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3R Korrosionsschutz (Vorschau)

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06 | 2014<br />

ISSN 2191-9798<br />

8. Praxistag<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

02. Juni 2014, VELTINS-Arena, Gelsenkirchen<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

LESEN SIE IN DIESER AUSGABE:<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Special Bodenmanagement<br />

Wasserversorgung<br />

Abwasserentsorgung<br />

MiniLog2<br />

MiniLog2<br />

Datenlogger GPS - Takter Intensivmessung<br />

Auswertesoftware<br />

IFO Tragegestell<br />

WinLog 2.0<br />

GPS Zeit + Position<br />

Messprobenmessung<br />

Hutschienenhalterung<br />

Leistungsschalter<br />

50 A / 100 A<br />

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4. Praxistag am 05. November 2014 in Rheine<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

NEU<br />

Begleitende<br />

Ausstellung und<br />

Vorführungen<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Block 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Optimale fahrweise von Pumpen und Turbinen<br />

Dr. Gebhardt, aquatune, Aarbergen; Dr. Wolters, 3S Consult, München<br />

Rahmenbedingungen einer Zielnetzplanung<br />

Dr. Esad Osmancevic, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

ISO 55 000 – Der Standard für das Asset Management<br />

Mike Beck, Fichtner Water & Transportation GmbH, Berlin<br />

Block 2: Strategien zur Netzspülung<br />

Reinigung einer Rohwasserleitung mit dem Impulsspülverfahren<br />

Carsten Utke, Berliner Wasserbetriebe, Berlin<br />

Auswahlkriterien für Spül- und Reinigungsverfahren<br />

Dominik Nottarp-Heim, Hessenwasser, Groß-Gerau;<br />

Dr. Christian Sorge, IWW, Biebesheim am Rhein<br />

Block 3: Armaturenwechsel und -instandhaltung<br />

Wechsel von Anbohrarmaturen bei Betriebsdruck<br />

N. N., Flintab GmbH, Brüsewitz<br />

Im Fokus: Armatureninstandhaltung<br />

Axel Sacharowitz, 3S Antriebe, Berlin<br />

Block 4: Druckprüfung von Rohrleitungen<br />

Fehlerhafte Druckprüfungen bei Wasserleitungen<br />

René Stangl, Hamm<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 400-2 Druckprüfung von neu verlegten<br />

Rohrleitungen - Grundlagen, Verfahren, Anforderungen<br />

Bernd Nienhaus, Esders GmbH, Haselünne<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, iro<br />

Termin: Mittwoch, 05.11.2014,<br />

9:00 Uhr – 16:45 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Rheine<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzplanung, -inspektion und<br />

-wartung<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 410,- €<br />

Nichtabonnenten: 450,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine<br />

schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn<br />

zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 24.<br />

Oktober 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />

für den Verwaltungsaufwand in Rechnung gestellt. Die Preise<br />

verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Block 5: Netzbetrieb - Überwachung<br />

Schallgeschwindigkeit im Rohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Online Netzüberwachungssysteme zur Versorgungssicherheit<br />

Stefan Neuhorn, Hinni AG, Biel-Benken (CH)<br />

Erhöhte Rohrleitungsschwingungen in einem Wasserwerk<br />

Dr. Christian Jansen, KÖTTER Consulting Engineers GmbH & Co. KG<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-40 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

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Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Dem „Rost“ auf der Spur<br />

Am 2. Juli 2014 treffen sich die Fachexperten der <strong>Korrosionsschutz</strong>branche zum<br />

„8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong>“ in der Veltins-Arena auf Schalke, um sich über die<br />

aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet des <strong>Korrosionsschutz</strong>es zu informieren und<br />

auszutauschen. Die von der Zeitschrift <strong>3R</strong> in Zusammenarbeit mit dem fkks Fachverband<br />

Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> e.V. ausgerichtete Veranstaltung hat sich längst<br />

etabliert und mit rund 240 Teilnehmern im vergangenen Jahr eine Besucherbestmarke<br />

erreicht. Wie in jedem Jahr werden ein Teil der hochinteressanten Vorträge parallel in<br />

der aktuellen Ausgabe der <strong>3R</strong> publiziert. Den Beginn macht Dr. Markus Büchler mit<br />

seinem Beitrag „Der Nachweis der Wirksamkeit des KKS: Das IR-freie Potential und<br />

andere Methoden“ ab Seite 50.<br />

Bereits vom 19. bis zum 22. Mai dieses Jahres gab es ein Treffen der Branche. Anlässlich<br />

des 50jährigen Jubiläums des fkks organisierten der fkks und der DVGW den<br />

diesjährigen CeoCor-Kongress in Weimar. Darüber hinaus richtete der fkks seine<br />

Jahreshauptversammlung und den fkks Infotag aus. Auf der Jahreshauptversammlung<br />

wurde mit Professor Bernd Isecke ein neuer 1. Vorsitzender gewählt. Er tritt die<br />

Nachfolge von Hans Gaugler an, der die Arbeiten des Verbandes in den vergangenen<br />

Jahren maßgeblich mitgeprägt hat. Jürgen Barthel wurde in seinem Amt als 2. Vorsitzender<br />

bestätigt. Ein Höhepunkt der Veranstaltung in Weimar war die Verleihung der<br />

Kuhn-Ehrenmedaille an Dr. Hanns-Georg Schöneich für seine langjährigen Verdienste<br />

im Bereich des <strong>Korrosionsschutz</strong>es. Über die Veranstaltung berichten wir ab Seite 8<br />

in dieser Ausgabe.<br />

Ein anderes Thema, das immer wieder Fragen und Probleme in der Praxis aufwirft,<br />

ist der Umgang mit dem Boden. Dazu zählen beispielsweise der hohe Belegungsgrad<br />

des Untergrundes in Innenstädten, die Beeinflussung der Leitungstrassen durch<br />

Baumbestand, der Umgang mit kontaminierten Böden oder auch die Verfüllung des<br />

Leitungsgrabens mit Ersatzbaustoffen. So plant der Gesetzgeber aktuell eine neue<br />

Bauverordnung für mineralische Ersatzbaustoffe im Kanal- und Leitungsbau. Am 2.<br />

Juni fand zu diesem Themenkomplex in Gelsenkirchen das IKT-Seminar „Bodenmanagement<br />

im Leitungsbau“ statt, in dem über aktuelle technische und gesetzliche<br />

Entwicklungen berichtet wurde. Die <strong>3R</strong> wird sich diesem Thema in den nächsten<br />

Ausgaben mit dem Spezial „Bodenmanagement“ widmen.<br />

Eine „Kleinigkeit“ sei noch am Rande erwähnt: Der Vulkan Verlag ist im Mai umgezogen.<br />

Der Sitz liegt immer noch im Herzen des Ruhrgebietes,<br />

d. h. Sie finden uns nach wie vor in Essen; allerdings nunmehr<br />

in der Friedrich-Ebert Straße 55. Das schöne am<br />

Umzug ist das Entschlacken von Altlasten und das Wiederauffinden<br />

von vergrabenen Schätzen (dazu später<br />

mehr) - und vielleicht, dass man die Kisten nicht mehr<br />

selber schleppen muss.<br />

Für den „8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong>“ wünsche<br />

ich allen Teilnehmern eine spannende Veranstaltung<br />

mit regem Austausch und neuem Wissen und Anregungen<br />

für die eigene Arbeit und den Lesern dieser<br />

Ausgabe viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Nico Hülsdau<br />

Chefredakteur <strong>3R</strong><br />

06 | 2014 1


INHALT<br />

NACHRICHTEN<br />

07<br />

32<br />

Die Firma Denso erhält Großauftrag für 2,4 Mio. m 2<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>band vom indischen Pipelinebetreiber IOCL<br />

Vom 19. bis zum 22. Mai traf sich die <strong>Korrosionsschutz</strong>branche in<br />

Weimar zum CeoCor-Kongress und forum kks<br />

INDUSTRIE & WIRTSCHAFT<br />

6 DENSO erhält Zuschlag für Lieferung von mehr als 2,4 Millionen m 2 <strong>Korrosionsschutz</strong>band<br />

6 Richtigstellung: „Diskussion über Nutzungsdauern“ im Fachbericht Prof.<br />

Dr.-Ing. Reinhard F. Schmidtke<br />

7 Wasser ist Leben<br />

7 40 Jahre Untergrundgasspeicher Bernburg<br />

8 Vitalis erweitert Fachkompetenz<br />

EDITORIAL<br />

1 „Dem Rost auf<br />

der Spur?“<br />

Nico Hülsdau<br />

INTERVIEW<br />

20 „9. Symposium<br />

grabenloser Leitungsbau<br />

und 10. Hands on<br />

days“<br />

mit Prof. Horst Görg und<br />

Günter Naujoks<br />

VERBÄNDE<br />

8 CeoCor-Kongress und forum kks 2014 in Weimar<br />

10 GECO: neuer Vorstand und geschärfte Strategie<br />

11 FVST-Hochschultag auf der IFAT<br />

12 Mitgliederversammlung des rbv in Münster<br />

PERSONALIEN<br />

14 DMT-Geschäftsfeldleiter erhält Honorarprofessur<br />

14 Christof Ströter Business Director bei Seal for Life Industries<br />

15 IKT-Förderverein Netzbetreiber:Neuer Mann an der Spitze<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

16 8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

19 Branchentreff Rohrvortrieb in Nürnberg<br />

2 06 | 2014


80 jahre rohrschutz<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>systeme<br />

für den Rohrleitungsbau<br />

46<br />

GFK-<br />

Beschichtungen<br />

Petrolatum-<br />

Bänder<br />

Die Gütersloher Unternehmensgruppe Sewerin stellt ein neues<br />

Lecksuchsystem vor<br />

PRODUKTE & VERFAHREN<br />

Bitumen-<br />

Bänder<br />

22 Abrasionsresistente Emails – technische Lösungen in der Förderund<br />

Prozesstechnik<br />

Franz-J. Behler<br />

24 Grabenlose Close-fit Installationen in PE 100-RC-Qualität<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ralf Glanert , Dipl.-Ing. (FH) Johannes Grieser<br />

27 Innendichtendes Kunststoff-Presssystem für erdverlegte Rohrleitungen<br />

27 Produkt-Update in der Mess- und Fernüberwachungstechnik beim<br />

Kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

28 Lecksuche mit System<br />

29 Grenzen der Wasserleckortung neu definiert<br />

29 Flexibilität durch mehrlagige Schellenmontage<br />

30 Wellrohre sicher abdichten mit Curaflex Nova ® Senso<br />

30 Radiodetection präsentiert die nächste Generation von Präzisions-<br />

Marker-Suchsystemen<br />

31 Ortung von erdverlegten Versorgungsleitungen<br />

32 Neuer begehbarer Schacht DN 1000<br />

32 Mineralische Beschichtung gegen aggressives Abwasser und<br />

biogene Schwefelsäurekorrosion<br />

33 Komplette Systemlösung: KERAPORT Schächte<br />

33 Molchen leicht gemacht: QUICK-PIG-Station für PE-Rohrsysteme<br />

34 Die neue Premium-Line von Wavin: Großes Interesse auf<br />

der IFAT 2014<br />

8.Praxistag<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

2. Juli 2014<br />

Gelsenkirchen<br />

Veltins-Arena<br />

Einbandund<br />

Zweiband-<br />

Systeme<br />

Schrumpftechnik<br />

Unsere Dienstleistungsabteilung<br />

führt<br />

seit über<br />

50 Jahren<br />

Umhüllungsarbeiten an<br />

erdverlegten Stahlrohrleitungen<br />

und Behältern<br />

im Werk oder auf Baustellen<br />

mit allen gängigen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>-Systemen<br />

durch.<br />

– <strong>Korrosionsschutz</strong> und Abdichtung seit 1933<br />

Telefon +49 209 9615-0 · E-Mail: info@kebu.de · Internet: www.kebu.de<br />

06 | 2014 3


INHALT<br />

FACHBERICHTE<br />

78<br />

122<br />

Der Umgang mit Bestandsbäumen in der Nähe von<br />

Leitungstrassen ist in Hannover klar geregelt<br />

Wie man mit KKS die Qualität bei der HDD-Verlegung von<br />

Stahlrohrleitungen überwachen kann, zeigt der folgende<br />

Beitrag<br />

RECHT & REGELWERK<br />

36 Betreiberhaftung bei Rohrleitungsschäden<br />

RA Dr. Michael Neupert<br />

40 DWA-Regelwerk<br />

SPEZIAL BODENMANAGEMENT<br />

42 Anforderungen an Böden und Verfüllstoffe im Bereich unterirdischer Infrastruktur<br />

Prof. Dr.-Ing. BERT BOSSELER, MARCEL GOERKE, M.Sc<br />

46 In Hannover klar geregelt: Bestandsbäume auf Versorgungstrassen<br />

Jens Voshage<br />

SERVICES<br />

21 Messen | Tagungen<br />

90 Buchbesprechung<br />

92 Aktuelle Termine<br />

96 Inserentenverzeichnis<br />

97 Marktübersicht<br />

105 Impressum<br />

KOROSSIONSSCHUTZ<br />

50 Der Nachweis der Wirksamkeit des KKS: Das IR-freie Potential und alternative<br />

Methoden<br />

Dr. Markus Büchler<br />

58 IFO- oder Intensivmessung: Was ist die bessere Methode?<br />

Michael Gemsa, Thomas Basten<br />

63 Smart KKS: Intelligente Schutzstrom einspeisung zum Schutz wechsel spannungsbeeinflusster<br />

Rohrleitungen<br />

Dipl.-Phys. Rainer Deiss, Dipl.-Ing. (FH) Markus Wendling<br />

66 Qualitätssicherung bei HDD-Stahlrohrverlegungen durch den KKS – ein Praxisbeispiel<br />

Jörg Maurmann, Dr. Oliver Hohage<br />

70 Untersuchungen von Flüssigböden hinsichtlich ihres Einflusses auf den KKS von<br />

Stahlrohrleitungen<br />

Dipl.-Ing. Thomas Laier, Dipl.-Ing. Ulrich Bette, B.Eng. Mohamed Houban<br />

74 <strong>Korrosionsschutz</strong>maßnahmen an einem Düker unter dem Hafen in Emden<br />

4 06 | 2014


147<br />

Anwendungsbericht über den Einsatz des Beton-<br />

Kunststoff-Verbundrohrsystems Perfect Pipe<br />

SOLARTECHNIK<br />

Solar-Tec<br />

ABWASSERENTSORGUNG<br />

76 Abwasserwärmenutzung: Stand in Europa und in<br />

Deutschland<br />

Dipl.-Ing. M.Sc. M.Sc Achim Hamann<br />

80 Dauerhafte DN 600 Abwasserleitung – Perfect Pipe im<br />

Einbau<br />

82 Hochleistungs-Stahlbeton rohre mit integrierter Trockenwetter-Rinne<br />

84 Heppenheim setzt auf Nachhaltigkeit<br />

86 „Hoffnungslos“ gibt es nicht mehr –<br />

Das Fräs-Strahl-Verfahren rettet Bauprojekte mit verfüllten<br />

Abwasserrohren<br />

88 Kanalsanierung in der Mineralölindustrie<br />

PVC / PMMA Messstellen<br />

Messstellen-Typen-Vielfalt für unabhängige Stromversorgung<br />

und zur sicheren Aufnahme der Messtechnik.<br />

Kabelvergussset<br />

Passiver <strong>Korrosionsschutz</strong> von Kabelanschlüssen für den<br />

kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>.<br />

Unterflur Messstelle<br />

Wasserdichtes Kunststoffgehäuse mit teleskopierbarer<br />

Klemmplatte.<br />

06 | 2014<br />

www.kettnergmbh.de


NACHRICHTEN INDUSTRIE & WIRTSCHAFT<br />

DENSO erhält Zuschlag für Lieferung von mehr als<br />

2,4 Millionen m 2 <strong>Korrosionsschutz</strong>band<br />

Applikation von DENSOLEN ® AS39P/R20HT von IOCL in Indien<br />

IOCL - Indian Oil Corporation Ltd. – Indiens größter Pipelinebetreiber<br />

und eine der weltweit führenden Ölgesellschaften,<br />

rehabilitiert kontinuierlich Teile ihres über 11.000 km langen<br />

Pipelinenetzes, das seit über 40 Jahren in Betrieb ist. Die<br />

Rehabilitierung wird unter laufendem Betrieb der Leitungen<br />

durchgeführt. Dafür wurde ein Dreischichten- (Innenwicklung)<br />

und Zweischichten- (Außenwicklung) PE/Butyl-Bandsystem auf<br />

Grund der nachweisbar hervorragenden technischen Eigenschaften<br />

und der einfachen Anwendbarkeit ausgewählt.<br />

DENSO GmbH Deutschland ist seit 1922 in der Entwicklung<br />

und Herstellung von qualitativ hochwertigen Materialien für<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>- und Dichtungstechnik tätig. Die Erfolgsgeschichte<br />

des Unternehmens beginnt mit dem weltweit ersten<br />

passivem <strong>Korrosionsschutz</strong> für Rohrleitungen: der DENSO ® -<br />

Binde (Petrolatum-Binde), die 1927 erfunden wurde. Seit dieser<br />

Zeit ist DENSO einer der weltweit führenden Hersteller von<br />

qualitativ hochwertigen <strong>Korrosionsschutz</strong>produkten, wie Petrolatumbändern,<br />

flüssigen Beschichtungen, Dichtungsbändern,<br />

Schutzsystemen für den maritimen Bereich, Schrumpfmanschetten<br />

und PE/Butyl-Bandsystemen – alle Produkte „Made<br />

in Germany“.<br />

Das Leverkusener Unternehmen lieferte bereits in den vergangenen<br />

Jahren mehr als 2,6 Millionen m 2 DENSOLEN ® AS39P/<br />

R20HT-Bandsystem für die Rehabilitierungen von Pipelines an<br />

die IOCL nach Indien. Vor kurzem hat DENSO einen Einzelauftrag<br />

zur Lieferung von mehr als 2,4 Millionen m 2 (diese Fläche<br />

entspricht mehr als 335 Fußballfeldern) des Bandsystems DEN-<br />

SOLEN ® AS39P/R20HT erhalten, die in den Jahren 2014/2015<br />

für die Rehabilitierung von ca. 320 km des IOCL-Pipelinenetzes<br />

benötigt werden.<br />

IOCL fordert einen zuverlässigen <strong>Korrosionsschutz</strong> für mindestens<br />

weitere 40 Jahre Betriebsdauer seiner Leitung. Der<br />

technische Ausschuss von IOCL ist von der hohen Qualität<br />

und der Technologie der Dreischicht/Zweischicht-PE/Butyl-<br />

Bandsysteme überzeugt, die von DENSO in Leverkusen produziert<br />

werden. DENSOLEN ® Bänder und Bandsysteme sind<br />

der weltweit einzige <strong>Korrosionsschutz</strong> mit einer nachweisbaren<br />

Langzeiterfahrung von über 40 Jahren. Von dem Bandsystem<br />

wurden in den letzten 40 Jahren bereits mehr als 100 Millionen<br />

m 2 erfolgreich in zahlreichen Pipelineprojekten weltweit<br />

verwendet.<br />

Richtigstellung: „Diskussion über Nutzungsdauern“<br />

im Fachbericht Prof. Dr.-Ing. Reinhard F. Schmidtke<br />

Bedauerlicherweise ist der Redaktion in Ausgabe <strong>3R</strong>-3/2014<br />

ein Fehler unterlaufen. Im Fachbericht „Praktische Handhabung<br />

von Nutzungsdauern in Kostenvergleichsrechnungen<br />

von Prof. Dr.-Ing. Reinhard F. Schmidtke lautet der<br />

letzte Satz auf Seite 43 richtigerweise: „Es ist klar, dass<br />

ohne Einbeziehung der Systemzusammenhänge und der<br />

Entwicklungsprozesse eine Kalkulation mit längeren Nutzungsdauern<br />

zu einer geringeren Steigerung der auf diese<br />

Weise berechneten investiven Jahreskostenanteile und damit<br />

zu einer scheinbar höheren Kosteneffizienz führt.“ Damit<br />

erklärt sich auch der Grund für „manche erbitterte Diskussion<br />

über Nutzungsdauern“, wie der Autor weiter ausführt.<br />

Interesse am Fachbericht?<br />

KONTAKT: <strong>3R</strong>-Redaktion@vulkan-verlag.de.<br />

6 06 | 2014


INDUSTRIE & WIRTSCHAFT NACHRICHTEN<br />

Wasser ist Leben<br />

Rund 56.000 der ärmsten Einwohner Nairobis werden von<br />

einem Programm profitieren, das durch Borealis, Borouge und<br />

OFID sowie mit Implementierung und Projektmanagement<br />

von WSUP eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung<br />

ermöglichen soll – zu einem Zehntel des Preises, den die Einwohner<br />

derzeit an private Wasserlieferanten zahlen.<br />

Das gemeinsame Corporate Social Responsibility-Programm<br />

(CSR) Water for the World hat das Ziel, Mukuru Sinai und<br />

Korogocho, zwei Siedlungen Nairobis, einen verbesserten<br />

Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Zu diesem Zweck<br />

wurde eine detaillierte Netzwerkplanung erstellt, mit hochwertigen<br />

PE-Rohren und im Voraus bezahlten Wasserspendern,<br />

wodurch ein weitaus niedrigerer Tarif als der derzeitige<br />

angeboten werden kann.<br />

„Wasserverluste, die aufgrund von Lecks und illegalen<br />

Anschlüssen entstehen, beschränken die finanziellen Möglichkeiten<br />

der Wasser- und Abwassergesellschaft Nairobis,<br />

umliegende Armenviertel und Slums mit Wasser zu versorgen.<br />

Durch den Einsatz hochwertiger PE-Rohre können wir diese<br />

Verluste erheblich reduzieren“, erklärt Mark Garrett, Borealis<br />

Vorstandsvorsitzender. „Die erwartete Lebensdauer dieser<br />

Rohre ist dreimal so lang wie bei bestehenden Rohren. Aufgrund<br />

der höheren Widerstandsfähigkeit kommt es zu weniger<br />

Rohrbrüchen, Kontaminierungen und Lecks, und auch die<br />

Wartungskosten sinken.“<br />

Elektrodienst Rössing & Bornemann KG<br />

Die Firma Rössing & Bornemann wurde 1955 gegründet<br />

und hat ihren Stammsitz in 48529 Nordhorn.<br />

Mit modernster Technik in unserem umfangreichen<br />

Fahrzeug-, Maschinen- und Gerätepark stehen wir<br />

unseren Kunden zur Verfügung.<br />

Das Tätigkeitsfeld unseres Unternehmens umfasst<br />

Deutschland und das angrenzende Ausland.<br />

Die Schwerpunkte unserer Dienstleistungen liegen<br />

in den Bereichen Elektro-, Mess- und Regeltechnik;<br />

Kabel- und PE-Rohrverlegung einschließlich<br />

Montagen, sowie Planung und Ausführung des<br />

kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es.<br />

Zu unseren langjährigen Kunden zählen Erdgasund<br />

Erdölversorgungsunternehmen, Industriebetriebe,<br />

mittelständische Unternehmen, Staatshochbauämter<br />

und Stadtwerke.<br />

Elektrodienst Rössing & Bornemann KG<br />

Marienburger Str. 23 · 48529 Nordhorn<br />

Tel. (0 59 21) 9 73 70<br />

Fax (0 59 21) 7 51 40<br />

http://roessing-bornemann.de<br />

E-Mail: info@roessing-bornemann.de<br />

40 Jahre Untergrundgasspeicher Bernburg<br />

Der Untergrundgasspeicher Bernburg (Sachsen-Anhalt) der<br />

VNG Gasspeicher GmbH (VGS) feiert in diesen Tagen sein<br />

40-jähriges Jubiläum. Der größte und flexibelste Standort des<br />

Leipziger Speicherbetreibers wurde 1974 mit der Gaserstbefüllung<br />

der Kaverne 101 in Betrieb genommen. Heute besteht<br />

die Anlage aus 33 Kavernen mit einem Fassungsvermögen für<br />

rund eine Milliarde Kubikmeter (m ³ ) Erdgas. Zum Vergleich:<br />

Die Gesamtkapazität der sechs Speicheranlagen der<br />

VGS liegt bei rund 2,7 Milliarden m ³ . Mit einer solchen<br />

Gasmenge können schätzungsweise eine Million<br />

Haushalte ein Jahr lang mit Erdgas versorgt werden.<br />

Der UGS Bernburg ist ein so genannter Hohlraumspeicher.<br />

Die Kavernen wurden durch Bohrungen und<br />

Solung in einem unterirdischen Salzstock geschaffen.<br />

Dabei wird Salz mit Hilfe von Wasser gelöst und über<br />

Tage gefördert. „Unser Speicher in Bernburg wurde<br />

seit den 1970er Jahren in Zusammenarbeit mit der<br />

ansässigen Salzindustrie kontinuierlich ausgebaut.<br />

Die langfristig gesicherte Soleabnahme der chemischen<br />

Betriebe rund um Bernburg war für uns immer<br />

ein Garant, um den Standort zu entwickeln und die<br />

Kapazitäten vor Ort zu erhöhen“, erklärte Dr. Volker<br />

511,00 m<br />

Busack, technischer Geschäftsführer der VGS anlässlich der<br />

Festveranstaltung. Er fügte hinzu: „Unser Dank gilt gleichzeitig<br />

auch der Stadt Bernburg, den umliegenden Gemeinden und<br />

unseren technischen Dienstleistern für die gute und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf ein weiterhin<br />

vertrauensvolles Miteinander.“<br />

Volumen<br />

50.000.000 m³<br />

Kaverne am Speicherstandort<br />

Bernburg<br />

160,00 m<br />

Volumen | 190.000 m³<br />

Ulmer Münster<br />

Ulm<br />

161,50 m<br />

Volumen | 132.000 m³<br />

KölnTurm<br />

Köln<br />

148,50 m<br />

Volumen | 485.600 m³<br />

Elbphilharmonie<br />

Hamburg<br />

Dimensionierung einer Kaverne am Standort Bernburg im Vergleich<br />

110,00 m<br />

Volumen | 85.780 m³<br />

Frauenkirche<br />

Dresden<br />

91,00 m<br />

VNG Gasspeicher GmbH Imagbroschüre<br />

06 | 2014 7


NACHRICHTEN INDUSTRIE & WIRTSCHAFT / VERBÄNDE<br />

Vitalis erweitert Fachkompetenz<br />

Die seit über sechs Jahren bestehende Vitalis KKS & Elektrotechnik<br />

Service GmbH unter der Führung von Oliver<br />

Vitalis Schulz hat in den letzten Monaten weitere Nachweise<br />

und Prüfungen der Fachkompetenz für den Fachbereich<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> abgelegt. Die Prüfung als <strong>Korrosionsschutz</strong>fachunternehmen<br />

nach DVGW GW 11:2006 wurde<br />

erfolgreich abgeschlossen und erweitert um den Bereich<br />

Wechselspannungskorrosion.<br />

Das Überwachungsaudit nach DIN EN ISO 9001:2008 wurde<br />

ohne Abweichungen zertifiziert. Der Arbeitssicherheitsstandard<br />

wurde von SCC** auf SCCP angehoben und durch<br />

den Auditor zertifiziert.<br />

Ein Mitarbeiter ist von der Technischen Akademie Wuppertal<br />

als CP-Specialist zertifiziert worden. Auf Grund der<br />

absolvierten Prüfungen kann das Unternehmen die stetige<br />

Qualitätsarbeit nachweisen.<br />

Der erreichte Standard, der von neutralen Dritten bestätigt<br />

wurde, muss beim Kunden jeden Tag neu bewiesen werden.<br />

Themen wie Service, Qualität, fachliches Können und<br />

Arbeitsschutz haben oberste Priorität.<br />

KONTAKT: Vitalis KKS & Elektrotechnik Service GmbH, 49176 Meppen<br />

Oliver Vitalis Schulz, Tel. +49 (0) 59 31 / 49 69 339, E-Mail:<br />

kontakt@vitalis-schulz.com, www.vitalis-schulz.com<br />

CeoCor-Kongress und forum kks 2014 in Weimar<br />

Ihren jährlichen Internationalen Kongress mit technischer<br />

Ausstellung richtete die CeoCor in diesem Jahr auf Einladung<br />

des fkks und des DVGW im Weimarer Hotel Elephant<br />

aus. Aus diesem Anlass fand auch das jährliche<br />

forum kks vom 19. bis zum 22. Mai in Weimar statt. Mehr<br />

als 150 Teilnehmer aus dem In- und Ausland nutzten die<br />

Möglichkeit zum intensiven fachlichen Austausch.<br />

Das im Jahr 1956 gegründete CeoCor ist eine internationale<br />

gemeinnützige Wissenschaftsvereinigung mit über<br />

100 Fachleuten aus Universitäten, Forschungsinstituten,<br />

Versorgungsunternehmen, Ingenieurbüros, Fachfirmen<br />

und Herstellern im Bereich des <strong>Korrosionsschutz</strong>es. Die<br />

Mehrzahl europäischer Länder ist Mitglied der Vereinigung.<br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

der CeoCor bilden die wissenschaftliche Grundlage der<br />

europäischen Normen, die sich mit den Themen Korrosion<br />

und <strong>Korrosionsschutz</strong> befassen. Somit ist CeoCor Bindeglied<br />

zur CEN, dem Europäischen Komitee für Normung,<br />

und zu den nationalen Fachverbänden der aktuell 18<br />

partizipierenden Länder.<br />

Der internationale Erfahrungsaustauch und die Vermittlung<br />

von neusten Erkenntnissen im Bereich des Korro-<br />

Hotel Elephant, historischer Austragungsort des CeoCor-Kongresses und des<br />

forum kks 2014<br />

CeoCor-Präsident Lucio de Biase (rechts) und der 1. Vorsitzende<br />

des fkks Prof. Dr.-Ing. Bernd Isecke (links) begrüßen die<br />

Teilnehmer des Festbanketts<br />

8 06 | 2014


®<br />

sionsschutzes stehen bei dem jährlichen Kongress<br />

im Mittelpunkt. Zu den allgemeinen Aufgaben der<br />

Vereinigung zählen weiterhin die Erarbeitung von<br />

wissenschaftlichen und technischen Leitfäden sowie<br />

Publikationen im Bereich des <strong>Korrosionsschutz</strong>es.<br />

Die zwei Tätigkeitsgebiete des CeoCor befassen sich<br />

mit „Innenkorrosion: Trinkwasser und Abwasser“<br />

(Commission 1) und „Außenkorrosion: Kathodischer<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> Wasser-, Gas- und Erdölrohrleitungssysteme“<br />

(Commission 2).<br />

Der internationale Erfahrungsaustausch und das Vermitteln<br />

von Fachwissen im Rahmen des Kongresses in Weimar<br />

durch Hersteller, Anwender, Verbände und Prüfgremien<br />

(Forschungsinstitutionen) bot den Teilnehmern eine interessante<br />

und attraktive Gelegenheit für Gespräche und<br />

Know-how-Transfer. Entsprechend breit gefächert war<br />

auch das Vortragsprogramm des Kongresses durch das<br />

Max Hammerer, Präsident der Commission 1, und Dr.<br />

Markus Büchler, Präsident der Commission 2, führten.<br />

Verleihung der Kuhn-Ehrenmedaille<br />

Für den Abend des 21. Mai luden fkks und DVGW<br />

die CeoCor-Teilnehmer zusammen mit den Teilnehmern<br />

der Mitgliederversammlung des fkks zu einem<br />

gemeinsamen Bankett. In diesem würdigen Rahmen<br />

wurde die Kuhn-Ehrenmedaille an Dr. rer. nat. Hanns-<br />

Georg Schöneich für seine besonderen Verdienste im<br />

Bereich des <strong>Korrosionsschutz</strong>es verliehen. Eine sehr<br />

unterhaltsame und anspruchsvolle Honoratio wurde<br />

von Dr. Markus Büchler vorgetragen. Die Medaille<br />

überreichte der neue 1. Vorsitzende des fkks, Professor<br />

Bernd Isecke. Die Kuhn-Ehrenmedaille wird<br />

seit 1970 an verdiente Pioniere des kathodischen<br />

Schutzes von Rohrleitungen verliehen und wird vom<br />

fkks Fachverband Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> e.V.<br />

gestiftet.<br />

DER BESTE<br />

SCHUTZ FÜR<br />

EIN GANZES<br />

LEBEN<br />

Zugegeben, wir haben von der Natur abgeschaut …<br />

… um für Sie den besten Schutz zu schaffen!<br />

Besuchen Sie uns!<br />

8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

VeltinsArena Gelsenkirchen<br />

02. Juli 2014<br />

π DENSOLEN ®<br />

PE/Butyl-Bandsysteme<br />

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Polyurethanbeschichtungen<br />

π DENSO ®<br />

Petrolatum-Bänder & -Massen<br />

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Schrumpfmanschetten<br />

DENSO ist seit 1922 als Erfinder und Pionier in den Bereichen passiver<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> für Rohrleitungen sowie innovativer Dichtmittel für den<br />

Straßen-, Gleis-, Ingenieur- und Kanalbau führend. DENSO steht für<br />

höchste Qualitätsstandards in Entwicklung, Produktion und Vertrieb –<br />

Made in Germany.<br />

Mehr unter:<br />

www.DENSO.de<br />

DENSO GmbH | Felderstraße 24 | 51344 Leverkusen | Germany<br />

+49 214 2602-0 | +49 214 2602-217 | sales@denso.de<br />

Der „geehrte“ Dr. Hanns-Georg Schöneich (Mitte), Dr.<br />

Markus Büchler (links) und Prof. Bernd Isecke (rechts)<br />

Mitglied bei:<br />

Zertifiziert:<br />

Zertifiziert<br />

DIN EN ISO 9001<br />

06 | 2014


NACHRICHTEN VERBÄNDE<br />

Der neue gewählte Vorstand: 1. Vorsitzender<br />

Professor Dr.-Ing. Bernd Isecke (links) und<br />

2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Jürgen Barthel (rechts)<br />

Jahreshauptversammlung und fkks infotag 2014<br />

Die Jahreshauptversammlung 2014, die ebenfalls am<br />

Tagungsort Weimar stattfand und an dem der fkks sein<br />

50-jähriges Bestehen feierte, fand am 21. Mai 2014 im<br />

Hotel Elephant statt. Auf der Jahreshauptversammlung<br />

wurden Professor Dr.-Ing. Bernd Isecke zum 1. Vorsitzenden<br />

und Dipl.-Ing. Jürgen Barthel zum 2. Vorsitzenden<br />

des fkks gewählt.<br />

Einen Tag später hielt man ebendort den fkks infotag<br />

2014 ab, der sich mit dem Thema Aus- und Weiterbildung<br />

auf dem Gebiet des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

intensiv befasste. Da es kein explizites Berufsbild für Fachkräfte<br />

im Bereich kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> gibt, ist<br />

es notwendig entsprechendes Personal im Anschluss an<br />

eine erfolgreiche erste Berufsausbildung gezielt weiter zu<br />

qualifizieren. Die Aufgabenstellungen und Anforderungen<br />

an solches Personal sind in verschiedenen nationalen<br />

und internationalen Regelwerken beschrieben. Der<br />

fkks Infotag gab einen hervorragenden Überblick über<br />

Anforderungen, Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten.<br />

Diesen Themen wird sich der<br />

fkks in Zukunft weiterhin ausführlich widmen.<br />

KONTAKT: fkks Fachverband Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> e.V.,<br />

Esslingen, Hans-Gerhard Köpf,<br />

Tel.: +49 (0)711 919 927 20,<br />

E-Mai: koepf@fkks.de, www.fkks.de<br />

GECO: neuer Vorstand und geschärfte Strategie<br />

„Wenn z.B. Transportleitungen, Betonbauwerke, Spundwände<br />

oder Kupferrohre korrodieren, ist nicht selten Biokorrosion<br />

im Spiel. In kommunalen und industriellen Bereichen sind<br />

Geruchsemissionen nicht selten unterschätzte Vorboten von<br />

bevorstehenden, kostspieligen Korrosionsproblemen.“ so<br />

Dr. rer. nat. Jan Küver, Leiter der Abt. Mikrobiologe an der<br />

Materialprüfungsanstalt Bremen, der seit Januar 2014 zum<br />

Vorstandes des GECO e.V. gewählt worden ist. Seit Mai 2014<br />

sind sowohl die Arbeitsstruktur, als auch die Arbeitsgruppen<br />

deutlicher an die Ziele des Fachverbandes angepasst. Derzeitig<br />

bereitet der Fachverband ein Projekt vor, das die Branchen<br />

Tiefbau, Haustechnik, Wasser, Abwasser und Biogas berührt.<br />

Dafür sind die Ergebnisse der GECO-Arbeitsgruppen notwendig.<br />

Interessenten aus Wirtschaft, Planung und Forschung<br />

bzw. anderen Fachverbänden sind eingeladen, sich darüber<br />

zu informieren und daran zu beteiligen.<br />

Mehr Informationen unter www.geco-dialog.de<br />

INFO<br />

Der Newsletter für<br />

die Rohrleitungsbranche<br />

Anmelden unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

GAS | WASSER | ABWASSER | PIPELINEBAU | SANIERUNG | KORROSIONSSCHUTZ | FERNWÄRME | ANLAGENBAU<br />

10 06 | 2014


VERBÄNDE NACHRICHTEN<br />

FVST-Hochschultag auf der IFAT<br />

Im Rahmen der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- & Rohstoffwirtschaft IFAT 2014 hat der Fachverband<br />

Steinzeugindustrie e.V. (FVST) interessierte Studenten<br />

zu seinem Hochschultag – inzwischen eine traditionelle<br />

Offerte auf den großen Branchenmessen – eingeladen.<br />

Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen „Bauingenieur-<br />

und Umweltingenieurwesen“, „Umwelttechnik“<br />

und/oder „Umweltmanagement“ mit den verschiedensten<br />

Vertiefungsrichtungen konnten sich im Rahmen eines<br />

umfassenden Vortragsangebotes und einem Informationsbesuch<br />

am Ausstellungsstand der Steinzeug-Keramo<br />

GmbH über nachhaltige und klimaneutrale Lösungen mit<br />

Steinzeugrohrsystemen informieren.<br />

Hochschulinitiative impliziert eine win-win-Situation<br />

Der Fachverband Steinzeugindustrie e.V. nimmt sich – trotz der<br />

vielen Verpflichtungen, die eine Messe mit sich bringt – seit<br />

vielen Jahren für den Nachwuchs die Zeit zur Informationsvermittlung.<br />

Die Verbindung von Vortrag und Standbesuch<br />

ist bei den Studierenden sehr willkommen, das Angebot zur<br />

Fragestellung, Diskussion und Gespräch mit den Fachleuten<br />

nehmen sie dankend in Anspruch. Erfreulicherweise nutzten<br />

in diesem Jahr mehr Studierende als je zuvor die Gelegenheit<br />

dazu: 250 Studentinnen und Studenten mit ihren Professoren<br />

aus 13 Hochschulen. Der Fachverband verbucht diese hohe<br />

Zahl und das echte Interesse der jungen Leute an einer modernen<br />

Abwassertechnik als sehr positiv.<br />

Ein Tag auf der IFAT ist für den Nachwuchs sehr beeindruckend<br />

– die Teilnahme am Hochschultag aber ganz besonders. Es hat<br />

allen wohl gut gefallen und jeder hat für sich etwas mitgenommen<br />

– die Studierenden, die Professoren, das Steinzeug-<br />

Keramo-Messeteam und natürlich der FVST.<br />

KONTAKT: Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Frechen<br />

www.fachverband-steinzeug.de<br />

06 | 2014 11


NACHRICHTEN VERBÄNDE<br />

Mitgliederversammlung des rbv in Münster<br />

Foto: rbv<br />

Das neue und alte Präsidium sowie die Geschäftsführung des<br />

Rohrleitungsbauverbandes: Fritz Eckard Lang, Gudrun Lohr-Kapfer,<br />

Manfred Vogelbacher und Dieter Hesselmann (v.li.),<br />

Rund 140 Teilnehmer konnte rbv-Präsidentin Dipl.-Volksw.<br />

Gudrun Lohr-Kapfer zur Mitgliederversammlung des Rohrleitungsbauverbandes<br />

am 4. April 2014 in Münster begrüßen.<br />

„Europa, wir kommen!“ – mit der von Lohr-Kapfer<br />

im Grußwort ausgegebenen Losung war ein wesentliches<br />

Thema bereits klar umrissen: Schon heute sind die Herausforderungen<br />

an den Verband immer häufiger europäisch<br />

geprägt – ein Trend, der sich noch verstärken wird. Auch<br />

die Energiewende, die Sicherstellung einer funktionierenden<br />

Infrastruktur vor dem Hintergrund mangelnder<br />

Bereitschaft zur Investition in die Leitungssysteme der<br />

Ver- und Entsorgung sowie demographischer Wandel<br />

und Fachkräftemangel sind Themen, die für Verband und<br />

Mitglieder langfristig eine wichtige Rolle spielen werden.<br />

Neben dem Bericht der Geschäftsführung und Berichten<br />

über die Tätigkeiten von Technischem Lenkungskreis und<br />

Foto: rbv<br />

Mit gezielten Aktionen wirbt der rbv um Nachwuchs für den Leitungsbau<br />

Ausschuss für Personalentwicklung standen unter anderem<br />

die Wahlen von Präsident und Vizepräsidenten auf der<br />

Tagesordnung; mit der Ehrung langjähriger Verbandsmitglieder<br />

und der Abstimmung über den Veranstaltungsort<br />

und -termin der Jahrestagung 2016 fand der offizielle Teil<br />

des Treffens seinen Abschluss.<br />

Personalentwicklung, Ausbildung und mehr<br />

In Form eines aktuellen Leitfadens mit dem Titel „Zukunft<br />

Leitungsbau – Auftrag Mensch“, der vom Ausschuss für<br />

Personalentwicklung (AfP) entwickelt wurde und sich dem<br />

Thema Fachkräftesicherung durch Personalentwicklung widmet<br />

geht der rbv offensiv mit dem Thema Ausbildung und<br />

Fachkräftemangel auf seine Mitglieder zu: „Wichtig ist, dass<br />

die Unternehmen das Heft des Handelns selbst in die Hand<br />

nehmen“, ist rbv-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann<br />

überzeugt. „Und genau hierbei soll der Leitfaden für die<br />

nötigen Impulse sorgen.“ Neben allgemeinen Kapiteln über<br />

„Arbeitsmarkt und Leitungsbau im Wandel“, „Motivationen<br />

zum frühzeitigen Handeln“ oder „Ergänzung betrieblicher<br />

Strategien im Leitungsbau“ stellt die Broschüre „Handlungsoptionen<br />

für Betriebe im Leitungsbau“ und „Werkzeuge für<br />

eine lebensphasenorientierte Personalentwicklung“ vor. „Top-<br />

10-Handlungsempfehlungen“ sowie praktische Hinweise, Literaturtipps,<br />

Adressen und Ansprechpartner runden den Inhalt<br />

des Leitfadens ab.<br />

Darüber hinaus sind ein Infopoint „Ausbildung“ für Unternehmen<br />

und ein Flyer für potentielle Auszubildende zu nennen<br />

– ebenfalls Publikationen, die vom AfP erarbeitet wurden. „Mit<br />

dem Infopoint, der sich insbesondere mit den Ausbildungsrahmenbedingungen<br />

für die Betriebe im Rohrleitungsbau<br />

beschäftigt, gehen wir gezielt auf die Unternehmen zu“, so<br />

Hesselmann weiter. Während der<br />

Infopoint einen Anreiz zur Schaffung<br />

von Ausbildungsplätzen geben<br />

soll, ist der Flyer mit dem Slogan<br />

„Cool, eine Ausbildung zum Rohrleitungsbauer“<br />

an Jugendliche gerichtet,<br />

die sich beruflich noch orientieren.<br />

Sie sollen Interesse für den<br />

Beruf des Rohrleitungsbauers entwickeln.<br />

Und das ist nicht einfach, da<br />

die Ausbildung im Rohrleitungsbau<br />

immer noch mit Imageproblemen zu<br />

kämpfen hat. „Zu Unrecht“, erklärt<br />

rbv-Geschäftsführer Hesselmann,<br />

„denn es handelt sich meist um<br />

hochtechnisierte Arbeitsabläufe;<br />

zudem sind die Verdienstchancen<br />

während der Ausbildung gut und<br />

die Beschäftigungsperspektive nach<br />

der Ausbildungszeit hervorragend.“<br />

Das macht auch der Imagefilm<br />

„Zukunft Leitungsbau – Berufe mit<br />

12 06 | 2014


ANZEIGE<br />

Wir sind ein modernes und zukunftsorientiertes Unternehmen,<br />

das im Bereich kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) tätig<br />

ist. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />

Perspektive“ deutlich, mit dem sich der rbv ebenfalls direkt<br />

an den potentiellen Nachwuchs wendet.<br />

Die aktive und konsequente Aufarbeitung und Begleitung des<br />

Themenkomplexes „Nachwuchssicherung“ ist ein wichtiger<br />

Baustein im Engagement des Rohrleitungsbauverbandes, Technik<br />

und Wissenschaft im Rohrleitungsbau und bei Netzdienstleistungen<br />

in der Ver- und Entsorgungswirtschaft zu fördern.<br />

Die Arbeit des Berufsförderungswerks des Rohrleitungsbauverbandes<br />

(brbv) als AZWV-zertifizierter Bildungsträger und der<br />

rbv GmbH ist die Grundlage für die Mitarbeiterqualifikation<br />

in den Leitungsbauunternehmen. Das umfangreiche Angebot<br />

von brbv und rbv GmbH bietet fachlich-technische Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

auf hohem Niveau.<br />

Geselle im Bereich Elektrotechnik (m/w) oder<br />

Elektrotechniker oder Meister (m/w)<br />

Das Arbeitsfeld umfasst Messungen sowie Montagen an<br />

Rohrleitung und Tankanlagen.<br />

Wir erwarten eine erfolgreiche abgeschlossene Ausbildung.<br />

Sie haben Freude am selbständigen Arbeiten, sowohl zum<br />

Einzeleinsatz als auch zur Teamarbeit.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Dann freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen!<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Angaben Ihres<br />

frühestmöglichen Eintrittstermins.<br />

Chiffre Nr. 01-<strong>3R</strong>-06/14<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Str. 55, 45127 Essen<br />

Europa im Blick - Statement der rbv-Präsidentin Gudrun Lohr-Kapfer<br />

Die Rahmenbedingungen für die Arbeit des Rohrleitungsbauverbandes<br />

(rbv) sind in fortschreitendem Maße europäisch<br />

geprägt – das haben die letzten Monate deutlich gezeigt. Die<br />

Tendenz, Verordnungen, Normen und Regelwerke nicht mehr<br />

nur national, sondern international zu regeln, hat bereits heute<br />

erheblichen Einfluss auf die tägliche Arbeit von Mitgliedsunternehmen<br />

und Verband. Hinzu kommt: Die Zukunft wird nicht<br />

weniger Europa bringen, sondern mehr.<br />

Der Rohrleitungsbauverband registriert und analysiert diese<br />

Entwicklungen und macht sich im Schulterschluss mit Partnern<br />

auf Verbandsebene aktiv für die Belange seiner Mitglieder<br />

stark. Wir wollen unseren Mitgliedern nicht nur Schutz und<br />

Heimat in Deutschland bieten, sondern auch auf europäischer<br />

Ebene.<br />

Mit Blick auf den freien Warenverkehr und einen funktionierenden<br />

Europäischen Binnenmarkt begrüßt der Rohrleitungsbauverband<br />

die Harmonisierung internationaler Normen,<br />

weist aber auch auf die Gefahr des Bedeutungsverlustes von<br />

nationalen Regelwerken hin. Das nationale Regelwerk und<br />

damit der deutsche Standard dürfen nicht auf der Strecke<br />

bleiben, sondern müssen in die europäische Normung überführt<br />

werden.<br />

So befasst sich der Arbeitskreis Strategie des rbv nicht nur mit<br />

der Weiterentwicklung des Regelwerkes in Bezug auf Relevanz,<br />

Zertifizierung und Rechtsentwicklung, sondern schaut über<br />

den Tellerrand hinaus. Wie verändern sich Märkte, Auftraggeber<br />

und Infrastrukturen, wie entwickeln sich die Ressourcen,<br />

und welche Prognosen lassen sich aus den aktuellen Entwicklungen<br />

für den Verband und seine Mitglieder ableiten? Das<br />

sind die Fragen, denen wir uns jetzt stellen müssen.<br />

Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, die deutlich machen,<br />

wie Normung, Zertifizierung und Berufsbildung Auswirkungen<br />

auf das Tagesgeschäft im Leitungsbau haben, sind das sogenannte<br />

Frabo-Urteil sowie die Klage gegen die Bauprodukteliste<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt). Beide Fälle zeigen<br />

deutlich, dass die Europäische Kommission nicht gewillt ist,<br />

Handelshemmnisse zu akzeptieren. Auch in anderen wichtigen<br />

Sachthemen wird versucht,<br />

Einfluss auszuüben: Hierzu<br />

zählen die EU-Breitbandverordnung<br />

und die immer<br />

wieder diskutierte deutsche<br />

Meisterausbildung.<br />

Auch zu den für unsere<br />

Branche wichtigen<br />

Zukunftsthemen Klimawandel<br />

und Energiewende<br />

beziehen wir eine klare<br />

Position. Mit Blick auf die<br />

Versorgung von morgen spielen neben Gas und Strom auch<br />

die Fern- und Nahwärme sowie Gaskraftwerke mit Kraft-<br />

Wärme-Kopplung eine wichtige Rolle.<br />

Die von der Bundesregierung beschlossene Neuausrichtung<br />

berührt aber nicht nur die Frage nach der Art der zukünftigen<br />

Energieversorgung. Auch hinsichtlich der Akzeptanz bei<br />

Bürgerinnen und Bürgern sowie der Strategie der Umsetzung<br />

und der Schwerpunktsetzung in einem zukünftigen Energiemix<br />

sind Fragen offen. Insgesamt, so der Eindruck des rbv, ist die<br />

Komplexität des Gesamtprojektes offenbar unterschätzt worden.<br />

Unstrittig ist, dass die Umsetzung der Energiewende eine<br />

von zahlreichen anspruchsvollen Aufgaben ist, denen sich der<br />

Leitungsbau in Zukunft stellen muss. Und die sind nur mit gut<br />

ausgebildeten Mitarbeitern zu lösen. Qualifizierten Nachwuchs<br />

zu finden und für den Leitungsbau zu gewinnen, ist vor dem<br />

Hintergrund des demografischen Wandels eine der größten<br />

Herausforderungen für die Unternehmen der Branche.<br />

Wir verstehen eine funktionsfähige und betriebssichere Infrastruktur<br />

als einen Vermögensgegenstand, dessen Erhalt und<br />

Pflege auf Nachhaltigkeit und Verantwortung für nachfolgende<br />

Generationen basiert. Den berechtigten Stolz auf und<br />

die Begeisterung für unsere Arbeit rund um alle Aspekte der<br />

Leitungsinfrastruktur gilt es jungen Menschen überzeugend<br />

zu vermitteln: Hierin sehen wir eine der wichtigsten Aufgaben<br />

unserer Verbandsarbeit.<br />

Foto:rbv<br />

06 | 2014 13


NACHRICHTEN PERSONALIEN<br />

DMT-Geschäftsfeldleiter erhält Honorarprofessur<br />

Univ.-Prof. Dr. Wilfried Eichlseder (l.), Prof. Dr. Bodo Lehmann<br />

bei der Verleihung der Honorarprofessur<br />

Dr. Bodo Lehmann, Leiter der Geschäftsfeldes Exploration<br />

& Geosurvey der DMT GmbH & Co. KG, wurde an der<br />

Österreichischen Montanuniversität Leoben eine Honorarprofessur<br />

verliehen. Die feierliche Ehrung fand am 4. April<br />

2014 im Erzherzog Johann Auditorium der Universität statt.<br />

Bereits seit 1996 ist Lehmann Lehrbeauftragter an verschiedenen<br />

Universitäten, seit 2006 auch in Leoben. Als Privatdozent<br />

für Angewandte Geophysik an der Montanuniversität,<br />

wo Lehmann 2010 habilitierte, übernahm er in diesem Jahr<br />

auch die Pflichtvorlesung „Ingenieurgeophysik“.<br />

Lehmann kann auf eine mehr als 25-jährige Berufspraxis<br />

zurückgreifen. Auf Grund seiner bisherigen Forschungsund<br />

Berufserfahrung übernahm er 2009 die Leitung des<br />

Geschäftsfeldes Exploration & Geosurvey bei der DMT.<br />

Darüber hinaus ist er Geschäftsführer der tschechischen<br />

DMTGeosurvey spol. s r.o. und der DMT Petrologic GmbH<br />

in Hannover.<br />

Als Vorstandsmitglied der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft und als Mitglied zahlreicher internationaler<br />

Arbeitskreise ist es ihm von jeher ein Anliegen, geophysikalisches<br />

Wissen für die Rohstoff- und Baugrunderkundung<br />

zu erforschen, zu lehren und zur praktischen Anwendung<br />

zu bringen.<br />

Christof Ströter Business Director bei<br />

Seal for Life Industries<br />

„Seal for Life Industries“ ist das Unternehmen des Berry<br />

Plastics Konzerns, das sich im Kern mit dem Thema des<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>es befasst. Seit Juli 2012 sind unter<br />

diesem Dach namhafte Marken vereint: STOPAQ Viskoelastische<br />

Systeme, COVALENCE Schrumpfmanschetten,<br />

POLYKEN Butylkautschuk-Bandsysteme, POWERCRETE<br />

Flüssigbeschichtungen, ANODEFLEX Lineare Anodentechnik.<br />

Diese Produkte werden seit vielen Jahrzehnten zum<br />

Schutz vor Korrosion von metallischen Rohrleitungssystemen<br />

eingesetzt.<br />

Durch die Akquisition<br />

der STOPAQ BV<br />

im Juli 2012 erfolgte<br />

eine neue strategische<br />

Ausrichtung<br />

dieses speziellen<br />

Unternehmensbereiches<br />

innerhalb<br />

des Berry Plastics<br />

Konzerns.<br />

Ein Teil dieser strategischen<br />

Neuausrichtung<br />

ist der<br />

weitere Ausbau<br />

des Geschäftsfeldes<br />

auch in Europa und speziell in Deutschland. Hierfür<br />

konnte die Seal for Life Industries Christof Ströter<br />

gewinnen. Vor seinem Wechsel zu Seal for Life Industries<br />

war er bei der Denso GmbH mehr als sieben Jahre als<br />

Spartenleiter für den Geschäftsbereich <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

zuständig. „Die internationalen Branchenkenntnisse aus<br />

dieser Tätigkeit und seine entsprechende Erfahrungen aus<br />

dem Bereich der Armaturen für die Versorgungstechnik<br />

passen ideal zu unserer neuen Marktstrategie“, so Frits<br />

Doddema, Executive Vice President, Global GM & Managing<br />

Director, Seal For Life Industries. Christof Ströter<br />

wurden seit Januar 2014 als Business Director sowohl die<br />

Verantwortung für die Marke POLYKEN übertragen, als<br />

auch für weitere neue Produktbereiche. Daüber hinaus ist<br />

er auch noch als Schnittstellenkoordinator für Seal for Life<br />

Industries, speziell für den deutschsprachigen Raum tätig.<br />

Fragt man Christof Ströter nach dem Erfolgsweg, der langfristiges<br />

Wachstum ermöglicht, sagt er, dass „die Seal for<br />

Life Industries über den Tellerrand hinaus schaut, und<br />

dadurch neben den allgemeinen technischen Standards die<br />

wirklich innovativen Lösungen anbieten kann.“ Die Seal for<br />

Life Industries versteht sich dabei als Problemlöser für die<br />

Versorgungsunternehmen sowie den Rohrleitungsbau und<br />

kann hier aus dem vielfältigen Produktportfolio schöpfen.<br />

14 06 | 2014


PERSONALIEN NACHRICHTEN<br />

IKT-Förderverein Netzbetreiber:<br />

Neuer Mann an der Spitze<br />

Markerortungssystem mit<br />

integrierter Tiefenmessung<br />

GPS<br />

IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek, der neue Vorsitzende Hans-<br />

