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3R Funke VPC - Rohrkupplung (Vorschau)

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10/2012<br />

ISSN 2191-9798<br />

K 1252 E<br />

Vulkan-Verlag,<br />

Essen<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

<strong>Funke</strong> <strong>VPC</strong> ® -<br />

<strong>Rohrkupplung</strong><br />

von DN 100 – 1070<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

www.funkegruppe.de<br />

info@funkegruppe.de • Tel.: 02388 3071-0


2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />

Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />

Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />

Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />

Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />

Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />

H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />

Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />

der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />

künftigen GW 18 und GW 19<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />

materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />

Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />

Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />

am Beispiel des OOWV<br />

A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />

Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />

in der Wasserversorgung<br />

Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />

und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />

E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />

Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen<br />

A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />

Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />

und Leckageortung<br />

Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />

virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />

Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />

Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />

Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />

Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Hotel Bredeney<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzinspektion und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

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Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Editorial<br />

Lebendiger Untergrund fordert<br />

Nutzungen im Einklang<br />

Ob Starkregen und Klimawandel, demografische Entwicklungen<br />

oder das Management öffentlicher Vermögenswerte: die Lebensqualität<br />

in unseren Städten ist mit einer Vielzahl gesellschaftlich<br />

relevanter Themen verbunden. Dabei gilt es, die bedeutenden<br />

Themen frühzeitig zu erkennen, denn Handlungsspielräume, Kosten<br />

und Aufmerksamkeit ändern sich rasch – manche sprechen<br />

schon vom „Issue-Management“.<br />

Im Abwasserbereich steht neben den Klassikern aus Neubau<br />

und Sanierung das Thema „Regenwasserbewirtschaftung“ verstärkt<br />

im Fokus. Das vorliegende Heft stellt dies eindrucksvoll dar,<br />

mit interessanten Praxiserfahrungen und technischen Entwicklungen.<br />

Was fällt dabei auf? Alle Entwicklungen und Themen unserer<br />

Netze finden in demselben urbanen Untergrund statt. Weitere<br />

„oberirdische“ Nutzungen spiegeln sich ebenfalls im Untergrund<br />

und fordern Raum, so z.B. Pflanzraum für das städische Grün sowie Fundamente für<br />

den Wege- und Hochbau. Hier sind gemeinsame Forschungs- und Pilotprojekte und<br />

schließlich auch gemeinsame Regelwerke gefragt. Abstimmung ist zu fordern und zu<br />

fördern.<br />

Ein aktuelles Beispiel für die gelungene Abstimmung ist das neue Merkblatt „Bäume,<br />

unterirdische Leitungen und Kanäle“, das Ende des Jahres textgleich als DWA M162,<br />

DVGW GW 125, FGWV Nr. 939 veröffentlicht wird. Hintergründe, Problemstellungen<br />

und Lösungsansätze sind dort so aufbereitet, dass sie von äußerst unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen gemeinsam getragen werden können. Fachleute aus Ver- und Entsorgungstechnik,<br />

Tiefbau, Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau, Biologie und Grünflächenplanung<br />

wirkten mit und finden ihre Fragestellungen nun in einer gemeinsamen<br />

Richtlinie behandelt.<br />

Als Sprecher dieser verbändeübergreifenden Initiative darf ich aus eigener Erfahrung<br />

berichten: Es lohnt sich, unseren lebendigen Untergrund gemeinsam – im Einklang<br />

der Nutzungen – auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Was<br />

mit scheinbar widersprüchlichen Positionen beginnt, führt über das Gespräch zu Verständnis,<br />

dann zu neuen Handlungsspielräumen und schließlich zu zielgerichtetem gemeinsamen<br />

Handeln!<br />

PD Dr.-Ing. Bert Bosseler<br />

IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

10 / 2012 757


10/2012<br />

Inhalt<br />

nachrichten<br />

768 782<br />

Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an FH Frankfurt<br />

verliehen<br />

Einbau des RS BlueLine ® -Systems mit einer Drucktrommel<br />

Industrie & Wirtschaft<br />

761 Restrukturierung und Kapitalerhöhung: KMG Pipe Technologies für schwierigen Markt<br />

gestärkt<br />

761 IKT erwartet Bewerbungen für den 11. Goldenen Kanaldeckel<br />

762 TÜV SÜD sichert Betonqualität bei russischem Pumpspeicherkraftwerk<br />

762 BWV erweitert Hochbehälter Rehberg<br />

763 Mall-Studie: Regenwassernutzung liegt im Trend<br />

editorial<br />

757 Lebendiger Untergrund<br />

fordert<br />

Nutzungen im<br />

Einklang<br />

Bert Bosseler<br />

Faszination<br />

technik<br />

780 Die verborgene Welt<br />

Verbände & Organisationen<br />

764 Bundesregierung will Ausbauziele für Erneuerbare Energien zurückschrauben<br />

764 brbv-Jahresprogramm 2013 ist erschienen<br />

765 GWP präsentierte in Washington die Expertise der deutschen Wasserwirtschaft<br />

765 VKU kritisiert Breitbandausbau-Leitfaden der Bundesnetzagentur<br />

766 GS Kanalbau optimiert Homepage<br />

767 GWP-Reise zur Geschäftsanbahnung nach Bolivien und Peru<br />

768 Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an FH Frankfurt verliehen<br />

Personalien<br />

769 Mark Biesalski führt nun Uhrig Kanaltechnik<br />

769 Victaulic ernennt neuen Produktentwicklungsdirektor<br />

Veranstaltungen<br />

770 K 2013: Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist deutlich gestiegen<br />

770 Seminar in Oldenburg: Qualitätssicherung im Erdbau<br />

758 10 / 2012


786<br />

Durchhängende Leitungen über einem Bruch<br />

Gütesicherung<br />

Kanalbau ...<br />

771 Jetzt anmelden zum 2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

772 Leinen los zum 10. IBAK-Seminar<br />

„Rund ums Rohr“<br />

773 Fachsymposium zu Zukunftstrends der Abwasserbranche<br />

774 Politische Entscheidungen stehen an<br />

774 Experten diskutieren Entwicklungen im Kanalbau bei 9. Kanalbautagen<br />

775 Kostenfreier Workshop Energie- und umwelteffiziente Abwasserfördersysteme<br />

Recht & regelwerk<br />

... eine Investition in<br />

die Zukunft<br />

Ihr Partner bei<br />

der Bewertung der<br />

■ Fachkunde<br />

■ technischen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

■ technischen<br />

Zuverlässigkeit<br />

der ausführenden<br />

Unternehmen<br />

776 DWA-Regelwerk<br />

777 DVGW-Regelwerk<br />

produkte & verfahren<br />

782 Rohr im Rohr-Schlauchlining-Technologie im Trinkwasserbereich<br />

783 Schachtinspektionssysteme mit Akkupack<br />

784 PP-DWU AlphaPlus® im Behälter berechnungsprogramm<br />

TankDesigner<br />

784 <strong>VPC</strong> © -<strong>Rohrkupplung</strong> mit erweitertem Spannbereich<br />

785 App für iPhone und iPad: DigiFlange<br />

neutral – fair –<br />

zuverlässig<br />

Gütesicherung Kanalbau<br />

steht für eine objektive<br />

Bewertung nach einheitlichem<br />

Maßstab<br />

Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />

785 Gegen Geruch, Korrosion und Fremdwasser in Kanalsystemen<br />

10 / 2012 759


10/2012<br />

Inhalt<br />

HAUPTTHEMEN<br />

797 830<br />

System landschaft der Wasserversorgung in Deutschland<br />

Einbau der Drainfix Clean-Rinnen im Neubaugebiet in Walldorf<br />

Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />

786 Risikobewertung von Rohrleitungen in tagesbruchgefährdeten<br />

Bergbaugebieten<br />

Von Steffen Päßler und Manfred Veenker<br />

792 Einfluss der Probengröße auf die Werte im Kerbschlagbiegeversuch an Rohren<br />

Von Daniela Großpietsch und Holger Brauer<br />

795 Präzisionsarbeit für erneuerten, 3,5 km langen Ölpipeline-Trassenabschnitt in Brunsbüttel<br />

Services<br />

807 Marktübersicht<br />

846 Buchbesprechung<br />

848 Messen | Tagungen |<br />

Seminare<br />

851 Inserentenverzeichnis<br />

3.US<br />

Impressum<br />

Wasserversorgung<br />

797 Energieeffizienzsteigerung und Nachhaltigkeitsförderung in der<br />

Wasserversorgung<br />

Von Mario Hübner<br />

803 Automatisierte Geräuschüberwachung in Trinkwassernetzen<br />

Von Martin Bürger, Tobias Nayda und Jürgen Kurz<br />

Abwasserentsorgung<br />

818 Eiprofil-Mischwasserkanal aus Stahlbeton in Oldenburg<br />

820 Neuer Schacht D 11 für die Mülldeponie Stockstadt<br />

822 20 t schwerer und 205 m langer Schlauchliner in Rekordzeit eingebaut<br />

824 Güstrow saniert und erneuert Kanalnetz mit Steinzeugmuffen- und -Vortriebsrohren<br />

828 Optimaler Schutz für Donau-Deichanlage durch Schlauchlining binnen 52 Stunden<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

830 Verkehrsabflüsse mit Rinnenfiltern sorgen für Vor-Ort-Versickerung<br />

Von Claus Huwe und Bernd Schiller<br />

834 Sickermuldensystem auf Frankenberger Parkplatz schützen Grundwasser<br />

836 Lösung für die Regenwasser versickerung in den Pasing Arcaden<br />

837 INNOLET®-Einsatz für Straßen abläufe in Bielefeld-Schildesche<br />

839 Schachtpumpstation garantiert zuverlässige Regenwasserentsorgung<br />

841 Produkte<br />

760 10 / 2012


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Restrukturierung und Kapitalerhöhung:<br />

KMG Pipe Technologies für<br />

schwierigen Markt gestärkt<br />

Um auch unter schwierigeren Randbedingungen<br />

des Kanalsanierungsmarktes<br />

schlagkräftig agieren gehen zu können,<br />

ist das Sanierungsunternehmen KMG<br />

Pipe Technologies GmbH von seiner Muttergesellschaft<br />

SEKISUI Chemical mit einer<br />

Erhöhung des Stammkapitals auf 1,5<br />

Mio. Euro gestärkt worden. Darüber hinaus<br />

wurden zum 15. August 2012 wichtige<br />

personelle und strukturelle Änderungen<br />

wirksam.<br />

Neue nationale Verantwortungsstrukturen<br />

bei KMG etablieren eine effizientere<br />

Führung und Kontrolle. Der Kanalsanierungsmarkt<br />

in Deutschland und den Beneluxländern<br />

ist bei KMG ab sofort in drei Regionen<br />

mit zentraler Leitung aufgeteilt. In<br />

der Region Rohrsanierung Nord/Ost führt<br />

künftig Dipl.-Ing. Oliver Timm die Aktivitäten<br />

der Niederlassungen Hamburg, Leipzig/<br />

Glebitzsch, Berlin und Frankfurt. Dipl.-Ing.<br />

Karsten Ochs ist als Regionalleiter „Rohrsanierung<br />

West“ für den Markt in der Niederlassung<br />

Duisburg sowie in Benelux zuständig,<br />

während die Bayern, Baden-Württemberg<br />

und das Saarland umfassende „Rohrsanierung<br />

Süd“ künftig durch Dipl.-Geogr.<br />

Michael Lobenhofer gemanagt wird. Weitere<br />

Straffungen interner operativer Strukturen<br />

werden Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens maßgeblich<br />

steigern. Von der neuen Aufstellung<br />

unberührt bleiben die KMG-Geschäftsbereiche<br />

Umwelt- und Deponietechnik (Ursensollen)<br />

und Rohrleitungsbau (Hannover-Langenhagen).<br />

Die unternehmerische<br />

Gesamtverantwortung für die KMG Pipe<br />

Technologies GmbH tragen wie bisher die<br />

Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Peter Pfeffer.<br />

IKT erwartet Bewerbungen für den<br />

11. Goldenen Kanaldeckel<br />

Mittlerweile ist der „Goldene Kanaldeckel“<br />

des IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

zum festen Bestandteil im Jahresrhythmus<br />

der Kanalbranche geworden.<br />

Der im gesamten Bundesgebiet öffentlich<br />

ausgelobte „Oscar“ der Kanalbranche wird<br />

am 31. Januar 2013 im IKT in Gelsenkirchen<br />

verliehen. Kandidatenvorschläge und<br />

Begehrte Trophäe: „Oscar“ der Kanalbranche<br />

Bewerbungen können bis zum 9. Januar<br />

2013 per Post, Fax oder E-Mail an das<br />

IKT gesendet werden. Dafür gibt es keinerlei<br />

Formvorschriften. Es muss der Jury<br />

eine nachvollziehbare und stichhaltige,<br />

schriftliche Begründung vorgelegt werden,<br />

die Jury entscheidet nach Aktenlage.<br />

Worauf es der Jury ankommt und wie<br />

eine Bewerbung zielgerichtet<br />

und Erfolg<br />

versprechend gestaltet<br />

werden kann,<br />

verraten sieben Tipps<br />

unter www.ikt.de/<br />

down/12_07_siebentipps.pdf.<br />

Mit dem „Goldenen<br />

Kanaldeckel“<br />

werden herausragende<br />

Leistungen<br />

einzelner Mitarbeiter<br />

prämiert (1. Preis:<br />

2.000 EUR, 2. Preis:<br />

1.000 EUR, 3. Preis:<br />

500 EUR). Er richtet<br />

sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern<br />

wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern<br />

und Stadtwerken, sei es in öffentlicher<br />

oder privater Trägerschaft. Ziel des<br />

Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung<br />

der Kanalisation in das Bewusstsein<br />

der Öffentlichkeit zu rufen. Der Öffentlichkeit<br />

wird damit beispielhaft verdeutlicht,<br />

welche Technologien, wirtschaftlichen<br />

Dimensionen und Leistungen für den<br />

Gewässerschutz hinter einer als selbstverständlich<br />

wahrgenommenen Abwasserableitung<br />

stehen. Auf diese Weise wird<br />

ein positives Image der gesamten Branche<br />

gefördert, also auch der Industrie,<br />

der Bauunternehmen und der Dienstleister.<br />

Als Symbol für diesen Preis steht ein<br />

Kanaldeckel, weil der im Straßenbild die<br />

sichtbare Schnittstelle zwischen Bürger<br />

und Kanalisation ist.<br />

Kontakt: IKT – Institut für Unterirdische<br />

Infrastruktur, Gelsenkirchen,<br />

E-Mail: goldenerkanaldeckel2012@ikt.de<br />

10 / 2012 761


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

TÜV SÜD sichert Betonqualität bei russischem<br />

Pumpspeicherkraftwerk<br />

Im Auftrag des russischen Energieversorgers<br />

OAO RusHydro entwickelt TÜV<br />

SÜD ein Konzept für die Qualitätskontrolle<br />

der Betonummantelung von Fallrohren<br />

des Pumpspeicherkraftwerks Zagorskaja<br />

GAES-2. Das Konzept soll in Zukunft auch<br />

bei anderen Werken von RusHydro zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Die Fallrohre gehören zu den wichtigsten<br />

Komponenten eines Pumpspeicherkraftwerks.<br />

Für die Funktionalität<br />

und die Sicherheit der Rohre ist die Qualität<br />

der Betonummantelung von entscheidender<br />

Bedeutung. Aus diesem Grund hat<br />

der russische Energieversorger RusHydro<br />

den internationalen Dienstleister TÜV<br />

SÜD im Rahmen einer Ausschreibung mit<br />

der Entwicklung eines Konzepts zur Qualitätsüberwachung<br />

des gesamten Prozesses<br />

beauftragt. Der Auftrag umfasst die<br />

Bewertung der Betonmischungen und der<br />

Betoniertechniken, die an der Fallrohrkonstruktion<br />

eingesetzt werden. Um die<br />

durchgängige Qualität des Betons sicherzustellen,<br />

sollen die TÜV SÜD-Experten<br />

zudem ein Konzept für die Kontrolle der<br />

Betonmischung und Vorschläge zur Qualitätsüberwachung<br />

des Betoniervorgangs<br />

und zur Reparatur von mangelhaften Betonflächen<br />

entwickeln. Ausschlaggebend<br />

für die Vergabe des Auftrags an TÜV SÜD<br />

waren nach Aussage von RusHydro die<br />

umfangreichen Erfahrungen bei der Qualitätsicherung<br />

von Beton und Stahlbeton,<br />

die die Experten bereits in große Bauprojekte<br />

in Deutschland, Großbritannien,<br />

Ägypten, Saudi-Arabien und anderen<br />

Ländern eingebracht haben.<br />

Jochen Scholz, Geschäftsführer von<br />

TÜV SÜD Russland: „Wir freuen uns, dass<br />

wir den Zuschlag für diesen anspruchsvollen<br />

Auftrag erhalten haben. Für die erfolgreiche<br />

Realisierung dieses Projekts ist<br />

die gute Zusammenabeit zwischen unserer<br />

russischen Landesgesellschaft und<br />

den Experten der Abteilung Bautechnik<br />

International in München von entscheidender<br />

Bedeutung.“<br />

Sergej Schmanenkov, Generaldirektor<br />

der OAO UK HydroOGK: „TÜV SÜD<br />

hat das Know-how und die Ressourcen,<br />

um kurzfristig ein integriertes System für<br />

die Qualitätsüberwachung bei der Herstellug<br />

der Betonummantelungen zu entwickeln.“<br />

Wladimir Magruk, Generaldirektor<br />

der OAO Zagorskaja Pumspeicherkraftwerk<br />

GAES-2: „Die Qualität der Bauarbeiten<br />

ist für uns von entscheidender Bedeutung.<br />

TÜV SÜD wird uns bei der komplexen<br />

technischen Aufgabe unterstützen.<br />

Das deutsche Unternehmen genießt<br />

weltweit hohes Ansehen.“<br />

BWV erweitert Hochbehälter Rehberg<br />

Mit einem Investitionsvolumen von 4,5<br />

Mio Euro wird das Fassungsvermögen des<br />

Behälters Rehberg in den nächsten zwei<br />

Jahren auf 20.000 m 3 verdoppelt. Damit<br />

wird ein wichtiger Schritt zur Verbesserung<br />

der Versorgungssicherheit im nördlichsten<br />

Versorgungsgebiet der Bodensee-<br />

Wasserversorgung (BWV) vollzogen.<br />

Der Behälter Rehberg wurde 1971 von<br />

der Fernwasserversorgung Rheintal (FWR)<br />

in Betrieb genommen, durch die Fusion der<br />

beiden Verbände übernahm 1981 die Bodensee-Wasserversorgung<br />

die Anlagen am<br />

Rehberg. Seit Inbetriebnahme des Behälters<br />

hat sich die Wasserabgabe im versorgten<br />

Gebiet vervierfacht. Daher wird jetzt<br />

an die bestehenden zwei Behälterkammern<br />

eine dritte Kammer mit den entsprechenden<br />

technischen Anlagen angebaut.<br />

Der Baubeginn und Spatenstich am 10.<br />

September war Grund zur Freude: „Die Erweiterung<br />

des Behälters Rehberg ist ein<br />

wesentlicher Baustein für eine zuverlässige<br />

Wasserversorgung im Gebiet des südlichen<br />

Odenwalds und im Bauland“, so Hans<br />

Mehlhorn, technischer Geschäftsführer<br />

der BWV. „Für die Erhaltung und Verbesserung<br />

der Versorgungssicherheit im nördlichen<br />

Verteilnetz ist in den vergangenen<br />

Jahren viel getan worden. Deshalb ist der<br />

Norden des Verbandsgebiets ein Schwerpunkt<br />

unseres aktuellen Neuinvestitionsprogramms.“<br />

Bürgermeister Willi Karle, Frankenhardt,<br />

freut sich als Vorsitzender des Zweckverbands<br />

Wasserversorgung Nordostwürttemberg<br />

(NOW): „Wir haben im Jahr 2011<br />

rund 3,35 Millionen m 3 Trinkwasser von der<br />

Bodensee-Wasserversorgung bezogen,<br />

davon etwa 1,6 Millionen m 3 aus dem Behälter<br />

Rehberg. Wie wichtig diese Zusatzlieferung<br />

und die damit verbundene Absicherung<br />

der Wasserbereitstellung in dieser<br />

Region ist, wird immer in extrem heißen<br />

und trockenen Sommern wie im vergangenen<br />

August deutlich.“<br />

Die Bodensee-Wasserversorgung hat<br />

die Baumaßnehme gründlich und langfristig<br />

geplant. Sie ist Bestandteil eines langfristigen<br />

Behältersanierungsprogramms.<br />

Durch mehrfache Optimierung der Planung<br />

belaufen sich die Kosten für die Erweiterung<br />

des Behälters von ursprünglich<br />

8 Millionen Euro jetzt auf nur noch 4,5<br />

Millionen Euro.<br />

Der Behälter Rehberg ist das nördlichste<br />

Trinkwasserreservoir der Bodensee-Wasserversorgung,<br />

von hier werden<br />

die Gemeinden Ahorn, Bad Mergentheim,<br />

Boxberg, Buchen, Hardheim, Höpfingen,<br />

Königheim, Rosenberg und Walldürn versorgt.<br />

Trinkwasserlieferungen gehen an<br />

die Zweckverbände Jagsttalgruppe, Walldürner<br />

Odenwald und die Wasserversorgung<br />

Nordostwürttemberg. Im Zuge einer<br />

Rückversorgung ist eine Wasserlieferung<br />

an die Gemeinden Adelsheim, Billigheim,<br />

Limbach, Möckmühl, Osterburken, Schefflenz,<br />

Seckach sowie an die Wasserversorgungsverbände<br />

Elzbachgruppe und Siglingen-Bittelbronn<br />

aus dem Behälter Rehberg<br />

möglich.<br />

762 10 / 2012


Mall-Studie:<br />

Regenwassernutzung<br />

liegt im Trend<br />

Der Einbau von Zisternen aus Beton oder Kunststoff wird bundesweit<br />

zur Regel. Regenwassernutzung liegt im Trend. Wie<br />

aus einer Studie der Mall GmbH in Donaueschingen hervorgeht,<br />

existieren in Deutschland schon fast zwei Millionen Zisternen in<br />

Eigenheimen. „Die Regenwassernutzung ist eine weiter wachsende<br />

Branche, vor allem der Osten holt auf“, betonte Markus<br />

Böll, Pressesprecher, Mall GmbH, Donaueschingen.<br />

Auf Regenwassernutzung setzen in Deutschland vorrangig<br />

Privathaushalte (88,65 %), Gewerbebetriebe (7,53 %) und<br />

dann erst die Kommunen (3,82 %). Die Privathaushalte gehen<br />

also mit gutem Beispiel voran. Dort arbeiten bereits 1,95 Millionen<br />

Anlagen. 55 % davon entfallen auf Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland; 35 % auf<br />

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein sowie<br />

10 % auf die neuen Bundesländer. Allein 2011 wurden zwischen<br />

63.000 und 68.000 neue Regenwasserbehälter aus<br />

Beton oder Kunststoff im Wert von ungefähr 380 Millionen<br />

Euro (+5,5 %) eingebaut. Es sollen schnell noch mehr werden.<br />

Das belegen die Ergebnisse der im Frühjahr 2012 aktualisierten<br />

Mall-Studie zur Regenwassernutzung in Deutschland. Regenwassernutzung<br />

gilt als ökologisch, trinkwasser- und kostensparend.<br />

Die gute Marktlage für Regenwasseranlagen wird positiv<br />

vor allem durch mehr Baugenehmigungen im Eigenheimbau, die<br />

steigenden Investitionen in Immobilien und deren qualitative<br />

Anlagen sowie durch steigende Trink- und Abwassergebühren<br />

beeinflusst, so der Überlinger Regenwasserexperte, Architekt<br />

Klaus W. König. Haushalte, die Zisternen zur Gartenbewässerung<br />

einbauen und Regenwasser auch im Haushalt nutzen, können<br />

viel teures Trinkwasser und so pro Jahr 200 bis 400 Euro<br />

sparen. Nach Einschätzung von König ist die Trinkwassereinsparung<br />

weiterhin die „Triebfeder zum Einbau von Zisternen“.<br />

Pro-Kopf-Verbrauch sinkt<br />

Mit Regenwasser wird der Garten bewässert, die Toilette gespült<br />

oder die Wäsche gewaschen. Dadurch lassen sich laut<br />

Mall-Studie deutschlandweit jedes Jahr gut 100 Millionen Liter<br />

an Frischwasser und Wassergebühren in Höhe von 447 Millionen<br />

Euro einsparen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkwasser<br />

liegt in Deutschland derzeit bei 122 Litern täglich und ist<br />

damit leicht gesunken.<br />

Vertriebs- und Marketingleiter der Mall GmbH, Markus<br />

Böll, sprach von „positiven Markttrends“. Die Regenwassernutzung<br />

nehme aus Sicht der Zisternen-Hersteller bundesweit<br />

eine erfreuliche Entwicklung. Speziell die Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbauer berichteten bei der Recherche<br />

der Mall GmbH, dass die Nachfrage nach Zisternen hoch sei.<br />

Die Marktanalyse zur Regenwassernutzung wird von Mall seit<br />

2004 in Abständen von zwei Jahren in Zusammenarbeit mit<br />

Verbänden durchgeführt.<br />

RohRsyteme<br />

aus steinzeug<br />

staRk.<br />

nachhaltig.<br />

zukunftsweisend.<br />

Steinzeug-Keramo GmbH<br />

Alfred-Nobel-Straße 17 50226 Frechen<br />

Phone +49 2234 507-0<br />

Fax +49 2234 507-207<br />

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Internet www.steinzeug-keramo.com<br />

10 / 2012 763


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Bundesregierung will Ausbauziele für<br />

Erneuerbare Energien zurückschrauben<br />

Der Bundesverband Erneuerbare Energie<br />

(BEE) hält die wiederholten Aussagen<br />

maßgeblicher Regierungsvertreter,<br />

den Ausbau Erneuerbarer Energien verlangsamen<br />

und bisherige Ausbauziele zurückschrauben<br />

zu wollen, für alarmierend.<br />

Nach den wiederholten Attacken von Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler hat<br />

auch Bundesumweltminister Peter Altmaier<br />

in jüngster Zeit mehrfach vor einem zügigen<br />

Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />

gewarnt.<br />

„Die Regierungskoalition bekommt offenbar<br />

immer mehr Angst vor der eigenen<br />

Courage. Galt der mehrheitliche Wille<br />

der Bevölkerung für einen schnellen Umstieg<br />

auf Erneuerbare Energien unter dem<br />

Eindruck von Fukushima zunächst als richtungsweisend,<br />

setzen sich nun die Interessen<br />

der fossil-atomaren Energiewirtschaft<br />

wieder stärker durch. Völlig unverständlich<br />

für unsere Branche ist, dass der für Erneuerbare<br />

Energien zuständige Bundesminister<br />

nun auch auf Bremserkurs ist und die<br />

Erneuerbaren deckeln will“, erklärte BEE-<br />

Präsident Dietmar Schütz am 17. September.<br />

Im Energiekonzept der Bundesregierung<br />

vom September 2010, das gleichzeitig<br />

mit der Laufzeitverlängerung für<br />

Atomkraftwerke verabschiedet wurde,<br />

war ein Anteil von 35 % der Erneuerbaren<br />

Energien am Stromverbrauch für 2020<br />

vorgesehen. Nach Fukushima hatte Bundeskanzlerin<br />

Merkel 40 % als Ausbauziel<br />

genannt. Der nationale Aktionsplan für<br />

Erneuerbare Energie, den die Bundesregierung<br />

nach Brüssel gemeldet hat, geht<br />

von knapp 39 % aus. Im aktuellen EEG sind<br />

35 % Erneuerbare bis 2020 immerhin noch<br />

als Mindestziel definiert.<br />

„Neuerdings will die Regierung aus der<br />

35 %-Marke eine Maximalgrenze für die<br />

Erneuerbaren im Stromsektor machen. Das<br />

passt weder zu den Bekenntnissen zu einer<br />

Energiewende noch wird es dem Stand<br />

der technischen Entwicklung gerecht. Wir<br />

können bis 2020 einen Anteil von mindestens<br />

45 % erreichen und ins System integrieren.<br />

Dafür braucht es allerdings Tatkraft<br />

statt Bremskraft und Koordination statt<br />

Konfrontation“, sagt Schütz und ergänzt:<br />

„À la longue ist ein schnellerer Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien nicht nur kostengünstiger,<br />

er ist auch die einzige Möglichkeit,<br />

um die vereinbarten Klimaziele noch<br />

zu erreichen.“<br />

brbv-Jahresprogramm 2013 ist erschienen<br />

Absender<br />

Firma:<br />

Ansprechpartner:<br />

Straße:<br />

PLZ, Ort:<br />

Telefon/Fax:<br />

E-Mail:<br />

Datum/Unterschrift<br />

Stempel<br />

Für folgende Veranstaltung/en<br />

melden wir uns an:<br />

Die vom brbv Berufsförderungswerk des<br />

Rohrleitungsbauverbandes und der neu<br />

gegründeten rbv GmbH jährlich erscheinende<br />

Broschüre rbv GmbH umfasst umfangreiche<br />

Berufsförderungswerk des<br />

Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />

Marienburger Straße 15<br />

Bildungsangebote 50968 Köln in den spartenübergreifenden<br />

Berufsfeldern des modernen<br />

Leitungsbaus bis hin zu Messe- und Kongressveranstaltungen.<br />

Die Einteilung des<br />

Folgende Mitarbeiter werden an der<br />

Veranstaltung teilnehmen:<br />

Programms ermöglicht eine schnelle und<br />

zielgerichtete 1. Auswahl von individuell zugeschnittenen<br />

2.<br />

Angeboten in den Sparten<br />

3.<br />

Gas/Wasser, Fernwärme, Kanalbau, Kabelbau<br />

– Strom, Industrierohrleitungsbau<br />

4.<br />

5.<br />

und dem neu hinzugekommenen Bereich<br />

Telekommunikation. Ein entsprechendes<br />

Stichwortverzeichnis sowie eine farbliche<br />

Kodierung der Zielgruppen macht die<br />

Orientierung einfach, zudem werden Ansprechpartner<br />

für die jeweiligen Bereiche<br />

genannt.<br />

Zu den wichtigen Bausteinen des<br />

umfangreichen Gesamtangebots des<br />

AZWV und DIN EN ISO 9001 zertifizierten<br />

brbv, das fachlich-technische Bildungsmöglichkeiten<br />

auf hohem Niveau<br />

bietet, zählen zielgruppengerecht aufgebaute<br />

Grundlagenschulungen, Informationsveranstaltungen,<br />

Praxisseminare<br />

und Tagungen. Neue, interessante Angebote<br />

sind gut sichtbar gekennzeichnet<br />

und GW 301-relevante Seminare innerhalb<br />

der Sparten auf den ersten Blick zu<br />

erkennen. Die Inhalte werden kontinuierlich<br />

erweitert und den wachsenden Anforderungen<br />

an das Berufsbild des Leitungsbauers<br />

angepasst.<br />

Gas<br />

Wasser<br />

Fernwärme<br />

Kanalbau<br />

Kabelbau<br />

Strom<br />

Telekommunikation<br />

Industrierohrleitungsbau<br />

PROGRAMM<br />

Berufsbildung im Leitungsbau<br />

www.brbv.de<br />

Kontakt: brbv, Köln, Tel. +49 221<br />

37668-20, www.brbv.de<br />

764 10 / 2012


GWP präsentierte in Washington die Expertise<br />

der deutschen Wasserwirtschaft<br />

Unter dem Motto „Water and Innovation,<br />

Solutions for Development – The German<br />

Experience“ führte eine GWP-Delegation<br />

vom 11. bis 13. September in Washington<br />

mit über 40 Vertretern internationaler Organisationen<br />

den im vergangenen Herbst<br />

aufgenommenen Fachaustausch fort.<br />

Im Fokus des Besuches stand ein Expertendialog<br />

beim sogenannten „Weltbank<br />

Water Anchor“ zu deutschen Wasserkompetenzen<br />

u.a. bei Herausforderungen wie<br />

Energieeffizienz und semi- und dezentrale<br />

Lösungen im Wassersektor. Übergreifende<br />

Ansätze wie etwa nachhaltiges Wassermanagement<br />

oder die partizipative Planung<br />

der Grundversorgung am Beispiel informeller<br />

Wohngebiete in Kairo spielten ebenfalls<br />

eine wichtige Rolle. Julia Bucknall, Leiterin<br />

der Wasserabteilung der Weltbank, Wilhelm<br />

Rissmann, Stellvertreter der deutschen<br />

Exekutivdirektorin bei der Weltbank<br />

und Dr. Fritz Holzwarth, Unterabteilungsleiter<br />

Wasserwirtschaft im BMU eröffneten<br />

diese Veranstaltung.<br />

Darüber hinaus präsentierten die GWP-<br />

Mitglieder innovative Konzepte und praxisorientierte<br />

Lösungen des deutschen Wassersektors.<br />

Axel Lüdecke (KSB AG) betonte:<br />

„Die Rückfragen der Weltbank zur<br />

GWP-Präsentation waren<br />

sehr positiv. Der Besuch<br />

übertrifft meine Erwartungen.“<br />

Ebenso positiv<br />

äußerte sich Stefan<br />

Heuser (Lavaris Technologies<br />

GmbH), der im<br />

Rahmen der GWP-Präsentation<br />

Methoden zur<br />

Wasseraufbereitung und<br />

-reinigung präsentierte:<br />

„Wir bekommen hier eine<br />

große Chance geboten.“<br />

Diese und andere<br />

von der GWP präsentierten<br />

Ansätze sind für die<br />

internationale Entwicklungsagenda<br />

entscheidend,<br />

wie die Diskussion<br />

zeigte.<br />

Außerdem erörterte die Delegation<br />

sowohl mit der International Finance Cooperation<br />

als auch der Inter-American Development<br />

Bank die Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

und informierte sich über<br />

Rahmenbedingungen und Bedarfe Weitere<br />

Gesprächstermine führten GWP zur Millenium<br />

Challenge Corporation und zur Multilateral<br />

Investment Guarantee Agency.<br />

Die GWP-Delegation mit Dr. Fritz Holzwarth vom BMU (3.v.l.)<br />

überzeugte mit innovativen Konzepten und nachhaltigen wasserwirtschaftlichen<br />

Lösungen<br />

Bereits am 27. Oktober 2011 hatte<br />

GWP mit dem Weltbank Water Anchor<br />

und der Deutschen Exekutivdirektorin<br />

bei der Weltbank, Ingrid Hoven, zu<br />

einer Veranstaltung eingeladen, bei der<br />

GWP deutsche Wasserkompetenzen erfolgreich<br />

vorstellte. Die Fortführung des<br />

Expertendialogs in 2013 ist bereits vereinbart.<br />

Quelle: GWP<br />

VKU kritisiert Breitbandausbau-Leitfaden der<br />

Bundesnetzagentur<br />

Mit Enttäuschung hat der Verband kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) auf den lang erwarteten<br />

Leitfaden der Bundesnetzagentur<br />

(BnetzA) zur Verlegung von Glasfaserkabeln<br />

reagiert. VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-<br />

Joachim Reck: „Der Leitfaden behindert den<br />

Breitbandausbau in Deutschland mehr, als<br />

dass er ihn fördert. Das kann nicht im Sinne<br />

der Bundesregierung und ihrer Breitbandstrategie<br />

sein. Wir brauchen verlässliche und<br />

unbürokratische Regelungen für den Breitbandausbau,<br />

sonst wird der flächendeckende<br />

Ausbau mit schnellen Datenautobahnen<br />

nicht gelingen.“<br />

Der VKU kritisiert vor allem die bürokratischen<br />

Hürden, die aufgestellt werden,<br />

wenn die kommunalen Energieversorger<br />

gleichzeitig mit dem Strom- auch das<br />

Glasfasernetz ausbauen wollen. So fordert<br />

die BnetzA für die Anerkennung der Kosten,<br />

dass alle Details der einzelnen Baumaßnahmen<br />

exakt abgerechnet werden. Reck: „Viel<br />

zielführender und investitionsfreundlicher<br />

sind einfache Regelungen, wie sie von verschiedenen<br />

Landesregulierungsbehörden in<br />

der Vergangenheit angewendet wurden.“<br />

Mit dem neuen Leitfaden werde lediglich<br />

der bekannte Status quo um weitere bürokratische<br />

Hürden ergänzt. „Eine pauschale<br />

Kostenanerkennung hingegen könnte einen<br />

echten Investitionsschub auslösen“, so Reck.<br />

Der Verband kritisiert zudem die Ausweitung<br />

der Aufgaben für kommunale Unternehmen.<br />

Die Bundesnetzagentur stelle<br />

an Stromnetzbetreiber nun Anforderungen,<br />

die weit über die Regelungen des Telekommunikationsgesetzes<br />

hinausgehen: Stromanbieter,<br />

die ihre Glasfaserinfrastruktur<br />

an Telekommunikationsanbieter vermieten,<br />

sollen diese dazu verpflichten, anderen<br />

Unternehmen den Zugang zum gemieteten<br />

Netz zu den gleichen Bedingungen zu ermöglichen.<br />

Diese Regelung galt bisher nur<br />

für Telekommunikationsunternehmen, die<br />

von der Bundesnetzagentur reguliert werden.<br />

„Die Stromnetzbetreiber sollen hier<br />

offenbar Aufgaben der Bundesnetzagentur<br />

übernehmen“, kritisiert Reck.<br />

10 / 2012 765


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

GS Kanalbau optimiert Homepage<br />

Der Internetauftritt der Gütegemeinschaft<br />

Kanalbau wurde in wesentlichen<br />

Teilen überarbeitet. Insbesondere der<br />

Log in-Bereich, den Mitglieder nach Eingabe<br />

ihrer Zugangsdaten nutzen können,<br />

wurde sukzessive mit verbesserten Masken<br />

zur Dateneingabe und deutlich mehr<br />

Nutzungsmöglichkeiten ausgestattet. Viele<br />

Neuerungen wurden auf Wunsch der<br />

Gütezeicheninhaber eingeführt. Funktionalität<br />

und Struktur wurden optimiert. So<br />

besteht ab sofort die Möglichkeit, neben<br />

Übersichten in Form von Personal-, Schulungs-,<br />

und Gerätelisten auch Projektlisten<br />

abzurufen. Diese können vom Nutzer individuell<br />

angepasst werden. Gütezeicheninhaber<br />

können für beliebige Zeiträume<br />

Übersichten zu aktuellen und abgeschlossenen<br />

Baumaßnahmen ausdrucken. Darüber<br />

hinaus können die Maßnahmen auch<br />

z. B. nach den beteiligten Mitarbeitern oder<br />

Auftraggebern ausgewertet werden. Das<br />

hat Vorteile: Projektlisten schaffen Überblick<br />

und können vom Gütezeicheninhaber<br />

zur Vorlage beim Auftraggeber verwendet<br />

werden.<br />

Gütezeicheninhaber und Antragsteller<br />

geben über den Login-Bereich ihre Angaben<br />

zur Qualifikation ein, hierzu gehören<br />

zum Beispiel Angaben zum Fachpersonal,<br />

zu Schulungen und Geräteausstattung.<br />

Die abgefragten Daten dienen dem<br />

Nachweis der Anforderungen gemäß Güte-<br />

und Prüfbestimmungen. Nun können<br />

diese Angaben zur Qualifikation auch in<br />

geeigneter Form als Übersichten ausgedruckt<br />

werden. Automatisch entstehen auf<br />

diese Weise beispielsweise firmen- oder<br />

mitarbeiterbezogene Schulungsübersichten.<br />

Unternehmen nutzen diese Übersichten<br />

als Grundlage für ihr internes Qualitätsmanagementsystem.<br />

Hervorragender Überblick<br />

Darüber hinaus weisen Gütezeicheninhaber<br />

mit der Meldung ihrer Maßnahmen im<br />

Login-Bereich ihre besondere Erfahrung<br />

nach. In 2011 gaben 25.000 Baustellenmeldungen<br />

einen hervorragenden Überblick<br />

über das, was draußen auf den Kanalbaustellen<br />

passierte. Gütezeicheninhaber<br />

können ihre Meldungen über den Login-<br />

Bereich jetzt auch unter verschiedensten<br />

Kriterien zusammenstellen. Diese lassen<br />

sich als „Projektliste Summen“<br />

(siehe Bild 1) oder „Projektliste<br />

Einzelmeldungen“ (siehe Bild 2)<br />

als PDF-Datei ausdrucken und/<br />

oder versenden.<br />

Die Prüfung und Bestätigung<br />

der firmenbezogenen Angaben<br />

zur Qualifikation sind Bestandteil<br />

der Gütesicherung Kanalbau. Die<br />

Baustellenmeldungen der Gütezeicheninhaber<br />

sind Grundlage<br />

für die unangemeldeten Baustellenbesuche<br />

der vom Güteausschuss<br />

der Gütegemeinschaft<br />

beauftragten Prüfingenieure.<br />

Darüber hinaus dienen<br />

die Meldungen dem Nachweis<br />

der besonderen Erfahrung des<br />

Gütezeicheninhabers. Hinzu<br />

kommt: Auf Grundlage solcher<br />

Übersichten zu abgewickelten<br />

Maßnahmen prüft der Güteausschuss<br />

regelmäßig die Einordnung<br />

des Gütezeicheninhabers<br />

in die passende Beurteilungsgruppe<br />

des offenen Kanalbaus.<br />

Die neuen Projektlisten bieten<br />

Auftraggebern und Auftragnehmern<br />

einen zusätzlichen<br />

Mehrwert. Gütezeicheninhaber<br />

können potenziellen Auftraggebern<br />

bei Bedarf ohne zusätzlichen<br />

Aufwand detaillierte Informationen<br />

zu ihrer Qualifikation<br />

zur Verfügung stellen. Auf diese<br />

Weise sorgt der verbesserte<br />

Datenaustausch für eine exaktere<br />

Darstellung der Qualifikation<br />

der ausführenden Unternehmen<br />

und eine schnelle Orientierung<br />

auf Auftraggeberseite.<br />

Bild 1: Beispiel „Projektliste Summen“<br />

Bild 2: Beispiel „Projektliste – Einzelmeldungen“<br />

Prüfung der Bietereignung<br />

Auftraggeber wollen für ihre Kanalbaumaßnahmen<br />

ein Bieterfeld, das bestimmten<br />

Anforderungen genügt. Etwa in Bezug<br />

auf die Qualifikation der Unternehmen<br />

oder die Ausführungsqualität. Detaillierte<br />

Anforderungen an die Technische Leistungsfähigkeit<br />

der Bieter finden sich in der<br />

Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961, insbesondere<br />

auch Anforderungen an Erfahrung<br />

und Zuverlässigkeit des Unternehmens,<br />

an Personal, Betriebseinrichtungen<br />

und Geräte, Nachunternehmer und Eigenüberwachung.<br />

Mit einem Gütezeichen der<br />

Beurteilungsgruppen AK3 bis AK1 weisen<br />

Firmen nach, dass sie die für Kanalbaumaßnahmen<br />

in offener Bauweise nötige<br />

Eignung besitzen.<br />

Die den entsprechenden Beurteilungsgruppen<br />

zugehörigen Anforderungen<br />

nutzen Auftraggeber bei der Verga-<br />

766 10 / 2012


e von Aufträgen als Voraussetzung für<br />

den Nachweis der technischen Leistungsfähigkeit<br />

der Bieter. Eine Vorgehensweise,<br />

die den eigenen Anspruch in punkto Ausführungsqualität<br />

untermauert. Bei Vergabe<br />

von Aufträgen ausschließlich an geeignete<br />

Firmen werden Kommunen auch ihrer<br />

haushaltsrechtlichen Verantwortung<br />

gerecht. Die Berechtigung zur Forderung<br />

eines Eignungsnachweises nach RAL-GZ<br />

961 ergibt sich aus der Vergabe- und Vertragsordnung<br />

für Bauleistungen (VOB/A<br />

2009, § 6, Abs. 3, Ziffer 3).<br />

Fußnoten beachten<br />

Auftraggeber definieren das von den Bietern<br />

nachzuweisende Anforderungsniveau<br />

in Abhängigkeit der geplanten Maßnahme.<br />

Bei Festlegung des Anforderungsniveaus<br />

werden die in den Ausführungsbereichen<br />

der Güte- und Prüfbestimmungen<br />

genannten Nennweitenbereiche oder Tiefenlagen<br />

herangezogen. Dabei ist jedoch<br />

eine scharfe Trennung entsprechend der<br />

Definition der Ausführungsbereiche anhand<br />

Tiefenlage und Nennweite nicht immer<br />

sinnvoll. Im Gegenteil: Der Auftraggeber<br />

kann und sollte die ihm zur Verfügung<br />

stehenden Handlungsspielräume ausschöpfen.<br />

Diese werden ihm unter anderem<br />

durch entsprechende Ergänzungen in<br />

den Güte- und Prüfbestimmungen eröffnet,<br />

etwa durch eine Fußnote in den Bestimmungen<br />

zu den jeweiligen Ausführungsbereichen.<br />

Zum Ausführungsbereiche AK3 heißt<br />

es beispielsweise:<br />

Gruppe AK3: Einbau von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen aller Werkstoffe in<br />

