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Der Bierstaedter Juli 2011

Bierstaedter Juli 2011

Bierstaedter Juli 2011

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3. Jahrgang 20. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />

Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />

Kulmbach<br />

Grenzenlose<br />

Phantasie<br />

Kulmbach<br />

Geschichten eines<br />

Festwirtes<br />

Stadtsteinach<br />

Kreative Schüler<br />

Luisenburg<br />

Blues Brothers<br />

und vieles mehr!<br />

Plassenburg, Schöner Hof<br />

Foto R. Hermsdörfer


Seite 2<br />

<br />

„Allen Respekt!“, hätte mein Onkel Helmut,<br />

der Freunds Helmut gesagt, wenn er diese<br />

Nachricht noch erlebt hätte: <strong>Der</strong> Bürgermeister<br />

von Taufkirchen Jörg Pötke will persönlich<br />

gegen Gruß-Muffel vorgehen. Er will mehr<br />

Freundlichkeit in seiner Gemeinde und damit<br />

mehr Lebensfreude. Es gehe ihm auf den<br />

Geist, wenn die Menschen regungslos aneinander<br />

vorbeigehen.<br />

<strong>Der</strong> Freunds Helmut hat sich gefreut,<br />

wenn er jemandem begegnet ist. Fast keine<br />

Chance hat er ausgelassen, um ein paar Worte<br />

zu wechseln. „Halt aweng waafen“. Auf<br />

seinen Spaziergängen hat er die Leute, denen<br />

er begegnete oft angesprochen, auch wenn er<br />

sie nicht kannte. Er war interessiert an, ja neugierig<br />

auf seine Mitmenschen. Es war ihm<br />

unbegreiflich, wie man zum Beispiel bei einem<br />

Spaziergang am Rehberg, alleine auf<br />

einen entgegenkommenden Spaziergänger<br />

treffend, ohne eine noch so winzige Grußgeste<br />

aneinander vorbeigehen konnte. Geradezu<br />

krampfhaft wird der Blick manchmal abgewendet,<br />

bloß kein Kontakt, kein Lächeln oder<br />

Zunicken.<br />

Gut, der Helmut hat manchmal auch übertrieben.<br />

Die älteren Herrschaften hat er ja<br />

meist gekannt, aber er hat auch nicht selten<br />

junge Leute einfach angesprochen, um zu erfahren,<br />

mit wem er es zu tun hatte. Berühmt<br />

„Malen mit dem Pinsel dauert mir zu lange.<br />

Deshalb male ich mit Licht.“ Sicherlich ein<br />

schönes Wortspiel, das Wolfram Gittel auf<br />

der Vernissage seiner Fotoausstellung „Ansichten“<br />

im Schmetterlingspark in Neuenmarkt<br />

gebrauchte. Denn der Begriff „Fotografieren“<br />

ist griechischen Ursprungs und bedeutet<br />

„mit Licht zeichnen". Aber besser<br />

kann man die Art nicht beschreiben, wie<br />

Gittel seine Bilder kreiert. Es sind Fotos, die<br />

<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />

Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />

waren seine Fragen: „Wu schdammsd denn<br />

du raus?“ oder „Wu bisd denn du dähaam?“<br />

Und groß und ehrlich war seine Freude, wenn<br />

er Bekanntschaften aufdecken konnte: „Ja do<br />

schau her, mit deim Oba bin ich fei konfermierd<br />

worn und dei Fodder, der wor a guudä<br />

Fussboller, hod der ned zergor amoll beim<br />

ADS gschbilld?“<br />

Ich selbst stand mit dem Grüßen längere<br />

Zeit auf Kriegsfuß. Es hat mir gut getan, nach<br />

dem Abitur über ein Jahrzehnt in anderen<br />

Städten verbracht zu haben, wo ich nicht<br />

glaubte, jeden freundlich begrüßen zu müssen.<br />

Als Kind wurde ich ständig zum Grüßen<br />

und zu Freundlichkeit angehalten. Nahezu<br />

zwanghaft grüßend bewegte ich mich durch<br />

die Obere Stadt und durch das übrige Kulmbach.<br />

Aus einem Geschäftshaushalt stammend<br />

waren Höflichkeit und Freundlichkeit<br />

immer und überall angesagt. Immer galt es<br />

Kundennähe zu praktizieren. Und da war<br />

noch der Politiker-Vater, der sich meist in<br />

Bonn aufhielt, sich als Vertreter seiner Heimatstadt<br />

verstand, auf Volksnähe besonderen<br />

Wert legte und gewählt werden wollte. Mit<br />

John F. Kennedy kam der Familienwahlkampf<br />

auf. Die ganze Familie war für Erfolg oder<br />

Misserfolg mitverantwortlich. Die Kinder<br />

waren ganz vorne dabei. Als Sohn und Ältester<br />

fühlte ich wohl eine besondere Verantwortung.<br />

Überhebliches Gebaren, sich um den<br />

Gruß drücken oder gar bewusst verweigern,<br />

das war undenkbar. Ich war in der Gruß- und<br />

Freundlichkeitsfalle. Natürlich gab es Lob:<br />

„Fra Herold, eia Diedä is ja su a freindlicher<br />

Bu“! Doch mit dem Abitur hatte ich das<br />

Gefühl, nunmehr mein Lebenssoll an Freundlichkeit<br />

und Grüßen erfüllt zu haben.<br />

Bei dieser Meinung bin ich natürlich nicht<br />

geblieben. Wie macht man es richtig? Ich<br />

glaube es geht darum, das nur Formale, vermeintlich<br />

Pflichtbewusste, das inhaltsleer<br />

Automatische abzulegen. Nur dann kann sich<br />

ja auch der Mensch, dem man begegnet,<br />

wirklich ernst genommen, respektiert, geachtet<br />

oder sogar gemocht fühlen. Die spontane<br />

Freude des Wiedersehens, das Bedürfnis, jemandem<br />

Respekt zu erweisen oder das lebhafte<br />

Interesse jemanden kennenzulernen<br />

und in Kontakt zu kommen, sollten nicht mit<br />

taktischen Überlegungen wie „Muss ich jetzt<br />

als erster oder ist er jünger?“ oder gar „Bin<br />

ich nicht höhergestellt als der?“, verdorben<br />

werden. Manche immer noch eingeübte oder<br />

empfohlene Grußregeln, wie z. B. „<strong>Der</strong> Untergeordnete<br />

bzw. Niedrigergestellte muss den<br />

Vorgesetzten oder Höhergestellten“ (was immer<br />

das auch bedeuten mag) zuerst grüßen,<br />

völlig überholt, angesichts der Vielfalt der heutigen<br />

Beziehungsebenen nur begrenzt praxistauglich<br />

und in einer weltoffenen demokratischen<br />

Gesellschaftsordnung fragwürdig. Wenn<br />

man im Übrigen nicht völlig geistig und/oder<br />

charakterlich verbildet ist, kann man sich<br />

meist auch auf sein natürliches Fingerspitzenund<br />

Bauchgefühl verlassen.<br />

MALEN MIT LICHT<br />

wirken, als wären sie gemalt. Als wären sie<br />

auf der Staffelei entstanden und nicht mit<br />

der Linse vor einem existierenden Motiv.<br />

Alle Bildteile korrespondieren miteinander<br />

als wären sie komponiert. In vielen Aufnahmen<br />

lassen sich klare grafische Strukturen<br />

erkennen. Und doch ist keine nachbearbeitet.<br />

Nie wurde am Rechner ein Bildteil eingesetzt<br />

oder verändert. Die Fotos sind so,<br />

wie sie in dem Augenblick entstanden, als<br />

Gittel auf den Auslöser drückte. Da setzen<br />

sich die Falten des Stoffes, in den ein Model<br />

gehüllt ist, in den Zweigen des Busches fort,<br />

vor dem das Mädchen steht. Das Geländer<br />

eines Steges und die Uferlinie eines Baches<br />

bilden das geometrische Muster, in dem drei<br />

im Dreieck sitzende Models einbeschrieben<br />

sind. Ein Grashalm im Vordergrund findet<br />

seine Fortsetzung in der Linie eines Beines<br />

der abgebildeten Frau und findet sich im<br />

Gebüsch wieder. Ein klassischer Bildaufbau<br />

ist immer wieder deutlich zu sehen bis dahin,<br />

dass Farbtupfer, die auf der einen Bildseite<br />

zu finden sind, ein Gegenstück auf der anderen<br />

Bildseite haben. Manchmal auch scheint<br />

der klassische Aufbau durchbrochen wie in<br />

„Lichtblicke 4“, bis man erkennt, dass die<br />

Mitte die Schwärze ist und die beiden hellen<br />

Bildteile durch eine helle Linie im unteren<br />

Bildteil verbunden sind.<br />

Klaren Schwerpunkt der Ausstellung bilden<br />

Portraits und da wieder Aufnahmen mit<br />

der Modeltruppe der Pressecker Modeschöpferin<br />

Edina Thern. Menschen, so Gittel, interessieren<br />

ihn nun mal am meisten. Nicht weniger<br />

beeindruckend als die Portraits sind die<br />

Landschaftsaufnahmen. Aber es gibt auch<br />

Witziges zu sehen. Etwa das Foto eines baufälligen<br />

Hauses, an dem ein Schild hängt:<br />

„Müll abholen unnötig“. Oder der Balkon mit<br />

der Aufschrift: „<strong>Juli</strong>a 2x klingeln“.<br />

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten<br />

des Schmetterlingsparks (idea<br />

DschungelParadies) in Neuenmarkt noch bis<br />

zum 31. <strong>Juli</strong> zu sehen.<br />

BS<br />

Anzeigen<br />

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Basteln<br />

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Langgasse 2<br />

95326 Kulmbach<br />

Tel.: 09221/4079010<br />

Fax: 09221/4079011<br />

Neu in Kulmbach<br />

Kulmbach, Donnersreuther Weg 1<br />

Anmeldung und Unterricht: Di. ab 18.00 Uhr<br />

NEU: Unterricht auch Samtag von 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Komm doch zu einer unverbindlichen Schnupperstunde Theorie<br />

oder zu einem unverbindlichen Informationsgespräch vorbei.<br />

<strong>Der</strong> Weg zu uns lohnt sich!!!<br />

Für alle angehenden Zweiradfahrer:<br />

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Info: 09221/6078145 0der 0151/43118820


Seite 3<br />

In den Oberhacken, wo dereinst Kulmbachs<br />

Leben begann, kehrt das Mittelalter zurück.<br />

<strong>Der</strong> historische Stadtteil wird Zentrum für<br />

Gaukler, Schwertkämpfer, Feuerschlucker,<br />

Marketender und sonstiges fahrendes Volk,<br />

das seine Lager zwei Tage lang in den winkeligen<br />

Gassen aufschlagen wird. Neben dem<br />

heimischen, in der Oberen Stadt sesshaften<br />

Verein „Burg Augenglas“ sind auch die Mitglieder<br />

der „Baieruther Katzbalgerey“, die<br />

schon 2008 auf der Burg und zum Frankentag,<br />

im letzten Jahr, die Bevölkerung amüsierte<br />

und begeisterte, wieder mit vor Ort.<br />

Die aktionsreichen Vorführungen der Akteure<br />

in historischen Gewändern und Rüstungen<br />

sind in Franken und darüber hinaus inzwischen<br />

legendär. Mit den waghalsigen<br />

Schwert- und Waffenkämpfen sowie spektakulären<br />

Feuershows bieten unsere Nachbarstädter<br />

wieder einen faszinierenden Augenschmaus<br />

für Jung und Alt. Dabei begann bei<br />

der „Baieruther Katzbalgerey“ alles eher<br />

zufällig und vor etwa zehn Jahren. In einer<br />

„Taverne“, versorgt mit genügend „süffigem<br />

Bier“, erwuchs aus einer Laune heraus die<br />

Idee zur Gründung einer mittelalterlichen<br />

Gruppierung. Die Gründungsmitglieder, allesamt<br />

aus der Karateabteilung der Bayreuther<br />

Turnerschaft (früher eindeutiger Mitgliedernachweis:<br />

Autokennzeichen BT - S...) zählen<br />

heute mit Tross und Anhang etwa dreißig Personen.<br />

Bei ihren Veranstaltungen ist stets ein<br />

Großteil auch als lebendiger Geschichtsunterricht<br />

zu verstehen. Nicht nur, dass sie den<br />

Umgang mit ihren Werkzeugen und Waffen<br />

beherrschen, bieten sie Interessierten immer<br />

auch Informationen und damit Einblick in eine<br />

Zeit, die wir sonst nur noch aus Büchern<br />

und Museen kennen.<br />

Da sich gleichzeitig auch die Gauschützen<br />

in der Bierstadt treffen und die Kulmbacher<br />

Einzelhändler am Samstag bis in die<br />

Nacht ihre Geschäfte offen halten, darf man<br />

sich auf ein lebhaftes und buntes Treiben in<br />

der Stadt freuen.<br />

R.H.<br />

Dieses Buch ist<br />

exklusiv<br />

erhältlich bei<br />

Inh. Jürgen Bredemeyer<br />

Am Holzmarkt 13<br />

95326 Kulmbach<br />

Tel. 09221/3222<br />

Inh. Christine Friedlein<br />

Grabenstr. 4 · Kulmbach<br />

Tel. 09221/4776 o. 4763


Seite 4<br />

<br />

Metamorphose: Vom Teebeutel zum Teelicht<br />

Grenzenlose Phantasie<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Die gebürtige Kulmbacherin Johanna Rogowski<br />

hat sich für den Zweig „Gestaltung“ der<br />

Fachoberschule in Bayreuth entschieden und<br />

möchte sich beruflich in den Bereich Produktdesign<br />

wagen. Die Voraussetzungen hierfür<br />

sind bei der zwanzigjährigen Schülerin ohne<br />

Zweifel vorhanden. Die junge Frau, die eher<br />

durch Zufall ihre Vorliebe für das „Zeichnen,<br />

Malen oder Gestalten“ entdeckt hat, begann<br />

mit Bleistiftskizzen sowie farbenprächtigen<br />

Buntstiftzeichnungen. Mit der Zeit entstanden<br />

aber auch Acrylmalereien, die sich beinahe<br />

dem „Product-Placement“ nähern und<br />

durch deren räumliche Gestaltung der Fotografie<br />

angenähert sind. Auch dem Surrealismus,<br />

begeistert von Werken Dalis, widmet<br />

sie einen großen Teil ihres Schaffens. Auf der<br />

Suche nach einem eigenen Stil erarbeitet sie<br />

sich Zugang zu unterschiedlichen Stilrichtungen,<br />

experimentiert und lässt die Inspiration<br />

fließen, wobei ihr die schulische Ausbildung<br />

zusätzlich entgegen kommt.<br />

Doch mit der Malerei nicht genug, entstehen<br />

unter den selbstkritischen Augen der<br />

Schülerin kreativ umgesetzte Objekte aus<br />

Glas, Metall oder Keramik. Vom phantasievollen<br />

Leuchter bis zum elegant geformten<br />

Löffel aus Kupfer, auch hier sieht sie sich in<br />

ihrem Schaffen nicht eingegrenzt.<br />

Wenn die, nach eigenen Worten, Naturliebhaberin<br />

unterwegs ist, trägt sie stets<br />

ihren Skizzenblock bei sich, um sofort Ideen<br />

oder Eindrücke festhalten zu können. Einen<br />

Großteil ihrer Arbeiten hat sie auch fotografisch<br />

festgehalten. Ihr zusätzliches Talent zur<br />

Fotografie beweist die sehr selbstbewusste<br />

Nachwuchskünstlerin an Hand von eindrucksvollen<br />

Landschaftsstudien, die während einiger<br />

Auslandsaufenthalte in Frankreich, Schottland<br />

oder der Schweiz entstanden sind.<br />

Auf die Frage nach weiteren Hobbys, neben<br />

der gestalterischen Kunst, nennt sie unter<br />

anderem die Musik. Seit zwei Jahren widmet<br />

sie sich der Bratsche, von Grund auf,<br />

nachdem sie vor Jahren das Spielen der Geige<br />

erlernt hatte, „aber wenig davon übrig<br />

geblieben ist“. Sie hört sehr gerne Musik und<br />

unterscheidet dabei nicht unter Klassifizierungen<br />

und Stilrichtungen sondern hört was ihr<br />

gerade gefällt. Die Bandbreite reicht von der<br />

Klassik bis zum Metal, sie kann sich für vieles<br />

begeistern und benötigt deshalb „einen<br />

Mp3-Player mit riesigem Speicherplatz“.<br />

Wenn diese Zeitung erscheint, steht sie<br />

in den Startlöchern, vier Wochen lang auf eigene<br />

Faust Skandinavien zu erkunden. Vielleicht<br />

erhalten wir ja von der unternehmungsfreudigen<br />

Schülerin einen Erlebnis- und Erfahrungsbericht.<br />

Anzeige<br />

Chronik der Stadt Kulmbach<br />

Vielen Lesern verdanken wir, zugegebenermaßen,<br />

Artikel über Personen oder Geschehnisse,<br />

über die wir berichten, zeigt es doch<br />

das rege Interesse an unserer Zeitung. Immer<br />

wieder landen auch wertvolle Antiquitäten<br />

aus dem Leserkreis in unseren Händen.<br />

Manfred Stopfer überraschte uns dieses Mal<br />

mit einem seltenen Exemplar einer Kulmbacher<br />

Chronik, die im Jahre 1885 in zweiter<br />

Auflage erschien und deren Erlös für die Vereinshausstiftung<br />

bestimmt war:<br />

„Beispiele des Guten<br />

aus der Geschichte<br />

der<br />

Stadt Kulmbach<br />

samt einer<br />

Chronik dieses Ortes<br />

Autor Johann Eck konnte dabei, wie er in seinem<br />

Vorort dankend erwähnte, auf die Unterstützung<br />

zahlreicher Honoratioren zurückgreifen,<br />

um dieses Werk entstehen zu lassen.<br />

Im Großen und Ganzen ergänzt und „erhellt“<br />

der leinengebundene Band die früheren<br />

Arbeiten von Lang, Heerwagen, Fikenscher<br />

und Dorfmüller. In herrlich zu lesendem<br />

Stil wird die hiesige Stadtgeschichte von Beginn<br />

der ersten Nennung bis dato 1885 beschrieben.<br />

Zahlreiche Ereignisse im Detail<br />

wiedergegeben, vermitteln eindrucksvoll die<br />

„Lebensart und -qualität“ der Menschen in<br />

und um die Bierstadt. Wie diese, diente<br />

schon die Erstveröffentlichung von 1839<br />

Pfarrer Heckels, (vormals dritter Pfarrer zu<br />

Kulmbach, später besetzte er die Stelle der<br />

Pfarrei in Muggendorf, Fränkische Schweiz),<br />

nicht dem Eigenverdienst, sondern wurden<br />

die Einnahmen für mildtätige Zwecke verwendet.<br />

Manfred Stopfer wird in Regelmäßigkeit Teile<br />

dieses seltenen kulturhistorischen Kleinodes<br />

vorstellen und unserer Redaktion für Recherchen<br />

zur Verfügung stellen. R.H.