Joachim Bihs und sein direkter Vorgänger Joachim Schulte<br />

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Bihs ist der neue Vorsitzende des IKT-<br />

Fördervereins der Netzbetreiber e.V. Bihs ist Vorstand des Wirtschaftsbetriebs<br />

Hagen – WBH. Dem Förderverein gehören rund<br />

130 öffentliche Kanalnetzbetreiber aus ganz Deutschland und dem<br />

benachbarten Ausland an. Er hält zwei Drittel der Gesellschafteranteile<br />

an dem neutralen und unabhängigen Forschungs- und<br />

Prüfinstitut IKT gemeinnützige GmbH.<br />

Als Stellvertretender Vorsitzender des IKT-Fördervereins der Netzbetreiber<br />

e.V. wurde Dipl.-Ing. Jörg Henning Werker, Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Köln, AöR, gewählt. Als Beisitzer wurden gewählt:<br />

Dipl.-Ing. Friedrich Jütting, Stadtentwässerung Göttingen; Dipl.-Ing.<br />

Thomas Lammering, Stadt Detmold; Dipl.-Ing. Christoph Ontyd, Gelsenwasser;<br />

Dr. Claus-Henning Rolfs, Stadtentwässerung Düsseldorf;<br />

Dipl.-Ing. Norbert Stratemeier, Emschergenossenschaft.<br />

vLocML2<br />

Modus zur gleichzeitigen<br />

Leitungs- und Markerortung<br />

Tiefenmessung von<br />

Leitungen und Markern<br />

Interner Datenspeicher<br />

für optionale GPS-Datenerfassung<br />

Mit großem Dank und lang anhaltendem Applaus wurde der langjährige<br />

Vorsitzende Dipl.-Ing. Joachim Schulte verabschiedet, der<br />

nach dem Ende seiner Dienstzeit als Geschäftsführer der Stadtentwässerung<br />

Schwerte GmbH in den Ruhestand getreten ist.<br />

Nach der Wahl fand eine gemeinsame Sitzung der beiden IKT-<br />

Fördervereine statt, dem Förderverein der Netzbetreiber und dem<br />

Förderverein der Wirtschaft. Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler und Dipl.-<br />

Ing. Serdar Ulutaş, MBA, erläuterten die laufenden Projekte in der<br />

IKT-Versuchshalle.<br />

Die Mitgliederlisten und weitere Informationen zu den beiden<br />

Fördervereinen sindzu finden unter: www.ikt.de/mitglieder<br />

SebaKMT<br />

Dr.-Herbert-Iann-Str. 6<br />

96148 Baunach<br />

T +49 (0) 95 44 - 6 80<br />

F +49 (0) 95 44 - 22 73<br />

sales@sebakmt.com<br />

www.sebakmt.com<br />

06 | 2014 15


NACHRICHTEN VERANSTALTUNGEN<br />

8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Am 2. Juli 2014 veranstaltet die <strong>3R</strong> in Zusammenarbeit mit dem fkks Fachverband Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> e.V.<br />

bereits den „8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong>“, der auch in diesem Jahr in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen stattfinden<br />

wird. Der Praxistag bietet allen Interessierten einen umfassenden und detaillierten Einblick in das Thema <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

und „versorgt“ die Branche einmal mehr mit spannenden Vorträgen von hochkarätigen Referenten. Dabei decken die<br />

Themen der Vorträge ein breites Spektrum rund um den <strong>Korrosionsschutz</strong> ab. Stets den state-of-the-art vor Augen, haben<br />

die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit, sich in produktiver und lockerer Atmosphäre auszutauschen oder bei einem<br />

der zahlreichen Aussteller auf dem Praxistag neue Produkte und Verfahren kennen zu lernen.<br />

Alles Wissenswerte über den Praxistag und Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Technik Jahrbuch <strong>Korrosionsschutz</strong> 2014<br />

Noch während der Vorbereitungen für den Praxistag stand<br />

für die Redaktion der <strong>3R</strong> und den gesamten Vulkan Verlag<br />

eine große Herausforderung an: der Umzug des Verlages<br />

an einen neuen Standort. Beim Ein- und Ausräumen der<br />

Redaktion wurde dabei so mancher längst in Vergessenheit<br />

geratener Schatz gehoben.<br />

Im Bereich des <strong>Korrosionsschutz</strong>es steht die <strong>3R</strong> seit über 50<br />

Jahren an der Seite der Branche und kann damit auf einen<br />

großen Erfahrungs- und Wissenspool zurückgreifen. Beim<br />

Stöbern im Archiv der Redaktion kamen so allein für das<br />

Themengebiet <strong>Korrosionsschutz</strong> über 300 Fachbeiträge ans<br />

Tageslicht; ein guter Grund mit einer ersten Rückschau zu<br />

beginnen. Daher liegt jetzt erstmalig das Technik Jahrbuch<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> in der <strong>3R</strong>-Editionsreihe vor.<br />

Portrait des Wissens<br />

Pünktlich zum Treffen der Branche auf dem 8. Praxistag<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> wurde eine Zusammenstellung wichtiger<br />

Schwerpunkte für den Leser vorbereitet. Zurückblickend auf<br />

die Fachbeiträge des letzten Jahres, wartet das Technik Jahrbuch<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> 2014 mit interessanten und hochaktuellen<br />

Themen rund um das Thema <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

im Rohrleitungsbau auf. Mit elf ausgewählten Fachartikeln<br />

und einem redaktionellen Marktspiegel zum Thema gibt<br />

dieses Buch im Format DIN A4 einen Überblick über Neu-<br />

Entwicklungen und Problemlösungen aus der Branche.<br />

Die unterschiedlichen Rubriken bestätigen die thematische<br />

Breite, die durch die Auswahl der Beiträge abgedeckt<br />

wird. Vom „aktiven <strong>Korrosionsschutz</strong>“ über den „passiven<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>“, die „Fernwirktechnik“, den „Schutz<br />

von Offshore-Anlagen“ und „Isolierflansche“ bis hin zur<br />

„Weiterbildung und Qualifikation“ spannt sich der Bogen<br />

Wenn Sie Interesse am oder Fragen zum Wissenspool aus<br />

50 Jahren <strong>Korrosionsschutz</strong> in <strong>3R</strong> haben, sprechen Sie uns<br />

gerne an: <strong>3R</strong>-redaktion@vulkan-verlag.de.<br />

Die Redaktion der <strong>3R</strong> wünscht Ihnen neue interessante<br />

Anregungen für Ihre Arbeit, viel Spaß auf dem 8. Praxistag<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> und einen besonderen praktischen Nutzen<br />

des Technik Jahrbuches <strong>Korrosionsschutz</strong> 2014.<br />

Das neue, aktuelle Kompendium<br />

zum Thema <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

16 06 | 2014


Vorträge, Referenten und Aussteller auf dem Praxistag<br />

Um sich schon mal auf den Praxistag einzustimmen, gibt es an<br />

dieser Stelle eine Übersicht der geplanten Vorträge und der<br />

ausstellenden Firmen, die in der Veltins-Arena dabei sein werden:<br />

»»<br />

Über die physikalisch-chemische Bedeutung des IR-freien<br />

Potentials und alternative Verfahren zum Nachweis der<br />

Wirksamkeit des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft für <strong>Korrosionsschutz</strong>,<br />

Zürich<br />

»»<br />

Betrachtungen zum Risiko von Wasserstoffversprödung an<br />

Rohrleitungsstählen auf Grund von Kathodischem Überschutz<br />

Dr. H.-G. Schöneich, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

»»<br />

Smart KKS: Intelligente KKS-Schutzstromeinspeisung zum<br />

Schutz wechselspannungsbeeinflusster Rohrleitungen<br />

gegen Wechselstromkorrosion<br />

M. Wendling, M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

»»<br />

Neue Technologien für die Überwachung, Steuerung und<br />

Wartung von Schutzanlagen und Messstellen beim KKS<br />

Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

»»<br />

Wechselstrombeeinflussung und deren Auswirkung auf die<br />

Planung und Ausführung von KKS-Anlagen am Beispiel der<br />

Südschiene Steiermark<br />

F. Mayrhofer, V&C Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Ges.m.b.H., Pressbaum (A)<br />

»»<br />

IFO-Messung vs. Intensivmessung<br />

T. Basten, M. Gemsa, Evonik Industries AG, Marl<br />

»»<br />

Qualitätssicherung im passiven <strong>Korrosionsschutz</strong> –<br />

der Coating Inspector<br />

H. Jansen, A. Graßmann, Open Grid Europe GmbH, Essen;<br />

Dr. Th. Löffler, Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co.<br />

KG, Herten-Westerholt<br />

»»<br />

Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen für<br />

Schweißnähte<br />

G. Friedel, Denso GmbH, Leverkusen<br />

»»<br />

Ein neues Umhüllungskonzept fur Mehrschichtumhüllungen<br />

von Stahlrohren,<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH,<br />

Siegen<br />

»»<br />

Einfluss von Flüssigböden zur Verfüllung von Rohrgräben<br />

auf den kathodischen Außenkorrosionsschutz von Stahlrohrleitungen,<br />

M. Houban, Westnetz GmbH, Dortmund<br />

» » Streustrombeeinflussung von Stahlrohrleitungen durch<br />

Gleichstrom-Nahverkehrsbahnen<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal (TAW)<br />

06 | 2014 17


Sichere und effiziente<br />

Rohrleitungssysteme<br />

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Nutzen Sie das Know-how der führenden Fachzeitschrift<br />

für die Entwicklung, den Einsatz und Betrieb von Rohrleitungen,<br />

Komponenten und Verfahren im Bereich der<br />

Gas- und Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung,<br />

der Sanierung, des grabenlosen Leitungsbaus, der Pipelinetechnik<br />

und des <strong>Korrosionsschutz</strong>es.<br />

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<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen<br />

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dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


VERANSTALTUNGEN NACHRICHTEN<br />

Branchentreff Rohrvortrieb in Nürnberg<br />

Der TÜV Rheinland veranstaltete in Nürnberg den 9. Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch zum Rohrvortrieb. Über 150<br />

Teilnehmer aus ganz Deutschland informierten sich über die<br />

neuesten Techniken und Erfahrungen im Rohrvortrieb und<br />

besuchten die begleitende Fachausstellung mit 30 Ausstellern.<br />

Der Obmann der Arbeitsgruppe ES 5.6 der DWA, Prof. Albert<br />

Hoch (TÜV Rheinland), verkündete zu Beginn der Veranstaltung,<br />

dass nach jahrelanger Arbeit nun Anfang März das<br />

Arbeitsblatt A 161 für den Rohrvortrieb im Weißdruck erschienen<br />

ist. Dr. Ulrich Bohle (Steinzeug-Keramo GmbH) informierte<br />

über die neuen Anforderungen bei Vortriebsrohren, die Gleisanlagen<br />

der Deutschen Bahn queren. Die Anpassung an die<br />

Eurocodes sieht hier eine Erhöhung der Lastspiele auf nun 10 8<br />

vor, was einen entscheidenden Einfluss auf die Dauerfestigkeit<br />

der Rohre hat. Die Übertragung der Berechnungsgrundlagen<br />

des A 161 auf das HDD-Verfahren stellte Horst Dillinger (TÜV<br />

Rheinland – LGA Bautechnik GmbH) dar, da diese Technik<br />

einige Besonderheiten gegenüber dem „normalen“ Vortrieb<br />

aufweist. Ein besonderes Augenmerk ist u. a. auf die zulässigen<br />

Einzugskräfte zu richten, die durch Spannungen aus<br />

der vorgekrümmten Trasse überlagert werden. Auch ist der<br />

dauerhafte Flüssigkeitsdruck der Bohrspülung (zeitabhängig)<br />

als kritische Einwirkung auf PE-Rohre zu sehen. Über die<br />

neuesten Informationen zur Berechnung der hydraulischen<br />

Fuge berichtete Dr. Stefan Trümpi-Althaus (Jackcontrol AG)<br />

aus der Schweiz. Er stellte ein ganzheitliches System von der<br />

Krafteinleitung, über die Rohrfügung bis zum Nachweis des<br />

gesamten Rohres/Vortriebs vor, das bereits über 38 km Erfahrungswerte<br />

aufweist. Die Verteilung der Kräfte gegenüber<br />

einem klassischen Holz-Druckübertragungsring ist bei dem<br />

flüssigkeitsgefüllten Schlauch wesentlich besser.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die Qualitätssicherung<br />

bei Vortriebsbaustellen. Christian Röhrig (VMT<br />

GmbH) stellte ein Navigations-, Monitoring- und Datenmanagementsystem<br />

vor, das eine Vortriebsmaßnahme vollständig<br />

begleitet und dokumentiert. In seinem Vortrag über die<br />

Herstellung und den Rückbau von Start- und Zielbaugruben<br />

ging Stephan Tolkmitt (Güteschutz Kanalbau) vor allem auf<br />

die sicherheitstechnischen Aspekte ein, die beachtet werden<br />

müssen. Insbesondere die Ausführung der Widerlager und das<br />

Verhindern des Eindringens von Bodenmaterial bzw. Stützflüssigkeit<br />

wurden veranschaulicht.<br />

Patrick Himmel (Himmel & Hennig Bauunternehmungen<br />

GmbH) berichtete über die Grundlagen für die Vortriebspraxis<br />

mit seiner Vorstellung des Tübbing-Vortriebes als Alternative<br />

zum „klassischen“ Vortrieb. Durch den Einbau von siebenteiligen,<br />

vorgefertigten Tübbingen aus Stahlfaserbeton kann in<br />

einem kurzen Zeitraum ein setzungsfreier Stollen vorgetrieben<br />

werden, der nach Einbau der Produktenrohre wieder verfüllt<br />

wird. Sollten Rohrvortriebe in setzungsempfindlichen Geologien<br />

geplant werden, so ist der Einsatz eines Mixschildes nach<br />

Meinung von Gunnar Biesenbach (Herrenknecht AG) die beste<br />

Alternative. Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch eine exakte<br />

geologische Vorerkundung – nur dann können die Vorteile der<br />

Trennung von Spülkreislauf und Stützdruckregelung zu einer<br />

Minimierung der Druckschwankungen führen. Angel Corona-<br />

Guzman (Stadtwerke Ansbach)referierte über die Planungen,<br />

die Ausschreibung und auch die Ausführung eines größeren<br />

Rohrvortriebs in der Stadt Ansbach. Bei diesem Projekt waren<br />

StB-Rohre DN 2500 über eine Länge von ca. 600 m und einer<br />

S-Kurve voranzutreiben.<br />

Einen Ausblick gab abschließend noch Dr. Robert Stein (S & P<br />

Consult GmbH), der zukünftige Einsatzgebiete des Rohrvortriebs<br />

skizzierte. Mit den Schlagworten „PowerTubes“ und<br />

„CargoCap“ wurden zwei Möglichkeiten dargestellt, Strom<br />

bzw. Waren unterirdisch zu transportieren. Ob diese Vision<br />

jemals Realität wird ist noch nicht absehbar – im Zeitalter<br />

immer dichter belasteter Verkehrswege könnte sich hier eine<br />

Alternative ergeben.<br />

Aufgrund der positiven Resonanz plant Veranstalter TÜV<br />

Rheinland auch im kommenden Jahr eine Neuauflage des<br />

Branchentreffs. Der 10. Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

zum Rohrvortrieb wird dann am 19. März 2015 in<br />

Nürnberg stattfinden.<br />

06 | 2014 19


INTERVIEW<br />

9. Symposium grabenloser Leitungsbau<br />

und 10. Hands on days<br />

Theorie und Praxis trifft sich in Lennestadt<br />

Über die vielen technischen Vorteile des grabenlosen Verfahrens bei Sanierung und Leitungserneuerung berichtet <strong>3R</strong><br />

regelmäßig. Wie aber sieht der große Trend in Sachen grabenloser Leitungsbau aus? Auf welchem Abschnitt des Weges<br />

befindet sich die Branche rund um das kostengünstige Verfahren? <strong>3R</strong> sprach darüber mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. Horst<br />

Görg von der Universität Siegen, Dep. Bauingenieurwesen und Günter Naujoks, Geschäftsführer der Profundis Presse<br />

Media Service GmbH. Beide engagieren sich seit Jahren für das „Symposium grabenloser Leitungsbau“ zusammen mit<br />

den ideellen Partnern DVGW, RSV, GSTT, <strong>3R</strong>, BWK und dem Güteschutz Kanalbau. Die Tracto-Technik ist Mitinitiator<br />

und Sponsor der Veranstaltung, die durch die Ingenieurkammer-Bau NRW als „Seminar gem. §3 Abs. 2 der Fort- und<br />

Weiterbildungsordnung“ anerkannt wird.<br />

<strong>3R</strong>: Herr Prof. Görg, Sie veranstalten seit vielen Jahren<br />

das Symposium für grabenlose Leitungserneuerung SgL.<br />

Wie sieht die Zukunft der grabenlosen Verfahren und die<br />

Zukunft des SgL-Symposiums aus?<br />

Prof. Horst Görg: Erst einmal vielen Dank an <strong>3R</strong> für die<br />

spannenden Berichte rund ums Rohr mit der hohen Aktualität.<br />

Liest man die letzten Ausgaben Ihrer Zeitschrift sieht<br />

man die aktuellen Trends der Branche. Ich denke, dass es<br />

um die Zukunft des Leitungsbaus und im Speziellen der der<br />

grabenlosen Verfahren gut bestellt ist.<br />

<strong>3R</strong>: Können Sie das konkretisieren.<br />

Prof. Horst Görg: In vielen Bereichen haben die Diskussionen<br />

der letzten Jahre für Unsicherheit der Betroffenen<br />

geführt. Nehmen Sie das leidige Thema um die Dichtheitsprüfung,<br />

die aufgrund der politischen Entscheidungen in<br />

NRW für viel Unmut unter den Fachleuten gesorgt hat. Prinzipiell<br />

gilt ähnliches im Energiesektor, wenn über die großen<br />

Stromautobahnen für „grünen“ Strom diskutiert wird. Leidtragender<br />

ist zwangsläufig auch die Leitungsbaubranche.<br />

Die Techniken, die der Leitungsbau zu bieten hat sind sehr<br />

gut, ob es nun um die Medien Abwasser, Trinkwasser, Erdgas<br />

oder Strom geht. Besonders die grabenlosen Verfahren,<br />

die mit ihren besonderen Vorteilen aufwarten, gilt es in den<br />

Vordergrund zu stellen. Hohe Bürgerfreundlichkeit durch<br />

kleine Baustellen, nachhaltiger Umweltschutz durch sehr<br />

geringe Emissionen und eine häufig höhere Wirtschaftlichkeit<br />

sind herausragende Argumente für die Anwendung<br />

grabenloser Bauweisen.<br />

<strong>3R</strong>: Dennoch scheint es weiteren Gesprächsbedarf<br />

hinsichtlich neuer Verfahren zu geben?<br />

Prof. Horst Görg: Das ist richtig. Verglichen mit der traditionellen<br />

offenen Bauweise, sind grabenlose Verfahren äußerst<br />

komplex. Zwar haben sich grabenlose Verfahren seit Jahren<br />

etabliert, doch sind für deren sachgerechte Durchführung<br />

gut ausgebildetes Personal und hohes Ingenieur-Know-<br />

How erforderlich - für uns als Hochschule gute Gründe,<br />

den Fachleuten der Praxis eine Weiterbildung anzubieten.<br />

<strong>3R</strong>: Wie ist das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis in<br />

der Weiterbildung?<br />

Tracto Technik GmbH<br />

Prof. Horst Görg: Ohne Praxis geht gar nichts, weder in<br />

der Aus- noch in der Weiterbildung. Diese These war seit<br />

jeher Grundidee des SgL-Konzeptes. Zwar muss der Planer<br />

genauso wie der Anwender die Theorie kennen, doch führen<br />

fehlende praktische Fachkenntnisse allerdings zwangsläufig<br />

zu Fehlern. Hier wollen wir mit dem Sgl ansetzen, um<br />

eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. Bei<br />

früheren SgL-Symposien haben wir sehr gute Erfahrungen<br />

mit Muster-Baustellen gemacht, die von den Teilnehmern<br />

immer rege angenommen wurden.<br />

20 06 | 2014


INTERVIEW<br />

<strong>3R</strong>: Welche Schwerpunkte behandelt das SgL im Jahr 2014<br />

und welche Besonderheiten sind geplant?<br />

Prof. Horst Görg: Um die Praxis einzubinden geht SgL<br />

2014 on-tour, d.h. wir gehen diesmal raus aus der Hochschule<br />

und rein in die Praxis. Am 22.09.2014 richten wir das<br />

nunmehr 9. SgL als SgL-On-tour in Lennestadt, ca. 60 km<br />

von Siegen, aus. Wir werden morgens einen Vortragsteil<br />

und nachmittags einen Praxisteil anbieten.<br />

<strong>3R</strong>: Welcher Mehrwert ergibt sich durch diesen Ablauf für<br />

die Teilnehmer?<br />

Prof. Horst Görg: Durch diesen Ablauf können wir den<br />

Teilnehmern ein breites Spektrum vom Spezialwissen bis<br />

hin zu praktischen Anwendungstipps geben. Für die fundierten<br />

Vorträge zu aktuellen Themen haben wir kompetente<br />

Referenten gewinnen können. Der Veranstaltungsort<br />

„Sauerland-Pyramiden“ liefert sicherlich einen geeigneten<br />

Rahmen für ein attraktives und kurzweiliges Programm.<br />

Zwischen den interessanten Vorträgen können die Teilnehmer<br />

unterschiedliche Show-Pyramiden besuchen und<br />

sich zu verschiedenen Technikthemen – auch rund um das<br />

grabenlose Bauen - als Rahmenprogramm informieren.<br />

<strong>3R</strong>: Inwiefern stellt das einen besonderen Ansatz aus der<br />

Praxis dar?<br />

Prof. Horst Görg: Hier kommt die Firma Tracto-Technik aus<br />

Lennestadt ins Spiel. Durch die Wahl des Veranstaltungsortes<br />

können wir an den „Hands on days“ des Unternehmens<br />

partizipieren, die vom 16. bis zum 23. September stattfinden.<br />

Eine große Fachmesse mit führenden Firmen aus der<br />

Leitungsbaubranche wird den Teilnehmern das für die Praxis<br />

notwendige Rüstzeug mit auf den Weg geben. Dazu gehören<br />

auch Maschinenvorführungen auf dem Testgelände, so<br />

dass wir dieses Mal nicht eine Musterbaustelle sondern vier<br />

bis fünf verschiedene haben werden. Vom Großbohrgerät<br />

über die Berstmaschine, bis hin zur Erdrakete ist alles für die<br />

Verlegung und Erneuerung von Leitungen dabei.<br />

<strong>3R</strong>: Herr Naujoks, Sie sind für die Organisation und<br />

Durchführung der „Hands on Days“ verantwortlich. Wie<br />

muss man sich die „Hands on Days“ vorstellen?<br />

Günter Naujoks: Die „Hands on Days“ oder zu deutsch<br />

„Vorführtage“ werden bereits zum 10. Mal durchgeführt.<br />

Sie haben sich bewährt, um unseren Besuchern in geballter<br />

Form die grabenlosen Techniken für Verlegung und<br />

Erneuerung im praktischen Einsatz zu zeigen und näher zu<br />

bringen. In der begleitenden umfangreichen Fachausstellung<br />

und in den ergänzenden Fachvorträgen wird zusätzlich das<br />

komplette System an Techniken, Verfahren und Produkten<br />

vorgestellt, das insgesamt für die grabenlose Verlegung und<br />

Erneuerung von Leitungen erforderlich ist. Die Palette reicht<br />

Messen und Tagungen<br />

8. Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

02.07.2014 in Gelsenkirchen;<br />

b.pflamm@vulkan-verlag.de,<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

DIAM Deutsche Industriearmaturen Messe<br />

17./18.09.2014 in München; info@diam.de,<br />

www.diam.de<br />

Kraftwerke 2014<br />

17./18.09.2014 in Hamburg; marthe.molz@vgb.org,<br />

www.vgb-org.de<br />

wat 2014<br />

29./30.09.2014 in Karlsruhe; www.wat-dvgw.de<br />

gat 2014<br />

29.09.-01.10.2014 in Karlsruhe; www.gat-dvgw.de<br />

2. Deutscher Kanalnetzbewirtschaftungstag<br />

01.10.2014 in Geisingen; info@ta-hannover.de,<br />

www.ta-hannover.de<br />

4. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

05.11.2014 in Rheine<br />

dabei von ungesteuerten und gesteuerten Bohrtechniken<br />

bis hin zum Saugbagger und Kabelpflug.<br />

<strong>3R</strong>: Was erhoffen Sie sich durch die gemeinsame<br />

Veranstaltung? Wie passen die „Hands on Days“ zum SgL?<br />

Günter Naujoks: Durch die Verbindung beider Veranstaltungen<br />

miteinander können wir den Besuchern den<br />

vollen Überblick bieten, der sich eben aus Theorie und<br />

Praxis zusammensetzt. Das Thema grabenloser Leitungsbau<br />

wird im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung der „Hands<br />

on Days“ und des SgL das in diesem Jahr mit ihrer „On-<br />

Tour-Veranstaltung“ in Lennestadt Station macht, in seiner<br />

Bedeutung aufgewertet und einem breiten Publikum<br />

bekannt gemacht. Dass sich bei solchen Veranstaltungen<br />

auch neue Ideen und Kontakte ergeben ist sozusagen das<br />

i-Tüpfelchen auf einem ansonsten informativen und erlebnisreichen<br />

Tag.<br />

Weitere Information zur Veranstaltung sind zu erhalten<br />

unter: krueger@bauwesen.uni-siegen.de.<br />

06 | 2014 21


FACHBERICHT PRODUKTE & VERFAHREN<br />

Abrasionsresistente Emails –<br />

technische Lösungen in der Förderund<br />

Prozesstechnik<br />

Bei der Förderung pulverförmiger, granulierter oder feststoffhaltiger Medien können je nach Betriebsbedingungen extreme<br />

Verschleißraten auftreten. Düker bietet mit den Emailqualitäten emailABR60 und emailABR80 zwei erprobte Emails mit<br />

hohen Abrasionsbeständigkeiten zur Verschleißreduzierung in entsprechenden Rohrsystemen an.<br />

Foto: Tretbar, Asse GmbH<br />

Technisches Email<br />

Technisches Email ist in der Chemie- und Pharmaindustrie<br />

seit langem als Standard-Oberflächenwerkstoff etabliert. Mit<br />

seinem breiten Funktionsprofil ist technisches Email prädestiniert<br />

für den Einsatz in vielen Bereichen der Technik. Je nach<br />

Anforderungsprofil lässt es sich auf unterschiedlichste Einsatzbereiche<br />

hin optimieren. Ob nun in der Trinkwasserversorgung,<br />

in der Wirkstoffchemie, ob in der Abwasserbehandlung, in der<br />

Pharmazie unter GMP-Bedingungen oder mit Hygienic-Design-<br />

Vorgaben – vielfältige Anforderungen mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten werden durch die Verbindung der Strukturwerkstoffe<br />

mit den oberflächenbestimmenden Emailqualitäten<br />

erfüllt.<br />

Rohre, Fittings, Kolonnen, Behälter und Reaktoren sowie<br />

Wärmetauscher werden typischerweise in hochsäurefest<br />

emaillierter Qualität<br />

hergestellt und eingesetzt.<br />

Die werkstofftypischen<br />

Eigenschaften<br />

der Emaillierung sind<br />

bekannt. Unterstützt<br />

werden sie durch<br />

angepasste konstruktive<br />

Gestaltungen, die<br />

die positiven Eigenschaften<br />

möglichst<br />

unterstützen, bestehende<br />

Einschränkungen<br />

nach Möglichkeit<br />

ausschließen.<br />

Bild 1: Innenansicht des Bogens nach längerer<br />

Betriebszeit unter abrasiver Belastung. Der<br />

Innenradius des Bogens ist mit Resten des<br />

Mediums belegt, der Außenradius weist die<br />

typischen welligen Verschleißspuren auf<br />

Nur in Einzelfällen<br />

werden bisher die<br />

verschleißreduzierenden<br />

Eigenschaften<br />

des Werkstoffsystems<br />

Stahl-Email genutzt.<br />

In den vergangenen<br />

Jahren wurde jedoch<br />

von Kundenseite<br />

zunehmend häufiger<br />

Anfragen zur Verschleißfestigkeit<br />

von Technischem Email gestellt. Hintergrund<br />

sind und waren in der Regel Probleme der Kunden mit hohen<br />

Verschleißschäden in unterschiedlichsten Anlagen und bei<br />

verschiedenen Produktionsverfahren. Insbesondere bei der<br />

Förderung feststoff- bzw. partikelhaltiger Medien erfüllen die<br />

eingesetzten Werkstoffe – Kohlenstoff- und Chrom-Nickel-<br />

Stähle, glasfaserverstärkte Kunststoffe GFK, gummiausgekleidete<br />

Systeme – häufig die Erwartungen der Betreiber nicht.<br />

Die Folgen der hohen Verschleißraten sind Anlagenausfälle,<br />

Reparaturen und Austausch von Leitungskomponenten, verbunden<br />

mit entsprechend hohem technischen Aufwand und<br />

wirtschaftlichen Schaden.<br />

Verschleiß, Abrasion<br />

Verschleiß ist definiert als fortschreitender Materialverlust<br />

der Oberfläche eines festen Körpers, hervorgerufen durch<br />

mechanische Ursachen, d.h. Kontakt und Relativbewegung<br />

eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers. Er<br />

äußert sich im Auftreten von losgelösten kleinen Teilchen<br />

(Verschleißpartikeln) sowie in Stoff- und Formänderungen der<br />

tribologisch beanspruchten Oberfläche [DIN 50 320, zurückgezogen:<br />

Verschleiß, Begriffe, Systemanalyse von Verschleißvorgängen,<br />

Gliederung des Verschleißgebietes].<br />

Technische Systeme, in denen Reibungs- und Verschleißprozesse<br />

ablaufen, werden als Tribosysteme bezeichnet. Sie sind<br />

durch Grund- und Gegenkörper, Zwischenstoff und Umgebungsmedium<br />

bestimmt. Bei Auskleidungen in der mechanischen<br />

Förder-, Aufbereitungs- und Prozesstechnik liegen fast<br />

immer sogenannte offene Tribosysteme vor. Nur der Grundkörper<br />

kann hier konstruktiv, verfahrens- und werkstofftechnisch<br />

an seine Funktionsumgebung angepasst werden. Als<br />

Gegenkörper wirkt das Prozessmedium.<br />

Die beim Verschleißvorgang ablaufenden physikalischen und<br />

chemischen Prozesse werden als Verschleißmechanismen<br />

bezeichnet: Adhäsion, Abrasion, Oberflächenzerrüttung und<br />

tribochemische Reaktion.<br />

Der Verschleißmechanismus Abrasion wird durch die Beanspruchung<br />

eines Grundkörpers, z.B. eines Rohres, durch im<br />

Medium mitgeführte Partikel durch sogenanntes Mikropflügen<br />

und Mikrospanen hervorgerufen. In die Oberfläche von Bau-<br />

22 06 | 2014


PRODUKTE & VERFAHREN FACHBERICHT<br />

Bild 2: ABR80, Abrasionsresitentes Email mit extremer Härte<br />

Bild 3: ABR60, Abrasionsresistentes Email mit hoher<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

teilen werden durch die strömenden Partikel Kratzer, Riefen,<br />

Mulden und Wellen eingebracht – es kommt im Laufe der Zeit<br />

zu kontinuierlichem Materialabtrag.<br />

Abrasionsresistente Emails<br />

Für die hochabrasiv wirkende Förderung von Stäuben, Schlämmen<br />

und verschiedenen Betonqualitäten sowie anderer Festkörper<br />

hat Düker spezielle Emails zur Auskleidung von Rohrsystemen<br />

entwickelt. Diese neuentwickelten Emails wurden<br />

anlässlich der Messe ACHEMA 2012 in Frankfurt vorgestellt.<br />

Im Laufe der Entwicklung wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit potentiellen Kunden und Institutionen die Anforderungen<br />

an diese Emailqualitäten festgelegt. So sollten beispielsweise<br />

die unterschiedlichen abrasionsresistenten Emails auf<br />

der einen Seite gegen rein mechanisch wirkenden Verschleiß<br />

(ohne wesentlichen Einfluss chemischen Angriffs) und auf der<br />

anderen Seite gegen die kombinierte Belastung mechanisch/<br />

chemisch wirksam sein.<br />

Düker bietet seinen Kunden, quasi aus dem Baukasten, speziell<br />

auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Emails – ob der Schwerpunkt<br />

nun im Bereich der chemischen oder der Abrasionsresistenz<br />

liegt, oder ob beide Aspekte gleichermaßen wichtig sind:<br />

»»<br />

Düker-Emails sind in verschiedenen Härten und daraus<br />

resultierend mit verschiedenen Abrasisonswiderständen<br />

lieferbar<br />

»»<br />

Die abrasionsresistenten Emails liegen je nach Einstellung<br />

der Eigenschaften zwischen 6 Mohs (email ABR60) und 8<br />

Mohs (email ABR80)<br />

»»<br />

Zum Vergleich: die Mohs-Skala wird durch Diamant mit<br />

Härte 10 begrenzt, die Härte handelsüblicher Emails liegt<br />

bei 4 Mohs, die von email 800 bei 5 Mohs.<br />

»»<br />

Email 800 weist die bekannt hohe chemische Resistenz<br />

auf (hochsäurefest)<br />

»»<br />

Alle auf Basis des Email 800 entwickelten abrasionsresistenten<br />

Emails haben einen verhältnismäßig hohen Korrosionswiderstand<br />

(chemische Resistenz) und sind porenfrei<br />

»»<br />

Die auf extreme Härte getrimmten Emails sind nicht porenfrei,<br />

chemische Resistenz wird hier nicht gefordert, sondern<br />

der Fokus liegt auf dem sehr hohen Abrasionswiderstand<br />

»»<br />

Die Schichtdicken aller Emailqualitäten sind einstellbar<br />

In einem ersten Anwendungsfall wurde bei ASSE-GmbH das<br />

hochharte Email mit einer Härte von 8 Mohs gegen vorherrschend<br />

mechanisch/abrasiven Verschleiß eingesetzt. Ein konventioneller<br />

Rohrbogen DN150/90°, Baulänge 500 mm, aus<br />

Spezialstahl (gehärtet, aufgepanzert) zur Förderung von Komponenten<br />

zur Herstellung von Sorelzement mit einer typischen<br />

Lebensdauer von 1000 t Förderleistung wurde durch einen<br />

emaillierten Bogen gleicher Geometrie ersetzt. Das Ergebnis<br />

ist nach nunmehr etwa dreijähriger Erfahrung durchgängig<br />

positiv. Nach längerer Betriebszeit, Ausbau und Untersuchung<br />

(Bild 1), dieses Bogens kann hier von einer etwa zehnfachen<br />

Lebensdauer ausgegangen werden.<br />

FRANZ-J. BEHLER<br />

Düker GmbH & Co. KGaA<br />

Tel.: +49 6093 87 261<br />

E-Mail: mrk@dueker.de<br />

AUTOR<br />

06 | 2014 23


FACHBERICHT PRODUKTE & VERFAHREN<br />

Grabenlose Close-fit Installationen<br />

in PE 100-RC-Qualität<br />

Das Compact Pipe ® System hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als grabenloses Close-fit-Verfahren für die Installation von<br />

Gas-, Trinkwasser- und Kanalrohren weltweit etabliert. Jetzt aktualisiert die Wavin GmbH das Lieferprogramm für Compact<br />

Pipe ® Rohre durch die Verwendung von PE 100-RC (Resistant to Crack) Werkstoffen. Die Produkteinführung auf der IFAT 2014<br />

stieß bereits auf großes, internationales Interesse. Compact Pipe ® erfüllt die Spannungsrissprüfung gemäß PAS 1075 und ist<br />

vom DIN Certco nach der Prüfgrundlage ZP 14.23.39 zertifiziert.<br />

Möglichkeiten für neue Bemessungsgrundlagen<br />

Bisher wurden Compact Pipe ® Druckrohre aus PE 100 Materialien<br />

gefertigt. Immer mehr Anfragen gab es jedoch, ob<br />

Compact Pipe ® auch aus noch höherwertigen PE 100-RC<br />

Werkstoffen zu fertigen wäre. Denn PE 100-RC Werkstoffe<br />

zeichnen sich im Vergleich durch einen bis zu zehnfach höheren<br />

Widerstand gegen Rissfortplanzung (SCG- Slow crack<br />

growth) aus und überstehen dadurch auch langfristig härteste<br />

Bettungsverhältnisse mit Punktbelastungen [1].<br />

Compact Pipe ® Druckrohre werden werkseitig vorverformt<br />

(M-Stage), als Trommelware geliefert und C-förmig (Bild 2)<br />

in vorhandene Stahl-, Guss-, ZM oder STB Rohrleitungen eingezogen.<br />

Durch eine Temperaturbeaufschlagung wird der<br />

C-Querschnitt in ein kreisrundes Rohr rückverformt (I-Stage).<br />

Das schadhafte Altrohr fungiert dabei als Schalung.<br />

Close-fit, eng anliegend, ist das Compact Pipe ® im Altrohr<br />

anschießend eingebettet und bietet Qualitäten und Betriebssicherheiten<br />

wie ein erdverlegtes PE 100 Standardrohr. Außerhalb<br />

des Altrohres freiliegende End- und Zwischenbereiche mit<br />

Längsverbindungen / Hausanschlüssen werden eingesandet.<br />

Korrodieren oder brechen die schadhaften Altrohre, so können<br />

sich die Bettungsverhältnisse durch Setzungen, Grundwasser<br />

und Verkehrsbelastungen verändern. Drucklose PE Rohre<br />

reagieren auf diese Belastungen als biegeweiche, thermoplastische<br />

Kunststoffe durch Verformungen, ohne dass sie Schaden<br />

nehmen. Der Gewölbeeffekt hat zur Folge, dass langzeitig<br />

betrachtet, Spannungen bzw. Dehnungen in der Rohrwandung<br />

bei konstanter Belastung relaxieren können (Abbau<br />

der Spannungen). Druckrohre sind durch den permanenten<br />

Innendruck nicht in der Lage zu deformieren, dadurch sind<br />

diese Rohre empfindlicher für Spannungsrisse.<br />

Nachweise für Betriebssicherheiten von 100 Jahren<br />

Für diese erhöhten Belastungen ist durch 2NCT-Prüfungen<br />

bei der Hessel Ingenieurtechnik nachgewiesen, dass die neu<br />

auf der IFAT vorgestellten Compact Pipe PE 100-RC Rohre<br />

die Spannungsrissprüfung der PAS 1075 erfüllen. Die zertifizierten<br />

PE 100-RC Werkstoffe sind für eine Lebensdauer von<br />

mindestens 100 Jahren bei 20 °C ausgelegt.<br />

Diese zusätzlichen Anforderungen und dafür notwendige<br />

Qualitäten sind erstmalig in der PAS 1075 beschrieben [2].<br />

Diese PAS (Publicly Available Specification – Öffentlich verfügbare<br />

Spezifikation) ist seit 2009 über den Beuth-Verlag<br />

erhältlich. Die PAS 1075 trägt den Titel „Rohre aus Polyethylen<br />

für alternative Verlegetechniken – Abmessungen, technischen<br />

Anforderungen und Prüfungen“.<br />

Die neuen Compact Pipe ® PE 100-RC Rohre werden als Vollwandrohre<br />

in den Farben orangegelb (für Gas) und königsblau<br />

(für Trinkwasser) angeboten. Äußere Beschädigungen und<br />

langfristig wirkende Punktbelastungen werden durch das RC<br />

Bild 1: Verfahrensprinzip Bild 2: Compact Pipe ® PE 100-RC Bild 3: Compact Pipe ® PE 100-RC Rohre<br />

24 06 | 2014


PRODUKTE & VERFAHREN FACHBERICHT<br />

Rohr aufgenommen. Compact Pipe ® PE 100-RC kann daher<br />

unabhängig vom Zustand des Altrohres und unabhängig von<br />

Baugrubenverfüllungen mit sandbettfreiem Aushubmaterial<br />

verwendet werden.<br />

Nachweise der Hessel Ingenieurtechnik an<br />

installierten (I-stage) Compact Pipe ® Rohren<br />

Die grundsätzliche Eignung von PE 100-RC Material für PE Verformungsverfahren<br />

war fraglich. Seit 1990 reagiert die Wavin<br />

GmbH mit unterschiedlichen PE 80 und PE 100 Materialien<br />

auf weltweite Anfragen für das Produkt Compact Pipe. Doch<br />

wie würde das hochmoderne PE 100-RC auf Stauchungs- und<br />

Dehnungsbereiche im Querschnitt reagieren? Welche Beeinflussungen<br />

würden sich bei der Installation bemerkbar machen?<br />

Wie gut ist das Close-fit installierte PE 100-RC Rohr wirklich?<br />

Nach der auf die Materialien abgestimmten Produktion, wurden<br />

Compact Pipe ® PE 100-RC Rohre als Trommelware in<br />

vier Strecken a 50 m Länge eingezogen und mit Heißdampf<br />

close-fit (eng anliegend) installiert. Proben in SDR 17, DN 150<br />

und DN 400 wurden herausgetrennt und an die Hessel Ingenieurtechnik<br />

in Roetgen versandt.<br />

Gegenstand der dortigen Untersuchungen waren Zeitstandzugprüfungen<br />

an gekerbten Proben aus dem installierten<br />

Compact Pipe ® zur Bestimmung des Widerstandes gegenüber<br />

langsamem Rissfortschritt im Two Notch Creep Test (2NCT)<br />

[3] im Hinblick auf die Anforderung an die Spannungsrissbeständigkeit<br />

von Rohren nach PAS 1075. Die Proben wurden<br />

einer ca. 50 m langen Installationslänge aus Edelstahlrohren<br />

entnommen (Bild 3).<br />

Aus dem Prüfmuster wurden in Rohrumfangsrichtung 10 mm<br />

breite Probenkörper mit parallelen Schnittflächen herausgearbeitet.<br />

Die Dicke der Probekörper entsprach mit ca. 10 mm<br />

der tatsächlichen Wanddicke des Rohres. Die Bilder 6 und 8<br />

zeigen die Entnahmestellen aus den stark verformten Bereichen<br />

„1“, „2a“ und „2b“ und aus dem nahezu unverformten<br />

Bereich der „Signatur S“ des Compact Pipe ® .<br />

Bild 4: Prüfmuster Trinkwasser<br />

[5] aus HDPE XSC Blue<br />

Bild 5: Prüfmuster Gas [6] aus HDPE<br />

XSC Orange<br />

Probenpräparation und Prüfbedingungen<br />

Die Probekörper aus den Rohrmustern wurden für die 2NCT-<br />

Prüfungen auf den parallelen Schnittflächen in radialer Richtung<br />

gekerbt. Die Kerbe wurde in die mit „1“, „2a“ und „2b“<br />

markierten Bereiche und in den nahezu unverformten Bereich<br />

der Signatur (Bild 7) eingebracht.<br />

Je drei gekerbte Proben wurden pro Prüfserie in Zeitstandzugversuchen<br />

bei (90 ± 0,5) ° C in einer wässrigen Lösung aus<br />

deionisiertem Wasser und 2 % Netzmittel (NM5) geprüft<br />

(ACT-Verfahren) [4]. Die Prüfspannung von 4,0 N/mm ² wurde<br />

auf den verbleibenden ungekerbten Restquerschnitt bezogen.<br />

Es wurden die Standzeiten der gekerbten Proben bis zum<br />

Bruch gemessen.<br />

Ergebnisse<br />

Alle Probekörper weisen spröde Bruchflächen mit einem<br />

Sprödbruchanteil > 30 % auf. Der Riss beginnt bei allen<br />

2NCT-Proben an der Kerbe nahe der Rohraußenseite. Aus<br />

der Überlagerung der relaxierenden Restspannungen 1)2)<br />

des Rohres nach der Rückverformung (Bild 6) und der<br />

Bild 6: Verformung und zusätzliche Spannungen 1)2) an der Rohraußenseite<br />

nach der Rückverformung [5][6]. Querschnitt gestrichelt: M-stage;<br />

Querschnitt Linie: I-stage<br />

Bild 7: Radiale Kerbung auf den parallelen Schnittflächen der 2NCT-<br />

Proben [5][6]<br />

06 | 2014 25


FACHBERICHT PRODUKTE & VERFAHREN<br />

untersuchten Rohre keinen relevanten Einfluss auf die<br />

Spannungsrissbeständigkeit der untersuchten Compact<br />

Pipe ® Trinkwasser- und Gasrohre.<br />

Die durch Heißdampf gesteuerte Rückverformung sorgt<br />

für eine erneute umfassende Temperung des PE-Rohres,<br />

während es eng an der äußeren Schalung positioniert<br />

wird. Die anschließende Kühlung unter Innendruck<br />

schließt die Installation ab. Es verbleibt ein neuer stabiler,<br />

spannungsarmer PE 100-RC Rohrquerschnitt. Die<br />

Anforderung von 160 h im ACT [4] an die Spannungsrissbeständigkeit<br />

von Rohren nach PAS 1075 korreliert<br />

mit einem FNCT Nachweis über 3300 Stunden. Die Proben<br />

aus Compact Pipe ® , SDR 17 Installationen erreichen<br />

wesentlich mehr als die geforderten Standzeiten und<br />

erfüllen die Anforderungen der PAS 1075 für PE 100-RC<br />

Rohre um mehr als das Doppelte.<br />

Bild 8: Geometrische Mittelwerte und Streuband der<br />

Standzeiten im ACT in Abhängigkeit der Entnahmeposition aus<br />

dem Compact Pipe ® [5]<br />

Prüfspannung ergibt sich die höchste Zugspannung für<br />

2NCT-Proben an der rissbeginnenden Rohraußenseite aus<br />

dem Entnahmebereich „1“. Die niedrigste Zugspannung<br />

findet sich für 2NCT-Proben aus den Bereichen „2a“ und<br />

„2b“ an der Rohraußenseite. Das ACT-Verfahren detektiert<br />

die unterschiedlich belasteten Bereiche des Rohrquerschnittes<br />

eindeutig. Proben aus dem höher belasteten<br />

Bereich „1“ brechen geringfügig früher, Proben aus den<br />

niedriger belasteten Bereichen „2a“ und „2b“ später<br />

als Proben aus dem nahezu unverformten Bereich der<br />

„Signatur S“. 1)2)<br />

Fazit<br />

Der werkseitige Verformungsprozess (M-stage), die<br />

Lieferung als Trommelware und der bauseitige Einzugund<br />

Rückformprozess (I-Stage), haben demnach einen<br />

signifikanten, jedoch bei dem Spannungsrissniveau der<br />

1)<br />

Relaxierende Rest-Zug-Spannung an der Rohraußenseite nach der<br />

Rückverformung<br />

2)<br />

Relaxierende Rest-Druck-Spannung an der Rohraußenseite nach der<br />

Rückverformung<br />

Literatur<br />

[1] Hessel, J., Mindestlebensdauer von erdverlegten Rohren aus<br />

Polyethylen ohne Sandeinbettung; Teil 1: <strong>3R</strong> international Heft 4/<br />

2001, S. 178 – 184, Teil 2: <strong>3R</strong> international Heft 6/ 2001, S. 360 – 366<br />

[2] PAS 1075 2009-04, Rohre aus Polyethylen für alternative<br />

Verlegetechniken - Abmessungen, Technische Anforderungen und<br />

Prüfung<br />

[3] DIN EN 12814-3 2005-10, Prüfen von Schweißverbindungen aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen - Teil 3: Zeitstand-Zugversuch<br />

Anhang A.2 (informativ): Zeitstandversuch an Proben mit zwei<br />

Kerben (2NCT)<br />

[4] PA ACT 2.1-9 2005-09, Accelerated Creep Test (ACT) – Beschleunigtes<br />

Prüfverfahren mit Validierungsnachweis zur Bestimmung der<br />

Zeitstandfestigkeit von Polyolefinen.<br />

[5] Grieser, J., Untersuchungen an einem Wavin Compact Pipe DN<br />

150 SDR 17 aus Total etrochemicals HDPE XSC 50 Blue, Bericht<br />

R14022580-A der HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen vom<br />

16.04.2014<br />

[6] Grieser, J., Untersuchungen an einem Wavin Compact Pipe DN 150<br />

SDR 17 aus Total Petrochemicals HDPE XSC 50 Orange, Bericht<br />

R1402580-C der HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen vom<br />

17.04.2014<br />

Dipl.-Ing. (FH) RALF GLANERT<br />

Wavin GmbH, Twist<br />

Tel.: +49 (0) 5936-12-428<br />

E-Mail: Ralf.Glanert@wavin.de<br />

www.wavin.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) JOHANNES GRIESER<br />

HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen<br />

Tel.: +49 (0)2471-920 22-14<br />

E-Mail: johannes.grieser@hessel-ingtech.de<br />

www.hessel-ingtech.de<br />

AUTOREN<br />

26 06 | 2014


PRODUKT-SPECIAL<br />

Innendichtendes Kunststoff-Presssystem<br />

für erdverlegte Rohrleitungen<br />

Für die schnelle und sichere Installation erdverlegter Rohrleitungen<br />

zur Trinkwasser- und Gasversorgung gibt es jetzt die<br />

neuen, aus hochfestem Kunststoff hergestellten „Geopress<br />

K“-Verbinder in den Nennweiten d 25 bis d 63 mm, die innen<br />

abdichtend sind. Dadurch kann die Presstechnik auch bei PE-<br />

Rohren mit beschädigter Oberfläche eingesetzt werden. Das<br />

Vorbehandeln verkratzter PE-Rohre ist nicht mehr notwendig.<br />

Im Gegensatz zum herkömmlichen PE-Schweißen ist diese<br />

Technik witterungsunabhängig einsetzbar und deutlich schneller<br />

in der Verarbeitung. Die aus hoch belastbarem Kunststoff<br />

hergestellten Verbinder haben keine Dichtelemente, sondern<br />

eine innenliegende Dichtfläche. Dadurch lassen sich jetzt Rohre<br />

mit beschädigter Oberfläche ohne Vorbereitung verarbeiten.<br />

Bisher mussten Kratzer oder Riefen sorgfältig entfernt werden,<br />

um eine zuverlässig dichte Verbindung herzustellen. Dank der<br />

Innenabdichtung lassen sich jetzt Rohre mit Beschädigungen<br />

bis zu zehn Prozent der Rohrwandstärke verpressen.<br />

Ein spezieller Klemmring im Verbinder sorgt nach der Verpressung<br />

für einen so längskraftschlüssigen Sitz, dass die<br />

Rohrverbindung selbst massive Zugbelastungen unbeschadet<br />

übersteht.<br />

Ob die Verpressung korrekt ausgeführt wurde, kann dabei<br />

auf einen Blick an der signal-grünen Verpresskennzeichnung<br />

überprüft werden. Außerdem<br />

verfügen die „Geopress<br />

K“-Verbinder über die Viegatypische<br />

SC-Contur. An der<br />

tritt bei versehentlich vergessenen<br />

Verpressungen schon<br />

bei der Dichtheitsprüfung<br />

deutlich sichtbar Wasser aus. Die Verbindung kann also noch<br />

rechtzeitig fachgerecht verpresst werden, so dass es nicht zu<br />

Schäden nach der Inbetriebnahme kommt.<br />

„Geopress K“ steht als DVGW-zertifiziertes Komplettsystem<br />

für Gas- und Wasserinstallationen mit PE-80-, PE-100-, PE-RCund<br />

PE-X-Rohren in d 25 bis d 63 mm zur Verfügung: Neben<br />

Kupplungen und Bögen gehören dazu T-Stücke, Reparaturund<br />

Reduzierkupplungen, Anschlussbögen, Übergangsbögen<br />

und Übergangsstücke mit Gewinde sowie Anschlussstücke für<br />

die bekannten Anbohrarmaturen des Herstellers. Das System<br />

ist geprüft gemäß GW 335-B3 und G 5600-1.<br />

Alle Komponenten des Systems „Geopress K“ verfügen serienmäßig<br />

über einen Traceability-Code nach ISO 12176-4. Damit<br />

ist auch noch nach Jahren eine lückenlose Nachverfolgung<br />

aller verbauten Viega-Produkte möglich.<br />

KONTAKT: Viega GmbH & Co. KG, 57428 Attendorn<br />

Produkt-Update in der Mess- und Fernüberwachungstechnik<br />

beim Kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Auch in diesem Jahr stellt Steffel wieder eine Neuentwicklung<br />

für den Kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong> vor. Auf dem<br />

Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong> in Gelsenkirchen am 02.07.2014<br />

kann Steffel seine KKS-Fernwirktechnik mit einer zweigleisigen<br />

Produktpalette vorstellen (Station / autarke Messstellen).<br />

Der iTS Pfahlsensor ersetzt mit neuen Funktionen und<br />

neuesten technischen Raffinessen seinen seit acht Jahren<br />

bewährten Vorgänger im Bereich „autarke Messstellen“. Die<br />

Erhöhung der Flexibilität in der Erreichbarkeit, der Aufnahme<br />

und Übermittlung von Messwerten und Informationen zu<br />

Grenzwertverletzungen, standen ebenso im Vordergrund,<br />

wie eine verbesserte Messtechnik. Alles vereint in einem<br />

stabilen kleinen Gehäuse mit IP67-Schutzklasse. Im neuen<br />

iTS sind neben dem Kommunikationsmodem auch die nötigen<br />

Antennen für GPS und Mobilfunk bereits integriert. Der<br />

iTS bietet einen vielseitigen Funktionsumfang, der es sogar<br />

ermöglicht, wie bei seinem großen Bruder ISM aus dem Stationsbereich,<br />

Messdaten an Fremdsysteme zu senden. Selbst<br />

eine einfache denkbare Anwendung, wie zum Beispiel eine<br />

regelmäßige Messdatenerfassung ohne Übermittlung an<br />

eine Zentrale, aber mit einer internen Grenzwertprüfung<br />

und Rückmeldungen ausschließlich im<br />

Fehlerfall, ist parametrierbar.<br />

Als besonderes Highlight wartet das<br />

extrem kompakte Gerät standardmäßig<br />

mit einer integrierten Datenloggerfunktion<br />

mit bis zu 2 kHz auf.<br />

Eine volle Integration nach GW 16,<br />

Fernparametrierung sowie eine Ferntaktung<br />

bietet der iTS in Verbindung<br />

mit dem bekannten KKS-Managementsystem<br />

MS2010. Zur Erreichung<br />

eines idealen Energiemanagements<br />

wurden im iTS - im Gegensatz zum<br />

immer erreichbaren Stations-Messmodul<br />

ISM - Mess- und Erreichbarkeitszeiten<br />

von bis zu 24 pro Tag<br />

vorgesehen.<br />

KONTAKT: Steffel KKS GmbH, 29331 Lachendorf<br />

Tel.: +49 (0) 5145-9891-200<br />

www.kks.de<br />

Auf dem Praxistag in Gelsenkirchen<br />

kann der neue iTS live getestet<br />

werden<br />

06 | 2014 27


PRODUKT-SPECIAL<br />

Lecksuche mit System<br />

Die Gütersloher Unternehmensgruppe SEWERIN stellt aktuell<br />

ein neues System von Loggern vor. Das System SePem ® besteht<br />

aus dem Empfänger SePem ® 01 Master sowie einer beliebig<br />

großen Anzahl von Geräuschloggern. Je nach Anwendungsfall<br />

sind die Logger SePem ® 100 für den mobilen und SePem ® 150<br />

für den permanenten Einsatz konzipiert. Sie werden magnetisch<br />

an Schlüsselstangen von Schiebern, an Hydranten oder<br />

anderen Armaturen im Rohrnetz aufgesetzt. Das integrierte<br />

Mikrofon des Loggers wandelt den Körperschall der Leitung in<br />

ein Geräuschsignal. Dieses wird während der verbrauchsarmen<br />

Zeiten, üblicherweise nachts zwischen etwa 2:00 und 4:00<br />

Uhr, zyklisch aufgezeichnet. In dieser Zeit fallen keine oder nur<br />

wenige Störgeräusche in der Umgebung an. An einer Leitung<br />

ohne Leckstelle ist in dieser Zeit der gemessene Geräuschpegel<br />

nahe Null. Ist jedoch eine Leckage vorhanden, so misst der<br />

Geräuschlogger Werte, die deutlich von Null verschieden sind<br />

und erkennt so das Leck.<br />

SePem ® 100: Datenlogger für den mobilen Einsatz<br />

Für den mobilen Einsatz im Wasserrohrnetz ist der Datenlogger<br />

SePem ® 100 mit integrierter Antenne optimal geeignet. In<br />

einem definierten Netzabschnitt wird eine festgelegte Anzahl<br />

Logger an Messpunkten auf Armaturen gesetzt und zeichnet<br />

während der Nacht innerhalb einer programmierbaren Zeitspanne<br />

– üblicherweise eine halbe Stunde – den Pegel auf. Am<br />

nächsten Tag werden die Logger eingesammelt. Die Messdaten<br />

werden per Funk an den SePem ® 01 Master übermittelt.<br />

Auffällig hohe Messwerte, die auf ein Leck hinweisen, werden<br />

sofort durch ein akustisches Signal angezeigt, vorhandene<br />

Leckagen sicher erkannt. Im Anschluss werden die Datenlogger<br />

sukzessive in weiteren Netzabschnitten eingesetzt, bis das<br />

ganze Netz überprüft ist.<br />

SePem ® 150: Sicherheit durch permanente<br />

Überwachung<br />

Der Datenlogger SePem ® 150 ist für die stationäre Überwachung<br />

von Wasserversorgungsnetzen konzipiert. Die Logger<br />

verfügen über eine externe Antenne und werden an Armaturen<br />

stationär angebracht. Sie zeichnen in jeder Nacht während<br />

einer programmierbaren Zeitspanne die Minimalpegel auf.<br />

Die Standorte werden periodisch abgefahren, zum Beispiel<br />

täglich oder wöchentlich. Die Geräuschlogger schicken dann<br />

ihre Datentelegramme an den SePem ® 01 Master. Anders als<br />

beim mobilen Einsatz werden nicht die absoluten Pegelhöhen<br />

zweier Messpunkte verglichen, sondern die relative Pegeländerung<br />

an einem Messpunkt lässt das Entstehen eines neuen<br />

Lecks sehr schnell erkennen.<br />

Der bidirektionale Funk erlaubt das einfache Auslesen der<br />

Daten von beiden Loggertypen. Bei den permanent installierten<br />

Loggern SePem ® 150 müssen dafür sogar keine Kappen<br />

geöffnet werden. Die Daten werden während der Passierfahrt<br />

an den SePem ® 01 Master übermittelt. Das übermittelte Telegramm<br />

enthält neben dem Minimalpegel auch die Breite und<br />

die Frequenz des Geräuschs und wird auf dem Display des<br />

SePem ® 01 Master übersichtlich angezeigt.<br />

Auf Tastendruck kann während der Patrouille aus jedem Logger<br />

SePem ® 150 zusätzlich zum Datentelegramm auch ein<br />

vollständiger Datensatz abgerufen werden. Dieser enthält<br />

dann die Messkurve der letzten Messung. Auch für diese<br />

vollständigen Daten ist es nicht erforderlich, die Straßenkappe<br />

zu öffnen. Ein kurzer Stopp in Funkreichweite des SePem ®<br />

150 ist bereits ausreichend. Die Datenlogger SePem ® 100 und<br />

SePem ® 150 verfügen über hochempfindliche Piezomikrofone,<br />

die speziell für die Lecksuche optimiert sind und Geräusche<br />

über sehr große Entfernungen registrieren.<br />

SePem ® Software für die komfortable Auswertung<br />

Mit der SePem ® Software steht für die Auswertung der Daten<br />

ein komfortables Werkzeug zur Verfügung. Die Daten der<br />

Geräuschlogger werden vom SePem ® 01 Master über eine<br />

USB-Schnittstelle auf den PC übertragen. Dort können die<br />

Logger per drag&drop in einer Karte positioniert werden.<br />

Dazu ist eine Internetverbindung notwendig. Alle erfassten<br />

Messwerte werden dann diesem Messpunkt zugewiesen. Darüber<br />

hinaus stehen umfangreiche Funktionen zur Verfügung,<br />

um die Anforderungen sowohl an mobile als auch stationäre<br />

Applikationen professionell abzubilden. Besteht keine Internetverbindung,<br />

werden die Messdaten wie gewohnt in der<br />

tabellarischen Form der Exploreransicht dargestellt<br />

SePem ® Master Communicator für die Datensicherung<br />

und Visualisierung<br />

Die Software SePem ® Master Communicator ist eine Freeware,<br />

die die Datenverwaltung auf dem SePem ® 01 Master direkt<br />

am PC abbildet. Die Patrouillenlisten werden sofort nach der<br />

Verbindung übertragen und in einer Datenbank gespeichert.<br />

In Loggerlisten können die Messergebnisse der einzelnen<br />

SePem ® -Geräuschlogger abgerufen und komfortabel verwaltet<br />

werden.<br />

Das Video zum Produkt ist auf der SEWERIN-Homepage oder<br />

bei YouTube zu finden.<br />

KONTAKT: Hermann Sewerin GmbH, 33334 Gütersloh<br />

Tel.: +49 (0) 5241 934-0<br />

E-Mail: info@sewerin.com<br />

www.sewerin.com<br />

28 06 | 2014


PRODUKT-SPECIAL<br />

Grenzen der Wasserleckortung neu definiert<br />

Die Esders GmbH präsentierte auf der Weltleitmesse für<br />

Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT<br />

zwei neue Systeme: Das neue Korrelationssystem Eureka3<br />

erreicht in Verbindung mit Hydrofonen die mehrfache Reichweite<br />

gegenüber Kontakt-Schall-Mikrofonen. Das Spürgerät<br />

Hunter H2 ortet kleinste Leckstellen, bei denen elektroakustische<br />

Lecksuche oder Korrelation an ihre Grenzen<br />

stoßen, mittels Spürgas.<br />

Das Korrelationssystem Eureka3 besteht aus zwei Funksendern,<br />

der Software Enigma, einem Kopfhörer und der<br />

zentralen Bedieneinheit Touch ME mit Touchscreen sowie<br />

internen Mikrofonen. „Das ist sozusagen ein Tablet-PC im<br />

Offroad-Gewand“, verdeutlicht Bernd Esders. Denn der<br />

Touch ME ist mit robustem Kantenschutz, sich automatisch<br />

anpassender Hintergrundbeleuchtung und einem Touchscreen,<br />

der sich sogar mit Handschuhen bedienen lässt,<br />

optimal für den rauen Außeneinsatz gewappnet. Ein stabiler<br />

Transportkoffer mit eingebautem Ladegerät, ein Netzteil<br />

sowie ein Fahrzeugladekabel runden das System ab.<br />

Ein stromsparender Dual-Core-Prozessor beschleunigt die<br />

rechenaufwändige Frequenzanalyse, Filterung und Korrelation<br />

der Leckgeräusche, sodass die 16-bit Berechnung<br />

praktisch verzögerungsfrei dargestellt wird.<br />

Eureka3 ist um externe Mikrofone und insbesondere Hydrofone<br />

erweiterbar: Indem die empfindlichen Sensoren in die<br />

unter Betriebsdruck stehende Wassersäule eingebaut werden,<br />

erreicht der Schall diese mit maximaler Intensität. Das<br />

verlängert die Ortungsreichweite bei PVC- und PE-Leitungen<br />

enorm, beziehungsweise macht kleinere Leckagen mit niedriger<br />

Geräuschentwicklung erst messbar. Zudem wurde auf<br />

der IFAT als Messeneuheit<br />

erstmals<br />

die Ergänzung des<br />

Eureka3 mit einem<br />

Funk-Bodenmikrofon<br />

vorgestellt.<br />

Bei kleinsten Leckstellen<br />

kommt<br />

der neue Esders<br />

Hunter H2 zum<br />

Einsatz. In die entleerte<br />

Leitung wird<br />

ein aus 95 Vol. %<br />

Stickstoff und<br />

5 Vol. % Wasserstoff<br />

bestehendes<br />

Spürgas eingebracht.<br />

Wasserstoff<br />

hat als kleinstes<br />

und leichtestes<br />

Element die Eigenschaft, durch jede noch so kleine Fehlstelle<br />

auszutreten, es durchdringt auch poröse Baustoffe wie<br />

Estrich oder Beton. So kann das nach oben wandernde<br />

Gas oberhalb der Leckstelle durch die Sonde des Hunter H2<br />

geortet werden. Über die Konzentrationsanzeige ist leicht<br />

feststellbar, wo sich die stärkste Wasserstoffanreicherung<br />

befindet.<br />

KONTAKT: Esders GmbH, 49740 Haselünne<br />

Tel.: +49 (0) 59 61-95 65-0<br />

E-Mail: info@esders.de<br />

Flexibilität durch mehrlagige Schellenmontage<br />

Bei Stauff ACT Schellen handelt es sich um eine neu entwickelte<br />

Lösung zur Befestigung von Rohrleitungen in Bereichen,<br />

in denen ein effizienter Schutz vor Korrosion unerlässlich ist.<br />

Das Entstehen von Spaltkorrosion an Rohrleitungen – ein seit<br />

Jahren insbesondere in der Öl- und Gasindustrie beobachtetes<br />

und dokumentiertes Problem – kann nachhaltig verhindert<br />

werden. Langfristig können mit der Lösung enorme Einsparpotenziale<br />

dank verlängerter Wartungs- und Austauschintervalle<br />

generiert werden.<br />

Konstrukteure und Anwender profitieren durch die höhere<br />

Flexibilität bei der Planung und Auslegung von Rohrleitungssystemen,<br />

da mehrere, eng beieinander verlaufende<br />

Rohrleitungen nun nicht mehr zwingend nebeneinander<br />

verlegt werden müssen. Wie alle zur Verwendung mit ACT<br />

Schellen empfohlenen Metallteile<br />

werden auch Sicherungsplatten<br />

und Aufbauschrauben aus<br />

den Werkstoffen 1.4401 bzw.<br />

1.4571 gefertigt. Im Gegensatz<br />

zu regulären Edelstahl-Komponenten<br />

wird jedoch die Verunreinigung<br />

durch metallische und<br />

nicht-metallische Partikel während<br />

der Produktion, Verarbeitung<br />

und Lagerung bei Stauff,<br />

welche die Materialeigenschaften<br />

negativ beeinflussen können,<br />

praktisch ausgeschlossen.<br />

Werksbild: Stauff<br />

06 | 2014 29


PRODUKT-SPECIAL<br />

Wellrohre sicher abdichten mit Curaflex Nova ® Senso<br />

Der neue Dichtungseinsatz<br />

Curaflex Nova ® Senso ist<br />

besonders für die Abdichtung<br />

oberflächenstrukturierter<br />

und empfindlicher<br />

Rohre geeignet. Mit dem<br />

neuen STS (Soft Tight<br />

System) wird es möglich.<br />

Schnell, schonend und<br />

effektiv werden jetzt z. B.<br />

Kunststoffmantelrohre,<br />

flexibel vorisolierte Kunststoffrohre<br />

und flexible<br />

Kabelschutzrohre zuverlässig abgedichtet.<br />

Der Curaflex Nova ® Senso ist für jeden Lastfall (drückendes<br />

und nichtdrückendes Wasser) gerüstet. Der Dichtungseinsatz<br />

ist wartungsfrei, d. h. dauerhaft dicht ohne Nachspannen.<br />

STS - Soft, schonend, sicher<br />

STS (Soft Tight System) löst das Abdicht-Problem bei stark<br />

strukturierten Rohroberflächen mit Bravour. Das weiche Butylband<br />

von Curaflex Nova ® Senso greift bis tief in die Rillen der<br />

Rohroberfläche und dichtet dort dauerhaft ab. Der schonende<br />

Anpressdruck auf die Medienleitung ist jederzeit gewährleistet,<br />

denn bei diesem Dichtungseinsatz ist das bewährte<br />

DPS-System integriert.<br />

ITL - immer sicher verspannt<br />

ITL (Integrated Torque Limiter) garantiert beim Verspannen<br />

immer das richtige Drehmoment. Spezialwerkzeuge sind überflüssig.<br />

Und alles ist dicht. Das innovative ITL macht es möglich.<br />

Speziell für diesen Zweck entwickelte Muttern trennen sich<br />

bei einem definierten Drehmoment schnell und zuverlässig<br />

ab. Das erhöht die Einbausicherheit extrem.<br />

Die DOYMA GmbH & Co mit Sitz in Oyten konstruiert und<br />

fertigt Dichtungssysteme zur Abdichtung von Ver- und Entsorgungsleitungen,<br />

die durch Wände und Decken geführt werden<br />

sowie Brandschutzsysteme zur Abschottungen für Rohre und<br />

Kabel für den vorbeugenden baulichen Brandschutz.<br />

KONTAKT: DOYMA GmbH & Co, 28876 Oyten<br />

Tel.: +49 (0)4207-9166-270<br />

E-Mail: benedikt.schuetz@doyma.de<br />

www.doyma.de<br />

Radiodetection präsentiert die nächste Generation<br />

von Präzisions-Marker-Suchsystemen<br />

Die neue Serie der Präzisionssuchsysteme von Radiodetection<br />

erweitert die hohe Leistung und Ergonomie der RD7000 +<br />

und RD8000 Plattformen und bietet nun die Möglichkeit,<br />

RF-Marker für Versorgungsleitungen, sowie elektronische<br />

Markersysteme (Electronic Marker System - EMS) und Omnimarker,<br />

zu erfassen. Mit der automatischen Marker-Tiefenmessung,<br />

durch die sich ein manuelles Zweischritt-Verfahren<br />

erübrigt, und ihr kombinierter Versorgungsleitungs- und Marker-Suchmodus<br />

ermöglichen diese neuen Marker-Empfänger<br />

schnellere und genauere Ortungsergebnisse.<br />

Verbindungen mit Karten und GIS-Systemen werden durch<br />

internationale GPS-Funktionen und praktische Bluetooth- und<br />

USB-Konnektivität erleichtert. Die optionale interne GPS-Funktion<br />

der RD8000-Systeme ermöglichen es Ortungsexperten,<br />

ihre Messungen durch zweckdienliche Positionsdaten zu<br />

erweitern, ohne zusätzliche Geräte mitführen zu müssen. Der<br />

USB-Port dient als schnelle, einfache Schnittstelle für Mappingund<br />

GIS-Systeme. Die RD-Manager -Software ermöglicht das<br />

Exportieren von Daten in geläufige Dateiformate wie z. B.<br />

KML für Google Earth.<br />

Alle Präzisions-Marker-Empfänger verfügen über eine Bluetooth-Funktion<br />

für eine automatische Übertragung von Messwerten<br />

an externe Geräte, einschließlich jener, die weiteren<br />

GPS-Support bieten. Die automatische Datenaufzeichnung<br />

einiger Modelle bietet Nutzungsüberwachung für einen Nachweis<br />

der Arbeitsleistung und die Verbesserung laufender Prozesse.<br />

Jede Sekunde werden Hauptortungsparameter auf der<br />

internen Festplatte der Einheit gespeichert, die später über<br />

die USB-Verbindung und den RD-Manager abgerufen und<br />

analysiert werden können.<br />

Weitere Vorteile sind die gleichzeitige Anzeige von Strom- und<br />

Tiefenwerten bei den RD8000-Modellen, der dynamische<br />

Überlastungsschutz, der in Bereichen mit starken elektrischen<br />

Störfeldern Interferenzen herausfiltert, und serienmäßig eingebaute,<br />

wiederaufladbare Li-Ion-Batterien für längere Nutzungsdauer<br />

und kostenwirksamen Einsatz. Anwender, die<br />

bereits mit den führenden RD8000- und RD7000+-Präzisions-<br />

Suchsystemen von Radiodetection vertraut sind, benötigen nur<br />

minimales Training. Zur zusätzlichen Absicherung und ohne<br />

Zusatzkosten wird eine dreijährige Garantie bei Produktregistrierung<br />

angeboten.<br />

KONTAKT: Radiodetection CE, Emmerich am Rhein<br />

Tel.: +49 2851-9237-20<br />

E-Mail: marion.giesbers@spx.com<br />

www.radiodetection.de<br />

30 06 | 2014


PRODUKT-SPECIAL<br />

Ortung von erdverlegten Versorgungsleitungen<br />

Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) wird weltweit genutzt<br />

um Leitungen vor Korrosion zu schützen, die durch Defekte am<br />

Schutzmantel verursacht wird. Die Herausforderung besteht<br />

darin, die Größe und Anzahl der Mantelschäden zu reduzieren,<br />

um somit die Wirksamkeit des kathodischen Schutzes zu<br />

maximieren und den Leckstrom (Streustrom) zu minimieren.<br />

Das vLocDM2-Ortungssystem von Vivax-Metrotech wurde<br />

entwickelt, um eine exakte Ortung zu ermöglichen und die<br />

gefundenen Schäden auszuwerten.<br />

Anwendung moderner Ortungstechnik<br />

Dass Gasleitungen aus Stahl heutzutage mittels kathodischen<br />

Schutzpotentials vor Korrosion geschützt werden, ist gängige<br />

und auch bewährte Praxis. Bei Beschädigungen an der<br />

Umhüllungsschicht fließt ein erhöhter Schutzstrom und das<br />

Schutzpotential sinkt ab, wodurch die Gefahr lokaler Korrosionsstellen<br />

entsteht. Diese Fehlstellen exakt zu lokalisieren und<br />

zu beseitigen, ist meist schwierig und aufwändig. Durch die<br />

Wahl des richtigen Ortungssystems wird dies aber deutlich<br />

vereinfacht.<br />

Technik des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

Ist die Umhüllungsschicht an einer Rohrleitung mechanisch<br />

beschädigt, so kommt es durch eine chemische Reaktion zu<br />

Korrosion, die Leitung rostet. Diese chemische Reaktion wird<br />

durch das Anlegen eines Schutzpotentials – dem kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> – verhindert. Damit wird eine Korrosion an<br />

den Schadstellen verhindert. Die Fehlstellen müssen aber trotzdem<br />

aufgespürt und beseitigt werden, weil das Schutzsystem<br />

nur einen begrenzten Schutzstrom bereitstellen und bei einer<br />

Vielzahl von parallelen Fehlstellen den <strong>Korrosionsschutz</strong> nicht<br />

aufrecht erhalten kann.<br />

Die bei dieser Art von Fehlstellenortung eingesetzten Systeme<br />

unterscheiden sich vom Grundaufbau her nicht von der herkömmlichen<br />

Ortungstechnik. Das System vLocDM2 besteht aus<br />

einem Hochleistungssender und einem Empfänger. Im Detail<br />

betrachtet, ist hier allerdings ein deutlicher Unterschied erkennbar.<br />

Der Hochleistungssender dieser Messsysteme ermöglicht<br />

die Ortung und Fehlersuche an der Leitungstrasse über große<br />

Distanzen. So kann z. B. mit einem 150-Watt-Sender eine<br />

Trasse von 40 km und mehr geortet werden.<br />

Ein weiterer Unterschied beim Sender gegenüber „einfachen“<br />

Systemen ist die Auswahl und Anzahl der Frequenzen. Um die<br />

Fehlstellen an der Rohrumhüllung, z. B. von Gastransportleitungen<br />

zuverlässig orten zu können, ist eine sehr niedrige<br />

Frequenz notwendig. Hier wird eine Frequenz von 4 Hz eingesetzt,<br />

durch welche nur sehr geringe kapazitive Signale erzeugt<br />

werden und der Leckstrom an Fehlstellen deutlich erkennbar<br />

wird. Der Empfänger ist zusätzlich zu den Spulen im Gehäuse<br />

noch mit einem zusätzlichen Magnetometer ausgestattet. Nur<br />

dadurch sind die zuverlässige Ortung der extrem niedrigen Frequenz<br />

und eine empfindliche Fehlerstromerfassung möglich.<br />

Durch die Weiterverarbeitung im Empfänger können dann<br />

die Signalstärke und deren Verlauf ausgewertet werden. Als<br />

weitere Komponente bei vLocDM2 kommt ein so genannter<br />

A-Rahmen, eine Schrittspannungssonde, zum Einsatz. Dieser<br />

ermöglicht während der Ortung die punktgenaue Bestimmung<br />

des Fehlers im Erdreich.<br />

Das System kann an jedem Einspeisepunkt des kathodischen<br />

Schutzes angeschlossen werden. Die Messung erfolgt mit dem<br />

vLocDM2-Empfänger.<br />

Die Ergebnisse in Form von Daten oder Diagrammen erscheinen<br />

in Echtzeit auf dem vLocDM2-Display oder auf einem<br />

über Bluetooth angeschlossenem externen Datenlogger mit<br />

GPS-Postition.<br />

KONTAKT: Seba Dynatronic Mess- und Ortungstechnik GmbH, 96148 Baunach<br />

Tel.: +49 (0) 9544 68-0<br />

E-Mail: klar.r@sebakmt.com<br />

www.sebakmt.com<br />

vLocDM2-Set mit Empfänger, Sender und A-Rahmen<br />

vLocDM2 im Einsatz<br />

06 | 2014 31


PRODUKT-SPECIAL<br />

Neuer begehbarer Schacht DN 1000<br />

Der von der Funke Kunststoffe GmbH auf der<br />

IFAT 2014 vorgestellte neue begehbare Schacht<br />

DN 1000 kombiniert die Vorzüge verschiedener<br />

Werkstoffe zu einem System mit vielen<br />

Vorteilen. Das Schachtunterteil aus Beton verleiht<br />

dem Bauwerk Sicherheit gegen Auftrieb,<br />

während die korrosions- und abriebsichere PU-<br />

Auskleidung für optimale hydraulische Verhältnisse<br />

sorgt. Die Schachtmuffen sind mit dem<br />

CI ® -Dichtsystem ausgestattet und erlauben den<br />

einwandfreien Anschluss von SN 8-, SN 12- und<br />

SN 16-Rohren aus dem HS ® - und CONNEX-<br />

Kanalrohrsystem. Das auf dem Unterteil sitzende<br />

Steigrohr ist aus PVC-U gefertigt. Es wird in<br />

der gewünschten Baulänge auf die Baustelle<br />

geliefert und kann vor Ort noch problemlos<br />

gekürzt werden; die maximale Länge liegt bei<br />

5 m. Aufgrund der monolithischen Fertigung<br />

entfallen die für herkömmliche Schachtbauwerke typischen<br />

Fugen. Den Abschluss des Bauwerks bildet der Funke Schachtkonus,<br />

der ebenfalls mit PU ausgekleidet ist.<br />

Dank der speziellen Konstruktionsweise des Konus erfolgt die<br />

Lastabtragung nicht über das Steigrohr, sondern in das umliegende<br />

Erdreich. Der Konus ist wahlweise für Abdeckungen<br />

von 625 mm bzw. 800 mm lieferbar. An Schachtunterteil und<br />

Konus werkseitig angebrachte Seilschlaufen sorgen für denkbar<br />

einfache Handhabung an der Einbaustelle und erleichtern<br />

die Montage des Schachtes. Das Bauteil eignet sich für die<br />

Gestaltung unterschiedlicher Varianten mit Abwinklungen<br />

oder Seitenzuläufen, bietet eine optimale Lösung für Gerinne<br />

mit Nennweiten- und Höhensprüngen und ist bei unterschiedlichen<br />

Gefällen (Standard: 1 %) einsetzbar.<br />

Nachträgliche Anschlussmontage möglich<br />

Mit dem FABEKUN ® -Sattelstück DN/OD 160 von Funke kann<br />

zudem jederzeit und an jeder beliebigen Stelle im Steigrohr ein<br />

Anschluss geschaffen werden, um einen Höhenversatz in der<br />

Kanalisation zu überbrücken; optional lässt sich der Anschluss<br />

außerdem mit einem innenliegenden Absturz kombinieren.<br />

Dieser ermöglicht eine problemose Revision und Reinigung,<br />

und dank des geringen Platzbedarfs bleibt der Schacht begehbar.<br />

Eine auf der Berme angebrachte Rutschsicherung sorgt für<br />

festen Stand, auf Wunsch wird der Schacht ab Werk mit einer<br />

Leiter ausgeliefert. Ebenfalls optional ist eine Einstieghilfe für<br />

die Montage im Schachtkonus lieferbar. Eine hierfür nötige<br />

Tragplatte ist werkseitig vormontiert.<br />

KONTAKT: Funke Kunststoffe GmbH, 59071 Hamm<br />

Tel.: +49 (0) 2388 3071-0<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de<br />

www.funkegruppe.de<br />

Mineralische Beschichtung gegen aggressives<br />

Abwasser und biogene Schwefelsäurekorrosion<br />

Die octopus stellt ihr neues Verfahren zur Aushärtung der hydraulischen<br />

abbindenden Beschichtung für Abwasserschächte,<br />

Bauwerkskammern und Behälter durch Heißdampf vor.<br />

Nach der Untergrundvorbereitung mit Wasserhochdruck oder<br />

mit festen Strahlmitteln wird der Schachtraum mit Heißdampf<br />

>100 °C bedampft. Der Heißdampf wird vom Heißdampferzeuger<br />

über einen Schlauch bis zur Mitte des Schachtraumes<br />

geführt und von dort gleichmäßig im Bauwerksraum verteilt.<br />

Die Bedampfungszeit hängt zum einen von der Raumgröße<br />

des Bauwerkes und zum anderen von der Menge des<br />

Heißdampfvolumens kg/h. ab. Durch die Kombination von<br />

ausgesuchten, natürlichen Mineralien und einer hochwertigen<br />

reaktiven Flüssigkomponente entsteht die Fertigmischung<br />

PNEUCON.<br />

Durch das Bedampfen mit Heißdampf ist die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

des Hydratationsprozesses der Beschichtung<br />

so hoch, dass das zementöse Material sofort in die sog.<br />

Klinkerphase (Härte und Dichte) tritt. Unter normalen Bedingungen<br />

(Umgebungstemperatur ~ 20 °C) tritt diese Phase<br />

frühestens nach 7 bis 28 Tagen ein. Die Inbetriebnahme<br />

des Bauwerkes kann sofort nach der Bedampfung erfolgen.<br />

Die Produkteigenschaften sind:<br />

»»<br />

hohe Beständigkeit gegen biogene<br />

Schwefelsäurekorrosion<br />

»»<br />

Säuren- und Laugenbeständigkeit von pH 3 bis pH 14<br />

»»<br />

homogene Verbindung zu allen mineralischen<br />

Untergründen<br />

»»<br />

Temperaturbeständig bis 95 °C<br />

»»<br />

druckwasserdicht bei gleichzeitiger<br />

Wasserdampfoffenheit<br />

»»<br />

Verarbeitung auf mattfeuchten Untergründen<br />

»»<br />

Verarbeitung auf tragfähigen rostigen<br />

Stahloberflächen<br />

»»<br />

keine Unterwanderung durch Rost<br />

»»<br />

Langzeitkorrosionsschutz<br />

»»<br />

lastwechselbeständig<br />

»»<br />

umweltfreundlich, lösemittelfrei, schadstoffarm<br />

KONTAKT: octopus coating GmbH, 30851 Langenhagen<br />

32 06 | 2014


PRODUKT-SPECIAL<br />

Komplette Systemlösung: KERAPORT Schächte<br />

Das neue Schachtprogramm KeraPort ergänzt und komplettiert<br />

die hochwertigen Systemlösungen von Steinzeug-Keramo.<br />

Auch in der senkrechten Dimension bietet Steinzeug-Keramo<br />

damit die umfassenden Vorteile, die Steinzeugrohre und -formstücke<br />

auf der waagerechten Ebene auszeichnen. Zuverlässige<br />

Abwassersysteme verlangen durchgehend ein Höchstmaß an<br />

Korrosionssicherheit und Dichtheit. Weil ein System nur so<br />

zuverlässig arbeiten kann wie jedes einzelne seiner Glieder,<br />

rücken auch Abwasserschächte mehr und mehr in den Fokus<br />

der Entscheidungen.<br />

Gut zugänglich für vielfältige Aufgaben<br />

Schächte ermöglichen das Betreten bzw. das Be- und Entlüften<br />

unterirdischer Abwasseranlagen, Kanalisationen,<br />

Schiebekammern usw. und zeichnen sich durch eine Einsteigevorrichtung<br />

und eine verkehrssichere Abdeckung aus.<br />

Aufgrund ihrer großen Nennweiten von DN 600 über DN<br />

800 bis zu DN 1000 (DN 1200 und DN 1400 auf Anfrage<br />

erhältlich) lassen sich in den Komplett- und Kombischächten<br />

mühelos alle gängigen Prüf-, Inspektions- und Reinigungsgeräte<br />

einbringen.<br />

durch undichte Abwasserschächte ist unbedingt zu vermeiden.<br />

Dieses Anforderungsprofil erfüllt Steinzeug-Keramo mit<br />

dem Schachtprogramm KeraPort in idealer Weise. Wie kein<br />

anderer steht der Werkstoff Steinzeug für Korrosionssicherheit<br />

und Dichtheit beim Abwassertransport. Jeder Steinzeugschacht<br />

wird nach individuellen Vorgaben gefertigt.<br />

KONTAKT: Steinzeug-Keramo GmbH, 50226 Frechen<br />

Tel.: +49 (0) 2234 507 201<br />

E-Mail: M.Khazdouzian@steinzeug-keramo.com<br />

www.steinzeug-keramo.com<br />

Extrem korrosionssicher und dicht<br />

Für Schächte gilt wie für jedes andere Segment im gesamten<br />

Abwassersystem: Die Anforderungen wachsen. Abwässer<br />

sind heute deutlich aggressiver als noch vor wenigen Jahren<br />

– aus vielfältigen Ursachen. Auch eintretendes Fremdwasser<br />

Molchen leicht gemacht: QUICK-PIG-Station<br />

für PE-Rohrsysteme<br />

Auf der IFAT 2014 in München hat REINERT-RITZ erstmals<br />

ein neues, innovatives Konzept zum Einbringen und Herausnehmen<br />

von Molchen vorgestellt.<br />

Im Gegensatz zur gängigen Praxis werden mit der QUICK-<br />

PIG Station keine platzraubenden und kostspieligen<br />

Schächte mehr benötigt, um den Molch in das Rohrsystem<br />

einzufügen.<br />

Die Bedienung der Molchschleuse erfolgt nach Entfernung<br />

des Straßendeckels von oben. Dadurch werden nicht nur<br />

Installationskosten reduziert, sondern es entfallen auch viele<br />

sicherheitstechnische Vorkehrungen, wie Gaswarngeräte,<br />

Sicherheitsdreibock, Höhensicherungsgerät, Rettungshubeinrichtung<br />

usw.<br />

Die „Arbeit in Schächten“ wird grundsätzlich als Tätigkeit<br />

mit besonderen Gefahren eingestuft. Mit der QUICK-PIG-<br />

Station werden zukünftig lebensgefährdende Risiken von<br />

Monteuren abgewendet. Die Station macht das Molchen<br />

sicherer, einfacher und kostengünstiger.<br />

KONTAKT: REINERT-RITZ GmbH, 48531 Nordhorn<br />

E-Mail: kontakt@reinert-ritz.de<br />

www.reinert-ritz.com<br />

06 | 2014 33


PRODUKT-SPECIAL<br />

Die neue Premium-Line von Wavin: Großes Interesse<br />

auf der IFAT 2014<br />

Auf der IFAT in München<br />

präsentierte Wavin erstmals<br />

seine neue Premium-<br />

Produktlinie für die Abwasserentsorgung.<br />

Unter dem<br />

Namen TERRA GRAVITY<br />

werden in Zukunft hochwertige<br />

Kanalrohre und<br />

Schächte für anspruchsvollste<br />

Anwendungen<br />

angeboten. Das Interesse<br />

am Wavin Messestand<br />

war groß. Zum neuen<br />

Konzept gehören auch<br />

umfangreiche Serviceleistungen<br />

wie zum Beispiel<br />

ein neues Online-Tool für<br />

den Tiefbau.<br />

Neu im Wavin-Sortiment: Das Vollwandrohrsystem<br />

Acaro PP SN 12 und der für homogene<br />

Premium-Produkte<br />

Großraumschacht Tegra 1250 aus PE sind Kanalsysteme<br />

Teil der TERRA GRAVITY Premium Line „Mit TERRA GRAVITY richten<br />

wir uns an Kommunen,<br />

Planer und Tiefbauunternehmen,<br />

die in der drucklosen Entwässerung besonderen<br />

Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Service legen“, erklärt<br />

Günter Brümmer, Produktmanager bei Wavin, die Strategie.<br />

Das umfangreiche Produktsortiment beinhaltet unter anderem<br />

die Tegra Premium-Schächte, hergestellt aus PE oder PP,<br />

in den Dimensionen von DN 425 bis DN 1250. Gleich drei<br />

neue Premium-Schächte wurden zur Einführung von TERRA<br />

GRAVITY ins Lieferprogramm aufgenommen. Auf der IFAT<br />

in München weckte vor allem ein neuer Großraumschacht<br />

aus Polyethylen das Interesse der Besucher. Der Tegra 1250<br />

bietet viel Platz für Armaturen und große Anschlüsse. Als<br />

Baukastensystem mit schweißbaren Komponenten ist er<br />

ideal für anspruchsvolle Aufgaben in der Entwässerung.<br />

Entsprechend der Kundenbedürfnisse wird der PE-Schacht<br />

individuell gefertigt und anwendungsbezogen ausgestattet.<br />

Neben hochwertigen und langlebigen Schächten bietet der<br />

Marktführer für Kunststoffrohrsysteme in Europa aber auch<br />

ein Komplettprogramm an Rohren und Verbindungssystemen,<br />

mit denen sich materialgleiche und bei Bedarf auch<br />

vollverschweißte Kanäle herstellen lassen. So finden sich<br />

spezielle Rohre für den Regenwassertransport, Vollwandrohre<br />

aus PE-HD oder rippenverstärkte PP-Rohre im TERRA<br />

GRAVITY-Sortiment. Neu ist das Vollwandrohrsystem Acaro<br />

PP SN 12 aus hochwertigem Polypropylen, das mit einem<br />

speziellen Dichtsystem ausgestattet ist. „Durch die einfache<br />

Kombination unserer Premium-Rohre und -Schächte lassen<br />

sich homogene Kanalsysteme herstellen, die besonders<br />

langlebig und sicher sind“, bringt Brümmer die wesentlichen<br />

Vorteile auf den Punkt.<br />

Premium-Service<br />

Auch das ist neu: Neben den umfangreichen Serviceleistungen,<br />

die bei Wavin selbstverständlich sind, profitieren<br />

Terra Gravity-Kunden in Zukunft von einem erweiterten<br />

Serviceangebot. Mit dem neuen Online Tool Tiefbau können<br />

Kunden jetzt neben der bewährten Regenwasserbewirtschaftung-Berechnung<br />

auch ihr Abwassernetz hydraulisch<br />

berechnen und planen. Mit einem kompletten Report alle<br />

wichtiger Daten, inklusive einem Massenauszug, der sowohl<br />

im PDF-Format oder auch als GAEB-Datei zur Verfügung<br />

gestellt wird. Zum Premium-Service gehören auch die projektbezogene<br />

Konzeption und Projektierung, die auftragsbezogene<br />

Fertigung sowie die Projektbegleitung durch<br />

einen Wavin-Techniker vor Ort. „Von der Planung, über<br />

die Einweisung auf der Baustelle bis hin zur Fertigstellung<br />

des Projektes stehen wir an der Seite unserer Kunden“, so<br />

Brümmer.<br />

KONTAKT: Wavin GmbH, 49767 Twist<br />

Tel.: +49 (0) 5936 12-0<br />

www.wavin.de<br />

INFO<br />

Der Newsletter für<br />

die Rohrleitungsbranche<br />

Anmelden unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

GAS | WASSER | ABWASSER | PIPELINEBAU | SANIERUNG | KORROSIONSSCHUTZ | FERNWÄRME | ANLAGENBAU<br />

34 06 | 2014


4. Praxistag am 05. November 2014 in Rheine<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

NEU<br />

Begleitende<br />

Ausstellung und<br />

Vorführungen<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Block 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Optimale fahrweise von Pumpen und Turbinen<br />

Dr. Gebhardt, aquatune, Aarbergen; Dr. Wolters, 3S Consult, München<br />

Rahmenbedingungen einer Zielnetzplanung<br />

Dr. Esad Osmancevic, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

ISO 55 000 – Der Standard für das Asset Management<br />

Mike Beck, Fichtner Water & Transportation GmbH, Berlin<br />

Block 2: Strategien zur Netzspülung<br />

Reinigung einer Rohwasserleitung mit dem Impulsspülverfahren<br />

Carsten Utke, Berliner Wasserbetriebe, Berlin<br />

Auswahlkriterien für Spül- und Reinigungsverfahren<br />

Dominik Nottarp-Heim, Hessenwasser, Groß-Gerau;<br />

Dr. Christian Sorge, IWW, Biebesheim am Rhein<br />

Block 3: Armaturenwechsel und -instandhaltung<br />

Wechsel von Anbohrarmaturen bei Betriebsdruck<br />

N. N., Flintab GmbH, Brüsewitz<br />

Im Fokus: Armatureninstandhaltung<br />

Axel Sacharowitz, 3S Antriebe, Berlin<br />

Block 4: Druckprüfung von Rohrleitungen<br />

Fehlerhafte Druckprüfungen bei Wasserleitungen<br />

René Stangl, Hamm<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 400-2 Druckprüfung von neu verlegten<br />

Rohrleitungen - Grundlagen, Verfahren, Anforderungen<br />

Bernd Nienhaus, Esders GmbH, Haselünne<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, iro<br />

Termin: Mittwoch, 05.11.2014,<br />

9:00 Uhr – 16:45 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Rheine<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzplanung, -inspektion und<br />

-wartung<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 410,- €<br />

Nichtabonnenten: 450,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine<br />

schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn<br />

zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 24.<br />

Oktober 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />

für den Verwaltungsaufwand in Rechnung gestellt. Die Preise<br />

verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Block 5: Netzbetrieb - Überwachung<br />

Schallgeschwindigkeit im Rohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Online Netzüberwachungssysteme zur Versorgungssicherheit<br />

Stefan Neuhorn, Hinni AG, Biel-Benken (CH)<br />

Erhöhte Rohrleitungsschwingungen in einem Wasserwerk<br />

Dr. Christian Jansen, KÖTTER Consulting Engineers GmbH & Co. KG<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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FACHBERICHT RECHT & REGELWERK<br />

Betreiberhaftung bei Rohrleitungsschäden<br />

Der Stofftransport durch Rohrleitungen ist im Vergleich zu anderen Transfermethoden sehr sicher. Dennoch kann es<br />

in seltenen Fällen zum Austreten transportierter Medien in die Umgebung kommen. Außer der Umwelt können dabei<br />

auch unbeteiligte Privatpersonen geschädigt werden, etwa durch Verschmutzungen ihres Grundeigentums. In der<br />

Akutsituation richten sich die zu treffenden Maßnahmen regelmäßig in erster Linie darauf, die Gefahr einzudämmen<br />

und den nachvollziehbaren Sorgen Betroffener angemessen zu begegnen. Wenn sich die Lage beruhigt hat, geht<br />

es um den Ausgleich entstandener Schäden. Zu den damit verbundenen rechtlichen Fragen gibt der vorliegende<br />

Beitrag einen Überblick.<br />

Grundlagen<br />

Die Haftung eines Rohrleitungsbetreibers gegenüber einem<br />

Grundstückseigentümer kann prinzipiell in einem individuellen<br />

Vertrag über die Gestattung der Grundstücksnutzung<br />

für die Leitung geregelt sein. Dies muss im jeweiligen Einzelfall<br />

anhand der konkret abgeschlossenen Vereinbarungen<br />

geklärt werden, weil solche speziellen Regelungen von<br />

gesetzlichen abweichen können. Beim Fehlen einer vertraglichen<br />

Schadensersatzbestimmung haften Rohrleitungsbetreiber<br />

nach § 2 Abs. 1 Satz 1 des Haftpflichtgesetzes (HPflG)<br />

und – in bestimmten besonderen Fällen, auf die hier aus<br />

Platzgründen nicht weiter einzugehen ist [1] – nach weiteren<br />

gesetzlichen Spezialvorschriften. § 2 Abs. 1 Satz 1 HPflG<br />

lautet:<br />

„Wird durch die Wirkungen von Elektrizität, Gasen,<br />

Dämpfen oder Flüssigkeiten, die von einer Stromleitungsoder<br />

Rohrleitungsanlage oder einer Anlage zur Abgabe der<br />

bezeichneten Energien oder Stoffe ausgehen, ein Mensch<br />

getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen<br />

verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Inhaber der<br />

Anlage verpflichtet, den daraus entstehenden Schaden zu<br />

ersetzen.“<br />

Diese Regelung gehört mit einigen anderen zu einer Gruppe<br />

von Schadensersatzbestimmungen, die sich von den<br />

„normalen“ Haftungsvorschriften des deutschen Rechts<br />

dadurch unterscheiden, dass sie eine Verpflichtung zum<br />

Schadensersatz ohne Verschulden des Leitungsbetreibers<br />

aussprechen. Es kommt nicht darauf an, ob ein Rohrleitungsbetreiber<br />

fahrlässig gehandelt hat. Bestimmungen<br />

wie § 2 Abs. 1 HPflG statuieren eine so genannte Gefährdungshaftung:<br />

Der Gesetzgeber entscheidet, dass selbst das<br />

absolut sorgfältige Betreiben bestimmter Einrichtungen ein<br />

immanentes Risiko mit sich bringt, das potentiell betroffenen<br />

Dritten nicht ohne Ausgleich im Schadensfall zuzumuten<br />

ist. Ein bekanntes Beispiel ist die verschuldensunabhängige<br />

Haftung für das Betriebsrisiko von Kraftfahrzeugen, die im<br />

Straßenverkehrsgesetz geregelt ist.<br />

Zu solchen Einrichtungen gehören auch die im oben wiedergegebenen<br />

Gesetzestext genannten Rohrleitungsanlagen,<br />

wenn in ihnen Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten transportiert<br />

werden. Das betrifft unter anderem Rohrleitungen zum<br />

Transport von Erdöl, Ethylen, Wasserstoff, Druckluft oder<br />

Chemikalien [2], aber darauf beschränkt sich die Vorschrift<br />

nicht. Auch ob eine Leitung ober- oder unterirdisch verlegt<br />

ist, spielt für die Haftung nach dieser Regelung grundsätzlich<br />

keine Rolle. Die wesentliche Haftungsvoraussetzung<br />

besteht bei § 2 Abs. 1 Satz 1 HPflG in der Ursächlichkeit<br />

eines unplanmäßigen Stoffaustritts (das muss nicht zwingend<br />

ein plötzliches Ereignis im Sinne eines Unfalls sein) für<br />

einen Schaden. Diese Kausalität drückt der Gesetzgeber<br />

mit dem Wort „durch“ am Anfang des oben genannten<br />

Tatbestandes aus.<br />

Juristen prüfen an dieser Stelle bei allen Gefährdungshaftungen<br />

im Wesentlichen zwei Fragen. Erstens, ob ein<br />

Stoffaustritt in einem quasi-naturwissenschaftlichen Sinn<br />

zu einem Schaden geführt hat, also conditio sine qua non<br />

für diesen ist. Entsteht ein Schaden unabhängig von einem<br />

Stoffaustritt, gibt es keine Rechtfertigung für eine Haftung<br />

des Rohrleitungsbetreibers. Diese Voraussetzung kann im<br />

konkreten Fall leicht zu klären sein (zum Beispiel bei einer<br />

Bodenverunreinigung durch austretendes Öl), aber auch<br />

schwer (fiktives Beispiel: unter Überdruck austretendes Gas<br />

reißt Erdbrocken in die Luft, einige Dutzend Meter entfernt<br />

zerbirst eine Fensterscheibe).<br />

Die zweite Prüffrage lautet, ob ein auf der ersten Stufe<br />

erfasster Schaden vom Sinn der Gefährdungshaftung<br />

erfasst wird, also auf die spezifischen Risiken des Transports<br />

– nicht des Stoffes an sich – durch eine Rohrleitungsanlage<br />

zurückgeht (Schutzzweckzusammenhang). Auch<br />

die Frage nach dem Schutzzweckzusammenhang kann<br />

im Einzelfall zu schwierigen Bewertungsfragen führen<br />

(z. B. Haftung für das Entstehen giftiger Dämpfe infolge<br />

des Zusammenfließens verschiedener Stoffe in einer<br />

kommunalen Abwasseranlage? [3] Für Schäden durch<br />

Asphaltbrocken, die infolge bergbaubedingten Versagens<br />

einer Wasserversorgungsleitung herumgeschleudert<br />

werden? [4]).<br />

Klärungsbedürftig ist schließlich auch, ob Mitursachen<br />

existieren (zum Beispiel mangelhafte Ausführung betroffener<br />

Bauwerke, die niemand je bemerkt hat, die sich<br />

36 06 | 2014


RECHT & REGELWERK FACHBERICHT<br />

aber schadensträchtig auswirken). Diese mindern ggf.<br />

die Haftung von Rohrleitungsbetreibern.<br />

Diese vorstehend erläuterte Wirkungshaftung hängt nicht<br />

vom Zustand der Anlage ab [5], denn ihr Grund liegt<br />

allein in den Gefahren, die vom leitungsgebundenen<br />

Stofftransport ausgehen. Entsprechend der gesetzgeberischen<br />

Absicht, das Betriebsrisiko auszugleichen, ist<br />

für diese Haftung irrelevant, ob eine Anlage intakt oder<br />

defekt ist [6]. Anders ist es mit einer weiteren Haftung,<br />

der so genannten Zustandshaftung, die im zweiten Satz<br />

des § 2 Abs. 1 HPflG geregelt ist. § 2 Abs. 1 Satz 2 HPflG<br />

lautet:<br />

„Das gleiche gilt, wenn der Schaden, ohne auf den<br />

Wirkungen der Elektrizität, der Gase, Dämpfe oder<br />

Flüssigkeiten zu beruhen, auf das Vorhandensein<br />

einer solchen Anlage zurückzuführen ist, es sei denn,<br />

dass sich diese zur Zeit der Schadensverursachung in<br />

ordnungsmäßigem Zustand befand. Ordnungsmäßig ist eine<br />

Anlage, solange sie den anerkannten Regeln der Technik<br />

entspricht und unversehrt ist.“<br />

Dabei geht es um Schäden, die auf die Existenz einer<br />

Anlage zurückzuführen sind, aber nicht auf transportierte<br />

Stoffe. Dies ist der Grund dafür, dass die Haftung hier<br />

an einen regelwidrigen Zustand der Anlage anknüpft.<br />

Nachfolgend bleibt diese Regelung angesichts des Aufsatzthemas<br />

außer Acht. Gleiches gilt für die Haftung bei<br />

verschuldeten, also mindestens fahrlässig verursachten,<br />

Stoffaustritten. Für diese gelten abweichende Eingangsvoraussetzungen;<br />

die nachfolgenden Ausführungen zum<br />

Inhalt der ggf. eingreifenden Haftung gelten aber jedenfalls<br />

prinzipiell sinngemäß (es gibt allerdings im Detail<br />

Unterschiede).<br />

Was ist zu ersetzen?<br />

Zum Inhalt der Haftung führt das HPflG nichts Konkretes<br />

aus, es beschränkt sich auf die Wendung, der Inhaber einer<br />

Leitung habe „den entstehenden Schaden zu ersetzen“.<br />

Aus juristischer Sicht liegt darin aber nicht etwa eine Lücke,<br />

sondern eine sparsame Gesetzgebungstechnik, die Wiederholungen<br />

vermeidet. Es gibt nämlich allgemeine Regeln über<br />

den Schadensersatz in den §§ 249 ff. BGB, die im Bereich<br />

des HPflG anwendbar sind [7]. Die Kernaussage findet sich<br />

in § 249 Abs. 1 BGB:<br />

„Wer zum Schadensersatz verpflichtet ist, hat den Zustand<br />

herzustellen, der bestehen würde, wenn der zum Ersatz<br />

verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre.“<br />

Diese Vorschrift formuliert die Grundidee einer vollständigen<br />

Wiederherstellung des Zustandes vor der<br />

Beschädigung in Natur (Naturalrestitution). Aus dieser<br />

Grundidee leitet sich ab, dass ein Rohrleitungsbetreiber<br />

ggf. alle Schäden beseitigen muss, die aus der durch die<br />

ausgetretenen Stoffe verursachten Sachbeschädigung<br />

resultieren. Gemeint ist damit aber kein bis ins Detail<br />

identischer Zustand, sondern ein wirtschaftlich gleichwertiger<br />

(schadensfreier), was etwa bei einer unvermeidbaren<br />

geringfügigen optischen Beeinträchtigung wie dem<br />

Austausch beschädigter Klinkersteine durch nicht exakt<br />

übereinstimmende einen bedeutsamen Kostenunterschied<br />

machen kann.<br />

Von dem Grundsatz, dass der Schädiger den Schaden<br />

selbst beseitigen soll, lässt § 249 Abs. 2 Satz 1 BGB für<br />

die beiden bei weitem wichtigsten Schadensarten eine<br />

praktisch sehr wichtige Ausnahme zu:<br />

„Ist wegen Verletzung einer Person oder wegen<br />

Beschädigung einer Sache Schadensersatz zu leisten,<br />

so kann der Gläubiger statt der Herstellung den dazu<br />

erforderlichen Geldbetrag verlangen.“<br />

Das Gesetz mutet also niemandem zu, sich zur Reparatur<br />

gerade an denjenigen zu wenden, der einen Schaden überhaupt<br />

erst herbeigeführt hat (und der vielleicht gar nicht<br />

die Fähigkeiten besitzt, um ihn zu beseitigen).<br />

Gleichgültig, ob Betroffene sich für Naturalrestitution oder<br />

für Geldersatz entscheiden, müssen Schädiger sämtliche Folgen<br />

eines Schadensereignisses tragen, also auch mittelbare<br />

wie Betriebsstörungen oder zu einem späteren Zeitpunkt<br />

erforderliche Kontrollanalysen [8]. Aus der anwaltlichen<br />

Praxis lässt sich darüber hinaus berichten, dass gelegentlich<br />

(etwa im Bereich der Landwirtschaft) Imageeinbußen und<br />

Verluste von Zertifizierungen geltend gemacht werden.<br />

Ebenfalls zum zu ersetzenden wirtschaftlichen Schaden<br />

gehören beispielsweise Auf-wendungen zur Feststellung<br />

und Durchsetzung eines Ersatzanspruches, also vor allem<br />

Kosten für Sachverständige und anwaltliche Beratung (in<br />

der Regel nur in Höhe gesetzlicher Gebühren, nicht darüber<br />

hinausgehender besonders vereinbarter Vergütung). Im<br />

Fall einer Körperverletzung kommt Schmerzensgeld hinzu<br />

(§ 6 Satz 2 HPflG).<br />

Auf der anderen Seite schließt die Grundidee des deutschen<br />

Schadensrechts es aus, dass Betroffene am Ende<br />

besser dastehen als ohne Stoffaustritt aus einer Rohrleitung.<br />

Daraus folgt insbesondere, dass sie sich Verbesserungen<br />

oder Wertsteigerungen anrechnen lassen<br />

müssen, die im Zuge einer Reparatur entstehen. Ein<br />

typisches Beispiel ist die Beschädigung eines gealterten<br />

Bauwerks, das im Zuge einer Instandsetzung auf aktuellen<br />

Stand gebracht und dessen technische Lebensdauer<br />

verlängert wird (so genannter Abzug neu für alt). Der<br />

ursprüngliche Zustand – ohne Schadensereignis – lässt<br />

sich in solchen Fällen oft nicht wiederherstellen, und<br />

das wäre auch meist unsinnig. Trotzdem soll der Verursacher<br />

eines Schadens nicht sozusagen „draufzahlen“<br />

und dem Betroffenen etwas geben, was dieser vor der<br />

Beschädigung auch nicht hatte. Dies alles folgt aus dem<br />

§ 249 Abs. 1 BGB, denn zu dem hypothetischen schadensfreien<br />

Zustand gehören eben auch keine Gewinne<br />

infolge von Reparaturmaßnahmen.<br />

Prinzipiell kennt das deutsche Schadensrecht keine absolute<br />

Obergrenze für die Haftung. Das HPflG weicht davon aller-<br />

06 | 2014 37


FACHBERICHT RECHT & REGELWERK<br />

dings ab: Gemäß seinem § 9 sind Ansprüche wegen Tötung<br />

oder Verletzung eines Menschen für jede Person auf einen<br />

Kapitalbetrag von 600.000 Euro oder auf einen Rentenbetrag<br />

von jährlich 36.000 Euro begrenzt. Bei Sachschäden regelt<br />

§ 10 HPflG eine Haftungsgrenze von 300.000 Euro für alle<br />

beschädigten Sachen; davon sind allerdings Grundstücke ausgenommen,<br />

für deren Beschädigung in unbegrenzter Höhe<br />

gehaftet werden muss. Wichtig ist, dass diese Haftungsgrenzen<br />

nur für die Gefährdungshaftung nach dem HPflG gelten.<br />

Falls also ein Rohrleitungsbetreiber aufgrund Fahrlässigkeit<br />

beim Betrieb der Leitung auch aufgrund anderer gesetzlicher<br />

Vorschriften haftet, gelten die Grenzen nicht.<br />

Da Grundstücksschäden von der Haftungsbegrenzung ausgenommen<br />

sind, kann je nach konkretem Fall eine Regelung<br />

aus dem allgemeinen Schadensrecht relevant werden, die<br />

in § 251 Abs. 2 BGB enthalten ist. Diese Vorschrift besagt<br />

im Ergebnis, dass Betroffene auf Wertersatz – anstelle von<br />

Wiederherstellung oder dem dafür erforderlichen Geldbetrag<br />

– beschränkt sind, wenn die Naturalrestitution unverhältnismäßig<br />

teuer wäre. Der vielfach bekannte Anwendungsfall dieser<br />

Regel ist die 130 %-Grenze, die sich bei der Beschädigung<br />

von Kraftfahrzeugen etabliert hat: Wenn die Reparaturkosten<br />

den Wert des Fahrzeugs um mehr als 30 % übersteigen, kann<br />

der geschädigte Eigentümer sie nicht verlangen, sondern muss<br />

sich mit dem Ersatz des Zeitwertes zufriedengeben. Völlig<br />

unwirtschaftliche Aufwendungen verlangt das Schadensrecht<br />

nicht. Allerdings gibt es nur bei Kfz-Schäden eine solche feste<br />

Grenze, was sich schlicht aus der Masse an Kraftfahrzeugen<br />

und Unfällen im Straßenverkehr und daraus folgenden Marktmechanismen<br />

und Nivellierungen erklärt. Grundstücke sind<br />

weit weniger abstrakt vergleichbar, zu ihrer Bewertung sind<br />

außerdem regelmäßig Verkaufs- und Abschreibungswerte<br />

heranzuziehen. Letztlich kommt es deshalb auf einen individuellen<br />

Vergleich des Verkehrswerts vor der Beschädigung<br />

mit den Wiederherstellungskosten an (wobei letztere ggf. um<br />

einen Abzug neu für alt zu bereinigen sind).<br />

Wer muss was beweisen?<br />

Kommt es zum Streit, ist die Beweislastverteilung von<br />

Bedeutung, also die Frage, ob der Geschädigte oder der<br />

Rohrleitungsbetreiber einen bestimmten Umstand belegen<br />

muss. Diesbezüglich gilt: Jede Partei muss prinzipiell (Abweichungen<br />

sind in Spezialfällen möglich) das beweisen, was<br />

ihr günstig ist, die Umstände, aus denen sie selbst etwas<br />

herleitet. Dementsprechend müssen Betroffene zum Beispiel<br />

den Kausalzusammenhang zwischen einem Ereignis<br />

an der Rohrleitung und einem Schaden nachweisen, und<br />

auch für die Schadenshöhe liegt die Beweislast bei ihnen.<br />

Auf der anderen Seite tragen Leitungsbetreiber etwa die<br />

Beweislast dafür, dass ein Betroffener aufgrund des Schadensereignisses<br />

Wertsteigerungen erzielt hat, die er sich<br />

anrechnen lassen muss.<br />

Schwierige Ermittlung: Entgangener Gewinn<br />

Auch entgangener Gewinn gehört zu den zu ersetzenden<br />

Schäden. Dies ergibt sich aus § 249 Abs. 1 BGB, denn<br />

zu dem schadensfreien Zustand gehören auch Werte,<br />

die dem Geschädigten ohne das Schadensereignis zugeflossen<br />

wären. Der Ersatz entgangenen Gewinns wirft<br />

allerdings gegenüber dem oben Behandelten eine Besonderheit<br />

auf: Es geht nicht um – zum Unfallzeitpunkt –<br />

existierende Güter, sondern um hypothetische zukünftige.<br />

Dadurch entsteht für Geschädigte ein Beweisproblem,<br />

denn sie können nicht auf einen zweifelsfrei vorhandenen<br />

Güterbestand verweisen, der infolge eines Ereignisses<br />

verringert wurde. Der Gesetzgeber nimmt Betroffenen<br />

dieses (unverschuldete) Problem durch eine Beweiserleichterung<br />

ab: Gemäß § 252 Satz 2 BGB gilt der Gewinn<br />

als entgangen,<br />

„welcher nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge oder<br />

nach den besonderen Umständen, insbesondere nach<br />

den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen, mit<br />

Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte“.<br />

Welches Maß an Wahrscheinlichkeit erforderlich ist, lässt<br />

dieser Wortlaut offen. In der höchstrichterlichen Rechtsprechung<br />

heißt es, es müsse „nach den Umständen des<br />

Falls wahrscheinlicher [sein], dass der Gewinn ohne das<br />

haftungsbegründende Ereignis erzielt worden wäre, als<br />

dass er ausgeblieben wäre“ [9], wobei „eine Differenzierung<br />

zwischen „gewisser” oder „überwiegender”<br />

Wahrscheinlichkeit nicht ohne weiteres weiter“ führe [10].<br />

In einer neueren Entscheidung hat der Bundesgerichtshof<br />

dagegen eine überwiegende Wahrscheinlichkeit verlangt<br />

[11]. Diese vergleichsweise unscharfen Formulierungen<br />

zeigen, wie komplex es ist, in einem konkreten Fall zu<br />

beurteilen, was als entgangener Gewinn zu ersetzen<br />

ist. Jedenfalls bloße Gewinnchancen begründen keine<br />

hinreichend gefestigte Erwartung. Ein Ansatzpunkt<br />

zur Beurteilung konkreter Fälle kann darin liegen, die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung betroffener Betriebe als<br />

