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Matrix3000 Absturz - Durch elektronische Täuschung (Ausgabe 58) (Vorschau)

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M<br />

ATRIX3000<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-864-3<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

3000<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

Italien<br />

7,40 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,70 EUR<br />

8,50 EUR<br />

B a n d 5 8 J u l i 2 0 1 0 /<br />

A u g u s t 2 0 1 0 / 6 , 5 0 E U R<br />

70 Jahre Vertuschung Von Katyn nach Smolensk - Friedensvertrag für Deutschland verhindert<br />

Letzte Meldung<br />

Bilderberger -<br />

Treffen<br />

Neue Weltordnung<br />

bis 2012<br />

Entdeckung der<br />

Quantenmusik<br />

Tragen<br />

Politiker<br />

Peilsender?<br />

Abenteuerreise<br />

in die<br />

Körperzellen<br />

www.matrix3000.de<br />

Blut, Lymphe und Stoffwechsel<br />

<strong>Absturz</strong><br />

<strong>Durch</strong> <strong>elektronische</strong><br />

<strong>Täuschung</strong><br />

Kornkreise


Editorial<br />

Franz Bludorf, Chefredakteur<br />

Kunst und Naturwissenschaft sind zwei Gebiete, die anscheinend<br />

nicht allzu viel miteinander zu tun haben. Ein<br />

Naturwissenschaftler hat sich an überprüfbare Fakten zu<br />

halten. Demgegenüber hat der Künstler die Freiheit, seiner<br />

Kreativität freien Raum zu lassen. Er kann Wahrnehmungsräume<br />

erschaffen, die sich nicht in den Rahmen dessen<br />

einfügen, was wir als „Realität“ definiert haben.<br />

Eine solche Unterscheidung ist allerdings von vorgestern,<br />

und eine Neubewertung der Beziehung zwischen Kunst<br />

und Wissenschaft ist dringend vonnöten. Wie der kürzlich<br />

verstorbene Ingenieur und Biophysiker Wilfried Hacheney<br />

richtig feststellte, ist eine Synthese zwischen diesen beiden<br />

Polen Vorbedingung für eine neue Wissenschaft. Für eine<br />

Wissenschaft, die ganzheitlich orientiert ist und Mensch<br />

und Umwelt dient, anstatt sie nur auszubeuten. Das Umdenken<br />

ist längst im Gange. So läuft bereits seit etwa zehn<br />

Jahren ein bemerkenswertes Projekt, das sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, in den Schwingungen der Materie im Kosmos<br />

Harmonien wiederzuentdecken und in Musik umzusetzen.<br />

Auf diese Weise ist es gelungen, den Klang des Wasserstoffatoms,<br />

des Urstoffs des Universums, für uns Menschen<br />

hörbar und erfahrbar zu machen. Diese Musik kann<br />

uns mit dem Rhythmus des Kosmos wieder verbinden.<br />

Was archetypische Klänge für unsere Ohren sind, das sind<br />

archetypische Formen für unsere Augen. Derartige Formen<br />

entstehen Jahr für Jahr als kunstvolle Gebilde in den<br />

Kornfeldern, nicht nur in England. Hinter diesen geheimnisvollen<br />

Kunstformen muß eine Technologie stehen, die<br />

wir im Augenblick noch nicht einordnen können, genau wie<br />

der „Künstler“ noch nicht identifizierbar ist. Welcher Zweck<br />

steckt hinter den Piktogrammen, die uns durch ihre zunehmend<br />

komplizierte Formenvielfalt faszinieren? Ohne neue,<br />

ganzheitliche Denkansätze in der Wissenschaft werden wir<br />

auch diese Fragen nicht abschließend klären können.<br />

In einer Zeit, da die offizielle Wissenschaft die Tendenz hat,<br />

sich mehr und mehr von Mensch und Natur zu entfremden<br />

zugunsten eines kurzsichtigen Profitdenkens, steht die<br />

Menschheit vor wichtigen Entscheidungen, wie es weitergehen<br />

soll. Der bisherige Weg scheint zunehmend in die<br />

Katastrophe zu führen, wie die schreckliche Ölpest im Golf<br />

von Mexiko beweist. Die Technik entgleitet unserer Kontrolle,<br />

wenn sie Kräften unterworfen wird, mit denen wir<br />

zwar spielen, die wir aber bei weitem noch nicht beherrschen.<br />

Es bedeutet, daß die Natur nicht so will, wie einige<br />

von uns es wollen, und daß die Natur in diesem Widerstreit<br />

der Stärkere ist. Das ist kein Grund, uns nun wieder klein,<br />

unbedeutend und hilflos zu fühlen. Es ist eine Aufforderung,<br />

unsere eigenen Ziele zu hinterfragen. Warum sollte<br />

der Mensch nicht auch in Harmonie mit der Natur in Wohlstand<br />

leben können? Es geht nicht um Verzicht, sondern<br />

um ein Umdenken. Die Synthese zwischen Kunst und Wissenschaft<br />

kann uns dabei helfen.<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 3


Inhalt<br />

<strong>Matrix3000</strong>-Wissenschaftsredakteurin<br />

Grazyna Fosar<br />

hat viele Jahre lang Kornkreisformationen<br />

wissenschaftlich<br />

untersucht. In<br />

diesem Gespräch antwortet<br />

sie auf die Fragen der polnischen<br />

Journalisten Wojciech<br />

Chudzinski und Przemyslaw<br />

Nowakowski. Ihr Fazit: „Im<br />

Rahmen neuer empirischer<br />

Erkenntnisse in der Physik,<br />

Botanik, Genetik, Psychologie,<br />

die alle eng mit den<br />

Formationen zusammenhängen,<br />

ändern sich auch<br />

die Untersuchungshypothesen.<br />

Ich interessiere mich<br />

für die Praxis, für die Technologie<br />

an sich.“<br />

Fußball –<br />

Kornkreise –<br />

Verborgene Technologie<br />

Vegetarismus –<br />

Ernährung für das<br />

21. Jahrhundert<br />

50<br />

Spaßkultur zwischen Kommerz und Politik<br />

Sport ist gesund und Fußball ein nettes Spiel. Der Hype, der im Umfeld von Weltmeisterschaften ausbricht,<br />

trägt allerdings wahnhafte Züge. Das Ganze ist vor allem ein Riesengeschäft: Zuschauerherden<br />

werden vor die Logos großer Markenfirmen getrieben, die hinter den Köpfen interviewter Fußballer und<br />

am Spielfeldrand prangen. Es ist aber auch ein Politikum, was erklärt, daß Politiker, die zuvor nie durch<br />

sportliche Kompetenz aufgefallen sind, über Nacht zu Fußballfans mutieren. Ein Fußballturnier (und seine<br />

mediale Überhöhung zum Nationalepos) rückt genau diejenigen Eigenschaften in den Mittelpunkt des<br />

Interesses, die politisch gewollt sind: Härte, Konkurrenz, Standortnationalismus und Willensheroismus<br />

– schließlich auch eine infantile Freude am Umgang mit nationalen Symbolen.<br />

30<br />

42<br />

„Lieber gesund leben und ethisch richtig handeln als krank sein<br />

und das Falsche tun.“ Wer würde diesen Satz nicht unterschreiben?<br />

Und doch entscheiden sich Millionen Menschen täglich für<br />

die zweite Alternative. Der Fleischkonsum hat sich in den letzten<br />

30 Jahren verdreifacht. Er sorgt für ernährungsbedingte Krankheiten<br />

und millionenfaches Tierleid und ist mittlerweile sogar zur<br />

Bedrohung für unser Klima geworden. John Robbins, Gründer der<br />

Umweltbewegung „Earth Save“ wies vielen den Weg zur „Ernährung<br />

für ein neues Jahrtausend“.<br />

Inhalt<br />

Politik<br />

Franz Bludorf<br />

Globale Szenarien<br />

der Bilderberger 6<br />

Franz Bludorf<br />

70 Jahre Vertuschung<br />

Von Katyn nach Smolensk<br />

Friedensvertrag für Deutschland verhindert 8<br />

Franz Bludorf<br />

Präsident Lech Kaczynski trug<br />

einen Peilsender bei sich! 13<br />

News 15<br />

Marco Meng<br />

Die EU, der Euro<br />

und die Schulden 18<br />

Wissenschaft<br />

Barnim Schultze<br />

Die Entdeckung der<br />

Quantenmusik 22<br />

Quantessenz 26<br />

Grazyna Fosar<br />

Meaconing –<br />

Elektronischer Angriff ohne Spuren 29<br />

Grenzwissenschaft<br />

Kornkreise –<br />

Verborgene Technologie<br />

Grazyna Fosar im Gespräch mit<br />

Wojciech Chudzinski und<br />

Przemyslaw Nowakowski 30<br />

Gesundheit<br />

Ulrich Heerd<br />

Der Metamorphose verpflichtet<br />

Zum Leben von Wilfried Hacheney 36<br />

Wilfried Hacheney<br />

Blut, Lymphe und Stoffwechsel<br />

Wie der Mensch zum Mitschöpfer wird 37<br />

Ingomar Schwelz<br />

Reise in 100 Billionen<br />

Körperzellen 39<br />

Wurzeln<br />

Gernot L. Geise<br />

Die Pyramiden von Dahshur<br />

Es ist noch längst nicht alles erklärbar! 46<br />

4<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Die EU, der Euro<br />

und die Schulden<br />

18<br />

Griechenland ist pleite, und schon wird darüber spekuliert, welcher<br />

Dominostein in der Eurozone als nächster fallen wird. Spanien?<br />

Portugal? Und wer wird dann wieder für die Kosten geradestehen<br />

müssen? <strong>Matrix3000</strong>-Autor Marco Meng analysiert die<br />

wahren Ursachen der Euro-Krise.<br />

Inhalt<br />

22<br />

Die Entdeckung<br />

der Quantenmusik<br />

Die Idee der Sphärenharmonie – einer<br />

Sphärenmusik, die allen Erscheinungen<br />

im Kosmos zugrunde liegt – ist so alt wie<br />

die Menschheit. Seit den Tagen von Plato,<br />

Pythagoras und Johannes Kepler wurden<br />

immer wieder Versuche unternommen,<br />

den Klang, der unserem Universum und<br />

damit uns selbst zugrunde liegt, zu definieren.<br />

Doch erst die moderne Quantenphysik<br />

brachte den <strong>Durch</strong>bruch. In einem<br />

Forschungsprojekt, das in bemerkenswerter<br />

Weise Wissenschaft und Kunst<br />

verknüpft, ist es in den letzten zehn Jahren<br />

gelungen, die „Musik eines Wasserstoffatoms“<br />

für uns Menschen hörbar zu<br />

machen. Es ergaben sich Klänge, die für<br />

das menschliche Ohr auf seltsame Art<br />

zugleich fremd und vertraut wirken. Sie<br />

verbinden den Zuhörer mit einer fundamentalen<br />

Ebene des Seins.<br />

Katyn 1940-2010<br />

8<br />

Exakt 70 Jahre nach dem von Stalin angeordneten Massenmord<br />

an über 20.000 polnischen Offizieren und Intellektuellen,<br />

einem der größten Kriegsverbrechen des Zweiten<br />

Weltkrieges, tötet der kleine Ort Katyn bei Smolensk immer<br />

noch Menschen. Erneut wurde der polnische Staat eines<br />

Großteils seiner Führungselite beraubt. Und je länger<br />

die Untersuchungen andauern, desto mehr Ungereimtheiten<br />

ergeben sich. Warum sind weder Polen noch Rußland<br />

an einer endgültigen Klärung der Tragödie vom 10. April<br />

2010 interessiert?<br />

Gesellschaft<br />

Roland Rottenfußer<br />

Fußball<br />

Spaßkultur zwischen Kommerz<br />

und Politik 50<br />

Spiritualität<br />

Ralf Lehnert<br />

Sich selbst finden und<br />

harmonisieren<br />

durch klassischen Yoga 56<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Buchempfehlungen 14<br />

Gedicht 17<br />

Abo 54<br />

Buchbesprechungen 64<br />

Märchen 65<br />

<strong>Vorschau</strong> 66<br />

Impressum 66<br />

Wilfried Hacheney<br />

Wege und Umwege<br />

der Naturwissenschaft 60<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 5


Politik<br />

Neue Agenda Juni 2010<br />

Globale Szenarien der<br />

Bilderberger<br />

Franz Bludorf<br />

Die Bilderberger sind bekannt<br />

dafür, daß sie in ihren Agendas<br />

die weltpolitische Entwicklung<br />

vorwegnehmen. So war es sicher kein<br />

Zufall, daß sie sich 2009 in Griechenland<br />

getroffen hatten, von wo aus die<br />

Euro-Zone inzwischen in ihre bislang<br />

schwerste Krise stürzte. Noch<br />

auf dem diesjährigen Treffen stellte<br />

Griechenland mit elf Delegierten<br />

das zweitgrößte nationale Kontingent<br />

nach den USA.<br />

Gleichzeitig machte die Bilderberg-Konferenz<br />

2010 deutlich, welcher<br />

Dominostein als nächster an<br />

der Reihe ist. Am ersten Juniwochenende<br />

traf man sich im Dolce<br />

Hotel in Sitges bei Barcelona. Und<br />

natürlich standen Überlebensfragen<br />

des Euro auf der Tagesordnung.<br />

Weitere potentiell instabile Länder<br />

wurden bereits in der Agenda genannt.<br />

Nur eines von ihnen gehört<br />

nicht der Euro-Zone an – die Türkei.<br />

Die anderen dürften die nächsten<br />

Kandidaten auf dem Weg zur Destabilisierung<br />

des Euro sein: Belgien,<br />

Italien, Portugal, Österreich. Bislang<br />

gehörte Österreich noch nicht zu den<br />

Sorgenkindern aus der ersten Reihe,<br />

doch warum war dann Österreichs<br />

Bundeskanzler Werner Fay mann als<br />

einer von nur zwei amtierenden Regierungschefs<br />

auf dem Treffen?<br />

Auf der Teilnehmerliste der diesjährigen<br />

Bilderberg-Konferenz<br />

fand man ansonsten weitgehend<br />

die altgewohnten Namen wie Richard<br />

Holbrooke, Richard Perle, David Rockefeller,<br />

Paul Wolfowitz, Romano<br />

Prodi, Kronprinz Philippe von Belgien<br />

oder Königin Sophia von Spanien.<br />

Deutschland wurde u. a. durch Deutsche-Bank-Chef<br />

Josef Ackermann<br />

und den zukünftigen Ex-Ministerpräsidenten<br />

von Hessen, Roland Koch,<br />

vertreten. Mehrere EU-Staaten, darunter<br />

Frankreich, Finnland, Spanien,<br />

Griechenland und Portugal, hatten<br />

ihre Wirtschafts- oder Finanzminister<br />

entsandt.<br />

Die Krise des Euro<br />

■ Euro-Staaten innerhalb<br />

der EU, die<br />

bereits in der Krise<br />

stecken<br />

■ Euro-Staaten<br />

innerhalb der EU,<br />

die demnächst in<br />

die Krise gelangen<br />

werden<br />

■ Euro-Staaten<br />

innerhalb der EU<br />

mit derzeit noch<br />

stabilen Verhältnissen<br />

■ EU-Staaten, die<br />

den Euro nicht<br />

eingeführt haben<br />

■ Nicht-EU-Staaten,<br />

die den Euro eingeführt<br />

haben<br />

6<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Politik<br />

Dolce Hotel, Sitges (Spanien), Tagungsort der Bilderberg-Konferenz 2010<br />

Dollar-Szenarien und<br />

Intuitive Logik<br />

Die Bilderberger gehen mit der Zeit,<br />

und so kommt mittlerweile bei ihren<br />

Bemühungen, die Zukunft zu gestalten,<br />

auch Intuitive Logik zum Einsatz. Nicht<br />

zufällig war Jeroen van der Veer, Chief<br />

Executive der Royal Dutch Shell, auf<br />

dem Treffen anwesend. Experten des<br />

niederländischen Ölmultis haben die<br />

Intuitive Logik erfunden. Die Bilderberger<br />

benutzten die neuen Strategiewerkzeuge,<br />

um alternative Szenarien über<br />

die Zukunft des US-Dollar nach einem<br />

möglichen Euro-Zusammenbruch zu<br />

Agenda der Bilderberg-Konferenz<br />

Sitges, Spanien, 3.-6. 6. 2010<br />

1. Wird der Euro überleben?<br />

2. Die Entwicklung Europas: Liegt Europas<br />

Exit-Strategie auf Eis?<br />

3. Welche Institutionen können sich mit der<br />

Weltwirtschaft beschäftigen?<br />

4. Griechenland: Lehren und<br />

Zukunftsstrategien<br />

5. NATO und Afghanistan: Praktische<br />

Agenda für die Allianz<br />

6. Iran und Rußland: Ökonomische und<br />

finanzielle Bedrohungen der Allianz<br />

7. Die Konsequenzen des Anti-Terror-<br />

Krieges<br />

8. Der Einfluß innenpolitischer Themen auf<br />

die US-Außenpolitik<br />

9. Die Aussichten für Japans Wirtschaft<br />

10. Die Zukunft des US-Dollar: Alternative<br />

Szenarien<br />

entwerfen. Wird der Dollar sich stabilisieren<br />

und erneut unumstrittene<br />

Leitwährung der Welt werden? Wird<br />

er zusammen mit dem Euro in den<br />

Abgrund gerissen<br />

werden? Oder<br />

kommt es zu einem<br />

neuen Euro-Dollar<br />

Spätestens 2012 soll<br />

die Weltordnung, wie<br />

wir sie kennen, nicht<br />

mehr existieren.<br />

als gemeinsame<br />

Klammer zwi schen<br />

den USA und der<br />

Euro-Zone? Die<br />

Anwesenheit des<br />

frisch gekürten britischen Schatzkanzlers<br />

George Osborne zeigt, daß<br />

die Planspiele der Bilderberger<br />

nicht beim<br />

Euro haltmachen. Der<br />

neue britische Premier<br />

David Cameron<br />

gilt als erklärter Euro-<br />

Skeptiker.<br />

Ziel einer Euro-<br />

Destabilisierung<br />

ist es, und das<br />

wird auf den Agendas<br />

der Bilderberger<br />

immer wieder deutlich,<br />

die europäischen<br />

Staaten vom Internationalen<br />

Währungsfond<br />

IWF und der<br />

Weltbank abhängig zu<br />

machen und damit die<br />

Globalisierung voranzutreiben.<br />

Der IWF<br />

finanziert zumindest<br />

teilweise die Entschuldung<br />

der griechischen<br />

Staatsfinanzen<br />

mit. Spätestens<br />

2012, so heißt es, soll<br />

die Weltordnung, wie<br />

wir sie heute kennen,<br />

nicht mehr existieren.<br />

Doch nicht nur<br />

Wirtschaft und Finanzen<br />

beherrschen die<br />

Zukunftsszenarien der Bilderberger.<br />

Daß sie auf ihrer Agenda Iran und<br />

Rußland in einem gemeinsamen Tagesordnungspunkt<br />

nennen, deutet<br />

darauf hin, daß<br />

die US-Planspiele<br />

über eine Iran-Intervention<br />

vorrangig<br />

eine Schwächung<br />

Rußlands<br />

zum Ziel haben<br />

könnte.<br />

Überwachungs-Szenarien<br />

Ein weiteres Thema waren weltweite<br />

Überwachungsstrategien. Aktueller<br />

Aufhänger war die Google-Affäre. Seit<br />

den angeblichen chinesischen Hacker-Angriffen<br />

auf Google-Server ist<br />

der Internet-Gigant endgültig mit der<br />

NSA verbandelt. Google erhält seither<br />

von der NSA nachrichtendienstliches<br />

Know How und erlaubt der Agency im<br />

Gegenzug, in seine Netzwerke einzudringen,<br />

um „Schwachstellen auszumachen“.<br />

Spätestens seit die Spezialfahrzeuge<br />

von Google Street View<br />

„ganz aus Versehen“ private WLAN-<br />

Netze angezapft haben, weiß man,<br />

daß die US-Geheimdienste damit<br />

(fast) legal in unsere Wohnzimmer<br />

hineinspähen können. NSA-Direktor<br />

Keith B. Alexander war beim Bilderberg-Treffen<br />

zugegen und konnte so<br />

die Wünsche der NSA in die Zukunftsszenarien<br />

der Bilderberger einbringen.<br />

Die Zukunftsabteilung NIC der<br />

US-Geheimdienste hat eigene Szenarien<br />

für die Entwicklung der Welt<br />

bis ins Jahr 2025 erstellt, die nicht in<br />

allen Details mit den Bilderberger-<br />

Szenarien konform gehen. Hierüber<br />

wird <strong>Matrix3000</strong> in einer der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong>n berichten. ■<br />

Mehr zum Thema Intuitive Logik finden<br />

Sie in Fosar/Bludorf: Intuitive Logik. Siehe<br />

auch Seite 26 in dieser <strong>Matrix3000</strong>.<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 7


Politik<br />

70 Jahre<br />

Vertuschung<br />

Von Katyn nach Smolensk<br />

Friedensvertrag für Deutschland verhindert<br />

Franz Bludorf<br />

„K<br />

atyn ist ein verfluchter Ort. Ich vergesse<br />

nie meinen Besuch dort. Die<br />

schreckliche Stille im Wald. Keine Vögel,<br />

kein Leben.“ Polens Ex-Präsident Aleksander<br />

Kwasniewski steht sicher nicht im Verdacht,<br />

abergläubisch zu sein. Doch er spricht aus, was<br />

viele seiner Landsleute fühlen. Exakt 70 Jahre<br />

nach dem von Stalin angeordneten Massenmord<br />

an über 20.000 polnischen Offizieren und Intellektuellen,<br />

einem der größten Kriegsverbrechen<br />

des Zweiten Weltkrieges, tötet der kleine Ort bei<br />

Smolensk immer noch Menschen. Und erneut<br />

wurde der polnische Staat eines Großteils seiner<br />

Führungselite beraubt.<br />

Offizielle Kreise in Warschau bemühen sich,<br />

Verbindungen zwischen dem Flugzeugabsturz<br />

von Smolensk und dem Massaker von Katyn<br />

herunterzuspielen. Politisch betrachtet besteht<br />

wohl auch kein Zusammenhang. Die Koinzidenzen<br />

liegen auf einer tieferen Ebene, dort, wo<br />

Weltgeschichte eigentlich entsteht. Katyn zeigt<br />

alle Anzeichen einer Zeitschleife, einer (wenn<br />

auch nicht exakten) Wiederholung der Geschichte.<br />

Zu eindeutig sind manche Parallelen. Schon<br />

der Name des Ortes ist ein historisches Mißverständnis.<br />

Er leitet sich ab vom altrussischen kat<br />

(„Lager“). Im Polnischen bedeutet das gleiche<br />

Wort „Henker“.<br />

8 MATRIX 3000 Geld Band und <strong>58</strong> / die Juli/August Welt 2010


Frühjahr 1943: Soldaten der deutschen Wehrmacht entdecken<br />

die Massengräber von Katyn.<br />

Politik<br />

Ein Ort des Schreckens<br />

Im Frühjahr 1943 entdeckte die deutsche<br />

Wehrmacht die Massengräber<br />

in Katyn. Joseph Goebbels erkannte<br />

sofort die Gelegenheit, die Sowjetunion<br />

als Kriegsverbrecher öffentlich<br />

an den Pranger zu stellen. Der unbestrittene<br />

Meister der Demagogie<br />

und Lüge ordnete in diesem Fall eine<br />

wahrheitsgemäße und gründliche<br />

Untersuchung an. Die Krakauer Zeitung<br />

Goniec Krakowski titelte: „Auf<br />

den Spuren bolschewistischer Verbrechen.<br />

Massengräber polnischer<br />

Offiziere entdeckt. Smolensk Zeuge<br />

einer schrecklichen Tragödie.“<br />

General Wladyslaw Sikorski, Chef<br />

der polnischen Exilregierung in London,<br />

forderte sofort eine unabhängige<br />

Untersuchung. Wenige Wochen später<br />

kam er unter ungeklärten Umständen<br />

ums Leben – bei einem Flugzeugabsturz<br />

vor Gibraltar! Die Untersuchungsakten<br />

über den <strong>Absturz</strong> bleiben<br />

noch bis 2050 unter Verschluß.<br />

Einer von Sikorskis Nachfolgern, der<br />

inzwischen 91jährige letzte polnische<br />

Exilpräsident Ryszard Kaczorowski,<br />

begleitete Staatspräsident Lech Kaczynski<br />

auf der Reise nach Katyn und<br />

starb mit ihm in den Trümmern der<br />

Präsidentenmaschine.<br />

Der Todesflug der TU-154<br />

Am 10. April 2010 mußte die polnische<br />

Presse ihre Leser schon wieder<br />

über eine schreckliche Tragödie bei<br />

Smolensk informieren. Zu den 96 Opfern<br />

der Flugzeugkatastrophe gehörte<br />

neben Präsident Lech Kaczynski,<br />

seiner Frau Maria und Ex-Präsident<br />

Kaczorowski ein Querschnitt durch<br />

die gesamte Führungsspitze der polnischen<br />

Gesellschaft: Jerzy Szmajdzinski,<br />

Vizemarschall des Sejm und<br />

Präsidentschaftskandidat der Linken,<br />

Krzysztof Putra, Vizemarschall des<br />

Sejm, weitere 13 Sejm-Abgeordnete,<br />

Senats-Vizepräsidentin Krystyna<br />

Bochenek, zwei weitere Senatoren,<br />

hohe Politiker und Regierungsbeamte,<br />

darunter Vize-Außenminister Andrzej<br />

Kremer, Aleksander Szczyglo,<br />

Chef des Büros für nationale Sicherheit,<br />

und Ex-Geheimdienstminister<br />

Zbigniew Wassermann. Ferner die<br />

militärischen Oberbefehlshaber aller<br />

drei Waffengattungen, der Chef der<br />

polnischen Nationalbank, der Chef<br />

des Nationalen Olympischen Komitees,<br />

der katholische Militärbischof,<br />

der stellvertretende evangelische Militärbischof,<br />

der Rektor der Kardinal-<br />

Stefan-Wyszinski-Universität in Warschau,<br />

zahlreiche Hinterbliebene der<br />

Opfer von Katyn und nicht zuletzt der<br />

Historiker Janusz Kurtyka, Präsident<br />

des Instituts für Nationales Gedenken<br />

(IPN), des polnischen Pendants zu unserer<br />

Stasi-Unterlagenbehörde. Das<br />

IPN hatte erst 2008 eine neue Untersuchung<br />

der Umstände des Todes von<br />

General Sikorski in die Wege geleitet.<br />

Die Umstände der Flugzeugkatastrophe<br />

von Smolensk waren von Anfang<br />

an widersprüchlich und wurden<br />

von Tag zu Tag mysteriöser. War es<br />

etwa nicht nur ein Unglück? Nur –<br />

wem nutzte der Tod des polnischen<br />

Präsidenten und so vieler seiner Weggefährten<br />

und Kontrahenten? Daß die<br />

Russen dahinter steckten, erscheint<br />

mehr als unwahrscheinlich. Nicht nur<br />

deshalb, weil Wladimir Putin gerade<br />

erst vier Tage vor dem Unglück seinem<br />

polnischen Amtskollegen Donald<br />

Tusk in der Gedenkstätte von Katyn<br />

die Hand gereicht hatte und vor dem<br />

Mahnmal für die ermordeten Polen<br />

niedergekniet war. Katyn war noch<br />

nie eine rein russische Angelegenheit.<br />

Natürlich war das Massaker von Stalins<br />

Geheimdienstchef Beria vorgeschlagen,<br />

vom ZK der Bolschewiken<br />

abgesegnet und von den Schergen<br />

des NKWD begangen worden. An der<br />

Vertuschung des Verbrechens jedoch<br />

war die halbe Welt beteiligt.<br />

6. April 2010: Die Ministerpräsidenten Polens und Rußlands, Donald Tusk und Wladimir<br />

Putin, gedenken gemeinsam in Katyn der ermordeten polnischen Offiziere und<br />

Intellektuellen.<br />

Allianz des Schweigens<br />

Josef Stalin war überzeugt, daß Tote<br />

für immer schweigen würden. In<br />

seinem Imperium wurden Millionen<br />

ermordet, und die Welt nahm kaum<br />

Notiz davon. Die Toten schwiegen<br />

lange Zeit tatsächlich. Die Entdekkung<br />

der Massengräber von Katyn<br />

durch die Wehrmacht war ein<br />

Schock – nicht nur für die Sowjets.<br />

Die westlichen Alliierten hatten auf<br />

einmal einen Kriegsverbrecher zum<br />

Verbündeten.<br />

Die sowjetische Reaktion ließ nicht<br />

lange auf sich warten. Am 25. April<br />

1943 brach der Kreml die diplomatischen<br />

Beziehungen zur polnischen<br />

Exilregierung ab. General Sikorski<br />

intervenierte bei Winston Churchill,<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000<br />

9


Politik<br />

Diese Dokumente beweisen: Das Massaker von Katyn<br />

wurde vom sowjetischen Geheimdienst geplant und<br />

durchgeführt. Das obere Dokument zeigt den Vorschlag<br />

von Geheimdienstchef Beria an den „Genossen Stalin“, die<br />

in russischen Lagern internierten polnischen Offiziere,<br />

Polizisten, Intellektuellen etc. als „Konterrevolutionäre“<br />

hinzurichten. Das Dokument wurde abgezeichnet von<br />

Stalin, Marschall Woroschilow, Außenminister Molotow und<br />

Handelskommissar Mikojan.<br />

Dahinter: Befehl des ZK der kommunistischen Partei an<br />

Beria, die Hinrichtungen durchführen zu lassen.<br />

10<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010<br />

doch der winkte<br />

ab: „Sie sind tot. Nichts<br />

kann sie ins Leben zurückbringen“.<br />

Die polnische Exilregierung beauftragte<br />

den britischen Botschafter<br />

Owen O’Malley mit der Untersuchung.<br />

Sein Report enthielt Fakten,<br />

die die Schuld des NKWD bewiesen.<br />

Der britische Außenminister Anthony<br />

Eden stufte den Bericht sofort als Top<br />

Secret ein. Kein Mensch hat je wieder<br />

davon gehört, nicht einmal das<br />

Parlament oder die Mitglieder der<br />

britischen Regierung. Die Angelegenheit<br />

blieb ein Privatgeheimnis von<br />

Churchill, Eden und einer Handvoll<br />

weiterer Auserwählter in London.<br />

Hauptkomplize in Stalins Vertuschungskampagne<br />

war jedoch<br />

US-Präsident Franklin<br />

D. Roosevelt. Als der amerikanische<br />

Verbindungoffizier zur polnischen Armee,<br />

Oberst Henry Szymanski, Ende<br />

April 1943 dem Präsidenten seinen<br />

Katyn-Bericht schickte, bekam er<br />

sofort einen Rüffel „für Parteilichkeit<br />

zugunsten der polnischen Gruppe mit<br />

einer antisowjetischen Einstellung“.<br />

Der Bericht ging unter unerklärlichen<br />

Umständen verloren. Statt dessen<br />

erkannte Roosevelt den sogenannten<br />

Burdenko-Report an. Im Januar 1944<br />

hatte eine sowjetische Kommission<br />

unter der Leitung von Prof. Nikolai<br />

Burdenko in Katyn die Leichen einiger<br />

polnischer Offiziere exhumieren<br />

lassen. Die Kommission beschuldigte<br />

das deutsche Arbeitsbataillon Nr. 537<br />

unter Oberstleutnant Friedrich Ahrens<br />

als Täter. Dieses Bataillon hatte<br />

1941 in der Region Katyn Telefonleitungen<br />

gelegt<br />

– ein Jahr<br />

nach dem<br />

M a s s a k e r .<br />

1940 gab es<br />

noch gar keine<br />

deutschen<br />

Truppen auf<br />

russischem<br />

Boden. Man<br />

datierte das<br />

Verbrechen<br />

kurzerhand<br />

um. Für diese<br />

Version der<br />

„ W a h r h e i t<br />

über Katyn“ brauchte man einen<br />

westlichen „Zeugen“, also stellte Stalin<br />

der Tochter des US-Botschafters<br />

in Moskau, Kathy Harriman, eigens<br />

einen Zug zur Verfügung, mit dem<br />

sie zum Ort des Verbrechens reisen<br />

konnte. Natürlich bestätigte sie den<br />

Burdenko-Report. Für Washington<br />

war damit der Fall<br />

erledigt.<br />

G e g e n s t i m -<br />

men wurden zum<br />

Schweigen gebracht,<br />

so etwa George Howard<br />

Earle, ein enger<br />

Freund Roosevelts. Er wollte die<br />

ganze Wahrheit über Katyn in der<br />

Presse enthüllen. Roosevelt verpaßte<br />

ihm einen Maulkorb und schickte ihn<br />

auf einen diplomatischen Posten auf<br />

Samoa, was damals noch weit genug<br />

weg war. Oberst John H. van Vliet war<br />

1943 Kriegsgefangener der deutschen<br />

Wehrmacht und in Katyn interniert,<br />

als die Massengräber entdeckt wurden.<br />

Er übergab später seinen Bericht<br />

an den Chef des Geheimdienstes der<br />

US-Army, General Clayton I. Bissell.<br />

Der Bericht erhielt einen Top-Secret-<br />

Vermerk und verschwand auf Nimmerwiedersehen.<br />

Die US-Regierung übte sogar Druck<br />

auf die amerikanischen Richter bei<br />

den Nürnberger Prozessen aus, das<br />

Katyn-Massaker in die Anklageschrift<br />

gegen die Spitzen des Nazi-Regimes<br />

aufzunehmen. Die Richter lehnten<br />

dies jedoch ab.<br />

Die öffentliche Meinung kippt<br />

Erst während des Koreakrieges wandelte<br />

sich die öffentliche Meinung in<br />

den USA. 1951 wurde im Repräsentantenhaus<br />

ein Katyn-Untersuchungsausschuß<br />

gegründet. General Bissell<br />

gab zu Protokoll,<br />

Man hatte Angst, die<br />

Deutschen würden mit<br />

Stalin einen separaten<br />

Friedensvertrag schließen.<br />

eine Veröffentlichung<br />

des Van-<br />

V l i e t - R e p o r t s<br />

1945 hätte die<br />

Verhandlungen<br />

von Jalta und die<br />

Gründung der UNO torpediert, was<br />

nicht in Roosevelts Interesse gewesen<br />

wäre. Massiver Druck war auch<br />

auf Presse und Rundfunk ausgeübt<br />

worden, um die wahren Hintergründe<br />

von Katyn zu vertuschen. Der<br />

Allianz des Schweigens. Von links nach rechts: Dolmetscher Viktor Pawlow, Winston<br />

Churchill, Botschafter Averell Harriman, Josef Stalin, Außenminister Wjatscheslaw<br />

Molotow.


