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BAHN EXTRA Bahn-Jahrbuch 2013 (Vorschau)

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Chronik<br />

SCHWEIZ – WEITERE MELDUNGEN<br />

Großverteiler Coop mit eigenem<br />

Verkehrsunternehmen<br />

Coop, ein Großverteiler im Schweizer Detailhandel<br />

(Einzelhandel), will die nationalen und<br />

regionalen Verteilzentren reduzieren und die<br />

Transportwege ändern. Dafür hat Coop vor<br />

zwei Jahren das im kombinierten Verkehr tätige<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen „Railcare“<br />

übernommen. Zurzeit führt es mit<br />

einem festen Fahrplan je ein Zugpaar Felsberg<br />

– Frauenfeld – Härkingen – Daillens und Härkingen<br />

– Niederbottigen – Brig – Visp; die<br />

Wechselbehälter werden mittels Kran, Reach-<br />

Stacker oder direktem Horizontalverschub auf<br />

die eigenen Lkw verladen. Weitere Verbindungen<br />

unter anderem ins Tessin sollen folgen,<br />

wobei die höchstens 300 Meter langen und<br />

700 Tonnen schweren Züge mit 120 km/h<br />

verkehren können.<br />

ETR 610 nachbestellt<br />

Um die Qualität des Nord–Süd-Verkehrs vor<br />

allem auf der Gotthard-Achse zu verbessern,<br />

haben die SBB verschiedene Varianten für<br />

den Ersatz der ETR 470 („Cisalpino“-Neigezüge)<br />

geprüft. Mitte 2012 entschied man sich<br />

für die Nachbestellung von acht ETR 610, welche<br />

– wie die bereits vorhandenen sieben<br />

Garnituren – in Genf gewartet werden. Mit<br />

ausschlaggebend für die Entscheidung war,<br />

dass die Züge technisch zuverlässig und<br />

rasch verfügbar sind und auch eine Zulassung<br />

für Deutschland und Österreich besitzen.<br />

Modernes Rollmaterial für die Zentralbahn<br />

2012 begann die Ablieferung von neuen Zahnrad-<br />

und Adhäsionstriebzügen an die meterspurige<br />

Zentralbahn; im Einzelnen erhielt die<br />

<strong>Bahn</strong> vier Siebenteiler (Spitzname „Adler“)<br />

und sechs Dreiteiler (Spitzname „Fink“). Die<br />

Siebenteiler für die IR-Züge Luzern – Meiringen<br />

– Interlaken Ost bestehen aus zwei dreiteiligen<br />

Triebmodulen, welche den Dreiteilern<br />

ähneln, aber jeweils nur einen Führerstand<br />

haben, und einem dazwischen eingereihten<br />

Speisewagen. Die Dreiteiler sollen morgens<br />

und abends im Luzerner S-<strong>Bahn</strong>-Verkehr eingesetzt<br />

werden und tagsüber die Siebenteiler<br />

verstärken. Sie können auch ein Triebmodul<br />

ersetzen, dann allerdings ohne Übergang zum<br />

Speisewagen, weil es für vier IR-Umläufe nur<br />

vier Fahrzeuge gibt. Ab Dezember <strong>2013</strong> sollen<br />

die Fahrzeuge den Verkehr komfortabler gestalten<br />

und beschleunigen.<br />

Ende des Wachstums beim<br />

SBB-Personenverkehr?<br />

Im ersten Halbjahr 2012 nahmen erstmals<br />

seit langem die gefahrenen Personenkilometer<br />

und der Gewinn bei den SBB ab. Diese<br />

nannten als Gründe die rückläufige Nachfrage<br />

im Freizeit- und Tourismusverkehr, den höheren<br />

Personalaufwand (bei zwei Zugbegleitern<br />

im Fernverkehr) und die gestiegenen Trassenund<br />

Energiekosten. Steigende Frequenzen<br />