Grundlage heranzuziehen. Diese geben auch hinsichtlich<br />

der Anrechnung ersparter Betriebsausgaben Aufschluss<br />

(solche Ersparnisse müssen Geschädigte sich entgegenhalten<br />

lassen, weil sie sonst am Ende wirtschaftlich besser<br />

dastünden als ohne das Schadensereignis – siehe dazu<br />

schon oben).<br />

Nicht lösen lässt sich mit diesen und vergleichbaren<br />

Unterlagen ein Problem, das zum Beispiel beim Austreten<br />

von Stoffen auf landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

auftreten kann: Wenn nicht mit hinreichender Sicherheit<br />

feststellbar ist, ob und wann betroffene Flächen wieder<br />

für den Anbau zur Verfügung stehen, muss auch eine<br />

Zeitspanne bestimmt werden, für welche die betriebswirtschaftlichen<br />

Daten aus der Vergangenheit in die Zukunft<br />

projiziert wer-den. Stehen Flächen langfristig nicht zur<br />

Verfügung (weil sie nicht saniert werden können), bedeutet<br />

dies einerseits, dass sie auf unabsehbare Zukunft<br />

nicht die Einnahmen aus der Vergangenheit generieren<br />

werden. Auf der anderen Seite steigt mit zunehmender<br />

Länge des betrachteten Zeitraums die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass das Betriebsergebnis aus anderen Gründen<br />

als dem Schadensereignis sinken würde: Zu denken ist<br />

38 06 | 2014


RECHT & REGELWERK FACHBERICHT<br />

hier beispielsweise an natürliche Ein-flüsse, denen jede<br />

landwirtschaftliche Tätigkeit unterliegt. Andere Abschwächungen<br />

könnten – im Lauf der Zeit mit zunehmender<br />

Wahrscheinlichkeit – durch unternehmerische Konkurrenz<br />

oder durch einen Preisverfall für die in der Vergangenheit<br />

produzierten Früchte eintreten. Derartige allgemeine<br />

Betriebsrisiken gehen nicht auf das Austreten von Stoffen<br />

aus der Rohrleitung zurück und sind daher auch nicht<br />

zu ersetzen.<br />

§ 252 BGB Satz 2 BGB ist im Übrigen eine Beweiserleichterung<br />

für Geschädigte, aber keine Sperre für den<br />

Nachweis höherer Gewinneinbußen. Betroffene haben<br />

auch Anspruch auf den Ersatz eines ungewöhnlich hohen<br />

entgangenen Gewinns, aber insoweit erleichtert ihnen<br />

das Recht nicht die Beweisführung.<br />

Ratschläge<br />

Unplanmäßiges Austreten von Transportmedien aus<br />

Rohrleitungsanlagen kann Betreiber vor eine Mehrzahl<br />

schwieriger Aufgaben stellen. Mitarbeitern wird dann in<br />

kurzer Zeit viel abverlangt, um mit möglichen Gefahren<br />

und verständlicher Besorgnis von Anwohnern effektiv<br />

und sachlich umzugehen. Oberstes Gebot muss dabei<br />

sein, akut eine Verschlechterung der Lage zu verhindern.<br />

Später – bei nachträglicher Betrachtung ohne Zeitdruck<br />

– kann sich herausstellen, dass eine Situation weniger<br />

eindeutig ist als ursprünglich gedacht. Deshalb sollte man<br />

sich in Akutsituationen nicht zu vorschnellen Erklärungen<br />

über die Ursache eines Schadens hinreißen lassen, hinter<br />

die unter Umständen sowohl juristisch als auch in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung selbst bei besserem Wissen<br />

nicht mehr zurückgelangt werden kann.<br />

Dies schließt aber nicht aus, auf Betroffene zuzugehen,<br />

deren Ärger und deren Ängste ernst zu nehmen und alles<br />

in die Wege zu leiten, um die Situation möglichst rasch<br />

zu klären: Aus rechtlicher Sicht gibt es bei Schadensfällen<br />

keinen Grund zu absichtlicher Verzögerung, auch wenn<br />

ein solcher Vorwurf gegenüber Unternehmen und deren<br />

Anwälte immer wieder einmal erhoben wird. Beispielsweise<br />

können bei erheblicher Betroffenheit und jedenfalls<br />

grundsätzlich feststehender Schädigung Abschlagszahlungen<br />

auf eine spätere endgültige Schadensregulierung<br />

erbracht werden. Juristisch lässt sich dies je nach Wunsch<br />

der Beteiligten auch so gestalten, dass damit kein Schuldanerkenntnis<br />

verbunden ist.<br />

Von wesentlicher Bedeutung kann – bei größeren Schadensfällen<br />

– die interne Koordination der zu treffenden<br />

Maßnahmen sein. Wegen der unvermeidbaren Außenwirkung<br />

und Kommunikation unter mehreren Betroffenen<br />

muss deren Gleichbehandlung sichergestellt werden;<br />

Abweichungen lassen sich typischerweise nur durch (für<br />

die Betroffenen nachvollziehbare) sachliche Unterschiede<br />

begründen. Zugleich treten bei größeren Ereignissen<br />

regelmäßig Überwachungs- und unter Umständen auch<br />

Strafverfolgungsbehörden auf den Plan. Auch gegenüber<br />

diesen müssen die juristischen Maßnahmen abgestimmt<br />

werden, um unnötige Zusatzbelastungen zu vermeiden.<br />

Diese Aufgabe obliegt allerdings weniger den technischen<br />

Mitarbeitern als der Rechtsabteilung, für deren Tätigkeit<br />

in außergewöhnlichen Situationen sich die Vorbereitung<br />

von Handlungsanweisungen für die Akutreaktion unter<br />

hohem zeitlichem und psychologischem Druck bewährt<br />

hat.<br />

Literatur:<br />

[1] Zu nennen ist insoweit vor allem § 89 Abs.2 des<br />

Wasserhaushaltsgesetzes, der Schäden infolge nachteiliger<br />

Veränderung von Gewässern (dazu gehört nach den<br />

gesetzlichen Regelungen auch das Grundwasser) betrifft.<br />

[2] Schulze, Die Gefährdungshaftung der Betreiber von<br />

Rohrleitungen, insbesondere von gemeindlichen Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen, VersR 2000, 1337 (1338)<br />

[3] Siehe dazu BGH, Beschl. v. 30. 4. 2008 - III ZR 5/07, NVwZ<br />

2008, 1157<br />

[4] OLG Hamm, Urt. v. 29.11.1988, 10 U 73/88, ZfB 130 (1989),<br />

228; Sachverhalt abgedruckt in der Vorentscheidung des LG<br />

Dortmund, Urt. v. 25.02.1988, 2 O 621/87, ZfB 130 (1989), 231<br />

[5] BGH, Urt. v. 05.10.1989, III ZR 66/88, NJW 1990, 1167 (1168);<br />

BGH, Urt. v. 13.10.2005, III ZR 346/04, NJW 2006, 223 (224);<br />

Kaufmann, in: Geigel, Haftpflichtprozess, 26. Aufl. 2011, Kap.<br />

26 Rn. 72<br />

[6] Filthaut, Zur Wirkungshaftung nach § 2 I 1 HPflG, NJW 1983,<br />

2687<br />

[7] OLG Hamm, Urt. v. 19.11.2009, 6 U 129/09, BeckRS 2011,<br />

06510; AG Mannheim, Urt. v. 16.07.2009, 31 C 1/08, NJOZ<br />

2010, 2252 (2254)<br />

[8] So zum Beispiel OLG Rostock, Urt. v. 20.07.2006, 7 U 117/04,<br />

NJW 2006, 3650 (3653)<br />

[9] BGH, Urt. v. 27.09.2001, IX ZR 281/00, NJW 2002, 825 (826)<br />

[10] BGH, Urt. v. 26.07.2005, X ZR 134/04, NJW 2005, 3348 (3349)<br />

[11] BGH, Urt. v. 09.11.2010, VI ZR 300/08, NJW 2011, 1145 (1147<br />

in Rz. 23)<br />

RA Dr. MICHAEL NEUPERT<br />

Partner der Kanzlei Kümmerlein Simon &<br />

Partner Rechtsanwälte mbB, Essen<br />

AUTOR<br />

Tel: +49 (0) 201 1756-624 (Sekretariat Frau<br />

Bieck)<br />

E-Mail: Michael.Neupert@kuemmerlein.de<br />

06 | 2014 39


DWA RECHT & REGELWERK<br />

Regelwerk<br />

Entwurf Merkblatt M 149-3 „Zustandserfassung und –beurteilung<br />

von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 3:<br />

Zustandsklassifizierung und –bewertung“<br />

AUFRUF ZUR<br />

STELLUNGNAHME<br />

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) hat den Entwurf eines Merkblatts<br />

vorgelegt, das die gleichnamige Publikation von 2007<br />

ersetzt. Die Neufassung wurde notwendig, da sich durch die<br />

Überarbeitung der europäischen Normung - insbesondere<br />

DIN EN 13508-2:2011 in Verbindung mit Merkblatt DWA-M<br />

149-2:2013 - die Grundlagen für die Zustandsbeurteilung<br />

verändert haben. Das Anwendungsbeispiel in Anhang A<br />

wurde fortgeschrieben.<br />

DWA-M 149-3 gewährleistet auf der Grundlage des Kodiersystems<br />

einen abgestimmten Arbeitsablauf zur Zustandserfassung<br />

und -beurteilung. Es berücksichtigt weiterhin eine<br />

sinnvolle Einordnung der Teilaufgabe „Zustandsbeurteilung“<br />

in den Gesamtarbeitsablauf zur Sanierung von Entwässerungssystemen,<br />

wie er in DIN EN 752 beschrieben ist.<br />

Das Merkblatt ist aufgegliedert in einen allgemeinen Teil<br />

und ein Anwendungsbeispiel im Anhang. Der allgemeine<br />

Teil stellt grundsätzliche Anforderungen an die Zustandsklassifizierung<br />

und -bewertung, die unabhängig vom Beurteilungsmodell<br />

im Sinne einer Vergleichbarkeit eingehalten<br />

werden sollten. Im Anhang wird ein mögliches Verfahren<br />

zur Umsetzung der Anforderungen aufgezeigt. Andere<br />

Beurteilungsmodelle können, soweit diese die grundsätzlichen<br />

Anforderungen erfüllen, ebenfalls angewandt werden.<br />

Das Merkblatt richtet sich an alle im Bereich der Zustandserfassung<br />

und -beurteilung von Entwässerungssystemen<br />

planenden, betreibenden sowie Aufsicht führenden Institutionen<br />

und Firmen.<br />

Frist zur Stellungnahme: Hinweise und Anregungen zu<br />

dieser Thematik nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle<br />

entgegen. Das Merkblatt DWA-M 149-3 wird bis zum 15.<br />

Juli 2014 öffentlich zur Diskussion gestellt. Stellungnahmen<br />

bitte schriftlich, möglichst in digitaler Form, an:<br />

DWA-Bundesgeschäftsstelle<br />

Dipl.-Ing. Christian Berger<br />

Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef<br />

Tel: 02242/872 126, E-Mail: berger@dwa.de<br />

Ausgabe: April 2014, 69 Seiten, EUR 52,80 für DWA-Mitglieder, EUR 66 Euro für Nicht-Mitglieder<br />

Merkblatt M 190 „Anforderungen an die Qualifikation von Unternehmen<br />

für Herstellung, baulichen Unterhalt, Sanierung und Prüfung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen“<br />

AUFRUF ZUR<br />

STELLUNGNAHME<br />

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) hat ein neues Merkblatt vorgelegt,<br />

das einheitliche Anforderungen an die Qualifikation von<br />

Unternehmen beschreibt, die mit der Herstellung, dem<br />

baulichen Unterhalt, der Prüfung und der Sanierung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen befasst sind.<br />

Ein differenzierter Anforderungskatalog zur Feststellung<br />

der Qualifikation von hier tätigen Unternehmen existiert<br />

derzeit nicht. In den Satzungen deutscher Städte und<br />

Gemeinden finden sich zumeist nur allgemein gehaltene<br />

qualitätsorientierte Anmerkungen zu Herstellung, Erweiterung<br />

und Unterhalt von Anschlusskanälen und Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

mit der Folge, dass viele<br />

Anlagen saniert werden müssen. Eine mangelhafte Ausführung<br />

durch fachlich nicht geeignete Unternehmen oder<br />

nicht qualifiziertes Personal sowie eine fehlende Überwachung<br />

der Arbeiten sind hierfür zumeist ursächlich.<br />

Durch undichte Anschlusskanäle und Grundleitungen tritt<br />

jedoch insbesondere bei Rückstau Abwasser aus und kann<br />

den Boden oder das Grundwasser verunreinigen. Durch<br />

Infiltration von Grundwasser sowie durch Fehlanschlüsse<br />

gelangen zudem erhebliche Fremdwassermengen in die<br />

Abwasseranlage.<br />

DWA-M 190 behandelt unter anderem die Ausführungsbereiche<br />

der Grundstücksentwässerungsanlagen und die<br />

Prinzipien der Eigenüberwachung. Der Nachweis der geforderten<br />

Qualifikation ist nicht Gegenstand des Merkblatts.<br />

Das Merkblatt soll öffentliche wie private Bauherren – hier<br />

vor allem Architekten – dafür sensibilisieren, bei der Beauftragung<br />

von Arbeiten an Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

nur fachlich qualifizierte Unternehmen auszuwählen.<br />

Den Kommunen werden darüber hinaus Empfehlungen zur<br />

Einführung und zum Vollzug einer Fachunternehmerpflicht<br />

auf Satzungsbasis gegeben.<br />

Ausgabe: April 2014, EUR 30,40 für DWA-Mitglieder, EUR 38 Euro für Nicht-Mitglieder<br />

40 06 | 2014


RSV-Regelwerke<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen<br />

mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2011, 48 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit<br />

Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen durch<br />

Liningverfahren ohne Ringraum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit<br />

vorgefertigten Rohren durch TIP-Verfahren<br />

2011, 32 Seiten DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch<br />

Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />

Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner (partielle Inliner)<br />

2009, 20 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen<br />

durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und<br />

-kanälen sowie Schachtbauwerken - Montageverfahren<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RECHT www.vulkan-verlag.de<br />

& REGELWERK DVGW<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />

in Entwässerungssystemen<br />

2012, 41 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />

Anschlussleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2009, 30 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlussleitungen –<br />

Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Erneuerung von Entwässerungskanälen und -anschlussleitungen<br />

mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10,<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

RSV Information 11<br />

Vorteile grabenloser Bauverfahren für die Erhaltung und<br />

Erneuerung von Wasser-, Gas- und Abwasserleitungen<br />

2012, 42 Seiten DIN A4, broschiert, € 9,-<br />

Auch als<br />

eBook<br />

erhältlich!<br />

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WISSEN FÜR DIE<br />

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von DIV Deutscher 04-05 Industrieverlag | 2014 oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

41<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

✘<br />

XFRSVM2014


FACHBERICHT SPEZIAL: BODENMANAGEMENT<br />

Anforderungen an Böden und<br />

Verfüllstoffe im Bereich unterirdischer<br />

Infrastruktur<br />

Im Untergrund unserer Städte wird es eng. Ver- und Entsorgungsleitungen mit Netzlängen von über 2,7 Million Kilometer [1]<br />

sind in Deutschland verlegt. Unter den Straßen und Gehwegen finden sich Kanäle, Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen<br />

sowie Kabel für Strom und Telekommunikation (vgl. [2] und [3]) (vgl. Bild 1). Hinzu kommen höhere Anforderungen an die<br />

Versickerung von Regenwasser (vgl. [4]) und auch Straßenbäume und anderes Grün fordern Raum im Untergrund für ein<br />

gesundes Wurzel- und Pflanzenwachstum (vgl. [5-8]). Jede Nutzung fordert entsprechende Umgebungsbedingungen. Dies<br />

betrifft die bautechnischen und vegetationstechnischen Eigenschaften der eingesetzten Böden und Verfüllstoffe ebenso wie<br />

die natürlichen Funktionen des Bodens. In der Praxis kann dies dazu führen, dass eine Überforderung des Untergrunds mit<br />

erheblichen Konflikten und Entwicklungsengpässen entsteht. In Planung und Bautechnik sind angemessene Lösungen gefragt.<br />

Nachfolgend werden wesentliche Argumentationslinien und Entwicklungen für den deutschsprachigen Raum dargestellt.<br />

Einsatzbereiche und Regelwerke<br />

Der Boden mit seinen natürlichen Funktionen ist ein endliches<br />

Gut. Dies spiegelt sich in den aktuellen Gesetzen und<br />

den Regelwerken zum Bodenschutz wider. Eine europäisch<br />

einheitliche Regelung ist noch nicht verabschiedet, liegt<br />

aber im Entwurf bereits vor [9]. Bis zur Verabschiedung und<br />

Ratifizierung wird der Bodenschutz weiter auf nationaler<br />

Ebene geregelt. In Deutschland hat der Bodenschutz 1998<br />

mit dem Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und der<br />

Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV)<br />

eine einheitliche Grundlage erhalten. Diese wird durch<br />

vorrangige Rechtsvorschriften wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />

das Wasserhaushaltsgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz<br />

erweitert. In der Schweiz ist der Bodenschutz<br />

zum Beispiel im Umweltschutzgesetz in Ergänzung mit der<br />

Verordnung über Belastung des Bodens (VBBo) geregelt.<br />

Zu den natürlichen Bodenfunktionen, die den Boden zu<br />

einem endlichen Gut machen, lassen sich nach dem Bundesbodenschutzgesetz<br />

[10] folgende Eigenschaften zählen:<br />

Bild 1: Der unterirdische Raum mit seinen vielfältigen Nutzungen im<br />

urbanen Bereich<br />

»»<br />

Natürliche Funktionen als: Lebensgrundlage und Lebensraum<br />

für Menschen, Tiere, Pflanzen, Bodenorganismen;<br />

Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere<br />

mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen; Abbau-,<br />

Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen<br />

auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften,<br />

insbesondere auch zum Schutz des<br />

Grundwassers;<br />

»»<br />

Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte<br />

sowie<br />

»»<br />

Nutzungsfunktionen als: Rohstofflagerstätte; Fläche<br />

für Siedlung und Erholung; Standort für die land- und<br />

forstwirtschaftliche Nutzung; Standort für sonstige<br />

wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr,<br />

Ver- und Entsorgung.<br />

Neben den natürlichen Bodenfunktionen spielen die technischen<br />

Eigenschaften von Böden und Verfüllstoffen für<br />

die unterirdische Infrastruktur eine wichtige Rolle. So werden<br />

diese u.a. in zahlreichen Regelwerken angesprochen,<br />

dies betrifft insbesondere folgende Einsatzbereiche und<br />

Nutzungen:<br />

»»<br />

Gründungen und Fundamente, insbesondere standfester<br />

Untergrund, siehe z. B. DIN 1054-1 [11], DIN 1536 [12]<br />

und DIN EN 1997-1 [13]<br />

»»<br />

Straßenbau, insbesondere Untergrund und Planum,<br />

siehe z. B. RASt 06 [14], DIN 4301 [15] und DIN EN<br />

13286 [16]<br />

»»<br />

Kanal- und Leitungsbau, insbesondere Bettungswirkung<br />

und Belastung aus Hauptverfüllung, siehe z. B. ATV-<br />

DVWK A 127 [17], DIN 4124 [18] und DIN EN 1610 [19]<br />

»»<br />

Regenwasserbewirtschaftung, insbesondere Versickerungsfähigkeit<br />

und Wasserspeicherung, siehe z. B. DWA<br />

A 138 [4], DIN 1989-1 [20], BWK-Fachinformationen<br />

1/2013 [21] und Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen<br />

[22]<br />

42 06 | 2014


SPEZIAL: BODENMANAGEMENT FACHBERICHT<br />

»»<br />

Wärmegewinnung aus Abwasser, siehe z. B. DWA M<br />

114 [23]<br />

»»<br />

Wärmespeicherung, siehe z. B. Forschungsbericht der<br />

ITW [24]<br />

»»<br />

Neutrassierung von Hochspannungsleitungen, vermehrt<br />

als Erdkabel, siehe z. B. dena [25], 26. BImSchV [26] und<br />

BGV B11 [27]<br />

»»<br />

Pipelines (Gas, Wasser, Öl), insbesondere Bettung und<br />

Korrosionseigenschaften (Schutz, Aggressivität), siehe<br />

z. B. DIN 30675-1[28], DIN 50929-3:1985-09 [29],<br />

DVGW GW 9 [30] und ÖWAV-Arbeitsbehelf 39 [31]<br />

»»<br />

Fernwärmeleitungen, insbesondere Reibungsverhalten,<br />

siehe z. B. FW 401 Teil 1-18 [32] und FW 420 Teil 5 [33]<br />

»»<br />

Grünflächen, insbesondere Substrateigenschaften, siehe<br />

z. B. DIN 19731 [34], FLL - Empfehlungen für Baumpflanzungen<br />

[7] und RAS-LP4 [35]<br />

Konfliktpotenziale und Trends<br />

In dichtgedrängten Ballungsräumen überlagern sich die<br />

vorgenannten Einsatzbereiche häufig, so dass ein und derselbe<br />

Bodenkörper mehrere der o.a. Funktionen gleichzeitig<br />

erfüllen muss. Typische Beispiele sind:<br />

»»<br />

Versickerung und Speicherung von Regenwasser im<br />

unterirdischen Pflanzraum von Bäumen<br />

»»<br />

Bettung und Grabenverfüllung im Leitungsbau als Unterbau<br />

für die Straße und gleichzeitig als Schutzhülle gegen<br />

Interaktionen mit Vegetation<br />

»»<br />

Schaffung von Retentionsraum zur Abmilderung von<br />

Abflussspitzen bei Starkregenereignissen zum Einstauschutz<br />

des Straßenraumes.<br />

Eine verstärkte Nutzung des Untergrundes ist auch mit<br />

Blick auf aktuelle Entwicklungen zu erwarten, z. B.<br />

»»<br />

im Zuge der Energiewende die Erweiterung und der<br />

Ausbau der Fernwärmenetze, die Erdverlegung von<br />

Stromkabeln und die Gasnetzerweiterungen und<br />

-umbauten durch Power-to-gas-Entwicklungen zur<br />

Zwischenspeicherung und Transport von regenerativ<br />

hergestelltem Gas (vgl. [36], [37])<br />

»»<br />

aus Folgen eines Klimawandels herrührende Maßnahmen<br />

zum Umgang mit Überflutungsereignissen und<br />

verstärkte Ableitung von Niederschlagswasser in den<br />

und durch den Untergrund (vgl. [21])<br />

»»<br />

zur Steigerung der Lebensqualität in Städten herrührende<br />

Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas<br />

durch Begrünung und Beschattung, und damit erhöhte<br />

Anforderungen an Pflanzraum und Substratqualität<br />

(vgl. [38])<br />

»»<br />

der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und die Verlegung<br />

in (halb-)offener und geschlossener Bauweise<br />

(vgl. [39], [40])<br />

»»<br />

Anlagen zur Grundwasserregulierung in Gebieten ehemaliger<br />

Bergbautätigkeit und erhöhten Grundwasserständen.<br />

(vgl. [41], [42]).<br />

Die vorgenannten Entwicklungen lassen Konflikte erwarten.<br />

Diese Konflikte als Chance für eine zukunftsweisende<br />

Bodennutzung zu begreifen, wird eine zentrale Aufgabe<br />

der nächsten Jahre sein.<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

Besondere Perspektiven bieten sich für eine langfristige<br />

Raumplanung und -koordination. Dies betrifft produktseitig<br />

den Einsatz innovativer Böden und Verfüllstoffe im<br />

Untergrund unserer Städte [43] und bei der Planung die<br />

konstruktive Ausführung und das Management. Anforderungen<br />

an den Raumbedarf und Einsatz von Böden leiten<br />

sich bisher aus der oberirdischen Nutzung ab (vgl. [8], [6])<br />

oder sie werden branchenspezifisch definiert, ohne andere<br />

Nutzungen überhaupt zu berücksichtigen. Typische Beispiele<br />

finden sich in der DIN 1998 [2] mit allgemeinem Bezug zu<br />

den Leitungsnetzen, DIN EN 1610 [19] für die offene Bauweise<br />

von Kanälen und Leitungen, FGSV RAL [44] für den<br />

Straßenraum, DVGW GW 9 [31] mit Blick auf die Bettung<br />

von Versorgungsleitungen für Gas- und Wasser, AGFW<br />

FW 401 [33] als Regelwerk für Fernwärmeleitungen sowie<br />

DWA A 138 [4] in der Regenwasserbewirtschaftung sowie<br />

FLL-Empfehlungen [7] als Vorgaben für Pflanzsubstrate.<br />

Zum Teil werden auch Mindestabstände zu anderen Trägern<br />

definiert (vgl. [45], [5]) und die Planer damit vor Randbedingungen<br />

und Zielkonflikte gestellt, die in dicht besiedelten<br />

Ballungsräumen kaum mehr zu lösen sind.<br />

Vielfältige Nutzungen wurden in der Vergangenheit aber auch<br />

realisiert, wenn die vorgenannten normativen Randbedingungen<br />

gar nicht eingehalten werden konnten. Die Herausforderung<br />

liegt dann darin, die Situation realistisch einzuschätzen,<br />

zu akzeptieren und Verantwortung so zu organisieren, dass sie<br />

von allen Trägern auch angenommen werden kann. Akzeptanz<br />

lässt sich insbesondere erhöhen, wenn als treibende Kraft für<br />

koordinierte Maßnahmen z. B. der Kanalbau herangezogen<br />

wird (vgl. Göttingen [46]). Der offenen Bauweise und der<br />

Wahl der eingesetzten Böden kommt dann eine besondere<br />

Rolle zu, denn erst durch die klare räumliche Zuordnung der<br />

Bodenfunktionen für Fundamente, Leitungstrassen, Pflanzräume<br />

und weitere Nutzungen lassen sich Zielkonflikte, z. B.<br />

aus pauschalen Mindestabständen, lösen.<br />

Weitere Chancen bieten sich, wenn Lebenszyklusanalysen<br />

infrastrukturübergreifend aufeinander abgestimmt werden.<br />

Dies betrifft die eingebauten Rohre und Bauteile, ebenso<br />

wie den Boden und die Verfüllstoffe, denn auch diese sind<br />

als Teil des Bauwerks anzusehen [47]. Insbesondere der<br />

Porenraum und die Wasserdurchlässigkeit spielen dabei eine<br />

besondere Rolle, wenn z. B. einerseits örtliche Barrieren,<br />

z. B. als Wurzelschutz [48], die Dauerhaftigkeit sichern sollen<br />

und anderseits großräumig die Wasserdurchlässigkeit hydrogeologisch<br />

gefordert ist, um langfristige wasserwirtschaftliche<br />

Ziele zu erreichen. Auch statische Wechselwirkungen<br />

des Rohr-Boden-Systems mit angrenzenden Maßnahmen,<br />

z. B. durch Lastumlagerungen, sind zu berücksichtigen. Die<br />

Bewertung vorhandener Bodensysteme, die Entwicklung<br />

neuer Böden und Verfüllstoffe sowie Bautechniken und der<br />

Einsatz innovativer Planungsinstrumente [49] kann helfen,<br />

die Robustheit des Systems über den gesamten Lebenszyklus<br />

zu erhöhen. Mit Blick auf kleine Grabentiefen, dauerhaft<br />

06 | 2014 43


FACHBERICHT SPEZIAL: BODENMANAGEMENT<br />

stabile Bettungsbedingungen und definierte Lösbarkeit bei<br />

späteren Aufgrabungen ist der Einsatz zeitweise fließfähiger<br />

Verfüllböden exemplarisch zu nennen (vgl. [44]).<br />

Literatur<br />

[1] IKT: Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur, Destatis<br />

und Umweltbundesamt, eigene Berechnung, Gelsenkirchen,<br />

01/2014 (unveröffentlicht)<br />

[2] DIN 1998 „Unterbringung von Leitungen und Anlagen in<br />

öffentlichen Flächen, Richtlinien für die Planung“ (1978-05)<br />

[3] FGSV „Allgemeine Technische Bestimmungen für die Benutzung<br />

von Straßen durch Leitungen und Telekommunikationslinien“,<br />

ATB-BeStra, Köln, 2008<br />

[4] DWA-Arbeitsblatt A 138 „Planung, Bau und Betrieb von<br />

Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“ (2005-04)<br />

[5] DIN 18920 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz<br />

von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei<br />

Baumaßnahmen“ (2002-08)<br />

[6] FLL-Empfehlung „Empfehlungen für Baumpflanzungen - Teil<br />

1: Planung, Pflanzarbeiten, Pflege“, Bonn, 2005<br />

[7] FLL-Empfehlung „Empfehlungen für Baumpflanzungen - Teil<br />

2: Standortvorbereitungen für Neupflanzungen; Pflanzgruben<br />

und Wurzelraumerweiterung, Bauweisen und Substrate“, Bonn,<br />

2010<br />

[8] DWA-Merkblatt M 162 „Bäume, unterirdische Leitungen und<br />

Kanäle“ (2013-02)<br />

[9] Directive of the European Parliament and of the Council<br />

establishing a framework for the protection of soil<br />

(„Bodenschutzrichtlinie”) vom 22. September 2006 (2004/35/<br />

EC/* COM/2006/0232)<br />

[10] BBodSchG - Gesetz zum Schutz vor schädlichen<br />

Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-<br />

Bodenschutzgesetz) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502)<br />

[11] DIN 1054-1 „Baugrund - Sicherheitsnachweise im Erd- und<br />

Grundbau - Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-1“<br />

(2009-09)<br />

[12] DIN 1536 „Betonpfähle“ (2010-12)<br />

[13] DIN EN 1997-1 „Entwurf, Berechnung und Bemessung in der<br />

Geotechnik - Teil 1: Allgemeine Regeln“ (2009-09)<br />

[14] FGSV „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“, RASt 06,<br />

Köln, 2007<br />

[15] DIN 4301 „Eisenhüttenschlacke und Metallhüttenschlacke im<br />

Bauwesen“ (2009-06)<br />

[16] DIN EN 13286 „Ungebundene und hydraulisch gebundene<br />

Gemische“ (2013-02)<br />

[17] DWA-ATV-DVWK-A 127 „Statische Berechnung von<br />

Abwasserkanälen und- leitungen“ (2000-08)<br />

[18] DIN 4124 „Baugruben und Gräben - Böschungen, Verbau,<br />

Arbeitsraumbreiten“ (2012-01)<br />

[19] DIN EN 1610 „Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und –kanälen“(2010-01)<br />

[20] DIN 1989-1 „Regenwassernutzungsanlagen - Teil 1: Planung,<br />

Ausführung, Betrieb und Wartung“ (2002-04)<br />

[21] Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft<br />

und Kulturbau e.V. (BWK): BWK-Fachinformationen 1/2013:<br />

„Starkregen und urbane Sturzfluten – Praxisleitfaden zur<br />

Überflutungsvorsorge“<br />

[22] FGSV-Merkblatt „Merkblatt für Versickerungsfähige<br />

Verkehrsflächen“, FGSV-Nr. 947, Köln, 2013<br />

[23] DWA-Merkblatt M 114 „Energie aus Abwasser - Wärme- und<br />

Lageenergie“ (2009-06)<br />

[24] Seiwald, H.; Kübler, R. et al.: Saisonale Wärmespeicherung mit<br />

vertikalen Erdsonden im Temperaturbereich von 40 bis 80 °C,<br />

Forschungsbericht, ITW, Universität Stuttgart, 1995<br />

[25] Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena): dena-Netzstudie<br />

II“, Berlin, 2010<br />

[26] Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des<br />

Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über<br />

elektromagnetische Felder - 26. BImSchV): Verordnung über<br />

elektromagnetische Felder in der Fassung der Bekanntmachung<br />

vom 14. August 2013 (BGBl. I S. 3266)<br />

[27] Berufsgenossenschaften: Berufsgenossenschaftliche<br />

Vorschriften - BGV B11: Elektromagnetische Felder“, Carl<br />

Heymanns Verlag, Köln, 2005<br />

[28] DIN 30675-1 „Äußerer <strong>Korrosionsschutz</strong> von erdverlegten<br />

Rohrleitungen aus Stahl -Schutzmaßnahmen und<br />

Einsatzbereiche“ (1992-02)<br />

[29] DIN 50929-3:1985-09 „Korrosion der Metalle;<br />

Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer Werkstoffe bei<br />

äußerer Korrosionsbelastung; Rohrleitungen und Bauteile in<br />

Böden und Wässern“ (1985-09)<br />

[30] DVGW GW 9 „Beurteilung der Korrosionsbelastungen von<br />

erdüberdeckenden Rohrleitungen und Behältern aus unlegierten<br />

und niedrig legierten Eisenwerkstoffen in Böden“ (2011-05)<br />

[31] Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband<br />

(ÖWAV): ÖWAV-Arbeitsbehelf 39 „Korrosion im Wasser- und<br />

Abwasserfach“, Wien, 2010<br />

[32] AGFW-FW 401 Teil 1-18 „Verlegung und Statik von<br />

Kunststoffmantelrohren (KMR) für Fernwärmenetze“ (2007-12)<br />

[33] AGFW-FW 420 Teil 5 „Fernwärmeleitungen aus flexiblen<br />

Rohrsystemen: Planung, Bau und Montage, Betrieb“ (2011-12)<br />

[34] DIN 19731 „Verwertung von Bodenmaterial“ (1998-05)<br />

[35] FGSV-RAS-LP4 „Richtlinien für die Anlage von Straßen - Teil<br />

4: Landschaftspflege“, Köln, 1993<br />

[36] Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU): VKU-<br />

Information „Power to gas“, Köln, Dezember 2012.<br />

[37] Jarass, L.; Obermair, G. M.: Welchen Netzumbau erfordert die<br />

Energiewende?, Münster, 2012<br />

[38] Kuttler, W.; Dütemeyer, D. et al.: Handlungsleitfaden –<br />

Steuerungswerkzeuge zur städtebaulichen Anpassung an<br />

thermische Belastungen im Klimawandel, dynaklim-Publikation<br />

Nr. 34 / Februar 2013, Duisburg, 2013<br />

[39] Breitbandbüro des Bundes: Infoblatt: „Mitnutzung alternativer<br />

Infrastrukturen, Synergien im Breitbandausbau“, Berlin, Oktober<br />

2013<br />

[40] Verband der Anbieter von Telekommunikations- und<br />

Mehrwertdiensten (VATM): Glasfasernetze: Heute die<br />

Voraussetzungen für morgen schaffen. Leitfaden für<br />

Kommunen und Landkreise, Köln<br />

[41] Emschergenossenschaft: Sachstandsbericht, Grundwasserbewirtschaftung<br />

im Emschergebiet, Essen, 2012<br />

[42] Kaiser, H.-J.; Uibrig H.: Maßnahmen gegen Gefahren<br />

durch Grundwasserwiederanstieg im Sanierungsbereich<br />

Lausitz, Vortrag von der 5. Fachkonferenz am<br />

44 06 | 2014


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1.3.2011: Wasserwirtschaftliche Maßnahmen in der<br />

Bergbaufolgelandschaft<br />

[43] Ruhr-Universität Bochum und IKT: Einsatz von Bettungsund<br />

Verfüllmaterialien im Rohrleitungsbau. Endbericht zum<br />

Forschungsvorhaben, gefördert durch das MUNLV NRW,<br />

Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Grundbau und<br />

Bodenmechanik und IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur,<br />

Bochum Gelsenkirchen, 2006<br />

[44] FGSV-RAL - Richtlinien für die Anlage von Landstraßen, FGSV-<br />

Nr. 201 (R1), Köln, 2012<br />

[45] DVGW G 463 „Gasleitungen aus Stahlrohren für einen<br />

Betriebsdruck größer als 16 bar – Errichtung“, Entwurf<br />

(2009-07)<br />

[46] IKT: International Webinar „Asset Management of Underground<br />

Infrastructure“ (AM 10/13-01/14), Teil 1/8 „Experience<br />

from Germany“: 21.10.2013, http://www.youtube.com/<br />

watch?v=YC49yOW2JMs, Zugriff am 27.1.2014<br />

[47] IKT: Gut gebettet liegen Rohre länger. IKT-Ergebnisheft 01/2007,<br />

IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen, 2007<br />

[48] Ruhr-Universität Bochum und IKT: Wurzeleinwuchs<br />

in Abwasserleitungen und Kanäle. Endbericht zum<br />

Forschungsvorhaben, gefördert durch das MUNLV NRW,<br />

Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Spezielle Botanik<br />

und Botanischer Garten und IKT - Institut für Unterirdische<br />

Infrastruktur, Bochum Gelsenkirchen, 07/2004<br />

[49] IKT: Lehrgang „Sachkundiger für Vegetation und unterirdischer<br />

Infrastruktur“, Vortrag von Dirk Zimmermann: „Interaktionen<br />

zwischen Leitungen und Baumwurzeln – Ansätze zur<br />

Risikoeinschätzung mit innovativen GIS-Systemen“,<br />

Gelsenkirchen, 11. bis 13. September 2013<br />

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AUTOREN<br />

Prof. Dr.-Ing. BERT BOSSELER<br />

IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

gGmbH, Gelsenkirchen<br />

Tel.: +49 (0)209 17806-0<br />

E-Mail: info@ikt.de<br />

MARCEL GOERKE, M.Sc.<br />

IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

gGmbH, Gelsenkirchen<br />

Tel.: +49 (0)209 17806-34<br />

<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45128 Essen<br />

06 | 2014 45


FACHBERICHT SPECIAL: BODENMANAGEMENT<br />

In Hannover klar geregelt:<br />

Bestandsbäume auf Versorgungstrassen<br />

Der Netzbetreiber enercity Netz und die Landeshauptstadt Hannover haben ein Konzept entwickelt, wie mit vorhandenen<br />

Bäumen im Bereich von Versorgungsleitungen umzugehen ist. Bestandteil der Vereinbarung ist eine Gefährdungsanalyse<br />

bei rund 44.000 Stadtbäumen im öffentlichen Raum. Festgelegt sind das Vorgehen, die Entscheidungswege und wer die<br />

Kosten der Maßnahmen trägt. Hannover war damit die erste Großstadt in Deutschland, die vertragliche Regelung für<br />

Bestandsbäume hat – das entwickelte Verfahren hat sich nach Einschätzung aller Beteiligten bewährt.<br />

INFO · INFO · INFO · INFO<br />

Die Gefahr für Netzbetreiber lauert überall<br />

Bei neuen Pflanzungen oder neuen Trassen gibt das DVGW-<br />

Merkblatt GW 125 seit Februar 2013 die Richtung vor. Doch<br />

vorhandene Bäume auf bestehenden Trassen sind von dem<br />

Regelwerk nicht erfasst (siehe Infokasten). Gerade hier schlummern<br />

jedoch große Gefahren in der Erde – und die Verkehrssicherungspflicht<br />

liegt beim Netzbetreiber. Auch ist das Entfernen<br />

des Baumes häufig nicht die erst beste Lösung. Die<br />

Beurteilung eines einzelnen Standortes ist für Experten im<br />

Prinzip keine Herausforderung: Mit einem Saugbagger wird<br />

der Wurzelbereich freigelegt; anschließend kann die Versorgungsleitung<br />

auf Schäden untersucht und die Gefährdung<br />

durch den Baum eingeschätzt werden. Drei Faktoren machen<br />

die Bestandsbäume auf Trassen jedoch zum Problem:<br />

»»<br />

große Anzahl – als Ausgangslage waren in Hannover rund<br />

44.000 Bäume im öffentlichen Raum zu bearbeiten,<br />

»»<br />

Naturschutz und Stadtbild – unabhängig von den versorgungstechnischen<br />

Erfordernissen sind weitere Aspekte zu<br />

berücksichtigen,<br />

»»<br />

Kosten – sowohl die systematische Untersuchung als auch<br />

die erforderlichen Maßnahmen gehen ins Geld.<br />

Die Verantwortung bleibt bei den Parteien vor Ort<br />

„Gleichwohl gilt das Merkblatt exakt „nur“ für die gemeinsame<br />

Nutzung des unterirdischen Raums bei Neupflanzung<br />

von Bäumen bzw. Neubau von unterirdischen Leitungen<br />

sowie Änderungen im Bestand. Das Merkblatt beantwortet<br />

also nicht die möglicherweise ebenso drängende Frage,<br />

ob der gegebene Bestand an Bäumen und Leitungen,<br />

unabhängig von irgendwelchen geplanten Eingriffen,<br />

aus Risikoerwägungen heraus angefasst werden muss.<br />

Die Auseinandersetzung damit bleibt weiterhin allein in<br />

der Verantwortung der Parteien vor Ort, auch wenn das<br />

Merkblatt zweifellos auch hier inhaltliche Unterstützung<br />

bieten kann.“<br />

Hinweis des DVGW bei Erscheinung der Neufassung des<br />

DVGW-Merkblatts GW 125, Februar 2013<br />

Quelle: http://www.dvgw.de/regelwerknews-de/archiv-rw-news/dvgwregelwerknews-nr-213/<br />

Nur wenige Netzbetreiber haben systematische Lösungen<br />

entwickelt; manche rüttelten erst Unfälle auf. Das von der<br />

enercity Netzgesellschaft, die in Hannover die Strom-, Erdgas-,<br />

Trinkwasser- und Fernwärme-Netze betreibt, gemeinsam<br />

mit der Landeshauptstadt Hannover entwickelte Vorgehen<br />

könnte daher für viele Netzbetreiber eine hilfreiche<br />

Blaupause sein. Es berücksichtigt die Gefahrenabwehr, die<br />

Kosten sowie den Naturschutz und enthält Workflows,<br />

mit denen die große Zahl an Straßenbäumen angemessen<br />

abgearbeitet werden kann. Seit Februar 2013 ist der Vertrag<br />

zwischen Kommune und Netzbetreiber unterschrieben und<br />

hat sich bewährt.<br />

Bei Gas ist der Handlungsbedarf hoch<br />

Die Gefährdungseinschätzung bei den vier Sparten Erdgas,<br />

Wasser, Strom und Fernwärme war der erste Schritt in Hannover.<br />

In Zusammenarbeit mit Sachverständigen entschied<br />

sich enercity Netz den Fokus auf die Gasleitungen zu legen.<br />

Hierzu führte unter anderem die Erkenntnis, dass bei Wasser-<br />

und Stromtrassen keine akute Personengefährdung zu<br />

erwarten ist und beschädigte Fernwärme-Leitungen in der<br />

Regel durch die Überwachungssysteme frühzeitig erkannt<br />

werden könnten. Die potenzielle Gefahr bei Gasleitungen<br />

besteht nach Ansicht der Fachleute im Niederdrucknetz<br />

ebenso wie bei Hochdruck und Mitteldruck.<br />

Ein digitaler Abgleich der Katasterkarte der städtischen<br />

Bäume mit den Trassenplänen verringerte die Anzahl der zu<br />

untersuchenden Standorte von 44.000 auf 15.918. Davon<br />

standen 710 Bäume im Bereich von Hochdruckleitungen,<br />

4.140 Bäume bei Mitteldruckleitungen und 11.068 entlang<br />

des Niederdrucknetzes. Aufgrund der Erfahrungen aus der<br />

Praxis und in Anlehnung an das DVGW-Arbeitsblatt G 466-1<br />

sowie den Aussagen von Experten wurde definiert, dass<br />

von Gasleitungen, die weiter als 20 m von Gebäuden entfernt<br />

sind in erster Näherung keine akute Gefährdung ausgeht.<br />

Gleiches gilt für Trassen, bei denen der Abstand vom<br />

Baumstamm (Borke) zur Leitung (außen) mehr als 150 cm<br />

beträgt. Durch diese und weitere Filter – die ebenfalls digital<br />

angewandt werden konnten – , wie Baumart, Vitalität oder<br />

Verlegetiefe der Leitung verringerte sich die Anzahl der zu<br />

untersuchenden Standorte auf 1.760 Bäume, die für eine<br />

Ortbegehung relevant waren.<br />

46 06 | 2014


SPECIAL: BODENMANAGEMENT FACHBERICHT<br />

Prozessablauf: Bäume auf Leitungen, Priorität 1<br />

16.01.2013<br />

Abgleich:<br />

Baumkataster &<br />

Leitungsbestand<br />

Priorität 1 bedeutet:<br />

- Gasversorgungsleitungen und Gashausanschlüsse<br />

- Fernwärmeleitungen<br />

- Stromleitungen 110kV<br />

- Abstand Borke zur Leitung ≤ 1,5 m<br />

Randbedingungen:<br />

- 20 m Abstand zu Gebäuden<br />

- Bäume im Schutzstreifen bis 2,50 m<br />

- nicht für Neupflanzungen, nicht für Leitungsneuverlegungen,<br />

nicht im Störungsfall<br />

Vitalität des<br />

Baumes 1/2?<br />

nein<br />

ja<br />

Kritische<br />

Baumart?<br />

nein<br />

ja<br />

Leitungstiefe<br />

< 2,0 m?<br />

nein<br />

ja<br />

Leitungsstilllegung<br />

geplant?<br />

ja<br />

nein<br />

Straßenumbau<br />

geplant?<br />

ja<br />

nein<br />

Kontrolle der<br />

Wurzelanläufe,<br />

Handschachtung<br />

Kritische<br />

Wurzelanläufe?<br />

nein<br />

ja<br />

Aufgrabung mit<br />

Saugbagger<br />

Besteht<br />

Gefahr für die<br />

Leitung?<br />

nein<br />

ja<br />

Wurzelentfernung<br />

möglich?<br />

ja<br />

Wurzel entfernen,<br />

Einbau Leitungsschutz<br />

aus Ton<br />

nein<br />

Muss<br />

der Baum<br />

bleiben?<br />

ja<br />

Leitung weicht<br />

nein<br />

Kostenträger<br />

entscheidet über<br />

die Maßnahme<br />

Baumbewertung:<br />

ökologische Funkt.<br />

ästhetische Funktion<br />

Zustand<br />

Potential<br />

Baumschutzsatzung<br />

Naturdenkmal<br />

kein weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Bild 1: Systematisches Vorgehen bis zur Entscheidung, ob ein Baum entfernt wird oder die Leitung umzulegen ist<br />

06 | 2014 47


FACHBERICHT SPECIAL: BODENMANAGEMENT<br />

Prozessablauf<br />

Gesamt: 44.000<br />

Digitaler<br />

Abgleich<br />

Filter<br />

Begehung<br />

15.918 (100%) 1760 (11%) 691 (4%)<br />

Saugbagger<br />

Baumentfernung<br />

Leitungs-<br />

umlegung<br />

116 (0,7%) ca. 60/60<br />

Kostenregelung<br />

Wertausgleich<br />

Bild 2: Rund 44.000 Stadtbäume gibt es in Hannover – dieser Prozessablauf<br />

zeigt, wie die Standorte systematisch abgearbeitet wurden<br />

Bild 4: Druckstempel durch die Wurzel einer Eiche - nach<br />

Freilegen der Gasleitung mit einem Saugbagger wird geprüft,<br />

ob die Wurzel entfernt werden kann<br />

Leitungswert in %<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

Nach Begehung bleiben 4 %<br />

Bei der Besichtigung vor Ort beurteilte der Sachverständige<br />

besonders den Wurzelanlauf. Im Rahmen der mehrjährigen<br />

Verfahrensentwicklung in Hannover und aufgrund von<br />

Erfahrungen bei anderen Netzbetreibern verdichteten die<br />

Fachleute die Erkenntnisse, wann aus dem Übergangsbereich<br />

zwischen Stamm und Wurzel auf eine Gefährdung<br />

der Leitung geschlossen werden kann und wann diese<br />

unwahrscheinlich ist. Bei mehr als der Hälfte der Standorte<br />

war danach klar, dass weitere Untersuchungen aktuell nicht<br />

erforderlich sind. Von den knapp 16.000 Stadtbäumen,<br />

mit denen enercity Netz nach dem Abgleich der digitalen<br />

Wertermittlung einer Leitung<br />

Überlebensfunktion der St KKS-Leitung<br />

Wertverlust einer Leitung nach<br />

Vorstellung der LHH<br />

Kompromiss<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Leitungsalter in Jahren<br />

Bild 3: Leitungsalter in Jahren – Für den Wertausgleich beim Umlegen von Leitungen fanden<br />

die beiden Parteien einen tragfähigen Kompromiss<br />

Karten die ortsbezogene Untersuchung startet, blieben so<br />

691 übrig (rund 4 %).<br />

Der Einsatz eines Saugbaggers war an diesen Standorten<br />

der nächste Schritt. Das Freilegen der Wurzeln ermöglicht<br />

dreierlei:<br />

»»<br />

Wurzeln und Leitungen können eindeutig begutachtet<br />

werden,<br />

»»<br />

jeder Standort wird dokumentiert (einschließlich Fotos),<br />

»»<br />

Maßnahmen zum Schutz der Gasleitung können unmittelbar<br />

ergriffen werden.<br />

Sofern nötig und möglich wurden Wurzeln entfernt, die<br />

Leitung nachumhüllt und mit Dernoton oder Geotextil<br />

einem erneuten Einwurzeln in den Leitungsbereich<br />

vorgebeugt. Bei 116 Standorten<br />

reichten diese Maßnahmen jedoch<br />

nicht aus. Hier war die Entscheidung<br />

erforderlich, ob der Baum entfernt werden<br />

kann, darf und soll oder die Leitung<br />

umzulegen ist.<br />

Die ökologische Bedeutung und die Ästhetik<br />

waren bei dieser Abwägung ebenso<br />

zu berücksichtigen wie der Zustand des<br />

Baumes und die kommunale Baumschutzsatzung.<br />

Einige der betroffenen Bäume<br />

waren darüber hinaus als Naturdenkmal<br />

eingestuft. Bei rund der Hälfte der Standorte<br />

entschieden die Landeshauptstadt<br />

Hannover und enercity Netz die Bäume<br />

zu entfernen, in rund 60 Fällen wurde die<br />

Leitung umgelegt. Dabei betrachtete enercity<br />

Netz die einzelnen Standorte jedoch<br />

nicht isoliert: So war es beispielsweise bei<br />

Alleen sinnvoll, die Leitung nicht nur bei<br />

einzelnen Bäumen zu verlegen, sondern<br />

die Trasse insgesamt neu zu planen.<br />

48 06 | 2014


SPECIAL: BODENMANAGEMENT FACHBERICHT<br />

Bild 5: Starkwurzel einer Platane mit Kontakt zur Rohrleitung – ist<br />

die Wurzel für die Standsicherheit des Baumes notwendig, ist zu<br />

entscheiden, ob der Baum entfernt oder die Leitung umgelegt wird<br />

Bild 6: Zugschlingenbildung in der Rohrsohle - die<br />

Wurzelentnahme war hier nicht möglich<br />

Wer zuletzt kommt, zahlt<br />

Die Kostenfrage hatte zwei Dimensionen, die die Landeshauptstadt<br />

Hannover und enercity Netz einvernehmlich<br />

mit dem Vertrag regelten. Einerseits ist festgelegt, wer<br />

für die Kosten aufkommt. Andererseits musste vereinbart<br />

werden, welche Kosten zum Ansatz gebracht werden.<br />

Bei den Kosten gilt der Grundsatz, dass die Kommune<br />

die Kosten zu übernehmen hat, wenn die Leitung schon<br />

in der Erde lag, als der Baum gepflanzt wurde. Ist die<br />

Leitung verlegt worden, als der Baum bereits vorhanden<br />

war, trägt enercity Netz die Kosten für die erforderlichen<br />

Maßnahmen. Wenn Verlegejahr und Pflanzjahr gleich sind,<br />

teilen sich die beiden Parteien die Kosten. Ist das Pflanzjahr<br />

des Baumes nicht bekannt, wird es über eine Wachstumstabelle<br />

abgeschätzt. Musste ein Baum – zum Beispiel als<br />

Lückenschluss in einer Allee – nachgepflanzt werden, gilt<br />

als Pflanzjahr das Jahr, in dem der ursprüngliche Baum an<br />

dieser Stelle gepflanzt wurde.<br />

Intensiveren Gesprächsbedarf gab es zwischen der Landeshauptstadt<br />

Hannover und enercity Netz bezüglich<br />

des Wertausgleichs beim Umlegen einer Leitung. Muss<br />

eine Leitung umgelegt werden und ist die Kommune der<br />

Kostenträger, hätte der Netzbetreiber einen Wertvorteil,<br />

da er nun an dieser Stelle über eine neuwertige Leitung<br />

verfügt. Entscheidend für enercity Netz war hierbei, dass<br />

eine Leitung für den Netzbetreiber die ersten zehn Jahre<br />

nach Verlegung neuwertig ist. Der zweite Grundsatz für<br />

enercity Netz war, dass auch eine Leitung, die die erwartete<br />

technische Nutzungsdauer bereits erreicht hat, für den<br />

Netzbetreiber weiterhin einen Wert hat (Überlebensfunktion).<br />

Die Einigung unter Berücksichtigung dieser Basisannahmen<br />

erleichterte der rechnerische Vergleich der drei<br />

Varianten mit konkreten Beispielen. Der Kompromiss mit<br />

einem linear fallenden Zeitwert ab dem zehnten Jahr und<br />

einem Auslaufen bei der erwarteten Nutzungsdauer der<br />

jeweiligen Leitung mit einem konstanten Restwert von<br />

10 % führt zu tragbaren Lasten für beide Parteien.<br />

Positives Fazit<br />

„Die Rahmenvereinbarung zur Kostenregelung haben wir<br />

zwar erst Ende Januar 2013 unterschrieben – doch bereits<br />

seit Mitte 2010 haben wir mit den Arbeiten entsprechend<br />

des Sonderprogramms begonnen“, hebt Heiko Weduwen<br />

hervor. Aus Sicht des Geschäftsführers des hannöverschen<br />

Netzbetreibers enercity Netz konnten so die Erkenntnisse<br />

aus der Praxis kontinuierlich in die Arbeiten zur Regelung<br />

zwischen der Landeshauptstadt Hannover und enercity Netz<br />

einfließen. „Auch konnten wir die getroffenen Annahmen<br />

zeitnah überprüfen und gegebenenfalls die Filter anders<br />

definieren“, erklärt Weduwen.<br />

Für den Netzbetreiber habe die Regelung den Vorteil, dass<br />

ein definiertes Mengengerüst über Bäume an Versorgungsleitungen<br />

vorhanden und so eine systematische Bearbeitung<br />

der potenziellen Gefahrenstellen möglich ist. Außerdem<br />

besteht durch das einvernehmliche und mit einem Gutachter<br />

abgestimmte Vorgehensmodell ein klarer Handlungsrahmen.<br />

Die getroffene Kostenregelung ermögliche darüber<br />

hinaus eine einfache Abwicklung, da nicht jeder Einzelfall<br />

diskutiert werden muss.<br />

JENS VOSHAGE<br />

Hannover<br />

Tel. +49 (0)511 261399-39<br />

E-Mail: journalist@voshage.org<br />

AUTOR<br />

06 | 2014 49


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Der Nachweis der Wirksamkeit des KKS:<br />