Seite 5<br />

Colloseum in Rom<br />

Spanische Treppe in Rom<br />

Reisetermin: Rom 14.11. bis 17.11.<strong>2011</strong><br />

Inklusivleistungen:<br />

• Flug ab/bis Nürnberg mit der Air Berlin<br />

• 3 Übernachtungen im zentral gelegenen<br />

• 3*** Hotel Porta Maggiore inkl. Frühstücksbuffet<br />

• Transfers vom Flughafen zum Hotel und zurück<br />

• halbtägiger Ausflug „Klassisches Rom“<br />

• halbtägiger Ausflug „Vatikan/St. Petersdom“<br />

• Metrokarte während des gesamten Aufenthaltes<br />

pro Person im Doppelzimmer nur: 398,– €<br />

Rom, Dresden – zwei gute Gründe für einen Kurztrip<br />

Rom, die Weltstadt<br />

Dieser Tage ging die Meldung durch die<br />

Gazetten, dass der Erhalt des Kolosseums in<br />

Rom, einem der wichtigsten Relikte der römischen<br />

Antike, gesichert sei. Stadt und Staat<br />

waren nicht mehr in der Lage gewesen, dem<br />

weiteren Verfall dieses imposanten Stadions<br />

der Cäsarenzeit entgegenzuwirken. Nun hat<br />

sich der millionenschwere Schuhfabrikant<br />

Diego Della Valle („Tod’s“ – welch interessanter<br />

Markenname in Beziehung zur Sehenswürdigkeit)<br />

bereit erklärt, fünfundzwanzig<br />

Millionen Euro zur Restaurierung des für<br />

ihn „gesamtitalienischen Kulturgutes“ zur<br />

Verfügung zu stellen. Resultat der Meldung<br />

war, dass unsere südländischen Nachbarn<br />

durch alle Generationen und Gesellschaftsschichten<br />

dem Unternehmer huldigend zu Füßen<br />

liegen. Das Kolosseum, neben dem Petersdom<br />

wohl bekannteste und beliebteste<br />

Von Roland Hermsdörfer, Fotos Roland Hermsdörfer, ReiseCenter Schaffranek<br />

Sehenswürdigkeit Roms, direkt an der vielbefahrenen<br />

Via Cello Vibenna, zeigt sehr deutlich<br />

das Zusammenspiel von Tradition und<br />

Moderne der italienischen Metropole. Einerseits<br />

das historische Bauwerk, andererseits<br />

der pulsierende Verkehr der Fiats, Alfas, Lancias<br />

und natürlich der Vespas.<br />

Vatikan<br />

WÄHRENDDIE<br />

Reisetermin: Dresden 15.10. bis 16.10.<strong>2011</strong><br />

Inklusivleistungen:<br />

• An- und Abreise im modernen Reisebus<br />

• Ausführlicher Stadtrundgang<br />

• Reisebegleitung ab/bis Kulmbach<br />

• Kaffee und Kuchen während der Anreise<br />

• 1 Glas Sekt im Bus<br />

• 1 Übernachtung inkl. Frühstück im zentral gelegenen Mittelklassehotel art’otel<br />

• Eintrittskarte in der Kat. 4 – Hörplatz mit eingeschränkter Sicht<br />

pro Person im Doppelzimmer nur: 148,– €<br />

Rom, die Weltstadt, schläft nie, Rom, die<br />

Diva, begibt sich nur kurz zur Ruhe. Wenn<br />

die Nachtschwärmer in den engen Straßen<br />

und Gassen entschwinden und über den Hügeln<br />

im Osten die ersten Sonnenstrahlen die<br />

unzähligen Paläste und Kirchenkuppeln im<br />

morgendlichen Licht neu erstrahlen lassen,<br />

wenn der Moloch Stadt kurz die frische Brise<br />

des Meeres von Ostia kommend einatmen<br />

konnte, dann knattern schon wieder die ersten<br />

Motorroller über die noch fast verkehrsfreien<br />

Straßen und ein neuer Tag ruft zu<br />

neuen Taten, neuen Erlebnissen und erweckt<br />

von Neuem die Liebe zum „Dolce Vita“, sei es<br />

zum Ruhen an der Spanischen Treppe. oder<br />

zum Genießen in einem der vielen Cafés.<br />

VON SUSAN ABULHAWA<br />

Dresden, das „Elbflorenz“<br />

Kurzreisen haben trotz der modernen, technischen<br />

Möglichkeiten die entferntesten Orte<br />

der Welt zu erobern, nichts an ihrer Attraktivität<br />

verloren. Einfach einmal weg und raus<br />

aus dem täglichen Alltag. Nur kurz ein Mal<br />

etwas anderes sehen, hören und erleben<br />

oder wie am Beispiel Dresden nach mehreren<br />

Besuchen zu beobachten wie sich eine Stadt<br />

innerhalb von zwanzig Jahren „runderneuerte,<br />

ohne ihr „Gesicht“ zu verlieren.<br />

Kurzfahrten dieser Art verbunden mit kulturellen<br />

Veranstaltungen sind „in“. Das<br />

„Elbflorenz“, mit seinem Zwinger, das Taschenbergpalais,<br />

die Semperoper, die Brühlschen<br />

Terrassen oder die Frauenkirche, lockt<br />

jährlich Millionen Touristen. Die Frauenkirche<br />

bietet im Oktober mit Gastkonzerten der<br />

Regensburger Domspatzen unter Leitung von<br />

Domkapellmeister Roland Büchner. Zu Gehör<br />

wird sakrale Vokalmusik „A cappella“, „vom<br />

berühmtesten Chor der Welt“, so Papst Paul<br />

VI., anlässlich dessen Tausendjahrfeier vor<br />

fünfunddreißig Jahren. Viele erfolgreiche<br />

Auftritte in vielen Ländern bestärken den Ruf<br />

der Regensburger, deren „Genauigkeit und<br />

WELTSCHLIEF<br />

Frauenkirche in Dresden<br />

Reinheit“ des Klanges „regelrecht unter die<br />

Haut“ gehen. Die Akustik des imposanten<br />

Kuppelbaues der Dresdner Frauenkirche wird<br />

den Hörgenuss dieses außergewöhnlichen,<br />

von Orgelmusik aus drei Jahrhunderten (u.<br />

a. Bach, Mendelssohn, Rheinberger) begleiteten<br />

Kunstgenusses nur steigern.<br />

Kronentor, Zwinger in Dresden<br />

„Am 20. März hatte ein Selbstmordattentäter sieben Israelis in Galiläa getötet. Dieses Attentat sollte den Tod von einunddreißig<br />

Palästinensern durch Israelis am 12. März rächen, was wiederum ein Racheakt für den Tod von elf Israelis am 11. März war, als<br />

Antwort auf den Tod von vierzig Palästinensern am 8. März, und so weiter und so fort.“<br />

Am 03. April 2002 rückte die israelische<br />

Armee mit Panzern und Bulldozern ins<br />

Flüchtlingslager Jenin ein, um große Teile des<br />

Lagers zu vernichten. Hauszerstörungen hatten<br />

die Briten in die Notstandsverordnung<br />

von 1945 Regulation 119 einbezogen, allerdings<br />

kaum angewandt. Bei ihrem konfusen<br />

Abzug 1948 wurde die Verordnung zwar aufgehoben,<br />

aber nicht darüber im Amtsblatt<br />

berichtet. Demzufolge beruft sich Israel auf<br />

die Rechtmäßigkeit solcher Strafaktionen.<br />

Wie viele Todesopfer an jenem 03. April zu<br />

beklagen waren, wird nie zu ergründen sein,<br />

da weder eine Delegation der UN unter Leitung<br />

von Mary Robinson, noch Reporter Jenin<br />

betreten durften. Erst nach tagelangen<br />

„Aufräumungsarbeiten“ ohne ärztliche Versorgung<br />

und Nahrung durfte die Bevölkerung<br />

aus ihren Verstecken die Straßen wieder betreten.<br />

Die Vierte Genfer Konvention zum<br />

Schutz der Zivilbevölkerung verbot die<br />

Zerstörung von Gebäuden, wenn dabei<br />

Unbeteiligte zu Schaden kommen, Israel hält<br />

dagegen, dass Autonomiegebiete selbst nicht<br />

als Staat gelten und von dieser Regelung<br />

nicht betroffen seien. Mittlerweile dürfen<br />

Rechtsmittel bis zur Anrufung des Obersten<br />

Gerichtshofes gegen Zerstörungen eingelegt<br />

werden. 2005 entschloss sich Israel die Häuserzerstörungen<br />

teilweise auszusetzen. The<br />

Israeli Committee against House Demolition<br />

eine israelische Bürgerrechtsgruppe in Jerusalem<br />

bietet Touren zu zerstörten palästinensischen<br />

Häusern an, um Menschenrechtsverletzungen<br />

aufzuzeigen und für einen eigenständigen<br />

palästinensischen Staat zu plädieren.<br />

Susan Abulhawa, selbst durch den<br />

Sechstagekrieg 1967 zum palästinensischen<br />

Flüchtlingskind geworden, wuchs in Kuwait,<br />

Jordanien, Ost-Jerusalem und den USA auf.<br />

Sie graduierte an der Universität von South<br />

Carolina in Medizinwissenschaft, bevor sie<br />

sich dem Journalismus verschrieb. Sie ist Begründerin<br />

und Präsidentin von „Playgrounds<br />

for Palestine“ und durfte sich über die Fertigstellung<br />

eines Spielplatzes im Januar 2003<br />

Anzeigen<br />

in Bethlehem freuen. Anstoß für diesen Roman<br />

war die Reise der Autorin nach Jenin,<br />

wo sie sich mit eigenen Augen ein ungefähres<br />

Bild des menschenunwürdigen Geschehens<br />

machen konnte.<br />

Amal Abulhija wurde im <strong>Juli</strong> 1955 als<br />

drittes Kind von Dalia und Hasan Yahya Abulhija<br />

in Jenin geboren. Zu ihren Lieblingserinnerungen<br />

zählen die Tage vor Sonnenaufgang<br />

wenn ihr Vater auf der kleinen Terrasse<br />

des Lehmhauses sie auf den Schoß nahm<br />

und vorlas, der Duft seines Honig-Apfel-Tabaks<br />

oder der Tag an dem die Achtjährige der<br />

Mutter, die als Geburtshelferin im Lager gefragt<br />

war, zum ersten Mal assistieren durfte.<br />

Und natürlich Huda, die beste Freundin, mit<br />

der sie die meiste Zeit des Tages verbrachte.<br />

Das Heimatdorf ihrer Eltern und ihrer Brüder<br />

hat Amal nie sehen dürfen. Ein Hod, im Norden,<br />

15 Kilometer südlich von Haifa, an den<br />

Hängen des Karmelgebirges, wo ihre Mutter<br />

noch fröhlich war, zweifarbige Rosen züchtete<br />

und die Fußkettchen beim Laufen klimperten,<br />

bis zum 24. <strong>Juli</strong> 1945, als Israel mit<br />

schweren Ari- und Bombenangriffe das Dorf<br />

in Trümmer gelegt hatte. Einen Tag später<br />

trieben die Soldaten die verschreckte Menge<br />

drei Tage und zwei Nächte lang ins Flüchtlingslager<br />

Jenin. Ismael, der jüngste Bruder<br />

war während der Flucht spurlos verschwunden<br />

und Dalia nie mehr wie früher.<br />

Hoffnung in die Heimat zurückkehren zu<br />

dürfen keimte im Juni 1967 auf. <strong>Der</strong> dritte<br />

arabisch-israelische Krieg sollte die große<br />

Wende bringen. Ernüchterung und Angst folgten<br />

als Amal und Huda die Tage und Nächte<br />

in denen Tiefflieger Bomben auf Land und<br />

Lager abwarfen in einem verschlossenen<br />

Loch in der Küche verbrachten um betend<br />

den Tag des Jüngsten Gerichtes nicht wahr<br />

werden zu lassen.<br />

Die Folgen der israelischen Eroberung<br />

des Westjordanlandes und der Tod des Familienoberhauptes<br />

veränderten alles. Während<br />

Yussuf, der älteste Bruder Amals, sich<br />

der Al-Fatah unter Führung des Ingenieurs<br />

Jassir Arafat anschloss, um „den Kampf<br />

Mann gegen Mann“ in der Stadt Karameh<br />

1968 zu unterstützen, organisierte der Onkel<br />

einen Platz für seine Nichte in einem Waisenhaus<br />

mit Schule in Jerusalem. Ein Stipendium<br />

ermöglichte 1973 ein Studium in Philadelphia.<br />

29 Jahre später kehrt Amal mit ihrer erwachsenen<br />

Tochter zurück in das Lager ihrer<br />

Kindheit: „Jenin war größer geworden ....<br />

Die alten Männer, die auf umgestülpten Eimern<br />

saßen und gemächlich eine Partie<br />

Backgammon spielten, waren verschwunden<br />

– eine gewohnte Szene in meiner Jugend<br />

hier. Junge Männer, die keine Träume mehr<br />

hatten, liefen mit einem Gewehr über der<br />

Schulter in den Gassen herum. Sie bereiteten<br />

sich auf das Unvermeidbare vor, deckten sich<br />

mit Lebensmittel ein, errichteten Verteidigungsstellungen,<br />

Sprengfallen und Sandsäcke<br />

gegen den aufziehenden Sturm. ... Es<br />

war der 31. März 2002. ...“<br />

Selbst jüdische Zeitungen bescheinigten<br />

Susan Abulhawa die palästinensische Tragödie<br />

eindrucksvoll und objektiv geschildert zu<br />

haben. Bleibt zu hoffen, dass endlich eine für<br />

beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden<br />

wird. Die Jugend macht’s vor wie<br />

zum Beispiel Anfang des Jahres in Berlin als<br />

palästinensische und israelische Jugendliche<br />

die Diskussion miteinander suchten, hoffen<br />

wir, dass die alten Politiker zu weisen werden.<br />

V.H.