Nennweiten kleiner gleich DN 250 in offener<br />

Bauweise mit den dazugehörigen Bauwerken<br />

bis zu einer Tiefenlage von 3 m.<br />

Diese Fußnote weist ausdrücklich darauf<br />

hin, dass sich Angaben zur Tiefenlage<br />

auf die charakteristische Tiefe der Baugrubensohle<br />

innerhalb einer Gesamtbaumaßnahme<br />

beziehen. Konkret bedeutet<br />

das, dass bei einer offenen Kanalbaumaßnahme,<br />

bei der nur ein geringer Teilbereich<br />

der Grabensohle tiefer als 3 m liegt, der<br />

Auftraggeber in der Regel den Nachweis<br />

der Anforderungen der Beurteilungsgruppe<br />

AK3 fordert.<br />

In Bezug auf die genannte Nennweite<br />

verfügt der Auftraggeber ebenfalls über<br />

einen Spielraum. So kann er bei der Bewertung<br />

der Bietereignung ab sofort auch<br />

die Projektliste zu Rate ziehen. Hieraus<br />

kann unter anderem hervorgehen, dass ein<br />

Unternehmen aus der Beurteilungsgruppe<br />

AK3 durchaus schon Erfahrung bei der<br />

Verlegung von Rohren in größeren Nennweiten<br />

sammeln konnte.<br />

Die Praxis zeigt, dass die Kriterien<br />

Tiefenlage und Nennweite allein nicht<br />

immer für die Festlegung des Anforderungsniveaus<br />

ausschlaggebend sein müssen.<br />

Letztlich ist es die Gesamtheit der<br />

Randbedingungen der auszuschreibenden<br />

Maßnahme, die der Auftraggeber<br />

bei der Festlegung der nachzuweisenden<br />

Bieterqualifikationen bewertet. Auf dieser<br />

Grundlage legen Auftraggeber zum<br />

Nachweis der Bietereignung das geforderte<br />

Profil orientiert an AK3, AK2 oder<br />

AK1 fest.<br />

Dabei nutzen einige Auftraggeber zunehmend<br />

auch die Möglichkeit, eine weniger<br />

weit reichende Beurteilungsgruppe<br />

in Verbindung mit dem Nachweis über die<br />

Abwicklung von Projekten anzuerkennen,<br />

wenn diese mit der zur Ausführung anstehenden<br />

Aufgabe vergleichbar sind. Hierfür<br />

stellt die Verfügbarkeit der neuen Projektliste<br />

im Zusammenspiel mit der Gütesicherung<br />

Kanalbau einen weiteren effizienten<br />

Baustein dar.<br />

GWP-Reise zur Geschäftsanbahnung nach<br />

Bolivien und Peru<br />

Die CONOSCOPE GmbH organisiert gemeinsam<br />

mit German Water Partnership<br />

(GWP), der AHK Peru und der AHK Bolivien<br />

im Auftrag des Bundesamtes für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) eine Geschäftsanbahnungsreise<br />

nach Bolivien und Peru<br />

zum Thema Wasserwirtschaft und Sanitär.<br />

Die Reise, die vom 19. bis 23. November<br />

2012 stattfindet, ist offen für alle exportorientierten<br />

deutschen kleinen und mittelständschen<br />

Unternehmen (KMU), die in<br />

diesem Bereich tätig sind.<br />

Ziel des Projektes ist es, den Anbietern<br />

von Technologien zur Wasserver- und<br />

-entsorgung umfangreiche Informationen<br />

über den bolivianischen und peruanischen<br />

Markt sowie Geschäftschancen im<br />

Bereich der Wasserwirtschaft und Sanitär<br />

zu vermitteln. Durch individuell vereinbarte<br />

Gespräche soll den deutschen Teilnehmern<br />

der Einstieg in den Markt erleichtert<br />

und die Grundlage für eine Kooperation<br />

mit bolivianischen und peruanischen<br />

Unternehmen sowie die zukünftige Auftragsakquisition<br />

gelegt werden. Damit<br />

werden die bilateralen Bestrebungen zur<br />

Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen gefördert.<br />

Potenzielle bolivianische und peruanische<br />

Teilnehmer an der Geschäftsanbahnung<br />

sind Entscheidungsträger aus<br />

bolivianischen und peruanischen Institutionen<br />

und lokalen Verwaltungseinheiten<br />

sowie Industrieunternehmen, die Bedarf<br />

und Interesse an Technologien und Ausrüstung<br />

im Bereich der Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung haben<br />

und dadurch potenzielle Kunden und Kooperationspartner<br />

deutscher Unternehmen<br />

sind.<br />

10 / 2012 767


verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an<br />

FH Frankfurt verliehen<br />

Prof. Joachim Lenz (4. v. li.), Vorsitzender des Stiftungsrates, Dr. Manfred Veenker (3. v. li.),<br />

iro-Vorstandsmitglied und Mitglied im Stiftungsrat, sowie Prof. Dr. Manfred Weisensee (2. v.<br />

li.), Vizepräsident der Jade Hochschule, Mitglied im Stiftungsrat sowie der Jury, übergaben den<br />

Preis an Prof. Dr. Kurt Kliesch (4. v. re.), Fachhochschule Frankfurt<br />

Die Professor Joachim Lenz-Stiftung, Oldenburg,<br />

hat sich seit ihrer Gründung<br />

2003 durch eine Vielzahl von Stipendien<br />

für osteuropäische Jungingenieure um deren<br />

Kontakt zur deutschen Wirtschaft verdient<br />

gemacht. Anlässlich des 3. Stiftungstages<br />

am 14./15. September 2012 an der<br />

Technisch-Wissenschaftlichen Universität<br />

Krakau verlieh die Stiftung erstmals den<br />

Stiftungspreis „Jugend baut Europa“. Marzena<br />

Paszkot, bevollmächtigte Präsidentin<br />

für Familie und Sozialpolitik der Stadt Krakau,<br />

überreichte die mit 10.000 Euro dotierte<br />

Auszeichnung in einem Festakt an<br />

Prof. Dr. Kurt Kliesch und seine Mitarbeiter<br />

vom Fachbereich Bauingenieurwesen der<br />

Fachhochschule Frankfurt/Main, für deren<br />

Projekt „Sicherung der Schlossanlage<br />

Kurozweki bei Hochwasser“.<br />

Der 2009 ausgelobte Stiftungs-Preis<br />

„Jugend baut Europa“ wird künftig alle drei<br />

Jahre verliehen und zeichnet nationale<br />

Grenzen übergreifende Leuchtturm-Projekte<br />

einer Zusammenarbeit von deutscher<br />

Forschung bzw. Wirtschaft mit osteuropäischem<br />

Ingenieur-Nachwuchs aus. Voraussetzung<br />

einer Zulassung von Projekten<br />

zum Wettbewerb ist, dass diese deutlich<br />

praxisorientiert sind, in bilateraler Trägerschaft<br />

stehen und einen aktuellen Bezug<br />

zu Wasser bzw. Abwasser oder Energieressourcen<br />

haben. Die letztgenannte Voraussetzung<br />

führt sich auf den historischen<br />

Hintergrund der Stiftung zurück:<br />

Namensgeber Prof. Joachim Lenz, der in<br />

Krakau als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />

ein Grußwort sprach, ist Gründervater<br />

des Institutes für Rohrleitungsbau Oldenburg,<br />

das sich seit 1989 der praxisnahen<br />

Forschung rund um Rohrleitungsnetze für<br />

Wasser, Abwasser und Energieträger verschrieben<br />

hat.<br />

Mit dem seither jährlich stattfindenden<br />

Oldenburger Rohrleitungsforum hat<br />

Prof. Joachim Lenz die weltweit wohl besucherstärkste<br />

Fachkonferenz zum Thema<br />

Rohrleitungen etabliert. Der eigentlichen<br />

Preisverleihung durch die Krakauer<br />

bevollmächtigten Präsidentin für Familie<br />

und Sozialpolitik Marzena Paszkot gingen<br />

eine Laudatio von Prof. Dr. Manfred<br />

Weisensee, Vizepräsident der Jade-Hochschule<br />

Oldenburg, und eine Reihe weiterer<br />

Grußworte voraus: Die Liste der Persönlichkeiten,<br />

die sich hier zu Wort meldeten,<br />

belegt eine hohe Wertschätzung der Prof.<br />

Joachim Lenz-Stiftung, ihres Anliegens und<br />

ihrer Leistungen. Frau Prof. Dr. hab. Anna<br />

Siwik, Prorektorin der AGH University<br />

of Science and Technology Krakau sagte:<br />

„Ich freue mich ganz besonders, dass der<br />

1. Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz in<br />

unserer Hochschule, der ältesten Hochschule<br />

Mitteleuropas, sowie an ein polnisches<br />

Projekt in der Nähe von Krakau vergeben<br />

wird“. Und Frau PhDr. Alice Hanáková,<br />

CVUT Czech Technical University,<br />

Faculty of Civil Engineering ergänzte: „Die<br />

Sprache ist die Grundlage für das menschliche<br />

Miteinander, Rohrleitungen sind die<br />

technischen Hilfsmittel für das menschliche<br />

Miteinander“.<br />

Das letztlich vom Stiftungsrat zum<br />

Preisträger 2012 auserkorene Projekt ist<br />

ein gutes Beispiel auch für den völkerverbindenden<br />

Anspruch des Preises und der<br />

Stiftung. Ein deutsches Hochschulinstitut<br />

schützt gemeinsam mit der Technischen<br />

Hochschule Krakau, mit polnischen Diplomanden<br />

und einem polnischen Unternehmen<br />

ein wichtiges nationales Kulturgut.<br />

Die Renaissance-Schlossanlage Kurozweki<br />

in Südpolen liegt zwischen dem Fluss<br />

Czarna und dem Mühlbach-Kanal und ist<br />

in dieser Lage chronisch durch Hochwasser<br />

gefährdet. Das bedroht nicht nur die<br />

Bausubstanz, sondern auch die wirtschaftliche<br />

Nutzung des Schlosses als Freizeitund<br />

Erholungszentrum. Zusammen mit der<br />

Betreibergesellschaft hat vor diesem Hintergrund<br />

die Fachhochschule Frankfurt ein<br />

präventiv ausgerichtetes und kurzfristig<br />

realisierbares Hochwasserschutzkonzept<br />

entwickelt. Dieses beinhaltet die frühzeitige<br />

Vorhersage von Hochwassersituationen<br />

aufgrund eines mit hydrologischen<br />

Messdaten gespeisten Prognosemodells<br />

sowie bauliche Vorkehrungen zum Schutz<br />

der Anlage durch Steuerung der Abflüsse<br />

in Czarna und Mühlbachkanal.<br />

Mitentscheidend für die Verleihung<br />

des Stiftungspreises war, dass die wissenschaftlichen<br />

Grundlagen des Projektes<br />

durch eine Vielzahl von Diplomarbeiten<br />

polnischer Studenten gelegt wurden.<br />

Der ausgelobte Stiftungspreis von<br />

10.000 € wird maßgeblich zur baulichen<br />

Umsetzung und Anschaffung von Ausrüstung<br />

der an der FH Frankfurt entwickelten<br />

Schutzkonzeption beitragen.<br />

768 10 / 2012


Personalien<br />

Nachrichten<br />

Mark Biesalski führt nun Uhrig Kanaltechnik<br />

Am 1. September 2012 wurde Mark Biesalski<br />

zum Geschäftsführer der Produktsparte<br />

Quick-Lock Uhrig Kanaltechnik<br />

GmbH ernannt. Der Name Uhrig steht<br />

seit einem halben Jahrhundert für Kompetenz<br />

rund um das Abwasser. Das Familienunternehmen,<br />

seit 1963 in Geisingen in<br />

Baden-Württemberg ansässig, beschäftigt<br />

in beiden Sparten zusammen 100 Mitarbeiter<br />

und wird in der zweiten Generation<br />

von Thomas Uhrig geführt. Die Firma<br />

unterteilt sich in die Uhrig Straßen- und<br />

Tiefbau GmbH – mit innovativem Kanalbau,<br />

Anlagenbau, Netzbewirtschaftung<br />

und der Entwicklung von Baggeranbaugeräten<br />

– sowie die Uhrig Kanaltechnik<br />

GmbH mit den Produktsparten Quick-Lock<br />

(für eine nachhaltige Kanalsanierung) und<br />

Therm-Liner (für die ökologische Nutzung<br />

von Energie aus Abwasser).<br />

Die Quick-Lock Technik ist heute<br />

Standard in der Reparatur von undichten<br />

Rohrleitungen. Mit ein paar Hundert Manschetten<br />

Jahresumsatz fing 2004 alles an,<br />

erinnert sich Mark Biesalski. Heute werden<br />

über 15.000 Stück pro Jahr gefertigt.<br />

Biesalski hat Anteil an diesem Erfolg. Er<br />

In der neu erstellten Produktionshalle bedankt sich Mark<br />

Biesalski (links) bei Firmeninhaber Thomas Uhrig für das<br />

Vertrauen und die neue Aufgabe. Im Hintergrund Produktionsleiter<br />

Christian Bechler<br />

war seit 2004 Vertriebsleiter<br />

bei Uhrig Kanaltechnik<br />

und hat in den letzten<br />

acht Jahren maßgeblich die<br />

heutigen Vertriebsstrukturen<br />

national und international<br />

aufgebaut. „Dank<br />

unserer neuen Produkte<br />

erwarten wir in den kommenden<br />

beiden Jahren ein<br />

Wachstum im zweistelligen<br />

Prozentbereich“, prognostiziert<br />

er und nennt als<br />

Beispiel die Quick-Lock Linerendmanschette.<br />

„Sie ist<br />

seit Einführung Ende 2011<br />

hervorragend vom Markt<br />

angenommen und beweist<br />

in zahlreichen Projekten<br />

ihre Praxistauglichkeit“. Bei<br />

Kanalsanierung mit so genannten<br />

Inlinern dichtet<br />

diese Endmanschette Anfang und Ende<br />

der sanierten Strecke zum vorhandenen<br />

Kanalrohr hin ab.<br />

Eine vor kurzem fertig gestellte moderne<br />

Produktionshalle schafft die Voraussetzung<br />

für das angepeilte Wachstum<br />

des Betriebs. Die Kapazität wurde deutlich<br />

erhöht, um Auftraggeber und Vertriebspartner<br />

weiterhin prompt beliefern<br />

zu können.<br />

Victaulic ernennt neuen<br />

Produktentwicklungsdirektor<br />

Victaulic, Hersteller von mechanischen<br />

Rohrverbindungssystemen, hat Henrik Ulrich<br />

zur neu geschaffenen Position des Produktentwicklungsdirektor<br />

EMEA-I ernannt.<br />

Die strategische Position unterstreicht die<br />

Henrik Ulrich<br />

Verpflichtung des Unternehmens auf die<br />

Lieferung fortgeschrittenster Rohrverbindungslösungen<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Ulrich, der einen Hochschulabschluss in<br />

Exporttechnik von der VIA-Hochschule im<br />

dänischen Horsens besitzt, hat einen soliden<br />

Hintergrund in Verkauf und Marketing sowie<br />

im Laufe von über 15 Jahren gewonnene<br />

Fachkenntnis über Ausgleichsventile. Er<br />

wechselt zu Victaulic von einem dänischen<br />

Hersteller, wo die erfolgreiche Einführung<br />

neuer Produkte zu seinen Erfolgen als Verkaufs-<br />

und Marketingdirektor gehörte.<br />

Anfänglich wird sich Ulrich auf das Angebot<br />

einer wichtigen Schnittstelle für Victaulic-Produktleiter<br />

in den USA konzentrieren<br />

und neue Produktgelegenheiten und<br />

innovative Lösungen auf dem EMEA-I-Gebiet<br />

ausfindig machen. Er wird sicherstellen,<br />

dass das aktuelle Produktsortiment<br />

weiterhin den Bedarf des EMEA-I-Marktes<br />

deckt und die Stellung von Victaulic als<br />

Marktführer bei Produktinnovation und<br />

-entwicklung stärken.<br />

Der neue Produktentwicklungsdirektor,<br />

der von Dänemark nach Belgien in die<br />

Nachbarschaft der europäischen Victaulic-Zentrale<br />

umziehen wird, kommentierte<br />

hinsichtlich seiner Ernennung: „Es gibt<br />

für Victaulic fantastische Gelegenheiten in<br />

Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Indien<br />

sowie eine wachsende Nachfrage für<br />

unsere Produkte in den kommenden Jahren.<br />

Wenn wir uns das aktuelle Produktsortiment<br />

und dessen zahlreiche unterschiedliche<br />

Anwendungen betrachten, ist<br />

das Potential enorm. Ich freue mich darauf,<br />

das Geschäftswachstum unterstützten zu<br />

können und sicher zu stellen, dass Victaulic<br />

bei F&E der Konkurrenz voran bleibt.“<br />

10 / 2012 769


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

K 2013: Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist<br />

deutlich gestiegen<br />

Die K 2013 knüpft an die überaus erfolgreiche<br />

Veranstaltung 2010 an. Nach dem<br />

offiziellen Anmeldeschluss Ende Mai steht<br />

fest, dass alle namhaften Unternehmen<br />

der internationalen Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

an der Leitmesse im Oktober<br />

kommenden Jahres teilnehmen werden.<br />

Die Nachfrage nach Standflächen ist<br />

deutlich gestiegen, etliche Aussteller wollen<br />

ihren Messeauftritt vergrößern. Alle<br />

19 Hallen des Düsseldorfer Messegeländes<br />

werden voll belegt sein.<br />

Für Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Messe<br />

Düsseldorf, bestätigt das große Interesse<br />

der gesamten Branche die herausragende<br />

Stellung der K Düsseldorf: „Die K<br />

2013 wird den kompletten Überblick über<br />

den sich wandelnden Weltmarkt bieten<br />

und erneut mit einer Fülle beeindruckender<br />

Innovationen aufwarten. Wir wissen,<br />

dass viele unserer Aussteller ihre Produktneuheiten<br />

und Präsentationen bereits mit<br />

Hochdruck vorbereiten. Von Düsseldorf<br />

aus werden zukunftsweisende Impulse<br />

für die Fachwelt ausgehen.“<br />

Rund 3.000 Ausstellerfirmen werden<br />

an der K 2013 vom 16. bis 23. Oktober<br />

teilnehmen und ihre Angebote aus<br />

den Bereichen Maschinen und Ausrüstung<br />

für die Kunststoff- und Kautschuk-Industrie,<br />

Roh stoffe, Hilfsstoffe und Halbzeuge,<br />

Technische Teile und verstärkte Kunststoff-Erzeugnisse<br />

dem weltweiten Fachpublikum<br />

präsentieren. Besonders stark<br />

vertreten werden erneut die Anbieter<br />

aus Deutschland, Italien, Österreich, der<br />

Schweiz und den USA sein, noch einmal<br />

zugenommen hat die Zahl der asiatischen<br />

Hersteller aus China, Taiwan und Indien.<br />

„K makes the difference“ – das Motto<br />

der kommenden Veranstaltung ist Programm.<br />

Die K-Düsseldorf ist Trendbarometer<br />

und Innovationsforum der gesamten<br />

Branche, alle drei Jahre haben hier<br />

neueste Entwicklungen und optimierte<br />

Technologien Premiere. Ergänzt werden<br />

die Exponate der Aussteller durch eine<br />

Sonderschau mit dem Titel „Kunststoff<br />

bewegt“. Dort werden Aspekte des Themenkomplexes<br />

Mobilität aufgegriffen –<br />

vom Leichtbau bei der Konstruktion von<br />

Fahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen über<br />

die Elektromobilität bis hin zu individueller<br />

Mobilität und modernem Freizeitverhalten.<br />

Kontakt: www.k-online.de<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

Seminar in Oldenburg: Qualitätssicherung im<br />

Erdbau<br />

Nach grundlegender Überarbeitung der<br />

Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Erdarbeiten<br />

im Straßenbau liegen nun die neuen<br />

ZTVE-StB 09 vor. Sie stellen zusammen<br />

mit dem seit Juli verbindlich eingeführten<br />

Eurocode 7 ein zentrales Regelwerk<br />

für die geotechnische Praxis dar, da in der<br />

neuen ZTVE sowohl die Anforderungen<br />

an Erdbauwerke und die Vorgaben für deren<br />

Ausführung als auch die Prüfmethoden<br />

konkreter als bisher festgelegt wurden.<br />

In einem Seminar am 11. Dezember<br />

2012 werden grundlegende Aspekte sowohl<br />

im theoretischen Überblick als auch<br />

zur praktischen Vorgehensweise bei der<br />

Bewertung, Berechnung und Dokumentation<br />

von Prüfmethoden und Prüfergebnissen<br />

für den Boden als Baustoff vermittelt.<br />

Referent ist Prof. Dr.-Ing. Karl Mallwitz,<br />

Gutachter und Sachverständiger auf dem<br />

Gebiet der Geotechnik, Neubrandenburg.<br />

Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter aus<br />

Ingenieurbüros im Bereich des Erd- und Ingenieurbaues,<br />

an Tiefbauabteilungen von<br />

Behörden und Bauunternehmen sowie an<br />

beratende Ingenieure und Prüflabore.<br />

Kontakt: Jade Hochschule, Zentrum<br />

für Weiterbildung, Oldenburg,<br />

Tel. +49 441 36103920,<br />

E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de<br />

770 10 / 2012


Agencia del Medioambiente<br />

y del Control de la Energía<br />

Jetzt anmelden zum<br />

2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

Am 6. November 2012 veranstalten <strong>3R</strong>, ZfW und iro in Essen den<br />

2. Praxistag Wasserversorgungsnetze. Die ganztägige Veranstaltung<br />

(9:00-17:15 Uhr) richtet sich an Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen sowie Dienstleister im<br />

Bereich Netzinspektion und –wartung. Thematisch ist der Praxistag<br />

in drei Blöcke unterteilt.<br />

Themenblock 1: Netzbetrieb – Analysieren und Optimieren<br />

Über „Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei Kalibrierung,<br />

Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen“ spricht<br />

Herr Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart.<br />

Um die „Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen“<br />

geht es im Vortrag von Dr. A. Wolters, 3S Consult,<br />

Garbsen. „Zielnetzplanung anhand des Beispiels Cuxhaven“ erläutern<br />

H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE, Oldenburg.<br />

Zur „Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen der<br />

Gas- und Wasserversorgung – Konzept und Inhalt der künftigen<br />

GW 18 und GW 19“ referiert Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann<br />

Line Pipe GmbH, Siegen. Zur „Unterstützung der Rohrnetzbewertung<br />

mittels materialtechnischer Zustandsbewertungen“<br />

spricht Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr und „Strategie<br />

zu Einsatz von optimierten Spülverfahren am Beispiel des OOWV“<br />

lautet das Thema von A. Frerichs, OOWV, Oldenburg.<br />

75.000 Besucher<br />

2.400 Aussteller<br />

96 vertretene Länder<br />

DIE Messe<br />

Argentinien<br />

Ehrengastland<br />

Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren in der<br />

Wasserversorgung<br />

„Die Alternative zur Festverdrahtung – Überwachen, Steuern und<br />

Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze“ vermittelt<br />

E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten.<br />

Den „Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen“ stellt A. Sacharowitz, 3S Antriebe<br />

GmbH, Berlin vor.<br />

Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />

und Leckageortung<br />

Das Thema „Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />

virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21“ erörtern Dr. G.<br />

Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21, Dortmund;<br />

J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach. Über die „Kombination von<br />

Verfahren zur Ortung von Leckstellen“ spricht Dirk Becker, Hermann<br />

Sewerin GmbH, Gütersloh.<br />

Anmelden können Sie sich zu der Veranstaltung per Fax: 0201-<br />

82002-55 oder online auf www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de.<br />

Kontakt: Vulkan-Verlag, Redaktion <strong>3R</strong>, Essen,<br />

Barbara Pflamm, Tel. +49 201 82002-28,<br />

E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />

Ihre Ansprechpartner in Deutschland:<br />

Für Besucher: IMF GmbH - Ilona Wohra<br />

Tel. +49(0)221/13 05 09 02<br />

Fax +49(0)221/13 05 09 01<br />

e-mail: i.wohra@imf-promosalons.de<br />

Für Aussteller: Reed Exhibitions - Susanne Figaj - Tel: +49 (0)211 55 62 829<br />

Fax: +49 (0)211 55 62 834 - e-mail: susanne.figaj@reedexpo.de<br />

www.pollutec.com<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

10 / 2012 771<br />

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Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Bild: Roland W. Waniek, IKT<br />

Leinen los zum 10. IBAK-Seminar<br />

„Rund ums Rohr“<br />

IBAK-Geschäftsführer Dr. Werner Hunger (li.) begrüßte die Teilnehmer<br />

des Seminars „Rund ums Rohr“ auf der Color Fantasy. Dr. Bert<br />

Bosseler (re.) vom IKT moderierte die Veranstaltung<br />

Von Kiel (Bild) ging es nach Oslo und von dort zurück nach Kiel. Zuvor hatten die Teilnehmer<br />

die Gelegenheit, sich das IBAK-Werksgelände in Kiel anzuschauen<br />

Vom 12. bis 14. September fand das 10.<br />

IBAK-Seminar „Rund ums Rohr“ an Bord des<br />

Kreuzfahrtschiffs Color Fantasy statt. Dr.<br />

Werner Hunger, Geschäftsführer des Kieler<br />

Unternehmens, begrüßte auf dem Seeweg<br />

von Kiel nach Oslo ca. 100 Teilnehmer und<br />

Referenten zum Seminar auf hoher See.<br />

Dr. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher<br />

Leiter des IKT in Gelsenkirchen, moderierte<br />

die Veranstaltung und leitete am ersten<br />

Tag ein ins Thema Normen und Regelwerke.<br />

IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek<br />

gab den Teilnehmern zunächst einen<br />

Überblick über die aktuellen Entwicklungen<br />

zum Thema Grundstücksentwässerung in<br />

Deutschland. Anschließend stellte Gutachter<br />

Dr.-Ing. Robert Thoma die Neuerungen<br />

bzw. Änderungen der neuen DIN<br />

1986-30:2012-02 vor, u.a. Zeitspannen<br />

von 20 bis 30 Jahren statt Fristen und die<br />

Schadensklassifizierung nach dem Ampelprinzip.<br />

Sein Gutachter-Kollege Dr. Olaf<br />

Kaufmann fasste aktuelle Entwicklungen<br />

und Trends bei der Dichtheit und ging dabei<br />

auf den Entwurf DWA M 143-6 sowie<br />

das NRW-Merkblatt zur drucklosen<br />

Durchflussprüfung ein.<br />

Im zweiten Themenblock „Recht &<br />

Gesellschaft“ präsentierte Dr.-Ing. Thomas<br />

Hillenbrand von Fraunhofer-Institut<br />

für System- und Innovationsforschung in<br />

Karlsruhe nachhaltige Abwasserinfrastrukturkonzepte<br />

im Zeichen des demografischen<br />

Wandels. Im Anschluss daran vermittelte<br />

Rechtsanwalt Sebastian Jungnickel<br />

das „Spannungsfeld Modernisierung<br />

versus Kartellrecht“ im Wasserwesen.<br />

Der zweite Tag der Veranstaltung<br />

„Rund ums Rohr begann mit einer Stadtrundfahrt<br />

bei Sonnenschein durch die<br />

norwegische Hauptstadt. Ab dem frühen<br />

Nachmittag des zweiten Seminartages<br />

wurde den Teilnehmern<br />

der Blick in<br />

die Abwasserentsorgungspraxis<br />

gewährt:<br />

Dipl.-Ing.<br />

Juliane Schenk von<br />

den Göttinger Entsorgungsbetrieben<br />

präsentierte ihre Erfahrungen<br />

mit dem<br />

Aufbau eines digitalen<br />

Schachtkreislaufs<br />

mit dem IBAK-<br />

Inspektionssystem<br />

Panoramo SI. Dipl.<br />

Ing Arno Jugel von<br />

IBAK zeigte im Anschluss<br />

daran die<br />

Grenzen und Möglichkeiten<br />

der Messtechnik<br />

in der Kanalinspektion auf. Auf den<br />

Status quo der Instandhaltung und zeitgemäße<br />

Planungsansätze ging dann Dipl.-Ing.<br />

Markus Vogel vom VSB in seinem Vortrag<br />

„Netzmanagement als Voraussetzung zukunftsorientierter<br />

Instandhaltung“ ein.<br />

Im letzten Themenblock schließlich<br />

wurden Fallbeispiele aus der Region präsentiert.<br />

Zunächst stellte Dipl.-Ing. Andreas<br />

Hartmann seine Erfahrungen mit<br />

der Zustandserfassung des Braunschweiger<br />

Kanalnetzes vor und referierte darüber,<br />

wie der Werterhalt in einer privatöffentlichen<br />

Partnerschaft funktionieren<br />

kann. Im Anschluss an diesen Vortrag legte<br />

Dipl.-Ing. Arno Bauer von KasselWasser am<br />

Beispiel der Südstadt-Siedlung Auefeld dar,<br />

wie das Projekt- und Datenmagement bei<br />

der Überwachung von Zuleitungskanälen<br />

in Kassel funktioniert.<br />

Schließlich referierte Dipl.-Ing. Klaus<br />

Schröder, Projektbeauftragter der Stadt<br />

Osnabrück, über Vegetation und Infrastruktur,<br />

Probleme, die eingewachsene<br />

Baumwurzeln hervorrufen und wie sich<br />

Leitungen wurzelfest betten lassen. In den<br />

Pausen und nach den Seminarblöcken sowie<br />

beim gemeinsamen Abendessen gab<br />

es regen Austausch zwischen den Teilnehmern<br />

und den Referenten.<br />

772 10 / 2012


Fachsymposium zu Zukunftstrends der<br />

Abwasserbranche<br />

An seinem Produktionsstandort Hof richtet<br />

Pumpenspezialist Wilo SE gemeinsam<br />

mit dem Kompetenznetzwerk Wasser,<br />

Energie und Umwelt Hof e.V. am 22. und<br />

23. Oktober 2012 die 1. Hofer Wassertage<br />

aus. Nach der sehr guten Resonanz auf die<br />

2007 und 2011 veranstalteten Wilo-Wassertage<br />

am Adlersberg nahe Regensburg<br />

findet das Fachsymposium nun in einer<br />

größeren Veranstaltungsstätte – der neu<br />

eröffneten Freiheitshalle in Hof – statt.<br />

Das Fachsymposium steht ganz im Zeichen<br />

zukunftsweisender Technologien und<br />

Konzepte für die Abwasserentsorgung und<br />

-behandlung. Es richtet sich an Entscheider,<br />

Ingenieure und Fachplaner aus der<br />

Abwasserbranche sowie an Vertreter von<br />

Umweltbehörden. Hochkarätige Referenten<br />

aus Wirtschaft, Forschung und Umweltpolitik<br />

zeigen Perspektiven innovativer<br />

und nachhaltiger Abwasserwirtschaft<br />

auf. Dabei werden unter anderem die Herausforderungen<br />

durch den Klimawandel<br />

für die Abwasserinfrastruktur analysiert<br />

und entsprechende Lösungsansätze präsentiert.<br />

Zudem stehen die energetische<br />

Nutzung von Klärschlämmen und Abwässern,<br />

die Steigerung der Energieeffizienz<br />

in der Abwassertechnik sowie der Kompetenzvorsprung<br />

durch wasserwirtschaftliche<br />

Netzwerke auf der Agenda.<br />

Die Tagung bietet neben umfassenden<br />

Fachinformationen auch ausreichend Gelegenheit<br />

zum Erfahrungsaustausch. Für interessierte<br />

Teilnehmer wird das Programm<br />

durch einen Rundgang in den Produktionsstätten<br />

des Werks Hof der WILO SE abgerundet<br />

(22.10.2012). Das Unternehmen<br />

produziert am Standort mit rund 500 Mitarbeitern<br />

ein umfassendes Sortiment von<br />

Pumpen und Systemen für die öffentliche<br />

Wasserversorgung, Abwasserentsorgung<br />

und Klärwerkstechnik. Mit dem Kompetenznetzwerk<br />

Wasser, Energie und Umwelt<br />

Hof e.V. – Mitinitiator der Hofer Wassertage<br />

– dem Wasserwirtschaftsamt Hof, der<br />

Hochschule, dem Landesamt für Umwelt<br />

sowie zahlreichen Unternehmen der Wasser-<br />

und Abwassertechnik gilt die Stadt Hof<br />

als eines der Kompetenzzentren Deutschlands<br />

für die Wasserwirtschaft.<br />

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10 / 2012 773


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Politische Entscheidungen stehen an<br />

Bei der Dichtheitsprüfung blicken alle<br />

nach NRW. Vertreter der Landtagsfraktionen<br />

stellen beim 4. Tag der Grundstücksentwässerung<br />

am 19. November 2012 in<br />

Dortmund ihre Positionen vor. Wird es in<br />

NRW auch in Zukunft eine flächendeckende<br />

Zustandskontrolle privater Abwasseranlagen<br />

geben? Das entscheidet sich in<br />

den kommenden Monaten im Düsseldorfer<br />

Landtag. Welche Überlegungen gibt<br />

es und wie stehen die Parteien zur Dichtheitsprüfung?<br />

Dazu gibt es beim Tag der<br />

Grundstücksentwässerung Informationen<br />

aus erster Hand: Vertreter aller im Landtag<br />

vertretenen Parteien werden die jeweilige<br />

Position ihrer Fraktion vorstellen.<br />

Auch in den anderen Bundesländern<br />

schaut man gespannt auf NRW. Dem einwohnerstärksten<br />

Bundesland kommt eine<br />

Schlüsselrolle zu. Von der Entscheidung<br />

der NRW-Politik hängt auf absehbare Zeit<br />

die Zukunft der Selbstüberwachung privater<br />

Abwasseranlagen in ganz Deutschland<br />

ab. Denn eine bundeseinheitliche Regelung<br />

wird es vorerst nicht geben.<br />

Die Themenschwerpunkte des 4. Deutschen<br />

Tags der Grundstücksentwässerung<br />

am 19.November 2012 in Dortmund sind:<br />

Wechselwirkungen und Gefährdungspotenziale<br />

– die siedlungswasserwirtschaftliche<br />

Sicht, Grundwassergefährdung<br />

durch undichte Kanäle (LANUV-<br />

Studie) und Schadensbewertung<br />

Politische Positionsbestimmungen im<br />

NRW-Landtag – mit Vertretern der<br />

Landtagsfraktionen von SPD, CDU,<br />

Grünen, FDP und Piraten<br />

Grundstücksentwässerung im benachbarten<br />

Ausland – mit Experten aus<br />

Belgien, Österreich und der Schweiz<br />

Wahl und Bewertung geeigneter Maßnahmen<br />

– das technisch Machbare, der<br />

Standpunkt der Bürgerinitiativen und<br />

eine wasserwirtschaftliche Bewertung<br />

jenseits der Dichtheitsprüfung<br />

Die begleitende Fachausstellung bietet<br />

Gelegenheit, sich über die neuesten technischen<br />

Entwicklungen zu informieren.<br />

Treffpunkt der Branche: 4. Deutscher Tag der Grundstücksentwässerung<br />

Kontakt: Technische Akademie<br />

Hannover e.V.,<br />

E-Mail: info@ta-hannover.de<br />

Experten diskutieren Entwicklungen im<br />

Kanalbau bei 9. Kanalbautagen<br />

Die rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen im Kanal- und<br />

Leitungsbau stehen im Mittelpunkt der<br />

9. Kanalbautage, zu denen die Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) für den 6. November<br />

2012 nach Neuss einlädt. Weitere<br />

Schwerpunkte der Tagung, die die DWA<br />

gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag<br />

und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund<br />

sowie sieben Rohrverbänden ausrichtet,<br />

sind die Themen Grabenverfüllung<br />

und Kostenoptimierung. Berichte über den<br />

Maindüker Kelsterbach und die Abwasserhaltung<br />

mit Hamburger Heber vermitteln<br />

Erfahrungen aus der Praxis. Ein Blick auf<br />

die Perspektiven in Kanalbau und Kanalsanierung<br />

rundet die Veranstaltung ab.<br />

Die Kanalbautage richten sich an Kanalnetzbetreiber<br />

sowie an Personen und<br />

Firmen, die sich mit Entwässerungssystemen<br />

befassen. Die DWA-Kanalbau tage<br />

finden im Novotel Düsseldorf-Neuss in<br />

Neuss statt.<br />

Kontakt: DWA, Hennef,<br />

E-Mail: teichmann@dwa.de<br />

774 10 / 2012


Kostenfreier Workshop Energie- und<br />

umwelteffiziente Abwasserfördersysteme<br />

„Abwasser und dessen Transport vom Ort<br />

seiner Entstehung bis zumOrt seiner Reinigung<br />

in Abwasserreinigungsanlagen“ –dieses<br />

Thema geht alle an, denn jeder Einzelne<br />

ist Abwassererzeuger und viele von Ihnen<br />

befassen sich beruflich damit: Abwasser ist<br />

eine „lebendiges Medium“ und sein Transport<br />

von „A“ nach „B“ ist eine Aufgabe, die<br />

immer schwieriger wird. Die Gründe sind<br />

vielfältig, die Folgen technisch, wirtschaftlich<br />

und rechtlich zunehmend problematisch.<br />

Jetzt verfügbare Problemlösungen<br />

verursachen oft zusätzlich Aufwand und<br />

Kosten, verbrauchen wertvolle Ressourcen<br />

und Energie. Damit verkehrt das eigentliche<br />

Anliegen dieser Umweltschutzanlagen<br />

vielerorts ins Gegenteil. Hier setzt das Innovationsforum<br />

an.<br />

Der kostenfreie Workshop ist Teil des<br />

vom Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) geförderten Innovationsforums<br />

AWASYS. Ein Ziel besteht darin,<br />

einen Innovationsschub in diesem Branchenfeld<br />

zu initiieren und die Innovationspotenziale<br />

für die Akteure aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft zu erschließen, die national<br />

und international erfolgreich angewendet<br />

werden, um Abwasser auch zukünftig<br />

sicher und effizient zu transportieren.<br />

Der Workshop wird in fünf Regionen<br />

von Deutschland durchgeführt<br />

(11.10.2012 in Halle/Salle, 18.10.2012<br />

in Wiesbaden, 25.10.2012 in Dresden,<br />

15.11.2012 in Bielefeld und 29.11.2012 in<br />

Augsburg). Dabei wird nach Ursachen, innovativen<br />

Lösungs- und Strategieansätzen<br />

gesucht, um für Planung, Bau, Ausrüstung<br />

und Betrieb praxisnahe und effektive Ansätze<br />

zu diskutieren, Ideen zu finden und<br />

neue Denkansätze zu initiieren.<br />

Der Workshop richtet sich an Betreiber,<br />

Hersteller, Dienstleister und Servicebetriebe,<br />

Anlagenbauer, Werkersteller,<br />

Baufirmen, Planer, Ingenieure und Konstrukteure,<br />

Behörden und Forschungseinrichtungen<br />

sowie Juristen und Gutachter.<br />

Kontakt: GECO e.V., Gera,<br />

E-Mail: service@awasys.eu<br />

Ermäßigungs-Coupon<br />

Bis zum 1. Oktober 2012<br />

per Fax an +49 (0)781 - 9226 - 77<br />

17. + 18. Okt. 2012 · Messe Offenburg<br />

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />

Name, Vorname<br />

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Unternehmen<br />

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Strasse<br />

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />

PLZ, Ort, Land<br />

Kongress & Fachmesse<br />

1-Tages-Ticket für 18,00 EUR<br />

(statt 38,00 EUR Tageskasse)<br />

Messe Offenburg-Ortenau GmbH<br />

Schutterwälder Str. 3 · 77656 Offenburg<br />

Fon +49 (0)781 - 9226 - 32<br />

Fax +49 (0)781 - 9226 - 77<br />

abwasserpraxis@messe-offenburg.de<br />

www.abwasserpraxis.de<br />

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />

E-Mail<br />

Die Rechnung sowie die Eintrittskarte erhalten Sie per Post.<br />

Der Rücktritt ist ausgeschlossen.<br />

10 / 2012 775


echt & Regelwerk<br />

DWA-Regelwerk<br />

Neuerscheinungen<br />

Arbeitsblatt DWA-A 531 „Starkregen in Abhängigkeit von Wiederkehrzeit und Dauer“<br />

September 2012, 29 Seiten, ISBN 978-3-942964-28-9, Ladenpreis 38,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 30,40 Euro.<br />

Starkregenangaben gehören zu den<br />

wichtigsten Planungskenngrößen in der<br />

wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen<br />

Praxis. Sie werden u. a. in urbanen<br />

Gebieten bei der Bemessung von<br />

Regenentwässerungssystemen und an<br />

Fließgewässern bei der Dimensionierung<br />

von Wasserbauwerken als Ausgangsparameter<br />

benötigt. Von ihrer Genauigkeit<br />

hängt ganz entscheidend die Genauigkeit<br />

der Zielgrößen entsprechender Berechnungsverfahren<br />

und Modelle ab. Ihre<br />

Überschätzung kann zu erheblichen<br />

Mehrkosten bei der baulichen Umsetzung<br />

führen, ihre Unterschätzung zu<br />

einem nicht vertretbaren, überhöhten<br />

Restrisiko des Versagens während des<br />

Betriebs wasserwirtschaftlicher und<br />

wasserbaulicher Anlagen.<br />

Trotz der flächendeckenden Verfügbarkeit<br />

von Starkregenangaben<br />

durch „Koordinierte<br />

Starkniederschlags-Regionalisierungs-Auswertungen“<br />

(KOSTRA) gibt es<br />

nach wie vor Bedarf an lokalen<br />

Stationsanalysen, um<br />

z. B. die inzwischen verlängerten<br />

Datenreihen auszuwerten,<br />

jüngere Entwicklungen<br />

zu bewerten oder<br />

lokale Besonderheiten im<br />

Vergleich zu den KOSTRA-<br />

Angaben einzuordnen. Dies<br />

ist jedoch nur dann uneingeschränkt<br />

möglich, wenn man dem<br />

im Arbeitsblatt empfohlenen methodischen<br />

Vorgehen folgt.<br />

Im Arbeitsblatt DWA-A 531 werden<br />

wesentliche Grundzüge des im Jahre<br />

1985 erschienenen Arbeitsblattes ATV-<br />

A 121 bzw. des textgleichen Heftes 124<br />

der DVWK-Regeln<br />

zur Wasserwirtschaft<br />

„Starkregenauswertung<br />

nach<br />

Wiederkehrzeit und<br />

Dauer“ beibehalten.<br />

In der Überarbeitung<br />

des Arbeitsblattes<br />

wurde aktuellen<br />

Entwicklungen<br />

Rechnung getragen,<br />

ohne die seinerzeit<br />

angestrebte Vereinheitlichung<br />

des Vorgehens<br />

bei statistischen Starkregenanalysen<br />

in Frage zu stellen.<br />

Kontakt: DWA Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />

www.dwa.de/shop<br />

Merkblatt DWA-M 1000 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von<br />

Betreibern von Abwasseranlagen“<br />

August 2012, 15 Seiten, ISBN 978-3-942964-33-3, Ladenpreis 25,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 20,00 Euro.<br />

Betreiber von Abwasseranlagen haben<br />

die Aufgabe, diese so zu betreiben,<br />

dass die Anforderungen des WHG, Abschnitt<br />

2 – Abwasserbeseitigung und<br />

hier besonders §§ 60 und 61 eingehalten<br />

werden.<br />

Im vorliegenden<br />

Merkblatt<br />

werden die<br />

Anforderungen<br />

an Betreiber von<br />

Abwasseranlagen<br />

hinsichtlich der<br />

Organisation und<br />

der beschäftigten<br />

Personen sowie<br />

die sicherheitstechnischen<br />

und<br />

betriebstechnischen<br />

Belange für Planung, Bau und Betrieb<br />

von Abwasseranlagen dargestellt.<br />

Es richtet sich an Führungskräfte in Abwasserentsorgungsbetrieben,<br />

insbesondere<br />

an die für den Betrieb der Abwasseranlagen<br />

verantwortlichen Personen.<br />

Ziel ist es, eine Grundlage für eine sichere,<br />

zuverlässige, umweltgerechte und<br />

wirtschaftliche Abwasserbeseitigung im<br />

Sinne der gesetzlichen und technischen<br />

Regelungen zu schaffen. Zur Umsetzung<br />

der Anforderungen im Rahmen eines<br />

Technischen Sicherheitsmanagements<br />

stehen Leitfäden zur Verfügung.<br />

Seit 2003 bietet die DWA Unternehmen<br />

im Bereich der Abwasserbehandlung<br />

ein Technisches Sicherheitsmanagement<br />

(TSM) an. Dieses Verfahren zur Selbstprüfung<br />

von Unternehmen hinsichtlich<br />

der Qualifikation und Organisation des<br />

technischen Bereiches ist nach Sparten<br />

gegliedert und wird von den technischwissenschaftlichen<br />

Vereinigungen getragen;<br />

für den Teil Abwasser zeichnet die<br />

DWA verantwortlich.<br />

TSM hilft, Organisationsdefizite zu<br />

erkennen, Schwachstellen zu beseitigen<br />

und damit Haftungsfolgen für das Unternehmen<br />

abzuwenden, damit ggf. persönliche<br />

Konsequenzen für die Unternehmensleitung<br />

– in kommunalen Unternehmen<br />

bis hin zum Bürgermeister – von<br />

vornherein vermieden werden können.<br />

Kontakt: DWA Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />

www.dwa.de/shop<br />

776 10 / 2012


Merkblatt DWA-M 552 „Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten“<br />

