „Insgesamt<br />

ist uns ein sehr gutes Jahr gelungen“, so<br />

Wolfgang Moyses, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Simona AG, „wir sind deutlich<br />

stärker als die deutsche Wirtschaft, aber<br />

auch stärker als die Kunststoff verarbeitende<br />

Industrie gewachsen. Unsere globale<br />

Strategie mit einem Fokus auf sicherheits-<br />

und umweltrelevante Kunststoffanwendungen<br />

hat sich ausgezahlt.“<br />

In Deutschland sind die Umsatzerlöse<br />

vor allem aufgrund guter Geschäfte mit<br />

der exportorientierten chemischen Industrie<br />

um 15,5 % auf 104,6 Mio. EUR<br />

(2010: 90,6 Mio. EUR) gestiegen. Getrieben<br />

von einem überdurchschnittlichen<br />

Wachstum in Osteuropa haben sich<br />

die Umsatzerlöse in der Region „Europa<br />

und Afrika“ um 14,5 % auf 152,0 Mio. EUR<br />

(2010: 132,7 Mio. EUR) erhöht. In der Region<br />

„Asien, Amerika & Australien“ konnten<br />

vor allem in Asien und in Lateinamerika<br />

deutliche Zuwächse erzielt werden.<br />

Insgesamt sind die Umsatzerlöse in dieser<br />

Region um 16,6 % auf 51,9 Mio. EUR<br />

(2010: 44,5 Mio. EUR) gestiegen. „Wir<br />

streben in Wachstumsmärkten eine signifikante<br />

Marktposition an. Das ist uns in<br />

Osteuropa auch mit der Gründung einer<br />

russischen Tochtergesellschaft wie auch<br />

in Lateinamerika mit dem Aufbau eines<br />

Händlernetzes 2011 sehr gut gelungen“,<br />

so Wolfgang Moyses.<br />

Im Produktbereich Halbzeuge und<br />

Fertigteile wurden Umsatzerlöse von<br />

229,4 Mio. EUR erzielt. Das sind 16,6 %<br />

mehr als im Vorjahr. Hier konnte vor allem<br />

der Umsatz mit extrudierten Platten<br />

aus PE und PP deutlich erhöht werden.<br />

Auch der Umsatz mit Platten aus Sonderkunststoffen<br />

sowie mit Fertigteilen und<br />

Schweißdraht konnte überproportional<br />

gesteigert werden. Der Umsatz mit geschäumten<br />

PVC-Platten, die vor allem in<br />

der Werbetechnik, dem Messebau und im<br />

Hochbau eingesetzt werden, stagnierte.<br />

Die Umsätze im Produktbereich Rohre<br />

und Formteile sind um 12 % auf 79,1 Mio.<br />

EUR gestiegen. Die Position für industrielle<br />

Anwendungen im internationalen Projektgeschäft<br />

konnte ausgebaut und neue<br />

Kunden gewonnen werden. Dadurch sind<br />

die Umsätze mit Rohren und Formteilen<br />

aus PP und Fluorkunststoffen überdurchschnittlich<br />

gestiegen. Das eher lokal geprägte<br />

Geschäft mit PE-Rohren für Tiefbauanwendungen<br />

litt unter dem Rückgang<br />

im öffentlichen Bau in Deutschland.<br />

Auch <strong>2012</strong> will der Konzern einen<br />

Umsatz von mehr als 300 Mio. EUR erzielen.<br />

Die Investitionsbereitschaft und<br />

das Grundvertrauen der verarbeitenden<br />

Industrie sind jedoch weltweit zurückgegangen.<br />

Im ersten Quartal hat Simona<br />

einen Konzernumsatz von 72,7 Mio.<br />

EUR erzielt, das sind 5,5 % weniger als im<br />

sehr guten ersten Quartal 2011, aber 8 %<br />

mehr als im vierten Quartal 2011. Das Ergebnis<br />

vor Ertragsteuern beträgt im ersten<br />

Quartal 3,4 Mio. EUR (Q1 2011: 5,4<br />

Mio. EUR). Die Rohstoffpreise sind im ersten<br />

Quartal weiter gestiegen und belasten<br />

die Rohmarge. Wachstumsimpulse erwartet<br />

das Unternehmen insbesondere aus<br />

Osteuropa. „Wir gehen von einer weiterhin<br />

stabilen Entwicklung aus. Die Früchte<br />

hängen allerdings deutlich höher als noch<br />

vor einem Jahr“, so Wolfgang Moyses.<br />

NORMA Group AG setzt Wachstumskurs im<br />

ersten Quartal <strong>2012</strong> fort<br />

Die Norma Group AG, ein internationaler<br />

Markt- und Technologieführer für hochentwickelte<br />

Verbindungstechnik, verzeichnete<br />

im ersten Quartal <strong>2012</strong> steigende<br />

Umsätze und Ergebnisse und setzte<br />

seinen Wachstumskurs fort. In den ersten<br />

drei Monaten <strong>2012</strong> stieg der Konzernumsatz<br />

um 6,3 % auf 159,7 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 150,3 Millionen Euro). Besonders<br />

kräftig legte der Umsatz in den Regionen<br />

Amerika und Asien-Pazifik zu, in der Region<br />

EMEA (Europe, Middle East, Africa)<br />

blieben die Erlöse nahezu konstant.<br />

Das bereinigte betriebliche Ergebnis<br />

(EBITA) der Gruppe wuchs im ersten<br />

Quartal <strong>2012</strong> auf 29,2 Millionen Euro, ein<br />

Plus von 2,9 % im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

von 28,4 Millionen Euro. Insbesondere<br />

die Region Amerika hat zu dieser<br />

Verbesserung beigetragen. Die bereinigte<br />

EBITA-Marge erreichte in den ersten drei<br />

Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />

18,3 % (Vorjahr: 18,9 %).<br />

„Das stetige Wachstum zeigt, dass<br />

wir uns auf dem richtigen Kurs befinden<br />

und unser Geschäftsmodell sehr erfolgreich<br />

funktioniert. Wir werden auch künftig<br />

in unser Unternehmen investieren und<br />

Kapazitäten gezielt ausbauen, um weiter<br />

zu wachsen“, sagt Werner Deggim, Vor-<br />

5 / <strong>2012</strong> 329


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

standsvorsitzender der Norma Group.<br />

„Unsere Auftragsbücher sind gefüllt. Das<br />

ist eine stabile Basis für die Zukunft.“ Der<br />

Auftragsbestand lag zum 31. März <strong>2012</strong><br />

mit 227,7 Millionen Euro um 4,2 % über<br />

dem Vorquartalswert (31. Dezember<br />

2011: 218,6 Millionen Euro).<br />

Amerika und Asien-Pazifik als<br />

Wachstumstreiber<br />

In der Region EMEA blieben die Erlöse der<br />

Gruppe aufgrund der gesamtwirtschaftlichen<br />

Lage im ersten Quartal <strong>2012</strong> erwartungsgemäß<br />

stabil. Der Umsatz ging leicht<br />

um 0,6 % von 99,8 Millionen Euro im Vorjahr<br />

auf 99,2 Millionen Euro zurück. Wesentlicher<br />

Grund hierfür ist die wirtschaftliche<br />

Situation und die damit verbundene<br />

geringere Nachfrage vor allem in südeuropäischen<br />

Ländern. Die Region Amerika hat<br />

sich in den ersten drei Monaten <strong>2012</strong> als<br />

Wachstumstreiber erwiesen. Der Umsatz<br />

in dieser Region ist von 42,6 Millionen Euro<br />

im Vorjahr auf 50,2 Millionen Euro gestiegen.<br />

Dieser deutliche Zuwachs von 17,9 %<br />

ist hauptsächlich auf eine starke organische<br />

Entwicklung mit erheblichen Volumensteigerungen<br />

zurückzuführen.<br />

Die Entwicklung des Geschäfts in der<br />

Region Asien-Pazifik war unverändert<br />

positiv. Der Umsatz ist im ersten Quartal<br />

<strong>2012</strong> um 30,3 % auf 10,3 Millionen Euro<br />

gewachsen (Vorjahr: 7,9 Millionen Euro).<br />

Die Bedeutung dieser Region für das künftige<br />

Wachstum der Norma Group nimmt<br />

stetig zu. Aus diesem Grund wird das Vertriebsnetzwerk<br />

in dieser Region im Jahr<br />

<strong>2012</strong> weiter ausgebaut. In Vietnam, einem<br />

Land mit großem Wachstumspotenzial,<br />

hat das Unternehmen im Januar <strong>2012</strong><br />

eine Repräsentanz eröffnet. Im Mai <strong>2012</strong><br />

wurden weitere Niederlassungen in Manila<br />

(Philippinen) und in Jakarta (Indonesien)<br />

hinzukommen. „Mit der größeren Präsenz<br />

in Asien erschließen wir neue Märkte. Wir<br />

führen unsere Marken in diesen Ländern<br />

ein und bauen landesweite Vertriebspartnerschaften<br />

auf“, erklärt Deggim.<br />

Der im Geschäftsbericht 2011 formulierte<br />

Ausblick für <strong>2012</strong> besteht unverändert<br />

fort. Der Vorstand der Gruppe erwartet,<br />

dass der Konzernumsatz im Jahr<br />

<strong>2012</strong> zwischen 3 und 6 % wachsen wird.<br />

Konsolidierungsbedingt ergeben sich zusätzliche<br />

Umsätze von rund 10 Millionen<br />

Euro aus der Übernahme des Schweizer<br />

Unternehmens Connectors Verbindungstechnik<br />

AG, spezialisiert auf Verbindungssysteme<br />

für die Pharmazeutik und Biotechnologie.<br />

CAD Schroer unterstützt Studenten mit<br />

kostenloser 3D-Anlagenbau-Software<br />

Bild: MPDS4 Anlagenbausoftware: Kostenlos für Studenten<br />

CAD Schroer, weltweit tätiger Entwickler<br />

und Anbieter von Engineering-Lösungen,<br />

hat im Mai sein Förderprogramm für<br />

Universitäten und Hochschulen angekündigt:<br />

Die kostenlose Nutzung der bewährten<br />

3D-Anlagenbau-Software MPDS4 für<br />

wissenschaftliche Projekte und Lehrzwecke.<br />

MPDS4 ist eine datenbank- und katalogbasierte<br />

Engineering-Suite und beinhaltet<br />

verschiedene Module für alle Herausforderungen<br />

in der Anlagenplanung.<br />

Die Software ermöglicht eine 2D zu 3D<br />

Gebäude- und Layoutplanung sowie die<br />

intelligente 3D-Planung komplexer Rohrleitungssysteme<br />

mit R&I-Integration. Integrierte<br />

Kollisions- und Konsistenzprüfung,<br />

sowie das Auto-Routing für Rohrleitungen,<br />

Klimasysteme und Kabeltrassen<br />

ermöglichen die schnelle und hochqualitative<br />

Planung kompletter Anlagen. Parametrische<br />

Katalogkomponenten können interaktiv<br />

erstellt und Projektdaten jederzeit<br />

durch virtuelle Rundgänge betrachtet<br />

werden.<br />

„Die digitale Planung nachhaltiger,<br />

energieeffizienter und wandelbarer Anlagen<br />

steht bei vielen Lehrstühlen in Universitäten<br />

und Hochschulen an zentraler<br />

Stelle“, erklärt Geschäftsführer Michael<br />

Schroer. „Wir freuen uns darauf, mit<br />

kostenlosen MPDS4-Lizenzen innovative<br />

und zukunftsweisende Projekte zu fördern<br />

und dazu beizutragen, die Kenntnisse über<br />

die neuesten Entwicklungen im 3D-Planungsbereich<br />

zu stärken. Gleichzeitig ist<br />

uns auch das Feedback von Studenten und<br />

Lehrenden für zukünftige Entwicklungspläne<br />

sehr wichtig.“<br />

Die kostenlosen MPDS4 Lizenzen für<br />

Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

haben keine Funktionseinschränkung im<br />

Vergleich zu der kommerziellen Version.<br />

Die Beantragung der kostenlosen Lizenzen<br />

erfolgt direkt über die CAD Schroer Website:<br />

http://www.cad-schroer.de/Unternehmen/Studenten/?pk_campaign=pr1205_<br />

mpds_unis.<br />

330 5 / <strong>2012</strong>


HIMA wächst weiter<br />

Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die HIMA<br />

Paul Hildebrandt GmbH + Co KG, Spezialistin<br />

für sicherheitsgerichtete Automatisierungslösungen,<br />

einen Gesamtumsatz von<br />

75,7 Mio. Euro, der in 2011 um 15 % auf<br />

87,2 Mio. gesteigert werden konnte. Für<br />

<strong>2012</strong> ist ein Wachstum auf noch höherem<br />

Niveau geplant. Bereits im ersten Quartal<br />

<strong>2012</strong> wurde eine Rekordzahl im Auftragseingang<br />

erreicht, die mit 23 % über dem<br />

Vorjahreswert liegt.<br />

Mit über 60 neu geschaffenen Arbeitsplätzen<br />

in 2011 wurde die Mitarbeiterzahl<br />

um 10 % gesteigert. Mit den neu<br />

eingestellten Mitarbeitern im ersten Quartal<br />

<strong>2012</strong> sind heute weltweit 720 Mitarbeiter<br />

bei HIMA beschäftigt. Für das laufende<br />

Geschäftsjahr sind weitere Neueinstellungen<br />

geplant.<br />

Auch die weltweite Expansion schreitet<br />

kontinuierlich voran. Weltweit sind heute<br />

bereits über 30.000 HIMA-Systeme installiert.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

wurden 72 % des Gesamtumsatzes außerhalb<br />

Deutschlands und mehr als 46 %<br />

des Gesamtumsatzes außerhalb Europas<br />

generiert, was der weltweiten Aufstellung<br />

mit Gruppenunternehmen und Vertretungen<br />

in über 50 Ländern zu verdanken ist.<br />

2011 wurden neue Gruppenunternehmen<br />

im Oman und in Kolumbien gegründet. Ein<br />

Gruppenunternehmen in Brasilien befindet<br />

sich momentan im Aufbau. Ein weiterer<br />

Ausbau der Vertriebs- und Engineeringleistungen<br />

ist weltweit, vor allem im Mittleren<br />

Osten, geplant. Die Produkte werden<br />

jedoch weiterhin ausschließlich in Deutschland<br />

entwickelt, produziert und getestet.<br />

Ein Erfolgsfaktor für das Wachstum<br />

sind die vielfachen Entwicklungsaktivitäten<br />

und Produktinnovationen für die Prozessindustrie,<br />

Bahnindustrie sowie Maschinensicherheit.<br />

Am Hauptsitz in Brühl<br />

bei Mannheim ist jeder Dritte ausschließlich<br />

mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />

befasst.<br />

Aber auch die Entwicklung ganzheitlicher<br />

Applikationslösungen, die die komplette<br />

Hard- und Software sowie Lifecycle<br />

Services umfassen, haben zu dem Erfolg<br />

beigetragen. Das 2008 eingeführte<br />

Sicherheitssystem HIMax ermöglicht diese<br />

Lösungen für Turbomaschinen und Kompressoren<br />

(FlexSILon TMC), Brennersteuerung<br />

und Kesselschutz (FlexSILon BCS)<br />

sowie für das Management von Gas- und<br />

Flüssig-Pipelines (FlexSILon PMC).<br />

Sicher mit System<br />

Kunststofflösungen für den<br />

chemischen behälter- und apparatebau<br />

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keit gegenüber aggressiven Medien und kompetente technische Beratung bietet. Dafür steht SIMONA als Systeman<br />

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5 / <strong>2012</strong> 331


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

KSB gewinnt Industriepreis <strong>2012</strong> auf<br />

Hannover Messe<br />

Auf der diesjährigen Hannover Messe war<br />

der SuPremE-Motor von KSB der Publikumsmagnet<br />

auf dem Stand des Frankenthaler<br />

Pumpen- und Armaturenherstellers.<br />

Eine besondere Auszeichnung<br />

erfuhr dieser am Ende des ersten Messetages,<br />

als er für dieses Produkt mit dem<br />

Industriepreis <strong>2012</strong> in der Kategorie Antriebs-<br />

und Fluidtechnik ausgezeichnet<br />

wurde. Stellvertretend für KSB nahmen<br />

Dr. Thomas Paulus und Daniel Gontermann<br />

die Auszeichnung aus den Händen<br />

von VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. habil. Bruno<br />

O. Braun in Empfang. Eine 30-köpfige<br />

Expertenjury – bestehend aus Professoren<br />

und Fachjournalisten – sichtete über 500<br />

Bewerbungen und prämierte Produkte der<br />

besten und progressiv sten Industrieunternehmen<br />

Deutschlands.<br />

Das international agierende Unternehmen<br />

KSB mit Sitz im Frankenthal hat den<br />

prämierten Antrieb selbst entwickelt und<br />

produziert ihn mittlerweile in seinem Werk<br />

in Halle an der Saale in Serie. Dieses Alleinstellungsmerkmal<br />

war mit dafür verantwortlich,<br />

dass KSB diese Auszeichnung<br />

erhalten hat. Ebenso entscheidend dürfte<br />

gewesen sein,<br />

dass der neue<br />

Synchronmotor<br />

im Unterschied<br />

zu<br />

konventionellen<br />

Antrieben<br />

keine Magnetwerkstoffe,<br />

wie etwa<br />

Seltene Erden,<br />

benötigt.<br />

Diese sind als<br />

kritische Rohstoffe<br />

eingestuft,<br />

deren<br />

Gewinnung<br />

in den<br />

U r sprungs-<br />

Bild: Industriepreis <strong>2012</strong>-Sieger Antriebs- & Fluidtechnik: Dr. Thomas<br />

Paulus (KSB), Prof. Dr.-Ing. habil. Bruno O. Braun (VDI), Daniel Gontermann<br />

(KSB) (v.l.n.r.)<br />

ländern große Umweltbelastungen verursacht.<br />

Außerdem kommen die neuen Antriebe<br />

ohne störanfällige Rotorlage-Sensoren<br />

aus. Sie sind deshalb genauso robust<br />

und zuverlässig wie geregelte Asynchronmotoren.<br />

Der Industriepreis wird seit 2006 jährlich<br />

von der Huber Verlag für Neue Medien<br />

GmbH auf der Hannover Messe verliehen.<br />

Er gehört heute in Deutschland zu den<br />

wichtigen Auszeichnungen für die Industrie.<br />

Bewerben können sich Firmen jeder<br />

Größe, die mit ihren Produkten einen hohen<br />

technologischen, ökonomischen, ökologischen<br />

oder gesellschaftlichen Nutzen<br />

aufweisen können.<br />

Bild: © Huber Verlag für Neue Medien<br />

Industriestandort Deutschland profitiert<br />

doppelt von Erneuerbaren Energien<br />

Deutschland ist bei den Erneuerbaren<br />

Energien gut aufgestellt – das bewies<br />

die Branche selbstbewusst auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe. Vom 23. bis<br />

27. April zeigten die Aussteller ihr Knowhow,<br />

mit dem sie die Energiewende voranbringen<br />

und Deutschland zum Vorreiter<br />

einer Energieversorgung auf Basis<br />

Erneuerbarer Energien machen. Die weltweit<br />

größte Industriemesse machte deutlich,<br />

welche positive Entwicklung sich am<br />

Standort Deutschland vollzieht. „Hier in<br />

Hannover zeigte sich, dass das Industrieland<br />

Deutschland nicht trotz, sondern gerade<br />

wegen der Erneuerbaren Energien international<br />

überaus erfolgreich ist“, sagte<br />

Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare<br />

Energien, Philipp Vohrer. „Dabei profitieren<br />

die deutschen Industrieunternehmen<br />

gleich doppelt: Denn die Erneuerbaren<br />

Energien sorgen nicht nur für volle<br />

Auftragsbücher, etwa in der Grundstoffund<br />

Zulieferindustrie, sondern sie senken<br />

auch messbar den Strompreis an der Leipziger<br />

Strombörse“, betonte Vohrer. Wegen<br />

niedriger Grenzkosten verdrängt der Strom<br />

aus Wind, Sonne & Co. an der Strombörse<br />

zunehmend den teuer erzeugten konventionellen<br />

Strom („Merit-Order-Effekt“).<br />

Dadurch verbilligt sich der Strompreis im<br />

Großhandel um etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde.<br />

Die deutsche Industrie wurde<br />

allein durch diesen Effekt 2010 um rund<br />

1.175 Mio. Euro pro Jahr entlastet.<br />

Gleichzeitig ist eine steigende Anzahl<br />

stromintensiver Unternehmen von der so<br />

genannten EEG-Umlage teilbefreit. Dieser<br />

verbrauchsabhängige Beitrag der Stromkunden<br />

beträgt <strong>2012</strong> knapp 3,6 Cent pro<br />

Kilowattstunde. Während Privathaushalte<br />

und Mittelstand für den Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien diese Umlage in voller<br />

Höhe leisten müssen, zahlen viele stromintensive<br />

Unternehmen aufgrund der „Besonderen<br />

Ausgleichsregelung“ im Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) lediglich ein Zehntel<br />

oder ein Hundertstel der Umlage. Damit hat<br />

der Gesetzgeber die Absicht, den Beitrag<br />

der energieintensiven Unternehmen für<br />

die Volkswirtschaft zu honorieren. Ein Beispiel:<br />

Ein Unternehmen, das aufgrund seines<br />

Stromverbrauchs von über 1.500 Gigawattstunden<br />

pro Jahr von der EEG-Umlage<br />

teilbefreit ist, wird über den Merit-Order-<br />

332 5 / <strong>2012</strong>


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Effekt der Erneuerbaren Energien netto<br />

um mehr als 7 Mio. Euro entlastet.<br />

Neben dem preisdämpfenden Effekt<br />

haben die Erneuerbaren Energien weitere<br />

Vorteile. „Die Erneuerbaren Energien<br />

tragen auch direkt zu neuen Jobs und Exporterfolgen<br />

bei und haben eine eindeutig<br />

positive volkswirtschaftliche Gesamtbilanz“,<br />

bilanzierte Vohrer. Die deutsche<br />

Industrie zeigte sich deshalb nicht nur<br />

auf der Hannover Messe gut gerüstet,<br />

die Herausforderungen der Energiewende<br />

erfolgreich anzunehmen, so Vohrer.<br />

Die Agentur für Erneuerbare Energien<br />

erklärt wichtige Zusammenhänge<br />

und Details zu Industriestrompreisen in<br />

einem aktuell veröffentlichten Hintergrundpapier.<br />

TE TECHNISCHES - EMAIL<br />

Siemens liefert erste<br />

Industriegasturbine nach<br />

Nordamerika<br />

Siemens Energy hat den ersten Auftrag<br />

aus Nordamerika über die Lieferung einer<br />

Industriegasturbine des Typs SGT-<br />

750 für ein neues Gaskraftwerk mit kombinierter<br />

Strom- und Wärmeerzeugung<br />

erhalten. Auftraggeber ist Energía MK<br />

KF, eine Tochtergesellschaft des Textilherstellers<br />

Grupo Kaltex. Nach der Inbetriebnahme<br />

der Anlage im Oktober 2013<br />

wird die installierte Leistung von 36 Megawatt<br />

(MW) ausreichen, um die Textilfabriken<br />

der Grupo Kaltex in Mexiko mit<br />

Strom zu versorgen.<br />

Das Kraftwerk zur kombinierten<br />

Strom- und Wärmeerzeugung wird in<br />

Altamira im Bundesstaat Tamaulipas im<br />

Nordosten Mexikos errichtet und soll<br />

40 % des Strombedarfs von Kaltex Mexico<br />

abdecken. Die elektrische Leistung<br />

beträgt 36 MW. Ein Drittel dieser Leistung<br />

wird direkt für die Kaltex-Anlage<br />

vor Ort verwendet; zwei Drittel werden<br />

in das öffentliche Stromnetz eingespeist,<br />

um weitere Anlagen des Textilherstellers<br />

in Mexiko mit Strom zu versorgen. Die<br />

Abwärme der Gasturbine SGT-750 wird<br />

zudem zur Dampferzeugung genutzt und<br />

dient als Prozessdampf bei der Produktion<br />

von Kunstfasern. Siemens ist verantwortlich<br />

für Lieferung, Installation und<br />

Inbetriebnahme der SGT-750-Gasturbine<br />

einschließlich des Generators, des<br />

Abhitzedampferzeugers mit zusätzlicher<br />

Befeuerung sowie der entsprechenden<br />

Hilfssysteme.<br />

„Dieser Auftrag aus Mexiko zeigt,<br />

dass unsere SGT-750-Gasturbine auch<br />

für den 60-Hertz-Markt ein sehr attraktives<br />

Produkt ist“, sagte Markus Tacke,<br />

CEO der Business Unit Industrial Power<br />

von Siemens Energy. Die Gasturbine des<br />

Typs SGT-750 zeichnet sich besonders<br />

durch ihre Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitig<br />

hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit<br />

aus. Der Gasgenerator der Turbine<br />

kann beispielsweise direkt vor Ort ausgetauscht<br />

werden. Die Ausfallzeiten für<br />

planmäßige Wartungsarbeiten können<br />

dadurch in einem Zeitraum von 17 Jahren<br />

auf nur 17 Tage reduziert werden. Die<br />

SGT-750 benötigt dank ihres modularen,<br />

servicefreundlichen Designkonzepts die<br />

geringsten Wartungszeiten in ihrer Leistungsklasse.<br />

Die Turbine erreicht einen<br />

elektrischen Wirkungsgrad von 38,7 %;<br />

beim Einsatz als mechanischer Antrieb<br />

beträgt der Wirkungsgrad 40 %. Die Industriegasturbine<br />

SGT-750 ist die neueste<br />

Entwicklung im Gasturbinen-Portfolio<br />

von Siemens. Die erste Maschine dieses<br />

Typs verkaufte Siemens 2011 an die<br />

deutsche WINGAS GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

der BASF-Tochter<br />

Wintershall und des russischen Gazprom-<br />

Konzerns. Diese Turbine wird in der deutschen<br />

Anlandestation der Nord-Stream-<br />

Pipeline in Lubmin zum Einsatz kommen.<br />

Der Siemens-Sektor Energy ist der<br />

weltweit führende Anbieter des kompletten<br />

Spektrums an Produkten, Dienstleistungen<br />

und Lösungen für die Stromerzeugung<br />

mit thermischen Kraftwerken<br />

und aus erneuerbaren Energiequellen sowie<br />

für die Stromübertragung in Netzen<br />

und für die Gewinnung, die Verarbeitung<br />

und den Transport von Öl und Gas.<br />

5 gute Gründe<br />

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5 / <strong>2012</strong><br />

mtr@dueker.de · www.dueker.de<br />

333


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Hochleistungspumpen für niederländisches<br />

Großkraftwerk<br />

Bild: KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />

Bis September <strong>2012</strong> wird die KSB Aktiengesellschaft<br />

den Neubau der Blöcke A<br />

und B des niederländischen Steinkohlekraftwerks<br />

Eemshaven mit Kesselspeisepumpen<br />

beliefern. Dort errichtet ein<br />

deutscher Stromversorger rund 30 km<br />

nordwestlich von Emden an der Emsmündung<br />

eine hochmoderne Anlage mit mehreren<br />

800-MW-Blöcken, um Strom für<br />

den niederländischen Markt zu erzeugen.<br />

Dieser Auftrag im Wert von mehreren<br />

Millionen Euro umfasst zwei Einheiten,<br />

bestehend aus je einer Turbospeisewasserhauptpumpe,<br />

einer Vorpumpe mit<br />

Getriebe sowie einer Mindestmengenanlage<br />

und Schallschutzhauben. Das Gesamtgewicht<br />

einer solchen Einheit wird<br />

bei über 60 t liegen. Angetrieben werden<br />

die Pumpen von regelbaren Dampfturbinen,<br />

deren Drehzahl man abhängig vom<br />

Bild: Sechsstufige Kesselspeisepumpe vom Typ CHTD ähnlich wie sie auch im niederländischen<br />

Eemshaven zum Einsatz kommen werden<br />

Speisewasserbedarf zwischen 2.400<br />

und 4.680 Umdrehungen variieren kann,<br />

kurzzeitig sogar bis 5.400 Umdrehungen.<br />

Die Antriebsleistung jeder Einheit beträgt<br />

je nach Betriebspunkt bis zu 38.265<br />

kW. Damit werden die Pumpen weltweit<br />

zu den leistungsstärksten Speisepumpen<br />

gehören, die jemals gebaut wurden.<br />

Die Fördermenge jeder Pumpe wird etwa<br />

2.500 Kubikmeter pro Stunde betragen.<br />

Der geplante Betriebsenddruck liegt bei<br />

rund 350 bar und die Fördermediumstemperatur<br />

wird rund 190 °C betragen.<br />

Bei den Pumpen handelt es sich um<br />

so genannte „100-Prozentpumpen“. Das<br />

bedeutet, dass es keine redundanten Einheiten<br />

geben wird und die Hauptpumpen<br />

mit Temperaturüberwachungs- sowie<br />

Schwingungssensoren ausgestattet sein<br />

werden. Diese werden den Betreiber immer<br />

über den Zustand der technisch relevanten<br />

Bauteile informieren.<br />

Das neue Kraftwerk kann teilweise<br />

auch mit Biomasse befeuert werden. Es<br />

soll mit einer Bruttoleistung von 1.600<br />

Megawatt ab 2013 ans Netz gehen und<br />

jährlich Strom für 3,2 Millionen Haushalte<br />

erzeugen. Der Frankenthaler Pumpenhersteller<br />

erhielt den Auftrag für dieses<br />

ambitionierte Projekt unter anderem,<br />

weil er für diesen Energieversorger schon<br />

zahlreiche Kraftwerke mit Pumpen und<br />

Armaturen ausgerüstet hat.<br />

WILO SE als „Top-Arbeitgeber für Ingenieure“<br />

ausgezeichnet<br />

<strong>2012</strong> wurde der Dortmunder Pumpenhersteller<br />

WILO SE erneut als „Top-Arbeitgeber<br />

für Ingenieure“ ausgezeichnet<br />

– bereits zum fünften Mal in Folge. Wilo<br />

ist einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von Pumpen und Pumpensystemen für<br />

die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik, die<br />

Wasserversorgung sowie die Abwasserbehandlung<br />

und -entsorgung. Die Auszeichnung<br />

verleiht das international tätige Researchunternehmen<br />

CRF Institute jährlich<br />

in Kooperation mit der Unternehmensberatung<br />

A.T. Kearney.<br />

Insgesamt 34 Unternehmen wurden<br />

<strong>2012</strong> ausgezeichnet. Untersuchungskriterien<br />

der Studie waren Primäre Benefits,<br />

Sekundäre Benefits und Work-Life-Balance,<br />

Training und Entwicklung, Karrieremöglichkeiten,<br />

Unternehmenskultur und<br />

Innovationsmanagement. In den Kriterien<br />

Primäre Benefits – Gehalt, Altersvorsorge<br />

und Aktienoptionen – sowie Innovationsmanagement<br />

schnitt die Wilo SE besonders<br />

gut ab. „Die Auszeichnung ‘Top-<br />

Arbeitgeber für Ingenieure’ zu erhalten,<br />

bestätigt unseren Kurs. Intensive Mitarbeiterförderung,<br />

kontinuierliche Verbes-<br />

334 5 / <strong>2012</strong>


Bild: WILO SE, Dortmund<br />

Bild: WILO SE wurde zum fünften Mal in Folge vom Researchunternehmen<br />

CRF Institute zum „Top-Arbeitgeber für Ingenieure“ ausgezeichnet<br />

serung der Prozesse, aber auch gemeinnütziges Engagement<br />

sind unter anderem Ansprüche des Unternehmens.<br />

Wir sind stolz darauf, bereits zum fünften<br />

Mal in Folge überzeugen zu können“, so Dr. Patrick<br />

Niehr, Leiter Human Resources DACH. Technische Innovationen<br />

prägen das Unternehmen, seit es 1872<br />

als Kupfer- und Messingwarenfabrik in Dortmund<br />

gegründet wurde. So erfand Wilo 1928 den ersten<br />

Umlaufbeschleuniger der Welt, der die Warmwasserheizung<br />

revolutionierte. 2001 brachte Wilo die erste<br />

Hocheffizienzpumpe für Heizungs-, Klima- und Kälteanwendungen<br />

auf den Markt und führte 2009 das<br />

weltweit erste Dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“<br />

ein. Rund 20 Patentanmeldungen pro Jahr machen<br />

Wilo zu einem der führenden Pumpenhersteller<br />

weltweit.<br />

RWE Dea entdeckt Ölvorkommen in der<br />

norwegischen Nordsee<br />

Im Lizenzgebiet PL 418 in der norwegischen<br />

Nordsee ist ein bedeutender Ölfund<br />

erzielt worden. RWE Dea Norge AS baut<br />

als Partner in der Lizenz PL 418 ihre Position<br />

in der nördlichen Nordsee weiter aus.<br />

In der Förderlizenz PL 418 in der nordöstlichen<br />

Nordsee steht der Betriebsführer<br />

Wintershall kurz vor Abschluss der<br />

Explorationsbohrung 35/9-7. Durchgeführt<br />

wurde die Bohrung von der Plattform<br />

„Songa Delta“ im Gebiet Skarfjell, das<br />

südlich des Feldes Titan (PL 420) und etwa<br />

14 km südwestlich des Feldes Gjøa liegt.<br />

Mit der Bohrung sollte vor allem Erdöl im<br />

Speichergestein des Oberen Jura nachgewiesen<br />

werden. Im Oberen Jura stieß die<br />

Bohrung auf einen mächtigen ölführenden<br />

Horizont aus Speichersanden sehr hoher<br />

Qualität, die Leichtöl enthalten. Vorläufigen<br />

Schätzungen zufolge könnte die Lagerstätte<br />

Ressourcen in einem Umfang<br />

von 10 bis 25 Millionen Kubikmetern an<br />

gewinnbarem Erdöl enthalten. Die Bohrung<br />

wurde in einer Wassertiefe von 368 m auf<br />

eine Tiefe von 2.976 m unter dem Meeresspiegel<br />

niedergebracht und endete in<br />

der Rannoch-Formation der Brent-Gruppe<br />

im Mitteljura.<br />

RWE Dea hält eine Beteiligung von<br />

10 % an der Förderlizenz PL 418. „Wir sind<br />

Anfang des Jahres über ein Farm-in-Abkommen<br />

in diese Lizenz eingestiegen und<br />

folgten damit der Strategie unsere Position<br />

in ausgewählten<br />

Kernregionen weiter zu<br />

verstärken“ sagte Hans-<br />

Joachim Polk, Managing<br />

Director von RWE Dea<br />

Norge. „RWE Dea ist<br />

Betriebsführer in der<br />

angrenzenden Lizenz<br />

PL 420, wo 2010 vielversprechende<br />

Öl- und<br />

Gasfunde im Feld Titan<br />

zu verzeichnen waren.<br />

Es freut mich sehr, dass<br />

die aktuelle Bohrung so<br />

erfolgreich war“, so Polk<br />

weiter.<br />

RWE Dea verfügt<br />

in Norwegen über ein<br />

großes Portfolio an Lizenzen,<br />

zu denen u.a.<br />

die Felder Titan in der<br />

Nordsee und Zidane in<br />

der Norwegischen See<br />

gehören, bei denen<br />

RWE Dea Operator ist.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> sind RWE<br />

Dea Norge sieben neue Lizenzen, zwei davon<br />

mit Betriebsführerschaft, zugesprochen<br />

worden. RWE Dea ist an Förderanlagen<br />

und Gewinnungsberechtigungen in<br />

Deutschland, Großbritannien, Norwegen,<br />

Dänemark und Ägypten beteiligt und verfügt<br />

über Explorationserlaubnisse in Algerien,<br />

Irland, Libyen, Mauretanien, Polen,<br />

Trinidad und Tobago und Turkmenistan. In<br />

Deutschland betreibt RWE Dea darüber hinaus<br />

große unterirdische Erdgasspeicher.<br />

RWE Dea gehört zur RWE-Gruppe, einem<br />

der größten Energieversorgungsunternehmen<br />

Europas.<br />

5 / <strong>2012</strong> 335


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Industrie-Dienstleister Bardenhagen gründet<br />

Niederlassung in Schwedt/Oder<br />

Die Bardenhagen-Gruppe hat im März<br />

am Standort Schwedt/Oder auf dem Gelände<br />

der PCK Raffinerie eine Niederlassung<br />

gegründet. Die neue Bardenhagen<br />

Maschinenbau Oder GmbH offeriert mit<br />

30 erfahrenen Mitarbeitern Industrie-<br />

Dienstleistungen für Auftraggeber aus der<br />

Chemie und Petrochemie, Raffinerien und<br />

der Kraftwerkstechnik.<br />

Als Betriebsleiter für die Vor-Ort-Services<br />

konnte Frank Uhlig gewonnen werden,<br />

Michael Nemetz ist der Betriebsleiter<br />

für Armaturenrevisionen. Beide sind<br />

Spezialisten mit profunden Kenntnissen<br />

im Bereich der Technischen Dienstleistungen.<br />

Schwerpunkt der Aktivitäten sind die<br />

Leckabdichtung im laufenden Betrieb mit<br />

den Zusatzleistungen Rohrfrosten, Hot<br />

Tapping (Anbohren von Rohrleitungen<br />

unter Druck/Temperatur) und Line Stop<br />

(Rohrverschluss) sowie die mechanische<br />

Vor-Ort-Bearbeitung und Armaturenservices.<br />

Die Niederlassung ist direkt auf<br />

dem Gelände der PCK in gemieteten Gebäuden<br />

untergebracht; für Werkstätten,<br />

Büros und Sozialräume stehen 1.400 m 2<br />

Fläche zur Verfügung. Die Investitionen in<br />

Maschinen und Geräte beziffern Dr. Norbert<br />

Wolter und Gerhard Mukbel, die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Bardenhagen-Gruppe,<br />

mit einem „höheren<br />

sechsstelligen Betrag“.<br />

Beide sehen<br />

den neuen Standort<br />

als Basis zusätzlicher<br />

Aktivitäten<br />

nicht nur mit<br />

der PCK am Standort<br />

Schwedt, sondern<br />

darüber hinaus<br />

in den neuen<br />

Bundesländern<br />

und Berlin sowie<br />

für die mögliche<br />

Expansion in Richtung<br />

Osteuropa.<br />

Die PCK Raffinerie<br />

Schwedt<br />

zählt mit über<br />

1.100 Mitarbeitern<br />

zu den Top-Unternehmen<br />

in Brandenburg<br />

und gilt als<br />

das bedeutendste<br />

Unternehmen in<br />

der Uckermark. Mit der Verarbeitung von<br />

jährlich 12 Millionen t Rohöl ist PCK eine<br />

der größten und modernsten Raffinerien in<br />

Europa. In den letzten 20 Jahren haben die<br />

Gesellschafter der Raffinerie rund 2 Milliarden<br />

Euro in die PCK investiert – hauptsächlich<br />

für modernste Technologien und<br />

den Umweltschutz.<br />

Bild: Andreas Möller, Kontraktorbetreuer der PCK (für Leckabdichtung,<br />

mechanische Vor-Ort-Bearbeitung (on-site machining),<br />

Hot Tapping und Line Stop), Frank Uhlig, Betriebsleiter Technische<br />

Dienstleistungen der Bardenhagen Maschinenbau Oder GmbH,<br />

Michael Nemetz, Betriebsleiter Armaturenservice der Bardenhagen<br />

Maschinenbau Oder GmbH, Andreas Schulz, Kontraktorbetreuer<br />

der PCK für Armaturenservice (v.l.n.r.)<br />

Um diese Investitionen auf dem Stand<br />

der Technik zu halten und vor allem auch<br />

unter Sicherheitsaspekten beschäftigt<br />

PCK neben eigenen Fachleuten auch ausgewählte<br />

externe Spezialisten – mit der<br />

neuen Niederlassung und einem kürzlich<br />

geschlossenen Rahmenvertrag zählt nun<br />

auch die Bardenhagen-Gruppe dazu.<br />

SCCP-Zertifikat für Applus RTD<br />

Applus RTD ist es gelungen, das externe<br />

Audit zugunsten der SCC-Rezertifizierung<br />

(„Sicherheits Certifikat Contraktoren“)<br />

nicht nur zu einem erfolgreichen<br />

Abschluss zu bringen, sondern dabei gleich<br />

die nächste, derzeit höchste, Stufe zu erklimmen.<br />

Als bislang zweites Unternehmen im<br />

Bereich der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />

in Deutschland hat Applus RTD<br />

das bereits in der Vergangenheit erworbene<br />

SCC**-Zertifikat zu einem SCCP-Zertifikat<br />

aufgewertet. Ein solches wird nur<br />

dann vergeben, wenn die Erfüllung zusätzlicher<br />

sicherheitstechnischer Anforderungen<br />

der petrochemischen Industrie nachgewiesen<br />

werden kann.<br />

Das SCC-Konzept zählt heute zu den<br />

bedeutendsten Konzepten (Regelwerken)<br />

für ein betriebliches Arbeitsschutzmanagement.<br />

Ein nach diesem Konzept aufgebautes<br />

Arbeitsschutz-Managementsystem<br />

(AMS) ist zertifizierbar. Basis hierfür<br />

ist keine Norm, sondern das normative<br />

SCC-Regelwerk. Das AMS-Konzept SCC<br />

wurde speziell für Kontraktoren und Personaldienstleister<br />

entwickelt. Es stellt ein<br />

innovatives Managementsystem für Sicherheit,<br />

Gesundheit und Umweltschutz<br />

dar.<br />

Zur Abstimmung und Sicherstellung einer<br />

gegenseitigen Anerkennung wurde eine<br />

europäische SCC-Plattform gegründet.<br />

2011 gehörten ihr Belgien, Deutschland,<br />

die Niederlande und Österreich an. Die<br />

Zertifizierung nach SCCP ist ein entscheidendes<br />

Auswahlkriterium vieler Kunden<br />

aus der Petrochemie bei Ausschreibungen<br />

und der letztendlichen Auftragsvergabe.<br />

336 5 / <strong>2012</strong>


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Rekordteilnahme bei 25. Mitgliederversammlung<br />

des GS Kanalbau in Kassel<br />

Das historische Ambiente des Kongress<br />

Palais Kassel bildete den Rahmen für die<br />

25. Mitgliederversammlung der RAL-Gütegemeinschaft<br />

Güteschutz Kanalbau. Im<br />

Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung<br />

standen die Berichte des Vorstandsvorsitzenden<br />

der Gütegemeinschaft, Dipl.-Ing.,<br />

Dipl.-Kfm. Carl-Friedrich Thymian, des<br />

Obmanns des Güteausschusses, Dipl.-Ing.<br />

Uwe Neuschäfer, des Beiratsvorsitzenden,<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Feickert M.A. sowie des<br />

Geschäftsführers, Dr.-Ing. Marco Künster.<br />

In seinem Festvortrag würdigte MDgt<br />

Wenzel Mayer, Abteilungsleiter Wasser<br />

und Boden im Hessischen Ministerium für<br />

Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

die Gütegemeinschaft Kanalbau<br />

als wesentlichen Faktor bei der steten<br />

Verbesserung der Qualität in diesem<br />

Bereich.<br />

Mit der Aussetzung der nach der hessischen<br />

Eigenkontrollverordnung (EKVO)<br />

vorgesehenen Dichtheitskontrolle der privaten<br />

Hausanschlüsse griff der Festredner<br />

in seinem Vortrag ein brandaktuelles<br />

Thema auf, über das auch die Mitglieder<br />

der Gütegemeinschaft Kanalbau angeregt<br />

diskutieren. Nach der EKVO hätten<br />

Kommunen oder Verbände die privaten<br />

Bild 1: Vorstandsmitglieder und Geschäftsführung der Gütegemeinschaft Kanalbau:<br />

Dipl.-Ing. MA Rudolf Feickert, Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Dipl.-Ing., Dipl.-Kfm. Carl-Friedrich<br />

Thymian (Vorsitzender), Dipl.-Ing. Gunnar Hunold, Dipl.-Ing. Dieter Jacobi, Dr-Ing.<br />