Das IR-freie Potential und alternative<br />

Methoden<br />

Das IR-freie Potential ist aufgrund der aktuellen Regeln der Technik das primäre Kriterium für den Nachweis der Wirksamkeit<br />

des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es. Verschiedene Arbeiten zur Wechselstromkorrosion haben in den letzten Jahren<br />

zu einem verbesserten Verständnis der an der Stahloberfläche ablaufenden Prozesse geführt. Zudem werden aufgrund<br />

der Vorgaben der EN 15280 zur Verringerung des Wechselstromkorrosionsrisikos in vielen Fällen vergleichsweise positive<br />

Einschaltpotentiale erforderlich. Dies hat zur Folge, dass es zunehmend schwieriger wird die Vorgaben in Bezug auf das<br />

IR-freie Potential einzuhalten. Mit Hilfe eines numerischen Berechnungsmodells wird die physikalisch chemische Bedeutung<br />

des IR-freien Potentials aufgezeigt. Die daraus resultierenden Konsequenzen für die Beurteilung der Wirksamkeit des<br />

KKS werden dargelegt und ein alternatives Beurteilungsverfahren basierend auf einer pH-Wert-Messung vorgestellt.<br />

Einleitung<br />

In den letzten Jahren wurden verschiedene umfangreiche<br />

Untersuchungen zum Korrosionsverhalten von Rohrleitungen<br />

unter Wechselstrombeeinflussungen durchgeführt. Dabei zeigte<br />

sich, dass selbst bei Einschaltpotentialen positiver als -1,2 V CSE<br />

keine Korrosion an Probeblechen aufgetreten ist. Insbesondere<br />

wurde festgestellt, dass der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

(KKS) wirksam war, sobald das Einschaltpotential negativer als<br />

-0,85 V CSE<br />

war [1, 2]. Diese Beobachtung ist im Widerspruch<br />

zu den in der Vergangenheit beobachteten Korrosionsangriffen<br />

an Rohrleitungen, deren Einschaltpotentiale im Bereich<br />

zwischen -1,2 und -0,85 V CSE<br />

lagen. Diese hatten damals zur<br />

Folge, dass der KKS in Europa generell deutlich negativer eingestellt<br />

wurde, um dieser Problematik zu begegnen. zudem<br />

wurde im Zuge dieser Maßnahme das IR-freie Potential als<br />

Schutzkriterium eingeführt. Bis heute ist dieses das relevante<br />

Schutzkriterium in den Regelwerken. Diese Verschiebung des<br />

Einschaltpotentials erhöhte die Beeinflussung von Drittstrukturen<br />

und gemäß neusten Erkenntnissen auch das Risiko von<br />

Wechselstromkorrosion. Bevor das Einschaltpotential zur Verringerung<br />

dieser Problematik nun wieder in positive Richtung<br />

verschoben werden darf, ist es erforderlich die Gründe für die<br />

damals aufgetretenen Schäden zu ermitteln. Basierend auf den<br />

neusten Erkenntnissen zum KKS werden daher im Folgenden<br />

die möglichen Ursachen für die in der Vergangenheit beobachteten<br />

Korrosionsprobleme ermittelt.<br />

Die Wirkungsweise des KKS<br />

Die beim kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong> ablaufenden Effekte<br />

sollen im Folgenden anhand eines neu entwickelten<br />

Berechnungsmodells [3] unter Einbezug der kinetischen<br />

und thermodynamischen Daten [4] sowie der Stofftransportprozesse<br />

[5-7] diskutiert werden.<br />

Der kathodische Schutz im Erdboden<br />

Die Berechnungen wurden für eine Fehlstellenfläche<br />

von 10 cm 2 durchgeführt. Wenn nicht anders vermerkt,<br />

beträgt der Sauerstoffgrenzstrom 0,1 A/m 2 . In Bild 1<br />

ist die Situation von Stahl in einem leicht sauren Boden<br />

mit 50 Ωm bei einem Einschaltpotential von -0,82 V CSE<br />

dargestellt. Aufgrund der Stromdichte-Potentialkurven<br />

und der Potential- und pH-Werte im Pourbaixdiagramm<br />

kann geschlossen werden, dass sich der pH-Wert unter<br />

Einwirkung des kathodischen Schutzstroms von deutlich<br />

weniger als 1 mA/m 2 in den Bereich von 8 erhöht hat.<br />

Dieses Einschaltpotential und der Schutzstrom sind somit<br />

nicht ausreichend, um die Korrosion von Stahl zu unterbinden,<br />

da sowohl die Verringerung des Potentials als<br />

auch die Erhöhung des pH-Werts nicht ausreichen, um<br />

Passivität oder Immunität des Stahls zu erreichen. Unter<br />

diesen Bedingungen wird das Potential des Stahls durch<br />

die Wasserstoffentwicklung bestimmt.<br />

Die weitere Verschiebung des Einschaltpotentials auf<br />

-0,84 V CSE<br />

führt zu einer signifikanten Veränderung der<br />

Situation (Bild 2). Die Erhöhung des pH-Werts ist so<br />

groß, dass sich ein Passivfilm bildet, wodurch die Korrosion<br />

wirksam gestoppt wird. Es zeigt sich, dass der<br />

Schutzstrom durch die geringfügige Absenkung des Einschaltpotentials<br />

um 20 mV in den Bereich von 0,1 A/m 2<br />

angestiegen ist. Die detaillierte Prüfung dieser Beobachtung<br />

ergibt, dass dieser Schutzstrom nicht die Ursache<br />

des <strong>Korrosionsschutz</strong>es, sondern vielmehr dessen Folge<br />

ist. Das heißt, die geringfügige Erhöhung des Schutzstroms<br />

führt zu einer weiteren Erhöhung des pH-Werts,<br />

welche aber ausreichend groß ist, um die Bildung einer<br />

Passivschicht zu ermöglichen. Diese Passivierung wiederum<br />

bewirkt, dass der Schutzstrom nun durch den<br />

Sauerstoffgrenzstrom bestimmt wird.<br />

Diese Beobachtung ist für die aktuelle Diskussion von zentraler<br />

Bedeutung. Der sich einstellende Schutzstrom ist eine<br />

Folge der Passivität, des Ausbreitungswiderstands, des Sauerstoffgrenzstroms<br />

und des Einschaltpotentials. Dies erklärt,<br />

weshalb bis heute in der Literatur unterschiedlichste Werte<br />

für erforderliche Schutzstromdichten berichtet werden.<br />

50 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

a)<br />

b)<br />

Bild 1: IR-freies Potential und pH-Wert<br />

berechnet für einen Bodenwiderstand<br />

von 50 Ωm bei einem Einschaltpotential<br />

von -0,82 V CSE<br />

.<br />

1a: Pourbaixdiagramm mit den<br />

berechneten Werten dargestellt als<br />

roten Punkt. Die gestrichelte Linie stellt<br />

das Schutzkriterium von -0,85 V CSE<br />

gemäß EN 12954 und durchgezogene<br />

Linie Einschaltpotential von -0,82 V CSE<br />

dar. 1b: Stromdichte-Potential Kurven<br />

der anodischen Reaktionen (rot) und<br />

kathodischen Reaktionen (blau) auf<br />

Stahl beim entsprechenden pH-Wert.<br />

Die Länge der grünen Linie zeigt die<br />

Größe des Schutzstroms an.<br />

a)<br />

b)<br />

Bild 2: IR-freies Potential und<br />

pH-Wert berechnet für einen<br />

Bodenwiderstand von 50 Ωm<br />

bei einem Einschaltpotential<br />

von -0,84 V CSE<br />

. Details zur<br />

Darstellung sind in der Legende<br />

von Bild 1 aufgeführt.<br />

a)<br />

b)<br />

Bild 3: IR-freies Potential und<br />

pH-Wert berechnet für einen<br />

Bodenwiderstand von 50 Ωm<br />

bei einem Einschaltpotential<br />

von -1,3 V CSE<br />

. Details zur<br />

Darstellung sind in der Legende<br />

von Bild 1 aufgeführt.<br />

06 | 2014 51


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Die für die Passivierung der Stahloberfläche erforderliche<br />

Schutzstromdichte ist gemäß den aktuellen Berechnungen<br />

im Boden kleiner als 1 mA/m 2 . Diese Beobachtung wird<br />

gestützt durch die Ergebnisse in [1, 2]. Selbst bei sehr geringen<br />

kathodischen Stromdichten im Bereich von 1 mA/m 2<br />

tritt in keinem Fall Korrosion auf. Erst bei Einschaltpotentialen<br />

positiver als -0,85 V CSE<br />

kam es zu anodischen Strömen<br />

und zu Korrosion. Die vorliegenden Berechnungen bestätigen<br />

somit die experimentell ermittelten Werte.<br />

Eine Verschiebung des Einschaltpotentials auf -1,3 V CSE<br />

führt<br />

zu einer weiteren Erhöhung des Schutzstroms und des<br />

pH-Werts, wie aus Bild 3 hervorgeht. In diesem Fall wird<br />

der Schutzstrom von ca. 1 A/m 2 durch die Wasserstoffentwicklung<br />

kontrolliert. Das Potential der Stahloberfläche liegt<br />

aber noch immer im Bereich der Passivität.<br />

Gemäß der vorliegenden Betrachtung wird die Schlussfolgerung<br />

bestätigt, dass das Schutzkriterium von -0,85 V CSE<br />

durch den Schnittpunkt der Gleichgewichtslinie für Wasserstoffentwicklung<br />

mit der Grenzlinie zwischen Passivität und<br />

Korrosion im Pourbaixdiagramm bestimmt wird [5, 8, 9].<br />

Wenn das IR-freie Potential negativer als -0,85 V CSE<br />

ist,<br />

muss der pH-Wert zwangsläufig so hoch sein, dass Passivität<br />

vorliegt.<br />

Die EN 12954 beinhaltet noch weitere Schutzkriterien,<br />

welche experimentell für Fehlstellen mit einer Fläche von<br />

10 cm 2 ermittelt wurden [10]. Es stellt sich somit auch die<br />

Frage nach deren physikalisch-chemischen Bedeutung. In<br />

Bild 4 ist das IR-freie Potential bei einem Einschaltpotential<br />

von -1,3 V CSE<br />

in einem hochohmigen gut belüfteten<br />

Boden mit einem Widerstand von 5000 Ωm und einem<br />

Sauerstoffgrenzstrom von 1 A/m 2 dargestellt. Es zeigt sich,<br />

dass das IR-freie Potential von -0,7 V CSE<br />

in diesem Fall durch<br />

die ladungsdurchtrittskontrollierte Sauerstoffreduktion<br />

bestimmt ist. Aus der Berechnung ergibt sich, dass keine<br />

Korrosion auftritt, da die Passivität durch den hohen pH-<br />

Wert sichergestellt ist. Dies ist in Einklang mit der EN 12954,<br />

welche in gut belüftetem Boden mit hohem Widerstand ein<br />

Schutzkriterium von -0,65 V CSE<br />

angibt.<br />

Die Berechnung des Verhaltens in einem gut belüfteten<br />

Boden mit einem Widerstand von 500 Ωm ergibt ein IRfreies<br />

Potential von -0,8 V CSE<br />

. Auch in diesem Fall ist der<br />

Wert negativer als das Schutzkriterium der EN 12954 von<br />

-0,75 V CSE<br />

und es ist gemäß der Berechnung nicht mit Korrosion<br />

zu rechnen.<br />

Die durchgeführten Betrachtungen zeigen deutlich, dass das<br />

Schutzkriterium von -0,85 V CSE<br />

in jenen Fällen herangezogen<br />

werden kann, wo das IR-freie Potential des Stahls durch die<br />

Wasserstoffentwicklung oder den Sauerstoffgrenzstrom<br />

bestimmt ist. Wenn das IR-freie Potential durch die ladungsdurchtrittskontrollierte<br />

Sauerstoffreduktion bestimmt wird,<br />

sind die positiveren Werte für hochohmigen gut belüfteten<br />

Boden heranzuziehen. Weiterführende Berechnungen<br />

haben gezeigt, dass bei Fehlstellen größer als 10 cm 2 oder<br />

unter noch hochohmigeren Bedingungen durchaus auch<br />

positivere IR-freie Potentiale toleriert werden können, ohne<br />

dass Korrosion auftritt. Dies steht basierend auf der vorliegenden<br />

Betrachtung nicht im Widerspruch zur EN 12954<br />

und zur zugrundeliegenden Untersuchung [10], da deren<br />

Schutzkriterien für 10 cm 2 und für Bodenwiderstände von<br />

100 und 1000 Ωm ermittelt wurden. Gemäß den aktuellen<br />

Berechnungen führen selbst sehr positive IR-freie Potentiale<br />

nicht zu Korrosion, sofern der pH-Wert an der Stahloberfläche<br />

ausreichend hoch ist, um Passivität zu gewährleisten.<br />

Dies wird durch die Ergebnisse in Feldversuchen [1, 2] bestätigt,<br />

wo IR-freie Potentiale positiver als -0,6 V CSE<br />

vorlagen<br />

und keine Korrosion auftrat.<br />

Berechnungen mit dem vorliegenden Modell bei unterschiedlichsten<br />

Randbedingungen haben zudem gezeigt,<br />

dass die Passivität und damit auch der <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

immer dann gewährleistet sind, wenn das Einschaltpotential<br />

negativer als -0,85 V CSE<br />

sind. Dieses Resultat ist in<br />

guter Übereinstimmung mit dem von Robert Kuhn [11, 12]<br />

festgestellten Schutzkriterium für das Einschaltpotential von<br />

-0,85 V CSE<br />

und den Ergebnissen in [1, 2].<br />

Kathodischer Schutz in Wasser<br />

Basierend auf diesen Berechnungen ist es möglich einen<br />

Betrieb des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es bei Einschaltpotentialen<br />

im Bereich von -1,2 bis -0,85 V CSE<br />

zu rechtfertigen.<br />

Es ist aber nicht möglich die in der Vergangenheit in<br />

diesem Potentialbereich beobachteten Korrosionsschäden<br />

zu erklären. Dazu ist eine weiterführende Betrachtung der<br />

Randbedingungen erforderlich. Die Berechnungen basieren<br />

auf der Annahme, dass die Fehlstelle in Boden gebettet ist.<br />

Unter diesen Umständen führt bereits ein geringer Schutzstrom<br />

von weniger als 1 mA/m 2 zum Anstieg des pH-Werts<br />

an der Stahloberfläche, da die Konvektion von Wasser durch<br />

den hohen Feststoffanteil wirksam unterbunden wird. Aus<br />

der Diskussion geht klar hervor, dass der kathodische Schutz<br />

und die Kriterien in der EN 12954 auf der Erhöhung des<br />

pH-Werts und der Bildung einer Passivschicht beruhen.<br />

Wenn nun die Bedingungen für die Erhöhung des pH-Werts<br />

nicht gegeben sind, wird der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

erschwert. Diese Problematik wird in der Folge diskutiert.<br />

In Bild 5 ist das IR-freie Potential einer Stahloberfläche in<br />

Wasser gezeigt, wo aufgrund von Konvektion oder Strömung<br />

die Erhöhung des pH-Werts an der Stahloberfläche<br />

auf 8 begrenzt ist. Das Einschaltpotential beträgt -1,3 V CSE<br />

und der Wasserwiderstand ist 50 Ωm. Das IR-freie Potential<br />

ist unter diesen Bedingungen zwar negativer als -0,85 V CSE<br />

,<br />

aus der Berechnung geht aber hervor, dass mit Korrosion<br />

zu rechnen ist. Unter analogen Bedingungen im Boden,<br />

welche einen Anstieg des pH-Werts ermöglichen, ist gemäß<br />

Bild 3 mit Passivität zu rechnen. Damit unter den vorliegenden<br />

Bedingungen in Wasser ein <strong>Korrosionsschutz</strong> erreicht<br />

werden kann, muss aufgrund des Berechnungsmodells ein<br />

Einschaltpotential von -3,2 V CSE<br />

aufgebracht werden. Unter<br />

diesen Bedingungen fließt ein Schutzstrom von mehr als<br />

3 A/m 2 und gemäß den thermodynamischen Berechnungen<br />

muss das IR-freie Potential negativer als -0,95 V CSE<br />

sein. In<br />

diesem Fall wird der <strong>Korrosionsschutz</strong> nicht durch Passivität,<br />

sondern durch Immunität erreicht. Der Wert von -0,95 V CSE<br />

findet sich ebenfalls in der EN 12954, allerdings für den Fall<br />

52 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Bild 4: IR-freies Potential<br />

und pH-Wert berechnet<br />

für einen Bodenwiderstand<br />

von 5000 Ωm und einem<br />

Sauerstoffgrenzstrom von<br />

1 A/m 2 bei einem<br />

Einschaltpotential von<br />

-1,3 V CSE<br />

. Details zur<br />

Darstellung sind in der<br />

Legende von Bild 1<br />

aufgeführt.<br />

Bild 5: IR-freies Potential<br />

für einen Wasserwiderstand<br />

von 50 Ωm bei einem<br />

Einschaltpotential von -1,3 V CSE<br />

für den Fall, dass der pH-Wert<br />

nicht über 8 ansteigen kann.<br />

Details zur Darstellung sind<br />

in der Legende von Bild 1<br />

aufgeführt.<br />

von anaeroben Bedingungen. Unter anaeroben Bedingungen<br />

ist mit sulfatreduzierenden Bakterien zu rechnen, welche<br />

ebenso wie die Konvektion zu einem begrenzten Anstieg<br />

des pH-Werts führen. Folglich kann mit Hilfe des Modells<br />

auch dieses Schutzkriterium der Norm erklärt werden. Die<br />

berechneten hohen Stromdichten sind außerdem in guter<br />

Übereinstimmung mit Versuchen in Wasser, wo der Anstieg<br />

des pH-Werts durch Konvektion verhindert wird [13, 14].<br />

Schlussfolgerung<br />

Basierend auf den Berechnungen können die Schutzkriterien<br />

der EN 12954 und die Grenzwerte gemäß [10] erklärt<br />

werden. Es kann geschlossen werden, dass der <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

sowohl durch Passivität, als auch durch Immunität<br />

erreicht werden kann. Unter typischen Bedingungen im<br />

Boden können an verschiedenen Fehlstellen einer Leitung,<br />

abhängig vom Bodenwiderstand, vom Sauerstoffgehalt,<br />

von der Konvektion und von der Fehlstellengröße, sowohl<br />

Passivität als auch Immunität vorliegen. Das IR-freie Potential<br />

kann dabei durch die Wasserstoffentwicklung, den Sauerstoffgrenzstrom<br />

oder die ladungsdurchtrittskontrollierte<br />

Sauerstoffreduktion bestimmt sein.<br />

Aus der Diskussion geht deutlich hervor, dass die Stofftransportbedingungen<br />

an der Fehlstellenoberfläche und somit<br />

die Bodenbeschaffenheiten einen entscheidenden Einfluss<br />

auf das Korrosionsverhalten haben.<br />

In Böden, welche eine Erhöhung des pH-Werts an der<br />

Stahloberfläche ermöglichen, ist das IR-freie Potential eine<br />

gemischte pH-Wert und Sauerstoffmessung. Ein IR-freies<br />

Potential negativer als -0,85 V CSE<br />

zeigt eine Erhöhung des<br />

pH-Werts an, welche für die Bildung eines Passivfilms ausreichend<br />

ist. Die dafür erforderliche Stromdichte ist kleiner<br />

als 1 mA/m 2 . Die sich in der Folge der Passivierung einstellenden<br />

Schutzstromdichten liegen im Bereich von 0,005<br />

bis 1 A/m 2 . Die Bildung einer schützenden Passivschicht ist<br />

dann zu erwarten, wenn das Einschaltpotential negativer als<br />

-0,85 V CSE<br />

ist, wie sowohl durch die Literatur, die Messungen<br />

und die Berechnungen gezeigt wird.<br />

In jenen Fällen, wo die Erhöhung des pH-Werts nicht möglich<br />

ist, da die sich bildenden Hydroxidionen durch strömen-<br />

06 | 2014 53


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

des Wasser und Konvektion abgeführt oder durch Bakterien<br />

neutralisiert werden, sind IR-freie Potentiale negativer<br />

als -0,95 V CSE<br />

erforderlich. Unter diesen Bedingungen sind<br />

Schutzstromdichten von mehr als 1 A/m 2 und deutlich negativere<br />

Einschaltpotentiale erforderlich. In der Folge ist das<br />

IR-freie Potential nicht ein Indikator für einen ausreichend<br />

hohen pH-Wert sondern für die Erreichung der Immunität.<br />

Demzufolge ist ein Betrieb des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

bei Einschaltpotentialen zwischen -1,2 und<br />

-0,85 V CSE<br />

nur dann gerechtfertigt, wenn davon ausgegangen<br />

werden kann, dass alle Fehlstellen in Boden oder Sand<br />

gebettet sind. Allenfalls wasserberührte Fehlstellen müssen<br />

durch Kalkablagerungen bedeckt sein, die sich unter Einwirkung<br />

des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es bilden können<br />

und ebenfalls eine Begrenzung der Konvektion bewirken<br />

und somit einen Anstieg des pH-Werts begünstigen.<br />

Wenn demgegenüber nicht mit Verkalkungen gerechnet<br />

werden kann und Fehlstellen mit begrenztem Anstieg des<br />

pH-Werts zu erwarten sind, müssen deutlich negativere<br />

Einschaltpotentiale angewendet werden. Derartige Stellen<br />

sind gemäß den vorliegenden Informationen in erster Linie<br />

an folgenden Stellen zu erwarten:<br />

»»<br />

Wassergefüllte Hohlstellen unter Umhüllungsfehlstellen,<br />

wie sie beispielsweise in 6-Uhr-Position unter Rohrleitungen<br />

auftreten können.<br />

»»<br />

Fehlstellen, welche in strömendem Wasser liegen, wie<br />

sie beispielsweise in Rohrgraben auftreten, die mit grobem<br />

Material verfüllt wurden<br />

»»<br />

Fehlstellen in Wasser, die nicht durch Schlick oder durch<br />

Kalkschichten bedeckt werden.<br />

Diese Ausführungen zeigen deutlich, dass der Nachweis<br />

der Wirksamkeit des KKS mit Hilfe einer Intensivmessung<br />

möglich ist. Wenn sämtliche IR-freien Potentiale negativer<br />

als -0,95 V CSE<br />

sind, ist die Korrosion entweder durch Passivierung<br />

aufgrund von Erhöhung des pH-Werts oder durch<br />

Immunität wirksam unterbunden. Allerdings zeigen die<br />

Berechnungen, dass auch Fehlstellen mit IR-freien Potentialen<br />

positiver als -0,95 V CSE<br />

nicht zwingend Korrosion aufweisen<br />

müssen. In diesen Fällen wird der <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

durch die Erhöhung des pH-Werts und die Bildung einer<br />

Passivschicht bewirkt, sofern nicht die oben genannten<br />

Bedingungen vorliegen.<br />

Bild 6: Versuchsaufbau für die Ermittlung des Spannungsfalls als Funktion<br />

des Einschaltpotentials.<br />

Alternativer Wirkungsnachweis<br />

Die Diskussion zeigt deutlich, dass grundsätzlich ein Einschaltpotential<br />

von -0,85 V CSE<br />

ausreichend ist, um die<br />

Wirksamkeit des KKS nachzuweisen. Dies trifft aber nur in<br />

jenen Fällen zu, wo an sämtlichen Fehlstellen ein Anstieg<br />

des pH-Werts möglich ist. Falls dies nicht der Fall ist, muss<br />

ein IR-freies Potential von -0,95 V CSE<br />

als Schutzkriterium<br />

angewendet werden. An gewissen Fehlstellen kann dieses<br />

nur mit hohen Schutzströmen sichergestellt werden. Diese<br />

wiederum ergeben nebst hohen Installationskosten auch<br />

verstärkte Beeinflussungen von Drittstrukturen und eine<br />

Erhöhung der Wechselstromkorrosionsgefährdung. Daraus<br />

folgt, dass es von zentraler Bedeutung ist die entsprechenden<br />

Fehlstellen zu identifizieren und instand zu setzen. Ein<br />

entsprechendes Verfahren wird im Folgenden vorgestellt.<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

In der Diskussion der Wirkungsweise des KKS wurde<br />

deutlich, dass das Potenzial in Bezug auf die Wirksamkeit<br />

von untergeordneter Bedeutung ist. Nur wenn der<br />

pH-Wert an der Stahloberfläche nicht ansteigen kann,<br />

muss das IR-freie Potential negativer als -0,95 V CSE<br />

sein.<br />

Im Falle von positiveren IR-freien Potentialen muss aber<br />

keineswegs zwingend auf Korrosion geschlossen werden.<br />

Die Erfahrung von Betreibern zeigt vielmehr, dass bei der<br />

Freilegung von Fehlstellen mit positiveren IR-freien Potentialen,<br />

die im Rahmen von Intensivmessungen identifiziert<br />

wurden, oft keine signifikante Korrosion gefunden wird.<br />

Diese Beobachtung bestätigt die Modellberechnungen.<br />

Basierend auf den Ausführungen zum IR-freien Potential<br />

kann eine weiterführende Beurteilung nur durch die<br />

Messung des pH-Werts oder durch den Nachweis der<br />

Passivität erfolgen. Für Probebleche wurden entsprechende<br />

Verfahren bereits vorgestellt [5]. Diese wurden<br />

in den letzten zehn Jahren in der Schweiz systematisch<br />

angewendet. Deutlich schwieriger ist die Erfassung des<br />

pH-Werts oder der Nachweis der Passivität an Fehlstellen<br />

der Rohrleitung von der Erdoberfläche aus. Das Problem<br />

wurde durch Berechnung mit dem eingangs vorgestellten<br />

numerischen Modell untersucht. Dazu wurde die<br />

Abhängigkeit der Stromdichte vom Einschaltpotential<br />

bei unterschiedlichen Bodenwiderständen und Sauerstoffgrenzströmen<br />

berechnet [15]. Es zeigte sich, dass<br />

für unterschiedliche pH-Werte deutliche Unterschiede im<br />

Stromdichte-Potentialverlauf auftreten. Diese sind eine<br />

Folge der Abhängigkeit der elektrochemischen Reaktionen<br />

vom pH-Wert. Weiter wurde festgestellt, dass<br />

bei tiefen pH-Werten ein weitgehend linearer Verlauf<br />

auftritt, während bei den höheren pH-Werten eine deutliche<br />

Abweichung von der Linearität beobachtet wird.<br />

Diese Abweichung von der Linearität ist auf die Bildung<br />

54 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

der Passivschicht zurückzuführen, die das Auftreten von<br />

anodischen Strömen weitgehend verhindert.<br />

Die Veränderung des Einschaltpotenzials und die gleichzeitige<br />

Erfassung der Stromdichte erlauben somit grundsätzlich<br />

die Berechnung des pH-Werts und die Bewertung<br />

der Passivität der Stahloberfläche. Die Stromdichte kann<br />

zwar an Fehlstellen in der Rohrleitungsumhüllung nicht<br />

direkt erfasst werden, da der Absolutwert aber nicht<br />

relevant ist, kann stattdessen der ohmsche Spannungsfall<br />

zwischen zwei Bezugselektroden gemäß Bild 6 ermittelt<br />

werden. Dieser ist proportional zur Stromdichte in der<br />

Fehlstelle und für die Auswertung ausreichend. Damit<br />

eine Bewertung der Passivität möglich wird, muss zwingend<br />

eine anodische Polarisation der Fehlstelle erfolgen.<br />

Aufgrund der Diskussion der Wirkungsweise des KKS<br />

wird deutlich, dass diese unproblematisch ist, solange<br />

Passivität vorliegt. Durch eine geeignete Steuerung des<br />

Messablaufs kann zudem das Ausmaß an Korrosion während<br />

der anodischen Polarisation minimiert werden.<br />

Experimentelle Vorgehensweise<br />

Im Rahmen von Laborversuchen konnte die Richtigkeit der<br />

Modellrechnung demonstriert werden. Um die Anwendbarkeit<br />

der Methode in der Feldmessung nachzuweisen,<br />

wurden verschiedene Probebleche mit einer Rohrleitung<br />

verbunden. Die Fehlstellenfläche betrug 600 cm ² . Die Fläche<br />

wurde in Ihrer Größe den erwarteten Fehlstellen an<br />

der Rohrleitung angepasst. Eines der Probebleche wurde<br />

kurz vor der Messung direkt in den nahegelegenen Fluss<br />

gelegt. Dadurch sollte erreicht werden, dass sich keine<br />

Kalkschicht auf der Stahloberfläche bilden kann und der<br />

pH-Wert aufgrund der Verdünnung durch das Flusswasser<br />

nicht ansteigen kann. Ein weiteres Probeblech wurde eingegraben<br />

und ein drittes wurde vorgängig einbetoniert und<br />

anschließend ebenfalls vergraben. Diese beiden Probebleche<br />

wurden während mehr als zwei Wochen mit der Rohrleitung<br />

verbunden, sodass es zu einer gewissen Erhöhung des pH-<br />

Werts kommen konnte.<br />

Für die Messung wurde sowohl der Stromfluss im Probeblech<br />

als auch der Spannungstrichter als Funktion des<br />

Einschaltpotentials erfasst. Für die Anpassung des Einschaltpotentials<br />

wurde der in [15] beschriebene Versuchsaufbau<br />

erstellt. Für sämtliche Mess- und Schaltfunktionen wurden<br />

Minilog 2 von Weilekes Elektronik verwendet.<br />

Resultate und Diskussion<br />

Die Ergebnisse der Messung sind in Bild 7 dargestellt. Es<br />

zeigt sich, dass im Falle des Probeblechs im Wasser ein<br />

nahezu lineares Verhalten auftritt, wie es für Stahl bei tiefen<br />

Bild 7: Strom-Potentialcharakteristik ermittelt für die drei<br />

unterschiedlich gebetteten Probebleche.<br />

pH-Werten erwartet wird. Demgegenüber tritt beim Probeblech<br />

im Beton eine deutliche Abweichung vom linearen<br />

Verlauf auf, wie es für ein passives System typisch ist. Im<br />

Falle des Probeblechs im Boden tritt eine deutliche Abweichung<br />

vom linearen Verlauf auf, diese ist aber geringer als<br />

im Fall des einbetonierten Probeblechs. Die vorliegenden<br />

Daten zeigen, dass qualitativ das erwartete Verhalten auftritt<br />

und dass eine eindeutige Identifizierung der passiven<br />

Stahloberflächen möglich ist.<br />

Die Auswertung der Daten mit Hilfe des numerischen<br />

Modells erlaubt zusätzliche Rückschlüsse in Bezug auf die<br />

Zustände an der Stahloberfläche. Diese sind in Tabelle 1<br />

dargestellt. Die pH-Werte sind im plausiblen Bereich. Für<br />

Beton wird aufgrund der hohen Alkalinität der Porenlösung<br />

ein Wert von 13,5 erwartet. Beim Probeblech im Boden<br />

haben offensichtlich die zwei Wochen Polarisation bei einem<br />

Einschaltpotential von -1,3 V CSE<br />

ausgereicht, um den pH-<br />

Wert auf 12,6 ansteigen zu lassen. Dieser Wert ist basierend<br />

auf den Berechnungen in Bild 3 plausibel. Demgegenüber<br />

ist der pH-Wert nach kurzer Polarisationsdauer im Wasser<br />

im neutralen Bereich. Interessanterweise sind die IR-freien<br />

Potentiale für die passiven Oberflächen positiver als für die<br />

korrodierende. Dieser Effekt wird auch durch die Berechnungen<br />

bestätigt, wie aus dem Vergleich von Bild 1 und<br />

Bild 4 hervorgeht.<br />

Bei der Bewertung von Fehlstellen an Rohrleitungen ist<br />

eine direkte Strommessung nicht möglich. Vielmehr muss<br />

in diesem Fall die Berechnung der erwarteten Korrosionssituation<br />

mit Hilfe der Spannungstrichter erfolgen. Dies<br />

Probeblech im Wasser Probeblech im Boden Probeblech im Beton<br />

pH-Wert [-] 6,0 12,6 13,8<br />

IR-freies Potential [V CSE<br />

] -0,67 -0,58 -0,55<br />

Gradient-Potentialcharakteristik aktiv passiv passiv<br />

Tabelle 1: Bewertung des Korrosionszustands der Probebleche mit Hilfe der Ströme.<br />

06 | 2014 55


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Probeblech im Wasser Probeblech im Boden Probeblech im Beton<br />

pH-Wert [-] 5,1 >10 >10<br />

IR-freies Potential [V CSE<br />

] -0,61 -0,44 -0,43<br />

Gradient-Potentialcharakteristik aktiv passiv passiv<br />

Tabelle 2: Bewertung des Korrosionszustands der Probebleche mit Hilfe der Gradienten.<br />

führte zu sehr ähnlichen Ergebnissen wie in Bild 7. Die<br />

daraus berechneten Werte sind in Tabelle 2 aufgeführt. Es<br />

zeigt sich, dass qualitativ vergleichbare Ergebnisse ermittelt<br />

werden können. Die Werte für den pH-Wert und das IR-freie<br />

Potential werden aber bereits durch geringfügige Spannungsdifferenzen<br />

zwischen den Bezugselektroden beeinflusst.<br />

Diese Problematik ist bereits aus der Ermittlung der<br />

IR-freien Potentiale hinreichend bekannt. Bei nicht linearen<br />

Fremdgradienten und bei kleinen Spannungstrichtern führt<br />

die Intensivmessung oft zu fehlerbehafteten Ergebnissen.<br />

Dasselbe trifft bei dem hier vorgestellten Messaufbau in<br />

Bezug auf die Ermittlung des pH-Werts zu. Der zentrale Vorteil<br />

der Messmethodik besteht aber im Falle der Auswertung<br />

der Gradienten-Potentialcharakteristik in der Bewertung<br />

der Linearität. Diese ist unabhängig vom Absolutwert des<br />

Gradienten. Damit ist zu erwarten, dass die Bewertung der<br />

Fehlstellen in Bezug auf Korrosion respektive Passivität selbst<br />

bei kleinen Spannungstrichtern in Gegenwart von größeren<br />

Fremdspannungstrichtern möglich wird.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die Messungen zeigen, dass das Messverfahren prinzipiell<br />

in der Lage ist den Korrosionszustand der Stahloberfläche<br />

zu ermitteln. Unter idealen Bedingungen ist es sogar möglich<br />

den pH-Wert an der Stahloberfläche zu ermitteln. Im<br />

Gegensatz zu bisherigen Methoden zur Beurteilung des<br />

Korrosionszustands beruht die Bewertung nicht auf dem<br />

Absolutwert des Gradienten. Damit ist zu erwarten, dass<br />

die Zuverlässigkeit der Messung deutlich erhöht wird. Im<br />

vorliegenden Fall hätte eine Beurteilung der Korrosionssituation<br />

der Probebleche aufgrund des IR-freien Potentials<br />

zu fehlerhaften Schlussfolgerungen geführt.<br />

Beurteilung<br />

Das vorgestellte Modell ist in der Lage die Bedeutung des<br />

Einschaltpotentials für den Wirkungsnachweis des KKS zu<br />

erklären. Die positiven Erfahrungen mit diesem Kriterium<br />

können somit rechnerisch bestätigt werden. Die vorliegende<br />

Diskussion macht aber auch deutlich, weshalb ein<br />

Wirkungsnachweis mit Hilfe des Einschaltpotentials das<br />

Auftreten von Korrosion nicht ausschließen kann. In jenen<br />

Fällen, wo der pH-Wert an der Stahloberfläche aufgrund<br />

von Konvektion oder bakterieller Aktivität nicht ansteigen<br />

kann, wäre für den Wirkungsnachweis ein IR-freies Potential<br />

negativer als -0,95 V CSE<br />

erforderlich. Diese Forderung der EN<br />

12954 ist somit korrekt. Im Gegensatz dazu kann aber die<br />

Einhaltung der Kriterien von -0,85, -0,75 oder -0,65 V CSE<br />

für<br />

das IR-freie Potential das Auftreten von Korrosion ebenfalls<br />

nicht ausschließen, da diese basierend auf der vorliegenden<br />

Diskussion ebenfalls implizit einen Anstieg des pH-Werts<br />

erfordern. Dies erklärt das Auftreten von Korrosion trotz<br />

Einhaltung dieser Kriterien. Diese Schlussfolgerung wird<br />

zusätzlich durch den Umstand bestärkt, dass diese Grenzwerte<br />

empirisch in einer Sandbettung ermittelt wurden,<br />

welche die Erhöhung des pH-Werts und die Bildung eines<br />

Passivfilms ermöglichten [10].<br />

Die weiterführende Analyse der vorliegenden Berechnungen<br />

zeigt, dass die Immunität in offenem Wasser nur bei<br />

stark erhöhten Stromdichten möglich ist, welche deutlich<br />

größer als 1 A/m 2 sind. Da in der Literatur und den Normen<br />

üblicherweise kleinere Stromdichten für das Design des KKS<br />

aufgeführt werden, wird implizit ebenfalls ein Anstieg des<br />

pH-Werts und der Passivierung angenommen. Das berechnete<br />

Einschaltpotential von -3,2 V CSE<br />

, das für den Schutz<br />

einer moderaten Fehlstellengröße von 10 cm 2 in einem gut<br />

leitfähigen Boden erforderlich wäre, bestätigt die Schlussfolgerung,<br />

dass der <strong>Korrosionsschutz</strong> im Normalfall durch<br />

Passivierung erfolgt. Dies wiederum erklärt die schlechte<br />

Korrelation zwischen der Korrosionssituation an Fehlstellen<br />

und deren IR-freiem Potential, da das IR-freie Potential für<br />

die Bewertung des Korrosionszustands einer kathodisch<br />

polarisierten passiven Stahloberfläche irrelevant ist.<br />

Diese Analyse liefert eine mögliche Erklärung für die widersprüchlichen<br />

Kriterien, welche in verschiedenen Ländern<br />

verwendet werden. Während ein Großteil Europas das IRfreie<br />

Potential verwendet, verlassen sich Holland und die<br />

USA meist auf das Einschaltpotential. Dieser scheinbare<br />

Widerspruch spiegelt sich auch in der europäischen Normung,<br />

da die EN 12954 ein Schutzkriterium basierend auf<br />

dem IR-freien Potential definiert, während die EN 14505<br />

ein Schutzkriterium basierend auf dem Einschaltpotential<br />

beschreibt. Aufgrund der vorliegenden Modellberechnungen<br />

sind beide Ansätze vergleichbar, da beide implizit den<br />

Anstieg des pH-Werts und die Bildung einer Passivschicht<br />

erfordern. Beide Ansätze sind folglich nicht in der Lage<br />

das Auftreten von Korrosion auszuschließen, wenn diese<br />

Randbedingungen nicht erfüllt sind. Dies ist nur möglich,<br />

wenn ein IR-freies Potential negativer als -0,95 V CSE<br />

an jeder<br />

einzelnen Fehlstelle nachgewiesen wird. Damit kann die<br />

Wirksamkeit des KKS unabhängig von den Stofftransportbedingungen<br />

an der Stahloberfläche nachgewiesen werden.<br />

Diese Bedingung kann aber nur erfüllt werden, wenn deutlich<br />

erhöhte Stromdichten aufgebracht werden, was teurere<br />

Installationen, ein erhöhtes Risiko von Wechselstromkorrosion<br />

und eine verstärkte Beeinflussung von Drittstrukturen<br />

mit sich bringt. Es ist daher nicht überraschend, dass<br />

die ersten Schäden durch Wechselstromkorrosion in jenen<br />

56 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Ländern auftraten, die ein IR-freies Potential von -0,95 V CSE<br />

angestrebt haben.<br />

Eine mögliche Lösung für die beschriebene Problematik ist<br />

die Messung des pH-Werts oder der passivierenden Bedingungen<br />

an der Stahloberfläche von Fehlstellen. Dies ist ein<br />

direkter Nachweis der Wirksamkeit des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es.<br />

Damit wird es möglich die wenigen Fehlstellen<br />

zu identifizieren, die nur durch Immunität geschützt<br />

werden können. Diese können freigelegt werden oder die<br />

Stofftransportbedingungen können durch geeignete Maßnahmen,<br />

wie z. B. Zement-injektionen, modifiziert werden.<br />

Die vorgestellte Methodologie ermöglicht prinzipiell die<br />

Bestimmung der passivierenden Bedingungen an Fehlstellen<br />

von der Erdoberfläche aus. Basierend auf den zurzeit<br />

verfügbaren Daten ist es möglich die kritischen Fehlstellen<br />

zu identifizieren. Damit Erfahrungen mit diesem Ansatz<br />

gewonnen werden können, werden Betreiber und Fachfirmen<br />

durch die SGK geschult, damit diese vor Freilegungen<br />

die entsprechenden Messungen ausführen. Die Daten werden<br />

durch die SGK ausgewertet und in eine anonymisierte<br />

Datenbank übertragen, um weltweit Erfahrungen mit dieser<br />

Methodologie zu sammeln. Dies sollte es ermöglichen die<br />

kritischen Grenzwerte zu identifizieren und damit die Basis<br />

für einen ökonomischeren und sichereren KKS zu schaffen.<br />

Dank<br />

Diese Arbeit wurde durch die großzügige Unterstützung<br />

durch den DVGW, Open Grid Europe GmbH, Swissgas AG,<br />

SBB AG, BFE, BAV, ERI, Transitgas AG und Westnetz GmbH<br />

ermöglicht. Ein spezieller Dank geht an Hanns-Georg Schöneich<br />

und Jürgen Barthel für die Diskussion der Ergebnisse<br />

und die wesentlichen Ergänzungen.<br />

Literatur<br />

[1] Büchler, M.; Joos, D.: Minimierung der Wechselstromkorrosionsgefährdung<br />

mit aktivem kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>, DVGW - energie/wasser-praxis 13 (2013)<br />

[2] Büchler, M.; Joos, D.; Voûte, C.-H.: Feldversuche zur<br />

Wechselstromkorrosion, DVGW - energie/wasser-praxis 8 (2010)<br />

[3] Büchler, M.: Beurteilung der Wechselstromkorrosionsgefährdung<br />

von Rohrleitungen mit Probeblechen: Relevante Einflussgrössen<br />

für der Bewertung der ermittelten Korrosionsgeschwindigkeit“, <strong>3R</strong><br />

International 36 (2013)<br />

[4] Pourbaix, M.: Atlas of electrochemical equilibria in aqueous solutions,<br />

NACE, Houston, TX, 1974<br />

[5] Büchler, M.; Schöneich, H.-G.: Investigation of Alternating Current<br />

Corrosion of Cathodically Protected Pipelines: Development of<br />

a Detection Method, Mitigation Measures, and a Model for the<br />

Mechanism, Corrosion 65 (2009)<br />

[6] Büchler, M.; Schmuki, P.; Böhni, H.: Formation and Dissolution of<br />

the Passive Film on Iron studied by a Light Reflectance Technique, J.<br />

Electrochem. Soc. 144 (1997)<br />

[7] Büchler, M.; Schmuki, P.; Böhni, H.: Iron Passivity in Borate Buffer:<br />

Formation of a Deposit Layer and its Influence on the Semiconducting<br />

Properties, J. Electrochem. Soc. 145 (1998)<br />

[8] Büchler, M.: Alternating current corrosion of cathodically protected<br />

pipelines: Discussion of the involved processes and their consequences<br />

on the critical interference values, Materials and Corrosion 63 (2012)<br />

[9] Büchler, M.: Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong>: Diskussion der<br />

grundsätzlichen Mechanismen und deren Auswirkung auf<br />

Grenzwerte, <strong>3R</strong> International 49 (2010)<br />

[10] Funk, D.; Hildebrand, H.; Prinz, W.; Schwenk, W.: Korrosion und<br />

kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> von unlegiertem Stahl in Sandböden,<br />

Werkstoffe und Korrosion 38 (1987)<br />

[11] Kuhn, R. J.: Galvanic current on cast iron pipes, Bureau of Standards,<br />

Washington, Soil Corrosion Conference, 73 (1928)<br />

[12] Kuhn, R. J.: The Early History of Cathodic Protection in the United<br />

States-Some Recollections”, Corrosion Prevention & Control April,<br />

46 (1958)<br />

[13] Joos, D.; Büchler, M.: <strong>Korrosionsschutz</strong> in Wasseranlagen<br />

Möglichkeiten und Grenzen des kathodischen Schutzes in<br />

Wasseranlagen, Aqua & Gas 93 (2013)<br />

[14] Leeds, S. S.; Cottis, R. A.: Paper Nr. 09548: The influence of<br />

cathodically generated surface films on corrosion and the currently<br />

accepted criteria for cathodic protection, in Conference & Exposition,<br />

Corrosion Nacexpo 2009<br />

[15] Büchler, M.: Physical-chemical significance of the IR-free potential<br />

and methods for assessing the effectiveness of cathodic protection,<br />

<strong>3R</strong> special 1 (2014)<br />

DR. MARKUS BÜCHLER<br />

SGK Schweizerische Gesellschaft für<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>, Zürich (CH)<br />

Tel. +41 44213 1590<br />

E-Mail: markus.buechler@sgk.ch<br />

AUTOR<br />

Gutachten Studien Planung Intensivmessung<br />

Zustandsbewertung Untersuchungen<br />

bei Wechselspannungsbeeinflussung<br />

Gerätebau Anlagenbau Überwachungsmessung<br />

LKS-Anlagen Streustromuntersuchungen<br />

martin-gmbh.de<br />

06 | 2014 57


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

IFO- oder Intensivmessung:<br />

Was ist die bessere Methode?<br />

Zu Zeiten, als es noch keine PE-umhüllten Leitungen gab, führte man zur Integritätsprüfung der Leitungen auf<br />

Umhüllungsschäden in der Regel Intensivmessungen durch. Nachdem sich dann die Umhüllungsqualität ständig verbessert<br />

hatte und fast ausschließlich PE-umhüllte Systeme eingesetzt worden waren, wurde nach und nach die IFO-Messung<br />

immer populärer.<br />

Zwischenzeitlich stellt sich manch einer die Frage, welches<br />

eigentlich das bessere Prüfverfahren ist. Die Pipelinebetreiber<br />

verfahren bei der Suche nach einer Antwort nach<br />

unterschiedlichen Philosophien.<br />

Beim Fernleitungsbetrieb der Evonik Industries AG hat<br />

sich trotz der verschiedenen Betriebsbereiche mittlerweile<br />

eine doch recht einheitliche Vorgehensweise eingespielt.<br />

Beim Bau einer Leitung wird bereits auf einen<br />

sorgsamen Umgang mit den Rohren auf dem Lagerplatz,<br />

beim Hantieren, Ausfahren und Vorstrecken sowie beim<br />

Nachumhüllen, Absenken und insbesondere beim Verfüllen<br />

geachtet. Denn bereits hier kann es zu einer Unzahl<br />

von kleinsten Umhüllungsschäden kommen, die oftmals<br />

auch beim Isotest nicht auffallen (wie z. B. Einschnitte<br />

durch ein Cuttermesser oder ein abgebrochener Draht<br />

einer Rundbürste). Daher ist eine penible Bauüberwachung<br />

von großem Vorteil.<br />

Wenn im Zuge einer Polarisationsstrommessung, i. d. R.<br />

eines Druckprüfungsabschnittes ein spezifischer Umhüllungswiderstand<br />

von mind. 10 8 Ωm ² (Mindestwert für<br />

Fehlstellenfreiheit) gemessen wird, ist zuerst mal das<br />

Wichtigste erledigt. Wird dieser Wert nicht erreicht, ist es<br />

ratsam, trotz evtl. mangelnder Erdfühligkeit, direkt eine<br />

IFO-Messung durchzuführen. Der Rohr- und Tiefbauer ist<br />

mit seinen Geräten noch vor Ort um gefundene Fehlstellen<br />

zu beseitigen. Damit wird auch die Korrosionsgefahr<br />

reduziert, da Rohrleitungsabschnitte in der Bauzeit nicht<br />

immer sofort kathodisch geschützt werden und ggf.<br />

Maßnahmen gegen eine Hochspannungsbeeinflussung<br />

noch nicht betriebsbereit sind.<br />

Je länger jedoch das Rohr ohne wirksamen KKS im<br />

Boden lag und je besser die Umhüllung ansonsten war,<br />

umso größer kann der Schaden gerade bei einer kleinen<br />

Fehlstelle sein, da doch die gesamte Potenzialdifferenz<br />

zwischen Rohrkörper und Erdreich auf diese kleine Fehlstellenfläche<br />

wirkte (Bilder 3 und 6).<br />

Wenn bereits kurz nach Verlegung der KKS in Betrieb<br />

genommen wurde und evtl. Hochspannungsbeeinflussun-<br />

Bild 1: 70 m lange Rohrleitung, Grenzwert von<br />

10 8 Ωm ² unterschritten: Bestimmung der Fehlstelle unter<br />

Anwendung einer IFO-Messung. Ursache: Ein im Bereich<br />

einer Nachumhüllung eingewickelter Strohhalm, dessen<br />

Ende aus der Isolation 1 mm herausragte<br />

Bild 2: Auswertung hinsichtlich der Lage von 41 Isolationsfehlstellen einer<br />

40 km langen Rohrleitung, die mit einer IFO-Messung bestimmt wurden<br />

58 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

gen, nach DIN EN 15280, in Abhängigkeit vom Einschaltpotential,<br />

durch entsprechende Erdungsmaßnahmen auf<br />

ein vertretbares Maß reduziert wurden, sollte dies für den<br />

Rohrkörper jedoch kein wirkliches Problem mehr darstellen.<br />

Optimal ist, dass diese Messung noch vor der eigentlichen<br />

Inbetriebnahme und Befüllung der Leitung mit<br />

Produkt erfolgen und dann auch als Abnahmekriterium<br />

für den Rohrbauer dienen kann. Die Durchführung<br />

einer IFO-Messung ist auch bei vorhandener Wechselspannungsbeeinflussung<br />

und noch nicht aktivem KKS<br />

möglich. Durch Absenken des Schutzpotenzials können<br />

hierbei auch kleinste Fehlstellen festgestellt und exakt<br />

lokalisiert werden.<br />

Hat die Leitung dann ein Mindestmaß an Erdfühligkeit<br />

(mind. eine Winterperiode, besser jedoch ein Jahr nach<br />

Verlegung) erreicht, wird eine IFO-Messung über die<br />

gesamte Leitung durchgeführt. Hierbei werden, trotz<br />

der Sorgsamkeit bei der Verlegung der Leitung, häufig<br />

kleinere Umhüllungsfehlstellen gefunden.<br />

Diese werden natürlich umgehend behoben. Dabei werden<br />

weitere Untersuchungen durchgeführt. Art, Lage und<br />

Größe der<br />

F e h l s t e l l e<br />

wird dokumentiert.<br />

Der pH-<br />

Wert an der<br />

Umhüllungsfehlstelle<br />

und vom<br />

umgebenen<br />

Erdreich<br />

wird aufgenommen.<br />

Der Rohrkörper<br />

wird auf<br />

Korrosion<br />

oder andere<br />

Schäden untersucht.<br />

LEISTUNGEN<br />

Gepr. Mitglied des Fachverbandes<br />

Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> e.V.<br />

KATHODISCHER KORROSIONSSCHUTZ<br />

für<br />

ERDÖL-/ERDGAS-PIPELINES • INDUSTRIEANLAGEN<br />

TANKANLAGEN • OFFSHORE • CASING • STAHLBETONBAUWERKE<br />

● Beratung<br />

● Planung (Neubau, Erweiterung)<br />

● Wartungsmessungen<br />

● Fehlereinmessungen (Ortsnetze, Stadtnetze)<br />

● Intensivmessungen (verschiedene Ausführungen)<br />

● sämtliche Installationsarbeiten<br />

● photovoltaische Stromversorgungssysteme<br />

● Bau von Feststoffelektroden Cu/Cu SO 4<br />

● Erdungs- und Blitzschutzarbeiten<br />

● AC-Untersuchung<br />

● Stahlbetonbauwerke (Parkhaus, Brücken, Tunnel)<br />

Fachfirma geprüft<br />

vom DVGW nach GW 11<br />

Bei Dükern und HDDs unterhalb von Gewässern erfolgt<br />

häufig keine Messung – mit dem Argument, die Leitung<br />

sei vor dem Einzug doch bereits „abgefunkt“ worden,<br />

Fachbetrieb nach § 19l WHG<br />

KORUPP GmbH · Max-Planck-Straße 1 · D - 49767 TWIST<br />

Telefon +49 (0) 59 36 - 9 23 31 - 0 · Telefax 9 23 31 - 20 · www-korupp-kks.de<br />

Bild 3: Äußerer Materialfehler drei Jahre nach Verlegung,<br />

davon das erste Jahr ohne wirksamen KKS<br />

Bild 4: Fehlstelle 12 m neben der von Bild 3. Da diese jedoch<br />

wesentlich größer war, kam es zu keiner nennenswerten Korrosion<br />

Bild 5: Bei Rohrgrabenverfüllung mit Bagger herbeigeführte<br />

Beschädigung der GFK-Umhüllung<br />

Bild 6: Äußerer Materialfehler sechs Monate nach Verlegung<br />

ohne wirksamen KKS<br />

06 | 2014 59


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Bild 7: Aufwändige Behebung einer Fehlstelle mit<br />