Politik<br />

US-Botschafter in Moskau, Averell<br />

Harriman (übrigens ein Mitglied des<br />

Skull&Bones-Ordens), sagte aus, man<br />

habe Angst gehabt, die Deutschen<br />

würden mit Stalin einen separaten<br />

Friedensvertrag schließen.<br />

Nach Sichtung des rekonstruierten<br />

Van-Vliet-Reports sowie<br />

der Aussagen von 81 weiteren<br />

Zeugen erklärte der Ausschuß im Dezember<br />

1952 einstimmig, daß an der<br />

alleinigen Verantwortung der Sowjets<br />

für das Katyn-Massaker kein Zweifel<br />

bestehe. Man forderte, den Fall vor<br />

die UNO bzw. den internationalen Gerichtshof<br />

zu bringen. Dies ist jedoch<br />

nie geschehen.<br />

Weiterhin forderte Katyn Menschenleben.<br />

Nach Margaret Thatchers<br />

Wahlsieg in Großbritannien 1979 war<br />

Airey Neaves für einen Kabinettsposten<br />

vorgesehen. Er hatte sich stets<br />

aktiv für die Offenlegung der Wahrheit<br />

über Katyn eingesetzt. Noch bevor<br />

er sein Ministeramt antreten konnte,<br />

starb er am 30. März 1979, als in<br />

Oben: Eine knappe Stunde<br />

vor der Präsidentenmaschine<br />

landete das Flugzeug mit den<br />

Journalisten in Smolensk. Von<br />

Nebel keine Spur.<br />

Links: Der polnische TV-Journalist<br />

Wojciech Cegielski bezweifelt<br />

die Nebel-Hypothese<br />

seinem Auto bei der Ausfahrt aus dem<br />

Parkhaus von Westminster Palace in<br />

London eine Bombe explodierte. Zu<br />

der Tat bekannte sich der marxistische<br />

Flügel der IRA, die Waffen hatte der<br />

KGB geliefert.<br />

In Polen hatte nie jemand ernsthaft<br />

die Schuld Moskaus am Katyn-Massaker<br />

bezweifelt, in Rußland dagegen wurde<br />

dies erst von Michail Gorbatschow<br />

anerkannt, der sich auch erstmals bei<br />

den Polen dafür entschuldigte. Der heutige<br />

Präsident Medwedew hatte am Rande<br />

der Katyn-Gedenkfeiern nochmals<br />

die Verantwortung des Sowjetregimes<br />

bekräftigt. Nach dem Unglück von Smolensk<br />

stellte das russische Staatsarchiv<br />

auf Befehl Medwedews zahlreiche Geheimakten<br />

zu Katyn ins Internet. Zwischen<br />

Polen und Rußland ist Katyn offiziell<br />

kein strittiges Thema mehr.<br />

Widersprüche, Lügen und<br />

Fälschungen<br />

Und das führt zurück zu der Frage:<br />

Wer hätte ein Interesse an der Ermordung<br />

Kaczynskis und der anderen Insassen<br />

der Präsidentenmaschine haben<br />

können? Diese Frage ist vorerst<br />

unbeantwortbar, doch man muß die<br />

Unstimmigkeiten betrachten, die zur<br />

Stellung dieser Frage führten.<br />

Immer wieder versuchten offizielle<br />

Stellen auf russischer, aber auch auf<br />

polnischer Seite, einen Pilotenfehler<br />

für das Unglück verantwortlich zu<br />

machen. Der Pilot habe bei starkem<br />

Nebel gegen den Rat der Fluglotsen<br />

landen wollen, angeblich auf Befehl<br />

Kaczynskis, der für solch riskante Manöver<br />

bekannt gewesen sei.<br />

Bereits am Tag des Unglücks äußerte<br />

sich dazu der Fernsehjournalist<br />

Wojciech Cegielski. Er war eigentlich<br />

auch für den Flug mit der Präsidentenmaschine<br />

gebucht, mußte aber<br />

dann mit einer zweiten Maschine fliegen,<br />

die eine knappe Stunde früher in<br />

Smolensk landete. Auf dem Flughafen<br />

sei, so Cegielski, von Nebel keine<br />

Spur gewesen. Ein Pressefoto der<br />

soeben gelandeten Maschine beweist<br />

es. Weiter erklärte der Journalist,<br />

beim Ausrollen habe er eine russische<br />

Iljuschin im Anflug gesehen, die<br />

dann wieder durchgestartet und weggeflogen<br />

sei. Diese Maschine hatte<br />

russische Sicherheitskräfte an Bord,<br />

konnte – offiziell – wegen des „Nebels“,<br />

den Cegielski nirgendwo sehen<br />

konnte, nicht landen und kehrte nach<br />

Moskau zurück.<br />

Zur gleichen Zeit saß ein weiterer<br />

polnischer Fernsehjournalist, Slawomir<br />

Wisniewski, in seinem Hotelzimmer<br />

am Smolensker Flughafen<br />

und arbeitete Rechercheunterlagen<br />

durch.<br />

„Ich war als erster am Unglücksort.“<br />

Der polnische TV-Journalist Slawomir<br />

Wisniewski.<br />

11


Politik<br />

Die letzten Sekunden der TU-154. Die gelbe Linie zeigt den korrekten Kurs zur Landebahn in Smolensk (am linken<br />

Bildrand). Aus unerklärlichen Gründen flog der Pilot kurz vor dem Flughafen eine Linkskurve. Die Maschine<br />

zerschellte in dem leicht hügeligen Gelände zwischen den Bäumen eines Waldes (Bild: Gazeta Wyborcza)<br />

Verfassungsgemäß übernahm der Marschall<br />

des Sejm (Parlamentspräsident)<br />

Bronislaw Komorowski vorübergehend<br />

die Amtsgeschäfte des Staatspräsidenten.<br />

Komorowski ist Parteifreund von<br />

Premier Tusk und Schüler des altgedienten<br />

Bilderbergers Andrzej Olechowski.<br />

Plötzlich hörte er laute Flugzeugmotorengeräusche<br />

und sah vom Fenster<br />

aus das Flugzeug abstürzen. Sofort ergriff<br />

er seine Kamera und rannte zum<br />

<strong>Absturz</strong>ort, wo er als erster Augenzeuge,<br />

noch vor der Feuerwehr, eintraf und<br />

filmte. Erst als er die Hoheitszeichen an<br />

den Trümmern sah, begriff er, daß es<br />

sich um die Präsidentenmaschine handelte.<br />

Seltsamerweise sah er nirgendwo<br />

zwischen den Trümmern Leichen, auch<br />

keine herumliegenden Sitze oder Gepäckstücke.<br />

Kurz darauf wurde Wisniewski von<br />

russisch sprechenden Männern überwältigt,<br />

die ihm alle Filme abnahmen,<br />

bis auf einen, den er schon in die Hosentasche<br />

gesteckt hatte. Diesen Film<br />

hat er inzwischen im Internet veröffentlicht.<br />

Eines jedenfalls kann man auf<br />

dem Film nicht sehen – Nebel.<br />

Anwohner berichteten einige Tage<br />

später, der Nebel sei tatsächlich „wie<br />

aus dem Nichts in einer Sekunde aufgetaucht“<br />

und habe sich nur lokal für<br />

kurze Zeit gehalten. Mehrere Augenzeugen<br />

konnten trotz des „Nebels“ genau<br />

beobachten, wie eine Maschine mit<br />

polnischen Hoheitszeichen über dem<br />

Wald heruntergekommen war. Kameras<br />

des polnischen Senders TVP waren<br />

in Richtung Einflugschneise des Flughafens<br />

Smolensk gerichtet, während man<br />

auf die Maschine wartete. Es zeigte sich,<br />

daß anfangs klare Sicht herrschte. Dann<br />

soll sich das Wetter von Minute zu Minute<br />

schlagartig verschlechtert haben.<br />

Wirklicher Nebel herrschte erst unmittelbar<br />

vor der geplanten Landezeit. Das<br />

Geräusch der anfliegenden Maschine<br />

war daher zu hören, jedoch niemand<br />

konnte den <strong>Absturz</strong> sehen.<br />

Doch wäre Nebel überhaupt eine<br />

plausible Erklärung dafür, daß der Pilot<br />

die Landebahn verpaßt hat und in den<br />

Beobachter schließen<br />

eine Frequenzattacke<br />

nicht aus.<br />

Wald geflogen ist? Es<br />

hieß, er habe den Flughafen<br />

nicht gekannt<br />

(was gelogen ist, da<br />

er vier Tage zuvor als<br />

Copilot Premierminister Donald Tusk<br />

sicher nach Smolensk und wieder nach<br />

Hause gebracht hat). Die Maschine war<br />

technisch intakt und mit einem hochmodernen<br />

TAWS-System ausgerüstet,<br />

das unabhängig von den Sichtverhältnissen<br />

Informationen über das Terrain<br />

liefert. Beobachter schließen daher<br />

eine Frequenz attacke nicht aus, durch<br />

die der Crew falsche Positions- und<br />

Höhendaten übermittelt werden konnten.<br />

Derartige <strong>Täuschung</strong>smanöver<br />

werden in Militärkreisen als Mea coning<br />

bezeichnet (siehe auch unseren Artikel<br />

auf S. 29).<br />

Der Voice-Recorder bewies, daß<br />

die Crew der TU-154 noch bis unmittelbar<br />

vor dem <strong>Absturz</strong> keine Ahnung<br />

hatte, daß sie auf falschem Kurs war.<br />

Es wurden entspannte, alltägliche Gespräche<br />

im Cockpit registriert. Erst im<br />

letzten Moment wurde es dramatisch.<br />

Nach Angaben der russischen Ermittler<br />

hatte die Crew offenbar tatsächlich<br />

falsche Daten. Sie glaubten zu hoch zu<br />

sein und die Landebahn zu verpassen.<br />

Daher gingen sie sofort in einen steilen<br />

Sinkflug über, nicht ahnend, daß<br />

sie längst zu niedrig waren - auf Kollisionskurs<br />

mit den Bäumen. Zusätzlich<br />

flog der Pilot aus bislang unbekannten<br />

Gründen plötzlich eine Linkskurve, anstatt<br />

weiter geradeaus auf die Landebahn<br />

zuzusteuern (siehe Grafik oben).<br />

Irgendwann wurde der Crew bewußt,<br />

wo sie sich tatsächlich befanden. Entsetzensschreie<br />

waren im Cockpit zu<br />

hören: „Jesus, Jesus!“ Sekunden später,<br />

um 8:41,02 Uhr, war alles still.<br />

Bis zur Drucklegung dieses Artikels<br />

(4. 6. 2010) blieben die wahren Ursachen<br />

des <strong>Absturz</strong>es unklar. Weshalb<br />

also hatte es Polens Premier Donald<br />

Tusk so eilig, bereits am 28. 4., lange<br />

vor Bekanntwerden<br />

der Ermittlungsergebnisse,<br />

auf einer<br />

Pressekonferenz in<br />

Warschau zu verkünden,<br />

an der Katastrophe sei niemand<br />

schuld, es gehe nur noch um Entschädigungszahlungen<br />

für die Hinterbliebenen<br />

der Opfer?<br />

Diente das Unglück von Smolensk<br />

dazu, den neuen Versöhnungskurs<br />

zwischen Polen und Rußland zu torpedieren?<br />

Widersprüche ohne Ende. Mit<br />

Lech Kaczynski starb ein unversöhnlicher<br />

antirussischer Hardliner, der<br />

auch in Westeuropa umstritten und in<br />

seinem Heimatland alles andere als<br />

beliebt war. Seine Wiederwahl bei den<br />

ohnehin für 2010 geplanten Präsidentschaftswahlen<br />

galt als unwahrscheinlich.<br />

Weshalb sollte man ihn töten wollen?<br />

Seltsamerweise scheint weder die<br />

polnische noch die russische Seite ein<br />

ernsthaftes Interesse an einer wirklichen,<br />

öffentlichen Klärung der <strong>Absturz</strong>ursache<br />

zu haben. Auch bei der zweiten<br />

Tragödie von Katyn werden daher Fragen<br />

offen bleiben. Mögliche Hintermänner<br />

bleiben unbekannt. Bleibt die Zeitschleife<br />

also aktiv, d. h. wird Katyn in<br />

Zukunft noch weitere Menschenleben<br />

fordern? ■<br />

12<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


News<br />

Präsident Lech Kaczynski<br />

trug einen Peilsender<br />

Franz Bludorf<br />

bei sich!<br />

Links: <strong>Absturz</strong>ort bei Smolensk.<br />

Rechts: Präsident Lech Kaczynski<br />

Je länger die Untersuchung der<br />

Flugzeugkatastrophe von Smolensk<br />

andauert, desto verwirrender<br />

wird das Bild. Es hat den Eindruck,<br />

als wäre weder die russische noch die<br />

polnische Seite daran interessiert, die<br />

volle Wahrheit über das Unglück öffentlich<br />

zu machen. Doch unabhängige<br />

Journalisten fördern fast täglich neue<br />

Widersprüche und Fakten zutage.<br />

Darunter ist eine absolute Sensation,<br />

deren Tragweite noch kaum absehbar<br />

ist: Der verstorbene polnische Staatspräsident<br />

Lech Kaczynski soll beim<br />

<strong>Absturz</strong> einen Peilsender bei sich gehabt<br />

haben!<br />

Eine zentrale Rolle spielt dabei ein Video,<br />

das ein Bewohner von Smolensk<br />

mit seinem Handy an der <strong>Absturz</strong>stelle<br />

gedreht hatte, noch bevor die Feuerwehr<br />

und andere Rettungskräfte<br />

eintrafen. Auf diesem Video sind mehrere<br />

nicht identifizierbare schattenhafte<br />

Personen zu sehen, die im Hintergrund<br />

durch das Unterholz streifen.<br />

Dabei wird relativ laut in russischer<br />

und polnischer Sprache gesprochen,<br />

und es sind mehrere Pistolenschüsse<br />

zu hören. Das Video, das im Internet<br />

auch mit englischen Untertiteln angesehen<br />

werden kann, führte zu allerlei<br />

Spekulationen (www.youtube.com/<br />

watch?v=FEx7HL4H5yk&feature=play<br />

er_embedded).<br />

Die polnische Staatsanwaltschaft<br />

erklärte den Film inzwischen für echt<br />

und erklärte auch gleich, wie es zu<br />

diesen Schüssen gekommen sein soll.<br />

Am Flughafen von Smolensk warteten<br />

neben Offiziellen auch Angehörige<br />

der polnischen Elitetruppe BOR (Biuro<br />

Ochrony Rzadu, etwa unserer GSG 9<br />

vergleichbar), deren Aufgabe es war,<br />

den Präsidenten und seine Delegation<br />

beim Besuch in Katyn zu schützen.<br />

Als die Maschine abstürzte, begaben<br />

sich diese Sicherheitsbeamten unverzüglich<br />

zur <strong>Absturz</strong>stelle. Einem<br />

Bericht der polnischen Tageszeitung<br />

„Nasz Dziennik“ zufolge fanden sie<br />

dort absolut zielsicher die sterblichen<br />

Überreste von Präsident Lech Kaczynski,<br />

angeblich mit Hilfe eines „Chips“,<br />

den Kaczynski bei sich getragen haben<br />

soll. Diese sensationelle Meldung<br />

wurde auch vom staatlichen polnischen<br />

Fernsehsender TVP verbreitet<br />

(ein Video liegt der Redaktion vor).<br />

Die polnischen Sicherheitsbeamten<br />

sollen daraufhin russische Rettungskräfte<br />

daran gehindert haben,<br />

die Leichen Kaczynskis und zweier<br />

anderer, nicht namentlich genannter<br />

Personen zur Autopsie nach Moskau<br />

abzutransportieren. Sie bildeten um die<br />

Toten einen Sicherheitskordon, in den<br />

sie niemanden eintreten ließen. Dabei<br />

sollen die Polen einige Warnschüsse<br />

in die Luft abgefeuert haben. Sie seien<br />

inzwischen wegen unerlaubten Waffengebrauchs<br />

vom Dienst suspendiert worden,<br />

so hieß es. Ein Sprecher des BOR<br />

hat dementiert, daß es zum Einsatz von<br />

Schußwaffen gekommen sei. Die Anwesenheit<br />

der polnischen Sicherheitsbeamten<br />

am <strong>Absturz</strong>ort an sich wurde<br />

jedoch nicht bestritten, ebenso nicht die<br />

Meldung mit dem „Chip“.<br />

Tragen unsere Spitzenpolitiker also<br />

womöglich generell solche Chips bei<br />

sich, evtl. sogar in Form von Implantaten?<br />

Und sind es wirklich „nur“ Peilsender,<br />

oder haben diese Chips noch eine<br />

erweiterte Funktionalität? Sind unsere<br />

Politiker dauerüberwacht, oder sollte<br />

sogar die Möglichkeit bestehen, sie<br />

fernzusteuern? ■<br />

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„ES kam eine stille Kunde schon in alten Zeiten einst von Sonnenaufgang<br />

her nach dem Abendlande und stellte in der Bilderweise<br />

frommen Christenglaubens eine wundersame, geistverbundene Gemeinschaft<br />

wissend Wirkender vor Augen, – die Menschen des<br />

Abendlandes aber wußten nicht zu deuten, was sie solcherart erreichte.<br />

Der Sage Schleier wob sich um den ,heiligen Gral‘ und seine<br />

hehre ,Ritterschaft‘ …<br />

Ein trosterfülltes Wissen ging in dunkler Mythe unter, – wurde<br />

frommer Dichtung sagenhafter Hintergrund. – “ …<br />

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News<br />

Anwar al-Awlaki<br />

(Foto: AFP)<br />

Tötungsbefehl gegen<br />

US-Staatsbürger<br />

US-Präsident Obama hat erstmals in<br />

der Geschichte der USA einen amerikanischen<br />

Staatsbürger auf eine offizielle<br />

Todesliste gesetzt und damit „zum<br />

Abschuß freigegeben“. Der Tötungsbefehl<br />

richtet sich gegen den radikalislamischen<br />

Prediger Anwar al-Awlaki.<br />

Dabei wird dem Mann nicht einmal vorgeworfen,<br />

einen Terroranschlag oder<br />

ein vergleichbares Verbrechen bereits<br />

begangen zu haben. Er soll lediglich<br />

vorsorglich umgebracht werden. Die<br />

Elternparanoia<br />

Amerikanische und britische Psychologen<br />

und Soziologen haben ein<br />

neues Krankheitsbild des modernen<br />

Informationszeitalters ausgemacht.<br />

Unter dem Begriff<br />

„Elternparanoia“<br />

oder<br />

„ H e l i c o p t e r<br />

P a r e n t i n g “<br />

verstehen sie<br />

das schon zur<br />

Hysterie neigende<br />

Bestreben<br />

von Eltern,<br />

ihre Kinder mit<br />

t e c h n i s c h e n<br />

H i l f s m i t t e l n<br />

lückenlos zu<br />

überwachen. In<br />

der übertriebenen<br />

Angst, die<br />

Kinder in einer<br />

zunehmend gefährlichen<br />

Welt<br />

pausenlos vor<br />

drohenden Gefahren schützen zu<br />

müssen, legen sie ihnen Überwachungsarmbänder<br />

(„Digital Angels“)<br />

an, geben ihnen spezielle Kinderhandys,<br />

die mit Hilfe von GPS jederzeit<br />

geortet werden können, oder nähen<br />

ihnen sogar Peilsender in die Kleidung<br />

ein, die per Satellit angesteuert<br />

werden können. Spezielle Kreditkarten<br />

für Kinder enthalten Sperren, die<br />

bewirken, daß mit ihnen kein Alkohol<br />

oder Tabak gekauft werden kann,<br />

und ein kameragesteuertes Sicherheitssystem<br />

erlaubt Jugendlichen,<br />

US-Justiz bezichtigt ihn, den jemenitischen<br />

Ableger des Terrornetzwerks Al-<br />

Kaida zu unterstützen. Al-Awlaki rufe<br />

in seinen Predigten zu Anschlägen in<br />

den USA auf und sei an entsprechenden<br />

Planungen beteiligt. Wie die New York<br />

Times weiter berichtete, mußte der Tötungsbefehl<br />

vom Präsidenten persönlich<br />

angeordnet werden, da Al-Awlaki<br />

die amerikanische Staatsbürgerschaft<br />

besitzt. Bis jetzt konnte sich der Prediger<br />

allerdings der gezielten Tötung<br />

entziehen. Nach Berichten der US-<br />

Justiz hält er sich seit 2006 im Jemen<br />

versteckt.<br />

Seit dem Amtsantritt Barack Obamas<br />

haben die geheimen Tötungsaktionen<br />

der CIA in aller Welt in beängstigendem<br />

Maße zugenommen. Allein in den<br />

ersten neun Monaten im Weißen Haus<br />

hat Obama ebenso viele derartige Aktionen<br />

autorisiert wie George W. Bush<br />

in den letzten drei Jahren seiner Präsidentschaft.<br />

die schon einen Führerschein haben,<br />

sich mit dem Auto nur innerhalb eines<br />

festen Radius rund um das Elternhaus<br />

zu bewegen.<br />

Auch bei uns ist mittlerweile die<br />

K o n t r o l l e<br />

der Kinder<br />

im Vergleich<br />

zu früheren<br />

Gener<br />

a t i o n e n<br />

weit fortgeschritten<br />

und die Freizeit<br />

der Kinder<br />

oft restlos<br />

verplant.<br />

Wo Kinder<br />

früher selbständig<br />

zu<br />

Fuß hingehen<br />

konnten,<br />

werden<br />

sie heute<br />

mit dem<br />

Auto abgesetzt<br />

und später wieder abgeholt.<br />

Wenn ein Kind heute den ganzen<br />

Nachmittag ohne Begleitung der<br />

Eltern im Freien zubringt, gilt es<br />

bereits als „vernachlässigt“. Kinderpsychologen<br />

sind der Ansicht, dies<br />

vermittle den Eltern lediglich eine<br />

Pseudosicherheit, und sie warnen,<br />

daß auf diese Weise den Kindern jegliche<br />

Chance genommen wird, eigene<br />

Erfahrungen zu sammeln. Hierfür<br />

würden die Kinder nicht nur Halt und<br />

Hilfe von den Eltern, sondern auch<br />

Freiräume brauchen.<br />

„Digital Angel“: Armband mit RFID-Peilsender<br />

für Kinder<br />

China und Indien lehnen<br />

verbindliche Klimaziele ab<br />

<strong>Durch</strong> eine Indiskretion kam es zutage:<br />

Beim Weltklimagipfel in Kopenhagen im<br />

Dezember 2009 kam es zu einer offenen<br />

Auseinandersetzung zwischen den<br />

USA, Großbritannien, Frankreich und<br />

Deutschland auf der einen Seite und<br />

den aufstrebenden Wirtschaftsmächten<br />

China und Indien auf der anderen<br />

Seite. Die beiden asiatischen Länder<br />

lehnten es strikt ab, ein Abkommen zu<br />

unterzeichnen, das verbindliche Ziele<br />

zur Reduktion von Treibhausgasen<br />

zum Gegenstand hatte. „Zufällig“, so<br />

hieß es, seien u. a. Gespräche zwischen<br />

Angela Merkel, Gordon Brown und Indiens<br />

Premierminister Manmohan Singh<br />

aufgezeichnet worden. Einige der Bänder<br />

wurden später der Redaktion des<br />

„Spiegel“ zugespielt. Auf einer anderen<br />

Aufnahme warf ein sichtlich erregter<br />

Nicolas Sarkozy den Chinesen „Heuchelei“<br />

vor. Der Westen habe sich verpflichtet,<br />

die Treibhausgase bis 2050 um<br />

50% zu reduzieren, und auf der anderen<br />

Seite behaupte China als schon bald<br />

größte Wirtschaftsmacht der Welt, dies<br />

alles ginge sie nichts an. Chinas Topdiplomat<br />

He Yafei entgegnete, 50% seien<br />

für China nicht akzeptabel, und er fügte<br />

hinzu: „Ich hörte Präsident Sarkozy<br />

über Heuchelei reden. Ich denke, ich<br />

für mich versuche solche Worte zu vermeiden.<br />

Ich versuche zu argumentieren<br />

und über historische Verantwortung zu<br />

diskutieren.“<br />

Barack Obama brach daraufhin die Debatte<br />

ab, indem er Sarkozy entgegnete:<br />

„Nicolas, wir bleiben hier nicht bis morgen.<br />

Ich lasse es Sie hiermit wissen. Wir<br />

alle haben offensichtlich außerordentlich<br />

wichtige andere Dinge zu tun.“ Eine<br />

sichtlich verärgerte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel kommentierte: „Wir können<br />

nicht darüber hinweggehen und uns<br />

Nettigkeiten sagen, aber x und y, bitte<br />

wartet noch ein Jahr oder so.“<br />

Die britische Regierung lehnte es ab, die<br />

Echtheit der Aufnahmen zu bestätigen.<br />

„Wir kommentieren keine Aufzeichnungen<br />

privater Gespräche.“, hieß es aus<br />

Downing Street Nr. 10.<br />

Barack Obamas Ansprache in Kopenhagen<br />

wurde per Video zu den Journalisten<br />

übertragen.<br />

(Foto: Peter Macdiarmid / Getty Images)<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 15<br />

3000


News<br />

Fernseh-Meteorologe<br />

bestätigt: „Das Militär<br />

sprüht“<br />

Der amerikanische Fernseh-<br />

Meteorologe Kevin Lollis<br />

präsentiert täglich den Wetterbericht<br />

in den Nachrichtensendungen<br />

des US-Fernsehsenders<br />

KTV. Bei einer<br />

dieser Sendungen wies er<br />

allerdings auf ein seltsames<br />

Wolkenband hin, das sich auf<br />

den Norden Kaliforniens zubewegte<br />

(siehe Screenshot).<br />

„Das ist eine etwas ungewöhnliche Situation.“,<br />

sagte Lollis. „Das ist kein Regen,<br />

das ist kein Schnee, glauben Sie<br />

mir oder nicht.“, so der Wettermann<br />

Bild: KTV / YouTube<br />

Supervulkan in Italien zeigt<br />

bedrohliche Aktivitäten<br />

Wir alle kennen den Vesuv, dessen<br />

Lavamassen in der Antike die Städte<br />

Pompeji und Herculaneum unter<br />

sich begruben. Doch in nur 20 Kilometer<br />

Entfernung befindet sich<br />

ein weiterer, ungleich gewaltigerer<br />

unterirdischer Vulkan, dessen Caldera<br />

(Krater) sich über 150 Quadratkilometer<br />

erstreckt. Teile des<br />

Großraums der Metropole Neapel<br />

mit rund 1,5 Millionen Einwohnern<br />

erstrecken sich bis weit in dieses<br />

Gebiet. Dabei ist die Existenz des<br />

unterirdischen Vulkans bereits seit<br />

der Antike bekannt, und die alten<br />

Römer nutzten die Vulkanwärme zur<br />

Errichtung von Badehäusern auf den<br />

sogenannten Phlegräischen Feldern.<br />

Auch heute schießen dort allenthalben<br />

heiße Dämpfe und Wasserfontänen<br />

aus dem Erdboden. Das<br />

Gebiet ist eine Touristenattraktion.<br />

In letzter Zeit jedoch zeigt der Su-<br />

weiter, „Militärflugzeuge, die über der<br />

Region fliegen, sprühen Düppel, kleine<br />

Teilchen aus Aluminium, manchmal<br />

auch aus Plastik oder Stanniolpapier.“<br />

pervulkan unter den Phlegräischen<br />

Feldern verstärkte Aktivitäten, die<br />

auf einen bevorstehenden Ausbruch<br />

hindeuten könnten. Wissenschaftler<br />

sind alarmiert. Die Gegend gilt<br />

als gefährlichste Vulkanregion der<br />

Welt. Vor 39.000 Jahren gab es den<br />

letzten großen Ausbruch, bei dem<br />

in der ganzen Gegend die Erdkruste<br />

einbrach und die heutige riesige<br />

Caldera entstand. Ein erneuter Ausbruch<br />

dieser Größenordnung würde<br />

nicht nur den Großraum Neapel<br />

vernichten. Die Aschewolke dieses<br />

Supervulkans könnte weite Teile Europas<br />

komplett unter einer dicken<br />

Ascheschicht begraben, so der Geowissenschaftler<br />

Giuseppe de Natale<br />

vom INGV-Osservatorio Vesuviano in<br />

Neapel.<br />

Die Wissenschaftler<br />

wollen jetzt den<br />

Vulkan anbohren,<br />

um genauere Erkenntnisse<br />

über<br />

die unterirdischen<br />

Magmaströme zu<br />

gewinnen. Viele<br />

Menschen befürchten,<br />

daß dies eine<br />

gefährliche Aktion<br />

sei, durch die man<br />

sozusagen „schlafende<br />

Hunde“ wecken<br />

könnte. Doch<br />

die Wissenschaftler<br />

dementieren. Ein<br />

solches Bohrloch<br />

sei zu klein, um das<br />

zähflüssige Magma<br />

an die Oberfläche<br />

dringen zu lassen. Ein Vulkanausbruch<br />

werde vor allem durch den<br />

Druck unterirdischer Gase herbeigeführt,<br />

und gerade darüber wolle<br />

man sich mit der Bohrung Klarheit<br />

verschaffen.<br />

Dies werde als militärisches<br />

Täuschmittel benutzt,<br />

um Radargeräte<br />

zu stören. „Sie werden<br />

das nicht zugeben,“,<br />

fuhr Kevin Lollis fort,<br />

„aber ich war lange<br />

Zeit im Marine Corps,<br />

und ich sage Ihnen gerade<br />

heraus – that’s<br />

what it is!“<br />

Das Video mit dieser<br />

ungewöhnlichen Wettervorhersage<br />

kann im<br />

Internet angesehen werden unter der<br />

Adresse www.youtube.com/watch?v<br />

=9Yl0Dc9EGZE&feature=player_embedded<br />

Westküsten-Senatoren fordern<br />

generellen Stop der Ölbohrungen<br />

im Meer<br />

Angesichts der Umweltkatastrophe im<br />

Golf von Mexiko nach der Explosion der<br />

Ölförderplattform „Deepwater Horizon“<br />

brachten die sechs Senatoren der drei<br />

Foto: AP / Charlie Riedel<br />

US-Westküstenstaaten Washington,<br />

Oregon und Kalifornien einen gemeinsamen<br />

Gesetzentwurf im Kongreß ein,<br />

den sogenannten West Coast Ocean Protection<br />

Act, wonach sämtliche Öl- und<br />

Gasbohrungen im Meer vor der amerikanischen<br />

Westküste verboten werden<br />

sollen. Barbara Boxer und Dianne Feinstein<br />

(Kalifornien), Jeff Merkley und Ron<br />

Wyden (Oregon) sowie Patty Murray und<br />

Maria Cantwell (Washington) schlossen<br />

sich damit einer Gesetzesvorlage an,<br />

die der Kongreßabgeordnete John Garamendi<br />

bereits im Repräsentantenhaus<br />

eingebracht hat. Garamendi hat für seine<br />

Vorlage schon 28 weitere Abgeordnete<br />

des Repräsentantenhauses gewonnen.<br />

Wie aus dem Büro von Senatorin Boxer<br />

verlautete, sollen auf diese Weise nicht<br />

nur die Umwelt, sondern auch die Jobs<br />

von Millionen Bewohnern der Küstenregionen<br />

geschützt werden. Zur gleichen<br />

Zeit attackierte Präsident Obama in ungewöhnlich<br />

scharfer Form die Vertreter<br />

von BP sowie der mit ihnen kooperierenden<br />

US-Firmen Halliburton und Transocean.<br />

Sie hätten bei der Senatsanhörung<br />

ein „lächerliches Spektakel“ geboten,<br />

bei dem jeder mit dem Finger auf den<br />

anderen zeigte, um die Schuld auf ihn<br />

abzuwälzen.<br />

16<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Gedicht<br />

Abendlich tönet Gesang ferner Glocken,<br />

lächelnd versinkt voll Frühling ein Tag.<br />

Über das eigene Lied scheu erschrocken,<br />

verstummte die Amsel mitten im Schlag.<br />

Und in dem Regen, der nun begann,<br />

fing leise die Erde zu atmen an.<br />

Wolfgang Borchert<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 17


Politik<br />

Die EU, der Euro<br />

und die Schulden<br />

Griechenland ist pleite – Wer wird der Nächste?<br />

Marco Meng<br />

Griechenland<br />

ist<br />

n i c h t<br />

m e h r<br />

kreditwürdig.<br />

Die Ratingagentur<br />

Standard<br />

& Poor´s stufte das<br />

Land auf BB+ herunter,<br />

ganze drei Stufen niedriger<br />

als zuvor. Wie kann es aber sein,<br />

daß auf einen Schlag gleich mehrere<br />

Stufen heruntergestuft wird? Gleichzeitig<br />

bewertete beispielsweise die<br />

Agentur Moody´s Griechenland noch<br />

mit einem A-Rating. Da ist es also<br />

wieder, dieses Casino-Feeling.<br />

Angesichts der exorbitant steigenden<br />

Kosten für seine Staatsschulden<br />

kann Griechenland nun auf den Finanzmärkten<br />

kein Geld mehr aufnehmen.<br />

Während die griechischen<br />

Medien aber so tun, als ob ihre Krise<br />

vor allem durch Deutschland verschuldet<br />

sei oder zumindest die Rettung<br />

Griechenlands durch Deutschland<br />

unnötig erschwert werde, wird<br />

wieder deutsches Steuergeld verschenkt.<br />

Mit unvorstellbaren 140.000<br />

Millionen Euro werden EU und IWF<br />

Griechenland stützen. Fakt ist: die<br />

Griechen haben all die Jahre über<br />

ihre Verhältnisse – und auf Kosten<br />

anderer EU-Staaten gelebt. Während<br />

dort das Rentenalter mit 55 festgelegt<br />

wurde, wurde es in Deutschland<br />

auf 67 erhöht. Während man dort ein<br />

14. Monatsgehalt eingeführt hat, gab<br />

es in Deutschland seit den 80er Jahren<br />

keine realen Lohnsteigerungen<br />

mehr. Warum<br />

ist die Europäische Zentralbank<br />

da nie eingeschritten? Zuerst<br />

rechneten die Griechen für 2009<br />

mit sechs Prozent Budgetdefizit,<br />

dann waren es plötzlich 12,7 Prozent.<br />

Jetzt geht man von 13,6 Prozent<br />

aus, aber vielleicht werden es<br />

auch noch mehr. Daß die Griechen<br />

jahrelang ihre Bilanzen fälschten,<br />

war jedem Beamten der EU-Finanzverwaltung<br />

klar; getan wurde aber<br />

nichts dagegen, schließlich sollte<br />

doch an der EU und am Euro nicht<br />

gekratzt werden.<br />

„Naturkatastrophe“<br />

Staatsverschuldung<br />

Alle 15 Euroländer müssen nun entsprechend<br />

ihrer jeweiligen Beteiligung<br />

an der Europäischen Zentralbank<br />

für Griechenland einspringen.<br />

Für Deutschland wären das rund<br />

28 Prozent, also etwa 8,4 Milliarden<br />

Euro. Der Internationale Währungsfonds<br />

würde ein weiteres Drittel der<br />

Gesamtlasten übernehmen, also im<br />

ersten Jahr zusätzliche 15 Milliarden<br />

Euro bereitstellen. Die EU-Hilfen<br />

für Griechenland stellen indes einen<br />

Verstoß gegen den EU-Vertrag dar,<br />

denn er verbietet den Euro-Staaten,<br />

sich gegenseitig Schulden abzunehmen.<br />

Wie ist es aber um eine Gemeinschaft<br />

bestellt, die ihre eigenen<br />

Regeln mißachtet? Der Maastricht-<br />

18<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010<br />

Giorgos Papandreou, Griechenlands Premier –<br />

Schuldenmachen als Naturkatastrophe?


