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SPIELZEUG<br />

23<br />

Puppenmöbelhersteller<br />

Eine Puppenküche von Christian Hacker aus<br />

Nürnberg<br />

dern. Die Waschtische wurden oft mit Blumen<br />

verziert. Auch die Form eines Konsolentisches<br />

erscheint immer wieder in leicht<br />

veränderter Form und Möbelfüße tauchen<br />

auch bei Wasch- oder Blumenständern<br />

auf. Alles wurde vorwiegend in fuchsroter<br />

Holzmaserung lackiert, manchmal in einem<br />

dunkelroten Glanzton. Neben unterschiedlichen<br />

Puppenhaus-Kaminen stellte<br />

die Firma auch die verschiedenen Mini-<br />

Kochherde ziemlich wirklichkeitsgetreu<br />

her. Nicht nur Küchenzubehör, Töpfe, Blasebälge<br />

oder Kessel wurden wie die<br />

Waschtische häufig mit Blumenmotiven<br />

bemalt.<br />

Puppenküchen und -gärten<br />

Obwohl Puppenküchen eigentlich nicht<br />

zum Thema Puppenhäuser gehören, hat<br />

Liza Antrim den reizenden Küchen doch<br />

ein eigenes Kapitel gewidmet. Denn die<br />

meisten Puppenküchen waren mit mannigfaltigem<br />

Kochzubehör ausgestattet:<br />

Neben Blechwaren wie Bratenröstern,<br />

Öfen, Bratspießen, Fettpfannen und Soßenschöpfern,<br />

Saucenpfannen, Kesseln<br />

und durchlöcherten Seihern findet man in<br />

den Puppenküchen auch Utensilien wie<br />

Mehlzerstäuber, Reibe, Krümelblech, Kerzenschachtel<br />

oder Sieb – gar ein Kastanienröster<br />

und ein Pasteten-Entlüfter en mi-<br />

Dem Puppenmöbelhersteller John Bubb widmet<br />

die Autorin einige Seiten. Seine Stücke zeigen zumeist<br />

den traditionellen Stil der Georgian Periode<br />

und sind zudem häufig mit J. Bubb gemarkt<br />

Dem Puppenmöbelhersteller John Bubb<br />

und anderen Möbelfabrikanten widmet die<br />

Autorin einige gesonderte Seiten. John<br />

Bubb begann 1808 in Borough Puppenmöbel<br />

aus Mahagoni herzustellen und<br />

wird im Londoner Handelsregister als<br />

„Spielzeugmacher" geführt. Die meisten<br />

seiner Möbel sind mit „J. Bubb” gemarkt,<br />

was deren Identifizierung erleichtert. Seine<br />

Stücke zeigen zumeist den traditionellen<br />

Stil der Georgian Periode. Es gibt aber<br />

auch ähnliche ungemarkte Mahagoni-Möbel,<br />

die aussehen, als kämen sie aus seiner<br />

Werkstatt – mit den gleichen Knöpfen<br />

und Füßen, die jedoch edler wirken. Es<br />

dauerte einige Zeit, bis man die Fabrikanten<br />

Evans & Cartwright aus Wolferhampton<br />

als Hersteller von reizenden Puppenmöbeln<br />

identifizieren konnte. Zu ihren<br />

Glanzzeiten beschäftigte die Firma im 18.<br />

Jahrhundert fast 160 Arbeiter. Die winzigen<br />

Möbel wurden häufig aus gedrehtem<br />

oder gestanztem Metall mit Mustern gefertigt,<br />

die sich bei vielen unterschiedlichen<br />

Artikeln wiederholen. Das Dekor<br />

von Sofarücken findet man beispielsweise<br />

auch auf Kochherden und Wäschestänniature<br />

durften nicht fehlen. Beliebt in den<br />

Miniküchen waren sodann fertige Speisen,<br />

die auf garnierten Tellern „tres petit fours"<br />

gereicht wurden. Die frühesten garnierten<br />

Teller sind aus Zinn mit geprägtem Geflügel,<br />

Fisch oder Gemüse und stammen<br />

wahrscheinlich aus England. Die größeren<br />

Staffordshire Steingutplatten von 1770/80<br />

zeigen naiv gestaltete Leckerbissen wie<br />

Auch die Fabrikanten Evans & Cartwright aus<br />

Wolferhampton stellten Puppenmöbel her<br />

Austern, Melonen, Kaninchen oder eine<br />

Hammelkeule. Im Bellamy-Haus aus dem<br />

Jahr 1790 findet man bunt bemalte Tellerchen<br />

aus Ton mit Rebhühnern, Lachs oder<br />

Obsttorte. Auch an Rosenkohl, Speck, Makrelen,<br />

Hasen oder Süßigkeiten konnten<br />

sich die kleinen Puppenhausbewohner laben.<br />

Auch in Deutschland wurde solches<br />

Zubehör für Gaumenfreuden aus den verschiedensten<br />

Materialien produziert. Gemarkte<br />

Stücke der Firma Conta & Boehme<br />

aus Biskuitporzellan zeigen einen Rochen<br />

und ein Huhn, ungemarkt liegen Gewürzgurken,<br />

Lachs und einige Backwaren auf<br />

den Puppenhaustischen. Um größenmäßig<br />

wirklich in jedes Puppenhaus zu pas-<br />

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