Marco Künster (Geschäftsführer) und Dipl.-Ing. MBA Ulf Michel (v. li.)<br />

Hausanschlüsse kontrollieren müssen.<br />

Mögliche Kosten hierfür hätten die Hauseigentümer<br />

aufbringen müssen. Die Zumutbarkeit<br />

und die Verhältnismäßigkeit<br />

dieser Regelung wird derzeit nicht nur in<br />

Hessen kritisch hinterfragt – trotz der<br />

eindeutigen gesetzlichen Vorgaben des<br />

Wasserhaushaltgesetzes (WHG), wonach<br />

„Abwasseranlagen so zu errichten, zu betreiben<br />

und zu unterhalten sind, dass die<br />

Anforderungen an die Abwasserbeseitigung<br />

eingehalten werden“ (§ 60 Abs. 1).<br />

Ebenso gilt: „Wer eine Abwasseranlage betreibt,<br />

ist verpflichtet, ihren Zustand, ihre<br />

Funktionsfähigkeit, ihre Unterhaltung und<br />

ihren Betrieb sowie Art und Menge des<br />

Abwassers und der Abwasserinhaltsstoffe<br />

selbst zu überwachen (§ 61 Abs. 2)“.<br />

Damit ist die Sachlage eigentlich hinreichend<br />

geregelt, denn ohne fachgerechte<br />

Überprüfung erhält man keinen Kenntnisstand<br />

über den Zustand der Kanalisation<br />

auf seinem Grundstück. Im Umkehrschluss<br />

ist eine Überprüfung der Kanäle deshalb<br />

Voraussetzung für die Erfüllung der gesetzlichen<br />

Pflichten. „Deshalb werden die<br />

positiven Ansätze der EKVO vielleicht im<br />

Detail etwas reduziert – etwa bezüglich<br />

der Fristen – aber in der Gesamtheit weiter<br />

Bestand haben“, so die Einschätzung<br />

des Festredners.<br />

Vorstandsvorsitzender Thymian ließ in<br />

seiner Rede die Entwicklung der Gütegemeinschaft<br />

im letzten Jahr Revue passieren.<br />

Seine positive Bilanz: Die Zahl der Mitglieder<br />

erhöhte sich auf 3.245. Für Thymian<br />

ein positives Signal – „trotz der nach<br />

wie vor schlechten (bau-)wirtschaftlichen<br />

Lage“. Besonders kritisch und langfristig<br />

ruinös schätzt Thymian ein, dass „nach<br />

wie vor die Angebote der Unternehmen<br />

oft nicht kostendeckend sind“. Thymian<br />

warb bei Auftraggebern, Ingenieurbüros<br />

und Auftragnehmern für eine sachorientierte<br />

und partnerschaftliche Abwicklung<br />

von Bauaufträgen.<br />

In Bezug auf die Gütegemeinschaft<br />

konnte der Vorstandsvorsitzende mit beeindruckenden<br />

Zahlen aufwarten: 5.120<br />

Auftraggeber und Ingenieurbüros berücksichtigten<br />

Ende 2011 das Anforderungsniveau<br />

Gütesicherung RAL-GZ 961 in ihren<br />

Ausschreibungen. Zu diesem Ergebnis hat<br />

auch die Arbeit der Gütegemeinschaft in<br />

2011 beigetragen: Realisiert wurden 929<br />

Besuche zur Beratung bei Auftraggebern<br />

und Ingenieurbüros, 64 Auftraggeber-<br />

Fachgespräche mit 1.987 Teilnehmern<br />

sowie eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Darüber hinaus wurden insgesamt<br />

7.250 Teilnehmer von Gütezeicheninhabern<br />

in 304 Firmenseminaren geschult.<br />

Im Rahmen der Gütesicherung haben die<br />

vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure<br />

insgesamt 2.127 Firmen- und<br />

3.808 Baustellenbesuche im Geschäftsjahr<br />

durchgeführt.<br />

Damit setzt die Gütegemeinschaft um,<br />

was Auftraggeber und Mitglieder fordern.<br />

Eine Top-Leistung, für die Thymian allen<br />

Beteiligten seinen Dank aussprach – von<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

Gütegemeinschaft über Prüfingenieure<br />

und Geschäftsführung bis hin zu den Gremien<br />

der Gütegemeinschaft. Dazu zählen<br />

neben der Mitgliederversammlung Vorstand,<br />

Güteausschuss und Beirat. Letzterer<br />

versteht sich „als Interessenvertreter und<br />

Mittler des Güteschutzgedankens“, wie<br />

der Beiratsvorsitzende Feickert betonte.<br />

„In der Gütegemeinschaft arbeiten Auf-<br />

5 / <strong>2012</strong> 337


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Bild 2: In diesem Jahr trafen sich die Mitglieder der Gütegemeinschaft Kanalbau in Kassel<br />

traggeber und Auftragnehmer<br />

partnerschaftlich zusammen“, so<br />

Feickert, „wobei sich beide Parteien<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Gütesicherung RAL-GZ 961 ohne<br />

Niveauverlust zum Ziel gesetzt<br />

haben.“<br />

Uwe Neuschäfer berichtete<br />

als Obmann über die Arbeit im<br />

Güteausschuss. „Fünf Güteausschusssitzungen<br />

fanden im vergangenen<br />

Jahr statt, dabei wurden<br />

5.682 Berichte zu Firmenbzw.<br />

Baustellenbesuchen vorgelegt“<br />

so Neuschäfer, für den die<br />

Veranstal tung in Kassel ein Heimspiel<br />

darstellte. Als Abteilungsleiter<br />

Technik und Stellv. Betriebsleiter<br />

der KASSELWASSER ist<br />

Neuschäfer für rund 840 km Kanalnetz<br />

verantwortlich. Bei den<br />

zugehörigen Vergabeverfahren<br />

von Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

werden konsequent<br />

Eignungsnachweise entsprechend<br />

RAL-GZ 961 gefordert. Damit<br />

hat man in Kassel positive Erfahrungen gemacht.<br />

Nach Auffassung von Neuschäfer stellt<br />

vor allem die Arbeit der vom Güteausschuss<br />

der Gütegemeinschaft Kanalbau<br />

beauftragten Prüfingenieure einen wichtigen<br />

Baustein der Gütesicherung dar. Diese<br />

besuchen als sachverständige Berater<br />

unangemeldet die Baustellen, fertigen Berichte<br />

an und legen diese dem Güteausschuss<br />

vor. Von den 5.682 in 2011 behandelten<br />

Vorgängen gaben 269 Anlass zu<br />

Beanstandungen und 24 Mal musste ein<br />

Gütezeichen entzogen werden. Im Güteausschuss<br />

der Gütegemeinschaft Kanalbau<br />

werden allerdings nicht nur die Berichte<br />

der Prüfingenieure behandelt, sondern<br />

auch wichtige Anpassungen der Güte- und<br />

Prüfbestimmungen erarbeitet. So wurden<br />

auch auf dieser Mitgliederversammlung<br />

Änderungen der Güte- und Prüfbestimmungen<br />

verabschiedet, die vor allem zur<br />

Vereinfachung, Klarstellung und Präzisierung<br />

beitragen.<br />

Im Bericht des Geschäftsführers informierte<br />

Dr.-Ing. Marco Künster über Tätigkeit<br />

und Entwicklungen im vergangenen<br />

Geschäftsjahr. „Die von Auftraggebern,<br />

Bauunternehmen und Ingenieurbüros gestellten<br />

Aufgaben wurden umgesetzt“, so<br />

Künster und verwies dabei auf das umfangreiche<br />

Datenmaterial in der Broschüre<br />

„Zahlen & Fakten 2011“. Stellvertretend<br />

hob er die Überarbeitung der Leitfäden für<br />

die Eigenüberwachung und die Neustrukturierung<br />

der Beurteilungsgruppe Sanierung<br />

(S) hervor.<br />

Die neuen Leitfäden wurden für alle<br />

Ausführungsbereiche überarbeitet und<br />

die enthaltenen Muster für die Eigenüberwachung<br />

bieten eine Hilfe für ausführende<br />

Unternehmen bei der Dokumentation. „Die<br />

Leitfäden stellen eine Informationsquelle<br />

für Auftraggeber, Ingenieurbüros und Gütezeicheninhaber<br />

dar. Gütezeicheninhaber,<br />

die die enthaltenen Muster nutzen, können<br />

auf die Erarbeitung eigener Protokolle zur<br />

Eigenüberwachung verzichten“, machte<br />

Künster deutlich.<br />

Mit der Neustrukturierung der Beurteilungsgruppe<br />

S (Sanierung) wird für Auftraggeber<br />

die Transparenz beim Eignungsnachweis<br />

in diesem Ausführungsbereich<br />

erhöht. Die Struktur der neuen Untergruppen,<br />

deren Anzahl sich durch die Umstellung<br />

deutlich reduziert hat, orientiert sich<br />

an den Vorgaben der DIN EN 15885 vom<br />

März 2011.<br />

Leistungen der Gütegemeinschaft<br />

Die Berichte anlässlich der 25. Mitgliederversammlung<br />

machten auch den Leistungsumfang<br />

der RAL-Gütegemeinschaft deutlich:<br />

Aufgabe ist die Erarbeitung eines zwischen<br />

Auftraggebern, Ingenieurbüros und<br />

Auftragnehmern abgestimmten Anforderungsprofils<br />

zur Bewertung der Bietereignung.<br />

Auf Antrag der Mitgliederversammlung<br />

wurden in jüngster Vergangenheit<br />

Beurteilungsgruppen ergänzt für Ausschreibung<br />

und Bauüberwachung in den<br />

Bereichen Offener Kanalbau (ABAK), Vortrieb<br />

(ABV) und Sanierung (ABS). Neben der<br />

Verleihung des RAL-Gütezeichens Kanalbau<br />

an Firmen bzw. Organisationen, die das Anforderungsprofil<br />

erfüllen, stellt die Gütegemeinschaft<br />

die Gütesicherung der Gütezeicheninhaber<br />

in Form von Firmen- und<br />

Baustellenbesuchen sicher. Ergänzend zur<br />

Beratung in Bezug auf technische Anfragen<br />

realisiert die Gütegemeinschaft jährlich ein<br />

umfangreiches Ange bot an praxisnahen und<br />

gut erreichbaren Schulungen für Auftraggeber,<br />

Ingenieurbüros und Gütezeicheninhaber<br />

und leistet darüber hinaus Grundlagenarbeit<br />

im Sinne der Qualität, beispielsweise<br />

durch Erstellung von „Leitfäden für<br />

die Eigenüberwachung“. Die Organisation<br />

von Erfahrungsaustauschen rundet das Gesamtpaket<br />

RAL-Gütesicherung ab, das damit<br />

weit über die Leistungen einer reinen<br />

Zertifizierung hinausgeht.<br />

Die 26. Mitgliederversammlung der<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau findet am 11.<br />

April 2013 in Berlin statt.<br />

338 5 / <strong>2012</strong>


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Fachleute diskutieren Umgang mit<br />

Niederschlagswasser<br />

Die Entwicklungen und der derzeitige<br />

Stand im Umgang mit Regenwasser sind<br />

die zentralen Themen der elften Regenwassertage,<br />

zu denen die Deutsche Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) Fachleute aus<br />

Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und<br />

Kommunen für den 12. und 13. Juni <strong>2012</strong><br />

nach Berlin-Schönefeld einlädt. Der fachliche<br />

Austausch über Erfahrungen mit geplanten<br />

und bereits realisierten Regenwasserprojekten<br />

bildet den Schwerpunkt der<br />

Veranstaltung. Eine Exkursion zum Retentionsbodenfilter<br />

am Halensee rundet das<br />

Programm ab. Retentionsbodenfilter sind<br />

Teile des Entwässerungssystems und reinigen<br />

stark verschmutztes Niederschlagswasser.<br />

Die Tagung der Entwässerungsexperten<br />

befasst sich unter anderem mit zentralen<br />

und dezentralen Behandlungsverfahren<br />

von Niederschlagswasser und deren Effizienz,<br />

mit der Funktionalität von Regenwasserversickerungsanlagen<br />

und dem Beitrag,<br />

den ein innovatives Regenwassermanagement<br />

zum Schutz vor Überflutungen leisten<br />

kann. Parallel zur Tagung präsentieren<br />

25 Aussteller auf einer begleitenden Fachausstellung<br />

neue Entwicklungen sowie die<br />

in den Vorträgen vorgestellten Techniken<br />

und Verfahren.<br />

Die DWA-Regenwassertage finden im<br />

Holiday Inn Berlin Airport-Hotel, Hans-<br />

Grade-Allee 5, 12529 Berlin-Schönefeld<br />

statt.<br />

Kontakt: DWA, Hennef, Sarah<br />

Heimann, Tel. +49 2242 872-192,<br />

E-Mail: heimann@dwa.de, www.dwa.de/<br />

veranstaltungen.html<br />

Schlauchliningmaßnahmen richtig ausschreiben<br />

Im Rahmen dieses TAH-Workshops wird<br />

anhand eines fiktiven, mit dem Schlauchliningverfahren<br />

zu renovierenden Abwasserkanals<br />

eine detaillierte Ausschreibung<br />

erarbeitet, die Vertragsbedingungen,<br />

Baubeschreibung und Leistungsverzeichnis<br />

beinhaltet. Es werden die Randbedingungen<br />

der zu sanierenden Strecke<br />

analysiert, die Altrohrzustände ermittelt,<br />

die für die statische Sicherheit unerlässlich<br />

sind, der Umgang mit Anforderungsprofilen<br />

erläutert und deren Umsetzung<br />

in die Baubeschreibung beschrieben.<br />

Die Bearbeitung der Ausschreibung umfasst<br />

allgemeine und zusätzliche Vertragsbedingungen,<br />

Baubeschreibung,<br />

Leistungsverzeichnis und anlagen. Um<br />

eine kurze Anreise zu ermöglichen, wird<br />

diese TAH-Veranstaltung an sechs unterschiedlichen<br />

Orten und Terminen stattfinden:<br />

20. Juni in Frankfurt/Main, 27. Juni<br />

in Stuttgart, 28. Juni in Dortmund, 18.<br />

September in Hannover (geänderter Termin!),<br />

19. September in Köln, 25. September<br />

in Leipzig.<br />

Kontakt: Technische Akademie<br />

Hannover e.V., Dr.-Ing. Igor Borovsky,<br />

Tel. +49 5113943330, E-Mail: info@<br />

ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />

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Der Spezialist für hochwertiges Pipeline Zubehör<br />

Die PSI Products GmbH, ein Mitglied der GPT-Gruppe, gehört zu den führenden<br />

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Gleitkufen und vieles mehr, vertreibt die Firma PSI in Deutschland auch<br />

namhafte Marken wie Raci (Gleitkufensysteme) und Canusa (Schrumpfprodukte).<br />

PSI Products GmbH · D-72116 Mössingen · Ulrichstr. 25 · Telefon +49 7473/37 81-0 · Fax +49 7473/37 81 35<br />

E-Mail vertrieb@psi-products.de · www.psi-products.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 339


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

10. Deutscher Schlauchlinertag blickt auf<br />

40 Jahre Schlauchlining zurück<br />

Foto: TAH<br />

Die Renovierung hat die Erneuerung überholt<br />

– so der Tenor der rund 600 Teilnehmer<br />

und 50 Aussteller, die am 20. März<br />

<strong>2012</strong> im Berliner Kongresszentrum den<br />

10. Deutschen Schlauchlinertag besuchten.<br />

Die Sponsoren der Veranstaltung<br />

nutzten das kleine Jubiläum, um mit anderen<br />

Unternehmen der Branche Fachbesuchern<br />

ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

zu präsentieren. In den Vorträgen des<br />

Hauptprogramms und im angegliederten<br />

Diskussionsforum blickten die Teilnehmer<br />

gemeinsam zurück auf 40 Jahre Schlauchlining<br />

und analysierten Branche und Markt.<br />

Überlegungen zu Wirtschaftlichkeit, Nutzungsdauer<br />

und Abschreibungszeiten gehörten<br />

dabei ebenso zu den Inhalten, wie<br />

die Themen Planung, Auftragsvergabe und<br />

praxisorientierte Anwendung. Der Austausch<br />

machte deutlich: Das Verfahren, bei<br />

dem flexible, mit Reaktionsharzen getränkte<br />

Schlauchträger in eine zu sanierende Haltung<br />

eingebracht und mit Warmwasser-,<br />

UV- Licht- oder Dampf ausgehärtet werden,<br />

hat sich bei Auftraggebern, Netzbetreibern<br />

und Planern als technisch ausgereifte und<br />

wirtschaftliche Kanalsanierungslösung etabliert.<br />

1971 bei der Sanierung eines Londoner<br />

Abwasserkanals erstmals eingebaut, hat<br />

der Schlauchliner vor allem aufgrund seiner<br />

verfahrenstechnischen Vorteile und seines<br />

hohen Qualitätsstandards die Kanalsanierungsbranche<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

umgekrempelt.<br />

„Schatz im Untergrund“<br />

Die öffentliche Kanalisation in Deutschland<br />

hat eine Länge von rund 540.000 km. Der<br />

Wiederbeschaffungswert der Anlagen wird<br />

durch verschiedene Institutionen mit rund<br />

500 bis 600 Mrd. Euro angegeben. „Umso<br />

wichtiger ist es, Bewusstsein für die regelmäßige<br />

Inspektion, Sanierung oder Erneuerung<br />

zu schaffen, um den Schatz im<br />

Untergrund zu nachhaltig erhalten“, stellte<br />

Prof. Dr.-Ing. Burkhard Teichgräber, Geschäftsbereichsleiter<br />

Wassermanagement<br />

& Technische Services der Wasserwirtschaftsverbände<br />

Emschergenossenschaft<br />

und Lippeverband, in seinem Vortrag über<br />

„den verborgenen Schatz im Untergrund“<br />

fest. Der Sanierungsbedarf ist<br />

enorm. Auch vorsichtige Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass pro Jahr rund<br />

7 Mrd. Euro investiert werden müssten,<br />

um das Netz zu erhalten. Für die<br />

Betreiber stellt dieser Sanierungsaufwand<br />

baulich und planerisch eine immense<br />

Herausforderung dar. Neben<br />

ganzheitlichen Strategien sind deshalb<br />

vor allem innovative Sanierungsverfahren<br />

gefragt, die schnelle und kostengünstige<br />

Lösungen bieten.<br />

Überdurchschnittliche<br />

Marktstellung<br />

„Mittlerweile stellt die Schlauchlining-<br />

Technologie nicht nur das wichtigste<br />

Bild: Dipl.-Ing. Franz Hoppe, Begründer<br />

der Fachveranstaltung,<br />

machte in seinem Vortrag deutlich,<br />

dass sich das Schlauchlining von einem<br />

kritisch betrachteten Renovierungsverfahren<br />

zum Star einer<br />

Branche gemausert an<br />

Verfahren der grabenlosen Kanalsanierung<br />

dar, sondern hat sich auch eine überdurchschnittliche<br />

Marktstellung erarbeitet“, so<br />

Dr.-Ing. Igor Borovsky von der Technischen<br />

Akademie Hannover. In Anbetracht des<br />

enormen Sanierungsbedarfs in Deutschland<br />

ist das nicht verwunderlich. Rund ein<br />

Fünftel aller öffentlichen Abwasserkanäle,<br />

Hausanschlüsse und Grundstücksleitungen<br />

weisen Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig<br />

zu sanieren sind. „Das geht uns alle<br />

an“, so der Organisator des Deutschen<br />

Schlauchlinertags weiter, „zumal es sich bei<br />

der Abwasserkanalisation mit einem geschätzten<br />

Wiederbeschaffungswert von<br />

etwa 576 Mrd. Euro um die mit Abstand<br />

wertvollste Position aller Infrastrukturanlagen<br />

handelt.“ Darüber hinaus gilt es, Umweltschutzbelange,<br />

wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

oder Sicherheitsaspekte<br />

nicht aus den Augen zu verlieren, egal ob<br />

es um den Austritt von Abwasser in Boden<br />

und Grundwasser, die Fremdwasserproblematik<br />

oder die Auswaschung des Bodens<br />

und die Entstehung von Hohlräumen geht.<br />

Gleichzeitig verwies Borovsky auf gesetzliche<br />

Vorgaben wie den § 60 Wasserhaushaltsgesetz<br />

(WHG), nach dem Abwasseranlagen<br />

sind so zu errichten, zu betreiben<br />

und zu unterhalten, dass die Anforderungen<br />

an die Abwasserbeseitigung eingehalten<br />

werden.<br />

Was zum Erfolg der Schlauchlinertechnologie<br />

geführt hat, erläuterte Dipl.-Ing-<br />

Franz Hoppe, Hamburg Wasser, in seinem<br />

Rückblick auf 40 Jahre Schlauchlining. „Hat<br />

die Renovierung die Erneuerung überholt“,<br />

so die nur auf den ersten Blick provokante<br />

Frage des Begründers der Fachveranstaltung,<br />

in deren Rahmen die Vorstellung aktueller<br />

Entwicklungen traditionsgemäß genauso<br />

ihren Platz hat, wie die kritische und<br />

ergebnisoffene Diskussion über alle Aspekte<br />

des Kanalsanierungsverfahrens. Fakt ist:<br />

Immer mehr Kommunen und Netzbetreiber<br />

setzen auf grabenlose Sanierungsverfahren,<br />

insbesondere auf das Schlauchlining.<br />

Das Verfahren, anfangs noch mit Begriffen<br />

wie „die Socke“ oder „Korrosionsschutztapete“<br />

abgetan, hat sich von einem kritisch<br />

betrachteten Renovierungsverfahren zum<br />

Star einer Branche gemausert – dieses<br />

340 5 / <strong>2012</strong>


Superlativ untermauerte Hoppe mit eindrucksvollen<br />

Zahlen: Wurden 1990 nur etwa<br />

30 km Schlauchliner eingebaut, waren<br />

es 2011 schon rund 1.200 km, verteilt auf<br />

Glasfaser- und Synthesenadelfilzliner. Bemerkenswert<br />

ist aber auch der verstärkte<br />

Einsatz der Schlauchlinerverfahren im<br />

Hausanschlussbereich.<br />

Geringere Kosten bei grabenlosen<br />

Verfahren<br />

Wirtschaftliche Aspekte tragen wesentlich<br />

dazu bei, dass das Verfahren bei Auftraggebern<br />

und Netzbetreibern derart hoch im<br />

Kurs steht. „Je nachdem, mit welchen Verfahren<br />

das langlebige Wirtschaftsgut Kanalnetz<br />

saniert wird, unterscheiden sich<br />

die direkten und indirekten Kosten, aber<br />

auch Abschreibungszeiträume und Unterhaltskosten“,<br />

diese Rechnung präsentierte<br />

GSTT-Vorstandsvorsitzender Prof.<br />

Jens Hölterhoff dem Auditorium. Ein Kostenvergleich<br />

von offener und geschlossener<br />

Bauweise machte die Unterschiede<br />

deutlich. So sind die direkten Kosten bei einer<br />

grabenlosen Sanierung vor allem einer<br />

Verringerung von Straßenaufbrüchen, dem<br />

Wegfall von Aushub und Transport großer<br />

Bodenmassen, der Reduzierung von Leitungsumlegungen<br />

und dem Wegfall bzw.<br />

der Einschränkung von Grundwasserhaltungen<br />

erheblich niedriger. Laut der DWA-<br />

Umfrage 2009 zum Zustand der Kanalisation<br />

lagen die Kosten pro Meter bei der Reparatur<br />

bei 118 Euro, bei der Renovierung<br />

bei 827 Euro und bei der Erneuerung bei<br />

1.709 Euro. Ebenso positiv fällt die Bilanz<br />

bei der Betrachtung der indirekten Kosten<br />

aus. Die Beschränkung von Verkehrsbeeinträchtigungen,<br />

die Reduzierung von Unfallgefahren,<br />

die Verminderung von Schäden<br />

an benachbarten Bauten, der Wegfall<br />

von witterungsbedingten Ausfallzeiten, die<br />

Schonung der Vegetation sowie eine Verminderung<br />

der Beeinträchtigung der Anlieger<br />

und des Handels schlagen hier positiv<br />

zu Buche. Ganz zu schweigen von der<br />

Verringerung von Lärm- und Emissionsbelastungen<br />

in Form von CO 2<br />

. Hier sprechen<br />

die von Hölterhoff vorgestellten Erfahrungswerte<br />

für sich: Während bei einer<br />

Baumaßnahme in offener Bauweise in<br />

einem Zeitraum von 40 Tagen rund 30 t<br />

CO 2<br />

ausgestoßen werden, fallen bei einem<br />

Schlauchsanierungsverfahren in fünf Tagen<br />

etwa 2 t CO 2<br />

an.<br />

Darüber hinaus hat die stetige Weiterentwicklung<br />

von Technik und Qualität<br />

zum Siegeszug des Schlauchliners beigetragen<br />

– auch hierin bestand in der Berliner<br />

Kongresshalle Einvernehmen. Großen<br />

Anteil hatten die Einführung von Anforderungsprofilen<br />

(Hamburg und Süddeutsche<br />

Kommunen), Qualtitätssicherungssystemen<br />

sowie den ersten Regelwerken seitens<br />

der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall (DWA),<br />

des Deutschen Instituts für Normung e.V.<br />

(DIN) und der Europäischen Union (EU).<br />

Außerdem zu erwähnen sind die statische<br />

Berechnungsrichtlinie M 127-2 der DWA<br />

für Renovierungsverfahren sowie die mittlerweile<br />

entstandenen Zusätzlichen Technische<br />

Vertragsbedingungen (ZTV) für die<br />

Materialprüfung und das Schlauchliningverfahren.<br />

Ein Übriges taten auch die „Bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen“ des Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik (DIBt), die<br />

für den öffentlichen Bereich zwar nicht<br />

zwingend, so doch außerordentlich hilfreich<br />

sind.<br />

Der Faktor Qualität spielt eine entscheidende<br />

Rolle, denn über die Qualität<br />

des Endproduktes werden lange Nutzungsdauern<br />

sichergestellt. Dementsprechend<br />

ist für Prof. Volker Wagner von der<br />

Hochschule Wismar eine Aussage über<br />

eine so genannte durchschnittliche Nutzungsdauer<br />

für einen Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />

zwischen Renovierung, Reparatur<br />

und der Erneuerung bzw. dem Neubau<br />

von Bedeutung. Bei der Renovierung gehen<br />

Fachkreise mittlerweile von durchschnittlichen<br />

Nutzungsdauern von 50 Jahren und<br />

mehr aus. „Im Gegensatz zur Reparatur<br />

hat die Renovierung eine technische Nutzungsdauer,<br />

in der sie alle vorhersehbaren<br />

Einwirkungen ertragen kann ohne ihre<br />

Gebrauchstauglichkeit, ihre Standsicherheit,<br />

ihre Umweltverträglichkeit und Funktionalität<br />

einzubüßen“, so Wagner, der in<br />

seinem Vortrag über „Einsatzbereiche des<br />

Schlauchliningverfahren“ die verschiedenen<br />

Renovierungsverfahren miteinander<br />

verglich.<br />

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5 / <strong>2012</strong> 341


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

AHK Marokko und GWP organisieren<br />

Delegationsreise im Juni<br />

Insgesamt besteht in Marokko ein hoher<br />

Modernisierungs- und Mechanisierungsbedarf<br />

und stellt attraktive Beteiligungschancen<br />

für deutsche Unternehmen dar.<br />

Marokko verfolgt die Modernisierung seiner<br />

Landwirtschaft, woraus sich besonders<br />

attraktive Beteiligungschancen ergeben:<br />

insbesondere für deutsche Ausfuhren<br />

landwirtschaftlicher Geräte, Trink-, Abwasser-<br />

und Bewässerungstechnik, aber<br />

auch für Ingenieurleistungen, Beratungsfirmen<br />

usw. Um dieses Potenzial für deutsche<br />

Firmen greifbar zu machen, organisiert<br />

die Deutsche Industrie- und Handelskammer<br />

in Marokko (AHK Marokko)<br />

in Zusammenarbeit mit der German Water<br />

Partnership (GWP) eine deutsche Delegationsreise<br />

nach Marokko, die vom 18. bis<br />

22. Juni <strong>2012</strong> stattfindet. Hier gilt es frühzeitig<br />

für die weiteren Projekte deutsche<br />

Unternehmen zu platzieren, damit dieser<br />

interessante Markt nicht nur an französische<br />

und spanische Firmen geht.<br />

Mit dem im Juni 2008 von der marokkanischen<br />

Regierung ins Leben gerufenen<br />

Entwicklungsprogramm „Plan Maroc Vert“<br />

soll der Agrarsektor bis 2020 zum wichtigsten<br />

Wachstumsmotor der marokkanischen<br />

Wirtschaft gemacht werden. Dieses<br />

Programm strebt die Modernisierung und<br />

Exportorientierung der marokkanischen<br />

Landwirtschaft an. Dafür werden Investoren<br />

und Produzenten organisatorisch und<br />

finanziell unterstützt. Anfang 2011 hob<br />

Agrarminister Akhannouch erneut die Bedeutung<br />

der Mechanisierung für eine effiziente<br />

landwirtschaftliche Produktion hervor<br />

und ließ das Subventionssystem überarbeiten,<br />

so dass die notwendigen Käufe<br />

nun nachgeholt werden können. Die neuen<br />

Regelungen wurden Ende April vorgestellt<br />

und das Agrarministerium kündigte an, für<br />

die nächsten drei Jahre 2 Mrd. MAD (rund<br />

e 183 Mio.) Subventionen bereit zu stellen.<br />

Von den 8,7 Mio. Hektar bewirtschafteten<br />

Flächen in Marokko sind nur ca. 1,2<br />

Mio. Hektar bewässert und die Landwirtschaft<br />

verbraucht 80 % des Wasserverbrauchs.<br />

Insofern besteht ein hoher Bedarf<br />

an Modernisierung der Bewässerungstechnik<br />

und Abwasserbewirtschaftung.<br />

Die derzeit mit Tropfbewässerung<br />

versorgte Fläche von 154.000 Hektar soll<br />

deshalb bis 2020 über das Vierfache auf<br />

690.000 Hektar ausgebaut werden. Die<br />

Subventionen liegen je nach Art der Installation<br />

bei bis zu 100 % und 2.500 Euro<br />

pro Hektar.<br />

Der marokkanische Markt für Landmaschinen<br />

befindet sich im Wandel. Legt<br />

man die zu bearbeitende Fläche zugrunde,<br />

beläuft sich die Unterversorgung mit<br />

Traktoren auch heute noch auf geschätzte<br />

70.000 Stück. Momentan bedient ein<br />

Mähdrescher 1.500 Hektar Land in Marokko.<br />

Die Mechanisierung wird mit bis zu<br />

80 % subventioniert; Finanzierungsmodelle<br />

von Hersteller, Händler und Banken unterstützen<br />

das Subventionsmodell.<br />

Delegationen aus 30 Nationen bei der ptc <strong>2012</strong><br />

Bild: Mehr als 300 Teilnehmer nahmen an diesjähriger ptc teil, am Pult Advisory<br />

Comittee Co-Chairman Heinz Watzka (Open Grid Europe)<br />

Bereits zum siebten Mal traf sich die internationale<br />

Pipeline Community vom 28. bis<br />

30. März <strong>2012</strong> in Hannover, um sich über<br />

aktuelle Entwicklungen und Technologien<br />

unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit in<br />

den Bereichen Planung, Bau, Betrieb und<br />

Instandsetzung von Pipelinesystemen zu<br />

informieren. Die Pipeline Technology Conference<br />

(ptc) <strong>2012</strong> war größer als bisher.<br />

309 Teilnehmer, von denen 50 % aus dem<br />

Ausland kamen, 64 Redner, 28 Pipeline-<br />

Betreiber und 27 Aussteller, die ihre innovativen<br />

Lösungsvorschläge in der begleitenden<br />

Ausstellung präsentierten, nahmen<br />

an der diesjährigen Konferenz teil.<br />

Ein großes Interesse lag dabei auch in<br />

den vornehmlich deutschen bzw. europäischen<br />

Themen Energiewende, Speicherung<br />

erneuerbarer Energien im Erdgasnetz<br />

(Power to Gas) und öffentliche<br />

Aufmerksamkeit für Infrastruktur-<br />

342 5 / <strong>2012</strong>


projekte. Auch wenn diese Themen eher<br />

für Deutschland und Europa aktuell sind,<br />

führten sie zu lebendigen Diskussionen<br />

unter den Teilnehmern. Die Konferenz<br />

wird unterstützt und beraten von einem<br />

Advisory Committee, das aus internationalen<br />

Experten besteht.<br />

Dr. Klaus Ritter, Chairman des ptc Advisory<br />

Committees, eröffnete die Veranstaltung<br />

mit der Begrüßung der Teilnehmer<br />

aus 30 verschiedenen Nationen weltweit.<br />

Er betonte, dass diese Veranstaltung<br />

mit Delegationen nicht nur aus europäischen<br />

Ländern, sondern auch aus Südund<br />

Nordamerika, Asien und Afrika die<br />

Bezeichnung ‚international‘ verdient. Die<br />

Lösungen für allgemeine und spezielle Aufgaben<br />

und Problemstellungen, die in den<br />

Vorträgen und in der Ausstellung vorgestellt<br />

wurden, waren von hoher Relevanz<br />

und wurden vor allem von den Vertretern<br />

aus 28 Betreibergesellschaften mit viel<br />

Aufmerksamkeit wahrgenommen. Heinz<br />

Watzka (Open Grid Europe) verleitete dieser<br />

Erfolg zu der Aussage, dass „die Betreiber<br />

aus Südamerika, Asien, Afrika und<br />

Osteuropa in Deutschland / auf der ptc Lösungen<br />

für ihre Fragestellungen suchen.“<br />

Neuer Rahmen<br />

Europas führende Pipeline<br />

Technology Conference<br />

(ptc) hat die internationale<br />

Pipeline Community in<br />

diesem Jahr erstmals nicht<br />

im Rahmen der Hannover<br />

Messe zusammengeführt,<br />

sondern an einem neuen<br />

Veranstaltungsort: dem<br />

Hannover Congress Centrum.<br />

Ritter begründete<br />

diesen Umzug mit der steigenden<br />

Teilnehmerzahl und<br />

der zunehmenden Internationalität<br />

der Veranstaltung. „Der neue<br />

Veranstaltungsort, das Hannover Congress<br />

Centrum, gibt der ptc einen familiäreren<br />

Charakter mit eigener Ausstellungshalle<br />

und Konferenzhotel“, so Ritter.<br />

Die EITEP hat bereits mit den Vorbereitungen<br />

der Konferenz im nächsten Jahr<br />

begonnen. Die achte ptc wird vom 18. bis<br />

20. März 2013 in Hannover stattfinden.<br />

Die ersten Sponsoren haben bereits ihre<br />

Unterstützung zugesagt. Auch im nächsten<br />

Jahr wird die ptc durch ein hochrangiges<br />

Advisory Committee unterstützt,<br />

welches sich entschieden hat – neben<br />

den bestehenden Themen wie Integrität<br />

und Sicherheit von Pipelinesystemen –<br />

den Fokus auf „Components & Materials“<br />

zu legen. Das neue Konzept der Company<br />

Workshops als Teil der ptc, wie beispielsweise<br />

der Siemens Workshop „De-risking<br />

Solutions for Pipelines“ oder der Post-<br />

Conference Workshop von Krohne zum<br />

Thema „Pipeline Leak Detection“ wurde<br />

von den Teilnehmern sehr gut angenommen<br />

und wird für das kommende Jahr ausgebaut<br />

werden.<br />

Fachaustausch zu Effizienzpotenzialen in der<br />

türkischen Wasserwirtschaft<br />

Im Rahmen des 2. Turkish-German Water<br />

Partnership-Days vom 17. bis 18. April<br />

in Istanbul diskutierten 230 Experten aus<br />

Wirtschaft und Politik Herausforderungen<br />

und Marktpotenziale in der kommunalen<br />

und industriellen Wasserwirtschaft<br />

in der Türkei und die Chancen der Zusammenarbeit.<br />

Die gemeinsam mit dem türkischen<br />

Ministerium für Umwelt und Städtebau sowie<br />

dem türkischen Städte- und Gemeindebund<br />

(TBB) von German Water Partnership<br />

(GWP) organisierte Veranstaltung<br />

richtete sich inhaltlich an den Bedürfnissen<br />

der türkischen Wasserwirtschaft aus.<br />

In fachspezifischen Workshops und Vorträgen<br />

zu den jeweiligen Themenschwerpunkten<br />

wurden die aktuellen und langfristigen<br />

Anforderungen hinsichtlich einer<br />

nachhaltigen Entwicklung der türkischen<br />

Wasserwirtschaft identifiziert, Lösungsansätze<br />

diskutiert und weiterführende Kooperationen<br />

initiiert.<br />

Dr. Helge Wendenburg, Abteilungsleiter<br />

Wasser und Abfall des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU), betonte die führende<br />

Rolle Deutschlands als Exporteur in<br />

der Wasserwirtschaft mit einem weltweiten<br />

Marktanteil von rund 10 %. Die Türkei<br />

ist dabei ein wichtiger Exportmarkt, besonders<br />

vor dem Hintergrund, dass der Investitionsbedarf<br />

der Türkei zur Umsetzung<br />

des gemeinschaftlichen Umweltrechts bis<br />

2023 auf rund 60 Mrd. Euro geschätzt<br />

wird.<br />

Stefan Girod, Geschäftsführer von<br />

GWP, bekräftigte die Unterstützung der<br />

türkischen Wasserwirtschaft durch GWP<br />

und die GWP-Mitglieder mittels Knowhow<br />

und Technologietransfer entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette. Von der<br />

Wasserversorgung, über die Abwasserbehandlung<br />

und Wasserverwertung bis hin<br />

zur Umsetzung eines geeigneten Konzeptes<br />

für die Erhebung von kostendeckenden<br />

Abwassergebühren. Außerdem soll die intensive<br />

Kooperation durch ein mit dem TBB<br />

geplantes Memorandum of Unterstanding<br />

weiter gefestigt werden. Mehmet Kele¸s,<br />

stellvertretender Generalsekretär des TBB,<br />

unterstrich die Notwendigkeit einer Effizienzsteigerung<br />

der regionalen Wasserwirtschaft<br />

und begrüßte den kontinuierlichen<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

mit GWP.<br />

Deutsche und türkische Teilnehmer<br />

aus der Wirtschaft, den Ministerien, Universitäten<br />

und Verbänden, der Finanzbranche<br />

sowie zahlreiche Vertreter von Wasserversorgungsunternehmen<br />

nutzen die<br />

Gelegenheit Kontakte zu vertiefen und<br />

Geschäftsanbahnungen zu initiieren.<br />

5 / <strong>2012</strong> 343


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

IFAT <strong>2012</strong> bricht alle Rekorde<br />

Nach den Bestmarken bei der Ausstellerzahl<br />

und der Fläche, hat die Fachmesse<br />

IFAT ENTSORGA vom 7. bis zum 11. Mai<br />

mit rund 125.000 Besuchern (2010:<br />

109.589 Besucher) einen weiteren Rekord<br />

aufgestellt. Dr. Johannes F. Kirchhoff, Vorsitzender<br />

des Fachbeirats der Messe und<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Faun Umwelttechnik: „Die IFAT ENT SORGA<br />

<strong>2012</strong> zeichnet sich durch eine hohe Besucherfrequenz<br />

aus - deutlich mehr Gäste<br />

als zur vorherigen Messe 2010. Hervorragend<br />

hat sich auch das internationale Kundenbild<br />

entwickelt.“<br />

Von den 125.000 Besuchern kamen<br />

rund 75.000 aus dem Inland und gut<br />

50.000 aus dem Ausland. Die Top 10-Besucherländer<br />

waren neben Deutschland –<br />

in dieser Reihenfolge – Österreich, Italien,<br />

Schweiz, die Russische Föderation, die Niederlande,<br />

Dänemark, Tschechische Republik,<br />

Türkei, Polen und Spanien.<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Präsident Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., Deutschland:<br />

„An der IFAT ENTSORGA beeindrucken<br />

besonders Breite und Tiefe des Angebots<br />

sowie die umfassende internationale Abdeckung.<br />

Betrieblich orientierte Kollegen<br />

finden neueste Technik wie sonst nirgends<br />

auf der Welt. Ebenso begegnen sich hier<br />

Führungskräfte in großer Zahl. Als richtige<br />

Entscheidung erweist sich der zweijährige<br />

Turnus dieser Weltleitveranstaltung der<br />

Wasser- und Entsorgungswirtschaft. Dies<br />

belegt der weitere Anstieg der Zahl der<br />

Aussteller. Zeit und Geld für diesen Besuch<br />

in München alle zwei Jahre sind bestens<br />

investiert, wenn man mit der technischen<br />

Entwicklung Schritt halten will. Die<br />

Teilnahme an der IFAT ENTSORGA – sei<br />

es als Besucher, sei es als Aussteller – ist<br />

ein Muss.“<br />

Insgesamt 2.939 Aussteller aus 54<br />

Ländern (2010: 2.730 Aussteller aus 49<br />

Nationen) präsentierten sich auf 215.000<br />

Quadratmetern (2010: 195.000 Quadratmeter)<br />

in München.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war erneut<br />

das Konferenzprogramm, wie die von tns<br />

infratest durchgeführte Umfrage bestätigt:<br />

97 % der Besucher des Rahmenprogramms<br />

vergaben die Bewertung „gut“ bis<br />

„ausgezeichnet“. Über 16.000 Teilnehmer<br />

nahmen an den rund 320 Vorträgen und<br />

Diskussionen zu Top-Themen wie Mega<br />

Cities, Wasserwirtschaft, Phosphor-Recycling<br />

aus Klärschlamm, Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

oder Waste-to-Energy teil.<br />

Internationalität, Qualität, Lösungen -<br />

die IFAT ENTSORGA ist in jeder Hinsicht<br />

das „Muss“ der Branche: 91 % der ausstellenden<br />

Unternehmen bewerteten den<br />

Leitmessecharakter der wichtigsten Fachmesse<br />

für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und<br />

Rohstoffwirtschaft mit „gut“ bis „ausgezeichnet“.<br />

Josef Heissenberger, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von Komptech,<br />