Vertrag läßt zwar Ausnahmen zu,<br />

z.B. bei Naturkatastrophen – gilt also<br />

mittlerweile Schuldenmachen als<br />

Naturkatastrophe?<br />

Zusätzlich wurde auch Portugal<br />

„heruntergestuft“. An den Finanzmärkten<br />

löste das große Unruhe aus.<br />

Der deutsche Leitindex Dax gab um<br />

fast drei Prozent nach. Der Euro sank<br />

binnen kürzester Zeit nach Bekanntgabe<br />

der Herabstufungen auf ein<br />

neues Jahrestief.<br />

Dabei ist es eigentlich nur logisch,<br />

daß eine gemeinsame<br />

Währung, die sich aus wenigen<br />

stabilen und mehreren instabilen zusammensetzt,<br />

insgesamt schwächer<br />

wird. So sieht es auch der tschechische<br />

Präsident Václav Klaus: „Die<br />

implizite Währungsunion zwischen<br />

Deutschland, Österreich und<br />

den Niederlanden<br />

seit 1980<br />

etwa war ganz<br />

vernünftig und wirtschaftlich<br />

zweifellos vorteilhaft.<br />

Die Frage ist, ob auch Länder wie<br />

Portugal, Spanien oder Griechenland<br />

zu einem solchen optimalen Währungsgebiet<br />

gehören“, sagte er gegenüber<br />

der FAZ. Er hält es für eine<br />

durchaus legitime<br />

Frage, warum<br />

deutsche Steuerzahler<br />

Griechenland<br />

subventionieren<br />

sollen, und<br />

kommt zu dem<br />

Fazit: „Der Euro<br />

war eine falsche<br />

Entscheidung“.<br />

Klaus sagte, die<br />

wirkliche Ursache<br />

der Griechenland-<br />

Krise liege nicht in<br />

der Wirtschaftspolitik<br />

Athens. Es sei<br />

„der Euro, der diese Tragödie bewirkt“.<br />

Ohne ihn könnte Griechenland nämlich<br />

die Krise mit einer Abwertung seiner<br />

Währung um etwa 40 Prozent bewältigen,<br />

was mit dem Euro aber nicht mehr<br />

möglich ist. Die Währung „Euro“ war<br />

eben nichts anderes, als politisch etwas<br />

zu wollen, egal wie wirtschaftlich unvernünftig<br />

es war.<br />

Ein Staatsbankrott Griechenlands –<br />

pardon: eine „Umschuldung“ - scheint<br />

unausweichlich. Allein deutsche Banken<br />

haben Griechenland mehr als 30 Milliarden<br />

Euro geliehen. Eine dieser Banken<br />

ist die mittlerweile berühmt-berüchtigte<br />

Hypo Real Estate. Wenn die aber<br />

wieder zehn Milliarden Euro verliert,<br />

dann ist es ja der Bundeshaushalt, aus<br />

dem das gezahlt wird. Schön auch, wie<br />

der Chefvolkswirt der Deutschen Bank,<br />

Thomas Mayer, eine Bewältigung der<br />

Griechenland-Krise vorschlug: Danach<br />

sollten die Gesamtschulden Griechenlands<br />

auf 150 Milliarden Euro halbiert<br />

werden. Dann würden „100 Milliarden<br />

Euro … auf den europäischen Steuerzahler<br />

entfallen“, wovon Deutschland<br />

dann 30 Milliarden Euro übernehmen<br />

müßte (also 30.000 x eine Million Euro).<br />

Na denn – vielen Dank. Gewinne sind für<br />

die Banken, Verluste für die Allgemeinheit.<br />

Da drängt<br />

sich einem<br />

doch<br />

die Frage auf, wann endlich das Finanzsystem<br />

reformiert wird. Aus der ganzen<br />

Gewaltsame Ausschreitungen in Athen - auch in<br />

Griechenland werden die kleinen Leute die Zeche<br />

für eine verfehlte EU-Politik zahlen müssen<br />

(Foto: AFP)<br />

Tschechiens Präsident Václav Klaus:<br />

„Der Euro war eine falsche Entscheidung.“<br />

Finanzkrise – das wird wieder einmal<br />

deutlich – hat man bislang nicht das Geringste<br />

gelernt: Statt die „systemrelevanten<br />

Banken“ auf ein volkswirtschaftlich<br />

ertragbares Maß zu verkleinern,<br />

rettete man sie und pumpte hunderte<br />

Steuermilliarden z.B. in die Hypo-Real-Estate,<br />

um mit für Banken maßgeschneiderten<br />

Gesetzen deren dort angelegtes<br />

Vermögen zu retten.<br />

Der Zement-Tsunami<br />

Auch Spanien kommt derweil nicht<br />

aus der Rezession, in der es seit<br />

Ende 2007 steckt: Die Zahl der Arbeitslosen<br />

ist auf dem höchsten<br />

Stand seit mehr als 30 Jahren und<br />

damit doppelt so hoch wie im EU-<br />

<strong>Durch</strong>schnitt. Spanien ist dabei, nach<br />

Griechenland das nächste Sorgenkind<br />

in der Europäischen Union zu<br />

werden. Strukturreformen hatte man<br />

von Seiten der Politik jahrzehntelang<br />

vernachlässigt. Von der spanischen<br />

Krise geht eine viel größere Gefahr<br />

für die Stabilität der Euro-Zone aus<br />

als von Griechenland, denn die spanische<br />

Wirtschaft ist viereinhalb Mal<br />

Politik<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 19


Politik<br />

Links: Spaniens Premier José Luis Zapatero<br />

kämpft gegen Windmühlen<br />

Millionen unverkäuflicher<br />

Immobilien in Spanien…<br />

… warten auf einen Käufer<br />

so groß wie die griechische. Allein<br />

deutsche Geldinstitute haben rund<br />

176 Milliarden Euro bei spanischen<br />

Schuldnern ausstehen. Muß auch<br />

hier die Europäische Union demnächst<br />

helfend einspringen? Und<br />

wer darf es bezahlen? Daß durch die<br />

„entwerteten“ Immobilien jetzt auch<br />

auf der Iberischen Halbinsel Banken<br />

– und nicht nur spanische – massiv<br />

Geld verlieren, ruft das bald wieder<br />

die Regierungen als „Bankenretter“<br />

auf den Plan?<br />

In dem Sonnenstaat mit Immobilienspekulation<br />

schnelles Geld zu<br />

verdienen, hat zu einer überhitzten<br />

Bauwirtschaft und letztendlich zu völlig<br />

überbewerteten Objekten geführt,<br />

die nun größtenteils leerstehen. Es<br />

ist in kürzester Zeit mehr Wohnraum<br />

geschaffen worden als in Frankreich,<br />

Großbritannien und Deutschland zusammen.<br />

Derzeit stehen mehr als<br />

15 Prozent aller Eigenheime und<br />

Wohnungen in Spanien leer, das sind<br />

mehr als drei Millionen. Bei manchen<br />

Projekten ging das Geld sogar während<br />

der Errichtung aus, oder Investoren<br />

sprangen ab. Die Folge sind<br />

Bauruinen, die als Wertanlagen gedacht<br />

waren und die heute auf einem<br />

breiten Streifen die Costa del Sol<br />

schmücken. Große europäische Pensionsfonds<br />

hatten hier mitgemischt.<br />

„Man kann … von einem Zement-<br />

Tsunami sprechen, der die spanischen<br />

Küsten<br />

und Inseln<br />

ü b e r r o l l t “ ,<br />

sagt Ramón<br />

F e r n a n d é z<br />

Durán, Professor<br />

an der<br />

Universidad<br />

Don Carlos<br />

III, im Film<br />

„Let's make<br />

Money“. Die Banco Santander hat<br />

Ende letzten Jahres die Notbremse<br />

für sich gezogen und bis 2011 den<br />

offenen Immobilienfonds „Banif Inmobiliario“<br />

mit Einlagen von 3,3 Milliarden<br />

Euro gesperrt. Man wird bis<br />

dahin keine Anteile mehr zurücknehmen<br />

– für Rückzahlungen gibt es keine<br />

Garantien.<br />

Da der Bausektor zusammen mit<br />

der Tourismusindustrie eine der Hauptstützen<br />

der Wirtschaft Spaniens darstellt,<br />

könnte ein Zusammenbruch des<br />

Bausektors zu einer Verschärfung der<br />

Wirtschaftskrise führen. Hinzu kommt<br />

die Privatverschuldung vieler spanischer<br />

Bauherren, die sich in den letzten<br />

Jahren durch die niedrigen Zinsen den<br />

Traum einer eigenen Wohnung mittels<br />

Hypothekenkrediten erfüllen wollten.<br />

Rund 85 Prozent der Spanier sind Eigenheimbesitzer,<br />

Millionen Familien<br />

haben sich stark verschuldet, denn jahrelang<br />

lagen die Zinsen sogar unterhalb<br />

der Inflationsrate. Die Verschuldung der<br />

privaten Haushalte hat mit 830 Milliarden<br />

Euro einen Rekord erreicht, während<br />

die Immobilienfirmen bei den Banken<br />

mit etwa 250 Milliarden Euro in der<br />

Kreide stehen.<br />

Auch vor dieser von Spekulanten angeheizten<br />

Krise wurde schon seit längerem<br />

gewarnt, u.a. durch die OECD; doch<br />

die spanische Regierung geht seit 2008<br />

mit einer merkwürdigen Maßnahme<br />

dagegen vor – indem sie Küstenimmobilien<br />

enteignet, die nach einem<br />

1988 beschlossenen Gesetz über die<br />

Küstenschutz-Zone zu nah am Meer<br />

gebaut wurden. Ursprünglich sollte das<br />

nun plötzlich in Anwendung gebrachte<br />

Gesetz den freien Zugang zum Meer<br />

gewährleisten und dem Umweltschutz<br />

dienen – es wurde jedoch all die Jahre<br />

nie angewendet. Daß man es jetzt anwendet<br />

(wie konsequent, ist wiederum<br />

eine andere Frage), hat den Anschein<br />

vom Kampf gegen Windmühlen. Gleichzeitig<br />

soll die Mehrwertsteuer auf Renovierungsarbeiten<br />

gesenkt und der Kündigungsschutz<br />

gelockert werden. Ja,<br />

letztes Jahr hat man sogar noch einen<br />

20<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Politik<br />

neuen Typ des Immobilienaktienfonds<br />

eingeführt, um den Immobilienmarkt<br />

anzukurbeln und neue (!) Investoren<br />

für spanische Immobilien zu gewinnen.<br />

Alles Maßnahmen, die wie Kurzschlußhandlungen<br />

aussehen und keineswegs<br />

dazu geeignet sind, die spanische Wirtschaft<br />

nachhaltig zu strukturieren.<br />

Spanien, das im Laufe seiner Geschichte<br />

immerhin 13 Staatspleiten hingelegt<br />

hatte, kann heute natürlich dank<br />

des Euros nicht mehr bankrott gehen;<br />

die gemeinsame Währung jedenfalls erlaubt<br />

nicht mehr das Patentrezept früherer<br />

spanischer Regierungen in einem<br />

solchen Fall, nämlich die drastische<br />

Geldentwertung.<br />

„SOS, Frau Merkel!“<br />

Auch das Nachbarland Portugal ist<br />

inzwischen in den Strudel der Schuldenkrise<br />

geraten. Wenn portugiesische<br />

Zeitungen „SOS, Frau Merkel!“<br />

titeln, ist klar, wer die Rechnung bezahlen<br />

soll.<br />

Aus Angst vor einer Pleite Portugals,<br />

des ärmsten Landes Westeuropas,<br />

flüchteten Anleger im April schon<br />

massenweise aus portugiesischen<br />

Anleihen. Portugals Wirtschaft ist<br />

strukturschwach, die versuchte Industrialisierung<br />

war schon vorbei, kaum<br />

daß sie begonnen hatte, weil mit der<br />

Osterweiterung der EU die niedrigen<br />

Löhne in Portugal schon lange nicht<br />

mehr niedrig genug waren. Neben<br />

den Einsparungen bei Renten, im Öffentlichen<br />

Dienst und bei Investitionen<br />

plant Lissabon natürlich auch die<br />

Verscherbelung des Tafelsilbers, also<br />

Privatisierungen, z.B. der staatlichen<br />

Fluglinie TAP, der Post und anderer<br />

Staatsunternehmen. Die Haushaltsbilanzen<br />

in Lissabon sind zwar nie<br />

beschönigt worden, doch der Schuldenberg<br />

summiert sich hier auf 236<br />

Prozent des Bruttoinlandproduktes -<br />

und das ist mehr als in Griechenland.<br />

Griechenland, Spanien und Portugal<br />

sind aber nicht die einzigen Länder,<br />

die den Euro belasten: Belgien z.B. hat<br />

Schulden von über 100 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts, und auch andere<br />

Länder haben alarmierende Defizitprognosen<br />

nach Brüssel geschickt:<br />

Unter anderem Irland, das mit einem<br />

Defizit von 14,3 Prozent sogar noch vor<br />

Griechenland liegt. Auf der grünen Insel<br />

- eines der Länder, die insbesondere<br />

durch die internationale Finanzkrise<br />

am härtesten getroffen worden war -<br />

stieg die Arbeitslosenrate 20 Monate<br />

in Folge, bevor sie sich nun seit Jahresbeginn<br />

bei offiziellen 13,4 Prozent<br />

einpendelte. Die Regierung in Dublin<br />

hat für die Auslagerung fauler Kredite<br />

eine sogenannte Bad Bank gegründet,<br />

die bisher Papiere im Buchwert von 16<br />

Halbfertige Bauruinen zieren die Costa del Sol,<br />

da die Bauherren pleite sind<br />

Milliarden Euro übernahm. Insgesamt<br />

wird man bis Ende 2010 Kredite von 81<br />

Milliarden Euro übernehmen müssen.<br />

Ob Irland das allein leisten kann?<br />

Statt aber den Fehler im System<br />

zu erkennen, tut man so, als<br />

würden ein paar Börsenhaie<br />

den Euro niederzwingen wollen:<br />

„Wir müssen es schaffen, den Spekulanten<br />

das Handwerk zu legen“,<br />

meinte allen Ernstes Angela Merkel.<br />

Tatsächlich sind aber Spekulanten<br />

lediglich eine Nebenerscheinung,<br />

welche nur die Schwächen ausnutzen,<br />

die im lange praktizierten<br />

Subventionssystem der EU ohnehin<br />

verborgen liegen. So konnte sich<br />

der griechische Staatsapparat aufblähen,<br />

so konnten Griechenland,<br />

Spanien und Portugal munter Geld<br />

ausgeben, das man nicht hatte, weil<br />

José Socrates,<br />

Ministerpräsident<br />

von Portugal<br />

(links im<br />

Bild): „SOS,<br />

Frau Merkel!“<br />

(Foto: dpa)<br />

„die reichen Staaten“ ja Geld in den<br />

großen Subventionstopf werfen. Dabei<br />

ist es eigentlich nur logisch, daß<br />

eine gemeinsame Währung, die sich<br />

aus wenigen stabilen und mehreren<br />

instabilen wie Drachmen, Peseten<br />

und Lira zusammensetzt, auch deren<br />

Schwächen in sich trägt. Und damit<br />

bleibt als „Lösung“ nur, was ohnehin<br />

schon seit Anbeginn von EG und<br />

EU praktiziert wird: Der Transfer von<br />

Steuergeldern von den einen (hier<br />

vor allem von Deutschland) in andere<br />

Länder. Soll das ewig so weitergehen?<br />

Großbritannien und die skandinavischen<br />

Länder wußten offenbar<br />

recht gut, warum sie dem Euro nicht<br />

beitraten. ■<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 21


Wissenschaft<br />

Die Entdeckung<br />

der<br />

Quantenmusik<br />

Barnim Schultze<br />

Das ganze Universum schwingt -<br />

vom kleinsten Elementarteilchen<br />

bis zum größten Sternenhaufen.<br />

Schwingungen sind Vorgänge, bei denen<br />

sich ein physikalischer Zustand<br />

zeitlich periodisch verändert. Lediglich<br />

die Geschwindigkeit der Schwingung<br />

(Häufigkeit pro Zeiteinheit - Frequenz)<br />

entscheidet darüber, ob wir etwas hören,<br />

sehen, fühlen oder auch gar nicht<br />

wahrnehmen, wenn es für unsere Sinne<br />

zu schnell oder zu langsam ist.<br />

Wir hören Schwingungen mit einer<br />

Frequenz von 20 Schwingungen pro<br />

Sekunde (20 Hz) bis ca. 16000 Schwingungen<br />

pro Sekunde (16 000 Hz oder 16<br />

kHz). Das entspricht einem Bereich von<br />

knapp zehn Oktaven.<br />

Wir sehen Schwingungen mit einer<br />

Frequenz von 375 Billionen Hz bis 750<br />

Billionen Hz. Das entspricht dem Bereich<br />

von einer Oktave.<br />

Hertz, abgekürzt Hz, ist die physikalische<br />

Maßeinheit für Frequenz und<br />

bedeutet Schwingungen pro Sekunde.<br />

Augen und Ohren sind Detektoren, die<br />

bestimmte Bereiche aus den Schwingungen<br />

des Universums herausgreifen.<br />

Das Gehirn übersetzt die aufgenommenen<br />

Frequenzen und erschafft so eine<br />

Interpretation der Wirklichkeit. Aus dem<br />

Blickwinkel der Kosmischen Oktave ist<br />

das Universum ein großes Schwingungsmeer,<br />

in welchem der Mensch einen<br />

holistisch eingebetteten Resonanzpunkt<br />

darstellt.<br />

Als Wesen schwingen wir in allen<br />

Bereichen, auf der körperlichen, der<br />

psychischen als auch der seelischen<br />

Ebene. Schwingkörper treten in Resonanz<br />

zueinander, sie modulieren, beeinflussen<br />

sich gegenseitig.<br />

Dieses Phänomen wird im akustischen<br />

Wahrnehmungsbereich in Form<br />

der musikalischen Intervalle (Tonabstände)<br />

deutlich.<br />

Die Idee der Sphärenharmonie – einer<br />

Sphärenmusik, die allen Erscheinungen<br />

im Kosmos zugrundeliegt – ist<br />

so alt wie die Menschheit. Von Plato,<br />

Pythagoras, Johannes Kepler bis zu<br />

Hans Kayser, Rudolph Haase und Hans<br />

Cousto wurden immer wieder Versuche<br />

unternommen, den Klang, der unserem<br />

Universum und damit uns selbst zugrundeliegt,<br />

zu definieren.<br />

Johannes Kepler berechnete bereits<br />

im 17. Jahrhundert die Intervalle<br />

(Tonabstände) der Planetenbahnen.<br />

Lange Zeit blieb allerdings offen, von<br />

welchem Grundton aus diese Intervalle<br />

zu setzen sind. 1978 kam der Schweizer<br />

Mathematiker Hans Cousto auf die<br />

brillant einfache Idee, das akustische<br />

Phänomen der Oktave auch über den<br />

Hörbereich hinaus anzuwenden.<br />

Die Formel zur Umrechnung beliebiger<br />

periodischer Ereignisse in oktavanaloge<br />

Töne und Rhythmen lautet:<br />

(1:a) x 2 n = f<br />

a = Periodendauer in Sekunden<br />

n = Oktavzahl<br />

f = Frequenz<br />

Die „Oktavierungsformel“ ermöglicht<br />

Ereignisse, die außerhalb unserer<br />

direkten Wahrnehmung liegen,<br />

wie z.B. Planetenrotationen oder Molekülschwingungen,<br />

in oktavanaloge<br />

(gleichschwingende) Farben, Töne und<br />

Rhythmen zu transponieren und damit<br />

wahrnehmbar zu machen. Bekannt<br />

22<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Wissenschaft<br />

wurde dieses System auch unter dem<br />

Begriff Urtöne durch die Arbeit von<br />

Joachim-Ernst Berendt (Nada Brahma).<br />

Der Wasserstoff<br />

„Ein Atomspektrum ist das Emissionsspektrum<br />

eines einzelnen isolierten<br />

Atoms, also die Intensität des von ihm<br />

ausgesandten (emittierten) Lichts als<br />

Funktion der Wellenlänge (oder Frequenz).<br />

Die Spektrallinien entsprechen<br />

jeweils der Energiedifferenz zwischen<br />

zwei verschiedenen Zuständen des<br />

Atoms. Diese Energiedifferenz wird<br />

beispielsweise durch ein absorbiertes<br />

Lichtteilchen, ein Photon, aufgebracht<br />

und dann in Form eines Photons, mit<br />

jener Energie, abgegeben, d.h. emittiert.<br />

Diese ist daher diskret, kann also<br />

nicht beliebige Werte annehmen, was<br />

auch bedingt, daß jedes Atom - entsprechend<br />

seiner Elektronenkonfiguration<br />

- nur diskrete Wellenlängen emittieren<br />

kann. Die emittierten Wellenlängen sind<br />

daher spezifisch für ein bestimmtes<br />

Element und den Anfangs- und Endzustand.“<br />

1 Mit Hilfe der Spektralanalyse<br />

ist es heute möglich, die Wellenlängen<br />

der Elektronensprünge sehr genau<br />

zu bestimmen. Im Jahre 1885 entdeckte<br />

Johann Jakob Balmer das erste<br />

Seriengesetz für den Wasserstoff.<br />

Fast 100 Jahre später, 1984, berechnete<br />

Hans Cousto in seinem Buch<br />

„Die Kosmische Oktave“ erstmals<br />

die musikalischen Intervalle des Absorptionsspektrums<br />

der sogenannten<br />

Balmer-Serie, einer der insgesamt<br />

fünf Spektralserien des Wasserstoffes.<br />

Zwischen 1993 und 1999 erweiterte er<br />

die Berechnungen auf alle Töne des<br />

gesamten Spektrums des Wasserstoffatoms.<br />

Untersucht man die Spektrallinien<br />

des Wasserstoffs, sieht man eine Anzahl<br />

schmalbandiger spektraler Ausschläge<br />

(Maxima), deren Erscheinungsbild sich<br />

in einfachen mathematischen Reihen<br />

beschreiben läßt.<br />

Diese Reihen wurden nach ihren<br />

Entdeckern (Lyman, Balmer, Paschen,<br />

Brackett, Pfund) benannt. Sie markieren<br />

die Elektronensprünge innerhalb<br />

des Atoms und sind gewissermaßen<br />

sein „Fingerabdruck“. Vereinfacht gesagt,<br />

geben die einzelnen Spektralserien<br />

des Wasserstoffs Auskunft über<br />

das „Sprungverhalten“ des Elektrons<br />

und die dabei freigesetzten Energiebeträge.<br />

Sprünge, die auf der ersten Bahn<br />

landen, emittieren ein Lichtquant im<br />

ultravioletten Bereich und gehören zur<br />

Lyman-Reihe.<br />

Diejenigen, welche auf der zweiten<br />

Bahn enden, gehören zur Balmer-Reihe<br />

und geben ein Lichtquant im sichtbaren<br />

Bereich ab und so weiter. Dieser<br />

Umstand wird gut durch das Bohrsche<br />

Atommodell dargestellt.<br />

Transponiert man die spektralen<br />

Frequenzen der Wasserstoffserien<br />

um ca. 40 Oktaven nach unten,<br />

werden sie für unsere Ohren als Töne<br />

wahrnehmbar. 2<br />

Gerade dieser Stimmschlüssel verdeutlicht<br />

das Phänomen, daß die Vorgänge<br />

in der Quantenwelt nach harmonischen<br />

Gesetzmäßigkeiten ablaufen.<br />

Die Welt des Allerkleinsten bewegt sich<br />

in musikalischen Intervallen wie Terz,<br />

Quinte und Septime.<br />

Als ich das verstand, war für mich<br />

klar, daß ich den Klang der Elektronen-<br />

1 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsspektrum<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000<br />

23


Wissenschaft<br />

sprünge des Wasserstoffs hören wollte,<br />

um sinnlich wahrzunehmen, was „die<br />

Welt in ihrem Innersten zusammenhält“.<br />

Wasserstoff ist das Element Nr.1 im<br />

Periodensystem und das häufigste im<br />

Universum. Die gesamte Schöpfung ist<br />

aus den ersten Elementen Wasserstoff<br />

und Helium hervorgegangen.<br />

Somit kann man den Wasserstoff als<br />

die „Stammzelle“ unseres Universums<br />

bezeichnen.<br />

Als Musiker und Freund Coustos<br />

widmete ich mich mit all meiner Energie<br />

dieser Aufgabe. Die Arbeit dauerte<br />

10 Jahre. Rückblickend erkenne ich<br />

die starke transformatorische Kraft,<br />

die dieser akustischen Grundmatrix innewohnt,<br />

und ich komme nicht umhin<br />

festzustellen, daß die vielen Meditationen<br />

mit der Quantenmusik meine Wahrnehmung<br />

von der Welt erweitert haben.<br />

Da die Wasserstoff-Musik sehr<br />

kleinteilige natürliche Intervalle<br />

enthält, ist das Hören einer<br />

solchen Musik ein aktives Training für<br />

unsere Ohren, respektive unserer Hörrinde.<br />

So kann die akustische Wahrnehmung<br />

von der Welt ein feineres Raster<br />

erhalten. Das wiederum wirkt sich mit<br />

der Zeit auf alle Bereiche des Seins aus<br />

und ermöglicht es, auch auf anderen<br />

Ebenen mehr „Zwischentöne“ wahrzunehmen.<br />

Das Gehirn ist plastisch. Das<br />

heißt, seine Areale vergrößern sich<br />

durch Beanspruchung. So befindet es<br />

sich in einem lebenslangen Lern- und<br />

Wachstumsprozeß. Wenn man viel Musik<br />

mit kleinteiligen Intervallen und<br />

natürlichen Obertönen hört, verfeinert<br />

sich mit der Zeit auch unsere Wahrnehmung.<br />

Mehr von der Wirklichkeit wahrzunehmen,<br />

befreit uns von zu engen<br />

virtuellen Gedankenkonzepten und den<br />

damit verbundenen Ängsten.<br />

Das Sich – Einlassen auf das atomare<br />

Klangfeld des Wasserstoffes kann ein<br />

Gefühl für höherdimensionale Zusammenhänge<br />

vermitteln.<br />

Der Klang unserer Matrix<br />

Schon die erste klangliche Umsetzung<br />

der Balmer-Serie, die ich am Anfang<br />

meiner Arbeit herstellte, 3 vermittelte<br />

mir ein deutliches Gefühl der mehrdimensionalen<br />

Weite dieses fundamentalen<br />

Klangraumes. Diese Musik gleicht<br />

einer Matrix des Seins, die schon immer<br />

dagewesen ist und von alleine entsteht.<br />

Ich bezeichne die Quantenmusik des<br />

Wasserstoffs als „selbstkomponierende<br />

Musik“. Das bedeutet, es wurden mit<br />

höchstmöglicher Genauigkeit die oktavierten<br />

Meßdaten in Klangereignisse<br />

übersetzt, um so das Atom musizieren<br />

zu lassen.<br />

Das Spektrum des Wasserstoffatoms,<br />

gemessen im Wasserstoffgas<br />

H 2<br />

, gliedert sich in 20 Frequenzen<br />

und Rhythmusgeschwindigkeiten, die<br />

sich auf fünf Serien zuzüglich Grenzwerte<br />

verteilen. (Tabelle 1)<br />

„Die Linien der Spektralserien des<br />

Wasserstoffes haben innerhalb jeder<br />

Serie beginnend mit der Alpha Linie<br />

zunehmende Frequenzwerte, wobei die<br />

immer kleiner werdenden Abstände auf<br />

einen für jede Serie typischen Grenzwert<br />

hin tendieren.“ 4<br />

Lyman, Balmer und Brackett haben<br />

die Rydbergkonstante (186,90 Hz bzw.<br />

373,81 Hz bei 87,6 bpm) als Grenzwert.<br />

Paschen und Pfund haben eigene Grenzwerte.<br />

Eine ziemlich komplexe Struktur,<br />

und da ich mit diesen Tönen nicht einfach<br />

eine beliebige Musik spielen wollte,<br />

sondern hören wollte, wie die Elektronensprünge<br />

klingen, brauchte ich<br />

einen Plan. Farbwahrnehmung ist eine<br />

beständig wiederkehrende Schwingung<br />

im Bereich von vielen Billionen Hertz.<br />

Transponiere ich diese Frequenzen in<br />

den Hörbereich, bekomme ich ein regelmäßiges<br />

tonales Ereignis – sprich eine<br />

Tonfrequenz in Hertz und weiter oktaviert<br />

eine Rhythmusschleife mit einer<br />

definierten Geschwindigkeit, gemessen<br />

in bpm.<br />

Also hieß die Lösung, jeden Ton als<br />

zyklisches Ereignis gemäß der ihm eigenen<br />

tonalen Frequenz und Geschwindigkeit<br />

zu spielen. Und so ist es dann auch<br />

geschehen: Ich habe jede der insgesamt<br />

25 Frequenzen (in Wirklichkeit sind es<br />

ein paar weniger, da einige doppelt vorkommen)<br />

einzeln, als regelmäßiges tonales<br />

Ereignis, in der ihr eigenen Rhyth-<br />

Die Integration der Quantenwelt in<br />

unsere Denkstruktur ist eine der<br />

großen Aufgaben<br />

des angebrochenen Jahrhunderts.<br />

Barnim Schultze<br />

24 MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Wissenschaft<br />

Lyman-Serie ultraviolett 6 Töne<br />

Spektralfrequenz Hz Cent<br />

Verstimmung<br />

Note<br />

Rhythmusgeschwindigkeit<br />

Balmer-Serie sichtbar 5 Töne<br />

Paschen-Serie infrarot 4 Töne<br />

Brackett-Serie infrarot 3 Töne<br />

Pfund-Serie infrarot 2 Töne<br />

Tabelle 1<br />

Balmer Alpha 207,67 Hz +0,16 Gis 97,3 bpm<br />

Balmer Beta 140,18 Hz +19,71 Cis 65,7 bpm<br />

Balmer Gamma 157,00 Hz +15,91 Dis 73,6 bpm<br />

Balmer Delta 166,14 Hz +13,84 E 77,9 bpm<br />

Balmer Epsilon 171,65 Hz -29,67 F 80,5 bpm<br />

1 Cent = 1/100 Halbton<br />

Tabelle 2<br />

musgeschwindigkeit aufgenommen und<br />

sie dann zusammen abgespielt.<br />

Als Beispiel die Frequenzen der Balmer<br />

Serie, der Spektralreihe des Wasserstoffs<br />

im sichtbaren Licht. (Tabelle 2)<br />

Molekulares Sounddesign<br />

Dabei war die Entschlüsselung der<br />

quantischen Notenstruktur nur ein Teil<br />

der Arbeit. Klänge sind ja auch tonale<br />

Ereignisse, die auf vielfältige Weise in<br />

sich gestimmt sein können. Da mit dem<br />

Synthesizer als Klangerzeuger gearbeitet<br />

wurde, bestand die Möglichkeit,<br />

Sounds von Grund auf zu erschaffen<br />

und sie in Länge und Klangverhalten<br />

entsprechend den Meßdaten zu formen.<br />

Also ist nicht nur der vom Sequenzer<br />

ausgegebene Notenwert, sondern auch<br />

der angesteuerte Sound im Synthesizer<br />

wasserstoffmoduliert. Die Elektronensprünge<br />

des Atoms entscheiden, wann<br />

ein Ton auf welche Weise erklingt. Und<br />

so entsprach meine Arbeit oft mehr der<br />

eines Archäologen, der eine verborgene<br />

Struktur Schicht für Schicht freilegt,<br />

als der eines Komponisten, der Klänge<br />

erschafft. Es war faszinierend, während<br />

der Produktion zu erleben, wie sich aus<br />

dem peniblen Übertragen physikalischer<br />

Meßdaten immer wieder unglaubliche<br />

Klangtexturen und natürliche Obertonverläufe<br />

ergaben.<br />

Mein Grundgedanke zum Elektronensprung-Sounddesign<br />

sah<br />

folgendermaßen aus:<br />

„Ein Elektron ist ein „Quantenobjekt“,<br />

das heißt, bei ihm liegt die durch<br />

die Heisenbergsche Unschärferelation<br />

beschriebene Orts- und Impulsunschärfe<br />

im meßbaren Bereich, so daß, ähnlich<br />

wie beim Licht, sowohl Wellen- als auch<br />

Teilcheneigenschaften beobachtet werden<br />

können. In einem Atom kann das<br />

Elektron als stehende Materiewelle betrachtet<br />

werden.“ 5 Der Teilchenaspekt<br />

trifft eine Aussage über einen definierten<br />

Zeitpunkt an einem bestimmten Ort:<br />

Hier und Jetzt. Dies wurde mit einem<br />

kurzen Klang, ähnlich einem kurz angeschlagenen<br />

Klavier-Ton, dargestellt.<br />

Für den Wellenaspekt habe ich mit einem<br />

stehenden Sinus-Ton (wie man ihn<br />

beim Hörtest beim Ohrenarzt zu hören<br />

bekommt) mit oktavanaloger Länge<br />

umgesetzt. Die kurzen Klänge addieren<br />

sich zu einem rhythmischen Muster, der<br />

Quantenrhythmik. Die stehenden Sinus-Töne<br />

modulieren sich gegenseitig<br />

und bilden gemeinsam ein akustisches<br />

Das optische Balmer-Spektrum des Wasserstoffatoms<br />

Interferenzmuster. Alle zusätzlichen<br />

Modulationen (Klangbewegungen) wurden<br />

ausschließlich dazu eingesetzt, die<br />

gegebenen atomaren Modulationen zu<br />

verdeutlichen.<br />

Die fünf Grenzwerte wurden als oktavanaloge<br />

Ton-Flächen dargestellt.<br />

Grenzwerte an sich sind ein sehr faszinierendes<br />

Thema, stellen sie doch im<br />

makrokosmischen Umfeld z.B. in Form<br />

der Lichtgeschwindigkeit und des absoluten<br />

Temperaturnullpunktes so etwas<br />

Zeitreihenspektrum der<br />

Paschen-β-Linie des<br />

Sterns SU Aurigae im<br />

Sternbild Stier über drei<br />

aufeinanderfolgende<br />

Nächte<br />

(Bild: Ryuichi Kurosawa, Tim<br />

Harries & Neil Symington,<br />

2005, MNRAS, 3<strong>58</strong>, 671)<br />

2 Cousto veröffentlichte diese Arbeit unter dem Titel „H2 – Der Klang der Wasserstoffmoleküle“ als PDF auf www.planetware.de.<br />

3 auf der Cd Track 1 – „Balmer“<br />

4 Quelle: Hans Cousto: H2 – Der Klang der Wasserstoffmoleküle<br />

5 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektron<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 25