Juli 2012, 90 Seiten, ISBN 978-3-942964-25-8, Ladenpreis 79,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 63,20 Euro.<br />

Für eine Vielzahl wasserwirtschaftlicher<br />

Planungs- und Bemessungsaufgaben<br />

sind Kenntnisse über Hochwasserabflüsse<br />

und ihre Wahrscheinlichkeiten<br />

erforderlich. Dabei hat es sich in den<br />

letzten Jahren zunehmend erwiesen,<br />

dass in der Praxis heute Hochwasserdurchflüsse<br />

mit einer bestimmten Jährlichkeit<br />

bzw. Wahrscheinlichkeit nicht<br />

mehr ausschließlich durch statistische<br />

Analyse der beobachteten Scheiteldurchflüsse<br />

an der Bedarfsstelle ermittelt<br />

werden können, sondern die Vorgehensweise<br />

umfassender sein sollte.<br />

Die DWA legt mit dem neuen Merkblatt<br />

DWA-M 552 „Ermittlung von<br />

Hochwasserwahrscheinlichkeiten“ eine<br />

erweiterte und überarbeitete Fassung<br />

des DVWK-Merkblattes M 251 „Statistische<br />

Analyse von Hochwasserabflüssen“<br />

aus dem Jahr 1999 vor.<br />

Ziel des neuen Merkblattes ist es,<br />

geeignete praxisnahe Empfehlungen<br />

für die Bestimmung<br />

von Hochwasserabflüssen<br />

an einem<br />

Fließgewässerquerschnitt<br />

und den zugeordneten<br />

Jährlichkeiten<br />

zu geben. Da die<br />

Güte der berechneten<br />

Hochwasserabflüsse<br />

bzw. ihrer Jährlichkeiten<br />

stets von der Datenbasis<br />

und den verwendeten<br />

Methoden<br />

abhängt, wird im vorliegenden<br />

Merkblatt die parallele Anwendung<br />

mehrerer Methoden empfohlen,<br />

um Unsicherheiten, die aus der<br />

Datenlage und systematischen Fehlern<br />

einzelner Methoden resultieren können,<br />

möglichst klein zu halten. Je nach<br />

Anwendungsfall können unterschiedliche<br />

Jährlichkeiten gefragt sein. Hierfür<br />

werden angepasste grundsätzliche<br />

Vorgehensweisen der parallelen<br />

Anwendung mehrerer<br />

Methoden für alle<br />

Jährlichkeiten angeboten.<br />

Bei den dargestellten Methoden<br />

und Beispielen ist<br />

der Fokus auf Jährlichkeiten<br />

zwischen 10 und 200<br />

Jahren gerichtet.<br />

Das Merkblatt richtet<br />

sich mit seinen Empfehlungen<br />

an Fachleute, die<br />

mit der Lösung hydrologischer<br />

Fragestellungen<br />

betraut sind. Für diese Spezialisten soll<br />

das Merkblatt als Informationsquelle für<br />

praxisnahe Ansätze dienen.<br />

Kontakt: DWA Deutsche<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />

www.dwa.de/shop<br />

DVGW-Regelwerk<br />

Richtlinien 2012 Gas- und Wasserleitungskreuzungsrichtlinien<br />

Hrsg. BDEW, DB, DVGW, Ausgabe 2012, 256 Seiten, DIN A4, EUR 54,00, BDEW-/DVGW-Mitgliederpreis:<br />

EUR 48,00 (inkl. USt. und zzgl. Versandkosten) Best.-Nr.: 308601<br />

Die neuen Gas- und Wasserleitungskreuzungsrichtlinien<br />

sind bereits am 1.<br />

April 2012 in Kraft getreten und gelten<br />

seit diesem Zeitpunkt für alle Neuverlegungen<br />

von bzw. Änderungen an Leitungskreuzungen<br />

im Sinne dieser Richtlinien.<br />

Sie wurden sowohl im rechtlichen<br />

als auch im technischen Teil umfassend<br />

überarbeitet.<br />

Der Geltungsbereich der neuen<br />

Richtlinien 2012 wird erstmalig auch<br />

auf Abwasserleitungen und kommerziell<br />

genutzte Breitbandkabel erweitert.<br />

Der technische Teil wurde umfassend<br />

unter Federführung des DVGW<br />

überarbeitet. Dies war insbesondere<br />

erforderlich aufgrund von:<br />

der bisher unberücksichtigten Oberbauweise<br />

Feste Fahrbahn (FF),<br />

des Stands der Technik bei den<br />

Rohrvortriebsverfahren,<br />

des Abgleichs mit bahninternen<br />

Regelwerken zur widerspruchsfreien<br />

Darstellung,<br />

der Überarbeitung hinsichtlich gültiger<br />

Normen bei Rohrwerkstoffen<br />

und Umhüllungen.<br />

Die neuen Richtlinien enthalten neue<br />

Bemessungstabellen, die die statischen<br />

Vortriebsverfahren (z. B. Pressbohrverfahren<br />

etc.) berücksichtigen. Neu in den<br />

Regelungen ist auch, dass mantelrohrlose<br />

Gasleitungskreuzungen auch unter<br />

Eisenbahnstrecken mit einer zulässigen<br />

Geschwindigkeit von mehr als 160 km/h<br />

nun möglich sind. Die neuen Kreuzungsrichtlinien<br />

berücksichtigen ebenso,<br />

dass sich der Einsatz von HDD-Verfahren<br />

auch bei Kreuzungen von Gas- und<br />

Wasserleitungen auf Gelände der DB<br />

vermehrt durchgesetzt hat.<br />

Kontakt: wvgw Wirtschafts- und<br />

Verlagsgesellschaft Gas und Wasser<br />

mbH, Bonn, Tel. +49 228 9191-40,<br />

E-Mail: info@wvgw.de,<br />

www.wvgw.de<br />

10 / 2012 777


echt & Regelwerk<br />

DVGW-Regelwerk Gas<br />

Neuerscheinungen<br />

G 213 Entwurf „Anlagen zur Herstellung von Brenngasgemischen“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />

Der DVGW-Arbeitsblattentwurf wurde<br />

vom Projektkreis „Überarbeitung<br />

Arbeitsblatt G 213“ im Technischen<br />

Komitee „Gasförmige Brennstoffe“<br />

erarbeitet. Es dient als Grundlage zur<br />

Planung und Errichtung sowie zum Betrieb<br />

von Anlagen zur Mischung von<br />

Gasen in Fern- und Verteilnetzen und<br />

soll nach seiner Verabschiedung zum<br />

Weißdruck die Ausgabe vom Oktober<br />

1995 ersetzen.<br />

Die Inhalte des DVGW-Arbeitsblattes<br />

wurden an den aktuellen Stand<br />

der Technik angepasst. Die Bedeutung<br />

der Anlagen zur Herstellung von<br />

Brenngasgemischen hat sich in den<br />

letzten Jahren gewandelt. Bis vor wenigen<br />

Jahren wurde die größte Anzahl<br />

der Gasmischanlagen im Bereich der<br />

kommunalen Gasversorgung zur Deckung<br />

von Verbrauchsspitzen eingesetzt,<br />

deren Bedeutung im Laufe der<br />

Jahre abnahm.<br />

Eine Trendumkehr brachte die zunehmende<br />

Nutzung von Gasen aus<br />

regenerativen Quellen, insbesondere<br />

die Nutzung von aufbereitetem Biogas,<br />

durch die Einspeisung in Erdgasverteilnetze.<br />

Vor der Einspeisung dienen<br />

Gasmischanlagen zur Konditionierung<br />

des aufbereiteten Gases auf die<br />

Beschaffenheit des Erdgases im jeweiligen<br />

Netz. Diese Anlagen stehen somit<br />

im Fokus der Neufassung.<br />

Damit haben sich die Anforderungen<br />

an die Errichtung und den Betrieb<br />

von Gasmischanlagen verändert, aber<br />

auch die Geräte zur Gasanalyse sowie<br />

die Möglichkeiten in der Steuerung und<br />

Regelung von Mischanlagen haben sich<br />

seit 1995 weiterentwickelt. Zudem haben<br />

auch Veränderungen im Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

mit seinen Verordnungen<br />

und in der Betriebssicherheitsverordnung<br />

mit seinen Technischen<br />

Regeln sowie neue Erkenntnisse<br />

im Explosionsschutz eine Aktualisierung<br />

des DVGW-Arbeitsblattes G 213 erforderlich<br />

gemacht.<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

G 462 Entwurf „Gasleitungen aus Stahlrohren bis 16 bar Betriebsdruck – Errichtung“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />

Die Anforderungen an Anlagen und<br />

Leitungen der öffentlichen Gasversorgung<br />

sind durch die Funktionalnormen<br />

des Technischen Komitees CEN/TC 234<br />

Gasinfrastruktur angeglichen worden.<br />

CEN/TC 234 ist das Europäische Technische<br />

Normungskomitee, das mit der<br />

Erarbeitung der europaweit einheitlichen<br />

grundlegenden Anforderungen<br />

an das System Gasversorgung beauftragt<br />

ist.<br />

Die europäischen Normungsaktivitäten<br />

im CEN/TC 234 sind der Anlass,<br />

das nationale Regelwerk Gasversorgung<br />

hinsichtlich der Anforderungen der Europäischen<br />

Normen aus technischer Sicht<br />

widerspruchsfrei als auch redaktionell zu<br />

überarbeiten und an die formal geänderten<br />

Rahmenbedingungen anzupassen, so<br />

dass mit der Anwendung des DVGW-<br />

Regelwerkes gleichzeitig auch die Anforderungen<br />

der Europäischen Normen für<br />

die Gasverteilung erfüllt werden. Basis<br />

der Überarbeitung sind DIN EN 12007-1,<br />

DIN EN 12007-3 und DIN EN 12327. Die<br />

Anforderungen an Bauteile und Werkstoffe,<br />

die in der Gasversorgung Verwendung<br />

finden, sind durch europäische<br />

Normen vereinheitlicht worden.<br />

Der Geltungsbereich von DIN EN<br />

12007-1 und 12007-3 deckt sich weitestgehend<br />

mit den Geltungsbereichen<br />

der DVGW-Arbeitsblätter G 462-1 und<br />

G 462-2. Deshalb bietet es sich an, die<br />

genannten Arbeitsblätter im Rahmen der<br />

Überarbeitung zu einem Arbeitsblatt zusammenzufassen.<br />

DIN EN 12007-1 und DIN EN 12186<br />

lassen erweiterte Spielräume bei den<br />

Druckeinstellungen der Verteilungssysteme<br />

zu. Sollen die Spielräume jenseits<br />

der bislang geltenden Grenzen<br />

(höchst zulässiger Betriebsdruck mit einer<br />

Überschreitung um bis zu maximal<br />

10 % im Störungsfall) ausgenutzt werden,<br />

muss sorgfältig auf die Tauglichkeit<br />

aller im Rohrleitungssystem verwendeten<br />

Bauteile geachtet werden. Die zurzeit<br />

auf dem Markt erhältlichen Bauteile<br />

für Gasverteilungsanlagen sind nicht für<br />

den Betrieb mit den erhöhten Druckeinstellungen<br />

geeignet, sofern nicht bewusst<br />

Bauteile mit höheren Druckstufen,<br />

z. B. eine PN 25-Absperrarmatur<br />

für eine PN 16-Verteilungsanlage, verwendet<br />

werden. Der erzielbare Kapazitätsgewinn<br />

für die gesamte Rohrleitung<br />

kann dabei die höheren Kosten für<br />

eine einzelne Druckregelanlage rechtfertigen.<br />

Dies geht jedoch zu Lasten<br />

einer einheitlichen und übersichtlichen<br />

Druckauslegungssystematik.<br />

Dieses Arbeitsblatt ersetzt die<br />

DVGW-Arbeitsblätter G 462-1:1976-<br />

09 und G 462-2:1985-01.<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

778 10 / 2012


G 472 Entwurf „Gasleitungen aus Polyethylenrohren bis 10 bar Betriebsdruck –<br />

Errichtung“<br />

Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />

Die Anforderungen an Anlagen und<br />

Leitungen der öffentlichen Gasversorgung<br />

sind durch die Funktionalnormen<br />

des Technischen Komitees CEN/TC 234<br />

Gasinfrastruktur angeglichen worden.<br />

CEN/TC 234 ist das Europäische Technische<br />

Normungskomitee, das mit der Erarbeitung<br />

der europaweit einheitlichen<br />

grundlegenden Anforderungen an das<br />

System Gasversorgung beauftragt ist.<br />

Die europäischen Normungsaktivitäten<br />

im CEN/TC 234 sind der Anlass,<br />

das nationale Regelwerk Gasversorgung<br />

hinsichtlich der Anforderungen<br />

der Europäischen Normen sowohl aus<br />

technischer Sicht widerspruchsfrei als<br />

auch redaktionell zu überarbeiten und<br />

an die formal geänderten Rahmenbedingungen<br />

anzupassen, so dass mit der<br />

Anwendung des DVGW-Regelwerkes<br />

gleichzeitig auch die Anforderungen<br />

der Europäischen Normen für die Gasverteilung<br />

erfüllt werden.<br />

Basis der Überarbeitung sind DIN EN<br />

12007-1, DIN EN 12007-2 und DIN EN<br />

12327.<br />

Nachdem in der 3. Auflage bereits<br />

der maximal zulässige Betriebsdruck<br />

auf 10 bar angehoben worden<br />

war, wurden nun auch die Druckstufen<br />

2 bar und 5 bar aus der europäischen<br />

Normung übernommen.<br />

DIN EN 12007-1 und DIN EN 12186<br />

lassen erweiterte Spielräume bei den<br />

Druckeinstellungen der Verteilungssysteme<br />

zu. Sollen die Spielräume jenseits<br />

der bislang geltenden Grenzen<br />

(höchst zulässiger Betriebsdruck mit<br />

einer Überschreitung um bis zu maximal<br />

10 % im Störungsfall) ausgenutzt werden,<br />

muss sorgfältig auf die Tauglichkeit<br />

aller im Rohrleitungssystem verwendeten<br />

Bauteile geachtet werden.<br />

Für faserverstärkte PE-Rohre (RTP)<br />

für Drücke über 10 bar sowie für Rohre<br />

aus PE-Xb (silanvernetzt) und PE-<br />

Xc (elektronenstrahlvernetzt) bestehen<br />

DVGW-Prüfgrundlagen. In Anerkennung<br />

der dynamischen Entwicklung<br />

wird in einem Anhang skizziert,<br />

wie vorzugehen ist, wenn ein Einsatz<br />

von Kunststoffrohren außerhalb des eigentlichen<br />

Anwendungsbereiches dieses<br />

Arbeitsblattes beabsichtigt wird.<br />

Auf eine weitestgehende Abstimmung<br />

mit dem DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 462 „Gasleitungen aus Stahlrohren<br />

bis 16 bar Betriebsüberdruck – Errichtung“<br />

wurde geachtet. Dazu zählen die<br />

Revision der Mindestabstände sowie<br />

die Forderung nach 3.1-Abnahmeprüfzeugnissen<br />

für Bauteile, sofern sie für<br />

Betriebsdrücke über 5 bar eingesetzt<br />

werden sollen.<br />

Derzeit besteht für den Druckbereich<br />

über 5 bar kein Arbeitsblatt für<br />

die Instandhaltung von Gasleitungen<br />

aus Polyethylen. Bis zum Erscheinen<br />

eines solchen Arbeitsblattes ist DVGW<br />

G 466-1 „Gasleitungen aus Stahlrohren<br />

für einen Betriebsdruck größer als 5 bar<br />

– Instandhaltung“ analog anzuwenden.<br />

Dieses Arbeitsblatt ersetzt das<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 472:2000-08.<br />

Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />

G 5600-1 Entwurf „Werkstoffübergangsverbinder aus Metall für Rohre aus Polyethylen<br />

(PE 80, PE 100) sowie aus vernetztem Polyethylen (PE-Xa) für Gasleitungen;<br />

Anforderungen und Prüfungen“<br />

Ausgabe 8/12, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />

Im Jahr 1986 erschien die erste Ausgabe<br />

der VP 600, nach der Werkstoffübergangsverbinder<br />

und lösbare<br />

Klemmverbinder aus Metall für Rohre<br />

aus Polyethylen in der Gas- und Wasserversorgung<br />

geprüft und zertifiziert<br />

werden konnten. Durch die technische<br />

Weiterentwicklung der Polyethylen-<br />

Rohrwerkstoffe und der Berücksichtigung<br />

im DVGW-Regelwerk wurde 2001<br />

die erste Überarbeitung der VP 600 vorgenommen.<br />

Wegen der besonderen Anforderungen<br />

an Bauteile für die Trinkwasserversorgung<br />

wurde vom Bereich<br />

Wasser eine eigenständige Prüfgrundlage<br />

erarbeitet. Dies führte dazu, die<br />

Anforderungen im Nachfolgedokument<br />

auf den Einsatz in der Gasversorgung<br />

zu beschränken.<br />

Vor diesem Hintergrund und der<br />

technischen Weiterentwicklung wurde<br />

die VP 600 vom TK Gasarmaturen<br />

grundlegend überarbeitet und in<br />

die DVGW Technische Prüfgrundlage<br />

5600-1 „Werkstoffübergangsverbinder<br />

aus Metall für Rohre aus Polyethylen<br />

(PE 80, PE 100) sowie aus<br />

vernetztem Polyethylen (PE-Xa) für<br />

Gasleitungen; Anforderungen und Prüfungen“<br />

überführt.<br />

Einspruchsfrist: 30.11.2012<br />

10 / 2012 779


Faszination Technik


Die verborgene Welt<br />

Bei Starkregen dient der Entlastungssammler im Bremer<br />

Mischwassersystem dazu, verdünntes Mischwasser, das vom<br />

Kanalnetz nicht mehr abgeleitet werden kann, zwischenzuspeichern<br />

und in die Regenbecken abzuleiten. Bei starken<br />

Regenfällen stehen 180.000 m 3 zusätzliches Speichervolumen<br />

durch unterirdische Stauraumkanäle zur Verfügung.<br />

Fotoquelle: hanseWasser Bremen GmbH, Bremen


Produkte & Verfahren<br />

Foto: RS Technik<br />

RS-Technik<br />

Rohr im Rohr-Schlauchlining-Technologie im<br />

Trinkwasserbereich<br />

Mit der Entwicklung des RS BlueLine®-<br />

Verfahrens hat die RS Technik AG Akzente<br />

gesetzt. Bei dem Verfahren wird ein<br />

flexibler Schlauchträger mit einem Zweikomponenten-Epoxidharz<br />

imprägniert,<br />

in die zu sanierende Leitung eingebracht<br />

und anschließend durch Wärmezufuhr mit<br />

Warmwasser oder Dampf zu einem neuen<br />

Rohr ausgehärtet. Die Rohr-im-Rohr-<br />

Lösung ist unabhängig und alleine tragfähig<br />

und übernimmt ohne Unterstützung<br />

des Altrohres alle statischen Außen- und<br />

Innenlasten. Grundsätzlich stehen zwei<br />

verschiedene Schlauchträger-Typen zur<br />

Verfügung: Beim so genannten BlueLiner<br />

Inversion erfolgt die Inversion mittels<br />

hydrostatischer Wassersäule oder<br />

mit Druckluft; der BlueLiner Pull-In wird<br />

mit einer Winde eingezogen und anschließend<br />

durch die Inversion eines Kalibrierschlauches<br />

aufgestellt. Das Verfahren, das<br />

von der RS Technik Aqua GmbH auf dem<br />

deutschen Markt angeboten wird, macht<br />

deutlich, welche Entwicklungspotentiale<br />

nach wie vor in der Linertechnologie vorhanden<br />

sind. Mit BlueLine® entstand ein<br />

leistungsstarkes Paket aus moderner Sanierungstechnik<br />

und hochwertigen Harzsystemen,<br />

von dem Versorger, Netzbetreiber<br />

und Anwender gleichermaßen<br />

profitieren können. Es eignet sich für eine<br />

Anwendung im Trinkwasserbereich ebenso<br />

wie für industrielle Anwendungen und<br />

Bild 1: Einbau des RS BlueLine ® -Systems mit einer Drucktrommel<br />

Bild 2: Zu den größten Vorteilen des Sanierungsverfahrens gehört der Umstand, dass<br />

man (fast) nichts sieht – wie hier beim erfolgreichen Einzug des BlueLiners in eine<br />

Trinkwasserversorgungsleitung am Falkenseer Platz in Berlin-Spandau, den die Frisch<br />

& Faust Tiefbau GmbH im Auftrag der Berliner Wasserbetriebe durchgeführt hat<br />

sorgt für technisch ausgereifte, langlebige<br />

und wirtschaftliche Sanierungsergebnisse.<br />

Dabei ergeben sich nicht nur Einsparpotentiale<br />

in punkto Kosten und Zeit.<br />

Aufgrund der Materialeigenschaften des<br />

verwendeten Epoxidharzes finden auch<br />

umweltschutztechnische Gesichtspunkte<br />

Berücksichtigung.<br />

Produktpalette erweitert<br />

„Die RS Technik AG hat mit dem modernen<br />

Liner-Verfahren ihr Produktportfolio<br />

speziell im Bereich der Sanierung von<br />

Trinkwasserleitungen komplettiert“, erläutert<br />

Lutz Kaiser, Geschäftsführer der<br />

RS Technik Aqua<br />

GmbH. „RS Blue-<br />

Line® ist im Nennweitenbereich<br />

von<br />

DN 100 bis DN<br />

1000 mm (4” bis<br />

32”) einsetzbar,<br />

Schläuche mit größeren<br />

Nennweiten<br />

auf Anfrage lieferbar.“<br />

Aufgrund der<br />

für das Verfahren<br />

charakteristischen<br />

Vor-Ort-Imprägnierung<br />

mit Epoxidharz<br />

MaxPox®<br />

bietet RS BlueLine®<br />

ein Höchstmaß an<br />

Flexibilität an der Einbaustelle. Das Trägermaterial<br />

des Schlauches besteht aus<br />

einem Gemisch aus Advantex-Glas und<br />

Polyesterfasern. Der querelastische Glas-<br />

Filz-Verbund ist auf der Innenseite mit Polyolefin<br />

beschichtet. Die Dosierung und<br />

luftfreie Mischung der Harzkomponenten<br />

sowie die Imprägnierung des Liners erfolgen<br />

direkt vor Ort in einer mobilen Mischund<br />

Tränkanlage. Dabei wird der Liner unter<br />

Vakuum gesetzt, gleichmäßig mit dem<br />

Harzsystem getränkt und kalibriert. „Eine<br />

so genannte speicherprogrammierbare<br />

Steuerung (SPS) sorgt dabei für einen<br />

kontrollierten Einbauprozess und konstante<br />

Sanierungsergebnisse“, nennt Kaiser<br />

weitere Vorteile des Verfahrens, das darüber<br />

hinaus über eine umfangreiche Messund<br />

Dokumenta tionstechnik verfügt. Der<br />

Schlauchliner für Druckrohrsysteme erfüllt<br />

die Bestimmungen des DVGW Arbeitsblattes<br />

W270 sowie der „Leitlinie des<br />

Umweltbundesamtes zur hygienischen<br />

Beurteilung von organischen Materialien<br />

im Kontakt mit Trinkwasser“ (KTW-Leitlinie).<br />

Das eingesetzte Harz entspricht der<br />

Verordnung der Registration, Evaluation<br />

and Authorisation of Chemicals (REACH)<br />

gemäß DIN 16946 Teil 2 – EU Chemikalienverordnung.<br />

Kontakt: RS Technik AG, NL Bergkamen,<br />

Tel. +49 2389 928530,<br />

www.rstechnik.com<br />

Foto: RS Technik<br />

782 10 / 2012


Ulrich Rotte Anlagenbau u. Fördertechnik<br />

Schachtinspektionssysteme mit Akkupack<br />

Mit den Schachtinspektionssystemen<br />

SI4000 bis SI8000 hat die Ulrich Rotte<br />

Anlagenbau u. Fördertechnik GmbH moderne<br />

Inspektionsanlagen für die digitale<br />

Datenerfassung nach DIN EN 135068-2<br />

entwickelt. Die leistungsstarken Systeme<br />

sind für den Ein-Mann-Betrieb konzipiert<br />

und liefern eine lückenlose Dokumentation<br />

von der Untersuchung und Beurteilung<br />

von Schächten, die sich nahtlos in vorhandene<br />

Software-Lösungen zur Kanaldaten-<br />

Verwaltung integrieren lässt. Die Prüfeinheiten<br />

bestehen aus einem Dreibein-Stativ,<br />

an dem zentrisch eine um 360° rotierbare<br />

Digitalkamera am Ende eines auf 4, 6 oder<br />

8 m Schachttiefe teleskopierbaren Aluminiumprofils<br />

installiert ist. Stativ und Kamera<br />

sind über ein Kabel mit dem Rechner im<br />

Einsatzfahrzeug verbunden. Darüber hinaus<br />

hat Rotte mit dem so genannten SI-<br />

Lifter eine weitere Alternative geschaffen,<br />

bei der sich die Kameraeinheit auch<br />

direkt vom Fahrzeug aus schwebend über<br />

dem Schacht positionieren lässt. Doch damit<br />

sind die technischen Möglichkeiten<br />

noch nicht ausgereizt: Aktuell wurden die<br />

Schachtinspektionssysteme mit einen Akkupack<br />

ausgestattet, der den Aktionsradius<br />

enorm erweitert und für Flexibilität bei<br />

der Untersuchung von Schachtbauwerken<br />

an schwer zugänglichen Standorten sorgt.<br />

Gleichzeitig ist ein neues Softwarepaket<br />

in Vorbereitung, das den Netzbetreibern<br />

auf Grundlage von allgemein zugänglichen<br />

Internetplattformen wie etwa<br />

Google Earth eine einfache und klar strukturierte<br />

Lösung für die Darstellung der<br />

erfassten und ausgewerteten Daten mit<br />

gleichzeitiger Ermittlung der Sanierungskosten<br />

ermöglichen wird.<br />

Mobil mit Akkupack<br />

„Das Einsteigen in einen Schacht zu reinen<br />

Inspektionszwecken gehört der Vergangenheit<br />

an“, erläutert Dipl.-Ing. Andreas Sewing,<br />

verantwortlich für den Vertrieb und<br />

die Projektierung bei der Ulrich Rotte Anlagenbau<br />

u. Fördertechnik GmbH. Die Datenerhebung<br />

am Schacht ist wirtschaftlich und<br />

erfolgt entweder mit dem SI-Dreibein oder<br />

über den SI-Lifter direkt vom Fahrzeug aus.<br />

Darüber hinaus wurde das System in diesem<br />

Jahr um eine zusätzliche Variante erweitert,<br />

die den Anwendungsbereich deutlich<br />

erweitert: So haben die Techniker bei Rotte<br />

ein tragbares Akkupack entwickelt, das eine<br />

Trennung von Anlage und Fahrzeug erlaubt<br />

– etwa in Situationen, in denen der Schacht<br />

nicht mit dem Einsatzfahrzeug direkt angefahren<br />

werden kann. „Durch die Trennung<br />

von Einsatzfahrzeug und Kamerateleskop<br />

können auf diese Weise auch schwer zugängliche<br />

Schächte erfasst werden“, macht<br />

Sewing deutlich.<br />

Komplettes Bild<br />

Bei der Inspektion wird die vollständige<br />

Schachtwandoberfläche in Bilddaten so<br />

erfasst, dass die detaillierte Auswertung<br />

im Anschluss an die Erfassung vor Ort nach<br />

EN13508-2 im Büro erfolgen kann. Die im<br />

Einsatzfahrzeug genutzte Erfassungssoftware<br />

wurde gemeinsam mit der DIGMA<br />

Dienstleistungsges. mbH entwickelt und<br />

zur Serienreife gebracht. Die Datenerfassung<br />

erfolgt dabei in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Schritten. „In der Tiefenfahrt mit<br />

vertikal abwärts gerichteter Optik wird ein<br />

optischer Ersteindruck aufgezeichnet und<br />

zugleich die Startposition der eigentlichen<br />

Inspektion erreicht“, beschreibt Sewing<br />

den Ablauf des Verfahrens. Die Abwärtsfahrt<br />

wird bei Erreichen des Schachtbodens<br />

durch Sensoren gestoppt, so dass die<br />

Kamera nicht auf dem Boden aufsetzt. Danach<br />

wird die Optik in die Waagerechte gedreht<br />

und nimmt in der Aufwärtsfahrt um<br />

360° rotierend die Schachtwand in 25 cm<br />

hohen Ebenen auf. Aus je sechs Fotos setzt<br />

der Rechner, in den die Bilder übertragen<br />

werden, für jede Ebene ein Panoramabild<br />

zusammen. Zusammen ergeben diese Aufnahmen<br />

eine vollflächige Abwicklungsdarstellung<br />

der kompletten Schachtwand von<br />

der Sohle bis zur Abdeckung. Die Ergebnisse<br />

sind in die gängigen Software-Lösungen<br />

zur Kanaldaten-Verwaltung übertragbar.<br />

Kontakt: Ulrich Rotte Anlagenbau u.<br />

Fördertechnik GmbH, Salzkotten,<br />

E-Mail: info@ulrich-rotte.de<br />

Foto: Rotte<br />

Foto: Rotte<br />

Bild 1: Einfacher geht‘s nicht: Mit dem SI-Lifter lässt sich die<br />

Kameraeinheit direkt vom Fahrzeug aus schwebend über<br />

dem Schacht positionieren<br />

Bild 2: Das ist neu: Mit dem tragbaren Akkupack ist eine Trennung<br />

von Anlage und Fahrzeug möglich. Auf diese Weise können<br />

auch schwer zugängliche Schächte erfasst werden<br />

10 / 2012 783


Produkte & Verfahren<br />

Simona<br />

PP-DWU AlphaPlus® im Behälterberechnungsprogramm<br />

TankDesigner<br />

Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

des bei Simona verwendeten<br />

und durch die Fa. FAB Consult vertriebenen<br />

Behälterberechnungsprogramms Tank-<br />

Designer konnte nun auch der Werkstoff<br />

SIMONA® PP-DWU AlphaPlus® eingearbeitet<br />

werden. PP-DWU AlphaPlus® ist die<br />

einzige beim DIBt zugelassene Formmasse,<br />

die für ein Produktsystem aus Platten,<br />

Rohren, Formteilen, Stäben und Schweißdrähten<br />

eingesetzt wird. Zudem zeichnet<br />

sich dieser Werkstoff durch seine höheren<br />

Langzeitfestigkeiten (Kriechmodule) von<br />

bis zu 25 % gegenüber standardmäßigen<br />

PP-H Typen aus.<br />

Seit kurzem steht die Version 5.0020<br />

bzw. das Update auf diese Version zum<br />

Download zur Verfügung. Hier kann nun<br />

der Vorteil, den PP-DWU AlphaPlus® seinen<br />

Kunden durch seine erhöhte Steifigkeit<br />

bietet, auch in eine prüffähige Statik einfließen.<br />

Die Kunden können somit, ähnlich<br />

wie bei PE 80 zu PE 100, unter bestimmten<br />

Rahmenbedingungen eine Wanddickeneinsparung<br />

erzielen und somit günstiger<br />

bauen. Dies gilt insbesondere im<br />

Rechteckbehälterbau.<br />

Kontakt: SIMONA AG, Kirn, Tel. +49<br />

6752 14-0, E-Mail: mail@simona.de,<br />

www.simona.de<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe<br />

<strong>VPC</strong> © -<strong>Rohrkupplung</strong> mit erweitertem<br />

Spannbereich<br />

Die <strong>VPC</strong>®-<strong>Rohrkupplung</strong>, die für eine optimale<br />

und dauerhaft dichte Verbindung von<br />

Rohren gleicher Nennweiten aus gleichen<br />

oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern sorgt,<br />

ist seit diesem Jahr für Spannbereiche bis<br />

1.000 mm erhältlich. Und das individuell<br />

nach Kundenwunsch in jedem Nennweitenbereich<br />

– stufenlos. „Sie sagen uns,<br />

Egal ob gerippt, gewellt oder glatt – die <strong>Funke</strong> <strong>VPC</strong> ® -<br />

<strong>Rohrkupplung</strong> verbindet Rohre gleicher Nennweiten<br />

aus gleichen oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern dauerhaft dicht<br />

was Sie brauchen und wir stellen es her,<br />

lautet die klare Botschaft, die wir mit diesem<br />

Produkt verbinden“, macht Produktmanager<br />

Horstmann deutlich. Mit einem<br />

Spannbereich von bis zu 1.000 mm lassen<br />

sich auch bei Sammlern im öffentlichen<br />

Kanalnetz vernünftige Übergangslösungen<br />

schaffen. Egal ob bei einer Sanierung,<br />

einer Reparatur oder bei der Verlegung<br />

einer neuen Leitung:<br />

Aufgrund seiner bauartbedingten<br />

Vorteile erleichtert<br />

das Formteil die<br />

Montage selbst bei unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern<br />

erheblich. Damit<br />

trägt <strong>Funke</strong> zu noch mehr<br />

Flexibilität auf der Baustelle<br />

bei.<br />

Die Montage der<br />

<strong>Rohrkupplung</strong>en verläuft<br />

einfach. Während ein<br />

Drehmomentschlüssel für<br />

das Anziehen der Spannbänder<br />

bei den kleineren<br />

Spannbereichen (< 300<br />

mm) ausreicht, erleichtert<br />

ein ebenfalls bei <strong>Funke</strong> erhältlicher Tangentialspanner<br />

den Einbau der <strong>Rohrkupplung</strong>en<br />

in den Spannbereichen von 300<br />

bis 1.000 mm. In diesem Zusammenhang<br />

ist es erwähnenswert, dass mit der <strong>Rohrkupplung</strong><br />

werkstoffbedingte Unterschiede<br />

in den Außendurchmessern der Rohre von<br />

bis zu 70 mm ausgeglichen werden können.<br />

Die <strong>VPC</strong>®-<strong>Rohrkupplung</strong> ist in der Version<br />

DN 150 BF (für Außendurchmesser<br />

von 210 bis 215 mm) auch für die Verbindung<br />

mit einem Betonrohr mit Fuß einsetzbar.<br />

Das Set besteht aus einer <strong>VPC</strong>®-<br />

<strong>Rohrkupplung</strong>, einem Betonadapter aus<br />

Kunststoff und einem Adapterring aus<br />

Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EP-<br />

DM). Für die Verbindung von Kunststoffrohren<br />

mit runden Betonrohren in den<br />

Nennweiten DN 250 bis 1000 stehen Ausgleichsringe<br />

aus EPDM oder Betonadapter<br />

aus Kunststoff zur Verfügung, die den materialbedingten<br />

erheblichen Unterschied bei<br />

dem Rohraußendurchmesser ausgleichen.<br />

Kontakt: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH,<br />

Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

784 10 / 2012


VAG-Armaturen<br />

App für iPhone und iPad: DigiFlange<br />

DigiFlange auf dem iPad<br />

Ab sofort gibt es eine VAG-App für iPhone<br />

und iPad. DigiFlange ist kostenlos im App<br />

Store erhältlich und ermöglicht die schnelle<br />

und einfache Ermittlung von Flanschmaßen,<br />

Armaturen-Baulängen und Rohrabmessungen.<br />

Aus der Idee, unabhängig vom VAG-Tabellenschieber,<br />

schnell und unkompliziert<br />

die gewünschte Flanschverbindung auszuwählen,<br />

entstand das App DigiFlange. Durch<br />

das Scrollrad können Sie die gewünschten<br />

Nennweiten (DN) und Druckstufen (PN)<br />

auswählen. Mit den drei Buttons unterhalb<br />

der angezeigten Werte wird zwischen der<br />

Bestimmung von Flanschmaßen, Armaturen-Baulängen<br />

und Rohrabmessungen gewechselt.<br />

Über die drei Schaltflächen im<br />

oberen Bereich der Benutzeroberfläche<br />

kann der Benutzer zwischen den<br />

in der App hinterlegten Materialien<br />

Grauguss, duktilem Gusseisen und<br />

Stahl umschalten. Um ein erklärendes<br />

Bild zum jeweiligen Ergebnis angezeigt<br />

zu bekommen, tippen Sie einfach<br />

ein Ergebnisfeld an. Die Anzahl<br />

dieser Felder kann sich beim Wechseln<br />

zwischen den Bereichen Flanschverbindungen,<br />

Armaturenbaulängen<br />

und Rohrabmessungen ändern.<br />

Armaturen, Flansche, Maße,<br />

Rohrabmessung, Berechnung: Digi-<br />

Screenshot iPhone<br />

Flange ist einfach zu benutzen und kostenlos<br />

im App Store für iPhone und iPad in<br />

Deutsch und Englisch erhältlich.<br />

Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />

Mannheim, Tel. +49 621 7490,<br />

E-Mail: info@vag-group.com,<br />

www.vag-armaturen.com<br />

Unitechnics<br />

Gegen Geruch, Korrosion und Fremdwasser<br />

in Kanalsystemen<br />

Seit mehr als zehn Jahren entwickelt Unitechnics<br />

zielführende Strategien und Lösungen<br />

gegen Geruch/Korrosion sowie<br />

Oberflächen-/Fremdwasser<br />

in Entwässerungssystemen,<br />

die erfolgreich<br />

in der Praxis<br />

umgesetzt werden. Neu auf<br />

dem Markt sind zwei Produkte<br />

zur Erkennung bzw.<br />

Vermeidung von korrosiven<br />

Erscheinungen in Schächten:<br />

Der Uni-KorroCheck ©<br />

ist ein „Korrosions-Frühwarnsystem“<br />

zur Erkennung erster<br />

Anzeichen von Korrosion in betroffenen<br />

Schächten oder Pumpwerken.<br />

Mittels Sprühapplikation<br />

kann bereits bei relativ neuen<br />

Betonbauwerken der langfristige<br />

Korrosionsfortschritt abgeschätzt<br />

werden, um<br />

rechtzeitig gegenzusteuern<br />

und teure Sanierungen<br />

zu vermeiden.<br />

Die<br />

Handhabung<br />

ist denkbar<br />

einfach: In<br />

zwei Teststufen<br />

werden Indikatoren verwendet,<br />

die direkt an die Betonschachtwand<br />

gesprüht werden. Die unmittelbar<br />

danach einsetzende<br />

Farbveränderung zeigt eindeutig<br />

den aktuellen Grad der Korrosion.<br />

Der Unitechnics Schmutzfänger<br />

wird aus PE-HD und<br />

Edelstahl gefertigt und widersteht<br />

auch stark aggressiven<br />

Kanalatmosphären. Er erfüllt<br />

zusätzlich dieselben Anforde-<br />

Uni-KorroCheck ©<br />

Schmutzfänger aus PE-HD<br />

rungen wie gängige verzinkte Schmutzfänger.<br />

Allerdings ist er korrosionsbeständig<br />

und damit über viele Jahre nutzbar.<br />

Darüber hinaus kann mit Verwendung<br />

dieses Schmutzfängers die Betriebssicherheit<br />

erhöht werden, da korrodierende<br />

Schmutzfänger in Teilen oder auch in<br />

Gänze in Schächte fallen können.<br />

Kontakt: Unitechnics KG, Schwerin,<br />

E-Mail: info@unitechnics.de<br />

10 / 2012 785


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Risikobewertung von Rohrleitungen<br />

in tagesbruchgefährdeten<br />

Bergbaugebieten<br />

Von Steffen Päßler und Manfred Veenker<br />

Im Artikel wird ein Konzept zur Bewertung des Risikos in tagesbruchgefährdeten Gebieten am Beispiel der Braunkohlengruben<br />

Mitteldeutschlands vorgestellt. Anhand von statistischen Untersuchungen von 55 Tiefbaugruben wird eine Abschätzung der<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit von Tagesbrüchen vorgestellt. Abschließend wird das Verfahren an zwei Fallbeispielen angewendet,<br />

um zu prüfen, ob nach Stand der Technik ein sicherer Betrieb von Rohrleitungen in diesen Gebieten möglich ist.<br />

Quelle: Spiegel Online<br />

Einleitung<br />

Die Sicherheitsbewertung von Rohrleitungen unter Zusatzbeanspruchungen,<br />

die über den Lastfall Innendruck hinausgehen,<br />

kann grundsätzlich deterministisch oder probabilistisch<br />

erfolgen. Bei der Bewertung von Zusatzbeanspruchungen<br />

in Bergbaugebieten ist die deterministische Herangehensweise<br />

Stand der Technik, was beim Auftreten von<br />

sog. Tagesbrüchen zu Problemen führen kann. Tagesbrüche<br />

sind lokale Brucherscheinungen über Hohlräumen des Bergbaus<br />

(z. B. alte Strecken und Schächte). Die trichterförmigen<br />

Einsenkungen können einen Durchmesser und eine Tiefe<br />

von mehreren Metern erreichen und so die Rohrleitung<br />

signifikant belasten. Während die Größenordnung eines Tagesbruchs<br />

relativ gut abzuschätzen ist, kann das zeitliche<br />

und örtliche Auftreten dieses Bergschadens nicht vorausgesagt<br />

werden.<br />

Bild 1: Durchhängende Leitungen über einem Bruch<br />

Um die Gefahr des „unnötigen Totrechnens“ der Rohrleitung<br />

für dieses relativ seltene Phänomen zu vermeiden, ist<br />

es zweckmäßig, auch probabilistische Bewertungsansätze zu<br />

prüfen. Dafür muss die Eintretenswahrscheinlichkeit eines Tagesbruchs<br />

unter der Rohrleitung und die Größenordnung der<br />

auftretenden Zusatzbelastung ermittelt werden.<br />

Deterministische Untersuchungen<br />

Eine klassische deterministische Bemessung geht immer von<br />

dem „Worst-Case“ aus, dass der als „nicht auszuschließen“<br />

erkannte Fall wirklich eintritt. Für Imponderabilien sind dann<br />

noch die Lasten mit einem Sicherheitsfaktor zu multiplizieren<br />

bzw. die Widerstandsseite durch den Sicherheitsfaktor zu dividieren.<br />

Die anzusetzenden Sicherheiten liegen im Formelwerk<br />

für Hochdruckleitungen in der Bandbreite von S = 1,2<br />

bis S = 2,0 und es ist unmittelbar einsichtig, dass eine Hochdruckleitung,<br />

die im Allgemeinen zu 100 % für den Lastfall<br />

Innendruck ausgelegt ist und keine nennenswerte Tragreserve<br />

für äußere Lasten (Biegung, Zwängung, Freespan usw.)<br />

hat, nur kleinere Tagesbruchdurchmesser überspannen kann.<br />

Hier gibt es allerdings schon die Möglichkeit, das deterministische<br />

Konzept nicht zu verlassen und trotzdem Tragreserven<br />

zu mobilisieren, indem für diesen Sonderfall „Tagesbruch“<br />

das Sicherheitskonzept verändert wird. Die im Folgenden<br />

aufgezeigten Szenarien verdeutlichen das:<br />

Im Szenario 1 wird davon ausgegangen, dass die Hochdruckleitung<br />

im Bereich des Freespan die zulässigen Spannungen<br />

gemäß Regelwerk einhält. Zusätzlich zu der Umfangsspannung<br />

aus Innendruck tritt nun eine Längsspannung<br />

im Freespanbereich auf, die mit der Umfangsspannung<br />

zur Vergleichsspannung zusammengefasst wird. Die Forderung,<br />

dass die zulässige Spannung auch im Tagesbruchbereich<br />

nicht überschritten werden darf, führt damit zu der Forderung,<br />

dass es einen Tagesbruch von signifikanter Größe im<br />

Bereich der Leitung nicht geben darf.<br />

Im Szenario 2 wird davon ausgegangen, dass das Auftreten<br />

eines Tagesbruchs im Bereich einer Leitung relativ<br />

786 10 / 2012


schnell entdeckt wird und dann Sicherungsmaßnahmen ergriffen<br />

werden können. Unter diesem Aspekt kann es zugelassen<br />

werden, dass an den Rändern des Biegebalkens Fließen<br />

auftritt. Das bedeutet, dass die Sicherheit gegen Fließen<br />

lokal auf 1,0 gesetzt wird. Die Leitung hält dann zwar<br />

nicht mehr bestimmungsgemäß die zulässigen Spannungen<br />

ein, die Tragfähigkeit (äußere Sicherheit) und die Funktionsfähigkeit<br />

(innere Sicherheit) der Leitung sind jedoch nach<br />

wie vor gegeben.<br />

In Szenario 3 wird davon ausgegangen, dass die Leitung<br />

wegen der großen Verformungen in das statisch günstigere<br />

Tragwerk „Seiltragwerk“ übergeht, was zu einem Durchplastizieren<br />

und Abplatten der Leitungsbereiche an den Freespanrändern<br />

führt. Dieses Tragwerk ist dann mit sehr großen<br />

Verformungen verbunden (siehe Bild 1). Die Tragfähigkeit<br />

des Systems ist zwar noch gegeben, die Gebrauchsfähigkeit<br />

(Fluid transport) selbstverständlich nicht mehr.<br />

Für den bergbaulichen Laien, der mit Sicherheitsfragen<br />

von Hochdruckleitungen befasst ist, ist erstaunlich, mit welcher<br />

Präzision Geotechniker die räumliche Ausdehnung von<br />

Tagesbrüchen aufzeigen können (Fenk 1979). Wenn in gemeinsamem<br />

Konzept mit diesen Fachleuten erreicht werden<br />

kann, dass sie ihre geotechnische Analyse durchführen, ohne<br />

selbst „versteckte Sicherheiten“ einzubringen, dann führen<br />

diese Untersuchungen zu erstaunlich kleinen Tagesbruchdurchmessern.<br />

Aus grundsätzlichen Erwägungen sollten diese<br />

dann jedoch mit einem einheitlichen Sicherheitsfaktor belegt<br />

werden, der nach längeren Untersuchungen zunächst auf S =<br />

1,3 festgelegt wurde (Päßler, Veenker 2010). Schon das Zulassen<br />

von Szenario 2 hat in durchgeführten Untersuchungen<br />

dazu geführt, dass in Gefährdungsbereichen, in denen Hochdruckleitungen<br />

in Braunkohletiefbaugebieten verlegt sind, 80<br />

bis 90 % der potenziellen Gefährdungen als zulässig ausgesondert<br />

wurden.<br />

Die restlichen 10 bis 20 %, die Zustände gemäß Szenario<br />

3 generieren würden, führen allerdings bei Sicherungsund<br />

Ertüchtigungsmaßnahmen zu exorbitanten Kosten, da<br />

von Online-Über wachung über Ertüchtigung der Leitung bis<br />

hin zur Komplettverlegung, Maßnahmen zur Verfügung stehen,<br />

die mit hohen Baukosten verbunden sind.<br />

In diesem Zusammenhang ergibt sich praktisch von selbst<br />

die Frage, ob das deterministische Konzept zwangsläufig und<br />

ausschließlich angewandt werden muss oder ob eine probabilistische<br />

Bewertung hier ergänzend durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Grundlagen des probabilistischen<br />