Österreich: „Die IFAT ENTSORGA ist im Bereich<br />

Recyclingtechnik die einzige Messe<br />

von internationaler Bedeutung. Dem entsprechend<br />

war auch das Publikum top-international<br />

und unser Stand sehr gut frequentiert.“<br />

Die nächste IFAT ENTSORGA findet<br />

vom 5. bis zum 9. Mai 2014 statt.<br />

Mehr Energieeffizienz und Sicherheit bei<br />

Anlagen und Pipelines<br />

Wie Anlagen, Pipelines und Rohrleitungen<br />

energieeffizient und wirtschaftlich<br />

betrieben werden können und gleichzeitig<br />

die höchstmögliche Sicherheit bei Bau<br />

und Betrieb gewährleistet werden kann,<br />

zeigen Experten in ihren Vorträgen beim<br />

4.anlagen.forum von TÜV SÜD auf, das am<br />

13. und 14. Juni <strong>2012</strong> in Wien stattfindet.<br />

Die im Zweijahres-Rhythmus stattfindende<br />

Fachtagung spricht die Betreiber, Hersteller<br />

und Planer von Anlagen und Rohrleitungen<br />

ebenso an wie die Vertreter von Behörden.<br />

Hersteller und Betreiber müssen sich<br />

den Herausforderungen stellen, um Wirtschaftlichkeit,<br />

Sicherheit und Umwelt in<br />

Einklang bringen zu können. Daher richtet<br />

das Forum ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Themen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

und auf Fragen der Betriebs-<br />

bzw. Anlagensicherheit. Die Teilnehmer<br />

profitieren von den Anwendungs- und Erfahrungsberichten<br />

namhafter Firmen und<br />

Fachexperten. So ist die Wirtschaftlichkeit<br />

und Versorgungssicherheit bei der Erdgasspeicherung<br />

in einer Großstadt am Beispiel<br />

Wien genauso Thema wie die wirtschaftliche<br />

Erschließung von kleinen Lagerstätten.<br />

Internationale Themen sind ebenfalls<br />

vertreten. So behandelt ein Vortrag die<br />

besonderen Herausforderungen beim internationalen<br />

Einkauf von Flanschen, Rohren<br />

und Rohrverbindungsteilen. Außerdem<br />

werden auch die speziellen Bedingungen<br />

und Erfahrungen bei Bau und Betrieb einer<br />

Gashochdruckleitung im Gebirge erläutert.<br />

Das 4.anlagen.forum von TÜV SÜD<br />

wendet sich an die Betreiber von technischen<br />

Anlagen im Bereich Chemie- und<br />

Mineralölindustrie, Energieversorgung und<br />

Fernwärme, an die Planer und Hersteller<br />

von Kesselanlagen, Anlagen für alternative<br />

Energien und von Rohrleitungen und Pipelines.<br />

Angesprochen sind weiterhin Fachbetriebe<br />

und Zulieferer aus diesen Anwendungsgebieten<br />

sowie Behördenvertreter,<br />

die sich um Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes<br />

oder um baurechtliche<br />

Fragen kümmern.<br />

Das anlagen.forum findet traditionell in<br />

Wien statt. Das ausführliche Tagungsprogramm<br />

findet man unter www.tuev-sued.<br />

de/tagungen im Bereich „Anlagentechnik<br />

und Betriebssicherheit“.<br />

Kontakt: TÜV-SÜD, München,<br />

Aniko Jöckel, Tel. +49 89 5791-2350,<br />

E-Mail: aniko.joeckel@tuev-sued.de,<br />

www.tuev-sued.de<br />

344 5 / <strong>2012</strong>


Tube und wire mit neuem<br />

Ausstellerrekord<br />

Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann<br />

Wer auf dem Weltmarkt der Drähte,<br />

Kabel und Rohre produziert, verarbeitet<br />

und handelt, der durfte Ende März bei<br />

den alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfinden<br />

Weltleitmessen wire, Internationale<br />

Fachmesse Draht und Kabel, und<br />

Tube, Internationale Rohrfachmesse,<br />

nicht fehlen.<br />

Die rund 2500 Aussteller von wire<br />

und Tube sind sehr zufrieden mit dem<br />

Verlauf der Veranstaltungen. Belegt<br />

waren insgesamt über 106.000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche netto, ein<br />

neuer Spitzenwert verglichen mit den<br />

ebenfalls sehr guten Vorveranstaltungen<br />

der Jahre 2010 und 2008. Insgesamt<br />

kamen 73.500 Fachbesucher aus<br />

111 Ländern an fünf Tagen in die Messehallen<br />

am Rhein. Das ist ein Anstieg<br />

von
6,3 % verglichen mit 2010. Damals<br />

waren es 69.200 Messebesucher<br />

aus rund 100 Ländern.
Der Anteil internationaler<br />

Messegäste bei der Tube<br />

<strong>2012</strong> lag bei rund 50 %. Die Fachbesucher<br />

reisten primär aus Frankreich, Italien,<br />

den USA, Großbritannien, Brasilien,<br />

Spanien, Indien, den Niederlanden<br />

und Österreich, der Türkei, der Schweiz<br />

und Belgien an. Aus der Industrie kamen<br />

62 % der Messebesucher, 21 % aus<br />

Bild: Mannesmann Salzgitter präsentierte auf<br />

der Messe Präzisionsrohre<br />

dem Handel und 5 % aus dem Handwerk.<br />

Die Unternehmen der Tube präsentierten<br />

sich und ihre Produkte in den<br />

Messehallen 1 bis 7, 7a und 7 0-2. Mit<br />

1.184 Ausstellern aus 48 Ländern belegten<br />

die Tube-Firmen eine Gesamtfläche<br />

von rund 49.000 Quadratmetern.<br />

Bei der Flächenbelegung konnte<br />

sich die Tube verglichen mit 2010 weiter<br />

steigern: Sie verzeichnet <strong>2012</strong> ein<br />

Flächenplus von 9,4 %. 
<br />

Gezeigt wurde auf der Tube <strong>2012</strong><br />

die gesamte Bandbreite von der Rohrherstellung<br />

über die Rohrbearbeitung<br />

bis hin zur Rohrverarbeitung. Das<br />

Angebot reichte von Rohmaterialien,<br />

Rohren und Zubehör und Maschinen<br />

zur Herstellung von Rohren über<br />

Werkzeuge zur Verfahrenstechnik und<br />

Hilfsmittel. Profile und Profiltechnologie,<br />

Mess -, Steuer- und Regeltechnik<br />

sowie Prüftechnik und Spezialgebiete<br />

wie Lagerautomatisierung, Steuerungs-<br />

und Kontrollanlagen ergänzten<br />

das Messeangebot. 
<br />

Das Hauptinteresse der Tube-Besucher<br />

lag bei Rohren (57 %), Maschinen<br />

zur Bearbeitung von Rohren (29 %),<br />

Maschinen zur Verarbeitung von Rohren<br />

(26 %), Rohmaterialien (23 %)<br />

und Maschinen zur Rohrherstellung<br />

(22 %). Zubehör (18 %), Profile<br />

(16 %) sowie Maschinen zur Herstellung<br />

von Profilen wurden von<br />

10 % der Besucher als wichtigster<br />

Grund genannt, die Tube <strong>2012</strong> zu<br />

besuchen.<br />

Ein Schwerpunkt der Tube war<br />

wieder der Bereich Handel mit<br />

Rohren. Zum dritten Mal dabei:<br />

Pipelines und die OCTG Technologie<br />

(oil country tubular goods). Ein<br />

expandierender Bereich vor dem<br />

Hintergrund großer internationaler<br />

Pipelineprojekte wie Nabucco,<br />

North Stream und South Stream.<br />

Im Frühjahr 2014 werden die Leitmessen<br />

Tube und wire wieder in<br />

Düsseldorf stattfinden. Der neue<br />

Messetermin steht noch nicht fest.<br />

Rohrsysteme<br />

aus GFK<br />

von Amitech<br />

Flowtite-Rohre bestehen aus glasfaserverstärktem<br />

Polyesterharz,<br />

kurz GFK.<br />

GFK ist extrem leicht, enorm fest<br />

und erstaunlich flexibel. Aus GFK<br />

bauen Ingenieure rund um den<br />

Globus Flugzeuge, Schiffe, hoch<br />

beanspruchte Teile im Fahrzeugbau,<br />

und wir bauen daraus Rohre<br />

für Ihre Ansprüche.<br />

Flowtite-Rohre eignen sich für alle<br />

Druck- und drucklosen Anwendungen,<br />

in denen traditionell<br />

Guss-, Stahl-, Stahlbeton oder<br />

Steinzeugrohre eingesetzt werden.<br />

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5 / <strong>2012</strong> 345


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

<strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong> lockt Fachbesucher<br />

nach Frankfurt<br />

Die Aussichten für die <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong> sind<br />

kurz vor Beginn der Weltleitmesse (18. bis<br />

22. Juni) für chemische Technik und Biotechnologie<br />

außerordentlich positiv. Die<br />

Veranstalter gehen von einem leichten<br />

Wachstum gegenüber der letzten Veranstaltung<br />

im Jahr 2009 aus, bei der 3.767<br />

Aussteller und über 173.000 Teilnehmer<br />

gezählt wurden. Wachstumsstark zeigen<br />

sich in diesem Jahr vor allem die Ausstellungsgruppen<br />

Mess- und Regeltechnik und<br />

Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik.<br />

Mit rund 50 % ist die internationale Beteiligung<br />

außerordentlich stark, wobei insbesondere<br />

China und Indien hohe Zuwachsraten<br />

verzeichnen, aber auch die Türkei,<br />

Südkorea und einige osteuropäische Länder<br />

legen zu. Die <strong>ACHEMA</strong> findet alle drei<br />

Jahre statt und ist mit ihrer Kombination<br />

aus Ausstellung, einem Kongress mit rund<br />

900 Vorträgen und zahlreichen Gast- und<br />

Partnerveranstaltungen weltweiter Gipfel<br />

für Wissenschaftler, Entwickler und Anwender<br />

aus allen Branchen der Prozesstechnik<br />

und des Anlagenbaus.<br />

Hintergrund für das Wachstum der<br />

Messe ist die positive Entwicklung in<br />

wichtigen Branchen wie der chemischen<br />

Industrie, der Automatisierungsindustrie,<br />

der Labor- und Analysentechnik und im<br />

Maschinen- und Anlagenbau, wie Vertreter<br />

der Branchenverbände bei der Wirtschaftpressekonferenz<br />

zur Messe Mitte<br />

April in Frankfurt am Main erläuterten. Einer<br />

der wesentlichen Treiber ist das Streben<br />

nach Energieeffizienz. Auf der ACHE-<br />

MA <strong>2012</strong> ist Energie eines der Schwerpunktthemen;<br />

neben der effizienten Nutzung<br />

stehen auch die Energiegewinnung<br />

sowie die Entwicklung innovativer Energieträger<br />

und -speicher im Mittelpunkt.<br />

Chemie und Verfahrenstechnik können<br />

hier wesentliche Beiträge leisten, unter<br />

anderem bei der Entwicklung von Batterie-<br />

und Brennstoffzellentechnik, aber<br />

auch durch neue Konzepte zur Wärmespeicherung.<br />

Zweiter wesentlicher Innovationstreiber<br />

ist der allmähliche Übergang<br />

von fossilen zu nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Mit der virtuellen Plattform<br />

„BiobasedWorld at <strong>ACHEMA</strong>“ bietet die<br />

Hallenübers icht<br />

Eingang<br />

Galleria<br />

Torhaus<br />

DECHEMA-Haus<br />

Messeturm<br />

11.0<br />

9.2<br />

9.1<br />

9.0<br />

11.1<br />

F2<br />

GA.0<br />

8.0<br />

Eingang<br />

Torhaus<br />

6.1<br />

6.1/5.1<br />

5.1<br />

6.0 5.0<br />

Congress Center (CMF)<br />

Festhalle<br />

11.0<br />

10<br />

4.2<br />

F1<br />

Forum<br />

11.Via<br />

4.1<br />

4.0<br />

4.C<br />

Halle 1<br />

Eingang<br />

City<br />

Eingang<br />

Portalhaus<br />

3.1<br />

Cargo Center<br />

Dependance<br />

3.0<br />

Eingang<br />

Halle 3<br />

Forschung und Innovation<br />

Literatur, Information, Lern- und Lehrmittel<br />

Labor- und Analysentechnik<br />

Anlagenbau<br />

Mechanische Verfahren<br />

Thermische Verfahren<br />

Pumpen, Kompressoren und Armaturen<br />

Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik<br />

Sicherheitstechnik und Arbeitsschutz<br />

Mess-, Regel- und Prozessleittechnik<br />

Werkstofftechnik und Materialprüfung<br />

Sonderschau<br />

Querschnitt Umweltschutz<br />

Querschnitt Biotechnologie<br />

Abfahrt Ausflüge, Werksbesichtigungen<br />

Kongressbüro<br />

Vortragssäle<br />

Discussion Corner<br />

Vortragssäle:<br />

CMF Forum Ebene 0<br />

Conclusio 1 + 2<br />

Fantasie 1 + 2 DECHEMA-Haus<br />

Harmonie 1 - 4 Carl-Duisberg-Hörsaal<br />

Illusion 1 - 3 Franz-Patat-Hörsaal<br />

Spektrum<br />

Halle 9.1<br />

Halle 4.C<br />

Esprit<br />

Alliance<br />

Genius / Logos<br />

Consens<br />

Concorde Halle 9.2<br />

Entente<br />

Dialog<br />

Halle 4.0<br />

Europa<br />

Portalhaus-Via<br />

Frequenz<br />

Einhefter_Hallenplan.indd 1 16.04.<strong>2012</strong> 14:24:40<br />

346 5 / <strong>2012</strong>


Veranstaltung ein weltweites Forum, bei<br />

dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

ebenso Thema sind wie die Entwicklung<br />

geeigneter Verarbeitungsprozesse,<br />

bei denen biotechnologische Verfahren<br />

eine besondere Rolle spielen.<br />

Themengebiete des <strong>ACHEMA</strong>-<br />

Kongresses<br />

Auch <strong>2012</strong> bietet der Kongress auf dem<br />

Weltforum der chemischen Technik und<br />

Prozessindustrie mit mehr als 900 geplanten<br />

Vorträgen ein hochkarätiges, facettenreiches<br />

und brandaktuelles Kongressprogramm,<br />

das die ganze Vielfalt der Prozesstechnik<br />

widerspiegelt. Einen Überblick<br />

zu den Themengebieten findet man unter<br />

http://kongress.achema.de/topics.<br />

Bild: Die Veranstalter erwarten rund 180.000 Besucher aus 100 Ländern<br />

Foto: Dechema / Helmut Stettin<br />

TÜV SÜD referiert über neue Anforderungen in<br />

der Chemie- und Prozessindustrie<br />

Komplexe Prozesstechnik, weltweite Beschaffungen<br />

und neue Werkstoffe verändern<br />

die Chemieindustrie. Für sichere,<br />

zuverlässige und wirtschaftliche Anlagen<br />

bietet TÜV SÜD Chemie Service ganzheitliche<br />

Beschaffungsstrategien, aktive<br />

Risikoprävention und verlässliche Lebensdauerprognosen.<br />

Auf der <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong><br />

präsentieren die Experten (Halle 9.1, Stand<br />

C39) ihr umfassendes Leistungsspektrum<br />

für die Chemie- und Prozessindustrie.<br />

Beim Global Sourcing in der Chemie-,<br />

Prozess- und Verfahrenstechnik werden die<br />

asiatischen Hersteller immer wichtiger. Sie<br />

bieten für Anlagenkomponenten wie Apparate<br />

und Druckbehälter attraktive Preisniveaus<br />

bei steigender Qualität. „Zwingend<br />

erforderlich bei der weltweiten Beschaffung<br />

sind allerdings die sorgfältige Auswahl<br />

und Evaluation des Herstellers, die ‚wasserdichte‘<br />

Spezifikation der Produkteigenschaften<br />

und die ausdifferenzierte Qualitätssicherung“,<br />

sagt Kurt Schumacher, Experte<br />

für Global Sourcing und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung Plant & Equipment Integrity<br />

bei der TÜV SÜD Chemie Service<br />

GmbH. Nur so könne sichergestellt werden,<br />

dass die Einsparungen später nicht durch<br />

kostenintensive Nachbesserungen oder<br />

verzögerte Liefertermine aufgezehrt werden.<br />

Besonderes Augenmerk muss dabei<br />

auf der Erfüllung der im Bestimmungsland<br />

relevanten Gesetze, Regelwerke und Normen<br />

liegen.<br />

Mit HAZOP-Verfahren<br />

Sicherheitsniveau steigern<br />

Die Komplexität prozesstechnischer und<br />

stofflich-physikalischer Gefährdungspotenziale<br />

steigt kontinuierlich. In den vergangenen<br />

Jahren wurden neue Ansätze für<br />

die Risikoqualifizierung und Klassifikation<br />

von Ausfallwahrscheinlichkeiten entwickelt.<br />

HAZOP-Verfahren bieten die Möglichkeit,<br />

die Anlagensicherheit und -verfügbarkeit<br />

systematisch zu verbessern. Zu diesem<br />

Zweck leitet ein erfahrener TÜV SÜD-Moderator<br />

ein interdisziplinäres Team aus internen<br />

und externen Experten. Für den Betrieb<br />

und für Änderungen der Anlage werden<br />

mögliche Gefahren prognostiziert,<br />

deren Ursachen und Auswirkungen beurteilt<br />

sowie Gegenmaßnahmen entwickelt.<br />

Der mehrstufige Prozess berücksichtigt<br />

technische und organisatorische Risiken,<br />

mögliche Fehlbedienungen oder äußere<br />

Einwirkungen. So lässt sich gezielt zwischen<br />

tatsächlich erforderlichen und weniger<br />

zielführenden sicherheitstechnischen<br />

Maßnahmen unterscheiden oder die beste<br />

Konzeption für die Funktionale Sicherheit<br />

von leittechnischen Komponenten klären.<br />

Ein erfolgreich umgesetztes HAZOP-Verfahren<br />

wirke sich außerdem positiv auf das<br />

Genehmigungsverfahren und die Versicherungskonditionen<br />

einer Anlage aus.<br />

Kunststoffe zuverlässig und<br />

dauerhaft einsetzen<br />

Hochleistungskunststoffe ersetzen in<br />

Chemie- und Prozessanlagen zunehmend<br />

Komponenten aus Stahl. Die Vorteile: geringeres<br />

Gewicht, hohe Beständigkeit gegen<br />

chemisch-mechanische Angriffe sowie<br />

Kosteneffizienz. „Nicht nur die Grundwerkstoffe,<br />

sondern auch Füge- und Schweißverbindungen<br />

werden beispielsweise bei<br />

Kunststoffrohren und -behältern immer<br />

besser“, sagt Franz Hingott, Bereich Werkstofftechnik<br />

von TÜV SÜD Chemie Service.<br />

Weil leistungsfähige Kunststoffe oder GfK-<br />

Systeme höheren Drücken und Temperaturen<br />

über einen längeren Zeitraum widerstehen,<br />

verändert das auch den Anspruch<br />

an die Lebensdauer-Prognosen und den<br />

Prüfprozess. „Um das Zeitstandverhalten<br />

zuverlässig zu bestimmen, müssen die<br />

Komponenten im Gesamtzusammenhang<br />

von der Herstellung, der Verarbeitung und<br />

den späteren Betriebsbedingungen beurteilt<br />

werden“, so Hingott. Dadurch könne<br />

das passende Prüfverfahren in Bezug<br />

auf die zugehörige Norm oder das Regelwerk<br />

ausgewählt werden. Die international<br />

vertretenen Experten von TÜV SÜD Chemie<br />

Service kennen die Märkte aufgrund<br />

5 / <strong>2012</strong> 347


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

ihrer langjährigen Arbeit und von zahlreichen<br />

begleiteten Projekten. Auftraggeber<br />

profitieren davon, dass alle Leistungen vor<br />

Ort aus einer Hand angeboten werden. Zudem<br />

kann die akkreditierte Prüforganisation<br />

zugleich als Benannte Stelle und Zugelassene<br />

Überwachungsstelle arbeiten, was<br />

letztlich das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme<br />

von Anlagen oder Komponenten<br />

erleichtert. Das TÜV SÜD-Prüftechnikum<br />

hat Prüfplätze mit Wärmeöfen und<br />

Druckeinrichtungen selbst für höherfeste<br />

Kunststoffe.<br />

TÜV SÜD-Vorträge auf der <strong>ACHEMA</strong><br />

<strong>2012</strong>:<br />

18. Juni, 14:00 Uhr: HAZOP – a review<br />

on 40 years of application, trends and<br />

challenges in a changing community<br />

and legal environment (Rainer Semmler,<br />

Harmonie 2, CMF)<br />

20. Juni, 12:30 Uhr: Global sourcing of<br />

pressure vessels for chemical and petrochemical<br />

plants (Kurt Schumacher,<br />

Illusion 1, CMF)<br />

21. Juni, 11:00 Uhr: Damages of PTFE<br />

expansion joints (Franz Hingott, Illusion<br />

2, CMF)<br />

Kontakt: www.tuev-sued.de/<br />

chemieservice<br />

Expertengremium entwickelt aktuelle<br />

Leitthemen für K 2013<br />

Schon zur Premiere gab es viel Anerkennung:<br />

Der Innovation Compass der K 2010,<br />

der mit 220.000 Besuchern weltgrößten<br />

Messe für die Kunststoff- und Kautschukindustrie,<br />

war ein erfolgreicher Schritt, um<br />

die Fülle der neuen Produkte und Verfahren,<br />

die auf der Messe in Düsseldorf präsentiert<br />

wurden, zu strukturieren und hervorzuheben.<br />

Nun gilt es, zur K 2013, die<br />

vom 16. bis 23. Oktober 2013 stattfinden<br />

wird, aktuelle Leitthemen zu definieren<br />

und die Suchmatrix für Innovationen<br />

anzupassen. Ein Expertengremium – der<br />

Innovationskreis der K 2013 – erarbeitet<br />

derzeit die Grundlagen. Der Innovationskreis<br />

der K 2013, der sich mit der Weiterentwicklung<br />

des Innovation Compass<br />

befasst, besteht aus Vertretern des Ausstellerbeirates<br />

und der Messe Düsseldorf<br />

sowie dem neu besetzten Wissenschaftlichen<br />

Rat. Diesem gehören an: Prof. Dr.-Ing.<br />

Christian Bonten (Universität Stuttgart),<br />

Prof. Dr. Ulrich Giese (Deutsches Institut<br />

für Kautschuktechnologie), Prof. Dr.-Ing.<br />

Christian Hopmann (RWTH Aachen), Prof.<br />

Dipl.-Ing. Dr. Reinhold W. Lang (Johannes<br />

Keppler Universität Linz), Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. Bernhard Rieger (TU München), Prof.<br />

Dr.-Ing. Alois Schlarb (TU Kaiserslautern),<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Schmidt (Universität<br />

Bayreuth) sowie Prof. Dr.-Ing. Johannes<br />

Wortberg (Universität Duisburg-Essen).<br />

Bis zum zweiten Halbjahr <strong>2012</strong> werden<br />

die neue Suchmatrix des Innovation<br />

Compass abschließend definiert und die<br />

Leitthemen von den jeweils zuständigen<br />

Wissenschaftlern dargestellt. Die Veröffentlichung<br />

erfolgt auf der website der K<br />

2013: www.k-online.de. Ab Sommer des<br />

kommenden Jahres haben dann die Aussteller<br />

der K 2013 die Möglichkeit, den Innovation<br />

Compass zu nutzen. Unternehmen,<br />

die mit ihren Produkten und Verfahren<br />

innovative Beiträge zu den Leitthemen<br />

leisten, können aufgenommen<br />

werden und haben somit die Möglichkeit,<br />

ihre Leistungsfähigkeit darzustellen. Für<br />

die Fachbesucher der K 2013 werden die<br />

Ausstellereinträge ab September 2013<br />

einsehbar sein.<br />

10. Kunststoffrohr-Tagung Würzburg am<br />

27. und 28. Juni<br />

In diesem Jahr feiert die Veranstaltung ihr<br />

zehnjähriges Jubiläum. Ein Erfolg, zu dem<br />

das Engagement der Veranstalter – Kunststoff-Zentrum<br />

(SKZ) und der Rohrleitungsbauverband<br />

(rbv) – ebenso beigetragen hat<br />

wie das der beteiligten Referenten und Aussteller.<br />

Auch die Teilnehmer haben mit ihrem<br />

Interesse wesentlichen Anteil daran, dass<br />

sich die Veranstaltung auf hohem Niveau<br />

etablieren konnte.<br />

In den zehn Jahren ihres Bestehens<br />

hat die Kunststoffrohr-Tagung ihr Gesicht<br />

verändert – weg von einer ursprünglich<br />

strengen Spezialisierung auf wenige<br />

wichtige Anwendungsbereiche hin zu einem<br />

Branchentreff, der den Blick auf die<br />

„Welt der Kunststoffrohre“ öffnet. Die<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die<br />

Leistungsstärke von Kunststoffrohrsystemen<br />

werden im Rahmen der Veranstaltung<br />

deutlich. Praktisch gibt es für jeden Anwendungsbereich<br />

eine individuelle Lösung<br />

mit einem genau dazu passenden Produkt.<br />

Dementsprechend bietet das Programm<br />

auch im Jubiläumsjahr ein breites<br />

Spektrum an Vorträgen, wobei der Praxisbezug<br />

nicht zu kurz kommt. Die Referenten<br />

werfen einen Blick auf Aktuelles<br />

vom Markt, berichten über Kunststoffrohrsysteme<br />

im Zusammenhang mit alternativen<br />

Energieformen, stellen Konzepte<br />

und Maßnahmen auf dem Sanierungsgebiet<br />

vor und befassen sich mit Fragen des<br />

Leitungsbaus.<br />

Die Tagungsinhalte sind konkret auf den<br />

Teilnehmerkreis zugeschnitten. Eingeladen<br />

sind Mitarbeiter von Kommunen, Tiefbauämtern,<br />

Stadtwerken, Versorgungsunternehmen,<br />

Ingenieurbüros, Behörden, Verbänden,<br />

Hochschulen, Instituten sowie<br />

Rohrleitungsbauer und die branchenrelevante<br />

Industrie. Die Teilnahme am Gesamtprogramm<br />

wird gleichzeitig als Verlängerung<br />

für die GW 331 anerkannt.<br />

Kontakt: SKZ, Würzburg, Alexander<br />

Hefner, Tel: +49 931 4104-164,<br />

E-Mail: a.hefner@skz.de<br />

348 5 / <strong>2012</strong>


Normen & Regelwerk<br />

DWA-Regelwerk<br />

Merkblatt DWA-M 387: „Thermische Behandlung von Klärschlämmen – Mitverbrennung in Kraftwerken“<br />

Mai <strong>2012</strong>, 48 Seiten, ISBN 978-3-942964-29-6, Ladenpreis 52,00 Euro, für fördernde DWA-Mitglieder 41,60 Euro.<br />

Die thermische Behandlung von Klärschlämmen<br />

stellt heute in Deutschland<br />

den mengenmäßig wichtigsten Entsorgungsweg<br />

dar. Sie trägt damit wesentlich<br />

zu einer sicheren, wirtschaftlichen<br />

und umweltgerechten Entsorgung von<br />

Klärschlämmen bei. So ist seit Ende der<br />

1980er Jahre der Anteil der Schlämme,<br />

die einer thermischen Behandlung<br />

zugeführt werden, von ca. 12 % auf<br />

über 50 % gestiegen. Insbesondere hat<br />

in den letzten Jahren die Mitverbrennung<br />

von Klärschlämmen in Kohlekraftwerken<br />

stark zugenommen. Mit einem<br />

Anteil von ca. 25 % des in Deutschland<br />

anfallenden Schlammes wird in diesen<br />

Anlagen etwa die gleiche Menge kommunaler<br />

Klärschlämme wie in den Monoverbrennungsanlagen<br />

behandelt.<br />

Letztere werden in dem bereits im Dezember<br />

2011 erschienen DWA-Merkblatt<br />

M 386 „Thermische Behandlung<br />

von Klärschlämmen – Monoverbrennung“<br />

behandelt.<br />

Ziel des neuen Merkblattes ist es,<br />

grundlegende Hinweise zur technischen<br />

Ausführung und zum Betrieb von Anlagen<br />

zur Mitverbrennung von Klärschlämmen<br />

in Kraftwerken zu geben.<br />

Ausgehend von den Brennstoffeigenschaften<br />

von Klärschlamm werden die<br />

Auswirkungen der Mitverbrennung auf<br />

verschiedene Feuerungssysteme für<br />

Braun- und Steinkohle, die Abgasreinigung<br />

und die Reststoffe intensiv behandelt.<br />

Hinweise zu den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

und zu Wirtschaftlichkeitsaspekten<br />

sowie die Darstellung<br />

mehrerer Praxisbeispiele runden<br />

das Merkblatt ab.<br />

Planern und Betreibern von Anlagen<br />

zur Klärschlammmitverbrennung<br />

wird mit dem Merkblatt eine Basis für<br />

die Konzeptfindung während der Planungsphase<br />

sowie für Entscheidungen<br />

über Investitionen beim Neubau an die<br />

Hand gegeben.<br />

Merkblatt DWA-M 303: Wiedernutzbarmachung von kleinen Grundstücken – Abbruch, Rückbau und<br />

geordnete Entsorgung<br />

April <strong>2012</strong>, 56 Seiten, ISBN 978-3-942964-31-9, Ladenpreis: EUR 59,00, für fördernde DWA-Mitglieder EUR 47,20<br />

Einen wichtigen Baustein zur Befriedigung<br />

der Nachfrage nach innerstädtischem<br />

Wohnraum stellt die Wiedernutzung<br />

von bereits bebauten, aber nicht<br />

mehr genutzten Flächen dar. In jüngerer<br />

Zeit rückt die Wiedernutzung kleinerer<br />

bebauter Grundstücke in das Bewusstsein<br />

der Stadtplanung und der Bauherren.<br />

Auch diese kleineren Maßnahmen setzen<br />

sowohl gründliche Planungsüberlegungen<br />

zur Nachfolgenutzung, als auch ein<br />

wohl überlegtes Vorgehen beim Rückbau<br />

vorhandener Bauten und der Sanierung<br />

der Grundstücke voraus. Das Merkblatt<br />

richtet sich gezielt an die meist privaten<br />

Besitzer von nicht mehr nutzbaren Bauten,<br />

die eine Nachnutzung anstreben. Der<br />

Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Gebäude<br />

und womöglich anzutreffenden<br />

Schadstoffen. Fragen des Boden-, Naturund<br />

Gewässerschutzes werden am Rande<br />

gestreift und durch Verweise auf die<br />

einschlägigen Rechtsbereiche und technischen<br />

Normen abgehandelt.<br />

Merkblatt DWA-M 619 (Entwurf): Ökologische Baubegleitung bei Gewässerunterhaltung und -ausbau<br />

Mai <strong>2012</strong>, 58 Seiten, ISBN 978-3-942964-36-4, Ladenpreis: EUR 63,00, Preis für fördernde DWA-Mitglieder EUR 50,40<br />

Mit der Ökologischen Baubegleitung<br />

(ÖBB) sollen sowohl die Umweltverträglichkeit<br />

von Bauvorhaben, die Berücksichtigung<br />

der Belange des Natur-,<br />

Gewässer- und Bodenschutzes als auch<br />

die Umsetzung geeigneter Maßnahmen<br />

zur Erreichung der Umweltziele gemäß<br />

der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />

bzw. der leitbildtypischen Entwicklungsziele<br />

erreicht werden. Damit umfasst<br />

die ÖBB alle Maßnahmen, die zu<br />

einer möglichst umweltverträglichen<br />

Umsetzung der Gewässerplanung und<br />

zu einer optimalen Gewässerentwicklung<br />

führen. Im Entwurf des Merkblattes<br />

DWA-M 619 wird angegeben, in<br />

welchen Planungs- und Bauphasen eine<br />

ÖBB sachlich geboten ist und welche<br />

weiteren Tätigkeiten in Betracht<br />

kommen können. Des Weiteren werden<br />

auch Möglichkeiten zur Beauftragung<br />

dieser Leistungen dargestellt. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf der Darstellung<br />

und Beschreibung der einzelnen Leistungen<br />

der ÖBB zum Umbau von Fließgewässern<br />

sowie der Zuordnung zu den<br />

einzelnen Phasen im Bauablauf.<br />

Kontakt: DWA Deutsche Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />

www.dwa.de/shop<br />

5 / <strong>2012</strong> 349


Wir sind ganz rohr<br />

Heute schon Know-how geshoppt?<br />

Der neue Internetauftritt der <strong>3R</strong><br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Vulkan-Verlag


Normen & Regelwerk<br />

DVGW-Regelwerk Gas<br />

Neuerscheinungen<br />

G 488 „Anlagen für die Gasbeschaffenheitsmessung – Planung, Errichtung, Betrieb“<br />

Ausgabe 4/12, EUR 28,72 für DVGW-Mitglieder, EUR 38,29 für Nicht-Mitglieder<br />

Im Januar 1993 wurde der DVGW-Arbeitskreis<br />

„Gasbeschaffenheitsmessung“<br />

eingerichtet, um für Gasbeschaffenheitsmessanlagen<br />

eine geschlossene<br />

Darstellung der Bau- und Verfahrensweisen<br />

zu schaffen, die sich in ihrer<br />

praktischen Anwendung bewährt haben<br />

und die nach allgemeiner sachverständiger<br />

Überzeugung als einwandfreie technische<br />

Lösungen gelten. Mit der Neuauflage<br />

des DVGW-Regelwerks G 488 sind<br />

diese Bau- und Verfahrensweisen auf<br />

den neuesten Stand gebracht worden.<br />

Das Arbeitsblatt gilt für Gase, deren Beschaffenheit<br />

nach den DVGW-Arbeitsblättern<br />

G 260 und G 262 definiert sind.<br />

Die Notwendigkeit von Gasbeschaffenheitsmessanlagen<br />

(GBM) ist durch<br />

die Bestimmung der thermischen Energie<br />

nach DVGW G 685 und zur Überwachung<br />

der Gasqualität begründet. Im Arbeitsblatt<br />

wird hierzu neben der Planung,<br />

Errichtung, Inbetriebnahme und Betrieb<br />

besonders auf die Messverfahren zur<br />

Bestimmung der Gasbeschaffenheit und<br />

der Gasqualitätsüberwachung eingegangen.<br />

Die Anlagen bestehen aus der Probenahme-Vorrichtung,<br />

der Probenaufbereitung,<br />

den Messgeräten, Nebeneinrichtungen<br />

sowie dem Aufstellungsraum.<br />

Sie befinden sich an Ein-/Ausspeisestellen<br />

und/oder repräsentativen Stellen eines<br />

Gasnetzes der öffentlichen Versorgung.<br />

Die Anforderungen für Anlagen zur<br />

Gasbeschaffenheitsmessung grenzen<br />

sich dabei von denen der Gas-Druckregelanlagen<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 491 oder Gas-Messanlagen nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 492 ab.<br />

Zurückziehungen<br />

GW 110 „Einheiten im Gas- und Wasserfach“<br />

Das Merkblatt GW 110 (Ausgabe 12/1976) wurde ersatzlos zurückgezogen.<br />

DVGW-Regelwerk Wasser<br />

W 1050 „Objektschutz von Wasserversorgungsanlagen“<br />

Ausgabe 4/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />

Mit dem Schutz von Wasserversorgungsanlagen<br />

gegen unbefugten Zugriff<br />

befasst sich der DVGW seit Ende<br />

der 1950er Jahre. Dies führte im November<br />

1961 zur Regelwerksveröffentlichung<br />

des DVGW W 801 (H) „Vorläufige<br />

Hinweise zur Notstandsplanung in<br />

der zentralen öffentlichen Wasserversorgung“<br />

und im März 1979 zu einer<br />

ersten Fortschreibung. Vor den Hintergründen<br />

der Terroranschläge in New York<br />

am 11.09.2001 erfolgte im März 2002<br />

eine Aktualisierung, die unter W 1050<br />

(H) „Vorsorgeplanung für Notstandsfälle<br />

in der öffentlichen Trinkwasserversorgung“<br />

erschien. Im August 2008 fasste<br />

der DVGW das Thema „Organisation und<br />

Management im Krisenfall“ im W 1002<br />

(H) zusammen, ein Thema, das auch im<br />

W 1050 behandelt wurde. Daher musste<br />

das W 1050 von März 2002 zurückgezogen<br />

werden. Die baulichen Vorsorgemaßnahmen<br />

des W 1050 wurden nicht in das<br />

W 1002 übernommen.<br />

Das neue Merkblatt W 1050 ersetzt<br />

den Teil des ehemaligen DVGW-Hinweises<br />

W 1050, der nicht in DVGW W 1002<br />

(H) eingeflossen ist. Es wurde von einem<br />

Projektkreis im Technischen Komitee<br />

„Anlagen- u Betriebsmanagement in<br />

der Wasserverteilung“ erarbeitet. Dieses<br />

Merkblatt gilt für die Ermittlung von<br />

Maßnahmen zum Objektschutz einzelner<br />

Wasserversorgungsanlagen im Rahmen<br />

des Risikomanagements gemäß DVGW<br />

W 1001 (H) „Sicherheit in der Trinkwasserversorgung<br />

– Risikomanagement im<br />

Normalbetrieb“. Der Hinweis beschränkt<br />

sich dabei im Wesentlichen auf den Einbruchs-<br />

und Zugriffsschutz. Darüber hinaus<br />

gelten weiterhin die speziellen Festlegungen<br />

der objektbezogene Regelwerke<br />

[zum Beispiel DVGW W101 (A), DVGW<br />

W 102 (A), DVGW W 122 (A), DVGW<br />

W 300 (A), DVGW W 400-1 bis 3 (A)].<br />

Ein wesentlicher Teil des Risikomanagements<br />

ist der Schutz der Infrastruktur<br />

der Wasserversorgung gegen Zugriffe<br />

unbefugter Dritter. Der zielgerichtete<br />

Objektschutz von Wasserversorgungsanlagen<br />

dient der Risikoreduzierung und<br />

damit auch der Risikobeherrschung in der<br />

sicheren Versorgung der Bevölkerung mit<br />

Wasser in Zusammenarbeit mit der zuständigen<br />

Behörde. Der vorliegende Hinweis<br />

dient als Leitfaden zur Identifikation<br />

notwendiger Schutzmaßnahmen gegen<br />

Bedrohungen durch Eingriffe Dritter in<br />

die Anlagen der Wasserversorgung. Mit<br />

Berücksichtigung des Leitfadens kann<br />

das Risiko einer Beeinträchtigung der<br />

Wasserversorgung aufgrund einer abstrakten,<br />

d. h. einer nach den vorliegenden<br />

Erkenntnissen möglichen Gefahr reduziert<br />

werden. Im Falle einer konkreten,<br />

d. h. einer in einem einzelnen Fall bestehenden<br />

Gefahr können die ergriffenen<br />

Schutzmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit<br />

hin eingeordnet werden.<br />

W 1050 nimmt beispielsweise das<br />

Zwiebelschalenprinzip auf, das sich bei<br />

der Festlegung anlagenbezogener Sicherheitszonen<br />

und deren Sicherheitsniveaus<br />

bewährt hat. Das heißt, je mehr unterschiedliche<br />

Widerstände gegen unbefugten<br />

Zugriff von außen bestehen, desto<br />

wahrscheinlicher wird ein versuchter<br />

Zugriff auflaufen, scheitern oder erkannt.<br />

Kontakt: DVGW Deutscher<br />

Verein des Gas- und<br />

Wasserfaches e.V., Bonn,<br />

www.dvgw.de<br />

352 5 / <strong>2012</strong>


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

AUMA<br />

Zukunftsfähige Antriebe<br />

In den letzten drei Jahren hat AUMA die<br />

neue Drehantriebsbaureihe der Generation<br />

.2 erfolgreich am Markt eingeführt.<br />

Mittlerweile sind viele Tausend Antriebe<br />

der neuen Generation .2 installiert. Auf der<br />

Achema <strong>2012</strong> zeigt das Müllheimer Unternehmen<br />

die Zukunftsfähigkeit dieser<br />

Antriebe, basierend auf einem modularen<br />

Konzept, das über Jahrzehnte perfektioniert<br />

wurde.<br />

Die Diagnosefähigkeit der Geräte wurde<br />

erweitert, z. B. enthalten die Antriebe<br />

einen Sensor zur Messung von Vibrationen<br />

auf der Armatur. Eine Diagnosesoftware<br />

gibt eine Meldung aus, wenn diese<br />

Schwingungen den zulässigen Grenzwert<br />

des Antriebs überschreiten. Damit besteht<br />

die Möglichkeit, Geräteausfällen rechtzeitig<br />

vorzubeugen. Bei der Klassifizierung der<br />

Diagnosemeldungen orientiert sich AUMA<br />

so weit als möglich an vorhandenen Standards.<br />

Alle Diagnosemeldungen sind nach<br />

der Namur Empfehlung NE 107 kategorisiert.<br />

Ein wichtiges Thema auf dem Achema-Messestand<br />

ist das Thema Funktionale<br />

Sicherheit – SIL. Mit einem neuen<br />

Elektronik-Modul sind die Stellantriebe<br />

SIL 3-fähig.<br />

Bild:<br />

Stellantriebe<br />

für Armaturen<br />

in<br />

allen Größen<br />

und<br />

Bauformen<br />

In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen<br />

viel in Korrosionsschutzmaßnahmen<br />

investiert. Eine zweischichtige<br />

Pulverbeschichtung der Gehäusebauteile<br />

sorgt für einen einzigartigen Schutz gegen<br />

Umwelteinflüsse. Der Schichtaufbau<br />

zeichnet sich durch hohe UV- und Chemikalienbeständigkeit<br />

sowie hohe mechanische<br />

Widerstandskraft aus.<br />

AUMA hat den Anspruch, für jede Industriearmatur,<br />

die mit einem elektrischen<br />

Antrieb automatisiert werden soll, einen<br />

passenden Antrieb liefern zu können.<br />

Kontakt: AUMA Riester GmbH & Co. KG,<br />

Müllheim, Tel. +49 7631 8090, E-Mail:<br />

riester@auma.com, www.auma.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 8.0, Stand C 23<br />

Stenflex<br />

Hochflexibler und zweiwelliger<br />

Gummi-Kompensator Typ C-2<br />

Der STENFLEX- Gummi-Kompensator Typ<br />

C-2 ist ein hochflexibler, zweiwelliger Universal-Kompensator<br />

mit außen zwischen<br />

den Wellen liegendem Stabilisierungsring<br />

und hinterliegenden Anpressflanschen.<br />

Neben dem Standardprogramm sind Sonderbaulängen<br />

möglich. Er findet überall<br />

dort Anwendung, wo große axiale, laterale<br />

und angulare Bewegungen aufgenommen<br />

werden müssen, oder thermische und<br />

mechanische Spannungen in Rohrleitungen<br />

und deren Systemkomponenten wie<br />

z. B. Pumpen, Armaturen und Kondensatoren<br />

reduziert werden sollen.<br />

Für die Aufnahme überlagerter Bewegungen<br />

in Kühlwasserleitungen sowie die<br />

Aufnahme von Gebäudesetzungen und<br />

Montageungenauigkeiten ist der Typ C-2<br />

geradezu prädestiniert. Daher wird er auch<br />

überwiegend in der Energietechnik und im<br />

Anlagenbau eingesetzt. Verfügbar ist der<br />

Typ C-2 in den Nennweiten DN 300 bis<br />

DN 3600 sowie in den Gummi-Qualitäten<br />

EPDM, NBR und CIIR.<br />

Kontakt: STENFLEX® Rudolf Stender<br />

GmbH, Norderstedt, E-Mail: info@<br />

stenflex.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 8.0, Stand H 62<br />