Seite 6<br />

<br />

Kulmbachs STARKe Geschichte<br />

„...und wollten uns eilend den Durchschlag in Brunnen machen“<br />

– von einem Versuch der Plassenburg das Wasser abzugraben<br />

Es ist der 26. November 1553 – eine Woche<br />

lang war es den wehrfähigen Bürgern zusammen<br />

mit den zwei Fähnlein Landsknechten,<br />

die Markgraf Albrecht Alcibiades zur<br />

Verteidigung Kulmbachs in die Stadt gelegt<br />

hatte, gelungen dem heftigen Beschuss der<br />

bamberger, nürnberger und braunschweiger<br />

Truppen, welche die obergebirgische Residenzstadt<br />

ihres fürstlichen Todfeindes und die<br />

hoch über ihren Dächern thronende Plassenburg<br />

belagerten, zu trotzen.<br />

Den antikaiserlichen Fürstenaufstand von<br />

1552 hatte Markgraf Albrecht Alcibiades von<br />

Brandenburg-Kulmbach dazu benutzt, den<br />

Krieg nach Franken zu tragen. Die Fürstbischöfe<br />

von Bamberg und Würzburg und selbst<br />

die hochgerüstete und kriegserfahrene Reichsstadt<br />

Nürnberg konnten der Gewalt der markgräflichen<br />

Söldnerhaufen nicht lange widerstehen.<br />

Als jedoch Albrecht Alcibiades dem im<br />

Sommer 1552 geschlossenen Passauer Vertrag<br />

nicht beitreten wollte und weiterhin Angst<br />

und Schrecken über Franken und weite Teile<br />

Südwestdeutschlands verbreitete, formierte<br />

sich der Widerstand gegen den Markgrafen.<br />

Um dem Angriff seiner Hauptgegner, des Kurfürsten<br />

Moritz von Sachsen und des Herzogs<br />

Heinrich von Braunschweig entgegenzutreten,<br />

zog Albrecht im Juni 1553 ins Braunschweigische,<br />

wo er am 9. <strong>Juli</strong> 1553 bei Sievershausen<br />

vernichtend geschlagen wurde.<br />

Die Nachricht von der Niederlage des<br />

Markgrafen ließen nun in Franken die Dämme<br />

brechen und von allen Seiten rückten feindliche<br />

Truppen in Albrechts Fürstentum ein, um<br />

das Land zu besetzen. So kam es schließlich<br />

zu den Ereignissen vom Conraditag, dem 26.<br />

November 1553, der als der schwärzeste Tag<br />

in der Geschichte Kulmbachs gilt. Die feindliche<br />

Artillerie hatte eine Bresche in die Stadtmauer<br />

geschossen, worauf die Verteidiger<br />

eilends aus der Stadt flüchteten. Vorher aber<br />

zündeten sie die Stadt an verschiedenen<br />

Stellen an, um dem Feind die Möglichkeit zu<br />

nehmen, sich darin zu verschanzen und die<br />

darin gelagerten Vorräte zu vernichten. Viele<br />

Kulmbacher wurden vom Feuer oder den eindringenden<br />

Feinden überrascht, kamen in den<br />

Flammen um oder wurden von plündernden<br />

Landsknechten erschlagen.<br />

Nachdem Kulmbach gefallen war, zogen<br />

die Feinde den Belagerungsring um die Plassenburg<br />

enger. Auf der Burg, die damals wohl<br />

rund 1000 Menschen beherbergte, hatte man<br />

sich auf eine längere Belagerung eingerichtet.<br />

Neben den Vorräten an Fleisch und Getreide<br />

legte man großen Wert auf „flüssige<br />

Nahrung“. Obgleich die Landsknechte täglich<br />

Wein und Bier haben wollten, um sich Mut<br />

anzutrinken, besaß natürlich die Versorgung<br />

der Festung mit Trinkwasser oberste Priorität.<br />

Seit dem 15. Jahrhundert versorgte eine<br />

Wasserleitung die Plassenburg mit Quellwasser.<br />

Zusätzlich gab es im inneren Burghof<br />

noch einen tief in den Burgberg getriebenen<br />

Grundwasserbrunnen. Die Belagerten hatten<br />

wohl damit gerechnet, dass ihnen die bequeme<br />

Quellwasserleitung nicht mehr lange zur<br />

Verfügung stehen würde. Zum 29. November<br />

1553, also den dritten Tag nach der<br />

Einnahme Kulmbachs durch den Feind, notierte<br />

der damalige Schlossprediger Georg Thiel in<br />

seine Belagerungschronik: „...Und auf den<br />

Tag gruben sie uns die Brunnen im Buch ab,<br />

die ins Haus herein gefast waren, aber sie<br />

haben uns damit nicht fast Schaden gethan,<br />

denn der Brunnen im innern Schloß zu aller<br />

Notturft, auch zu etlichen Gepreu Biers Waßer<br />

genug geben, die ganze Belagerung uber. So<br />

haben wir den Main darzu offen gehabt und<br />

uns die Feind nie erwehren können noch<br />

mögen.“<br />

Auch die Belagerer wussten, dass sie den<br />

Verteidigern der Plassenburg durch das Abgraben<br />

ihrer Wasserleitung keinen großen<br />

Schaden zugefügt hatten. Deshalb fassten sie<br />

den Entschluss einen Stollen in den Burgberg<br />

zu treiben um den Tiefen Brunnen der<br />

Festung unbrauchbar machen zu können.<br />

Georg Thiel berichtet zu diesem Projekt:<br />

„Montags den 11. Decembris fingen die Berkhauer<br />

an zu graben in eim Keller in Wilhelms<br />

von Steins Haus hinder der Kirchen und wolten<br />

uns eilend den Durchschlag in Brunnen<br />

machen, das Rundel und Mauern untergraben<br />

und Sprengen, richteten aber nichts aus.“<br />

216 Tage lang widerstanden die Belagerten<br />

allen Angriffen des Feindes. Erst nachdem<br />

Markgraf Albrecht Alcibiades am 15. Juni<br />

1554 bei Schwarzach in der Nähe von<br />

Kitzingen ein letztes Mal geschlagen wurde<br />

und nach Frankreich flüchtete, entschlossen<br />

sich die Verteidiger der Plassenburg zur<br />

Kapitulation. Am 21. Juni, nach siebenmonatiger<br />

Belagerung, einen Tag bevor die<br />

Brotvorräte aufgebraucht waren, wurde die<br />

Plassenburg den Belagerern übergeben. <strong>Der</strong><br />

Markgräflerkrieg war zu Ende.<br />

<strong>Der</strong> Festungsberg gleicht einem „Schweizer Käse“<br />

Seitdem ich beim Studium von Pfarrer Thiels<br />

Belagerungsbeschreibung vor Jahren auf die<br />

zitierte Stelle gestoßen bin, war ich auf der<br />

Suche nach dem ominösen, 1553 in den Fels<br />

des Burgberges geschlagenen Stollen. Nach<br />

den zahlreichen Legenden von unterirdischen<br />

Fluchtwegen, die von der Plassenburg nach<br />

Kulmbach führen sollen, endlich ein archivarischer<br />

Hinweis auf einen mit der Plassenburg im<br />

Zusammenhang stehenden Gang! Die Richtung<br />

der Suche ist durch die Hinweise auf das<br />

Haus Wilhelms v. Stein und dessen Lage hinter<br />

der Kirche vorgegeben. Leider ließ sich der<br />

genannte Wilhelm v. Stein in der einschlägigen<br />

Literatur nicht nachweisen und auch in dem<br />

vom Kulmbacher Stadtarchivar Richard Lenker<br />

zusammengetragenen Kulmbacher Häuserbuch<br />

ließ sich keine Spur von ihm finden. Die sich<br />

heute hinter der Petrikirche hangseitig an der<br />

Burgauffahrt hinziehenden Wohnhäuser sind<br />

aus sogenannten „Kellerhäusern“ hervorgegangen.<br />

Die zahlreichen, hier in den Fels gegrabenen<br />

Keller dienten den brauberechtigten<br />

Bürgern der Stadt früher als Gär- und Lagerkeller<br />

für den in den Kommunbrauhäusern gebrauten<br />

Gerstensaft. Eine schöne Beschreibung zu<br />

Anzeigen<br />

Sinn und Zweck der den Felsenkellern vorgebauten<br />

Kellerhäuser bietet der Eintrag im Steuerkataster<br />

von 1812 für das 1799 als neu erbautes<br />

Kellerhaus erstmals genannte Anwesen<br />

Festungsberg Nr. 8: „Kellerhaus, halb aus<br />

Stein, halb aus Riegelfach, mit 2 Stuben und<br />

unten einem Raum zur Aufbewahrung der<br />

Fässer“. Die genannten Stuben mögen zu jener<br />

Zeit schon als Mietwohnungen an Handwerksgesellen<br />

oder Tagelöhner vermietet worden<br />

sein, so dass die Kellerhäuser bereits damals<br />

teilweise zu Wohnzwecken dienten.<br />

Begehungen verschiedener Keller im Festungsberg<br />

bestätigten den bei der Durchsicht<br />

des im Stadtarchiv Kulmbach vorhandenen<br />

Planmaterials zu Kulmbacher Felsenkellern<br />

gewonnenen Eindruck, dass der Burgberg hinter<br />

der Petrikirche von Kellern in verschiedenen<br />

Ebenen geradezu durchlöchert ist. Allerdings<br />

fand sich in den besichtigten Kellern kein<br />

Hinweis auf die 1553 unter die Plassenburg<br />

getriebene Mine. Erst der Hinweis auf einen in<br />

den Keller des Anwesens Festungsberg 2 a<br />

(alte Haus-Nr. 205) mündenden, etwa mannshohen<br />

Gang, führte die Suche zu einem erfolgreichen<br />

Ende.<br />

Plan zum Bau des Gebäudes Festungsberg 2a aus dem Jahr 1881 (StadtA. Kulmbach)<br />

<strong>Der</strong> wiederentdeckte Minierstollen<br />

Das Kellerhaus der Exportbierbrauers-Witwe Reichel<br />

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts vollzog<br />

sich in Kulmbach der Wandel des bisherigen<br />

sen Bau bis jetzt einen Plan vorgelegt und<br />

genehmigt erhalten zu haben.“ Deshalb verfügte<br />

Kommunbrauwesens hin zur Brauindustrie.<br />

das Bezirksamt die sofortige<br />

In den Jahren nach 1870 entstanden in der<br />

Stadt eine Reihe von Großbrauereien. Wohl<br />

1856 begann Johann Wolfgang Reichel mit<br />

dem Bau eines Brauhauses in der Sutte (es<br />

stand im Bereich der heutigen Stadthalle),<br />

das nach seinem 1857 erfolgten Ableben<br />

von seiner Witwe Margarete vollendet wurde<br />

und 1858 seinen Betrieb aufnahm. Neben<br />

der in der sumpfigen Niederung des Main gelegenen<br />

Braustätte benötigte man für den<br />

Braubetrieb auch ausgedehnte Gär- und Lagerkeller,<br />

von denen es gerade unter dem<br />

Festungsberg bereits viele gab.<br />

Am 15. Mai 1881 erhielt der Stadtmagistrat<br />

Kulmbach vom Bezirksamt die Mitteilung,<br />

dass die „Exportbierbrauers-Witwe Reichel<br />

Einstellung der Bauarbeiten. <strong>Der</strong> daraufhin<br />

eingereichte Plan „zur Erbauung eines<br />

Gährkeller-Gebäudes, bis[her] Haus-Nr. 205,<br />

Pl.-Nro. 343 1 / 2 & Pl.-Nro ..., für Frau Marg.<br />

Reichel, Exportbier-Brauereybes[itzers]W[it]-<br />

we dahier“ datiert vom 21. Mai 1881 zeigt<br />

den Grundriss der beiden Geschosse, einen<br />

Längsschnitt sowie einen Fassadenaufriss<br />

des Gebäudes. Leider ist der durch den<br />

Korridor im rechten Teil des Erdgeschosses zu<br />

betretende Felsenkeller im Plan nicht mit dargestellt.<br />

1895 nahm das neue Brauereigebäude der<br />

Firma J. W. Reichel an der Lichtenfelser<br />

Strasse seinen Betrieb auf. Die im Neubau<br />

entstandenen Gär- und Lagerkeller reichten<br />

an der Fahrstrasse zur Plassenburg den Bau für die volle Ausnutzung der Sudwerke aus<br />

eines Kellerhauses in Angriff genommen und und wurden durch zwei grosse Linde’sche<br />

bereits in den Umfassungswänden des ersten Kälteerzeugungsmaschinen und durch Natureis<br />

gekühlt. Auch wenn der Keller am<br />

Stockwerks vollendet und den Aufsatz des<br />

zweiten Stockwerks theilweise bis zur Festungsberg dadurch wohl überflüssig<br />

Fensterbrüstung, theilweise bis zum Aufsatze geworden war, befand sich das Gebäude<br />

des Dachstuhls aufgeführt hat, ohne für die-<br />

noch bis 1950 im Besitz der Reichelbräu AG.<br />

Im Frühjahr 2004 habe ich den wiederentdeckten<br />

Minierstollen zusammen mit Mitgliedern<br />

der Forschungsgruppen Höhle und Karst<br />

Franken e. V. in Nürnberg ein erstes Mal begangen.<br />

Er beginnt heute am Ende des im<br />

19. Jahrhundert erweiterten Bierkellers, der<br />

vom Hausflur des Anwesens Festungsberg 2a<br />

zugänglich ist. Ursprünglich war der Gang<br />

mindestens 8 bis 10 Meter länger, denn bei<br />

der Erweiterung des Kellers ist der First des<br />

ehemaligen Minierganges beim Heraushauen<br />

stehengeblieben. Wo der ursprüngliche<br />

Eingang des Stollens war, lässt sich leider<br />

nicht mehr feststellen. <strong>Der</strong> Einstieg zum<br />

Stollen befindet sich heute drei Meter über<br />

der Kellersohle. Wie bei der Vermessung<br />

durch die Nürnberger Höhlenforscher festgestellt<br />

werden konnte, führt der Gang mit<br />

einer Generalrichtung von 30º in Richtung<br />

Plassenburg. Verlängert man diese Richtung,<br />

so hätte der Gang zumindest den Schönen<br />

Hof und damit in etwa auch den Tiefen<br />

Brunnen treffen können. Vergleicht man aber<br />

die bis zum Abbruch des Vortriebs nach etwa<br />

200 Tagen erreichte Stollenlänge von 60<br />

Metern mit der tatsächlichen Entfernung zum<br />

Brunnen von etwa 230 Metern, so wird<br />

deutlich, dass es einer Grabung von rund<br />

800 Tagen bedurft hätte, um den Brunnen<br />

überhaupt erreichen zu können. Dabei hätte<br />

man etwa 400 Kubikmeter Sandstein aus<br />

dem Burgberg herausmeißeln müssen. <strong>Der</strong><br />

Minierstollen hat eine Steigung von etwa<br />

10 %. Damit wäre er – wenn überhaupt –<br />

rund 40 Meter über dem Wasserspiegel auf<br />

den Brunnenschacht getroffen. Von einem<br />

Abgraben des Wassers hätte also keine Rede<br />

sein können!<br />

Harald Stark<br />

Mitglied der Forschungsgruppe Höhle und Karst<br />

Franken e. V. in Nürnberg bei der Erforschung des<br />

Minierstollens.<br />

Von der Forschungsgruppe erstellter Plan von<br />

Keller und Gang<br />

Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495<br />

Galerie Ludwig<br />

Waaggasse · Kulmbach<br />

Maltag für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Mittwoch 10.8.<strong>2011</strong>,<br />