Konzeptes<br />

Die Bemessung von Tragwerken geschieht weltweit in allen<br />

Regelwerken nach dem deterministischen Konzept. Bei<br />

diesem Konzept kann trotz relativ hoher Sicherheitszahlen<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Schäden und Unfällen<br />

kommt. Dies bedeutet allerdings nicht, dass das deterministische<br />

Konzept mangelhaft wäre, sondern dass in Ausnahmefällen<br />

das zufällige Zusammentreffen mehrerer Imponderabilien<br />

zu einem Versagen führt. In den letzten drei<br />

Jahrzehnten sind deshalb Verfahren entwickelt worden, die<br />

im Nachgang zur deterministischen Bemessung eine Systembewertung<br />

vornehmen. Auf der Grundlage der Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

von Schäden und deren Auswirkungen<br />

lassen sich Risiken errechnen und wenn es für diese Risiken<br />

Grenzwerte gibt, so lässt sich die wirkliche Sicherheit<br />

eines Systems mathematisch darstellen. Für Hochdruckleitungen<br />

sind probabilistische Bewertungen dieser Art in der<br />

Schweiz, in den Niederlanden und in Großbritannien bereits<br />

gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland ist mit der DIN<br />

EN ISO 16708 eine Norm eingeführt, in der – abhängig von<br />

den Parametern der Hochdruckleitung – Grenzwerte festgeschrieben<br />

sind.<br />

In Anlehnung an diese Verfahren ist es möglich, die Zulässigkeit<br />

einer bergbaulichen Situation zu bewerten, sofern<br />

die Geotechniker in der Lage sind, die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

und die räumliche Ausdehnung des Bergbaugebietes<br />

vorzugeben.<br />

Ein Problem bei der Übertragung der probabilistischen Bewertung<br />

nach DIN EN ISO 16708 auf bergbauliche Problemstellungen<br />

ist die Frage nach der Bezugsgröße des akzeptablen<br />

Restrisikos (empfohlene Zielsicherheitsniveaus). Hier<br />

wurden die in der Vergangenheit im gesamten Versorgungsgebiet<br />

aufgetretenen Versagensfälle auf den Leitungskilometer<br />

und das Jahr bezogen. Wenn der betroffene Leitungsabschnitt<br />

länger als 1 km ist, muss selbstverständlich die ermittelte<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit für Tagesbrüche durch<br />

die Abschnittslänge in Kilometern dividiert werden, um dann<br />

das Ergebnis mit dem Grenzwert der DIN EN ISO 16708 zu<br />

vergleichen. Anders verhält es sich in den häufig auftretenden<br />

Fällen (insbesondere in Bergbaugebieten), wenn der betroffene<br />

Leitungsabschnitt kürzer als 1 km ist. In diesen Fällen<br />

darf die dort gewonnene Eintrittswahrscheinlichkeit keineswegs<br />

auf die Länge von 1 km hochgerechnet werden, da<br />

in den Nachbarbereichen der betroffenen Leitungslänge keine<br />

Tagesbruch gefährdung besteht. Auf dem kurzen, gefährdeten<br />

Abschnitt entspricht hier die ermittelte Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

dann der Eintrittswahrscheinlichkeit bezogen<br />

auf den Leitungskilometer.<br />

Die so aufgestellte Untersuchung stellt eine „Structural<br />

Relability Analysis“ (SRA) dar, bei der nur die Versagenswahrscheinlichkeit<br />

der Struktur (hier: Hochdruckleitung) untersucht<br />

wird. Die in DIN EN ISO 16708 angegebenen Grenzwerte<br />

beziehen sich auch nur auf eine solche SRA. Allerdings<br />

gehen Abstand zur Bebauung, Bevölkerungsdichte und Art<br />

des Fluids in den Grenzwert ein.<br />

Statistische Untersuchungen<br />

Im Bergbau ist aufgrund der komplexen Einflussfaktoren eine<br />

empirische Herangehensweise oft unumgänglich. Für die vorliegende<br />

Arbeit wurden im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier<br />

insgesamt 55 Tiefbaugruben untersucht und statistisch<br />

ausgewertet. Es zeigt sich, dass nur bei ca. 40 % der Gruben<br />

überhaupt Tagesbrüche aktenkundig sind. Die Verteilung der<br />

Bruchdurchmesser für rund 1.100 ausgewertete Stichproben<br />

ist in Bild 2 dargestellt.<br />

10 / 2012 787


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Bild 2: Verteilung der<br />

Tagesbruchdurchmesser<br />

im mitteldeutschen<br />

Braunkohlenrevier<br />

Tabelle 1: Quantile der Verteilung des Tagsbruchdurchmesser<br />

Quantile<br />

[–]<br />

Empirisch<br />

[m]<br />

Tagesbruchdurchmesser<br />

LogNormal [m, s]<br />

{m}<br />

Theoretisch<br />

ExtremeValue [a, b]<br />

[m]<br />

0,900000 5,0 5,7 5,1<br />

0,950000 7,3 7,5 6,1<br />

0,990000 14,9 12,3 8,4<br />

0,999999 30,0 72,0 21,2<br />

Kategorie<br />

des Fluides<br />

A<br />

C<br />

B<br />

D<br />

F<br />

Die Tabelle 1 zeigt, dass 90 % der gefallenen Tagesbrüche<br />

einen Durchmesser ≤ 5,0 m aufweisen. Von den ausgewerteten<br />

Daten lagen 95 % der Tagesbrüche unter einem<br />

Durchmesser von 7,3 m. Das 99 %-Quantil liegt bei einem Tagesbruchdurchmesser<br />

von 14,9 m und besagt, dass 99 % der<br />

untersuchten Daten einen kleineren Durchmesser aufwiesen.<br />

Die empirisch ermittelte Verteilung der Bruchdurchmesser<br />

kann mathematisch mit einer Lognormal oder Extreme-<br />

Value Verteilung beschrieben werden.<br />

Bei der Lognormal-Verteilung werden die Durchmesser<br />

für das 99,9 %-Quantil sehr stark überschätzt, während die<br />

Tabelle 2: Fluidkategorie nach DIN EN ISO 16708<br />

Beschreibung<br />

Typische nicht brennbare Fluide auf Wasserbasis<br />

Nicht brennbare und nicht giftige Gase (z. B. N, CO 2<br />

, Ar, Luft)<br />

Brennbare und/oder toxische Flüssigkeiten (z. B. Öl, Ölprodukte)<br />

Nicht toxisches reines Erdgas<br />

Brennbare und/oder toxische Gase (z. B. H, Ethan, Ethylen, Chlor)<br />

anderen Werte nicht sehr von den empirisch ermittelten abweichen.<br />

Die Extreme-Value Verteilung weist für das 90 %-<br />

und das 99,9 %-Quantil eine gute Übereinstimmung auf und<br />

liegt mit dem Durchmesser von 21,2 m näher an dem tatsächlich<br />

dokumentierten, maximalen Tagesbruchdurchmesser<br />

von 22 m. Das 95 %- und 99 %-Quantil liegen mit den Werten<br />

deutlich unter dem empirischen Tagesbruchdurchmesser.<br />

Konzept zur Bestimmung der<br />

Bruchwahrscheinlichkeit<br />

Der Bruch eines Hohlraums kann hinsichtlich des Ortes und<br />

des Zeitpunktes derzeit kaum oder nur sehr ungenau vorhergesagt<br />

werden, da die Einflussfaktoren sehr komplex und<br />

die Parameter meist nicht vollständig bekannt sind. Unter der<br />

Annahme, dass jeder Einzelhohlraum (z. B. ein Meter unterirdische<br />

Tunnelstrecke) eine bestimmte (unbekannte) Bruchwahrscheinlichkeit<br />

hat, kann geschlussfolgert werden, dass<br />

sich für das gesamte Streckensystem eine (ebenfalls unbekannte)<br />

Verteilung der Bruchwahrscheinlichkeit ausbildet.<br />

Die Untersuchungen ergaben, dass die Bruchwahrscheinlichkeit<br />

bestimmt werden kann, wenn die Anzahl der Tagesbrüche<br />

auf die Abbaufläche bezogen werden. Das ist logisch,<br />

da es ein erheblicher Unterschied ist, ob beispielsweise zehn<br />

Tagesbrüche über einem Grubenfeld von 1 ha oder 100 ha<br />

Ausdehnung fallen.<br />

Dazu sind die Akten (Risswerk) hinsichtlich folgender Informationen<br />

auszuwerten:<br />

Anzahl der Tagesbrüche Anz (ohne Schachtverbrüche und<br />

ohne Brüche infolge von Versatzarbeiten)<br />

Auswertezeitraum Z [a] bei dem davon ausgegangen<br />

kann, dass die überwiegende Anzahl der Tagesbrüche<br />

auch aktenkundig wird (meist ab dem Jahr 1970 bis heute,<br />

also in der Regel 40 Jahre)<br />

Durch den Bergbau beanspruchte Fläche (Abbaufläche) A<br />

[ha]<br />

788 10 / 2012


Die spezifische Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />

wird dann auf die<br />

Abbaufläche bezogen werden und ergibt sich nach:<br />

P E<br />

= Anz<br />

Z ⋅A<br />

⎡ Tagesbrüche ⎤<br />

⎢<br />

⎥ (1)<br />

⎣ Jahr ⋅ Abbaufläche ⎦<br />

Die Formel berücksichtigt nicht die Tagesbruchursache<br />

(Strecke, Streckenkreuz, Abbau). Das ist möglich, wenn vergleichbare<br />

Bedingungen vorliegen und der Untersuchungsbereich<br />

dementsprechend revierspezifisch eingegrenzt wird.<br />

Da in Mitteldeutschland die Abbautechnologie in den meisten<br />

Fällen der Bruchbau war (Klein, 1933, Wagenbreth, 2011),<br />

stellt sich durch wetter- und fördertechnische Randbedingungen<br />

für die untersuchten Objekte ein vergleichbares Verhältnis<br />

von Strecken, Streckenkreuzen und Abbauen zueinander<br />

ein, so dass diese Abstraktion zulässig erscheint.<br />

Auf Basis der spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit kann<br />

die absolute Bruchwahrscheinlichkeit P Abs<br />

für ein konkretes<br />

Bewertungsobjekt (z. B. Rohrleitung) ermittelt werden, indem<br />

P E<br />

mit der von der Rohrleitung gequerten Abbaufläche<br />

A* multipliziert wird. Es gilt dann:<br />

P Abs<br />

= P E<br />

⋅ A * [Tagesbrüche/Jahr] (2)<br />

Für die von der Rohrleitung beanspruchte Fläche A* wurde ein<br />

Streifen von beidseitig je 5 m angenommen, womit 95 % der<br />

Tagesbrüche erfasst sind [Löbel 1996].<br />

Die absolute Bruchwahrscheinlichkeit P Abs<br />

für das Bewertungsobjekt<br />

kann dann mit Grenzwerten verglichen werden,<br />

die beispielsweise in der DIN EN ISO 16708 festgelegt sind.<br />

Die Grenzwerte sind streng genommen ein Grenzrisiko, bei<br />

dessen Einhaltung die Anlage nach dem Stand der Technik<br />

sicher betrieben werden kann. Sie liegt für Gasleitungen in<br />

der Größenordnung von 10 -6 Schadensfällen pro Leitungskilometer<br />

und Jahr.<br />

Risikobewertung<br />

Zur Bestimmung des Risikos ist neben der Bruchwahrscheinlichkeit<br />

auch das Schadensausmaß zu ermitteln (vgl. DIN EN<br />

ISO 16708, ISO 31000, DIN EN 60812). Nach DIN EN ISO<br />

16708 ist für Rohrleitungen die Gefährlichkeit des transportierten<br />

Stoffes und die Sicherheitsklasse relevant. Die Gefährlichkeit<br />

des Stoffes ist in Fluidkategorien unterteilt (s. Tabelle<br />

2).<br />

Die minimale Sicherheitsklasse ergibt sich für landverlegte<br />

Pipelines aus der Bevölkerungsdichte und der Fluidkategorie<br />

(Tabelle 3).<br />

Für landverlegte Pipelines ergibt sich die akzeptable Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

P f, akzeptabel<br />

nach folgendem empirischen<br />

Zusammenhang (DIN EN ISO 16708):<br />

( S+2)<br />

5⋅10−<br />

P f , akzeptabel<br />

= ⎡–<br />

P⋅D 3 ⎣<br />

[-] ⎤ ⎦<br />

(3)<br />

Es bezeichnen:<br />

S = Sicherheitsklasse aus Tabelle 3<br />

P = Innendruck der Pipeline in bar<br />

D = Außendurchmesser der Pipeline im m<br />

Tabelle 3: Sicherheitsklassen nach DIN EN ISO 16708<br />

Schadensausmaß/Örtlichkeit<br />

Fluidkategorie<br />

vernachlässigbar<br />

abgelegene<br />

Gebiete mit<br />

niedriger<br />

Bevölkerungsdichte<br />

A, C 1 – niedrig<br />

Anwendung des Konzeptes<br />

niedrig moderat hoch<br />

moderate<br />

Bevölkerungsdichte<br />

hohe<br />

Bevölkerungsdichte<br />

Fallbeispiel Grube Altzscherben bei Zscherben<br />

Westlich der Stadt Halle wurde im Grubenfeld Altscherben<br />

von 1885 bis 1936 Braunkohle auf 136 ha Abbaufläche in<br />

sieben Scheiben im Pfeilerbruchbau gewonnen. Die Deckgebirgsmächtigkeit<br />

beträgt 8 – 50 m (zwei Flöze). Von 1970<br />

bis 2010 fielen acht Tagesbrüche mit einem Durchmesser<br />

von 0,6 – 4 m und Bruchtiefen von 0,3 bis 8,0 m (LAGB,<br />

2011). Einer dieser Tagesbrüche fiel in der Leitungstrasse<br />

(Bild 3).<br />

Die Analyse des Risswerkes ergab, dass die Leitungstrasse<br />

mit einem Streifen von beiderseitig fünf Metern auf einer<br />

Länge von 3 km insgesamt 265 m unverwahrte Strecken,<br />

aber keine Schächte kreuzt. Für die Grube Altscherben ergibt<br />

sich nach Formel 1 eine spezifische Bruchwahrscheinlichkeit<br />

P E<br />

= 1,47 · 10 -3 /ha/a. Für die Bewertung, ob der Betrieb<br />

einer Pipeline über dieses Grubenfeld nach Stand der<br />

Technik sicher ist, wurden eine Wasser-, eine Öl- und eine<br />

Erdgaspipeline (D = 0,5 m, P = 10 bar) betrachtet. Die Ergebnisse<br />

zeigt Tabelle 4.<br />

Für die Wasserleitung wäre der Sicherheitsnachweis,<br />

trotz einer hohen Tagesbruchgefährdung, erbracht. Für die<br />

Öl- und Erdgasleitung wäre, bei reiner Berücksichtigung der<br />

Spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit, der Sicherheitsnachweis<br />

nicht erbracht. Um die Leitung trotzdem sicher betreiben<br />

zu können, muss nachgewiesen werden, dass der Tagesbruchdurchmesser<br />

nicht so groß werden kann, dass er<br />

die Pipeline beschädigt. Im Fallbeispiel wäre mit den Bruchdurchmessern<br />

(Bild 2) für die Öl- bzw. Erdgasleitung der<br />

sehr hohe<br />

Bevölkerungsdichte<br />

B 1 –niedrig 1 – niedrig 2 – normal 3 – hoch<br />

D, E 1 – niedrig 2 – normal 3 – hoch 4 – sehr hoch<br />

Tabelle 4: Risikobewertung für verschiedene Fluide für die Grube<br />

Altzscherben<br />

Medium<br />

Akzeptable<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

P f,akzeptabel<br />

Absolute<br />

Bruchwahrscheinlichkeit<br />

P Abs<br />

Sicherheitsnachweis<br />

Quotient<br />

P f,akzeptabel<br />

/P Abs<br />

Wasser 4 · 10 –3 1,47 · 10 –3 erbracht entfällt<br />

Öl 4 · 10 –4 1,47 · 10 –3 nicht erbracht 0,27 (27 %)<br />

Erdgas 4 · 10 –5 1,47 · 10 –3 nicht erbracht 2,7 · 10 –2 (2,7 %)<br />

10 / 2012 789


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Bild 3: Grube Altzscherben<br />

mit Leitungstrasse (Paessler et<br />

Veenker<br />

Nachweis zu erbringen, dass Tagesbruchdurchmesser < 2 m<br />

(70 % Quantil) bzw. < 14,9 m (99 % Quantil) sicher überspannt<br />

werden.<br />

Bild 4: Lage der Leitungstrasse zum Grubenfeld (LAGB Halle,<br />

verändert)<br />

Fallbeispiel Grube Friedrich-Christian bei<br />

Aschersleben<br />

Nordwestlich der Stadt Aschersleben liegt das Grubenfeld<br />

Friedrich-Christian, wo von 1844 bis 1920 auf einer Fläche<br />

von insgesamt 115 ha Braunkohle im Pfeilerbruchbau gewonnen<br />

wurde. Neben der Absenkung durch den Bruchbau,<br />

wodurch der Wilslebener See entstand, ereigneten sich von<br />

1970 bis 2010 insgesamt 16 Tagesbrüche, die im Wesentlichen<br />

willkürlich über das Grubenfeld verstreut auftraten.<br />

Nur im Bereich der Straße von Aschersleben nach Wilsleben<br />

kam es zu einer leichten Häufung, was vermutlich eher auf<br />

die Straßenbelastung als auf bergbauliche Einflüsse zurückzuführen<br />

ist. Die Tagesbruchmesser betrugen 0,5 bis 10 m,<br />

die Tagesbruchtiefe 0,4 bis 4 m. Aus Bild 4 ist ersichtlich,<br />

dass die Leitungstrasse das Grubenfeld nicht kreuzt, sondern<br />

nur tangiert.<br />

Da Lageungenauigkeiten auftreten können, wird der ungünstigste<br />

Fall angenommen, dass die Leitungstrasse auf<br />

50 m (Abbaufläche 0,05 ha) betroffen ist. Gemäß Formel 1<br />

ergibt sich eine spezifische Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />

=<br />

3,47 · 10 -3 /ha/a. Das Ergebnis der Risikobewertung für die<br />

Grube zeigt Tabelle 5.<br />

Die Wasser- und die Ölleitung könnten trotz der Tagesbruchgefahr<br />

ohne weitere Maßnahmen sicher betrieben<br />

werden. Für die Erdgasleitung müsste der Nachweis erbracht<br />

werden, dass 77 % der Tagesbrüche abgefangen wer-<br />

790 10 / 2012


den können, was einem Tagesbruchdurchmesser < 4 m entspricht<br />

(vgl. Bild 2).<br />

Schlussfolgerungen und weitere<br />

Arbeiten<br />

Auf den Flächen des früheren Braunkohlentiefbaus besteht<br />

ein grundsätzliches Sicherheitsrisiko durch Tagesbrüche. Bei<br />

der Nachnutzung dieser Gebiete ist abzuwägen, ob die beabsichtigte<br />

Nutzung aus sicherheitstechnischer Sicht vertretbar<br />

ist.<br />

Das Konzept der spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit basiert<br />

auf statistischen Untersuchungen von 55 Braunkohletiefbaugruben<br />

in Mitteldeutschland. Trotz einiger Unsicherheiten<br />

zeigt das Konzept Vorteile gegenüber der herkömmlichen<br />

deterministischen Herangehensweise, wenn die spezifische<br />

Bruchwahrscheinlichkeit relativ gering ist oder das Grubenfeld<br />

nur im geringen Maße gequert wird. Wenn sehr viele<br />

Hohlräume gekreuzt werden oder das Tagesbruchrisiko sehr<br />

Tabelle 5: Risikobewertung für verschiedene Fluide für die Grube<br />

Friedrich-Christian<br />

Medium<br />

Akzeptable<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

P f,akzeptabel<br />

Absolute<br />

Bruchwahrscheinlichkeit<br />

P Abs<br />

Sicherheitsnachweis<br />

Quotient<br />

P f,akzeptabel<br />

/P Abs<br />

Wasser 4 · 10 –3 1,74 · 10 –4 erbracht entfällt<br />

Öl 4 · 10 –4 1,74 · 10 –4 erbracht entfällt<br />

Erdgas 4 · 10 –5 1,74 · 10 –4 nicht erbracht 0,23 (23 %)<br />

hoch ist, dann zeigen sich kaum noch Unterschiede zur herkömmlichen<br />

deterministischen Bewertung.<br />

Die statistische Signifikanz soll durch weitergehende Untersuchungen<br />

ergänzt werden, um die Herangehensweise weiter<br />

zu untermauern und praktische Anhaltswerte für die Spezifische<br />

Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />

vorschlagen zu können.<br />

Literatur<br />

[1] Fenk, J. (1975): Über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens<br />

von Tagesbrüchen, Neue Bergbautechnik, 5 Jg. Heft 4, 1975<br />

[2] Fenk, J. (1979): Eine Theorie zur Entstehung von Tagesbrüchen<br />

über Hohlräumen im Lockergestein, Habilitation, TU<br />

Bergakademie Freiberg, 1979<br />

[3] DGGT (2004): Deutsche Gesellschaft für Geotechnik, Arbeitskreis<br />

4.6, Empfehlung „Geotechnisch-markscheiderische<br />

Untersuchung und Bewertung von Altbergbau“, veröffentlicht<br />

auf dem 4. Altbergbaukolloquium, Leoben, 2004<br />

[4] Meier, J. (2003): Statistische Analyse von Tagesbrüchen über<br />

Abbaufeldern des Braunkohlentiefbaus und ein Versuch ihrer<br />

numerischen Simulation mit dem Programm FLAC; Tagungsband<br />

14. Tagung für Ingenieurgeologie, Kiel 2003, S. 39-44<br />

[5] Klein, G. (1933): Handbuch für den deutschen Braunkohlenbergbau,<br />

3. Auflage, Verlag W. Knapp, Halle, 1933<br />

[6] LAGB (2011): Unterlagen des Landesamtes für Geologie und<br />

Bergwesen, Halle, 2011<br />

[7] Löbel, K.-H.: Beiträge zur Integration tagesbruchgefährdeter<br />

Flächen in die Raumplanung mit GIS, Dissertation, TU Bergakademie<br />

Freiberg, 1996<br />

[8] OBA FG (2012): Unterlagen des Sächsischen Oberbergamtes,<br />

Freiberg, 2012<br />

[9] Päßler, S, Veenker, M. (2010): Gefährdung von Gashochdruckleitungen<br />

durch Tagesbrüche, 10. Altbergbaukolloquium,<br />

Freiberg, 2010, S. 196 – 210, ISBN 978-3-86797-<br />

106-5<br />

[10] Wagenbreth, O.(2011): Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland:<br />

Geologie, Geschichte, Sachzeugen, Sax Verlag,<br />

2011, ISBN 978-3-86729-058-6<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Manfred Veenker<br />

Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft<br />

mbH, Hannover<br />

Tel. +49 511 28499-0<br />

E-Mail: Manfred.Veenker@veenkergmbh.de<br />

Dr. Steffen PäSSler<br />

ONTRAS-VNG Gastransport GmbH,<br />

Leipzig<br />

Tel. +49 341 27111-2875<br />

E-Mail: steffen.paessler@ontras.com<br />

10 / 2012 791


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Einfluss der Probengröße auf die<br />

Werte im Kerbschlagbiegeversuch<br />

an Rohren<br />

Von Daniela Großpietsch und Holger Brauer<br />

Rohrwanddicken kleiner als 10 mm oder geringe Rohrdurchmesser erfordern die Entnahme von Untermaßproben. Diese weisen<br />

durch den kleineren Probenquerschnitt geringere Kerbschlagenergiewerte auf. Es zeigte sich, dass eine proportionale Umrechnung<br />

von Voll- auf Untermaßproben zu überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben führen<br />

würde. Es ergaben sich von Material, Rohrabmessung und Fertigungsweg unabhängige Umrechnungsfaktoren im untersuchten<br />

Temperaturbereich von im Mittel um 0,36 für ½-Proben, bzw. 0,66 für ¾-Proben.<br />

Einleitung<br />

Forderungen nach Leichtbaukonzepten im Zylinderbereich haben<br />

die Entwicklung hochfester Zylinderrohrgüten vorangetrieben,<br />

die auch im Temperaturbereich -20 °C und tiefer ein zähes<br />

Versagen unter Innendruck garantieren. Ebenfalls im Bereich<br />

der Leitungsrohre für den Transport von Gas und Öl ist<br />

Tabelle 1: Übersicht der verwendeten Probengrößen mit Charpy-V-Kerb<br />

im Grundwerkstoff (Querproben) nach DIN EN ISO<br />

148-1 [10]<br />

Breite x Höhe<br />

in mm<br />

Prüfquerschnitt<br />

in mm 2<br />

Bezeichnung ff.<br />

Standard-Probe 10 x 8 80 Vollprobe<br />

Untermaß-Probe 7,5 x 8 60 ¾-Probe<br />

Untermaß-Probe 5 x 8 40 ½-Probe<br />

Tabelle 2: Übersicht der verwendeten Materialien<br />

Typ Güte AD in mm WD in mm<br />

Präzisrohr St52mod. 288 14<br />

Präzisrohr P460 206 13,85<br />

Präzisrohr StE460mod. 161 14<br />

HFI-Rohr X70M 609,6 12,7<br />

HFI-Rohr X65M 508 15<br />

HFI-Rohr X60M 508 12,7<br />

HFI-Rohr L450MB 457,2 16,1<br />

HFI-Rohr X65M 457,2 12,7<br />

HFI-Rohr L360MB 273 10<br />

Warmbreitband *1 X52 508 11,8<br />

Warmbreitband *1 X52 406 15,8<br />

Warmbreitband *1 : nicht eingeformt<br />

eine steigende Tendenz zu beobachten, auch in Regionen mit<br />

arktischen Bedingungen eine Reduzierung der Wanddicke durch<br />

den Einsatz höherfester und gleichzeitig zäher Güten zu kompensieren.<br />

Die im Rahmen von gemeinsamen F&E-Tätigkeiten der Salzgitter<br />

Mannesmann Präzisrohr GmbH (SMP) und Salzgitter<br />

Mannesmann Line Pipe GmbH (MLP), in Zusammenarbeit mit<br />

der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), entwickelten<br />

modifizierten Werkstoffkonzepte kommen diesen Forderungen<br />

nach. Für diese Werkstoffvarianten wie auch für klassischen<br />

Einsatzwerkstoffe konnten in diversen Untersuchungen<br />

eine Korrelation zwischen Bauteilversuchen und der für Innendruckbeanspruchung<br />

maßgeblichen Kerbschlagarbeit im<br />

Kerbschlagbiege versuch hergestellt werden. Dies ermöglicht<br />

eine kostengünstige Überprüfung des Werkstoffzustandes im<br />

Rahmen der Produktion.<br />

Das Bestreben durch den Einsatz höherfester Werkstoffe<br />

Wanddicken zu reduzieren und Gewicht einzusparen, hat teilweise<br />

zur Folge, dass Vollproben zum Nachweis der Zähigkeit<br />

im Kerbschlagbiegeversuch nicht mehr entnommen werden<br />

können. Geringere Wanddicken, d.h. kleiner 10 mm, erfordern<br />

die Entnahme von größtmöglichen Untermaßproben mit<br />

Probenbreiten von 7,5 mm beziehungsweise 5 mm, bei denen<br />

durch den kleineren Probenquerschnitt geringere Kerbschlagwerte<br />

resultieren. Die Relation der Werte zueinander bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Probenbreiten bei ein und demselben<br />

Werkstoff ist folglich ein entscheidendes Kriterium,<br />

um Untermaßproben anwenden und auswerten zu können.<br />

Stand der Technik<br />

In den Normen bzw. der Literatur finden sich zum Teil widersprüchliche<br />

Aussagen zum Einfluss der Probenbreite auf die<br />

Kerbschlagarbeit. So geben beispielsweise die Europäischen<br />

Normen DIN EN 13480 [1] für industrielle Rohrleitungen und<br />

DIN EN 13445 [2] für unbefeuerte Druckgeräte Mindestwerte<br />

für die Kerbschlagarbeit an Untermaßproben im Vergleich<br />

792 10 / 2012


zur Vollprobe an. Für die Probenbreite 7,5 mm werden 80 %,<br />

bei 5 mm werden 70 % der Kerbschlagarbeit an der Vollprobe<br />

angegeben. Im Amerikanischen Standard ASTM A 333 [3]<br />

für nahtlose und geschweißte Rohre für den Einsatz bei tiefen<br />

Temperaturen, der API 5L und DIN EN ISO 3183 [4,5] für<br />

Leitungsrohre und der europäischen Produktnorm für Rohre<br />

unter Innendruckbeanspruchung EN 10216-3 [6], sowie<br />

in diversen Literaturstellen [siehe beispielhaft 7-9] wird hingegen<br />

für die Hochlage im Kerbschlagbiegeversuch ein proportionaler<br />

Zusammenhang zwischen Probenbreite und Kerbschlagarbeit<br />

hergestellt.<br />

Untersuchungen<br />

In vergleichenden Untersuchungen wurde der Einfluss unterschiedlicher<br />

Probenbreiten gemäß Tabelle 1 im Kerbschlagbiegeversuch<br />

an Untermaß- und Vollproben auf die<br />

Kerbschlagenergie, und damit das Bruchverhalten von Rohren<br />

bewertet. Verwendet wurden Charpy Proben mit einem<br />

2 mm tiefen V-Kerb nach DIN EN ISO 148-1 [10]. Als Herstellverfahren<br />

wurden sowohl nahtlose Präzisionsstahlrohre<br />

nach dem Warmwalzen und Kaltziehen aus einem massiven<br />

runden Rohling (Knüppel), als auch HFI-geschweißte Rohre<br />

aus Warmbreitband in die Untersuchungen mit einbezogen.<br />

Um für die vorliegende Versuchsreihen unterschiedliche Umformgrade<br />

und Werkstoffkonzepte zu berücksichtigen, dienten<br />

mehrere Abmessungen, sowie diverse Stahlgüten (unbzw.<br />

mikrolegierte Kohlenstoffstähle) aus den Produktportfolios<br />

als Probenmaterial. Die Prüftemperaturen lagen zwischen<br />

-60 °C und +100 °C, und damit in der Hochlage bzw.<br />

im Anfang des Steilabfalls der verwendeten Werkstoffe. Die<br />

untersuchten Parameter sind in Tabelle 2 übersichtlich wiedergegeben.<br />

Bestimmt wurde der Umrechnungsfaktor aus dem Verhältnis<br />

zwischen der Kerbschlagenergie an Untermaßproben<br />

zur Kerbschlagenergie an Vollproben. Unabhängig von Werkstoffkonzepten,<br />

Abmessungen und Prozessrouten zeigte sich<br />

ein einheitliches Verhalten (Bild 1 und Bild 2). Es wurde ein<br />

nicht-proportionaler Einfluss von verringerter Probenbreite<br />

auf die Ergebnisse im Kerbschlagbiegeversuch, mit geringeren<br />

Werten für die Umrechnungsfaktoren im Vergleich zum<br />

proportionalen Verhältnis der Probengrößen, gefunden. So<br />

würde beispielsweise bei einem tatsächlichen Umrechnungsfaktor<br />

von 0,38 (bei -20 °C) eine ½-Probe lediglich eine<br />

Kerbschlagenergie von etwa 23 J aufweisen, wenn an einer<br />

Vollprobe 60 J gemessen werden würde. Damit läge die übliche<br />

Forderung von 30 J (0,5 * 60 J) um etwa 30 % oberhalb<br />

des tatsächlich erreichbaren Wertes. Somit gibt der üblicherweise<br />

angewandte direkt proportionale Zusammenhang<br />

zwischen Probengröße und Kerbschlagenergie, also Umrechnungsfaktor<br />

0,5 für ½- bzw. 0,75 für ¾-Proben, die Realität<br />

nicht ausreichend genau wieder. Dies würde für Rohre,<br />

aus denen keine Vollproben entnommen werden können, bedeuten,<br />

dass die oftmals geforderte Umrechnung der Kerbschlagenergiewerte<br />

von Vollproben auf Untermaßproben zu<br />

überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben<br />

führt.<br />

Umrechnungsfaktor Kerbschlagarbeit<br />

(Untermaß-/Vollproben)<br />

0,85<br />

0,80<br />

0,75<br />

0,70<br />

0,65<br />

0,60<br />

0,55<br />

0,50<br />

-60<br />

-40<br />

Projekt: Gesamt <strong>3R</strong>.MPJ; Arbeitsblatt: Probengröße = 7,5<br />

3/4-Proben<br />

-20 0<br />

Prüftemperatur in °C<br />

Bild 1: Einfluss der Probengröße auf die Kerbschlagenergie, Umrechnungsfaktor<br />

von Voll- auf Untermaßproben (¾-Probe) in<br />

Abhängigkeit der Prüftemperatur (geschlossene Symbole: Mittelwert<br />

aus mehreren Probensätzen je Produktion, offene Symbole:<br />

Gesamtmittelwert)<br />

Umrechnungsfaktor Kerbschlagarbeit<br />

(Untermaß-/Vollproben)<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

-60<br />

-40<br />

Projekt: Gesamt <strong>3R</strong>.MPJ; Arbeitsblatt: Probengröße = 5,0<br />

1/2-Proben<br />

-20 0<br />

Prüftemperatur in °C<br />

Bild 2: Einfluss der Probengröße auf die Kerbschlagenergie, Umrechnungsfaktor<br />

von Voll- auf Untermaßproben (½-Probe) in Abhängigkeit<br />

der Prüftemperatur (geschlossene Symbole: Mittelwert<br />

aus mehreren Probensätzen je Produktion, offene Symbole:<br />

Gesamtmittelwert)<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

An verschiedenen niedriglegierten Rohrwerkstoffen durchgeführte<br />

Untersuchungen zeigten eine werkstoffunabhängige<br />

überproportionale Abhängigkeit der Kerbschlagenergie<br />

von der Probenbreite. Dies würde für Rohre aus denen keine<br />

Vollproben entnommen werden können bedeuten, dass<br />

die oftmals geforderte proportionale Umrechnung der Kerbschlagenergiewerte<br />

von Vollproben auf Untermaßproben zu<br />

überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben<br />

führt. Zukünftige Untersuchungen werden sich<br />

mit den werkstoffkundlichen und bruchmechanischen Ursachen<br />

für das gefundene Verhalten beschäftigen.<br />

20<br />

20<br />

100<br />

100<br />

0,75<br />

0,50<br />

10 / 2012 793


Literatur<br />

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[1] DIN EN 13480 (2008): Metallische industrielle Rohrleitungen<br />

– Teil 1: Allgemeines<br />

[2] DIN EN 13445 (2009): Unbefeuerte Druckbehälter – Teil<br />

1: Allgemeines<br />

[3] ASTM A 333: Standard Specification for Seamless and<br />

Welded Steel Pipe for Low-Temperature Service<br />

[4] API 5L: Specification for Line Pipe, Committee on Standardization<br />

of Tubular Goods, American Petroleum Institute,<br />

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[5] DIN EN ISO 3183 (2010): Stahlrohre für Rohrleitungstransportsysteme<br />

[6] DIN EN 10216-3 (2009): Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen<br />

– Technische Lieferbedingungen –<br />

Teil 3: Rohre aus legierten Feinkornbaustählen<br />

[7] Schmidt, W.; Schaffrath, W.: Der Einfluß der Probenbreite<br />

auf die Ergebnisse von Kerbschlagbiegeversuchen an verschiedenen<br />

Stählen. Blech, Rohre, Profile, 38 (1991) 6, S.<br />

516/20<br />

[8] Robiller, G.: Einfluß der Probenbreite auf die im Kerbschlagbiegeversuch<br />

ermittelten Kennwerte für das Zähigkeitsverhalten<br />

von Stählen. Fachausschußbericht Verein<br />

Deutscher Eisenhüttenleute, Düsseldorf, 1980<br />

[9] Dohi, K.; Soneda, N.; Onchi, T.; Matsui, H.: Charpy-V subsize<br />

specimens. Measurements of steel impact properties.<br />

ASTM Special Technical Publication (2002) 1418, S.<br />

137/50<br />

[10] DIN EN ISO 148-1 (2010): Metallische Werkstoffe – Kerbschlagbiegeversuch<br />

nach Charpy – Teil 1: Prüfverfahren<br />

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Dipl. Wirt.-Ing. Daniela GroSSpietsch<br />

Salzgitter Mannesmann Präzisrohr GmbH<br />

(SMP), Mülheim/Ruhr<br />

Tel. +49 208 4581280<br />

E-Mail: daniela.grosspietsch@smp-tubes.com<br />

Dr.-Ing. Holger Brauer<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH,<br />

Hamm<br />

Tel. +49 2381 420447<br />

E-Mail: Holger.Brauer@smlp.eu<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

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794 10 / 2012


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Präzisionsarbeit für erneuerten,<br />

3,5 km langen Ölpipeline-Trassenabschnitt<br />

in Brunsbüttel<br />

Für die Verbindung zwischen der Station Westerbüttel und<br />

den südlich gelegenen Raffinerien realisierte die Köster<br />

GmbH auf insgesamt 3,5 km eine neue Ölpipeline. Besondere<br />

Herausforderung war die kurze Bauzeit, die genau in<br />

die Wintermonate fiel, sodass die Arbeiten sehr anspruchsvoll<br />

waren. Für die neue Leitung verwendete die RWE Dea<br />

AG Duplex-Material. Die Besonderheit des Grundmaterials<br />

Duplex besteht in seinem Gefügeverhältnis, das im Idealfall<br />

zu 50 % Ferrit und 50 % Austenit besteht. Durch diese Zusammensetzung<br />

verbindet der Werkstoff eine sehr hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit mit einer relativ hohen Streckgrenze.<br />

Um diese Korrosionsbeständigkeit für die gesamte Leitung<br />

zu erreichen, mussten die Nahtbereiche während der<br />

Schweißarbeiten innen komplett frei von Sauerstoff sein.<br />

Dazu wurden die Bereiche links und rechts der Naht durch<br />

Formierkammern luftdicht abgeschlossen und mit Argon gefüllt.<br />

Nach dem sogenannten „Formieren“ und der Fertigstellung<br />

der Naht wurden die Schweißnähte zu 100 % zerstörungsfrei<br />

geröntgt, vom TÜV Nord geprüft und freigegeben.<br />

Anschließend wurden die Nähte visuell vollständig<br />

geprüft, indem die Köster GmbH jede Naht mit einer Kamera<br />

Zentimeter für Zentimeter abfuhr. In einigen Bereichen<br />

wurden die Schweißstellen noch einmal gereinigt bzw. gebeizt,<br />

um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Damit<br />

die Werkstoffeigenschaften des Duplex erhalten werden, ist<br />

das Schweißen mit einer niedrigen Streckenenergie erforderlich.<br />

Das setzt wesentlich längere Schweißzeiten als bei<br />

herkömmlichen Verfahren voraus.<br />

Bild 1: Für die Verbindung zwischen der Landstation Dieksand und den südlich gelegenen Raffinerien realisierte die<br />

Köster GmbH auf insgesamt 3,5 km eine neue Ölpipeline. Auf der Südseite des Nord-Ostsee-Kanals banden die<br />

Bauspezialisten die Leitung an die Übergabestation Ostermoor an<br />

10 / 2012 795


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Bild 2: Den Strang für<br />

den Einzug in den<br />

Nord-Ostsee-Kanal<br />

streckte die Köster<br />

GmbH aus Platzgründen<br />

in einem Radius<br />

von 200 m vor<br />

Bild 3: Für den Einzug<br />

des 522 m langen<br />

Stranges unter dem<br />

Nord-Ostsee-Kanal konstruierten<br />

und bauten<br />

die Bauspezialisten<br />

eigens eine Halbschalen-Laufbahn<br />

Die Einbindung der Einzelstränge in die vorhandene Trasse<br />

führte die Köster GmbH auf Wunsch des Bauherrn in nur<br />

acht Tagen aus – ursprünglich geplant waren drei Wochen.<br />

So führte die Köster GmbH an sechs Stellen gleichzeitig Einbindungen<br />

durch, wobei zwei Rohrstränge in Dükerbauwerke<br />

eingezogen werden mussten – ein 90 m langer Rohrstrang<br />

unter zwei parallel verlaufenden Straßen und einer Eisenbahnlinie<br />

hinweg. Der zweite spektakulärere Einzug von einem<br />

522 m langen Strang führte unter dem Nord-Ostsee-Kanal<br />

hindurch zu einer Übergabestation, die bereits 2007 von der<br />

Köster GmbH in unmittelbarer Nähe der Raffinerien realisiert<br />

wurde. Diesen Strang verlegten die Bauspezialisten aus Platzgründen<br />

großteils in einem 200 m-Radius hin zur Einzuggru-<br />

be. Dem Team gelang es, die Einbindezeit noch einmal um drei<br />

Tage zu verkürzen. Durch diese außergewöhnliche Leistung<br />

konnte die Reinölleitung bereits im März 2012 wieder in Betrieb<br />

genommen werden. Somit ist die Bauzeit des Projektes<br />

um elf Werktage verkürzt worden, was eine frühere Wieder-<br />

Inbetriebnahme der Rohrleitung für die RWE Dea AG und ihre<br />

Kunden bedeutet.<br />

Kontakt<br />

Köster GmbH, Osnabrück, Hans Peter Karrenbauer,<br />

E-Mail: hans.peter.karrenbauer@koester-bau.de<br />

796 10 / 2012


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Energieeffizienzsteigerung und<br />

Nachhaltigkeitsförderung in der<br />

Wasserversorgung<br />

Von Mario Hübner<br />

Die Zeit vom letzten Teil des 20. Jahrhunderts bis heute war eine Ära großer Weltkonferenzen, nicht zuletzt zum Thema Wasser.<br />