5 / <strong>2012</strong> 353


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

KSB Aktiengesellschaft<br />

Neue Absperrklappen für den<br />

Flüssiggastransport<br />

Als Ergänzung zu dem umfangreichen<br />

Klappenprogramm für den Flüssiggastransport<br />

stellt die KSB Aktiengesellschaft<br />

auf der diesjährigen Achema die<br />

neue Baureihe TRIODIS vor. Bei diesen<br />

Armaturen handelt es sich um wartungsfreie<br />

sogenannte „dreifach exzentrische“<br />

Absperrklappen. Sie sind für Betriebsdrücke<br />

bis zu 100 bar und für Medien ausgelegt,<br />

die je nach Beschaffenheit Temperaturen<br />

zwischen –250 und +200 °C haben.<br />

Dank ihrer besonderen Konstruktion<br />

weisen sie ein geringeres erforderliches<br />

Schließmoment als doppelt exzentrische<br />

Bauweisen auf und können so von kleineren<br />

Antrieben betätigt werden. Mit ihrer<br />

dreifach-exzentrischen Lagerung und ihren<br />

speziell geformten konischen Dichtflächen<br />

sind die Armaturen auch bei sehr<br />

hohen Differenzdrücken dicht. Die Abdichtung<br />

selbst kann von HELICOFLEX®-<br />

Dichtringen übernommen werden, die<br />

weltweit für ihre hohe Leistungsfähigkeit<br />

im Bereich der Tieftemperaturtechnik bekannt<br />

sind. Sie können sowohl von der Vorder-<br />

als auch von der Rückseite aus angeströmt<br />

werden.<br />

Die Absperrklappen benötigen keinen<br />

Endanschlag für die Schließ-Stellung,<br />

da ihr metallischer Sitz einen natürlichen<br />

Anschlag bildet. Das schützt den Sitz<br />

Foto: © KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />

Bild 1: Absperrklappen der Baureihe<br />

TRIODIS in der Flanschversion mit hydraulischem<br />

Antrieb<br />

der Armatur für den Fall, dass der Antrieb<br />

falsch herum angesteuert würde. Die Welle<br />

selbst ist aus einem Stück gefertigt und<br />

wird von stark dimensionierten Gleitlagern<br />

in Position gehalten. So ist auch nach vielen<br />

Schaltspielen noch eine exakte Abdichtung<br />

in Durchflussrichtung gewährleistet.<br />

Eine zusätzliche Ausblassicherung verhindert<br />

im Havariefall den Austritt der Welle<br />

aus dem Gehäuse.<br />

Die TRIODIS gibt es mit Durchmessern<br />

von 200 bis 1200 mm. Die Edelstahlgehäuse<br />

sind mit Flanschen oder mit Anschweißenden<br />

lieferbar. Als bauliche Besonderheit<br />

gibt es noch eine sogenannte<br />

„Buttweld-Side-Entry“-Version. Diese<br />

verfügt über Schweißenden, mit denen die<br />

Armatur in die Rohrleitung eingeschweißt<br />

wird. Zu Wartungszwecken kann man die<br />

Innenteile aus dem Gehäuse herausziehen,<br />

ohne die ganze Absperrklappe ausbauen zu<br />

müssen. Ein Vorteil, der vor allem bei beengten<br />

Platzverhältnissen von großer Bedeutung<br />

ist.<br />

Die neue Baureihe ist so gebaut, dass<br />

sie auch im Brandfall dicht bleibt. Sie hat<br />

erfolgreich die „Fire-Safe-Tests“ nach den<br />

Standards des API (American Petroleum<br />

Institute) und des BS (British Standard)<br />

absolviert. Die Tests dieser Baureihe fanden<br />

auf dem eigens dafür gebauten Prüfstand<br />

der KSB-Gruppe im Forschungszentrum<br />

Gradignan, Frankreich, statt. Die Antriebsflansche<br />

und die Wellenenden erlauben<br />

den Aufbau manueller, pneumatischer<br />

und hydraulischer sowie elektrischer Antriebe,<br />

unabhängig von deren Hersteller.<br />

Heute sind etwa 60 % aller in der Welt eingesetzten<br />

Gas-Tanker und viele Verladeund<br />

Verarbeitungsterminals mit AMRI-Armaturen<br />

von KSB ausgestattet.<br />

Kontakt: KSB Aktiengesellschaft,<br />

Frankenthal, E-Mail: info@ksb.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 8.0, Stand H 14<br />

Bentley<br />

Softwarelösungen<br />

für Anlagenbauer<br />

und -betreiber<br />

Bentley Systems Inc., ein weltweit führender<br />

Anbieter umfassender Softwarelösungen<br />

für nachhaltige Infrastruktur, unterstützt<br />

die Anforderungen der Prozessindustrie<br />

mithilfe von Produkten für das<br />

Design, die Konstruktion und den Betrieb<br />

verfahrenstechnischer Anlagen. Bentley<br />

stellt auf der<br />

Achema die neuesten<br />

Produkte<br />

und Entwicklungen<br />

seiner Lösung<br />

für die Prozessindustrie<br />

aus.<br />

354 5 / <strong>2012</strong>


Im Einzelnen werden Bentley OpenPlant,<br />

AutoPLANT, Bent ley Raceway and Cable<br />

Management, ProjectWise, ConstructSim,<br />

Bentley Transmittal Services und AssetWise<br />

präsentiert.<br />

Bentley erfüllt die Anforderungen von<br />

Anlagenbetreibern und -bauunternehmen,<br />

indem es die Extraktion von Daten aus Vorgängerdatenquellen<br />

ermöglicht, Funktionen<br />

für 2D- und 3D-Design und -Modellierung<br />

bereitstellt, Bauingenieuren Vor-<br />

Ort-Modellansichten über iPad bietet und<br />

für eine präzise Rückführung der Modelldaten<br />

in die betrieblichen Systeme sorgt.<br />

Die Software optimiert sämtliche betriebliche<br />

Prozesse während der Lebenszyklen<br />

von Anlagen und Projekten. Anlagenbetreiber<br />

können mit Problemen im Hinblick<br />

auf Termine, Datenübergabe und Wartung<br />

konfrontiert werden, während sie gleichzeitig<br />

versuchen, Assets auf sichere Weise<br />

und optimalem Level zu betreiben.<br />

Die folgenden Produktaktualisierungen<br />

und Lösungen werden im Rahmen<br />

der Achema präsentiert und<br />

erörtert:<br />

Informationsmodellierung<br />

– die neuesten Tools für<br />

den Entwurf von Anlagen<br />

(OpenPlant und Auto-<br />

PLANT) in Zusammenwirkung<br />

mit ProjectWise und<br />

eB, einschließlich 2D- und<br />

3D-Workflows sowie<br />

Punktwolken,<br />

Integrierte Projekte –<br />

Vorstellung der jüngsten<br />

Entwicklungen für das<br />

Bauwesen mit neuen Versionen von<br />

ConstructSim, Integrated Structural<br />

Modeler, den neuen Bentley Transmittal<br />

Services sowie den neuesten<br />

Bent ley Apps für das iPad – Project-<br />

Wise Explorer für das iPad und Bentley<br />

Navigator für das iPad,<br />

Intelligente Infrastruktur – die neueste<br />

AssetWise Software zur Verwaltung<br />

der Lebenszyklusinformationen von<br />

Assets (eB, mobile Corrective Action<br />

App und Data Quality Services) sowie<br />

Verbesserung der Einhaltung gesetzlicher<br />

Vorschriften, Erhöhen der<br />

Anlagensicherheit und Senkung der<br />

Betriebskosten.<br />

Kontakt: Bentley Systems Germany<br />

GmbH, Ismaning<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.2, Stand B 27<br />

4pipes<br />

Flexibel und hochbelastbar: Raci-Gleitkufen<br />

4 pipes liefert bewährte Zubehörprodukte<br />

für den Rohrleitungsbau. Dichtungen<br />

für Mauerdurchführungen, Korrosionsschutz-<br />

und Abdichtungssysteme gehören<br />

neben Flanschdichtungen und Flanschisolierungen<br />

sowie einer kompletten Palette<br />

an Rohrleitungszubehör zum Lieferprogramm.<br />

Für die renommierten und hochwertigen<br />

Gleitkufen System raci hat die<br />

Firma die Vertretung in Deutschland.<br />

Die Raci-Gleitkufen ermöglichen eine<br />

komfortable Montage beim Einzug vom<br />

Mediumrohr in Mantelrohre.<br />

Die Gleitkufen<br />

werden ganz<br />

einfach ineinander<br />

gesteckt und mit<br />

Hilfe einer Zange, bei<br />

den großen Typen<br />

mit einem speziellen<br />

Spannwerkzeug, in<br />

zwei bis drei Zügen<br />

dauerhaft verspannt<br />

– ohne mühsame,<br />

lang andauernde<br />

Verschraubungen.<br />

Die schraublose<br />

Steckverbindung ist<br />

besonders vorteilhaft<br />

bei Bündelung von mehreren Rohren.<br />

Die Flexibilität der Kufe ermöglicht extreme<br />

Biegungen. 4 pipes bietet die Berechnung<br />

für die optimalen Gleitkufen zur Bündelung<br />

oder eine individuelle Stahllösung.<br />

Durch die sieben Basis-Typen werden<br />

alle Rohrdurchmesser ab 38 bis 2500 mm<br />

flexibel abgedeckt. Die Raci-Gleitkufen<br />

sind hochbelastbar, aus hochwertigem<br />

Polyethylen hergestellt und ohne Verbindungsteile<br />

aus Metall – 100 % PE und<br />

100 % recycelbar. Der Verzicht auf metallische<br />

Verbindungsteile macht das Produkt<br />

auch im kathodisch geschützten Stahlrohrleitungsbau<br />

einsetzbar.<br />

Kontakt: 4 pipes GmbH, Nürnberg,<br />

E-Mail: info@4pipes.de, www.4pipes.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 355


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

DuPont<br />

Korrosionsbeständige Fluorkunststoffe<br />

Bild: DuPont/Elaflex<br />

Auf der Achema <strong>2012</strong> zeigt DuPont Produkte<br />

zur Steigerung der Effizienz, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit von Systemen in<br />

der chemischen Industrie. Dazu gehören<br />

DuPont Teflon® und DuPont Tefzel®<br />

Fluorkunststoffe, die eingesetzt werden,<br />

um Maschinen und Geräte gegen korrosionsbedingte<br />

Ausfälle zu schützen, Du-<br />

Pont Kalrez® Perfluorelastomer-Dichtungen<br />

für eine optimale Dichtwirkung<br />

unter Einwirkung aggressiver Chemikalien<br />

und hoher Temperaturen sowie die Familie<br />

der DuPont Vespel® Teile und Halbzeuge,<br />

die anspruchsvollen Einsatzbedingungen in<br />

chemischen, petrochemischen und thermischen<br />

Prozessen widerstehen.<br />

Das korrosionsbedingte Versagen von<br />

Produktionssystemen in der chemischen<br />

Industrie kann Leckagen, Emissionen, verminderte<br />

Prozesseffizienz, erhöhte Kosten<br />

und Produktionsbeeinträchtigungen<br />

bewirken. Hier ermöglichen Komponenten<br />

aus Teflon® und Tefzel® Fluorkunststoffen<br />

mit ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />

über einen breiten Temperaturbereich oft<br />

universellere und ökonomischere Lösungen<br />

als viele exotische Metalle und Legierungen.<br />

Fluorkunststoffe sind nicht spröde<br />

und beständig gegen Schlagbeanspruchung<br />

und Temperaturschocks. Ihr niedriger<br />

Reibwert unterstützt den leichtgängigen<br />

Lauf beweglicher Teile, z. B. in<br />

Kugel- oder Kegelventilen, während ihre<br />

inhärenten Antihafteigenschaften dem<br />

Aufbau von Ablagerungen entgegenwirken<br />

und das Reinigen erleichtern. Spezielle<br />

Fluorkunststofftypen von DuPont<br />

erfüllen die ATEX Richtlinien. Für technische<br />

Beschichtungen sind Teflon® Fluorkunststoffe<br />

sowohl als Pulver als auch in<br />

flüssiger Form verfügbar. Sie eignen sich<br />

für vielfältige Bauteilgrößen und -formen<br />

und bieten dabei über die inhärenten Antihafteigenschaften<br />

hinaus noch weitere<br />

Vorteile, beispielsweise als funktionale<br />

Oberflächenkomponente von leichtgängigen<br />

Kupplungen oder verschleißarmen<br />

Ventilen.<br />

Ein von DuPont während der Achema<br />

<strong>2012</strong> veranstaltetes Seminar mit dem Titel<br />

„Managing Corrosion with DuPont Teflon®<br />

Fluoropolymer Resins“ beschreibt die<br />

Vorteile des Korrosionsschutzes mit Teflon®<br />

Fluorkunststoffen und technischen<br />

Beschichtungen sowie von Tefzel® Fluorkunststoffen,<br />

wie eine verlängerte Lebensdauer<br />

für Maschinen und Geräte, weniger<br />

unplanmäßige Produktionsunterbrechungen<br />

und ein verringertes Risiko unkontrollierter<br />

Emissionen. Das Seminar<br />

findet am 19. Juni von 13:30 Uhr bis ca.<br />

18:00 Uhr im Raum Fantasie 2 des Frankfurter<br />

Kongress-Zentrums statt. Die Teilnahme<br />

ist kostenlos.<br />

Verringerte Systemkosten und<br />

höhere Zuverlässigkeit<br />

Kalrez® Perfluorelastomer-Dichtungen<br />

widerstehen über 1.800 unterschiedlichen<br />

Chemikalien und Temperaturen bis<br />

zu 327 °C. Ihre besonderen Eigenschaften<br />

helfen, die Dichtwirkung zu erhalten,<br />

Wartungs- und Betriebskosten zu reduzieren<br />

und die Sicherheit zu erhöhen. Zur<br />

Achema legt Du-<br />

Pont einen speziellen<br />

Fokus auf die<br />

Kalrez® Spectrum<br />

Produktfamilie für<br />

den zuverlässigen<br />

Langzeiteinsatz in<br />

hoch aggressiven<br />

chemischen Prozessen<br />

sowie in der<br />

Öl- und Gasförderung.<br />

Kalrez® Teile<br />

sind als Standard<br />

O-Ringe oder<br />

kundenspezifische<br />

Halbzeuge sowie<br />

auch in Form FDA-zugelassener Produkte<br />

für Anwendungen in der pharmazeutischen<br />

und biotechnologischen Industrie<br />

verfügbar.<br />

Vespel® Teile und Halbzeuge steigern<br />

die Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

von Maschinen und Geräten für chemische<br />

und thermische Prozesse. Sie verbinden<br />

eine extreme Beständigkeit von<br />

kryogenen Temperaturen bis zu kontinuierlich<br />

325 °C (kurzzeitig bis 550 °C) mit<br />

sehr hoher Verschleißfestigkeit, geringer<br />

Reibung und hoher chemischer Beständigkeit.<br />

Damit eignen sie sich für eine Vielzahl<br />

von Anwendungen wie Kolbenringe, Ventilsitze<br />

und -dichtungen, Lager und Flachdichtungen.<br />

Speziell in Zentrifugalpumpen<br />

können DuPont Vespel® CR-6100 Teile<br />

zu mehr Effizienz und Zuverlässigkeit beitragen.<br />

DuPont weiß durch Erfahrungen aus<br />

erster Hand, dass Systeme der chemischen<br />

und petrochemischen Industrie Schmierstoffe<br />

erfordern, die zu mehr Betriebssicherheit<br />

beitragen können. Krytox® Hochleistungsschmierstoffe<br />

bieten eine breite<br />

Auswahl speziell formulierter, nicht brennbarer<br />

und chemisch inerter Syntheseöle<br />

und Fette, die zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />

in Systemen der chemischen<br />

und petrochemischen Industrie beitragen<br />

können, ohne Kompromisse hinsichtlich<br />

der Schmierwirkung zu erfordern. Sie<br />

wurden unter Einsatz spezieller Technologien<br />

auf die besonderen Anforderungen<br />

der chemischen Industrie abgestimmt, sind<br />

nicht toxisch, nicht reaktiv, nicht brennbar,<br />

nicht korrosiv und kompatibel mit den in<br />

Dichtungen, O-Ringen und Ventilen eingesetzten<br />

Polymeren. Sie bewahren ihre<br />

Schmierwirkung und eine gleichbleibende<br />

Viskosität über einen breiten Temperaturbereich<br />

in hoch korrosiven Umgebungen.<br />

Zu ihren Anwendungsmöglich keiten gehört<br />

das Schmieren von Ventilen, Lüftern,<br />

Pumpen, Rührern, Reaktoren, Zentrifugen<br />

und anderen Geräten.<br />

Kontakt: DuPont de Nemours (Deutschland)<br />

GmbH, Neu-Isenburg,<br />

E-Mail: horst-ulrich.reimer@dupont.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.0, Stand C 13<br />

356 5 / <strong>2012</strong>


Lösungen im Anlagenbau:<br />

NORMACONNECT® FGR Rohrkupplungen<br />

Die NORMACONNECT® FGR Rohrkupplung<br />

ist ein Verbindungselement, mit dem<br />

dick- und dünnwandige Kunststoff-, Metall-<br />

und Edelstahlrohre miteinander verbunden<br />

werden. Mit den unterschiedlichen<br />

Typenreihen Flex, Grip, Plast Grip, Combi<br />

Grip und Rep E werden verschiedenste<br />

Anforderungen, die bei der Verbindung<br />

von Rohren bzw. Rohrsystemen auftreten,<br />

erfüllt. So können Rohrendenabstände<br />

von bis zu 65 mm überwunden werden.<br />

Die Verbindungselemente tragen dazu<br />

bei, Montagezeiten und -kosten deutlich<br />

zu reduzieren, da zusätzliche Aufwendungen<br />

wie Verschweißen oder Verzinken<br />

entfallen. Anhand von drei Beispielen im<br />

Anlagenbau werden die Problemlösungseigenschaften<br />

von NORMACONNECT® dargestellt:<br />

Druckluftrohrleitung in einer<br />

Rauchgasreinigungsanlage<br />

Beim Einbau einer Druckluftrohrleitung,<br />

die zur Abreinigung von mechanischen Filtern<br />

benötigt wird, werden St-Rohre mit<br />

den Rohraußendurchmessern 60,3 mm<br />

bzw. 88,9 mm miteinander verbunden.<br />

Die Filter, die jeweils mit einem St-Rohr<br />

verbunden sind, sind in unregelmäßigen<br />

Abständen zu wechseln. Damit der Austausch<br />

der Filter einfach und schnell erfolgen<br />

kann, wird die Rohrkupplung NORMA-<br />

CONNECT® Typ Flex in der Werkstoffqualität<br />

W2 mit EPDM-Dichtung verbaut.<br />

Diese gleicht die Rohrendenabstände und<br />

Auswinkelungen aus, ohne die Funktionsfähigkeit<br />

der Reinigungsanlage zu beeinträchtigen.<br />

Die einfache Handhabung ermöglicht<br />

eine deutlich kürzere Montagezeit.<br />

Zudem werden die durch Wartung<br />

verursachten Stillstandzeiten deutlich reduziert.<br />

Als positiver Nebeneffekt werden<br />

die starken Vibrationen, die bei der Abreinigung<br />

der mechanischen Filter entstehen,<br />

entscheidend gedämpft.<br />

Druckluftrohrleitung eines<br />

Belebungs beckens in einer Kläranlage<br />

Bei der Erweiterung einer Kläranlage werden<br />

für die Druckluftleitung eines Belebungsbeckens<br />

St-Rohre und Edelstahlrohre<br />

mit den Rohraußendurchmessern<br />

von 76,1 mm miteinander verbunden. Da<br />

die horizontal verlaufende Rohrleitung keine<br />

großen Verlegetoleranzen erlaubt, sind<br />

die Differenzen, die beim Ablängen der<br />

Rohre entstehen, auszugleichen. Der Einsatz<br />

der Rohrkupplung NORMACONNECT®<br />

Typ Grip in der Werkstoffqualität W4 mit<br />

NBR-Dichtung und RA = 76,1 erlaubt einen<br />

Rohrendenabstand von bis zu 25 Millimetern,<br />

so dass die entstandenen Rohrlängendifferenzen<br />

schnell und einfach ausgeglichen<br />

werden können. Die Montagezeit<br />

verkürzt sich um 80 % im Vergleich<br />

zur Flanschtechnik.<br />

Erweiterung einer Feuerschutzbzw.<br />

Trinkwasserleitung<br />

Bei der Erweiterung einer Feuerschutzbzw.<br />

Trinkwasserleitung werden verzinkte<br />

St-Rohre mit den Rohraußendurchmessern<br />

76,1 mm bzw. 114,0 mm miteinander verbunden.<br />

Durch den Einsatz der Rohrkupplung<br />

NORMACONNECT® Typ Grip in der<br />

Werkstoffqualität W4 mit EPDM-Dichtung<br />

können im Vergleich zur Flansch-/<br />

Schraubtechnik deutlich dünnwandigere<br />

Rohre verbaut werden. Dadurch entfallen<br />

Schweißarbeiten sowie zusätzlich erforderliche<br />

Verzinkarbeiten an den Schweißstellen.<br />

Für die Arbeiten muss der Betrieb<br />

nur kurz unterbrochen werden. Zudem<br />

verkürzen sich die Montagestunden.<br />

Kontakt: NORMA Group AG, Maintal,<br />

E-Mail: daphne.recker@normagroup.com,<br />

www.normagroup.com<br />

Bild: Anwendung der Rohrkupplung NORMCONNECT Typ Grip im Klärwerksbereich<br />

5 / <strong>2012</strong> 357


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

Frank GmbH<br />

Rohr- und Formteile aus High-Tech<br />

Kunststoff<br />

Das Material ECTFE ist aufgrund seiner<br />

vielseitigen chemischen Widerstandsfähigkeit<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

geeignet. Durch die hohe thermische Stabilität<br />

kommen ECTFE-Rohre und -Formteile<br />

sogar in der pharmazeutischen Industrie<br />

zum Einsatz, wo u. a. hoch agressive<br />

Medien bei Temperaturen bis über 100 °C<br />

transportiert werden. Auch für Reinstraumanwendungen<br />

ist ECTFE bestens geeignet:<br />

Die hohen Auslaugwerte des Materials<br />

beruhen auf einer speziellen chemischen<br />

Zusammensetzung, ohne zusätzliche<br />

Zuschlagstoffe wie Aktivruß oder andere<br />

Pigmentstoffe zur UV-Stabilisierung.<br />

Außerdem präsentiert Frank Großformteile<br />

bis d2000 aus PP, produziert<br />

nach Kundenvorgaben. Aufgrund selbst<br />

produzierter Rohlinge aus Wickelrohr (PE<br />

oder PP, Sondermaterialien nach Rücksprache)<br />

kann eine große Bandbreite abgedeckt<br />

werden, z. B. Reduktionen, Festflansche,<br />

Flanschringe.<br />

Regelventile und Kugelhähne aus<br />

Kunststoff mit ATEX-Zulassung sind eine<br />

echte Alternative zu Edelstahlarmaturen.<br />

Sie zeichnen sich aus durch eine hohe<br />

chemische Widerstandsfähigkeit und sind<br />

selbst in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

einsetzbar. Lieferbar sind sie in PVC, PP,<br />

PVDF sowie in PTFE mit ATEX (Richtlinie<br />

94/9/EG ).<br />

Für Schwebekörper-Durchflussmesser<br />

bietet der neue Z 60-Messwertsensor<br />

eine weitere verbesserte Skalierung.<br />

Neben dem analogen Ausgangssignal von<br />

4 bis 20 mA wird durch die vergossenen<br />

Anschlusskabel (optional) ein sicherer Betrieb<br />

bei aggressiven Umgebungsbedingungen<br />

gewährleistet.<br />

Perfekt Schweißen mit der SP110B:<br />

Die neue Schweißmaschine für wulstfreies<br />

Schweißen von Kunststoffrohrleitungen<br />

in der Pharmazeutischen, Halbleiter- und<br />

Lebensmittelindustrie. Bei diesem System<br />

wird eine Schweißung erzeugt, die innen<br />

und außen eine glatte Oberfläche aufweist.<br />

Die automatisch protokollierten Schweißaufzeichnungen<br />

können für die Validierung<br />

verwendet werden.<br />

Kontakt: Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf,<br />

Tel. +49 6105 4085-0, E-Mail: info@<br />

frank-gmbh.de, www.frank-gmbh.de<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 8.0, Stand F 94<br />

ITandFactory<br />

Cadison: Anlagenplanungs-Werkzeug im<br />

Umbruch<br />

Weil Anlagen zum einen immer komplexer<br />

werden, zum anderen sich der globale<br />

Wettbewerb um Engineering-Aufträge<br />

verschärft, müssen Planer einen Spagat<br />

meistern: Die Kosten senken oder zumindest<br />

stabil halten, dabei aber die Produktivität<br />

erhöhen. Dazu ist mittelfristig ein<br />

Paradigmenwechsel im Engineering erforderlich,<br />

sagt Ketan Bakshi, CEO der indischen<br />

Neilsoft-Gruppe und Mehrheitsgesellschafter<br />

der ITandFactory GmbH:<br />

„Unser Fokus wird sich klar von der Engineering-Effizienz<br />

zur Anlagen-Effizienz<br />

wandeln, konkret: Der optimierte Energieund<br />

Wasser-Footprint wird im Mittelpunkt<br />

stehen. Dazu werden wir Werkzeuge anbieten,<br />

die den Planer<br />

bei dieser neuen<br />

Sichtweise unterstützen<br />

– beispielsweise<br />

Such-<br />

Assistenten, die den<br />

Planer beim Einkauf<br />

von Komponenten<br />

unterstützen. Wir<br />

werden auch verstärkt<br />

Cloud-Technologien<br />

nutzen, um<br />

die Zusammenarbeit<br />

in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette<br />

zu optimieren.<br />

Bild: Die objektorientierten Engineering-Lösung Cadison verbessert<br />

die Produktivität des Planers<br />

Bild: ITandFactory GmbH, Bad Soden<br />

358 5 / <strong>2012</strong>


Nicht zuletzt brauchen wir smarte Werkzeuge,<br />

die den Planer beim Design einer<br />

Anlage wirklich unterstützen.“<br />

Wie solche Werkzeuge konkret aussehen,<br />

zeigt der IT-Spezialist auf der Achema.<br />

Im Mittelpunkt steht Cadison, die objektorientierte<br />

Engineering-Lösung für<br />

den Anlagenbau. Das Tool vereint den Engineering-Workflow<br />

(Angebotsplanung,<br />

Verfahrenstechnik, Aufstellungsplanung,<br />

Rohrleitungsplanung, Elektrotechnik, Instrumentierung<br />

etc.) und vermeidet Schnittstellen<br />

– das spart Zeit und Kosten und<br />

verbessert die Produktivität des Planers.<br />

Unter anderem wird die Citrix-Technologie<br />

für Cadison vorgestellt: Mit dieser Technologie<br />

ist zum Arbeiten mit rechenintensiver<br />

Grafik nicht unbedingt ein Grafikarbeitsplatz<br />

vor Ort notwendig. Ortsunabhängig<br />

kann der Planer selbst mit einem Laptop<br />

umfangreiche 3D-Zeichnungen bearbeiten.<br />

Aus Sicht des Anlagenplaners bzw. Betreibers<br />

bietet die zentrale Bereitstellung<br />

der virtuellen Desktops vor allem den Vorteil<br />

des schnelleren Know-how-Transfers:<br />

Nationale wie internationale Beteiligte an<br />

einem Projekt sind mit Citrix in der Lage,<br />

wesentlich enger und effizienter zusammenzuarbeiten.<br />

Kontakt: ITandFactory GmbH, Bad<br />

Soden, E-Mail: info@itandfactory.de<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.2, Stand B 37<br />

Fabreeka<br />

Schwingungs-Isolation für dynamische und<br />

thermische Rohrleitungssysteme<br />

Für Unternehmen der petro-chemischen<br />

Industrie, die Pipelines für den Gastransport<br />

nutzen, und für die Betreiber von<br />

Pipeline-Systemen stellen Ermüdungserscheinungen<br />

aufgrund von Schwingungen<br />

ein großes Problem dar. Übermäßige<br />

Vibrationen bilden eine große Gefahr für<br />

die Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der<br />

Gas-Verdichtung und in Pumpensysteme<br />

für Flüssigkeiten.<br />

Die Fabreeka® Elastomer-Gewebeplatte<br />

ist ein unter wissenschaftlichen<br />

Gesichtspunkten hergestelltes Material,<br />

das aus vielen Lagen eines dichtgewebten,<br />

zugfesten Textils besteht. Fabreeka®<br />

ist aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften<br />

besonders zur Reduzierung von<br />

Schocks, Schwingungen und Körperschall<br />

geeignet. Jede Gewebeeinlage ist mit einem<br />

speziellen Elastomer-Compound beschichtet,<br />

der gleichzeitig Pilz- und Schimmelbefall<br />

verhindert. Die Elastomer-Platten<br />

gibt es als Rohrhalterungseinlage, um<br />

den Kontakt zwischen Metall und Metall zu<br />

verhindern und wirkt gleichzeitig als wirksamer<br />

Vibrationsdämpfer. Die geringe Federkonstante<br />

und die große Hysterese (Interner<br />

Energieverlust) gibt der Rohrhalterung<br />

zugleich eine dynamische und strukturelle<br />

Stabilität. Die Fabreeka® Elastomer-<br />

Gewebeplatten werden bei Anwendungen<br />

mit mäßigem Wärmeaufkommen und/<br />

oder mit hoher pulsierender Resonanz als<br />

Dämmpolster zwischen Rohrleitung und<br />

Halterung eingesetzt (Temperaturbereich<br />

–55° bis +95°). Hergestellt werden die<br />

Elastomer-Gewebeplatten in Standarddicken<br />

von 1,6 mm bis 25,4 mm (nominell).<br />

Andere Dicken sind durch die Kombination<br />

der Standarddicken mittels Verkleben<br />

ebenfalls herstellbar.<br />

Hervorragende Dämpfung<br />

Die Elastomer-Gewebeplatten haben einen<br />

hohen Dämpfungswert (Dämpfungskonstante<br />

0.14). Das Verhältnis einander<br />

folgender Amplituden (von 2 : 1) übertrifft<br />

das von Naturgummi um das Vierund<br />

das von Stahl um das Hundertfache.<br />

Der Störungsabbau beträgt 0.69. Das hohe<br />

Dämpfungsvermögen von Fabreeka®<br />

Pads geht auf den großen Energieverlust<br />

(Hysterese) von 25 bis 45 % pro Schwingung<br />

zurück. Bei mittlerem Wärmeaufkommen<br />

und dort, wo das Rohrleitungssystem<br />

Spiel zur Expansion und Kontraktion<br />

benötigt, bieten die Fabreeka®-PTFE<br />

Pads alle Eigenschaften der Fabreeka®<br />

Elastomer-Gewebeplatten und zusätzlich<br />

eine PTFE-Unterlage. Der niedrige<br />

Gleitreibungsfaktor von nur μ = 0,3<br />

(PTFE gegen Stahl) ermöglicht eine Expansion<br />

der Rohrleitung.<br />

Kontakt: Fabreeka GmbH Deutschland,<br />

Büttelborn, E-Mail: info@fabreeka.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 359


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

GF Piping Systems<br />

Doppelrohrsysteme mit neuem<br />

Membranventil<br />

Bild 1: CONTAIN-IT Plus Membranventil<br />

Bild 2: Innovative Lösung zur kompletten Trennung der<br />

Doppelrohrleitung<br />

Bei Industrieanlagen steht die Sicherheit<br />

gegenüber Personen und der Umwelt an<br />

vorderster Stelle. Das Doppelrohrsystem<br />

CONTAIN-IT Plus von Georg Fischer Piping<br />

Systems bietet hervorragende Testergebnisse.<br />

Die Innenleitung wird in einem ersten<br />

Schritt druckfest verbunden und ausgetestet.<br />

Erst danach wird in einem zweiten<br />

Schritt die Schutzleitung geschlossen.<br />

Diese einzigartige Verbindungstechnologie<br />

macht eine einfache und vertrauenswürdige<br />

Installation möglich.<br />

Bei den Doppelrohrarmaturen geht GF<br />

Piping Systems seit Jahren erfolgreiche<br />

neue Wege. Nach dem 2009 entwickelten<br />

CONTAIN-IT Plus<br />

Kugelhahn wurde jetzt<br />

das neue Membranventil<br />

der Fünfer-Serie<br />

entwickelt. Das Ziel<br />

der Entwicklung ist ein<br />

druckfestes Schutzgehäuse<br />

aus den Standardkomponenten<br />

einer<br />

größeren Dimension.<br />

Folgende Vorteile<br />

bietet das CONTAIN-IT<br />

Plus Membranventil.<br />

Alle Eigenschaften finden<br />

sich in der neuen<br />

innovativen Fünfer-Serie<br />

im Gehäuse. Die Doppelrohrarmatur<br />

kann mit<br />

Standardkomponenten<br />

dem Antrieb erweitert<br />

werden. Das Handrad ist<br />

abschließbar und schützt<br />

so vor ungewolltem Zugriff.<br />

Wird ein Zugang<br />

zum Membranventil benötigt,<br />

kann man dies mit<br />

dem Lösen der Gehäusemutter<br />

in einem Arbeitsschritt<br />

tun.<br />

Zu den Vorteilen des<br />

Schutzgehäuses kommen<br />

die Eigenschaften der neuen Fünfer-Serie<br />

in der Innenleitung, wie z.B.<br />

doppelter Durchfluss und geringer Wartungsaufwand<br />

durch das Voll-Kunststoffgehäuse.<br />

Im ersten Schritt sind die<br />

Dimensionen d20/50 bis d32/63 in den<br />

Materialien PP-H, PVC-U, PVC-C, PVDF<br />

und PE (PVC oder PP-H Gehäuse) verfügbar.<br />

Die Verkaufsfreigabe ist für September<br />

<strong>2012</strong> geplant.<br />

Kontakt: Georg Fischer GmbH,<br />

Albershausen, E-Mail: info.de.ps@<br />

georgfischer.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 8.0, Stand E 64<br />

CAD Schroer<br />

3D-Planung für Fabriken leicht gemacht<br />

In vielen komplexen Produktionslinien werden<br />

vertikale Freiräume während des Fertigungsprozesses<br />

effizient genutzt. Daher<br />

gewinnt die Kollisionskontrolle und die<br />

3D-Visualisierung in der Fabrikplanung immer<br />

mehr an Bedeutung. Ein 3D-Ansatz<br />

sorgt für bessere Projektkommunikation<br />

und einfache Erstellung von hochqualitativen<br />

Planungsdaten. Teure Fehler während<br />

der Montage werden verhindert. Trotzdem<br />

gilt 3D für viele immer noch als ein großer<br />

Schritt, sie befürchten eine hohe Komplexität<br />

oder eine aufwändige Implementierung.<br />

CAD Schroer erleichtert Kunden den<br />

Übergang von 2D zu 3D für Großplanungen.<br />

Die Software für die Fabrikplanung<br />

MPDS4 FACTORY LAYOUT ist auch für<br />

reine 2D-Anwender einfach zu erlernen.<br />

Vorhandene Zeichnungen können importiert<br />

und so schnell als Basis für 3D-Layouts,<br />

virtuelle Rundgänge und Visualisierungen<br />

genutzt werden. „Unser Starterpaket<br />

bringt ein Projekt in etwa 15 Tagen<br />

an den Start“, so Mark Simpson vom internationalen<br />

Anbieter von Engineering-<br />

Lösungen CAD Schroer. „Wir liefern alles<br />

für eine kontrollierte und hochqualitative<br />

Instandsetzung oder Anpassung einer<br />

Fabrik in einer 2D- oder 3D-Umgebung.<br />

Wir implementieren die Software normalerweise<br />

innerhalb eines Tages und sorgen<br />

dafür, dass Anwender innerhalb von 3 bis<br />

5 Tagen effektiv damit arbeiten können.<br />

360 5 / <strong>2012</strong>


Bild: MPDS4<br />

Starterpaket:<br />

Fabrikmodellierung,<br />

Implementierung<br />

und<br />

Schulung<br />

Auf Wunsch modellieren wir eine<br />

vorhandene Fabrik oder fügen eine<br />

neue Fertigungslinie in vorhandene<br />

Freiräume ein. Dabei findet<br />

gleichzeitig eine Qualitätskontrolle<br />

aller vom Kunden gelieferten 2D-<br />

Zeichnungen oder 3D-Daten statt.<br />

Wir liefern das komplette 3D-Modell<br />

der Fabrik, das dann vom Kunden<br />

zur schnellen Planung von Änderungen<br />

und 3D-Visualisierung genutzt wird.“<br />

Informationen zum Starterpaket<br />

für Fabrikprojekte mit CAD Schroer unter<br />

www.cad-schroer.de/Dienstleistung/<br />

Consulting/MPDS4Starterpaket/<br />

Kontakt: CAD Schroer, Moers,<br />

E-Mail: info@cad-schroer.com<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.2, Stand B 30<br />

VenturisIT<br />

Anlagenplanungs-Werkzeug von und für<br />

Ingenieure<br />

Bild: Tricad MS der VenturisIT bewährt sich in über 3.000<br />

Installationen weltweit<br />

Transparenz und Kommunikation innerhalb<br />

des Anlagenplanungs-Teams ist das A und<br />

O für den Projekterfolg. Kommunikations-<br />

Plattformen wie der vSP Navigator auf der<br />

Basis von Microsoft Sharepoint gewinnen<br />

deshalb an Bedeutung, vereinfachen sie<br />

doch die Zusammenarbeit in Projekten.<br />

Dies gilt insbesondere für dezentral organisierte<br />

Projekte. Jeder Mitarbeiter und<br />

Partner – unabhängig vom Standort seines<br />

Arbeitsplatzes – arbeitet immer auf dem<br />

aktuellen Stand. vSP Navigator erlaubt es,<br />

alle Dokumentenarten zu verwalten – ob<br />

in digitaler Form oder auf Papier und unabhängig<br />

davon, ob es sich um ein CAD-,<br />

Office- oder eMail-Format handelt.<br />

Wie der vSP Navigator den Betreiber<br />

auch bei der Verwaltung und Steuerung<br />

von Daten des Engineering-Planungswerkzeugs<br />

Tricad MS unterstützt, zeigen<br />

die IT-Spezialisten der VenturisIT auf der<br />

Achema <strong>2012</strong>. Ein besonderes Merkmal<br />

dieses Tools ist die Durchgängigkeit, beherrscht<br />

Tricad MS doch alle bei der Planung<br />

einer verfahrenstechnischen Anlage<br />

wichtigen Gewerke: Von der Aufstellungsplanung<br />

über die<br />

Fördertechnik und<br />

die Klima- und Lüftungstechnik<br />

bis hin<br />

zur Rohrleitungsplanung<br />

und dem Stahlbau<br />

arbeitet der Planer<br />

mit dem gleichen<br />

CAD-Werkzeug. Zudem<br />

können Rohrleitungsklassen<br />

der<br />

Kunden und Lieferantenkataloge<br />

eingespielt<br />

werden.<br />

Mit über 3.000<br />

Installationen weltweit<br />

ist die VenturisIT einer der führenden<br />

Lieferanten und Entwickler für IT-Komplettlösungen.<br />

Das 3D-Planungswerkzeug<br />

Tricad MS bewährt sich seit Jahren<br />

bereits bei der Muttergesellschaft Triplan<br />

AG, einem Engineering-Dienstleister mit<br />

rund 400 Mitarbeitern. Die Triplan-Ingenieure<br />

nutzen das Planungswerkzeug<br />

täglich auf über 70 Stationen, die Software-Entwickler<br />

haben so ein permanentes<br />

Feedback. Jede neue Version, jedes<br />

neue Release ist in der Praxis ausreichend<br />

vorgetestet. Resultat: Tricad MS<br />

steigert die Produktivität der Mitarbeiter,<br />

auch komplexe Projekte lassen sich<br />

rascher umsetzen.<br />

Kontakt: VenturisIT GmbH, Bad Soden,<br />

E-Mail: info@VenturisIT.de<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.2, Stand B28<br />

Bild: VenturisIT GmbH, Bad Soden<br />

5 / <strong>2012</strong> 361


<strong>ACHEMA</strong>-Produktvorschau <strong>2012</strong><br />

Armacell<br />

Tieftemperatur-Dämmsysteme für<br />

industrielle Prozessleitungen und Tanks<br />

Bild: Armacell<br />

Lagerung und Transport von Tieftemperaturmedien<br />

wie LNG, Methanol oder Äthylen<br />

erfordern hocheffiziente Dämmungen. Mit<br />

Armaflex Cryogenic Systems präsentiert<br />

Armacell jetzt als erster Anbieter speziell<br />

für Tiefkälte-Anwendungen entwickelte<br />

flexible Dämmsysteme. Die Mehrschichtsysteme<br />

gewährleisten eine hervorragende<br />

thermische Dämmung, verringern das<br />

Korrosionsrisiko unter der Dämmung (CUI)<br />

und erlauben erhebliche Kosteneinsparungen<br />

bei der Installation. Die Dämmsysteme<br />

sind zum Patent angemeldet.<br />

Armaflex Cryogenic Systems erfüllen<br />

erstmals mit nur einem Material die speziellen<br />

Anforderungen an Dämmungen im Tiefkältebereich,<br />

die bisher nur mit einer Kombination<br />

unterschiedlicher Materialien, wie<br />

beispielsweise Hartschäume mit separaten<br />

Dampfbremsen und Dehnfugen, erreicht<br />

werden konnten. Die neuen Tieftemperaturschäume<br />

besitzen eine niedrige Wärmeleitfähigkeit<br />

und bewahren ihre Flexibilität<br />

auch bei Tiefsttemperaturen. Diese Flexibilität<br />

gewährleistet, dass Schwingungen<br />

und Stoßbewegungen absorbiert und Rissbildung<br />

durch extreme Temperaturzyklen<br />

oder mechanische Belastungen von außen<br />

vermieden werden. Ein wesentlicher Vorteil<br />

der Armaflex Cryogenic Systems liegt<br />

darin, dass das System weder zusätzliche<br />

Dehnfugen noch Dampfbremsen benötigt.<br />

Eingebaute Dehnfuge und<br />

Dampfbremse<br />

Das auch bei Tiefkälte noch flexible System<br />

wirkt selbst als Dehn- bzw. Schrumpffuge.<br />

So wird die Leitung vor thermischer Spannung<br />

und Haarrissen geschützt. Bei herkömmlichen<br />

Systemen aus Hartschäumen<br />

werden Dehnfugen aus Glas- oder Mineralwolle<br />

eingesetzt. Das erhöht nicht<br />

nur die Installationskosten, sondern aufgrund<br />

der offenzelligen Materialstruktur<br />

der Dehnfugen steigt auch die Gefahr,<br />

dass Feuchtigkeit in das System eindringt<br />

und die Dämmwirkung wesentlich beeinträchtigt.<br />

Zudem benötigen Armaflex Cryogenic<br />

Systems keine zusätzlichen Dampfbremsen.<br />

Als geschlossenzelliges Material<br />

mit einem hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />

besitzt Armaflex eine<br />

eingebaute Dampfbremse. Anders als bei<br />

herkömmlichen Systemen, bei denen jede<br />

Dämmschicht mit einer separaten Dampfbremse<br />

vor dem Eindringen von Feuchtigkeit<br />

geschützt werden muss, baut sich<br />

der Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />

bei Armaflex über die gesamte Dämmschichtdicke<br />

auf. Das erhöht nicht nur die<br />

Sicherheit des Dämmsystems, sondern<br />

reduziert auch die Installationskosten erheblich,<br />

da auf die aufwändige Installation<br />

von Dampfbremsen mit Dichtmassen<br />

Bild 1: Armaflex<br />

Cryogenic<br />

Systems:<br />

Kosteneffektivität<br />

bei hoher<br />

Sicherheit<br />

und speziellen Klebebändern verzichtet<br />

werden kann.<br />

Anwendungsbereich<br />

Armaflex Cryogenic Systems können im<br />

Temperaturbereich von -200 bis +125 °C<br />

eingesetzt werden. Die innere Systemschicht<br />

aus Armaflex LTD ist ein speziell<br />

entwickeltes Dien-Terpolymer, das thermischen<br />

Spannungen vorbeugt. Die äußeren<br />

Schichten bestehen aus AF/Armaflex,<br />

dem weltweit führenden flexiblen Dämmmaterial,<br />

das Anlagenteile aufgrund seiner<br />

geschlossenen Mikrozellstruktur, seiner<br />

niedrigen Wärmeleit fähigkeit und seinem<br />

hohem Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />

langfristig sicher vor Durchfeuchtung und<br />

Energieverlusten schützt. Die Metallummantelung<br />

liefert eine hohe Beständigkeit<br />

bei mechanischer Belastung. Bei Anwendungstemperaturen<br />

unterhalb von<br />

-110 °C wird das System um die Armaflex<br />

LTD Anti-Abriebfolie ergänzt, die der untersten<br />

Dämmschicht nochmals eine höhere<br />

Festigkeit verleiht. Sollen die Kälterohrleitungen<br />

gleichzeitig akustisch gedämmt<br />

werden, empfiehlt sich der kombinierte<br />

Einsatz der Armacell Schalldämmstoffe<br />

ArmaSound Industrial Systems. Die<br />

Systeme sind aufeinander abgestimmt und<br />

erfüllen die thermisch-akustischen Anforderungen<br />

mit erheblich dünneren Dämmschichtdicken<br />

und geringerem Gewicht als<br />

herkömmliche Dämmsysteme.<br />

Aufgrund ihrer hohen Flexibilität lassen<br />

sich Armaflex Cryogenic Systems wesentlich<br />

einfacher und schneller verarbeiten<br />

als starre Materialien und passen sich<br />

selbst komple xen Anlagetei len sehr gut an.<br />

Armaflex Cryogenic Systems sind speziell<br />

für Anwendungen auf Rohrleitungen,<br />

Tanks und Produktionsanlagen der Öl-,<br />

Gas- und chemischen Industrie entwickelt<br />

worden. Sie eignen sich insbesondere<br />

auch zur Dämmung von Flüssiggas-<br />

(LNG)-Anlagen.<br />

Kontakt: Armacell GmbH, Münster,<br />

E-Mail: IMPS@armacell.com<br />

362 5 / <strong>2012</strong>


Victaulic<br />

Neue Rohrverbindungslösungen<br />

Victaulic-Systeme eignen sich hervorragend<br />

für die Energieindustrie, bei Anwendungen<br />

von Chemikalienzufuhrleitungen,<br />

Abwasseranlagen, Druckluft-,<br />

Brandschutz- und Kühlwasserleitungen.<br />

Einer der führenden Hersteller von mechanischen<br />

Rohrverbindungssystemen<br />

wird seine jüngsten genuteten Rohrverbindungen,<br />

Ventilstationen und Armaturen<br />

auf der POWER-GEN Europa <strong>2012</strong> in<br />

Köln (12.-14. Juni) vorstellen.<br />

Ausstellungs-Höhepunkte am Victaulic-Stand<br />

sind: das Advanced Grooved<br />

System (AGS), ein fortgeschrittenes genutetes<br />

Rohrsystem mit einem patentierten<br />

zweiteiligen Gehäuse und einer keilförmigen<br />

Nut, das Druckwerte von bis zu<br />

350 psi/2400 kPa sowie sehr hohe Einbaugeschwindigkeit<br />

und Zuverlässigkeit<br />

bietet, sowie die 152A Dehnungskupplung<br />

(250–760 mm / 10–30“) geeignet<br />

für Kohlenstaub und Kalkstein mit der Fähigkeit<br />

einer Biegung von 4° und Ausdehnung<br />

und Schrumpfung. Die einfache und<br />

schnelle Wartung des Typs 152A führt<br />

zu reduzierten Ausfallzeiten und erhöhter<br />

Produktivität bei Revisionsarbeiten.<br />

Ebenfalls präsentiert wird die<br />

Vic 300 MasterSeal Drosselklappe<br />

mit ihrem auffälligen<br />

innovativen Design<br />

aus einer versetzten<br />

Scheibe und einem<br />

zweiteiligen Schaft. Das<br />

Scheibendesign erhöht<br />

den Durchfluss, reduziert<br />

das Betriebsdrehmoment um<br />

bis zu 35 % und bietet eine 360º<br />

blasenfreie Dichtung bei vollem Auslegungsdruck<br />

von 300 psi in beiden Richtungen.<br />

Auch die Düsenkupplungen vom<br />

Typ 220 / Typ 221, die eine mechanische<br />

Verbindung für Sprühdüsen in Aluminium<br />

bzw. FK zur Verwendung in Reinigungsanlagen<br />

liefern, werden gezeigt. Ihr leichtes<br />

Gewicht und die Montage mit nur einem<br />

einzigen Bolzen erleichtert und beschleunigt<br />

die Installation im Vergleich zu traditionellen<br />

Flanschverbindungen, verhindert<br />

das übermäßige Anziehen und „Reißen“ der<br />

Düsen und gestattet die vollständige Ausrichtung<br />

der Düse über 360°. Schließlich<br />

wird das Vic-Press-System für Edelstahlrohre<br />

nach Aufstellung 10S des Typs 304<br />

und 316 ausgestellt. Es bietet eine schnelle,<br />

einfache, saubere und zuverlässige Verbindungsmethode<br />

für 15-50 mm (½-2“)<br />

Standard Edelstahlrohre.<br />

Kontakt: Victaulic, Weiterstadt,<br />

E-Mail: viceuro@victaulic.be<br />

POWER GEN: Stand 6G108<br />

Uresh AG<br />

Aseptischer Molch reinigt<br />

ressourcensparend<br />

Das innovative Molchsystem der Uresh<br />

AG aus dem schweizerischen Biel-Benken<br />

(BL) ist einfach aufgebaut und besteht im<br />

Wesentlichen aus aseptischen Formkörpern,<br />

den sogenannten Molchen, sowie<br />

Sende- und Empfangsstationen. Es kann<br />

problemlos in bestehende Anlagen integriert<br />

werden. Zur Reinigung werden die<br />

Molche mit Druckluft durch die Rohre gepresst<br />

und schieben dabei die Reststoffe<br />

vor sich her. Diese können gesammelt und<br />

wiederverwertet werden. Bei den heute<br />

üblichen Verfahren vermischen sich die<br />

Reststoffe mit der Reinigungslauge und<br />

müssen teuer entsorgt werden.<br />

Zur aseptischen Reinigung der Rohre<br />

werden in einem zweiten Durchgang minimale<br />

Mengen an Wasser und Reinigungsmittel<br />

eingesetzt, allerdings nur rund 10 %<br />

der Mengen, die für ein konventionelles<br />

Durchspülen<br />

benötigt werden.<br />

Entscheidend<br />

für ein optimales<br />

Reinigungsergebnis<br />

sind vielmehr<br />

die Geometrie<br />

und Oberfläche<br />

der Molche.<br />

Denn nur wenn<br />

die Geometrie<br />

stimmt und die<br />

Oberfläche sehr glatt ist, können die Molche<br />

sämtliche Produktreste vollständig von<br />

den Rohrwänden abstreifen. Saubere und<br />

keimfreie Rohre sind das Ergebnis.<br />

Ein interessantes Finanzierungskonzept<br />

der Uresh AG soll den Molchen nun<br />

den Weg in die Produktionshallen ebnen.<br />

Dank einem Shared Savings Agreement<br />

können die Molche auch investitionsfrei<br />

ihren Dienst antreten.<br />

Kontakt: Uresh AG, CH-Biel-Benken,<br />

E-Mail: info@uresh.ch<br />

<strong>ACHEMA</strong>: Halle 9.1, Stand D 48<br />

5 / <strong>2012</strong> 363


Faszination Technik


Den Durchblick<br />

behalten<br />

Rohrleitungsverläufe im Anlagenbau sind<br />

nicht immer trivial. Bei der Planung gilt es,<br />

die optimalen Verlege wege für die Produktenrohrleitungen<br />

zu finden. Trotz leistungsstarker<br />

CAD-Software für diesen Bereich ist hier<br />

fundiertes Fachwissen gefragt.


