DIGITAL TESTED HDTV Perfekt (Vorschau)

test
HEIMKINO
PHILIPS BDP7100
gut
3.2008
Philips
BDP7100
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
Das laute Laufwerk und der permanent drehende Lüfter hätten vermieden werden können. Eine
Netzwerkbuchse fehlt. Das Display können Sie dimmen
Philips Einstieg in das Blu-ray-Format
lief schleppender als gedacht. Nach anfänglichen
Problemen erblickte der erste
Blu-ray-Player der Niederländer nach fast
einem Jahr Verspätung das Licht der
Welt. Allerdings ist das Produkt keine Eigenentwicklung,
sondern greift auf Samsungs
ebenfalls erhältlichen BD-P1400
zurück. Beide Produkte gleichen sich im
Aufbau bis auf die letzte Schraube und
selbst die Bildmenüs sind bis auf den
gestalterischen Unterschied identisch.
Somit gilt unsere Bewertung ebenfalls
für das Samsung-Modell.
Ausstattung und Bedienung
Nach einer langatmigen Warmlaufzeit
erspähen Sie ein aufgeräumtes Bildmenü,
das gleich zwei Funktionen neben
der Filmwiedergabe anpreist: Fotos und
Musik. Sowohl hochauflösende JPEG-
Dateien, wie sie auf jeder Digitalkamera
vorzufinden sind, als auch komprimierte
Musik im MP3-Format stellen den
Philips-Player vor keinerlei Probleme.
Das Handbuch ist zu kurz ausgefallen
und verschweigt beispielsweise die Profile-Version
1.0 des Players. Diese Angabe
deutet darauf hin, dass erweitertes
Bonusmaterial nicht unterstützt wird.
Wichtig für Filmfans: Die Option zur
ruckelfreien Bildwiedergabe bei Blu-rays
muss erst im Menü „Videorahmen“ aktiviert
werden, sonst ruckeln die Filmsequenzen
weiterhin. Diese wichtige Funktion
können natürlich nur Besitzer von
Fernseher und Projektoren ausnutzen,
deren Gerät 1 080p24-fähig ist. Falls Sie
im Besitz eines AV-Receivers mit HDMI
1.3 sind, stellen Sie die Tonausgabe auf
Bitstream, um alle Formate wie auch Dolby
TrueHD und DTS HD Master Audio
verlustfrei zu übertragen. Für Fernsehwie
auch AV-Receiver-Besitzer mit einer
älteren HDMI-Version gilt das Ausgabeformat
PCM. Hierbei lauschen Sie nur bei
PCM-Tonspuren der unkomprimierten
Aufnahme, während Dolby TrueHD und
DTS HD im bekannten Dolby-Digitalund
DTS-Format abgespielt werden. Am
analogen Mehrkanalausgang gilt diese
Regelung ebenfalls. Bis zum Start der
Filme „Independence Day“, „Ratatouille“
und „Day After Tomorrow“ vergingen
zwischen zwei bis drei Minuten, bis die
erste Sequenz über den Flachbildschirm
flimmerte. Im Auslieferungszustand
spielt der Player nicht alle Discs fehlerfrei
ab. Mangels eines Netzwerkanschlusses
müssen Sie neue Software-Versionen
selbstständig auf CD brennen und anschließend
die Firmware aktualisieren,
um erweitertes Bonusmaterial anzeigen
zu können. Dieser Prozess nimmt über
30 Minuten in Anspruch. Die Navigation
durch die Menüs der Filme klappt nach
dem erfolgreichen Update gut, allerdings
nur selten flüssig. Das Laufwerk ist laut,
weshalb der Start- und Einleseprozess
schreckhafte Naturen aufhorchen lässt.
Der Lüfter ist während des Betriebes
immer eingeschaltet.
Wiedergabequalität
Bleibt das Drumherum schmucklos und
zuweilen technisch mager, spielt Philips
bei der Bild- und Tonqualität auf dem
Niveau der starken Konkurrenz. Wer
die Möglichkeit besitzt, über HDMI alle
Bild- und Tondaten abzugreifen, wird
keinen teureren Player benötigen. Besonders
gespannt waren wir natürlich
auf den Hörtest in unserem Heimkino.
Per HDMI 1.3 wurden die neuen Tonformate
Dolby TrueHD und DTS HD
Master Audio verlustfrei zum Receiver
geleitet. Die Unterschiede stellten sich als
gut hörbar heraus. Das Klanggeschehen
atmete freier, langes Hören bei hohen
Lautstärken geriet entspannter. Selbst
mit Einstiegsreceivern und Mittelklasselautsprechern
war dies zu spüren. Allerdings
rechtfertigt dieser Fortschritt
unserer Meinung nach keinen Verkauf
der bestehenden Audio-Receiver, welche
nicht die neuen Tonformate beherrschen,
denn mehr Details hören Sie nicht, alles
wirkt nur etwas präziser und plastischer.
Im Vergleich zum Fortschritt im Bild sind
Dolby TrueHD und DTS HD Master Audio
lediglich das Sahnehäubchen für das
Heimkino. Eine einstellbare Verzögerung
für die Weiterleitung der Tondaten bietet
der Player nicht. Normale DVDs spielt
der Philips in guter Qualität ab. Besonders
die Schärfedarstellung sowie flimmerfreie
Filmbilder begeistern. Leider
erlauben die Niederländer den Kunden
keine Nachbearbeitung des eingespeisten
Materials, sodass schlechte Aufnahmen
nicht verbessert werden können.
Selbstaufgenommene Videofilme oder im
Videomodus gespeichertes Bonusmaterial
zeigten sich etwas grob.
Fazit
Leider nutzt Philips nicht die Gunst der
Stunde, um einen Blu-ray-Player auf den
Markt zu bringen, der das neue Format
gebührend präsentiert. Zwar stimmt die
Bild- und Tonqualität wunschlos glücklich,
doch das vorlaute Laufwerk und die
langen Ladezeiten überstrapazieren die
Nerven. So bleibt der Philips BDP7100
ein günstiger Einstieg für alle, die nach
HDMI 1.3 ebenso lechzen wie nach den
neuen Tonformaten. Alle anderen nehmen
dagegen Alternativen unter die Lupe,
die im Betrieb stressfreier agieren. CT
PHILIPS BDP7100
Preis
599 Euro
Größe (B/H/T) 43 × 7,5 × 32 cm
Gewicht
4,3 kg
Informationen www.philips.de
VORTEILE/NACHTEILE
sehr gute Wiedergabequalität
einfache Benutzerführung
nicht Profile-2.0-
kompatibel
sehr lange Startzeiten
wahrnehmbares
Betriebsgeräusch
DIE TESTERGEBNISSE
Benutzerfreundlichkeit 6/10
Ausstattung 12/22
Wiedergabequalität 34/40
Praxis 8/15
Gesamt
64 von 87 Pkt.
DIGITAL TESTED URTEIL
Gut
74 %
Bilder: Philips, Sony
24 DIGITAL TESTED 3.2008