Der globale Wandel, die sich verändernde Weltbevölkerung, die Urbanisierung und der steigende Energiebedarf erzeugen<br />

einen zunehmenden Druck auf regionale Wasserressourcen, Ökosysteme sowie auf die Wasserinfrastruktur. Die daraus nur<br />

wachsenden Anforderungen an die Trinkwassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserförderung und Abwasserentsorgung<br />

erfordern leistungsfähige, effiziente und nachhaltige technische Lösungen. Der folgende Beitrag gibt in diesem Zusammenhang<br />

einen aktuellen Überblick über die Pumpentechnik in der Wasserversorgung.<br />

„In der Geschichte ist Wasser, vor allem sein Ursprung, die<br />

Quelle, immer Gegenstand von Verehrung und Respekt gewesen.<br />

Seit es den Wasserhahn, die Mineralwasserflasche<br />

oder das einmalige Projekt Waldwasser von der Wasserversorgung<br />

Bayerischer Wald gibt, haben wir vergessen, dass<br />

Wasser, bevor es aus dem Hahn fließt oder in Flaschen verkauft<br />

wird, ein Geschenk der Natur ist”. Um sich das Wasser<br />

in dem heutigen Ausmaß zugänglich zu machen, musste die<br />

Welt umgestaltet werden: Flüsse wurden begradigt, umgeleitet,<br />

aufgestaut und manche von ihnen gleich ganz geleert.<br />

Die Umgestaltung der Welt hatte Folgen: Nicht nur der Indus,<br />

auch die meisten anderen Flüsse, wie der Nil oder der Ganges,<br />

deren Wasser einst das Entstehen der ersten Hochkulturen<br />

ermöglichten, führen heute kaum noch Wasser bis zur<br />

Mündung. Dabei ging weltweit etwa die Hälfte aller Feuchtgebiete<br />

verloren, des nach den tropischen Regenwäldern artenreichsten<br />

Lebensraums.<br />

Dabei haben Feuchtgebiete eine wichtige Funktion im<br />

Wasserkreislauf: Sie halten das Wasser nach Starkregen oder<br />

bei der Schneeschmelze zurück und verhindern damit Hochwasser<br />

außerhalb der Überschwemmungsgebiete. Bei eingedeichten<br />

Flüssen werden diese Hochwasser vermieden, indem<br />

das Wasser schneller abfließt, was wiederum Überschwemmungen<br />

flussabwärts verursacht. Bisher ist noch kein großer<br />

Fluss dauerhaft gezähmt worden, wie auch in Deutschland die<br />

Bevölkerung von Elbe, Rhein und anderen Flüssen weiß. Da die<br />

sogenannten Überschwemmungsgebiete wasserdurchlässig<br />

sind, füllen sie die Grundwasserspeicher wieder auf. Die Ver-<br />

Bild 1: Systemlandschaft<br />

der Wasserversorgung<br />

in<br />

Deutschland<br />

10 / 2012 797


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Bild 2d: Druckmantelpumpe<br />

Bild 2a: Split casepumpe<br />

Bild 2b: Normpumpe<br />

Bild 2c: Unterwassermotorpumpe<br />

Bild 2e: Druck erhöhungs anlage<br />

nichtung von Feuchtgebieten reduziert damit das zur Verfügung<br />

stehende Wasser. Nicht zu vergessen, haben wir durch<br />

große Flächen, auf denen das Wasser natürlich verdunsten<br />

kann, Vorteile in städtischen Bereichen, um die Temperaturen<br />

im Sommer auf ähnlichem Niveau wie auf dem Land zu halten.<br />

Weltweiter Wasserverbrauch heute<br />

Die Landwirtschaft hat heute am weltweiten Wasserverbrauch<br />

einen Anteil von ca. 70 %, in Europa rechnet man mit<br />

der Hälfte des prozentualen Anteils. Das technisch umgeleitete<br />

Oberflächenwasser, das zur künstlichen Bewässerung<br />

genutzt wird, wird auch „blaues Wasser“ genannt – im Unterschied<br />

zum „grünen Wasser“ aus Niederschlägen. Bewässerung<br />

ist vor allem in trockenen Ländern nötig. Oft spricht<br />

man vom „virtuellen Wassertourismus“. Man kann den Wasserverbrauch<br />

der Landwirtschaft auf die Produkte umrechnen:<br />

Trinkt man hier in Deutschland eine Tasse Kaffee benötigt<br />

man hierfür ca. 140 l für die Bewässerung und Herstellung,<br />

das entspricht ca. 1.000 Tassen. Somit tragen auch wir einen<br />

Anteil an der Wasserknappheit der trockenen Regionen.<br />

Die Industrie nutzt weltweit 23 % des Wassers; vor allem<br />

als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel. Dieser Verbrauch<br />

schwankt je nach Industrialisierungsgrad. Dagegen ist der direkte<br />

Wasserverbrauch in den Haushalten (weltweit 8 % des<br />

Gesamtverbrauchs; in Europa 13 %) eher der kleinere Anteil.<br />

Der direkte Wasserverbrauch pro Kopf ist sehr unterschiedlich:<br />

Verbraucht ein Bewohner der USA durchschnittlich<br />

250 l/Tag, liegen die Deutschen mit 122 l/Tag knapp bei der<br />

Hälfte. Laut Statistik werden wir immer sparsamer, es gibt<br />

heute in Deutschland schon Städte, in denen die Menschen<br />

mit 80 l/Tag auskommen, ein Wert den wir in den nächsten<br />

Jahren im Durchschnitt von Deutschland erreichen könnten.<br />

Ein Bewohner Indiens benötigt im Vergleich 3 l/Tag. Trinkwasser<br />

wird in Europa zu 80 % aus dem Grundwasser gewonnen.<br />

Die Wasserbilanz des 20. Jahrhunderts sah sehr unterschiedlich<br />

aus: Die sichere Wasserversorgung in den trockenen,<br />

reichen Ländern wurde mit hohen ökonomischen,<br />

sozialen und ökologischen Kosten erkauft; in den armen Ländern<br />

ist der fehlende Zugang zu sauberem Wasser nach wie<br />

vor ein Hauptproblem für eine nachhaltige menschliche Entwicklung.<br />

In Deutschland bzw. weltweit erkennt man, dass<br />

immer mehr Menschen in Städten leben und wir heute mit<br />

zwei Herausforderungen konfrontiert werden:<br />

die erhöhte Wasserversorgung in den Städten und<br />

die deutlich reduzierte Wasserversorgung in den sogenannten<br />

Entleerungsgebieten.<br />

Wenn sich die Politik nicht mit Maßnahmen darauf einstellt,<br />

werden vor allem der Klimawandel, der demografische Wandel,<br />

die bessere Regenwassernutzung, das Abschalten der<br />

Atomkraftwerke in Deutschland, die Sanierung der öffentlichen<br />

Haushalte und der weltweite Bevölkerungswachstum<br />

für eine deutliche Verschlechterung der Wasserversorgung<br />

sorgen.<br />

798 10 / 2012


Die Frage „Müssen wir in Deutschland noch mehr Wasser<br />

sparen?“ darf sich eigentlich nicht stellen. Wassersparende<br />

Haushaltsgeräte sowie die Nutzung von Grauwasser etwa<br />

zur Toilettenspülung und vor allem die bessere Regenwassernutzung<br />

(der richtige Weg) provoziert durch die Regenwassergebühr,<br />

die bereits flächendeckend eingeführt wurde,<br />

zeigt bereits, was möglich ist und hat zur Folge, dass in manchen<br />

Gemeinden die sinkenden Verbräuche und überdimensionierten<br />

Trinkwassernetze mit hochwertigem und wertvollem<br />

Trinkwasser gespült werden, um eine Verkeimung zu verhindern.<br />

Deutschland gehört zu den Regionen mit Wasserüberschuss,<br />

wobei eine Wasserknappheit in Einzugsgebieten von<br />

Großstädten möglich ist. Wasser sparen in Deutschland hilft<br />

nicht den Gebieten, in denen Wassermangel herrscht.<br />

Wir gehören aber heute zu den größten Importeuren des<br />

virtuellen Wassers und tragen dadurch zum Wassermangel in<br />

den Trockengebieten bei.<br />

die dynamische Kennlinie (die sogenannte Anlagenkennlinie)<br />

ersichtlich. Der Schnittpunkt dieser mit der Q-H-Linie der<br />

Pumpe sollte im Bestpunkt des Aggregates liegen, was sich<br />

in der Praxis oft ganz anders darstellt.<br />

Legt man auf die Auslegung der Aggregate und Optimierung<br />

von Laufrädern und Leitgehäusen großen Wert, hat<br />

man in der Praxis mit vielen Faktoren des Umfeldes zu tun,<br />

die den gewünschten guten Betriebspunkt wieder zunichte<br />

machen. Einer der Hauptfaktoren für unterdurchschnittliche<br />

Wirkungsgrade und Förderraten ist die Brunnenalterung.<br />

Mit der Zeit kommt es zur An- bzw. Ablagerung von Stoffen<br />

an den Anlagenkomponenten eines Brunnens – als Folge<br />

chemischer Ausfällung, mechanischer Einschwemmung oder<br />

biologischer Stoffwechselprodukte. Ursachen dafür sind physikalische,<br />

chemische und biologische Prozesse. Sie können zu<br />

einer Versandung, Versinterung und Verockerung, aber auch<br />

zur Korrosion der Brunnenkomponenten sowie den Unterwas-<br />

Brunnen- und Pumpsysteme in<br />

Deutschland<br />

Betrachtet man die Systemlandschaft zur Wasserversorgung<br />

in Deutschland (Bild 1), die angepasst an Deutschland ist,<br />

aber weltweit ähnlich nach den jeweiligen Erfordernissen in<br />

den einzelnen Ländern seinen Einsatz finden sollte:<br />

Zu 80 % beziehen wir in Europa das Trinkwasser aus dem<br />

Grundwasser. Hier setzen wir Unterwassermotoren in den<br />

Vertikalfilterbrunnen und Horizontalbrunnen ein. Zum Wassertransport<br />

werden Unterwassermotor-, Splitcase- und<br />

Normpumpen verwendet und zur Druckerhöhung werden<br />

Unterwassermotorpumpen im Druckmantel sowie Kompaktdruckerhöhungsanlagen<br />

mit Normmotoren eingesetzt<br />

(Bild 2a–e). Alle diese Pumpsysteme werden oft mit Frequenzumformern<br />

ausgerüstet, um sich an die jeweiligen Bedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

In Deutschland geht der Trinkwasserbedarf zurück. Unsere<br />

Vertikalfilterbrunnen und Horizontalbrunnen in der Wasserversorgung<br />

werden in den nächsten Jahren geringere Mengen<br />

fördern müssen als zuvor. Hier kann es vorkommen, dass eine<br />

notwendige, regelmäßige Brunnenregenerierung bei verstärkter<br />

Verockerung des Systems aus Kostengründen hinaus<br />

geschoben wird. Dadurch werden aber die Brunnen in ihrem<br />

Gesamtsystem und die Pumpen in einem schlechten Wirkungsgrad<br />

arbeiten. Da die Pumpen meist im Teillastbetrieb<br />

fördern, werden sich Rezirkulationsströmungen in den Laufrädern<br />

einstellen, die dann durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten<br />

Druckimpulse auslösen. So kommt es zu<br />

Schwingungen der Unterwassermotorpumpen und zu einer<br />

deutlich kürzeren Lebensdauer der Aggregate in der Wasserversorgung.<br />

Bei der Untersuchung von ca. 7 % der eingesetzten<br />

Pumpen hat man festgestellt, dass diese bei einem<br />

durchschnittlichen Gesamtwirkungsgrad von 41 % arbeiten.<br />

Würden sie im Optimum laufen, könnte ein Gesamtwirkungsgrad<br />

bis zu 71 % erreicht werden. Das heißt die Pumpen haben<br />

schon einen guten Wirkungsgrad, arbeiten nur nicht dort.<br />

Im Pumpendiagramm (Bild 3) sind die statische Höhe<br />

(Betriebswasserspiegel bis zum höchsten Förderpunkt) und<br />

[m]<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

[%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

[kW]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

[m]<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Förderhöhe<br />

Wirkungsgrad<br />

Gesamtw irkungsgrad<br />

Leistungsaufnahme P1<br />

Wellenleistung P2<br />

NPSH-Werte<br />

Bild 3: Pumpendiagramm<br />

1<br />

Einsatzbereich<br />

Wirk.<br />

80,4%<br />

Ø 142<br />

Ø 142<br />

Ø 142<br />

Ø 142 (P1)<br />

Ø 142 (P2)<br />

Ø 142<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 [l/s]<br />

10 / 2012 799


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Bild 4a: Neues Saugsieb<br />

Bild 5a: Brunnenmodell<br />

Bild 4b: Saugsieb im Einsatz<br />

Bild 5b: Glaskugel<br />

Bild 6a: Kavitationserscheinung<br />

am<br />

Laufrad<br />

Bild 6b: Loch im<br />

Leitgehäuse<br />

sermotorpumpen führen. Am häufigsten kommt es zu einer<br />

biologischen Verockerung, der Bildung von Eisenmanganoxid.<br />

Man findet dieses im Innenbereich des Filterrohres, in den Filterschlitzen<br />

und im Porenraum der Kiesschüttung, so dass sich<br />

während des Brunnenbetriebs nach und nach der Zulauf verändert.<br />

In der Folge beeinträchtigt dies den Wirkungsgrad der<br />

eingesetzten Pumpentechnik und die Ergiebigkeit des Brunnens,<br />

so dass eine Brunnenregenerierung und Optimierung<br />

des Pumpenbestands erforderlich sein kann. Durch das Zusetzen<br />

von z. B. Filterstrecke und Steigleitung können selbst korrekt<br />

ausgelegte und funktionierende Pumpen nicht mehr im<br />

Bestpunkt arbeiten. Die Pumpen laufen in den Teillastbereich<br />

und arbeiten dadurch länger bei schlechterem Wirkungsgrad<br />

mit erheblichen Auswirkungen auf die Betriebskosten.<br />

Bild 4 zeigt eine Gegenüberstellung von neuen und im<br />

Einsatz befindlichen Pumpen im Bereich des Saugsiebes.<br />

Durch den Einsatz von Glaskugeln statt Filterkies, zumindest<br />

im Bereich der Filterstrecke von Brunnen, gelangt die<br />

Verockerung auch teilweise stärker zu den Pumpen. Bild 5a<br />

zeigt ein Brunnenmodell, in dem unterschiedliche Materialien<br />

ersichtlich sind, alter und neuer Filterkies sowie Glaskugeln in<br />

unterschiedlichen Größen.<br />

Eine optimale und gleichbleibende Körnung ohne Unterkorn<br />

lässt sich mit Glaskugeln erzielen. Deren Einsatz setzt<br />

sich deshalb in der Praxis durch. Durch Glaskugeln erreicht<br />

man einen gleichmäßigen Porenzwischenraum mit glatten<br />

Oberflächen (Bild 5b). Da es hier keine Verstopfung der Wasserwege<br />

durch Unterkorn gibt, weist die Filterstrecke über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg eine geringere Anfälligkeit für<br />

Verockerungen auf.<br />

Die statische Förderhöhe bleibt so länger konstant, die<br />

Pumpe kann prinzipiell längere Zeit im Bestpunkt arbeiten.<br />

Damit ist eine komplizierte und aufwändige Brunnenregenerierung<br />

in den bis zu 300 m tiefen Anlagen nicht so schnell<br />

erforderlich. Dies hat eine deutliche Kosteneinsparung zur<br />

Folge. Erspart man sich durch den Einsatz von Glaskugeln im<br />

Laufe eines Brunnenlebens eine Regenerierung, haben sich in<br />

der Regel die Mehrkosten für Glaskugeln amortisiert. Die besseren<br />

hydraulischen Eigenschaften der Glaskugelschüttungen<br />

führen jedoch auch dazu, dass das im Wasser gelöste Manganoxid<br />

leichter zur Pumpe gelangt und sich dort vermehrt<br />

ablagert. Besonders sind davon Laufräder, Ansaugstücke und<br />

Leitgehäuse betroffen, wodurch hydraulische Leistungseinbußen<br />

durch Fehlanströmung auftreten, auch das Fördervolumen<br />

verringert sich. In Bild 6a sind die dadurch auftretenden<br />

Kavitationserscheinungen deutlich zu sehen.<br />

In Extremfällen arbeiten die Maschinen so weit im Teillastbereich,<br />

dass die Rezirkulationsströmungen so groß werden,<br />

dass die Leitgehäuse bezüglich Kavitation verschleißen<br />

und ganze Löcher in den Leitgehäusen entstehen lassen (siehe<br />

Bild 6b).<br />

Von der Auslieferung der Aggregate bis zum Eintreffen<br />

der Maschinen in Reparaturwerkstätten wegen Überholungsarbeiten<br />

verändern sich die Aggregate teilweise sehr stark.<br />

Eine wirtschaftliche Maßnahme gegen die Verockerung<br />

kann in diesem Fall die Beschichtung der Pumpe sein. Hier wurden<br />

verschiedene Beschichtungen entwickelt, die nicht nur zur<br />

800 10 / 2012


Ertüchtigung bereits beschädigter Pumpen optimal geeignet<br />

sind, sondern auch dem präventiven Schutz der Aggregate<br />

dienen kann. Die Beschichtung „Ceram“ bietet einen wirkungsvollen<br />

Schutz vor korrosiven oder abrasiven Einflüssen der<br />

zu fördernden Medien. Pumpengehäuse sowie Laufräder, die<br />

mit der Zwei-Komponenten-Oberfläche mit Aluminiumoxidanteilen<br />

beschichtet sind, weisen eine erheblich verlängerte<br />

Standzeit auf. Durch ihre hohe Oberflächenspannung ist die<br />

Beschichtung deutlich glatter als die Oberfläche von Neubauteilen.<br />

Damit sind beschichtete Pumpen auch weniger anfällig<br />

für Ablagerungen von Eisenmanganoxid. Das Ergebnis sind<br />

verringerte Strömungswiderstände und -verluste, der Wirkungsgrad<br />

der Pumpe steigt im Vergleich zu einem unbeschichteten<br />

Aggregat. Über den gesamten Lebenszyklus ergibt<br />

sich hieraus zusätzlich eine erheblich verbesserte Gesamtwirtschaftlichkeit.<br />

Durch ihre besonderen Eigenschaften trägt<br />

diese Beschichtung sogar dazu bei, den Pumpenwirkungsgrad<br />

neuer Aggregate zu verbessern. In einer Versuchsreihe des<br />

Herstellers konnten durch Messungen vor und nach der Applikation<br />

Wirkungsgradsteigerungen von rund 2 % pro Pumpe<br />

festgestellt werden. Die Kosten für die Beschichtung amortisieren<br />

sich daher meist binnen kürzester Zeit.<br />

Möglich ist die Anwendung des Beschichtungsverfahrens<br />

bei allen Pumpen ab 8“. In der Variante „Ceram CT“ erfüllt die<br />

Beschichtung die Anforderungen der „KTW-Leitlinie“ – „UBA-<br />

Leitlinie“ des Umweltbundesamtes und eignet sich daher ideal<br />

für den Einsatz im Trinkwasserbereich. In den letzten Jahren<br />

wurden auch Ceram-Teflon-Beschichtungen auf Pumpenteilen<br />

zum Einsatz gebracht, die beim Absetzen von Ablagerungen<br />

noch effektiver sind, mit einer Beschichtung wie in der<br />

Bratpfanne. Hierfür ist keine UBA-Zulassung vorhanden, sondern<br />

die Lebensmittelzulassung. Es ist eine Antihaftbeschichtung<br />

auf Basis von Perfluoralkoxy und Polytetrafluorethylen,<br />

ein Mehrschichtsystem mit 45 µm Schichtdicke mit einer Prüfung<br />

– BGA Empfehlung LI, Abschnitt 2.2 für Backgeräte.<br />

Bei der Untersuchung einer Pumpe mit dieser Beschichtung<br />

nach neun Monaten konnte man erkennen, dass die<br />

Ablagerungen im Strömungsbereich wesentlich geringer ausfielen,<br />

und bei der Überarbeitung der Pumpe die Ockerschicht<br />

leicht mit dem Dampfstrahler entfernt werden konnte. In der<br />

Steigleitung waren bereits wieder Ablagerungen von ca. 8 mm<br />

radial erkennbar.<br />

Beschichtungen können sich auch im Nachhinein bei der<br />

Überarbeitung von Pumpen innerhalb kürzester Zeit amotisieren,<br />

dies kann bereits nach wenigen Monaten geschehen sein.<br />

Der Gesamtwirkungsgrad des Förderprozesses setzt sich<br />

aus vielen Einzelkomponenten zusammen. Die Multiplikation<br />

der Einzelwirkungsgrade ergibt den Gesamtwirkungsgrad.<br />

Diese Wechselwirkungen gilt es zu erarbeiten, zu berücksichtigen<br />

und zu berechnen. Neben dem gesamten Brunnensystem<br />

gehen viele weitere Faktoren ein, die in diesem Beitrag<br />

teilweise nicht behandelt werden, unter anderem energieeffizientere<br />

Motoren, die richtige Kabelauslegung bei langen<br />

Kabeln usw.<br />

Eine Aufzeichnung der durchgeführten Arbeiten über längere<br />

Zeit ist sehr sinnvoll, und die Brunnenakte sollte in einem<br />

Wasserversorgungsunternehmen gut gepflegt sein, damit der<br />

Ablauf der unternommenen Veränderungen immer wieder<br />

nachvollzogen werden kann. Auch beim Einbau solcher Unterwassermotorentechnologien<br />

gilt es vieles zu berücksichtigen,<br />

um die Maschinen in Tiefen von über 50 m optimal zu<br />

installieren.<br />

Bild 7 zeigt einen fachgerechten Einbau, Bild 8 einen Einbau,<br />

wie er nicht durchgeführt werden sollte, denn hier wird<br />

bereits beim Einbau der Pumpe das Axiallager des Motors so<br />

stark belastet, das dieses dem Biegemoment, dem es ausgesetzt<br />

wurde, nicht standhält.<br />

Mit einem Berechnungsprogramm (Bild 9, Download<br />

unter www.wilo.de/select) können unterschiedliche Pumpenaggregate<br />

bezüglich ihrer Effizienz immer wieder leicht<br />

nachgerechnet werden und zeigen die Gegenüberstellung des<br />

alten und neuen Prozesses.<br />

Wenn wir die Systemlandschaft am Anfang näher betrachten,<br />

ist die Wasserförderung aus dem Brunnen nur ein<br />

Bild 7: Fachgerechter Einbau<br />

Bild 8: Nicht fachgerechter Einbau<br />

10 / 2012 801


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Bild 9: Ausschnitt aus dem Berechnungsprogramm<br />

Bild 10: Unterwassermotorpumpe im Druckmantel<br />

für Manila<br />

Hier können besonders stromsparende Hocheffizienz-<br />

Druckerhöhungsanlagen der Serie „Helix EXCEL“ zum Einsatz<br />

kommen. Sie sind mit zwei bis vier vertikalen Pumpen<br />

ausgestattet, die sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz<br />

sowie ein benutzerfreundliches Regelgerät der neuesten<br />

Generation auszeichnen. Mit ihren EC-Motoren erreichen<br />

die Hochdruckkreiselpumpen Motorwirkungsgrade, die sogar<br />

über den Grenzwert der für die Zukunft vorgesehenen und<br />

dann besten Effizienzklasse IE4 (gemäß IEC TS 60034-31<br />

Ed.1) hinausgehen. Damit werden alle zukünftigen Vorgaben<br />

der zum 16. Juni 2011 in Kraft getretenen, neuen EU-Verordnung<br />

unter der europäischen Ökodesign-Richtlinie zur<br />

Energieeffizienz von Elektromotoren weit übertroffen. Als Alternative<br />

dient die hochwertige Unterwassermotorentechnologie<br />

im Druckmantel.<br />

In Bayern hat man sich diese Technik in den früheren<br />

Jahren wesentlich öfters geleistet, auch hier versucht man<br />

nun kostengünstigere Maschinen einzubauen. Im Ausland ist<br />

man heute gerne bereit diese Qualitätsprodukte einzusetzen.<br />

Bild 10 zeigt eine eingebaute Pumpe im Druckmantel mit einer<br />

Motorleistung von je 260 kW in Manila.<br />

Diese Aggregate lassen sich leicht in bestehenden Rohrleitungsführungen<br />

vertikal und horizontal einbauen. Anlagen,<br />

die sich bereits seit 50 Jahren im Einsatz befinden, bestätigen<br />

die Qualität.<br />

Bedarfsgerechte Lösungen auf dem neuesten Stand der<br />

Energieeffizienz ist das Thema, das heute immer wichtiger<br />

wird, besonders bei weiter steigenden Energiekosten. In den<br />

letzten 40 Jahren hat sich der Energiebedarf in Deutschland<br />

verdoppelt und im Jahr 2010 einen Stand von 530.000 GWh<br />

erreicht. Hieran haben die Kommunen einen Anteil von ca.<br />

6 %, die Wasserversorgung mit ihren 7.200 GWh im Jahr liegen<br />

bei ca. 1,4 %. Wir müssen nicht nur sparsamer mit Wasser,<br />

sondern mit Energie allgemein umgehen, und dies nicht<br />

nur in der Wasserversorgung. Wir sollten nicht nur Verluste<br />

vermeiden, den Verbrauch optimieren und die Effizienz steigern,<br />

sondern uns auch überlegen, dass wir Technologien erarbeiten<br />

und anbieten die<br />

bezahlbar<br />

bedienbar<br />

und für die weltweite Wasserförderung in der zur Verfügung<br />

stehenden Zeit implementierbar sind.<br />

kleiner Teil des Ganzen. Für den Transport werden oft größere<br />

Maschinen mit größeren Fördermengen zum Einsatz<br />

gebracht wie Splitcase-Pumpen und Normpumpen. Hier gilt<br />

es darauf zu achten, die richtige Motorentechnik einzusetzen.<br />

Bei den Transnormmotoren hat sich heute die Energieeffizienzklasse<br />

IE 2 durchgesetzt, sehr oft werden diese mit<br />

IE 3-Motoren ausgerüstet, alle üblichen Transnormmotoren<br />

können nicht überflutet werden. Somit sollte auch beachtet<br />

werden, dass in Stationen, die überflutet werden könnten,<br />

wertvollere Tauchmotoren einzubauen sind, die allerdings<br />

höhere Kosten verursachen. In der Druckerhöhung unterscheiden<br />

wir zwischen Kompaktdruckerhöhungsanlagen mit<br />

Normmotoren.<br />

Autor<br />

Mario Hübner<br />

WILO SE, Werk Hof<br />

Tel. +49 9281 974-0<br />

E-Mail: mario.huebner@wilo.com<br />

802 10 / 2012


Automatisierte<br />

Geräuschüberwachung in<br />

Trinkwassernetzen<br />

Von Martin Bürger, Tobias Nayda und Jürgen Kurz<br />

„Monitoring“ gilt seit einiger Zeit als geflügeltes Wort in den Leitstellen der Wasserversorger. Diese dauerhafte Überwachung<br />

von wichtigen Parametern des Versorgungsnetzes wird seit einigen Jahren immer weiter ausgebaut.<br />

Am Anfang steht dabei üblicherweise eine Kombination aus permanenten Druck- und Durchflussmessern, deren Daten direkt<br />

an eine Leitwarte übertragen werden. Die moderne Technik bietet darüber hinaus allerhand Ergänzungen und Neuigkeiten auf<br />

dem Gebiet der dauerhaften Überwachung von Trinkwassernetzen.<br />

Eine wesentliche Neuerung auf dem Gebiet stellen ohne<br />

Zweifel so genannte Geräuschpegellogger (kurz: „Logger“)<br />

dar, die über ein Funk- und GSM-Netzwerk mit der Leitstelle<br />

kommunizieren. Die kleinen „Horchdosen“, wie Logger auch<br />

genannt werden, messen automatisiert den Geräuschpegel in<br />

der Rohrleitung und sind schon seit vielen Jahren ein wichtiger<br />

Bestandteil der täglichen Rohrnetzüberprüfung. Die Logger<br />

werden dabei mit einem Starkmagnet an einer im Netz<br />

zugänglichen Armatur, wie in etwa einem Schiebergestänge,<br />

platziert und messen dort selbstständig.<br />

Aktuelle Systeme kommen vielerorts temporär zum Einsatz<br />

und werden gruppenweise nacheinander in allen Messzonen einer<br />

Versorgung platziert, um für eine kurze Zeit nach Leckagen<br />

zu „lauschen“. Immer öfter werden einzelne Loggergruppen<br />

auch zur permanenten Überwachung eingesetzt, in dem<br />

sie – einmal installiert – an einer Messstelle verbleiben. Große<br />

Bild 1: Die Leckage wurde<br />

am 21.6. repariert. Der<br />

Logger zeigte, nachdem er<br />

wieder eingesetzt wurde,<br />

wieder einen normalen<br />

Wert<br />

10 / 2012 803


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

2a<br />

2b: Am 12.6.2012 sendet der Logger (grün markiert<br />

am rechten Bildrand auf Bild 2a) noch unaufällige<br />

Daten<br />

2c<br />

2d: Am 13.6. sticht der Logger sowohl in der Listendarstellung<br />

(links in Bild 2c) als auch in der Karte<br />

(rechts am Bildrand ebd. hervor. Die veränderte Farbgebung<br />

weist den Anwender auf die sehr hohe Leck-<br />

Wahrscheinlichkeit hin<br />

2e<br />

Bilder 2: Die Leckage in Bildern<br />

2f: Am 27.6. ist die Leckage repariert, und der Logger<br />

ist seit einem Tag wieder am Netz. Die Daten sind wieder<br />

mit denen von vor der Leckage vergleichbar<br />

Mengen von mehreren hundert dauerhaft installierter „Logger“<br />

sind inzwischen längst keine Seltenheit mehr. Selbst Großinstallationen<br />

von weit über tausend Loggern, ja selbst von mehreren<br />

tausend Loggern wurden bereits erfolgreich umgesetzt.<br />

Der Nachteil der beiden „herkömmlichen“ Einsatzmöglichkeiten<br />

ist, dass jeder Logger einzeln angefahren werden muss,<br />

damit er die Messdaten übermitteln kann. Je nach Anzahl der<br />

eingesetzten Logger und den örtlichen Begebenheiten kann<br />

804 10 / 2012


das Auslesen selbst bei kleineren Installationen mehrere Stunden<br />

in Anspruch nehmen und viele Kilometer an zurückgelegter<br />

Fahrtstrecke bedeuten.<br />

Hier bietet ein automatisiert arbeitendes Netzwerk von<br />

Geräuschpegelloggern den entscheidenden Vorteil. In einem<br />

Netzwerkverbund, in dem die Daten automatisiert in die Leitstelle<br />

übertragen werden, besteht der Nachteil der Kosten und<br />

Ressourcenbindung nicht. Die Logger übermitteln nach erfolgreicher<br />

Installation ihre Messdaten täglich und per Funk zu<br />

einem Hauptgerät mit GSM-Modul. Diese „GSM-Box“ übermittelt<br />

wiederum selbstständig alle gesammelten Messdaten<br />

in einer einzelnen Datenübertragung direkt in die Leitstelle.<br />

Die Vorteile einer solchen Installation liegen auf der Hand.<br />

Täglich aktuelle Daten aus dem gesamten Netzwerk<br />

Sofortige Kenntnis von „ungewöhnlichen“ Geräuschentwicklungen<br />

im Versorgungsnetz (z.B. durch auftretende<br />

Leckagen)<br />

Kein zeitaufwändiges Auslesen der einzelnen „Logger“<br />

Gezielte Einsatzmöglichkeiten von Personal zur Leckageortung<br />

Eingrenzen von Leckagen anhand der übermittelten Daten<br />

Anders formuliert hat der Wassermeister, wenn er morgens<br />

in die Leitstelle kommt, dank dieser Innovativen Technik nicht<br />

mehr nur die Informationen über Netzdruck und Durchfluss<br />

während der Nachtstunden, sondern zusätzlich die Messdaten<br />

seiner Geräuschpegelloger die im Netz verteilt sind.<br />

Einsatzbereich dieser Anwendung<br />

Ein klassischer Anwendungsfall ist der nicht erreichte „Nacht-<br />

Minimumverbrauch“ während der Nachtstunden. Der Wassermeister<br />

erhält am Morgen eine Meldung von einer (oder<br />

mehreren) Durchflussmessstation(en), dass an einer Stelle<br />

seines Netzwerks in der Nacht ein höherer Durchfluss als<br />

gewöhnlich gemessen wurde. Daraufhin kann der Anwender<br />

sich dank der automatisierten Datenübermittlung direkt die<br />

Daten und Alarmmeldungen seiner Logger ansehen und überprüfen,<br />

welche Messpunkte einen ungewöhnlich hohen Geräuschpegel<br />

aufweisen.<br />

Auffällige Messdaten werden visuell auf einer Karte oder<br />

einem Netzplan, auf dem die Installation abgebildet ist, hervorgehoben<br />

und erleichtern so die Analyse. Auf diese Weise<br />

kann die mögliche Leckage sofort eingegrenzt werden, ohne<br />

dass der Wassermeister Zeit und Personal zur Vorortung zur<br />

Verfügung stellen muss.<br />

Sind Messdaten besonders auffällig, kann der Wassermeister<br />

aus der Leitstelle heraus die von den Loggern aufgezeichneten<br />

Geräuschdaten abrufen. Der Wassermeister kann<br />

so ohne eine Besichtigung nachprüfen, ob es sich bei dem Geräusch<br />

um eine Leckage oder um ein Störgeräusch wie etwa<br />

eine Pumpe handelt. Die permanente Position der Logger im<br />

Netz erlaubt es zudem, ihre Ergebnisse untereinander zu vergleichen.<br />

Mit einem Blick auf die Karte wird deutlich, wie viele<br />

Logger die vermeintliche Leckage hören können.<br />

Dieser angenehme Nebeneffekt zeigt dem Wassermeister<br />

sogleich auf, an welcher Stelle weitere Ortungsgeräte, wie<br />

zum Beispiel Korrelatoren, sinnvoll eingesetzt werden können,<br />

um die Leckage endgültig zu orten. Auch ohne das Vorhandensein<br />

von Druck- und Durchfluss-Messstationen bieten<br />

Geräuschpegellogger im Netzwerk ein aussagekräftiges und<br />

eigenständiges Überwachungssystem und können auch den<br />

Einstieg in ein umfassendes „Monitoring“ bedeuten.<br />

In Ausgabe <strong>3R</strong>-6-2012 berichteten wir über die Erstellung<br />

und Auswahl von Monitoringsystemen, Leakcontrol, zur kontinuierlichen<br />

Rohrnetzüberwachung. Dieses System gibt Aufschluss<br />

über Nachtmindestverbräuche und dient zusätzlich<br />

zur Analyse des Trinkwasserbedarfs in den überwachten Bezirken.<br />

Ausgehend von einem erhöhtem Nachtmindestverbrauch<br />

in einem Rohrnetzabschnitt beschreiben wir die weitere Vorgehensweise<br />

bei DEW21.<br />

Wird über einen Zeitraum von ein bis drei Tagen ein erhöhter<br />

Verbrauch festgestellt, werden bei DEW21 zur weiteren<br />

Lokalisation der vermuteten Schadenstelle Geräuschlogger<br />

eingesetzt. Die Anzahl der Geräuschlogger wurde bei DEW21<br />

so ausgewählt, dass innerhalb von zwei Tagen Messdauer der<br />

zu überprüfende Bereich abgedeckt wird. Die Logger werden<br />

an vorher ausgewählten Hydranten bzw. Schiebern platziert,<br />

um eine möglichst genaue Eingrenzung der Schadenstelle zu<br />

bekommen. Werden bei der Auswertung der Messungen Geräusche<br />

festgestellt, so wird der entsprechende Abschnitt mit<br />

weiteren elektronischen Abhorchgeräten eingegrenzt sowie<br />

die Schadenstelle per Korrelation lokalisiert.<br />

Bild 3: Der gelb markierte Ausschnitt zeigt die Leckage vom 13.6. bis zum 21.6.<br />

10 / 2012 805


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Die Bestimmung der Wasserverlustrate ist hier ein wichtiger<br />

Bestandteil des so eingesetzten Systems. Diese nimmt<br />

Einfluss auf die Bilanzerstellung der gesamten Wasserrohrnetzüberwachung.<br />

Desweiteren wird über die Zuflussanalyse<br />

ein gezielter und wirtschaftlich optimaler Einsatz der<br />

Geräuschlogger erreicht. Der gesunde Mix verschiedener<br />

Strategien zur Wasserrohrnetzüberwachung führte in den<br />

letzten Jahren zu einer sinkenden Wasserverlustrate bei der<br />

DEW21.<br />

Daten sind der Tatsache geschuldet, dass der Logger für die<br />

Dauer der Reparatur aus dem Netz entfernt wurde. Nachdem<br />

er wieder eingesetzt wurde, hat der Netzwerkknoten<br />

GSM Box-3 ihn automatisch wieder in sein Netz eingebettet.<br />

Die Daten des Loggers sind wieder auf vergleichbarem<br />

Wert von vor der Leckage.<br />

Praxis Anwendungsfall DEW21<br />

Dortmund<br />

Zur Evaluierung des Potenzials der SebaKMT-Netzwerklösung<br />

wird ein Monitoringsystem mittels Geräuschloggermessungen<br />

in einem rund 140 km langen Rohrnetzabschnitt getestet,<br />

das sich nicht für eine kontinuierliche Zuflussmessung eignet.<br />

Die Schwierigkeiten in diesem dicht besiedelten Stadtteil<br />

(Innenstadt) eine turnusmäßige Überprüfung durchzuführen,<br />

führten ebenfalls zu dieser Entscheidung.<br />

Die Messdaten werden täglich über eine GSM-Verbindung<br />

abgerufen und ausgewertet. Sollte sich diese Überwachungsmethode<br />

bewähren, könnten auch weitere Bezirke damit<br />

ausgerüstet werden und dauerhaft mit Geräuschloggern<br />

überwacht werden.<br />

Im Testzeitraum konnte eine Undichtheit an einer Wasserleitung<br />

DN400 Stz festgestellt und repariert werden.<br />

Am 13.6. dieses Jahres trat diese Leckage in dem überwachten<br />

Gebiet auf und wurde dank der sofortigen Alarmierung<br />

schnell geortet. Die Leckage wurde am 21.6. repariert<br />

(Bild 1) und der Logger zeigte, nachdem er wieder<br />

eingesetzt worden ist, wieder einen normalen Wert (siehe<br />

Bild 2a-f ).<br />

Leck-Historie<br />

Der gelb markierte Ausschnitt (Bild 3) zeigt eine Leckage<br />

vom 13.06.12 bis zum 21.06.12. Am 27.6.2012 wurde die<br />

Reparatur an der Leitung abgeschlossen. Die drei Tage ohne<br />

Autoren<br />

Martin Bürger<br />

Seba KMT, Baunach<br />

Tel. +49 9544 68-0<br />

E-Mail: buerger.m@sebakmt.com<br />

Jürgen Kurz<br />

Seba KMT, Baunach<br />

Tel. +49 9544 68-0<br />

E-Mail: kurz.j@sebakmt.com<br />

Tobias Nayda<br />

DEW21, Dortmund<br />

Tel. +49 231 544-3234<br />

E-Mail: tobias.nayda@dew21.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

806 10 / 2012


Marktübersicht<br />

2012<br />

Rohre + Komponenten<br />

Maschinen + Geräte<br />

Korrosionsschutz<br />

Dienstleistungen<br />

Sanierung<br />

Institute + Verbände<br />

Fordern Sie weitere Informationen an unter<br />

Tel. 0201/82002-35 oder E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

www.3r-marktuebersicht.de


2012<br />

RohRe + Komponenten<br />

Marktübersicht<br />

Armaturen<br />

Armaturen + Zubehör<br />

Absperrklappen<br />

Anbohrarmaturen<br />

Rohre<br />

PE 100-RC Rohre<br />

Schutzmantelrohre<br />

808 10 / 2012


RohRe + Komponenten<br />

2012<br />

Kunststoff<br />

Formstücke<br />

Rohrdurchführungen<br />

Marktübersicht<br />

Dichtungen<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

10 / 2012 809


2012<br />

mAschInen + GeRäte<br />

Marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmaschinen<br />

horizontalbohrtechnik<br />

Berstlining<br />

Leckageortung<br />

810 10 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

10 / 2012 811


2012<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

812 10 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

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10 / 2012 813


2012<br />

DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

Marktübersicht<br />

Dienstleistungen<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

Sanierung<br />

sanierung<br />

Gewebeschlauchsanierung<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Institute<br />

814 10 / 2012


InstItute + VeRBänDe<br />

2012<br />

Verbände<br />

Marktübersicht<br />

10 / 2012 815


2012<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Marktübersicht<br />

Verbände<br />

8-10 October 2012<br />

17-19 February 2013<br />

Dubai International Convention<br />

& Exhibition Centre<br />

United Arab Emirates<br />

Abu Dhabi National Exhibition Centre, UAE<br />

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Doing Global<br />

Business<br />

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816 10 / 2012


WISSEN für die PRAXIS<br />

RSV-Regelwerk<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und<br />

-leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2011, 46 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen<br />

mit Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen<br />

durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

-kanälen mit vorgefertigten Rohren durch<br />

TIP-Verfahren<br />

2011, 29 Seiten DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und<br />

-kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />

Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />

(partielle Inliner)<br />

2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und<br />

Kanälen durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen<br />

und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />

in Entwässerungssystemen – Reparatur/<br />

Renovierung (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />

Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem<br />

Schlauchlining<br />

2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen<br />

– Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen<br />

mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

RSV Information 11<br />

Vorteile grabenloser Bauverfahren für die<br />

Erhaltung und Erneuerung von Wasser-,<br />

Gas- und Abwasserleitungen<br />

2011, 42 Seiten DIN A4, broschiert, € 9,-<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />

Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />

___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />

___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 2.2 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />

___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

___ Ex. RSV-M 6.2 in Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />

___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />

___ Ex. RSV-I 11 € 9,-<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Ich bin RSV-Mitglied und erhalte 20% Rabatt (Nachweis erforderlich!)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

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E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />

werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />

persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />

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Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Eiprofil-Mischwasserkanal aus<br />

Stahlbeton in Oldenburg<br />

Im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) wurde in Oldenburg ein Mischwasserkanal erneuert.<br />

Auf etwa 560 m des insgesamt 705 m langen Bauabschnittes wurden Stahlbetonrohre mit Eiprofil verlegt, die von der Berding<br />

Beton GmbH nach den Qualitätsrichtlinien der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) gefertigt wurden.<br />

Foto: Berding Beton GmbH<br />

Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Alexanderstraße 4. BA mit<br />

der Joh. Schröder & Sohn GmbH & Co. KG, der Harald Schütt<br />

und Söhne Tief- und Straßenbau GmbH, der Stefen GmbH &<br />

Co. KG und der Lieke GmbH & Co. hat vom OOWV (Olden-<br />

Bild 1: Rund 560 m Stahlbeton-Eiprofile wurden in der Alexanderstraße<br />

in Oldenburg eingebaut<br />

burgisch-Ostfriesischer Wasserverband) den Auftrag für die<br />

Erneuerung eines Mischwasserkanals in Oldenburg erhalten.<br />

Auf etwa 560 m des insgesamt 705 m langen Bauabschnittes<br />

wurden Stahlbetonrohre mit Eiprofil verlegt. Neben den<br />

hervorragenden hydraulischen Eigenschaften, die sich aus der<br />

Bauform ergeben, überzeugen die Eiprofile in SWB ® -Qualität<br />

vor allem mit ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegen aggressive<br />