9.30-11.30 Uhr – Kinder von 7-12 Jahren<br />

Kinder lieben Geschichten, Kinder lieben Farben und andere<br />

kreative Ausdrucksmittel. So passen diese beiden Medien,<br />

die in Windeseile in das Reich der Phantasie führen können,<br />

gut zusammen.<br />

Treffpunkt : Galerie Ludwig Waaggasse1<br />

Bitte alte Kleidung mitnehmen<br />

Thema: „Das seltsame Tier“<br />

Kursgebühr: 25 € incl. Material, max. 8 Kinder<br />

Mittwoch 10.08.<strong>2011</strong>,<br />

14-16 Uhr – Jugendliche von 12-16 Jahren<br />

Thema: „Ich als König“, Collagentechnik<br />

Malkursgebühr: 25 € incl. Material, max. 8 Personen<br />

Kursleiter: Martin Ludwig<br />

Kunst u. Kreativtherapeut<br />

Tel. Anmeldung 09261/51361<br />

www.galerie-ambiente.de


Seite 7<br />

Die große Bierstädter-Führung durch die Museen der Plassenburg<br />

16. Teil<br />

ZINNFIGURENMUSEUM: NEUSTART NACH DEM DESASTER<br />

Text: Wolfram Gittel, Fotos: Gittel<br />

Mit 30 Dioramen war das Zinnfigurenmuseum<br />

1932 gestartet. Auch wenn sich offiziell in<br />

den nächsten Jahren nicht viel tat, wurde<br />

doch hinter den Kulissen fleißig gearbeitet.<br />

Denn 1935 stand ein Großereignis bevor:<br />

900 Jahre Kulmbach und 800 Jahre<br />

Plassenburg. Dazu sollte das Museum erweitert<br />

werden. Die Firma Karstadt aus Berlin<br />

spendierte „23 plastische Schaubilder aus der<br />

ruhmreichen Geschichte der ehemaligen deutschen<br />

Kolonien und ihrer Schutztruppen".<br />

In verschiedenen Räumen wurden Szenen<br />

aus der deutschen Geschichte, aus der<br />

Geschichte des Handels und Gewerbes und<br />

aus dem Volksleben präsentiert. Es war aber<br />

auch das Jahr 1935, das die Ankunft des<br />

braunen Spuks des Dritten Reiches im<br />

Zinnfigurenmuseum repräsentiert. Mit Verfügung<br />

vom 23. März 1935 wurde die Plassenburg<br />

Schulungsburg der NSDAP, eine von<br />

insgesamt nur drei solcher Burgen. Nun fanden<br />

auch Darstellungen mit nationalsozialistischen<br />

Inhalten Eingang in das Museum wie<br />

„Reichsparteitag 1933" oder „Vorbeimarsch<br />

der SA vor dem Führer". Nach wie vor bildete<br />

aber die Geschichte, vor allem die Militärgeschichte,<br />

den Schwerpunkt des Museums.<br />

1937 war die Zahl von 100 Dioramen überschritten.<br />

Die Plassenburg war zu einem bedeutenden<br />

Standort in der Zinnfigurenwelt<br />

geworden.<br />

Dieser Höhepunkt sollte auch fast das<br />

Ende des Museums bedeuten. Denn als<br />

1945 das Dritte Reich zusammenbrach war<br />

die Plassenburg das Ziel wütender Fremdarbeiter,<br />

die den Niedergang des verhassten<br />

Regimes mit einer Zerstörungsorgie feierten.<br />

Sie hausten auf der Burg wie die Berserker.<br />

Sie zerstörten die Einrichtung der Burg, vernichteten<br />

wertvolles dort eingelagertes<br />

Mobiliar. <strong>Der</strong> größte Teil der naturkundlichen<br />

Sammlung ging verloren und auch das<br />

Zinnfigurenmuseum wurde nahezu völlig zerstört.<br />

Es war die Stunde Null – auch für die<br />

Museen. Man konnte wieder von vorne anfangen.<br />

Alfred Wurzbacher, der den Aufbau<br />

der Zinnfigurensammlung wesentlich mitgestaltet<br />

hatte, war wieder dabei. Auch die<br />

Sammler waren wieder zur Stelle. Allen<br />

voran Hellmut Petermann. Als erstes Diorama<br />

entstand „Die Belagerung der Plassenburg<br />

im Bundesständischen Krieg 1553“<br />

neu. Mit von der Partie Schüler der neuen<br />

Schule, die Max Hundt mit Unterstützung der<br />

amerikanischen Militärverwaltung gegründet<br />

hatte. Die Klasse des Lehrers Hein Pfitzner<br />

baute das Diorama. Eines nach dem anderen<br />

folgte. Dabei wandte man die Technik an, die<br />

schon vor dem Krieg das Bild des Museums<br />

prägte. Deckenhohe Kästen aus Holzlatten,<br />

die mit grünem Rupfen bespannt waren verfügten<br />

über Aussparungen, in die die einzelnen<br />

Dioramen eingepasst waren. Die Räume<br />

waren abgedunkelt. Neben jedem Diorama<br />

befand sich ein weißer Knopf. Wenn man<br />

diesen drückte ging das Licht im Diorama an<br />

und verlosch nach einiger Zeit wieder.<br />

Anfang der Siebziger Jahre hielt der<br />

damalige Kulturreferent Hans Stößlein die<br />

Präsentation der Figuren für nicht mehr zeitgemäß.<br />

Er setzte die Verlegung aus dem<br />

Nordflügel in den Westflügel der Burg durch.<br />

Damit vergrößerte sich die Ausstellungsfläche<br />

auf 1435 Quadratmeter. Neue Vitrinen wurden<br />

gebaut, die Ausstellungsstücke stärker<br />

thematisch geordnet.<br />

1978 stellte die Stadt Kulmbach einen<br />

hauptamtlichen Museumsleiter ein. Das<br />

Deutsche Zinnfigurenmuseum wurde damit<br />

zu einer geschlossenen Abteilung des Landschaftsmuseums<br />

Obermain. Doch schon bald<br />

rückte eine neue Veränderung ins Blickfeld.<br />

<strong>Der</strong> Arsenalbau der Burg, dessen Räume<br />

gleichförmiger gebaut sind als im Westflügel<br />

schienen ideal für eine moderne Ausrichtung<br />

des Museums zu sein. Dort erschien es möglich,<br />

die Dioramen gemäß dem Ablauf der<br />

Geschichte anzuordnen, was im Westflügel<br />

nicht immer möglich war. Dieser Plan wurde<br />

schließlich umgesetzt. So präsentiert sich<br />

heute das Deutsche Zinnfigurenmuseum als<br />

eine Einrichtung, die modernen didaktischen<br />

Gesichtspunkten gehorchend einen interessanten<br />

und faszinierenden Gang durch die<br />

Geschichte präsentiert.<br />

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Seite 8<br />

<br />

62. Bierwoche <strong>2011</strong><br />

„Geschichten eines Festwirtes“<br />

Kein Bierfest ohne bleibende Erinnerungen<br />

und beinahe jeder „Stammgast“ der Bierwoche<br />

kann seine Episode erzählen. Hagleitenwirt<br />

Günter Limmer, diesjähriger Chef der<br />

Kapuziner-Ecke, leidet fast unter solchen Fragen,<br />

die alljährlich von allen Seiten auf ihn<br />

einbrechen. „Was soll ich denn erzählen?<br />

Dass ich nachsehe, dass das Wechselgeld<br />

passt? Ob das Bier reicht? In meinem Stadl-<br />

Kämmerla krieg ich doch nichts mit!“ Freilich<br />

hat sich während seiner jahrzehntelangen<br />

Gastronomie-Erfahrung, auch im Bierfeststadl,<br />

einiges Erzählenswertes zugetragen,<br />

„aber das darf man nicht weitergeben, geschweige<br />

denn aufschreiben.“ Zwei kleine<br />

Episoden, bei denen er sich selbst das Lachen<br />

nicht verkneifen kann, hat er dennoch vom<br />

Stapel gelassen: Vor zwei Jahren geisterte der<br />

Begriff Schweinegrippe auch durch unsere<br />

Region und tagtäglich, am Morgen hörte man<br />

von benachbarten Büros „...dann muss das<br />

Bierfest eingestellt werden!“. Limmer ging<br />

dies so auf die Nerven, dass er zum Telefon<br />

griff und seine Stimme verstellte: „Grüß Gott,<br />

ich steh’ mit dem LKW hinter der Stadthalle,<br />

ich habe die Gummimatten geladen!“<br />

„Welche Gummimatten?“ „Morgen werden<br />

doch viele Gäste aus der Landwirtschaft erwartet,<br />

die Dekontaminierungsmatten sollen dann<br />

vor den Eingängen ausgelegt werden!“<br />

Limmers Gespräch wurde abrupt unterbrochen.<br />

Nebenan schlugen die Türen zu<br />

„und wohrscheinlich senn sa nieber die<br />

Stodthall gerennt.“ „Die andere Geschichte<br />

hatte er sich selbst ausgedacht, um die nervenden<br />

und zahlreichen Wünsche nach einer<br />

„Story“ zu befriedigen. Er erzählte, dass eines<br />

Abends beim Aufräumen nach dem Gastronomentag,<br />

eine Bedienung auf ihn zukam,<br />

unter den Tischen sei noch ein schlafender<br />

Gast entdeckt worden. Limmer erkannte<br />

diesen als Wirt aus der Oberpfalz und wollte<br />

ihm noch, dessen Bus war ja weg, eine Unterkunft<br />

besorgen. Doch überall, wo er noch<br />

jemanden antraf, war restlos ausgebucht.<br />

Also nahm er den Kollegen mit in die Blaich.<br />

Als Notlösung ließ er ihn, unter der „Hulzbruck“<br />

mit einer geliehenen Decke zurück,<br />

um ihn am nächsten Morgen zum Bahnhof<br />

zu bringen. Bei Limmers morgendlicher Ankunft<br />

war der Mann aber weg, die Decke lag<br />

noch da. Bei Nachfragen was wohl mit dem<br />

Manne geschehen sei, antwortete Limmer<br />

nur, „No der wärd halt aufgewacht und selber<br />

zum Bohnhof geloffn saa!“<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter wünscht allen Bierfestbesuchern<br />

viel Vergnügen, einen gesunden<br />

Durst und nur positive Erlebnisse.<br />

Anzeigen<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de


Seite 9<br />

Tag der Generationen<br />

Im Rahmen der 62. Kulmbacher Bierwoche<br />

findet am 2. August nun zum 13. Mal der<br />

beliebte „Tag der Generationen“ statt. Hier<br />

sorgen in diesem Jahr die Stars der<br />

Volksmusik Géraldine Olivier und Tony<br />

Marshall sowie die Lucky Brass Band für gute<br />

Unterhaltung, um Jung und Alt in Schunkellaune<br />

zu bringen. Organisiert wird der<br />

Generationen-Nachmittag von der Kulmbacher<br />

Brauerei und ihren Partnern, der<br />

Sparkasse Kulmbach-Kronach, der Kulmbacher<br />

Bank sowie der Stadt und dem<br />

Landkreis Kulmbach.<br />

<strong>Der</strong> allseits beliebte „Tag der Generationen“<br />

ist zu einer guten Tradition der Kulmbacher<br />

Bierwoche geworden. Er ist seit 13 Jahren<br />

ein fester Bestandteil der sogenannten „fünften<br />

Jahreszeit“. Dies bestätigt auch Kulmbachs<br />

Oberbürgermeister Henry Schramm:<br />

„Die Kulmbacher Bierwoche ist das Ereignis<br />

Generationennachmittag mit Géraldine Olivier, Tony Marshall und der Lucky Brass Band am 2. August <strong>2011</strong>.<br />

im Herzen Oberfrankens und gerade der<br />

„Tag der Generationen“ lockt viele Gäste aus<br />

Nah und Fern zum Feiern in den Bierstadel<br />

im Zentrum unserer schönen Stadt. Für unsere<br />

älteren Mitbürger ist der „Tag der<br />

Generationen“ das Highlight der Bierwoche.<br />

So hat jeder die Möglichkeit, aktiv an der<br />

Kulmbacher Bierwoche teilzunehmen.“<br />

Rainer Ludwig, Sparkasse Kulmbach-<br />

Kronach, und Gerhard Zettel, Kulmbacher<br />

Bank, fügen hinzu: „Wir freuen uns jedes<br />

Jahr auf das Neue über die rege Beteiligung<br />

am Tag der Generationen, bei dem besonders<br />

Senioren auf ihre Kosten kommen.“<br />

Die Kulmbacher Bierwoche steht seit jeher<br />

für Gastlichkeit und angenehme Geselligkeit<br />

und dies steht auch am „Tag der Generationen“<br />

im Vordergrund. Das Programm des<br />

„Generationen-Tages“ ist speziell auf Senioren<br />

zugeschnitten und nicht zuletzt als ein<br />

Dankeschön für langjährige Gäste, Kunden<br />

und Partner zu verstehen. „Dieser besondere<br />

Nachmittag ist gewissermaßen ein Geschenk<br />

an all unsere Gäste, die uns seit vielen Jahren<br />

treu verbunden sind. Wir freuen uns<br />

schon auf alle, die bei guter Musik, angenhemer<br />

Unterhaltung und einer herzlichen<br />

Atmosphäre im Festzelt mit uns feiern“, so<br />

Markus Stodden, Vorstand Vertrieb und Marketing<br />

der Kulmbacher Brauerei. Dies bekräftigen<br />

auch Rainer Ludwig, Sparkasse Kulmbach-Kronach<br />

und Gerhard Zettel, Kulmbacher<br />

Bank: „Mit dem Tag der Generationen<br />

wollen wir uns bei unseren treusten und längjährigsten<br />

Kunden herzlich bedanken.“<br />

Auch dieses Jahr wurde ein Buspendel für<br />

alle organisierten Senioren-Clubs im Raum<br />

Kulmbach-Kronach angeboten. Dieser Service<br />

wird im Vorfeld eines jeden Jahres vom<br />

Landkreis Kulmbach organisiert. „Um den<br />

Besuchern die Anreise zu erleichtern, stellen<br />

wir uns gerne erneut dieser logistischen<br />

Herausforderung“, erklärt Landrat Klaus<br />

Peter Söllner.<br />

Am 2. August beginnt der Einlass in den<br />

Stadel um 11:30 Uhr. Eine Stunde später<br />

startet das ausgewählte Musikprogramm,<br />

bei dem Freunde der Volksmusik genießen<br />

können: „Es ist uns ein ganz besonderes<br />

Anliegen, unseren älteren Gästen etwas Außergewöhnliches<br />

zu bieten. Für den „Tag der<br />

Generationen“ konnten wir auch in diesem<br />

Jahr hochkarätige Stars der Schlager- und<br />

Volksmusik gewinnen“, betont Michael<br />

Schmid, Organisator der Kulmbacher Bierwoche.<br />

Musik, die gute Laune schafft<br />

Zu Beginn bietet die Lucky Brass Band in professioneller<br />

Manier Schlager, Evergreens und<br />

bekannte Melodien. Sie wird für eine mitreißende<br />

Stimmung sorgen.<br />

Volksmusikliebhaber dürfen sich insbesondere<br />

auf den Auftritt von Géraldine<br />

Olivier, der sympathischen Sängerin aus der<br />

Schweiz, freuen. Die zauberhafte Gewinnerin<br />

des „Grandprix der Volksmusik“<br />

(1995) überzeugt mit ihrer Stimme und<br />

ihrer Natürlichkeit. Ihre Hits laden zum Tanzen,<br />

Mitsingen und zum Träumen ein.<br />

Neben Géraldine Olivier steht auch Tony<br />

Marshall, der „Fröhlichmacher der Nation“<br />

und Garant für beste Stimmung, auf der Bühne.<br />

Am „Generationen-Tag“ ist der talentierte<br />

und berühmte Musiker zum Greifen nah,<br />

praktisch ein Star zum Anfassen. Tony Marshall<br />

spielt mehrere Instrumente und spannt<br />

mit seinen harmonischen Melodien einen<br />

Bogen von der Volksmusik über Evergreens<br />

bis hin zu internationalen Welthits. Auf keinen<br />

Fall fehlen seine Hiterfolge: „Schöne<br />

Maid“, „Heute haun wir auf die Pauke“ und<br />

„In der Heimat ist es doch am schönsten“.<br />

Nach den Auftritten der beiden Stars der<br />

Volksmusik ist noch genügend Zeit für Autogramme.<br />

Gegen 16:00 Uhr endet der „Generationen-Tag“<br />

schließlich. <strong>Der</strong> „normale<br />

Festbetrieb“ übernimmt laut Michael<br />

Schmid, Organisator der Bierwoche, gegen<br />

18:00 Uhr das Programm.<br />

Kartenvorverkauf<br />

<strong>Der</strong> Vorverkauf für die Eintrittskarten begann<br />

am 4. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> in den Filialen der Sparkasse<br />

Kulmbach und der Kulmbacher Bank.<br />

Die Karten kosten 10 Euro und beinhalten einen<br />

Verzehrgutschein im Wert von 2,50 Euro<br />

sowie eine halbe Biermarke im Wert von<br />

3,45 Euro.<br />

Die Kulmbacher Brauerei unterstützt die<br />

Kampagne „Bier bewusst genießen“ der<br />

„Deutschen Brauer“. Diese rufen damit gemeinsam<br />

zum verantwortungsvollen Biergenuss<br />

auf. www.bier-bewusst-geniessen.de<br />

Mit freundlichen Grüßen aus der heimlichen<br />

Hauptstadt des Bieres<br />

Anzeigen<br />

Samstag, 30. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />

11:00-14:00 Uhr Stadtkapelle Kulmbach<br />

15:00-24:00 Uhr Eslarner New Sound<br />

Sonntag, 31. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> // Tag der Fanclubs<br />