Interview<br />

„GFK-Wickelrohr – ein<br />

Multitalent“<br />

<strong>3R</strong>-Interview mit Mario Frieben, HOBAS-Produktmanager Industrie<br />

Die <strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong>, Weltleitmesse für Prozesstechnik und Anlagenbau, lädt vom 18. bis zum 22. Juni nach Frankfurt/<br />

Main. Erstmals als Aussteller auf dem Technologiegipfel in den Bereichen Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie<br />

vertreten ist in diesem Jahr die HOBAS Rohre GmbH. <strong>3R</strong> sprach mit Dipl.-Ing. Mario Frieben, HOBAS-<br />

Produktmanager Industrie.<br />

Herr Frieben, was erwarten Sie von der<br />

diesjährigen <strong>ACHEMA</strong>? Was war für Ihre Entscheidung<br />

ausschlaggebend, in diesem Jahr erstmals selbst dort<br />

auszustellen?<br />

Bild 1: Dipl.-Ing. Mario<br />

Frieben ist Produktmanager<br />

Industrie bei der<br />

HOBAS Rohre GmbH<br />

Frieben: HOBAS ist bereits seit den 1950er Jahren ein etablierter<br />

Lieferant von GFK-Rohrsystemen. Kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

und Verbesserung unserer Produkte sorgen<br />

dafür, dass sie den höchsten und vielfältigsten Anforderungen<br />

gerecht werden. Wir bieten eine breite Palette an Anwendungen<br />

– von der industriellen GFK-Abwasserleitung bis hin zur<br />

Prozessleitung in der Industrie.<br />

Seit Ende 2009 haben wir unser Produktportfolio durch<br />

neue GFK-Produkte für den industriellen Anwendungszweck<br />

erweitert und bis heute permanent weiterentwickelt. Um den<br />

stets wachsenden Anforderungen im Chemie- und Anlagenbau<br />

gerecht zu werden, arbeiten wir gemeinsam mit Partnern<br />

aus der Industrie an der Weiterentwicklung von Produktlinien.<br />

Die Entwicklungen der letzten drei Jahre haben uns gezeigt,<br />

dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist – und unsere<br />

Entscheidung bestärkt, an der <strong>ACHEMA</strong> teilzunehmen.<br />

Für uns ist die <strong>ACHEMA</strong> die Fachmesse, auf der innovative<br />

Systemlösungen aus dem Bereich der Rohrleitungstechnik<br />

vorgestellt und diskutiert werden. Als Systemanbieter für<br />

GFK-Rohrsysteme, Verbundwerkstoffe und Prozessbehälter<br />

erwarten wir ein interessiertes, breites und internationales<br />

Fachpublikum, das sich für umweltbewusste,<br />

flexible und durchdachte<br />

Fertigungsprozesse interessiert.<br />

Wir möchten Betreibern, Planungsbüros<br />

und Instandhaltungsabteilungen<br />

kundenspezifische Lösungen abseits von Standardprodukten<br />

anbieten. Meiner Meinung nach ist es wichtig, auf einem<br />

solchen Technologiegipfel nicht nur auf standardisierte<br />

Systeme zu setzen, sondern auch individuelle Lösungsvarianten<br />

in vielen Anwendungsgebieten – z. B. der Prozesschemie<br />

oder der Kraftwerkstechnologie – zu zeigen.<br />

Wie präsentieren Sie sich in Frankfurt? Welche<br />

Produkte stellen Sie vor?<br />

Frieben: Aufgrund der Fokussierung der <strong>ACHEMA</strong> auf den<br />

industriellen Bereich und des entsprechenden Fachpublikums<br />

stellen wir natürlich unsere Industrie-Produktlinie in den Vordergrund.<br />

Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Kühlwasserleitungen<br />

für Kraftwerke, Prozessleitungen in der Chlorherstellung<br />

sowie Spezialbauteile wie Behälter und Apparate<br />

in den verschiedenen Ausführungen. Detailliert zeigen wir ein<br />

breites Spektrum: von geschleuderten GFK-Vortriebsrohren<br />

über gewickelte GFK-Rohre mit verschiedenen thermoplastischen<br />

Inlinern bis hin zu losen GFK-Flanschen und Bunden,<br />

die im SMC-Verfahren hergestellt werden.<br />

Als Systemlieferant ist Service für uns sehr wichtig. Von<br />

der Projektplanung bis zum Abschluss stehen unsere Experten<br />

dem Kunden und Partner zur Seite und sorgen dafür, dass jedes<br />

Projekt zur vollsten Zufriedenheit aller durchgeführt wird.<br />

Unser Liefer- und Leistungsumfang umfasst von der Projektplanung,<br />

über die Berechnung und konstruktive Gestaltung,<br />

bis hin zur Installation vor Ort alles, was im Industriebereich<br />

erforderlich ist, um Rohrleitungssysteme in höchster Qualität<br />

zu liefern. In unserem eigenen, nach internationalen Standards<br />

zertifizierten technischen Forschungszentrum werden<br />

unsere Produkte umfangreichen Test unterzogen und so die<br />

Normenkonformität geprüft.<br />

Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht für Ihre Kunden<br />

ebenfalls von großer Bedeutung?<br />

Frieben: Das Thema Umweltschutz wird immer wichtiger –<br />

und damit gewinnen bei uns und unseren Kunden Themen wie<br />

die CO 2<br />

-Bilanz unserer Produkte und Umweltmanagement-<br />

366 5 / <strong>2012</strong>


Bild 2: Kühlwasserleitungen in der Versorgungszentrale des internationalen<br />

Flughafens BBI<br />

Bild 3: Absorberbehälter für die Salzsäureregeneration<br />

normen an Bedeutung. Alle unsere Niederlassungen entsprechen<br />

den strengen Auflagen der ISO 14001 Norm. Zusätzlich<br />

hat sich die HOBAS Gruppe zum Ziel gesetzt, die Ökobilanz<br />

Jahr für Jahr zu verbessern. Unser strenges Umweltdenken<br />

zieht sich dabei durch den gesamten Produktlebenszyklus.<br />

Wir präsentieren uns somit als modernes und innovatives<br />

Unternehmen.<br />

Industriell genutzte Rohrsysteme, Behälter und<br />

Apparate müssen besondere Anforderungen erfüllen.<br />

Was zeichnet den Werkstoff GFK aus?<br />

Frieben: Aufgrund der ausgezeichneten Festigkeitseigenschaften<br />

von GFK und der hervorragenden Chemikalienbeständigkeit<br />

unserer Thermoplaste sind die Rohrsysteme ideal<br />

für all diejenigen Einsatzzwecke geeignet, bei denen Korrosion,<br />

Temperatur und Druck beherrscht werden müssen.<br />

HOBAS ist in der Lage, Rohrsysteme für unterirdische sowie<br />

für oberirdische Installationen zu liefern. Durch Anwendung<br />

verschiedener Fertigungsverfahren besitzen wir die Möglichkeit,<br />

unseren Kunden maßgeschneiderte Systemlösungen<br />

anzubieten. Somit wird unter Berücksichtigung aller technischen<br />

und wirtschaftlichen Gesichtspunkte das für die Kundenanforderungen<br />

optimale GFK-Produkt konzipiert, gefertigt<br />

und geliefert.<br />

Außerdem zeichnet den Werkstoff GFK die hohe Steifigkeit<br />

und Druckfestigkeit bei geringen Gewichten und Wanddicken<br />

aus. Neben den strengen Sicherheitsfaktoren ist die<br />

sehr lange Lebensdauer je nach Betriebsbedingungen ein<br />

ausschlaggebendes Kriterium zur Wahl dieses Werkstoffes.<br />

Durch den speziellen Wandaufbau unserer GFK-Rohre werden<br />

nicht nur perfekte Maßgenauigkeit, sondern auch eine<br />

hohe statische Belastbarkeit, hoher Abriebwiderstand, hohe<br />

UV-Beständigkeit sowie Unempfindlichkeit gegen Frost und<br />

erhöhte Temperaturen erreicht.<br />

GFK-Rohre kommen im Abwasserbereich heute<br />

verstärkt zum Einsatz. Hier zeigen sich die Vorzüge und<br />

die Vielseitigkeit des Werkstoffs. Welche Perspektiven<br />

sehen Sie im Bereich des Anlagenbaus?<br />

Frieben: Durch flexible Fertigungsprozesse sowie durch die<br />

Verwendung unterschiedlicher Rohstoffe insbesondere im<br />

Bereich der Harze, Glasfasern und Thermoplaste kommt das<br />

GFK-Rohr bzw. GFK-Verbundrohr immer mehr in industriellen<br />

Anwendungen zum Tragen. Gerade aufgrund der bereits<br />

geschilderten technischen Eigenschaften sind GFK-Rohrsysteme<br />

aus bestimmten Bereichen der Chemie, des Kraftwerkbaus<br />

und des Anlagenbaus kaum wegzudenken. In den<br />

letzten Jahren haben die Anwendungen von GFK-Systemen<br />

enorm zugenommen. Viele Betreiber legen sehr hohen Wert<br />

darauf, dass ihre Anlagen störungsfrei über viele Jahre in Betrieb<br />

bleiben können. In diesen Fällen erweist sich die Wahl<br />

des GFK-Werkstoffs im Bereich von Prozessleitungen und<br />

Behältern immer als richtig. Insbesondere der Einsatz von<br />

GFK-Rohrleitungen in der Chlorherstellung hat in der letzten<br />

Zeit stark zugenommen. Um die hoch aggressiven Reaktionsprodukte<br />

der Elektrolyse, Chlor und Natronlauge, sicher<br />

zu transportieren und zu lagern, bedarf es chemiebeständiger<br />

Behälter, Apparate und Rohrleitungen, die auch den<br />

prozessbedingten Temperaturen und Drücken standhalten<br />

können. HOBAS kann mit seinem Verbundrohrsystem diese<br />

Anforderungen erfüllen und verfügt über langjährige Erfahrung<br />

auf dem Gebiet der Rohrleitungssysteme für Chloralkali-Elektrolyse<br />

Anlagen. Unsere Chemierohre, an die hohe<br />

Anforderungen in Bezug auf Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

gestellt werden, werden aus GFK mit thermoplastischem<br />

Inliner hergestellt.<br />

Die jüngste Herausforderung besteht in der Weiterentwicklung<br />

der Herstellung des Verbundes zwischen dem thermoplastischen<br />

Innenliner und dem GFK-Wickelrohr. Hierbei<br />

werden derzeit von uns verschiedene Technologien unter Berücksichtigung<br />

der Einsatzgebiete kritisch geprüft, beurteilt<br />

und so auch neue Anwendungsgebiete erschlossen.<br />

Herr Frieben, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

5 / <strong>2012</strong> 367


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Beurteilung der Gefährdung<br />

von eingeerdeten<br />

Gashochdruckleitungen<br />

durch Erdbeben in deutschen<br />

Erdbebengebieten<br />

Von Christian Engel, Ulrich Marewski und Christoph Heep<br />

Da Erdbeben in Deutschland nur relativ selten und in geringer Intensität auftreten und bisher keine diesbezüglichen<br />

Schäden an Gashochdruckleitungen bekannt geworden sind, wurden in den relevanten Auslegungsvorschriften bisher<br />

keine Erdbebenlasten berücksichtigt.<br />

Bis zur Einführung der EUROCODE 8 gab es für Deutschland kein gültiges Normenwerk, welches direkten Bezug auf<br />

die Berechnung von Erdbebenlasten auf Gashochdruckleitungen nahm. Mit Einführung der im EUROCODE 8 vorgegeben<br />

Regelwerke EN 1998-1 und EN 1998-4 wird auch für eingeerdete Rohrleitungen eine Vorgehensweise für den<br />

rechnerischen Nachweis gegen Erdbebenlasten angegeben.<br />

Unter Hinzuziehung der in dem Regelwerk beschriebenen Vorgehensweise soll in der folgenden Ausarbeitung das Gefahrenpotenzial<br />

für eingeerdete Gashochdruckleitungen speziell für Gebiete der Bundesrepublik Deutschland abgeschätzt<br />

werden.<br />

Bild 1: Schematische Darstellung der Erdbeben zonen der<br />

Bundesrepublik Deutschland [5]<br />

Relevante Normen und Regelwerke<br />

Der EUROCODE 8 [1] soll für die Mitgliedsländer der EU<br />

als Mittel zum Nachweis der Übereinstimmung der Hochund<br />

Ingenieurbauten mit den wesentlichen Anforderungen<br />

der Richtlinie des europäischen Rates 89/106/EWG (Bauproduktenrichtlinie),<br />

besonders mit der wesentlichen Anforderung<br />

Nr. 1: Mechanische Festigkeit und Standsicherheit,<br />

dienen.<br />

Als Grundlage für den Erdbebennachweis von Gashochdruckleitungen<br />

sind DIN EN 1998-1 (2010) [2] und DIN EN<br />

1998-4 (2007) [3] für Silos, Tankbauwerke und Rohrleitungen<br />

zu betrachten. Demnach sind „Ingenieurbauten in Erdbebengebieten<br />

so auszulegen und zu errichten, dass diese im<br />

Falle des Bemessungserdbebens die Grenztragfähigkeit nicht<br />

überschritten wird und die geforderte Schadensbegrenzung<br />

gewährleistet ist“ [2].<br />

In DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-4, Anhang B sind<br />

Vorgaben für zulässige Grenzzustände (Fließgrenze, Bruchgrenze)<br />

sowie ein vereinfachter Berechnungsansatz enthalten,<br />

wobei auch insbesondere auf die Berechnung der Verformungen<br />

eingeerdeter Rohrleitungen durch Erdbebenwellen<br />

eingegangen wird. Dieser Ansatz liefert eine Abschätzung<br />

für den oberen Grenzwert der auftretenden Dehnungen in<br />

einer Rohrleitung.<br />

Die Festlegung des gebietsabhängigen Bemessungserdbebens<br />

wird durch nationale Normen geregelt. Für Deutschland<br />

wurde DIN 4149 (2005) [4] durch DIN EN 1998-1/<br />

NA [5] ersetzt. Dort sind die Erdbebenzonen 0-3 festge-<br />

368 5 / <strong>2012</strong>


Tabelle 1: Zuordnung von Intensitätsintervallen und Referenz-<br />

Spitzenwerte der Bodenbeschleunigung zu den Erbebenzonen [5]<br />

legt (Bild 1), wobei für die Erdbebenzonen 1-3 jeweils Referenz-Spitzenwerte<br />

der Bodenbeschleunigungen zugeordnet<br />

sind (Tabelle 1). Hierbei entspricht die Referenz- Spitzenbeschleunigung<br />

der jeweiligen Erdbebenzone der Wiederkehrperiode<br />

eines Erdbebens von 475 Jahren, die sich<br />

aus der 10%-igen Überschreitungswahrscheinlichkeit in 50<br />

Jahren ergibt.<br />

Die Erdbebenzone 0 ist gemäß DIN EN 1998-1/NA als<br />

Gebiet sehr geringer Seismizität definiert. Für Gebiete mit<br />

sehr geringer Seismizität sind keine rechnerischen Nachweise<br />

gemäß EN 1998 erforderlich (DIN EN 1998-1, Abs. 3.2.1<br />

„Erdbebenzonen“). Somit ist für den überwiegenden Anteil<br />

der Grundfläche Deutschlands - welche der Erdbebenzone<br />

0 zugeordnet ist – der rechnerische Nachweis entsprechend<br />

der DIN EN 1998-1 nicht erforderlich bzw. auch nicht<br />

vorgesehen.<br />

Neben den bei einem Erdbeben immer auftretenden Wellen,<br />

können auch Sekundärlasten wie Erdrutsche, Bodenverflüssigungen,<br />

Setzungen usw. die Folge sein, auf die hier nicht<br />

eingegangen wird, da deren Auftreten von lokalen Gegebenheiten<br />

abhängt und diese im Einzelfall zu bewerten sind.<br />

Vereinfachte Berechnung der Erdbebenlasten<br />

von eingeerdeten Rohrleitungen<br />

durch Erdbebenwellen<br />

Bei Hochbauten werden die durch Erdbeben verursachten,<br />

unterschiedlichen Wellenbewegungen über ein Fundament<br />

auf ein Bauwerk übertragen. Dabei werden eigenfrequenzabhängige<br />

Antwortschwingungen im Bauwerk ausgelöst, woraus<br />

Beanspruchungen im Bauteil resultieren.<br />

Bei eingeerdeten Rohrleitungen werden die Wellenbewegungen<br />

unmittelbar übertragen. Entscheidend für die Belastung<br />

von eingeerdeten Rohrleitungen ist damit die in DIN EN<br />

1998-1/NA; Tabelle NA.3 der jeweiligen Erdbebenzone zugeordnete<br />

Maximalbeschleunigung a gR<br />

[m/s²]. Für eine eingeerdete<br />

Rohrleitung ist allerdings neben der Stärke, die Form<br />

der Wellenbewegung und deren Ausbreitungsrichtung relevant.<br />

Unterschiedliche Wellenarten- und Ausbreitungsrichtungen,<br />

sowie die ebenfalls unterschiedlichen Ausrichtungen<br />

von Rohrleitungsverläufen, machen eine eindeutige Aussage<br />

über die Leitungsbelastung einer eingeerdeten Rohrleitung<br />

bei einer definierten Erdbebenintensität allerdings sehr<br />

schwierig.<br />

Unter der (konservativen) Voraussetzung, dass die Rohrleitung<br />

fest an den Boden angekoppelt ist, wird diese den<br />

durch ein Erdbeben ausgelösten Stauchungen und Streckungen<br />

unmittelbar folgen. Daher ist es eine praktikable Vorgehensweise,<br />

für die einzelnen Wellenarten konservativ die jeweils<br />

ungünstigste Wirkung auf die Rohrleitung zu betrachten.<br />

Infolge dieser vereinfachenden – jedoch konservativen –<br />

Annahme, kann die Berechnung auf eine axiale Richtung zum<br />

Rohr (Dehnungen und Stauchungen) und normale Richtung<br />

zum Rohr (Biegungen) reduziert werden.<br />

In DIN EN 1998-4; Anhang B wird auf der Grundlage der<br />

oben beschriebenen, konservativen Annahmen, ein Berechnungsansatz<br />

für die Erdbebenbelastung von eingeerdeten<br />

Rohrleitungen angegeben. Entsprechend diesem Ansatz wird<br />

die Bodenbewegung u(x,t) in Rohrlängsrichtung durch eine<br />

sinus-förmige Welle dargestellt.<br />

( ) = d⋅sin ⎡ω ( t − x / c)<br />

u x,t<br />

ε max<br />

=<br />

a ⋅d gR<br />

(5)<br />

c<br />

Nach DIN EN 1998-1 kann der Bemessungswert d [m] der<br />

maximalen Bodenverschiebung, unter Hinzuziehung des Bemessungswertes<br />

der Bodenbeschleunigung a gR<br />

[m/s²] und in<br />

Abhängigkeit von den Boden- und Baugrundeigenschaften,<br />

berechnet werden.<br />

Die hierfür erforderlichen Parameter können der Tabelle<br />

NA.4 der DIN EN 1998-1/NA entnommen werden (Ta-<br />

Untergrundverhältnisse<br />

⎣<br />

Dabei ist:<br />

d die Amplitude der Gesamtverschiebung<br />

c die auftretende Wellengeschwindigkeit<br />

⎤<br />

⎦<br />

Die Teilchenbewegung „x“ ist in der Längsrichtung der Rohrleitung<br />

(Kompressionswellen) und quer zur Rohrleitung<br />

(Scherwellen) anzunehmen.<br />

Die Teilchenbewegungen in Längsrichtung erzeugen Dehnungen<br />

(e) im Boden, die auf die Rohrleitung übertragen werden:<br />

ε = −( ωd / c)⋅cos ⎡ω ( t − x / c<br />

⎣ )<br />

⎤<br />

⎦<br />

(2)<br />

mit dem Maximalwert:<br />

S<br />

ε max<br />

= ω ⋅d / c (3)<br />

wobei:<br />

e · d der Spitzenwert der Bodengeschwindigkeit<br />

c die auftretende Wellengeschwindigkeit<br />

Der Zusammenhang zwischen dem Spitzenwert der Bodenbeschleunigung<br />

a gR<br />

und Bodenverschiebung d ist:<br />

a gR<br />

= ω 2 d oder ω = a gR<br />

/ d (4)<br />

Somit kann die Eigenkreisfrequenz e durch Einsetzen von (4)<br />

in Gleichung (3) eliminiert werden und es folgt die maximale<br />

Längsdehnung:<br />

T B<br />

s<br />

A-R 1,00 0,05 0,20 2,0<br />

B-R 1,25 0,05 0,25 2,0<br />

C-R 1,50 0,05 0,30 2,0<br />

B-T 1,00 0,1 0,03 2,0<br />

C-T 1,25 0,1 0,40 2,0<br />

C-S 0,75 0,1 0,5 2,0<br />

T C<br />

s<br />

(1)<br />

T D<br />

s<br />

5 / <strong>2012</strong> 369


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Tabelle 2: Werte der Parameter zur Beschreibung des elastischen<br />

horizontalen Antwortspektrums [5]<br />

Erdbebenzone Intensitätsintervall Referenz-Spitzenwert der<br />

Bodenbeschleunigung<br />

a gR<br />

m/s 2<br />

0 6 ≤ I < 6,5 –<br />

1 6,5 ≤ I < 7 0,4<br />

2 7 ≤ I < 7,5 0,6<br />

3 7,5 ≤ I 0,8<br />

belle 2). Die in dieser Tabelle ebenfalls zugeordneten Untergrundklassen<br />

der Erdbebenzonen können ebenfalls der<br />

DIN EN 1998-1/NA entnommen werden (Bild 2).<br />

Die Wellengeschwindigkeit „c“ ist abhängig von der Baugrundklasse<br />

und kann DIN EN 1998-1/NA; Kap. 3.1.2 entnommen<br />

werden. Die Bemessungswerte der Bodenbeschleunigung<br />

a gR<br />

[m/s²] sind ebenfalls in tabellarischer Form vorgegeben und<br />

hängen von der jeweiligen Erdbebenzone ab (siehe Tabelle 1).<br />

Zusätzlich ist nach DIN EN 1998-1/NA Tabelle NA.6 ein<br />

Bedeutungsbeiwert „g“, zur Berücksichtigung des Gefahrenpotenzials<br />

des Transportgutes vorgesehen (siehe auch [6]).<br />

Bild 2: Schematische Darstellung der geologischen Untergrundklassen<br />

in den Erdbebenzonen der Bundesrepublik<br />

Deutschland [5]<br />

Für die Bodenbewegung quer zur Leitung kann die Maximalkrümmung<br />

einer Leitung (c max<br />

) und die daraus resultierende<br />

Längsdehnung (e c,max<br />

) nach folgender Gleichung berechnet<br />

werden.<br />

χ max<br />

= a gR<br />

/ c 2 (6)<br />

Für die Längsbiegedehnung eines Rohres ergibt sich damit unter<br />

Verwendung des Rohraußendurchmessers D a<br />

:<br />

ε χ ,max<br />

= γ ⋅a gR<br />

⋅0,5⋅D a<br />

/ c 2 (7)<br />

Die resultierende Gesamtaxialdehnung ergibt sich damit aus<br />

einer Addition der Längsdehnung und der Krümmung des<br />

Rohres:<br />

ε ax,max<br />

= ε max<br />

⋅ε χ ,max (8)<br />

Grenzwertbetrachtung für eine<br />

eingeerdete Gashochdruckleitung<br />

In DIN EN 1998-1/NA werden in Abhängigkeit von den Baugrund-<br />

und Untergrundverhältnissen Schwingdauerbereiche<br />

(TB, TC, TD) (siehe Tabelle 2) für die bodenabhängigen Frequenzspektren<br />

angegeben.<br />

Die größten Erdbebenlasten für eine eingeerdete Gasleitung<br />

auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland würden<br />

demnach in einem Gebiet der Erdbebenzone 3 mit der<br />

Untergrundklasse T und der Baugrundklasse C (stark bis völlig<br />

verwitterte Böden) vorliegen. In Deutschland sind diese<br />

ungünstigsten Bedingungen nur im Raum Aachen-Köln anzutreffen.<br />

Im Bereich Tübingen (Erdbebenzone 3 und Untergrundklasse<br />

R) sind die Untergrund- und Baugrundverhältnisse<br />

etwas günstiger.<br />

Damit ergibt sich für die maximale Längsdehnung bei ungünstigsten<br />

Bedingungen:<br />

ε χ ,max<br />

= γ0,135 ⋅a g<br />

⋅0,5⋅D % a<br />

/ c 2 = 0,003 %<br />

sowie für die Biegedehnung (z.B. DN 1000; D a<br />

= 1016 mm):<br />

ε χ ,max<br />

= γ ⋅a g<br />

⋅0,5⋅D a<br />

/ c 2 = 0,003 %<br />

Die Summe aus Biege- und Axialdehnung ist demnach:<br />

ε ax,max<br />

= ε max<br />

⋅ ε χ ,max<br />

= 0,138 %<br />

Die so abgeschätzten Dehnungen sind deutlich kleiner als die<br />

in DIN EN 1998-4; Kap. 6 angegebenen Grenzwerte:<br />

zulässige Zugdehnung 3 %<br />

zulässige Druckstauchung: min {1%; 20 t/R(%)}<br />

t = Wanddicke des Rohres<br />

R = Radius des Rohres<br />

Als das begrenzende Kriterium für eingeerdete Rohrleitungen<br />

ist in der Regel das zweite Kriterium (die Druckstauchung)<br />

anzusehen, welches das instabile Beulen dünnwandiger<br />

Rohrquerschnitte beschreibt.<br />

Unter der Annahme einer – bezüglich des Beulkriteriums<br />

– ungünstigen Konfiguration für Gashochdruckleitungen<br />

(L480.7, Rohr Ø 1016 x 10 mm) ergibt sich eine zulässige<br />

Druckstauchung von ca. 0,4 %, die somit etwa dreimal so<br />

groß ist, wie die errechnete Stauchung aus der Erdbebenlast.<br />

Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland würde die<br />

Grenzbelastbarkeit einer Gashochdruckleitung demnach auch<br />

unter der Annahme von sehr konservativen Randbedingungen<br />

nicht überschritten.<br />

370 5 / <strong>2012</strong>


Zusammenfassung<br />

Die Normenreihe DIN EN 1998 liefert die Grundlage für<br />

die Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben. Die für die<br />

Auslegung benötigten Randbedingungen werden in nationalen<br />

Anhängen beschrieben, wobei sich die Anwendung<br />

der Normenreihe (bezogen auf das Gebiet der Bundesrepublik<br />

Deutschland) auf die ausgewiesenen Erdbebenzonen<br />

1-3 beschränkt. Für den flächenmäßig überwiegenden<br />

Teil Deutschlands ist die Auslegung nach der Normenreihe<br />

DIN EN 1998 nicht erforderlich, da diese Flächen als Erdbebenzone<br />

0 (Gebiete mit sehr geringer Seimizität) ausgewiesen<br />

sind.<br />

In DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-4, Anhang B sind<br />

Vorgaben für zulässige Grenzzustände, sowie ein vereinfachter<br />

Berechnungsansatz hinsichtlich der Berechnung der<br />

Verformungen eingeerdeter Rohrleitungen bei dem Auftreten<br />

von Erdbebenwellen beschrieben. Dieser Ansatz liefert<br />

eine Abschätzung für den oberen Grenzwert der Dehnungen<br />

in der Rohrleitung.<br />

Unter Zugrundelegung der ungünstigsten Randbedingungen<br />

(größte anzunehmende Bodenbeschleunigungen,<br />

ungünstigste Baugrund- und Untergrundverhältnisse) ergeben<br />

sich Zusatzbeanspruchungen, die deutlich unter den<br />

in der Norm angegebenen Grenzwerten liegen. Damit wird<br />

der in der Norm geforderte Schadensbegrenzungszustand<br />

der die volle Integrität erfordert (Tragwerk und die zugehörigen<br />

spezifischen Elemente bleiben unter den seismischen<br />

Einwirkungen voll funktionsfähig und dicht), erfüllt.<br />

Die im Rahmen dieser Ausarbeitung vorgestellte Vorgehensweise<br />

beinhaltet vereinfachende Annahmen, die für<br />

geradlinig verlaufende, eingeerdete Rohrleitungen konservative<br />

Ergebnisse liefert. Für oberirdisch angeordnete Anlagenbauteile<br />

und/oder Leitungen innerhalb von Bauwerken.<br />

Konstruktionen und Armaturen müssen dem Einzelfall<br />

angepasste, gesonderte Betrachtungen angestellt werden.<br />

Neben der Schwingungseinwirkung eines Erdbebens<br />

können grundsätzlich auch sekundäre Einwirkungen (z.B.<br />

Verwerfungen, Geländebrüche, Bodenverflüssigungen) auftreten.<br />

Diese sind in Deutschland nur in Ausnahmefällen zu<br />

erwarten und müssten dann gegebenenfalls im Rahmen von<br />

Einzelgutachten beurteilt werden.<br />

Literatur<br />

[1] Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben<br />

[2] DIN EN 1998-1, Teil 1 „Grundlagen, Erdbebeneinwirkugen<br />

und Regeln für Hochbauten“; Deutsche Fassung EN 1998-<br />

1: 2004 + AC 2009<br />

[3] DIN EN 1998-4, Teil 4 „Silos Tankbauwerke und Rohrleitungen“;<br />

Deutsche Fassung EN 1998-4: 2006<br />

[4] DIN 4149 „Bauten in deutschen Erdbebengebieten – Lastannahmen,<br />

Bemessung und Ausführung üblicher Hochbauten“<br />

(2005-04)<br />

[5] DIN EN 1998-1/NA Nationaler Anhang – National festgelegte<br />

Parameter – Teil 1 „Grundlagen, Erdbebeneinwirkungen<br />

und Regeln für Hochbau“ (2011-01)<br />

[6] CVI-Leitfaden: Der Lastfall Erdbeben im Anlagenbau ,Leitfaden<br />

zur Anwendung der DIN 4149:2005 auf Tragwerke<br />

und Komponenten in der chemischen Industrie, Frankfurt,<br />

Mai 2009<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Christian Engel<br />

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG,<br />

Essen<br />

Tel. +49-201-825-2677<br />

E-Mail: cengel@tuev-nord.de<br />

Dr.-Ing. Ulrich Marewski<br />

Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Tel. +49-201-3642 18389<br />

E-Mail: ulrich.marewski@<br />

open-grid-europe.com<br />

Dipl.-Ing. Christoph Heep<br />

Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Tel. +49-203-999 3192<br />

E-Mail: christoph.heep@<br />

open-grid-europe.com<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 371


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Korrosionsschutz durch speziell<br />

auf den Anwendungsbereich<br />

entwickelte Nachumhüllungen<br />

Von Alexander Fehr und Ralf Summ<br />

Bei der Produktauswahl eines geeigneten Nachumhüllungsmaterials darf man nie das Anforderungsprofil des zu<br />

umhüllenden Bereiches vernachlässigen. Denn neben den primären Korrosionsschutzfunktionen ergeben sich für<br />

Nachumhüllungen im Rohrleitungsbau noch eine Reihe weiterer Anforderungen an die Umhüllungssysteme. Hierfür<br />

wurden Schrumpfmaterialien entwickelt, die durch Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Trägermaterialien,<br />

Klebstoffe und Schrumpfraten genau auf die einzelnen Anwendungsbereiche abgestimmt sind. Geeignete Lösungen<br />

für Standard- und Sonderanwendungen werden in diesem Beitrag aufgezeigt.<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

