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LCD-PROJEKTOR TW 2000<br />
Epson schlägt zurück<br />
Der Erfinder der LCD-Panels, die in allen LCD-Projektoren Verwendung finden, renoviert die eigenen<br />
Bildchips und will mit einem Vorurteil endgültig aufräumen: Die Kontrastschwäche bisheriger LCD-<br />
Beamer soll anhand optimierter Polarisationsfilter der Vergangenheit angehören.<br />
Der Epson TW2000 nimmt eine<br />
Sonderstellung am Markt<br />
ein. Zwar kostet er mit 3 499<br />
Euro mehr als das Full-HD-Angebot von<br />
Sanyo, doch weniger als die meisten<br />
vergleichbaren High-End-Lösungen. Als<br />
benutzerfreundlich können die erweiterte<br />
Dreijahresgarantie und die Versicherung<br />
der Lampe auf eine Laufzeit<br />
von mindestens 1700 Stunden gewertet<br />
werden. Somit fällt für Neueinsteiger<br />
eine Hemmschwelle weg, von der TVauf<br />
die Projektionstechnologie umzuschwenken.<br />
Unglücklich ist das Fehlen<br />
eines gedruckten Handbuchs, welches<br />
lediglich auf CD mitgeliefert wird und<br />
somit einen Computer voraussetzt. Die<br />
deutschen Seiten weisen allerdings Übersetzungsfehler<br />
auf, weshalb Probieren<br />
hier tatsächlich über Studieren geht.<br />
Großbild leicht gemacht<br />
Eine ungemein flexible Optik erzeugt<br />
Bildbreiten von zwei Metern bei 2,7 bis<br />
5,7 Metern Projektionsabstand. Das zur<br />
Leinwand geworfene Bild kann zu 100<br />
Prozent vertikal sowie zu 50 Prozent<br />
horizontal verschoben werden. Die Drehregler<br />
des sogenannten Lens-Shift wirken<br />
aber unpräzise. Sämtliche Einstellungen<br />
zur Ausrichtung des Bildes müssen zudem<br />
direkt am Gerät getroffen werden,<br />
motorisierte Lösungen erweisen sich als<br />
weitaus praktischer. Das Lüftergeräusch<br />
ist im Stromsparmodus unauffällig, aber<br />
wahrnehmbar und unter Volllast leicht<br />
störend. Lampenschacht und Luftfilter<br />
befinden sich an der Unterseite des Projektors,<br />
weshalb ein Austausch bzw. die<br />
Reinigung nur umständlich vonstattengehen.<br />
Da LCD-Projektoren durch ihren<br />
Aufbau anfällig für Staubpartikel sind,<br />
ist es fraglich, weshalb die Reinigung<br />
für den Nutzer erschwert und auf einen<br />
qualitativ hochwertigen Filter verzichtet<br />
wird. Der Epson ist ein Paradies für alle<br />
Tüftler. Sowohl die Angleichung der Farben<br />
als auch die Helligkeitsverteilung<br />
im Bild können stufenlos den eigenen<br />
Vorgaben angepasst werden. Unter den<br />
Voreinstellungen finden sich zudem vordefinierte<br />
Werte, die bereits sehr gut<br />
der jeweiligen Wohnumgebungen bzw.<br />
Bildinhalte Rechnung tragen. Allerdings<br />
weisen die Einstellungen irreführende<br />
Namen auf, weshalb Sie nicht den angegebenen<br />
Titeln vertrauen sollten. Ein<br />
bislang unbekanntes Element ist die Auswahl<br />
„x.v.Color“. Was hinter der kryptischen<br />
Bezeichnung steckt, erfahren Sie<br />
in unserem Bildtest.<br />
Ungewohntes Bild<br />
Epsons Bestreben, die bisherigen Kontrastschwächen<br />
der LCD-Technologie<br />
auszubügeln, gelingt mit dem TW2000<br />
nahezu perfekt. Durch die verbesserten<br />
Polarisationsfilter konnte der Kontrast<br />
mehr als verdoppelt werden, weshalb<br />
dunkle Bildbereiche ähnlich plastisch<br />
wirken wie bei<br />
sehr guten Projektoren<br />
mit<br />
DLP-<br />
Technologie. Doch ist dieser Kontrastvorteil<br />
jederzeit sichtbar? Nein, denn je<br />
mehr Helligkeit das Bild besitzt, desto<br />
schlechter wird auch der Kontrast zwischen<br />
hellen und dunklen Bildanteilen.<br />
Somit ist ein deutlicher Vorsprung zu<br />
bisherigen LCD-Produkten nur sichtbar,<br />
wenn die Bildszene vornehmlich aus<br />
schwarzen Anteilen besteht und nur vereinzelte<br />
Leuchtpunkte aufweist.<br />
Kann der Epson von Profis perfekt kalibriert<br />
werden, freuen sich Einsteiger<br />
auf eine Besonderheit, die in dieser Form<br />
bislang einmalig ist. Die Voreinstellung<br />
„x.v.Color“ ermöglicht den nahezu idealen<br />
Bildeindruck, ohne auch nur einen<br />
Parameter zu verstellen. Durch eine unverständliche<br />
Restriktion des Herstellers<br />
ist dies im Übrigen auch nicht möglich.<br />
Sowohl die Farbdarstellung als auch Helligkeitsverteilung<br />
sind nahezu optimal,<br />
weshalb der Epson mit nur einem Tastendruck<br />
auf das Quellmaterial abgestimmt<br />
werden kann. Die Befürchtung, dass die<br />
Die Einstellung „x.v.Color“ und der für einen LCD-Projektor geniale Schwarzwert<br />
machen den TW2000 zum treuen Heimkino-Gefährten<br />
gut<br />
3.2008<br />
Epson<br />
TW 2000<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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