Medien, die sich in Mischwasserkanälen insbesondere<br />

bei geringer Wasserführung bilden können.<br />

Der Baubereich schließt sich an den bereits in den Jahren<br />

2008 bis 2010 sanierten Kanalabschnitt Nadorster Straße bis<br />

Melkbrink an. „Die jetzt durchgeführten Bauarbeiten dienen<br />

als Grundlage zum weiteren Ausbau des Sammlers Alexanderstraße,<br />

der in zehn Bauabschnitten bis zum ehemaligen<br />

Fliegerhorst realisiert werden soll“, erklärt Dipl.-Ing. Axel<br />

Frerichs, Fachbereichsleiter Leitungswesen beim OOWV. Mit<br />

den umfangreichen Kanalbauarbeiten soll vor allem Überschwemmungen<br />

vorgebeugt werden, wie sie bei Starkregenereignissen<br />

in dem Bereich häufiger vorkamen. „Bei solchen<br />

extremen Starkregen stößt jedes Kanalsystem an seine Grenzen“,<br />

so Frerichs weiter. Die Folge: Das Wasser kann nicht<br />

schnell genug abfließen, es kommt zu Überstauungen in den<br />

Kanälen und die Keller von anliegenden Gebäuden können<br />

volllaufen, wenn sie nicht gegen Rückstau gesichert sind.<br />

Foto: Berding Beton GmbH<br />

Bild 2: Der Betonrohrhersteller hat mit einer reibungslosen Logistik<br />

und einem guten Service dazu beigetragen, dass die Baumaßnahme<br />

vorzeitig beendet werden konnte<br />

GröSSere hydraulische Reserven<br />

Mit dem Einbau von größer dimensionierten Kanalrohren hat<br />

der OOWV zumindest größere hydraulische Reserven geschaffen.<br />

Hinzu kommt: Die Entscheidung für ein Eiprofil in<br />

der Nennweite DN 800/1200 birgt weitere Vorteile gegenüber<br />

einem herkömmlichen Kreisprofil. Die eingesetzten<br />

Rohre verfügen aufgrund ihres Eiquerschnitts auch über eine<br />

höhere Fließgeschwindigkeit bei Trockenwetterabfluss,<br />

so dass sich mitgeführte Sedimente nur schwer absetzen<br />

können.<br />

Auch die Werkstoffeigenschaften und die Anforderungen<br />

hinsichtlich der Statik standen bei der Wahl des Rohres im<br />

Blickpunkt. In der Oldenburger Alexanderstraße wird Regenwasser<br />

und Schmutzwasser gemeinsam abgeleitet. Da sich in<br />

einem Mischwasserkanal insbesondere bei geringer Wasserführung<br />

und häufig verbunden mit sich dann bildenden Ablagerungen<br />

durchaus aggressive Medien bilden können, hat sich<br />

der Bauherr für Eiprofile aus Stahlbeton entschieden, die entsprechend<br />

der FBS-Qualitätsrichtlinien gefertigt wurden. Be-<br />

818 10 / 2012


FBS-Betonbauteile.<br />

Die ökologisch<br />

lückenlose Lieferkette.<br />

Bild 3: Neben den hervorragenden hydraulischen<br />

Eigenschaften, die sich aus der Bauform ergeben,<br />

überzeugen die säurewiderstandsfähigen Eiprofile<br />

vor allem durch ihre hohe Sulfatbeständigkeit<br />

Foto: Berding Beton GmbH<br />

FBS-Betonbauteile bestehen aus natürlichen,<br />

überall verfügbaren heimischen Rohstoffen.<br />

Auch nach ihrer langen Nutzungsdauer können<br />

sie als Baustoffe zeitgemäß mit wenig<br />

Energieaufwand weiterverarbeitet und wieder<br />

verwendet werden. Klarer Fall: FBS setzt<br />

auf eine ökologisch lückenlose Lieferkette.<br />

sonders erwähnenswert ist der Umstand, dass der für den<br />

Herstellungsprozess verwendete Beton über die so genannte<br />

SWB ® -Qualität verfügt. „Für säurewiderstandsfähige Betone<br />

(SWB) sind eine Verbindung von hochwertigen Ausgangsstoffen<br />

mit exakt abgestimmten Sieblinien und ein nur geringer<br />

Zementleimanteil charakteristisch“, verdeutlicht Gert Waltermann,<br />

Geschäftsführer der Berding Beton GmbH. „Unter anderem<br />

findet eine sehr genaue Abstimmung der Bindemittelkomponenten<br />

bis in den Feinbereich statt, die das Kanalrohr<br />

besonders gegen den Einfluss von Sulfaten schützt“, so Waltermann.<br />

Die besondere Rezeptur sorgt dafür, dass die Stahlbeton-Eiprofile<br />

alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen.<br />

Sie sind robust, belastbar, formstabil, schlag- und abriebfest<br />

und damit für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Einsatz<br />

bestens geeignet.<br />

Die ursprünglich auf knapp vier Monate veranschlagte<br />

Bauzeit konnte um rund drei Wochen unterschritten werden.<br />

Das lag unter anderem daran, dass gleichzeitig zwei Tiefbaukolonnen<br />

parallel im Bauabschnitt arbeiten konnten. Darüber<br />

hinaus hat auch der Betonrohrhersteller mit einer reibungslosen<br />

Logistik und einem guten Service dazu beigetragen, dass<br />

die Baumaßnahme vorzeitig beendet werden konnte.<br />

Kontakt<br />

FBS e.V., Bonn, Tel. +49 228 95456-54,<br />

E-Mail: info@fbsrohre.de, www.fbsrohre.de<br />

25 Jahre<br />

10 / 2012 819


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Neuer Schacht D 11 für die<br />

Mülldeponie Stockstadt<br />

Sanierung oder Neubau von Zugangsschächten auf Mülldeponien sind Tiefbau-Extremaufgaben. Die Experten des Geschäftsbereichs<br />

Umwelt- und Deponietechnik der KMG Pipe Technologies, Ursensollen, haben in genau diesem Markt seit Jahren einen<br />

Namen. Ein aktueller Einsatzfall ist die Erneuerung des Schachtes D 11 auf der Kreismülldeponie Stockstadt/Main im Landkreis<br />

Aschaffenburg.<br />

Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />

Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />

Die Kreismülldeponie Stockstadt befindet sich seit 13 Jahren<br />

in der Stilllegungsphase. Nun gilt es, das über der Deponie-<br />

Basisabdichtung verlegte Sickerwassersystem dauerhaft<br />

Bild 1: Einbau eines PP-beschichteten Stahlbeton-Schachtringes<br />

von 8 m Länge<br />

Bild 2: Arbeitsplattform zum Ausbau der Schachtwände mit<br />

stahlarmiertem Spitzbeton<br />

funktionsfähig zu halten. Das ist jedoch eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe, angesichts stetig nachwachsender mineralischer Inkrustationen<br />

in den Drainageleitungen, einerseits, und der<br />

Dynamik des Müllberg, die zu Brüchen und Abrissen der Leitungen<br />

führen kann, andererseits. Kritisch sind fast immer die<br />

Anschlüsse der Leitungen an die Schachtbauwerke. In den<br />

20 m tiefen Schacht D 11 der Deponie Stockstadt münden<br />

vier Sammler und eine Ableitung (jeweils Asbestzement<br />

DN 200). Der Schacht bestand bis in 12 m Höhe aus Beton-<br />

Schachtringen DN 1000, darüber weitete er sich auf<br />

DN 2000. Im Bereich der Sohle war die Nennweite durch einen<br />

Sanierungsversuch sogar auf DN 800 reduziert. Massive<br />

Probleme im Bereich der Leitungsanbindungen machten eine<br />

ordnungsgemäße Wartung und Inspektion der Leitungen<br />

praktisch unmöglich.<br />

Schachtneubau samt Neuanbindung der<br />

Leitungen<br />

Das vom Ing.-Büro Prof. Czurda und Partner mbH (Karlsruhe/<br />

Urbach) in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Aschaffenburg<br />

erarbeitete Sanierungskonzept sah einen Schachtneubau<br />

samt Neuanbindung der Leitungen vor. Das unterste<br />

Schachtelement sollte in eine Kiespackung gebettet und als<br />

Drainageelement ausgebildet werden. So kann der am Tiefpunkt<br />

des Deponieabschnittes liegende Schacht Sammleraufgaben<br />

übernehmen, wenn die einmündenden Leitungen<br />

einmal ausfallen sollten. In die z.T. handverlesene Kiespackung<br />

wurden zum einen eine Ringdrainage da 160, zum anderen<br />

vier y-förmige Spüllanzen da 90 verlegt. So lassen sich große<br />

Teile des Drainagekörpers zwecks Vermeidung von Inkrustationen<br />

regelmäßig durchspülen. Die Spüllanzen wurden an<br />

vier weitere, auf die Baugrube zulaufende Drainagerohre angeschlossen,<br />

deren Zugänglichkeit damit wiederhergestellt<br />

wurde.<br />

Bei der baulichen Umsetzung des Konzeptes kamen die<br />

erfahrenen Experten von KMG PT zum Zuge. Mit einem Seilbagger<br />

wurde eine konzentrische Baugrube von 5,50 m<br />

Durchmesser im Müll um den Schacht ausgehoben und dieser<br />

zugleich abgebrochen. Die Baugrube wurde kontinuierlich<br />

durch eine stahlarmierte Spritzbetonwand verbaut. Im Schutz<br />

der schließlich 20 m tiefen Baugrube wurde nach Verstärkung<br />

der Basisabdichtung und Setzen des vorgefertigten Schachtfundamentes<br />

das Schachtbauwerk installiert, bestehend aus<br />

einem 1,50 m hohen Unterteil und darauf aufsetzenden 4 m<br />

820 10 / 2012


Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />

Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />

Bild 3: Vorher: Der alte Schacht D 11 auf der Deponie<br />

Stockstadt ist ein Sanierungsfall<br />

Bild 4: Nachher: Parallel zum Höhenwachstum des neuen<br />

Zugangsschachtes wurde der Ringraum zum Montageschacht<br />

mit dem zuvor ausgekofferten Abfall verfüllt<br />

langen Stahlbetonsegmenten DN 1800. Diese wurden bereits<br />

werkseitig mit Polypropylen (PP) ummantelt bzw. ausgekleidet.<br />

Um das nach Maß gefertigte Schachtunterteil wurden<br />

die Ring- und Spülleitungen in die Drainkies-Packung verlegt.<br />

Der Ringraum zwischen Baugrubenwand und Schacht wurde<br />

bis ca. 2 m unterhalb der Geländeoberkante mit dem zu<br />

Beginn ausgehobenen Abfall verfüllt. Um Setzungen bzw. Bewegungen<br />

im Deponiekörper entgegen zu wirken, wurde bei<br />

der Ringraumverfüllung der Spritzbetonverbau in einigen Ebenen<br />

streifenweise rückgebaut, bevor man schließlich die<br />

Oberflächenabdichtung fachgerecht wiederherstellte.<br />

Das innerhalb von nur 17 Wochen erneuerte Schachtbauwerk<br />

D 11 in Stockstadt ist in seiner endgültigen Ausführung<br />

als Sickerwassersammel- und Drainageschacht in Verbindung<br />

mit Ringdrainage und Spüllanzen weltweit ein technisches<br />

Unikat und ein besonderes Erfolgserlebnis sowohl für die Planer<br />

als auch das bauausführende Unternehmen.<br />

Kontakt<br />

KMG Pipe Technologies GmbH, Schieder-Schwalenberg,<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Winkler, Tel. +49 5284 705-407<br />

E-Mail: ulrich.winkler@kmg.de, www.kmg.de<br />

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Kontakt: Helga Pelzer<br />

+49 201 82002-35<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

2013 anfordern!<br />

10 / 2012 821


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

20 t schwerer und 205 m langer<br />

Schlauchliner in Rekordzeit<br />

eingebaut<br />

Bei der Sanierung von Mischwasserkanälen im Ortsteil Rethmar der Stadt Sehnde in Niedersachsen kam es vor allem auf<br />

Schnelligkeit an. Die schadhaften Rohrleitungen lagen entlang der viel befahrenen Bundesstraße B65, der Hauptstraße des<br />

Ortes. In offener Bauweise hätte diese Baumaßnahme deshalb monatelange Sperrungen und damit erhebliche Verkehrsbehinderungen<br />

zur Folge gehabt. Ausgeschrieben wurde von den Stadtwerken Sehnde deshalb eine Sanierung mit dem grabenlosen<br />

Inliner-Verfahren. Der Auftrag umfasste die Erneuerung von 911 m Mischwasserkanal in den Dimensionen von DN 250 bis<br />

DN 1200. Den Zuschlag erhielt die Firma Rohrsanierung Jensen aus Bordesholm, die in ihren Referenzen zahlreiche erfolgreiche<br />

Sanierungsprojekte insbesondere mit Schlauchlinern in großen Dimensionen vorweisen konnte. Unter der Leitung von Dipl.-Ing.<br />

Andreas Josef wurde der Kanal im Mai 2012 in zehn Abschnitten saniert.<br />

Die größte Herausforderung des Projekts bildete ein Abschnitt<br />

von 205 m Länge in der Dimension eines Kreisprofils von<br />

DN 1200. Die für die Baumaßnahme erforderliche Teilsperrung<br />

der Bundesstraße sollte auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Dieses lange Teilstück wurde deshalb in einem Arbeitsgang saniert.<br />

Aufgrund des Schadensbildes hatten die Statiker für hier<br />

eingesetzten GFK-Schlauchliner „Alphaliner“ von RelineEurope<br />

eine erforderliche Verbundwanddicke ohne Verschleißschicht<br />

von 12,1 mm errechnet. Um Schlauchliner mit dieser Wanddi-<br />

cke in einer vertretbaren Zeit einzubauen, kam bisher nur der<br />

Einsatz von so genannten „Schlauchlinern mit Kombinationshärtung“<br />

in Frage, die mit kombinierter UV-Licht- und Warmhärtung<br />

arbeiten. Der Nachteil dieser Technologie liegt – wie<br />

auch bei der reinen Warmhärtung – in der aufwändigen Logistik.<br />

Um ein vorzeitiges Aushärten des Harzes zu verhindern,<br />

muss das Linermaterial in Kühlcontainern transportiert und gelagert<br />

werden. Auch auf der Baustelle ist ein erheblicher Mehraufwand<br />

im Vergleich zur reinen UV-Lichthärtung erforderlich.<br />

Bild 1: Der Alphaliner1500<br />

mit 20 t Gewicht bei<br />

der Verladung bei<br />

RelineEurope<br />

822 10 / 2012


Bild 2: Die Rohrsanierungs-Kolonne setzt<br />

ein Förderband für den Einzug in den<br />

Schacht ein<br />

Bild 3: Geschafft: Die Mitarbeiter der Kolonne von Rohrsanierung Jensen<br />

haben 205 m Kanal DN 1200 in Rekordzeit saniert<br />

Stefan Jensen, der Geschäftsführer des Sanierungsunternehmens,<br />

entschied deshalb, bei diesem Projekt den von dem<br />

Linerhersteller RelineEurope neu entwickelten GFK-Schlauchliner<br />

des Typs „Alphaliner1500“ einzubauen, der sich durch<br />

eine weiterentwickelte, besonders hohe Transparenz des<br />

Glas-Harz-Komplexes auszeichnet. In Kombination mit einer<br />

auf diesen Linertyp abgestimmten UV-Aushärtetechologie<br />

können Alphaliner1500 mit Wandstärken über 10 mm mit<br />

reiner Lichthärtung schnell und vollständig ausgehärtet werden.<br />

Zeitrahmen um 20 % unterschritten<br />

Am 2. Mai wurde der 205 m lange Liner um 10 Uhr an der<br />

Baustelle an der B65 in Sehnde angeliefert. Die Transportkiste<br />

von 6 m Länge und jeweils 2,5 m Höhe und Breite hatte<br />

das stattliche Gewicht von fast 20 t. Ein Schwerlastkran stand<br />

deshalb schon bereit, um den Liner vom Lkw an den Einzugsschacht<br />

abzuladen. Vier Stunden später war der Schlauchliner<br />

auf einer Gleitfolie mit Hilfe eines Förderbandes in den<br />

Kanal eingezogen und die Packer an beiden Linerenden gesetzt.<br />

„Für die Aushärtung haben wir die speziell für die Sanierung<br />

von Großprofilen entwickelte Lichtquelle mit einer Aushärteleistung<br />

von 12 mal 1.000 W eingesetzt“, berichtet Geschäftsführer<br />

Stefan Jensen. Der Unternehmer hatte bereits<br />

im Jahr 2011 in diese Hochleistungs-Aushärttechnologie investiert,<br />

die sich bereits auf mehreren Baustellen zur schnellen<br />

Aushärtung von Linern mit großen Wanddicken bewährt<br />

habe. Nachdem der Liner innerhalb von einer Stunde mit<br />

Druckluft aufgestellt und kalibriert war, konnte die auf den<br />

Einbau großer Liner spezialisierte Einbaukolonne um 15 Uhr<br />

die Aushärtung starten. Mit der leistungsstarken UV-Lichtquelle<br />

war eine Aushärtegeschwindigkeit von rund 50 cm in<br />

der Minute (bis 30 m/Std.) möglich. Der Aushärteprozess war<br />

ca. um 22 Uhr nach rund sieben Stunden abgeschlossen. Um<br />

3 Uhr morgens hatten die Facharbeiter alle Nacharbeiten wie<br />

das Auffräsen der Zuleitungen und die Sanierung der Stutzen/Zuläufe<br />

abgeschlossen, und die Autofahrer in Sehnde kamen<br />

am Morgen ohne Verkehrsstau an ihre Arbeitsplätze. Zufrieden<br />

war auch Claudia Pechtheiden-Meier von den<br />

Stadtwerken Sehnde, die das Projekt als Bauleiterin des Auftraggebers<br />

begleitete. Die Firma Jensen hatte den vereinbarten<br />

Zeitrahmen um 20 % unterschritten.<br />

„Diese weltweit einmalige Aushärteleistung ermöglicht<br />

gerade für die Sanierung großer Querschnitte mit hohen statischen<br />

Belastungen eine deutlich schnellere und zuverlässigere<br />

Installation von Schlauchlinern“, zieht Jensen Bilanz. Für<br />

ihn sind mit dem Alphaliner1500 die bekannten Vorteile der<br />

Lichthärtung „somit 1:1 übertragbar für die Sanierung von<br />

Großprofilen.“<br />

Kontakt<br />

RELINEEUROPE Liner GmbH & Co. KG, Rohrbach,<br />

Tel. +49 6349-93934-0, E-Mail: info@relineeurope.com,<br />

www.relineeurope.com<br />

10 / 2012 823


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Güstrow saniert und erneuert<br />

Kanalnetz mit Steinzeugmuffenund<br />

-Vortriebsrohren<br />

Von Ulf Biemann und Christel Flittner (Steinzeug-Keramo GmbH)<br />

Im Entwässerungskonzept der mecklenburgisch-vorpommerschen Stadt Güstrow stehen Nachhaltigkeit, natürliche Rohstoffe<br />

und umweltfreundliche Produkte ganz oben auf der Agenda. Auch deshalb entschieden sich die Verantwortlichen hinsichtlich<br />

Erneuerung und Neubau des städtischen Abwasserkanals im Trennsystem im Bauabschnitt Wendenstraße für den Einsatz von<br />

Steinzeugrohren: So wurden 115 m Steinzeugrohre DN 400, 270 m Steinzeugrohre DN 300 und 120 m Steinzeugrohre<br />

DN 350 im offenen Graben eingebaut. Die eigentliche Herausforderung allerdings bestand in der Querung der stark befahrenen<br />

Bundesstraße „Neukruger Straße“; sie erfolgte mit Steinzeug-Vortriebsrohren DN 500 auf einer Strecke von 70 m.<br />

Die Stadt Güstrow ist zentral in Mecklenburg-Vorpommern<br />

gelegen, südlich von Rostock, in einer seen- und waldreichen<br />

Landschaft, deren Profil durch Endmoränen der letzten Eiszeit<br />

geprägt ist. Neben einer historischen Altstadt zieht auch<br />

das schöne naturnahe Umland Touristen an. Umwelt- und<br />

Naturschutz werden daher besonders groß geschrieben.<br />

Dementsprechend achten die Verantwortlichen bei der Umsetzung<br />

des Entwässerungskonzepts, das seit 1996 umgesetzt<br />

wird, auf Umweltfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit.<br />

Dieses Konzept sieht – neben vielen anderen Gesichtspunkten<br />

und Zielsetzungen – auch in Teilgebieten den Umbau<br />

des vorhandenen Mischwassersystems in ein Trennsystem<br />

vor. Durch die Trennung wird die angeschlossene<br />

Kläranlage und die Vorfluter entlastet und so natürlich auch<br />

ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.<br />

Parallel zur „Restrukturierung“ der Entwässerung werden<br />

in Teilen der Stadt Abwasserkanäle saniert und erneuert, die<br />

teilweise vor über 100 Jahren gebaut wurden. Gleichzeitig<br />

entstehen neue Trinkwasser-, Gas- und Fernwärmeleitungen;<br />

ein sinnvolles „gemeinsames Bauen“ in der Stadt. Die meisten<br />

dieser Leitungen werden dabei im offenen Graben eingebaut,<br />

ihre Tiefenlage beträgt bis zu 5 m, teilweise müssen Grundwasserhaltungen<br />

eingesetzt werden. Das galt auch für die<br />

Kanalerneuerung in der Wendenstraße: Steinzeugrohre und<br />

-formstücke in den Nennweiten DN 400 (115 m), DN 300<br />

(270 m) und DN 350 (120) konnten in angemessener Zeit<br />

und problemlos im offenen Graben eingebaut werden (Bild 1).<br />

Bild 1: Steinzeug-Muffenrohre lagern in der Güstrower<br />

Wendenstraße<br />

Bild 2: Steinzeug-Vortriebsrohre DN 500 lagern am Rande<br />

der Startgrube<br />

824 10 / 2012


Tabelle 1: Steinzeug-Vortriebsrohre KeraDrive DN 150 bis DN 1400; Rohre – Verbindungen<br />

Standard-Nennweiten<br />

DN<br />

mm<br />

Typ<br />

DA max<br />

mm<br />

Baulänge<br />

mm<br />

Gewicht<br />

kg/m<br />

Max. zulässige<br />

Vortriebskraft<br />

kN<br />

Scheiteldruckkraft<br />

kN/m<br />

Längsdruckfestigkeit<br />

N/mm 2<br />

Biegezugfestigkeit<br />

N/mm 2<br />

150 pp 213 1,00 36 210 64 100 13,10<br />

200 1 276 1,00 60 350 80 100 13,30<br />

250 2,0 360 1,00–2,00 105 810* 130 100 14,00<br />

300 2,0 406 1,00_2,00 125 1000* 120 100 14,90<br />

400 2,0 661 1,00–2,00 240 2350 160 100 13,30<br />

500 2,0 766 2,00 290 3000 140 100 13,20<br />

600 2,0 870 2,00 350 3100 120 100 13,20<br />

800 2,0 970 2,00 460 3700 128 100 15,60<br />

1000 2,0 1096 2,00 855 5700 120 100 12,00<br />

1200 2,0 1475 2,00 992 6400 114 100 12,00<br />

* Nach Einführung des Führungsringes Typ 2.0 ab III/2012 1000 kN bei DN 250 bzw. 1050 kN bei DN 300.<br />

Weitere Nennweiten<br />

700 2,0 870 2,00 380 3300 140 100 16,30<br />

900 2,0 1096 2,00 508 4700 108 100 16,00<br />

1400 2,0 1630 2,00 1250 4500 90 100 12,00<br />

Auszug aus Standardprogramm DN 150 bis 500 Steinzeug-Vortriebsrohre nach DIN EN 295 und DINplus, Stand 3/2012<br />

DN BL Führungsring F* empfohlener Einsatz Vortriebsverfahren F* = maximale Vortriebskraft n. DWA A 161<br />

mm m Verbindung kN entsprechend DWA A 125<br />

Mikrotunnelvortrieb mit<br />

Spülförderung<br />

Pilotrohrvortrieb mit<br />

Bodenverdrängung<br />

500 2 Typ 1 2700<br />

Pilotrohrvortrieb | Haltungslängen bis 80 m unter Beachtung<br />

des Baugrundes -<br />

Mikrotunnelvortrieb | Haltungslängen bis 120 m unter<br />

Beachtung des Baugrundes |<br />

Startbaugrube 4 m x 3 m oder DN 3200<br />

ab DN 400<br />

Mit direkt angetriebener<br />

Aufweitungsstufe<br />

Bild 3: Auszug aus dem Standardprogramm für Steinzeug-Vortriebsrohre DN 150 bis DN 500<br />

Unterquerung der BundesstraSSe<br />

Die Herausforderung stellte die Querung der viel befahrenen<br />

Bundesstraße 103/104, die mitten durch Güstrow verläuft,<br />

dar. Um die vorprogrammierte Überlastung und damit Stau<br />

auf den untergeordneten Straßen zu vermeiden, entschieden<br />

die Planer, diesen Kanalabschnitt im grabenlosen Verfahren<br />

zu bauen. Für die vorgesehene Vortriebsstrecke von<br />

70 m mit Steinzeug-Vortriebsrohren KeraDrive DN 500<br />

(Bild 2) in sandigem Baugrund und um ein Absinken der Fahrbahn<br />

unter allen Umständen zu vermeiden, bot sich der gesteuerte<br />

Pilotrohrvortrieb für die Unterquerung an (Tab. 1<br />

und Bild 3).<br />

Der Pilotrohrvortrieb ist besonders für die Unterquerung<br />

von Straßen, Gleisanlagen oder Gebäuden geeignet, da er<br />

keine Setzungen erzeugt und hohe Lagegenauigkeiten erreicht,<br />

was bei Freispiegelleitungen natürlich unabdingbar ist.<br />

Das Pilotgestängerohr wird bei diesem Verfahren von einer<br />

hydraulischen Presse aus einer Startgrube (Bild 4) durch<br />

Bild 4: Blick in die Startgrube für den Pilotrohrvortrieb zur<br />

Unterquerung der Bundesstraße<br />

10 / 2012 825


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Verbindungstyp Nennweite Beschreibung Verbindung (Stand: 08/2011)<br />

Typ 1<br />

200,<br />

250, 300 – 500 bis Ende III / 2012<br />

Führungsring aus Edelstahl<br />

(Werkstoffnummer 1.4571) mit integriertem<br />

Dichtelement aus Kautschukelastomer und<br />

vormontiertem Druckübertragungsring aus Holz P 5<br />

nach DIN 312, entspricht DIN EN 295<br />

Bild 5: Auszug aus dem Standardprogramm für Steinzeug-Vortriebsrohre DN 150 bis DN 500, Führungsringe<br />

den Boden bis in die Zielgrube gepresst; Richtung und Neigung<br />

werden dabei permanent überwacht. Gleichzeitig wird<br />

der Boden von einem Bohrer abgebaut. Nach Abschluss der<br />

gesteuerten Pilotbohrung wird das Steinzeug-Vortriebsrohr<br />

eingeschoben.<br />

Die Steinzeug-Vortriebsrohre, die für den neuen Abwasserkanal<br />

eingesetzt wurden, zeichnen sich durch hohe Robustheit<br />

aus. Sie sind innen und außen glasiert und ihre Verbindungen<br />

(derzeitige Verwendung von Verbindungstyp 1, nach<br />

Umstellungsphase: Verbindungstyp 2.0) verfügen über einen<br />

Führungsring aus Edelstahl (Werkstoffnummer 1.4571) mit<br />

integriertem Dichtelement aus Kautschukelastomer und vormontiertem<br />

Druckübertragungsring aus Holz P 5 (DIN EN<br />

295) (Bild 5). Daher meistern sie auch schwierige Böden ohne<br />

Probleme.<br />

Die an der Erneuerung und Sanierung des Güstrower Kanalnetzes<br />

Beteiligten überzeugte am Einsatz von Steinzeug-<br />

rohren die Summe ihrer technischen Eigenschaften bezüglich<br />

Statik, Hydraulik und Dichtheit im Verbund mit den überschaubaren,<br />

günstigen Investitionskosten. „Als öffentlicher<br />

Auftraggeber übernimmt der Städtische Abwasserbetrieb<br />

Güstrow heute die Verantwortung für umweltfreundliche und<br />

umweltverträgliche Produkte“, so Betriebsingenieur Gerald<br />

Lübars. „Der Einbau umweltfreundlicher Abwasserrohre aus<br />

natürlichen Rohstoffen, die, wie Steinzeug, in einen vollständigen<br />

Wertstoffkreislauf eingebunden sind, überzeugen uns.“<br />

Schließlich soll auch der neue Abwasserkanal jetzt mindestens<br />

100 Jahre halten.<br />

Kontakt<br />

Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen, Tel. +49 2234 507-0,<br />

E-Mail: info@steinzeug-keramo.com,<br />

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826 10 / 2012


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Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Optimaler Schutz für Donau-<br />

Deichanlage durch Schlauchlining<br />

binnen 52 Stunden<br />

Sicherheit gegen ein 100-jähriges Hochwasserereignis zu gewährleisten, ist kein leichtes Unterfangen. Der Freistaat Bayern<br />

gab dem Landesentwicklungsprogramm entsprechend ein deutschlandweit einzigartiges Projekt in Auftrag: die Ertüchtigung<br />

des Hochwasserschutzes auf einer 20 km langen Strecke entlang der Donau von Straubing bis Vilshofen. Dies bedeutet den<br />

Neubau eines 900 m langen Ringdeichs sowie die Erhöhung der vorhandenen Deiche um die Straubinger Kläranlage. Die Stadt<br />

Straubing sanierte zudem neue Vortriebsrohre. Durch den Einsatz eines Schlauchliners erhöhte sie damit die Sicherheit und<br />

profitierte von schnellen Einbauzeiten.<br />

Im September 2011 erhielt die Swietelsky-Faber GmbH, Niederlassung<br />

Landsberg, den Zuschlag für die Durchführung der<br />

Sanierungsarbeiten. Anfang April 2012 realisierte die Kanalsanierungsfirma<br />

die Umsetzung dann binnen 52 Stunden –<br />

schneller als geplant. In der Ausschreibung gefordert war ein<br />

ECR-Glasfaserliner für die je 110 m langen Vortriebsrohre in<br />

der Nennweite DN 1200 mit einer Wandstärke von mindestens<br />

9,5 mm, getränkt mit Vinylesterharz. Dieser Liner sollte<br />

mit UV Licht ausgehärtet werden.<br />

Eine Besonderheit dieser Baumaßnahme ist zweifelsfrei<br />

der Umstand, dass die wenige Tage alten Vortriebsrohre mit<br />

einem Liner „saniert“ werden sollten. Was paradox klingt, erklärt<br />

sich durch das Ziel, eine optimale Dichte mit Hilfe einer<br />

Doppelwandigkeit zu erreichen: zum einen durch die neuen<br />

Stahlbetonrohre und zum anderen durch den Glasfaserliner<br />

mit Vinylesterharz, der optimalen Schutz gegen aggressive<br />

Abwässer im pH-Wert-Bereich 2 bis 13 bietet. Diese Anforderung<br />

ist verständlich, denn die Rohre verlaufen unter der<br />

B20, dem stark befahrenen Zubringer zur A3 in unmittelbarer<br />

Nähe des Industrie- und Gewerbegebiets. Die Wahl fiel<br />

auf den Alpha Liner 500 der Firma Relineeurope mit einer<br />

Nennweite von DN 1200. Bei dieser Größe stößt das UV-här-<br />

Bild 1: Hochwasserschutz in Straubing<br />

828 10 / 2012


tende Schlauchlining an seine technischen Grenzen, weshalb<br />

eine solche Maßnahme nur erfahrenes Personal erfolgreich<br />

umsetzen kann.<br />

Der Einbau der zwei über 100 m langen Alpha Liner erfolgte<br />

unmittelbar nach der Spülung und Sichtung der Vortriebsrohre.<br />

Dabei galt es, zwei Schwierigkeiten zu meistern:<br />

Erstens konnten die zwei Liner aufgrund des noch im Bau befindlichen<br />

Verteilerbauwerkes nur vom Umlenkbauwerk durch<br />

eine kleine, 0,80 m mal 1,90 m breite Öffnung in den Kanal<br />

eingelassen werden. Der Einbau musste gegen die Fließrichtung<br />

erfolgen. Zweitens war es nötig, eine 30 m lange Rampe<br />

aufzuschütten, um mit Förderband und Sattelschlepper<br />

niveaugleichen Zugang zum Schacht zu haben. Dies veranlasste<br />

Swietelsky-Faber bereits Wochen vor dem geplanten<br />

Inlinereinbau. Unterstützt wurde sie hierbei vom Bauamt<br />

Straubing, Dipl.-Ing (FH) Helmut von Dümbte, von der Rhein-<br />

Main-Donau Wasserstraßen GmbH, Herrn Santl und durch<br />

die ausführende ARGE Wadle-Bau GmbH/Streicher GmbH.<br />

Mit 9.000 Watt über Nacht<br />

Nachdem die zwei Alpha Liner 500 mit einem Gewicht von je<br />

7,5 t (ca. 70 kg je laufenden Meter) eingezogen und die Endpacker<br />

verbaut waren, erfolgte die Aufstellung des Liners mit<br />

einem Druck von ca. 0,35 bar. Zur Aushärtung setzte Swietelsky-Faber<br />

erstmalig einen überdurchschnittlich leistungsstarken<br />

Lampenzug mit 9 x 1.000 W ein. Mit dieser UV-Licht-<br />

Anlage härteten sie die Inliner mit einer Geschwindigkeit von<br />

0,16 m/min aus. Eine höhere Geschwindigkeit wäre zwar entsprechend<br />

der Kennwerte des Herstellers möglich gewesen,<br />

jedoch wollten Niederlassungsleiter Dipl.-Ing. Reiner Korn und<br />

Kolonnenführer Michael Buonagura bei derart langen Haltungen<br />

und großen Nennweiten keine Risiken eingehen. Die Aushärtung<br />

erfolgte unter ständiger Aufsicht über Nacht. Am<br />

Mittag des dritten Tages, also nach 52 Stunden waren die Arbeiten<br />

bereits beendet.<br />

In gemeinschaftlicher Finanzierung realisieren der Bund, der<br />

Freistaat Bayern und die Stadt Straubing mit zusätzlichen<br />

Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) dieses umfangreiche Hochwasserschutzprojekt. Die<br />

Baumaßnahmen des etwa 9,2 Mio. Euro umfassenden Gesamtprojekts<br />

sollen nach zwei Jahren im Oktober 2012 abgeschlossen<br />

sein. Die Ertüchtigung der Anlagen auf ein hundertjähriges<br />

Hochwasserereignis (HW 100) + 1,00 m Freibord<br />

stellt den Schutz der modernisierten Kläranlage sicher.<br />

Als ein Herzstück der Infrastruktur der für ihren Römerschatz<br />

bekannten Stadt Straubing hat die Kläranlage einen Trockenwetterzufluss<br />

von bis zu 23.000 m³/Tag. Auch im Falle eines<br />

Hochwassers wird sie das Abwasser der 43.000 Einwohner<br />

zuverlässig und sicher klären können.<br />

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Durch Wissensvorsprung direkt zum Erfolg<br />

» 2. Österreichische Tagung für Mini- und Mikro-<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

» Grundlagenseminar Dezentrale Strom, Wärme<br />

und Kälteerzeugung mit Blockheizkraftwerken<br />

» 4. Österreichisches Wärmepumpen Forum<br />

Kontakt<br />

Swietelsky-Faber, NL Landsberg,<br />

E-Mail: reiner.korn@swietelsky-faber.de<br />

Freikarten für Leser:<br />

www.renexpo-austria.at/freikarte-presse17.html<br />

10 / 2012


Fachbericht<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Verkehrsabflüsse mit Rinnenfiltern<br />

sorgen für Vor-Ort-Versickerung<br />

Von Claus Huwe und Bernd Schiller<br />

Intensive Nutzung und Bebauung von Landflächen, stetig zunehmender Ausbau von Verkehrs-, Industrie- und Siedlungsflächen<br />

– das sind Faktoren, die den natürlichen Wasserhaushalt negativ beeinflussen. Denn versiegelte Flächen verhindern nicht nur<br />

die Verdunstung, auch die Grundwasserneubildung wird unterbunden. Niederschläge gelangen nicht ins Grundwasser, sondern<br />

fließen als Oberflächenabfluss durch die Kanalisation ab. Die Folge: Kanäle und Kläranlagen sind – insbesondere bei extremen<br />

Regenereignissen – stark überlastet. Es kommt immer häufiger zu Kellerrückstau und Straßenüberschwemmungen. Moderne<br />

Planungen sehen deshalb vor, dass die Niederschläge direkt vor Ort versickern. Dafür muss das Regenwasser häufig von hohen<br />

verkehrsbürtigen sowie per Windfracht transportierten Schadstofflasten in geeigneten Anlagen gereinigt werden. Zusätzliche<br />

Herausforderung: Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen müssen die Anlagen nicht nur<br />

hochwirksam, sondern auch kostengünstig arbeiten. Wartungskosten dürfen nur in geringem Ausmaß anfallen. Lange Wartungsintervalle<br />

sind anzustreben. Mit Hilfe einer umfangreichen Versuchsanlage ist es nun gelungen, einen Rinnenfilter zu entwickeln,<br />

der diesen Anforderungen entspricht.<br />

Bisher gab es zwei Möglichkeiten, die Überlastung der Abwassersysteme<br />

zu verhindern. Entweder wird der Niederschlag<br />

in Regenwasserleitungen getrennt aufgefangen und<br />

nicht in die Kläranlage, sondern direkt in die Vorflut geleitet,<br />

oder Regenrückhalte- und Überlaufbecken sorgten für eine<br />

Entlastung der Kläranlagen. Beide Wege sind nicht nur teuer,<br />

sondern lösen auch das eigentliche Problem nicht, denn nach<br />

wie vor versickert zu wenig Regenwasser im Boden. Außerdem<br />

werden u.a. durch Abnutzung und Verschleiß im Straßenverkehr<br />

oder durch verfahrenstechnische Prozesse jedes<br />

Jahr Tonnen von Schadstoffen freigesetzt. Bei Überlastung<br />

der Kläranlagen oder über die Regenwasserabläufe im<br />

Trennsystem gelangen die Schadstoffe in unsere Flüsse oder<br />

ins Grundwasser, sofern eine vorgeschaltete Regenwasserbehandlung<br />

ausbleibt.<br />

Naturnahe Behandlung des<br />

RegenwaSSER Wassers forcieren<br />

Inzwischen hat auch der Gesetzgeber das Problem erkannt.<br />

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) empfiehlt seit 2009 den<br />

Ländern und Kommunen, die naturnahe Behandlung des Regenwassers<br />

zu forcieren. Naturnah heißt: Es soll möglichst<br />

dort versickern, wo es anfällt. Im einfachsten Fall kann das<br />

Regenwasser oberirdisch über eine Grünfläche oder eine<br />

Grünmulde gereinigt und zu 100 % versickert werden. Dies<br />

ist jedoch nicht immer möglich – wie etwa in Industriegebieten,<br />

die mit besonders wassergefährdenden Schadstoffen<br />

belastet sind.<br />

Problematisch ist die Situation in Ballungsräumen, weil<br />

dort hohe Grundstückspreise das Freihalten von ausreichenden<br />

Versickerungsflächen verhindern. Dabei brauchen<br />

gerade solche Gebiete Alternativen zur traditionellen Siedlungswasserwirtschaft.<br />

Starke Regenfälle führen hier besonders<br />

häufig zu Straßenüberschwemmungen und Kellerrückstau.<br />

Diese Faktoren stecken den Rahmen ab für ein alternatives<br />

Regenwasserbehandlungssystem. Es muss sich nahtlos<br />

in die vorhandenen Verkehrsflächen einfügen, höchsten mechanischen<br />

Belastungen Stand halten, Schadstoffe besonders<br />

effektiv filtern und dauer haft binden sowie hohe Feststofffrachten<br />

aufnehmen. Städte und Gemeinden legen außerdem<br />

einen hohen Wert auf lange Betriebszeiten und eine<br />

einfache Wartung.<br />

In Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen<br />

wie der Technischen Hochschule Karlsruhe und der<br />

Ingenieurgesellschaft Bioplan hat Hauraton ein hochwirksames<br />

und äußerst robustes Reinigungssystem für schadstoffbelastetes<br />

Regenwasser entwickelt, das diese Forderungen<br />

erfüllt. Um die Alltagstauglichkeit sicherzustellen, erfolgte die<br />

Entwicklung nicht nur im Labor, sondern überwiegend unter<br />

Realbedingungen in einer Pilotanlage in Augsburg (Bild 1). Sie<br />

liegt an einem stark befahrenen Autobahnzubringer mit einer<br />

entsprechend hohen Wintersalzung. Um eine höchstmögliche<br />

Belastung herbeizuführen, wurde mit der Stadt Augsburg zusätzlich<br />

der Verzicht auf Straßenkehrungen vereinbart.<br />

Das reale Verkehrsaufkommen betrug vor dem Autobahnanschluss<br />

im Jahr 2009 ca. 6.000 bis 7.500 Kfz/d mit<br />

15 bis 20 % LKW-Anteil (Zählungen im Zeitraum 1996 bis<br />

2004) Unter diesen Bedingungen wurde die stoffliche und<br />

hydraulische Leistung des Rinnenfiltersystems untersucht.<br />

Da vor der Inbetriebnahme der Anlage im April 2009 bereits<br />

von November 1996 bis Oktober 2005 stoffliche Rückhalteleistungen<br />

verschiedener Behandlungssysteme durch die<br />

LfU Bayern an dieser Anlage geprüft wurden, bestand für<br />

die Untersuchung des Rinnenfiltersystems eine exzellente<br />

Zulaufreferenz.<br />

830 10 / 2012


Test der Rinnenfilter in der<br />

Versuchsanlage in Augsburg<br />

Die Abflüsse von der zur Versuchsanlage geneigten, asphaltierten<br />

Fahrbahn werden fünf Versuchsfeldern gleichmäßig<br />

zugeführt. Ein Feld wird für die Erfassung des Zulaufsignals<br />

genutzt. In vier weiteren Feldern wurden Filterrinnen mit<br />

unterschiedlich großen Filterflächen und Rückhaltevolumina<br />

angeordnet. Die Rinnenfilterabläufe wurden vollständig über<br />

Sammelbehälter erfasst.<br />

Das belastete Regenwasser läuft von den angeschlossenen<br />

Verkehrsflächen in unterschiedlich dimensionierte Entwässerungsrinnenkörper<br />

mit speziellem Filtersubstrat. Bei<br />

dem Substrat handelt es sich um ein calziumcarbonathaltiges<br />

Gemisch, in dem eine weitgehende und schnelle Trennung<br />

des Regenwassers von den partikulär vorliegenden<br />

Schmutz- und Schadstoffteilchen erfolgt. Der Porenraum<br />

des Gemisches ist so engmaschig eingestellt, dass selbst<br />

feinste Teilchen bereits an der Substratoberfläche zurückgehalten<br />

werden. Die Filterbettverweilzeit entspricht dabei<br />

den Empfehlungen der DWA hinsichtlich der Verweilzeiten in<br />

belebten Bodenzonen. Etwaig rückstauendes Wasser bei extremen<br />

Regenereignissen wird in dem sehr großen Retentionsraum<br />

der Rinnen zwischengespeichert, so dass kein Notüberlauf<br />

erforderlich ist. Anschließend wird das von Schadstoffen<br />

befreite Regenwasser am Boden der Rinne durch ein<br />

Drainagerohr abgeleitet.<br />

Neben großen Auffangbehältern für das Filtrat wurden<br />

zusätzliche Überlaufbehälter nachgeschaltet. Auf diese Weise<br />

können auch die Überläufe der kleineren Filtereinheiten<br />

bei Überlastereignissen sicher aufgefangen und ausgewertet<br />

werden. Damit lassen sich über den gesamten Jahresverlauf<br />

100 % der Regenwasserablauf- und Überlaufmengen exakt<br />

bestimmen sowie Fest- und Schadstoffe quantitativ und qualitativ<br />

erfassen. Eine spezielle Gischtauffangwand am Fahrbahnrand<br />

verhindert zudem Spritzwasser- und Sprühnebelverluste<br />

der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Schad- und Feststoffeinträge<br />

werden maximiert.<br />

So lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich<br />

der Schadstoffrückhalt und die Durchlässigkeit der Filter in<br />

Anhängigkeit von der Filterflächengröße über einen langen<br />

Versuchszeitraum entwickeln. Besonders bedeutsam ist der<br />

Einfluss der Jahreszeiten mit den saisonal typischen Belastungsprofilen.<br />

Parallel zu den Hauptuntersuchungen an den Rinnenfiltern<br />

wurde auch die Wirksamkeit von Geotextilfiltersäcken<br />

untersucht. Diese wurden dem Überlauf der Rinnenfilter<br />

nachgeschaltet. Auch hierzu lagen bislang keine Langzeitmessergebnisse<br />

vor.<br />

Versuchsergebnisse<br />

Die Versuchsanlage lieferte eine Reihe wichtiger Erkenntnisse,<br />

die in die Entwicklung des neuartigen Substratfilters mit<br />

einfließen konnten. Besonders wichtig ist die Fähigkeit des<br />

Substrats, verkehrsübliche Schadstoffe wie Schwermetalle,<br />

MKW‘s oder PAK‘s auch bei extremer Wintersalzung dauerhaft<br />

zu binden. Hierbei spielen der hohe Carbonatgehalt<br />

Bild 1: Aufbau der Drainfix<br />

Clean Versuchsanlage in Augsburg.<br />

Unterschiedlich große Filterflächen<br />

ermöglichen den<br />

Vergleich der Reinigungsleistung<br />

Bild 2: Die Aggregate bildenden, mehrwertigen Kationen, wie<br />

z. B. Calzium, werden im Winterbetrieb vermehrt durch einwertiges<br />

Natrium ersetzt<br />

des Substrats und der verkehrsflächenbürtige Eisenanteil der<br />

Feststoffabflüsse entscheidende Rollen.<br />

An den lückenlos aufgefangenen und zu Quartalsmischproben<br />

zusammengefassten Abflüssen ließen sich Stressfaktoren<br />

wie Tausalzbelastung, Feststoffabflussspitzen usw. in<br />

ihrer wiederkehrenden Amplitude sehr gut abbilden. So ergaben<br />

Messungen des 3. Quartals Natriumkonzentrationen in<br />

der Größenordnung von 3-4 mg/l, während in den 1. Quartalen<br />

jeweils Werte > 1.000 mg/l gemessen wurden.<br />

Ein dispergierender Effekt des Tausalzeinflusses auf die<br />

Feststofffracht ließ sich sowohl optisch an der entstandenen<br />

Trübung im Filterablauf als auch stofflich an den um den<br />

Faktor 10 erhöhten Ablaufwerten von Zink im Winterbetrieb<br />

feststellen. Dabei werden die Aggregate bildenden mehrwertigen<br />

Kationen wie z.B. Calzium zunehmend durch einwertiges<br />

Natrium ersetzt (siehe Bild 2).<br />

Dennoch konnten mit dem Reinigungssystem die derzeit<br />

gültigen Grenzwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

(BBodSchV, 1999) nachweisbar weit unterschritten<br />

werden.<br />

Wichtig ist auch die langjährige Durchlässigkeit des Filters.<br />

Voraussetzung hierfür ist ein trocken fallendes System. Zudem<br />

muss für eine ausreichende Porenneubildung durch Re-<br />

10 / 2012 831


Fachbericht<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

strukturierung des eingetragenen Sedimentes über chemische<br />

und biogene Abbauvorgänge durch Mikroorganismen<br />

und Kleinlebewesen erfolgen (Mineralisierung). Durch geeignete<br />

konstruktive Maßnahmen und ausreichender Filterflächengröße<br />

(A f<br />

) von mindestens 2 % des undurchlässigen<br />

Anteils (A u<br />

) der angeschlossenen Verkehrsfläche ist dies auch<br />

bei hoher Feststoffbelastung möglich. Bei kleineren Filterflächen<br />

nimmt unter hoher Feststoffbelastung die Filterleistung<br />

besonders in den kühlen und nassen Wetterperioden deut-<br />

Bild 3: Betriebsdurchlässigkeit<br />

lich ab. Die restrukturierenden Bodenbildungsprozesse verlangsamen<br />

sich.<br />

Bei der kleinsten Filteranlage mit 0,6 % Filterfläche kam es<br />

im Dezember 2009 zur Kolmation. Selbst bei den größeren<br />

Filterflächen war in den feuchten Monaten ein leichter Rückgang<br />

der hydraulischen Leistungsfähigkeiten zu verzeichnen,<br />

sie blieben aber dennoch voll funktionstüchtig.<br />

Nach den abflussärmeren Wintermonaten erreichen alle<br />

Filtersysteme, auch die mit den kleinsten Filterflächen, wieder<br />

ihre Betriebsdurchlässigkeit. Das bedeutet für die hydraulische<br />

Auslegung von Filteranlagen der Regen wasserbehandlung,<br />

dass aufgrund der saisonal stark variierenden Einflussgrößen<br />

wie Feststoffmengenanfall, Tausalzeinsatz, Niederschlagsmengen<br />

usw. hierfür erforderliche Messungen unter realen<br />

Bedingungen zu erfolgen haben. Im Labor oder unter<br />

Kurzzeit versuchen gefundene Werte entsprechen nicht der<br />

Realität.<br />

Die Versuche ergaben darüber hinaus, dass die Reinigung<br />

von Regenwasser über Geotextilfiltersäcke ohne weitere<br />

Maßnahmen nur innerhalb engerer Grenzen eine größere<br />

Effektivität aufweist. Je nach Häufigkeit der Beschickungen<br />

aus dem Überlauf der Rinnenfilter verstopften die<br />

Geotextilfiltersäcke entweder sehr rasch, oder ein sich nur<br />

langsam aufbauender Filterkuchen bei nur wenigen Beschickungen<br />

ermöglichte nur eine ungenügende stoffliche Rückhalteleistung.<br />

Durch die dispergierende Wirkung von Tausalz<br />

auf die Feststoffe im Niederschlagsabfluss wird die partikuläre<br />

Rückhalteleistung des Geotextilfiltersacks im Winterbetrieb<br />

zusätzlich stark herabgesetzt. Für den Einsatz von<br />

Geotextilfiltersäcken besteht daher noch deutlicher Optimierungsbedarf.<br />

Bild 4: Feststoffanfall<br />

Bild 5: Abflussgewichte<br />

Die Testanlage: Leistungsfähigkeit der<br />

Anlage unter hoher Belastung<br />

Welche Faktoren beeinflussen nun die Laufzeit einer Filteranlage?<br />

Hier ist an erster Stelle der Feststoffeintrag zu nennen.<br />

Unter den Extrembedingungen der Testanlage musste<br />

der Filter mit erheblich mehr Feststoffen zurecht kommen als<br />

dies etwa in urbanen Gebieten mit einer regel mäßigen Straßenreinigung<br />

der Fall ist. Der Eintrag von Feststoffen verfüllt<br />

anteilig das Retentions volumen, wodurch sich die hydraulische<br />

Kapazität der Anlage (Retentionsvolumen) reduziert.<br />

Auf die Filterdurchgängigkeit (k f<br />

-Wert) hat der Feststoffeintrag<br />

nur dann einen nennenswerten Einfluss, wenn<br />

das gewählte Filterflächenverhältnis nicht der Feststoffbelastung<br />

entspricht.<br />

Die Tests in Augsburg ergaben, dass der durch natürliche,<br />

biogene Faktoren aus dem Sedimenteintrag entstandene Boden<br />

bei einer optimalen Abstimmung in urbanen Gebieten erst<br />

nach etwa 20 bis 25 Jahren entfernt werden muss. Selbst bei<br />

sehr hohem Feststoffanfall liegen die Wartungsintervalle noch<br />

bei über sechs Jahren. Mit einer Filterflächengröße ≥ 2 % zur<br />

angeschlossenen Entwässerungsfläche (A u<br />

) arbeiteten die Anlagen<br />

ohne Wartungsmaßnahmen vollkommen zuverlässig.<br />

Laub und andere organische Materialien zersetzten sich<br />

ohne fremdes Zutun. Zudem unterstützen diese Materialien<br />

832 10 / 2012


die Bindung von Schadstoffen. Die Leistungsfähigkeit lässt<br />

sich am Zink als Leitschwermetall verdeutlichen. Über den<br />

gesamten Versuchszeitraum wurden die in der Bundes-Bodenschutz-<br />

und Altlastenverordnung (BBSchV) festgelegten<br />

Grenzwerte deutlich unterschritten und lagen teilweise<br />

sogar unterhalb der Nachweisgrenze. Auf das Jahresmittel<br />

betrachtet werden auch die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

der LAWA unterschritten. Mit Ausnahme des Winterbetriebs<br />

lag der Schadstoffrückhalt der Anlage bei weit über 90 %.<br />

Gleichzeitig ist das System äußerst robust. Es ist bis zur<br />

Belastungsklasse F erhältlich und damit in jeder Situation<br />

befahrbar. Der Vorteil: Durch die Regenwasserbehandlung<br />

entsteht kein zusätzlicher Platzbedarf. Wartungsarbeiten<br />

sind dank des schraubenlosen Verschlusssystems besonders<br />

leicht durchzuführen. Der zu Boden gewordene Sedimenteintrag<br />

wird dann genauso wie Straßenkehrricht entsorgt,<br />

während das Substrat in der Rinne verbleibt.<br />

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Versuchsanlage, dass<br />

die ökologischen Probleme, die die Versiegelung der Böden<br />

und der Klimawandel für die Wasserwirtschaft mit sich<br />

bringen, mit richtig konzipierten und dimensionierten Reinigungs-<br />

und Versickerungsanlagen durchaus zu bewältigen<br />

sind. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch für Städ-<br />

Bild 6: Einbau der Drainfix Clean-Rinnen im Neubaugebiet in<br />

Walldorf<br />

te und Gemeinden mit knappen Haushalten, denn sie profitieren<br />

nicht zuletzt von den sinkenden Kosten für Wartung<br />

und Instandhaltung.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Bernd Schiller<br />