11:00-17:00 Uhr Eslarner New Sound<br />

18:00-23:00 Uhr Eslarner New Sound<br />

Montag, 1. August <strong>2011</strong><br />

12:00-17:00 Uhr Musikverein Kasendorf<br />

18:00-23:00 Uhr Die Lechschwaben<br />

Dienstag, 2. August <strong>2011</strong> // Tag der Generationen<br />

(12-17 Uhr)<br />

12:00-16:00 Uhr Lucky Brass Band<br />

Mit der „Lucky Brass Band“, Tony Marshall,<br />

dem „Fröhlichmacher“ der Nation, der seit<br />

knapp vierzig Jahren mit seinen Schlagern<br />

und volkstümlichen Hits Säle und Festzelte<br />

zum Bersten bringt sowie der Schweizerin<br />

Geraldine Olivier, Gewinnerin des Grand Prix<br />

der Volksmusik haben die Veranstalter für die<br />

13. Auflage des Generationentages wieder<br />

ein tolles Programm für die Senioren der<br />

Region zusammengestellt. Selbstverständlich<br />

setzt der Landkreis für die Gäste an diesem<br />

Nachmittag auch wieder einen Buspendel<br />

ein.<br />

18:00-23:00 Uhr Die Lechschwaben<br />

Mittwoch, 3. August <strong>2011</strong><br />

12:00-17:00 Uhr Musikverein Thurnau<br />

18:00-23:00 Uhr Isartaler Hexen<br />

Donnerstag, 4. August <strong>2011</strong><br />

12:00-17:00 Uhr Musikverein Burghaig<br />

18:00-23:00 Uhr Isartaler Hexen<br />

Freitag, 5. August <strong>2011</strong><br />

12:00-17:00 Uhr Musikverein Ludwigschorgast<br />

18:00-23:00 Uhr Die Allgeier<br />

Samstag, 6. August <strong>2011</strong><br />

11:00-18:00 Uhr Musikverein Marktleugast<br />

19:00-24:00 Uhr Die Grumis<br />

Sonntag, 7. August <strong>2011</strong><br />

11:00-17:00 Uhr Musikverein Stadtsteinach<br />

18:00-23:00 Uhr Die Franken<br />

Impressum<br />

„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />

Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />

Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />

Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />

Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />

Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />

Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de<br />

Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />

Anzeigen: Roland Hermsdörfer<br />

Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />

In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />

Satz: www.mediengarten-eden.de, Druck: aroprint


Die Songliste des Nachmittags:<br />

„Wah-Wah“<br />

„Something“<br />

“Awaitung On You All”<br />

“That’s The Way God Planned It”<br />

“It Don’t Come Easy”<br />

“Beware Of Darkness”<br />

“While My Guitar Gently Weeps”<br />

“Jumping Jack Flash”<br />

“Youngblood”<br />

“Here Comes The Sun”<br />

“A Hard Rain’s Gonna Fall”<br />

“Blowin’ In The Wind”<br />

“It Takes A Lot To Lough…”<br />

“Love Minus Zero/No Limit”<br />

“Just Like A Woman”<br />

“Here Me Lord”<br />

“My Sweet Lord”<br />

“Bangla Desh”<br />

Ein am 12. November 1970 über Ostpakistan wütender Zyklon überschwemmte nicht nur große Teile des Landes, die über zehn Meter hohen Wellen machten etwa dreieinhalb Millionen Menschen<br />

obdachlos und kostete den Schätzungen nach dreihundert- bis fünfhunderttausend Menschen das Leben. <strong>Der</strong> in Ostpakistan geborene Musiker Ravi Shankar bat Ex-Beatle George Harrison um<br />

Unterstützung und beide organisierten das vor vierzig Jahren, am 01. August 1971, im Madison Square Garden stattgefundene, erste Konzert, in dem Musiker aus unterschiedlichen Bands gemeinsam<br />

auftraten. Nach den beiden, binnen weniger Stunden ausverkauften Veranstaltungen, am Nachmittag und am Abend, erschienen später die mitgeschnittene Dreifach – Live-LP und der Kinofilm<br />

unter dem Titel:<br />

Die Songliste des Abends:<br />

“Wah-Wah”<br />

“My Sweet Lord”<br />

“That’s The Way God Planned It”<br />

“It Don’t Come Easy”<br />

“Beware Of Darkness”<br />

“While My Guitar Gently Weeps”<br />

“Jumping Jack Flash”<br />

“Youngblood”<br />

“Here Comes The Sun”<br />

“A Hard Rain’s Gonna Fall”<br />

“It Takes A Lot To Lough…”<br />

“Blowin’ In The Wind”<br />

“Mr. Tambourine Man”<br />

“Just Like A Woman”<br />

„Something“<br />

“Bangla Desh”<br />

George Harrison (25. 02.1943, Liverpool - 29. 11. 2001, (Los<br />

Angeles) war Mitbegründer der Beatles. Das jüngste, aber an der<br />

Gitarre talentierteste Mitglied der Fab-Four, oft als der „Stille Beatle“<br />

bezeichnet, stand immer im Schatten von Lennon und McCartney,<br />

obgleich er keineswegs schlechtere Songs komponierte. Mit seinem<br />

Hang zur indischen Lebenseinstellung sowie deren Musik, die er<br />

Ende der sechziger Jahre auch auf Beatlesplatten Einzug halten ließ, ebnete er sich den Weg<br />

zum Weltmusiker und öffnete mit seinem Konzert für Bangla Desh den Weg in völlig neue<br />

Veranstaltungsdimensionen. Nach zahlreichen Solo-LPs agierte Harrison mit Jeff Lynne<br />

(ELO), Tom Petty (Heartbreakers), Bob Dylan und Roy Orbison bei den „Travelin’ Wilburys“.<br />

Nachdem er zwei Jahre zuvor an Krebs erkrankte und 1999 schwerverletzt ein Attentat<br />

überlebte, besiegte ihn die Krankheit im November 2001.<br />

Jim Keltner (27. April 1942, Tulsa, Oklahoma) gilt wohl als der am meisten gebuchte<br />

Schlagzeuger. Im Dunstkreis der Ex-Beatles bekannt geworden, agierte er zuvor als<br />

Jazzmusiker. Zuletzt arbeitete er für Leon Russell und Elton John, sowie für Eric Clapton.<br />

Letzten Monat erschien Joseph Arthurs neues Album „The Graduation Ceremony“ mit Jim<br />

Keltner an den Drums.<br />

Ringo Starr (07.07.1940, Liverpool) <strong>Der</strong> Schlagzeuger kam als letztes,<br />

anfangs nicht unumstrittenes, Mitglied zu den Beatles, in dem<br />

er Pete Best ersetzte. <strong>Der</strong> humorvolle Musiker war stilrichtend für<br />

zahlreiche Drummer wie Phil Collins oder Max Weinberg (E-Street<br />

Band). Mit seiner All-Star-Band. tourte er zuletzt mehrfach erfolgreich<br />

um den Erdball.<br />

Badfinger (1969 – 1983) Ihre Demobänder hatten Paul McCartneys Interesse geweckt<br />

und er bot der Band einen Vertrag bei „Apple“. 1970, auf Platz Vier in England mit „Come<br />

And Get It“ und den erfolgreichen Singles „No Matter What“ und „Day After Day“ folgte<br />

jedoch nichts Aufregendes mehr. Auch der Firmenwechsel zu Warner Broth. änderte nichts<br />

an der weiteren Erfolglosigkeit der Softrockband, demzufolge sich mit der Zeit einige<br />

Bandmitglieder das Leben nahmen.<br />

Eric Clapton (30.03.1940, Surrey, England), der mehrfache Grammygewinner<br />

und als „Slowhand“ bekannte Gitarrist galt schon<br />

1971 als absolute Ikone des Genres. <strong>Der</strong> Bluesmusiker, ein enger<br />

Freund Harrisons, hatte damals gerade die Zusammenarbeit mit<br />

„<strong>Der</strong>ek and the Dominos“ beendet. Clapton, der bis heute erfolgreiche<br />

Soloplatten veröffentlicht, spielt und spielte auch immer als<br />

Begleitmusiker für Freunde.<br />

Jesse Ed(win) Davis (21.09.1944, Norman, Oklahoma, gest. 22.06.1988, Venice, Kalifornien)<br />

begann in den späten fünfziger Jahren seine Karriere als Gitarrist. Er tourte mit<br />

„Conway Twitty“, lernte in Kalifornien unter anderem Leon Russell kennenund spieltemit<br />

Taj Mahal auf dessen ersten Scheiben.Nach seiner Teilnahme am Bangla-Konzert spielte er<br />

als Studiomusiker für Lennon, Cohen, Clapton oder Jackson Browne und arbeitete wieder<br />

mit Taj Mahal, ehe ihn eine Überdosis Heroin mit 43 Jahren aus dem Leben riss.<br />

Konzert für Bangla Desh<br />

Von Roland Hermsdörfer / Fotos mit freundl. Genehmigung von Sony Music Entertainment<br />

Den Anfang dieses vielen Musikliebhabern<br />

noch bekannten Ereignisses gestaltete Ravi<br />

Shankar, der das Publikum freundlich um<br />

Verständnis, „schließlich erwarten Sie ja die<br />

Stars“, für die für viele ungewohnte Musik<br />

bat. Nach fünfundzwanzig Minuten Einkehr<br />

in die Melodienwelt von Sitar und Tabla<br />

betrat dann der in einen strahlendweißen Anzug<br />

gewandete Ex-Beatle George Harrison<br />

die Bühne. Es war jedoch nicht nur Harrison,<br />

der die Achtzigtausend in den Garden<br />

gelockt hatte. Eine illustre Reihe namhafter<br />

Musiker wie Ringo Starr (dr) und, aus dem<br />

weiteren Dunstkreis der Beatles: Billy<br />

Preston (org), Jim Keltner (dr), Klaus<br />

Ravi Shankar (07. 04. 1920 in Varanasi, Ostpakistan), erlernte mit<br />

18 Jahren das Spielen der Sitar, nachdem er zuvor mit der<br />

Tanzgruppe seines Bruders Indien und Europa bereist hatte. In den<br />

fünfziger Jahren steigerte er in den USA und England den<br />

Bekanntheitsgrad indischer Musik. Heute gilt er als bekanntester,<br />

zeitgenössischer Musiker Asiens.<br />

Leon Russell (02.04.1941, Lawton, Oklahoma), der erfolgreiche<br />

Pianist, Gitarrist, Sänger und Komponist arbeitete schon als 14-<br />

Jähriger im Rock ’n’ Roll-Business. Zusammen mit Starproduzent Phil<br />

Spector war Russell an vielen Hitsongs beteiligt. Bis heute gilt er als<br />

begehrter, weil erfahrener Studiomusiker und Produzent. Als Keyboarder<br />

(„Sideman“) kam er in diesem Jahr als Mitglied in die<br />

„Rock and Roll Hall of Fame“.<br />

Klaus Voormann (29,04.1938, Berlin) gehörte im Hamburg der sechziger Jahre zum engsten<br />

Kreis der Beatles-Clique. <strong>Der</strong> Kunststudent erwarb 1961 den Bass Stu Sutcliffs und folgte<br />

den erfolgreichen Liverpoolern 1964 nach London. Bekannt wurde er als Mitglied der<br />

Gruppe Manfred Mann, bei der er von 1966 bis 1969 an zahlreichen Hits beteiligt war. Das<br />

Cover der Beatles-LP „Revolver“, das ihm 1967 einen Grammy einbrachte, war der Start für<br />

weitere diesbezüglicher Arbeiten u.a. für die Bee Gees. Als begehrter Studiomusiker, vor<br />

allem bei seinen Freunden John Lennon und George Harrison oder Lou Reed, hielt sich<br />

Voormann bis 1979 in den USA und England auf, ehe er zurück nach Deutschland als Produzent<br />

von „Trio“ („Da, da, da“) Aufmerksamkeit erregte. Nach seiner intensiven Mitarbeit<br />

an der Beatles „Anthologie“ machte er mit seinem 2003 erschienen Buch „Warum spielst<br />

Du „Imagine“ nicht auf dem weißen Klavier, John“ von sich reden. Hier beschrieb er seine<br />

Zeit mit den Beatles und im Musikbusiness generell.<br />

Bob Dylan (24.05.1941, Duluth, Minnesota) alias Robert Allen<br />

Zimmermann, so der richtige Name des eigenwilligen Dichters, Folkund<br />

Rocksängers und Malers hatte vor dem Konzert mit dem Rauchen<br />

aufgehört und war sich nicht sicher, ob seine Stimme die Belastung<br />

aushalten würde. <strong>Der</strong> fast grenzenlose Jubel der vom nicht<br />

angekündigten Auftritt überraschten Fans überzeugte ihn nicht ganz.<br />

Bis auf seinen kurzen Gig beim Abschiedskonzert von „The Band“<br />

ließ er erst 1974 wieder mit Tourneeauftritten von sich reden. Einen seiner besten und<br />

unvergesslichsten gab er auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg. Auch als Schauspieler machte<br />

Dylan positive Schlagzeilen, so 1973 in „Pat Garrett jagt Billy the Kid“, hierfür komponierte<br />

er auch den Soundtrack.<br />

Jim Horn and his Hornplayers, (20.11.1940, Los Angeles) <strong>Der</strong> Saxophonist spielte schon<br />

Ende der 50er mit Duane Eddy, später u. a. für die Beach Boys, sämtliche Beatles und ist<br />

bis heute, mit seiner Bläsergruppe, gefragter Studiomusiker für Elton John, U2 und viele<br />

andere.<br />

Billy Preston (02.09.<br />

‘46, Houston, Texas,<br />

gest. 06.06.2006,<br />

Scottsdale, Arizona)<br />

begann im Alter von<br />

drei Jahren mit dem<br />

Klavierspiel. <strong>Der</strong> oft<br />

als „fünfter Beatle“<br />

bezeichnete erfolgreiche Soulmusiker arbeitete<br />

mit fast allen Größen der populären<br />

Musik zusammen. Selbst veröffentlichte er<br />

immer wieder erfolgreiche Singles. Am 21.<br />

November 2005 fiel der schwer nierenkranke<br />

Preston ins Koma, aus dem er nicht mehr<br />

erwachte. Seine letzten musikalischen<br />

Spuren hinterließ er auf dem „Red Hot Chilli<br />

Peppers“-Album „Stadium Arcadium“ im<br />

Song „Warlocks“, bei dem er unter kritischem<br />

Gesundheitszustand mitarbeitete.<br />

Backgroundsänger: Jo Grün, Jeanie Greene,<br />

Marlin Greene, Dolores Hall, Claudia Linnear<br />

Anzeigen<br />

George Harrison And Friends<br />

„The Concert For Bangla Desh“<br />

Bestellnummer 82876729862<br />

Label Epic, Sony Music Entertainment<br />

Voormann (b) und die Gruppe „Badfinger“,<br />

aber auch US-Stars wie Leon Russell (org,<br />

git) und Jesse Ed Davies (git) sowie natürlich<br />

„Slowhand“ Eric Clapton, damals bereits<br />

eine Legende an der Gitarre (und auf dem<br />

Höhepunkt seiner Drogensucht, was seinen<br />

kurzzeitigen Zusammenbruch während des<br />

Konzertes bewirkte), dazu kamen noch eine<br />

Vielzahl Chorsänger und auch die bekannte<br />

Bläsergruppe von Jim Hoorn aus Los Angeles,<br />

hatte für Aufsehen gesorgt Nachdem<br />

Harrison die ersten Songs unter Riesenjubel<br />

absolviert hatte, sang sein langjähriger<br />

Wegbegleiter bei den Beatles, Schlagzeuger<br />

Ringo Starr, gefolgt von einem energiegeladenen<br />

Billy Preston. <strong>Der</strong> US-amerikanische<br />

Rock, Blues und Gospel erfahrene Leon<br />

Russell interpretierte den Stones-Song<br />

„Jumping Jack Flash“ und „Youngblood“<br />

ehe erneut George Harrison ins Rampenlicht<br />

trat, um nach „Here Comes The Sun“ für die<br />

Fans im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne<br />

aufgehen zu lassen: Als Überraschungsgast<br />

betrat die Folklegende Bob Dylan, nach<br />

einigen Jahren Öffentlichkeitsabstinenz, die<br />

Bühne, frenetisch gefeiert von „seinen“ New<br />

Yorkern“. Den Abschluss bildete wieder der<br />

Initiator des Konzertes, der mit diesem „Act“<br />

sein Beatles-Image endgültig abgelegt hatte.<br />

R.H.<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet:<br />

www.bierstaedter.de<br />

Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495


Seite 11<br />

Man schien diesen Virus längst im Griff gehabt zu haben, aber an diesem kühlen Juniabend, lag er wie eine magische Dunstglocke über den Hügeln der Luisenburg. Schon der Stau vor den Parkplätzen zur Freilichtbühne ließ Ungewöhnliches erahnen. Vorgewarnt<br />

durch einen entgegenkommenden, eindringliche Warnungen aus dem Innenraum ausstoßenden „74er Dodge Monaco“, einem Bullenwagen, mit Bullenreifen und einem Bullenmotor (7,2 Liter), strömten doch die Infizierten, viele bereits im passenden Kranken-<br />