Spundwandkasten und Unterwasserbeton 4 m unterhalb des<br />

Wasserspiegels eines großen Fließgewässers. Nach Freilegung<br />

stellte sich heraus, dass sich die Nachumhüllung einer Schweißnaht<br />

bei Einzug des Dükers um eine Kurve um 12 cm innerhalb<br />

des Betonmantels verschoben hatte.<br />

Bild 8: GNSS-Empfänger für die GIS-Datenerfassung in<br />

Verbindung mit IFO- und Intensivmessungen<br />

was solle da schon sein. Doch auch hier können Fehlstellen<br />

genauso vorhanden sein. In Bild 7 ist die Behebung<br />

einer mittels IFO-Messung festgestellten Fehlstelle, 4 m<br />

unterhalb des Wasserspiegels eines großen Gewässers,<br />

dargestellt.<br />

Spätestens fünf Jahre nach Bau und Abnahme der Leitung,<br />

jedoch vor Ablauf der Verjährungsfrist, wird eine<br />

erneute IFO-Messung durchgeführt, um evtl. Umhüllungsschäden<br />

noch im Rahmen der Gewährleistung durch<br />

den Rohrbauer beheben zu lassen.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Anzahl der dann<br />

gefundenen Fehlstellen zwar sehr gering, jedoch immer<br />

noch ca. 10 % der bei Abnahme festgestellten Umhüllungsschäden<br />

liegt. Dies sind häufig nicht fachgerecht<br />

ausgeführte Nachumhüllungen, resultierend beispielsweise<br />

aus der ersten Schadensbehebung sowie Steine<br />

oder andere Festkörper, welche sich über die Zeit durch<br />

Setzung des Erdreiches durch die Umhüllung gedrückt<br />

haben. Während der weiteren Betriebsphase werden<br />

bei Verdacht einer Beschädigung (i. d. R. durch Eingriff<br />

Dritter) punktuell, ansonsten im Schnitt alle zehn Jahre,<br />

Wiederholungsmessungen über den gesamten Leitungsverlauf<br />

durchgeführt.<br />

Oftmals stellt sich die Frage, ob tatsächlich eine Fehlstelle<br />

vorliegt. Werden mehr als 1 mV bei auf 25 V abgesenkter<br />

Einspeisung gemessen, wird der Messpunkt als<br />

Fehlstelle definiert. Bis heute wurde noch keine Stelle<br />

freigelegt, welche sich als „blinder Alarm“ herausstellte.<br />

Die IFO-Messung ist somit ein sehr sicheres Verfahren<br />

zur Verifizierung der Umhüllungsqualität einer Leitung.<br />

Hat man eine Fehlstelle lokalisiert, die nur unter unverhältnismäßigen<br />

Umständen zu verifizieren und zu beheben<br />

wäre, wird eine Intensivmessung im Betriebszustand<br />

der KKS-Anlage durchgeführt, um die Wirksamkeit des<br />

KKS zu prüfen. Dieses Messverfahren kann jedoch bei<br />

Wechselspannungsbeeinflussungen, die den Einsatz<br />

von Abgrenzeinheiten und Erdungsanlagen erforderlich<br />

machen, problematisch sein. Ist diese durchführbar,<br />

bekommt man eine Aussage darüber, ob evtl. vorhandene<br />

Fehlstellen ausreichend kathodisch geschützt sind<br />

und somit ein Entscheidungskriterium, ob die Fehlstelle<br />

freigelegt werden muss. Ist die Wirksamkeit des KKS<br />

gegeben und die gemessene Wechselspannungsbeeinflussung<br />

liegt < 2 V, kann durchaus auch das Belassen<br />

der Fehlstelle vertreten werden.<br />

Je älter und schlechter die Umhüllung einer Leitung ist,<br />

desto eher stellt sich die Frage, anstatt einer IFO-Messung<br />

gleich eine Intensivmessung durchzuführen. Bezogen auf<br />

die Länge der Leitung kostet eine IFO-Messung rund halb<br />

so viel wie eine Intensivmessung. Ist jedoch zu befürchten,<br />

dass die Anzahl der gefundenen Fehlstellen so hoch<br />

ist, dass die Nachmessung dieser Stellen zur Überprüfung<br />

der Wirksamkeit des KKS mittels Intensivmessung höher<br />

wird als die Ersparnis, wird gleich eine Intensivmessung<br />

durchgeführt. Die Auswertung von IFO- und Intensivmessungen<br />

ergab, dass dies ab fünf Fehlstellen pro Leitungskilometer<br />

der Fall ist. Da die Anzahl der Fehlstellen<br />

erst nach der Messung bekannt ist, wurde der spezifische<br />

Umhüllungswiderstand von 105 Wm 2 als Kriterium für die<br />

Wahl der Methode festgelegt. Grundsätzlich kann über<br />

den spezifischen Umhüllungswiderstand nicht die Anzahl<br />

der Fehlstellen in der Leitungsumhüllung bestimmt werden,<br />

da er nicht nur von der Anzahl sondern u. a. auch<br />

von der Größe der Fehlstellen abhängig ist. Das Kriterium<br />

60 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

von 10 5 Wm 2 basiert auf der Auswertung<br />

vergangener Messungen.<br />

Doch gerade bei sehr gut umhüllten<br />

Leitungen ist die IFO-Messung<br />

die empfindlichere und somit<br />

genauere aber auch die günstigere<br />

Messmethode.<br />

Vorgehensweise der EVONIK<br />

Industries AG bei der Durchführung<br />

der Messung<br />

Intensivmessung<br />

Ziel der Messung ist es, eine Aussage<br />

über die Wirksamkeit des kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>es wie auch<br />

über die Umhüllungsqualität der<br />

gesamten Leitung zu bekommen.<br />

Die Messung wird in der Regel nach<br />

dem Zwei-Elektroden-Verfahren<br />

durchgeführt (siehe Infobox). Die<br />

Rohrleitung wird mit einem Rohrsuchgerät<br />

geortet. Eine Bezugselektrode<br />

wird über der Rohrleitung aufgestellt.<br />

Mit dieser Elektrode wird<br />

das Rohr/Bodenpotential gemessen.<br />

Dazu ist ein Anschluss an die Rohrleitung<br />

über eine Kabelverbindung<br />

herzustellen. Der Spannungsgradient<br />

wird im Normalfall gegen eine 10 m<br />

entfernt aufgestellte Bezugselektrode<br />

gemessen.<br />

Die Messwerte werden bei eingeschaltetem<br />

Schutzstrom, sowie bei<br />

kurzzeitig ausgeschaltetem Schutzstrom<br />

im Abstand von 5 m mit<br />

einem Datenerfassungsgerät aufgezeichnet.<br />

Der Messabstand wird<br />

in Bereichen, mit einem Spannungsgradienten<br />

größer 100 mV auf 1 m<br />

verkürzt. Um die Messwerte örtlich<br />

zuordnen zu können werden, an<br />

jedem Messpunkt zudem die GPS-<br />

Koordinaten aufgenommen. Dies<br />

geschieht mit einem GNSS-Empfänger<br />

der unter Nutzung von Korrekturdaten<br />

mit einer Genauigkeit von<br />

±10 cm arbeitet. Wenn genaue geografische<br />

Daten der Fernleitungen<br />

vorliegen (Shape-Dateien), können<br />

diese in den GNSS-Empfänger eingelesen<br />

werden. Die Ortung der Leitung<br />

mit Rohrsuchgerät kann dann<br />

entfallen und stattdessen mit dem<br />

GNSS-Empfänger erfolgen.<br />

Im Rahmen der Auswertung, werden<br />

die Messwerte in ein Geografi-<br />

Bild 9: Darstellung der Ergebnisse einer Intensivmessung im GIS-System. Zum Vergleich sind unten<br />

der Potenzialverlauf und die Spannungsgradienten in üblicher Form dargestellt.<br />

Bild 10: Gegenüberstellung der Ergebnisse einer Intensivmessung mit Ergebnissen einer intelligenten<br />

Molchung<br />

06 | 2014 61


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Bild 11: Messaufbau einer IFO-Messung<br />

Bild 12: Messaufbau einer Intensivmessung<br />

Messwerte werden bei eingeschaltetem<br />

Schutzstrom wie auch bei kurzzeitig<br />

ausgeschaltetem Schutzstrom<br />

aufgenommen. Um sicherzustellen,<br />

dass auch kleinste Fehlstellen bestimmt<br />

werden, wird während der Messung<br />

der Schutzstrom im Zeitfenster der Einschaltpotenzialmessung<br />

erhöht, sodass<br />

sich Einschaltpotentiale von Eon= min.<br />

25 V einstellen. Wenn unter diesen<br />

Bedingungen kein Spannungsgradient<br />

messbar ist, ist nach AFK 11 keine Isolationsfehlstelle<br />

zu erwarten.<br />

Bei Messung einer Fehlstelle wird diese<br />

punktgenau eingemessen und die GPS-<br />

Koordinaten (10 cm-Genauigkeit) aufgenommen.<br />

An Isolationsfehlstellen,<br />

die nicht beseitigt werden, wird im<br />

Anschluss punktuell eine Intensivmessung<br />

zur Beurteilung der Wirksamkeit<br />

des KKS durchgeführt.<br />

Übersicht zu den Umhüllungswiderständen<br />

bei neuen Leitungen:<br />

»»<br />

unter Laborbedingungen bis zu<br />

10 10 Ωm 2 möglich<br />

»»<br />

akzeptierter Grenzwert für die Fehlstellenfreiheit<br />

10 8 Ωm 2<br />

»»<br />

ab 10 7 Ωm 2 und schlechter ist ein<br />

Umhüllungsschaden wahrscheinlich<br />

»»<br />

ab 10 5 Ωm 2 wird bei Bestandsleitungen<br />

eine Intensivmessung anstatt<br />

einer IFO-Messung angeraten<br />

sches Informationssystem eingelesen und dort ortsbezogen<br />

dargestellt. Die genauen GPS-Koordinaten ermöglichen<br />

zudem einen Abgleich mit Ergebnissen aus intelligenten<br />

Molchungen. Mit Hilfe der Ergebnisse werden<br />

Referenzwerte für zukünftige Überwachungsmessungen<br />

festgelegt. Im Fall eines unzureichenden kathodischen<br />

Schutzes werden weitere Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Situation eingeleitet.<br />

IFO-Messung<br />

An Fernleitungen mit einem spezifischen Umhüllungswiderstand<br />

größer 10 5 Wm 2 führen wir IFO-Messungen<br />

durch. Die Ortung der Leitung erfolgt analog der Intensivmessung.<br />

Mit zwei Bezugselektroden, die in einem<br />

Abstand von 5 m über der Rohrleitung aufgestellt werden,<br />

wird der Spannungsgradient aufgenommen. Die<br />

AUTOREN<br />

MICHAEL GEMSA, Evonik Industries AG,<br />

Fernleitungsbetrieb, Marl<br />

Tel.: +49 (0)2365 49-9173<br />

E-Mail: michael.gemsa@evonik.com<br />

THOMAS BASTEN, Evonik Industries AG, Leiter<br />

Fernleitungsbetrieb, Marl<br />

Tel.: +49 (0) 2365 49-6766<br />

E-Mail: thomas.basten@evonik.com<br />

62 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Smart KKS: Intelligente Schutzstromeinspeisung<br />

zum Schutz wechselspannungs-beeinflusster<br />

Rohrleitungen<br />

Um einen zuverlässigen Schutz vor Außenkorrosion von im Erdreich verlegten Gashochdruckleitungen zu gewährleisten,<br />

ist nach DVGW G 466-1 bei allen erdverlegten Gashochdruckleitungen ab einem Betriebsdruck von über 5 bar, die<br />

Einrichtung eines kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es (KKS) erforderlich. Die Errichtung, Inbetriebnahme und Überwachung<br />

des KKS ist dabei in den DVGW-Regelwerken GW 10, GW 12 und GW 16 geregelt [1, 2, 3]. Unterliegt die Rohrleitung<br />

einer Wechselspannungsbeeinflussung, z. B. auf Grund von Parallelführungen mit Bahn- und/oder Hochspannungstrassen,<br />

so ergibt sich eine Gefährdung durch Wechselstromkorrosion, die mit einem nach GW 10 bzw. GW 16 überwachten KKS<br />

nicht verhindert werden kann. Aus diesem Grund wurde das erste DVGW-Forschungsvorhaben Wechselstromkorrosion<br />

initiiert [5], das die Ursache und den Mechanismus der Wechselstromkorrosion darlegte. Die wesentlichen Erkenntnisse<br />

dieses Forschungsvorhabens finden sich in der aktuellen Version der AfK-Empfehlung Nr. 11 wieder [4]. Das zweite DVGW-<br />

Forschungsvorhaben „Wechselstromkorrosion“ [6], welches Ende letzten Jahres abgeschlossen wurde, überprüfte die<br />

Möglichkeiten des Schutzes wechselstrombeeinflusster Rohrleitungen gegen Wechselstromkorrosion durch intelligente<br />

Schutzstromeinspeisung. Der folgende Artikel behandelt nun Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung der dort<br />

beschriebenen Vorgehensweise.<br />

Theoretische Grundlagen<br />

Die wesentliche Ursache für die Wechselstromkorrosion<br />

ergibt sich gemäß dem ersten Forschungsvorhaben aus<br />

der Höhe der anliegenden Wechselspannung einerseits<br />

und der Einstellung des KKS andererseits. Dies bedeutet<br />

also im Umkehrschluss, dass die Einstellung des KKS<br />

entscheidend dazu beiträgt, ob und in welcher Stärke<br />

Wechselstromkorrosion an einer Rohrleitung stattfinden<br />

kann. Bild 1 zeigt die prinzipielle Vorgehensweise, nach<br />

der eine derartige Steuerung vollzogen werden kann.<br />

Allerdings haben Messergebnisse im Rahmen des 2. Forschungsvorhaben<br />

gezeigt, dass diese Kurve zu wenig spezifisch<br />

ist und der Einfluss des Bodenwiderstands stärker<br />

berücksichtigt werden muss [4,6].<br />

Bild 2 macht deutlich, dass die potentielle Wechselstromkorrosionsgefährdung<br />

bei vergleichsweise hochohmigen<br />

Böden sehr viel geringer ist als in AfK 11 beschrieben,<br />

während sie bei eher niederohmigen Böden höher ist.<br />

Insofern können die Kurven aus Bild 2 als ideale Grundlage<br />

für einen Steueralgorithmus dienen. Dabei sollten<br />

die Mittelwerte des Einschaltpotentials immer in dem in<br />

Abhängigkeit der anliegenden Wechselspannung und<br />

des Bodenwiderstandes definierten unkritischen Bereich<br />

liegen.<br />

Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit der<br />

Umsetzung dieser Vorgaben in die Praxis.<br />

Prinzipieller Aufbau<br />

Zur Realisierung des oben beschriebenen Konzepts sind<br />

bestimmte Fernüberwachungs- und Regelungssysteme<br />

vor allem bei zeitlich variierender Wechselspannungsbeeinflussung<br />

notwendig. Bild 3 zeigt den prinzipiellen<br />

Aufbau des Konzeptes einer intelligenten Steuerung.<br />

Zur technischen Umsetzung müssen entlang der Rohrleitung<br />

an den Bereichen mit erhöhter Wechsel- und<br />

Gleichstrombeeinflussung fernüberwachungsfähige<br />

Messsensoren installiert werden. Diese Messsensoren<br />

ermitteln permanent an den entsprechenden Beeinflussungsbereichen<br />

Messwerte wie Ein- und Ausschaltpo-<br />

Bild 1: Bereich der Wechselstrom-Korrosionsgefahr in<br />

Abhängigkeit von der Wechselspannung Rohr – Erde und dem<br />

Einschaltpotential [4]<br />

06 | 2014 63


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Bild 2: Abhängigkeit der Grenzwertkurve bei<br />

verschiedenen Bodenwiderständen und einer<br />

Fehlstellenfläche von 1 cm 2 [6]<br />

Bild 3: Schematische Darstellung für die Umsetzung von Smart KKS<br />

tentiale, Schutzstrom und Wechselspannungswerte,<br />

die in festgelegten Intervallen fernwirktechnisch an das<br />

Schutzstromgerät übertragen werden. Anhand der übertragenen<br />

Messdaten entscheidet das Schutzstromgerät<br />

über eine bedarfsangepasste Schutzstromeinspeisung<br />

und ermöglicht den Wechsel zwischen verschiedenen<br />

Betriebsbedingungen, um einen optimalen Schutz der<br />

Rohrleitung zu gewährleisten.<br />

Anforderung an die Hardware<br />

Zur Realisierung einer derartigen intelligenten Einspeisung<br />

muss eine permanente Datenerfassung aller relevanten<br />

Rohrleitungsdaten an allen fernüberwachten Messstellen<br />

und eine entsprechend zeitnahe Auswertung dieser<br />

Fernüberwachungsdaten erfolgen, damit dann eine automatische<br />

Berechnung der erforderlichen Schutzstromeinspeisung<br />

realisiert werden kann.<br />

Derzeitige KKS-Fernüberwachungstechnologien können<br />

maximal alle 5 Minuten Messdaten erfassen. Zur<br />

Realisierung der intelligenten Schutzstromeinspeisung<br />

ist dieses Messintervall jedoch nicht ausreichend. Es<br />

bedarf einer zeitkontinuierlichen Messdatenerhebung<br />

und Messdatenauswertung an der kathodisch geschützten<br />

Rohrleitung. Nur dies ermöglicht eine rechtzeitige<br />

Erkennung von Grenzwertunterschreitungen und eine<br />

präzisere Steuerung der Schutzstromeinspeisung. Es ist<br />

also eine Messtechnik notwendig, die eine permanente<br />

Messung ermöglicht. Außerdem muss sowohl auf die<br />

Schutzstromgeräte als auch auf die Fernüberwachungssensoren<br />

jederzeit und von jedem beliebigen Ort aus<br />

zugegriffen werden können, um Messdaten und Steuerungsparameter<br />

zeitnah abzugreifen oder zu verändern.<br />

Fazit<br />

Mit der aktuellen zur Verfügung stehenden Fernüberwachungstechnik<br />

kann in Verbindung mit den aktuell auf<br />

dem Markt befindlichen fernsteuerbaren Schutzstromgeräten<br />

keine zeitnahe Anpassung der Schutzstromeinspeisung<br />

erfolgen, da zum einen die Messzyklen der<br />

Fernüberwachung zu gering sind und zum Anderen die<br />

Kommunikation zwischen Schutzstromgerät und Fernüberwachung<br />

dies auch nicht erlaubt.<br />

Zur vollständigen Ausschöpfung der Möglichkeiten einer<br />

solchen intelligenten Schutzstromeinspeisung ist deshalb<br />

eine entsprechend leistungsfähige Steuer-, Mess- und<br />

Kommunikationseinheit notwendig. Smart KKS ermöglicht<br />

die Kommunikation zwischen Fernüberwachung,<br />

Fernsteuerung und intelligenten Regelkreisen. Das System<br />

ermittelt die Abweichungen der Messdaten von den<br />

definierten Grenzwerten und berechnet einen Korrekturwert,<br />

anhand dessen das Einschaltpotential entsprechend<br />

automatisch angepasst wird. Smart KKS vereint also die<br />

Funktionen des Steuerungs- und Messinstruments. Das<br />

System verfügt über ein neues intelligentes Schutzstromgerät,<br />

welches in der Lage ist, durch Verknüpfung mit<br />

einem KKS-Fernüberwachungssensor eine automatische<br />

bedarfsangepasste Schutzstromregelung zu ermöglichen.<br />

Die Datenübertragung von der Zentrale zum Schutzstromgerät<br />

kann dabei über GSM, GPRS oder Kabel erfolgen.<br />

Zu jeder Zeit kann von der Zentrale aus auf das Schutzstromgerät<br />

zugegriffen und entsprechende Parameter<br />

verändert werden [7].<br />

Im Endeffekt bedeutet das nun, dass in Kürze die entsprechende<br />

Technik real zur Verfügung stehen wird, mit<br />

deren Hilfe eine solche intelligente Schutzstromeinspei-<br />

64 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

sung auf wechselspannungsbeeinflusste Rohrleitungen,<br />

wie sie im 2. Forschungsvorhaben beschrieben worden<br />

ist, auch realisiert werden kann.<br />

Literatur:<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt GW 10 „Arbeitsblatt für den Kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und<br />

Stahlrohrleitungen aus Stahl – Inbetriebnahme und<br />

Überwachung“, (2008).<br />

[2] DVGW-Arbeitsblatt GW 12 „Planung und Errichtung des<br />

kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es (KKS) für erdverlegte<br />

Lagerbehälter und Stahlrohrleitungen“, (2010).<br />

[3] DVGW-Arbeitsblatt GW 16 „Arbeitsblatt für den Kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und<br />

Stahlrohrleitungen aus Stahl – Fernüberwachung“, (2008).<br />

[4] DVGW Afk-Empfehlung Nr. 11 „Beurteilung der<br />

Korrosionsgefährdung durch Wechselstrom bei kathodisch<br />

geschützten Stahlrohrleitungen und Schutzmaßnahmen“,<br />

(2012).<br />

[5] M. Büchler, C.-H. Voûte, „DVGW-Forschungsprojekt G 2/01/08:<br />

Feldversuche zur Prüfung des Einflusses von Wechselspannung<br />

und Einschaltpotential auf die Wechselstromkorrosion“,<br />

Schweizerische Gesellschaft für <strong>Korrosionsschutz</strong>, (2010).<br />

[6] M. Büchler, „Beurteilung der Wechselstromkorrosionsgefährdung<br />

von Rohrleitungen mit Probeblechen: Relevante Einflussgrössen<br />

für die Bewertung der ermittelten Korrosionsgeschwindigkeit“,<br />

<strong>3R</strong> International, 36 (2013).<br />

[7] M. Mueller, R. Deiss, „Smart KKS: Von der KKS-Fern- zur KKS-<br />

Online-Überwachung“, <strong>3R</strong> International, 86, (2013).<br />

Dipl.-Phys. RAINER DEISS<br />

Netze BW GmbH, Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0)711289-47414<br />

E-Mail: r.deiss@netze-bw.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) MARKUS WENDLING<br />

RBS wave GmbH, Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0)711289-46527<br />

E-Mail: m.wendling@rbs-wave.de<br />

AUTOREN<br />

06 | 2014 65


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Qualitätssicherung bei HDD-Stahlrohrverlegungen<br />

durch den KKS – ein Praxisbeispiel<br />

Der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong> stellt eine wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung bei der Stahlrohrleitungsverlegung<br />

dar. An Hand eines Praxisbeispiels wird beschrieben, welche Möglichkeiten die Messtechnik des kathodischen<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>es auch unter erschwerten Bedingungen bietet. Dabei wird aufgezeigt, dass es trotz der vorhandenen<br />

hohen Aussagekraft der Messmethoden Grenzen gibt, die bei der Interpretation der Messwerte beachtet werden müssen.<br />

Allgemeines<br />

Der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) von erdverlegten<br />

Stahlrohrleitungen ist ein seit vielen Jahren etabliertes<br />

Verfahren. Bereits vor mehr als 100 Jahren wurde es<br />

erstmalig angewandt und ist in Deutschland seit über 50<br />

Jahren verbreitet. Mit Hilfe des KKS kann die Betriebs- und<br />

Versorgungssicherheit von Rohrleitungen erhöht, sowie ein<br />

wichtiger Beitrag zum Werterhalt und zur Investitionsplanung<br />

geleistet werden. In den letzten Jahren hat auch die<br />

Bedeutung des KKS als Qualitätssicherungsverfahren beim<br />

Rohrleitungsbau zugenommen. Im aktuellen Regelwerk des<br />

DVGW wird eine möglichst fehlstellenfreie Umhüllung als<br />

wichtiges Ziel bei der Rohrverlegung genannt [1,2], und in<br />

Sonderfällen auch gefordert [3]. Hintergrund dieser Forderung<br />

ist unter anderem die Erkenntnis, dass im Zusammenhang<br />

mit der Wechselstromkorrosion gerade kleine und<br />

kleinste Fehlstellen besonders korrosionsgefährdet sind. Eine<br />

ausführliche Diskussion der Aussagen des Regelwerks ist<br />

durch die Verfasser bereits in der Vergangenheit erfolgt [4].<br />

Bild 1: GFK-umhüllte Rohrleitung in der Zielgrube<br />

Die Messtechnik des KKS ist eine wichtige und größtenteils<br />

auch die einzige Möglichkeit, eine fehlstellenfreie Verlegung<br />

zu überprüfen und Umhüllungsfehlstellen zur Sanierung<br />

zu orten.<br />

Durch den Fortschritt der Messtechnik können mittlerweile<br />

selbst unter Baustellenbedingungen mit Hilfe der<br />

Messverfahren des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es kleine<br />

und kleinste Umhüllungsfehlstellen festgestellt und mit<br />

hoher Genauigkeit in der Örtlichkeit bestimmt werden.<br />

Zur Realisierung einer praktisch umhüllungsfehlstellenfreien<br />

Rohrleitung, d.h. bei einem Umhüllungswiderstand<br />

R CO<br />

> 10 8 Ωm ² , besteht mittlerweile die Herausforderung<br />

darin, Umhüllungsfehler mit Strömen von teilweise wenigen<br />

Mikroampere punktgenau zu orten. In der Vergangenheit<br />

lag die Größenordnung der zu suchenden Fehler noch bei<br />

Stromstärken im Milliamperebereich.<br />

Im vorliegenden Artikel zeigen die Autoren an Hand eines<br />

Praxisbeispiels, wie der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong> einen<br />

wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung beim Neubau von<br />

Rohrleitungen leisten kann. Sie zeigen aber auch<br />

auf, dass es trotz der Fortschritte der Messtechnik<br />

unter realen Bedingungen Grenzen der Messtechnik<br />

gibt, die bei der Interpretation der Ergebnisse<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Projektbeschreibung<br />

Das im Folgenden beschriebene Projekt wurde<br />

durch die Entscheidung der zuständigen Behörde<br />

ausgelöst, am Rand eines Flusses ein Wasserrückhaltebecken<br />

zu errichten. Im Bereich des geplanten<br />

Beckens verlief eine Gashochdruckleitung aus<br />

dem Jahr 1942. Die Leitung der Dimension DN 300<br />

besaß eine Umhüllung aus Wollfilzpappe mit entsprechend<br />

geringem Umhüllungswiderstand. Im<br />

Bereich des geplanten Beckens sollte die Rohrleitung<br />

umgelegt werden. Dazu wurde auf einer<br />

Länge von etwa 200 m eine HDD-Bohrung in einer<br />

Tiefe von 10 m durchgeführt, so dass die Leitung<br />

unterhalb des Beckens verlaufen wird.<br />

Durch den Bau des Rückhaltebeckens wird die neu<br />

verlegte Rohrleitung in Zukunft ohne erheblichen<br />

66 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Aufwand nicht mehr zugänglich sein. Infolgedessen wurde<br />

in Übereinstimmung mit den Aussagen des Regelwerks<br />

bei der Verlegung besonderer Wert darauf gelegt, die<br />

Leitung fehlstellenfrei zu bauen. Zusätzlich zu der üblichen<br />

PE-Umhüllung wurde bei der Rohrverlegung eine<br />

GFK-Umhüllung auf die Leitung aufgebracht (Bild 1). Die<br />

Verarbeitung des GFK-Materials erfolgte durch Fachkräfte<br />

des Herstellers. Auf diese Weise sollten Fehler bei der<br />

Verarbeitung des GFK-Materials ausgeschlossen werden.<br />

Die Firma Maurmann GmbH wurde durch den Bauherren<br />

beauftragt, nach Verlegung der Rohrleitung die Umhüllungsqualität<br />

zu kontrollieren. Bei offenen Verlegeweisen<br />

wird davon ausgegangen, dass evtl. vorhandene Umhüllungsfehlstellen<br />

erst nach einer Winterperiode mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit in Kontakt mit einem Elektrolyten stehen.<br />

Dies gilt insbesondere in vergleichsweise trockenen<br />

Böden. Im Gegensatz dazu können bei HDD-Verfahren<br />

durch die vorhandene Bohrspülung auch kleinere Umhüllungsfehlstellen<br />

häufig bereits unmittelbar nach dem Einzug<br />

messtechnisch erkannt werden, sofern das eingezogene<br />

Rohr vollumfänglich von der Bohrspülung umgeben ist. Die<br />

Verfasser weisen jedoch darauf hin, dass dies nicht in jedem<br />

Fall möglich sein wird. Bei dem beschriebenen Projekt wurde<br />

unmittelbar nach dem Einzug eine Polarisationsstrommessung<br />

zur Qualitätsüberprüfung durchgeführt.<br />

Die Untersuchung zeigte, dass die Rohrleitung trotz der<br />

doppelten Umhüllung nicht fehlstellenfrei war. Der gemessene<br />

Strom lag bei einem Einschaltpotential von -1,49 V CSE<br />

bei 0,38 mA. Damit lag der spezifische Umhüllungswiderstand<br />

unter der Grenze von R CO<br />

> 10 8 Ωm ² . Aus den<br />

Messwerten ließ sich unter Berücksichtigung des niedrigen<br />

spezifischen Widerstandes der Bohrspülung die Größenordung<br />

der Fläche des Rohrleitungsstahls im Kontakt<br />

mit dem Elektrolyten mit etwa 1 - 2 cm ² grob abschätzen.<br />

Freiliegende Stahloberflächen dieser Größenordnung sind<br />

üblicherweise kathodisch schützbar, wenn keine erhöhte<br />

Wechselstromkorrosionsgefahr besteht. Dementsprechend<br />

lag auch der Grenzwert der Polarisationsstrommessung um<br />

eine Größenordnung höher bei 3,3 mA.<br />

Zur Ortung der Umhüllungsfehlstellen wurde im Anschluss<br />

an die Polarisationsstrommessung eine Intensive Fehlstellenortung<br />

(IFO) durchgeführt. Durch diese Messung wurde<br />

ein Leitungsbereich identifiziert, in dem sich eine Fehlstelle<br />

befand. Anschließend wurde mit dem DCVG-Verfahren<br />

das Zentrum der Äquipotentiallinien an der Erdoberfläche<br />

bestimmt. Dieses sogenannte „Einmessen des negativsten<br />

Punktes“ wurde dabei durch den großen vertikalen<br />

Abstand von der Fehlstelle erschwert. Die durchschnittliche<br />

Verlegetiefe der Rohrleitung lag bei 10 m, im Bereich<br />

der Fehlstelle betrug die Überdeckung etwa 7 m. Bei der<br />

klassischen Intensivmessung entsprechen zum Vergleich<br />

10 m der Entfernung, mit der Spannungstrichter an einer<br />

Fehlstelle aufgenommen werden. Bei der Verlegetiefe der<br />

Rohrleitung wurde hier also unter Bedingungen gemessen,<br />

unter denen sich die Auswirkungen einer kleinen Fehlstelle<br />

schon nahezu vollständig abgebaut haben können. Dementsprechend<br />

waren die resultierenden Potentialgradienten<br />

an der Oberfläche bei kleineren Elektrodenabständen sehr<br />

gering und das gesuchte Zentrum der Äquipotentiallinien<br />

konnte nur mit einer Genauigkeit von ca. ±1,5 m bestimmt<br />

werden.<br />

Nach der Bestimmung dieses Punktes, oder besser dieses<br />

Bereiches, an der Erdoberfläche stellte sich die Frage, welcher<br />

örtliche Zusammenhang mit der Fehlstelle bestand.<br />

Normalerweise wird davon ausgegangen, dass sich nach<br />

der Einmessung die Fehlstelle lotrecht unterhalb des angegebenen<br />

Punktes befindet. Diese Annahme beruht auf<br />

der vereinfachenden Modellvorstellung eines homogenen<br />

Bodens, bei dem sich die Äquipotentiallinien konzentrisch an<br />

der Erdoberfläche anordnen. Diese Annahme ist jedoch in<br />

der Praxis nahezu nie erfüllt. Die Potentiallinien sind verzerrt<br />

und die Fehlstelle befindet sich nicht lotrecht unterhalb des<br />

negativsten Punktes. Üblicherweise - d.h. bei Verlegetiefen<br />

mit Deckungen von 1 - 2 m - kann dies jedoch vernachlässigt<br />

werden. Wird eine Umhüllungsfehlstelle beseitigt, so<br />

öffnet man aus arbeitstechnischen Gründen in der Regel<br />

eine Baugrube mit einer Länge von etwa 1,5 m oder mehr.<br />

Innerhalb dieser Baugrube befindet sich dann der Fehler.<br />

Die Größe der Baugrube reicht aus, um die Abweichungen<br />

der Lage zu kompensieren.<br />

Im vorliegenden Fall konnten die Verzerrungen der Äquipotentiallinien<br />

jedoch nicht mehr vernachlässigt werden.<br />

Zum einen war die Deckung der Leitung wesentlich höher<br />

und zum anderen lagen starke Inhomogenitäten des Erdbodens<br />

vor. Wie bereits beschrieben verlief die Leitungstrasse<br />

unmittelbar neben einem Fluss. Im Bereich der Fehlstelle<br />

wurde dieser Fluss von einer Brücke gekreuzt. Der Fluss und<br />

die Gasleitung wurden ebenfalls von einem eingesandeten<br />

Abwasserkanal gekreuzt. Neben der neu verlegten Leitung<br />

lag die alte Gasleitung mit der bekannten, sehr schlechten<br />

Umhüllungsqualität im Boden. Erschwerend kam hinzu, dass<br />

bei einer HDD-Bohrung die Bohrspülung einen wesentlich<br />

geringeren spezifischen elektrischen Widerstand als der<br />

Erdboden hat und damit die Bohrung eine Art „Stromkanal“<br />

bildet, in dem der Strom bevorzugt zur Fehlstelle fließt. Aus<br />

den genannten Gründen wurde bei der Beschreibung der<br />

Fehlerposition kein genauer Punkt angegeben, sondern<br />

lediglich ein Bereich, in dem sich die Umhüllungsfehlstelle<br />

befinden sollte. Zusätzlich wurde empfohlen, eine eventuelle<br />

Beseitigung des Fehlers unter der Begleitung eines<br />

KKS-Messtechnikers durchzuführen, um ggf. die eingemessene<br />

Lage zu korrigieren. Bei der Freilegung der Fehlstelle<br />

verschob sich das Zentrum der Äquipotentiallinien mit<br />

zunehmender Tiefe tatsächlich kontinuierlich in Richtung<br />

der Fehlstelle. Es zeigte sich später, dass das an der Erdoberfläche<br />

bestimmte Zentrum um einige Meter von dem<br />

Ort der Fehlstelle abwich.<br />

Die Anzeige einer Umhüllungsfehlstelle wurde in Anbetracht<br />

der doppelten Umhüllung vom Bauherren zunächst mit einer<br />

gewissen Skepsis aufgenommen, da eine Beschädigung der<br />

GFK-Umhüllung schwer vorstellbar war. Dennoch wurde<br />

umgehend versucht, die Umhüllungsfehlstelle zu beseitigen.<br />

Es war aufgrund der zu geringen Kraft der Zugmaschine<br />

nicht mehr möglich, die Leitung weiter aus dem Boden<br />

06 | 2014 67


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Bild 2: Brunnen zur Absenkung des Grundwasserstands<br />

Bild 3: Baugrube zur Freilegung der Umhüllungsfehlstelle<br />

herauszuziehen. Aus diesem Grund wurde entschieden,<br />

die Fehlstelle freizulegen. Der erste Versuch dazu wurde<br />

zeitnah unternommen. Bei einer Tiefe von etwa 4 - 5 m<br />

wurde dieser Versuch jedoch abgebrochen. Die vorhandenen<br />

Pumpen reichten nicht aus, um die Baugrube trocken zu<br />

halten. Die Gefahr eines Einsturzes wurde zu hoch, dennoch<br />

konnte über diesen Freilegungsversuch die Position der<br />

Umhüllungsfehlstelle wesentlich genauer bestimmt werden.<br />

Im Verlaufe des Freilegungsversuches wurde eine Spundwand<br />

in den Boden getrieben, die auf die Leitung traf. Die<br />

Leitung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingebunden.<br />

Es wurde deshalb umgehend ein weiterer Einspeiseversuch<br />

vorgenommen um festzustellen, ob dabei der Rohrleitungsstahl<br />

freigelegt worden war, bzw. ob die Spundwand Kontakt<br />

mit dem Rohrleitungsstahl besaß. Die Messung zeigte<br />

keine Veränderung des eingespeisten Stromes und des<br />

Umhüllungswiderstandes. Es gab somit keine Hinweise auf<br />

einen Kontakt zwischen dem Rohrleitungsstahl und der<br />

Spundwand oder einer Freilegung der Rohrleitungsoberfläche.<br />

Später sollte sich zeigen, dass trotz des sich nicht<br />

verändernden Ausbreitungswiderstandes der Rohrleitung<br />

die Umhüllung an dieser Stelle wesentlich beschädigt worden<br />

war, so dass eine neue Fehlstelle entstand.<br />

Aus Gründen des Baufortschrittes wurde die ausgehobene<br />

Baugrube zunächst geschlossen und der neu verlegte Rohrleitungsabschnitt<br />

in die bestehende Leitung eingebunden.<br />

Es wurde diskutiert, ob die Freilegung der Fehlstelle in<br />

Anbetracht der zu erwartenden Kosten gerechtfertigt war.<br />

Zur Öffnung der entsprechenden Baugrube wäre die Bohrung<br />

mehrerer Brunnen und die großflächige Absenkung<br />

des Grundwasserstandes erforderlich gewesen (Bild 2 und<br />

Bild 3). In Kombination mit den Sicherungsmaßnahmen der<br />

Baustelle wurden damit Kosten im sechsstelligen Bereich<br />

erwartet. Aus Sicht des kathodischen Korrosionschutzes<br />

war die Fehlstelle wie beschrieben zunächst schützbar,<br />

es bestand allerdings die Frage, ob im Laufe der Zeit eine<br />

Unterwanderung weiterer Bereiche der Umhüllung erfolgen<br />

würde. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen zur Wechselstromkorrosion,<br />

dass unter bestimmten Bedingungen<br />

auch bei kleineren Fehlstellen trotz kathodischem Schutz<br />

Korrosionserscheinungen auftreten können. Erschwerend<br />

kam hinzu, dass nach Errichtung des Rückhaltebeckens die<br />

Rohrleitung nicht mehr für Sanierungsmaßnahmen zugänglich<br />

gewesen wäre. Aus diesem Grund wurde prinzipiell<br />

vom Betreiber eine Sanierung der Rohrleitungsumhüllung<br />

geplant. In den folgenden Monaten wurde die Umhüllungsfehlstelle<br />

beobachtet. Innerhalb von drei Monaten wurde<br />

dabei eine erhebliche Erhöhung der Potentialgradientendifferenz<br />

an der Erdoberfläche gemessen. Sie stieg von einem<br />

Wert von 150 µV im Juli 2012 auf einen Wert von 825 µV<br />

im Oktober 2012. Übertragen auf den ursprünglich bei der<br />

Polarisationsstrommessung bestimmten Strom bedeutete<br />

diese Steigerung, dass der in die Fehlstelle eintretende<br />

Strom von 0,38 mA auf etwa 2 mA angestiegen war. Dieser<br />

abgeschätzte Wert lag zwar immer noch unterhalb<br />

des Stromgrenzwertes von 3,3 mA, befand sich jedoch<br />

bereits in der gleichen Größenordnung. Bei einer möglichen<br />

weiteren Steigerung in der Zukunft wäre durchaus<br />

eine Überschreitung des Grenzwertes möglich gewesen.<br />

Damit wäre selbst ohne eine erhöhte Wechselstromkorrosionsgefährdung<br />

die Wirksamkeit des KKS nicht mehr<br />

eindeutig belegt gewesen.<br />

Mit dem oben skizzierten Aufwand wurde die Fehlstelle<br />

im April 2013 freigelegt (Bild 4). Dabei zeigte sich, dass<br />

sich die Fläche des Rohrleitungsstahls im Kontakt mit dem<br />

Elektrolyten im Vergleich zu der ersten Messung unmittelbar<br />

nach dem Einzug der Rohrleitung deutlich erhöht<br />

hatte. Anscheinend besaß anfänglich trotz des vorhandenen<br />

Grundwassers und der niederohmigen Bohrspülung nur<br />

ein kleiner Teil der Fehlstelle Kontakt zum Elektrolyten. Im<br />

Bereich des Rammschadens durch die Spundwand war zum<br />

Zeitpunkt der Freilegung ebenfalls ein elektrischer Kontakt<br />

des Rohrleitungsstahls zum umgebenden Elektrolyten vorhanden<br />

(Bild 5). Bei der Messung unmittelbar nach dem<br />

68 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Bild 4: Umhüllungsfehlstelle<br />

Kontakt zwischen der Rohrleitung und der Spundwand war<br />

dieser Kontakt noch nicht vorhanden.<br />

Fazit<br />

Bei der Verlegung wurde die Umhüllung der Rohrleitung<br />

mit einer zweiten Umhüllung aus GFK-Material verstärkt.<br />

Das GFK-Material wurde durch geschulte Fachkräfte aufgebracht.<br />

Dennoch war nach dem Einzug der Rohrleitung<br />

eine Fehlstelle vorhanden. Das Beispiel zeigt, dass trotz eines<br />

erheblichen Aufwandes zur Verstärkung der Rohrleitungsumhüllung<br />

das Auftreten von Fehlstellen nicht ausgeschlossen<br />

werden kann. Die Begleitung und Überprüfung derartiger<br />

Maßnahmen durch die KKS-Messtechnik ist aus unserer<br />

Sicht deshalb sinnvoll und kann nicht ersetzt werden.<br />

Bei der Aufgrabung der Rohleitung wurde festgestellt, dass<br />

sich die Fläche der freiliegenden Stahloberfläche in Kontakt<br />

mit dem Elektrolyten im Vergleich zur ersten Abschätzung<br />

vergrößert hatte. Die Fehlstelle durch den Rammschaden<br />

war zunächst nicht messbar gewesen. Später hatte sich<br />

anscheinend das Messsignal mit dem der ursprünglichen<br />

Fehlstelle überlagert. Der Abstand der beiden Fehlstellen<br />

betrug etwa 3 m voneinander. Die beobachteten Phänomene<br />

illustrieren erneut, dass selbst in einem sehr feuchten<br />

Boden unmittelbar nach der Verlegung durch die durchgeführten<br />

Messungen nur sehr begrenzt dauerhafte Aussagen<br />

über die Größe von Umhüllungsfehlstellen getroffen werden<br />

können. Insbesondere in Situationen wie der geschilderten,<br />

in denen die Rohrleitung später unzugänglich sein wird,<br />

lohnt es sich deshalb unserer Ansicht nach, auch Fehlstellen<br />

mit einer geringen Stromaufnahme zu sanieren.<br />

Die Einmessung der Fehlstelle an der Erdoberfläche führte<br />

zu Ortsbestimmungen, die um mehrere Meter von der<br />

anschließenden Fehlstelle abwichen. Diese Abweichungen<br />

waren nicht auf fehlerhafte Messungen, sondern auf physikalische<br />

Gegebenheiten zurückzuführen. Insbesondere bei<br />

sehr kleinen Fehlstellen muss damit gerechnet werden, dass<br />

gewisse Messunsicherheiten auftreten. Dies gilt vor allem,<br />

ren Fehlstellen eindeutig lagemäßig bestimmt werden. Als Resultat<br />

wurden etwa 70 % der Leitung freigelegt. Dabei zeigte<br />

sich, dass die Stromaufnahme der Leitung kontinuierlich sank,<br />

je weiter die Leitung freigelegt wurde. An dieser Stelle lag also<br />

keine einzelne Umhüllungsfehlstelle vor, sondern die Qualität<br />

der Baustellenumhüllung war insgesamt unzureichend.<br />

Als Konsequenz wurde der entsprechende Bereich vollständig<br />

nachisoliert. Die abschließende Schutzstromaufnahme lag<br />

bei 0,13 µA, was einem spezifischen Umhüllungswiderstand<br />

von mehr als r CO<br />

= 10 9 Ωm² entspricht.<br />

Die genannten Beispiele zeigen, dass eine frühzeitige Einbindung<br />

Bild 5: des Rammschaden KKS in den Bau einer Rohrleitung und die messtechnische<br />

Kontrolle der Umhüllungsqualität sinnvoll ist. Auch<br />

bei einer nicht optimalen Qualität der Verlegung kann mit geringen<br />

Kosten während der Bauphase die Fehlstellenfreiheit<br />

hergestellt wenn zusätzliche werden. Besonderheiten wie die hier beschriebene<br />

Verlegetiefe vorliegen. Zur Vermeidung zusätzlicher Kosten<br />

sollte gerade in diesen Fällen eine konstante Begleitung der<br />

zuSAMMeNfASSuNG<br />

Baumaßnahme durch die KKS-Messtechnik erfolgen. Wäre<br />

Zusammenfassend im beschriebenen kann Projekt gesagt die werden, Baugrube dass um das das aktuell zunächst gültige<br />

eingemessene Regelwerk die Zentrum fehlstellenfreie der Äquipotentiallinien Verlegung einer Rohrleitung<br />

worden, eindeutig so wäre empfiehlt, die Umhüllungsfehlstelle da dies in vielen Fällen zu verfehlt einem Si-<br />

und<br />

errichtet<br />

cherheitsgewinn eine zweite Baugrube für den Betrieb erforderlich Rohrleitung geworden. führt. Durch Die die<br />

Verfasser vorgenommene halten es Abstimmung deshalb für sinnvoll, der Maßnahmen grundsätzlich konnte eine im<br />

fehlstellenfreie Laufe der Zeit Rohrleitungsverlegung die Fehlstelle genauer zu lokalisiert fordern und die am<br />

Baumaßnahmen Ende beseitigt durch werden. Auf KKS diese messtechnisch Weise wurden zu begleiten. mögliche<br />

In Folgeschäden vielen Fällen können vermieden, auf diese einen Weise noch Umhüllungsfehlstellen<br />

erheblich höheren<br />

noch Aufwand während hätten der Bauphase erfordern kostengünstig können. beseitigt werden.<br />

Wenn dies nicht möglich ist, empfehlen die Verfasser in einer<br />

Einzelfallbetrachtung Literatur zu prüfen, inwieweit die im Regelwerk<br />

genannten [1] DVGW Gründe GW 12 Arbeitsblatt, für das Anstreben Ausgabe einer Oktober fehlstellenfreien<br />

2012<br />

Umhüllung [2] DVGW auf GW die 28 betreffende Arbeitsblatt, Ausgabe Leitung Februar zutreffen 2014und davon<br />

ausgehend [3] DVGW eine GW 20 Entscheidung Arbeitsblatt, zu Ausgabe treffen. Februar 2014<br />

[4] Jörg Maurmann, Oliver Hohage, <strong>3R</strong> 09/2012, S. 698ff<br />

autoren<br />

JÖRG JörG MAURMANN MAurMANN<br />

Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />

Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />

Tel.: +49 2324 900003<br />

Tel.: E-Mail: +49 j.maurmann@maurmann.com<br />

(0)2324 90 00 03<br />

E-Mail: www.maurmann.com<br />

info@maurmann.com<br />

Dr. OLIVER HOHAGE<br />

Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />

Tel.: +49 (0)2324 90 00 03<br />

E-Mail: o.hohage@maurmann.com<br />

AUTOREN<br />

06 | 2014 69<br />

Bild 8: Umhü<br />

Bild 9: Nachu<br />

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www.<strong>3R</strong>-Rohre.de


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

Untersuchungen von Flüssigböden hinsichtlich<br />

ihres Einflusses auf den KKS<br />

von Stahlrohrleitungen<br />

Die zentrale Perspektive dieser Versuchsreihe richtete sich darauf, empirisch zu überprüfen, wie sich unterschiedliche<br />

flüssige Verfüllstoffe auf kathodisch geschützte Stahlrohrleitungen sowohl unter Laborbedingungen als auch unter den<br />

Bedingungen der Freibewitterung auswirken. Die Zielsetzung und die Vorgehensweise sind also darauf ausgerichtet,<br />

die Eigenschaften bestimmter Verfüllstoffe zu untersuchen, und anhand dieser die Tauglichkeit für den Einsatz an<br />

kathodisch geschützten Stahlrohrleitungen zu überprüfen. Dazu wurden anhand von ER-Coupons der Firma MetriCorr<br />

ApS die Flüssigböden TerraFlow und füma ® boden sowie Bentonit, das zumeist Anwendung als Bohrlochspülung (bei<br />

HDD Bohrungen) findet, unter identischen Bedingungen untersucht. Die Messwerte, die im Rahmen der Versuchsreihe<br />

untersucht wurden, waren der pH-Wert und der spezifische Widerstand der Verfüllstoffe, das Ruhepotential, der<br />

Ausbreitungswiderstand der Fehlstellen, die Ein- und Ausschaltpotentiale sowie der erforderliche Schutzstrom bzw. die<br />

erforderliche Schutzstromdichte für einen wirksamen kathodischen Schutz.<br />

Versuchsaufbau<br />

Der Versuchsaufbau unter Laborbedingungen wurde<br />

gemäß Bild 1 realisiert. Der Versuchsaufbau unter den<br />

Bedingungen der Freibewitterung ist Bild 2 und Bild 3 zu<br />

entnehmen.<br />

Ergebnisse<br />

Voruntersuchungen<br />

Vor dem Aushärten der Verfüllstoffe wurden der pH-Wert<br />

und der spezifische Widerstand ermittelt. Die Messergebnisse<br />

ergaben, dass<br />

»»<br />

Bentonit einen pH-Wert von 9,<br />

»»<br />

füma ® boden einen pH-Wert von etwa 12 und<br />

»»<br />

TerraFlow einen pH-Wert von ca. 13 aufzeigte.<br />

Die Messungen zeigten, dass die pH-Werte mit jenen Werten<br />

übereinstimmen, die von den Herstellern angegeben<br />

wurden. Die Flüssigböden TerraFlow und füma ® boden sind<br />

als sehr alkalisch zu interpretieren. In diesen Medien ist die<br />

Ausbildung einer (spontanen) Passivschicht möglich. Bentonit<br />

weist einen geringeren pH-Wert auf, der ebenfalls im<br />

alkalischen Bereich liegt. Damit wäre auch hier die Ausbildung<br />

einer Passivschicht möglich. Aus Sicht des <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

sind die ermittelten pH-Werte positiv zu bewerten.<br />

Im flüssigen Zustand wurde für TerraFlow ein spezifischer<br />

Widerstand von ρ = 658 Ωcm ermittelt. Für füma ® boden<br />

wurde ein spezifischer Widerstand von ρ = 1064 Ωcm<br />

gemessen. Letztlich war bei Bentonit ein spezifischer Bodenwiderstand<br />

von ρ = 977 Ωcm zu konstatieren.<br />

Bild 1: Versuchsaufbau eines ER-Coupons unter<br />

Laborbedingungen mit einer CSE-Elektrode<br />

Bild 2: Versuchsaufbau eines ER-Coupons unter Freibewitterung<br />

70 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Bedingungen<br />

Labor<br />

Freibewitterung<br />

Medium<br />

Ruhepotential U CSE,R<br />

[mV]<br />

TerraFlow -240<br />

füma ® boden -450<br />

Bentonit -790<br />

TerraFlow -540<br />

füma ® boden -200<br />

Bentonit -810<br />

Tabelle 1: Ruhepotentiale der ER-Coupons<br />

Darüber hinaus wurde vor der Inbetriebnahme der kathodischen<br />

Schutzanlagen das Ruhepotential der ER-Coupons<br />

registriert. Tabelle 1 fasst die Ruhepotentiale der einzelnen<br />

ER-Coupons zusammen.<br />

Versuchsauswertung und Bewertung der<br />

Messergebnisse<br />

Im Folgenden werden die Messergebnisse der insgesamt<br />

zwölfwöchigen Messreihe unter Laborbedingungen und<br />

unter den Bedingungen der Freibewitterung dargestellt.<br />

Darüber hinaus werden einige Erklärungen zu den ermittelten<br />

Messwerten unter besonderer Berücksichtigung des<br />

kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es formuliert.<br />

Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde das Einschaltpotential<br />

sukzessiv von -1,2 V bis -2,0 V in 100 mV Schritten<br />

herabgesetzt. Dabei wurden die relevanten Größen<br />

für jede Potentialstufe erfasst.<br />

Bild 4 zeigt den Verlauf des Ausbreitungswiderstandes<br />

abhängig vom Einschaltpotential. Aus dem Bild geht<br />

hervor, dass die Widerstandsverläufe aller Proben näherungsweise<br />

einer parabelförmigen Gesetzmäßigkeit folgen.<br />

Des Weiteren ist vor allem bei der Bentonit-Probe<br />

ab einem Einschaltpotential von -1,8 V eine Art Stagnation<br />

festzustellen. Der im Vorfeld erwartete Widerstandsrückgang<br />

wurde durch alle Laborproben bestätigt.<br />

Unterschiede lassen sich in dem Widerstandsniveau auf-<br />

Bild 3: Prinzipieller Versuchsaufbau unter Freibewitterung<br />

Bild 4: Ausbreitungswiderstandsverläufe der ER-Coupons unter<br />

Laborbedingungen<br />

Bild 5: Ausbreitungswiderstandsverläufe der ER-Coupons unter Freibewitterung<br />