Passiver Korrosionsschutz bedeutet, dass man nicht in die<br />

eigentlichen elektrochemischen Prozesse der Korrosion eingreift.<br />

Diesen Schutz erreicht man mittels einer geeigneten<br />

Umhüllung. Das zu schützende Objekt wird somit vor der korrosiven<br />

Umgebung abgekapselt. Um ihrer Funktion gerecht<br />

zu werden, muss die Umhüllung eine geringe Durchlässigkeit<br />

(Permeabilität) für Wasserdampf und insbesondere für<br />

Sauerstoff aufweisen. Idealerweise sollte die Diffusionsrate<br />

so gering sein, dass daraus ein maximaler Korrosionsabtrag<br />

< 10 µm/Jahr resultiert, was als technisch vernachlässigbar<br />

angesehen werden kann. Außerdem muss die Umhüllung einen<br />

hohen elektrischen Widerstand besitzen, um die Bildung<br />

galvanischer Elemente sowie das Fließen von Streuströmen<br />

zu verhindern.<br />

Heute werden Stahlrohre für die Verlegung in Böden größtenteils<br />

mit Polyethylen umhüllt. Polyethylen hat sich in der<br />

Praxis als ein mechanisch hoch belastbarer Korrosionsschutz<br />

bewährt. Steineindruck durch Bodenverdichtung oder Transportschäden<br />

können zum Großteil ausgeschlossen werden.<br />

Um einen durchgehend guten Korrosionsschutz gewährleisten<br />

zu können, wurde die zuständige Norm für Nachumhüllungssysteme<br />

DIN EN 12068 im September 1998 überarbeitet.<br />

Mit diesem Anforderungsprofil, dem die neue Generation<br />

von High-tech Nachumhüllungen gerecht wird, sind Unterflur<br />

verlegte Rohrleitungen vor Korrosion geschützt und eine optimale<br />

Systemintegration von Werksumhüllung, Nachumhüllungssystem<br />

und kathodischem Korrosionsschutz (zur Absicherung<br />

der Fehlerstellen) geschaffen.<br />

Nachumhüllungen aus optimierten<br />

HDPE-Schrumpfmaterialien<br />

Die moderneren Schrumpfmaterialien bestehen aus mit Klebstoff<br />

beschichtetem, molekularvernetztem Polyethylen mit<br />

eingefrorener Spannung (Formgedächtnis). Bei der Applikation<br />

wird das Polyethylen unter Wärmezufuhr weich. Aufgrund<br />

der dann wirksam werdenden inneren Spannung zieht<br />

sich das PE-Material zusammen und passt sich der Form des<br />

zu umhüllenden Rohres an. Bild 1 veranschaulicht den chemischen<br />

Prozess der Molekularvernetzung und das dreidimensionale<br />

Maschenwerk.<br />

Schrumpfprodukte stehen in verschiedenen Ausführungen<br />

zur Verfügung:<br />

Schläuche<br />

Manschetten<br />

Bänder<br />

Formteile<br />

Je nach Anforderung der zu schützenden Oberfläche gibt es<br />

eine Vielzahl von Möglichkeiten bei der Materialauswahl von<br />

Schrumpfprodukten. Die Produktpalette reicht von LDPE-<br />

Trägermaterialien (geringe Dichte) bis hin zu glasfaserverstärktem<br />

Polyethylen. Unterschiedlich eingestellte Klebstoffe<br />

sorgen für eine optimale Abstimmung auf die geforderten<br />

Kriterien.<br />

Anforderungen an das Trägermaterial<br />

Das molekular vernetzte Trägermaterial dient als mechanischer<br />

Schutz des Klebstoffes, dem eigentlichen Korrosionsschutz.<br />

Hier bieten Materialien aus HDPE (High-density Polyethylen)<br />

aufgrund der höheren Dichte gegenüber LDPE-Produkten<br />

(Low-density Polyethylen) einen besseren Eindruckwiderstand<br />

gegen Fremdeinwirkungen. Zudem ist HDPE resistenter<br />

gegen höhere Betriebstemperaturen. In Bereichen, in<br />

denen besonders hohe mechanische Belastungen auf die Umhüllung<br />

wirken, können heutzutage Hightech-GFK-Schrumpfmanschetten<br />

eingesetzt werden. Hier wird werkseitig ein<br />

Glasfasergewebe in das Trägermaterial einlaminiert. Die Kombination<br />

aus GFK-Trägermaterial, hartem Heißschmelzkleber<br />

und einer einfachen Applizierbarkeit verleiht dem Material ein<br />

anwenderfreundliches Spektrum für Bereiche mit erhöhten<br />

Anforderungen. Der Systemverbund bietet sowohl bei ho-<br />

372 5 / <strong>2012</strong>


hen Flächendrücken im Bereich von Rohrauflagern oder unter<br />

Rohrschellen als auch bei hohen Scher- und abrasiven Kräften<br />

einen hohen mechanischen und Korrosionsschutz.<br />

Korrosionsschutz durch gezielten<br />

Klebstoffeinsatz<br />

Die Klebstoff-Technologie ist maßgeblich für den Korrosionsschutz<br />

und somit für den Erhalt der Grundfunktionen verantwortlich.<br />

Die Bandbreite an Klebstoffen reicht von sehr viskoelastischen<br />

Klebstoffen bis hin zu „harten“ Schmelzklebstoffen.<br />

Die Variablen und Parameter bei der Herstellung einer<br />

Mixtur für einen Korrosionsschutz- oder Abdichtungsklebstoff<br />

sind der Erweichungspunkt, Klebrigkeit, Viskosität,<br />

Schäl- und Scherfestigkeiten und die Fließtemperaturen.<br />

Die „weicheren“ Klebstoffe (häufig auch Mastic-Klebstoffe<br />

genannt) basieren auf amorphen Thermoplasten, wie z.B. Butylkautschuk<br />

oder anderen synthetischen Kautschuken. Diese<br />

dauerelastischen Dichtungsklebstoffe zeichnen sich durch eine<br />

hohe Adhäsionskraft auf fast allen Oberflächen aus. Durch<br />

den Schrumpfvorgang wird der weiche Klebstoff in alle Unebenheiten<br />

und Hohlräume gepresst und dichtet das System<br />

hervorragend ab. Die hohe Viskoelastizität sorgt zudem für<br />

ein größeres Prozessfenster bei der Applikation der Materialien.<br />

Fehlertoleranzen in der Rohrvorbereitung oder bei der<br />

Montage können bis zu einem gewissen Maß durch den Dichtungskleber<br />

aufgefangen werden.<br />

Wie in Bild 2 zu sehen, resultiert aus der Kombination<br />

weicher Klebstoff und hohe Schrumpfkraft der sogenannte<br />

„Selbstheileffekt“. Hier dichtet der Klebstoff Beschädigungen<br />

des Trägermaterials ab.<br />

Dauerelastische Dichtungsklebstoffe gibt es in unterschiedlichen<br />

Einstellungen der Viskosität und den damit verbundenen<br />

Adhäsions-, Kohäsionsverhalten und der Eignung für unterschiedliche<br />

Dauerbetriebstemperaturen.<br />

Die harten Heißschmelzkleber erreichen eine höhere<br />

Schäl- und Scherfestigkeit gegenüber den weichen Klebstoffen<br />

– allerdings auf Kosten von Fließ- und Füllverhalten.<br />

Zur Lösung von projektbedingten Sonderbelastungen und<br />

zur Adhäsionssicherung (Haftbrücke) ist die Verwendung einer<br />

Epoxy-Grundierung möglich. Der Epoxy-Primer gewährleistet<br />

zusätzlich Resistenz gegen kathodische Unterwanderung<br />

und reduziert die geforderten Vorwärmtemperaturen<br />

für Heißschmelzkleber. Bei Anwendungen mit Heißschmelzklebern<br />

sind die Verarbeitungsrichtlinien des jeweiligen Herstellers<br />

unbedingt einzuhalten.<br />

Bild 1:<br />

Vernetzungsprozess<br />

Rohrvorbereitung und Applikation bei<br />

Nachumhüllungen<br />

Moderne Nachumhüllungssysteme weisen einen sehr guten<br />

Korrosionsschutz auf, wenn Sie ordnungsgemäß aufgebracht<br />

sind. Grundlage hierfür bietet der DVGW durch das Regelwerk<br />

GW 15. Es handelt sich dabei um eine praktische Ausbildung<br />

mit integrierter Prüfung für das Nachumhüllen von<br />

Rohren, Armaturen und Formteilen. Bei bestandener Prüfung<br />

wird der „Umhüllerpass“ ausgestellt. Allerdings ist diese<br />

Prüfungsbescheinigung auch nur eine flankierende Maß-<br />

Bild 2: Resultierender ‚Selbstheileffekt‘ durch die Eigenschaft<br />

des viskoelastischen Klebstoffes und HDPE Deckmaterials<br />

5 / <strong>2012</strong> 373


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

nahme, um die Umhüllungsqualität zu erhöhen. In der Praxis<br />

erschweren häufig die äußeren Bedingungen eine optimale<br />

Vorbereitung. Witterung, Platzverhältnisse und der Faktor<br />

Mensch können sich zu einer nicht optimalen Applikation<br />

des Produktes addieren und so zum Versagen der Nachumhüllung<br />

führen. Daher sollte man Materialien einsetzen mit<br />

einem möglichst großen Prozessfenster, um die Fehlerquote<br />

so klein wie möglich zu halten.<br />

Rohrvorbereitung allgemein<br />

Die zu umhüllende Fläche, einschließlich der angrenzenden<br />

Werksumhüllung, werden mit folgenden Kernpunkten<br />

nach DVGW-Merkblatt GW 15 vereinheitlicht: Die Oberfläche<br />

muss sauber (keine lose anhaftenden Partikel von Rost,<br />

Schmutz usw.), trocken und frei von Fremdmaterialien wie Öl,<br />

Fett und Trennmitteln sein. Die Werksumhüllung wird im Ins-<br />

tallationsbereich aufgeraut und die Kante der PE-Werksumhüllung<br />

mit einer Raspel auf ca. 30° oder kleiner angeschrägt.<br />

Applikation von Schrumpfmaterialien<br />

In der Regel brauchen Schrumpfmaterialien anders als Kaltband-Systeme<br />

keinen Voranstrich. Aufbringen und Trocknung<br />

des Haftvermittlers entfallen.<br />

Für die Montage von Schrumpfmaterialien kommt der<br />

Vorwärmung der zu umhüllenden Oberfläche eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die erforderlichen Vorwärmtemperaturen<br />

hängen von den Schmelzpunkten der eingesetzten Klebstoffe<br />

ab. Daher ist es ratsam, Herstellerangaben zu beachten. Die<br />

Verarbeitung von Schrumpfmaterialien geschieht in der Regel<br />

mit einer weich eingestellten Propangasflamme. Das Material<br />

wird in Umfangsrichtung unter gleichmäßiger Bewegung erwärmt,<br />

bis die Schrumpftemperatur erreicht ist. Das Material<br />

Bild 3: Übersichtsbild<br />

Korrosionsschutzanwendungen<br />

374 5 / <strong>2012</strong>


eginnt zu schrumpfen und presst den aktivierten Klebstoff<br />

in alle Unebenheiten. Optisches Kennzeichen für eine ausreichende<br />

Verarbeitung ist eine faltenfreie Oberfläche und austretender<br />

Klebstoff in den Randbereichen.<br />

Anwendung von<br />

HDPE-Schrumpfprodukten<br />

Die HSP GmbH bietet für alle Belastungen aus Umwelt, Baustelle<br />

und Betrieb funktionstüchtige Produkte an, mit dem<br />

Ziel, den Anforderungen mit einer möglichst einfachen Montage<br />

gerecht zu werden. Dabei können Schrumpfmaterialien<br />

durch unterschiedliche Breiten, Größen oder Endlosware flexibel<br />

eingesetzt werden. Nachumhüllungsarbeiten splitten sich<br />

allerdings in zwei Obergruppen: den Standardanwendungen<br />

und den Sonderanwendungen.<br />

Kein Voranstrich bei Standardanwendungen<br />

Die Standardanwendungen reichen von Schweißnahtnachumhüllungen<br />

bis hin zu Nachumhüllungen von Aufschweiß-T-<br />

Stücken (siehe Bild 3). Die Anforderungen an die Nachumhüllungsmaterialien<br />

wie Eindruckwiderstand, Schälwiderstand<br />

usw. sind in der DIN EN 12068 festgehalten.<br />

Folgende Faktoren werden für einen sicheren und einfachen<br />

Korrosionsschutz zu Grunde gelegt:<br />

Je weniger Einzelkomponenten pro Applikation zu verarbeiten<br />

sind, desto einfacher gestaltet sich die Montage<br />

vor Ort.<br />

Je weniger manuelle Arbeit geleistet werden muss, desto<br />

weniger Fehler können gemacht werden.<br />

Je weniger unterschiedliche Systeme zum Einsatz kommen,<br />

desto weniger verwirrend für den Monteur (Verwechslung<br />

von den Systemkomponenten).<br />

Je montagetoleranter das System, desto sicherer der<br />

Korrosionsschutz.<br />

Allgemein lässt sich festhalten, dass bei den Standardanwendungen<br />

kein Voranstrich benötigt wird. Es werden häufig sehr<br />

viskoelastische Klebstoffe mit HDPE-Trägermaterialien eingesetzt.<br />

Die HDPE-Trägermaterialien sorgen für den hohen<br />

mechanischen Schutz des weichen Klebstoffes, der mit seiner<br />

hohen Klebkraft und Abdichteigenschaften für einen hervorragenden<br />

Korrosionsschutz sorgt.<br />

Die Standardanwendungen sollten Anwender mit<br />

GW 15 -Aus bildung vor keine Probleme stellen, da diese<br />

Produktlösungen sehr einfach zu verarbeiten sind und ein<br />

großes Prozessfenster bieten. Die Montageanleitungen der<br />

Hersteller dienen als zusätzliche Hilfestellung.<br />

Sonderanwendungen<br />

Im Rohrleitungsnetz treten Bereiche auf, die durch übliche<br />

Umhüllungen nicht ausreichend geschützt sind, da dort sehr<br />

hohe Anforderungen an die Funktion von Korrosionsschutzsystemen<br />

gestellt werden (Tabelle 1). Zu diesen Bereichen<br />

zählen z. B.:<br />

Erde/Luft-Bereich<br />

Rohrdurchführung<br />

Der Bereich unter Rohrschellen<br />

Tabelle 1: Anforderungsprofil an passive Korrosionsschutzsysteme<br />

mechanische<br />

Belastbarkeit<br />

UV-<br />

Beständigkeit<br />

Adhäsion<br />

Rohrlagerung<br />

Grabenlose Rohrverlegung<br />

Hier werden häufig Nachumhüllungssysteme appliziert, die<br />

gegen ihre Herstellerbestimmung eingesetzt werden. Zudem<br />

zeichnen sich beispielsweise außerhalb des Erdbodens veränderte<br />

Anforderungsprofile ab. Es entstehen andere Ansprüche<br />

an ein passives Korrosionsschutzsystem als bei den Standardanwendungen<br />

im erdverlegten Rohrleitungsbau. Belastungen<br />

wie UV-Einstrahlung, Witterung, höhere mechanische<br />

Beanspruchung sowie erhöhte Temperaturen erhöhen den<br />

Anspruch an Korrosionsschutzsysteme. Im Bereich von Rohrauflagern<br />

werden z. B. GFK-Schrumpfmaterialien verwendet,<br />

die für hohe Flächendrücke, UV-Einstrahlungen, Scherkräfte<br />

und extreme Witterungsbedingungen ausgelegt sind (Bild 4).<br />

Dichtigkeit<br />

Unterflur mittel n.r. mittel hoch<br />

Überflur gering hoch mittel hoch<br />

Erde-Luft-Bereich hoch hoch hoch hoch<br />

Unter Rohrschellen hoch mittel hoch hoch<br />

Überflurauflager hoch hoch hoch hoch<br />

Rohrdurchführungen hoch n.r. hoch hoch<br />

Grabenlose Rohrverlegung hoch n.r. hoch hoch<br />

Bild 4: DN 1000 GFK-Manschette (CLMP-F) im Überflur-Auflagerbereich<br />

5 / <strong>2012</strong> 375


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auf. Zudem können die Heißschmelzkleber mit einem<br />

zusätzlichen Epoxydharz kombiniert werden. Bei der grabenlosen<br />

Rohrverlegung erhöht man dadurch die Adhäsionskraft<br />

gegen die extremen abrasiven Kräfte, die auf die Umhüllung<br />

wirken. Produktschulungen können die Monteure für die etwas<br />

erhöhten Applikationsanforderungen sensibilisieren.<br />

Fazit<br />

Die HSP-Produktpalette der passiven Korrosionsschutzsysteme<br />

ist optimal an die unterschiedlichen Einsatzgebiete<br />

und den damit verbundenen Anforderungen angepasst. Zudem<br />

wird versucht, die Fehlertoleranzen für den Anwender<br />

so groß wie möglich zu gestalten und so eine einfache Montage<br />

zu gewährleisten. In speziellen Fällen sind anzutreffende<br />

Baustellensituationen gesondert zu beachten. Durch die<br />

Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Systemkomponenten<br />

(Trägermaterial, Klebstoff und Schrumpfraten) bietet die<br />

Schrumpftechnik viele Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Literatur<br />

[1] D. Trapmann: Nachumhüllen von erdverlegten Gas- und<br />

Wasserrohrleitungen. Essen Vulkan Verlag, 2.Auflage<br />

[2] R. Summ, A. Fehr: Passiver Korrosionsschutz an Rohrleitungen<br />

in Problembereichen, <strong>3R</strong>, Ausgabe Juni 2009<br />

[3] M. Peschka, R. Summ: Vergrößerung des Prozessfensters<br />

bei der Applikation von Nachumhüllungen im passiven<br />

Korrosionsschutz mit neuem Klebstoff, bbr, Ausgabe<br />

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Autoren<br />

Dipl.-Ing. Alexander Fehr<br />

HSP-Vertrieb Ralf Summ, Castrop-<br />

Rauxel<br />

Tel. +49 2305-359980<br />

Mail: afehr@myhsp.de<br />

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Dipl.-Wirt.-Ing. Ralf Summ<br />

HSP-Vertrieb Ralf Summ, Castrop-<br />

Rauxel<br />

Tel. +49 2305-359980<br />

Mail: rsumm@myhsp.de<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

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376 5 / <strong>2012</strong>


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<strong>2012</strong><br />

RohRe + Komponenten<br />

Marktübersicht<br />

Armaturen<br />

Armaturen + Zubehör<br />

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Rohre<br />

PE 100-RC Rohre<br />

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378 5 / <strong>2012</strong>


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5 / <strong>2012</strong> 379


<strong>2012</strong><br />

mAschInen + GeRäte<br />

Marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmaschinen<br />

horizontalbohrtechnik<br />

Berstlining<br />

Leckageortung<br />

380 5 / <strong>2012</strong>


KoRRosIonsschutZ<br />

<strong>2012</strong><br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

5 / <strong>2012</strong> 381


<strong>2012</strong><br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

382 5 / <strong>2012</strong>


KoRRosIonsschutZ<br />

<strong>2012</strong><br />

Korrosionsschutz<br />

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5 / <strong>2012</strong> 383


<strong>2012</strong><br />

DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

Marktübersicht<br />

Dienstleistungen<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

Sanierung<br />

sanierung<br />

Gewebeschlauchsanierung<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Institute<br />

384 5 / <strong>2012</strong>


InstItute + VeRBänDe<br />

<strong>2012</strong><br />

Verbände<br />

Marktübersicht<br />

5 / <strong>2012</strong> 385


<strong>2012</strong><br />

InstItute + VeRBänDe<br />

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mit Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen<br />

durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />

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RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

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TIP-Verfahren<br />

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RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

-kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />

Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />

(partielle Inliner)<br />

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Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen<br />

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RSV Merkblatt 6.2<br />

Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />

in Entwässerungssystemen – Reparatur/<br />

Renovierung (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />

Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem<br />

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Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen<br />

– Reparatur / Renovierung<br />

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RSV Merkblatt 8<br />

Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen<br />

mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

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Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Einfluss von Rohrleitungsstützen<br />

auf die Schwingungssituation an<br />

Rohrleitungen<br />

Von Robert Missal<br />

Rohrleitungen werden in erster Linie dazu verwendet, um ein Medium von A nach B zu transportieren. Sie sind zwar in<br />

der Regel für die jeweilige Transportaufgabe durch eine geeignete Wahl des Materials, der Wandstärken, der Durchmesser<br />

und der Verbindungen angepasst worden, zählen aber dennoch zu den oftmals wenig beachteten Bauteilen im<br />

Anlagenbau. In vielen Anwendungsfällen ist dies auch durchaus gerechtfertigt, jedoch gibt es auch Anwendungsfälle,<br />

in denen der Rohrleitung eine erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Dies betrifft sowohl die Führung der<br />

Rohrleitung als auch insbesondere die Halterung der Rohrleitung, da diese Faktoren einen erheblichen Einfluss auf die<br />

Schwingungssituation an einer Rohrleitung haben.<br />

Quelle: Wossog, G.: Handbuch Rohrleitungsbau; Essen, Vulkan-Verlag 1998<br />

Auswahl geeigneter<br />

Rohrleitungshalterungen<br />

Rohrleitungshalter haben die Aufgabe, die Rohrleitung zu lagern<br />

und zu führen. Sie stellen die Verbindung der Rohrleitung<br />

zum Baukörper her und übernehmen dabei folgende<br />

Aufgaben:<br />

Bild 1: Aufgaben von Rohrleitungshaltern<br />

Aufnahme der Gewichtslasten<br />

Aufnahme der thermischen Dehnungen<br />

Aufnahme der dynamischen Kräfte<br />

Aufnahme der Betriebskräfte aus anormalen Betriebsund<br />

Störfällen<br />

Lagerung der Rohrleitung<br />

Führung der Rohrleitung<br />

Vermeidung von ungewollten Zwängungen und dadurch<br />

bedingten Zusatzbelastungen auf die Rohrleitung.<br />

Sie müssen sowohl statische als auch dynamische Lasten aufnehmen<br />

und können wie in Bild 1 dargestellt unterteilt werden.<br />

Bei der Auswahl geeigneter Halterungen sind daher im<br />

Wesentlichen die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:<br />

statische Belastung (Gewichtskräfte)<br />

thermische Belastung (Kräfte aufgrund thermischer Dehnung)<br />

dynamische Belastung.<br />

Während die Ermittlung der statischen Belastung in vielen Fällen<br />

noch recht einfach ist, muss für die Ermittlung der thermischen<br />

Belastung einer Rohrleitung schon ein deutlich größerer<br />

Aufwand betrieben werden. Da aber mittlerweile viele<br />

Rohrleitungsberechnungsprogramme auch die thermische<br />

Ausdehnung der Rohrleitung berechnen können, kann mit diesen<br />

Hilfsmitteln auch die thermische Belastung von Rohrleitungshalterungen<br />

berechnet werden.<br />

Für die überschlägige Ermittlung der thermischen Ausdehnung<br />

von Rohrleitungen kann in erster Näherung mit einem<br />

Wärmeausdehnungskoeffizienten von 10 bis 20 · 10 -6 K -1<br />

gerechnet werden, wobei der niedrigere Wert für z. B. St35<br />

und der höhere Wert für hochlegierte Stähle, wie z. B. X8Cr-<br />

NiMoVNb1613, anzusetzen ist. Bei einer Länge von 100 m<br />

Rohrleitung und einer Temperaturdifferenz von 100 °C ergibt<br />

sich somit je nach Material der Rohrleitung eine thermisch<br />

bedingte Längenänderung von 100 bis 200 mm.<br />

Für die Berechnung der dynamischen Belastung ist die<br />

Kenntnis der dynamischen Kräfte erforderlich. Diese Kräfte<br />

388 5 / <strong>2012</strong>


Bild 2: Festpunktlager mit Anschweißnocken<br />

Quelle: Hesterberg<br />

Quelle: Hesterberg<br />

Bild 3: Führungslager und Festpunkt mit Klemmsystem<br />

Bild 4: Rohrleitungshalter mit Tellerfedern<br />

entstehen u. a. durch stochastische oder periodische Druckschwankungen<br />

in den Rohrleitungen und müssen von den Halterungen<br />

aufgenommen werden. Die Höhe der Druckschwankungen<br />

hängt nicht nur von den angeschlossenen Maschinen<br />

oder von dem Prozess sondern auch von der Rohrleitungsführung<br />

und den Einbauteilen in der Rohrleitung ab. So können z.<br />

B. durch akustische Resonanzen innerhalb des Rohrleitungssystems<br />

die von der Maschine erzeugten Druckpulsationen<br />

um ein Vielfaches verstärkt werden. Aus diesem Grund ist<br />

die Berechnung der Druckschwankungen oftmals sehr komplex<br />

und nur durch den Einsatz spezieller Rechenprogramme<br />

möglich.<br />

Bei Rohrleitungen, die sowohl thermisch als auch dynamisch<br />

belastet werden, kommt die Problematik hinzu, dass<br />

zur ungehinderten Aufnahme der Wärmedehnungen die Halterung<br />

als Loslager ausgeführt werden sollte, während aus<br />

der Berechnung der dynamischen Kräfte eine möglichst steife<br />

Halterung erforderlich ist.<br />

Darüber hinaus muss die Halterung so konzipiert sein,<br />

dass möglichst keine Wartung oder regelmäßige Kontrolle<br />

erforderlich ist, denn durch die massiven Personaleinsparungen<br />

bei den Anlagenbetreibern ist meist kein zur Durchführung<br />

derartiger Kontrollen geeignetes Personal mehr vor<br />

Ort.<br />

Unter Beachtung dieser Aspekte ist der Rohrleitungshalter<br />

ein recht komplexes Bauteil, welches möglichst optimal<br />

auf den jeweiligen Einsatzfall angepasst werden sollte.<br />

Beispiele für Standardhalter<br />

Zur Halterung von Rohrleitungen sind auf dem Markt viele<br />

standardisierte Halter verfügbar (Bild 2). Dem Geschick des<br />

Anlagenplaners und Rohrleitungsbauers bleibt es nun überlassen,<br />

aus den vielen verfügbaren Standardhalterungen die<br />

für den jeweiligen Einsatzfall optimalen Halterungen auszuwählen.<br />

Da neben dem Lager auch die Verbindung zwischen<br />

dem Lager und dem Baukörper entscheidend für die richtige<br />

Halterung der Rohrleitung ist, muss auch bei der Auswahl der<br />

Verbindung sehr sorgfältig vorgegangen werden. Zwar gibt es<br />

auch hier eine Vielzahl standardisierter Systeme (z. B. Bild 3),<br />

allerdings bestehen sehr große Unterschiede in den Steifigkeiten.<br />

Deshalb ist es ohne entsprechende Erfahrung schwierig,<br />

die geeignete Konstruktion auszuwählen.<br />

Rohrleitungshalter zur Aufnahme<br />

dynamischer Kräfte<br />

Die bisher betrachteten Halter können sowohl als Festlager als<br />

auch als Führungslager eingesetzt werden. Unter Verwendung<br />

von speziellen Gleitlagern können thermische Ausdehnungen<br />

der Rohrleitung aufgenommen und dennoch eine definierte<br />

Führung der Rohrleitung erzielt werden.<br />

Bei dynamisch z. B. durch Pulsationen oder Schwingungen<br />

belasteten Rohrleitungen kann grundsätzlich zur Aufnahme<br />

der dynamischen Kräfte ein Festlager verwendet werden.<br />

Allerdings muss in diesem Fall sichergestellt werden, dass<br />

5 / <strong>2012</strong> 389


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

die Rohrleitung bei thermischer Ausdehnung nicht unzulässig<br />

verspannt wird. Bei Haltern, die auf hohen Stützen oder<br />

Rohrbrücken montiert sind, ist es oft weniger problematisch,<br />

wenn Festlager verwendet werden, da die Wärmedehnung<br />

durch die Elastizität der Stützen aufgenommen werden kann.<br />

So halten sich die Zusatzkräfte in Grenzen. Sind die Festlager<br />

allerdings auf kurzen und / oder sehr steifen Stützen montiert,<br />

können die thermischen Dehnungen die Sicherheit der<br />

Rohrleitung gefährden. In einem derartigen Fall kann dann<br />

z. B. der Einsatz von Lagern geprüft werden, die mit Hilfe<br />

von Federelementen die Rohrleitung nur bis zu einer voreingestellten<br />

Maximalkraft halten (Bild 4).<br />

Für größere Verschiebungen werden darüber hinaus sogenannte<br />

Stoßbremsen eingebaut. Diese federbelasteten Halter<br />

sorgen dafür, dass bei größeren Auslenkungen eine Federkraft<br />

die Rohrleitung zusätzlich fixiert.<br />

Ein weiteres Bauteil, das bei Rohrleitungen zur Aufnahme<br />

dynamischer Belastungen eingesetzt wird, ist der Rohrleitungsdämpfer<br />

(Bild 5). Dieses Bauteil nimmt in der Regel<br />

keine statischen Kräfte auf, sondern wandelt die Bewegungsenergie<br />

der Rohrleitung durch die Bewegung eines Stempels<br />

in einem Dämpfungsmedium in Wärmeenergie um.<br />

Quelle: Gerb<br />

Bild 5: Aufbau eines Rohrleitungsdämpfers<br />

Fallbeispiel für eine richtig ausgelegte<br />

Rohrleitungshalterung<br />

Zur Veranschaulichung des Einflusses der Rohrleitungshalterung<br />

auf die Schwingungssituation sind nachfolgend einige<br />

Berechnungsergebnisse dargestellt. Das Beispiel beschreibt<br />

eine Rohrleitung an einem 2-stufigen Kolbenverdichter, wobei<br />

hier nur der Verlauf der Rohrleitung auf der Druckseite<br />

der 1. Stufe vom Verdichter bis zum Kühler und vom Kühler<br />

zurück zur Saugseite der 2. Verdichterstufe betrachtet<br />

wird (Bild 6).<br />

Für dieses Projekt wurden im Rahmen einer Pulsationsstudie<br />

die Druckpulsationen in den Rohrleitungen berechnet.<br />

Darauf aufbauend wurde die Reaktion der Rohrleitung<br />

berechnet (Bild 7).<br />

DN 150<br />

ca. 2 m<br />

Druckleitung<br />

1. Stufe<br />

Bild 6: Rohrleitungsverlauf der<br />

Druckleitung der 1. Stufe und der<br />

Saugleitung der 2. Stufe<br />

Saugleitung 2. Stufe<br />

390 5 / <strong>2012</strong>


Bild 7: Qualitative Verformung<br />

der Rohrleitung bei<br />

einer Frequenz von 5,5 Hz<br />

Bild 8: Erste<br />

Modifikation der<br />

Rohrleitungsstützen<br />

Da die Frequenz 5,5 Hz von dem Kolbenverdichter angeregt<br />

wird, war die in Bild 7 dargestellte Verformung der<br />

Rohrleitung so nicht akzeptabel. Die maximale Schwinggeschwindigkeit<br />

an der Rohrleitung wurde mit 150 mm/s RMS<br />

berechnet. Bild 7 zeigt, dass die große Bewegung der Rohrleitung<br />

auf die unzureichende Steifigkeit der Rohrleitungsstützen<br />

zurückzuführen ist. Zur Verbesserung der Schwingungssituation<br />

wurden daher verschiedene Modifikationen<br />

der Stützen berechnet. Im ersten Ansatz wurden die Stützen<br />

derart modifiziert, dass die Steifigkeit in x-Richtung wesentlich<br />

vergrößert wurde (Bild 8).<br />

Für diese Variante wurden an der Rohrleitung maximale<br />

Schwinggeschwindigkeiten von ca. 24 mm/s RMS berechnet.<br />

Obwohl dieser Vorschlag zu einer deutlichen Reduzierung der<br />

Schwinggeschwindigkeiten geführt hat, wurden vom Betreiber<br />

Bedenken hinsichtlich der massiven Stützen geäußert. Als<br />

Modifikation wurde eine Veränderung der Stützen vorgeschlagen,<br />

die nur eine geringfügige Versteifung in x-Richtung<br />

bewirkte (Bild 9). Dies führte dazu, dass die Eigenfrequenz<br />

in einen noch ungünstigeren Frequenzbereich verschoben<br />

wurde und die Schwingungen dadurch auf über 230 mm/s<br />

RMS angestiegen sind.<br />

5 / <strong>2012</strong> 391


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Als Kompromiss wurden dann die Stützen in den Ecken mit<br />

Diagonalstreben versteift, so dass in der Hauptbewegungsrichtung<br />

die Steifigkeit weiter vergrößert wurde (Bild 10).<br />

Durch diese geringfügige Modifikation der vom Kunden favorisierten<br />

Lösung wurden die berechneten Schwinggeschwindigkeiten<br />

auf nur noch 13 mm/s RMS gesenkt.<br />

Wie aus dem Beispiel zu erkennen ist, führen die dynamischen<br />

Kräfte, die aus den Druckpulsationen in den Rohrleitungen<br />

entstehen, aufgrund der zu weichen Rohrleitungsstützen<br />

zu erheblichen Rohrleitungsschwingungen. Die daraus resultierenden<br />

Spannungen von über 27 N/mm² p-p waren nicht<br />

akzeptabel, so dass verschiedene Modifikationen der Stützen<br />

geprüft wurden.<br />

Mit der letztlich favorisierten Stützenkonstruktion konnten<br />

die Schwingungen an den Rohrleitungen von 150 mm/s<br />

RMS auf 13 mm/s RMS verringert werden. Die Schwach-<br />

Bild 9: Zweite<br />

Modifikation der<br />

Rohrleitungsstützen<br />

Bild 10: Endgültige<br />

Modifikation der Rohrleitungsstützen<br />

392 5 / <strong>2012</strong>


Tabelle 1: Betriebszustände der Verdichteranlage<br />

stelle an der Halterung der Rohrleitung war nicht die Befestigung<br />

der Rohrleitung an dem Halter sondern die Steifigkeit der<br />

Rohrleitungsstützen. Ist an dieser Stelle die Steifigkeit nicht<br />

ausreichend, können die dynamischen Kräfte von immerhin<br />

1.200 N nicht aufgenommen werden und die Rohrleitung wird<br />

durch die hohen Schwinggeschwindigkeiten zu stark belastet.<br />

Zustand Volumenstrom [%]<br />

Frischgas<br />

Kreisgas<br />

Z1 100 100<br />

Z2 75 100<br />

Z3 50 100<br />

Z4 25 100<br />

Fallbeispiel für die Sanierung einer<br />

Rohrleitungshalterung<br />

In einer Raffinerie wurden vom Betriebspersonal subjektiv<br />

sehr hohe Rohrleitungsschwingungen beanstandet. Die Rohrleitung<br />

war auf der Druckseite eines 2-zylindrigen, 1-stufigen<br />

Kolbenverdichters montiert. Die beiden Zylinder waren doppeltwirkend<br />

zur Verdichtung von Frisch- und Kreisgas. Die<br />

Verdichterdrehzahl war fest und betrug 370 RPM.<br />

Obwohl der Verdichter Baujahr 1970 war, sind die Schwingungen<br />

erst Mitte 2008 beanstandet worden. Dass die Situation<br />

erst so spät bemängelt wurde, kann daran liegen, dass<br />

der Volumenstrom der Anlage mit Hilfe von Saugventilabhebung<br />

geregelt werden kann und die Schwingungssituation eine<br />

deutliche Abhängigkeit vom Betriebszustand aufweist. Die<br />

zugehörigen Betriebszustände sind Tabelle 1 zu entnemen.<br />

Wie aus Bild 11 zu erkennen ist, traten die hohen Rohrleitungsschwingungen<br />

nur bei den Betriebszuständen Z3 und Z4<br />

auf, wenn der Volumenstrom des Frischgasverdichters 50 %<br />

oder geringer war.<br />

Die Volumenstromregelung wurde mit Hilfe einer Saugventilabhebung<br />

realisiert, d. h. bei Volumenströmen ≤ 50 % ist<br />

ein Verdichtungsraum des Frischgaszylinders deaktiviert, da<br />

das Saugventil zwangsweise geöffnet bleibt. Als Konsequenz<br />

dieser Fahrweise ändert sich die Frequenz der Druckpulsationen<br />

im Medium, weil der Zylinder nur noch einfachwirkend<br />

statt doppeltwirkend arbeitet. Da die Rohrleitungsschwin-<br />

gungen von den Druckpulsationen angeregt werden, ändert<br />

sich damit auch die Frequenz der Rohrleitungsschwingungen.<br />

Erschwerend kam in diesem Fall hinzu, dass die Struktureigenfrequenz<br />

der Rohrleitung in dem Bereich mit den erhöhten<br />

Schwingungen bei ca. 6 Hz lag. Diese Frequenz entspricht<br />

der Pulsationsfrequenz des Zylinders in der einfachwirkenden<br />

Fahrweise.<br />

Die durch Anschlagversuche ermittelte Eigenfrequenz am<br />

Messpunkt S5_a lag bei ca. 6 Hz. Am Messpunkt S1_a war<br />

die Rohrleitung wesentlich steifer gehaltert, so dass hier die<br />

gemessene Eigenfrequenz bei ca. 11 Hz lag. Dies führte dazu,<br />

dass die Rohrleitungsschwingungen bei Volumenströmen<br />

≤ 50 % am Messpunkt S5_a deutlich höher waren als am<br />

Messpunkt S1_a (Bild 11).<br />

Als Minderungsmaßnahme wurde die Rohrleitungshalterung<br />

noch während der Messung mit Hilfe von Kanthölzern<br />

modifiziert (Bild 12), so dass insbesondere am Messpunkt<br />

S5_a in axialer Richtung eine wesentlich größere Steifigkeit<br />

vorhanden war. Die Eigenfrequenz der Struktur konnte mit<br />

Hilfe dieser provisorischen Fixierung von vorher 6 Hz auf ca.<br />

11,5 Hz verschoben werden. Mit Hilfe dieser provisorischen<br />

Fixierung war es möglich, die Auswirkung einer steiferen<br />

Rohrleitungshalterung auf die Schwingungssituation an der<br />

Rohrleitung noch während der Messung zu demonstrieren.<br />

Bild 13 zeigt, dass die Schwinggeschwindigkeit an der<br />

Rohrleitung durch die provisorische Fixierung auf Werte un-<br />

RMS-Werte der Schwinggeschwindigkeit bei<br />

unterschiedlichen Lastzuständen<br />

Schwinggeschwindigkeit [mm/s<br />

RMS]<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

S1_a<br />

S1_h<br />

S1_v<br />

S2_a<br />

S2_h<br />

S2_v<br />

S3_a<br />

S3_h<br />

S3_v<br />

S4_a<br />

S4_h<br />

S4_v<br />

Messpunkt<br />

Lastzustand<br />

Z1 Z2 Z3 Z4<br />

S5_a<br />

S5_h<br />

S5_v<br />

S6_a<br />

S6_v<br />

Bild 11: Effektivwerte der<br />

gemessenen Rohrleitungsschwingungen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Betriebszuständen<br />

5 / <strong>2012</strong> 393


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Provisorische Fixierung der Rohrleitung<br />

Bild 12: Provisorische<br />

Fixierung der Rohrleitung<br />

Bild 13: Vergleich der<br />

Rohrleitungsschwingungen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Betriebszuständen mit<br />

(Z...Fix) und ohne (Z...)<br />

provisorische Fixierung<br />

Schwinggeschwindigkeit [mm/s RMS]<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

S5_a S5_h S5_v S6_a S6_h<br />

Messpunkt<br />

Z1 Z1 Fix. Z2 Z2 Fix. Z3 Z3 Fix. Z4 Z4 Fix.<br />

ter 10 mm/s RMS reduziert werden konnte. Es wurde daher<br />

empfohlen, die Rohrleitung an dieser Stelle mit einem Halter<br />

zu versehen, der die Rohrleitung ausreichend fixiert.<br />

Auch in diesem Beispiel wird deutlich, wie stark die<br />

Schwingungssituation an der Rohrleitung von dem richtigen<br />

Halterungskonzept beeinflusst wird.<br />

Zusammenfassung<br />

Durch die Auswahl von Rohrleitungshaltern einschließlich der<br />

zugehörigen Rohrleitungsstützen wird die Schwingungssituation<br />

an den Rohrleitungen gravierend beeinflusst. Zur Vermeidung<br />

übermäßiger Rohrleitungsspannungen muss die jeweilige<br />

Belastung berücksichtigt werden. Bei kritischen Anwendungen<br />

können die Auswirkungen der Halter und Stützen<br />

auf die Schwingungssituation bereits in der Planungsphase<br />

berechnet und optimiert werden. Die tatsächliche Schwingungssituation<br />

sollte an diesen Rohrleitungen nach der Inbetriebnahme<br />

messtechnisch überprüft werden.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Robert Missal<br />

KÖTTER Consulting Engineers KG,<br />

Rheine<br />

Tel. +49 5971 9710-25<br />

E-Mail:<br />

Robert.Missal@koetter-consulting.com<br />

394 5 / <strong>2012</strong>


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beschrieben. Dabei wird auf ausschweifende, akademische Ausführungen<br />

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Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

PARLFI2011


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Schwingungen von Rohrleitungen<br />

aktiv mindern<br />

Von J. Engelhardt<br />

Die Zunahme von Schwingungsproblemen an Rohrleitungen im Anlagenbau tragen dazu bei, dass an bestehenden<br />

Rohrleitungssystemen häufig Maßnahmen zur Schwingungsminderung ergriffen werden müssen. Die Verwendung<br />

aktiver Tilger ist hierbei ein vielversprechender Ansatz.<br />

Das Konzept eines aktiven Tilgers wird auf die Rohrleitung einer Industrieanlage angewandt, die prozessbedingt ein<br />

hohes Schwingungsniveau aufweist. Die Inbetriebnahme des aktiven Tilgers in der Industrieanlage wird durch eine<br />

vielkanalige Betriebsschwingungsmessung der Rohrleitung begleitet. Die Versuchsergebnisse werden mit und ohne<br />

aktiven Tilger, unter realen Betriebsbedingungen und bei voller Auslastung der Rohrleitung betrachtet. Eine breitbandige<br />

Schwingungsminderung ist zu beobachten, wobei spektrale Amplitudenreduktionen bis zu 60 % erreicht werden.<br />

Einleitung<br />

Schwingungsprobleme an Rohrleitungen im Anlagenbau haben<br />

in den vergangenen 30 Jahren zunehmend an Bedeutung<br />

gewonnen. Ursächlich für diese Tendenz sind im Wesentlichen<br />

die gestiegenen Anforderungen an Ausnutzung der Werkstoffe<br />

und Gesamtlebensdauer der Anlagen.<br />

Diese Umstände tragen dazu bei, dass an bestehenden<br />

Rohrleitungssystemen oftmals nachträglich Maßnahmen zur<br />

Schwingungsminderung ergriffen werden müssen. Konventionelle<br />

Ansätze zur Schwingungsminderung erzielen häufig<br />

nicht den gewünschten Erfolg oder erfordern einen starken<br />

Eingriff in das Rohrleitungssystem und sind mit einem hohen<br />

baulichen und finanziellen Aufwand verbunden. Als wirksame<br />

Alternative zu konventionellen Maßnahmen der Schwingungsminderung<br />

bietet sich die Anwendung aktiver Tilger an.<br />

Ein aktiver Tilger besteht aus einer Reaktionsmasse, die<br />

über einen Aktor an die Struktur gekoppelt ist. Parallel zur Reaktionsmasse<br />

ist eine Feder angeordnet. Es ist mindestens ein<br />

Sensor vorhanden, der die Strukturschwingungen bzw. deren<br />

Wirkung erfasst. Das Sensorsignal wird in einem Regler verarbeitet,<br />

der daraus ein Stellsignal generiert und dem Aktor zuführt.<br />

Der Aktor bewegt die Reaktionsmasse und es wird eine<br />

Kraft, proportional zur Beschleunigung der Reaktionsmasse,<br />

auf die Struktur ausgeübt, welche die vorhandenen Schwin-<br />

a) b)<br />

x-R ich tu n g<br />

y-R ich tu n g<br />

z-R ich tu n g<br />

|v| [mm/s]<br />

z<br />

y<br />

x<br />

0 10 20 30 40<br />

f [H z]<br />

Bild 1: a) Obere Umlenkung der Rohrleitung, b) Spektrum der Schwinggeschwindigkeiten<br />

396 5 / <strong>2012</strong>


oh n e Tilg er<br />

m it p assivem Tilg er (m T =500kg )<br />

m it aktivem Tilg er (m T =50kg )<br />

oh n e Tilg er<br />

m it p assivem Tilg er (m T =500kg )<br />

m it aktivem Tilg er (m T =50kg )<br />

|v x<br />

| [mm/s]<br />

|v y<br />

| [mm/s]<br />

0 10 20 30 40<br />

f [H z]<br />

0 10 20 30 40<br />

f [H z]<br />

Bild 2: Wirkungsvergleich per Simulation: Aktiver und passiver Tilger<br />

gungen reduziert. Aktive Tilger sind in der Lage, Schwingungen<br />

breitbandig zu reduzieren. Die Wirksamkeit eines aktiven<br />

Tilgers ist unabhängig vom gewählten Massenverhältnis zwischen<br />

Tilgermasse und mitschwingender Masse der Struktur;<br />

maßgeblich ist hier die darstellbare Aktorkraft.<br />

Der vorliegende Aufsatz beschreibt die Entwicklung und<br />

Inbetriebnahme eines aktiven Tilgers für die Rohrleitung einer<br />

Industrieanlage sowie die skalierbare Weiterentwicklung zu einer<br />

modularen Systemlösung mit breitem Anwendungsbereich.<br />

Beschreibung der Rohrleitung<br />

Die Rohrleitung befindet sich auf dem Gelände des Betreibers<br />

einer Industrieanlage. Die im Rohr laufende Strömung verursacht<br />

starke Schwingungsanregungen. Seitens des Anlagenbetreibers<br />

besteht großes Interesse, das Schwingungsniveau<br />

der Rohrleitung zu reduzieren, zum einen, um das Schadensrisiko<br />

zu mindern, und zum anderen, um eine Durchsatzsteigerung<br />

zu ermöglichen. Infolgedessen sind in der Vergangenheit<br />

verschiedene Maßnahmen zur Schwingungsminderung<br />

ergriffen worden, so z.B. die Installation von Viskodämpfern<br />

und das Verstimmen der Rohrleitung durch Anbringen von Zusatzmassen<br />

am Rohr, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die<br />

Entwicklung eines aktiven Tilgers soll nun dazu beitragen, das<br />

Schwingungsniveau signifikant zu reduzieren.<br />

Die Höhe der gesamten Anlage beträgt mehrere Stockwerke.<br />

Die Anbindung der Rohrleitung an ein Gerüst erfolgt<br />

über Verbindungselemente, die teilweise wie eine starre<br />

Kopplung wirken, teilweise Feder- oder Dämpferwirkung<br />

ausüben. An dem begehbaren Gerüst sind zu dessen Versteifung<br />

mehrere Nachbesserungen vorgenommen worden.<br />

Die Schwingungsanregung erfolgt prozessbedingt im<br />

Wesentlichen durch das im ersten Rohrabschnitt aufsteigende<br />

Medium, welches am oberen Ende auf eine zweifache<br />

45°-Umlenkung trifft, siehe Bild 1a. An dieser Stelle nimmt<br />

das Schwingungsniveau seine größten Werte an. Messdaten<br />

einer Betriebsschwingungsmessung unter Volllast aus dem<br />

Jahre 2006 zeigen, dass die größten Schwingungsamplituden<br />

horizontal in Strömungsrichtung (x-Richtung) der Rohrleitung<br />

auftreten, siehe Bild 1b. Das Schwingungsniveau in<br />

vertikaler Richtung (z-Richtung) ist vergleichsweise gering.<br />

Es lässt sich feststellen, dass mit wachsendem Abstand zur<br />

Umlenkung eine deutliche Abnahme der Schwinggeschwindigkeiten<br />

einhergeht. Das Niveau am Rohr ist durchgehend<br />

größer als am Gerüst.<br />

Die Amplitudenspektren der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten<br />

machen deutlich, dass sich der Frequenzinhalt<br />

der Schwinggeschwindigkeiten im Wesentlichen auf den<br />

Bereich bis 40 Hz beschränkt. Eine Anhäufung von Resonanzstellen<br />

ist im Bereich um 10 Hz gegeben. Hohe Schwingungsamplituden<br />

des Gerüstes am Ort der Umlenkung lassen die<br />

Verwendung von Viskodämpfern an dieser Stelle als wenig erfolgversprechend<br />

erscheinen, da diese nur bei nennenswerten<br />

Relativverschiebungen zwischen Rohr und Gerüst wirksam<br />

sind; diese Vorraussetzung ist hier nicht erfüllt, da Rohr<br />

und Gerüst annähernd gleichförmig schwingen.<br />

Simulation der Rohrleitung mit aktivem<br />

Tilger<br />

Für die konstruktive Umsetzung des aktiven Tilgers ist zunächst<br />

die Kenntnis der erforderlichen Aktorkräfte und Aktorwege<br />

nötig. Hierzu wird ein Gesamtsimulationsmodell, bestehend<br />

aus Rohrleitung mit Gerüst, aktivem Tilger und Regelung,<br />

erstellt.<br />

Hiermit kann die Wirkung des aktiven Tilgers simuliert sowie<br />

Auslegungsdaten für die Aktorik ermittelt werden. Betrachtet<br />

werden die Amplitudenspektren der Schwinggeschwindigkeiten<br />

am Ort des aktiven Tilgers und am Punkt<br />

des größten Schwingungsniveaus. Dieser befindet sich in der<br />

Mitte der oberen Umlenkung. Bild 2 vergleicht das Verhalten<br />

mit und ohne aktiven Tilger in x- und y-Richtung. Für die<br />

Amplitudenreduktion ergibt sich ein Wert von 69 % in x- bzw.<br />

65 % in y-Richtung.<br />

5 / <strong>2012</strong> 397


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Konstruktive Umsetzung des aktiven<br />