Outfit dem Epizentrum entgegen. Es roch verdächtig nach Gospel, Soul, Rhythm und den<br />

BLUES BROTHERS<br />

(im Auftrag des Herrn) von Roland Hermsdörfer<br />

John Landis Spielfilmkomödie über das kleinkriminelle,<br />

scheinbar coole Brüderpaar Jake<br />

und Elwood Blues sorgte endgültig für den<br />

Kultstatus dieser in Chicago angesiedelten,<br />

aber während der US-TV-Serie „Sadurday<br />

Night Live“ aus New York eher zufällig von<br />

Dan Aykroyd und James Belushi erfundenen,<br />

Figuren in schwarzen Schuhen, schwarzen<br />

Anzügen, schwarzen Krawatten, schwarzen<br />

Hüten und – unvermeidlich, schwarzen Sonnenbrillen.<br />

Die Story ist schnell erzählt, Jake, nach<br />

drei Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen,<br />

möchte seine Bluesband wieder zusammenbringen,<br />

um dem „Pinguin“, einer<br />

Ordensschwester, die schon die beiden großzog,<br />

zu helfen, die nötigen Steuergelder<br />

(5000 Dollar) zum Erhalt des katholischen<br />

Waisenhauses zu beschaffen. Diese „göttliche<br />

Mission“ erweist sich schwierig, sind<br />

die ehemaligen Bandkollegen erst einmal<br />

aufgefunden und zu einer Mitarbeit überzeugt<br />

worden, müssen sich die Blues<br />

Brothers nun im Laufe des Films mit einer<br />

Gruppe Neo-Nazis, einer wütenden Country<br />

& Western-Band sowie der gesamten Polizei<br />

des Staates Illinois herumschlagen. Zu allem<br />

Übel ist auch noch Jakes bis an die Zähne<br />

bewaffnete Fast-Ehefrau hinter ihnen her.<br />

Dies führt zu einer Reihe rasanter Actionszenen,<br />

bei denen der Regisseur und seine<br />

Protagonisten ihrer humorvollen Zerstörungswut<br />

freien Lauf lassen dürfen.<br />

Getragen wird der Streifen jedoch durch<br />

die Hommage an mitreißende Musikstücke<br />

der Black Music, dem R&B. Zahlreiche Größen<br />

des Genres, wie Ella Fitzgerald, Ray<br />

Charles, James Brown oder Cab Calloway treten<br />

im Film auch auf und lassen, wie vergleichsweise<br />

andere Musikfilme, nie Langeweile<br />

aufkommen, wobei die ekstatischen<br />

Gesangs- und Showeinlagen der Blues Brothers<br />

(z. B. „Everybody Needs Somebody To<br />

Love“) dem Ganzen die Krone aufsetzen.<br />

Michael Lerchenberg hatte sich mit der<br />

für die Luisenburg umgeschriebenen Fassung<br />

an ein riskantes Projekt gewagt und – einen<br />

sensationellen Sieg errungen. Mit Ron Williams,<br />

dem aus Funk und Fernsehen bekannten<br />

amerikanischen Schauspieler, Sänger<br />

und Kabarettisten fand er einen phantastischen<br />

Akteur, der nicht nur als Bindeglied<br />

zwischen Publikum und Darsteller auftrat,<br />

sondern in seinen Rollen u. a. als Erzähler,<br />

Prediger, Musikalienhändler und Geräuschemacher<br />

glänzen konnte. Letzteres war sehr<br />

wichtig, da die Felsenbühne keinen Raum für<br />

ein Fahrzeug, geschweige die nötigen für eine<br />

Verfolgungsjagd, zulässt. Kurzerhand griff<br />

man zu zwei schwarz und weiß gestrichenen<br />

Klappstühlen, verpasste den Lehnen einen<br />

Polizeisternaufkleber und der Gag erntete<br />

frenetischen Beifall. Die beiden Hauptdarsteller,<br />

Michael Kamp und Andreas Birkner erwiesen<br />

sich während des spritzigen Stückes,<br />

das die beiden am laufenden Band die vier<br />

Ebenen der Bühne sowie die ins Bühnenstück<br />

mit einbezogene Zuschauertribüne hinauf<br />

und hinunterjagen ließ, als hervorragende<br />

deutsche Vertreter der Blues Brothers. Generell<br />

spielte sich das gesamte Ensemble in<br />

einen wahren Rausch, getragen von den hervorragenden<br />

Klängen der Band, die den Originalen<br />

in nichts nachstanden und das Publikum<br />

nicht mehr in den Sitzen hielt.<br />

Gespenstisch und erschreckend der Auftritt<br />

der in SA-Uniformen gekleideten Nazis<br />

am hellerleuchteten Felsen, hervorragend<br />

umgesetzt für gerade den unfreiwillig belasteten<br />

Ort Wunsiedel. <strong>Der</strong> Niedergang der<br />

brauen Brut wurde durch „Obernazi“ Rudolf<br />

Waldemar Brem, der sich während des<br />

Stückes mehrfach hatte mit Wasser bespritzen<br />

lassen müssen, auf hervorragende Weise<br />

dargestellt: Mit den wütenden Rufen: „Das<br />

macht mir keinen Spaß mehr! Einen Nazi<br />

spiele ich nie mehr!“, riss er sich Stiefel,<br />

Uniform und Hemd vom Leib um in Unterwäsche<br />

unter dem Applaus der Zuschauer die<br />

Bühne zu verlassen. Sinnigerweise ließ<br />

Lerchenberg die „Jugendinitiative gegen<br />

Rechtsextremismus“ aus Wunsiedel jeweils<br />

an passenden Stellen im Stück gesammelt<br />

auftreten.<br />

Wer geglaubt hatte, die Umsetzung eines<br />

turbulenten, von Verfolgungsjagden geprägten<br />

Films für die Luisenburg sei unmöglich,<br />

sah sich getäuscht. Blitzschnelle Szenenumbauten<br />

verkürzten beispielsweise die<br />

amüsanten Auftritte des Nonnen-Nummern-<br />

Girls (mit Schlitz im Kleid). Vielmehr hat an<br />

diesem Abend der Virus noch ein paar Opfer<br />

mehr gefunden, denn wie mussten die erschöpften<br />

Blues Brothers am Ende an das begeisterte<br />

Publikum gerichtet zugeben: „Sie<br />

müssen jetzt nicht nach Hause gehen, aber<br />

hier bleiben geht auch nicht“ Sie unterstrichen<br />

dies mit einer nunmehr allerletzten,<br />

noch langsamer gespielten, Version des<br />

Country-Klassikers „Stand By Your Man“,<br />

den sie wiederum mit den köstlichen Filmgesten<br />

eindrucksvoll und unvergesslich präsentierten.<br />

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Seite 12<br />

<br />

Traditionsgemäß startete der RC-Yachtclub<br />

Bayreuth am Fronleichnamstag mit seiner<br />

Auftaktregatta in die neue Saison. Obgleich<br />

die Tage vorher ein Verschieben des Starts<br />

androhten, passte am Feiertag dann das<br />

RC-Yachtclub Bayreuth eröffnete Segelsaison<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Wetter und an den Gestaden des Goldkronacher<br />

Badesees trafen sich einige der<br />

„Segelyachtbesitzer“ um Vorstand Josef<br />

Bayer zum ersten sportlichen Wettstreit.<br />

Bayer, standesgemäß dort wohnhaft, wo<br />

einst die markgräfliche Gesellschaft ihre Seeschlachten<br />

zur allgemeinen Belustigung abhielt,<br />

musste allerdings auf einige Mitglieder,<br />

die krankheits- oder urlaubsbedingt absagen<br />

mussten, verzichten. Dem Spaß der Erschienenen<br />

tat dies jedoch keinen Abbruch.<br />

„Sepp“ Bindl aus Bindlach hatte bereits am<br />

frühen Morgen die Bojen für den Kurs gesetzt<br />

und pünktlich, „so um Zehna rum“, kam das<br />

elektronische Kommando zum Einsetzen der<br />

Boote aus dem Lautsprecher. <strong>Der</strong> Wind stand<br />

günstig und die Segel blähten sich. Die<br />

„Kapitäne“ segelten sich erst einmal warm,<br />

testeten die Bedingungen gründlich aus und<br />

suchten nach besten Möglichkeiten zum<br />

Kreuzen vor dem Wind.<br />

<strong>Der</strong> 1974 gegründete Verein mit dreizehn<br />

Mitgliedern aus Bayreuth, Bindlach und<br />

auch Nürnberg ist zur Zeit der einzige in<br />

Nordbayern und so müssen die auswärtigen<br />

Meisterschaftsregatten in der Münchener Gegend<br />

oder in Baden Württemberg ausgetragen<br />

werden, was natürlich einen gehörigen<br />

Zeitaufwand für dieses herrliche, vor allem<br />

aber ruhige, naturnahe, aber auch kostspielige<br />

Hobby bedeutet, obgleich, wie mir Roy<br />

Schmeisser erklärte, der internationale Verband<br />

inzwischen die Bootslänge reduziert<br />

hat und manch kostspieliges Teil, wie zum<br />

Beispiel den Mast, im Material vorgeschrieben<br />

hat. Diese sollen nunmehr lediglich aus<br />

Aluminium oder Holz bestehen, das im<br />

Vergleich sehr teuere Titan ist nicht mehr<br />

zugelassen.<br />

Sieben Regatten fahren die Segelfreunde,<br />

jährlich, von Mai bis Oktober, aus und<br />

am Ende kann sich wie immer eines der<br />

Vereinsmitglieder, aufgrund des Fehlens regionaler<br />

Konkurrenz, mit dem Titel „Nordbayerischer<br />

Champion“ schmücken.<br />

Gut ausgerüstet, auch mit flüssiger Nahrung,<br />

absolvierten die Sportler ihre Törns bis<br />

zum späten Nachmittag, erklärten Boote,<br />

Details und manche Anekdote wurden zum<br />

Besten gegeben. So erfuhr ich, dass das Hobby<br />

mitunter sehr feucht enden kann, wenn<br />

unvorsichtige Steuermänner am Steg ihr<br />

Gleichgewicht verlieren oder deren ferngesteuerten<br />

Modelle vom Wind zu sehr an das<br />

andere Ufer getrieben werden und zur Rettung<br />

kurzerhand ins Nass gesprungen werden<br />

muss, was nicht nur Fehlerpunkte in der<br />

Rennstatistik ergibt, sondern auch viel umjubelte<br />

Beachtung.<br />

<strong>Der</strong> humorvolle Trupp, der stets ohne<br />

Ehefrauen ausrückt, „die würden uns nur nervös<br />

machen“, freut sich auch stets über Gäste<br />

und Zuschauer, die Gefallen an den eleganten,<br />

schlanken Booten der IOM-Klasse<br />

(bis 1m Länge) und deren riskanten Wendemanövern<br />

oder spannenden Zieleinfahrten<br />

finden.<br />

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Stadtsteinacher Schüler fertigten Innungswappen<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Schülerinnen und Schüler des vierten und<br />

achten Jahrganges der Stadtsteinacher Schule<br />

arbeiteten zum Teil zwei Monate an der<br />

Herstellung des eindrucksvollen, über vier<br />

Meter langen, Innungswappens, das Ende<br />

Mai, zum Verbandstag der Bayerischen Bäcker,<br />

die Bühnenwand zierte. Unter Leitung<br />

der Lehrkräfte, Frau Fürstenau, sie hatte eine<br />

Vorskizze auf Holz erstellt, Frau Wacker und<br />

Frau Reis arbeiteten die Schülerinnen und<br />

Schüler, die sich nach Angabe des zehnjährigen<br />

Felix „durchwegs freiwillig“ an diesem<br />

Projekt beteiligt hatten, gemeinsam „mit unterschiedlichen<br />

Gewürzen“, so die ebenfalls<br />

zehnjährige Celina, um die farbigen Wappenteile<br />

darzustellen.<br />

Während sich die „Großen“ mit dem<br />

Hauptwappen beschäftigten, konzentrierten<br />

sich die Jüngeren auf die kleinen Darstellungen,<br />

die sie mit ihren Armen auch eher bearbeiten<br />

konnten.<br />

Riesengelächter, vor allem unter den<br />

Jüngsten im Kreis, gab es natürlich bei der<br />

provozierenden Fragestellung nach einem<br />

Gewürz, dessen Blaufärbung für die Darstellung<br />

der bayerischen Raute geeignet gewesen<br />

sei. Daniel (8. Klasse) erklärte , dass<br />

hierfür Meersalz genommen wurde. Die<br />

Stimmung auf die Spitze getrieben, stellte<br />

sich dann heraus, Meersalz, obgleich aus<br />

dem Ozean gewonnen, sei nicht automatisch<br />

blau, Lea (10 Jahre) musste eine nachträgliche<br />

Einfärbung zugeben. Die Erinnerung an<br />

die anschließend langanhaltend blauen Finger<br />

strapazierte erneut die Zwerchfelle. Probleme<br />

stellten sich, nachdem die mit Holzleim<br />

versehene Vorlage für den „Fränkischen<br />

Rechen“ mit rotem Paprika bearbeitet war.<br />

Felix (10) bemerkte dazu, dass nach zwei<br />

Wochen eine braune Färbung des Gewürzes<br />

auftrat. Lea informierte sodann darüber, dass<br />

alles wieder abgeraspelt werden musste, und<br />

roter Pfeffer als Ersatz aufgetragen wurde.<br />

Für weitere Flächen wurden auch Hirse und<br />

Kümmel verwendet.<br />

Die Schülerinnen und Schüler traten bei<br />

meinem Besuch sehr aufgeschlossen auf und<br />

glänzten dabei mit enormem Detailwissen,<br />

das sie sich während ihrer „ehrenamtlichen“<br />

praktischen Tätigkeit angeeignet hatten.<br />

Bäckermeister Ralf Groß, der die Bitte<br />

um Erstellung des Kunstwerkes an Direktor<br />

Dr. Pfitzner herangetragen hatte, besorgte<br />

nicht nur die Gewürze, er belohnte die mit<br />

viel Eifer beteiligten Schüler am Ende mit<br />

mehreren Kuchen, wobei jeder „soviel essen<br />

durfte, wie er konnte“.<br />

Demnächst wird ihr Werk in die Stadtsteinacher<br />

Schule zurückkehren, wo es einen<br />

Ehrenplatz erhalten soll, um zukünftige Schülergenerationen<br />

an die wichtige Aufgabe, die<br />

hier mit Bravour geleistet wurde, zu erinnern.<br />

Jetzt Italienische Wochen<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de