Wissenschaft<br />

Heute ist so was<br />

von gestern -<br />

Machen wir<br />

Morgen draus!<br />

NASA, JPL-Caltech, WISE<br />

26<br />

wie die „Mauern“ unseres Universums<br />

dar. Jede der Wasserstoffserien tendiert<br />

zu ihrem individuellen Grenzwert,<br />

ohne ihn je zu erreichen. In Analogie<br />

dazu verwendete ich einen Flächenklang<br />

ähnlich eines orchestralen Streicher-<br />

oder Chorklanges in der Ferne. 6<br />

Die Quantenmusik<br />

des Wasserstoffatoms<br />

Allgemein herrscht die Auffassung, daß<br />

die Aussagen der Quantenphysik teils<br />

so bizarr sind, daß sie nicht in unsere<br />

Alltagswahrnehmung integrierbar sind.<br />

Demgegenüber denke ich, die Integration<br />

der Quantenwelt in unsere<br />

Denkstruktur ist eine der großen Aufgaben<br />

des angebrochenen Jahrhunderts.<br />

So wie das Verständnis der Relativität<br />

ein kollektiver Prozeß im ausgehenden<br />

20. Jahrhundert war.<br />

Gerade im Bezug auf die Einbindung<br />

neuen Wissens über die Struktur der<br />

Materie kann das Hören der Quantenmusik<br />

ein gutes Training sein, da sich<br />

durch das Einlassen auf ungewohnte<br />

Klangstrukturen verhärtete Denkmuster,<br />

die alten Strukturen folgen, aufweichen<br />

lassen. <strong>Durch</strong> die atomare Melodik<br />

und Rhythmik vermittelt der Klang<br />

der Wasserstoffatome ein intuitives<br />

Gefühl der Funktionsweise der Quantenphysik.<br />

Die letzte Phase auf dem langen<br />

Weg zu der Verwirklichung von<br />

„H 2<br />

The Quantum Music of Hydrogen“<br />

war das musikalische Spielen<br />

dieses präzisen kosmischen Klangfeldes.<br />

Die Quantenwelt ist kein mechanisches<br />

Ding, und ich als „Persona“ bin<br />

durch und durch mit allen Schwingungen<br />

verbunden. Und so war das „Spiel“<br />

mit den Wasserstofffrequenzen ein fortschreitender<br />

Prozeß des meditativen<br />

„Sich-Einlassens“ und des daraus resultierenden<br />

„<strong>Durch</strong>lässigwerdens“ für<br />

das Schwingungsverhalten des Wasserstoffatoms.<br />

Für mich ist dieses weitgehend<br />

willensfreie, meditative Spiel mit<br />

meinen <strong>elektronische</strong>n Musikinstrumenten<br />

ein wirkliches Glasperlenspiel<br />

im Sinne Hermann Hesses. 7 Die atomaren<br />

Klangfelder der Quantenmusik<br />

erscheinen einem fremd und vertraut<br />

zugleich. Weder fröhlich noch traurig<br />

verbinden diese Wirklichkeitsfrequenzen<br />

die Hörer/innen mit einer ganz<br />

fundamentalen Ebene des Seins. Wasserstoff<br />

ist die atomare „Stammzelle“<br />

unseres Universums. Sämtliche Materie<br />

und somit die Welt, in der wir leben,<br />

und damit letztendlich auch wir selbst,<br />

sind aus dem Wasserstoff entstanden.<br />

Meditationen mit den Klängen des Wasserstoffs<br />

können einen Eindruck darüber<br />

vermitteln, was die Welt in ihrem<br />

Innersten zusammenhält. ■<br />

Barnim A. Schultze beschäftigt sich seit<br />

Mitte der achtziger Jahre<br />

mit <strong>elektronische</strong>n<br />

Klängen und Rhythmen<br />

und deren Wirkung<br />

auf unser Bewußtsein.<br />

Seit 1992 freiberufliche<br />

Tätigkeit als Komponist,<br />

Musiker und Musikproduzent<br />

im Bereich der<br />

<strong>elektronische</strong>n Musik.<br />

Seit 1995 Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler<br />

Hans Cousto. Seit 1998<br />

diverse CD-Veröffentlichungen auf verschiedenen<br />

Labels. 2001 Mitbegründer des<br />

Frequenzforschungskollektivs B.E.L. (Brain<br />

Entertainment Laboratory).<br />

In den letzten 20 Jahren zahlreiche Live-<br />

Konzerte mit planetaren und molekularen<br />

Klängen zusammen mit anderen Musiker/<br />

innen - oder solo als Akasha Project, sowie<br />

Workshops und Vorträge zum Thema 'Kosmische<br />

Oktave' mit Hans Cousto.<br />

Aktuelle CD „Akasha Project – H2 The Quantum<br />

Music of Hydrogen – Der Klang der<br />

Wasserstoffatome“ Klangwirkstoff Records<br />

KW 005. Zu beziehen über<br />

www.klangwirkstoff.de.<br />

Mehr über die Arbeit des Autors:<br />

www.akashaproject.de.<br />

Dort findet sich auch kosmische Musik zum<br />

freien Download.<br />

Klangbeispiele der Wasserstoff-CD und<br />

mehr unter<br />

www.overtone.cc/profile/akashaproject<br />

Weitere Informationen auch unter<br />

www.planetware.de<br />

Zur akustischen Vertiefung der Materie<br />

empfiehlt der Autor auch alle anderen CD-<br />

Veröffentlichungen von Klangwirkstoff Records<br />

und Planetware Records.<br />

6 Das harmonische Verhalten der Grenzwerte, ist auf der Wasserstoff-CD im Track 5 „Infinite<br />

Border“ zu hören.<br />

7 Auf der CD sind die Stücke „Quantality 1+2“, „Crystalisation“ und „Spin-prepared piano“ solche<br />

freien Flüge durch die Welt des Wasserstoffatoms.<br />

268 Seiten, € 24,80<br />

ISBN 978-3-89539-389-1<br />

• Intuitive Logik, Kreativität<br />

und Ereignisse<br />

• Strategien gegen<br />

Lügner, Schwierigkeiten,<br />

Informationsflut u.v.m.<br />

• Korrekturen in Privatleben,<br />

Gesellschaft und Politik<br />

+ GLOBAL SCENARIOS<br />

2009-2025<br />

von der Zukunftsabteilung<br />

der US-Geheimdienste<br />

Das neue Buch von<br />

Grazyna Fosar und<br />

Franz Bludorf<br />

MICHAELS VERLAG<br />

www.michaelsverlag.de


Wilfried Hacheney<br />

Organische Physik<br />

€ 9,90 (D) € 10,20 (A) CHF 17,90<br />

ISBN:978-3-89539-808-7<br />

In diesem Buch wurden Zeitschriftenaufsätze von<br />

Wilfried Hacheney zusammengetragen. Seine<br />

Forschungen bewegen sich seit nahezu einem<br />

halben Jahrhundert um die zentralen Fragen des<br />

Lebens, insbesondere um die Wasserforschung.<br />

Begriffe wie Levitationsphysik, Organische Physik<br />

und Menschenwissenschaft sind von ihm geprägt<br />

und mit Inhalt gefüllt worden. Wissenschaft<br />

ist hier nicht abstrakt und spekulativ, sondern<br />

durch Anschaubarkeit für den Einzelnen direkt<br />

erlebbar. Der Bogen wurde hier u.a. gespannt vom<br />

menschlichen Stoffwechsel zur wissenschaftlichen<br />

Erklärung der Homöopathie, über das Lebenselixier<br />

Wasser und hin zu den schöpferischen Fähigkeiten<br />

des Menschen. Ein Einstiegsbuch nicht nur für den<br />

offenen Wissenschaftler, sondern für jeden, der am<br />

grundlegenden Verständnis für die lebendige Welt<br />

und am Erkennen der Aufgaben des Menschen<br />

Interesse hat. Grundlage dieses Buches sind die<br />

Aufsätze von Wilfried Hacheney in dem Magazin<br />

Matrix 3000. Ein Buch von Wilfried Hacheney<br />

aus der Reihe Wasserforschung / Levitation /<br />

Nanotechnologie / Biophysik<br />

Wilfried Hacheney<br />

Feuer - Geheimnis<br />

der Geburten<br />

€ 22,80 (D) € 23,40 (A) CHF 39,50<br />

ISBN: 978-3-89539-805-6<br />

Die Geschichte des Feuers ist<br />

die Bewußtseinsgeschichte des<br />

Menschen. Das sichtbare Feuer ist<br />

nur eine Position des Feuers, nur eine<br />

der möglichen Erscheinungsformen<br />

innerhalb eines umfassenden<br />

Kräftestufenplans. "Im Feuer<br />

wird Sein zum Werden. Im Feuer<br />

erneuert der Mensch die Gottheit. Im<br />

Feuerdurchgang fi ndet der Mensch<br />

die Freiheit - zur Gestaltung einer<br />

neuen Welt. Im Feuer begegnet der<br />

Mensch dem Heiligsten - nämlich sich<br />

selbst..."<br />

Wilfried Hacheney<br />

Der Weg<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-801-8<br />

Dieses Buch ist ein einzigartiges Plädoyer<br />

an die Menschen und für den Menschen,<br />

der als freies Wesen erdacht und geschaffen<br />

wurde. Diese Freiheit stellt der Autor in den<br />

Mittelpunkt seiner Betrachtungen. In dieser<br />

Schrift greift Wilfried Hacheney die Werke<br />

große Persönlichkeiten, insbesondere die<br />

von Paracelsus, Goethe und Rudolf Steiner,<br />

nicht nur auf, sondern entwickelt sie weiter<br />

zu einer wahren Menschenwissenschaft.<br />

Neben grundlegenden Einblicken in die<br />

Levitationsphysik zeichnet uns Wilfried<br />

Hacheney anhand eines geschichtlichen<br />

Rückblickes den tatsächlichen Weg des<br />

Menschen auf. Ein Weg, der voller Spannung<br />

ist. Ein Buch von Wilfried Hacheney aus<br />

der Reihe Wasserforschung / Levitation /<br />

Nanotechnologie / Biophysik - wobei man<br />

dieses Werk als das Grundlagenwerk von<br />

Wilfried Hacheney bezeichnen kann. Hier<br />

stellt er sein Menschheitsbild vor.<br />

Wilfried Hacheney<br />

Wasser –<br />

Ein Gast der Erde<br />

€ 29,80 (D) € 30,60 (A) CHF 49,50<br />

ISBN: 978-3-89539-804-9<br />

Das Wasser ist ein Gast. Es ist der<br />

Ursprung zweier Welten, der Welt des<br />

Stoffes und der Welt der Kräfte. Es ist<br />

außerordentlich empfi ndlich gegenüber<br />

Übergriffen. Behandeln wir es wie<br />

etwas Mechanisches, dann wird es<br />

buchstäblich krank. Ist das Wasser<br />

krank, dann verursacht es Krankheit bei<br />

allem, was mit ihm in Berührung kommt.<br />

Wilfried Hacheney, Physiker und Erfi nder<br />

des patentierten Wasser-Levitations-<br />

Verfahrens, beschreibt in seinem Buch<br />

auf eindringliche Weise die Hintergründe<br />

dieser bahnbrechenden Entwicklung<br />

Wilfried Hacheney<br />

Paradies auf Erden<br />

€ 9,90 (D) € 10,20 (A) CHF 17,90<br />

ISBN: 978-3-89539-621-2<br />

Wer träumt nicht vom Paradies auf Erden? In<br />

der Regel dürften diese Phantasien angefüllt sein<br />

von Lebensumständen, die von der Aussicht<br />

auf ein bequemes Leben und ewig währender<br />

materieller Sicherheit geprägt sind. Diese<br />

Ausformung kommt dabei nicht zufällig, sondern<br />

hat sich über längere Zeiträume ausgestaltet. Bis<br />

in die Gegenwart hinein wirkt diese Anschauung<br />

in das persönliche und soziale Leben der<br />

Menschen. Letztlich lähmt die Angst vor dem<br />

Verlust von materialistischem Reichtum aber nur<br />

allzuoft den einzelnen. Mit dem Nichthinterfragen<br />

dieser Zusammenhänge droht dem Lebendigen,<br />

dem Menschsein das Erstarren. Denn ein realer<br />

Blick in die Welt von heute zeigt uns, daß wir<br />

in großen Schritten einen Weg beschritten<br />

haben, der uns alles andere als paradiesische<br />

Verhältnisse beschert hat. Im Rückblick auf die<br />

Ereignisse zeigt Wilfried Hacheney auch die<br />

Möglichkeit eines ganz anderen Weges auf.<br />

In dem er die Impulse der goetheanischen Zeit<br />

aufgreift, verweist er auf den kulturellen Auftrag,<br />

der die Verwandlung und die Überwindung des<br />

Materialismus beinhaltet.<br />

Wilfried Hacheney<br />

Wasser –<br />

Wesen zweier Welten<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-802-5<br />

In diesem Buch wird auf der Grundlage von Wilfried<br />

Hacheneys Forschungsarbeiten das Lebenselixier<br />

Wasser ausführlichst behandelt. Neben Erfahrungen<br />

aus der Levitationsforschung schildert der Autor<br />

insbesondere die enge Verbindung von Mensch<br />

und Wasser. Mit seinen Erläuterungen bereitet<br />

er geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen das<br />

naturwissenschaftliche Fundment. So werden hier<br />

u.a. die Hintergründe zu den Aussagen von Rudolf<br />

Steiner, dass der Mensch eine Wassersäule ist, für<br />

den Leser begreifbar. Auch der Ausspruch Buddhas,<br />

dass es für den Menschen nur ein Heilmittel gibt -<br />

nämlich das Wasser - wird in diesem Werk erörtert.<br />

Dem Autor ist es ein zentrales Anliegen, dass die<br />

Menschen auf Grundlage exakter Wissenschaft<br />

erkennen können, wie reale Gefahren für Mensch<br />

und Erde (z.B. Schumannfrequenzen) erkannt<br />

werden können, und wie der Mensch heilend auf<br />

das Wasser und somit auf die Welt wirken kann.<br />

Ein Buch von Wilfried Hacheney aus der Reihe<br />

Wasserforschung / Levitation / Nanotechnologie /<br />

Biophysik<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, Email: info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


Quantessenz<br />

Jupiter hat<br />

einen seiner<br />

Streifen<br />

verloren<br />

Nicht nur auf der<br />

Erde finden derzeit<br />

sehr heftige atmosphärische Vorgänge<br />

statt. Auch auf dem Jupiter, dem größten<br />

Planeten unseres Sonnensystems,<br />

werden derzeit Atmosphärenschichten<br />

umgestaltet, die sein Aussehen verändern.<br />

Eine neue Aufnahme des Riesenplaneten,<br />

angefertigt von dem Journalisten<br />

und Amateur-Astronomen Bob<br />

King (Spitzname „Astro-Bob“), zeigt,<br />

daß Jupiter jetzt einen seiner berühmten<br />

bräunlichen Streifen verloren hat.<br />

Noch Ende vorigen Jahres, kurz bevor<br />

Jupiter sich für eine Zeitlang vor unseren<br />

Augen hinter der Sonne versteckte,<br />

war der sogenannte südliche Äquatorialgürtel<br />

noch vorhanden. Drei Monate<br />

später kam der Planet wieder hinter<br />

der Sonne hervor – und der Streifen war<br />

verschwunden.<br />

Die farbigen Wolken auf dem Jupiter<br />

entstehen durch unterschiedliche chemische<br />

Elemente in der Atmosphäre<br />

des Planeten. Die helleren Wolken<br />

bestehen aus gefrorenem Ammoniak,<br />

die dunkleren vor allem aus Schwefelund<br />

Phosphorverbindungen. Aufgrund<br />

der schnellen Eigenrotation Jupiters<br />

herrschen in der Atmosphäre Windgeschwindigkeiten<br />

von 350 Meilen pro<br />

Stunde, durch die die Substanzen in<br />

relativ stabilen Bändern angeordnet<br />

werden. Astronomen hatten aufgrund<br />

der heftigen Wettervorgänge auf dem<br />

Jupiter einen solchen Vorgang bereits<br />

erwartet. Sobald sich irgendwo wieder<br />

ein „Blob“ aus dunkel gefärbter Materie<br />

bildet, kann dieser ebenso schnell wieder<br />

von den heftigen Stürmen auf dem<br />

Planeten zu einem neuen Band ausgezogen<br />

werden.<br />

„Alles nur geklaut“<br />

So sangen die „Prinzen“ vor Jahren in<br />

einem ihrer größten Hits. Und sie hatten<br />

recht. Selbst unser Zentralgestirn, die<br />

Sonne, scheint sich einen Großteil der<br />

Materie ihres umgebenden Sonnensystems<br />

von anderen Sternen zusammengeklaut<br />

zu haben. Auf diesen famosen<br />

Gedanken kamen Wissenschaftler, die<br />

ein noch immer ungelöstes Rätsel der<br />

Astrophysik klären wollten: Wo kommen<br />

die vielen Kometen her?<br />

Wir hier auf der Erde sehen immer nur ab<br />

und zu mal einen von ihnen, wenn er in<br />

unsere Nähe kommt. Die meisten befinden<br />

sich weit draußen in der sogenannten<br />

Oortschen Wolke, die unser Sonnensystem<br />

einhüllt, in einer Entfernung, 50.000<br />

Mal weiter von der Sonne entfernt als die<br />

Erde. Astronomen schätzen, daß sich in<br />

Foto: Reuters<br />

Am Nordpol hat’s<br />

geregnet!<br />

So langsam spielt das Klima auf der<br />

Erde immer verrückter. Ende April 2010<br />

hat es im ganz hohen Norden, nicht weit<br />

entfernt vom geographischen Nordpol,<br />

tatsächlich geregnet,<br />

und zwar genau drei<br />

Minuten lang. Was<br />

uns vom Maiwetter<br />

dieses Jahres „verwöhnten“<br />

Mitteleuropäern<br />

allenfalls<br />

ein Schulterzucken<br />

entlocken dürfte, war<br />

für die Meteorologen<br />

und Klimatologen<br />

ein Schock. „Regen<br />

im April in der Hocharktis ist absolut<br />

bizarr.“, sagte Kanadas Chefmeteorologe<br />

David Phillips. Vielleicht im Juli oder<br />

August könne man am Nordpol einen<br />

Regenschauer erwarten, aber im April<br />

– das sei etwa vergleichbar, als ob es in<br />

New York Fische regnete oder die Niagarafälle<br />

austrocknen würden.<br />

Regen in der Arktis ist ja nicht nur deshalb<br />

ungewöhnlich, weil es dort im April<br />

für Regen eigentlich noch zu kalt sein<br />

sollte. Aufgrund der niedrigen Temperaturen<br />

ist die Luft an den Polen der Erde<br />

extrem trocken, da die Aufnahmefähigkeit<br />

für Wasserdampf mit der Temperatur<br />

ansteigt. Die Polarregionen haben<br />

also im Grunde Wüstenklima mit extremem<br />

Niederschlagsmangel.<br />

der Oortschen Wolke zwischen 100 Milliarden<br />

und einer Billion Himmelskörper<br />

befinden könnten. Bislang vermutete<br />

man, die Kometen seien Überbleibsel aus<br />

der Zeit, als das Sonnensystem entstand.<br />

Nach und nach seien sie durch die Gravitationswirkung<br />

von Großplaneten wie<br />

Jupiter oder Saturn nach draußen geschleudert<br />

worden. Neuere Berechnungen<br />

zeigen nun, daß sich auf diese Weise<br />

weniger als ein Hundertstel der tatsächlich<br />

existierenden Kometen hätte dort<br />

draußen ansiedeln können. Daher zieht<br />

man jetzt die Möglichkeit in Betracht, daß<br />

die Sonne Materie von Nachbargestirnen<br />

ganz einfach „abgesaugt“ haben könnte.<br />

Ist also auch unser Halleyscher Komet<br />

nur Diebesbeute? Und die Sonne singt<br />

dazu nur: „Entschuldigung, das hab‘ ich<br />

mir erlaubt!“<br />

Kauften schon die alten<br />

Griechen bei Ikea?<br />

Foto: National Geographic<br />

Einen sensationellen Fund machten<br />

italienische Archäologen nahe der<br />

süditalienischen Stadt Potenza. Sie<br />

gruben eine Tempelanlage aus dem<br />

6. Jahrhundert v. Chr. aus. Doch<br />

wie groß war ihr Erstaunen, als sie<br />

sahen, daß die Anlage eine komplette<br />

Anleitung enthielt, wie sie zu<br />

erbauen war! Der Fund ist in der<br />

italienischen <strong>Ausgabe</strong> des National<br />

Geographic dokumentiert.<br />

Jeder Stein trägt bestimmte Identifikationssymbole,<br />

aus denen hervorgeht,<br />

wie er mit den anderen Teilen zusammengesetzt<br />

werden muß, genau wie bei<br />

einem der legendären „Billy“-Regale<br />

von Ikea. Einige Steine erwiesen sich als<br />

„Männchen“ mit einem herausragenden<br />

Stift, zu denen es dann die passenden<br />

„Weibchen“ mit dem entsprechenden<br />

Loch gab. Bislang wurden<br />

schon über hundert solcher „Do-<br />

It-Yourself“-Bauteile ausgegraben.<br />

Obwohl die Anlage in Italien<br />

gefunden wurde, ist das Bauwerk<br />

griechischen Ursprungs, denn seit<br />

dem 8. vorchristlichen Jahrhundert,<br />

noch vor der Gründung Roms,<br />

wurden weite Teile Italiens von<br />

griechischen Kolonisten besiedelt.<br />

Hoffentlich behielten die Erbauer<br />

des Tempels dann am Ende nicht auch<br />

eine Schraube übrig, nachdem man<br />

den Nippel durch die Lasche gezogen<br />

hatte!<br />

28 MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Wissenschaft<br />

Meaconing –<br />

Elektronischer Angriff ohne Spuren<br />

Das Raumschiff des geplanten<br />

Constellation-Projekts<br />

Grazyna Fosar<br />

Im Zusammenhang mit den rätselhaften Umständen<br />

der Flugzeugkatastrophe von Smolensk (siehe hierzu<br />

auch unseren Artikel ab S. 8) wird immer wieder betont,<br />

daß bislang noch nie ein Flugzeug auf diese Weise<br />

abstürzte, das – wie die polnische TU-154 – mit dem<br />

modernen TAWS-System ausgestattet war. Selbst bei<br />

sehr schlechter Sicht kann der Pilot mit Hilfe von TAWS<br />

die dreidimensionale Oberflächenstruktur des Geländes<br />

sowie seine genaue Position und Höhe von seinen<br />

Instrumenten ablesen und daher Kollisionen, z. B. mit<br />

Baumwipfeln, vermeiden. Dies gilt allerdings nur unter<br />

der Voraussetzung, daß die angezeigten Geländedaten<br />

korrekt sind. Experten widersprachen der Vermutung,<br />

es habe für Smolensk keine TAWS-Daten gegeben. TAWS<br />

arbeite mit Kartenmaterial aus den USA, die seit dem<br />

kalten Krieg alle russischen Flughäfen und Militärbasen<br />

genau kartographiert hätten.<br />

Grundsätzlich ist es eine schwierige Aufgabe, Navigationsdaten<br />

zu fälschen. Hierzu müßte der Fälscher die genaue<br />

Signalstruktur (Bitfolge) des Funksignals kennen und noch<br />

dazu einen Satellitenkennungscode (PRN) emulieren, mit<br />

dem ein existierender Satellit im System akkreditiert ist, der<br />

tatsächlich zur fraglichen Zeit am entsprechenden Ort am<br />

Himmel steht. Doch jetzt kommt der Begriff „Meaconing“<br />

ins Spiel. In einem Arbeitspapier der vereinigten Stabschefs<br />

der US Army ist Meaconing definiert als „absichtliche<br />

Übertragung von Signalen, die geeignet sind, Benutzer von<br />

Navigationshilfen (taktische Luftnavigation, GPS, nichtdirektionales<br />

Funkfeuer, Instrumentenlandesysteme etc.) zu<br />

täuschen.“ Meaconing ist eine äußerst einfache Technologie,<br />

die alle genannten Schwierigkeiten umgeht, indem ein<br />

echtes Satellitensignal lediglich abgefangen und modifiziert<br />

zurückgesendet wird.<br />

Meaconing ist sehr einfach:<br />

GPS-Satellitensignale werden<br />

abgefangen und verfälscht<br />

zurückgesendet<br />

In einem Interview der polnischen Zeitung „Nasz Dziennik“<br />

erklärte ein Experte, der ungenannt bleiben<br />

möchte, wie es funktioniert. Das System übernimmt<br />

ein schwaches Signal von einem Navigationssatelliten bei<br />

einer Frequenz von 1575.420 MHz und sendet dann ein<br />

manipuliertes Signal mit nur minimaler zeitlicher Verzögerung<br />

von einigen Millisekunden auf gleicher Frequenz,<br />

aber mit etwas größerer Feldstärke. Je kleiner die Verzögerung,<br />

desto schwerer ist das Meaconing-Signal als<br />

Fälschung erkennbar. Für intelligente Sabotage reicht<br />

es aus, das Signal nur eines einzigen schwach sendenden<br />

Navigationssatelliten zu manipulieren, möglichst<br />

von einem, der dicht über dem Horizont steht. Für eine<br />

GPS-Positionsbestimmung sind zwar die Daten dreier<br />

Satelliten erforderlich. Liefert jedoch nur einer von ihnen<br />

falsche Daten, wird eine völlig falsche Position und<br />

Flughöhe errechnet, mit der der Bordcomputer des Flugzeugs<br />

dann weiterarbeitet. Geräte, die solche Störsignale<br />

erzeugen, sind sehr klein. Man kann sie an beliebiger<br />

Stelle unauffällig im Wald deponieren. Das Signal ist von<br />

geringer Intensität, vergleichbar mit der Energie, die ein<br />

Glühwürmchen abstrahlt. Die Technologie ist unauffällig<br />

und nicht zu entdecken. Ein fachlich durchgeführter<br />

Meaconing-Angriff hinterläßt auch keine Spuren, etwa in<br />

Form charakteristischer Beschädigungen der Bordelektronik,<br />

die bei einem <strong>Absturz</strong> entdeckt werden könnten.<br />

Deshalb wird jetzt in der EU bis 2018 an der Entwicklung<br />

robuster Navigationssysteme gearbeitet, die sich nicht<br />

allein auf Satellitennavigation verlassen, sondern sie nur<br />

in Kombination mit Inertialsensorik und weiteren Sensoren<br />

benutzen.<br />

Nach Ansicht des Experten kann bei der Smolensk-Katastrophe<br />

ein Meaconing-Angriff nicht ausgeschlossen<br />

werden. Dafür spreche die Tatsache, daß die Maschine<br />

gleichzeitig horizontal als auch vertikal vom richtigen Kurs<br />

abgekommen war. Nur – wer sollte ein Interesse daran gehabt<br />

haben? ■<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 29


Grenzwissenschaft<br />

Kornkreise<br />

Verborgene Technologie<br />

Grazyna Fosar im Gespräch mit Wojciech Chudzinski<br />

und Przemyslaw Nowakowski<br />

<strong>Matrix3000</strong>-Wissenschaftsredakteurin Grazyna Fosar hat viele<br />

Jahre lang Kornkreisformationen wissenschaftlich untersucht.<br />

In diesem Gespräch antwortet sie auf die Fragen der<br />

polnischen Journalisten Wojciech Chudzinski und Przemyslaw<br />

Nowakowski. Ihr Fazit: „Im Rahmen neuer empirischer<br />

Erkenntnisse in der Physik, Botanik, Genetik, Psychologie,<br />

die alle eng mit den Formationen zusammenhängen, ändern<br />

sich auch die Untersuchungshypothesen. Ich interessiere<br />

mich für die Praxis, für die Technologie an sich.“<br />

Die Kornkreispiktogramme beeindrucken den<br />

Betrachter durch ihre Größe und ihre Formen.<br />

Welches der bekannten Agroglyphen hat Sie am<br />

meisten beeindruckt?<br />

Ich halte weder die Formen der Kreise noch ihre Größe<br />

für „beeindruckend.“ Meiner Meinung nach ist nur die<br />

Tatsache ihrer Entstehung interessant als Hinweis auf<br />

außergewöhnliche technische Fähigkeiten und Kenntnisse,<br />

die erforderlich sind, um derart komplexe Strukturen<br />

zu schaffen.<br />

Mit einer gewissen Ironie füge ich hinzu, daß ein „beeindruckendes“<br />

Beispiel für wissenschaftliche Ignoranz<br />

und Arroganz die Haltung ist, die Wissenschaftler zu den<br />

Fragen in Verbindung mit Agroglyphen an den Tag legen,<br />

wie ich es seit einer Reihe von Jahren in vielen Ländern<br />

beobachtet habe.<br />

Wann begannen Sie sich für das Phänomen der<br />

Kornkreise zu interessieren?<br />

Das war Ende der achtziger Jahre. Ich muß zugeben,<br />

daß ich in dieser ganzen Zeit viel gelernt habe. Vielleicht<br />

waren die Kreise ein großer Anreiz für mich, eine intellektuelle<br />

und intuitive Herausforderung, eine Quelle der<br />

Inspiration bei der Suche nach Antworten auf viele unkonventionelle<br />

Fragen.<br />

Woran erkennt man „echte“ Kornkreise?<br />

Es gibt viele Methoden, die dies möglich machen. Sie sind<br />

den Forschern bekannt, die sich mit der Thematik der<br />

Kreise beschäftigen. Für mich ist der sicherste Weg die<br />

elektromagnetische Untersuchung von Piktogrammen.<br />

Die Registrierung elektromagnetischer Wellen einer bestimmten<br />

Frequenz, die nicht aus einer Quelle in der Umgebung<br />

der Agroglyphen kommen kann, zeigt deutlich,<br />

daß das Piktogramm nicht mit „Brettern und Schnur“<br />

gemacht wurde. Konkret interessieren mich Messungen<br />

und Untersuchungen, ob es dort Wellen von sehr niedriger<br />

Frequenz gibt, die sich außerhalb des Kreises nicht<br />

registrieren lassen. Ich füge ein Foto bei, das die Computeranalyse<br />

eines Signals zeigt, das in einem der Piktogramme<br />

aufgetreten ist. Übrigens hat jeder Kreis seine<br />

eigene charakteristische Frequenz - eine Art „persönliches<br />

Signal“.<br />

Welche der Hypothesen über die Entstehung der<br />

Piktogramme ist für Sie die naheliegendste?<br />

Praktisch keine von ihnen erfüllt die Anforderungen an<br />

eine ernsthafte Hypothese, so daß sie mich befriedigen<br />

könnte. Im Rahmen neuer empirischer Erkenntnisse in<br />

der Physik, Botanik, Genetik, Psychologie, die alle eng mit<br />

den Formationen zusammenhängen, ändern sich auch<br />

die Untersuchungshypothesen. Ich muß zugeben, daß ich<br />

mich für die Praxis sehr interessiere, für die Technologie<br />

an sich. Natürlich bedarf dies einer theoretischen Basis,<br />

die wir uns bislang zum Teil nicht einmal vorstellen können,<br />

aber machen wir uns nichts vor - wir sind noch weit<br />

vom Verständnis dieses Phänomens entfernt - seiner Bedeutung<br />

und seiner Rolle als Ganzes.<br />

In den letzten Jahren scheint aber das Phänomen<br />

der Kornkreise zu stagnieren?<br />

In einem gewissen Sinne ja. Jedes Jahr entstehen Formationen,<br />

die sich in ihren geometrischen Formen unterscheiden,<br />

was meiner Meinung nach keine größere<br />

Bedeutung hat. Es ist jedoch schwierig, eine solche kategorische<br />

Schlußfolgerung zu ziehen, wenn man die Agroglyphen<br />

nicht von der Seite der geometrischen Formen,<br />

sondern aus dem Blickwinkel der physikalischen Phänomene<br />

betrachtet.<br />

Vielleicht wurde die notwendige Technik zur Herstellung<br />

der Piktogramme modernisiert und weiterentwik-<br />

30<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Grenzwissenschaft<br />

West Kennet, Wiltshire (England), Juli 2004. Im Hintergrund<br />

die Pyramide von Silbury Hill.<br />

In der Nähe der Piktogramme fliegen häufig Militärflugzeuge<br />

und Hubschrauber (Bild: Mariusz Fryckowski)<br />

kelt, nur wir können es nicht erkennen, oder - durch<br />

den Einsatz unserer Meßgeräte - feststellen? Meiner<br />

Meinung nach kann dies mit den Absichten zusammenhängen,<br />

mit der Quelle, die die „Instanz“ der<br />

Entstehung ist, eine Instanz (wie wir es konventionell<br />

nennen), deren verwendete Methoden diktiert werden<br />

durch die Ziele, die außer ihr niemand kennt. Es ist jedoch<br />

möglich, daß es eine Evolution der Formationen<br />

gibt, die wir nicht bemerken. Auf jeden Fall - wenn die<br />

Kreise sich weiter zeigen, müssen sie für jemanden<br />

für etwas notwendig sein...<br />

Viele Menschen glauben, daß die Kornkreise<br />

etwas mit UFOs zu tun haben.<br />

Was denken Sie darüber?<br />

Ich bin sicher, daß der Moment der Bildung der Kreise<br />

begleitet wird durch das Auftreten von Vakuumdomänen<br />

- Kugeln aus Licht über den Feldern. Wenn wir sie als<br />

Kategorie „UFO“ qualifizieren, kann der Schluß gezogen<br />

werden, daß diese beiden Phänomene miteinander verknüpft<br />

sind. In Vakuumdomänen spielen eine zentrale Rolle<br />

die Schwerkraft und elektromagnetische Wellen. Allerdings<br />

ist das Phänomen der Vakuumdomänen weitgehend<br />

in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Es geht<br />

dabei sicherlich auch um … nennen wir es einen „Kreis von<br />

Menschen“, die in der Lage sind, künstliche Vakuumdomänen<br />

zu erzeugen. In diesem Sinne von einem „UFO“ zu<br />

sprechen, ist eigentlich irrelevant. Vakuumdomänen, die<br />

wie „UFOs“ aussehen, sind ein Phänomen, das heute nicht<br />

mehr so unbekannt ist wie noch vor etwa zehn Jahren.<br />

Wenn Sie aber an UFOs denken als interstellare Raumschiffe,<br />

glaube ich nicht, daß die Erscheinungen der Kreise<br />

mit dieser Art von Objekten verbunden wären. Vielmehr<br />

ist es ein gezielter Mythos, eine Art „Manöver“, um<br />

unsere Hypothesen auf die falsche Spur zu lenken.<br />

Tatsache ist jedoch, daß in der Nähe der Piktogramme<br />

immer militärische Flugzeuge erscheinen und auch UFOähnliche<br />

irdische Objekte, die wahrscheinlich militärischer<br />

Natur sind. Wenn es geschieht, daß aus irgendeinem<br />

Grund die Abschirmungsbarriere deaktiviert ist, kann man<br />

diese Art von Objekten für eine sehr kurze Zeit beobachten.<br />

Es gibt zahlreiche Berichte, die Einzelheiten solcher<br />

Beobachtungen schildern.<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 31