Tilgers<br />

Aktorauswahl<br />

Als Aktor wird ein Servotubemotor ausgewählt. Das Aktivteil<br />

dieses Linearmotors enthält Wicklungen sowie ein integriertes<br />

Positionsmesssystem, welches für die Antriebsregelung notwendig<br />

ist. Das Passivteil besteht aus einem Edelstahltubus<br />

bestückt mit Magneten aus seltenen Erden. Durch den rotati-<br />

a)<br />

Aktivteil<br />

Passivteil<br />

y<br />

Reaktionsmasse<br />

x<br />

Ständer<br />

Blattfeder<br />

Rahmen<br />

Linearführung<br />

b) c)<br />

Die Aktorstellgrößen der Simulation liefern eine Aussage<br />

über die erforderliche Aktorkraft und den Aktorweg.<br />

Zur vergleichenden Beurteilung der Wirkung eines passiven<br />

Tilgers an der Rohrleitung erfolgt die Auslegung eines solchen<br />

auf den Bereich um 10 Hz. Der passive Tilger wirkt in x- und<br />

y-Richtung, die Tilgermasse wird hier beispielhaft zu 500 kg<br />

gesetzt, was dem zehnfachen der Reaktionsmasse des aktiven<br />

Tilgers entspricht. Bild 2 vergleicht die Amplitudenreduktion<br />

durch den aktiven und den passiven Tilger. Es ist eine deutliche<br />

Schwingungsminderung mit passivem Tilger zu erkennen,<br />

jedoch bleibt diese hinter der des aktiven Tilgers zurück. Aufgrund<br />

der Breitbandigkeit des Schwingungsproblems ist der<br />

passive Tilger nicht in der Lage, alle Resonanzüberhöhungen<br />

im Bereich um 10 Hz gleichermaßen zu reduzieren. Dies wäre<br />

nur mit einer weiteren Erhöhung der Tilgermasse möglich. Der<br />

aktive Tilger zeigt hier den Vorteil seiner breitbandigen Wirkung,<br />

ohne das Erfordernis einer hohen Tilgermasse. Hierdurch<br />

bleibt die statische Zusatzlast, die durch die Schwingungsminderungsmaßnahme<br />

auf die Rohrleitung einwirkt, gering.<br />

Bild 3: Funktionsprinzip aktiver Tilger mit zwei Freiheitsgraden: a)<br />

Aufbau; b) Betrieb in x-Richtung; c) Betrieb in y-Richtung<br />

x<br />

z<br />

y<br />

a)<br />

b)<br />

steife Verbindung<br />

Aktivteil<br />

Linearlager<br />

c) d)<br />

Ständer<br />

Rahmen<br />

Passivteil<br />

Luftspalt<br />

Achse<br />

Blattfedern<br />

Bild 4: Konstruktion des aktiven Tilgers: a) Gesamtaufbau; b) Reaktionsmasse;<br />

c) Rahmenkonstruktion; d) Ständer<br />

Bild 5: Montage des aktiven Tilgers an der Rohrleitung<br />

(Darstellung ohne Einhausung)<br />

398 5 / <strong>2012</strong>


ohne aktiven Tilger<br />

m it aktivem Tilger<br />

ohne aktiven Tilger<br />

m it aktivem Tilger<br />

|v x<br />

| [mm/s]<br />

|v y<br />

| [mm/s]<br />

0 10 20 30 40<br />

f [H z]<br />

0 10 20 30 40<br />

f [H z]<br />

Bild 6: Amplitudenspektren der Schwinggeschwindigkeiten in der Mitte der Umlenkung<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

undeformiert<br />

ohne aktiven Tilger<br />

mit aktivem Tilger<br />

undeformiert<br />

ohne aktiven Tilger<br />

mit aktivem Tilger<br />

undeformiert<br />

ohne aktiven Tilger<br />

mit aktivem Tilger<br />

f = 9.2 [H z]<br />

f = 19.4 [H z]<br />

f = 26.0 [H z]<br />

Bild 7: Betriebsschwingungsformen<br />

mit und ohne aktiven Tilger (Darstellung<br />

überhöht)<br />

onssymmetrischen Aufbau ist das System frei von Querkräften.<br />

Der darstellbare Aktorweg ist durch entsprechende Wahl<br />

der Länge des Passivteils in weiten Bereichen frei wählbar.<br />

Um die Anforderungen an die Aktorkraft, die per Simulation<br />

ermittelt wurden, zu erfüllen, werden vier identische Servotubemotoren<br />

verwendet, wobei jeweils zwei parallel zueinander<br />

angeordnet sind.<br />

Konstruktives Konzept für den aktiven Tilger<br />

Es wird angestrebt, eine Beeinflussbarkeit aller Schwingungsformen,<br />

die in der Ebene senkrecht zur Rohrachse auftreten,<br />

zu erzielen. Hierzu erfolgt die Entwicklung eines aktiven<br />

Tilgers mit zwei Freiheitsgraden. Zur Gewichtsoptimierung<br />

bietet sich an, für die beiden Freiheitsgrade eine gemeinsame<br />

Reaktionsmasse zu verwenden. Bild 3 zeigt das Funktionsprinzip<br />

des aktiven Tilgers mit zwei Freiheitsgraden. Die<br />

Aktivteile der Aktoren sind durch eine ringförmige Verbindung<br />

miteinander gekoppelt und bilden so die Reaktionsmasse.<br />

Die vier Aktoren sind jeweils in einer Rahmenkonstruktion<br />

geführt, welche durch Blattfedern mit einem Ständer<br />

verbunden ist. Der Ständer ist wiederum an der Rohrleitung<br />

befestigt. Bei entsprechender Ansteuerung der Aktoren<br />

erfolgt eine Bewegung in x- bzw. in y-Richtung, siehe<br />

Bild 3b und Bild 3c.<br />

Bild 4a zeigt die konstruktive Umsetzung des Funktionsprinzips.<br />

Die Konstruktion ist in Bild 4b bis Bild 4d in verschiedenen<br />

Funktionsgruppen dargestellt.<br />

Inbetriebnahme in der Industrieanlage<br />

Die Inbetriebnahme des aktiven Tilgers in der Industrieanlage<br />

erfolgt bei voller Auslastung der Rohrleitung. Die Messung der<br />

5 / <strong>2012</strong> 399


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Betriebsschwingungen erfolgt an insgesamt 25 Messpunktenmit<br />

jeweils triaxialer Beschleunigungsmessung. Zur Aufnahme<br />

des Ist-Zustandes werden zunächst Betriebsschwingungen<br />

ohne aktiven Tilger gemessen. Im Anschluss daran<br />

erfolgt die Montage des aktiven Tilgers an der Rohrleitung,<br />

siehe Bild 5.<br />

Die Auswertung der Messergebnisse im Frequenzbereich<br />

ist Bild 6 zu entnehmen. Betrachtet werden die Amplitudenspektren<br />

der Schwinggeschwindigkeiten in x- und y-Richtung<br />

in der Mitte der Umlenkung mit und ohne aktiven Tilger. Die<br />

Amplitudenreduktion im Bereich der Resonanzüberhöhungen<br />

ist deutlich erkennbar. Die stärkste Reduktion stellt sich<br />

dabei in x-Richtung im Bereich um 9,2 Hz ein. Hier ist eine<br />

Amplitudenreduktion von ca. 60 % zu beobachten. Die<br />

Schwingungsminderung erfolgt im gesamten betrachteten<br />

Frequenzbereich.<br />

Weitere Bereiche ausgeprägter Amplitudenreduktionen<br />

sind bei 19,4 Hz und 26,0 Hz auszumachen. Die zugehörigen<br />

Betriebsschwingungsformen mit und ohne aktiven Tilger sind<br />

Bild 7 zu entnehmen. Gleichwohl werden die deutliche Über-<br />

Bild 8: ADD.Pipe mit zwei Modulen<br />

1D 2D 3D<br />

höhung der Auslenkungen im oberen Bereich der Rohrleitung<br />

wie auch die Wirksamkeit des aktiven Tilgers erkennbar. In y-<br />

Richtung ist eine geringere Schwingungsminderung als in x-<br />

Richtung zu beobachten, was durch das Fehlen prägnanter<br />

Resonanzüberhöhungen begründet ist.<br />

Fazit<br />

Die Wirksamkeit des aktiven Tilgers konnte unter realen Betriebsbedingungen<br />

an der Rohrleitung einer Industrieanlage<br />

nachgewiesen werden. Seit Ende 2009 ist der aktive Tilger<br />

erfolgreich zur permanenten Schwingungsminderung installiert.<br />

Die numerischen Untersuchungen zeigen, dass eine vergleichbare<br />

Schwingungsminderung mit passiven Tilgern nur<br />

bei deutlich größeren Reaktionsmassen erzielt werden kann,<br />

zudem ist die Wirkung im Wesentlichen auf den Bereich der<br />

Abstimmungsfrequenz beschränkt.<br />

Die Montage erfolgte im Bereich des größten Schwingungsniveaus.<br />

Hier zeigte sich der Vorteil des aktiven Tilgers<br />

gegenüber Viskodämpfern, da kein festes Widerlager erforderlich<br />

ist.<br />

Die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen sind<br />

als sehr positiv einzustufen, vor allem im Vergleich zu den in<br />

der Vergangenheit ergriffenen Maßnahmen zur Beruhigung<br />

der Rohrleitung, welche keinen nennenswerten Erfolg hatten.<br />

Weiterentwicklung zum modularen skalierbaren<br />

System ADD.Pipe<br />

Aus den gesammelten Erfahrungen im industriellen Einsatz<br />

wurde der aktive Tilger zum Produkt ADD.Pipe weiterentwickelt.<br />

ADD steht für Active Damping Device. ADD.Pipe ist<br />

modular aufgebaut und bietet dadurch ein hohes Maß an Flexibilität.<br />

Ein einzelnes Modul besteht aus Sensor, Aktor, Reaktionsmasse<br />

sowie einer Linearführung der Reaktionsmasse.<br />

Durch ein individuelles mechanisches Interface kann ADD.<br />

Pipe an nahezu jeder beliebigen Rohrleitung appliziert werden.<br />

Bild 8 zeigt ADD.Pipe in der Ausführung mit zwei Basismodulen.<br />

Durch eine entsprechende Anordnung der Basismodule<br />

ist eine Wirkung in einem, zwei und drei Freiheitsgraden<br />

sowie eine Anpassung an die erforderlichen Kräfte<br />

möglich, siehe Bild 9.<br />

Autor<br />

Bild 9: ADD.Pipe: Applikation und Skalierung<br />

Dr.-Ing. J. Engelhardt<br />

Wölfel Beratende Ingenieure GmbH<br />

+ Co.KG, Höchberg<br />

Tel. +49 931 49708-146<br />

E-Mail: engelhardt@woelfel.de<br />

400 5 / <strong>2012</strong>


Schäden an PTFE-Kompensatoren<br />

Von Franz Hingott<br />

Veranlasst durch einen Störfall in der damaligen Hoechst AG, dessen Ursache das Versagen eines PTFE-Kompensators<br />

war, wurde der „AK-Chemie PTFE-Kompensatoren“ gegründet. Ziel war es, einen Überblick über die Einsatzgrenzen<br />

der damals am Markt befindlichen Kompensatorentypen zu erlangen und eine hinreichend ausführliche Spezifikation<br />

für Mindestanforderungen an Kompensatoren zu erarbeiten.<br />

Aufgaben des „AK-Chemie PTFE-<br />

Kompensatoren“<br />

Der AK tagte in seiner 1. Sitzung am 3. Mai 2000 bei der Bayer<br />

AG in Leverkusen und setzte sich aus Vertretern der Firmen<br />

Bayer AG, BASF AG, Infracor, Dyneon und Infraserv, heute die<br />

Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR) e.V., vertreten<br />

durch die TÜV SÜD Chemie Service GmbH, zusammen.<br />

Es wurde von allen Teilnehmern festgestellt, dass für<br />

PTFE-Kompensatoren nur mangelhafte Spezifikationen vorlagen.<br />

An Mustern von bereits untersuchten Kompensatoren<br />

wurden deren Mängel vorgestellt und diskutiert. Zusätzlich<br />

wurde eine Bestandsaufnahme an auf dem Markt verfügbaren<br />

3-welligen Kompensatoren der Nennweiten DN 50, 80<br />

und 100 durchgeführt.<br />

Bei der ersten Konzeption einer Richtlinie für PTFE-Kompensatoren<br />

herrschte bei allen Teilnehmern Einigkeit darüber,<br />

zunächst einen Chemie tauglichen „Standard-Kompensator<br />

mit einer Mindestwanddicke von 2 mm zu spezifizieren, mit<br />

dem ein Großteil der bestehenden Anforderungen abgedeckt<br />

werden kann. Zur Vermeidung von Einschnürungen sollten die<br />

metallischen Stützringe eine Dicke von mindestens 3 mm haben.<br />

Als maßgebend für die festzusetzenden Baulängen wurden<br />

folgende Faktoren betrachtet:<br />

Dicke der Flansche<br />

Flanschausführung zur Aufnahme der Distanzschrauben<br />

mit Durchgangslöchern oder Gewinden<br />

Dicke der Stützringe<br />

PTFE-Wanddicke<br />

Nach Ansicht des AK sind die häufigsten Fehlerquellen bei<br />

PTFE-Kompensatoren starke Wanddickenschwankungen oder<br />

-unterschreitungen, Kerben sowie eine inhomogene Leitrußverteilung.<br />

Derartige Herstellungsfehler sollen spezifiziert und<br />

ausgeschlossen werden. Zusätzlich sollte die Baulänge der<br />

einzelnen Hersteller insbesondere für Neuanlagen vereinheitlicht<br />

werden. Daher wurden die Hersteller Baum Kunststoffe<br />

GmbH, Dr. Schnabel GmbH und Resistoflex GmbH kontaktiert<br />

und um eine Stellungnahme hierzu gebeten.<br />

Um eine konstruktive Verbesserung zu erzielen, wurde<br />

von den AK-Mitgliedern beschlossen, den Herstellern eine<br />

permanente Mitarbeit im AK anzubieten. Die Hersteller<br />

stimmten zu und wurden als ordentliche Mitglieder im AK<br />

aufgenommen.<br />

In Zusammenarbeit aller Teilnehmer wurde eine erste<br />

Werknorm bzw. Guideline über „PTFE-Kompensatoren,<br />

Technische Lieferbedingungen, Maße“ erarbeitet, die im Mai<br />

2004 vorlag. Die Norm gilt für die Ausführung, Herstellung<br />

und Lieferung von Kompensatoren aus virginalem Polytetrafluorethylen,<br />

die spanlos aus pastenextrudiertem Halbzeug<br />

nach ASTM D 4895 ungeformt wurden und die mit metallischen<br />

Stützringen versehen sind.<br />

Werknorm bzw. Guideline<br />

„PTFE-Kompensatoren – Technische<br />

Lieferbedingungen, MaSSe“<br />

Diese vom AK einvernehmlich erarbeitete erste Werknorm<br />

bzw. Guideline „PTFE-Kompensatoren – Technische Lieferbedingungen,<br />

Maße“, floss ein in die Werknormensammlungen<br />

der chemischen Industrie und soll als Grundlage für die<br />

Herstellung, Prüfung und Lieferung von PTFE-Kompensato-<br />

Bild 1: Unzulässig, funktionsbeeinflussende Fehler am<br />

PTFE-Balg (1 – Anrisse auf der Innenseite des Wellenbergs;<br />

2 – Einformung durch Stützringe und Aufwulstungen<br />

mit Kerbbildung; 3 – ungleichmäßige Wellenkontur,<br />

z.T. mit Faltungen am Wellenberg; 4 – plastische Verformungen<br />

mit Weißbruchzonen; 5 – scharfkantige Übergänge<br />

mit Kerben)<br />

5 / <strong>2012</strong> 401


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

ren herangezogen werden. Als wichtigste Bestandteile dieser<br />

Norm werden die Punkte<br />

4.3 Bauteil (Kompensator)<br />

4.4 Ausführungen / Maße<br />

5.5 Prüfung am Fertigteil<br />

angesehen. Unter Punkt „4.3 Bauteil (Kompensator)“ werden<br />

unzulässige, funktionsbeeinflussende Fehler am PTFE-<br />

Balg beschrieben, siehe Bild 1. Bei elektrostatisch nicht aufladbaren<br />

PTFE-Kompensatoren wird die Rußverteilung dokumentiert,<br />

siehe Bild 2 und Bild 3.<br />

Unter Punkt „4.4 Ausführungen / Maße“ werden die Maße<br />

für PTFE-Axialkompensatoren in 2-, 3- und 5-welliger Ausführung<br />

und die Maße für Losflansche festgelegt. In Punkt<br />

„5.5 Prüfung am Fertigteil“ wird insbesondere auf die Prüfung,<br />

Beschaffenheit, Maße, elektrostatische Aufladbarkeit<br />

und Berstdruckprüfung eingegangen.<br />

Die Erfahrungen mit Kompensatoren, die den Anforderungen<br />

dieser Spezifikationen entsprechen, sind bislang positiv,<br />

jedoch traten in Einzelfällen bei hohen Ausnutzungsgraden<br />

z.B. Verformungen an Kompensatoren auf und einige<br />

Kompensatoren barsten während des betrieblichen Einsatzes.<br />

Daher wurde der AK am 14. November 2008 wieder einberufen,<br />

um die Vorfälle gemeinsam zu diskutieren. Die Betreiber<br />

stellten klar, dass im betrieblichen Einsatz Verformungen<br />

und das Bersten von Kompensatoren nicht akzeptiert<br />

werden können. Daher wurde versucht eine Basis für die Einsatzgrenzen<br />

von Kompensatoren zu erarbeiten.<br />

Bild 2: Gleichmäßige Rußverteilung<br />

Bild 3: Ungleichmäßige Rußverteilung, entspricht nicht<br />

den Anforderungen<br />

Zeitstandverhalten von<br />

PTFE-Kompensatoren<br />

In einem ersten Ansatz sollte das Zeitstandverhalten von<br />

PTFE-Kompensatoren in Zeitstandinnendruckversuchen überprüft<br />

werden. Das Zeitstandverhalten von Rohren aus Polyolefinen<br />

(Polyethylen, Polypropylen usw.) wurde an Zeitstandinnendruckversuchen<br />

bei verschiedenen Temperaturen untersucht,<br />

und die daraus resultierenden Zeitstandkurven dienen<br />

als Grundlage für eine Lebensdauerabschätzung von Rohren<br />

unter definierten Bedingungen von Druck und Temperatur.<br />

Dass diese Abschätzungen der Lebensdauer auf einer fundierten<br />

Basis beruhen, beweist der Historien-Prüfstand in der<br />

Werkstofftechnik der TÜV SÜD Chemie Service GmbH (TCS),<br />

ehemals Farbwerke Hoechst AG, in dem sich noch Rohre aus<br />

Polyethylen (Hostalen GM 5010) seit 1956 ununterbrochen<br />

in der Zeitstandinnendruckprüfung bei Raumtemperatur befinden.<br />

Damals wurde für diese Rohre eine Lebensdauer von<br />

50 Jahren vorhergesagt, die die Prüfungen mit nun 55 Jahren<br />

belegen. Neben den Zeitstandinnendruckprüfungen an<br />

Rohren aus Polyolefinen wurde 1990 begonnen, das Zeitstandverhalten<br />

von Rohren aus verschiedenen Fluorpolymeren<br />

zu untersuchen.<br />

Das Zeitstandverhalten von Rohren aus PTFE 2025 ist in<br />

Bild 4 dargestellt und in der DVS-Richtlinie 2205-1 im Beiblatt<br />

21 aufgeführt.<br />

In einem ersten Ansatz wurde die These aufgestellt, dass<br />

sich Kompensatoren in erster Näherung wie Rohre verhalten<br />

und daher auch eine Lebensdauerabschätzung anhand von<br />

Zeitstandinnendruckprüfungen möglich sein sollte. Eine Voraussetzung<br />

hierbei ist, dass die aus der Herstellung der Kompensatoren<br />

bedingten Abweichungen wie Wanddickenunterschiede,<br />

Kristallinitätsgrad usw. sich in engen Grenzen halten.<br />

In einer umfangreichen Versuchsreihe wurden PTFE-Kompensatoren<br />

des Typs „FLUROFLEX ® -N3“, Nennweite DN 80,<br />

geprüft. Neben Berstversuchen wurden Drucksteigerungsversuche<br />

und Zeitstandinnendruckprüfungen durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse dieser Versuche werden nachfolgend kurz zusammengefasst:<br />

1. Berstversuche<br />

Es zeigte sich, dass die bisher als Sicherheitsgrundlage durchgeführten<br />

Berstversuche ein ungeeignetes Mittel sind, um<br />

das Zeitstandverhalten von Kompensatoren zu beschreiben.<br />

Ebenso können Berstversuche nicht zur Qualitätssicherung<br />

herangezogen werden. In Versuchsreihen wurden nämlich<br />

Kompensatoren mit definierten Schädigungen im PTFE-Material<br />

und einwandfreie Kompensatoren geprüft. Im Berstversuch<br />

konnten keine Unterschiede festgestellt werden. In<br />

einer Zeitstandinnendruckprüfung fallen die Kompensatoren<br />

mit Schädigungen im Vergleich zu einwandfreien Kompensatoren<br />

dagegen frühzeitig aus.<br />

Ein weiterer Grund für das Versagen des Berstversuchs als<br />

Qualitätskriterium sind die Prüfbedingungen. Es wurde festgestellt,<br />

dass Hersteller eigene Prüfanweisung hierzu haben,<br />

die teilweise zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen führen<br />

und mit Ergebnissen aus Prüfungen anderer Hersteller bzw.<br />

Prüfinstitute nicht vergleichbar sind.<br />

2. Drucksteigerungsversuche<br />

Anhand von Drucksteigerungsversuchen wird versucht den<br />

Beginn der Zeitstandkurve bei vorgegebener Temperatur zu<br />

402 5 / <strong>2012</strong>


Bild 4: Zeitstandfestigkeit von Rohren aus PTFE 2025<br />

Bild 5: Zeitstandfestigkeit von 3-welligen PTFE-Kompensatoren<br />

DN 80 bei 150 °C<br />

bestimmen. Hierbei wird eine definierte Drucksteigerungsrate<br />

pro Zeiteinheit vorgegeben, bis der Kompensator während<br />

des Versuchs durch Bersten ausfällt. Der ermittelte Druck<br />

dient als Anhaltspunkt für die Festlegung der Prüfpunkte, mit<br />

denen die Zeitstandkurve bestimmt werden soll.<br />

3. Zeitstandinnendruck-Prüfungen<br />

Im AK wurde festgelegt, dass Zeitstandinnendruck-Prüfungen<br />

bei 150 °C in Anlehnung an ISO 9080 mit PTFE-Kompensatoren<br />

der Nennweite DN 80 durchgeführt werden sollen.<br />

Um den Prüfumfang zu minimieren, wurde definiert, dass<br />

zehn Prüfpunkte ermittelt und daraus der ertragbare Innendruck<br />

bei einer Lebensdauer von 50 Jahre extrapoliert werden<br />

sollte. Das Ergebnis dieser Prüfungen ist somit eine auf<br />

50 Jahre extrapolierte Zeitstandkurve, siehe Bild 5.<br />

Fazit der Untersuchungen<br />

Das Zeitstandverhalten von PTFE-Kompensatoren kann mit<br />

Zeitstandinnendruckprüfungen ermittelt werden, wenn das<br />

Herstellungsverfahren so optimiert ist, dass Abweichungen<br />

wie Wanddickenunterschiede und andere Einflussfaktoren<br />

sich in engen Grenzen halten. Analog zu den Kunststoffrohren<br />

können nun den betrieblichen Erfordernissen angepasste<br />

Sicherheitsfaktoren definiert werden, die bei einer vorgegebenen<br />

Temperatur einen maximalen Betriebsdruck festlegen.<br />

Somit ist ein sicherer Einsatz von PTFE-Kompensatoren<br />

in chemischen Anlagen gewährleistet.<br />

Berstversuche sind aufgrund der schlechten Reproduzierbarkeit<br />

und Fehlertoleranzen für eine Qualitätssicherung von<br />

PTFE-Kompensatoren nicht geeignet.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Franz Hingott<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

5 / <strong>2012</strong> 403


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Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Verfahrensweisen bei<br />

Abweichungen von den<br />

DIBt-Zulassungskriterien von<br />

Thermoplastbehältern<br />

Von Frank Griebel und Kay Engel<br />

Moderne Thermoplastbehälter sind für zahlreiche Anwendungen in Industrie und Gewerbe geeignet. Für die allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung ist das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) zuständig. Wie verfahren werden kann,<br />

wenn ein Behälter aufgrund seiner Konstruktion von den Standardanforderungen des DIBt abweicht, zeigt der folgende<br />

Beitrag. Es wird ein Überblick über das Vorgehen zur „Zustimmung im Einzelfall“ und zur „Ergänzung der allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassung“ gegeben.<br />

Kunststoffe sind mittlerweile im Behälterbau weit verbreitet.<br />

Verschiedene Formmassen, Halbzeuge und Verfahrenstechniken<br />

machen die unterschiedlichsten Einsatzfelder möglich.<br />

Die Materialien zeichnen sich vor allem durch ihre langjährige<br />

Beständigkeit aus – auch gegen aggressive Medien wie Chemikalien<br />

oder Industrieabwässer. Mit modernen Schweißverfahren<br />

können sie leicht verarbeitet werden. Durch ihre gute<br />

Formbarkeit haben sie ein breites Anwendungsspektrum, das<br />

vielen individuellen Ansprüchen gerecht wird.<br />

Allerdings muss dafür die qualifizierte Produktion beim<br />

Hersteller, der ordnungsgemäße Einbau vor Ort sowie eine<br />

dauerhafte, sachgerechte Verwendung des Behälters sichergestellt<br />

sein. Eine Leckage oder ein Riss in einem Chemikalienlagertank<br />

können erhebliche wirtschaftliche Schäden<br />

im Unternehmen verursachen. Durch das austretende, wassergefährdende<br />

Medium kann zusätzlich eine unmittelbare<br />

Gefährdung für Mitarbeiter und Umwelt entstehen. Folglich<br />

muss nach Bau- und Wasserrecht die ordnungsgemäße<br />

Herstellung und Installation von Lagertanks sichergestellt<br />

werden.<br />

Kunststoffbehälter – aber mit<br />

Sicherheit<br />

Vor diesem Hintergrund stellt das Deutsche Institut für Bautechnik<br />

(DIBt) detaillierte Anforderungen an einen Kunststoffbehälter,<br />

der in Deutschland in Verkehr gebracht werden<br />

soll. Erfüllt ein Behälter die Zulassungskriterien des DIBt,<br />

wird eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erteilt<br />

(siehe Infokasten 1). Mit dieser dürfen Behälter derselben<br />

Baureihe in Verkehr gebracht und verwendet werden.<br />

Auskunft über die Konformität mit den geltenden Richtlinien<br />

und Normen gibt das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen),<br />

mit dem vom DIBt zugelassene Bauprodukte gekennzeichnet<br />

werden. Das Zeichen enthält den Herstellernamen, die DIBt-<br />

Zulassungsnummer sowie den Namen der zugelassenen Prüfstelle.<br />

Diese überprüft und bestätigt von unabhängiger Seite<br />

die regelkonforme Ausführung.<br />

Für einen „klassischen“ LAU-Behälter (einen ortsfesten<br />

Behälter zum Lagern, Abfüllen, Umschlagen) ist die Erteilung<br />

der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung ein Standardverfahren:<br />

Der Hersteller stellt einen Antrag beim DIBt, woraufhin<br />

eine vom DIBt anerkannte, unabhängige Prüfstelle<br />

die Konformität feststellt, so dass die allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung erteilt wird. Diese ist dann für einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren gültig. Zu beachten ist dabei,<br />

Infokasten 1<br />

Voraussetzungen für die Zulassungen von<br />

Thermoplastbehältern<br />

eine geeignete personelle Ausstattung des Herstellers<br />

(Fachkräfte und geprüfte Schweißer nach DVS 2212)<br />

eine geeignete maschinelle Ausstattung des Herstellers<br />

Verwendung von DIBt-zugelassenen oder gelisteten<br />

Formmassen<br />

eine Fachbetriebszulassung des Herstellers nach dem<br />

Wasserhaushaltsgesetz, wenn er die Behälter auch<br />

aufstellt und instand hält<br />

geprüfte Standsicherheitsnachweise nach DVS 2205<br />

Schweißverbindungen nach DVS-Vorgaben<br />

eine vollständige Fertigung im Herstellerwerk<br />

Qualitätssicherung durch Eigenüberwachung des Herstellers<br />

Qualitätssicherung durch Fremdüberwachung durch<br />

eine DIBt-anerkannte Prüfstelle<br />

Zertifizierung des Herstellers durch einen von DIBt anerkannten<br />

Zertifizierer<br />

406 5 / <strong>2012</strong>


Quelle: Formoplast (Dornstedt)<br />

Bild 1: Für Behälter<br />

mit einem Volumen<br />

von mehr als<br />

50 m 3 muss die allgemeine<br />

bauaufsichtliche<br />

Zulassung ergänzt<br />

oder eine Zustimmung<br />

im Einzelfall eingeholt<br />

werden<br />

dass das DIBt keine Zulassungen für HBV-Behälter erteilt<br />

(Behälter zum Herstellen, Behandeln, Verwenden). In diese<br />

Kategorie fallen beispielsweise alle Behälter, in denen Produktionsprozesse<br />

ablaufen wie Rühren, Katalysieren, Waschen<br />

oder ähnliche. Das DIBt ist für diese nicht zuständig,<br />

da für HBV-Behälter nach Wasserrecht kein Eignungsnachweis<br />

in Form einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung<br />

verlangt wird.<br />

Die Zustimmung im Einzelfall<br />

Weiterhin ist zu beachten, dass das oben genannte Zulassungsverfahren<br />

nur in klar definierten Grenzen möglich ist.<br />

Es wird komplexer, wenn der Behälter aufgrund seiner Materialeigenschaften,<br />

geplanten Verwendung, Bauweise oder<br />

Konstruktion von den üblichen Vorgaben abweicht (siehe Infokasten<br />

2). Die Eignung muss dann sorgfältig geprüft und<br />

festgestellt werden, wobei im Prüfverfahren der jeweilige<br />

Verwendungszweck des Behälters zu berücksichtigen ist.<br />

Prinzipiell kann eine abweichende Behälterkonstruktion<br />

eine „Zustimmung im Einzelfall“ (ZiE) erhalten. Sie wird von<br />

einer anerkannten Prüfstelle bzw. der zuständigen Genehmigungsbehörde<br />

erteilt. Außerdem ist ein Bewertungsverfahren<br />

für die „Ergänzung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung“<br />

beim DIBt möglich. Dies ist insbesondere dann sinnvoll,<br />

wenn mehrere Behälter des Typs in Verkehr gebracht werden<br />

sollen. Für beide Verfahren ist jeweils eine separate wasserrechtliche<br />

Eignungsfeststellung erforderlich. Ansonsten unterscheiden<br />

sie sich lediglich formal im Ablauf.<br />

Für die ZiE prüft, beurteilt und bewertet die anerkannte<br />

Prüfstelle die Abweichungen und erstellt einen Bericht,<br />

Infokasten 2<br />

Die allgemeine bauaufsichtlichen Zulassung<br />

(abZ) ist derzeit auf bestimmte Behälter<br />

beschränkt. Die Rahmenbedingungen:<br />

Behälter zum Lagern, Abfüllen, Umschlagen (sog. LAU-<br />

Behälter)<br />

Rundbehälter mit maximal 50 m³ Volumen<br />

Durchmesser von maximal 4 m bei einem Höhe/<br />

Durchmesser-Verhältnis ≤ 6<br />

Flachbodenbehälter mit Flachdach oder Kegeldach<br />

(Neigung ≥ 15°)<br />

druckloser Betrieb (kurzzeitig maximal 0,005 bzw.<br />

–0,001 bar)<br />

Betriebstemperatur maximal 40 °C (Polyethylen und<br />

Polypropylen)<br />

Befüllung mit maximal 1.200 Liter pro Minute<br />

Medien nach aktueller DIBt-Medienliste (Flammpunkt<br />

> 55 °C)<br />

keine Stutzen im Boden, Stutzen im Zylinder maximal<br />

160 mm Durchmesser<br />

der bei der zuständigen Genehmigungsbehörde eingereicht<br />

wird. Für die Ergänzung der abZ hingegen muss der Hersteller<br />

zuerst einen Antrag beim DIBt bezüglich der Abweichungen<br />

stellen, woraufhin eine anerkannte Prüfstelle unter Beachtung<br />

der DIBt-Zulassungsgrundsätze die Abweichungen<br />

untersucht und bewertet. Diese sind maßgeblich für die erforderlichen,<br />

zusätzlichen Prüfungen und für beide Verfahren<br />

von gleicher Bedeutung. Die Abweichungen werden da-<br />

5 / <strong>2012</strong> 407


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Bild 2: Auch verschiedene<br />

konstruktive<br />

Details –<br />

wie zum Beispiel<br />

Stutzen im Zylinder<br />

mit mehr als<br />

160 mm Durchmesser<br />

– erfordern eine<br />

Zustimmung im<br />

Einzelfall bzw. die<br />

Ergänzung der allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen<br />

Zulassung<br />

Quelle: Schwaben-Kunststoff (Langenneufnach)<br />

Quelle: Schwaben-Kunststoff (Langenneufnach)<br />

Bild 3: Wird der Behälter erst auf der Baustelle fertig gestellt,<br />

muss der ordnungsgemäße Zusammenbau durch zusätzliche Prüfungen<br />

vor Ort sichergestellt werden<br />

bei von der Prüfstelle prinzipiell unter folgenden Gesichtspunkten<br />

bewertet.<br />

Die Behälterprüfung im Überblick<br />

Die Prüfung beginnt mit einer Vorprüfung des Behälters. Bei<br />

ihr wird auf Basis der Konstruktionsunterlagen die Statik untersucht<br />

– inklusive der konstruktiven Abweichungen wie<br />

Mannlöcher oder Schrägböden. Im Einzelfall begutachten die<br />

Sachverständigen anschließend alle sicherheitsrelevanten Aspekte<br />

bei der Fertigung im Herstellerwerk und ggf. auch bei<br />

der Baustellenmontage. Der fertige Behälter wird dann einer<br />

Stabilitäts- und Dichtheitsprüfung unterzogen. Gegebenenfalls<br />

sind weitere „Sonderprüfungen“ erforderlich, wenn beispielsweise<br />

ein Schweißverfahren außerhalb des DVS-Geltungsbereichs<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse erstellt die<br />

anerkannte Prüfstelle ein ausführliches Gutachten, woraufhin<br />

die zuständige Genehmigungsbehörde eine „Zustimmung<br />

im Einzelfall“ beziehungsweise das DIBt eine Ergänzung der<br />

„allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung“ erteilt. Das ist vor<br />

allem für Behälter mit großem Volumen von Bedeutung, denn<br />

bei einem Fassungsvermögen von mehr als 50 m 3 ist eine abZ<br />

allein nicht ausreichend. Durch eine gesonderte Vor-, Bauund<br />

Druckprüfung wird die regelkonforme Herstellung gewährleistet.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die<br />

Schweißverbindungen gelegt, da bei diesen Behältergrößen<br />

oftmals automatisierte Verfahren eingesetzt werden, die im<br />

DVS-Regelwerk nicht behandelt werden.<br />

Auch konstruktionsbedingte Abweichungen kommen in<br />

der Praxis häufig vor. Das ist z. B. der Fall, wenn Stutzen im Boden<br />

vorgesehen sind oder Stutzen in der Zylinderwand einen<br />

Durchmesser von mehr als 160 mm aufweisen. Diese Stutzen<br />

und insbesondere große Mannlöcher verschwächen die<br />

Zylinderkonstruktion so erheblich, dass der Behälter in diesen<br />

Bereichen sehr viel dicker ausgeführt werden muss. Darüber<br />

hinaus erfordern Standzargen, Schräg- oder Kegelböden<br />

eine zusätzliche Bewertung der Standsicherheit nach DVS<br />

2205 bzw. der Berechnungsempfehlungen des DIBt. Aber<br />

auch angebrachte Arbeitsbühnen, Leitern oder Traversen am<br />

Behälter müssen die Prüfer in der statischen Berechnung berücksichtigen.<br />

Genaue Analyse bei „kritischen Medien“<br />

Eine weitere Abweichung ist die Lagerung von Medien, die<br />

nicht in der Medienliste des DIBt aufgeführt sind. Darunter<br />

fallen insbesondere Mediengemische, Handelsmedien sowie<br />

„kritische“ Medien (z. B. Schwefelsäure > 78 %). Durch ihre<br />

stofflichen Komponenten und chemischen Eigenschaften<br />

wirken sie mitunter so erheblich auf den Kunststoffbehälter<br />

ein, dass die veranschlagte Betriebsdauer von regulär 25<br />

Jahren bei weitem nicht erreicht werden kann.<br />

Deshalb muss das Medium von einem vom DIBt benannten<br />

Sachverständigen beurteilt werden, der für die jeweilige<br />

Material-Medien-Kombination ein Mediengutachten<br />

erstellt. Es listet alle wichtigen Angaben zu dem Behäl-<br />

408 5 / <strong>2012</strong>


ter, die stofflichen Eigenschaften des Mediums und die Auswirkungen<br />

auf das Behältermaterial auf (z. B. Gefahr von<br />

Quellung oder Spannungsrissbildung). Das Gutachten wird<br />

zur ZiE bei der zuständigen Genehmigungsbehörde vorgelegt.<br />

Zur Ergänzung der abZ kann darüber hinaus noch eine<br />

Bauprüfung durch einen anerkannten Sachverständigen<br />

erforderlich sein – zum Beispiel beim Einbau einer voreilenden<br />

Behälterprobe. Dadurch kann auf eine wiederkehrende<br />

Prüfung des Behälters bis zum Versagen der Probe verzichtet<br />

werden.<br />

Bei abweichenden Betriebsbedingungen – insbesondere<br />

Temperatur und Druck– muss unter anderem eine Beurteilung<br />

der Standsicherheit des Daches erfolgen. Gegebenenfalls<br />

sind zusätzliche Versteifungen an der Dachkonstruktion<br />

vorzusehen. Zudem wird die maximale Lebensdauer des<br />

Thermoplastbehälters nach der Zeitstandkurve rechnerisch<br />

ermittelt und beurteilt. Unter Umständen ist bei erhöhten<br />

Temperaturen keine Auslegung auf 25 Jahre mehr möglich.<br />

Sind Heizungen oder andere konstruktive Details eingebaut,<br />

sind auch diese zu prüfen und zu beurteilen.<br />

Das Fügen unter Baustellenbedingungen<br />

Wenn die Fertigung aufgrund der Größe des Behälters nicht<br />

im Werk des Herstellers möglich ist, werden oft vorgefertigte<br />

Elemente erst auf der Baustelle zusammengefügt. Bei<br />

dieser Abweichung bedarf es immer einer Zustimmung im<br />

Einzelfall, da die Gegebenheiten auf der Baustelle wesentlichen<br />

Einfluss auf die Qualität des Behälters haben. Deshalb<br />

müssen die generellen Baustellenbedingungen von unabhängiger<br />

Stelle mittels einer Bauprüfung vor Ort beurteilt<br />

werden. Hierbei sind insbesondere die Schweißverbindungen<br />

eingehend zu begutachten. Falls erforderlich müssen<br />

Schweißproben unter Baustellenbedingungen angefertigt<br />

und geprüft werden. Abschließend folgt die Stabilitäts- und<br />

Dichtheitsprüfung.<br />

Schließlich ist noch auf eine besondere Abweichung hinzuweisen.<br />

Denn wenn ein Kunststoffbehälter in einem geologisch<br />

kritischen Gebiet mit Erdbebengefahr aufgestellt<br />

werden soll, wird ebenfalls die ZiE oder die Ergänzung zur<br />

abZ benötigt. Dies ist auch in einigen Gebieten Deutschlands<br />

durchaus von Bedeutung – insbesondere in Teilen Baden-<br />

Württembergs, entlang des Rheingrabens sowie im Raum<br />

Aachen. Im Zulassungsverfahren wird deshalb die Standsi-<br />

cherheit des Behälters durch Erdbebeneinwirkungen genauer<br />

beurteilt. Zur Anwendung kommen dafür Berechnungsentwürfe<br />

des DIBt und DVS. Zudem muss die konstruktive<br />

Ausführung ein Kippen bzw. Verrutschen verhindern. Wenn<br />

der Behälter in einer Auffangwanne steht, sind weitere Hinweise<br />

zur konstruktiven Gestaltung nach Entwürfen des<br />

DIBt und DVS zu beachten. Besonderes Augenmerk wird<br />

in jedem Fall auf die sichere Verankerung im Boden gelegt.<br />

Was tun im Schadensfall?<br />

Einen Sonderfall stellt die Reparatur eines Behälters nach<br />

einem Schaden dar. Ursachen sind oftmals Fehlbefüllung,<br />

unsachgemäßer Betrieb oder Schäden durch den Transport.<br />

Eine unabhängige, anerkannte Prüfstelle muss dann<br />

in jedem Einzelfall bestätigen, dass eine Reparatur möglich<br />

ist und der Behälter weiter betrieben werden kann. Dazu<br />

beurteilen die Kunststoff-Sachverständigen den Schaden<br />

direkt vor Ort. Das Reparaturkonzept und die Qualifikation<br />

der Fachfirma werden daraufhin überprüft. Nach der Reparatur<br />

erfolgt die Abnahme, die mit erneuten Bau-, Stabilitäts-<br />

und Dichtheitsprüfungen feststellt, dass der Behälter<br />

auch weiterhin sicher betrieben werden kann. Die Prüfstelle<br />

erstellt dann einen abschließenden Bericht, der für<br />

die innerbetrieblichen und behördlichen Belange verwendet<br />

werden kann.<br />

Fazit<br />

In der Regel sind Thermoplastbehälter für einen Betrieb von<br />

25 Jahren ausgelegt. Damit sie ihre Funktion zuverlässig und<br />

sicher erfüllen, sind die anerkannten Regeln der Technik zu<br />

berücksichtigen. Die Zulassungsverfahren des DIBt und detaillierte<br />

Prüfungen bei Abweichungen durch unabhängige<br />

Sachverständige stellen sicher, dass in Verkehr gebrachte<br />

Behälter den Vorschriften und technischen Regeln entsprechen.<br />

Die Beurteilung des Sicherheitsstandards ist insbesondere<br />

bei Abweichungen von den Normalkriterien wichtig, da<br />

in diesen Fällen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko von den Behältern<br />

ausgehen kann. TÜV SÜD ist als unabhängige Prüfstelle<br />

für Kunststoffbehälter vom DIBt anerkannt. Darüber hinaus<br />

beraten die Experten Hersteller und Anwender in allen<br />

Fragen zur Ausführung, Zulassung und Standsicherheit von<br />

Kunststoffbehältern.<br />

Autoren<br />

Frank Griebel<br />

TÜV SÜD Industrie Service, Institut<br />

für Kunststoffe, München<br />

Tel. +49 89 5190-3228<br />

E-Mail: kunststoffe@tuev-sued.de<br />

Kay Engel<br />

TÜV SÜD Industrie Service, Institut für<br />

Kunststoffe, München<br />

Tel. +49 89 5190-3228<br />

E-Mail: kunststoffe@tuev-sued.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 409


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

Besondere Anforderungen an ein<br />

Baustellenmanagementsystem im<br />

Anlagenbau<br />

Von Helmut Riff<br />

Die im Kraftwerksneubau tätigen Unternehmen sind europa- bzw. weltweit tätig, eine zentrale Steuerung der Baustellen<br />

erfordert einen ständigen Zugang auf die aktuellen Daten der aktiven Baustellen. Die an den Projekten beteiligten<br />

Subunternehmen müssen ihre Tätigkeiten zeitnah dokumentieren, dürfen aber aus Gründen des Datenschutzes<br />

nicht ins Firmennetz des Auftraggebers eingebunden sein. Alle diese Anforderungen führten dazu das Programm<br />