HAURATON GmbH & Co. KG, Rastatt<br />

Tel. +49 7222 958-199<br />

E-Mail: bernd.schiller@hauraton.com<br />

Dipl.-Agr.-Ing. Claus Huwe<br />

HAURATON GmbH & Co. KG, Rastatt<br />

Tel. +49 7222 958-186<br />

E-Mail: claus.huwe@hauraton.com<br />

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Kontakt: Helga Pelzer<br />

+49 201 82002-35<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

2013 anfordern!<br />

10 / 2012 833


Projekt kurz beleuchtet<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Sickermuldensystem auf<br />

Frankenberger Parkplatz<br />

schützen Grundwasser<br />

Bei großen versiegelten Flächen mit Verkehrsaufkommen ist die Entwässerung ein wichtiges Thema. So auch bei der Erweiterung<br />

eines Firmenparkplatzes im hessischen Frankenberg, bei der die bestehende Fläche mit 301 Stellplätzen um 118 Parkplätze<br />

erweitert worden ist. Für die Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers wurde das D-Rainclean®-System der <strong>Funke</strong><br />

Kunststoffe GmbH eingesetzt. Das Besondere an dem Produkt: Die PP-Sickermulde mit dem dazu gehörigen Substrat stellt<br />

eine professionelle und wirtschaftliche Lösung für den Umgang mit belastetem Oberflächenwasser dar. Das System nimmt das<br />

mit Schadstoffen verschmutzte Regenwasser auf und gibt es nach der Filterung und Adsorption in unbedenklichem Zustand an<br />

den Boden ab. Es erfüllt somit die Anforderungen des DWA-Arbeitsblattes A 138 und hilft dem Betreiber, langfristig Kosten zu<br />

sparen: Die Einleitung in das öffentliche Kanalnetz entfällt.<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Ein vernünftiger und moderner Umgang mit Niederschlagswasser<br />

– das war das ausdrückliche Ziel des Bauherrn bei der<br />

Erweiterung des Bestandsparkplatzes am Standort Frankenberg.<br />

Bis dato war das Regenwasser von dem bestehenden,<br />

9.120 m² großen Areal natürlich über eine Schotterrigole und<br />

Bild 1: 130 m der D-Rainclean ® -Sickermulde sorgen<br />

auf dem erweiterten Parkplatz in Frankenberg für die<br />

Entwässerung und die umweltfreundliche Einleitung<br />

von Niederschlagsabflüssen in das Grundwasser<br />

die angrenzende Wiesenfläche versickert worden. Mit der<br />

vorgesehenen Erweiterung um 2.591 m² und 118 Stellflächen<br />

war jedoch ein neues Konzept notwendig geworden. Das Niederschlagswasser<br />

sollte ortsnah versickert werden, so die<br />

Grundüberlegung. „Bei Parkplätzen dieser Größenordnung ist<br />

eine detaillierte Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde<br />

erforderlich, die über die Erlaubnis der Einleitung in den<br />

Untergrund entscheidet“, erläutert Otmar Wolff vom Abwasserwerk<br />

Frankenberg, Eigenbetrieb der Stadt Frankenberg<br />

(Eder). Für Wolff ist „Regenwasser ein Gut, das geschützt<br />

werden muss. Da das Oberflächenwasser auf Parkbereichen<br />

oft verschmutzt ist, mussten wir hier die entsprechenden<br />

Vorkehrungen treffen.“<br />

Der Experte ließ den Bauherrn deshalb auch sprichwörtlich<br />

„nicht im Regen stehen“, als diese sich zusammen mit Planer<br />

Dipl.-Ing. Architekt Gerd Eitelberger von der RSE Planungsgesellschaft<br />

mbH an ihn wandte. Nach Rücksprache mit<br />

dem Technischen Leiter des Abwasserwerkes, Dipl.-Ing. Volker<br />

Ashauer, prüfte Wolff die Gegebenheiten vor Ort am<br />

Druck- und Spritzgusswerk. Wolff: „In einem weiteren Schritt<br />

haben wir den <strong>Funke</strong>-Fachberater Martin Ritting zu den Diskussionen<br />

hinzugezogen. Er hat ein Entwässerungskonzept<br />

mit D-Rainclean® erstellt.“ Es folgte ein Bodengutachten, das<br />

grundsätzlich die Versickerungsfähigkeit auf dem Gelände<br />

gem. technischem Regelwerk (DWA-A 138) bestätigte. „Ein<br />

in diesem Zusammenhang kritischer Parameter stellt der Mindestabstand<br />

von 1,0 m zwischen der unteren Begrenzung der<br />

Versickerungsanlagen und dem Grundwasserspiegel dar“, so<br />

Ashauer. Da der Grundwasserspiegel in der Edertalaue jedoch<br />

starke Schwankungen und zeitweise geringe Flurabstände<br />

aufweist, kamen nur relativ flache Rigolen mit maximalen Einbindetiefen<br />

von 1,4 m in Betracht. Versickerungsschächte<br />

hätten auf dem Gelände zum Beispiel nicht umgesetzt werden<br />

können.“<br />

Erwartungsgemäß passte die Sickermulde D-Rainclean®<br />

von <strong>Funke</strong> mit ihrer Höhe von 37 cm, ihrer Breite von 40 cm<br />

und ihrer Länge von 50 cm perfekt in das Konzept. Die Un-<br />

834 10 / 2012


tersuchungen haben bestätigt: Eine oberflächennahe Versickerung<br />

und der Einsatz dieser Sickermulde stellte unter den<br />

gegebenen Rahmenbedingungen die wirtschaftlichste und<br />

ökologischste Variante dar. Jetzt konnte beim Regierungspräsidium<br />

Kassel der Antrag auf Einleitung von unbelastetem Niederschlagswasser<br />

in den Untergrund gestellt werden. Mit der<br />

Auflage, dass die Versickerungsmulde regelmäßig alle sechs<br />

Jahre überprüft wird, kam das „Okay“ aus Kassel relativ zügig.<br />

Für die Beteiligten nicht überraschend, denn das Muldensystem,<br />

das dem Versickerungskonzept zugrunde liegt, ist<br />

bereits seit 2002 auf dem Markt und hat sich seither bei dem<br />

sensiblen Umgang mit belastetem Oberflächenwasser in der<br />

Praxis bestens bewährt. Erst 2011 ist die DIBt-Zulassung aufgrund<br />

der langjährigen positiven Erfahrungen um fünf Jahre<br />

verlängert worden. Planer Eitelberger: „D-Rainclean® mit dem<br />

dazu gehörigen Substrat filtert und adsorbiert zuverlässig<br />

Schadstoffe aus dem Niederschlagswasser. Tropföl wird sogar<br />

nahezu komplett abgebaut. Böden und Grundwasser werden<br />

auf diese Weise von Öl, Abgasen, Reifenabrieb und was<br />

sonst noch in die Niederschlagsabflüsse gelangt, geschützt.“<br />

Damit entspricht das System den Forderungen gemäß Regelwerk<br />

DWA A-138 für belastetes Oberflächenwasser.<br />

Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Betreiber<br />

ist das System ein Gewinn, denn im Vergleich mit einer Entwässerung<br />

über das kommunale Kanalnetz werden die erheblichen<br />

Einleitungskosten eingespart. Dabei sind die Wartungskosten<br />

der Sickermulde gering. Die Standzeit des Substrats<br />

liegt laut Hersteller selbst bei starker Belastung, wie sie auf<br />

Parkplätzen mit häufigem Fahrzeugwechsel vorkommt, bei<br />

15 Jahren. „Außerdem haben wir das Produkt weiter optimiert.<br />

Eine neue Rezeptur sorgt dafür, dass nun weniger Substrat<br />

dieselbe Wirkungsweise hat. Zudem hat sich gleichzeitig<br />

die Anschlussfläche erhöht. Das alles macht den Einsatz<br />

preislich noch attraktiver“, erklärt Ritting.<br />

Der Einbau sei denkbar einfach gewesen, sagt Erich Muth,<br />

Geschäftsführer der Heinrich Naumann GmbH & Co. KG Bauunternehmung,<br />

die zunächst den Auftrag für die Erstellung<br />

des Parkplatzes erhalten hatte und später dann auch die Mulden<br />

eingesetzt hat: „Nach der Ausschachtung haben wir den<br />

Unterbau mit ca. 5 cm Splitt erstellt. Danach wurden die Mulden<br />

höhen- und fluchtgerecht aufgestellt. Ihre breite Auflagefläche<br />

und ein einfacher Verbindungsmechanismus haben<br />

ebenfalls zum reibungslosen Einbau beigetragen, der nach<br />

Vorgabe des Herstellers mit einer entsprechenden Betonrückenstütze<br />

ausgeführt wurde. Pro Mulde haben wir zwei Säcke<br />

Substrat eingefüllt. Mit etwas Abstand haben wir dann<br />

das Tiefbord erstellt. Der Zwischenraum ermöglicht es, dass<br />

das Wasser von der Asphaltfläche des Parkplatzes in die Sickermulde<br />

fließen kann.“<br />

Die an dem Bauvorhaben in Frankenberg Beteiligten haben<br />

sich für die offene Variante der Sickermulde entschieden,<br />

die nachträglich noch begrünt werden kann. 130 Einheiten<br />

der D-Rainclean®-Sickermulde sind auf diese Weise in Frankenberg<br />

verbaut worden. In solch großen Mengen hat der<br />

Lieferant, die Balzer GmbH & Co. KG, die Sickermulde allerdings<br />

nicht auf Lager. Laut Gerd Dehnert von der Balzer GmbH<br />

war dies allerdings überhaupt kein Problem. Er ist mit dem<br />

Bild 2: Die Sickermulde in der offenen Variante kann nachträglich<br />

begrünt werden. Insgesamt werden 11.700 m² Parkplatzfläche<br />

über D-Rainclean ® entwässert<br />

Bild 3: Zwei Säcke Substrat kommen pro Sickermulde zum Einsatz<br />

Service von <strong>Funke</strong> sehr zufrieden: „Wir bestellen nach Auftragseingang<br />

und den Angaben des ausführenden Unternehmens.<br />

<strong>Funke</strong> hat das Material dann schnell und zuverlässig direkt<br />

auf die Baustelle geliefert.“ Die Beteiligten sind sich nach<br />

Abschluss der Arbeiten einig, dass das gewählte System eine<br />

wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung zur Entwässerung<br />

des Parkplatzes in Frankenberg ist.<br />

Kontakt<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm-Uentrop,<br />

Tel. +49 2388 3071-0, E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

10 / 2012 835


Projekt kurz beleuchtet<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Lösung für die Regenwasserversickerung<br />

in den Pasing Arcaden<br />

Die Pasing Arcaden, eines der größten Münchner Einkaufszentren, zieht seit März 2011 Shoppingbegeisterte an. Schon der<br />

erste, bereits fertiggstelellte Bauabschnitt beeindruckt mit einer Gesamtfläche von 26.000 m 2 . Inzwischen wurde mit den<br />

Arbeiten am zweiten Abschnitt begonnen, der weitere 7.000 m 2 Fläche für die Münchner Einkaufswelt erschließen wird. Nach<br />

den guten Erfahrungen mit den Regenwasserversickerungslösungen RAUSIKKO von Rehau im ersten Abschnitt kommen diese<br />

nun auch in der Erweiterung des Projekts zum Einsatz.<br />

Im ersten Bauabschnitt wurden insgesamt 16.000 m 2 Dachund<br />

Verkehrsflächen an eine ausgeklügelte Regenwasserbewirtschaftungsanlage<br />

von Rehau angeschlossen. Das Regenwasser<br />

wird dadurch ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />

entsorgt. Hierfür kommt neben den polymeren Hochlastkanallösungen<br />

AWADUKT PP und AWASCHACHT PP DN 1000<br />

auch das RAUSIKKO-System zum Einsatz: Sedimentationsanlagen<br />

vom Typ M9 sowie die DiBT-zugelassenen Boxen mit<br />

einem Speicherkoeffizienten von 95 %. Durch diese hohe Effizienz<br />

genügten für den größeren ersten Bauabschnitt zwei<br />

Rigolen, um das erforderliche Speichervolumen bereitzustellen.<br />

Da sich die gesamte Versickeranlage unter einer gepflasterten<br />

Fläche befindet, die auch als Feuerwehrzufahrt dient,<br />

war die hohe Stabilität der RAUSIKKO-Boxen und der Sedimentationsanlage<br />

ein weiteres Entscheidungskriterium für<br />

diese Lösung.<br />

Auch der zweite Bauabschnitt der Pasing Arcaden wird<br />

nun mit Lösungen von Rehau ausgestattet. Das mittlerweile<br />

von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />

mit Gold prämierte Einkaufszentrumsprojekt profitiert<br />

für seine Erweiterung von der erprobten Qualität. Die hohe<br />

Effizienz der RAUSIKKO-Lösung war aufgrund der weiterhin<br />

beschränkten Platzverhältnisse auf dem Areal für die Planer<br />

von Allmann, Sattler und Wappner Architekten besonders<br />

wichtig. Aber auch die hohe Lebensdauer der verbauten<br />

Komponenten, die hohe Stabilität auch bei schweren Lasten<br />

sowie die Flexibiltät bei Planung und Ausführung überzeugten<br />

erneut. Neben der Regenwasserversickerung wird auch<br />

der Schmutzwasseranschluss des zweiten Bauabschnitts an<br />

das Münchner Kanalnetz mit Rehau-Lösungen erfolgen. Hier<br />

fiel die Entscheidung auf das Hochlastkanalrohrsystem<br />

RAUSISTO, das neben einer IKT-geprüften Fremdwasserdichtheit<br />

mit einer Lebensdauer von mindestens 100 Jahren<br />

punkten kann.<br />

Kontakt<br />

REHAU AG + Co, Erlangen, Jan-Carl Mehles<br />

Tel. +49 9131 92-5810, E-Mail: jan-carl.mehles@rehau.com<br />

Beim zweiten Bauabschnitt der Pasing Arcaden kamen neben<br />

RAUSIKKO-Boxen auch wieder RAUSIKKO-Sedimentationsanlagen<br />

zum Einsatz<br />

Die RAUSIKKO-Box von Rehau bietet mit einem Speicherkoeffizienten<br />

von 95 % höchste Leistung. Die Box ist außerdem DiBT<br />

zugelassen und hält auch hohen Lasten stand<br />

836 10 / 2012


INNOLET®-Einsatz für Straßenabläufe<br />

in Bielefeld-Schildesche<br />

Das Warten hat sich gelohnt: Gut eineinhalb Jahre mussten Autofahrer an der Dauerbaustelle auf der Engerschen Straße in<br />

Bielefeld-Schildesche viel Geduld mitbringen. Jetzt sind die umfangreichen Bauarbeiten, bei denen neben der Erneuerung des<br />

Straßenaufbaus, dem Anlegen von Bürgersteig und Radweg sowie der Asphaltierung auch die gesamte unterirdische Leitungsinfrastruktur<br />

erneuert wurde, fertig gestellt. Im Zuge der Maßnahme sind rund 120 Straßenabläufe neu errichtet und mit dem<br />

Filter-System von der <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH ausgestattet worden. Das System, das aus einem Grobfilter, einem Einsatz und<br />

einer mit einem speziellen Substrat gefüllten Filterpatrone besteht, übernimmt die Reinigung des zulaufenden Regenwassers.<br />

Das Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld hatte sich im Vorfeld die Entscheidung für das <strong>Funke</strong>-Produkt wohl überlegt. Im<br />

Rahmen einer vorangegangenen Baustelle hatte der Auftraggeber bereits Erfahrungen mit INNOLET® gesammelt. Nach einer<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnung gab die Stadt dann grünes Licht für das System, das 2010 auf der Messe DEUBAU in Essen mit<br />

dem Innovationspreis Architektur und Bauwesen ausgezeichnet worden ist.<br />

Die Engersche Straße im Stadtteil Schildesche ist der Hauptweg<br />

vom Bielefelder Norden in die Innenstadt. Umso größer<br />

ist das Aufatmen der Autofahrer, dass die 1,6 km lange Strecke<br />

zwischen der Beckhausstraße und der Westerfeldstraße in<br />

beiden Richtungen für den Verkehr wieder frei gegeben ist. Das<br />

Ergebnis der 1,5 Jahre dauernden Bauarbeiten kann sich sehen<br />

lassen: Die Engersche Straße inklusive der unterirdischen Leitungsinfrastruktur<br />

ist komplett neu erstellt worden. Unter anderem<br />

wurden rund 120 Straßenabläufe mit dem INNOLET®-<br />

System von <strong>Funke</strong> ausgerüstet. „Wir haben bereits in einer<br />

vorangegangenen Baumaßnahme in der Detmolder Straße pro-<br />

beweise in acht Straßenabläufen INNOLET® eingesetzt und<br />

sind damit sehr zufrieden“, erläutert Dirk Vahrson, Teamleiter<br />

im Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld. „Nach einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

haben wir uns dann dafür entschieden, das<br />

Bauteil auch auf der Engerschen Straße zu verwenden.“<br />

Schadstoffe werden gefiltert<br />

Das Prinzip ist einfach: Allgemein gelten Straßenabflüsse unter<br />

anderem durch Tropfverluste, Straßen-, Brems- und Reifenabriebe<br />

sowie Abgase als stark verschmutzt. Gemäß § 7a des<br />

Bild 1: Die<br />

INNOLET ® -<br />

Filterpatrone<br />

mit dem<br />

Substrat wird in<br />

den Einsatz im<br />

Straßenablauf<br />

eingebracht<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Bild 2: So sehen<br />

die neuen<br />

Straßenabläufe in<br />

der Engerschen<br />

Straße aus. Dank<br />

Grobfilter und<br />

Filterpatrone mit<br />

Substrat wird das<br />

Niederschlagswasser<br />

von Schmutzpartikeln<br />

und<br />

Schwermetallen<br />

gereinigt<br />

10 / 2012 837


Projekt kurz beleuchtet<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Wasserhaushaltsgesetzes muss das Niederschlagswasser vor<br />

der Ableitung in den Vorfluter jedoch weitestgehend von<br />

Schadstoffen gereinigt werden. Eine zentrale Lösung etwa<br />

durch den Bau von Klärbecken war in Bielefeld-Schildesche aus<br />

Platzgründen allerdings nicht möglich.<br />

Der Auftraggeber entschied sich deshalb für das Produkt<br />

von <strong>Funke</strong>. Fachberater Ralf Erpenbeck erklärt die Funktionsweise<br />

des Filters so: „Das Niederschlagswasser fließt in den mit<br />

INNOLET® ausgerüsteten Straßenablauf. Zunächst wird der<br />

obere, seitlich gelochte Grobfilter durchströmt. Laub und andere,<br />

größere Partikel werden hier zum Beispiel aufgefangen.<br />

Durch die seitlichen Öffnungen gelangt das Wasser dann in die<br />

darunter liegende Filterpatrone, die mit Substrat gefüllt ist. Hier<br />

werden in erster Linie die im Oberflächenabfluss vorhandenen<br />

Schwermetalle sowie die organischen Substanzen adsorbiert.<br />

Erst danach gelangt das gereinigte Wasser in den Regenwasserkanal<br />

und von dort in das Fließgewässer bzw. den Vorfluter.“<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Bild 3: Eine Besonderheit in Bielefeld: Hier werden für<br />

die Straßenabläufe die Bielefelder Sinkkästen eingesetzt.<br />

Sie verfügen über einen Nassschlammfang<br />

Bild 4: Baustellentermin (von links): Bauleiter Winfred Dörner und<br />

Teamleiter Dirk Vahrson vom Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld,<br />

<strong>Funke</strong>-Fachberater Ralf Erpenbeck, Koordinator Bielefeld Ost der<br />

Stadt Bielefeld, Bernhard Pehle, Betriebsleiter Kanalbetrieb<br />

Henning Freitag und Bauleiter Ullrich Mertin von der bauausführenden<br />

Karl Pollmann GmbH Bauunternehmung<br />

RegelmäSSige Wartung ist wichtig<br />

Wichtig für das einwandfreie Funktionieren des Produkts ist<br />

eine regelmäßige Reinigung. Hierbei wird das Substrat einmal<br />

pro Jahr ausgetauscht. „Außerdem muss der Straßenablauf<br />

regelmäßig gesäubert werden. Das ist etwa alle sechs Wochen<br />

erforderlich, im Herbst wegen Laubfalls in kürzeren Intervallen“,<br />

erklärt Bernhard Pehle, Koordinator Bielefeld Ost<br />

beim Amt für Verkehr. Laut Dipl.-Ing. Henning Freitag, Leiter<br />

Kanalbetrieb des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld, ist dies<br />

„keine große Sache“: „Bei der Wartung sind lediglich ein paar<br />

Handgriffe notwendig.“<br />

Die Beteiligten sind überzeugt: Alles in allem halten sich<br />

die Betriebskosten und die Anschaffungskosten im Vergleich<br />

zu anderen Bauten wie zum Beispiel einem Regenklärbecken<br />

in überschaubaren Grenzen.<br />

Exakter Einbau<br />

Wie entscheidend exaktes Arbeiten ist, hat Bauleiter Ulrich<br />

Mertin von der bauausführenden Karl Pollmann GmbH beobachtet:<br />

„Wichtig ist es, die Angaben des Herstellers auf der<br />

Einbauanleitung strikt zu beachten, damit auch der Gussdeckel<br />

anschließend passt.“ Den Filter gibt es grundsätzlich auch<br />

als INNOLET-G mit Nassschlammfang. Deren Einsatz war allerdings<br />

auf der Baustelle nicht notwendig: „In Bielefeld gibt<br />

es eine Besonderheit. Hier werden für die Straßenabläufe die<br />

so genannten Bielefelder Sinkkästen genutzt, die bereits über<br />

einen Nassschlammfang verfügen. Die Kästen haben allerdings<br />

eine Bauhöhe von 2,20 m. Der normale INNOLET-Filter mit<br />

einer Bauhöhe < 0.90 m passte dabei problemlos“, erklärt Bauleiter<br />

Winfried Dörner vom Amt für Verkehr.<br />

Die Beteiligten sind zufrieden mit dem Produkt. Nicht nur,<br />

dass mit dessen Einsatz die Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

eingehalten werden, für die Betreiber gibt es noch<br />

einen klaren Vorteil im Unterhalt: So wird für den Reinigungsvorgang<br />

keine zusätzliche Energie benötigt, da das Gefälle zwischen<br />

Straßenoberkante und Kanalisation ausgenutzt wird.<br />

Kontakt<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm-Uentrop,<br />

Tel. +49 2388 3071-0, E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

838 10 / 2012


Schachtpumpstation<br />

garantiert zuverlässige<br />

Regenwasserentsorgung<br />

Wo im Rahmen kommunaler Stadtentwicklungsprojekte in das Straßennetz eingegriffen wird, entstehen zum Teil komplexe<br />

technische Herausforderungen. So kommt es mitunter zur Beeinträchtigung des natürlichen Regenwasserablaufs, was durch<br />

entsprechende Maßnahmen kompensiert werden muss.<br />

Eine konkrete Problemlösung war beispielsweise im Jahr 2011 in der nordrhein-westfälischen Stadt Herne gefragt. Dort wurde im<br />

Rahmen eines Stadtteilerneuerungsprojekts zur Erschließung neuer Gewerbeflächen auch eine Autobahnzufahrt zur A 42<br />

(Emscherschnellweg) verlagert. Damit soll sowohl eine höhere Lebensqualität für die Anwohner als auch eine bessere Verkehrsanbindung<br />

der neu entstehenden Gewerbegebiete erreicht werden. Als Folge der Straßenbaumaßnahme kann jedoch bei extremem<br />

Niederschlag kein ausreichender natürlicher Ablauf des Wassers mehr gewährleistet werden. Die benachbarten Wohngebiete<br />

müssen daher vor Rückstauungen bei schweren Regenfällen und – als Folge – vor Überflutungen geschützt werden.<br />

Eine zentrale Auflage des Bauprojekts war daher die Einrichtung<br />

einer Regenwasserrückhaltung. Zu diesem Zweck wurde<br />

ein Regenwasserpumpwerk im Zentrum des späteren Anschlusskreisels<br />

vorgesehen. Angesichts der engen Zeitpläne<br />

des Stadtentwicklungsprojektes erwies sich eine anschlussfertige<br />

Schachtpumpstation des Dortmunder Pumpenspezialisten<br />

WILO SE als bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />

Lösung. Das neu errichtete Pumpwerk leitet das Niederschlagswasser<br />

bei Starkregenereignissen über eine Druckrohrleitung<br />

in den nahe gelegenen Hüller Bach, einen Teil des<br />

Emschersystems. Es verhindert dadurch einen Rückstau im<br />

Freigefälle und eine Überschwemmung der benachbarten<br />

Wohn- und Gewerbegebiete.<br />

Im Auftrag der SEH Stadtentwässerung Herne GmbH &<br />

Co. KG übernahm die Boss Wassertechnik GmbH aus Dort-<br />

mund die Projektierung der Anlage. Sie erarbeitete zusammen<br />

mit der Mindener Niederlassung der WILO SE eine bedarfsgerechte<br />

Lösung. Der Dortmunder Pumpenspezialist<br />

fertigt am dortigen Produktionsstandort anschlussfertige<br />

Schachtpumpstationen für die kommunale und industrielle<br />

Abwasserentsorgung. Auch für den erfahrenen Lieferanten<br />

war das Projekt eine Herausforderung. Denn es kommt dort<br />

die bisher größte bei Wilo gefertigte Schachtpumpstation zum<br />

Einsatz. Der Schacht hat einen Durchmesser von 3,60 m und<br />

eine Höhe von über 6 m (siehe Bild 1). Die Pumpstation ist<br />

mit drei leistungsstarken Aggregaten der Baureihe ausgestattet<br />

– einer größeren mit einer maximalen Fördermenge von<br />

ca. 250 l/s und zwei kleineren für rund 150 l/s. Dabei handelt<br />

es sich um vielfach bewährte Abwassertauchmotorpumpen<br />

der Serie „Wilo EMU FA“ für die Nass- und Trockenaufstellung.<br />

Bild: WILO SE, Dortmund<br />

Bild 1: Mit einem Durchmesser<br />

von 3,60 m (innen) ist das<br />

Regenwasserpumpwerk in Herne<br />

die bislang – hinsichtlich des<br />

Durchmessers – größte von Wilo<br />

gefertigte Schachtpumpstation<br />

10 / 2012 839


Projekt kurz beleuchtet<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Bild 2: Die 6 m hohe<br />

Schachtpumpstation beim<br />

Absenken in die Baugrube.<br />

Das Pumpwerk leitet<br />

in Zukunft bei Starkregenereignissen<br />

das Niederschlagswasser<br />

über eine<br />

Druckrohrleitung in den<br />

nahe gelegenen Hüller<br />

Bach und verhindert so<br />

einen Rückstau im<br />

Freigefälle und eine<br />

Überschwemmung der<br />

benachbarten Wohn- und<br />

Gewerbegebiete<br />

Bild: WILO SE, Dortmund<br />

Bild: WILO SE, Dortmund<br />

Bild 3: Drei leistungsstarke<br />

Abwasserpumpen<br />

der Baureihe<br />

„Wilo-EMU FA“ sind<br />

im Regenwasserpumpwerk<br />

in Herne<br />

im Einsatz<br />

Sie sind jeweils mit Dreikanallaufrädern ausgestattet und bieten<br />

besonders hohe Wirkungsgrade.<br />

Die Pumpen werden in Abhängigkeit vom Wasserstand im<br />

Pumpensumpf gestaffelt zu- und abgeschaltet. Die größte<br />

Pumpe erfüllt hier hauptsächlich die Aufgabe, Zulaufspitzen<br />

aufzufangen, die bei fünfjährigen Niederschlagsereignissen<br />

entstehen, sowie den Förderstrom auch bei dreißigjährigen<br />

Niederschlagsereignissen noch zuverlässig abzuleiten. Nach jedem<br />

Schaltintervall erfolgt ein automatischer Wechsel zwischen<br />

den beiden kleineren Pumpen. Dies trägt zu einer längeren<br />

Lebensdauer und höherer Betriebssicherheit der Anlage<br />

bei. Zusätzlich erfolgt eine Regelung der Pumpen über Frequenzumformer.<br />

So arbeiten sie bei unterschiedlichen Fördermengen<br />

stets im wirtschaftlichen Bereich, so dass kein zusätzlicher<br />

Verschleiß entsteht und die Betriebskosten auf einem<br />

konstant wirtschaftlichen Niveau gehalten werden können.<br />

Andreas Molks, Geschäftsführer der Boss Wassertechnik<br />

GmbH, blickt positiv auf die Kooperation mit Wilo: „Ob Gebäudetechnik,<br />

Kommune oder Industrie, wenn es um Abwasser<br />

geht, hat man in der Regel nicht die Zeit, beispielsweise<br />

bei einem Ausfall wochenlang auf ein Ersatzaggregat zu warten.<br />

Da ist es gut, wenn ein Hersteller schnell eine passende<br />

Lösung bieten kann“, sagt Molks. „Die Serviceleistung von Wilo<br />

stimmt einfach. Im Notfall erhält man innerhalb kürzester<br />

Zeit Support – und das für nahezu jeden Anwendungsbereich<br />

und Pumpentyp“, ergänzt der Fachplaner. „Das kann gerade<br />

in der Abwassertechnik ein entscheidender Faktor sein.“<br />

Schaltkonzept der pumpstation<br />

Um eine zuverlässige Ableitung des Regenwassers zu gewährleisten,<br />

wurde eine technisch anspruchsvolle Lösung realisiert.<br />

So setzte man die anschlussfertige Schachtpumpstation direkt<br />

in den Freigefällekanal ein, der das Regenwasser in den<br />

Hüller Bach einleitet. Der Freigefällekanal mit einem Durchmesser<br />

von DN 500 verläuft somit quer durch die Schachtpumpstation<br />

aus PE hindurch. Innerhalb des Pumpwerkes ist<br />

der ankommende mit dem abgehenden Regenwasserkanal<br />

durch eine Halbschale aus PE verbunden. Der Kanalabschnitt<br />

im Schacht ist dabei mit einem 400 mm hohen Ultraschallsensor<br />

ausgestattet. Bei normalen Abwassermengen entsprechend<br />

maximal dreijährigen Niederschlagsereignissen (n<br />

≤ 3/a) läuft das Regenwasser einfach durch den Kanal ab. Im<br />

Fall extremer Niederschläge (n > 3/a) gibt der Ultraschallsensor<br />

ein Signal an einen Absperrschieber in der Schachtmitte.<br />

Dieser versperrt den normalen Kanalablauf, das im Freigefällekanal<br />

zurückgehaltene Wasser steigt und läuft durch die<br />

Öffnung nach oben in den Pumpenschacht hinein.<br />

Dadurch steigt der Pegel im Saugraum des Pumpwerks<br />

an. Abhängig von der Wassermenge schalten die drei Pumpen<br />

automatisch nacheinander ein und pumpen das angesammelte<br />

Regenwasser über eine Druckrohrleitung DN 400 in<br />

den nahe gelegenen Hüller Bach. Durch diese „zwangsweise“<br />

Einspeisung des Regenwassers wird ein Rückstau im Regenwasserkanal<br />

verhindert und das anliegende Wohngebiet vor<br />

Überschwemmung geschützt. Normalisiert sich die Regenwassermenge<br />

und ist der Pumpenschacht geleert, öffnet der<br />

Speerschieber im Freigefällekanal wieder und das Wasser kann<br />

frei ablaufen.<br />

Kontakt<br />

WILO SE, Dortmund,<br />

E-Mail: wilo@wilo.com<br />

840 10 / 2012


Fränkische Rohrwerke<br />

Rigofill inspect mit Zulassungen in<br />

Deutschland, Frankreich und Großbritannien<br />

Der Speicherblock Rigofill inspect ist flexibel kombinierbar<br />

Rigofill inspect, der Kunststoff-Rigolenfüllkörper,<br />

ist die Innovation der Fränkischen<br />

Rohrwerke aus den späten 1990er Jahren.<br />

Der kompakte Speicherblock fängt 95 %<br />

seines Volumens an Wasser auf und verfügt<br />

damit über ein dreimal höheres Speichervolumen<br />

als Kies – die ideale Alternative<br />

zu platzintensiven Kiesrigolen und<br />

ihrem immensen Erdaushub. Heute stellt<br />

Fränkische mit Rigofill inspect das erste<br />

Speichersystem her, das die Zulassungsanforderungen<br />

in Deutschland, Frankreich<br />

und Großbritannien in vollem Umfang erfüllt.<br />

Die konsequente Weiterentwicklung<br />

von Rigofill inspect und seine Ergänzung<br />

um nützliches Zubehör stellen zudem sicher,<br />

dass das Unternehmen für jede Situation<br />

in der Regenwasserbewirtschaftung<br />

eine passende, individuelle Lösung anbieten<br />

kann. „Die drei in Europa sehr relevanten<br />

Zulassungen sowie das RAL-Gütezeichen<br />

beweisen es: Unser Ansatz, Sicherheit, Anwenderfreundlichkeit<br />

und einfaches Handling<br />

in den Vordergrund zu stellen, ist der<br />

richtige“, sagt Michael Schütz, Leiter Produktmanagement<br />

bei Fränkische.<br />

Der quaderförmige Rigolenfüllkörper<br />

verfügt über eine Grundfläche von 80 mal<br />

80 cm und ist 66 cm hoch. Der Rigofill inspect-Halbblock<br />

mit 35 cm Höhe wird bei<br />

Anlagen eingesetzt, die z. B. wegen hoher<br />

Grundwasserstände oder geringer Durchlässigkeit<br />

nur eine geringe Bauhöhe erlauben.<br />

Der grüne Speicherblock aus Polypropylen<br />

(PP) hat seitliche Rohranschlüsse für<br />

KG DN 100 und 150. Rigofill inspect ist in<br />

drei Raumrichtungen anbaubar und flexibel<br />

kombinierbar – die Geometrie ist nahezu<br />

beliebig und passt sich örtlichen Gegebenheiten<br />

an. Die handlichen Maße und das<br />

geringe Gewicht des einzelnen Speicherblocks<br />

erlauben raschen Transport und effizientes<br />

Arbeiten.<br />

Rigolen-TV-Inspektion<br />

Rigofill inspect kann in großen Tiefen und<br />

direkt unter Verkehrsflächen, z. B. Parkplätzen,<br />

eingebaut werden. Die doppelte<br />

Flächennutzung spart wertvollen Platz, der<br />

gerade im urbanen Raum knapp ist. Deswegen<br />

muss das effiziente System mit den<br />

unterirdischen Speicherräumen statisch<br />

extrem belastbar sein und Jahrzehnte störungsfrei<br />

überdauern. „Für unser System<br />

ist eine Betriebsdauer von mindestens 50<br />

Jahren nachgewiesen. Es gilt als besonders<br />

sicher und langlebig“, erklärt Vertriebsleiter<br />

Michael Fries. Um die korrekte Ausführung<br />

vor der Inbetriebnahme der Regenwasserbewirtschaftungs-Anlage<br />

und ihre Funktionstüchtigkeit<br />

während des Betriebs regelmäßig<br />

überprüfen zu können, verfügt<br />

Rigofill inspect über einen<br />

durchgehenden<br />

Inspektionstunnel.<br />

Über diesen Tunnel<br />

kann ein Kamerawagen<br />

mit schwenkbarem<br />

Objektiv den<br />

gesamten Innenraum<br />

der optimiert<br />

einsehbaren Rigolen-Konstruktion<br />

aufnehmen: Ob versickerungswirksame<br />

Boden- und Seitenflächen,<br />

Vliesumhüllung oder alle statisch relevanten<br />

Tragelemente – hier bleibt nichts<br />

unkontrolliert.Mit einer inspizier- und spülbaren<br />

Rigole gehen Behörden, Planer, Bauausführende,<br />

Auftraggeber und Betreiber<br />

auf Nummer Sicher.<br />

Den unkomplizierten Zugang zur unterirdischen<br />

Anlage stellt das Schachtsystem<br />

Quadro-control sicher. Der quaderförmige<br />

Kunststoffschacht (PE) besteht<br />

aus einem oder mehreren Schachtgrundkörpern<br />

plus Konus; seine Höhe variiert je<br />

nach Lagenzahl der angeschlossenen Rigole.<br />

Der multifunktionale Schacht für Zulaufanschluss,<br />

Entlüftung, Kontrolle und<br />

Wartung ist je nach Planung an beliebiger<br />

Position in das Blockraster integrierbar.<br />

Dank seiner Grundfläche von 80 mal<br />

80 cm ist der Systemschacht mit einer<br />

Zulaufseite für Rohranschlüsse ab DN 200<br />

KG genau kompatibel zu Rigofill inspect –<br />

wie maßgeschneidert. Über Verbindungsöffnungen<br />

von 220 mal 220 mm können<br />

die Rigolenfüllkörper an drei Tunnelseiten<br />

angeschlossen werden. Über Quadrocontrol<br />

gelangt die TV-Inspektionstechnik<br />

punktgenau an ihren Einsatzort. Der<br />

Systemschacht mit dem freien Zugangsdurchmesser<br />

von 500 mm und die Rigofill<br />

inspect-Blöcke sind ausgelegt für selbstfahrende<br />

Kamerawagen mit Kameragröße<br />

für Rohre ab DN 200.<br />

Umfangreiches Zubehör für<br />

alle Fälle rundet das Rigofill-Sortiment<br />

ab. Wenn kein Quadro-control-Schacht<br />

angeschlossen wird,<br />

schließen Stirnwandgitter die Inspektionstunnel<br />

an den Enden der<br />

Blockreihen ab. Direkte Rohranschlüsse<br />

an stirnseitige Blöcke leisten<br />

Stirnwandadapter. Beide Elemente werden<br />

einfach aufgeklickt. Die Lagesicherung der<br />

Speicherblöcke während des Einbaus übernehmen<br />

Blockverbinder, die jeweils oben in<br />

der Seitenmitte montiert werden.<br />

Kontakt: Fränkische Rohrwerke Gebr.<br />

Kirchner GmbH & Co. KG, Königsberg/<br />

Bayern, E-Mail: info.drain@fraenkische.de<br />

10 / 2012 841


Produkte & Verfahren<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe<br />

Lösungen fürs Versickern, Verbinden,<br />

Belüften und Bewässern<br />

Versickern, verbinden, belüften, bewässern<br />

hießen die Themen, mit denen die<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH auf der Messe<br />