gab es auf der TGV-Verbindung Zürich – Basel<br />

– Paris und im Regionalverkehr.<br />

Doppelstock-Triebzüge für die Berner S-<strong>Bahn</strong><br />

Im September nahm die BLS ihren ersten<br />

Doppelstock-Triebzug RABe 515 001 mit dem<br />

Namen „Stadt Bern“ in Betrieb. In Analogie zu<br />

den „Nina“ und „Lötschbergern“ erhalten die<br />

Züge nach dem Berner Wappentier, dem<br />

Bären, den Spitznamen „Mutz“, eine Abkürzung<br />

für „moderner, universeller Triebzug“.<br />

Später wird es auch die französische Variante<br />

„Ours“ („Bär“) geben.<br />

Neue Zugsicherung bei den SBB<br />

Bis Ende 2017 werden die SBB auf ihrem<br />

Schienennetz die vorhandenen Zugsicherungssysteme<br />

„Signum“ und „ZUB“ durch das<br />

europäisch standardisierte „European Train<br />

Control System“ (ETCS) ersetzen. Die Investitionen<br />

für rund 11.000 ETCS-Standorte belaufen<br />

sich im Rahmen des Programms „ETCS<br />

Netz“ über die Leistungsvereinbarung mit<br />

dem Bund auf eine Summe von mehr als<br />

300 Millionen Franken.<br />

Vierstrom-Zug fährt wieder<br />

Der RAe TEE II 1053 ist wieder da! Im Auftrag<br />

von SBB Historic hat die Südostbahn den berühmten<br />

Vierstrom-Triebzug des TEE-Verkehrs<br />

instand gesetzt. Unter anderem wurden in der<br />

Werkstatt von Samstagern die Trieb- und Laufdrehgestelle<br />

einer Revision unterzogen, der<br />

Umformer getauscht und eine neue Steuerelektronik<br />

installiert.<br />

DR. HANS-BERNHARD SCHÖNBORN/TONI BURGER (RAE)<br />

Starke Schneefälle erschweren im Februar<br />

den Betrieb. Deutlich gezeichnet zeigt<br />

sich das Rollmaterial der Matterhorn-Gotthard-<strong>Bahn</strong><br />

in Andermatt (16.02.) H. Günther<br />

Bei Stadler heißt er KISS, bei der BLS MUTZ: der<br />

doppelstöckige Elektrotriebzug in der Ausführung für<br />

die Berner S-<strong>Bahn</strong>. Am 25. Mai wird Zug 515002 von<br />

Erlen nach Bern überführt Armin Schmutz (2)<br />

Die Zentralbahn, die Voliere auf Schienen:<br />

In Brienzwiler begegnen sich am<br />

23. März bei Tests Triebzug 160001-1<br />

FINK (l.) und 130001-1 SPATZ (r.)<br />

Die BLS-Elloks Re 4/4 fahren neben Güterzügen und Golden-Pass-Zügen auch noch stilechte<br />

Regionalzüge von Interlaken bis Spiez. Hier am 14. September kurz vor Spiez Florian Martinoff<br />

vermeiden. Auch die Frage, ob die Strecke<br />

dem regionalen Personenverkehr oder auch<br />

anderen Verkehrsarten wie dem Fern- oder<br />

Güterverkehr diene, hat für die Entscheidung<br />

eine große Bedeutung. Ein weiteres wichtiges<br />

Kriterium bei der Überprüfung ist der Zustand<br />

des Rollmaterials; dieses soll mindestens<br />

20 bis 30 Jahre eingesetzt werden und kann<br />

gerade bei Schmalspurbahnen nicht problemlos<br />

auf andere Linien verschoben werden.<br />

Fusion als Lösung?<br />

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche<br />

Regionalbahnen etwa durch Fusionen versucht,<br />

Kosten zu sparen. Doch sind Zusammenführungen<br />

aufgrund der historischen und<br />

geografischen Gegebenheiten in der Schweiz<br />

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