06 | 2014 71


FACHBERICHT KORROSIONSSCHUTZ<br />

grund der spezifischen Zusammensetzungen der jeweiligen<br />

Medien feststellen. Dabei liegt das Widerstandsniveau der<br />

füma ® boden-Laborprobe deutlich über dem der beiden<br />

anderen Proben. Ferner ist zu erkennen, dass mit einem<br />

negativeren Einschaltpotential eine Annäherung der Kurven<br />

zu konstatieren ist.<br />

Bild 5 stellt die Widerstandsverläufe der Proben unter den<br />

Bedingungen der Freibewitterung vergleichend gegenüber.<br />

Aus der Graphik geht hervor, dass die beiden Flüssigböden<br />

TerraFlow und füma ® boden einen eindeutigen Trend des<br />

Widerstandsanstiegs aufweisen. Jedoch sind die Ursachen<br />

gemäß der bisherigen Erläuterungen unterschiedlicher<br />

Natur. Ein potentieller Grund für einen derartigen Widerstandsanstieg<br />

mit zunehmendem Einschaltpotential könnte<br />

demnach eine Deckschichtbildung sein. Offenbar wandern<br />

deckschichtbildende Stoffe aus dem gewachsenen Boden<br />

durch das Verfüllmaterial zur Fehlstelle hin und lagern sich<br />

dort ab. Des Weiteren sind bei der TerraFlow-Probe starke<br />

Schwankungen des Ausbreitungswiderstandes zu konstatieren.<br />

Ein möglicher Grund für ein derartiges Verhalten<br />

könnte demnach eine Art Wasserstoffpolster zwischen der<br />

Fehlstelle und dem umgebenden Medium sein. Lediglich das<br />

Bentonit bestätigt in seiner Gestalt den parabelförmigen<br />

abfallenden Widerstandstrend, der zuvor bei allen anderen<br />

Laborproben festzustellen war.<br />

Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass die Verläufe<br />

der Schutzstromdichten aller Laborproben tendenziell den<br />

Gesetzmäßigkeiten einer quadratischen Funktion folgen<br />

(siehe Bild 6). Differenzen sind lediglich in der Steigung<br />

festzustellen, die durch den Ausbreitungswiderstand des<br />

jeweiligen Mediums bedingt sind. Im Hinblick auf die Wechselstromkorrosion<br />

kann die Aussage getroffen werden, dass<br />

alle Proben unter Laborbedingungen für Einschaltpotentiale<br />

≥ -1,2 V die kritische Schutzstromdichte von 1 A/m 2 nicht<br />

überschreiten.<br />

Aus Bild 7 lässt sich ablesen, dass die Schutzstromdichte<br />

des Bentonits unter Freibewitterung prinzipiell den gleichen<br />

Gesetzmäßigkeiten folgt, wie unter Laborbedingungen.<br />

Jedoch ist hier festzuhalten, dass die Schutzstromdichte<br />

unter Laborbedingungen ca. 100 % über der Schutzstromdichte<br />

unter der Freibewitterung liegt. Die Kurvenverläufe<br />

der beiden Flüssigböden füma ® boden und TerraFlow<br />

liegen signifikant unter jener der Bentonit-Probe. Dieser<br />

Umstand war im Vorfeld bereits zu antizipieren, da die<br />

Ausbreitungswiderstände der Flüssigböden signifikant<br />

stiegen. Die Schutzstromdichte der füma ® boden-Probe<br />

zeigt ein lineares Verhalten auf. Die TerraFlow-Probe zeigt<br />

für Einschaltpotentiale zwischen -1,2 V und -1,5 V einen<br />

ansteigenden Schutzstromdichtenverlauf auf. Für Einschaltpotentiale<br />

< -1,5 V stagniert die Schutzstromdichte bei etwa<br />

1 A/m 2 ±0,5 A/m 2 . Die Schwankungen der Schutzstromdichte<br />

sind bedingt durch die festgestellten Schwankungen<br />

des Ausbreitungswiderstandes der Probe.<br />

Schlussbetrachtung und Fazit<br />

Die Untersuchungen hatten zum Ziel, die Einflüsse ausgewählter<br />

Verfüllstoffe auf den kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

von Stahlrohrleitungen empirisch zu untersuchen<br />

und theoretisch zu reflektieren. Als der maßgebliche<br />

Ertrag der Untersuchungen und Reflexionen ist abschließend<br />

zu sagen, dass Stahlrohrleitungen bzw. Stahl in<br />

den Medien, die im Rahmen dieses Projektes untersucht<br />

wurden, polarisiert werden können.<br />

So ist grundsätzlich festzuhalten, dass alle ER-Coupons<br />

sowohl unter Laborbedingungen als auch unter den<br />

Bedingungen der Freibewitterung kathodisch geschützt<br />

werden können. Korrosionsreaktionen konnten nicht<br />

festgestellt werden. Dieses galt auch für TerraFlow und<br />

füma ® boden für einen kurzen Zeitraum ohne den kathodischen<br />

Schutz.<br />

Zu den wissenschaftlich relevanten Erträgen gehört in jedem<br />

Fall die Feststellung, dass die Ergebnisse der Laboruntersuchungen<br />

und jene Resultate der Untersuchungen unter den<br />

Bedingungen der Freibewitterung voneinander abweichen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der kathodische<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> aller Messproben durch die Freilegung<br />

der ER-Coupons bestätigt wurde. Die gegensätzlichen<br />

Verläufe der Ausbreitungswiderstände der TerraFlow-<br />

Bild 6: Gegenüberstellung der Schutzstromdichten der Laborproben<br />

Bild 7: Gegenüberstellung der Schutzstromdichten unter Freibewitterung<br />

72 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ FACHBERICHT<br />

Laborprobe und der TerraFlow-Probe unter den Bedingungen<br />

der Freibewitterung und die dazu getroffenen<br />

Annahmen, lassen sich nach der Freilegung der ER-Coupons<br />

annähernd zweifelsfrei klären. Bei der TerraFlow-<br />

Probe unter den Bedingungen der Freibewitterung lagen<br />

die ermittelten Widerstandswerte nach dem Abschalten<br />

der Schutzanlage weit unter jenen als die kathodische<br />

Schutzanlage noch in Betrieb war. Der Ausbreitungswiderstandsverlauf<br />

der Probe zeigte nach dem Abschalten<br />

der Schutzanlage eindeutig konstante Werte auf, so dass<br />

demzufolge die Annahme eines Wasserstoffpolsters zwischen<br />

der Stahloberfläche und dem umgebenden Milieu<br />

als erhärtet gelten kann. Ferner konnte nach Freilegung<br />

des ER-Coupons auf der Stahloberfläche keine Deckschichtbildung<br />

diagnostiziert werden. Dadurch kann bei<br />

der TerraFlow-Probe die Deckschichtbildung als Ursache<br />

für den Anstieg des Ausbreitungswiderstandes ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Bei der füma ® boden-Probe unter den Bedingungen der<br />

Freibewitterung kann hingegen die Annahme bezüglich<br />

der Deckschichtbildung bestätigt werden, da auch nach<br />

Abschaltung der kathodischen Schutzanlage der Ausbreitungswiderstand<br />

auf dem hohen Widerstandsniveau<br />

verharrte. Darüber hinaus konnte nach Freilegung des<br />

ER-Coupons eine weiße Schicht auf der Stahloberfläche<br />

registriert werden, die wahrscheinlich die Ursache für den<br />

Widerstandsanstieg ist. Aufgrund dieser Untersuchungen<br />

kann hier die Annahme einer Deckschichtbildung als<br />

erhärtet gelten.<br />

Es ist grundlegend festzuhalten, dass bei den ER-Coupons<br />

unter den Bedingungen der Freibewitterung das umgebende<br />

Erdreich einen maßgeblichen Einfluss aufweist.<br />

Vergleicht man die Messergebnisse des Feldversuches mit<br />

jenen des Laborversuches, so ist festzustellen, dass diese<br />

in einem deutlichen Gegensatz zueinander stehen. Vor<br />

allem bei den Flüssigböden TerraFlow und füma ® boden<br />

wird der Gegensatz unverkennbar.<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich mit Fortdauer der<br />

Untersuchungen eine Angleichung der Flüssigböden an<br />

das umgebende Erdreich aufgrund von Diffusion von<br />

Bodeninhaltsstoffen in das Bettungsmaterial vollzieht.<br />

Die Bentonit-Proben standen hingegen nicht in einem<br />

derartigen Kontrast zueinander, so dass hier ein vergleichsweiser<br />

geringer Einfluss des umgebenden Erdreichs<br />

zu vermuten ist.<br />

Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass Stahl in Bentonit<br />

ein relativ negatives Ruhepotential aufweist. Im<br />

Kontext mit Stahlrohrleitungen in Bentonit und in normalen<br />

(gewachsenen) Böden besteht hier die Gefahr,<br />

dass sich ein galvanisches Element zwischen dem Teil<br />

der Rohrleitung im Bentonit und dem Teil im Erdboden<br />

ausbildet. Dabei würde sich die anodische Teilreaktion<br />

an den Fehlstellen der Rohraußenumhüllung im Bentonit<br />

vollziehen. Diese Erkenntnis gilt es bei der Verwendung<br />

von Bentonit zu berücksichtigen.<br />

Weiterhin ist festzustellen, dass bei Einschaltpotentialen<br />

≥ -1,2 V keine Gefährdung durch Wechselstromkorrosion<br />

zu erwarten ist, da die ermittelten Schutzstromdichten<br />

aller Proben sowohl unter Laborbedingungen als auch<br />

unter den Bedingungen der Freibewitterung unter der<br />

kritischen Schutzstromdichte von 1 A/m 2 liegen.<br />

Ausblick<br />

Mit Blick auf weitere Forschungsaktivitäten lässt sich ein<br />

weitreichender Bedarf an empirischer Forschung und theoretischer<br />

Reflexion begründen: Durch eine Reihe weiterer<br />

Proben kann festgestellt werden, ob die Verfüllstoffe eine<br />

ausgeprägte Neigung haben, sich so zu verhalten, wie dies<br />

die hier vorliegende Untersuchung gezeigt hat, und ob<br />

die ermittelten Ergebnisse generalisierbar sind.<br />

Des Weiteren wären Proben unter den Bedingungen der<br />

Freibewitterung ohne den kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

unter identischen oder teilidentischen Bedingungen zu<br />

untersuchen, um zu überprüfen, wie intensiv die Ladungsträgeranreicherung<br />

bzw. der Stofftransport faktisch den<br />

Widerstandswert bedingt hat, und um darüber hinaus<br />

einen konkreten Referenzwert zu generieren. Hinsichtlich<br />

der praktischen Anwendung ist in diesem Kontext an<br />

die aktuelle Diskussion um den Netzausbau zu erinnern.<br />

Hier rückt die Thematik der Wechselstromkorrosion verstärkt<br />

in den Fokus der Forschung und der angewandten<br />

Forschung von <strong>Korrosionsschutz</strong>technologien. Daher ist<br />

abschließend zu betonen, dass auch in Zukunft weiterführende<br />

Untersuchungen der Verfüllstoffe im Kontext<br />

mit dem kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong> durchzuführen<br />

sind, und um den Einfluss der Wechselstromkorrosion zu<br />

erweitern sind.<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. THOMAS LAIER<br />

Westnetz GmbH, Dortmund, Spezialservice<br />

Gas, Pipeline Integrity Management<br />

Tel. +49 231 438-6247<br />

E-Mail: thomas.laier@westnetz.de<br />

Dipl.-Ing. ULRICH BETTE<br />

TAW Technische Akademie Wuppertal e.V.,<br />

Wuppertal, Labor für <strong>Korrosionsschutz</strong> und<br />

Elektrotechnik<br />

Tel. +49 202-7495-637<br />

E-Mail: ulrich.bette@taw.de<br />

B.Eng. MOHAMED HOUBAN<br />

Westnetz GmbH, Dortmund, Spezialservice<br />

Gas, Pipeline Integrity Management<br />

Tel. +49 231 438 6412<br />

E-Mail: mohamed.houban@westnetz.de<br />

06 | 2014 73


PROJEKT KURZ BELEUCHTET KORROSIONSSCHUTZ<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong>maßnahmen an einem<br />

Düker unter dem Hafen in Emden<br />

Dass Korrosion als Thema ein ständiger und langjähriger Begleiter der Rohrleitungsbranche ist, zeigt sich einmal<br />

mehr, als es um die Überprüfung der <strong>Korrosionsschutz</strong>maßnahmen zweier Gashochdruckleitungen und eines<br />

Fernmeldekabels ging, die seit über 30 Jahren in einem 900 m langen Düker unter dem Hafen Emden liegen.<br />

Bei der Erneuerung des <strong>Korrosionsschutz</strong>es und einer detailierten Zustandserfassung nutzten die Fachleute auch<br />

die Möglichkeit, neue und effiziente Messtechnik zu installieren, so dass in Zukunft eine lückenlose und sichere<br />

Überwachung der Rohre, z. B. bei der Potentialüberwachung, möglich ist.<br />

Ausgangslage<br />

Vor über dreißig Jahren wurde unter dem Hafen in Emden<br />

ein Düker gebaut, der zwei 24-Zoll-Erdgasleitungen<br />

und ein Fernmeldekabel aufnehmen sollte. Mit diesem<br />

Bauwerk sollte die weiträumige Umgehung des Hafens<br />

eingespart werden. Es war geplant, die Stahl-Betonrohre,<br />

die auch eine Begehung des Dükers ermöglichen würden,<br />

unter dem Hafen durchzupressen.<br />

Die Stahl-Betonrohre des 1979 in Betrieb genommenen<br />

Dükers mit einem Durchmesser von rund 2,5 m wurden<br />

damals unter dem Hafen durchgepresst, da sich dieses<br />

Verfahren schon bei vielen Projekten als preiswerte<br />

und sichere Lösung bewährt hatte. Nach ca. 300 m versperrte<br />

ein großer Findling die geplante Trasse. Damit<br />

wurde ein Weiterpressen unmöglich. Zudem bestand die<br />

Gefahr,dass die bereits verpressten Rohre seitlich abknicken<br />

und dadurch undicht werden. Die Verantwortlichen<br />

entschlossen sich, eine Druckschleuse einzubauen und<br />

die restliche Strecke im Schildvortrieb fertig zustellen. Der<br />

Schacht wurde mit Linerplats (Stahlsegmente) ausgekleidet.<br />

Die Segmente wurden mit Dichtungen einzeln verschraubt,<br />

um das Eindringen von Wasser zu minimieren.<br />

Konzepte für erfolgreichen <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Nach Fertigstellung der gesamten Strecke wurde der<br />

untere Teil des Dükers mit Beton ausgegossen. Auf dem<br />

Beton wurden die Stützen für die Rohrleitungen befestigt.<br />

Die Stützen dienten gleichzeitig als Auftriebssicherung,<br />

denn der Düker sollte nach Fertigstellung mit Süßwasser<br />

geflutet werden. Am tiefsten Punkt des Dükers wurden<br />

Pumpen installiert, um das Wasser im Düker umzuwälzen<br />

und den Düker für Inspektionen entleeren zu können.<br />

Als <strong>Korrosionsschutz</strong> sollte der pH-Wert auf einen Wert<br />

von >10 angehoben werden. Bei diesem pH-Wert ist<br />

nicht mehr mit Korrosion zu rechnen. Nach ca. einem Jahr<br />

Bild 1: Al-Anode angeschlossen an die Linerplates<br />

Bild 2: Referenzelektroden für die Überwachung des KKS<br />

74 06 | 2014


KORROSIONSSCHUTZ PROJEKT KURZ BELEUCHTET<br />

Zudosierung, wurde der erforderliche pH-Wert aber nicht<br />

mehr erreicht. Es stellte sich heraus, dass die Linerplats<br />

nicht vollständig dicht waren. Der Wasserspiegel im Düker<br />

schwankte mit der Tide. Das gesamte Bauwerk wurde<br />

daraufhin leer gepumpt und von innen untersucht.<br />

Nach Abwägung aller technischen Möglichkeiten wurde<br />

dann entschieden, den Düker, der bereits von außen mit<br />

zwei Fremdstromanlagen kathodisch geschützt wurde,<br />

auch von innen kathodisch zu schützen, was allerdings<br />

nicht möglich war, da durch den Chloridgehalt im Wasser<br />

mit der Entstehung von Chlorgas gerechnet werden<br />

musste. Zusätzlich bestand die Gefahr, dass sich an dem<br />

Stahl der Linerplats, Chlorhyperoxyd bildet, was zu extremer<br />

Korrosion führt. Chlorhyperoxyd entsteht durch<br />

den erhöhten pH-Wert (>10) an der Kathode (Linerplats),<br />

verursacht durch den KKS und das an den Fremdstromanoden<br />

entstehende Chlor.<br />

Eingebaut wurde letztendlich ein KKS-System mit galvanischen<br />

Anoden (Al-Anoden) für eine Betriebszeit > 20<br />

Jahre. Mit einer Chlorgasentwicklung muss bei dieser<br />

Schutzart nicht gerechnet werden, da die Treibspannung<br />

von Al-Anoden unter der kritischen Spannung für die<br />

Chlorbildung liegt. Für die Sicherstellung der Längsleitfähigkeit<br />

der Linerplats wurden die Stahlsegmente auf<br />

allen vier Seiten mit ca. 3 cm langen Schweißnähten<br />

verbunden. Die Stahlarmierung der Betonrohre auf den<br />

ersten 300 m wurde an jeder Stoßstelle elektrisch verbunden,<br />

um die Interferenzströme von dem KKS der<br />

Außenseite gezielt abzuleiten. Zusätzlich wurden Coupons<br />

mit kleinen Spalten eingebaut, um zu überprüfen,<br />

in wieweit es an den Verschraubungen der Stahlsegmente<br />

zu Spaltkorrrosion kommen kann.<br />

INGENIEURBAU FÜR VERFAHRENSTECHNIK<br />

Mitglied im NACE, DVGW, VDI<br />

ISO-Flansche für den KKS<br />

● bis PN 500 für Flansche API 10000<br />

● auch Einzelteile für die Nachrüstung<br />

● Bolzenisolierung 2 mm, Glasflies und Kunstharz<br />

gewickelt<br />

● Spezialkonstruktionen für alle Dichtflächen<br />

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Ingenieurbau für Itagstraße 20 Telefon: 0 51 41/2 11 25<br />

Verfahrenstechnik 29221 Celle Telefax: 0 51 41/2 88 75<br />

e-mail: info@suckut-vdi.de<br />

www.suckut-vdi.de<br />

Aussteller auf dem 8.Praxistag <strong>Korrosionsschutz</strong> am 02.07.14 in Gelsenkirchen<br />

Erneuerung des <strong>Korrosionsschutz</strong>es nach 30 Jahren<br />

Nach einer Betriebszeit von über 30 Jahren wurde der<br />

Düker komplett entleert und die restlichen Anoden und<br />

alle Bezugssonden für die Überwachung entsorgt. Die<br />

Linerplats waren in einem guten Zustand.<br />

Der Düker wurde dann komplett mit neuen Al-Anoden<br />

ausgerüstet. Die Potentialüberwachung wurde ebenfalls<br />

erneuert und nach einem neuen System ausgerichtet.<br />

Das Schutzpotential der zwei Gasleitungen und der Dükerinnenseite<br />

kann nun auf der gesamten Länge lückenlos<br />

gemessen werden. Zusätzlich wurden am Anfang und<br />

Ende auf beiden Rohrleitungen Strommessstellen installiert,<br />

um eventuelle Beeinflussungen durch den Außenschutz<br />

des Dükers und die im Bereich des Hafens liegende<br />

Fremdleitungen erfassen zu können.<br />

AUTOR<br />

WALDEMAR KORUPP<br />

KORUPP GmbH, Twist<br />

Tel.: +49 (0) 5936 - 92 33 1-0<br />

E-Mail: info@korupp-kks.de<br />

www.korupp-kks.de<br />

06 | 2014 75


FACHBERICHT ABWASSERENTSORGUNG<br />

Abwasserwärmenutzung:<br />

Stand in Europa und in Deutschland<br />

Mit Hilfe einer Internet- und Literaturrecherche sowie einer Befragung in Deutschland wurden Projekte in Europa und in<br />

Deutschland recherchiert. Insbesondere haben sich Anlagen in den skandinavischen Ländern und der Schweiz seit vielen<br />

Jahren etabliert. Auch in Deutschland hat die Anzahl der Projekte und Anlagen deutlich zugenommen.<br />

Tabelle 1 beinhaltet die europäischen Projekte, aufgeteilt<br />

in die jeweiligen Länder, die Projektanzahl und die Herkunft<br />

der Wärmeenergie. Im skandinavischen Raum liegt dabei<br />

die Besonderheit darin, dass tlw. die Wärme entweder in<br />

Kombination mit Abwasser oder vereinzelt vollständig dem<br />

Meerwasser entzogen wird. Ebenso sind hier Großanlagen<br />

installiert, die ganze Bezirke versorgen. Die Großanlagen ab<br />

10 MW bzw. ab 100 MW Wärmepumpenleistung werden<br />

ergänzend aufgeführt. Die Schweiz betreibt die Abwasserwärmenutzung<br />

bereits seit über 20 Jahren. Hier liegen<br />

entsprechende Erfahrungen bei den Beteiligten vor.<br />

In Norwegen werden im Bereich von Oslo mehrere Anlagen<br />

betrieben. Zwei Anlagen beziehen die Wärme dabei<br />

alternativ aus dem Meereswasser. In Kopenhagen wurden<br />

im Jahr 2011 zwei Wärmetauscheranlagen der Fa. Uhrig<br />

Kanaltechnik GmbH installiert. Mit Hilfe der Wärmetauscher<br />

wird Wärmeenergie zum Beheizen von Betriebsgebäuden in<br />

Sjællensbroen und Ingerslevsgade gewonnen. In Schweden<br />

werden mehrere Anlagen betrieben. Eine Großanlage in<br />

Stockholm entzieht dabei ausschließlich dem Meerwasser<br />

die Energie. Die Heizwärme für die Stadt Helsinki wird teilweise<br />

über eine Heizanlage sichergestellt, die die größte der<br />

Welt darstellt und als Energiequelle gereinigtes Abwasser<br />

zusammen mit Meereswasser nutzt. Die Anlage ging im<br />

Herbst 2006 in Betrieb.<br />

Die recherchierten Projekte in Deutschland werden in<br />

Akteursbereiche unterteilt. Somit können die Initiatoren<br />

der Projekte und Anwendungsfälle unterschieden werden.<br />

Folgende Kategorien wurden definiert:<br />

»»<br />

öffentliche Wohnungsgesellschaften<br />

»»<br />

öffentliche/kirchliche Einrichtungen wie Schulen, Kinderhort,<br />

Rathaus, Feuerwache<br />

»»<br />

öffentliche Schwimmbäder<br />

»»<br />

privater Handel / private Wohnbauprojekte<br />

In Bild 1 ist die Auswertung zu den jeweiligen Kategorien<br />

in einer Karte zusammengefasst.<br />

Zusätzlich wurden bisher etliche Studien und Planungen auf<br />

den Weg gebracht. In Bild 2 sind die Standorte markiert<br />

und den verschiedenen Bereichen zugeordnet.<br />

Werden die realisierten Projekte statistisch ausgewertet<br />

ergibt sich folgende Häufigkeitsverteilung in Bezug auf die<br />

Akteuersbereiche:<br />

Anzahl realisierter Projekte<br />

Häufigkeit<br />

öffentl. Wohnungsgesellschaft 13,33%<br />

öffentl./kirchliche Einrichtungen 70,00%<br />

öffentl. Schwimmbäder 6,67%<br />

privater Handel/Wohnen 10,00%<br />

Summe 100,00%<br />

Tabelle 2: Anzahl und Typen realisierter Projekte in<br />

Deutschland<br />

Schweiz Österreich Frankreich Finnland Schweden Norwegen Dänemark<br />

realisierte Projekte >80 3 7 1 6 3 2<br />

Herkunft Wärmeenergie:<br />

aus Kanal x x x x 1 x<br />

aus Kläranlage x x x x<br />

Meerwasser und Abwasser 1 2<br />

nur Meerwasser 1 2<br />

gewerbliches Abwasser x x<br />

Grundlagen<br />

Wärmepumpe:<br />

> 10 MW 1 1<br />

> 100 MW 2<br />

Tabelle 1: Anzahl und Typen recherchierter, realisierter Projekte in Europa (ohne Deutschland)<br />

Die bisherige Projektrealisierung geht<br />

demnach überwiegend von öffentlichen<br />

Einrichtungen aus. Dies kann<br />

damit begründet werden, dass ein<br />

kommunaler Verbund der verantwortlichen<br />

Akteure zum einen bei<br />

den kommunalen Beteiligungen an<br />

den Entwässerungsbetrieben und<br />

zum anderen bei den städtischen<br />

Liegenschaften zum Projekteinstieg<br />

und zur Projektumsetzung beitragen.<br />

Ebenso ist von einer einfacheren Vertragsgestaltung<br />

bzw. Vertragsanwendung<br />

der Beteiligten zwischen den<br />

kommunalen Einrichtungen und<br />

Beteiligungen auszugehen. Dass die<br />

initiierenden Akteure hauptsächlich<br />

76 06 | 2014


ABWASSERENTSORGUNG FACHBERICHT<br />

Bild 1: Realisierte Projekte mit Abwasserwärmenutzung in<br />

Deutschland<br />

Bild 2: Studien/Planungen mit Abwasserwärmenutzung in<br />

Deustchland<br />

im kommunalen Bereich zu finden sind, kann auch mit<br />

der grundsätzlichen Zuständigkeit hinsichtlich Abwassertechnik<br />

begründet werden. Die kaufmännische Entscheidung<br />

der Verantwortlichen auf der Verwaltungsebene<br />

wird weiterhin durch die Bearbeitung von Anträgen und<br />

Personalressourcen zu Fördermitteln unterstützt. Bei privaten<br />

Initiatoren bzw. Bauherren muss daher noch mehr<br />

Aufklärungsarbeit für die technische und wirtschaftliche<br />

Möglichkeit zur Energierückgewinnung aus Abwasser<br />

und zu Fördermitteln geleistet werden. Hier können die<br />

Kommunen einen entsprechenden Beitrag leisten. Bild 3<br />

ist zu entnehmen, dass die überwiegende Mehrheit der<br />

bisher installierten Anlagen eine Jahreswärmeenergie bis<br />

600.000 kWh/a erzeugt.<br />

Der Deckungsanteil aus Abwasserwärme bei konkret umgesetzten<br />

Projekten mit Wärmetauschern im Kanalbereich<br />

oder auf der Kläranlage ist gemessen am erforderlichen<br />

Wärmebedarf sehr hoch. Bild 4 zeigt, dass die Anlagen<br />

überwiegend einen Deckungsanteil von 60 % bis 80 %<br />

erzeugen. Im Bereich der Kläranlagen steht entsprechend<br />

viel Abwasser zur Verfügung, so dass hier der Deckungsanteil<br />

bis zu 100 % beträgt.<br />

Häufigkeit <br />

14 <br />

Histogramm für jährliche Wärmeenergie in 1000kWh/a <br />

Häufigkeit <br />

12 <br />

Histogramm für Deckungsanteil <br />

12 <br />

10 <br />

8 <br />

6 <br />

10 <br />

8 <br />

6 <br />

4 <br />

2 <br />

1000kWh/a <br />

4 <br />

2 <br />

0 <br />

0 <br />

150 450 750 1050 1350 1750 2050 2250 2600 <br />

10 30 50 70 90 <br />

% <br />

Bild 3: Histogramm zur jährlichen Wärmeenergie in 1000 kWh/a Bild 4: Histogramm zum Deckungsanteil in %<br />

06 | 2014 77


FACHBERICHT ABWASSERENTSORGUNG<br />

Theoretisches Potenzial<br />

aus der Befragung und<br />

in Deutschland in GWh/a<br />

bisher genutztes Potenzial<br />

aus Befragung und in<br />

Deutschland in GWh/a<br />

Anteil bisher genutztes<br />

Potenzial in %<br />

Jahresabwassermenge aus<br />

Befragung in m 3 /a<br />

Jahresabwassermenge in<br />

Deutschland in m 3 /a<br />

Anteil erreichte Jahresabwassermenge<br />

durch Befragung in %<br />

2.000.000.000 6.208 11 0,18%<br />

9.400.000.000 29.175 22 0,08%<br />

21,3%<br />

Tabelle 3: Bisher genutztes Wärmepotenzial aus öffentlichem Abwasser<br />

Mit Hilfe der Befragung wurde ergänzend das bisher realisierte<br />

Potenzial abgeschätzt. Bei der Befragung wurden<br />

im Wesentlichen große Abwassernetzbetreiber ausgewählt.<br />

Diese Betreiber verfügen über entsprechende Abwassermengen,<br />

so dass hier einerseits Anlagen zur Abwasserwärmenutzung<br />

zu vermuten waren und andererseits ein<br />

Vergleich zum theoretischen Potenzial und zum bisher realisierten<br />

Potenzial durchgeführt werden konnte. Die Betreiber<br />

waren in Köln, Bremen, Braunschweig, Hannover, Hamburg,<br />

Berlin, Dresden, München, Karlsruhe, Frankfurt, Speyer,<br />

Saarbrücken und Mainz ansässig. Zusätzlich erstreckte sich<br />

die Befragung auf Emschergenossenschaft / Lippeverband,<br />

Ruhrverband, Koblenz, Bad Kreuznach, Straubing, Fürth,<br />

Bingen, Verbandsgemeinde Simmern und Rengsdorf. Generell<br />

fallen in Deutschland im kommunalen bzw. öffentlichen<br />

Bereich im Jahr ca. 9.400 Mio. m 3 Abwasser an. Das theoretische<br />

Wärmepotenzial hieraus liegt bei ca. 30 TWh/a.<br />

Die Befragung hat im Einzugsgebiet der zuständigen<br />

öffentlichen Betreiber eine Jahresabwassermenge von rund<br />

2,0 Mrd. m 3 ergeben. Die bisher realisierte, summierte Wärmemenge<br />

aus der Abwasserwärmenutzung im Bereich<br />

der Befragten wurde mit rund 11 GWh/a ermittelt. Für alle<br />

recherchierten Projekte konnte eine Jahreswärmeenergie<br />

von rund 22 GWh/a festgestellt werden. Das theoretische<br />

Potenzial aus der ermittelten Abwassermenge auf Grund<br />

der durchgeführten Befragung im öffentlichen Bereich kann<br />

mit 4.656 GWh/a angegeben werden. Wird eine Jahresarbeitszahl<br />

von 4 bei Elektro-Abwasserwärmepumpen<br />

berücksichtigt, kann eine Nutzwärme aus dem Abwasser<br />

im Bereich der Befragten von 6.208 GWh/a gewonnen werden.<br />

Tabelle 3 stellt das theoretische und bisher realisierte<br />

Potenzial für Deutschland und für den Bereich der befragten<br />

Abwasserbetreiber/Akteure gegenüber.<br />

Das bisher genutzte Wärmepotenzial bei den Befragten<br />

fällt mit ca. 11 GWh/a noch sehr gering aus. Der Anteil<br />

am theoretischen Potenzial im Zuständigkeitsbereich der<br />

Befragten beträgt damit bisher nur ca. 0,2 %. Für Deutschland<br />

ist insgesamt festzustellen, dass bisher nur ca. 0,1 %<br />

des theoretischen Wärmepotenzials aus Abwasser genutzt<br />

wird. Dies zeigt, dass noch sehr viel Potenzial erschlossen<br />

werden kann bis das Erwartungspotenzial ausgeschöpft ist.<br />

Bezogen auf die öffentlichen Abwasseranlagenbetreiber<br />

gemäß Befragung, die rund 21 % der deutschen Jahresabwassermengen<br />

abdecken, konnte ein Anteil des bisher<br />

genutzten bundesweiten Potenzials von 50 % festgestellt<br />

werden. Mit der Befragung konnte demnach ein großer<br />

Teil der bisher verantwortlichen Akteure für den Bereich<br />

der Abwasserwärmenutzung erreicht werden.<br />

Zusammenfassung zum Stand der<br />

Abwasserwärmenutzung:<br />

Insgesamt wurden realisierte Projekte in sieben europäischen<br />

Ländern aufgezeigt. Zusätzlich wurde der aktuelle<br />

Stand in Deutschland aufbereitet und ergänzend geplante<br />

Maßnahmen aufgeführt. Bisher wurden rund 90 % der<br />

Projekte im öffentlichen Bereich realisiert. Der Schwerpunkt<br />

lag bei Anlagen bis 600.000 kWh/a und einem Wärmedeckungsanteil<br />

von 60 % bis 80 %. Für das Jahr 2011 konnte<br />

ein erreichtes Potenzial von lediglich ca. 0,1 %, bezogen auf<br />

das theoretische Potenzial, abgeschätzt werden. Bis zum<br />

Erreichen des wirtschaftlichen Erwartungspotenzials können<br />

daher noch sehr viele Projekte realisiert werden und zum<br />

nachhaltigen Bauen in Deutschland beitragen.<br />

Literatur<br />

Hamann Achim, Nachhaltige Immobilienwirtschaft am Beispiel der<br />

Abwasserwärmenutzung<br />

Technische Grundlagen, Sachstand in Deutschland und wirtschaftliche<br />

Vergleiche unter Berücksichtigung der Anforderungen des<br />

EEWärmeG´s und der EnEV, Oldenbourg Industrieverlag München,<br />

2012<br />

Dipl.-Ing. M.Sc. M.Sc ACHIM HAMANN,<br />

RS-Plan AG, Bad Kreuznach,<br />

Tel. +49 (0)671/483386-39<br />

AUTOR<br />

78 06 | 2014


Edition<br />

Regenwasserbewirtschaftung –<br />

Stormwater Management<br />

Tagungsband zum Symposium<br />

Die lange geübte Praxis, Regenwasser als Abwasser zu behandeln und der Kanalisation<br />

zuzuführen, steht aus ökologischer und ökonomischer Sicht in Frage. Für den Umwelt- und<br />

Gewässerschutz, aber auch zur Vorbeugung gegen Hochwasserkatastrophen ist stattdessen<br />

eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung unabdingbar. Über den Paradigmenwechsel<br />

im Umgang mit Niederschlägen, Stand der Forschung, Eingang der gewonnenen Erkenntnisse<br />

in die DIN-Normung und in das technische Regelwerk sowie über anschauliche Beispiele<br />

aus der Praxis referierten anerkannte Kapazitäten auf dem Gebiet der Siedlungswasserwirtschaft<br />

und der Stadt- und Landschaftsplanung anlässlich des Symposiums „Regenwasserbewirtschaftung<br />

– Stormwater Management“ während der Wasser Berlin International 2013.<br />

Hrsg.: DIN, gwf-Wasser |Abwasser, BWK<br />

1. Auflage 2013<br />

140 Seiten, vierfarbig, DIN A4, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-3475-6<br />

Preis: € 78,–<br />

www.di-verlag.de<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

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Regenwasserbewirtschaftung - Stormwater Management<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-3475-6<br />

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PARBSM2014<br />

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Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

Dauerhafte DN 600 Abwasserleitung –<br />

Perfect Pipe im Einbau<br />

In der Börnecker Straße in Blankenburg am Harz wird 2014 der Abwasser-Hauptsammler erneuert. Basierend auf<br />

Erfahrungen mit unterschiedlichen Rohrmaterialien sollte nun eine Rohrleitung eingebaut werden, in der ein durchgängiger<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> dauerhaft gegeben ist. Nach ausführlicher Prüfung mehrerer Rohrsysteme fiel die Wahl in Abstimmung<br />

von Zweckverband und verantwortlichem Ingenieurbüro auf das Beton-Kunststoff-Verbundrohr Perfect Pipe. Damit setzt<br />

sich die 2013 gestartete Markteinführung dieses neuen Abwasserrohres quer durch Deutschland fort. Nach den zu Beginn<br />

in den Nennweiten DN 250 bis DN 600 gefertigten Rohren liefert der Hersteller Beton Müller ab 2014 auch Fußrohre<br />

der Nennweiten DN 800 bis DN 1200. Zahlreiche Projekte in Deutschland und darüber hinaus in den Nachbarstaaten<br />

Frankreich, Schweiz und Österreich werden im laufenden Jahr realisiert.<br />

Die geforderte dauerhafte Belastbarkeit einer neuen<br />

Rohrleitung in mehrfacher Hinsicht – hydraulisch, statisch,<br />

chemisch – war es, die die Projektverantwortlichen<br />

veranlasste, bei der Ausschreibung dieser Maßnahme den<br />

Weg des Altbekannten zu verlassen und gezielt neue Produkte<br />

auf deren Anwendbarkeit zu prüfen. Nachdem die<br />

bestehende Rohrleitung den gestellten Anforderungen<br />

nicht mehr genügte, wurde man beim Trink- und Abwasserzweckverband<br />

Blankenburg und Umgebung von einem<br />

langjährigen Partner, der Firma Kimm Baustoffe, auf ein<br />

neues Abwasserrohrsystem aufmerksam gemacht. Zahlreiche<br />

technische Lösungen wurden in der Planungsphase<br />

im Jahr 2013 geprüft um letztlich das neue Beton-Kunststoff-Verbundsystem<br />

Perfect Pipe als zulässige Variante<br />

in der Ausschreibung zu berücksichtigen.<br />

Burkhard Happel, Vertriebs- und Marketingleiter bei<br />

Kimm Baustoffe, dem Hersteller der Schachtbauteile in<br />

diesem Projekt, fasst die zahlreichen Gespräche während<br />

der Planungsphase zusammen: „Es war motivierend und<br />

somit sehr positiv, sowohl beim Bauträger als natürlich<br />

auch beim verantwortlichen Planungsbüro auf eine derart<br />

ausgeprägte technische Kompetenz zu stoßen. Alle<br />

offenen und durchaus kritischen Fragen, die naturgemäß<br />

mit einem neuen Produkt verbunden sind, konnten im<br />

laufenden Austausch aller an der Planung Beteiligten mit<br />

dem Hersteller von Perfect Pipe, der Fa. Beton Müller,<br />

zufriedenstellend beantwortet werden.“ Die federführenden,<br />

an dieser Projektplanung Beteiligten sind die Ingenieure<br />

Jürgen Klink und Dieter Strauch vom Trink- und<br />

Abwasserverband Blankenburg in ihrer Zuständigkeit als<br />

Bild 3: Das Fußrohr Perfect Pipe wird in den Graben eingehoben<br />

Bild 4: Schachtunterteile mit GFK-Boden, gefertigt von<br />

Fa. Kimm Baustoffe<br />

80 06 | 2014


ABWASSERENTSORGUNG PROJEKT KURZ BELEUCHTET<br />

Bild 5: Beton-Kunststoff-Verbund-<br />

Adapter zur Anbindung Perfect Pipe an die<br />

bestehende Leitung in Blankenburg<br />

Bild 6: Die für Planung und Ausführung verantwortlichen Projektbeteiligten vom<br />

Ingenieurbüro PROWA, dem Trink- und Abwasserzweckverband Blankenburg und Umgebung,<br />

STRABAG, Kimm Baustoffe und Beton Müller<br />

Technischer Leiter bzw. Fachbereichsleiter Investitionen<br />

sowie Dietmar Heinemann von Ingenieurbüro Prowa aus<br />

Blankenburg.<br />

Der erste Bauabschnitt dieser Sanierungsmaßnahme<br />

in der historischen Stadt Blankenburg umfasst mehr<br />

als 400 m Beton-Kunststoff-Verbundrohr Perfect Pipe<br />

DN 600 sowie zahlreiche Beton-Fertigteilschächte mit<br />

werksseitig eingebauten GFK-Böden. Die Durchgängigkeit<br />

und Zuverlässigkeit des <strong>Korrosionsschutz</strong>es war unter<br />

anderem ausschlaggebend für die Wahl des Rohrmaterials.<br />

Während der HDPE-Liner im Rohr dauerhaft im<br />

schalungserhärtend gefertigten Betonrohr eingebunden<br />

ist, werden die Rohre mit Kunststoff-Connectoren<br />

zusammengefügt. So entsteht eine flexible und durch<br />

den Einsatz von zwei KLP-Dichtungen pro Connector bis<br />

zu einem Druck von 2,5 bar geprüfte, dichte Rohrverbindung.<br />

Mit der nachgewiesenen Dichtheit unter Druck ist<br />

Perfect Pipe auch für den Einsatz in Wassergewinnungsgebieten<br />

zugelassen.<br />

Eine weitere Eigenschaft, die in der wiederholten Konsultation<br />

mit dem Hersteller Beton Müller mit Hauptsitz<br />

in Achern, Baden-Württemberg, zunehmend an Gewicht<br />

in der Bewertung der Alternativen gewonnen hat, ist die<br />

der hohen statischen Belastbarkeit. Die Fußrohrgeometrie<br />

führt zu einer Ableitung einwirkender Kräfte über<br />

die beiden Aufstandsflächen, was insbesondere bei der<br />

Anwendung in Verkehrsflächen einen Vorteil gegenüber<br />

biegeweichen und kreisrunden Rohren bedeutet. Häufig<br />

erst längerfristig auftretende Schäden durch mangelhafte<br />

Zwickelverdichtung können erst gar nicht entstehen, da<br />

es keinen zu verdichtenden Zwickelraum gibt. Unterbögen<br />

werden weitestgehend durch das biegesteife Rohr,<br />

das keinen Aushub wie bei Glockenmuffen erfordert,<br />

vermieden.<br />

Für den Einbau reicht – auch bei einem minimalen Gefälleverlauf<br />

mit geringen Toleranzen – ein einfach verdichtetes<br />

Planum. Die Grabenverfüllung und Verdichtung erlaubt<br />

häufig die Verwendung des Aushubmaterials und damit<br />

reduzierte Kosten und Belastungen für Materialtransporte.<br />

Eine Reihe von Eigenschaften, die auch beim<br />

ausführenden Unternehmen, der Strabag AG, Standort<br />

Halberstadt, sofort auf Anklang stieß. Und in der Einbaupraxis<br />

bewährte sich zudem die Lagestabilität des<br />

Fußrohres bereits ab dem Einheben in den Graben: „Die<br />

Rohre werden ausgerichtet und bleiben liegen – eine<br />

ordentliche Lösung für die Baufirma“, so der verantwortlicher<br />

Polier seitens Strabag. Von Herstellerseite weist der<br />

Geschäftsführer, Joachim Strack, explizit darauf hin, „dass<br />

mit Perfect Pipe zwei wesentliche Eigenschaften von<br />

Abwasserrohrleitungen zuverlässig kombiniert werden.<br />

Und zwar die dauerhafte Korrosionsbeständigkeit und<br />

die günstigen statischen Eigenschaften auch bei geringst<br />

möglicher Überdeckung.“<br />

KONTAKT: Betonwerk Müller GmbH, Achern, Joachim Strack,<br />

Tel. +49 (0) 7841 204 0, E-Mail: joachim.strack@beton-mueller.de<br />

Kimm Baustoffe, Wabern-Uttershausen, Burkhard H. Happel<br />

Tel. +49 (0) 5683 508 528, E-Mail: b.h.happel@kimm-baustoffe.de<br />

06 | 2014 81


PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

Hochleistungs-Stahlbeton rohre mit integrierter<br />

Trockenwetter-Rinne<br />

Im „Schmelztiegel Ruhrgebiet“ befindet sich derzeit Europas größte Wasserbaustelle: die Umgestaltung der Emscher<br />

mit ihren zahlreichen Nebenflüssen. Ein weit verzweigtes Kanalnetz stellt nicht nur eine einmalige „Sanierungsaufgabe“<br />

dar, sondern wird den zweieinhalb Millionen Menschen in der gesamten Region zwischen Holzwickede und Dinslaken<br />

neue Lebensqualität vermitteln – eine technische und ökologische Großtat! Gigantisch sind die Leistungen, die mit<br />

einem Aufwand von rund 4,5 Mrd. Euro bis zum Jahre 2020 zu erbringen sind. Ein zusammenhängendes unterirdisches<br />

Kanalnetz mit rund 400 km Länge und einem stetigen Gefälle von anfangs 8 m bis zu 40 m unter Geländeoberkante<br />

ist europaweit noch nie geplant, geschweige realisiert worden.<br />

Emscher-Projekt beflügelt den Fortschritt<br />

im Kanalbau<br />

Dieses kühne Tiefbau-Projekt befindet sich in guten<br />

Händen. Die Emschergenossenschaft Essen hat sich als<br />

Bauherrin in ihrer mehr als 100jährigen Geschichte schon<br />

oft mit wegweisenden Innovationen als technologischer<br />

Schrittmacher bei der Abwasserbeseitigung weit über die<br />

Grenzen des Ruhrgebietes hinaus erwiesen.<br />

Jüngstes Beispiel: der Umbau sowie die ökologische<br />

Verbesserung des Abwassersystems Sellmannsbach in<br />

Gelsenkirchen. Ein Herzstück der Baumaßnahme ist die<br />

Errichtung eines leistungsfähigen Stauraumkanals mit<br />

unten liegender Entastung (SKU) sowie den dazugehörigen<br />

Schachtbauwerken. Erstmalig hatte man dafür Hochleistungs-Stahlbetonrohre<br />

mit einem Innendurchmesser<br />

von 3600 mm, einem Außendurchmesser von 4320 mm<br />

sowie einer Baulänge von 3,00 m vorgesehen. In enger<br />

Zusammenarbeit des Bauherrn mit dem Auftragnehmer,<br />

der Kramer Bauunternehmung sowie dem Rohrhersteller,<br />

dem DW-Werk Dormagen der Berding Beton GmbH,<br />

wurde für diese Rohre eine Rezeptur entwickelt, die die<br />

hohen chemischen aber auch statischen Anforderungen<br />

über eine lange Nutzungsdauer erfüllen soll. Das Ergebnis:<br />

ein Beton mit erhöhtem Säurewiderstand (SWB ® )<br />

und den daraus resultierenden, weitergehenden Anforderungen<br />

wie u.a. die Erfüllung der Ex-positionsklasse<br />

XA 3 gemäß DIN EN 206-1 auf Basis der Zusätzlichen<br />

Technischen Vertragsbedingungen (ZTV) der Emschergenossenschaft<br />

„Herstellung und Lieferung von Abwasserrohren<br />

aus Beton und Stahlbeton“.<br />

Bild 1: Schweres Gerät wurde eingesetzt, um das großkalibrige<br />

Stahlbetonrohr der BERDING BETON GmbH nach dem Antransport mit<br />

einer speziellen Verankerung in die horizontale Verlegeposition zu bringen<br />

Bild 2: Eine gleichmäßig dichte und glatte<br />

Betonoberfläche sorgt für die erhöhte<br />

Fließgeschwindigkeit in den Abwasserkanälen,<br />

82 06 | 2014


ABWASSERENTSORGUNG PROJEKT KURZ BELEUCHTET<br />

Zur Sicherstellung höchstmöglicher Qualität wurden in<br />

Gelsenkirchen Rohre dieser Dimension mit bereits im<br />

Betonwerk der Berding Beton GmbH hergestellter monolithischer<br />

Trockenwetterrinne (Querschnitt 1000 mm)<br />

ausgestattet. TWR-Rohre sind immer dann sinnvoll,<br />

wenn geringe Trockenwetterabflüsse vorliegen bzw.<br />

sich Fließgeschwindigkeiten im Trockenwetterfall über<br />

das hydraulisch zumutbare Maß verringern. Der kontinuierlich<br />

sinkende Wasserverbrauch erfordert reduzierte<br />

Fließquerschnitte zur Erhöhung der Fließgeschwindigkeit<br />

in unseren Abwasserkanälen, die immer öfter durch Trockenwetterrinnen<br />

und Sonderquerschnitte ermöglicht<br />

werden. Ansonsten besteht die Gefahr von biogener<br />

Schwefelsäure-Korrosion infolge herabgesetzter Schleppspannung.<br />

Durch den Einsatz von Trockenwetterrinnen<br />

kann die Fließgeschwindigkeit zwar deutlich erhöht werden,<br />

setzt jedoch eine passgenaue, glatte und gleichmäßig<br />

dichte Oberfläche der Rinnenausbildung voraus. Die<br />

bisher vor Ort meist händisch hergestellten Lösungen<br />

führten oft nicht zu einem solchen Ergebnis, abgesehen<br />

von dem gegenüber bereits im Werk integrierten Rinnen<br />

erhöhten Zeitaufwand vor Ort.<br />

Die Montage der schwergewichtigen Fertigteile, die<br />

immerhin gut 38 t auf die Waage brachten, war, wie<br />

Bauleiter Robin Golchin zu berichten weiß, selbst für<br />

ein eigespieltes Kanalbauer-Team keine alltägliche Aufgabe<br />

und - eine logistische Herausforderung. Bereits der<br />

Transport der Rohre zur Baustelle erforderte Millimeterarbeit.<br />

Da viele Brücken lediglich eine Durchfahrtshöhe von<br />

maximal 4,00 m zulassen, mussten die Rohre senkrecht<br />

transportiert werden. Um sie anschließend wieder in ihre<br />

Verlege-Position zu drehen, wurde ein spezieller Anker<br />

auf dem Rohrscheitel angebracht. Neben dem für die<br />

Verlegung eingesetzten 250 t-Kran war beim Entladen für<br />

den Drehvorgang der Rohre noch ein 34 t-Kettenbagger<br />

erforderlich, eine Lösung, die ein zügiges und sicheres<br />

Arbeiten ermöglicht hat.<br />

Der Einbau der Rohre für den rd. 320 m langen Kanal<br />

erfolgte durchweg im offenen Rohrgraben mit Überdeckungshöhen<br />

von 1,50 m bis 6,60 m über Rohrscheitel für<br />

Verkehrslasten SLW 60 und LM 71 (unter mehrgleisiger<br />

Bild 3: Millimeterarbeit ist beim Absenken in den offenen<br />

Rohrgraben erforderlich, um eine hohe Passgenauigkeit der<br />

zu montierenden Rohre zu gewährleisten,<br />

Bahnanlage). Bauleiter Golchin ist fest davon überzeugt,<br />

dass nach sorgfältiger Montage mit entsprechend präziser<br />

Justierung der tonnenschweren Elemente ein Kanal<br />

entstanden ist, der den bekannt hohen Erwartungen<br />

des Bauherrn gerecht wird, sprich mindestens 100 Jahre<br />

schadlos überleben kann.<br />

KONTAKT: BERDING BETON GmbH, Steinfeld<br />

E-Mail: info@berdingbeton.de<br />

Bildquellen: Berding Beton<br />

INFO<br />

Der Newsletter für<br />

die Rohrleitungsbranche<br />

Anmelden unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

GAS | WASSER | ABWASSER | PIPELINEBAU | SANIERUNG | KORROSIONSSCHUTZ | FERNWÄRME | ANLAGENBAU<br />

06 | 2014 83


PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

Heppenheim setzt auf Nachhaltigkeit<br />

Neuer Sammler aus HS ® -Kanalrohren SN 16<br />

Ziel der rund 630.000 Euro teuren Neugestaltung des Heppenheimer<br />

„Grabens“ ist es, den Übergang zwischen Altstadt<br />

und Fußgängerzone durch Asphaltierung, Pflasterung,<br />

Neupflanzungen sowie eine verbesserte Straßenbeleuchtung<br />

ansprechender zu gestalten. Bei der Kosmetik bleibt es dabei<br />

aber nicht: Die Stadtwerke Heppenheim haben die Verschönerungsarbeiten<br />

zum Anlass genommen, die unterirdische<br />

Infrastruktur gleich mit „auf Vordermann“ zu bringen. Für<br />

die neuen Sammler und die Hausanschlussleitungen hat der<br />

Auftraggeber zusammen mit den Planern von der Kolb &<br />

Küllmer Ingenieurgesellschaft mbH das HS ® -Kanalrohrsystem<br />

der Funke Kunststoffe GmbH ausgewählt. Die auftragnehmende<br />

Claus Schaab GmbH verbaut für die Trennkanalisation<br />

blaue und braune Rohre in den Nennweiten von DN/OD 160<br />

bis 800. Die farbliche Unterscheidung ist aber nur einer der<br />

Vorteile der Funke-Produkte. Neben technischen Parametern<br />

und Produktionsbedingungen spielte der Systemcharakter des<br />

Kanalrohrsystems bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Funke<br />

bietet ein komplettes Programm vom Hausanschluss bis zum<br />

Sammler. Hinzu kommt das „Plus an Sicherheit“: Rohre und<br />

Formstücke verfügen gleichermaßen über erhöhte Wanddicken<br />

und sind deshalb deutlich belastbarer als herkömmliche<br />

Rohrsysteme – ein wichtiges Kriterium für Auftraggeber und<br />

Planer, die auch bei Tiefbaumaßnahmen gezielt auf Nachhaltigkeitsaspekte<br />

setzen.<br />

Die Untersuchungen im Rahmen des Generalentwässerungsplans<br />

im hessischen Heppenheim hatten es<br />

ans Tageslicht gebracht: Die bestehende Regenwasserkanalisation<br />

ist bei Starkregen kapazitiv überlastet. „Da aufgrund<br />

der äußerst komplizierten Baugrundverhältnisse ein Wechsel<br />

mit Erweiterung der Nenngröße nicht möglich war, bestand<br />

die einzig mögliche Alternative in der Erstellung eines Bypasses,<br />

der sich händisch verlegen lässt und der der einen oder<br />

anderen Bewegung im Untergrund nachgibt, ohne Fremdwasser<br />

eintreten zu lassen“, erläutert Dr.-Ing. Volker Hettler,<br />

Technischer Betriebsleiter bei den Stadtwerken Heppenheim.<br />

Gleichzeitig wiesen Teile der Schmutzwasserkanalisation Schadensbilder<br />

auf, bei der eine Inliner-Sanierung keine nachhaltige<br />

Verbesserung gebracht hätte. Auch hier entschied<br />

man sich konsequent zur Anwendung von „Funke-Rohren“,<br />

weil die Übergänge zum Bestand problemlos händisch und<br />

mit verfügbaren Formstücken gemeistert werden konnten.<br />

Dass die Stadtwerke so konsequent auf die Schadensberichte<br />

reagierten, unterstreicht, wie wichtig die Beteiligten ihre<br />

Verantwortung für einen nachhaltigen Kanalbau nehmen,<br />

gleichzeitig aber auch wirtschaftliche Aspekte im Blick haben.<br />

Da der Graben städtebaulich ohnehin umgestaltet werden<br />

sollte – inklusive neuem Straßenbelag und Gehwegen – entschied<br />

man sich, die Sammler im Zuge der Baumaßnahmen<br />

gleich mit zu erneuern. „Wir wollten die Synergieeffekte nutzen.<br />

Indem wir die Kanalisation und die Straße<br />

in einem Zuge auswechseln, sind sowohl der<br />

finanzielle Aufwand als auch die Belastung für<br />

die Anwohner und die Geschäftsleute vor Ort<br />

geringer“, so Hettler.<br />

Bild 1: Baubesprechung vor Ort (von links): Dr.-Ing. Volker Hettler,<br />

Technischer Betriebsleiter der Stadtwerke Heppenheim, Auftragnehmer<br />

Claus Schaab von der gleichnamigen Bauunternehmung, Planer Gianfranco<br />

Capone von der Kolb & Küllmer Ingenieurgesellschaft mbH und Funke-<br />

Fachberater Ralph Mayer.<br />

An die nächste Generation denken<br />

Weitsicht bewies der Auftraggeber auch bei<br />

der Auswahl der Rohre. Bereits bei vorangegangenen<br />

Tiefbaumaßnahmen hatte man<br />

gute Erfahrungen mit dem Werkstoff PVC-U<br />

gemacht. Dass man sich für die Produktpalette<br />

von Funke entschied, lag nicht zuletzt an der<br />

hohen Sicherheit, die der Kunststoffrohrhersteller<br />

auf Wunsch liefert. „Wir haben das HS ® -<br />

Kanalrohrsystem mit einer besonders hohen<br />

Ringsteifigkeit von SN 16 ausgewählt. Die<br />

Ringsteifigkeit gibt an, wie widerstandsfähig ein<br />

Rohr gegen Verformung durch eine senkrecht<br />

einwirkende Kraft ist. Eine robuste Lösung war<br />

uns wichtig. Schließlich wird der Kanal ja nicht<br />

nur für ein paar Jahre gebaut, sondern auch für<br />

die nächste Generation“, unterstreicht Hettler<br />

die Bedeutung der Nachhaltigkeit im Kanalbau.<br />

Dieser Meinung schließt sich auch Planer Dipl.-<br />

Ing. Gianfranco Capone von der Kolb & Küllmer<br />

Ingenieurgesellschaft mbH an: „Wir müssen<br />

84 06 | 2014


ABWASSERENTSORGUNG PROJEKT KURZ BELEUCHTET<br />

langfristig denken und planen.<br />

Wer bei einer so wichtigen<br />

Sache wie der Kanalinfrastruktur<br />

spart, spart am falschen Ende<br />

und schmeißt im Grunde das<br />

Geld mit der Schaufel weg.“ Die<br />

SN 16-Rohre werden in Baulängen<br />

von drei Metern produziert<br />

und sind mit allen Formteilen aus<br />

dem HS ® -Kanalrohrprogramm<br />

kombinierbar.<br />

Fotos: Funke Kunststoffe GmbH<br />

Qualität zahlt sich aus<br />

Verbaut wurden für die<br />

neue Trennkanalisation HS ® -<br />

Kanalrohre in den Nennweiten<br />

DN/OD 250, 315, 400, 500, 630<br />

und 800. Da, wo es notwendig<br />

war, sind auch die Hausanschlüsse<br />

gegen HS ® -Rohre DN/OD 160<br />

ausgetauscht worden. Dabei<br />

kam den Tiefbauern der Systemcharakter<br />

der Produkte sehr<br />

gelegen. Deutlich beschleunigt<br />

hat zum Beispiel der CONNEX-<br />

Anschluss den Baufortschritt.<br />

Funke-Fachberater Ralph Mayer:<br />

„Mit diesem Bauteil lassen sich<br />

Hausanschlussleitungen und Seitenzuläufe<br />

schnell, einfach und<br />

wirtschaftlich einbinden. Dank<br />

integriertem Kugelgelenk sind die angeschlossenen Rohre in<br />

einem Bereich von 0° bis 11° schwenkbar. Dadurch können<br />

die Anschlussleitungen Bewegungen aufnehmen. Höhere Flexibilität<br />

und Gelenkigkeit sorgen für eine lange Lebensdauer.“<br />

Flexibler Einbau<br />

Claus Schaab, der Chef der ausführenden gleichnamigen Bauunternehmung<br />

ist von der Qualität der Produkte überzeugt,<br />

denn auch die Montage dieses Bauteils geht denkbar einfach:<br />

Die Einbaustelle auf dem Kunststoffrohr wird vorgebohrt und<br />

dann mit einer Bohrkrone im 90°-Winkel zur Rohrachse hergestellt<br />

und entgratet. Jetzt kann das Unterteil des CONNEX-<br />

Anschlusses in das Hauptrohr gedrückt und so platziert werden,<br />

dass die Halteclips ausklappen und der Anschluss fixiert<br />

ist. Im nächsten Schritt muss der rotbraune Distanzring auf die<br />

Führungsnut des Unterteils aufgesetzt werden. Hierauf kommt<br />

das mit dem dazugehörigen Gleitmittel bestrichene graue<br />

Gewinderad. Nachdem die Tiefbauer den korrekten Sitz des<br />

Anschlussunterteils im Hauptrohr überprüft haben, bestreichen<br />

sie den O-Ring und das Gewinde des Anschlussoberteils mit<br />

dem mitgelieferten Gleitmittel. Nun wird das Oberteil gerade<br />

in die Vorrichtung gedrückt und eingedreht. Mit dem Gewinderadschlüssel<br />

wird das Anschlussoberteil bis zum Anschlag<br />

fest angezogen. Ein letztes Mal prüfen – und schon können<br />

Hausanschlussleitungen und Seitenzuläufe in den Sammler<br />

eingebunden werden.<br />

Bild 2: Die Situation vor Ort mit schlechtem Boden und<br />

sensibler Bausubstanz im Umfeld stellte die Experten<br />

vor eine Herausforderung. Umso willkommener waren<br />

den Tiefbauern das leichte Handling und die sichere<br />

Verlegbarkeit der HS ® -Rohre.<br />

Sensibles Baufeld<br />

Besonders auf der Baustelle im Graben war den Tiefbauern<br />

jede Erleichterung bei der Arbeit willkommen, denn die örtlichen<br />

Rahmenbedingungen stellten selbst die Experten vor<br />

eine Herausforderung. Schaab: „In puncto Tiefbau war das<br />

ein regelrechter Abenteuerspielplatz. Wir mussten auf denkmalgeschützte<br />

Gebäude mit empfindlichen Fundamenten<br />

Rücksicht nehmen. Hinzu kamen viele querende Leitungen<br />

und zahlreiche Fehlanschlüsse.“ Auch der Baugrund war in<br />

schlechtem Zustand. Um die sensible Bausubstanz der Häuser<br />

im Baufeld nicht zu gefährden, mussten die Tiefbauer die Baugrube<br />

mit Flüssigboden verfüllen, da ein Verdichten auf herkömmliche<br />

Weise zu starke Erschütterungen bedeutet hätte.<br />

Noch vor Beginn der Kanalbaumaßnahme hatten Experten<br />

zur Sicherheit den Ist-Zustand der Häuser dokumentiert und<br />

dort Messgeräte installiert.<br />

Da kam es den Tiefbauern gerade recht, dass sie sich auf<br />

das zu verbauende Material verlassen konnten. Schaab: „Die<br />

Produkte sind durchdacht und ermöglichen flexibles Arbeiten.<br />

Aufgrund des geringen Eigengewichts lassen sich die Rohre<br />

und Formteile gut handhaben. Aber auch Details, wie zum<br />

Beispiel die integrierte FE-Dichtung, die Verlegefehler minimiert,<br />

überzeugen.“<br />

KONTAKT: Funke Kunststoffe GmbH F, 59071 Hamm<br />

info@funkegruppe.de<br />

Bild 3: So wird das Verlegen einfach: Die<br />

FE-Dichtung ist nur ein Merkmal, das den<br />

Tiefbauern die Arbeit erleichtert. Fest im HS ® -Rohr<br />

integriert, macht sie ein Verschieben oder gar<br />

Vergessen bei der Montage unmöglich.<br />

06 | 2014 85


PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

„Hoffnungslos“ gibt es nicht mehr<br />

Das Fräs-Strahl-Verfahren rettet Bauprojekte mit verfüllten Abwasserleitungen<br />