Seite 13<br />

TIN SKIN & WIRE<br />

CJ & THE SUNSHINE GANG<br />

Die Kulmbacher Rockszene der 70er<br />

Urgesteine feiern ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum<br />

Wenn sie loslegen, kann niemand mehr ruhig<br />

sitzen bleiben. Die Rede ist von den Bläsern<br />

Roger und Rick, die z.Z. mit „CJ & THE SUN-<br />

SHINE GANG“ die Partyszene dominieren.<br />

Dabei sind die Ausnahmemusiker Erich Wochele<br />

und Rüdiger Schoberth durchaus unserer Generation<br />

zuzurechnen und damit mit voller Berechtigung<br />

Thema auf dieser Seite.<br />

Ich suchte daher das Gespräch mit Erich<br />

Wochele, der, wann immer Beruf und Band es<br />

ihm erlauben, sowohl unseren Stammtisch in<br />

Kulmbach als auch in Bayreuth beehrt und<br />

wenn die Stimmung passt, sich ein Mikrofon<br />

schnappt und mitmacht.<br />

So ganz nebenbei und fast ein wenig verschämt<br />

rutscht ihm raus, dass sein Blutsbruder<br />

Roger und er in diesem Jahr ihr 50-jähriges<br />

Bühnenjubiläum begehen. Denn mit 9 Jahren<br />

standen Saxofonist Roger und Trompeter Erich<br />

mit der Kulmbacher Knabenkapelle zum ersten<br />

Mal auf einer Bühne. Und diese Partnerschaft<br />

hat bis heute bestand. Sie waren zusammen<br />

bei TIN, SKIN & WIRE, bei AIRPORT, GANGWAY<br />

und CANON, dann bei den CLOCHARDS und<br />

heute bilden sie das Soundrückgrat der SUN-<br />

SHINE GANG.<br />

Im Mittelpunkt unseres Gesprächs soll<br />

dabei aber die Formation TS&W aus den 70ern<br />

stehen. Von Herrmann Stamm initiiert, holte<br />

man für die Zeit einmalig, es war die Hippiezeit<br />

Ende der 60er, nach dem Vorbild von BLOOD,<br />

SWEAT & TEARS oder CHICAGO die besten<br />

Rockmusiker der Kulmbacher Region zusammen,<br />

von den ZODIACS Peter Lubig, Karl-Konrad<br />

Öhrlein, git und Joachim Schmidt, keyb,<br />

sowie Bernhardt Birgmeister für den Bass, für<br />

ihn kam bald der bereits damals auffallende<br />

Werner Haberstumpf, und die Bläser Erich und<br />

Roger.<br />

Hermanns Anliegen war es, seinem Bruder<br />

Holger, der bereits zum Höhenflug mit den<br />

VAMPIRES angesetzt hatte, die unbestritten<br />

den Markt der Rockbands in Ober- und Unterfranken<br />

dominierten, aus brüderlicher Rivalität<br />

etwas entgegenzusetzen. Einen Sänger wie<br />

Gary Gareis oder weitere Gitarrenheroes fanden<br />

sich nicht so leicht, deshalb musste etwas anderes<br />

her. Neue Strömungen in der Popmusik,<br />

Anzeigen<br />

neue Rocksparten, die ersten Funk- und Soulkünstler,<br />

aber auch Jazzeinflüsse kamen aus<br />

den Staaten in die Charts und da schien sich,<br />

offen nach allen Seiten, die Powermusik einer<br />

bläserdominierten Formation irgendwie aufzudrängen.<br />

Und es klappte. Die Band wurde über<br />

Nacht vom Publikum angenommen, und im<br />

Raum Kulmbach, die Band der „Städter". Die<br />

Tanzsäle der Region waren fest in der Hand von<br />

SILHOUETTES, TELSTARS, u.a., die mit Covermusik<br />

der Hitparade die ländliche Jugend zum<br />

Swingen brachte. In der Stadt wollte man sich<br />

einfach abgrenzen und orientierte sich, zumindest<br />

was Livemusik anbelangte am Rocksektor.<br />

Dazu kam dass die unterfränkische Szene viel<br />

eher schon als bei uns, auch in den Tanzsälen<br />

viel rockiger abging. Geschwooft wurde in der<br />

Disco, am Tanzboden wurde gerockt. Da passte<br />

TS&W bestens ins Bild. Legendär waren die<br />

Weihnachtspartys im Vereinshaus – immer<br />

mehr als 400 nach Erlösung lechzende Jugendliche<br />

am 2. Weihnachtsfeiertag – oder die vielen<br />

Supportgeschichten, für die man TS&W<br />

engagierte, Birthcontroll, King Pin Meh oder<br />

natürlich THIN LIZZY im To Act Weißennohe.<br />

Über vier Jahre hielt man an diesem Rezept<br />

fest. im Bayreuther OLD BAILEY waren sie<br />

neben den TRAMPS aus Erlangen, die wichtigste<br />

Soultruppe.<br />

Und dann natürlich die US Clubs, Deutsch-<br />

Amerikanische Volksfeste usw. Über die Agentur<br />

Walter Firll aus Bischberg bei Bamberg wurden<br />

sie genauso übrigens wie ich mit meinen<br />

Bands TEARS, FRIENDS & MEMORIES auch,<br />

überall dorthin in Deutschland geschickt, wo<br />

US-Truppen stationiert waren, von Hohenfels<br />

bis Baumholder, von Garmisch bis ins preußische<br />

Feindesland.<br />

„The times they are a-changing", deshalb<br />

müssen auch musikalische Konzepte von Zeit<br />

zu Zeit überarbeitet werden. Vier von der Band<br />

machten zusammen weiter, zunehmend ein<br />

bisschen kommerzieller, tanzbodenorientiert,<br />

als AIRPORT, als GANGWAY, als CANON. Ökonomische<br />

Interessen und die Berufswege und vielleicht<br />

auch dass man etwas reifer wurde kamen<br />

hinzu; schließlich, in der Region sehr populär<br />

die CLOCHARDS (17 Jahre spielten sie unter<br />

der Linde bei der Lindenkerwa in Limmersdorf)<br />

und jetzt, wo man endlich wieder machen will,<br />

was man kann (und weils worscht ist – Geld<br />

mit ihrer Musik zu verdienen, haben sie heute<br />

nicht mehr unbedingt nötig!) die SUNSHINE<br />

GANG.<br />

Die Band ist ein Phänomen. Wenn man nur<br />

so da sitzt und die Leute beobachtet, die die<br />

Musik erreicht, sofort geht der Hintern hin und<br />

her, der Kopf nickt im Takt, es wird „gebumbt“<br />

und die Gesichter überzieht ein Smiley! Beste<br />

Gute-Laune-Musik von einem immer gut gelaunten<br />

CeeJay, so heißt der schwarze Sänger<br />

und Frontmann und sechs starken, g'standnen<br />

Musikern perfekt präsentiert.<br />

Zwei Bier später verebbt das Gespräch ein<br />

bisschen, zwei ältere Herren schwelgen still in<br />

Erinnerungen. Wir unterhalten uns noch ein wenig<br />

über die aktuelle Szene und die Bürgerfeste<br />

in Bayreuth und Kulmbach, dann zieh ich widda<br />

meiner Weech!<br />

Zum Abschluss frag ich Erich nur noch, ob ich<br />

unseren Lesern auch etwas von seinem zweiten<br />

Hobby erzählen darf und er sagt, in der für ihn<br />

typischen bescheidenen Art: „O.K.!“ Also klickt<br />

euch mal rein, auf „http://www.rickspaintart.<br />

de“. Als ausgebildeter Grafiker bringt Erich anderen<br />

Menschen nicht nur mit seiner Musik Freude<br />

ins Leben, sondern auch mit seinen, vielseitigen<br />

Illusions- und Wand-Malereien.<br />

Wie schon unser alter Hans Sachs sprach:<br />

„Verachtet mir die Meister nicht!"<br />

Rick - ein Künstler aus Leidenschaft<br />

<strong>Der</strong> gebürtige Franke legte den Grundstein zu<br />

seiner künstlerischen Laufbahn mit dem<br />

Studienabschluss als Diplom Grafik-Designer in<br />

Würzburg.<br />

Seine Passion für großformatige Bildflächen<br />

entdeckte Rick 1975, als er mit zahlreichen<br />

Objekten durch seinen unverkennbaren<br />

Stil optische Highlights setzte.<br />

Wandmalereien für Firmen und Institutionen<br />

sowie für private Auftraggeber führten<br />

Rick durch das gesamte Bundesgebiet und ins<br />

Ausland.<br />

Die Kunst der Wand- und Raumgestaltung<br />

mit fantastischer Illusionsmalerei, grandioser<br />

Flächenmalerei und thematischer Objektmalerei<br />

verzaubert den Betrachter mit räumlicher<br />

Tiefe.<br />

Rick versteht es mit allen Mitteln der<br />

Kunst alles optimal in Szene zu setzen. Die<br />

Verwendung lichtechter und witterungsbeständiger<br />

Dispersions- oder Temperafarbe macht<br />

seine Werke unbegrenzt haltbar.<br />

<strong>Der</strong> Blickfang vieler Privathäuser und<br />

Landsitze sind Ricks Replikate alter Meister.<br />

Maler wie Tiepolo, Bernini, Rosetti, Mucha<br />

und Klimt sind nur einige der namhaften<br />

Künstler, durch deren Werke Rick seine<br />

Fähigkeiten der originalgetreuen Wiedergabe<br />

bereits eindrucksvoll unter Beweis stellte.<br />

Eine zünftige Kerwa wünscht


Seite 14<br />

<br />

SCHLOSS FANTAISIE - KLEINOD IM SCHATTEN BAYREUTHS<br />

Von Wolfram Gittel<br />

Wenn man an Rokoko-Bauten in Bayreuth<br />

und seiner Umgebung denkt, fallen einem<br />

sofort die Eremitage, das Neue Schloss sowie<br />

Sanspareil ein. Dass sich nahe bei Bayreuth<br />

ein weiteres Schmuckstück aus dieser Zeit<br />

befindet weiß kaum jemand. Dabei ist<br />

Schloss Fantaisie in Donndorf/Eckersdorf ein<br />

Ort, der mittlerweile Eingang in die Geschichtsbücher<br />

der Realschulen gefunden hat.<br />

Schon im Mittelalter gab es dort einen<br />

Herrschaftssitz. Allerdings sind die Informationen<br />

darüber sehr dürftig. Das ändert sich<br />

erst im 16 Jahrhundert, als sich die Lüchauer<br />

Herren, die als höhere Beamte den Bayreuther<br />

Markgrafen dienten, dort ein Renaissanceschloss<br />

bauten. 1715 fiel das Lehen<br />

mit dem Aussterben der Linie an Markgraf<br />

Friedrich von Brandenburg-Bayreuth zurück.<br />

Ab 1761 baute er dort ein neues Schloss.<br />

Nach seinem Tod 1763 erbte Elisabeth Friederike<br />

Sophie, die einzige Tochter des Markgrafen,<br />

den Besitz und ließ ihn zu ihrem<br />

Sommersitz ausbauen. Glanzstück war das<br />

1765 von den Gebrüdern Spindler vollendete<br />

Intarsienkabinett, von dem heute eine<br />

Kopie im Schloss zu besichtigen ist.<br />

Friederike Sophie war mit Herzog Carl<br />

Eugen von Württemberg verheiratet. Die Ehe<br />

scheiterte jedoch. So wurde „Fantaisie“, wie<br />

sie das Schloss ab 1770 nannte, zu einem<br />

wichtigen Lebensmittelpunkt für sie. Nicht<br />

zuletzt deshalb ließ sie einen spätbarocken<br />

Garten anlegen. Um diese Zeit hatte sie,<br />

unterstützt durch ihren Onkel Friedrich der<br />

Große, ihre persönliche und finanzielle Unabhängigkeit<br />

vom Stuttgarter Hof erreicht.<br />

Nach ihrem Tod 1780 verfiel das Anwesen.<br />

Es dauerte bis 1793, bis die Anlage wieder<br />

als Sommersitz genutzt wurde. Herzogin<br />

Friederike Dorothee Sophie von Württemberg<br />

war vor den rheinischen Kriegswirren<br />

geflüchtet. Zwischen 1793 und 95 ließ sie<br />

das Schloss renovieren und umbauen. Dabei<br />

entstand auch der Weiße Saal, dessen Stuckdekoration<br />

bis heute erhalten ist. Den Garten<br />

erweiterte sie um einen „sentimentalen<br />

Landschaftsgarten.“ D.h., sie bezog die umliegende<br />

Landschaft in die Gartenarchitektur<br />

ein und ließ eine Reihe von Staffagebauten<br />

und Gartenszenerien anlegen. 1795 kehrte<br />

sie an den Hof nach Stuttgart zurück. Nun<br />

diente Fantaisie ihrem Sohn Alexander I. von<br />

Württemberg als Sommersitz. Nachdem dieser<br />

1806 nach Russland ging, um in den<br />

Befreiungskriegen gegen Napoleon zu kämpfen,<br />

verfiel die Anlage wieder.<br />

1833 erbte Herzog Alexander II., ein<br />

Enkel Dorothee Sophies, Fantaisie. 1850<br />

wurde das Schloss umgebaut und erhielt sein<br />

heutiges Erscheinungsbild. Im nördlichen Gartenbereich<br />

ließ er Teppichbeete und bewachsene<br />

Laubengänge (Treillagen) anlegen und<br />

Skulpturen aufstellen. Den Hang südlich des<br />

Schlosses ließ er für den Anbau von Wein terrassieren<br />

und schuf Rasenflächen und Blumenbeete.<br />

Außerdem erweiterte er den Garten<br />

durch einen landschaftlich gestalteten<br />

Park, in dem er viele fremdländische Gehölze<br />

pflanzen ließ. Nach dem Tod Alexanders<br />

1881 wechselte das Anwesen mehrfach den<br />

Besitzer, bis es 1929 Edmund Fürst von Wrede<br />

erwarb. 1937 richtete der nationalsozialistische<br />

Lehrerbund darin die „Reichsschule<br />

Donndorf-Bayreuth“ ein. Dabei wurde viel<br />

historische Bausubstanz zerstört.<br />

Von 1945 bis 48 diente das Schloss als<br />

Sanatorium für das amerikanische Militär.<br />

Darauf folgte wieder eine Zeit häufigen<br />

Nutzungswechsels bis 1961 die Bayerische<br />

Schlösserverwaltung den Besitz übernahm.<br />

1994 bis 98 wurde das Schloss umfassend<br />

renoviert. Im Jahr 2000 entstand darin das<br />

Gartenkunst-Museum, das damals das einzige<br />

seiner Art in Deutschland war. Damit kam<br />

Fantaisie in die Geschichtsbücher der Realschulen.<br />

Bei der Einrichtung des Museums wurde<br />

darauf geachtet, nicht einfach eine Ausstellung<br />

historischer Exponate zu präsentieren.<br />

So verzichtete man auf eine umfassende<br />

Darstellung der historischen Entwicklung in<br />

der Gartenkunst. Man beschränkte sich auf<br />

die Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts und<br />

nahm als Schwerpunkt vor allem Bayern und<br />

Franken. Das Museum wurde in 7 Themenbereiche<br />

unterteilt, die sich auf 20 Räumen<br />

ausbreiten. Die Ausstellung führt durch die<br />

Stilepochen (vom Mittelalter bis zur Moderne),<br />

zeigt die Gestaltungsprinzipien (regelmäßige<br />

und landschaftliche Gartenkunst),<br />

die Gestaltungselemente Skulptur, Wasser,<br />

Bauwerke, die Grundlagen der Gartenkunst<br />

(Literatur, Personal, Werkzeug), die Gartenpflanzen,<br />

Schloss und Park Fantaisie im Besonderen<br />

sowie die Gartennutzung (Möbel<br />

und Zierrat, Feste und Spiele, Kloster-, Bauern-<br />

und Bürgergarten, Volksgarten). Die Einzigartigkeit<br />

des Museums liegt aber auch im<br />

Zusammenwirken von Ort und Thema, der<br />

Verbindung von gartenhistorischer Ausstellung<br />

und historischem Garten. Die Ausstellung ist<br />

so angelegt, dass durch die Fenster der einzelnen<br />

Räume, die Teile der Anlage zu sehen<br />

sind, die in jenem Räumen thematisch behandelt<br />

werden. Damit entstand ein Museum,<br />

das ein Muss ist für jeden Gartenfreund.<br />

Es war die Zeit der angeschlagenen TV-Helden!“<br />

„<strong>Der</strong> Einzelgänger“, „<strong>Der</strong> Mann mit<br />

dem Koffer“, Detektiv Rockford“ – das waren<br />

Protagonisten, die schon mal im Schweiße<br />

ihres Angesichtes ihre Brötchen verdienen<br />

mussten, bzw. keine all zu leuchtende Vergangenheit<br />

vorzuweisen hatten.<br />

„Columbo“ entstand aus der Feder der<br />

amerikanischen Erfolgsautoren Richard Levison<br />

(1934-1987) und William Link, die u.a.<br />

auch „Mannix“ (1967-75) und „Mord ist ihr<br />

Hobby“ (1984-1996), mit der unvergleichlichen<br />

Angela Landsburry) konzipiert hatten<br />

und für ihre Arbeit mit unzähligen „Emmy-<br />

Awards“ bzw. „Golden Globes“ geehrt wurden<br />

– die höchsten Auszeichnungen für amerikanische<br />

Fernseharbeit.<br />

„Columbo“ war zunächst nicht als Serie,<br />

sondern als Einzelfolge einer Kriminalreihe<br />

„Mystery Movie“ gedacht – aus der verschiedene<br />

sehr erfolgreiche Serien hervorgingen<br />

wie z.B. „Ein Sheriff in New York“ mit<br />

Dennis Weaver, (1970-77) – aber die Zuschauer<br />

wollten es anders. „Columbo war<br />

von Anfang an ein Erfolg, obgleich vergleichsweise<br />

zur langen Laufzeit (1971-78, 1989-<br />

ASADS NACHSATZ<br />

2003) nur relativ wenige Folgen gedreht<br />

wurden, insgesamt 69!<br />

Das Schema ist in etwa mit dem der<br />

ebenfalls sehr erfolgreichen Krimiserie „Petrocelli“<br />

vergleichbar: Man sieht am Anfang<br />

die Tat und den Mörder und muss nun mit<br />

dem (noch) ahnungslosen Inspektor mitzittern,<br />

wie er den Fall lösen und den Täter<br />

überführen wird.<br />

Was aber der Serie den eigentlichen Pep<br />

verleiht, sind zwei Dinge: Zum Ersten die<br />

handverlesene Auswahl an Gaststars, die augenscheinlich<br />

alle sehr genüsslich den Inspektor<br />

an der Nase herumführen – zumindest<br />

solange sie noch auf freiem Fuß sind!<br />

Die Liste ist lang, sie reicht von Michelle<br />

Pfeiffer, Robert Vaughn, Harvey Keitel, Robert<br />

Culp (mehrmals!) über Oscar Werner,<br />

John Cassavetes, Patrick McGoohan (auch<br />

Regie!) bis zu den Sängern Johnny Cash und<br />

Ricky Nelson – fast alle Sympathieträger,<br />

allen voran die unvergleichliche Ruth Gordon<br />

(„Rosemaries Baby“), die Inspektor Columbo<br />

trotz seiner unendlichen Bewunderung für<br />

sie („Meine Frau hat alle Ihre Romane gelesen...!)<br />

schlussendlich eines heimtückischen<br />

„köstlich genießen“<br />

Auserwählte und<br />

erlesene Spezialitäten<br />

„ÄH; EINE FRAGE HÄTTE ICH DA NOCH...!“<br />

<strong>Der</strong> unlängst verstorbene Peter Falk war nicht nur als „Columbo“ Spitze<br />