BIMAS als WEB-Lösung zu konzipieren. Hierbei erfolgt der gesicherte Systemzugang über das Internet.<br />

Einleitung<br />

Ein maßgeblicher Zweig des Anlagenbaus ist der Kraftwerksbau<br />

auf der Basis fossiler Brennstoffe. Ziel der gegenwärtig<br />

im Bau befindlichen Braun- oder Steinkohleblöcke ist eine<br />

ressourcen- und umweltschonende Stromerzeugung durch<br />

Einsatz von CO 2<br />

-armen Erzeugungstechniken bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken.<br />

Durch optimierte Anlagentechniken erreichen die Kraftwerke<br />

der neuen Generation einen um ca. 12 %-Punkte höheren<br />

Wirkungsgrad als die derzeit in Betrieb befindlichen Altanlagen.<br />

Erreicht wird der höhere Wirkungsgrad durch eine Vielzahl<br />

von Einzelmaßnahmen, zu denen insbesondere die Anhebung<br />

der Frischdampfparameter sowie eine aufwändige Rauchgaswärmerückgewinnung<br />

mit Einkoppelung dieser Wärme in die<br />

Verbrennungsluft- und Speisewasservorwärmung gehören. Die<br />

gesteigerten, sog. Überkritischen, Dampfparameter erforderten<br />

den Einsatz von neuartigen Stählen (HR3C, P92, 7CrMoV-<br />

TiB10-10 …. ), die diesen Anforderungen genügen.<br />

Für die Fertigung und Montage der druck- und temperaturführenden<br />

Kraftwerkskomponenten ist deshalb ein noch<br />

höherer Qualitätsstandard als bei den bisher errichteten Anlagen<br />

zu gewährleisten. Allein bei der Montage der Dampfkesselkomponenten<br />

sind die Schweißqualität und die begleitende<br />

Wärmebehandlung von ca. 120.000 Rundnähten mittels<br />

zerstörungsfreier Werkstoffprüfungen zu überwachen<br />

und nachvollziehbar zu dokumentieren.<br />

Bild 1: Struktur des BIMAS-Systems<br />

Besondere Anforderungen<br />

Die im Kraftwerksneubau tätigen Unternehmen sind europabzw.<br />

weltweit tätig, eine zentrale Steuerung der Baustellen<br />

erfordert einen ständigen Zugang auf die aktuellen Daten der<br />

aktiven Baustellen. Die an den Projekten beteiligten Subunternehmen<br />

müssen ihre Tätigkeiten zeitnah dokumentieren,<br />

dürfen aber aus Gründen des Datenschutzes nicht ins Firmennetz<br />

des Auftraggebers eingebunden sein. Alle diese Anforderungen<br />

führten dazu das Programm BIMAS als WEB-Lösung<br />

zu konzipieren. Hierbei erfolgt der gesicherte Systemzugang<br />

über das Internet. Entsprechend seiner Gruppenzugehörigkeit<br />

(seinen Aufgaben) erhält der Anwender nach Abfrage<br />

von Usernamen, Passwort und Rechnerkennung den<br />

Zugang zu bestimmten Eingabemasken innerhalb eines Projektes.<br />

Gruppenrechte gibt es für die Aufgabengebiete Management,<br />

Schweißen, Glühen, ZfP und ThirdParty. Besondere<br />

Auswertetools unterstützen das Management bei der Dokumentation<br />

des Fertigungs- und Qualitätsstandes der verschiedenen<br />

Projekte.<br />

Bild 1 zeigt die Struktur des BIMAS-Systems und die darin<br />

eingebundenen Firmen. Daraus ist ersichtlich, dass das System<br />

für die Erfassung und Erstellung der kompletten technischen<br />

Dokumentation von Großprojekten ausgelegt ist.<br />

410 5 / <strong>2012</strong>


Bild 2: Schweißpositionsliste<br />

(MSP)<br />

Bild 3: Schweißstellenliste<br />

Strukturierte Dokumentierung<br />

groSSer schweiSS- und prüftechnischer<br />

Datenmengen<br />

Die von der RIFF Systemhaus GmbH entwickelte Systemlösung<br />

BIMAS-WEB hat sich zu einer Standard Baustellen-Software<br />

im Bereich des Großkesselbaus entwickelt und wird europaweit<br />

eingesetzt. Das Programm unterstützt das Baustellenmanagement<br />

in effizienter Weise durch<br />

Erfassung aller schweiß- und prüftechnischen Vorgaben<br />

zum Projekt,<br />

Erfassung der Qualifikationen des Schweiß- und Prüfpersonals,<br />

Erfassung der schweißtechnischen Details der Montagezeichnung<br />

(Schweißplanpositionen),<br />

Erfassung der durchgeführten Schweißungen,<br />

schweißnahtbezogene Speicherung aller Wärmebehandlungen<br />

und zerstörungsfreien Werkstoffprüfungen (ZfP),<br />

schweißplanbezogene Erstellung der schweiß- und prüftechnischen<br />

Kundendokumentation (Enddokumentation),<br />

eine aktuelle breitgefächerte Qualitätsauswertung der<br />

durchgeführten Schweißungen sowie der Arbeitsqualität<br />

der Schweißer und deren Qualifikationen.<br />

Montageschweißplan (MSP)<br />

Der MSP ist für Montageschweißungen im Dampfkesselbau<br />

(überwachungspflichtige Anlage) das zentrale Arbeitsdokument.<br />

Im MSP sind alle Vorgaben für das Schweißen, die Wärmebehandlung<br />

und die Schweißnahtprüfungen zusammengefasst<br />

(Bild 2).<br />

Er bildet die Basis für das Baustellen-Management und Informationssystem<br />

BIMAS-WEB, auf die sowohl bei der Einspeicherung<br />

der Schweiß-, Glüh- und Prüfdaten als auch für<br />

die Erstellung von Glühanweisungen, Schweißstellenlisten, Arbeitslisten<br />

für ZfP und Glühungen Bezug genommen wird. Der<br />

5 / <strong>2012</strong> 411


Fachbericht<br />

Anlagenbau<br />

MSP wird projektbezogen abgelegt. Die Software ist so multivalent<br />

nutzbar. Unterschiedliche Aufträge können parallel,<br />

auch an einem Standort, schweißtechnisch bearbeitet werden.<br />

Zu jeder MSP-Position ist eine Schweißstellenliste an<br />

Hand der Konstruktionsunterlagen sowie festgelegter Ordnungsprinzipien<br />

(Zählweise, Strömungsrichtung von Medien)<br />

zu erstellen (Bild 3).<br />

Sie gewährleistet die Identifikation jeder einzelnen<br />

Schweißnaht in einer Anlage und ist Teil der Enddokumentation.<br />

Die Programmverknüpfungen der Software folgen der<br />

Logik: schweißen, glühen, prüfen. Plausibilitätskontrollen erzwingen<br />

diese Vorgehensweise bei der Datenspeicherung.<br />

Diese Verknüpfung verhindert, dass ZfP-Ergebnisse oder Glühungen<br />

für nicht geschweißte Nähte abgelegt werden können.<br />

Das heißt, nur für die abgeschweißten Nähte wird die Eingabensperre<br />

für Glühungen und ZfP aufgehoben.<br />

Dokumentierung von Schweißnahtglühungen<br />

Entsprechend den je nach MSP-Position abgerufenen Glühvorgaben<br />

erfolgt der Ausdruck: „Vorgaben zur Wärmeführung“<br />

als Arbeitsanweisung für den Glüher vor Ort. Die im Glühdiagramm<br />

analog registrierten Glühparameter werden als digitale<br />

Werte MSP-positionsbezogen (noch) manuell im System<br />

abgelegt und im abrufbaren Protokoll über die Wärmeführung<br />

(Glühprotokoll) in der jeweiligen MSP-Position als Teil der Enddokumentation<br />

dargestellt. Hilfreich für die Schweißaufsicht<br />

vor Ort ist eine integrierte Kontrollfunktion über die Vollständigkeit<br />

der Glühungen aller Schweißnähte einer MSP-Position.<br />

Bild 4: Eingabe<br />

Listenansicht RT-Ergebnisse<br />

Bild 5: Abruf der<br />

Enddokumentation<br />

412 5 / <strong>2012</strong>


Bild 6:<br />

Statusbericht<br />

Dokumentierung der Schweißnahtprüfungen<br />

Die Schweißnahtprüfung mittels der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />

ist der bestimmende Nachweis über die Qualität<br />

der ausgeführten Schweißnähte. Deshalb kommt der fachgerechten<br />

Durchführung und dem Umgang mit den Prüfergebnissen<br />

besondere Bedeutung zu. Arbeitsgrundlage für die<br />

Prüfdurchführung, die Ergebnisdokumentierung sowie die<br />

Statusermittlung der durchgeführten ZfP in der jeweiligen<br />

MSP-Position ist der Prüfplan im Rückgriff auf die im MSP<br />

festgeschriebenen Arten und Umfänge durchzuführender<br />

ZfP. Die Prüfergebnisse werden im System abgelegt (Bild 4).<br />

Nachweis der Erhöhung des Prüfumfangs bei<br />

Reparaturnähten<br />

Sowohl in DIN EN ISO 13480 als auch in DIN EN 12952 sind<br />

besondere Verfahren zur Stichprobenerhöhung bei Reparaturen<br />

beschrieben. Bezugsbasis dafür sind die Komponente, der<br />

beteiligte Schweißer und der Schweißnahttyp (bezogen auf<br />

eine Schweißanweisung). Die dort geforderte Vorgehensweise<br />

ist bei den im Großkesselbau vorkommenden Mengen an<br />

Schweißnähten und Schweißpersonal nur unter großem Aufwand<br />

umzusetzen. Auch hier bietet das Programm dem Qualitätsverantwortlichen<br />

eine schnelle Übersicht, welche Anzahl<br />

von Nähten noch zusätzlich geprüft werden muss.<br />

Schweiß-, glüh- und prüftechnische<br />

Enddokumentation<br />

Mit dem Abschluss aller schweiß-, glüh- und prüftechnischen<br />

Aktivitäten innerhalb einer MSP-Position ist die Enddokumentation<br />

abrufbar (Bild 5). Für das montageleitende Personal<br />

ergibt dies einen entscheidenden Rationalisierungseffekt.<br />

stand (Schweißen, Glühen und Prüfen) innerhalb des Vorhabens<br />

(Bild 6).<br />

Fazit und aktueller Stand<br />

Als WebStart-Anwendung wird das Programm beim Start aus<br />

dem Internet geladen, das garantiert eine automatische Aktualisierung<br />

der Clients. Bei jeder Anmeldung am System wird<br />

eine Überprüfung vorgenommen und ggf. neuere Komponenten,<br />

die von der RIFF Systemhaus GmbH freigegeben sind, heruntergeladen<br />

und verwendet.<br />

Anders als bei Browser basierten Anwendungen gibt es<br />

keine Ansichts- und Funktionseinschränkungen durch nicht<br />

darstellbare Steuerelemente im Webbrowser.<br />

BIMAS-WEB ist zurzeit in 20 Projekten im Einsatz. Diese<br />

beinhalten 40.000 Schweiß- und Prüfplanpositionen mit<br />

insgesamt 800.000 bisher geschweißten Nähten. An diesen<br />

Nähten wurden 500.000 zerstörungsfreie Prüfungen durchgeführt,<br />

davon entfielen ca. 50 % auf die RT-Prüfung.<br />

Das Programm ermöglicht in effizienter Weise die Verwaltung,<br />

die Auswertung und die Darstellung umfangreicher<br />

schweiß- und prüftechnischer Daten hinsichtlich<br />

des aktuellen Arbeits- und Erfüllungsstandes durchzuführender<br />

Schweiß- und Prüfarbeiten,<br />

der komplexen Qualitätsbewertung durchgeführter<br />

Schweißarbeiten objekt- und schweißerbezogen,<br />

der Bereitstellung der erforderlichen schweiß-, glüh- und<br />

prüftechnischen Dokumentation.<br />

Es setzt Zwangsbedingungen für die Überschaubarkeit der<br />

Arbeitsabläufe: Schweißen, Glühen, Prüfen und leistet damit<br />

einen Beitrag zur Rationalisierung der Auftragsabwicklung.<br />

Permanente Analyse, ein bestimmendes<br />

Element der Qualitätssicherung<br />

Die Montageschweißungen an Kesselkomponenten werden<br />

manuell ausgeführt (Platzverhältnisse). Damit erhält die Bewertung<br />

der Arbeitsqualität der eingesetzten Schweißer nach<br />

verschiedenen Aspekten besonders Gewicht. Diese Tiefenanalysen<br />

sind bei großen, über einen längeren Zeitraum laufende<br />

Vorhaben nur computergestützt möglich. BIMAS-WEB<br />

ermöglicht das mit Rückgriff auf die eingespeicherten Daten<br />

in effizienter Weise. Das gleiche gilt für den Abarbeitungs-<br />

Autor<br />

Helmut Riff<br />

Riff Systemhaus GmbH, Herten<br />

Tel: +49 2366/567362-0<br />

E-Mail: hr@riff-systemhaus.info<br />

5 / <strong>2012</strong> 413


Projekt kurz beleuchtet<br />

Anlagenbau<br />

GFK-Rohre versorgen das<br />

GDF SUEZ-Kraftwerk<br />

Wilhelmshaven mit Kühlwasser<br />

Zu den Kraftwerksneubauten in Deutschland, deren Fertigstellung nach den aktuellen energiepolitischen Beschlüssen dringender<br />

denn je erwartet wird, gehört das moderne Kohlekraftwerk, das die GDF SUEZ-Gruppe derzeit an der Jade in Wilhelmshaven<br />

baut. Auch bei diesem Kraftwerksprojekt ist der Rohrhersteller Amitech Germany, Mochau, mit von der Partie: GFK-<br />

Wickelrohre des Systems FLOWTITE kommen in Nennweiten bis zu DN 2600 als Druckrohre (On-Shore) für den Kühlwasserkreislauf<br />

zum Einsatz.<br />

Wirkungsgrad von 46 %<br />

Es ist eines der großen Kraftwerksneubauten in Deutschland<br />

und technologisch ein Meilenstein: Das 800 MW-Kohlekraftwerk<br />

Wilhelmshaven, das seit 2008 auf dem Rüstersieler Groden<br />

an der Jade durch die GDF SUEZ-Gruppe gebaut wird.<br />

Das Kraftwerk zeichnet sich vor allem durch den hohen Wirkungsgrad<br />

von 46 % aus.<br />

Zum hohen Wirkungsgrad trägt nicht zuletzt auch die<br />

Kühltechnik bei. Am Rüstersieler Groden setzt man auf das<br />

Prinzip der Durchlaufkühlung mit fließendem Wasser statt<br />

auf Konvektionskühlung und Kühltürme. Das Wasser im geschlossenen<br />

Dampf-/Kondensatkreislauf erreicht bei Drücken<br />

bis zu 280 bar Temperaturen von 620 °C. Der beim<br />

Durchlauf durch die mehrstufige Turbine entspannte Heißdampf<br />

wird im Kondensator von einem Wärmetauscher in die<br />

Flüssigphase heruntergekühlt und dann wieder dem Dampferzeuger<br />

zugeführt. Um die Kondensation zu erreichen, bedarf<br />

es erheblicher Wassermengen – bei Volllast bis zu 36<br />

Bild 1: Die nach Maß gefertigten GFK-Wickelrohre wurden auf Stahlstützen in Endlage in der Baugrube fixiert. Später wurden<br />

Rohre und Stützen samt dem nachfolgenden Vorlaufsystem in Beton eingegossen<br />

414 5 / <strong>2012</strong>


Bild 2: Segmentbögen DN 2600 – Vorbereitung zur<br />

Anbindung an die Auslaufleitung<br />

Kubikmeter pro Sekunde. Dies stellt ein voluminöser Wasserkreislauf<br />

auf der kalten Seite des Wärmetauschers sicher,<br />

dessen Ausgangspunkt das Tiefwasser der Jade ist.<br />

Über vier 15 m tief liegende und 316 m lange Betonrohre<br />

DN 3400 mit PP-Inliner, unter dem Deich im Vortriebsverfahren<br />

eingebaut, wird das Wasser zu- und abgeführt.<br />

Für den weiteren Transport zum Kondensator sorgen<br />

mächtige Pumpen – und große GFK-Druckrohre, die in der<br />

patentierten FLOWTITE-Wickeltechnik bei Amitech Germany<br />

gefertigt wurden. Jeder der vier Vorlauf-Rohrstränge fördert<br />

bei Volllast-Betrieb 8 m 3 Wasser pro Sekunde. Auch auf der<br />

Rücklaufseite setzt man auf GFK-Wickelrohr: Hier wurden<br />

2011 zwei parallele Rohrstränge der Nennweite DN 2600 installiert.<br />

Ingenieurtechnische Kompetenz<br />

gefragt<br />

Für GFK entschied man sich einerseits wegen der auch in solch<br />

großen Nennweiten noch vergleichsweise einfachen Handhabbarkeit<br />

des GFK-Systems, die in seinem geringen spezifischen<br />

Gewicht begründet liegt. Andererseits bietet GFK Materialkennwerte,<br />

die in den relevanten Parametern durchaus<br />

mit Stahl vergleichbar sind. Vor allem aber bietet GFK eine extreme<br />

Bandbreite an konstruktiven Möglichkeiten, mit der<br />

sich die hoch komplexen Leitungsführungen im Kraftwerk<br />

Wilhelmshaven problemlos realisieren lassen. Hier mussten in<br />

Nennweiten von DN 2000 zugfeste Bögen bis zu 90° dreidimensional<br />

hergestellt und montiert werden. Da geht es dann<br />

auch nicht nur um Rohre und Formteile, sondern um die ingenieurtechnische<br />

Kompetenz und Erfahrung auf der Herstellerseite,<br />

die zur erfolgreichen Realisierung solcher Projekte<br />

unverzichtbar sind.<br />

Was die Zugfestigkeit angeht, sind die Kühlwasserleitungen<br />

in Wilhelmshaven technisch doppelt abgesichert: Einerseits<br />

fügte man die Bogen-Segmente, ebenso wie alle Rohrverbindungen,<br />

in Laminattechnik zusammen. Dazu waren<br />

während der gesamten Bauzeit Experten von Amitech im Einsatz.<br />

Andererseits wurden die Kühlwasserrohre letztlich in den<br />

massiven Betonsockel eingegossen. Zwischen zwei großen<br />

Trustblöcken kam in der Nennweite DN 2600 die Keylock-<br />

Steckmuffenverbindung zum Einsatz. Durch dessen zulässige<br />

Abwinklung in den Verbindungsmuffen wird so spätere Bodensetzung<br />

gut ausgeglichen.<br />

Bild 3: Die Baugrube für die mächtigen Hauptrohrstränge<br />

des Rücklaufsystems: Ihre Sohle wurde mit tief in<br />

den Boden gerammten Stahlankern gegen ein Absinken der<br />

gesamten Konstruktion im Nordsee-Sediment gesichert<br />

Lieferumfang<br />

Insgesamt lieferte Amitech Germany nach Wilhelmshaven:<br />

280 m Rücklaufrohre DN 2600 PN 6 SN 10000<br />

230 m Vorlaufrohre DN 2000 PN 6 SN 10000 (biaxial)<br />

12 Bögen 45° im Vorlauf DN 2000 PN 6 SN 10000<br />

(biaxial)<br />

vier Bögen 90° im Rücklauf DN 2600 PN 6 SN 10000<br />

zwei Reduzierungen RD 2600/2000 PN 6 SN 10000<br />

Mit solch beeindruckenden Leistungsdaten stehen die Kühlwasserleitungen<br />

des Kraftwerks Wilhelmshaven als technische<br />

Referenz in einer Reihe unter anderem mit dem neuen<br />

Gaskraftwerk Irsching bei Ingolstadt. Auch dessen riesige<br />

Gasturbine, die jüngst einen Wirkungsgrad-Weltrekord aufstellte,<br />

wird über ein Kreislauf-System von GFK-Wickelrohren<br />

gekühlt.<br />

Was die reine Größe von Rohren angeht, macht Amitech<br />

sich in Wilhelmshaven sogar selbst Konkurrenz. Nur einen<br />

Steinwurf weit von der Kraftwerksbaustelle auf dem Rüstersieler<br />

Groden entstand zeitgleich zum Kraftwerk der neue JadeWeserPort.<br />

Dafür, dass das auf dem riesigen Hafenterminal<br />

anfallende Niederschlagswasser auch bei Starkregen problemlos<br />

in die Nordsee abgeführt werden kann, sorgen gleichfalls<br />

GFK-Wickelrohre von Amitech Germany – hier sogar in<br />

Nennweiten bis zu DN 3000.<br />

Kontakt<br />

Amitech Germany GmbH, Mochau, Tel. +49 3431 7182 0,<br />

E-Mail: presse@amitech-germany.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 415


Projekt kurz beleuchtet<br />

Anlagenbau<br />

Hebelösung gewährleistet sichere<br />

Montage auf Großbaustelle<br />

Die LGH GmbH, weltweit größter Vermieter für Hebezeuge,<br />

Transportgeräte und Anschlagmittel, bietet als einziger Anbieter<br />

in Deutschland das modulare 4-Punkt-Spreizen-System<br />

an. Wie wichtig diese flexible Hebelösung auf heutigen<br />

Großbaustellen ist, zeigt sich beim Aufstellen des Abhitzedampferzeugers<br />

des neuen Gas- und Dampfkraftwerks in<br />

Bonn. Dort konnten dank des Spreizen-Systems die bis zu<br />

30 t schweren Kesselkomponenten auf eine Höhe von 45 m<br />

schnell, effizient und sicher angehoben werden.<br />

Umbau zum GuD<br />

Die Stadtwerke Bonn bauen derzeit das bestehende Heizkraftwerk<br />

Nord zum Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) um.<br />

Dank des hohen Wirkungsgrades von 60 % sinken so die CO 2<br />

-<br />

Emissionen um 192.000 t jährlich. Gemeinsam mit dem Duisburger<br />

Kraftwerksanlagenbauer XERVON Energy und dem<br />

Unternehmen für Schwerlastlogistik und Turmdrehkrane<br />

Breuer & Wasel aus Bergheim wird dieser Großauftrag umgesetzt.<br />

Das Aufstellen des Abhitzedampferzeugers erforderte<br />

höchste Präzision, da mit zunehmender Montagehöhe<br />

die Anforderungen hinsichtlich Handling und Sicherheit stark<br />

zunehmen. Nachdem der Kessel bis zu einer Höhe von 28 m<br />

fertig montiert worden war, kam das modulare 4-Punkt-<br />

Spreizen-System mit einer Tragfähigkeit von 55 t zum Einsatz.<br />

Ein Raupenkran Liebherr LR 1600 mit 600 t Tragfähigkeit<br />

von Breuer & Wasel konnte so die drei letzten, bereits am<br />

Boden vormontierten, rechteckigen Kesselkomponenten mit<br />

dem modularen 4-Punkt-Spreizen-System heben.<br />

Bild 1: Das 4 Punkt-Spreizen-System wurde vor dem Projekt<br />

individuell angepasst und war auf der Baustelle sofort einsatzbereit<br />

Bild 2: Das modulare 4 Punkt-Spreizen-System der LGH eignet<br />

sich besonders für Lasten die vier oder mehr Anschlagpunkte<br />

erfordern<br />

416 5 / <strong>2012</strong>


Bild 3: Vorbereitungen am Boden: Die äußerst niedrige<br />

Bauhöhe des 4 Punkt-Spreizen-Systems gewährleistet einfaches<br />

Handling<br />

Bild 4: Die 13 m hohe Schalldämpferhaube ist das oberste Bauteil<br />

des Abhitzedampferzeugers und wurde auf einer Höhe von 32 m<br />

montiert.<br />

Zunächst sind zwei gleich große Kesselbauteile – jeweils 8<br />

mal 4 m breit, bis zu 1,80 m hoch und 30 t schwer – nacheinander<br />

angehoben und auf den bereits vormontierten Kesseldruckteil<br />

aufgesetzt worden. Die 4-Punkt-Spreize konnte hierbei<br />

ihre Stärken in puncto Stabilität ganz ausspielen: Denn die<br />

vier Anschlagpunkte gewährleisten eine hohe Lastenstabilität.<br />

„Die Zusammenarbeit mit der LGH hat die Montage des Abhitzedampferzeugers<br />

entscheidend erleichtert und sicherer<br />

gemacht”, erklärt Rudolf Drescher, Oberbauleiter bei XERVON<br />

Energy, Hersteller des Abhitzedampferzeugers. „Mit dieser Lösung<br />

mussten wir keine Untertraversen miteinander koppeln,<br />

sondern konnten die Module direkt und ohne langes Hantieren<br />

an vier Stellen verankern – essentiell für eine gute Stabilität.”<br />

32 m Montagehöhe<br />

Anschließend erforderte dann auch das oberste und letzte<br />

Bauteil des Abhitzedampferzeugers, die Schalldämpferhaube,<br />

in einer Montagehöhe von 32 m ein flexibles Arbeitsgerät<br />

während des Hebevorgangs. Das zu montierende Bauteil<br />

konnte aufgrund seiner besonderen Form mit einer rechteckigen<br />

Grundfläche und dem pyramidenartigen Überbau ausschließlich<br />

an vier Punkten befestigt werden.<br />

„Die letzte Komponente war insgesamt 13 m hoch, daher<br />

war es besonders wichtig, dass sich das 4-Punkt-Spreizen-<br />

System durch die modulare Bauweise problemlos dem Bauteil<br />

anpassen lässt und so für ein einfacheres Handling sorgt”, so<br />

Thomas Wagner, technischer Außendienst bei Breuer & Wasel,<br />

dem ausführenden Kranunternehmen. „Klassische Traversen<br />

haben den großen Nachteil, dass durch mehrfaches Koppeln<br />

häufig Schrägzug entsteht. Zudem erhöht sich durch das<br />

Unterkoppeln dann auch immer noch zusätzlich die Bauhöhe<br />

– was bei dieser bereits hohen Montagehöhe nicht wünschenswert<br />

war. Mit dem 4-Punkt-Spreizen-System konnten<br />

wir deutlich sicherer und schneller agieren und haben uns<br />

durch die direkte Verankerung an den vier Punkten sogar noch<br />

einiges an Kosten gespart.“<br />

Das modulare 4-Punkt-Spreizen-System von der LGH<br />

wurde im Vorfeld individuell auf das Bauvorhaben angepasst<br />

und war somit vor Ort direkt einsatzbereit.<br />

Kontakt<br />

LGH GmbH, Essen, Tel. +49 201 74705-0, E-Mail: info@<br />

lghgroup.de, www.lgh.eu<br />

5 / <strong>2012</strong> 417


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – brbv<br />

Spartenübergreifend<br />

Grundlagenschulungen<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Grundlagenschulung<br />

ganzjährig Gera, Greifswald<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Nachschulung<br />

ganzjährig Gera, Greifswald<br />

Stecken, Pressen und Klemmen von Kunststoffrohren<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung<br />

RSA/ZTV-SA – 1 Tag<br />

25.09.<strong>2012</strong> München<br />

08.10.<strong>2012</strong> Sulzbach<br />

Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung<br />

RSA/ZTV-SA – 2 Tage<br />

08./09.10.<strong>2012</strong> Frankfurt/Main<br />

09./09.12.<strong>2012</strong> Sulzbach<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Seminar für Führungskräfte aus der Bauund<br />

Versorgungswirtschaft<br />

16./17.07.<strong>2012</strong> Grainau am Eibsee<br />

Erneuerbare Energien – Biogas<br />

27.09.<strong>2012</strong> Hannover<br />

Spartenübergreifende Hausanschlusstechnik<br />

10.10.<strong>2012</strong> Kerpen<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

17.10.<strong>2012</strong> Nürnberg<br />

14.11.<strong>2012</strong> Oldenburg<br />

18.12.<strong>2012</strong> Potsdam<br />

Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle<br />

im Rohrleitungsbau – Arbeitskalkulation<br />

18.10.<strong>2012</strong> Berlin<br />

Neue Entwicklungen bei den Anwendungen<br />

und Einbauverfahren duktiler Guss-Rohrsysteme<br />

09./10.10.<strong>2012</strong> Frankfurt/Main<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

17.10.<strong>2012</strong> Nürnberg<br />

14.11.<strong>2012</strong> Oldenburg<br />

18.12.<strong>2012</strong> Potsdam<br />

Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau<br />

08.11.<strong>2012</strong> Mannheim<br />

06.12.<strong>2012</strong> Münster<br />

Baurecht <strong>2012</strong><br />

08.11.<strong>2012</strong> Potsdam<br />

27.11.<strong>2012</strong> Bielefeld<br />

Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />

– Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />

05.12.<strong>2012</strong> Kassel<br />

Bauausführung<br />

12.12.<strong>2012</strong> Nürnberg<br />

Abnahme und Gewährleistung<br />

13.12.<strong>2012</strong> Nürnberg<br />

Gas/Wasser<br />

Grundlagenschulungen<br />

Geprüfter Netzmeister Gas/Wasser – Vollzeitlehrgang<br />

20.08.<strong>2012</strong>-15.03.2013 Berlin, Dresden,<br />

Köln<br />

Geprüfter Netzmeister Gas/Wasser – Vollzeitlehrgang<br />

20.08.<strong>2012</strong>-15.03.2013 Berlin, Dresden,<br />

Köln<br />

Fachkraft für die Instandsetzung von<br />

Trinkwasserbehältern nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 316-2<br />

24.-28.09.<strong>2012</strong> Frankfurt/Main<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

03.-07.09.<strong>2012</strong> Hannover<br />

22.-26.10.<strong>2012</strong> Aachen<br />

19.-23.11.<strong>2012</strong> Hannover<br />

26.-30.11.<strong>2012</strong> Würzburg<br />

26.-30.11.<strong>2012</strong> Leipzig<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

– Grundkurs<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

– Nachschulung<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Fachkraft für die Instandsetzung von<br />

Trinkwasserbehältern nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 316-2<br />

24.-28.09.<strong>2012</strong> Frankfurt/Main<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

ganzjährig bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Grundkurs<br />

ganzjährig bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Verlängerungskurs<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Grundkurs<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Nachschulung<br />

ganzjährig bundesweit<br />

Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />

Rohrsysteme – DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />

ganzjährig Bad Zwischenahn, Gera,<br />

Greifswald, Leipzig<br />

Kontaktadresse<br />

brbv<br />

Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH, Köln,<br />

Tel. 0221/37 658-20,<br />

E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />

Lehrgänge – RSV<br />

ZKS-Berater-Lehrgänge<br />

Modulare Schulung <strong>2012</strong><br />

Kerpen<br />

10.-15.09.<strong>2012</strong><br />

24.-29.09.<strong>2012</strong><br />

15.-19.10.<strong>2012</strong><br />

12.-17.11.<strong>2012</strong><br />

Feuchtwangen<br />

17.-22.09.<strong>2012</strong><br />

08.-13.10.<strong>2012</strong><br />

05.-09.11.<strong>2012</strong><br />

26.11.-01.12.<strong>2012</strong><br />

Bad Zwischenahn<br />

24.-29.09.<strong>2012</strong><br />

15.-20.10.<strong>2012</strong><br />

12.-16.11.<strong>2012</strong><br />

03.-08.12.<strong>2012</strong><br />

Kontaktadresse<br />

RSV<br />

RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />

49811 Lingen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />

Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />

t-online.de, www.rsv-ev.de<br />

418 5 / <strong>2012</strong>


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – Verschiedene<br />

DVGW<br />

Intensivschulungen<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Gas- und<br />

Wasserrohrleitungen<br />

13.11.<strong>2012</strong> Walsrode<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Trinkwasserrohrleitungen<br />

06.11.<strong>2012</strong> Karlsruhe<br />

04.12.<strong>2012</strong> Hannover<br />

11.12.<strong>2012</strong> Herdecke<br />

GWI<br />

Seminare<br />

Sachkundigenschulung Gas-Druckregelund<br />

-Messanlagen im Netzbetrieb und in<br />

der Industrie<br />

03.-05.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen<br />

nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 492<br />

10./11.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter<br />

Gasausströmung – Schulung nach<br />

BGR 500<br />

12.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Erfahrungsaustausch und Weiterbildung<br />

der Sachkundigen für Odorieranlagen<br />

12./13.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen<br />

auf Werksgelände und im Bereich<br />

betrieblicher Gasverwendung gemäß<br />

DVGW G 614<br />

18.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Neuerungen im Bereich Gasmessung und<br />

Gasabrechnung<br />

18./19.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Gas-Druckregel- und Messanlagen<br />

19./20.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Neuerungen im Bereich Gasmessung und<br />

Gasabrechnung<br />

18./19.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

22./23.10.<strong>2012</strong> Essen<br />

HDT<br />

Seminare<br />

Festigkeitsmäßige Auslegung von Druckbehältern<br />

03./04.12.<strong>2012</strong> Essen<br />

Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />

in Rohrleitungen<br />

25./26.09.<strong>2012</strong> Kochel<br />

06./07.11.<strong>2012</strong> Essen<br />

04./05.12.<strong>2012</strong> Leibstadt, Schweiz<br />

Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />

Chemieanlagen<br />

22./23.11.<strong>2012</strong> Berlin<br />

Die Europäische Norm EN 1591 zur<br />

Flanschberechnung<br />

20.09.<strong>2012</strong> Essen<br />

Dichtungen – Schrauben – Flansche<br />

20.09.<strong>2012</strong> Berlin<br />

Verfahren zur Montage und Demontage<br />

von Dichtverbindungen an Rohrleitungen<br />

und Apparaten<br />

07.11.<strong>2012</strong> Essen<br />

Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />

Apparatebau<br />

15.11.<strong>2012</strong> Essen<br />

Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />

Chemieanlagenbau<br />

21./22.11.<strong>2012</strong> Essen<br />

Sicherheitsventile und Berstscheiben<br />

13.09.<strong>2012</strong> München<br />

25.10.<strong>2012</strong> Essen<br />

Radiodetection<br />

Praxisseminare<br />

Kabel- und Leitungsortung – Grundmodul<br />

18./19.09.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

06./07.11.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

13./14.11.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

Kabel- und Leitungsortung – Aufbaumodul<br />

15./16.05.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

04./05.12.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

Kabelfehlerortung<br />

27.-29.11.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

Tiefbau<br />

15.11.<strong>2012</strong> Erfurt<br />

TAH<br />

Seminare<br />

Auf den Punkt gebracht <strong>2012</strong><br />

06.11.<strong>2012</strong> Karlsruhe<br />

07.11.<strong>2012</strong> Mainz<br />

08.11.<strong>2012</strong> Mönchengladbach<br />

27.11.<strong>2012</strong> Salzburg<br />

28.11.<strong>2012</strong> Nürnberg<br />

29.11.<strong>2012</strong> Leipzig<br />

Lehrgang zum Zertifizierten Kanalsanierungs-Berater<br />

<strong>2012</strong><br />

ab 10.09.<strong>2012</strong> Heidelberg<br />

ab 08.10.<strong>2012</strong> Weimar<br />

TAW<br />

Seminare<br />

Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln bei<br />

der Auslegung von Apparaten und Anlagen<br />

12./13.11.<strong>2012</strong> Wuppertal<br />

Rohrleitungen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen planen und auslegen<br />

23./24.10.<strong>2012</strong> Wuppertal<br />

Überdrucksicherungen, Sicherheitsventile<br />

und Berstscheiben auswählen, dimensionieren<br />

und betreiben<br />

05./06.11.<strong>2012</strong> Altdorf<br />

Schweißtechnik an Rohren in der chemischen<br />

Industrie und im Anlagenbau<br />

14./15.11.<strong>2012</strong> Wuppertal<br />

Kontaktadresse<br />

DVGW<br />

Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />

Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />

dvgw.de, www.dvgw.de<br />

GWI<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen;<br />

Frau B. Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />

Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@<br />

gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

HdT<br />

Haus der Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

Radiodetection CE<br />

Tel. 02851/9237-20, Fax 02851/9237-520,<br />

E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />

www.de.radiodetection.com<br />

TAH<br />

Technische Akademie Hannover e.V.;<br />

Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />

Fax 0511/39433-40,<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />

www.ta-hannover.de<br />

TAW<br />

Technische Akademie Wuppertal;<br />

Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />

Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />

E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />

5 / <strong>2012</strong> 419


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – Verschiedene<br />

Veranstaltungen zum<br />

Korrosionsschutz<br />

Tagungen<br />

EuroCorr<strong>2012</strong><br />

09.-13.09.<strong>2012</strong> Istanbul, Türkei,<br />

info@eurocorr<strong>2012</strong>.org,<br />

www.eurocorr<strong>2012</strong>.org<br />

fkks Infotag 2013<br />

29.01.2013 Esslingen<br />

49. Jahreshauptversammlung des fkks<br />

Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V.<br />

30.01.2013 Esslingen<br />

ZfW<br />

Seminar<br />

Qualitätssicherung bei Gashochdruckleitungen<br />

27.-29.11.<strong>2012</strong> Trier<br />

Kontaktadresse<br />

ZfW<br />

Zentrum für Weiterbildung des Instituts für<br />

Rohrleitungsbau Oldenburg, Anke Lüken,<br />

Tel. 0441-361039-20,<br />

E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de, www.<br />

jade-hs.de/weiterbildung/zentrum-fuerweiterbildung/<br />

Messen und Tagungen<br />

4. Deutscher Tag der Grundstücksentwässerung<br />

19.06.<strong>2012</strong> in Dortmund; Technische Akademie Hannover e.V., Tel.<br />

0511/39433-30, Fax 0511/39433-40, E-Mail: info@<br />

ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />

<strong>ACHEMA</strong> <strong>2012</strong><br />

18.-22.06.<strong>2012</strong> in Frankfurt/Main; DECHEMA, Dr. Kathrin Rübberdt, Tel.<br />

069/7564-277/-296, Fax: 069/7564-272, E-Mail:<br />

presse@dechema.de, www.achema.de<br />

geofora<br />

21./22.06.<strong>2012</strong> Fachmesse und Kongress für Bohrtechnik, Wassergewinnung<br />

und Geothermie in Hof; figawa Service<br />

GmbH, Dipl.-Ing. Mario Jahn, Tel. 0221/37668-20, Fax<br />

0221/37668-63, E-Mail: jahn@geofora.de, www.figawaservice.de<br />

10. Würzburger Kunststoffrohr-Tagung<br />

27./28.06..<strong>2012</strong> mit Fachausstellung; SKZ –ConSem GmbH, Alexander Hefner,<br />

Tel. 0931/4104-164, Fax 0931/4104-227, E-Mail:<br />

a.hefner@skz.de oder unter www.skz.de<br />

wat <strong>2012</strong><br />

24./25.09.<strong>2012</strong> in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz, Tel.<br />

0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter www.<br />

wat-dvgw.de<br />

gat <strong>2012</strong><br />

25./26.09.<strong>2012</strong> in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz, Tel.<br />

0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter www.<br />

wat-dvgw.de<br />

16. Workshop Kolbenverdichter<br />

24./25.10.<strong>2012</strong> in Rheine; KÖTTER Consulting Engineers KG, Martina<br />

Brockmann/Nadja Schoppe, Tel. 05971/9710-65, Fax<br />

05971/9710-43, E-Mail: martina.brockmann@koetterconsulting.com,<br />

www.koetter-consulting.com, www.kceakademie.de<br />

2. Praxistag Wasserversorgungsnetze - Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

06.11.<strong>2012</strong> in Essen; Vulkan-Verlag, Barbara. Pflamm, Tel.<br />

0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />

b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

Amitech Germany GmbH, Mochau OT Großsteinbach 345<br />

AUMA Riester GmbH & Co. KG, Müllheim 327<br />

Düker GmbH & Co. KGaA, Laufach 333<br />

HOBAS Rohre GmbH, Neubrandenburg<br />

Teilbeilage<br />

NORMA Germany GmbH, Maintal 341<br />

PSI Products GmbH, Mössingen 339<br />

SIMONA AG, Kirn 331<br />

WIDOS Wilhelm Dommer Söhne GmbH, Ditzingen<br />

Titelseite<br />

Marktübersicht 377–386<br />

420 5 / <strong>2012</strong>


Impressum<br />

Verlag<br />

© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />

Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />

45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />

Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />

35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />

GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />

45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/Einzelheftbestellungen<br />

Leserservice <strong>3R</strong> INTERNATIONAL, Postfach 91 61, 97091<br />

Würzburg, Telefon +49(0)931-4170-1616, Telefax +49(0)931-<br />

4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Gestaltung, Satz und Druck<br />

Gestaltung: deivis aronaitis design I dad I,<br />

Leonrodstraße 68, 80636 München<br />

Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />

46238 Bottrop<br />

Druck: Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

Bezugsbedingungen<br />

<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />

März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />

(Deutschland): € 268,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />

€ 268,- + € 31,50 Versand; Einzelheft (Deutschland): € 34,- +<br />

€ 3,- Versand; Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />

Einzelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />

auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · Die Preise enthalten<br />

bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />

Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />

möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />

des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die<br />

Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />

oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />

UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung<br />

Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />

die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

ISSN 2191-9798<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

Organschaften<br />

Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />

e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />

Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />

Gasregelanlagen e.V., Köln<br />

Herausgeber<br />

H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />

· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender des<br />

Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />

und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Ing. K. Küsel, Heinrich<br />

Scheven Anlagen-und Leitungsbau GmbH, Erkrath · Dipl.-Volksw. H. Zech,<br />

Geschäftsführer des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen (Ems)<br />

Schriftleiter<br />

Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />

C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />

Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen · Dr.-Ing.<br />

A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />

Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />

Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />

· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />

Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />

J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut<br />

für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />

Beirat<br />

Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />

e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />

des IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />

D. Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />

Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />

Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />

B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. Lindner,<br />

Vorstand des Erftverbandes, Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer<br />

des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß,<br />

Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD<br />

Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer der<br />

Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berging.<br />

H. W. Richter, GAWACON, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer<br />

der ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut<br />

für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg · Prof. Dr.-Ing.<br />

B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe, Technische Universität<br />

Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer der<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen


6. Praxistag<br />

mit neuem<br />

Internet auftritt:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Korrosionsschutz<br />

am 13. Juni <strong>2012</strong> in Gelsenkirchen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />

Strategien für die Optimierung des kathodischen<br />

Korrosionsschutzes von Rohrleitungen unter Wechselspannungsbeeinflussung<br />

Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft<br />

für Korrosionsschutz, Zürich<br />

Neues Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />

R. Watermann, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Prof. Dr. R. Schröder, TFH Bochum, Bochum<br />

Wechselstromkorrosion – Ergebnisse von Messungen an<br />

ER-Coupons mit einem 16-Bit-Digital-Speicher-Oszilloskop<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />

MiniLog2: der Datenlogger für den KKS und<br />

Pfadfinder in die Cloud<br />

Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

Smart KKS: Integration von KKS-Messdaten in die<br />

bestehende Infrastruktur eines Netzbetreibers<br />

M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Polyamidumhüllung als Verschleißschutz<br />

bei der Verlegung von Stahlleitungsrohren<br />

mittels grabenloser Verfahren<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Nachumhüllung von Schweißnähten<br />

für besondere Einsatzfälle<br />

A. Drees, Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />

Ziehkopf zur Überwachung der Umhüllung während<br />

des Einzugs der Rohrleitung beim HDD-Verfahren<br />

H. Engelke, EWE Oldenburg<br />

Modul zur Korrosionskalkulation<br />

bei nicht molchbaren Leitungen<br />

Th. Laier, RWE – Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH,<br />

Dortmund<br />

Aktuelle Entwicklungen im Regelwerk<br />

H. Gaugler, SWM, München<br />

Wann und Wo?<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, fkks<br />

Termin: Mittwoch, 13.06.<strong>2012</strong>,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />

www.veltins-arena.de<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs- und<br />

Korrosionsschutzfachunternehmen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und fkks-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

Ich bin fkks-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein fkks-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

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