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Chronik<br />
SCHWEIZ – WEITERE MELDUNGEN<br />
Großverteiler Coop mit eigenem<br />
Verkehrsunternehmen<br />
Coop, ein Großverteiler im Schweizer Detailhandel<br />
(Einzelhandel), will die nationalen und<br />
regionalen Verteilzentren reduzieren und die<br />
Transportwege ändern. Dafür hat Coop vor<br />
zwei Jahren das im kombinierten Verkehr tätige<br />
Eisenbahnverkehrsunternehmen „Railcare“<br />
übernommen. Zurzeit führt es mit<br />
einem festen Fahrplan je ein Zugpaar Felsberg<br />
– Frauenfeld – Härkingen – Daillens und Härkingen<br />
– Niederbottigen – Brig – Visp; die<br />
Wechselbehälter werden mittels Kran, Reach-<br />
Stacker oder direktem Horizontalverschub auf<br />
die eigenen Lkw verladen. Weitere Verbindungen<br />
unter anderem ins Tessin sollen folgen,<br />
wobei die höchstens 300 Meter langen und<br />
700 Tonnen schweren Züge mit 120 km/h<br />
verkehren können.<br />
ETR 610 nachbestellt<br />
Um die Qualität des Nord–Süd-Verkehrs vor<br />
allem auf der Gotthard-Achse zu verbessern,<br />
haben die SBB verschiedene Varianten für<br />
den Ersatz der ETR 470 („Cisalpino“-Neigezüge)<br />
geprüft. Mitte 2012 entschied man sich<br />
für die Nachbestellung von acht ETR 610, welche<br />
– wie die bereits vorhandenen sieben<br />
Garnituren – in Genf gewartet werden. Mit<br />
ausschlaggebend für die Entscheidung war,<br />
dass die Züge technisch zuverlässig und<br />
rasch verfügbar sind und auch eine Zulassung<br />
für Deutschland und Österreich besitzen.<br />
Modernes Rollmaterial für die Zentralbahn<br />
2012 begann die Ablieferung von neuen Zahnrad-<br />
und Adhäsionstriebzügen an die meterspurige<br />
Zentralbahn; im Einzelnen erhielt die<br />
<strong>Bahn</strong> vier Siebenteiler (Spitzname „Adler“)<br />
und sechs Dreiteiler (Spitzname „Fink“). Die<br />
Siebenteiler für die IR-Züge Luzern – Meiringen<br />
– Interlaken Ost bestehen aus zwei dreiteiligen<br />
Triebmodulen, welche den Dreiteilern<br />
ähneln, aber jeweils nur einen Führerstand<br />
haben, und einem dazwischen eingereihten<br />
Speisewagen. Die Dreiteiler sollen morgens<br />
und abends im Luzerner S-<strong>Bahn</strong>-Verkehr eingesetzt<br />
werden und tagsüber die Siebenteiler<br />
verstärken. Sie können auch ein Triebmodul<br />
ersetzen, dann allerdings ohne Übergang zum<br />
Speisewagen, weil es für vier IR-Umläufe nur<br />
vier Fahrzeuge gibt. Ab Dezember <strong>2013</strong> sollen<br />
die Fahrzeuge den Verkehr komfortabler gestalten<br />
und beschleunigen.<br />
Ende des Wachstums beim<br />
SBB-Personenverkehr?<br />
Im ersten Halbjahr 2012 nahmen erstmals<br />
seit langem die gefahrenen Personenkilometer<br />
und der Gewinn bei den SBB ab. Diese<br />
nannten als Gründe die rückläufige Nachfrage<br />
im Freizeit- und Tourismusverkehr, den höheren<br />
Personalaufwand (bei zwei Zugbegleitern<br />
im Fernverkehr) und die gestiegenen Trassenund<br />
Energiekosten. Steigende Frequenzen<br />
gab es auf der TGV-Verbindung Zürich – Basel<br />