Die Festsetzung von Beton oder anderen Baustoffen in Entwässerungsleitungen während der Bauphase ist der Albtraum eines<br />

jeden Planers bei Hoch- oder Tiefbau-Projekten. Fallen diese Leitungen aus, ist meist der Betrieb des gesamten Projektes in<br />

Gefahr und es drohen Versicherungs-Schäden in manchmal gigantischer Größenordnung. Jürgen Herm aus Rheinzabern hat<br />

schon viele solcher Problemfälle gesehen – weil er sie nämlich regelmäßig löst. Seine Lösung ist das von ihm entwickelte, zum<br />

internationalen Patent angemeldete Fräs-Strahl-Verfahren mit dem die „HERM effektive Rohrreinigung und Sanierungstechnik“<br />

schon ausgehärteten Bunker-Beton aus vollständig verfüllten Kunststoffrohren entfernt hat, ohne diese selbst zu beschädigen.<br />

Regelmäßig sind mit dieser Technik auch private Immobilien zu retten, in deren Abwasserrohren aufgrund verhärteter<br />

Ablagerungen unterschiedlichen Ursprungs nichts mehr (ab)läuft.<br />

Ein U-Bahnhof „auf der Kippe“<br />

Ungefähr so sieht der „worst case“ jedes Bauunternehmens<br />

aus, das gerade dabei ist, ein Millionen-Projekt zu<br />

realisieren: Bei Verfüllung einer Deckenschalung mit Beton<br />

kommt es zum punktuellen Bruch der zuvor installierten<br />

Abwasserleitung und diese füllt sich auf mehrere Meter<br />

Länge - vorerst unbemerkt - mit extrem harten „Blauen<br />

Beton“. Absolut kein theoretisches Szenario, wie Jürgen<br />

Herm weiß – denn mit genau diesem Fall wurde er jüngst<br />

beim U-Bahn-Bau in einer deutschen Landeshauptstadt<br />

konfrontiert. Tief in der 4 m dicken Decke eines neuen<br />

U-Bahnhofs hatte sich das Kondensat-Ablaufrohr eines<br />

Abluftschachtes ca. 2 m weit mit Bunkerbeton C 50 gefüllt<br />

und stellte die Betriebsfähigkeit des Entlüftungssystems des<br />

Bahnhofs in Frage. Das Projekt stand auf der Kippe.<br />

Versicherungsexperten bezifferten die Schadenhöhe für<br />

den Fall eines Austausches des „Infarkt-Rohrs“ bei Teilrückbau<br />

des Stahl-armierten Bauwerks auf deutlich über<br />

13 Millionen Euro: Ein bemerkenswerter Betrag zwar, aber<br />

doch keine Größenordnung, die Jürgen Herm erschreckt.<br />

In seiner Praxis steht er nämlich immer wieder vor Fällen<br />

mit dem Schadenpotential „nicht bezifferbar“.<br />

Trockenlegung eines Einkaufszentrums<br />

So stand 2010 ein Einkaufszentrum in Süddeutschland mit<br />

U-Bahn-Anschluss bereits nach drei Betriebsjahren vor dem<br />

Aus, weil das Abwassersystem aus KG 2000-Rohren DN 125<br />

in der Bauphase auf 2 m Länge mit Beton C 30/37 geflutet<br />

worden war, inklusive eines Anschlussabzweigs DN 125/45°<br />

und eines 45°-Bogens. Wiederholte Überschwemmungen<br />

infolge der verstopften, zudem betriebsbedingt hoch mit Fett<br />

belasteten Abwasseranlage, hatten bis dahin schon 300.000<br />

Euro Schaden erzeugt. Die 40.000 Euro, die die Lösung des<br />

Problems mit dem Fräs-Strahl-Verfahren durch Herm kostete,<br />

muteten vor diesem Hintergrund beinahe vernachlässigbar an.<br />

Das Problem dieser Verstopfungen bestehe vor allem in der-<br />

Mischung aus Urinstein und Rohrreiniger, die dem zugesetzt<br />

sind: Ein „teuflisch hartnäckiges Gemisch“, so Herm, das er<br />

aber schon in Schichtstärken bis 100 mm Rohr-schonend<br />

entfernt hat - auch aus Kunststoff-Leitungen, deren Material<br />

deutlich empfindlicher ist als die Ablagerungen selbst. Eben<br />

hierin liegt auch das Faszinierende des Fräs-Strahl-Verfahrens,<br />

das Jürgen Herm inzwischen zum Internationalen Patent angemeldet<br />

hat. Es trennt Materialien äußerst unterschiedlicher<br />

Widerstandsfähigkeit, so dass der notwendige Zerstörungs-<br />

Bild 1: Tunnel-Retter im Einsatz<br />

Bild 2: Mobiles Equipment macht den Einsatz auch in derart<br />

beengter Örtlichkeit problemlos möglich<br />

86 06 | 2014


ABWASSERENTSORGUNG PROJEKT KURZ BELEUCHTET<br />

prozess ausschließlich zu Lasten der härteren Komponente,<br />

also der Verstopfung geht.<br />

Rotierender Wasserstrahl voraus statt<br />

Rückstoß-Spülen<br />

Das Fräs-Strahlverfahren ist grundsätzlich ein hydraulisches<br />

Reinigungsverfahren und damit eine prinzipielle Alternative<br />

zu mechanischen Lösungen wie der klassischen Spirale oder<br />

Fräsrobotern. Andererseits ist das Verfahren nicht mit Hochdruck-Spültechniken<br />

in der Rohrreinigung zu verwechseln. Von<br />

diesem unterscheidet es sich schon im technischen Ansatz<br />

klar - und erst recht in den Ergebnissen. Eine gewöhnliche<br />

Hochdruckspüldüse spült sich nach dem Rückstoßprinzip in<br />

die Leitung ein und entfernt Ablagerungen und Krusten mit<br />

dem gegen die Laufrichtung gewandten Wasserstrahl. Herms<br />

Fräs-Strahl-Verfahren funktioniert dagegen nach dem Prinzip<br />

eines Höchstdruckreinigers mit einem voraus gerichteten,<br />

extrem fokussierten Wasserstrahl hoher Aufprallenergie. Die<br />

spezielle Geometrie des jeweiligen Düsenkopfes versetzt diesen<br />

in eine rotierende Bewegung, so dass der austretende<br />

Wasserstrahl die Rohrwand in spitzem Winkel überstreicht. Die<br />

Austrittsdrücke an der Düse betragen dabei, je nach Variante,<br />

zwischen 100 und 500 bar. Dass das System an einem versteiften<br />

Glasfaserstab eingeschoben anstatt eingespült wird,<br />

bietet entscheidende Vorteile:<br />

»»<br />

es ist auch bei einer 100 mm hohen Füllung des Rohrs<br />

frontal einsetzbar. Ein Fall bei der eine Rückstoßdüse<br />

an der Verschmutzung schon gar nicht mehr vorbei<br />

kommen würde.<br />

»»<br />

es wird keine Energie / kein Wasser benötigt, um die<br />

Düse bzw. den Schlauch einzuziehen, beides kommt<br />

uneingeschränkt dem Reinigungsvorgang zugute<br />

»»<br />

es wird in Fließrichtung gereinigt, da kein Spülschwall<br />

zur Förderung des gelösten und hoch zerkleinerten<br />

Reinigungsgutes nötig ist<br />

»»<br />

der Verbrauch an Wasser ist im Vergleich zu anderen<br />

Verfahren deutlich geringer, das System somit ökologisch<br />

vorteilhafter<br />

Die Ausrüstung ist dabei in allen Komponenten so flexibel konzipiert,<br />

dass die Fräs-Strahl-Technik praktisch uneingeschränkt<br />

(bis 87°) bogengängig ist; im Frässtrahl-Betrieb versteift sich<br />

die Schiebetechnik, so dass sie nicht vom Rückstoß im Rohr<br />

zurück getrieben wird. Der Einsatzbereich reicht von DN 70<br />

bis DN 150 (modifiziert auch DN 200) und deckt damit die<br />

gesamte Haus- und Grundstücksentwässerung einschließlich<br />

der Fallrohre ab.<br />

Geballtes Know-How in unscheinbarer Gestalt<br />

Alle Systemkomponenten wurden von Jürgen Herm seit 2000<br />

entwickelt und in langen, kostspieligen Versuchsreihen optimiert<br />

– oft zur Lösung individueller Problemstellungen. Das<br />

entscheidende Argument für die Fräs-Strahl-Technik ist aber die<br />

Rohr-schonende Arbeitsweise. Das Versprechen, das Rohr zu<br />

schonen, hält Jürgen Herm aber nicht nur in Bezug auf Betonund<br />

Steinzeugrohre - selbst wenn sie Vorschäden aufweisen -<br />

sondern auch bei Kunststoffrohren. Das vermeintliche Wunder,<br />

dass Beton oder Urinstein zerstört werden, Kunststoffrohre<br />

Bild 3: Schrittweise wird ein Beton-Pfropfen in der Leitung mit FST<br />

entfernt; rechts erkennt man im Rohrscheitel einen Bruch, der für die<br />

Flutung des Rohrs mit Beton mit ursächlich war<br />

aber nicht, beruht auf Geometrie und Bewegungs-Charakteristika<br />

von Düsen und Wasserstrahl. So sind die Düsen für hohe<br />

Drücke derart konzipiert, dass der schneidende Wasserstrahl<br />

entweder sehr langsam in der Leitung rotiert oder aber sehr<br />

schnell - je nachdem, welcher Stoff entfernt werden soll.<br />

Besonders wichtig für den Anwendungsbereich der Technik<br />

ist die hohe Mobilität der Ausrüstung. Sie wurde ja für den<br />

Einsatz in Gebäuden entwickelt. Das bedeutet, dass man die<br />

Fräs-Strahl-Technik in allen schwer zugänglichen Örtlichkeiten<br />

problemlos einsetzen kann. Im Umfeld von Liegenschafts-<br />

Entwässerungen hoher Komplexität ist das fast immer von<br />

Bedeutung.<br />

Rettung eines Tunnels<br />

Trotz einer gewissen Gewöhnung an extreme Einsatzorte<br />

hatte der Einsatz in einem neuen Verkehrstunnel im Sommer<br />

2009 echten „Highlight-Charakter“. Hier waren zehn Tunnel-<br />

Querungen aus PE-Spiralrohren DN 90 (gedacht als Kabel-<br />

Leerrohre) mit WU-Beton C30/37 gefüllt worden, der sechs<br />

Jahre Zeit zum Aushärten hatte. Bis zu 4,5 km tief musste die<br />

Fahrzeugeinheit der HERM Rohrreinigung in den Tunnel einfahren,<br />

um ihren Einsatzort zu erreichen. Eine Besonderheit lag<br />

in diesem Fall nicht nur darin, dass das PE-Rohr sehr weich und<br />

somit weit empfindlicher als der Beton ist, sondern vor allem<br />

darin, dass in allen Fällen 180°-Bögen mit einem Radius von<br />

nur ca. 10 m zu reinigen waren. Diese Rahmenbedingungen<br />

(Kombination von Nennweite, Bögen und Material) schlossen<br />

den Einsatz mechanischer Systeme bzw. eines Roboters von<br />

vornherein aus. Mit dem Fräs-Strahl-Verfahren konnte aber<br />

auch diese tief unterirdische Herausforderung vollständig und<br />

ohne Beschädigungen der Rohre im Sinne des Auftraggebers<br />

bewältigt werden.<br />

Den überraschend guten Zustand der befreiten Rohre nach<br />

Einsatz von einigen 100 bar Wasserdruck bezeichneten schon<br />

viele Auftraggeber als bemerkenswert. Daher ist Herm mit der<br />

Spezial-Dienstleistung zwischen Ostsee und Alpen bundesweit<br />

im Einsatz. Anfragen nach Problemlösungen kommen inzwischen<br />

sogar aus aller Welt.<br />

KONTAKT: Jürgen Herm, HERM effektive Rohrreinigung und Sanierungstechnik,<br />

Rheinzaber, Tel.: +49 7272-7776093<br />

06 | 2014 87


PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

Kanalsanierung in der Mineralölindustrie<br />

Systemlösung an der Grenze des technisch Machbaren<br />

Die Sanierung von Kanälen und Schächten im Entwässerungs-System eines Mineralölkonzerns erforderte vom<br />

Ingenieurbüro ISAS aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen ein hohes Maß an Fachwissen und Flexibilität. Gemäß<br />

Eigenüberwachung hatte der Mineralölbetrieb mit Sitz in Bayern seine Kanäle auf Dichtheit überprüft. Ergebnis: Ein Teil<br />

des Industrieabwassernetzes – insgesamt zwölf Haltungen der Durchmesser DN 400 bis DN 1200 und 14 Schächte –<br />

erwiesen sich als sanierungsbedürftig.<br />

Spezielle Objektrandbedingungen<br />

Eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der bestgeeigneten<br />

Sanierungstechnik spielten dabei die speziellen<br />

Objekt-Randbedingungen, die sich im Abwassersystem<br />

eines Mineralöl-Konzerns stellen: Die Abwasserzusammensetzung<br />

(chemische Inhaltsstoffe, pH-Wert, usw.) musste<br />

berücksichtigt werden, ebenso die Abwassertemperatur,<br />

die im Betriebszustand bis zu 90 Grad Celsius betragen<br />

kann und enorme Schwankungen aufweist. Eine große<br />

Rolle spielte auch die Forderung nach der Ableitfähigkeit<br />

der verwendeten Materialien, da in den Kanälen ausnahmsweise<br />

auch Mineralöl-haltiges Abwasser in sehr<br />

hoher Konzentration anfallen kann – Die Gefahr einer<br />

elektrostatischen Aufladung, Funkenbildung und dadurch<br />

möglichen Verpuffung im Kanal muss unter allen Umständen<br />

verhindert werden.<br />

Neben diesen materiellen Anforderungen stellten auch<br />

die äußeren Umstände das Ingenieurbüro ISAS vor große<br />

Herausforderungen: Das Projekt musste unter hohem<br />

Zeitdruck realisiert werden und die Projektumsetzung<br />

ebenso kurzfristig erfolgen, da auf dem Gelände direkt<br />

im Anschluss weitere große Baumaßnahmen stattfinden<br />

sollten. Schlussendlich galten für die Fachplaner von ISAS<br />

und die ausführenden Firmen natürlich auch die enorm<br />

hohen Sicherheitsbestimmungen des Auftraggebers: So<br />

wurde beispielsweise jede Bautätigkeit täglich erneut vom<br />

Auftraggeber freigegeben, vor dem Einstieg in die Kanäle<br />

wurde die Kanal-Atmosphäre frei gemessen, schriftliche<br />

Arbeitsgenehmigungen waren erforderlich, spezielle<br />

Schutzausrüstung und Schutzkleidung für die Arbeit innerhalb<br />

von Raffinerien sind obligatorisch.<br />

Wegen der notwendigen Abwasserfreiheit während der<br />

Sanierungsarbeiten wurde das Gesamtprojekt in drei große<br />

Abwasserhaltungsabschnitte eingeteilt. In den jeweiligen<br />

Abschnitten wurde das Abwasser während der Sanierung<br />

über mehrere Kilometer Ersatzleitungen umgepumpt. Eine<br />

Kanalwache sorgte rund um die Uhr dafür, dass bei einem<br />

Pumpenversagen sofort eingegriffen und eine Sicherheitsgefährdung<br />

somit ausgeschlossen werden konnte.<br />

Unter Berücksichtigung all dieser Vorgaben wurden ver-<br />

Bild 1: Projektbesprechung in der Örtlichkeit<br />

Bild 2: Liner-Einbau mit Höhenbegrenzung<br />

88 06 | 2014


www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Jetzt bestellen!<br />

schiedene Sanierungsvarianten im Rahmen der Objektplanung<br />

untersucht und hieraus ein Leitverfahren ermittelt.<br />

In Erwägung gezogen wurde unter anderem auch eine<br />

offene Sanierung. Aufgrund der Spartenlagen und diverser<br />

parallel laufender Baumaßnahmen wurde eine offene<br />

Erneuerung jedoch als zu aufwendig und daher als nicht<br />

realisierbar eingestuft.<br />

Projektrealisierung<br />

Um den hohen fachübergreifenden Anforderungen<br />

gerecht zu werden, wurden die ISAS-Ingenieure sowohl<br />

von einem Gutachter für die Bewertung des Sanierungsmaterials<br />

als auch zum Thema „Ableitfähigkeit“ unterstützt.<br />

Gemeinsam entwarf das Projektteam nun ein Sanierungskonzept,<br />

das weltweit bisher so noch nicht ausgeführt<br />

wurde: Eine Medien-resistente Schlauchlinersanierung<br />

der Kanäle und Schächte bei vollständiger Ableitfähigkeit<br />

der verwendeten Materialien. Es wurde ein spezieller<br />

GFK-Inliner eingesetzt. Das gewählte Vinylesterharz ist<br />

aufgrund der chemischen Resistenz gegenüber der Abwasserzusammensetzung<br />

sowie der Formbeständigkeit bei<br />

den vorherrschenden Temperaturen ideal. Die Schächte<br />

wurden mit einer gleichwertigen GFK-Auskleidung saniert.<br />

Somit handelte es sich sowohl im Schacht als auch in der<br />

Haltung um einen einheitlichen Werkstoff. Um elektrische<br />

Spannungen abzuleiten, wurde in den Schächten außerdem<br />

eine aus Stahlplatten und Stahlbändern bestehende<br />

Ableitkonstruktion eingebaut und an den Ring-Erder der<br />

Raffinerie angeschlossen. Im Nachgang wurden schließlich<br />

sämtliche Liner und Schächte mit einer ableitfähigen<br />

Beschichtung versehen.<br />

Sichere und effiziente<br />

Rohrleitungssysteme<br />

Nutzen Sie das Know-how der führenden Fachzeitschrift<br />

für die Entwicklung, den Einsatz und Betrieb von Rohrleitungen,<br />

Komponenten und Verfahren im Bereich der<br />

Gas- und Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung,<br />

der Nah- und Fernwärmeversorgung, des Anlagenbaus<br />

und der Pipelinetechnik.<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot, das Ihnen zusagt:<br />

• Heft<br />

• ePaper<br />

• Heft + ePaper<br />

Für die Schacht- und Kanalsanierung wurde die Firma<br />

Swietelsky-Faber GmbH vom Auftraggeber nach Ausschreibung<br />

der Leistungen beauftragt. Die Abwasserhaltungsmaßnahmen,<br />

Tiefbauarbeiten und Beschichtungsarbeiten<br />

zur Erlangung der elektrischen Ableitfähigkeit wurden<br />

separat über den Auftraggeber vergeben.<br />

So gelang es dem Projektteam aus Auftraggeber, ausführenden<br />

Firmen und den Planern von Isas, alle Arbeiten<br />

fristgerecht fertig zu stellen. Die Ableitfähigkeit wurde<br />

gemessen und gutachterlich bestätigt, alle sanierten<br />

Schächte und Haltungen als dicht nachgewiesen. Aufgrund<br />

des sehr guten Verlaufs wurde die Sanierung bereits während<br />

der Bauphase auf sieben bisher im Sanierungsplan<br />

nicht vorgesehene Haltungen ausgedehnt. Bis Juni 2014<br />

werden weitere vier Haltungen mit der beschriebenen<br />

Sanierungslösung saniert.<br />

KONTAKT: ISAS GmbH, Füssen, Tel. +49 8362-91660<br />

E-Mail: info@kanalsanierung.com, www.kanalsanierung.com<br />

<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45128 Essen<br />

06 | 2014 89


Verbindung Titel.indd 1 09.01.14 11:09<br />

SERVICES BUCHBESPRECHUNG<br />

Fachbuch zu dichter Verbindungstechnik bei enercity vorgestellt<br />

INFOS:<br />

Herausgeber: Harald Krüssmann, 2014<br />

Aufgrund häufiger Leckagen in der Hochdruckeinspritzung<br />

wird in Kraftwerken seit 2008 das<br />

international patentierte ‚System Schlemenat’<br />

eingesetzt. Der Vorteil dieses Systmes ist, dass<br />

Schrauben an der Übertragung von extrem wechselnden<br />

Betriebsbelastungen nicht mehr beteiligt<br />

sind. Damit konnten Undichtigkeiten und Anlagenstillstand<br />

bisher vollständig ausgeschlossen<br />

werden. Die von enercity seit 2010 im Gemeinschaftskraftwerk<br />

Hannover (GKH) erfolgreich<br />

getestete und eingesetzte kraft- und formschlüssige<br />

Flansch-Verbindungstechnik des Hertener Ingenieurs<br />

Alfred W. Schlemenat ist nun in einem<br />

Fachbuch dargestellt. Das im Essener Fachverlag<br />

PP PUBLICO Publications erschienene Werk<br />

präsentierten der Autor und der Verleger Harald<br />

Krüssmann am 1. April 2014 im GKH der<br />

Fachöffentlichkeit.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung der Grundprinzipien<br />

und Einsatzmöglichkeit der „Schlemenat“-<br />

Verbindung vermittelte enercity-Ingenieur Karl<br />

Burmann auch die Erfahrungen im GKH und zeigte<br />

den Fachgästen Bilder vom konkreten Einsatzort<br />

an der Hochdruckeinspritzung im Kraftwerk.<br />

Das nun erschienene Fachbuch zeigt mit seiner<br />

Dokumentation revolutionärer Testergebnisse<br />

und Anwendungsbeispiele, dass es eine komplett<br />

dichte (Flansch-)Verbindung basierend auf klassischen<br />

Dichtungssystemen, entgegen weitläufiger<br />

Meinung, eben doch gibt.<br />

Herausgeber:<br />

Alfred Schlemenat<br />

consysAS -<br />

Verbindungstechnologie<br />

Kraft- und formschlüssige<br />

(Flansch-)<br />

Verbindungstechnik<br />

verspannen –<br />

statt konventionell schrauben<br />

Kraft- und formschlüssige (Flansch-)Verbindungstechnik - Formschlüssig verspannen statt<br />

konventionell schrauben<br />

INFOS:<br />

Alfred Schlemenat, 2014, 88 Seiten mit zahlr. Abbildungen u. Tabellen, Soft Cover € 68, ISBN 3-934736-25-4<br />

PP PUBLICO Publications<br />

In dieser Veröffentlichung wird vertiefend über<br />

eine bereits in nahezu allen Industriebereichen<br />

industriell genutzte lösbare kraft- und formschlüssige<br />

Verbindungstechnologie berichtet,<br />

die infolge eines bisher unerreicht günstigen<br />

Kraftflusses zu kompakten Bauteilen, zu minimalen<br />

Stülpverformungen und somit zu optimalen<br />

Dichtheitsvoraussetzungen sowohl bei<br />

Neuanwendungen als auch durch Umbaumaßnahmen<br />

an vorhandenen Verbindungen, u.a.<br />

zur Beseitigung von Undichtigkeiten bzw. zum<br />

Erreichen von Montagevereinfachungen führt.<br />

Unabhängig vom Ø der Verbindung und der Betriebszeit<br />

werden höchste<br />

Belastungen (Druck, Temperatur, Kräfte, Momente)<br />

dauerhaft und sicher übertragen.<br />

Höre! Rede! Siege! Leitfaden für erfolgreiches Verhandeln<br />

INFOS:<br />

Ulrike Manhart, 2014, 288 Seiten, Soft Cover € 19,90, Linde Verlag, ISBN 978-3-7093-0542-3<br />

Sich vom Gesprächspartner nicht verstanden zu<br />

fühlen, in Verhandlungen die besseren Argumente<br />

zu haben und sich dennoch nicht durchzusetzen,<br />

in Gesprächen über den Tisch gezogen zu werden<br />

– all das muss nicht sein! Ulrike Manhart stellt in<br />

ihrem Buch zahlreiche Techniken und Taktiken vor,<br />

wie man sein Gegenüber von seinen Ansichten<br />

überzeugt und Verhandlungen erfolgreich führt.<br />

Auch wenn man die gleiche Sprache spricht, erzielen<br />

Worte beim Gesprächspartner oft nicht den<br />

gewünschten Erfolg und man redet aneinander<br />

vorbei. Wer Gespräche und Verhandlungen erfolgreich<br />

führen will, muss sich verschiedene Verhandlungstaktiken<br />

zu Nutze machen und sollte<br />

über die Kniffe und Tricks gelungener Verhandlungsführung<br />

Bescheid wissen. Neben den theoretischen<br />

Grundlagen zu Verhandlungsführung,<br />

Einflussnahme, Fragetechniken und Gesprächsstrategien<br />

vermittelt dieses Buch zudem, wie man<br />

Reden unter Einsatz aller rhetorischer Stilmittel<br />

wirkungsvoll gestalten kann, um Botschaften in<br />

den Köpfen der Zuhörer nachhaltig zu verankern<br />

und das Publikum mit Worten zu berühren und zu<br />

begeistern.<br />

90 06 | 2014


SERVICES AKTUELLE TERMINE<br />

brbv<br />

SPARTENÜBERGREIFEND<br />

Grundlagenschulungen<br />

Stecken, Pressen und Klemmen von<br />

Kunststoffrohren<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Baustellenabsicherung und<br />

Verkehrssicherung – RSA/ZTV-SA – 1 Tag<br />

02.10.2014 Augsburg<br />

Baustellenabsicherung und<br />

Verkehrssicherung – RSA/ZTV-SA – 2 Tage<br />

10./11.11.2014 Hannover<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Praxis der Tiefbauarbeiten bei<br />

Leitungsverlegungen – DIN 4124/ZTV A-StB,<br />

2012<br />

21./22.10.2014 Hannover<br />

Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle im<br />

Rohrleitungsbau<br />

28.10.2014 Hannover<br />

Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren –<br />

Weiterbildungsveranstaltung nach GW 329<br />

09.12.2014 Kassel<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen<br />

21.10.2014 Leipzig<br />

20.11.2014 Hannover<br />

GAS/WASSER<br />

Grundlagenschulungen<br />

Geprüfter Netzmeister Gas/Wasser –<br />

Vollzeitlehrgang<br />

25.08.2014 – 20.03.2015 Köln<br />

Geprüfter Netzmeister Gas/Wasser –<br />

Vollzeitlehrgang<br />

25.08.2014 – 20.03.2015 Berlin, Dresden,<br />

Köln<br />

Zusatzqualifikation Netzingenieur/in –<br />

Modul Wasser<br />

15.09.–17.10.2014 Steinfurt und<br />

Oldenburg<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und<br />

Wasserrohrnetzen nach DVGW Hinweis GW<br />

128 – Grundkurs<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und<br />

Wasserrohrnetzen nach DVGW Hinweis GW<br />

128 – Nachschulung<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Sicherheit bei Arbeiten im Bereich von<br />

Versorgungsleitungen – Schulung nach GW<br />

129/S129 – 3 Jahre Gültigkeit<br />

08.08.2014 Rostock<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Grundkurs<br />

17 Termine ab 02.06.2014 bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Verlängerungskurs<br />

42 Termine ab 02.06.2014 bundesweit<br />

Fachkraft für die Instandsetzung<br />

von Trinkwasserbehältern – DVGW-<br />

Arbeitsblätter W 316-2<br />

22.-26.09.2014 Frankfurt/Main<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Sachkundiger Gas bis 5 bar<br />

14.10.2014 Leipzig<br />

25.11.2014 Münster<br />

Sachkundiger Wasser<br />

15.10.2014 Leipzig<br />

26.11.2014 Münster<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500 Kap.<br />

2.31<br />

11.11.2014 Bad Zwischenahn<br />

Bau von Gas- und Wasserohrleitungen<br />

28./29.10.2014 Paderborn<br />

Bau von Wasserohrleitungen<br />

25./26.11.2014 Herzogenaurach<br />

Bau von Gasrohrnetzen bis 16 bar<br />

12./13.11.2014 Bad Zwischenahn<br />

Bau von Gasrohrnetzen über 16 bar<br />

09./10.12.2014 Köln<br />

Grabenlose Bauweisen – anerkannte<br />

Fortbildung nach GW 302-R2/GW 320-1<br />

12.11.2014 Berlin<br />

Reinigung und Desinfektion von<br />

Wasserverteilungsanlagen<br />

29.10.2014 Hannover<br />

18.11.2014 Frankfurt/Main<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 301<br />

– Qualitätsanforderungen für<br />

Rohrleitungsbauunternehmen<br />

07.10.2014 Augsburg<br />

Praxisseminare<br />

DVS 2202-1 Beurteilung von<br />

Kunststoffschweißverbindungen<br />

05.11.2014 Leipzig<br />

Fachaufsicht <strong>Korrosionsschutz</strong> für<br />

Nachumhüllungsarbeiten gemäß DVGW-<br />

Merkblatt GW 15<br />

04.11.2014 Frankfurt/Main<br />

11.12.2014 Bad Zwischenahn<br />

Fachwissen für Schweißaufsichten nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 331 inkl. DVS-<br />

Abschluss 2212-1<br />

23./24.10.2014 Dortmund<br />

27./28.11.2014 Dortmund<br />

Druckprüfung von Gas- und Wasserleitungen<br />

21./22.10.2014 Essen<br />

Druckprüfung von Gasrohrleitungen<br />

02.12.2014 Hannover<br />

Druckprüfung von Wasserrohrleitungen<br />

03.12.2014 Hannover<br />

FERNWÄRME<br />

Grundlagenschulungen<br />

Geprüfter Netzmeister Fernwärme –<br />

Blocklehrgang<br />

Sept. 2014 – März 2015<br />

Hamburg, Gera,<br />

Nürnberg<br />

Muffenmonteur im Fernwärmeleitungsbau,<br />

geprüft nach AGFW FW 603 – Verlängerung<br />

ganzjährig<br />

Halle, Hamburg<br />

92 06 | 2014


AKTUELLE TERMINE SERVICES<br />

Informationsveranstaltungen<br />

20.11.2014 Hannover<br />

22.09.2014 Bayreuth<br />

Bau und Sanierung von Nah- und<br />

Fernwärmeleitungen<br />

22./23.10.2014 Würzburg<br />

Aufbaulehrgang Fernwärme<br />

02.12.2014 Kerpen<br />

Techniklehrgang für Vorarbeiter Fernwärme<br />

10.-14.11.2014 Kerpen<br />

Technische Grundlagen der Nah- und<br />

Fernwärme<br />

02.-07.11.2014 Weimar<br />

Qualifikationen im Fernwärmeleitungsbau<br />

18.11.2014 Hannover<br />

Rohrstatische Auslegung von<br />

Kunststoffmantelrohren<br />

04./05.11.2014 Hamburg<br />

Planung und Bau von Fernwärmeversorgung<br />

mit Dampf<br />

21.11.2014 Hannover<br />

Mantelrohrsysteme im<br />

Fernwärmeleitungsbau<br />

16./17.09.2014 Hamburg<br />

Schweißen und Prüfen von<br />

Fernwärmeleitungen – FW 446<br />

19.11.2014 Hannover<br />

Stahlmantelrohre im Fernwärmeleitungsbau<br />

ABWASSER<br />

Grundlagenschulungen<br />

Dichtheitsprüfung von<br />

Entwässerungsanlagen außerhalb von<br />

Gebäuden<br />

08.-12.09.2014 Soltau<br />

Sachkunde Dichtheitsprüfung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen -<br />

Neueinsteigerkurs<br />

22.-26.09.2014 Dresden<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und –kanälen, Arbeitsblatt DWA-A139<br />

17.09.2014 Kassel<br />

Explosionsschutz in abwassertechnischen<br />

Anlagen<br />

18.11.2014 Bad Wildungen<br />

Fachkurs für Planer: Einbau und Sanierung<br />

von Schachtabdeckungen<br />

08./09.10.2014 Leipzig<br />

Ki-Seminar für Inspekteure –<br />

Schachtinspektionen<br />

23.09.2014 Bayreuth<br />

Ki-Seminar für Inspekteure von sanierten<br />

Kanälen<br />

Ki-Seminar für Ingenieure: Durchführung<br />

und Beurteilungen von Kanalinspektionen<br />

06./07.11.2014 Leipzig<br />

INDUSTRIEROHRLEITUNGSBAU<br />

Grundlagenschulungen<br />

Kunststoffschweißer nach DVS 2281 mit<br />

Prüfung nach DVS 2212-1<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Wiederholungsprüfungen nach DVS 2212-1<br />

(Prüfgruppe I)<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Kunststoffschweißer nach DVS 2282 mit<br />

Prüfung nach DVS 2212-1 (Prüfgruppe II)<br />

ganzjährig<br />

bundesweit<br />

Wiederholungsprüfungen nach DVS 2212-1<br />

(Prüfgruppe II)<br />

ganzjährig<br />

Seminare<br />

GWI Essen<br />

bundesweit<br />

Arbeiten an Gasleitungen bei<br />

unkontrollierter Gasausströmung - Schulung<br />

nach BGR 500 (BGV A1/BGI 560)<br />

28.08.2014 Essen<br />

09.12.2014 Essen<br />

KONTAKTADRESSEN<br />

brbv - Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />

Kurt Rhode, Tel. 0221/37668-44, Fax 0221/37668-62,<br />

E-Mail: rhode@brbv.de, www.brbv.de<br />

TAE - Technische Akademie Esslingen<br />

Heike Baier, Tel. 0711/34008-23, Fax 0711/34008-27,<br />

Heike.Baier@tae.de, www.tae.de<br />

GWI - Gas- und Wärmeinstitut Essen e.V.,<br />

Barbara Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />

Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

TAH - Technische Akademie Hannover<br />

Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30, Fax 0511/39433-40,<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />

HdT - Haus der Technik<br />

Essen, Tel. 0201/1803-1, E-Mail: hdt@hdt-essen.de,<br />

www.hdt-essen.de<br />

TAW - Technische Akademie Wuppertal<br />

Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />

E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />

SAG-Akademie<br />

Anja Kratt, Tel. 06151/10155-111, Fax 06151/10155-155, Kratt@SAG-<br />

Akademie.de, www.SAG-Akademie.de<br />

RSV - Rohrleitungssanierungsverband e.V.,<br />

Tel.: 05963/9810877, Fax 05963/9810878, rsv-ev@t-online.de,<br />

www.rsv-ev.de<br />

06 | 2014 93


SERVICES AKTUELLE TERMINE<br />

Grundlagen der Gas-Druckregelung<br />

09./10.09.2014 Essen<br />

Erfahrungsaustausch und Weiterbildung der<br />

Sachkundigen für Odorieranlagen<br />

11.-12.09.2014 Essen<br />

Weiterbildung der Sachkundigen gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />

15./16.09.2014 Essen<br />

11./12.12.2014 Essen<br />

Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und<br />

-Messanlagen im Netzbetrieb und in der<br />

Industrie<br />

15.-17.09.2014 Essen<br />

08.-10.12.2014 Essen<br />

Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen<br />

auf Werksgelände und im Bereich<br />

17.09.2014 Essen<br />

Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im<br />

Bereich von Versorgungsleitungen –<br />

BALSibau - GW 129<br />

14.11.2014 Essen<br />

12.12.2014 Essen<br />

Einführung in die Gasabrechnung<br />

10.12.2014 Essen<br />

Sachkundigenschulung Gasabrechnung<br />

gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />

19./21.11.2014 Essen<br />

Auslegung und Dimensionierung von Gas-<br />

Druckregelanlagen<br />

29./30.10.2014 Essen<br />

Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-<br />

Druckregelanlagen nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 491, G 495 und G 459-2<br />

11./12.11.2014 Essen<br />

Seminare<br />

HDT<br />

Planung und Auslegung von Rohrleitungen<br />

04./05.09.2014 Essen<br />

02./03.12.2014 Essen<br />

Rohrleitungen nach EN 13480 - Allgemeine<br />

Anforderungen, Werkstoffe, Fertigung und<br />

Prüfung<br />

17.09.2014 Bremerhaven<br />

Sicherheit beim Bau und Betrieb<br />

hochspannungsbeeinflusster Pipeline-Netze<br />

18.09.2014 Berlin<br />

Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />

in Rohrleitungen<br />

22./23.09.2014 Kochel<br />

05./06.11.2014 Karlstein<br />

01./02.12.2014 Essen<br />

Weiterbildung von Sachkundigen und<br />

technischem Personal für Klärgas- und<br />

Biogasanlagen<br />

18./19.09.2014 Essen<br />

Gas-Druckregel- und Messanlagen –<br />

Praxisseminar<br />

29./30.09.2014 Essen<br />

Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und<br />

spartenfremde Mitarbeiter<br />

09./10.12.2014 Essen<br />

Instandhaltung von Gasleitungen aus<br />

Stahlrohren größer 5 bar gem. G 466-1<br />

21./22.10.2014 Essen<br />

Gasspüren und<br />

Gaskonzentrationsmessungen<br />

27./28.10.2014 Essen<br />

Organisation des Betriebs und Fachkunde<br />

für Erdgasanlagen auf Werksgelände und im<br />

Bereich industrieller Gasverwendung<br />

05./06.11.2014 Essen<br />

Weiterbildung von Sachkundigen und<br />

technischen Führungskräften im Bereich von<br />

Gas-Druckregel- und –Messanlagen<br />

27./28.10.2014 Essen<br />

Projektierung, Prüfung, Dokumentationen<br />

und Abnahmen von Gas-Druckregelanlagen<br />

bis 5 bar für Sachkundige und<br />

Anlagenplaner<br />

24./25.11.2014 Essen<br />

Einstellungen, Normalbetrieb<br />

und Störungsbeseitigung an Gas-<br />

Druckregelanlagen .<br />

03./04.11.2014 Essen<br />

Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt G 492<br />

03./04.09.2014 Essen<br />

Sachkundigenschulung - Druckbehälter<br />

und Durchleitungsdruckbehälter einschl.<br />

Erdgas-Vorwärmanlagen nach DVGW-<br />

Arbeitsblättern 498 und G 499<br />

25./26.11.2014 Essen<br />

Verfahren zur Montage und Demontage von<br />

Dichtverbindungen an Rohrleitungen und<br />

Apparaten<br />

29.09.2014 Essen<br />

25.11.2014 Berlin<br />

Dichtungen - Schrauben - Flansche<br />

30.09.2014 Essen<br />

26.11.2014 Berlin<br />

Sicherheitsventile und Berstscheiben<br />

23.10.2014 Essen<br />

Instandhaltung von Rohrleitungen<br />

10./11.11..2014 Essen<br />

Kraftwerkstechnik- Basiswissen und<br />

Komponenten<br />

11./12.11.2014 Essen<br />

Arbeitsschutz im Rohrleitungsbau<br />

13.11..2014 Essen<br />

Arbeitsschutz im Rohrleitungsbau<br />

13.11..2014 Essen<br />

Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW<br />

G 280<br />

11./12.11.2014 Essen<br />

Druckbehälter und<br />

Durchleitungsdruckbehälter Praxis-<br />

Vertiefungsseminar/Weiterbildung der<br />

Sachkundigen nach G 498<br />

15./16.12.2014 Essen<br />

Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />

Chemieanlagenbau<br />

18./19.11.2014 Essen<br />

Forum Molchtechnik<br />

27./28.11.2014 Essen<br />

94 06 | 2014


AKTUELLE TERMINE SERVICES<br />

Rohrleitungen nach EN 13480 - Allgemeine<br />

Anforderungen, Werkstoffe, Fertigung und<br />

Prüfung<br />

09./10.12.2014 München<br />

Workhops<br />

IKT<br />

Betriebsführungssysteme Kanaldatenbanken<br />

30.07.2014 Stuttgart<br />

Kanalreparatur in Theorie und Praxis<br />

21./22.10.2014 Gelsenkirchen<br />

Rückstau, Hydraulik, Überflutung,<br />

Regenrückhaltung<br />

19./20.11.2014 Gelsenkirchen<br />

Bedarfsorientierte Kanalreinigung<br />

25./26.11.2014 Gelsenkirchen<br />

Seminare<br />

Neue DIN 1986-30<br />

13./14.08.2014 Gelsenkirchen<br />

DIN EN 1610<br />

15./16.10.2014 Gelsenkirchen<br />

Umgang mit Dränagewasser von privaten<br />

Grundstücken<br />

11./12.11.2014 Gelsenkirchen<br />

Kanalreinigung nach DIN<br />

27.11.2014 Gelsenkirchen<br />

Kanal- und Leitungsbau<br />

17./18.12.2014 Gelsenkirchen<br />

Lehrgänge<br />

Zertifizierter Berater<br />

Grundstücksentwässerung<br />

27.-29.08.2014 Gelsenkirchen<br />

04.-12.12.2014 Gelsenkirchen<br />

Kanalbetrieb<br />

28.-30.10.2014 Gelsenkirchen<br />

Workshop<br />

iro<br />

Qualitätssicherung bei<br />

Gashochdruckleitungen<br />

02.-04.12.2014 Dresden<br />

RSV<br />

ZKS ZERTIFIZIERTER KANALSANIERUNGSBE-<br />

RATER - Lehrgänge<br />

Modulare Schulung 2014<br />

Hamburg/Kiel<br />

06.10. – 11.10.2014 Hamburg<br />

10.11. – 15.11.2014 Hamburg<br />

24.11. – 28.11.2014 Hamburg<br />

08.12. – 13.12.2014 Kiel<br />

SAG<br />

Grundkurs Kanalinspektion für Inspekteure<br />

nach europäischer Norm<br />

25.08.2014 Kiel<br />

06.10.2014 Darmstadt<br />

10.11.2014 Lauingen<br />

24.11.2014 Lünen<br />

01.12.2014 Kiel<br />

19.01.2015 Darmstadt<br />

16.02.2015 Kiel<br />

23.02.2015 Lauingen<br />

02.03.2015 Lünen<br />

06.04.2015 Darmstadt<br />

18.05.2015 Kiel<br />

08.06.2015 Lauingen<br />

06.07.2015 Darmstadt<br />

17.08.2015 Lünen<br />

21.09.2015 Kiel<br />

05.10.2015 Darmstadt<br />

23.11.2015 Lauingen<br />

14.12.2015 Lünen<br />

Grundlagen der Kanalsanierung privater<br />

Abwasserleitungen, Bewertung von<br />

Schadensbildern mit Zustandsklassifizierung<br />

10.09.2014 Lünen<br />

08.12.2014 Darmstadt<br />

07.01.2015 Lünen<br />

09.02.2015 Kiel<br />

23.03.2015 Darmstadt<br />

17.06.2015 Lauingen<br />

20.07.2015 Lünen<br />

04.11.2015 Darmstadt<br />

Inspektion von sanierten Kanälen und zur<br />

Abnahme von Bauleistungen (Neubau/<br />

Gewährleistung)<br />

15.09.2014 Wolfseck<br />

01.10.2014 Lauingen<br />

11.12.2014 Darmstadt<br />

15.01.2015 Kiel<br />

04.02.2015 Darmstadt<br />

18.03.2015 Lauingen<br />

22.04.2015 Lünen<br />

01.07.2015 Kiel<br />

10.09.2015 Darmstadt<br />

21.10.2015 Lauingen<br />

19.11.2015 Lünen<br />

Rezertifizierung Kanalreinigung für Sachund<br />

Fachkundige zur Zertifikatsverlängerung<br />

16.09.2014 Kiel<br />

26.09.2014 Darmstadt<br />

22.10.2014 Lünen<br />

17.11.2014 Darmstadt<br />

01.12.2014 Lauingen<br />

17.12.2014 Lünen<br />

19.01.2015 Kiel<br />

24.02.2015 Darmstadt<br />

10.06.2015 Lünen<br />

Kanalsanierung und Sanierungsplanung<br />

privater Abwasserleitungen mit<br />

Zustandsbeurteilung<br />

10.09.2014 Lünen<br />

08.12.2014 Darmstadt<br />

Aufbaukurs Zustandsbewertung nach<br />

DWA-M 149-3<br />

12.09.2014 Lünen<br />

10.12.2014 Darmstadt<br />

Grundlagen Kanalreinigung<br />

23.09.2014 Lauingen<br />

16.12.2014 Lünen<br />

23.02.2015 Darmstadt<br />

08.06.2015 Lünen<br />

15.09.2015 Darmstadt<br />

08.12.2015 Lünen<br />

Fahrzeug- und Gerätetechnik im Bereich<br />

Kanalreinigung<br />

25.09.2014 Darmstadt<br />

18.12.2014 Lünen<br />

06 | 2014 95


SERVICES AKTUELLE TERMINE<br />

25.02.2015 Darmstadt<br />

10.06.2015 Lünen<br />

17.09.2015 Darmstadt<br />

10.12.2015 Lünen<br />

Hochspannungsbeeinflussung erdverlegter<br />

Rohrleitungen<br />

28.01.2015 Ostfildern<br />

Aufbaukurs:<br />

17.09.2014 Berlin<br />

24.09.2014 Stuttgart<br />

Grundlagen der Inspektion von<br />

Grundstücksentwässerungsleitungengen<br />

nach europäischer Norm<br />

08.10.2014 Darmstadt<br />

06.04.2015 Darmstadt<br />

18.05.2015 Kiel<br />

08.06.2015 Lauingen<br />

05.10.2015 Darmstadt<br />

Seminare<br />

TAE<br />

Instandsetzen von Abwasserkanälen und<br />

–bauwerken<br />

05./06.11.2014 Ostfildern<br />

Seminare<br />

TAH<br />

Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater 2014<br />

ab 15.09.2014<br />

Heidelberg<br />

ab 13.10.2014<br />

Weimar<br />

Schlauchliner-Workshop<br />

08.10.2014 München<br />

09.10.2014 Stuttgart<br />

26.11.2014 Mainz<br />

Kanalnetzberechnung I und II<br />

Grundkurs:<br />

16.09.2014 Berlin<br />

23.09.2014 Stuttgart<br />

Seminare<br />

TAW<br />

Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS)<br />

unterirdischer Anlagen: Messtechnisches<br />

Praktikum<br />

23.-26.09.2014 Bochum<br />

KKS-Seminar für Fortgeschrittene - Teil 1<br />

24.-26.11.2014 Wuppertal<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

DENSO GmbH, Leverkusen 9<br />

Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten 3<br />

G.A. Kettner GmbH, Villmar 5<br />

Korupp GmbH Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong>, Twist 59<br />

Martin GmbH Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong>, Hattingen 57<br />

RBS Wave GmbH, Stuttgart 65<br />

Rössing & Bornemann KG, Nordhorn 7<br />

SebaKMT, Baunach 15<br />

Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh 11<br />

Steffel KKS GmbH, Lachendorf<br />

4. Umschlagseite<br />

Waldemar Suckut VDI, Celle 75<br />

Vitalis KKS & Elektrotechnik Service GmbH, Meppen 19<br />

Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

Titelseite<br />

Marktübersicht 97 - 103<br />

96 06 | 2014


www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

06 | 2014<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

GAS | WASSER | ABWASSER | PIPELINEBAU | SANIERUNG | KORROSIONSSCHUTZ<br />

Fordern Sie Ihre Bestellunterlagen an unter:<br />

Tel.: 0201 82 002-35 oder h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

04-05| 2014 97


Marktübersicht<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

rohre + koMponenten<br />

Armaturen + Zubehör<br />

Anbohrarmaturen<br />

Armaturen<br />

Rohre<br />

Rohrdurchführungen<br />

Schutzmantelrohre<br />

Formstücke<br />

Dichtungen<br />

Kunststoff<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>3R</strong><br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201-82002-35<br />

Fax 0201-82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

98 04-05| 2014


Maschinen & Geräte / <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmaschinen<br />

Kathodischer<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Horizontalbohrtechnik<br />

04-05| 2014 99


Marktübersicht MARKTÜBERSICHT <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Kathodischer<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

100 04-05| 2014


<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

marktübersicht<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong><br />

Ihr „Draht“<br />

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von <strong>3R</strong><br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201-82002-35<br />

Fax 0201-82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

04-05| 2014 101


Marktübersicht<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

sanierunG / institute + Verbände<br />

Sanierung<br />

Institute<br />

Verbände<br />

Sanierung<br />

Ihr „Draht“<br />

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von <strong>3R</strong><br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201-82002-35<br />

Fax 0201-82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

102 04-05| 2014


institute + Verbände<br />

marktübersicht<br />

04-05| 2014 103


Sichere und effiziente<br />

Rohrleitungssysteme<br />

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Gas- und Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung,<br />

der Sanierung, des grabenlosen Leitungsbaus, der Pipelinetechnik<br />

und des <strong>Korrosionsschutz</strong>es.<br />

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<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen<br />

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Alle Preise sind Jahrespreise und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen<br />

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97091 Würzburg<br />

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Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>3R</strong>, Postfach<br />

9161, 97091 Würzburg.<br />

✘<br />

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IMPRESSUM<br />

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© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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Barbara Pflamm, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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Anzeigenverkauf<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Telefon +49 201-82002-66, Fax +49 201-82002-40,<br />

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Anzeigenverwaltung<br />

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Vulkan-Verlag/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

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Herstellung<br />

Dipl.-Des. Nilofar Mokhtarzada, Vulkan-Verlag GmbH<br />

E-Mail: n.mokhtarzada@vulkan-verlag.de<br />

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Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

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<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />

März/April und August/September<br />

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Abonnement (Deutschland): € 304,-<br />

Abonnement (Ausland): € 308,-<br />

Einzelheft (Deutschland): € 43,-<br />

Einzelheft (Ausland): € 43,50<br />

Einzelheft als ePaper: € 40,-<br />

Jahresabonnement Print und ePaper (Deutschland): € 388,-<br />

Jahresabonnement Print und ePaper (Ausland): € 392,-<br />

Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen<br />

Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />

möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen<br />

Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die Rechte<br />

der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />

oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />

oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />

UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung<br />

Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />

die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

ISSN 2191-9798<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

Organschaften<br />

Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer <strong>Korrosionsschutz</strong><br />

e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />

e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen<br />

· Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />

Gasregelanlagen e.V., Köln<br />

Herausgeber<br />

H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />

· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender<br />

des Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft<br />

Verfahrenstechnik und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) Dipl.-Volksw.<br />

H. Zech, Geschäftsführer des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen<br />

(Ems)<br />

Schriftleiter<br />

Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln Rechtsanwalt<br />

C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />

Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen Dr.-Ing. A. Hilgenstock,<br />

E.ON New Build & Technology GmbH, Gelsen kirchen (Gastechnologie<br />

und Handelsunterstützung) Dipl.-Ing. D. Homann, IKT Institut für<br />

Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen · Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-<br />

Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, Westnetz, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />

J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />

GmbH, Mülheim · J. Roloff, TÜV SÜD, Köln · Dr. rer. nat. J. Sebastian,<br />

Geschäftsführer der SBKS GmbH & Co. KG, St. Wendel · Dr. H.-C. Sorge,<br />

IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser, Biebesheim ·<br />

Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />

Beirat<br />

Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />

e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des<br />

IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · W. Burchard,<br />

Geschäftsführer des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />

Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />

Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />

B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff,<br />

Geschäftsführer des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing.<br />

R. Maaß, Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter-<br />

und Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve,<br />

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer<br />

der Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · I. Posch,<br />

Geschäftsführerin der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V.,<br />

Berlin · Dipl.‐Berging. H. W. Richter, GAWACON, Essen · H. Roloff, Open<br />

Grid Europe GmbH, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer der ARKIL<br />

INPIPE GmbH, Hannover · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut für Rohrleitungsbau<br />

an der Fachhochschule Oldenburg · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

B. Wielage, Technische Universität Chemnitz, Institut für Werkstoffwissenschaft<br />

und Werkstofftechnik · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer<br />

der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

und<br />

sind Unternehmen der

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