Mordes überführt!<br />

Zum anderen natürlich die Figur des<br />

Kommissars: Zerknautscht, devot, schusselig<br />

– aber von Anhieb an sympathisch! Man<br />

konnte sich als gebeutelter Arbeitnehmer so<br />

richtig in die Haut des genialen (und bestimmt<br />

chronisch unterbezahlten) Inspektors<br />

hineinversetzen. Er war zutiefst menschlich,<br />

glaubte an das Gute im Menschen, war aber<br />

auch realistisch genug zu wissen, dass in jedem<br />

von uns ein Keim steckt, der uns im Extremfall<br />

Dinge tun lässt, an die wir ansonsten<br />

nicht einmal im Traum zu denken wagen.<br />

Natürlich spielte Peter Falk auch noch in<br />

einer langen Reihe von Filmen mit, aus der<br />

herauszugreifen sind: „Die unteren Zehntausend<br />

(1961), „Eine Frau unter Einfluss“<br />

(1974), „<strong>Der</strong> Schmalspurschnüffler“ (1978),<br />

„Kesse Bienen auf der Matte“ (1981) und<br />

„<strong>Der</strong> Himmel über Berlin“ (1987).<br />

Tipps: „<strong>Der</strong> Schmalspurschnüffler“ von<br />

1978, eine wunderbare Parodie auf klassische<br />

Detektiv-Filme und natürlich „Kesse Bienen auf<br />

der Matte“ von 1981, wo Falk mit sehr viel<br />

schwarzem Humor den Trainer eines Damen-<br />

Catchduos gibt. Zum Lachen und Weinen...<br />

VOM FASS Bayreuth<br />

Von-Römer-Straße 10<br />

95444 Bayreuth<br />

Rubenskopie als Fronleichnamsaltar<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Zu dem von Andreas Oppelt original kopierten<br />

Ölgemälde „Die Kreuzabnahme“ von Peter<br />

Paul Rubens, im originalen Format von<br />

drei mal vier Metern, das die Kirche in Marktschorgast<br />

zieren sollte, fertigte der versierte<br />

Künstler über mehrere Monate ein kleineres<br />

„Double“, das jetzt den hauseigenen, etwa<br />

zweihundert Jahre alten Altar schmückt, der<br />

an Fronleichnam aufgestellt und gesegnet<br />

wurde. Oppelt hatte den Familienaltar mittlerweile<br />

auf über das Doppelte vergrößert<br />

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und windfest gemacht, da er vor einigen Jahren<br />

bei einem Sturm fast zu Bruch gegangen<br />

wäre. Außerdem achtete er sehr darauf, dass<br />

die Ursprünglichkeit des guten Stückes erhalten<br />

blieb. Dazu gehört auch die über hundertzwanzig<br />

Jahre alte, kunstvoll bestickte Altardecke,<br />

deren Stoff mittlerweile zwar Alterserscheinungen<br />

in der Konsistenz zeigt, die Motive<br />

aber wie eh und je klar erkennen lässt.<br />

Hauptanziehungspunkt des Altares ist jedoch<br />

die Gemäldekopie, deren Vorbild heute<br />

in der Kathedrale zu Antwerpen hängt. Das<br />

mit Öl auf Holz geschaffene Kunstwerk entstand<br />

in den Jahren 1610 bis 1611 und<br />

zeugt von großer Detailtreue. Vor allem das<br />

Spiel mit Licht und Dunkel zieht den Betrachter<br />

regelrecht in seinen Bann. Ist der<br />

Horizont nahezu dunkel von Wolken durchzogen,<br />

zeigt er doch ein kleines lichtes Stück<br />

Helligkeit, das wohl die Hoffnung ausdrükken<br />

soll. Dies bezieht sich auch auf die Figur<br />

Jesu, der nach dem Kreuztod nicht in Leichenstarre<br />

verfiel, sondern weich und biegsam<br />

scheint, während sie von mehreren Personen<br />

vom Kreuz geholt wird. Jesus lebt.<br />

Ihr Inserat<br />

4 Wochen<br />

im Internet:<br />

www.bierstaedter.de


Seite 15<br />

Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />

Anzeige<br />

Unser Bild zeigt das ehemalige Luitpoldmuseum<br />

und Feuerwehrhaus. Diesmal hat die Technik<br />

acht Fehler eingebaut, die es zu finden gilt. Zu<br />

gewinnen gibt es dafür 3 x je 1 Ster krachdürres<br />

Holz von Brennholz Bauer.<br />

Senden Sie Ihre richtigen Lösungen bis zum<br />

8. August <strong>2011</strong> an unsere Adresse:<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter<br />

Roland Hermsdörfer,<br />

Kauernburger Platz 4,<br />

95326 Kulmbach<br />

Achtung: Telefonnummer nicht vergessen, wir<br />

rufen zurück! <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />

nicht möglich.<br />

Gewinner eines HO Waggons von Kondrauer:<br />

Marion Jahreis-Wanierke, Neuenmarkt<br />

Je eine Kiste Kondrauer plus Überraschungs-CD:<br />

Herta Müller, Kulmbach<br />

Andrea Stübinger, Hegnabrunn<br />

Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.<br />

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Endlich weg mit dem Speck... oder was<br />

lange währt wird endlich gut<br />

EDEKA aktiv markt in Neuenmarkt<br />

Tagesstättenkinder als Gemüsegärtner<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im heutigen Bericht möchten wir Ihnen fünf grundlegende Tipps für eine Ernährungsumstellung auf lange Zeit vorstellen:<br />

1. Nehmen Sie mehr Flüssigkeit zu<br />

sich!<br />

Ohne Wasser funktioniert unser Stoffwechsel<br />

nicht. Trinken Sie vor jeder Mahlzeit ein großes<br />

Glas Wasser. Gerne können Sie auch einen Spritzer<br />

Zitrone hinzugeben oder auf Fruchtsaft zurückgreifen.<br />

Über den Tag sollten Sie drei Liter<br />

Flüssigkeit aufnehmen.<br />

2. Essen Sie unbedingt mehr Obst und<br />

vor allem Gemüse!<br />

Darin haben wir ein großes Defizit. Laut DGE sollten<br />

wir täglich ca. 650g, also etwa fünf Portionen<br />

dieser Vitalmacher zu uns nehmen. Obst<br />

und Gemüse sind verhältnismäßig energiearm,<br />

sodass getrost größere Mengen verzehrt werden<br />

können, die satt machen und uns energiereichere<br />

Lebensmittel verzichten lassen. Obst und Gemüse<br />

sollten zu keiner Mahlzeit fehlen.<br />

3. Entwöhnen Sie sich vom Zucker!<br />

Pro Jahr verzehrt jeder Deutsche etwa 40 kg Zucker.<br />

Das sind pro Tag 120 g. Verzichten wir auf<br />

Zucker, könnten wir täglich beinahe 500 kcal<br />

einsparen. Versteckt ist Zucker v. a. in Fertigprodukten<br />

und Getränken. Versuchen Sie nach und<br />

nach Ihren Zuckerverzehr zu reduzieren und sich<br />

vom intensiven Süßgeschmack zu entwöhnen.<br />

Nur so können Sie ihre Geschmacksnerven sensibilisieren<br />

und wieder Freude an natürlichen Lebensmitteln<br />

finden.<br />

In unserem Ernährungskurs erhalten Sie Unterstützung und weitere Tipps und Ratschläge.<br />

4. Essen Sie regelmäßig!<br />

Mindestens fünf Mahlzeiten sollten auf Ihrem<br />

Tagesplan stehen. Durch eine regelmäßige Nahrungsaufnahme<br />

können Sie Heißhungerattacken<br />

vermeiden. Besondere Aufmerksamkeit gilt einem<br />

schmackhaften und ausgewogenen Frühstück<br />

als optimalen Start in den Tag.<br />

5. Vorsicht vor der Fettphobie!<br />

Generell gilt es natürlich, auf fettarme Lebensmittel<br />

zu achten, dennoch möchten wir Sie warnen,<br />

Ihr Augenmerk nur auf den Fettgehalt Ihrer<br />

Ernährung zu legen. Fett ist nicht allein der<br />

Auslöser für Übergewicht. Nur wenn die aufgenommene<br />

Gesamtkalorienmenge den<br />

Tagesbedarf überschreitet, macht Fett dick.<br />

Wer mehr Flexibilität wünscht, dem steht unser Abnehmcoaching, das 4-Augengespräch und die Ernährungsanalyse als Ernährungscheck<br />

zur Verfügung. Hier erfahren Sie alles zu Ihrer persönlichen Situation. Die Analyse ist für ein individuelles Trainingziel geeignet und kann<br />

im Anschluss bei individuellen Fragestellungen mit einem Ernährungsberatungstermin beim Experten abgeschlossen werden.<br />

Wirsberg – „Viele Kinder wissen heute gar<br />

nicht mehr, woher das Gemüse auf ihren Tellern<br />

stammt“, erklärt Thomas Föhn, Leiter des<br />

Edeka aktiv markt aus Neuenmarkt. Daher sei<br />

es Ehrensache für ihn, die Initiative „Aus Liebe<br />

zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids“ der<br />

EDEKA-Stiftung patenschaftlich zu unterstützen.<br />

Im Rahmen dieses überregionalen Projektes<br />

erhalten Kinder in fünfhundertfünfzig<br />

Kindergärten und -tagesstätten in dreihundert<br />

Städten und Gemeinden Gemüsehochbeete<br />

um zu lernen, wie Samen und Setzlinge gepflanzt<br />

und gepflegt werden.<br />

Thomas Föhn und das Team der EDEKA-<br />

Stiftung statteten die zukünftigen Gärtnerinnen<br />

und Gärtner stilgerecht mit Gartenwerkzeugen,<br />

kleinen Gießkannen und Schürzen<br />

sowie unterstützendem Material in Form von<br />

Lernhörspielen und (Vor-)Lesebüchern aus.<br />

Die AWO-Kindertagesstätte Herbert-<br />

Kneitz ist in diesem Jahr eine der auserwählten<br />

Standorte für dieses Projekt. „Wenn<br />

Kinder ihr eigenes Gemüse anpflanzen, pflegen<br />

und ernten um es anschließend gemeinsam<br />

roh oder gekocht zu verspeisen, erhalten<br />

sie eine völlig neue Einstellung zum<br />

Lebensmittel“. Für ihn als Unternehmer im<br />

Lebensmittelbereich sei es selbstverständlich,<br />

nicht nur wertvolle Waren zu verkaufen, sondern<br />

sich der gesellschaftlichen Verantwortung<br />

zu stellen und ihr gerecht zu werden.<br />

Aus diesem Grunde und weil es auch<br />

einen Riesenspaß bereitete, halfen er und<br />

sein Team auch kräftig mit, als am 16. Juni<br />

das Hochbeet im Garten der Tagesstätte<br />

errichtet wurde. Schon fachmännisch konnten,<br />

bei ersten Nachfragen, einige der Kinder<br />

verschiedene Setzlinge erkennen. Ihnen obliegt<br />

nun die Aufgabe, in den nächsten Wochen<br />

dafür zu sorgen, dass diese von möglichem<br />

Unkraut befreit werden und stets für<br />

die nötige Wasserzufuhr gesorgt ist. An den<br />

Wochenenden, wenn das Haus geschlossen<br />

bleibt, übernimmt dies eine Patin aus Thomas<br />

Föhns Team. R.H .


Kulmbach:<br />

Buchhandlung Friedrich,<br />

Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />

Lotto-Toto Hofmann,<br />

Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />

Bäckerei Mattiaske,<br />

Parfümerie Benker,<br />

Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />

Untersteinach:<br />

Lotto-Toto Rauh<br />

Stadtsteinach:<br />

Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />

Getränkestadl Schübel<br />

Bäckerei Groß<br />

Neuenmarkt:<br />

Edeka-aktiv-Markt,<br />

Bäck. Griessenbrock - Lotto<br />

Idea DschungelParadies<br />

Wirsberg:<br />

Reiterhof Wirsberg,<br />

Bäckerei Lerner<br />

Himmelkron:<br />

Frischemarkt Teupert,<br />

Conf. Esther (Lanzendorf)<br />

Neudrossenfeld:<br />

Edeka-Markt,<br />

Fränkische Dorfbäckerei,<br />

Uwes Fischhäusla (Rohr)<br />

Thurnau:<br />

Buchhandlung Häußinger,<br />

Bäckerei Vogel,<br />

Getränke Heitmann<br />

Kasendorf:<br />

Bäckerei Müller<br />

Fölschnitz:<br />

Metzgerei Wehner<br />

Trebgast:<br />

Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />

Getränkehandel Haberstumpf,<br />

Auto Bauer<br />

Guttenberg:<br />

Bierstädter Auslagestellen:<br />

Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />

Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />

Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />

Stadtbücherei Kulmbach,<br />

Bäckerei Schwab (Herlas),<br />

Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />

Reiner WohnSinn,<br />

Getränke Meister (Niederndobrach),<br />

Kiosk Bräutigam<br />

Marktleugast:<br />

Lotto-Toto Greim<br />

Marktschorgast:<br />

Lotto Toto, Hauptstraße<br />

Grafengehaig:<br />

Unner Lädla<br />

Mainleus:<br />

Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />

Getränkehalle Cash,<br />

Pension Maintal<br />

Wernstein:<br />

Werkstatt-Galerie Friedrich<br />

Schwarzach:<br />

Oberer Wirt<br />

Presseck:<br />

Rathaus,<br />

Café Groß<br />

Katschenreuth:<br />

Getränke Rausch<br />

Altenkunstadt:<br />

Reiseland im BAUR<br />

Burgkunstadt:<br />

Reisebüro Schaffranek<br />

Weismain:<br />

Kond. Besold<br />

Kronach:<br />

ReiseCenter am Marienplatz<br />

Lindau:<br />

Bäckerei Schwab<br />

Helmbrechts:<br />

Stoffwerk,<br />

Lotto Leupold<br />

Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />

Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />

Galerie Ludwig,<br />

Bäckerei Dumler (Burghaig),<br />

Salon Schnipp-Schnapp (Burghaig),<br />

Gast. A. d. Weinbrücke (Seidenhof),<br />

Riegel (Melkendorf),<br />

Café Schoberth<br />

Bindlach:<br />

Haarstudio Schmeißer,<br />

Emtmannsberg:<br />

Rollo Raab<br />

Pegnitz:<br />

Rollo Raab-Ärztehaus<br />

Weidenberg:<br />

Markgrafen-Getränke<br />

Bayreuth:<br />

Metzgerei Weiss, Maxstraße,<br />

Fränk. Dorfbäckerei alle Filialen,<br />

Gastst. Mann´sbräu,<br />

Café Händel,<br />

Bäck. Griessenbrock alle Filialen<br />

Fahrradscheune<br />

Heinersreuth:<br />

Rest. Kastaniengarten<br />

Eckersdorf:<br />

Metzgerei Weiss-REWE<br />

Schönfeld:<br />

Gast. Schönfelder Hof<br />

Streitau:<br />

Zeitschriften Sonja Goller<br />

Bad Berneck:<br />

Café Rheingold<br />

Altenplos:<br />

Bäck. Griessenbrock<br />

Michelau:<br />

Lotto Tammberger<br />

Verteilung an private Haushalte im Stadtgebiet<br />

Kulmbachs sowie Teilverteilung über<br />

Fa. Haberstumpf im Südosten des<br />

Landkreises.<br />

NEU<br />

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