Grenzwissenschaft<br />

Oben: Zur Frequenzmessung in Kornkreisen verwendet man<br />

digitale ELF-Feldmeßgeräte (hier an einen Digitalrecorder<br />

gekoppelt).<br />

Nach dem, was mir einmal ein Pilot mitgeteilt hat, der<br />

selbst die Gelegenheit hatte, UFOs aus einem Flugzeug<br />

heraus zu beobachten, ist der größte Teil dieser Objekte<br />

irdischen Ursprungs.<br />

Der zweite Grund, eine Verbindung zwischen dem Thema<br />

der Kornkreise und den UFOs herzustellen, ist die Notwendigkeit,<br />

das Thema selbst und die Menschen, die sich<br />

damit beschäftigen, lächerlich zu machen. Daraus ergibt<br />

sich eine Art „Sicherheitsgefühl“, eine Art Abschirmung<br />

für die Urheber des Phänomens. Das Phänomen will sich<br />

also selbst vertuschen, egal, für was oder wen es dient.<br />

Glauben Sie, daß unser Gruppenbewußtsein die Entstehung<br />

der Kornkreise beeinflussen kann?<br />

Wenn Sie jetzt an morphogenetische Felder denken, dann<br />

haben Sie vermutlich recht. Ich denke aber eher, daß das<br />

Gegenteil der Fall ist! Die Kreise sind es, die viele Menschen<br />

in veränderte Bewußtseinszustände führen (vielleicht ist<br />

es mit kleinen Gravitationsanomalien in diesen Bereichen<br />

verbunden). Auch die elektromagnetischen Wellen, die von<br />

Vakuumdomänen emittiert werden, haben Frequenzen, die<br />

den menschlichen Gehirnfrequenzen entsprechen. Auf diese<br />

Weise ist ein direkter Einfluß auf unser Bewußtsein möglich<br />

oder sogar eine starke Manipulation des Bewußtseins<br />

der Menschen, die sich mit diesem Thema befassen, wenn<br />

sie sich in Piktogrammformationen oder in der Nähe zu<br />

lange aufhalten. Auch Veränderungen in der DNA während<br />

eines langen Aufenthalts in den Kreisen sind eine Tatsache.<br />

Charakteristisch ist besonders ein fortschreitender Mangel<br />

an Kritikfähigkeit in Bezug auf das Phänomen, naiver Glaube<br />

an seinen übernatürlichen Charakter, auch bei einigen<br />

Menschen, die offen in ihrer Psyche sind für alle Arten von<br />

„Botschaften“, „Offenbarungen von Außerirdischen“, etc.<br />

Wir müssen auch zugestehen, daß viele Menschen<br />

eine Art von Turbo-Entwicklung des Bewußtseins erleben,<br />

eine erhöhte Sensibilität, Intuition oder Entwicklung<br />

telepathischer Fähigkeiten, etc. Ein solcher Prozeß wird<br />

allgemein als Hyperkommunikation (HK) bezeichnet.<br />

Hyperkommunikation ist sehr eng mit unserer DNA verbunden.<br />

Ich will das Thema zu diesem Zeitpunkt nicht<br />

vertiefen, weil es bereits in sich sehr umfassend ist.<br />

Auf jeden Fall sind derartige Erfahrungen und Erlebnisse<br />

für viele Menschen etwas Neues, das zu Beginn eine<br />

Art Orientierungslosigkeit erzeugt, aus Mangel an Referenzerfahrungen,<br />

wie man mit den neuen Möglichkeiten<br />

zurechtkommen soll, mit einer richtigen Einschätzung der<br />

eigenen Persönlichkeit in diesem zur Zeit noch kaum bekannten<br />

System der Wahrnehmung der Realität.<br />

Wenn es gelingt, auf vernünftige Weise diese Art von<br />

Schwierigkeiten zu überwinden, ist der nächste Schritt<br />

in der Regel - Reife und innere Ausgeglichenheit. Nicht<br />

jeder aber kehrt ins alltägliche, normale Leben zurück,<br />

viele Menschen beginnen fast ausschließlich für die<br />

Thematik der Kornkreise zu leben. Das ist wirklich gefährlich.<br />

32<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Grenzwissenschaft<br />

ELF-Frequenzsignal, gemessen in einem Kornkreis (rote Markierung).<br />

Die Kornkreispiktogramme werden oft mit der<br />

Thematik der Archetypen verbunden. Wie würde<br />

C. G. Jung auf diese Behauptungen reagieren?<br />

Würde er es für einen Mythos halten?<br />

Wenn C. G. Jung noch leben würde und sich derzeit<br />

über die Thematik der Kornkreise informieren würde,<br />

ebenso über die neuesten Untersuchungen, zum Beispiel<br />

über neuentdeckte Frequenzen des menschlichen<br />

Gehirns – würde er dies alles nicht „Mythos“ nennen,<br />

sondern vielleicht nur ein häufig allzu emotionales Engagement<br />

der Forscher konstatieren. Ich denke, das<br />

ganze Phänomen und seine Beziehung z. B. zu den<br />

Archetypen wären vielleicht für ihn eine große Überraschung<br />

... Mit Sicherheit würde es seine Neugier wekken...<br />

Können die Piktogrammformationen den Entwicklungsstand<br />

der Menschheit widerspiegeln<br />

oder uns mit wichtigen Herausforderungen für<br />

die Zukunft konfrontieren?<br />

Auf den ersten Teil der Frage habe ich bereits geantwortet.<br />

Wenn es um die Zukunft geht, so, na ja … jeder<br />

Mensch hat dazu eine andere Meinung. Ich denke,<br />

die Phänomene, über die wir reden, können einen sehr<br />

starken Einfluß auf unsere Zukunft haben. Vor allem<br />

im Hinblick auf die Massenmanipulation und auf die<br />

Nutzung von Technologien auf unserem Planeten, von<br />

denen der <strong>Durch</strong>schnittsbürger nichts weiß - oder nur<br />

sehr wenig. Wer das Wissen hat, hat die Macht!<br />

Vergessen wir nicht, daß die Kreise auch eine Art von<br />

Charakteristik darstellen können für das Terrain, auf<br />

dem sie erscheinen ...<br />

Wäre es möglich, daß die Piktogramme durch die<br />

Wirkung morphogenetischer Felder entstehen?<br />

Es gibt nur eine Möglichkeit, die Frage zu beantworten,<br />

was oder wer verantwortlich ist für die Entstehung von<br />

Kornkreisen: Man muß sie sorgfältig und systematisch<br />

untersuchen.<br />

Zusammen mit Franz Bludorf versuchte ich in den<br />

vergangenen 15 Jahren, im Rahmen unserer Möglichkeiten,<br />

zumindest in einigen Formationen verschiedene<br />

Arten von Messungen durchzuführen. Wir kamen<br />

zu dem Schluß, daß während des Prozesses der Entstehung<br />

von Kornkreisen eine Energie beteiligt ist, die<br />

zumindest teilweise elektromagnetischer Natur ist,<br />

und das hauptsächlich im Bereich der Mikrowellen und<br />

ELF-Wellen. Diese Art von Frequenzen kann man in den<br />

Kreisen messen. Man kann sie auch genau analysieren.<br />

Es spricht vieles dafür, daß eine Technologie, die<br />

mit solchen Prozessen assoziiert ist, eine direkte Beziehung,<br />

eine starke Verbindung zu den genetischen<br />

Informationen produziert, um auf versteckte Daten (d.<br />

h. Informationen im morphogenetischen Feld unseres<br />

Planeten und unserer Zivilisation) zuzugreifen.<br />

Einer der wichtigsten Schlüssel zur Annäherung<br />

an die Lösung des Rätsels der Kornkreise wird wahrscheinlich<br />

die Verwendung eines nichtlinearen Zeitmodells<br />

sein. Der berühmte britische Physiker Stephen<br />

Hawking hat bereits ein solches Modell der Zeit entwikkelt.<br />

Ist es möglich, daß die Kornkreise mit dem Hyperraum<br />

in Verbindung stehen?<br />

Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit Technologien,<br />

die den Hyperraum nutzen. Vielleicht sind die Piktogramme<br />

gerade deshalb so schwer zu verstehen und<br />

zu untersuchen. Es ist durchaus möglich, daß wir es bei<br />

dem Phänomen mit einer Nebenwirkung zu tun haben,<br />

die als Folge einer Technologie entsteht, die wir nicht<br />

kennen und von der wir nicht wissen, wozu sie dient.<br />

Dies könnte auch eine irdische Technologie sein, die<br />

nur für bestimmte militärische Kreise entwickelt wurde.<br />

Es ist auch möglich, daß ihre Herkunft nicht irdisch ist,<br />

aber einer kleinen Gruppe von Menschen zur Verfügung<br />

gestellt wurde. Die Notwendigkeit einer effektiven Maskierung<br />

ihrer spektakulären Effekte konnte entstehen,<br />

um die Aufmerksamkeit der öffentlichen Meinung auf<br />

eine esoterische oder ufologische Natur des Phänomens<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 33


Grenzwissenschaft<br />

Wenn sich ein Kornkreis bildet, entsteht eine elektromagnetische Strahlung, durch die<br />

ein lichtempfindlicher Sensor, z. B. eine Filmschicht, belichtet werden kann. Quelle:<br />

Jan Szymanski.<br />

zu lenken. Wenn es tatsächlich so war, muß ich zugeben, daß<br />

die Taktik erfolgreich eingesetzt wurde. Daher ist es schwierig,<br />

die Wissenschaft dafür zu interessieren. Im Grunde ist die Wissenschaft<br />

dazu da, neue Phänomene zu entdecken und zu erforschen.<br />

Inzwischen, im Fall der Kornkreise, hält sie sich davon<br />

fern, und es scheint ihr sogar peinlich zu sein, daß dieses Thema<br />

existiert.<br />

Welchen Vorteil hätte es denn, wenn die Wissenschaft<br />

sich mit den Piktogrammen beschäftigen würde?<br />

Ich glaube, wenn sich Forschungsinstitute ernsthaft mit der<br />

Thematik der Piktogramme beschäftigen würden, könnte man<br />

in den nächsten Jahren unser Wissen über dieses Phänomen erheblich<br />

erweitern. Zum Beispiel weiß man schon heute, daß über<br />

hundert Sensoren, die auf einem Feld in<br />

der Erde installiert waren, während der<br />

Entstehung eines Piktogramms eine<br />

Spannung zwischen 10.000 und 40.000<br />

Volt gemessen haben. Das zeigt, daß wir<br />

es hier mit ganz konkreten physikalischen<br />

Prozessen zu tun haben. Deshalb finde<br />

ich es unsinnig, daß so viele Menschen<br />

die Thematik mit religiösen Motiven in<br />

Verbindung bringen. Die systematische<br />

Erforschung der Piktogramme wäre eine<br />

interdisziplinäre Herausforderung. So etwas<br />

kostet natürlich Geld.<br />

Grazyna Fosar ist Astrophysikerin und Autorin von bislang 18<br />

Büchern (Co-Autor Franz Bludorf), von denen viele Bestseller<br />

wurden. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Post-Quantenphysik<br />

des Bewußtseins. Peer Reviewer beim International<br />

Journal of Physical Sciences. Als leitende Redakteurin ist sie<br />

bei der Zeitschrift <strong>Matrix3000</strong> für die Rubriken Wissenschaft,<br />

Grenzwissenschaft und Wurzeln zuständig.<br />

Kontakt: www.fosar-bludorf.com<br />

Auszüge aus diesem Interview sind im Buch „Kregi, Cuda,<br />

Kwanty“ (Kreise, Wunder, Quanten) von W. Chudzinski und P.<br />

Nowakowski veröffentlicht. Das Buch ist im KOS-Verlag, Kattowitz,<br />

erschienen.<br />

Oberes Bild: Piktogramm in der Wüste im US-Bundesstaat Nevada (Area 51)<br />

Unteres Bild: Das gleiche Piktogramm fand sich im Sommer 2002 in besserer<br />

Qualität auf einem Feld in Barton Hills, Herefordshire (England).<br />

Können Sie bitte kurz die Verbindung<br />

zu Area 51 erklären?<br />

In der letzten Zeit habe ich mit Hilfe von<br />

Satellitenaufnahmen die Bereiche der<br />

Area 51 und Area 52 in Nevada gescannt.<br />

<strong>Durch</strong> einen Zufall gelang es mir, in Nevada<br />

den Prototyp eines sehr bekannten<br />

Piktogramms aus Barton Hills, Herefordshire<br />

(England) aus dem Jahre 2002<br />

zu finden. Die amerikanische Form ist<br />

in der Wüste erzeugt worden, und durch<br />

sie führt ein Weg. Das Ganze macht einen<br />

relativ unregelmäßigen Eindruck, und in<br />

bestimmten Teilen der Struktur sind auch<br />

Objekte zu erkennen, die dort plaziert<br />

wurden. Zum Vergleich schauen Sie bitte<br />

auf das Piktogramm in England. Das hat<br />

schon eine professionelle Form. Da tauchen<br />

neue Fragen auf, nicht wahr? Natürlich<br />

ist es noch zu früh für Antworten, aber<br />

es lohnt sich, diesen neuen Aspekt der<br />

Thematik nicht außer acht zu lassen. ■<br />

34<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


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Gesundheit<br />

Wilfried Hacheney (1924-2010)<br />

Ulrich Heerd<br />

Der Metamorphose<br />

verpflichtet<br />

Zum Leben von Wilfried Hacheney<br />

Mit großer Betroffenheit mußten<br />

wir vom Tod unseres langjährigen<br />

Wegbegleiters und Freundes<br />

Wilfried Hacheney Kenntnis nehmen.<br />

Wilfried war einer der Menschen, von<br />

denen wir sagen können, sie gehörten<br />

zum Salz der Erde.<br />

Wenn man sich festlegen wollte, um<br />

was es Wilfried ging in den vielen Jahren<br />

seines Schaffens, fällt einem zuerst das<br />

„Levitierte Wasser“ ein. Er hatte die Patente<br />

auf die „Levi-Maschinen“, in denen<br />

aus „totem“ Leitungswasser ein lebendiges,<br />

gesundheitsförderndes Wasser gemacht<br />

wird. Aber die Levitation von Wasser<br />

war nur ein Splitter von dem, was ihn<br />

bewegte.<br />

Er entwickelte den Begriff „Naturwissenschaft“<br />

weiter zu einer „Menschheitswissenschaft“.<br />

Der Metamorphose, der Umgestaltung<br />

und Weiterentwicklung von Geringerem<br />

zu Höherem, von Unedlem zu<br />

Edlem, fühlte er sich verpflichtet. Für ihn<br />

war Wasser ein Wesen zweier Welten,<br />

etwas überaus Lebendiges. Die Levitationstechnik<br />

weiterzuentwickeln, weg vom<br />

Wasser, hin zur Levitation anderer Substanzen,<br />

nicht zuletzt von Eisen, waren<br />

weitere Schritte. Aus der Beobachtung<br />

des Lebendigen leitete er seine Erkenntnisse<br />

über die Stoffwechselvorgänge im<br />

Menschen ab.<br />

Und wenn er über ein von ihm konzipiertes<br />

Müllkonzept sprach, in dem Mülldeponien<br />

überflüssig sind, dann sprach<br />

er zwingend auch über die Levitation,<br />

sprach er auch über die Bildekräfte, die<br />

Formkräfte im Menschen, über Homöopathie<br />

und die Wirkungsweise der Lymphe<br />

und des Blutes.<br />

Eine Vielzahl seiner Aufsätze und Artikel<br />

in der <strong>Matrix3000</strong> hat der Michaels<br />

Verlag dankenswerterweise zusammengefaßt<br />

und in Form von zwei Büchlein<br />

herausgegeben.<br />

Die Titel mögen exemplarisch dafür<br />

stehen, wofür Wilfried Hacheney stand.<br />

Das eine Büchlein nannte er „Paradies<br />

auf Erden“, das zweite Büchlein<br />

nannte er „Biophysik“.<br />

Seine physikalischen Forschungen<br />

gingen einher mit der Weiterentwicklung<br />

in philosophischer<br />

Hinsicht. Je tiefer er in die Technik<br />

eingriff, desto höher mußte er sein<br />

Denken treiben.<br />

Wir haben uns entschieden, in<br />

dieser <strong>Matrix3000</strong>-<strong>Ausgabe</strong> mit zwei<br />

Beiträgen an Wilfried Hacheney zu<br />

erinnern, von denen wir annehmen,<br />

daß sie ihm sehr wichtig waren. Zum<br />

einen veröffentlichen wir einen Text<br />

im Bereich Spiritualität, und zwar<br />

seine Hinweise darauf, welche Fehlentwicklung<br />

die gesamte Naturwissenschaft<br />

genommen hat und wohin<br />

sie sich hätte entwickeln können.<br />

Und den zweiten Beitrag finden Sie<br />

gleich anschließend im Gesundheitsbereich<br />

– hier spricht er darüber,<br />

welche Aufgaben die Lymphe hat und<br />

welche das Blut, über den Stoffwechselvorgang<br />

und nicht zuletzt darüber,<br />

wie sich jeder Mensch mit seinen<br />

Gedanken und dem Bewußtsein seine<br />

Realität aktiv selber schafft. Hier<br />

sind wir dann bei dem Thema, das ihn<br />

im Buch „Vom Geschöpf zum Schöpfer“<br />

am meisten bewegte: Dem Menschen<br />

der aktiv eine Mitschöpferrolle<br />

übernimmt.<br />

Wilfried, wir wünschen Dir, daß<br />

deine Erkenntnisse von immer mehr<br />

Menschen aufgegriffen werden. ■<br />

36<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Gesundheit<br />

Blut,<br />

Lymphe<br />

und<br />

Stoffwechsel<br />

Wie der Mensch zum<br />

Mitschöpfer wird<br />

Wilfried Hacheney<br />

Die Aufgaben und Eigenschaften des<br />

Wassers in und auf der Erde unterscheiden<br />

sich von den Aufgaben<br />

des Wassers zwischen dem Umfeld der<br />

Erde und der Erde selbst.<br />

Diese Aufgaben des Wassers zwischen<br />

dem Umfeld der Erde und der Erde selbst<br />

können wir ausschließlich im Menschen<br />

erkennen und nicht über eine Naturbetrachtung<br />

und -erforschung. Es sind<br />

mikrokosmische Entsprechungen einer<br />

makrokosmischen Wirklichkeit, die wir<br />

anschauen können über Lymphe und<br />

Blut. Das zu erkennen wäre die Aufgabe<br />

einer ganzheitlichen Wissenschaft.<br />

Verfolgen wir den Weg des Stoffwechsels,<br />

dann sehen wir, wie die Nahrungsmittel<br />

als Fremdstoffe aufgenommen<br />

werden und fermentativ aufgeschlossen<br />

werden. Das geschieht unter biomechanischen<br />

und rhythmischen Bewegungsformen<br />

auf komplexer Grundlage.<br />

Vom Magenausgang an aber vollzieht<br />

sich ein Prozeß, der bis zur Stunde nicht<br />

durchschaut worden ist. Wäre dieser<br />

Prozeß von einer ganzheitlichen Wissenschaft<br />

erkannt worden, dann hätte das<br />

tiefgreifende Konsequenzen in bezug auf<br />

viele Bereiche unseres Lebens.<br />

Ab dem Magenausgang wird die Nahrung<br />

von den Saugkräften der Lymphe<br />

übernommen und homöopathisiert, das<br />

heißt, die Bildekräfte werden (mit zunehmender<br />

Oberfläche) vom Stoff getrennt.<br />

Es findet eine regelrechte substantielle<br />

Stoffvernichtung statt – in Richtung<br />

Stoffwechsel. Auf diese Weise wird das<br />

Homöopathische erkennbar als das<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 37


Gesundheit<br />

grundsätzliche Prinzip einer solchen<br />

substantiellen Stoffvernichtung. Die homöopathischen<br />

Abstufungen entsprechen<br />

den unterschiedlichen Oberflächen<br />

und somit den homöopathischen<br />

Potenzstufen.<br />

So wird der homöopathische Prozeß<br />

erkennbar als ein real physikalischer<br />

Vorgang. Schon in<br />

dem Wort „lymphos“ wird das Prinzip<br />

erkennbar. Es kommt aus dem Altgriechischen<br />

und drückt in lebendiger<br />

Weise den Vorgang aus: reinstes, saugendes<br />

Wasser. Dabei handelt es sich<br />

nicht um einfache Saugkräfte, so wie<br />

sie aus Technik und Physik bekannt<br />

sind. Es handelt sich vielmehr um solche<br />

Saugkräfte, die dem Wesenhaften<br />

des Lichtes verwandt sind und somit<br />

dem Sonnenhaften.<br />

Die Sonne, so sagte Rudolf Steiner,<br />

sei ein durch und durch saugendes<br />

Prinzip. Und wer das nicht verstanden<br />

habe, der könnte die Vorgänge zwischen<br />

Erde, Mensch und Kosmos nicht<br />

verstehen.<br />

Diesem homöopathischen System<br />

der Lymphe steht das Blutsystem gegenüber.<br />

Es bildet mit der Lymphe eine<br />

bedeutende Polarität. Auch das Blut<br />

nimmt Kräfte auf, aber diese Kräfte sind<br />

vollkommen anderer Art und entstammen<br />

nicht den homöopathischen Vorgängen.<br />

Es sind Kräfte, die im Bewußtsein<br />

des Menschen entstehen und Räume<br />

bilden. Diese Räume wiederum führen<br />

zur Gestalt, dem Wahrnehmbaren<br />

des Raumes.<br />

Die kosmischen und die planetarischen<br />

Kräfte kommen über das Wasser<br />

auf die Erde. Die Kräfte des Bewußtseins<br />

kommen über das Blut in den<br />

Menschen. Das moralische Bewußtsein<br />

des Menschen entsteht durch einen bewußt<br />

gewordenen Willen. Dieser – aus<br />

der Dumpfheit des Stoffwechsels erwachte<br />

und bewußt gewordene – Wille<br />

beeinflußt unser Denken. Über das erhellte<br />

Denken wird der zweite Weg zur<br />

Beeinflussung der Seele eröffnet und<br />

wirkt - über das Herz - auf die entsprechenden<br />

Atmungs- und Stoffwechselkreisläufe.<br />

So wirkt also Bewußtsein über<br />

Wille und Denken auf die Seele<br />

und über die Seele in das Blut.<br />

Dem Blut wird damit eine hohe<br />

Qualität gegeben, mit der es<br />

wiederum auf Atmung und<br />

Stoffwechsel einwirken<br />

kann.<br />

Was an uns Gestalt<br />

ist ... das ist<br />

Bewußtgewordenes<br />

unserer selbst. Mit<br />

diesem Bewußtsein<br />

vermögen<br />

wir das ganze innere Menschenwesen<br />

zu erhellen und zu durchleuchten und<br />

finden so im Innern den Kosmos wieder.<br />

<strong>Durch</strong> das Bewußtsein holen wir Kräfte<br />

in uns hinein und verwandeln sie zu<br />

allem, was an uns Gestalt ist. So geht<br />

Seelenqualität als Gestaltendes in das<br />

Blut hinein. Das Blut verwaltet diese<br />

Kraft der Gestaltung und offenbart sie<br />

durch die Vielfältigkeit der Substanzen<br />

unseres Leibes. Die Substanz wird<br />

durch die Qualität der gestaltenden<br />

Kräfte bestimmt, die in das Blut hineingebracht<br />

wurden (und niemals durch<br />

sich selbst). Die Kraft der Bildung der<br />

Gestalt bestimmt somit die Qualität des<br />

stofflichen Seins – des Ineinandergreifens<br />

– des Verwandelns.<br />

Schauen wir nur mit unseren<br />

Sinnen auf die Außenwelt,<br />

dann erkennen wir alles an der<br />

Form. Bleiben wir bei den Sinnen<br />

stecken, dann bilden<br />

wir aus<br />

den äuß<br />

e r e n<br />

E r -<br />

38 MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


scheinungsformen unsere Naturgesetze.<br />

Dann wird alles, was nur<br />

mit den Sinnen wahrgenommen<br />

wird, abstrakt. Genau wie die<br />

Naturgesetze abstrakt geworden<br />

sind.<br />

Nur wenn wir die Ganzheit betrachten,<br />

alle Hintergründe mit<br />

einbeziehen, dann werden wir<br />

fähig sein, diese Abstraktionen<br />

wieder aufzulösen. Dann können wir<br />

erkennen, daß das Gestaltende das<br />

Zentrale ist.<br />

Das Gestaltende hat seine Ursachen<br />

im Kosmischen. So weben die<br />

Kräfte zwischen „Himmel und Erde“.<br />

Noch einmal: Unsere Wachheit, unsere<br />

Aufmerksamkeit, unser Bewußtsein<br />

sind entscheidend für die Qualität<br />

der Gestalt. Und die Qualität der Gestalt<br />

ist die Voraussetzung für die Qualität<br />

des Stoffes. Es ist so wichtig, sich darüber<br />

klar zu werden, damit wir fähig<br />

werden, in der richtigen Weise mit dem<br />

Stoff umzugehen. Denn das Stoffliche<br />

hängt - im Zusammenhang mit dem<br />

Menschen - von der Lichthaftigkeit seiner<br />

Gestalt ab. Sie bleibt durchdrungen<br />

in den Keimformen.<br />

Der Mensch „malt“<br />

mit seinem Atem Bilder<br />

Die Bedeutung der <strong>Durch</strong>dringung<br />

von Wille und Bewußtsein in bezug<br />

auf die Stoffbildekraft muß erkannt<br />

werden. Das Dumpfe und Dunkle<br />

muß in das Bewußtsein erhoben werden.<br />

Das Wirken der gestaltbildenden<br />

Kräfte können wir sogar am Atem erkennen.<br />

Im Winter - an einer kalten<br />

Fensterscheibe. Wir sehen dort das<br />

Resultat der gestaltbildenden Kräfte,<br />

Das Gestaltende hat<br />

seine Ursache im<br />

Kosmischen.<br />

So weben die Kräfte<br />

zwischen<br />

"Himmel und Erde".<br />

die vom Blut der Lunge übertragen<br />

worden sind. Und wir können sehen,<br />

wie sich, über den Atem, wundersame<br />

Gestalten am Fenster abbilden.<br />

Jeder Mensch „malt“ sozusagen<br />

mit seinem Atem Bilder, die sich von<br />

Mensch zu Mensch und darüber hinaus<br />

von Atemzug zu Atemzug verändern.<br />

Läßt man hingegen ein Tier gegen eine<br />

solche Scheibe atmen, dann entstehen<br />

keine Bilder ...<br />

Der Wasserdampf in der Atemluft<br />

zeigt uns noch etwas anderes an. Er<br />

entspricht, in seiner Zustandsform in<br />

bezug auf die Oberfläche, dem Wasser<br />

in der Ionosphäre. Es ist die gleiche<br />

spezifische Oberfläche, die das Blut im<br />

Herzen und im direkten Koronarbereich<br />

hat. Die spezifische Oberfläche in diesem<br />

Zustand entspricht der Zahl nach<br />

der Lichtgeschwindigkeit.<br />

Gesundheit<br />

Vom Geschöpf zum Schöpfer<br />

Die Vorstellung von einem chemisch<br />

ablaufenden Stoffwechsel ist geeignet,<br />

den Menschen abhängig zu<br />

machen. Abhängig von einem ihn<br />

beherrschenden Außen, abhängig<br />

von vorgegebenen Lebensmitteln,<br />

abhängig von tausenden von Sachzwängen<br />

— würde es anders gesehen,<br />

dann wäre dem Freiheitsprinzip<br />

Tür und Tor geöffnet. Dann<br />

würde man erkennen, daß der<br />

Mensch nicht durch chemische<br />

Vorgänge erhalten und<br />

verwandelt wird. Man würde<br />

erkennen, daß er nicht der<br />

Umgestaltete, sondern der<br />

Gestaltende ist, nicht Erschaffener,<br />

sondern Schöpfer.<br />

Aber Gestalter und Schöpfer<br />

sein setzt etwas voraus - ein Bewußtsein,<br />

das weit über das Moralische hinausgeht:<br />

Das Bewußtsein seiner Freiheit.<br />

Und dieses Bewußtsein seiner<br />

Freiheit entsteht dann, wenn er seinen<br />

Willen mit dem „Ich“ verbindet,<br />

dem Ich als der Mitte zwischen Christus<br />

und Ego.<br />

Von dieser Mitte aus hat er die Freiheit<br />

der Wahl. Und das ist die einzige<br />

Freiheit, die der Mensch überhaupt<br />

hat. Er hat die Freiheit zu wählen, ob<br />

er vom Ich zum Ego hinabstürzen will<br />

oder aber sich erheben zum Christus.<br />

Und es ist die menschlichste aller<br />

Entscheidungen.<br />

Es liegt an uns, ob wir unseren<br />

Menschenauftrag annehmen<br />

oder aber ihn verweigern - und<br />

uns mit dieser Verweigerung abschneiden<br />

vom Bewußtsein unserer<br />

selbst, uns den Wirkungen der Sinne<br />

ausliefern und über ein mechanistisch<br />

verstandenes Leben hinunterstürzen<br />

in die Seelenlosigkeit. ■


Gesundheit<br />

Ich spüre ein warmes Kribbeln<br />

an meinem Hinterkopf.<br />

Die Finger von Elisa Dorandt<br />

scheinen Lichtfrequenzen in<br />

mein Stammhirn auszustrahlen<br />

und von dort aus meinen ganzen<br />

Körper zu scannen. „Mal sehen,<br />

was Dein Unterbewußtsein mir<br />

kommuniziert“, sagt die groß<br />

gewachsene, blonde Frau mit<br />

liebevoller Stimme.<br />

Dann die Aufforderung: „Fokussiere<br />

dich auf den Punkt oberhalb<br />

des rechten Ohres“. Bilder<br />

tauchen aus dem Innersten auf, die<br />

mich tief berühren, weil sich offenkundig<br />

uralte Verhaltensmuster<br />

von mir zeigen. „Mach mit Deiner<br />

Stimme die Emotionen wach, die<br />

Du jetzt erlebst. Dann atme bewußt<br />

Farbe in die Stelle“, sagt Elisa<br />

Dorandt.<br />

einatme. Schon nach kurzer Zeit entsteht<br />

aus den negativen Emotionen und<br />

„Tiefe Prägungen sollen so einfach<br />

mit emotionaler Stimme und Farbe den schaurigen Bildern ein schönes<br />

gelöscht werden?“, frage ich mich ein Erleben. Dafür schmerzt mein rechtes<br />

wenig ungläubig, bevor ich laut Smaragdgrün<br />

in meinen rechten Hinterkopf lebendig mache. So führt mich Elisa<br />

Knie. Ich sehe weitere Bilder, die ich<br />

Abenteuerreise<br />

Wie die frühere TV-Moderatorin Elisa Dorandt<br />

Spontanheilungen bei Krebskranken erreicht<br />

Ingomar Schwelz<br />

Dorandt quer durch meinen Körper.<br />

Es ist eine Abenteuerreise in meine<br />

100 Billionen Körperzellen. Nach drei<br />

Sitzungen innerhalb von zwei Tagen<br />

durch den Fleischwolf gedreht, fühle ich<br />

mich jetzt prickelnd wach. Verdrängte<br />

Emotionen hochkommen lassen, sie intensiv<br />

mit Stimme wahrnehmen, dann<br />

den Break machen. Schließlich für seine<br />

Ohren laut hörbar Farbe in jenen Körperteil<br />

atmen, wo so lange die vielen<br />

Gefühle sorgsam weggesperrt waren.<br />

Bei bewußter lauter Stimme und lautem<br />

Atmen, so bemerke ich, kontrolliert das<br />

Gehirn meine Emotionen nicht mehr.<br />

„Ich ändere mit diesem Erleben“, so<br />

meint Elisa Dorandt, „im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die Chemie meiner Körperzellen.<br />

Jetzt kann die Schöpfungsfrequenz<br />

die Selbstheilung in Gang setzen,<br />

denn die eigene Zell-Intelligenz ist immer<br />

an einer Lösung interessiert.“<br />

Inzwischen kann sich die 56jährige<br />

Kölnerin vor Todgeweihten-Hilferufen<br />

kaum retten – die Kunde ihres<br />

Lebenselixiers bei Krebs und anderen<br />

Leiden verbreitete sich wie ein<br />

Lauffeuer. Mit ihrer Art der „chemischen<br />

Cell-Reinigung“ bringt sie Gestreßte,<br />

Geplagte und von der Schulmedizin<br />

Aufgegebene wieder in ihre<br />

ureigenste Lebens-Kraft.<br />

Die Münchner Rechtsanwältin Eva-<br />

Maria Sanders hatte dann den Boom<br />

um Dorandt mit ihrem Buch „Leben!<br />

- Ich hatte Krebs und wurde gesund“<br />

ausgelöst. Die Anwältin war mit der<br />

schulmedizinischen Diagnose „Krebs<br />

im Endstadium, sie haben noch sechs<br />

Wochen zu leben“ verzweifelt bei<br />

Dorandt gestrandet. Nach dem „emotionalen<br />

Hausputz“ hatte die Anwältin<br />

eigenen Worten nach faktisch über<br />

Nacht die Krücken weggeworfen und<br />

gespürt: Das Leben hat mich wieder.<br />

Die Psychotherapie, die sie im Krankenhaus<br />

bekam, sei dagegen eine tote<br />

Wissenschaft. „Heilung wirkt wie einen<br />

Lichtschalter anknipsen“.<br />

In den individuellen Meetings läßt<br />

Frau Dorandt abgespeicherte Lebens-Programme<br />

erkennen. „Dem<br />

Kontrollsystem Gehirn nehme ich die<br />

Macht, damit uns die eigene emotionale<br />

Masse nicht tötet“, sagt Dorandt.<br />

„Wer seine Glaubenssätze auflöst,<br />

sich gefühlsmäßig einläßt und seine<br />

Konflikte emotional klärt, der benötigt<br />

seine Krankheit nicht länger“,<br />

meint Elisa Dorandt. Und sie sagt<br />

selbstsicher: „Krebs heilen ist nicht<br />

mein Ziel, sondern ihm die Nahrung<br />

nehmen.“ ■<br />

Kontakt zum Autor: i.schwelz@web.de<br />

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Einerseits wird der regelmäßige<br />

Verzehr dieser<br />

Fische empfohlen und andererseits<br />

wird wegen der<br />

hohen Schadstoffbelastung<br />

und der Überfischung der<br />

Meere auch davon abgeraten.<br />

Das aus Fischen und<br />

Fischabfällen gewonnene<br />

Öl kann große Mengen an<br />

Schadstoffen enthalten.<br />

Außerdem vertragen viele<br />

Menschen Fischölkapseln<br />

nicht gut und nehmen<br />

diese dann doch nicht<br />

regelmäßig. Mit DHA<br />

aus Algen ist jetzt eine<br />

echte Alternative verfügbar.<br />

Nach 15 Jahren<br />

Forschung, ursprünglich<br />

aus einem Projekt für die<br />

NASA, kann jetzt DHA<br />

aus gezüchteten Algen in<br />

speziell dafür entwickelten<br />

Pflanzenkapseln angeboten<br />

werden. Dieser Schritt<br />

lag nahe, denn letztlich<br />

produzieren auch die Fische<br />

das DHA nicht selbst,<br />

sondern akkumulieren es<br />

aus DHA-reichen Algen.<br />

Heilpraktiker Robert<br />

Schneider ist von der<br />

Qualität des Algen-DHA´s<br />

überzeugt: „Meine Patienten<br />

vertragen es sehr<br />

gut, auch jene, die bisher<br />

Fischöl abgelehnt haben,<br />

weil sie unter anderem<br />

unangenehmes Aufstoßen<br />

davon bekamen. DHA ist<br />

für Vegetarier und alle,<br />

die aus anderen Gründen<br />

keinen Fisch essen,<br />

unerlässlich, aber letztlich<br />

profitiert jeder von einer<br />

ausreichenden DHA-Zufuhr.<br />

Viele wissen heute,<br />

das Omega-3-Fettsäuren<br />

wichtig sind und dass<br />

ein Zuviel an Omega-6<br />

entzündliche Prozesse fördert.<br />

Unsere übliche Nahrung<br />

hat jedoch einen zu<br />

hohen Anteil an Omega-6<br />

und kaum jemand ernährt<br />

sich so bewusst, dass er<br />

das ideale Verhältnis von<br />

einem Anteil Omega-3 zu<br />

drei Anteilen Omega-6 erreicht.<br />

Aber selbst, wenn<br />

man den Omega-3-Anteil<br />

über Leinöl oder Hanföl<br />

stei-gert, diese Öle versorgen<br />

uns mit ALA (Alpha-<br />

Linolensäure), die auch<br />

wichtig ist aber nicht mit<br />

der für unser Hirn, Herz<br />

und unsere Augen wichtigsten<br />

Fettsäure DHA.<br />

Die Leber kann zwar in<br />

geringen Mengen DHA<br />

aus ALA synthetisieren,<br />

aber das reicht in vielen<br />

Fällen nicht aus. Ich rate<br />

daher jedem vorbeugend<br />

täglich eine Kapsel Algen-<br />

DHA einzunehmen.<br />

“DHA ist ein integraler<br />

Bestandteil von Zellmembranen,<br />

vor allem der<br />

Nervenzellen und befindet<br />

sich hauptsächlich im Gehirn<br />

und in der Netzhaut.<br />

Fast alle Omega-3-<br />

Fettsäuren des Gehirns<br />

und bis zu 93 Prozent der<br />

Omega-3-Fettsäuren der<br />

Netzhaut bestehen aus<br />

DHA. Außerdem ist DHA<br />

eine Schlüsselkomponente<br />

des Herzgewebes und ein<br />

natürlicher Bestandteil der<br />

Muttermilch.<br />

Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Studien bestätigen,<br />

dass jeder Mensch von<br />

einer ausreichenden<br />

Versorgung mit DHA<br />

profitieren kann:<br />

Bei werdenden Müttern<br />

unterstützt DHA eine<br />

gesunde Schwangerschaft.<br />

Bei Embryos und Säuglingen<br />

ist DHA wichtig<br />

für die Entwicklung des<br />

Gehirns und der Augen.<br />

Bei Kindern verbessert<br />

DHA die Entwicklung<br />

der Konzentrationsfähigkeit<br />

und fördert einen<br />

gesunden Schlaf und bei<br />

Erwachsenen und auch im<br />

Alter unterstützt DHA die<br />

Gesunderhaltung des Gehirns,<br />

der Augen und des<br />

Herz-Kreislauf-Systems.