GaLaBau in Nürnberg Akzente setzte.<br />

Neben vielfältigen Lösungen „vom Hausanschluss<br />

bis zum Sammler“ standen moderne<br />

und zukunftweisende Produkte für<br />

Regenwasserbewirtschaftung, Versickerung<br />

und Baumpflege im Mittelpunkt. Hierzu<br />

gehörten D-Raintank®, D-Rainclean®,<br />

INNO LET® und die Golpla-Rasengitterplatte<br />

sowie der HS®-Baumwurzelbelüfter<br />

und der HS-Baumbewässerungswinkel. Zu<br />

den weiteren Messehighlights zählte eine<br />

neue Variante des INNOLET®-Systems, das<br />

nun auch bei Straßenabläufen mit Nass-<br />

Schlammfang verwendet werden kann.<br />

INNOLET® wird seit Jahren mit großem<br />

Erfolg von vielen Kommunen in Deutschland<br />

in Straßenabläufen eingesetzt. „Das<br />

System reinigt Niederschlagsabflüsse dezentral,<br />

noch bevor sie in den Regenwasserkanal<br />

bzw. in Oberflächengewässer<br />

gelangen“, erläutert Frank Horstmann, Produktmanager<br />

Geschäftsbereich Tiefbau,<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH. In der aktuellen<br />

Ausführung G ist das System nicht nur bei<br />

herkömmlichen tiefen Straßenabläufen mit<br />

1a-Bodenteilen einsetzbar, sondern auch<br />

bei Straßenabläufen, die mit einem Nass-<br />

Schlammfang ausgestattet sind. „Das mit<br />

Feststoffen angereicherte Niederschlagswasser<br />

fließt in den mit INNOLET®-G ausgerüsteten<br />

Straßenablauf“, beschreibt<br />

Horstmann die einfache Funktionsweise<br />

des Systems. „Ein Verteilerkegel sorgt dafür,<br />

dass das Niederschlagswasser an dem<br />

Einsatz vorbeifließt und sich am Boden des<br />

Straßenablaufs sammelt.“ Mit steigendem<br />

Wasserstand durchströmt das Niederschlagswasser<br />

die mit einem speziellen<br />

Substrat gefüllte Filterpatrone. Hier werden<br />

die im Oberflächenabfluss mitgeführten gelösten<br />

Schwermetalle, Öl, sowie die organischen<br />

Substanzen adsorbiert. Das auf diese<br />

Weise gereinigte Wasser kann nun über<br />

einen oben angebrachten<br />

Ablauf in<br />

den Kanal gelangen.<br />

Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />

Bild 1: Sauberes Oberflächenwasser mit INNOLET ® : Für den<br />

Reinigungsvorgang wird kein künstlicher Energieaufwand benötigt,<br />

da das Gefälle zwischen Straßenoberkante und Kanalisation<br />

ausgenutzt wird. Besonders erwähnenswert ist der hohe<br />

Rückhalt von Schwermetallen, Polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen (PAK) und abfiltrierbaren Stoffen (AFS)<br />

Bild 2: Das INNOLET ® -System besteht<br />

aus einem Grobfilter, einem Einsatz und<br />

einer mit einem speziellen Substrat gefüllten<br />

Filterpatrone<br />

Moderne Regenwasserbewirtschaftung<br />

Mit D-Raintank®<br />

und D-Rainclean®<br />

hat <strong>Funke</strong> weitere<br />

bewährte Produkte<br />

für die Regenwasserbewir<br />

tschaftung<br />

im Programm.<br />

Der D-Raintank®<br />

ist ein aus Gitterplatten<br />

zusammengesetztes<br />

Element,<br />

das mit einem Geotextil<br />

umschlossen<br />

wird. Die einzelnen<br />

Tanks können<br />

je nach Raumsituation<br />

variabel verlegt<br />

werden. So<br />

entstehen Regenwasser-Stauräume,<br />

in denen Niederschlagswasser<br />

von Dächern, Terrassen-,<br />

Hofflächen, Gehwegen und sonstigen<br />

versiegelten Oberflächen aufgenommen<br />

und versickert oder weitergeleitet werden<br />

kann.<br />

D-Rainclean®, die Sickermulde mit<br />

Substrat, dient zur Behandlung und Versickerung<br />

von belasteten Niederschlagsabflüssen<br />

von Straßen und Parkplätzen.<br />

D-Rain clean® mit DIBt-Zulassung<br />

Z-84.2-1 erfüllt die Forderungen gemäß<br />

Regelwerk DWA A-138 für belastetes<br />

Oberflächenwasser. Durch Adsorption,<br />

Kationenaustausch und Filterung werden<br />

Schwermetalle gebunden. Ölrückstände<br />

werden biologisch abgebaut. Eine Belastung<br />

von Klärwerken, Böden und vor allem<br />

des Grundwassers wird vermieden. Die<br />

D-Rainclean®-Sickermulde gibt es als of-<br />

842 10 / 2012


fene Version für die nachträgliche Begrünung<br />

und als geschlossene Version mit einer<br />

befahrbaren Guss-Abdeckung Klasse<br />

A/B 12,5t oder Klasse D 40 t.<br />

Optimale Ausstattung für<br />

Baumstandorte<br />

Mit dem HS®-Baumwurzelbelüfter und<br />

dem HS-Baumbewässerungswinkel bietet<br />

<strong>Funke</strong> eine praktikable Lösung für die<br />

optimale Ausstattung von Baumstandorten.<br />

Bodenverdichtung und Bodenversiegelung<br />

sind meist die Hauptursache für<br />

einen mangelnden Gas- und Sauerstoffaustausch<br />

im Boden sowie eine verminderte<br />

Wasser- und Nährstoffaufnahme. Abhilfe<br />

schafft der HS-Baumwurzelbelüfter,<br />

der mit einem von 160 bis 230 mm teleskopierbarem<br />

Aufsatz aus Kunststoff sowie<br />

mit einem 1,5 m langen HS-Steigrohr<br />

ausgestattet ist. Über dieses System lassen<br />

sich den Wurzeln in erster Linie Luft, aber<br />

auch Wasser und Nährstoffe zuführen. Das<br />

Kunststoff-Oberteil hat einen geschlitzten<br />

Deckel und lässt sich mit dem teleskopierbaren<br />

Aufsatz optimal an die Einbausituation<br />

vor Ort anpassen. Es verfügt<br />

darüber hinaus über eine fest angeformte<br />

Auflageplatte mit HS®-Verbindungsmuffe<br />

DN/OD 110. Für befahrbare Flächen ist ein<br />

Guss-Oberteil der Klasse A/B erhältlich.<br />

Das Unterteil besteht aus einem 1,5 m langen<br />

Steigrohr mit Bodenverankerung, das<br />

in geschlitzter oder geschlossener Ausführung<br />

erhältlich ist. Das geschlitzte Rohr<br />

ist zusätzlich mit einem Geotextilstrumpf<br />

ausgestattet. Der verbleibende Ringspalt<br />

zwischen Bohrwand und Unterteil wird mit<br />

dränfähigem Schüttgut – zum Beispiel Lava<br />

8/16 mm – verfüllt. Das System eignet<br />

sich sowohl für Neuanpflanzungen als auch<br />

für Baumsanierungsmaßnahmen.<br />

Der HS-Baumbewässerungswinkel besteht<br />

aus geschlitzten und wandverstärkten<br />

Bewässerungsrohren DN/OD 160, die<br />

mit wandverstärkten Formteilen zu einem<br />

Winkel verbunden werden. Das flexible<br />

Bauteil kann individuell auf den<br />

Durchmesser einer Baumscheibe und die<br />

jeweiligen Bodenverhältnisse angepasst<br />

werden und sorgt dafür, dass die Wurzeln<br />

auf lange Sicht ausreichend mit Wasser<br />

und Nährstoffen versorgt werden. Der<br />

Baumbewässerungswinkel eignet sich hervorragend<br />

für die Kombination mit dem<br />

Baumwurzelbelüfter, der zur Tiefenbelüftung,<br />

Bewässerung und gezielten Düngung<br />

des Wurzelbereichs eingesetzt wird.<br />

Kontakt: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH,<br />

Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

Birco<br />

Flächenentwässerung und<br />

Blindenleitsystem in einem<br />

Die BIRCO GmbH hat erstmalig eine Blindenleitabdeckung<br />

auf den Markt gebracht.<br />

„In Kombination mit einem bewährten Rinnensystem<br />

ist es nun möglich, Niederschläge<br />

abzuleiten und gleichzeitig blinden<br />

oder sehbehinderten Menschen eine<br />

Orientierungshilfe zu geben“, sagt Geschäftsführer<br />

Christian Merkel. Grundlage<br />

für die Entwicklung einer behindertengerechten<br />

Gestaltung der Abdeckung war<br />

die DIN 32984 „Bodenindikatoren im öffentlichen<br />

Raum“.<br />

Auf weiträumigen und unübersichtlichen<br />

Flächen benötigen blinde und sehbehinderte<br />

Menschen Orientierungshilfen, um<br />

sich sicher zu bewegen. Gleichzeitig muss<br />

an diesen Orten Niederschlagswasser vorschriftsmäßig<br />

abgeleitet werden. BIRCO hat<br />

daher passend zum bewährten Rinnensystem<br />

BIRCOsir NW 200 AS spezielle Rinnenabdeckungen<br />

entwickelt, die als Bodenindikatoren<br />

fungieren. Überall da, wo Wasser<br />

anfällt und Fußgänger unterwegs sind, kann<br />

ein Entwässerungssystem mit Blindenleitabdeckungen<br />

zum Einsatz kommen:<br />

in Fußgängerzonen, auf Plätzen,<br />

Bahnhöfen und Haltestellen für Bus<br />

und Straßenbahn. Die Abdeckungen<br />

entsprechen der Belastungsklasse<br />

F 900 und sind deshalb bedenkenlos<br />

einsetzbar. Bergisch Gladbach hat<br />

das innovative System bereits in seiner<br />

Fußgängerzone realisiert.<br />

Dank der besonderen Rippenstruktur<br />

können sich Blinde mit Hilfe<br />

ihres Stocks an den Führungsrillen orientieren.<br />

Damit sich die kugelförmige<br />

Stockspitze in den Wassereinlauföffnungen<br />

nicht verkeilen kann, sind die Öffnungen<br />

etwas kleiner als 2 cm. Um Stolpergefahren<br />

auszuschließen, halten die Rillenstege<br />

die Normvorgabe von 5 mm Höhe ein.<br />

Alle Kanten sind darüber hinaus abgerundet.<br />

Kleine Unterbrechungen in den Stegen<br />

minimieren das Rutschrisiko gemäß<br />

Rutschhemmklasse R11. Mit 30 cm Breite<br />

entspricht die Blindenleitabdeckung der<br />

DIN-Vorgabe.<br />

Die Blindenleitabdeckung verbindet die Funktionen<br />

von Entwässerungs- und Blindenleitsystem<br />

in einem Produkt<br />

Für Sehbehinderte mit Restsehvermögen<br />

ist der farbliche Kontrast zwischen<br />

Abdeckung und angrenzendem Bodenbelag<br />

für die Orientierung entscheidend. Blindenleitabdeckungen<br />

von Birco sind daher<br />

wahlweise mit schwarzer Tauchlackierung<br />

oder in verzinkter Ausführung erhältlich.<br />

Auch akustisch unterscheidet sich die Abdeckung<br />

aus Guss stark vom Geräusch der<br />

Pflasterung oder Asphaltierung.<br />

Kontakt: BIRCO GmbH, Baden-Baden,<br />

E-Mail: info@birco.de<br />

10 / 2012 843


Produkte & Verfahren<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Kessel AG<br />

Rückstauschacht jetzt bis zu 2.000 mm<br />

grundwasserbeständig<br />

Der Entwässerungsspezialist Kessel hat<br />

den Rückstauschacht LW 1000 weiter<br />

verbessert. Mit dem neuen Bodenteil eignet<br />

sich der Schacht besonders für den<br />

Einbau in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel.<br />

Er ist jetzt bis 2.000 mm Tiefe<br />

grundwasserbeständig. Der Rückstauschacht<br />

LW 1000 besitzt eine spezielle<br />

Reinigungsöffnung, um die Rückstauaggregate<br />

Pumpfix F Komfort, Staufix FKA<br />

sowie Staufix SWA zu installieren oder<br />

nachzurüsten.<br />

„Die Installation eines Rückstauschutzes<br />

außerhalb des Gebäudes ist ideal für<br />

den nachträglichen Einbau. Meist kann<br />

in diesem Fall der bestehende Hausanschlussschacht<br />

einfach durch einen neuen<br />

Systemschacht ersetzt werden“, erklärt<br />

Reinhard Späth, Marketingleiter der Kessel<br />

AG. Das ist oft kosten- und zeitsparender<br />

als der nachträgliche Einbau in den Keller.<br />

Denn dann muss die Bodenplatte geöffnet<br />

werden, um den Rückstauschutz an die<br />

Grundleitung anzuschließen.<br />

Drei Anschlüsse serienmäßig<br />

Der LW 1000 mit offenem Durchgangsgerinne<br />

verfügt über drei serienmäßige<br />

Anschlüsse für Grundleitung, Dachabläufe<br />

und Drainageleitungen. Bei Bedarf<br />

können weitere seitliche Anschlüsse unter<br />

Verwendung der Rohrdurchführungen<br />

angebracht werden. Eine Schachtabdeckung<br />

für den Grünbereich ist im Lieferumfang<br />

enthalten. Diese kann auch mit<br />

Kies befüllt eingesetzt werden und ist bis<br />

zu 80 mm höhenverstellbar und neigbar.<br />

Weitere Aufsatzstücke und Abdeckungen<br />

der Klassen B/D sind als Zubehör erhältlich.<br />

Die Unterbringung des Rückstauverschlusses<br />

im LW 1000 ermöglicht eine<br />

einfache Wartung mit optimalen Platzverhältnissen.<br />

„Darüber hinaus ist der Schacht<br />

eine gute Lösung für Gebäude mit Souterrainwohnungen.<br />

Denn Geräusche, die bei<br />

Rückstau durch das Pumpen des Abwassers<br />

entstehen, bleiben draußen und stören<br />

nicht die Bewohner“, erklärt Späth.<br />

Der Rückstauschacht LW 1000 ist besonders für den nachträglichen Einbau geeignet<br />

und bis zu 2.000 mm grundwasserbeständig<br />

Kontakt: KESSEL AG, Lenting,<br />

www.kessel.de<br />

Jetzt Mediadaten<br />

Kontakt: Helga Pelzer<br />

+49 201 82002-35<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

2013 anfordern!<br />

844 10 / 2012


Pipelife Deutschland<br />

Regenwassermanagementsystem Raineo®<br />

Aufgrund der globalen Klimaveränderung<br />

kommt es verstärkt zu Starkregen, langen<br />

Trockenphasen, Hitze und Überflutungen.<br />

Die tatsächlichen Konsequenzen von solchen<br />

Überschwemmungen in Kombination<br />

mit noch nicht flächendeckend eingesetzten<br />

Regenwassermanagementsystemen<br />

sind Erosion und Wasserverschmutzung.<br />

Pipelife präsentiert mit Raineo® eine<br />

patentierte Lösung, die im Stande ist, das<br />

wertvolle Wasser unterirdisch aufzufangen<br />

und es so lange zu speichern, bis es<br />

vom umgebenden Untergrund aufgenommen<br />

werden kann. Raineo® beugt somit<br />

nicht nur Überschwemmungen und Wasserverschmutzung<br />

vor, sondern kann zusätzlich<br />

auch als Wasserspeicher genutzt<br />

werden. Das gespeicherte, wiederverwendbare<br />

Wasser kann somit im Haushalt<br />

oder zur Bewässerung genutzt werden.<br />

Das System ist für den unterirdischen<br />

Einsatz entwickelt worden und ist für verschiedenste<br />

Gegebenheiten und unterschiedlichste<br />

Zielsetzungen geeignet. Aus<br />

diesem Grund ist es Planern, Kunden und<br />

Gemeinden möglich, Regenwasser zu „ernten“,<br />

wann immer und wie immer sie möchten.<br />

Alle Teile des Systems werden maßgeschneidert<br />

auf die Bedürfnisse vor Ort<br />

angepasst: die Speicherung, die Reinigung,<br />

den Transport, die Entscheidung zur Weiterverwendung<br />

des Wasser oder die korrekte<br />

Entsorgung des Wassers an anderer<br />

Stelle. Die einzelnen Komponenten des Systems<br />

sind diese: Stormbox, Enviroblock, Envirokerb,<br />

PP-MASTER 10 RW, das Hochlastrohr<br />

PP-Pragma 10 in den Nennweiten<br />

DN/ID 150 bis DN/ID 1000, das Kanalschachtsystem<br />

M 800 | M 1000 sowie das<br />

neue Sedimentationsrohr DN 1000.<br />

PP-MASTER RW, Kanalschachtsystem und<br />

Stormbox<br />

Kontakt: Pipelife Deutschland GmbH &<br />

Co. KG, Bad Zwischenahn, E-Mail: info@<br />

pipelife.de<br />

Hauraton<br />

Korrosionsfreie Recyfix Pro-Rinnen<br />

RECYFIX-PRO in einem Münchner Wohngebiet<br />

Auf der diesjährigen GaLaBau Messe vom<br />

12. bis zum 15. September in Nürnberg<br />

standen Vorteile und Kundennutzen der<br />

Recyfix Pro-Rinnen im Mittelpunkt der<br />

Präsenz des badischen Entwässerungsspezialisten.<br />

Ein besonderes Highlight waren<br />

die Einbaupräsentationen von Martin<br />

Seidemann, Dozent für Garten und Landschaftsbau<br />

im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum<br />

für Gartenbau in Münster.<br />

Der Experte lieferte direkt vor Ort<br />

den Beweis: Recyfix Pro-Rinnen lassen<br />

sich schnell und einfach einbauen – ohne<br />

schwer heben zu müssen. Auch die Kostenersparnis<br />

beim Einbau einer Recyfix Pro-<br />

Rinne wurde erläutert.<br />

Dauerhafte Korrosionsfreiheit<br />

und<br />

das preisgekrönte<br />

Design waren ausschlaggebend<br />

dafür,<br />

dass sich die Recyfix<br />

Pro-Serie erfolgreich<br />

auf dem Markt<br />

etabliert und in kürzester<br />

Zeit zu einem<br />

Bestseller entwickelt<br />

hat. Zudem sind die<br />

Vollkunststoffrinnen<br />

beständig gegen<br />

Reinigungsmittel,<br />

Salze, Kraft- und<br />

Schmierstoffe und<br />

lassen sich leicht und<br />

schnell verarbeiten. Seit diesem Jahr gibt es<br />

die Rinne mit dem Fibretec Stegrost auch in<br />

der Nennweite 200. „Die ganze Produktserie<br />

besteht komplett aus Kunststoff und ist<br />

daher selbst beim Einwirken von Streusalz<br />

im Winter vollkommen korrosionsfrei, auch<br />

Jahre nach dem Einbau ist Rost kein Thema.<br />

Das gibt Planern und Bauherren Sicherheit<br />

bei ihren Projekten“, beschreibt Dieter<br />

Bastian, Hauraton-Vertriebsleiter für<br />

Deutschland und Österreich, die Vorteile<br />

des Recyfix Pro-Entwässerungssystems.<br />

Die Abdeckung Fibretec Stegrost wird<br />

aus einem mit Fasern verstärkten Polyamid<br />

produziert. Das Design der Abdeckung<br />

wurde 2010 mit dem „focus open<br />

Baden Württemberg“ in Silber ausgezeichnet.<br />

Recyfix-Rinnen eignen sich<br />

nicht nur für den Einsatz in Fußgängerzonen,<br />

sondern auch im Bereich von Parkhäusern<br />

oder Bahnhöfen, wo aus Sicherheitsgründen<br />

ausschließlich nicht-leitende<br />

Materialien verwendet werden dürfen.<br />

Kontakt: HAURATON GmbH & Co. KG,<br />

Rastatt, E-Mail: info@hauraton.com<br />

10 / 2012 845


Buchbesprechung<br />

Services<br />

Die Trinkwasserverordnung 2011<br />

Erläuterungen – Änderungen –<br />

Rechtstexte<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Seit November 2011 ist die neue Trinkwasserverordnung<br />

2011 (TrinkwV 2011) nach nur kurzer Übergangsfrist verbindlich<br />

anzuwenden.<br />

Infos<br />

Ulrich Borchers<br />

Beuth Verlag, 1. Auflage 2012, 240 Seiten,<br />

DIN A5, Broschur, 42,00 EUR<br />

E-Book: 42,00 EUR<br />

Kombi (Buch und E-Book): 50,40 EUR<br />

ISBN 978-3-410-22385-6<br />

www.beuth.de<br />

Das vorliegende Buch liefert eine transparente<br />

und leicht verständliche Darstellung<br />

dieser neuen Verordnung. Eine Synopse<br />

der alten und neuen Bestimmung<br />

zeigt genau, welche Änderungen zu beachten<br />

sind. Mit den Auszügen aus der<br />

amtlichen Begründung des Gesetzgebers<br />

sowie der Begründung des Bundesratsbeschlusses<br />

erhält der Leser einen Einblick in<br />

die einschlägigen Rechtsdokumente zum<br />

Thema.<br />

Die praxisnahe Kommentierung richtet<br />

sich in erster Linie an Planer, ausführende<br />

Betriebe, Hersteller und Betreiber von<br />

Trinkwasseranlagen sowie an Mitarbeiter<br />

von Gesundheitsämtern, Wasserbehörden,<br />

Umweltämtern, Wasserwerken und Trinkwasserlaboratorien.<br />

Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />

am Beispiel der<br />

Abwasserwärmenutzung<br />

Zusammenfassung: In der Energiegewinnung zeichnet sich derzeit eine<br />

politisch vorgegebene Marschrichtung ab: Weg von den nicht nachwachsenden<br />

Rohstoffen Erdöl und Erdgas hin zu alternativen Nutzungsformen.<br />

Dies manifestiert sich zum Beispiel im Erneuerbare-Energien-Wärme-<br />

Gesetz (EEWärmeG) und der Energieeinsparverordnung (EnEV).<br />

Infos<br />

Achim Hamann<br />

Oldenbourg Industrieverlag, 1. Auflage<br />

2012, 254 Seiten, gebunden, mit<br />

CD-ROM (E-Book), 69,90 EUR<br />

ISBN 978-38356-3333-9<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Verstärkt setzt man in Deutschland dabei<br />

auf Solarenergie, Windkraft und Biomasse<br />

als erneuerbare Energien. Weniger bekannt<br />

ist hierzulande die energetische Nutzung<br />

der Abwasserwärme, die in der Schweiz und<br />

den skandinavischen Ländern schon seit<br />

über 20 Jahren erfolgreich zum Heizen und<br />

Kühlen von Gebäuden genutzt wird. Langsam<br />

kommt dieser Trend auch in Deutschland<br />

an. Einen Stein auf diesem Weg setzt<br />

der Autor Achim Hamann mit der Fachpublikation<br />

„Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />

am Beispiel der Abwasserwärmenutzung“,<br />

dem damit ein umfassendes, wissenschaftliches<br />

Grundlagenwerk zum Thema wirtschaftliche<br />

Nutzung von Abwasserwärme<br />

gelungen ist, das auf dem deutschen Markt<br />

bisher seinesgleichen sucht. Er informiert<br />

ausführlich über technische Grundlagen,<br />

gesetzliche Vorgaben und rechtliche Möglichkeiten<br />

der Abwasserwärmenutzung.<br />

Auf dem beiliegenden Datenträger befindet<br />

sich der Titel als komplett recherchierbares<br />

E-Book (pdf).<br />

846 10 / 2012


Alles strömt – 125 Jahre<br />

GELSENWASSER AG<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Die Publikation besteht aus einem chronologischen<br />

Hauptteil sowie thematischen Kapiteln, die Aspekte der Unternehmensgeschichte<br />

von 1887 bis 2012 in einen übergeordneten umwelt- bzw. wirtschaftspolitischen<br />

Zusammenhang stellen sowie einige Schlaglichter auf die Personalpolitik<br />

werfen.<br />

Infos<br />

Beate Olmer, Stefan Nies und Jürgen<br />

Büschenfeld<br />

Hrsg. GELSENWASSER AG 2012,<br />

180 Seiten, zahlr. Abb., 19,90 EUR<br />

ISBN 978-3-9808917-0-7<br />

www.gelsenwasser-shop.de<br />

Den Auftakt bildet das Kapitel „Blauer<br />

Fluss in grüner Landschaft“, in dem Jürgen<br />

Büschenfeld das neue Selbstverständnis<br />

der Gelsenwasser AG als Umweltunternehmen<br />

seit den 1970er Jahren<br />

in den Mittelpunkt stellt. Hieran schließt<br />

sich die Darstellung der 125-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

in elf Kapiteln an.<br />

Obwohl dieser Teil im Grundsatz der<br />

Chronologie folgt, werden zeitlich paral-<br />

lel stattfindende Ereignisse zum Teil in<br />

verschiedenen, auf die spezifische Thematik<br />

zugeschnittenen Kapiteln behandelt.<br />

Der zeitliche Rahmen der einzelnen<br />

Abschnitte wird dabei durch unternehmenspolitisch<br />

relevante Schnittstellen<br />

markiert. Gleichwohl wird die Entwicklung<br />

der Gelsenwasser AG vor dem Hintergrund<br />

der allgemeinen bzw. regionalen<br />

Geschichte betrachtet.<br />

m+a MessePlaner 2012/2013<br />

Aktuelle Informationen zu Messen<br />

und Ausstellungen weltweit<br />

Zusammenfassung: Es werden detaillierte Messeprofile zu Veranstaltungen<br />

in 119 Ländern veröffentlicht, das Messeland Deutschland ist allein<br />

mit 1.500 Ausstellungen repräsentiert. Die Daten wurden in enger Kooperation<br />

mit den Veranstaltern erhoben.<br />

Infos<br />

Deutscher Fachverlag GmbH<br />

m+a Internationale Messenmedien,<br />

Tel. 069/7595-1995<br />

www.m-averlag.com<br />

Neben Datum, Titel, Gelände, Turnus, Besucherzulassung<br />

und Produktgruppen<br />

werden die neuesten statistischen Angaben<br />

zu Nettostandfläche, Aussteller- und<br />

Besucherzahlen veröffentlicht sowie die<br />

Veranstalteradresse mit zuständiger Kontaktperson.<br />

Die beiliegende CD-ROM (m+a Expo-<br />

Data-Disk) enthält weitere Details, wie z. B.<br />

Besucher- und Ausstellerprofile, Standpreise,<br />

Auf- und Abbauzeiten für Aussteller und<br />

ermöglicht dem Nutzer darüber hinaus ei-<br />

ne Vielzahl von Recherche- und Selektionsmöglichkeiten.<br />

Die Verlinkung mit der m+a<br />

Messedatenbank im Internet unter www.<br />

expodatabase.de bietet direkten Zugang zu<br />

tagesaktuellen Informationen wie Terminverschiebungen,<br />

Ortswechsel, Messeabsagen<br />

oder -neumeldungen.<br />

Der m+a MessePlaner 2012/2013 inkl.<br />

CD-ROM ist im Inland für 125,73 EUR<br />

inkl. MwSt. und Versandkosten erhältlich.<br />

Im Abonnement (2 Ausgaben) kostet er<br />

224,70 EUR.<br />

10 / 2012 847


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – brbv<br />

Spartenübergreifend<br />

Grundlagenschulungen<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Grundkurs<br />

08./09.11.2012 Gera<br />

06./07.12.2012 Gera<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Nachschulung<br />

30.11.2012 Gera<br />

Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung<br />

RSA/ZTV-SA – 1 Tag<br />

06.11.2012 Hamburg<br />

11.12.2012 Halle<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

14.11.2012 Oldenburg<br />

18.12.2012 Potsdam<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

14.11.2012 Oldenburg<br />

18.12.2012 Potsdam<br />

Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau<br />

08.11.2012 Mannheim<br />

06.12.2012 Münster<br />

Baurecht 2012<br />

08.11.2012 Potsdam<br />

27.11.2012 Bielefeld<br />

Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />

– Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />

05.12.2012 Kassel<br />

Bauausführung<br />

12.12.2012 Nürnberg<br />

Abnahme und Gewährleistung<br />

13.12.2012 Nürnberg<br />

Gas/Wasser<br />

Grundlagenschulungen<br />

GW 128 Grundkurs „Vermessung“<br />

19 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

GW 128 Nachschulung „Vermessung“<br />

12 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

19.-23.11.2012 Hannover<br />

26.-30.11.2012 Würzburg<br />

26.-30.11.2012 Leipzig<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

– Grundkurs<br />

18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />

Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

nach DVGW Hinweis GW 128<br />

– Nachschulung<br />

17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Grundkurs<br />

53 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Verlängerung<br />

62 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Grundkurs<br />

32 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Nachschulung<br />

37 Termine ab 02.10.2012 bundesweit<br />

Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />

Rohrsysteme – DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />

5 Termine ab 15.10.2012 bundesweit<br />

Kunststoffrohrleger Schwerpunkt PVC<br />

19.-21.11.2012 Gera<br />

19.-21.11.2012 Hamburg<br />

10.-12.12.2012 Gera<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500<br />

Kap. 2.31<br />

13.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

15.11.2012 Gütersloh<br />

Kunststoffrohre in der Gas- und Wasserversorgung<br />

– Verlängerung zur GW 331<br />

27.11.2012 Bielefeld<br />

13.12.2012 München/Stockdorf<br />

Bau von Wasserrohrleitungen<br />

21./22.11.2012 Hannover<br />

Bau von Gasrohrnetzen bis 16 bar<br />

06./07.11.2012 Potsdam<br />

Bau von Gasrohrnetzen über 16 bar<br />

11./12.12.2012 Weimar<br />

Grabenlose Bauweisen<br />

28.11.2012 Berlin<br />

Sachkundiger Gas bis 4 bar<br />

13.11.2012 Wiesbaden<br />

Sachkundiger Wasser – Wasserverteilung<br />

14.11.2012 Niedernhausen<br />

Techniklehrgang für Vorarbeiter im Rohrleitungsbau<br />

– Gas/Wasser<br />

26.-30.11.2012 Gera<br />

Reinigung und Desinfektion von Wasserverteilungsanlagen<br />

15.11.2012 Berlin<br />

Fachaufsicht für die Instandsetzung von<br />

Trinkwasserbehältern nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

316-2<br />

28./29.11.2012 Frankfurt/Main<br />

Instandsetzung von Trinkwasserbehältern<br />

– Verlängerung zur W 316-2<br />

29.11.2012 Erfurt<br />

Fernwasserleitungen – Bau, Betrieb und<br />

Dienstleistungen<br />

06.12.2012 Kassel<br />

Die neue G 469 – Druckprüfverfahren an<br />

Gasleitungen<br />

08.11.2012 Nürnberg<br />

27.11.2012 Frankfurt/Main<br />

Inspektion und Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen<br />

22.11.2012 Nürnberg<br />

Praxisseminare<br />

Druckprüfung von Gas- und Wasserleitungen<br />

07./08.11.2012 Nürnberg<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500,<br />

Kap. 2.31 – Fachaufsicht<br />

12.-16.11.2012 Gera<br />

10.-14.12.2012 Gera<br />

DVS 2202-1 Beurteilung von Kunststoffschweißverbindungen<br />

29.11.2012 Hannover<br />

13.12.2012 Würzburg<br />

Fachaufsicht Korrosionsschutz für<br />

Nachumhüllungsarbeiten gemäß DVGW-<br />

Merkblatt GW 15<br />

04.12.2012 Bad Zwischenahn<br />

Fachwissen für Schweißaufsichten nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 331 inkl. DVS-<br />

Abschluss 2212-1<br />

29./30.11.2012 Dortmund<br />

Fernwärme<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Aufbaulehrgang Fernwärme<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

kanalbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Aufbaulehrgang Kanalbau<br />

21.11.2012 Stuttgart<br />

04.12.2012 Kassel<br />

Sanierung privater Abwasserkanäle und<br />

Abwasserbehandlungsanlagen<br />

07.11.2012 Potsdam<br />

13.12.2012 Würzburg<br />

Brunnenbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Abdichtung von Brunnen- und Grundwassermessstellen<br />

06.11.2012 Kassel<br />

Kontaktadresse<br />

brbv<br />

Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH, Köln,<br />

Tel. 0221/37 658-20,<br />

E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />

848 10 / 2012


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Lehrgänge – RSV<br />

ZKS-Berater-Lehrgänge<br />

Modulare Schulung 2012<br />

Kerpen<br />

12.-17.11.2012<br />

Feuchtwangen<br />

05.-09.11.2012<br />

26.11.-01.12.2012<br />

Bad Zwischenahn<br />

12.-16.11.2012<br />

03.-08.12.2012<br />

Kontaktadresse<br />

RSV<br />

RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />

49811 Lingen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />

Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />

t-online.de, www.rsv-ev.de<br />

Seminare – Verschiedene<br />

AGE<br />

Seminare<br />

Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />

27./28.11.2012 Berlin<br />

Technik der Trinkwasserversorgung für<br />

Kaufleute<br />

24./25.10.2012 Stuttgart<br />

AGFW<br />

Seminar<br />

Aktuelle Themen im Fernwärmeleitungsbau<br />

27./28.11.2012 Dresden<br />

BAU-Akademie Nord<br />

Seminare<br />

GW 330 – Grundkurs PE-Schweißer gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 330<br />

29.10.-02.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />

Bereich von Versorgungsanlagen für Baumaschinenführer<br />

gemäß DVGW-Hinweis<br />

GW 129<br />

06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 15 – Grundkurs Nachumhüllen von<br />

Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 15<br />

12.-14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

19.-21.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 128 – Grundkurs Vermessungsarbeiten<br />

an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

05./06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 128 Nachschulung: Vermessungsarbeiten<br />

an Gas- und Gas- und Wasserrohrnetzen<br />

07.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 15 – Nachschulung Nachumhüllen von<br />

Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />

DVGW-Merkblatt GW 15<br />

22.11.2012 Bad Zwischenahn<br />

GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />

Bereich von Versorgungsanlagen für Ausführende,<br />

Aufsichtsführende und Planer<br />

gemäß DVGW-Hinweis GW 129<br />

06./07.12.2012 Bad Zwischenahn<br />

DVGW<br />

Intensivschulungen<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Gas- und<br />

Wasserrohrleitungen<br />

13.11.2012 Walsrode<br />

Abnahme von Druckprüfungen an Trinkwasserrohrleitungen<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

04.12.2012 Hannover<br />

11.12.2012 Herdecke<br />

Verfahrenstechnik der Wasseraufbereitung<br />

27.-29.11.2012 Hildesheim<br />

GWI<br />

Seminare<br />

Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

08./09.11.2012 Essen<br />

Auslegung und Dimensionierung von Gas-<br />

Druckregelanlagen<br />

13./14.11.2012 Essen<br />

HDT<br />

Seminare<br />

Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />

in Rohrleitungen<br />

06./07.11.2012 Essen<br />

04./05.12.2012 Leibstadt, Schweiz<br />

Verfahren zur Montage und Demontage<br />

von Dichtverbindungen an Rohrleitungen<br />

und Apparaten<br />

07.11.2012 Essen<br />

Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />

Apparatebau<br />

15.11.2012 Essen<br />

Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />

Chemieanlagenbau<br />

21./22.11.2012 Essen<br />

Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />

Chemieanlagen<br />

22./23.11.2012 Berlin<br />

Planung und Auslegung von Rohrleitungen<br />

27./28.11.2012 Essen<br />

17./18.01.2013 Essen<br />

Festigkeitsmäßige Auslegung von Druckbehältern<br />

03./04.12.2012 Essen<br />

Kontaktadressen<br />

Kontakt für AGE-Seminare<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Tel.<br />

069/7104687-218, Fax 069/7104687-9218,<br />

www.ew-online.de<br />

DVGW<br />

Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />

Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />

dvgw.de, www.dvgw.de<br />

GWI<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen;<br />

Frau B. Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />

Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@<br />

gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

HdT<br />

Haus der Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

10 / 2012 849


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Seminare – Verschiedene<br />

Radiodetection<br />

Praxisseminare<br />

Kabel- und Leitungsortung – Grundmodul<br />

06./07.11.2012 Erfurt<br />

13./14.11.2012 Erfurt<br />

Kabel- und Leitungsortung – Aufbaumodul<br />

04./05.12.2012 Erfurt<br />

Kabelfehlerortung<br />

27.-29.11.2012 Erfurt<br />

Tiefbau<br />

15.11.2012 Erfurt<br />

TAW<br />

Seminare<br />

Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln bei<br />

der Auslegung von Apparaten und Anlagen<br />

12./13.11.2012 Wuppertal<br />

Überdrucksicherungen, Sicherheitsventile<br />

und Berstscheiben auswählen, dimensionieren<br />

und betreiben<br />

05./06.11.2012 Altdorf<br />

Schweißtechnik an Rohren in der chemischen<br />

Industrie und im Anlagenbau<br />

14./15.11.2012 Wuppertal<br />

ZfW<br />

Workshop<br />

Qualitätssicherung bei Gashochdruckleitungen<br />

27.-29.11.2012 Trier<br />

Seminar<br />

Qualitätssicherung im Erdbau – ZTVE<br />

StB 09<br />

11.12.2012 Oldenburg<br />

TAE<br />

Seminare<br />

Messtechnik beim kathodischen Korrosionsschutz<br />

(KKS)<br />

13.-15.05.2013 Ostfildern<br />

TAH<br />

Seminare<br />

Auf den Punkt gebracht 2012<br />

06.11.2012 Karlsruhe<br />

07.11.2012 Mainz<br />

08.11.2012 Mönchengladbach<br />

27.11.2012 Salzburg<br />

28.11.2012 Nürnberg<br />

29.11.2012 Leipzig<br />

Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater<br />

2012 und 2013<br />

14.01.-13.04.2013 Essen<br />

11.03.-15.06.2013 Hannover<br />

Veranstaltungen zum<br />

Korrosionsschutz<br />

Seminare<br />

Refresherseminar zur Prüfung nach DIN EN<br />

15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />

24./25.01.2013 Wuppertal (angeboten<br />

durch die Technische Akademie<br />

Wuppertal)<br />

Zertifikatsprüfung Grad 1, Grad 2 DIN EN<br />

15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />

25.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />

die fkks cert gmbh)<br />

Hochspannungsbeeinflussung erdverlegter<br />

Rohrleitungen<br />

31.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />

die Technische Akademie<br />

Esslingen)<br />

Tagungen<br />

fkks Infotag 2013<br />

29.01.2013 Esslingen<br />

49. Jahreshauptversammlung des fkks<br />

Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V.<br />

30.01.2013 Esslingen<br />

Kontaktadressen<br />

Radiodetection CE<br />

Tel. 02851/9237-20, Fax 02851/9237-520,<br />

E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />

www.de.radiodetection.com<br />

TAE<br />

Technische Akademie Esslingen e.V., Heike Baier,<br />

Tel. 0711/3 40 08-0, Fax 0711/3 40 08-<br />

27, E-Mail: heike.baier@taw.de, www.tae.de<br />

TAH<br />

Technische Akademie Hannover e.V.;<br />

Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />

Fax 0511/39433-40,<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />

www.ta-hannover.de<br />

TAW<br />

Technische Akademie Wuppertal;<br />

Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />

Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />

E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />

ZfW<br />

Zentrum für Weiterbildung des Instituts für<br />

Rohrleitungsbau Oldenburg, Anke Lüken,<br />

Tel. 0441-361039-20,<br />

E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de, www.jade-hs.<br />

de/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

850 10 / 2012


Aktuelle Termine<br />

Services<br />

Messen und Tagungen<br />

2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

06.11.2012 in Essen; Vulkan-Verlag GmbH, Barbara Pflamm, Tel.<br />

0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />

b.pflamm@vulkan-verlag.de, www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Pipeline Symposium 2012<br />

19./20.11.2012 in Hamburg; TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Clarissa<br />

Jakubzig, Tel. 040/8557-2920, Fax 040/8557-2958, E-<br />

Mail: cjakubzig@tuev-nord.de, www.tuev-nord.de<br />

Haftungsfragen im industriellen Anlagenbetrieb<br />

07.11.2012 in München; TÜV SÜD Akademie GmbH, Tizian Alexander,<br />

Tel. 089/5791-1122, Fax 089/5791-2833, E-Mail:<br />

congress@tuev-sued.de, http://www.tuev-sued.de/akademie.de<br />

E-world energy & water<br />

05.-07.02.2013 in Essen; www.e-world-2013.com<br />

5. FDBR-Werkstofftagung – Fertigungstechnologien für neue<br />

Werkstoffe<br />

15.11.2012 in Düsseldorf; FDBR e.V., Linda Kaiser, Tel. 0211/49870-32,<br />

Fax 0211/49870-36, E-Mail: mc@fdbr.de, www.fdbr.de<br />

27. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

07./08.02.2013 Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg<br />

e.V., Tel. 0441/361039-0, Fax 0441/361039-10,<br />

E-Mail: info@iro-online.de, www.iro-online.de<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

ABWASSER.PRAXIS 2012, Offenburg 775<br />

E-world energy & water 2013, Essen 773<br />

FBS Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V., Bonn 819<br />

<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm<br />

Titelseite<br />

Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 759<br />

MEE Middle East Electricity 2013, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 816<br />

POLLUTEC 2012, Lyon, Frankreich 771<br />

RENEXPO Austria 2012, Salzburg, Österreich 829<br />

Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen 763<br />

Marktübersicht 807–817<br />

10 / 2012 851


Jetzt<br />

als Heft, als e-Paper<br />

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Sichere und effiziente<br />

Rohrleitungssysteme<br />

Nutzen Sie das Know-how der führenden Fachzeitschrift<br />

für die Entwicklung von Rohrleitungen,<br />

Komponenten und Verfahren im Bereich der Gasund<br />

Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung,<br />

der Nah- und Fernwärmeversorgung, des Anlagenbaus<br />

und der Pipelinetechnik.<br />

Mit zwei englischsprachigen Specials pro Jahr.<br />

<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

www.3r-rohre.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte <strong>3R</strong> regelmäßig lesen. Bitte schicken Sie mir das Fachmagazin für zunächst ein Jahr (12 Ausgaben)<br />

□ als Heft für € 268,- zzgl. Versand (Deutschland: € 27,- / Ausland: € 31,50)<br />

□ als e-Paper (PDF als Einzellizenz) für 268,-<br />

□ als Heft + e-Paper (PDF) für € 375,40 (Deutschland) / € 379,90 (Ausland)<br />

Für Schüler und Studenten (gegen Nachweis) zum Vorzugspreis<br />

□ als Heft für € 134,- zzgl. Versand (Deutschland: € 27,- / Ausland: € 31,50)<br />

□ als e-Paper für € 134,- (PDF als Einzellizenz)<br />

□ als Heft + e-Paper (PDF) für € 201,20 (Deutschland) / € 205,70 (Ausland)<br />

Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um ein Jahr.<br />

Die sichere, pünktliche und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,-<br />

auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Leserservice <strong>3R</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

✘<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />

durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die Datum, Unterschrift<br />

PA<strong>3R</strong>IN0512<br />

rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an Leserservice <strong>3R</strong>, Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

Bank, Ort


Impressum<br />

Verlag<br />

© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />

Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />

45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />

Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />

Kathrin Lange, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Telefon +49(0)201-82002-32, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: k.lange@vulkan-verlag.de<br />

Barbara Pflamm, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Telefon +49(0)201-82002-28, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />

35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />

GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />

45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/Einzelheftbestellungen<br />

Leserservice <strong>3R</strong> INTERNATIONAL, Postfach 91 61, 97091<br />

Würzburg, Telefon +49(0)931-4170-1616, Telefax +49(0)931-<br />

4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Gestaltung und Satz<br />

Gestaltung: deivis aronaitis design I dad I,<br />

Leonrodstraße 68, 80636 München<br />

Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />

46238 Bottrop<br />

Druck<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

Bezugsbedingungen<br />

<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />

März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />

(Deutschland): € 268,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />

€ 268,- + € 31,50 Versand; Einzelheft (Deutschland): € 34,- +<br />

€ 3,- Versand; Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />

Einzelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />

auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · Die Preise enthalten<br />

bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />

Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />

möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />

des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die<br />

Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />

oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />

UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung<br />

Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />

die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

ISSN 2191-9798<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

Organschaften<br />

Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />

e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />

Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />

Gasregelanlagen e.V., Köln<br />

Herausgeber<br />

H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />

· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender des<br />

Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />

und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Volksw. H. Zech, Geschäftsführer<br />

des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen (Ems)<br />

Schriftleiter<br />

Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />

C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />

Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen · Dr.-Ing.<br />

A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />

Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />

Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />

· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />

Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />

J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut<br />

für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />

Beirat<br />

Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />

e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />

des IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />

D. Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />

Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />

Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />

B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. Lindner,<br />

Vorstand des Erftverbandes, Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer<br />

des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß,<br />

Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD<br />

Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer der<br />

Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berging.<br />

H. W. Richter, GAWACON, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer<br />

der ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut<br />

für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg · Prof. Dr.-Ing.<br />

B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe, Technische Universität<br />

Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer der<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen


2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />

Wasserversorgungsnetze<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />

Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />

Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />

Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />

Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />

Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />

H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />

Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />

der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />

künftigen GW 18 und GW 19<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />

materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />

Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />

Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />

am Beispiel des OOWV<br />

A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />

Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />

in der Wasserversorgung<br />

Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />

und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />

E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />

Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />

erdverlegter Armaturen<br />

A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />

Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />

und Leckageortung<br />

Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />

virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />

Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />

Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />

Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />

Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Hotel Bredeney<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzinspektion und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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