– Paris und im Regionalverkehr.<br />
Doppelstock-Triebzüge für die Berner S-<strong>Bahn</strong><br />
Im September nahm die BLS ihren ersten<br />
Doppelstock-Triebzug RABe 515 001 mit dem<br />
Namen „Stadt Bern“ in Betrieb. In Analogie zu<br />
den „Nina“ und „Lötschbergern“ erhalten die<br />
Züge nach dem Berner Wappentier, dem<br />
Bären, den Spitznamen „Mutz“, eine Abkürzung<br />
für „moderner, universeller Triebzug“.<br />
Später wird es auch die französische Variante<br />
„Ours“ („Bär“) geben.<br />
Neue Zugsicherung bei den SBB<br />
Bis Ende 2017 werden die SBB auf ihrem<br />
Schienennetz die vorhandenen Zugsicherungssysteme<br />
„Signum“ und „ZUB“ durch das<br />
europäisch standardisierte „European Train<br />
Control System“ (ETCS) ersetzen. Die Investitionen<br />
für rund 11.000 ETCS-Standorte belaufen<br />
sich im Rahmen des Programms „ETCS<br />
Netz“ über die Leistungsvereinbarung mit<br />
dem Bund auf eine Summe von mehr als<br />
300 Millionen Franken.<br />
Vierstrom-Zug fährt wieder<br />
Der RAe TEE II 1053 ist wieder da! Im Auftrag<br />
von SBB Historic hat die Südostbahn den berühmten<br />
Vierstrom-Triebzug des TEE-Verkehrs<br />
instand gesetzt. Unter anderem wurden in der<br />
Werkstatt von Samstagern die Trieb- und Laufdrehgestelle<br />
einer Revision unterzogen, der<br />
Umformer getauscht und eine neue Steuerelektronik<br />
installiert.<br />
DR. HANS-BERNHARD SCHÖNBORN/TONI BURGER (RAE)<br />
Starke Schneefälle erschweren im Februar<br />
den Betrieb. Deutlich gezeichnet zeigt<br />
sich das Rollmaterial der Matterhorn-Gotthard-<strong>Bahn</strong><br />
in Andermatt (16.02.) H. Günther<br />
Bei Stadler heißt er KISS, bei der BLS MUTZ: der<br />
doppelstöckige Elektrotriebzug in der Ausführung für<br />
die Berner S-<strong>Bahn</strong>. Am 25. Mai wird Zug 515002 von<br />
Erlen nach Bern überführt Armin Schmutz (2)<br />
Die Zentralbahn, die Voliere auf Schienen:<br />
In Brienzwiler begegnen sich am<br />
23. März bei Tests Triebzug 160001-1<br />
FINK (l.) und 130001-1 SPATZ (r.)<br />
Die BLS-Elloks Re 4/4 fahren neben Güterzügen und Golden-Pass-Zügen auch noch stilechte<br />
Regionalzüge von Interlaken bis Spiez. Hier am 14. September kurz vor Spiez Florian Martinoff<br />
vermeiden. Auch die Frage, ob die Strecke<br />
dem regionalen Personenverkehr oder auch<br />
anderen Verkehrsarten wie dem Fern- oder<br />
Güterverkehr diene, hat für die Entscheidung<br />
eine große Bedeutung. Ein weiteres wichtiges<br />
Kriterium bei der Überprüfung ist der Zustand<br />
des Rollmaterials; dieses soll mindestens<br />
20 bis 30 Jahre eingesetzt werden und kann<br />
gerade bei Schmalspurbahnen nicht problemlos<br />
auf andere Linien verschoben werden.<br />
Fusion als Lösung?<br />
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche<br />
Regionalbahnen etwa durch Fusionen versucht,<br />
Kosten zu sparen. Doch sind Zusammenführungen<br />
aufgrund der historischen und<br />
geografischen Gegebenheiten in der Schweiz<br />
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