Gesundheit<br />

Lieber gesund leben und ethisch richtig<br />

handeln als krank sein und das Falsche<br />

tun.“ Wer würde diesen Satz nicht<br />

unterschreiben? Und doch entscheiden<br />

sich Millionen Menschen täglich für die<br />

zweite Alternative. Der Fleischkonsum<br />

hat sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht.<br />

Er sorgt für ernährungsbedingte<br />

Krankheiten und millionenfaches<br />

Tierleid und ist mittlerweile sogar zur<br />

Bedrohung für unser Klima geworden.<br />

John Robbins, Gründer der Umweltbewegung<br />

„Earth Save“ wies vielen den<br />

Weg zur „Ernährung für ein neues Jahrtausend“.<br />

Es klingt wie die amerikanische Version<br />

der Geschichte vom „Jungen<br />

Buddha“: John Robbins war von<br />

seinem reichen Vater dazu ausersehen,<br />

das größte Eiscreme-Firmenimperium<br />

der Welt zu erben. Doch es kam anders.<br />

Wie sich der verhätschelte Eiscreme-<br />

„Saulus“ zum „Paulus“, zu einem der<br />

einflußreichsten Ernährungsapostel der<br />

Gegenwart wandelte, das ist wirklich<br />

ein Stoff, aus dem Legenden gestrickt<br />

sind. Als die Zeit kam, zeigte der Eisprinz<br />

dem amerikanischen Traum vom<br />

unbegrenzten Profit die kalte Schulter.<br />

Er hatte begonnen einen neuen Traum<br />

zu träumen: „Dieser Traum beruht auf<br />

der Ehrfurcht vor dem Leben, einem<br />

Leben im Einklang mit den Gesetzen<br />

der Schöpfung.“ Als Robbins von der<br />

gesundheitsschädigenden Wirkung<br />

von gefrorenem Butterfett und Zukker,<br />

den Hauptbestandteilen von Eis,<br />

erfuhr, verließ er das elterliche Unternehmen.<br />

„Ich wollte einfach nicht<br />

später in den Spiegel schauen und<br />

wissen, daß mein Wohlstand darauf<br />

aufgebaut ist, die Menschen krank zu<br />

machen.“Ausgerechnet in der Hamburger-Hochburg<br />

USA warb er nun<br />

für pflanzliche Fette, Gemüse, Obst<br />

42<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Gesundheit<br />

Ernährung<br />

für das<br />

21. Jahrhundert<br />

Vegetarismus hilft der Gesundheit,<br />

der Umwelt und den Tieren<br />

Roland Rottenfußer<br />

Nutztierhaltung<br />

ist für 17 Prozent<br />

aller Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich<br />

und Getreide. Der erste „Anhänger“<br />

von Robbins’ neuer Ernährungsweise<br />

wurde sein eigener Körper. Der<br />

Gesundheitszustand des damals an<br />

Kinderlähmung und schwerem Asthma<br />

leidenden jungen Mannes besserte<br />

sich rapide. Seine Bücher „Ernährung<br />

für ein neues Jahrtausend“<br />

und „Food Revolution“ gelten heute<br />

als Klassiker und haben seit ihrem<br />

Erscheinen nichts an Aktualität verloren.<br />

Daneben gründete Robbins<br />

die Umweltorganisation „Earth Save“<br />

mit dem Slogan: „Healthy People,<br />

healthy Planet“.<br />

Planet der<br />

„Nutztiere“<br />

Im Zuge der<br />

Diskussion um<br />

CO 2<br />

und die Klimaerwärmung<br />

wird heute wieder<br />

häufiger auf die<br />

schädliche Wirkung der Tierhaltung<br />

hingewiesen. Der internationale<br />

Forschungsbericht „Livestock in a Changing<br />

Landscape“ hat 2010 eine erschütternde<br />

Bilanz gezogen: 1,7 Milliarden<br />

Tiere werden weltweit als „Nutztiere“<br />

verwertet bzw. mißbraucht. Ein Drittel<br />

der landwirtschaftlichen Flächen der<br />

Erde dienen allein der Herstellung von<br />

Tierfutter. Nutztierhaltung ist insgesamt<br />

für 17 Prozent aller Treibgasemissionen<br />

verantwortlich (CO 2<br />

, Methan u.a.). Die<br />

Tendenz ist steigend, weil die Schwellenländer<br />

danach streben, sich westlichen<br />

Standards beim Fleischverkehr<br />

anzupassen.<br />

Hier einige weitere erschreckende Fakten<br />

zum Thema „Fleisch und Umwelt“:<br />

• Um einen Fleisch essenden Menschen<br />

ein Jahr lang zu versorgen, benötigt<br />

man 1,5 Hektar Land. Bei einem<br />

Vegetarier genügen 0,07 Hektar (etwa<br />

ein Zwanzigstel). Auf der gleichen Fläche,<br />

die man zur Produktion von 50 Kilogramm<br />

Rindfleisch benötigt, könnte<br />

man 8000 Kilogramm Kartoffeln oder<br />

10.000 Kilogramm Tomaten produzieren.<br />

• Die tropischen Regenwälder werden<br />

hauptsächlich für die Nutztierzucht<br />

zerstört. Jeder Hamburger aus Regenwald-Rindfleisch<br />

führt zur Vernichtung<br />

von über 16 Quadratmetern Wald. <strong>Durch</strong><br />

jede Person, die sich zu einer rein vegetarischen<br />

Ernährung entschließt, werden<br />

4000 Quadratmeter Waldfläche pro<br />

Jahr von der Abholzung verschont.<br />

• Viele Länder der Dritten Welt, in<br />

denen Kinder unterernährt sind, exportieren<br />

gleichzeitig Fleisch in die<br />

Industrieländer. Die 60 Millionen Menschen,<br />

die innerhalb eines Jahres weltweit<br />

verhungern, könnten ausreichend<br />

mit Nahrung versorgt werden, wenn die<br />

Amerikaner ihren Fleischverzehr nur<br />

um 10 Prozent verringern würden.<br />

• Nahrungsmittelknappheit erzeugt<br />

Angst und „Futterneid“ unter den Völkern,<br />

was nicht zuletzt in Kriegen eskalieren<br />

könnte.<br />

• Noch brisanter ist der Aspekt der<br />

Energieversorgung. Der Verbrauch an<br />

Strom und Heizung für die Nutztierzucht<br />

ist gigantisch. Fleischkonsum macht<br />

nicht zuletzt abhängiger von den Öl exportierenden<br />

Nationen und/oder von<br />

Atomkraftwerken.<br />

Schweine wie Maschinen behandeln<br />

Diese Argumente wären allein schon<br />

Grund genug, von Fleischkonsum Abstand<br />

zu nehmen oder ihn zumindest<br />

stark einzuschränken. Ein anderes<br />

Thema ist das millionenfache Leid der<br />

Tiere. John Robbins zitiert in seinen<br />

Büchern Untersuchungen, die belegen,<br />

daß „die höheren säugenden Wirbeltiere<br />

über eine mindestens ebenso ausgeprägte<br />

Schmerzempfindung verfügen<br />

wie wir selbst (…) Ihr Nervensystem ist<br />

fast identisch mit unserem, so wie auch<br />

ihre Reaktionen auf Schmerz bemerkenswert<br />

ähnlich sind.“ Robbins Resümee:<br />

„Wir konsumieren Alpträume<br />

zum Frühstück, zum Mittag- und zum<br />

Abendessen“, so Robbins. In einer amerikanischen<br />

Fachzeitschrift für Schweinezüchter<br />

heißt es: „Vergessen Sie, daß<br />

das Schwein ein Tier ist. Behandeln Sie<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 43


Gesundheit<br />

"Vergessen Sie,<br />

daß das Schwein<br />

ein Tier ist.<br />

Behandeln Sie es<br />

genauso wie eine<br />

Maschine in einer<br />

Fabrik."<br />

(Aus einer Fachzeitschrift<br />

für Schweinezüchter)<br />

es genauso wie eine Maschine in einer<br />

Fabrik. Gehen Sie beim Umgang mit den<br />

Schweinen wie beim Ölen eines Gerätes<br />

vor.“ Die Fleischproduzenten der Welt<br />

haben diesen Rat beherzigt – und genauso<br />

sieht unsere Welt auch aus.<br />

Wenn wir uns aber um die Umwelt<br />

und das Leid der Tiere nicht<br />

kümmern wollen, sollte uns eines<br />

doch auf den Nägeln brennen: unsere<br />

eigene Gesundheit. Für diejenigen,<br />

denen ethische Überlegungen „wurst“<br />

sind, solange die Wurst schmeckt, hält<br />

John Robbins ein paar Argumente bereit,<br />

vor denen niemand die Augen verschließen<br />

kann. Die moderne Massentierhaltung<br />

fordert auch von uns Menschen<br />

einen hohen Preis. Das Fleisch auf unseren<br />

Tellern enthält Rückstände von<br />

Pestiziden, Hormonen, wachstumsfördernden<br />

Substanzen, Insektiziden, Tranquilizern,<br />

radioaktiven Isotopen, Herbiziden,<br />

Antibiotika und Appetitanregern.<br />

Der menschliche Fleischesser dient, da<br />

er am Ende der Nahrungskette steht,<br />

all diesen Stoffen als „Endlager“. Kinder<br />

saugen alle diese Schadstoffrückstände<br />

buchstäblich mit der Muttermilch auf.<br />

Ein unfreiwilliges<br />

Ernährungsexperiment<br />

Der Glaube an die Notwendigkeit von<br />

Fleisch, Eiern und Milchprodukten gehört<br />

zu den fatalsten Irrlehren unserer<br />

Zeit. „Eiweißmythos“ nennt Robbins das<br />

Vorurteil, daß gerade diese Nahrungsmittel<br />

besonders kraftspendend und<br />

unverzichtbar für die menschliche Er-<br />

TaiChi- und QiGong-Produkte<br />

von höchster Qualität<br />

Seidenanzüge, Schuhe, Schwerter und Säbel, Meditationskissen u.v.m.<br />

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Gesundheit<br />

nährung seien. „Erwiesenermaßen ist<br />

ein Übermaß gerade dieser Produkte,<br />

die einstmals als Grundlage gesunder<br />

Eßgewohnheiten galten, verantwortlich<br />

für die heutige Epidemie von Herz-<br />

Kreislaufkrankheiten, Krebs, Osteoporose<br />

und vielen anderen Erkrankungen<br />

unserer Zeit.“<br />

Forschungsergebnisse der Loma-<br />

Linda-Universität in Kalifornien ergaben,<br />

daß die Herzinfarktrate bei reinen Vegetariern<br />

(die also auch auf Eier und Milchprodukte<br />

verzichten) nur ein Zehntel von<br />

der von Fleischessern betrug. Geweckt<br />

wurde das Interesse der Wissenschaft<br />

durch ein unfreiwilliges „Vegetarismus-<br />

Experiment“, das während des Zweiten<br />

Weltkriegs in Dänemark stattfand – mit<br />

drei Millionen Versuchspersonen. Wegen<br />

einer Lebensmittelknappheit wurde<br />

das vorhandene Getreide nicht mehr<br />

an Nutztiere verfüttert, sondern direkt<br />

dem Menschen zugeführt. In diesem<br />

Zeitraum sank die krankheitsbedingte<br />

Todesrate um 34 %. Ursache war offensichtlich<br />

die „Zwangsbekehrung“ der<br />

Bevölkerung zu einer vegetarischen Ernährungsweise.<br />

Sind Vegetarier „Schwächlinge“?<br />

Untersuchungen bei sogenannten „Naturvölkern“,<br />

die sich ausschließlich vegetarisch<br />

ernähren – etwa den Hunza<br />

in Pakistan – ergaben eine erstaunlich<br />

hohe Lebenserwartung von 90 bis 100<br />

Jahren. Beinahe noch verblüffender ist,<br />

daß diese Menschen ihre geistige und<br />

körperliche Leistungsfähigkeit bis ins<br />

hohe Alter erhalten. „Keine der zahlreichen<br />

in unserer Kultur im Alter weit verbreiteten<br />

degenerativen Erkrankungen<br />

trat bei diesen Völkern auf.“ Der Vegetarier<br />

– ein blaßgesichtiger, ausgemergelter<br />

und mißmutiger Schwächling?<br />

Von diesem liebgewordenen Vorurteil<br />

werden sich nun selbst „eingefleischte“<br />

Schweinshaxenliebhaber trennen müssen.<br />

Eine ausgewogene Pflanzenkost<br />

deckt im Normalfall problemlos unseren<br />

Eiweißbedarf.<br />

„Es ist ausgesprochen schwer, eine<br />

aus diversen pflanzlichen Produkten<br />

bestehende Kostform so zusammenzustellen,<br />

daß dabei ein ernstzunehmender<br />

Verlust von Körpereiweiß auftritt“,<br />

heißt es in einer wissenschaftlichen<br />

Untersuchung der Harvard Universität.<br />

Wer dennoch Angst hat, „vom Fleisch zu<br />

fallen“, der sollte Ratgeber- und Kochbücher<br />

zu vegetarischer Ernährung<br />

besorgen und sich die Eiweißtabellen<br />

zu Gemüte führen. Bestimmte Gemüse-<br />

und Getreideprodukte enthalten besonders<br />

viel gesundes Eiweiß. Darunter<br />

Sojabohnen und Tofu, Kresse, Spinat,<br />

Brokkoli, Rosenkohl, Pilze, Kopfsalat<br />

und Weizenkeime.<br />

Auch Krebs kann<br />

ernährungsbedingt sein<br />

Ein weiteres Beispiel für gezielte Desinformation<br />

des Verbrauchers ist nach<br />

John Robbins’ Auffassung Krebs. Unzählige<br />

Milliarden Euro wurden bereits<br />

in die Suche nach einem „Wundermittel<br />

Untersuchungen<br />

bei Vegetariern<br />

ergaben eine<br />

erstaunlich hohe<br />

Lebenserwartung<br />

von 90 bis 100<br />

Jahren<br />

gegen Krebs“ investiert – bis heute ohne<br />

Erfolg. Sich widersprechende Veröffentlichungen,<br />

die beim Verbraucher den<br />

Eindruck hinterlassen, daß „fast alles“<br />

Krebs verursachen kann, sollen die mittlerweile<br />

gesicherte Erkenntnisse über<br />

die krebserregende Wirkung von Fleisch<br />

und Milchprodukten nur verschleiern.<br />

Das behauptet jedenfalls Robbins in<br />

seinen Büchern. „Wir verlieren einen<br />

Kampf, den wir vermeiden könnten.“<br />

Untersuchungen in zahlreichen Ländern<br />

der Erde belegen, daß zum Beispiel das<br />

Risiko von Darmkrebs proportional zum<br />

Fleisch- und Fettkonsum eines Volkes<br />

steigt.<br />

Ist also nur der „fanatische“ und konsequente<br />

Vegetarier auf dem richtigen<br />

Weg? Es fällt vielen Menschen noch<br />

ausnehmend schwer, ganz auf Fleisch<br />

oder gar auf Eier und Milchprodukte zu<br />

verzichten. Dies hat weniger mit persönlicher<br />

„Schwäche“ als vielmehr mit<br />

der Prägung durch unsere Fleischkultur<br />

und teilweise auch mit persönlicher<br />

Veranlagung zu tun. Einige Menschen<br />

haben sich mühelos auf vegetarische<br />

Ernährung umgestellt, andere werden<br />

das Gefühl nicht los, Fleisch zu „brauchen“.<br />

Das Gute an der vegetarischen<br />

Bewegung ist aber, daß sie verschiedene<br />

Abstufungen von „Korrektheit“ duldet.<br />

Jede Fleischmahlzeit, die durch Kartoffel-Lauch-Auflauf<br />

oder Spinat-Spaghetti<br />

ersetzt wird, ist ein Schritt in die richtige<br />

Richtung. Auch kommt es sehr darauf<br />

an, welche Qualität Lebensmittel haben.<br />

Einige Maßnahmen kann wirklich jeder<br />

Leser bis zu einem gewissen Grad sofort<br />

ergreifen:<br />

• Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte<br />

schrittweise reduzieren und beobachten,<br />

ob und wann sich „Leidensdruck“<br />

einstellt. Dabei hilft das Wissen<br />

um schmackhafte vegetarische Gerichte,<br />

was nichts mit faden „Beilagen“ zu<br />

tun hat. Spezielle Kochbücher können<br />

dieses Wissen vermitteln.<br />

• Auf fair gehandelte und vollwertige<br />

Kost achten. Diese findet sich am ehesten<br />

in Naturkostläden und Reformhäusern,<br />

aber mittlerweile auch in vielen<br />

Supermärkten.<br />

• Obst, Salat und Rohkost mindestens<br />

„zusätzlich“ zu deftigen Gerichten<br />

verzehren.<br />

• Regelmäßig gesunde Tage einlegen,<br />

in den Sie zum Beispiel nur Rohkost<br />

essen und den Organismus entlasten.<br />

• Mit Fleischersatzprodukten experimentieren.<br />

Tofu-Würste unterscheiden<br />

sich im Geschmack z.B. nicht allzu sehr<br />

von den Originalen aus Schweinefleisch.<br />

Nüsse, Sojaprodukte, Pilze und Hülsenfrüchte<br />

vermitteln Körper und Seele das<br />

Gefühl, sich etwas „Kompaktes“ einverleibt<br />

zu haben.<br />

Was bisher gesagt wurde, macht<br />

deutlich, daß beim jetzigen Entwicklungsstand<br />

unserer Zivilisation kein Unterschied<br />

mehr besteht zwischen dem<br />

persönlichen Wohl des Menschen und<br />

dem der Tiere und der Umwelt. Es ist an<br />

der Zeit, daß wir uns endlich zu mitfühlenden<br />

und rücksichtsvollen Menschen<br />

entwickeln – und dies (auch) aus purem<br />

Egoismus! ■<br />

Die Vereinigung von John Robbins in den<br />

USA: www.earthsave.org<br />

Bücher zum Thema:<br />

John Robbins: Ernährung für ein neues Jahrtausend,<br />

Nietsch Verlag, 409 Seiten, 19.90 €<br />

(Der Klassiker)<br />

John Robbins: Food Revolution, Nietsch Verlag,<br />

400 Seiten, 19,90 € (aktuellere Fakten)<br />

Barbara Rütting: Essen wir uns gesund,<br />

Goldmann Verlag, 480 Seiten, 9,95 € (das<br />

Praxisbuch mit vielen Kochrezepten)<br />

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Wurzeln<br />

Die Pyramiden<br />

von<br />

Dahshur<br />

Gernot L. Geise<br />

Es ist noch<br />

längst nicht<br />

alles erklärbar!<br />

Die „Rote Pyramide“:<br />

Eine Schwester der Cheopspyramide?<br />

Die sogenannte Rote Pyramide von<br />

Dahshur wird auch „Dahshur-Nord“-<br />

Pyramide genannt. Aufgrund „nicht<br />

ganz zwingender Beweise“ wird sie, wie<br />

auch die rund 1,5 Kilometer südlich gelegene<br />

sogenannte Knickpyramide, dem<br />

Pharao Snofru zugeordnet. Bis vor kurzer<br />

Zeit lag sie in einem militärischen<br />

Sperrbezirk und war demgemäß für die<br />

Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auch<br />

heute noch liegen in der Umgebung militärische<br />

Anlagen, die durch Zäune gesichert<br />

sind. Bewaffnete Soldaten sind<br />

überall präsent, allerdings sind sie gegenüber<br />

Touristen ausnehmend freundlich<br />

und zeigen bereitwillig die um<br />

die Pyramide befindlichen kläglichen<br />

Überreste von Satellitenpyramiden und<br />

Tempelanlagen. Natürlich erwarten sie<br />

dafür ein Bakschisch, was in Ägypten<br />

jedoch selbstverständlich ist.<br />

Interessanterweise ist die Rote Pyramide<br />

neben den Gizeh-Pyramiden<br />

die einzige ägyptische Pyramide, die<br />

als „perfekte“ Pyramide gebaut wurde.<br />

Der Böschungswinkel ist im Vergleich<br />

zu den Gizeh-Pyramiden allerdings etwas<br />

flacher (43° 22‘, Cheopspyramide:<br />

rund 52°). Ein Unterschied besteht auch<br />

in der Größe des verwendeten Baumaterials.<br />

Während im Inneren durchaus<br />

wie in der Cheopspyramide die gleichen<br />

riesigen Granit-Megalithsteine verbaut<br />

wurden, hat man für die Außenverkleidung<br />

kleinere Steinblöcke verwendet.<br />

Da die Pyramide (wie auch die „Knickpyramide)<br />

auch vom Gizeh-Plateau aus<br />

erkennbar ist, könnte durchaus ein Zusammenhang<br />

zwischen ihnen bestehen.<br />

Die Bezeichnung „Rote Pyramide“<br />

stammt nicht etwa von dem äußeren erkennbaren<br />

Baumaterial, es besteht aus<br />

demselben ockerbeigen Sandstein wie<br />

die Umgebung. Aus der Nähe betrachtet<br />

zeigt dieses Gestein einen erschrekkenden<br />

Erosions-Verfall. Eine ehemals<br />

vorhanden gewesene Verkleidung fehlt<br />

heute, nur an verschiedenen Stellen<br />

sind noch wenige Teile davon erhalten.<br />

Die Bezeichnung „Rote“ wurde wohl von<br />

rotem Gestein abgeleitet, das verschiedentlich<br />

im Inneren der Pyramide verbaut<br />

wurde, und das man stellenweise<br />

in der Decke des abwärts führenden<br />

Ganges sehen kann. Dieser Gang mit<br />

einem Gefälle von rund 28° und einer<br />

Länge von rund 65 Metern (also fast<br />

zwanzig Meter länger als der aufsteigende<br />

Gang in der Cheopspyramide)<br />

ist mit einem <strong>Durch</strong>messer von knapp<br />

einem Quadratmeter ebenso mühselig<br />

über ein hühnerleiterähnliches Gerüst<br />

zu begehen wie der aufsteigende Gang<br />

der Cheopspyramide. Zum Glück hat<br />

man in unserer Zeit links und rechts einen<br />

Handlauf befestigt, sonst wäre der<br />

Abstieg ein Himmelfahrtskommando.<br />

Mit einer Kantenlänge von rund 220<br />

Metern und einer Höhe von 105 Metern<br />

braucht sich die „Rote“ wahrlich nicht<br />

hinter der Cheopspyramide (rund 230<br />

Meter Kantenlänge, rund 146 Meter<br />

Höhe) zu verstecken.<br />

Das Innere<br />

Der Zugang in die Pyramide erfolgt in<br />

28 Metern Höhe auf der Nordseite, dazu<br />

hat man an der Pyramidenseite einen<br />

Aufgang für Touristen betoniert. Vom<br />

Zugang geht es direkt in den abwärts<br />

führenden Gang, in den im Gegensatz<br />

zur Cheopspyramide keinerlei Falloder<br />

Verschlußsteine eingebaut sind.<br />

Nachdem man endlich das untere<br />

Ende des abwärts führenden Ganges<br />

46<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Wurzeln<br />

Rote Pyramide, Abweg<br />

erreicht hat, befindet man sich in einem<br />

rund drei Meter langen Korridor und<br />

gelangt durch einen rund einen Quadratmeter<br />

durchmessenden <strong>Durch</strong>gang<br />

in eine sogenannte Vorkammer. Daran<br />

schließt sich durch einen ebenso niedrigen<br />

<strong>Durch</strong>gang eine weitere „Vorkammer“<br />

an. Beide haben dieselben Maße,<br />

rund vier mal acht Meter bei einer Höhe<br />

von rund zwölf Metern und beeindrukkende<br />

Kraggewölbe, die somit rund drei<br />

Meter höher sind als das Kraggewölbe<br />

in der „Großen Galerie“ der Cheopspyramide<br />

und auch wesentlich perfekter<br />

wirken.<br />

Die „Grabkammer“<br />

Der Zugang zur sogenannten Grabkammer,<br />

die mit rund fünfzehn Metern Höhe<br />

bei etwa der gleichen Grundfläche der<br />

größte der Räume ist, liegt in der zweiten<br />

„Vorkammer“ in rund acht Metern<br />

Höhe der Südwand. Erreichbar ist dieser<br />

<strong>Durch</strong>gang nur über ein dort aufgestelltes<br />

Holzgerüst mit Treppenstufen.<br />

Wenn es sich hierbei wirklich um eine<br />

ehemalige Grabkammer gehandelt haben<br />

sollte, fragt man sich, warum der<br />

Zugang ohne Aufgang in acht Metern<br />

Höhe angelegt wurde, was für eine Beisetzung<br />

doch recht beschwerlich gewesen<br />

sein müßte.<br />

Auch die „Grabkammer“ besitzt ein<br />

eindrucksvolles Kraggewölbe, allerdings<br />

- und auch deshalb frage<br />

ich mich, warum dies eine Grabkammer<br />

gewesen sein soll - sind die Wände nur<br />

bis in halber Höhe glatt bearbeitet. Der<br />

untere Teil des Raumes sieht aus wie<br />

ein Trümmerfeld voller nur unvollkommen<br />

behauener großer Steinblöcke, die<br />

Snofru<br />

wahllos durcheinander liegen. Ob hier<br />

irgendwelche Grabräuber einen ehemals<br />

vorhanden gewesenen Fußboden<br />

aufgesprengt haben, weil sie darunter<br />

irgendwelche Schätze vermuteten,<br />

oder ob dieser Raum niemals fertiggestellt<br />

wurde, läßt sich nicht feststellen.<br />

<strong>Durch</strong> Sprengungen müßten allerdings<br />

Wenn es sich um eine<br />

Grabkammer gehandelt<br />

haben sollte, warum<br />

wurde der Zugang in acht<br />

Metern Höhe angelegt?<br />

die (unvollkommen behauenen) Steinblöcke<br />

zerbrochen worden sein, und<br />

das sind sie nicht. Jedenfalls ist dieser<br />

Raum derart stark mit Ammoniakähnlichen<br />

Gerüchen versetzt, daß dem<br />

Besucher schon nach wenigen Minuten<br />

die Augen anfangen zu tränen und<br />

Atemnot einsetzt. Merkwürdigerweise<br />

ist diese Geruchsbelästigung schon in<br />

dem kurzen Zugang zur „Grabkammer“<br />

nicht mehr riechbar. Eine Quelle für diese<br />

Belästigung ist nicht auszumachen,<br />

wird aber ganz offensichtlich durch eine<br />

chemische Reaktion ausgelöst. Seltsamerweise<br />

wird die Geruchsbelästigung<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 47


Wurzeln<br />

in keiner ägyptologischen Literatur erwähnt.Angeblich<br />

hat man in der Grabkammer<br />

die Fragmente menschlicher<br />

Überreste gefunden, allerdings ist<br />

nicht bekannt, von wem sie stammen.<br />

Wenn es sich hierbei um eine offizielle<br />

Beisetzung gehandelt haben sollte,<br />

dann hat der Tote recht unwürdig zwischen<br />

den Steinblöcken gelegen. Deshalb<br />

ist es eher vorstellbar, daß sich<br />

jemand (ein Grabräuber?) hier hinein<br />

verirrt hat, eventuell nur mit einer<br />

Fackel versehen, und nach dem Übergang<br />

zur „Grabkammer“ unglücklicherweise<br />

das Gleichgewicht verlor<br />

und (immerhin acht Meter) zwischen<br />

die Steinblöcke fiel. Dabei kann sich<br />

auch ein trainierter Mensch Knochen<br />

brechen. Ohne Hilfsmittel die glatten<br />

Wände zum <strong>Durch</strong>gang hinaufzuklettern<br />

ist ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Hinzu kommt hier die Belästigung<br />

durch den Gestank, so daß man die<br />

„Grabkammer“ eigentlich als perfekte<br />

„Menschenfalle“ bezeichnen<br />

könnte.<br />

Wie in den großen Gizeh-Pyramiden<br />

kam in der „Roten Pyramide“<br />

dieselbe Bauweise zur<br />

Anwendung: Megalithische Granitsteinblöcke,<br />

die sauber verarbeitet wurden<br />

und millimetergenau eingepaßt sind.<br />

Hier wurden sogar Steinquader „um die<br />

Ecke“ bearbeitet, wie es im Chephren-<br />

Taltempel in Gizeh angewendet wurde,<br />

während dieses Steinbearbeitungsmerkmal<br />

in der Cheopspyramide nicht<br />

anzutreffen ist.<br />

Keinerlei Verzierungen, Inschriften<br />

oder andere Hinweise auf die Erbauer<br />

sind auf den glatt bearbeiteten Wänden<br />

vorhanden. Nur die dummen Touristen<br />

haben sich wieder mal überall verewigt.<br />

Im Gegensatz zu den Gizeh-Pyramiden<br />

ist die Luftqualität - abgesehen<br />

von der „Grabkammer“ - hervorragend.<br />

Während die Luftfeuchtigkeit im Inneren<br />

der Gizeh-Pyramiden trotz gemäßigter<br />

Temperaturen sehr hoch ist und<br />

Schweißausbrüche hervorruft, sind die<br />

Luftverhältnisse in der „Roten Pyramide“<br />

direkt angenehm, wohl auch wegen<br />

der installierten Absaugvorrichtung, deren<br />

dicke Plastikschläuche durch den<br />

abwärts führenden Gang in die einzelnen<br />

Räume führen.<br />

Um die Pyramide stand einst eine<br />

Mauer und eine kleine Tempelanlage an<br />

der Ostseite. Die Mauer ist heute verschwunden,<br />

der „Totentempel“ in seinen<br />

Grundmauern von dem deutschen<br />

Ägyptologen Rainer Stadelmann rekonstruiert.<br />

Das rekonstruierte Pyramidion<br />

steht heute inmitten des Tempelhofes.<br />

Ein Aufweg zum Taltempel ist nur noch<br />

aus der Satellitenperspektive erahnbar,<br />

es hat bisher noch keine systematischen<br />

Grabungen gegeben.<br />

Die Knickpyramide von Dahshur<br />

Die sogenannte „rhomboidale“ oder<br />

Knickpyramide wird - wie die „Rote“<br />

- dem Pharao Snofru zugeschrieben.<br />

Sie liegt nur rund eineinhalb Kilometer<br />

von der „Roten Pyramide“ entfernt. Die<br />

Ägyptologen vertreten die Meinung, daß<br />

es sich hierbei um den ersten Versuch<br />

gehandelt habe, eine „echte“ Pyramide<br />

Knickpyramide<br />

Bild von oben<br />

© Google<br />

Die "Knickpyramide"<br />

war kein Experiment,<br />

sondern von Anfang<br />

an so geplant.<br />

48<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


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Wurzeln<br />

zu bauen, nachdem Snofru die Stufenpyramide<br />

in Meidum errichtet hatte.<br />

„Es war die Zeit des großen Experimentierens“,<br />

sagt der US-Ägyptologe Mark<br />

Lehner, und als Außenstehender kann<br />

man über diese Aussage nur den Kopf<br />

schütteln. Da steht ein Steinkoloß mit<br />

einer Basislänge von 188 Metern und einer<br />

Höhe von 105 Metern in der Wüste,<br />

und für Lehner wurde hier nur experimentiert.<br />

Das hängt mit der Annahme<br />

der Ägyptologen zusammen, die „Knickpyramide“<br />

sei ursprünglich in einem zu<br />

steilen Winkel geplant gewesen. Der<br />

Neigungswinkel bis zum „Knick“ beträgt<br />

rund 54°, ist also nur minimal steiler<br />

als bei der Cheopspyramide. Angeblich<br />

habe man dann Bedenken bekommen,<br />

daß die Außenfassade unter dem großen<br />

Gewicht nachgeben und abrutschen<br />

könne, weshalb man den oberen Teil<br />

mit einem flacheren Winkel von rund<br />

43° vollendete. Betrachtet man sich die<br />

Pyramide vor Ort und sieht die unten abgetragenen<br />

Teile der Verkleidung, stellt<br />

man fest, daß die ägyptologische Deutung<br />

reiner Humbug ist. Die „Knickpyramide“<br />

wurde so gebaut, wie sie geplant<br />

war, ohne zu experimentieren.<br />

Eine massive Pyramide zu erbauen,<br />

aus zum großen Teil tonnenschweren<br />

Steinblöcken, ist keine Spielerei wie<br />

mit Legosteinchen, die man beliebig hin<br />

und her setzen kann. Bei solch großen<br />

Giganten muß vorher, nicht im Nachhinein,<br />

eine genaue Logistik stehen. Es<br />

muß geradezu alles im Voraus feststehen,<br />

vom Böschungswinkel über die<br />

genaue Position jedes Steinblockes,<br />

die Dicke der einzelnen Lagen, Innenräume,<br />

Auf- und Abwege usw. usw.<br />

Das hängt schlicht und einfach mit<br />

den Gewichten zusammen, mit denen<br />

hantiert werden muß. Und man<br />

darf den Baumeistern der Pyramiden<br />

durchaus unterstellen, daß sie wußten,<br />

was sie taten, und daß sie auch<br />

mit den Gewichtsproblemen zurechtkamen.<br />

An der<br />

„Knickpyr<br />

a m i d e “<br />

fehlen insbesondere<br />

an den<br />

E c k b e r e i c h e n<br />

große Mengen<br />

des Baumaterials.<br />

Hier stehen<br />

einige höhere<br />

Steinlagen teilweise<br />

abenteuerlich<br />

weit über,<br />

ohne unter ihrem<br />

Gewicht ab-<br />

Rote Pyramide - 1. Vorkammer, Decke<br />

zurutschen oder<br />

zusammenzubrechen.<br />

Wenn also wirklich die Gefahr<br />

bestanden hätte, daß die Außenverkleidung<br />

instabil werden würde, dann wären<br />

diese Teile schon längst abgerutscht.<br />

Wenn man vor der „Knickpyramide“<br />

steht, erkennt man sofort, warum der<br />

„Knick“ eingebaut wurde. <strong>Durch</strong> diesen<br />

Kunstgriff wurde einerseits von Weitem<br />

das Bild einer Pyramide erhalten, andererseits<br />

erscheint die „Knickpyramide“<br />

aus der Nähe gesehen wie ein rechtekkiger<br />

Bau, vergleichbar mit einer überdimensionalen<br />

Mastaba, denn die Spitze<br />

entschwindet aus dem Blickfeld. Das<br />

war kein Experiment, sondern von Anfang<br />

an so geplant!<br />

Das Innere<br />

Die Pyramide hat im Gegensatz zu den<br />

meisten anderen zwei Zugänge, auf der<br />

Nord- und auf der Westseite, jeweils<br />

etwa in Höhe des Knicks. Von dort aus<br />

führen zwei enge Abwege ins Innere.<br />

Die Nordpassage mündet in eine enge<br />

„Vorkammer“ mit eindrucksvoll überkragtem<br />

Dach. Die „Grabkammer“ mit<br />

ebenfalls überkragtem Dach liegt höher<br />

und wurde möglicherweise von der „Vorkammer“<br />

aus über eine Leiter erreicht.<br />

Die Westpassage verläuft durch<br />

Fallblockiersysteme zu einer weiteren<br />

„Grabkammer“ mit verkragter Decke.<br />

Diese liegt noch höher als die andere<br />

„Grabkammer“. Ob es hier Stabilitätsprobleme<br />

gab, weil die Kammer mit<br />

Balken und einem großen Gerüst aus<br />

dicken Zedernstämmen abgestützt war,<br />

oder hat man nur vergessen, diese nach<br />

Baubeendigung zu entfernen? Oder<br />

stammen sie etwa von Grabräubern?<br />

In späterer Zeit wurde nachträglich<br />

ein Verbindungsgang zwischen den beiden<br />

„Grabkammern“ durch das Mauerwerk<br />

geschlagen.<br />

Der Pyramidenkomplex<br />

An der Ostseite der Pyramide befinden<br />

sich Reste einer Art Kapelle oder eines<br />

Totentempels, deren Grundmauern Rainer<br />

Stadelmann freigelegt hat. Teilweise<br />

hat er auch versucht, verschiedene<br />

Details zu rekonstruieren.<br />

In Höhe der Südseitenmitte der Pyramide<br />

steht eine rund 32 Meter hohe<br />

Nebenpyramide ohne Verkleidungssteine.<br />

Auch hier erkennt man den hohen<br />

Verwitterungszustand. Die Kammer im<br />

Inneren, die man durch eine ab- und<br />

aufsteigende Passage erreichen kann,<br />

ist für eine Bestattung zu klein, weshalb<br />

die Ägyptologen annehmen, daß<br />

hier nur eine rituelle Bestattung vorgenommen<br />

wurde. Allerdings ist man<br />

sich nicht so recht sicher, für wen diese<br />

Nebenpyramide vorgesehen war. An<br />

der Ostseite der Nebenpyramide befand<br />

sich eine Opferstätte mit zwei Stelen,<br />

die Snofrus Namen trugen. Aufgrund<br />

dieser kleinen Hinweise hat man diesen<br />

Pyramidenkomplex Snofru zugeordnet.<br />

Die „Knickpyramide“ muß einst mit einer<br />

Mauer umgeben gewesen sein, die,<br />

ebenso wie der ehemalige Aufweg, nur<br />

noch aus der Satellitenperspektive als<br />

Sandverfärbungen erkennbar ist.<br />

Ein Besuch der beiden Dahshur-Pyramiden<br />

ist unbedingt lohnend! ■<br />

Gernot L. Geise ist Sachbuchautor und<br />

staatlich geprüfter<br />

Techniker des graphischen<br />

Gewerbes. Er<br />

hat mehrere Bücher<br />

zu ungelösten Rätseln<br />

unserer Welt publiziert,<br />

darunter auch „Das<br />

keltische Nachrichtensystem“.<br />

Besonders<br />

interessiert ihn seit vielen Jahren das<br />

Thema Mond. Hierzu veröffentlichte er<br />

u.a. „Die dunkle Seite von Apollo“, „Die<br />

Schatten von Apollo“ und „Der Mond ist<br />

ganz anders“.<br />

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Internet: www.verlag-vianova.de, www.transpersonale.de


