Der Bierstaedter Juli 2011
Bierstaedter Juli 2011
Bierstaedter Juli 2011
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Seite 4<br />
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Metamorphose: Vom Teebeutel zum Teelicht<br />
Grenzenlose Phantasie<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Die gebürtige Kulmbacherin Johanna Rogowski<br />
hat sich für den Zweig „Gestaltung“ der<br />
Fachoberschule in Bayreuth entschieden und<br />
möchte sich beruflich in den Bereich Produktdesign<br />
wagen. Die Voraussetzungen hierfür<br />
sind bei der zwanzigjährigen Schülerin ohne<br />
Zweifel vorhanden. Die junge Frau, die eher<br />
durch Zufall ihre Vorliebe für das „Zeichnen,<br />
Malen oder Gestalten“ entdeckt hat, begann<br />
mit Bleistiftskizzen sowie farbenprächtigen<br />
Buntstiftzeichnungen. Mit der Zeit entstanden<br />
aber auch Acrylmalereien, die sich beinahe<br />
dem „Product-Placement“ nähern und<br />
durch deren räumliche Gestaltung der Fotografie<br />
angenähert sind. Auch dem Surrealismus,<br />
begeistert von Werken Dalis, widmet<br />
sie einen großen Teil ihres Schaffens. Auf der<br />
Suche nach einem eigenen Stil erarbeitet sie<br />
sich Zugang zu unterschiedlichen Stilrichtungen,<br />
experimentiert und lässt die Inspiration<br />
fließen, wobei ihr die schulische Ausbildung<br />
zusätzlich entgegen kommt.<br />
Doch mit der Malerei nicht genug, entstehen<br />
unter den selbstkritischen Augen der<br />
Schülerin kreativ umgesetzte Objekte aus<br />
Glas, Metall oder Keramik. Vom phantasievollen<br />
Leuchter bis zum elegant geformten<br />
Löffel aus Kupfer, auch hier sieht sie sich in<br />
ihrem Schaffen nicht eingegrenzt.<br />
Wenn die, nach eigenen Worten, Naturliebhaberin<br />
unterwegs ist, trägt sie stets<br />
ihren Skizzenblock bei sich, um sofort Ideen<br />
oder Eindrücke festhalten zu können. Einen<br />
Großteil ihrer Arbeiten hat sie auch fotografisch<br />
festgehalten. Ihr zusätzliches Talent zur<br />
Fotografie beweist die sehr selbstbewusste<br />
Nachwuchskünstlerin an Hand von eindrucksvollen<br />
Landschaftsstudien, die während einiger<br />
Auslandsaufenthalte in Frankreich, Schottland<br />
oder der Schweiz entstanden sind.<br />
Auf die Frage nach weiteren Hobbys, neben<br />
der gestalterischen Kunst, nennt sie unter<br />
anderem die Musik. Seit zwei Jahren widmet<br />
sie sich der Bratsche, von Grund auf,<br />
nachdem sie vor Jahren das Spielen der Geige<br />
erlernt hatte, „aber wenig davon übrig<br />
geblieben ist“. Sie hört sehr gerne Musik und<br />
unterscheidet dabei nicht unter Klassifizierungen<br />
und Stilrichtungen sondern hört was ihr<br />
gerade gefällt. Die Bandbreite reicht von der<br />
Klassik bis zum Metal, sie kann sich für vieles<br />
begeistern und benötigt deshalb „einen<br />
Mp3-Player mit riesigem Speicherplatz“.<br />
Wenn diese Zeitung erscheint, steht sie<br />
in den Startlöchern, vier Wochen lang auf eigene<br />
Faust Skandinavien zu erkunden. Vielleicht<br />
erhalten wir ja von der unternehmungsfreudigen<br />
Schülerin einen Erlebnis- und Erfahrungsbericht.<br />
Anzeige<br />
Chronik der Stadt Kulmbach<br />
Vielen Lesern verdanken wir, zugegebenermaßen,<br />
Artikel über Personen oder Geschehnisse,<br />
über die wir berichten, zeigt es doch<br />
das rege Interesse an unserer Zeitung. Immer<br />
wieder landen auch wertvolle Antiquitäten<br />
aus dem Leserkreis in unseren Händen.<br />
Manfred Stopfer überraschte uns dieses Mal<br />
mit einem seltenen Exemplar einer Kulmbacher<br />
Chronik, die im Jahre 1885 in zweiter<br />
Auflage erschien und deren Erlös für die Vereinshausstiftung<br />
bestimmt war:<br />
„Beispiele des Guten<br />
aus der Geschichte<br />
der<br />
Stadt Kulmbach<br />
samt einer<br />
Chronik dieses Ortes<br />
Autor Johann Eck konnte dabei, wie er in seinem<br />
Vorort dankend erwähnte, auf die Unterstützung<br />
zahlreicher Honoratioren zurückgreifen,<br />
um dieses Werk entstehen zu lassen.<br />
Im Großen und Ganzen ergänzt und „erhellt“<br />
der leinengebundene Band die früheren<br />
Arbeiten von Lang, Heerwagen, Fikenscher<br />
und Dorfmüller. In herrlich zu lesendem<br />
Stil wird die hiesige Stadtgeschichte von Beginn<br />
der ersten Nennung bis dato 1885 beschrieben.<br />
Zahlreiche Ereignisse im Detail<br />
wiedergegeben, vermitteln eindrucksvoll die<br />
„Lebensart und -qualität“ der Menschen in<br />
und um die Bierstadt. Wie diese, diente<br />
schon die Erstveröffentlichung von 1839<br />
Pfarrer Heckels, (vormals dritter Pfarrer zu<br />
Kulmbach, später besetzte er die Stelle der<br />
Pfarrei in Muggendorf, Fränkische Schweiz),<br />
nicht dem Eigenverdienst, sondern wurden<br />
die Einnahmen für mildtätige Zwecke verwendet.<br />
Manfred Stopfer wird in Regelmäßigkeit Teile<br />
dieses seltenen kulturhistorischen Kleinodes<br />
vorstellen und unserer Redaktion für Recherchen<br />
zur Verfügung stellen. R.H.