Gesellschaft<br />

Fußball<br />

Spaßkultur zwischen<br />

Kommerz und Politik<br />

Roland Rottenfußer<br />

„König Fußball“ regiert wieder.<br />

Die Vereinnahmung des öffentlichen<br />

Raums durch den Fußball in WM-Zeiten<br />

ist allumfassend. Und sie macht<br />

Nicht-Fußballfans zu Outcasts, die<br />

sich wie Nichtraucher permanenter<br />

Belästigung ausgesetzt sehen. Dabei<br />

hat der Hype um das runde Leder<br />

durchaus problematische Seiten. Er<br />

dient vor allem dem Kommerz und einer<br />

Politik, der ein fahnenseliges, auf<br />

Kampf und Sieg gepoltes Volk lieber<br />

ist als ein nachdenkliches.<br />

Unheimliche Begegnungen mit dem<br />

Fußball. Als Literatur-Freund<br />

freute ich mich, Jane Campions<br />

neuen Film „Bright Star“ im nahen Arthaus-Kino<br />

zu sehen, die unglückliche<br />

Liebesgeschichte des sterbenskranken<br />

Dichters John Keats. Die Kamera glitt<br />

sanft zu Mozarts Musik über Blumenwiesen,<br />

erlesene Kostüme der Jane-<br />

Austen-Ära und die subtile Mimik der<br />

Hauptdarsteller. Auf einmal erklang eine<br />

aufdringliche Sprecherstimme aus dem<br />

Nebenraum. Ich hatte in meiner Versunkenheit<br />

vergessen, daß zum Kino eine<br />

Kneipe gehörte, die aber normalerweise<br />

den Filmgenuß nicht störte. Ich verstand<br />

vage einige Wortfetzen wie „Flanke“ oder<br />

„Freistoß“. Oh nein, ein Fußballspiel!<br />

Fanny, John Keats schöne Geliebte hatte<br />

inzwischen mit der Rezitation eines Gedichts<br />

begonnen. „Ein Werk der Schönheit<br />

ist ein Glück für immer.“<br />

„Schweinsteigaaaaaah“, brüllte auf<br />

einmal der Sprecher.<br />

50<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Gesellschaft<br />

Die Hysterie in WM-<br />

Zeiten grenzt teilweise<br />

an Diskriminierung der<br />

Nicht-Fußballfans.<br />

Sprecher war völlig aus dem Häuschen.<br />

„Mertesackaaaaah – und Tooooor!!!“<br />

Draußen tobte die Menge so laut, daß<br />

wir ebensogut einen Stummfilm hätten<br />

sehen können. Als das Werk mit dem<br />

tragischen Tod von John Keats endete,<br />

hatte ich rund ein Viertel der Dialoge<br />

nicht verstanden. Ich trat aus dem Kinosaal<br />

in die Kneipe und sah, daß unser<br />

versprengtes Häuflein von Filmkunstfreunden<br />

hoffnungslos in der Minderzahl<br />

war. Vorsichtig, um nicht aufzufallen,<br />

huschten wir durch ein Spalier von<br />

Fußballfans, die mit glühendem Blick<br />

und hoch roten Gesichtern auf einen<br />

Flachbildschirm starrten, nach draußen.<br />

Foto: Elke Wetzig<br />

„Stets wächst noch seine Anmut; es<br />

wird nimmer ins nichts vergehen“, rezitierte<br />

Fanny.<br />

„Podolskiiih – und wieder Schweinsteigaaah“.<br />

Draußen im Saal schwoll ein<br />

unkontrollierbarer Erregungszustand.<br />

Auf einmal schienen 30 oder mehr Fußballfans<br />

den Nachbarraum zu bevölkern.<br />

„Wird ständig ein Gemach der Stille<br />

uns bereiten, einen Schlaf voll süßer Träume“,<br />

fuhr Fanny fort. Was danach kam,<br />

war nicht mehr zu verstehen, denn der<br />

Die Leiden eines<br />

„Fußballmuffels“<br />

Diese wahre Begebenheit hat sicher<br />

amüsante Züge. Sie ist aber symptomatisch<br />

für ein kulturelles Phänomen:<br />

die übertriebene Dominanz einer einzelnen<br />

Sportart und die Rücksichtslosigkeit<br />

ihrer Fans. Die Hysterie gerade<br />

zu WM-Zeiten grenzt teilweise an Diskriminierung<br />

der Nicht-Fußballfans.<br />

Sogenannte Fußball-Muffel werden entweder<br />

ungefragt vereinnahmt oder ausgegrenzt.<br />

Vereinnahmt, wenn man etwa<br />

von „Fußball-Deutschland“ spricht oder<br />

wenn behauptet wird: „Ganz Deutschland<br />

fiebert mit unseren Jungs“. Die<br />

Ausgrenzung geschieht, wo der Nicht-<br />

Fan als vaterlandsloser Geselle oder<br />

quasi verhaltensgestörtes Kuriosum<br />

vorgeführt wird. So gab es etwa zur WM<br />

2006 Radiointerviews mit „Fußballverweigerern“,<br />

die von der Moderatorin<br />

mit überlegener Nachsicht behandelt<br />

wurden. Der Nicht-Fan war gezwungen,<br />

sein Leben um Fußball herum zu organisieren.<br />

„Anpassung oder Flucht“ hieß<br />

die Devise, und die Fluchträume werden<br />

rar in WM-Zeiten.<br />

„Public Viewing“ hat diese Situation<br />

noch verschärft, denn der Fußball ist<br />

so aus den Wohnzimmern auf die Plätze<br />

vorgedrungen. Der Staat zeigt sich<br />

kleinlich, wenn Jugendliche auf Plätzen<br />

lärmen. Streng überwacht er Demonstranten,<br />

die aus politischen Gründen<br />

Platz für sich beanspruchen. Fußballfans<br />

bekommen den öffentlichen Raum<br />

dagegen ohne Probleme, obwohl sie<br />

weder unauffällig, noch nüchtern oder<br />

besonders ordnungsliebend sind. Man<br />

sieht daran, welche Art von Bürgern dem<br />

Staat lieber ist. Während für die Belästi-<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 51


Gesellschaft<br />

Fans im Olympiapark München beim Spiel<br />

Deutschland - Costa Rica 2006.<br />

Foto: René Stark<br />

gung von Nichtrauchern durch Raucher<br />

mittlerweile ein Bewußtsein vorhanden<br />

ist und Raucher eher zurückgedrängt<br />

werden, nimmt die Belästigung durch<br />

Fußballfans eher noch zu. Der gängige<br />

Fußballopportunismus erlaubt es kaum<br />

einem Wirt, seine Kneipe fußballfrei, also<br />

lärmfrei zu halten.<br />

Verdummende Spaßkultur<br />

Ab einer bestimmten Größenordnung<br />

wird ein Phänomen zum Selbstläufer.<br />

Denn auch Menschen, deren Sportinteresse<br />

von Haus aus gering ist, vermeiden<br />

gern das unbehagliche Gefühl, „nicht<br />

dazu zu gehören“. Es ist die archaische<br />

Angst davor, von der Herde ausgestoßen<br />

zu werden. Vaclav Havel hat für den alten<br />

kommunistischen Ostblock beschrieben,<br />

wie ein solcher Konformismus funktioniert.<br />

Wer in sein Schaufenster ein Schild<br />

„Proletarier aller Länder, vereinigt euch“<br />

stellte, fügte sich dem verordneten Einheitsgeist<br />

und übte zugleich Druck auf<br />

andere aus, sich ebenfalls zu fügen. Dem<br />

Proletarier-Schild im Ostblock entspricht<br />

in Zeiten der Fußballherrschaft die beflissene<br />

Versicherung: „Natürlich habe<br />

ich das Spiel gesehen.“ So allgegenwärtig<br />

wie Fußball zu WM-Zeiten ist – saisonal<br />

begrenzt – nur noch Weihnachten.<br />

An Weihnachten aber feiert man die Geburt<br />

Jesu; bei der WM bolzen Poldi und<br />

Schweini. Es sagt etwas über eine Kultur<br />

aus, von welchen Phänomenen sie sich<br />

dominieren läßt.<br />

Sport hat an sich nichts mit mangelnder<br />

Intelligenz zu tun, sondern<br />

mit Körperbeherrschung. Aktiv betrieben,<br />

ist er unverzichtbar für die Gesundheit.<br />

<strong>Durch</strong> die Dominanz einer lautstarken<br />

Minderheit und den Einfluß der<br />

Medien hat sich die Fußballszene aber<br />

zu einem Musterbeispiel verdummender<br />

Spaßkultur entwickelt. Fanatische und<br />

pöbelnde Fans (z.B. mit schwarz-rot-goldener<br />

Ganzkörperbemalung) werden nun<br />

mal mehr beachtet als gemäßigte. Den<br />

Ton geben Selbstdarsteller wie Lukas<br />

Podolski an, der seine Fans am Spielfeldrand<br />

mit dem Schlachtruf „Humba-humba-humba-Täterä“<br />

anheizt. Es entsteht<br />

eine aufgeheizte, kraftmeierische Atmosphäre,<br />

in der sich feinfühlige Menschen<br />

unwohl fühlen, selbst wenn sie ein Anfangsinteresse<br />

für Sport mitbringen.<br />

Die Lust an der Gefühlsentladung<br />

Die Tatsache, daß Fußball bei allen Generation<br />

und sozialen Schichten ankommt,<br />

hat aber sicher mit der Lust an ungehemmten<br />

Gefühlsentladungen zu tun.<br />

Laut sein, begeistert sein, in Gemeinschaft<br />

sein – das tut allen Menschen mal<br />

gut. Und es gibt gerade in der deutschen<br />

Leisetreter-Gesellschaft viel zu wenig<br />

Gelegenheit dazu. Fußball ist diesbezüglich<br />

dem Karneval näher als dem<br />

Golfsport. Er dient als Ventil und der Seelenhygiene.<br />

Ein periodischer Ausbruch<br />

des „dionysischen Chaos“ ist offenbar<br />

nötig, damit sich die Menschen für den<br />

Rest der Zeit ruhig verhalten können.<br />

Fußball ist also (auch) ein Vorwand, um<br />

für begrenzte Zeit so sein zu dürfen, wie<br />

man es sich sonst nicht traut.<br />

Kein Film hat das besser dargestellt<br />

als Sönke Wortmanns „Das Wunder von<br />

Bern“. Ein Kriegsheimkehrer hat Schlimmes<br />

erlebt und seine Gefühle über Jahre<br />

hinuntergeschluckt. Jetzt, anläßlich des<br />

überraschenden WM-Siegs der deutschen<br />

Mannschaft 1954, bricht es aus<br />

ihm heraus: Er weint hemmungslos.<br />

Hinzu kam damals die Aufwertung des<br />

kollektiven Selbstbewußtseins, das im<br />

Nachkriegsdeutschland am Boden lag.<br />

Betrachtet man Fußball isoliert, so entstehen<br />

Begeisterung und starke Emotion<br />

dort scheinbar unabhängig von einem<br />

adäquaten Anlaß. Bis heute investiert<br />

„Fußball-Deutschland“ viel Gefühl in eine<br />

Bagatelle und verweigert zugleich sein<br />

Engagement in Fragen, die uns alle brennend<br />

bewegen sollten, etwa Überwachungsstaat<br />

und Sozialabbau. Gerade als<br />

Ersatzhandlung macht der Fußball-Hype<br />

jedoch Sinn.<br />

„Die Deutschen jammern zu viel“<br />

Fußball ist nicht zuletzt ein Politikum.<br />

Großturniere – und gar der Sieg der eigenen<br />

Mannschaft – helfen immer der<br />

Regierung. Nelson Mandela hat sich 1995<br />

des Rugby-Sports bedient, um sein zerrissenes<br />

Land zusammenzuschweißen.<br />

China polierte mit den Olympischen Spielen<br />

2008 sein Selbstbewußtsein auf, ohne<br />

daß die Menschenrechtslage Anlaß zum<br />

Stolz gegeben hätte. Auch fragt man sich,<br />

was Angela Merkel 2006 im Trainingslager<br />

der deutschen Mannschaft zu suchen<br />

hatte. War sie davor jemals durch ihre<br />

sportliche Kompetenz aufgefallen? Der<br />

Flirtversuch der Kanzlerin stieß bei den<br />

Fußballern auch durchaus auf Gegenliebe.<br />

Jürgen Klinsmann gab in der WM-Doku<br />

„Deutschland, ein Sommermärchen“<br />

zum Besten, die Deutschen jammerten<br />

52<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Gesellschaft<br />

zu viel. Die grandiose <strong>Durch</strong>halteleistung<br />

der Nationalmannschaft müsse nun ein<br />

Beispiel positiver Energie geben. Das war<br />

mehr als nur kompatibel mit dem Gerede<br />

unserer neoliberalen Politiker.<br />

Ein Fußballturnier (und seine mediale<br />

Überhöhung zum Nationalepos) rückt<br />

genau diejenigen Eigenschaften in den<br />

Mittelpunkt des Interesses, die politisch<br />

gewollt sind: Härte, Konkurrenz, Kampfgeist,<br />

Standortnationalismus, „Positives<br />

Denken“. Daneben auch eine infantile<br />

Freude am Umgang mit nationalen Symbolen.<br />

Zwei Profifußballer – Sebastian<br />

Deisler und Robert Enke – verfielen unter<br />

dem Druck, dem sie ausgesetzt waren,<br />

in Depression. Deisler gab nach seinem<br />

Rücktritt zu Protokoll: „Ich habe lange<br />

versucht, im Fußball zu überleben, wollte<br />

hart und kühl sein. Aber so bin ich.<br />

Ich habe mich selbst verletzt.“ Bei einer<br />

solchen Krankheit ist es enorm wichtig,<br />

manchmal „zu jammern“, also laut zu<br />

sagen, was einem wehtut. Robert Enke<br />

fiel das schwer, und er wählte den Freitod.<br />

Müdigkeit, Traurigkeit und Zweifel<br />

werden einem „Nationalhelden“ nicht<br />

gestattet.<br />

Die Nationalflagge als Fetisch<br />

Das „Sommermärchen“ 2006 zeigte<br />

auch, welches Ausmaß von Gleichschaltung<br />

einem Interessenkomplex aus Medien,<br />

Politik und Wirtschaft heute möglich<br />

ist. Dies ist beängstigend, denn warum<br />

sollte dieselbe Vorgehensweise nicht<br />

auch bei einem anderen, gefährlicheren<br />

Thema gelingen? Der medial geschürte<br />

Volkszorn auf vormals beliebte europäische<br />

Länder wie die Schweiz und Griechenland<br />

könnte einen Vorgeschmack<br />

darauf bieten, was uns blüht. Fußball ist<br />

natürlich ein eher harmloses Thema, aber<br />

Fußballturniere bieten für Manipulationskartelle<br />

die Chance, ihre Techniken der<br />

Gleichschaltung zu verfeinern. Vielleicht<br />

muß auch einmal Kriegsstimmung angeheizt,<br />

müssen Grausamkeiten gegen sozial<br />

Schwache populär gemacht werden. Die<br />

Tatsache, daß die Nationalflagge in den<br />

2000er-Jahren wieder zum Fetisch geworden<br />

ist, scheint mir nicht unbedenklich.<br />

Kollektive Hysterie wurde von der Politik<br />

als Rückkehr Nachkriegsdeutschlands zur<br />

„Normalität“ begrüßt.<br />

Dabei war die Einheit der „Volksgemeinschaft“,<br />

die bei Fußballturnieren<br />

beschworen wird, schon immer<br />

eine Lüge. Sie ist es um so mehr in einer<br />

Zeit, in der das Land zunehmend in Arm<br />

und Reich, Verlierer und Gewinner zerfällt.<br />

Der Gegensatz zwischen den Nationen wird<br />

betont, um den viel zentraleren Gegensatz<br />

zwischen Oben und Unten zu verschleiern.<br />

Fußballbegeisterung bietet auch eine Plattform,<br />

um anderweitig nicht „erlaubtes“ Nationalgefühl<br />

auszuagieren. Dahinter steckt,<br />

was Erich Fromm „kollektiven Narzißmus“<br />

nennt – die Annahme, das eigene Rudel sei<br />

anderen Gemeinschaften von Natur aus<br />

überlegen. Daß dieses Phänomen gerade<br />

jetzt mit Macht zurückkehrt, ist kein Zufall.<br />

Je mehr sich das Individuum in seinem<br />

sozialen Umfeld machtlos und entwürdigt<br />

fühlt, desto mehr verlangt es nach Ausgleich<br />

auf der kollektiven Ebene. Der Arbeitsmarkt<br />

unter dem Diktat des Kapitalismus<br />

bietet für genügend Menschen Anlaß,<br />

sich „klein“ zu fühlen.<br />

König Kommerz regiert die Welt<br />

Trotzdem gibt es natürlich gesunde<br />

Formen der Heimatliebe wie auch der<br />

Sportbegeisterung. Leider wird aber<br />

selbst das aufrichtigste Motiv heute für<br />

kommerzielle Zwecke mißbraucht. Mit<br />

„Liebe“ wirbt man für eine Fastfood-<br />

Kette, mit „Freiheit“ für eine Automarke<br />

und mit Fußballkameradschaft<br />

vielleicht für einen gnadenlosen Global<br />

Player. Wenn ich in der Vergangenheit<br />

ein Fußballspiel ansah, fühlte ich mich<br />

immer wie bei einem gigantischen<br />

Viehtrieb: Die Zuschauer-Herde wird<br />

von den medialen Anstachlern vor die<br />

Großleinwände getrieben, wo – scheinbar<br />

zufällig – die Logos bekannter Markenfirmen<br />

prangen. Kein Absingen der<br />

Hymne, kein Elfmeter, der nicht von<br />

Getränkehersteller X oder Sportschuhkonzern<br />

Y „präsentiert“ wird. Im Umfeld<br />

eines Spiels hat jeder Zuschauer<br />

Dutzende von Werbebotschaften „geschluckt“.<br />

Wir können dieses System natürlich<br />

nicht von heute auf morgen ändern,<br />

wohl aber dem Fußball-Zirkus unsere<br />

Energie entziehen. Die Metapher vom<br />

„König Fußball“ ist seit den Singversuchen<br />

der Beckenbauermannschaft in<br />

aller Munde. In Wahrheit ist der Sport<br />

jedoch eher eine Marionette in den<br />

Händen von „König Kommerz“. Eigentlich<br />

sollten in unserem Land auch nicht<br />

die Monarchie, sondern Demokratie<br />

und Pluralismus hoch im Kurs stehen.<br />

Das würde voraussetzen, daß Schweinsteiger<br />

und Keats friedlich koexistieren<br />

könnten, ohne daß der eine den anderen<br />

niederschreit. ■<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 53


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Autoren in diesem Heft:<br />

Elisabeth Bielinska<br />

Franz Bludorf<br />

Lars A. Fischinger<br />

Grazyna Fosar<br />

Reinhard Habeck<br />

Ralf Lehnert<br />

Thomas Ritter<br />

Roland Rottenfußer<br />

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Spiritualität<br />

Sich selbst finden<br />

- durch klassischen Yoga<br />

Ralf Lehnert<br />

Grundlagen und Vorurteile<br />

Der klassische Yoga nach Patanjali,<br />

auch als Ashtanga-Yoga oder achtgliedriger<br />

Pfad bekannt, lehrt nicht, wie es<br />

viele Westler vermuten, den Rückzug<br />

aus der Welt, sondern den harmonischen<br />

und achtenden Umgang miteinander.<br />

Schließlich ist die Umwelt der<br />

Spiegel eines jeden einzelnen, so daß<br />

die Interaktion mit der Umwelt auch der<br />

Selbsterkenntnis dient. Hier kann ich<br />

erfahren, wo meine Ängste, Bedürfnisse,<br />

Schwächen, Potentiale und Stärken<br />

liegen.<br />

Im Gegensatz zu vielen westlichen<br />

Therapien urteilt Yoga nicht. Er<br />

nimmt den einzelnen an, wie und wo<br />

er gerade ist. Er will ihn nicht ändern,<br />

sondern den in jedem von uns verborgenen<br />

Zustand vollkommener Gesundheit<br />

und Harmonie erwecken. Die westliche<br />

Medizin und Psychologie sind hingegen<br />

pathologieverliebt und bereiten damit<br />

einen fruchtbaren Nährboden für<br />

Krankheitsbewußtsein und in dessen<br />

Folge für Krankheiten selbst. Deutlich<br />

drücken diesen Mechanismus die Psychologin<br />

Claudia Ingrid Mann und der<br />

Arzt Dr. med. Volker Mann in ihrem<br />

Artikel "Präsenzmedizin" im Matrix-<br />

Sonderheft 10 Gesundheit von 2010 aus.<br />

Die Quantenphysik bestätigt die uralten<br />

esoterischen Gesetzmäßigkeiten<br />

von Resonanz, Anziehung und Glauben.<br />

Demnach entstehen Krankheiten durch<br />

Resonanz zu angstmachenden disharmonischen<br />

Informationen. Gesundheit<br />

erwächst aus der Resonanz zu aufbauenden<br />

und heilenden Informationen. Ein<br />

weiterer Faktor für Gesundheit besteht<br />

nach diesem Artikel im Leben im Augenblick,<br />

wodurch Ängste und Streß, die<br />

Krankheiten begünstigen, vermieden<br />

werden. Auch der klassische Yoga verschwendet<br />

keinen Gedanken an Krankheit.<br />

Neben seiner Ausrichtung auf<br />

Gesundheit, Heilsein und Ganzheit zielt<br />

der klassische Yoga auf Entspannung,<br />

Harmonie und ebenfalls die Präsenz im<br />

Augenblick.<br />

Der klassische Yoga nach Patanjali<br />

ist ganzheitlich orientiert. Er bezieht<br />

alle Ebenen des Menschen mit ein: Umgebung,<br />

Verhalten, Körper, Psyche und<br />

Geist. Die Yoga-Sutren – das sind aphoristische<br />

Lehrsätze, in denen Patanjali<br />

seine Erkenntnisse vermittelt - lehren<br />

zwar, daß Psyche und Körper vom Geist<br />

geschaffen werden, dann aber eine Einheit<br />

bilden. Das bedeutet, daß ein Aspekt<br />

den anderen beeinflußt, was sich<br />

der Yoga zunutze macht. So können<br />

Sie eine bestimmte Haltung durch den<br />

Körper auf den Geist übertragen, sei<br />

es Hingabe, Souveränität oder Würde.<br />

Insofern dürfen Sie sich die folgenden<br />

acht Glieder des klassischen Yoga nicht<br />

getrennt voneinander vorstellen,<br />

da sie ineinandergreifen und sich<br />

wechselseitig beeinflussen.<br />

Verhaltensratschläge und<br />

Körperstellung<br />

Die ersten beiden Stufen<br />

des achtfältigen Systems<br />

widmen sich Lebenshaltungen<br />

und Verhaltensweisen,<br />

wovon der<br />

Schüler dem Yoga förderliche<br />

entwickeln<br />

und schädliche, dem<br />

Yoga abträgliche,<br />

abbauen soll. Eine<br />

grundlegende Regel<br />

hierbei ist das Nichtverletzen<br />

des anderen<br />

in Gedanken, Worten<br />

und Taten. Wahrhaftigkeit<br />

und das rechte Maß<br />

finden sind ebenfalls<br />

wesentlich. Diese Lebenshaltungen<br />

bereiten<br />

Körper und Gemüt vor, die<br />

spirituelle Weiterentwicklung<br />

mitzutragen. Denn gemäß<br />

der Yogalehre kann die<br />

geistige "Urzentralsonne" erst<br />

dann durch einen scheinen, wenn<br />

Körper und Gemüt gleichmütig sind<br />

und ruhig wie ein windstiller See. Die<br />

zweite Stufe der Verhaltensratschläge<br />

legt dem Schüler nahe, sich mit den spirituellen<br />

Lehren vertraut zu machen.<br />

Im Gegensatz zu manchen verwestlichten<br />

Praktiken, geht es im ursprünglichen<br />

Yoga darum, in einer einmal eingenommenen<br />

Stellung möglichst lange<br />

zu verharren. Es dient der Schulung der<br />

Aufmerksamkeit, sich von geringeren<br />

Unannehmlichkeiten, die sich einstellen,<br />

nicht ablenken zu lassen. Auch die<br />

Asanas, die Körperstellungen, bereiten<br />

den Boden für die geistige Sammlung,<br />

Konzentration sowie der Bezähmung<br />

der wilden Affen<br />

im Kopf. Denn<br />

ein ruhiger<br />

Körper<br />

b e -<br />

Der klassische Yoga<br />

verschwendet keinen<br />

Gedanken an Krankheit,<br />

sondern zielt auf Entspannung,<br />

Harmonie und die Präsenz<br />

im Augenblick<br />

56<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Spiritualität<br />

und harmonisieren<br />

einflußt den Geist dementsprechend. Dennoch<br />

ist es erfahrungsgemäß hilfreich, vor<br />

dem Einnehmen der festen Körperhaltung ein<br />

paar andere Yoga-Stellungen für kürzere Zeit<br />

durchzuführen, um sich zu lockern und<br />

eventuell angestaute Spannungen<br />

abzubauen. Als längerfristige<br />

Sitzhaltung eignet<br />

sich der ganze oder<br />

halbe Lotossitz.<br />

Der halbe<br />

Lotossitz<br />

ist wie<br />

e i n<br />

Schneidersitz, bei dem Sie jedoch einen<br />

Fuß auf dem Oberschenkel des anderen<br />

Beines ablegen. Achten Sie dabei auf eine<br />

gerade Wirbelsäule. Stellen Sie sich als<br />

Hilfe beispielsweise ein Rohr vor, das von<br />

der Erde durch Ihre Wirbelsäule bis in<br />

den Himmel verläuft. Die Hände können<br />

Sie, ineinander gelegt, in den Schoß oder<br />

- mit den Handflächen nach oben - auf die<br />

Schenkel oder Knie legen. Im letzten Fall<br />

können die Daumen-, Zeige-, und wenn<br />

Sie wollen, auch Mittelfingerkuppen einander<br />

berühren, um den Ring der Kraft zu<br />

bilden.<br />

Atem und Prana,<br />

Gefühle und Denken<br />

Eine weitere Stütze des achtgliedrigen<br />

Yogas bilden die<br />

Pranayamas. Dabei handelt<br />

es sich um spezielle<br />

Atemübungen, die der<br />

Bewußtwerdung des<br />

Atmens sowie seiner<br />

Kontrolle dienen. Sie<br />

stärken den Schüler<br />

emotional, physisch<br />

und gesundheitlich<br />

und bringen ihn in den<br />

Augenblick.<br />

Während wir gemeinhin<br />

von Atmen<br />

sprechen, kennen<br />

die asiatischen Gesundheits-<br />

und<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 57


Spiritualität<br />

Meditationslehren ein differenziertes<br />

Atemsystem. Sie unterscheiden zwischen<br />

den beiden Polen des Atmens,<br />

dem Einatmen und dem Ausatmen, sowie<br />

den beiden Atempausen. Betonen<br />

und verlängern Sie die Pause nach dem<br />

Einatmen, so steigt die Lebensenergie<br />

in die höheren Chakren, also Hals- ,<br />

Stirn- und Kronenchakra, betonen und<br />

verlängern Sie die Pause nach dem Ausatmen,<br />

so fließt die Lebenskraft in die<br />

unteren Chakren. Weiters unterscheidet<br />

der klassische Yoga die beiden Nasenkanäle.<br />

Atmen Sie durch das rechte<br />

Nasenloch ein, so fließt die Lebensenergie<br />

in den feinstofflichen Pingala-Kanal,<br />

der sich um die Wirbelsäule windet und<br />

der die rechte Köperseite stärkt, die als<br />

männlich gilt. Atmen Sie durch das linke<br />

Nasenloch ein, so fließt die Lebensenergie<br />

in den Ida-Strang, der ebenfalls<br />

spiralförmig die Wirbelsäule umwindet<br />

und der die linke,<br />

weibliche Körperhälfte<br />

b e -<br />

e i n -<br />

flußt. In<br />

den Chakren<br />

des<br />

feinstofflichen<br />

Körpers kreuzen sich jeweils die beiden<br />

Energieströme. Der wichtigste zungspunkt der beiden Kanäle ist das<br />

Kreu-<br />

Dritte Auge in der Mitte der Stirn. Hier<br />

fließt der Pingala-Kanal von der rechten<br />

Körperseite in die linke Gehirnhälfte.<br />

Beim Ida-Strang ist es genau umgekehrt.<br />

<strong>Durch</strong> ihre ausgeklügelten Pranayamas<br />

lenken Yogis die Lebensenergie<br />

in jene Körperbereiche und Chakren,<br />

die unterversorgt oder verstimmt sind.<br />

Eine grundlegende Pranayama-<br />

Übung besteht in der wechselnden<br />

Nasenkanal-Atmung: Sie atmen<br />

durch das rechte Nasenloch ein, durch<br />

das linke aus und durch das linke wieder<br />

ein, dann durch das rechte aus und<br />

das rechte wieder ein u.s.w. Den jeweils<br />

nicht benutzten Nasenkanal drücken<br />

Sie dabei mit dem Zeigefinger oder Daumen<br />

zu.<br />

Wie wir gerade schon gesehen haben,<br />

bezieht sich das Atmen nicht nur<br />

auf die Luft, sondern auch auf das Prana,<br />

ein Sanskritwort, das für Lebenskraft,<br />

Ki, Chi, Od oder Orgon steht. Das Atmen<br />

korrespondiert darüber hinaus mit unseren<br />

emotionalen und mentalen Prozessen,<br />

so daß wir mit dem Atmen<br />

unsere Gefühle und unser<br />

Denken beeinflussen<br />

und<br />

regulieren<br />

können. Neue<br />

Gedanken<br />

k ö n n e n<br />

wir nur<br />

beim<br />

E i n -<br />

atmen<br />

a u f -<br />

n e h m e n .<br />

Atempausen<br />

sind auch Denkpausen.<br />

In diesen<br />

können aber gänzlich<br />

neue Ideen und Inspirationen<br />

von jenseits der Gedankenwelt einfallen<br />

(meist dann, wenn man sich zuvor<br />

ausgiebig mit einem Problem oder einer<br />

Angelegenheit beschäftigt hat und<br />

so bewußt oder unbewußt die Magie des<br />

Suchens angewandt hat (siehe mein Artikel<br />

über Kreativität in der <strong>Matrix3000</strong>-<br />

<strong>Ausgabe</strong> Nr. 57 von Mai/Juni 2010). An<br />

die Atemübungen, also die Forcierung<br />

des Atmens, sollten Sie sich vorsichtig<br />

herantasten und sie nur jeweils kurz<br />

ausführen.<br />

.<br />

Meisterung der Sinne,<br />

Sammlung und<br />

Konzentration<br />

Der fünfte Aspekt des Patanjali-Yoga<br />

heißt Pratyahara und leitet den Schüler<br />

an, seine Sinne zu beherrschen, um<br />

nicht zum Opfer seiner Gedanken und<br />

Gefühle zu werden. Er soll sich von ihnen<br />

nicht treiben lassen, sondern ihre<br />

Richtung durch die Lenkung seiner<br />

Aufmerksamkeit selbst bestimmen. Zu<br />

diesem Aspekt gehört es auch, seine<br />

Sinne willentlich vom Außen zurückzu-<br />

ziehen und auf innere Vorgänge zu richten,<br />

beispielsweise Vorstellungen, Gedanken<br />

oder Träume. Der sechste Teil<br />

des achtgliedrigen Yoga heißt Dharana,<br />

was man mit Vertiefung, Sammlung<br />

oder Konzentration übersetzen könnte.<br />

Nachdem Sie Ihre Sinne und Ihre Aufmerksamkeit<br />

durch Pratyahara unter<br />

Kontrolle gebracht haben, richten Sie<br />

diese nun gezielt auf ein inneres oder<br />

äußeres Objekt, beispielsweise einen<br />

Gedanken, eine Emotion, eine Farbe<br />

oder ein Chakra und belassen sie dort<br />

für längere Zeit. Konzentration hat entgegen<br />

landläufiger Meinung nichts mit<br />

Anspannung oder gar Verkrampfung zu<br />

tun, sondern mit Offenheit und Entspannung.<br />

Zunächst geht es um die Sammlung<br />

der Aufmerksamkeit an einem<br />

Brennpunkt, wodurch das Gemüt ruhig<br />

wird. Der fortgeschrittene Dharana-<br />

Praktiker erfährt allerdings, daß er Wissen<br />

über das Objekt gewinnt, auf das er<br />

seine stille, absichtslose Aufmerksamkeit<br />

richtet.<br />

Meditation und Erleuchtung<br />

Dharana geht über in den siebten Aspekt<br />

des klassischen Yoga, in das Dhyana<br />

(manchmal auch „Dhyan“ geschrieben)<br />

oder die Meditation. Es wird empfohlen,<br />

vom Dritten Auge aus zu meditieren.<br />

Da es sich dabei subtile feinstoffliche<br />

Prozesse handelt, können bereits ein<br />

Räuspern, eine Veränderung der Sitzposition<br />

oder andere Bewegungen den<br />

feinstofflichen Energiefluß bremsen.<br />

Freilich erwartet keiner, daß Sie alles<br />

perfekt machen, aber Sie sollten sich<br />

dieses Zusammenhanges wenigstens<br />

bewußt sein. Das Ziel des Dhyana oder<br />

der Meditation besteht in der Auflösung<br />

des Subjekt-Objekt-Verhältnisses, so<br />

daß man sich nur noch als einheitlichen<br />

Strom von Bewußtsein erlebt, der nicht<br />

mehr an Objekte gebunden ist. Dieser<br />

Zustand gipfelt im letzten Aspekt des<br />

<strong>58</strong><br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Spiritualität<br />

Yoga, dem Samadhi. Über den Wortursprung<br />

referiert der indische Lehrer<br />

Sant Kirpal Singh (in „Die Krone des<br />

Lebens“), daß er von zwei Sanskrit-<br />

Wurzeln abgeleitet ist, „von 'sam', was<br />

'zusammen mit' bedeutet (griechisch/<br />

deutsch: 'syn') und 'adhi' (das Ursprüngliche<br />

Sein) mit der hebräischen<br />

Entsprechung 'Adon' oder 'Adonai', was<br />

'Herr' heißt, so daß beides zusammen,<br />

'sam' plus 'adhi', einen Zustand bezeichnet,<br />

in dem der Geist vollkommen<br />

im ursprünglichen Sein versunken ist.<br />

In ihm fallen alle begrenzenden Formen<br />

ab, und der Mensch, gänzlich losgelöst<br />

von aller Individualität, erfährt darin die<br />

große Wahrheit des - Ayam Atma Brahma<br />

- 'Ich bin Du'.“ Manche Yogis berichten,<br />

daß auf dem Weg der spirituellen<br />

Entwicklung die Lebenskraft in den beiden<br />

Strängen Pingala und Ida sich vereinigt<br />

und dann in ihrer neuen Qualität<br />

im dritten Kanal Sushuma in der Mitte<br />

der Wirbelsäule zum höchsten Chakra<br />

innerhalb des Menschen strömt, dem<br />

Kronenchakra an der Schädeldecke.<br />

Swami Narayananda, ein indischer Yoga-Weiser,<br />

beschreibt (in „Religion und<br />

Philosophie“) den Samadhi wie folgt:<br />

„Die scheinbare Trennung von Kundalini<br />

Shakti (der Lebensenergie) und Selbst<br />

ließen dich Vielfalt sehen, wo Einheit ist,<br />

doch wenn Kundalini Shakti und Selbst<br />

zum Ursprung zurückkehren und sich<br />

wieder vereinen, sieht du Einheit in aller<br />

Vielfalt.“<br />

Genaugenommen unterscheidet<br />

die indische Philosophie zwischen<br />

zwei Samadhi-Varianten. In der<br />

einen bleibt die Individualität trotz ihrer<br />

Einheit mit dem Numinosen erhalten.<br />

Im anderen Fall löst sich die Individualität<br />

im Meer des Göttlichen auf<br />

Die Praktizierung des klassischen<br />

Yoga kann effektiver sein, als es zunächst<br />

anmutet. Nicht umsonst warnten<br />

alte spirituelle Meister davor, die möglichen<br />

Siddhis oder übernatürlichen<br />

Kräfte, die sich bei längerer Ausübung<br />

des klassischen Yoga als Nebeneffekt<br />

einstellen können, zu verfolgen oder<br />

ihnen überhaupt Beachtung zu schenken,<br />

da sie vom eigentlichen spirituellen<br />

Weg ablenken und ihn beeinträchtigen<br />

könnten. Selbst wenn Sie nicht die Erleuchtung<br />

anstreben, wird die Praktizierung<br />

des klassischen Yoga Ihnen helfen,<br />

stärker zu sich selbst zu kommen und<br />

mehr Gleichmut, Entspannung, Sammlung,<br />

Harmonie und Ruhe zu entwikkeln.<br />

Wahrscheinlich machen Sie auch<br />

Erfahrungen von Raum- und Zeitlosigkeit<br />

und stoßen von der Oberfläche Ihrer<br />

Person vor zu tieferen und überpersönlichen<br />

Schichten. ■<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 59


Spiritualität<br />

Giordano Bruno<br />

Kaspar Hauser<br />

Isaac Newton<br />

Wege und Umwege<br />

Eine Rose aus dem Mechanischen,<br />

die können wir uns einfach nicht denken,<br />

nicht wahr? Und dieses Denken<br />

ist richtig - denn das Leben schafft die<br />

Rose…<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde<br />

ein Auftrag erkennbar, der sich an<br />

Mitteleuropa richtete. Der Kern dieses<br />

Auftrages war die Verbindung des Menschen<br />

mit den Auferstehungskräften –<br />

aus freiem und bewußtem Willen.<br />

Was sind die Hintergründe, die zu<br />

der jetzigen Weltlage geführt<br />

haben? Und wie konnte es dahin<br />

kommen?<br />

Um diese Frage beantworten zu können,<br />

müssen wir in der Zeit ein Stück<br />

zurückgehen – in das 19. Jahrhundert.<br />

Da liegen Schlüsselvorgänge verborgen.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

wurde ein Auftrag erkennbar, der sich<br />

an Mitteleuropa richtete. Der Kern dieses<br />

Auftrages war die Verbindung des<br />

Menschen mit den Auferstehungskräften<br />

– aus freiem und bewußtem Willen.<br />

Der Weg dahin hätte über Kunst,<br />

Wissenschaft und Religion vorbereitet<br />

werden müssen. Die Naturwissenschaft<br />

wäre ein Übergang geblieben zur Menschenwissenschaft.<br />

Die Menschenwissenschaft<br />

wäre der Ausgangspunkt gewesen<br />

für eine Kunst aus der Wahrheit,<br />

und die Religion wäre weitergeführt<br />

worden in ein weltumfassendes Verständnis<br />

des Christentums. Es lag an<br />

den Menschen von Mitteleuropa, diesen<br />

Auftrag zu ergreifen und erstmalig eine<br />

eigenständige geistige Strömung zu<br />

entwickeln.<br />

60<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Spiritualität<br />

der Wissenschaft<br />

Wilfried Hacheney<br />

Der Mensch sollte seine Welt mit<br />

Hilfe der Technik ergreifen, seine Verantwortlichkeit<br />

erkennen und sich in<br />

Zusammenhang mit Welt und Kosmos<br />

begreifen. Moralisch tief gefestigt wäre<br />

er dann mit den Dingen umgegangen,<br />

die ihm zugänglich gemacht wurden<br />

über die Technik. Auch hätte er allemal<br />

der Gefahr widerstanden, trotz dieser<br />

neuen Möglichkeiten in den Egoismus<br />

abzustürzen, und er wäre offen geblieben<br />

für die Verwandlung zum Christuskeim<br />

in ihm. Statt dessen wurde dieser<br />

Auftrag verschlafen von den Menschen<br />

Mitteleuropas, Gräben der Abgrenzung<br />

wurden ausgehoben. Mit Hilfe des dualistischen<br />

Prinzips entstehen unüberbrückbare<br />

Trennungen von Glauben<br />

und Wissen. Religion und Kunst werden<br />

voneinander getrennt. Kunst und Wissenschaft<br />

werden getrennt. Wissenschaft<br />

und Religion werden getrennt.<br />

Das ist wie nach dem Schema der Infinitesimalrechnung<br />

in der Mathematik.<br />

Dort wird durch Differenzierung auseinandergerissen,<br />

und durch Integration<br />

wieder zusammengesetzt. Zu einem<br />

Leichnam!<br />

Wenn man herrschen will, muß man<br />

zunächst trennen:<br />

- um den Christusimpuls aufzuhalten,<br />

muß man etwas imitieren, was<br />

nach Entwicklung aussieht, (ohne<br />

freilich eine zu sein).<br />

- um den Menschen aus der Selbstverantwortung<br />

herauszunehmen,<br />

muß man ihn abhängig machen.<br />

- um das nötige Maß an Erdgebundenheit<br />

zu schaffen, muß man Ansprüche<br />

wecken, die Wünsche auf<br />

ein Höchstmaß an Wohlstand ausrichten<br />

...<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 61


Spiritualität<br />

Claude-Henri de<br />

Rouvroy, Comte de<br />

Saint-Simon<br />

Die Wissenschaft des Altertums<br />

diente dem Auffinden von Wahrheit.<br />

Für Francis Bacon waren es<br />

nutzlose Mythen.<br />

Francis Bacon<br />

All diese Voraussetzungen mußten<br />

geschaffen und miteinander verknüpft<br />

werden; nur so konnte der furchtbare<br />

Traum „Weltherrschaft“ verwirklicht<br />

werden — über eine kleine Gruppe<br />

von Menschen. Die eigentlichen<br />

Drahtzieher jedoch blieben im Hintergrund,<br />

von nur ganz wenigen geschaut.<br />

Alle Vorbereitungen dazu waren z.B.<br />

bereits an dem Kaspar-Hauser-Ereignis<br />

erkennbar gewesen. Und doch waren<br />

diese Maßnahmen harmlos gegen die<br />

Instandsetzung und Verbreitung dessen,<br />

was wir „Wissenschaftsreligion“<br />

nennen.<br />

Wie ist nun die Wissenschaftsreligion<br />

entstanden?<br />

Saint-Simon (1760-1825)<br />

Das Wort „Wissenschaftsreligion“<br />

taucht als selbständiger Begriff zum<br />

ersten Mal bei Saint-Simon auf. Der<br />

Begriff entstand aus einem setz, das er für unser Geschichtsbild<br />

aufgestellt hat. Diesem Grundgesetz<br />

zufolge ist Geschichte nichts anderes<br />

als eine Fortschrittsbewegung der Wissenschaft.<br />

Dieses Bild hat sich bis heute<br />

nicht geändert: Fortschritt – das ist die<br />

Grundge-<br />

Entwicklung von der Amöbe über den<br />

Affen zu Einstein, von der Weltensuppe<br />

zum Menschen hin.<br />

Das Prinzip der Naturwissenschaft<br />

wird auf die Gesellschaft übertragen, es<br />

ist ein physiokratisches Menschenbild,<br />

was Saint-Simon hinstellt. Die Gesellschaft<br />

begreift er als Physikopolitik, als<br />

Organ zur Veränderung, Planung und<br />

Organisation der Zukunft.<br />

Ihr Ziel: Ein Paradies, geschaffen<br />

durch Technik und Industrie! Selbst<br />

die Genesis werde durch die Wissenschaftswelt<br />

überboten werden, so<br />

Saint-Simon. Er bezog in sein System<br />

die Gedanken von Galilei, von Descartes<br />

und die der großen französischen<br />

und italienischen Mathematiker mit ein.<br />

Auch das Bild Bacons vom „utopischen<br />

Wohlstand“ stand ihm zur Seite.<br />

Francis Bacon (1561-1626)<br />

Er ist wohl der eigentliche Begründer<br />

des Fortschrittsglaubens und des utopischen<br />

Denkens in bezug auf die Wissenschaft.<br />

„Knowledge is power”, Wissen ist<br />

Macht. Und „discaram naturam“, stückelung der Natur - das sind die<br />

Formeln, die er prägte und die bis heute<br />

gültig sind. Bacon entwickelte ein regelrechtes<br />

Programm, um das Leben<br />

zu erleichtern. Er entwickelte dieses<br />

Programm nicht als Techniker, nicht als<br />

Zer-<br />

Systematiker, sondern als Inspirator.<br />

Er lockte mit dem Ziel: ein Paradies auf<br />

Erden.<br />

Mit seinen Vorstellungen jedoch<br />

kollidierte er beträchtlich mit jener<br />

Welt, die bis dahin geführt hatte, dem<br />

Altertum. Diesem Altertum war ein<br />

Fortschrittsdenken fremd, und eine<br />

Verbindung zwischen Wissenschaft und<br />

Nutzen war undenkbar. Wissenschaft<br />

diente dem Auffinden von Wahrheit und<br />

keinem der Zwecke, die Bacon verbrei-<br />

tete. Auch waren sich diese Menschen<br />

bis dahin noch als Mitte eines wohlgegliederten<br />

Alls bewußt gewesen, und<br />

das Denken in Zyklen widersprach jedem<br />

Fortschrittsgedanken.<br />

Über das Altertum fällt Bacon ein<br />

weltgerichtliches Urteil:<br />

Es sei nahezu ein Barbarentum,<br />

habe es doch kaum ein Experiment<br />

überliefert, das der Erleichterung der<br />

Lage der Menschen gedient hat.<br />

Mit einem ideologischen Ressentiment,<br />

das seither Schule gemacht hat,<br />

griff Bacon nun jede zweckfreie Weltschau<br />

an, stempelte sie als Bildungshochmut<br />

ab und mißachtete jene, die<br />

sich den mußelosen Geschäften fernhalten<br />

wollten.<br />

62 MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010


Alles nicht Greifbare, alles nicht<br />

Nützliche, alles, was nicht dem letzten<br />

Ziel diente (dem Paradies auf Erden),<br />

wurde abgeschafft.<br />

Aus den großen kompendialen Werken<br />

von Kepler, Kopernikus - Werken,<br />

die aus einer Gesamtschau der Welt<br />

entstanden waren - wurden einfach<br />

Teile herausgegriffen und in das Zweckmäßigkeitsprinzip<br />

eingeordnet. Die<br />

kosmologischen Denker haben keinen<br />

Platz mehr in diesem System: Giordano<br />

Bruno (1548-1600), Campanella (1568-<br />

1659), ganz zu schweigen von Platon<br />

(427—547 v. Chr.) und den großen Denkern<br />

des Altertums. Für Bacon waren<br />

es angeblich nutzlose Mythen.<br />

Der Mensch — so Bacon — ist nur so<br />

viel wert, als er von der Natur begriffen<br />

hat. Mehr kann er nicht wissen, mehr<br />

hat er nicht zu wissen, mehr weiß er<br />

nicht!<br />

Und er drückt sich wahrlich deutlich<br />

aus, wenn er sagt, das Ziel der Wissenschaft<br />

läge nicht im Auffinden von<br />

Wahrheit, sondern in der Anzahl und<br />

Verwertbarkeit von Ergebnissen.<br />

Bacon ging in seiner Bewertung des<br />

Fortschritts und seiner Anerkennung<br />

der Wissenschaftler so weit, daß er ihren<br />

Arbeiten und Erkenntnissen göttlichen<br />

Rang zuerkannte. Die Entwicklung<br />

der Mechanik kam für ihn gar dem<br />

Schöpfungsakte nah. Die technischen<br />

Erfinder waren keine normalen Menschen,<br />

sondern sie galten ihm gewissermaßen<br />

als Übermenschen …<br />

Mit diesen Vorstellungen begegnete<br />

Bacon auch den christlichen Gegnern<br />

des Fortschrittsglaubens. Sie bezichtigten<br />

ihn der neuesten Form der Erbsünde,<br />

der Verführung zur Hybris, der<br />

Häresie. Bacon setzte sich ähnlich wie<br />

Galilei zur Wehr. Er rechtfertigte die<br />

Wissenschaft, indem er die Warnungen<br />

seiner Gegner einfach umkehrte.<br />

Er nahm den „methodischen Zweifel“<br />

an der Schöpfung für sich in Anspruch.<br />

Selbst das weltverneinende Wort des<br />

Paulus, daß sich das Auge am Sehen,<br />

das Ohr am Hören nicht sättigen könne,<br />

drehte er um in den göttlichen Auftrag,<br />

der Mensch solle auch die geheimsten<br />

Naturgesetze ergründen, um eines Tages<br />

Sättigung zu erreichen. Für Bacon<br />

hat die Existenz der Wissenschaft begonnen<br />

mit dem Beginn der Entdeckungen,<br />

und er nennt es die „Ursprungsphase“.<br />

<strong>Durch</strong> diese Phase wird eine<br />

entscheidende Wandlung des Weltbildes<br />

vollzogen. Es ist die Wandlung<br />

vom überschaubaren Erdenkreis zum<br />

unermeßlichen Universum und von der<br />

menschlich gebundenen Weisheit zur<br />

universalen Weisheit.<br />

Spiritualität<br />

Gleichzeitig aber kehrt er die Weissagung<br />

einer jenseitigen Endzeit in die<br />

eines wissenschaftlichen Fortschrittszeitalters<br />

um. Damit nimmt er eine<br />

Umkehrung des eschatologischen<br />

Jenseitsgedankens in eine diesseitige<br />

Wissenschaftsansicht vor. In seinen<br />

Schriften „Utopia“ und „Neu-Atlantis“<br />

entwickelt er Bilder wie aus einer planetarischen<br />

Kreuzfahrt, aber auf der<br />

Basis eines rein materialistischen<br />

Denkens.<br />

In seinen Werken zeigt Bacon auf,<br />

wie sehr die Beherrschung der Natur<br />

erzwungen werden kann über<br />

eine zentrale Forschungsinstitution.<br />

Eine Institution, die das zusammengetragene<br />

Wissen in bezug auf die<br />

Anwendung untersucht, die gleichsam<br />

im Kleinen über die ganze Natur verfügt.<br />

Der oberste Herrscher dieses Institutes<br />

– es wird das Haus Salomon<br />

genannt – nennt als Ziel: Die Herstellbarkeit<br />

aller Dinge.<br />

Es ist eine Forschertechnokratie,<br />

die durch ihre Erfindungen, Anlagen<br />

und Industrien nicht nur die Produktionsbasis,<br />

sondern auch die Struktur<br />

der Gesellschaft verwandeln will. Es<br />

ist sozusagen die Vorwegnahme der<br />

Wissenschaftswelt unseres Jahrhunderts:<br />

Organisierte Forschung, organisierte<br />

Anwendung. Ob Erfindungen<br />

und Entdeckungen geheimgehalten<br />

werden oder nicht, das bestimmt das<br />

Urteil des Forschungsrates. Vom Monopol<br />

sachwichtiger Industrie und<br />

Rohstoffquellen bis zur totalen Lenkung<br />

der Produktion nimmt dieses damals<br />

noch utopische Bild unsere Welt<br />

vorweg. Auch die Prinzipien der Nachahmung<br />

und Steigerung und Veränderung<br />

der Natur, von der Nachahmung<br />

des Fluges bis zur Erzeugung künstlicher<br />

Rohstoffe, der Züchtung neuer<br />

Pflanzen und Tierarten nehmen unsere<br />

Zeit vorweg. Der größte Erfolg, das<br />

Nachahmen der Temperaturen, ist<br />

noch immer höchstes Desiderandum<br />

der Kernwissenschaft. Bacons Ziel,<br />

bis zur Nachahmung des Himmels alles<br />

herstellen zu können, ist zwar zu<br />

hoch gegriffen, aber in der Vorrede<br />

von „Utopia“ versichert er, das liege<br />

im Rahmen der Menschenmacht.<br />

Die Londoner Royal Society, eine<br />

der wirkungsreichsten naturwissenschaftlichen<br />

Akademien der Neuzeit,<br />

übernimmt das Modell der Forschungsanstalt<br />

und ergreift es als<br />

verpflichtenden Auftrag. So wurde von<br />

dieser Akademie schon sehr früh der<br />

Plan gefaßt, die Welt so auszurichten,<br />

wie wir sie kennen. ■<br />

Einweihung <br />

Franz Bardon<br />

Der Weg<br />

zum wahren Adepten<br />

Das Geheimnis der 1. Tarotkarte. Ein<br />

Lehrgang der Magie in 10 Stufen. Theorie<br />

und Praxis der Einweihung.<br />

23. Auflage! 393 S., Leinen, € 29,60<br />

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Die Praxis der<br />

magischen Evokation<br />

Das Geheimnis der 2. Tarotkarte. Kontakt<br />

mit Wesen der geistigen Hierarchie.<br />

Beschreibung aller magischen<br />

Hilfsmittel und von 663 Wesen der Hierarchie<br />

einschließlich Namen und Siegel.<br />

560 Seiten, Leinen., € 40,00<br />

* * *<br />

Der Schlüssel<br />

zur wahren Kabbalah<br />

Das Geheimnis der 3. Tarotkarte. Theorie<br />

und Praxis der kosmischen Sprache.<br />

Weltweit das einzige Lehrbuch der<br />

kabbalistischen Praxis.<br />

309 Seiten, Leinen., € 26,50<br />

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Frabato-Autob. Roman<br />

Über Schambhala, die Hierarchie der<br />

Meister, die Weltregierung, schwarzmagische<br />

99er-Logen<br />

200 S., 12 Abb., geb. € 15,20<br />

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Rüggeberg-Verlag<br />

Tel./Fax: +49-(0)202-592811<br />

www.verlag-dr.de<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000<br />

63


Bücher<br />

Der Klang des<br />

Wasserstoffatoms<br />

Im Rahmen des Akasha Project<br />

wurden harmonikale<br />

Schwingungen des Wasserstoffatoms<br />

in aufwendiger<br />

Arbeit in Musikstücke umgesetzt.<br />

Das Ergebnis dieses<br />

Projekts liegt jetzt in Form<br />

dieser Audio-CD vor. Nach der<br />

Quantenphysik wird Materie<br />

durch Schwingungszustände<br />

beschrieben, die sogar mit<br />

den Modellen der Akustik berechnet<br />

werden können. So<br />

erzeugen die Schwingungen<br />

des Wasserstoffs reine Tonintervalle<br />

wie Oktaven, Quinten<br />

oder Terzen. Es ergab sich eine<br />

bemerkenswerte Musik, die<br />

die Grundschwingungen des<br />

Universums widerspiegelt. Die<br />

Klänge sind für das menschliche<br />

Ohr auf seltsame Art zugleich<br />

fremd und vertraut. Sie<br />

verbinden den Zuhörer mit einer<br />

fundamentalen Ebene des<br />

Seins. Eine hochinteressante<br />

Erfahrung, die man sich nicht<br />

entgehen lassen sollte.<br />

Franz Bludorf<br />

Akasha Project<br />

H2 – The Quantum Music of<br />

Hydrogen<br />

Der Klang des Wasserstoffatoms<br />

Klangwirkstoff Records 2010<br />

Bezugsquelle:<br />

www.klangwirkstoff.de<br />

ASIN: B0033QEUPY<br />

(Audio-CD)<br />

€ 19,50<br />

Sternstunden 2011<br />

Sie interessieren sich für<br />

das I-Ging?<br />

Für chinesische Astrologie?<br />

Neun-Sterne-Qi-Astrologie?<br />

Chinesische Mondhäuser?<br />

Den westlichen Mondkalender?<br />

Alles was Sie wissen müssen,<br />

um den richtigen Zeitpunkt<br />

für sich zu ermitteln,<br />

finden sie in „Sternstunden<br />

2011“, dem ultimativen Taschenkalender.<br />

Auf 192 Seiten haben Sie einen<br />

wertvollen Begleiter für<br />

Ihren Gang durch das Jahr<br />

2011- neben dem großen<br />

Kalendariumsteil gibt es<br />

auch einen großen Ratgeberteil<br />

und zahlreiche inspirierende<br />

Zitate.<br />

Den Kalender gibt es im<br />

handlichen Format 11,5 cm<br />

* 21 cm hoch.<br />

Ulrich Heerd<br />

Sternstunden 2011 (Kalender)<br />

Gebunden, 192 Seiten<br />

Vision Creativ Verlag<br />

ISBN 978-3-935683-31-9<br />

€ 24,80<br />

Der Buddha<br />

Kalender 2011<br />

Eine kleine Perle, die gar<br />

nicht so klein ist.<br />

Der Buddha Kalender 2011 -<br />

20 cm breit und 50 cm lang<br />

– zeigt auf den zwölf Monatsmotiven<br />

außergewöhnliche<br />

und beindruckende Statuen<br />

des Buddha. Jedes dieser<br />

Bilder strahlt Würde und<br />

Ruhe aus, und so ist das kurze<br />

Stehenbleiben vor dem<br />

Kalender immer auch eine<br />

kleine Pause im hektischen<br />

Getriebe und ein kurzes<br />

Atemholen in der Zeit.<br />

Der Kalender bereichert die<br />

Wohnung durch seine friedliche<br />

Ausstrahlung. Er kann<br />

bei der <strong>Matrix3000</strong> ab sofort<br />

vorbestellt werden und ist<br />

ab August auch über den<br />

Buchhandel zu bekommen.<br />

Ulrich Heerd<br />

BUDDHA Kalender 2011<br />

Spiralbindung<br />

Vision Creativ Verlag<br />

ISBN 978-3-935683-36-4<br />

€ 15,80<br />

Krebs ist nur ein Wort<br />

Gudrun Sarampoi räumt<br />

in ihrem Buch auf mit der<br />

Pharmaindustrie – bezüglich<br />

der „lukrativen“ Krebspatienten.<br />

Ein aufmüpfiges und aufrüttelndes<br />

Buch, das mit der<br />

Unmenschlichkeit und mangelnden<br />

Sensibilität vieler<br />

Schulmediziner gegenüber<br />

Krebspatienten abrechnet.<br />

Anhand von Fallbeispielen<br />

werden die Ursachen einer<br />

Krebserkrankung ergründet<br />

und Behandlungskonzepte<br />

vorgestellt. Leben mit der<br />

Diagnose Krebs heißt hier,<br />

das Leben, soweit wie möglich,<br />

lebenswert zu erhalten.<br />

Martina Posselt,<br />

Heilpraktikerin<br />

Gudrun Sarampoi<br />

Krebs ist nur ein Wort<br />

382 Seiten Hardcover<br />

Liberta Verlag<br />

ISBN 978-3-937448-01-5<br />

€ 24,00<br />

Akupunktur mit Minikristallen statt Nadeln Akupunktur mit<br />

Die selbstklebenden Kristallpunktur-Tatoos werden direkt<br />

auf spezielle Reflexpunkte der Haut aufgebracht. Buch:<br />

farbigem Licht<br />

Diese Kristall-Therapie hat sich in der Praxis besonders Apotheke des Lichts<br />

bei Schmerzen und chronischen Schmerzsyndromen bestens<br />

bewährt.<br />

Buch:<br />

Band 1 + 2 je 28,90 €<br />

100 St. 29,00 € Kinder im Licht 13,50 €<br />

300 St. incl. Etui und Punktsuchstift 93,00 €<br />

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76646 Bruchsal • Hildastraße 8<br />

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0610-KP-MATRIX“ (bis 31.07.2010)


Märchen<br />

Die Blinden<br />

und der Elefant<br />

Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese<br />

Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und<br />

sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die<br />

Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu<br />

einem Elefanten geführt. Die fünf Gelehrten standen nun um das<br />

Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem<br />

Elefanten zu machen.<br />

Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über<br />

den Elefanten berichten. Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres<br />

gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: "Ein<br />

Elefant ist wie ein langer Arm."<br />

Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und<br />

sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer."<br />

Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke<br />

Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt.<br />

Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine<br />

Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte nur den<br />

Schwanz des Elefanten ertastet.<br />

Und der fünfte Weise berichtete seinem König: " Also ich sage, ein<br />

Elefant ist wie ein riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten<br />

darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.<br />

Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten<br />

den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf<br />

einigen, was ein Elefant wirklich ist. Doch der König lächelte weise:<br />

"Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant<br />

ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit<br />

Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind,<br />

mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren<br />

daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit<br />

Rundungen und ein paar Borsten ist."<br />

Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten,<br />

daß jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet<br />

Quelle unbekannt<br />

Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010 MATRIX 3000 65


<strong>Vorschau</strong><br />

Am 29.7.2010 erscheint das<br />

<strong>Matrix3000</strong>-Sonderheft „Mystery-Welten“<br />

Expedition Impossible<br />

Es ist eine Geschichte, die fast aus dem Film „The Blair Witch Project“ entnommen<br />

sein könnte. Doch diesmal ist alles real – in Sowjetrußland. Zehn<br />

junge Menschen gehen im Winter auf eine Bergsteiger-Expedition auf Skiern<br />

in einer Bergwildnis. Zu Beginn der Reise muß einer von ihnen wegen<br />

gesundheitlicher Probleme umkehren. Die Leichen der anderen neun Teilnehmer<br />

wurden erst nach langer Suche gefunden. Alle tot aufgefundenen<br />

Personen hatten orangefarbene Gesichter, ihr Haar war grau, Körper und<br />

Kleidung emittierten eine radioaktive Strahlung.<br />

Chronovision – Fakt oder Fiktion?<br />

Der französische Theologe und Ordensangehörige Père François Brune hat sich in jahrzehntelangen<br />

aufwendigen Recherchen bemüht, an Hand von Zeugenaussagen die Ereignisse zu klären, die<br />

sich etwa ab 1960 im Umfeld eines als „Chronovisor“ bezeichneten mysteriösen Gerätes ereignet<br />

haben. Es handelte sich dabei um eine Erfindung des italienischen Benediktinerpaters Prof. Dr.<br />

Pellegrino Ernetti, mit der es möglich gewesen sein soll, Szenen der Vergangenheit in Bild und Ton<br />

mit <strong>elektronische</strong>n Mitteln sichtbar und hörbar zu machen.<br />

Picknick am Valentinstag<br />

Bei einem Ausflug zum Hanging Rock bei Melbourne verschwinden<br />

drei Schülerinnen eines Mädcheninternats und<br />

ihre Lehrerin spurlos. Eines der Mädchen wird schließlich<br />

gefunden, kann sich aber an nichts erinnern. Bis heute ist<br />

der Fall, den Regisseur Peter Weir („Truman Show“) 1975 zu<br />

einem subtilen Filmerfolg verarbeitete, ungelöst. War es ein<br />

Verbrechen, oder haben die Vorkommnisse gar einen „übernatürlichen“<br />

Hintergrund, die mit den Geheimnissen des<br />

australischen Kontinents zusammenhängen? Was wußte die<br />

Autorin Joan Lindsay, die in einem (nicht verfilmten) Schlußkapitel<br />

einige Hinweise gibt und in deren Leben es merkwürdige<br />

Vorkommnisse gab?<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 59, erscheint am 26.8.2010<br />

Obamas lautloser Krieg<br />

Nie zuvor wurden so viele verdeckte Operationen zur Tötung von Menschen<br />

durchgeführt wie jetzt, während der Präsidentschaft Barack Obamas. Die<br />

US-Regierung betreibt insgesamt zwei Programme, bei denen unbemannte<br />

Drohnen eingesetzt werden. Die eine, militärische Version, die öffentlich<br />

bekannt ist, dient als Erweiterung der konventionellen Kriegführung. Daneben<br />

verfügt aber auch die CIA über Predator-Drohnen, und diese Drohnen<br />

operieren weltweit, also auch in Staaten, mit denen sich die USA nicht im<br />

Krieg befinden. Und was noch schlimmer ist – die CIA hat ihrerseits einen Teil der Arbeit am Predator-<br />

Programm an private Subcontractors delegiert, etwa an die berüchtigte Firma Blackwater.<br />

66<br />

MATRIX 3000 Band <strong>58</strong> / Juli/August 2010<br />

Von ABBA bis Oper<br />

Das erfolgreiche Filmmusical „Mamma Mia“ betonte die heitere, unkomplizierte<br />

Seite von ABBA, der Kultgruppe der 70er. Nun ist ein weiteres Musical<br />

der ABBA-Männer Benny Andersson und Björn Ulvaeus erstmals in englischer<br />

Sprache erschienen: „Kristina“ ist die berührende Geschichte schwedischer<br />

Auswanderer, die in den USA ein neues Leben aufbauten. „Mamma<br />

Mia“-Fans werden sich umstellen müssen. „Kristina“ ist anders: tragisch,<br />

tiefgründig, anspruchsvoll, aber auch, wie für Benny typisch, voller melodiöser<br />

Einfälle. Ein Meisterwerk, das einer Oper näher steht als „Dancing<br />

Queen“.<br />

Geheimnisse einer unbekannten Welt<br />

Der Normalbürger ahnt kaum etwas von der unbekannten Welt, die im Geheimen<br />

im Untergrund existiert und immer weiter ausgebaut wird. Geheime<br />

unterirdische Anlagen existieren heute fast in allen Ländern der Welt. Viele<br />

davon sind durch tunnelartige Schächte wie in einem Netzwerk miteinander<br />

verbunden. Die meisten dienen einem militärischen Zweck. Aus Gründen der<br />

Nationalen Sicherheit eines Landes sind die detaillierten Fakten, Lage- und<br />

Baupläne hierzu offiziell nicht zugänglich. Mehrere Stockwerke tief existieren<br />

ganze Städte unbemerkt unter unscheinbaren Landschaften und Regionen.<br />

3000<br />

Impressum<br />

<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />

ISSN 1 439-4154<br />

ISBN (Band <strong>58</strong>): 978-3-89539-864-3<br />

Verlag<br />

MATRIX3000 Verlag GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18<br />

Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@matrix3000.de<br />

www.matrix3000.de<br />

Redaktion MATRIX3000<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Postfach 242<br />

D-12112 Berlin<br />

Telefon: 030/ 795 36 63<br />

Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />

grazyna.fosar@matrix3000.de<br />

franz.bludorf@matrix3000.de<br />

Redaktionsschluß für die nächste <strong>Ausgabe</strong>,<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 59: 13. 7. 2010<br />

Chefredaktion<br />

Franz Bludorf<br />

Redaktion<br />

Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd,<br />

Ralf Lehnert, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />

Beiträge von<br />

Franz Bludorf, Wojciech Chudzinski, Grazyna Fosar,<br />

Gernot L. Geise, Wilfried Hacheney, Ulrich Heerd, Ralf<br />

Lehnert, Marco Meng, Przemyslaw Nowakowski,<br />

Roland Rottenfußer, Barnim Schultze, Ingomar Schwelz<br />

Layout & Design<br />

Mirjam Schuster<br />

mia@thesigner.com<br />

Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach GmbH<br />

Vertrieb<br />

BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Römerstrasse 90, 79618 Rheinfelden<br />

Tel. 07623 /964-0, Telefax 07623 /964-259<br />

www.bpv-medien.com<br />

Bezugspreise<br />

Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte), inkl. Versand:<br />

39,– EUR (ins Ausland 48,– EUR).<br />

Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />

Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />

Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />

Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />

Für gewerbliche Inserenten<br />

Inge Eire Rautenberg<br />

Reichshofstr. 168, <strong>58</strong>239 Schwerte<br />

Telefon/Fax: 0 23 04-942 33 99<br />

E-mail für Anfragen bezüglich Anzeigen und Beilagen:<br />

inge.rautenberg@matrix3000.de<br />

E-mail für Druckunterlagen: eire.rautenberg@gmx.de<br />

Bestellungen über:<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18<br />

Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de<br />

www.matrix3000.de<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den<br />

Autoren selbst verantwortet und stellen die Meinung<br />

des jeweiligen Autors dar. Sie spiegeln daher nicht<br />

unbedingt die Auffassungen der Redaktion wider. Die<br />

Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen behält sich die<br />

Redaktion vor. Alle Inhalte entsprechen dem besten<br />

Wissen der Redaktion nach gründlicher Prüfung,<br />

trotzdem kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen,<br />

für unverlangt eingereichte Beiträge kann der Verlag<br />

allerdings keine Haftung übernehmen.<br />

Für Werbeanzeigen übernimmt der Verlag keine<br />

inhaltliche Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch<br />

in Auszügen, nur nach Abstimmung mit dem Verlag.


© GP Health Pr oducts 2010<br />

Die Sensation: Forscher suchten nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit und entdeckten<br />

in einer geheimnisvollen Frucht einen „Schutz-Schirm von Mutter Natur“<br />

Freuen Sie sich über dieses Natur-Wunder, das saubere<br />

Arterien und gesunden Blutdruck fördert und mit kraftvollem<br />

Zellschutz Prostata und Brust gesund hält!<br />

Träumen<br />

Sie, dass<br />

Sie lebenslang<br />

jung bleiben?<br />

Gesund<br />

bis ins hohe<br />

Alter? Es klingt<br />

wie ein Wunder, wenn Wissenschaftler<br />

in verschiedenen Ländern gleichzeitig<br />

eine Pflanze erforschen. Eine<br />

Frucht, die seit über 5.000 Jahren<br />

paradiesische Zustände verspricht.<br />

Schön, das „ewige Leben“ können die<br />

Forscher dem „Paradies-Apfel“ nicht<br />

entreißen. Doch die Ergebnisse über den<br />

Granatapfel klingen nach einer wissenschaftlichen<br />

Sensation.<br />

Mutter Natur spannt jetzt einen<br />

Schutz-Schirm für Sie auf!<br />

• Wünschen Sie sich ein starkes Herz<br />

und geistige Frische?<br />

• Fühlen Sie sich schlapp?<br />

• Wünschen Sie sich gesunde Brüste<br />

oder eine gesunde Prostata?<br />

• Ist Ihnen bester Zellschutz wichtig?<br />

Die Extrakte des Granatapfels wirken<br />

wie ein Schutz-Schirm, gleich mehrfach!<br />

Noch sensationeller!<br />

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durchlässiger die Blutgefäße für den<br />

Blutfluss sind.<br />

Dr. Hittich und seine Forscher kapseln<br />

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www.ultra-granatapfel.de<br />

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MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151

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