Der Bierstaedter Januar 2011
Bierstaedter Januar 2011
Bierstaedter Januar 2011
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3. Jahrgang <strong>Januar</strong> <strong>2011</strong><br />
<br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Jubiläum<br />
30 Jahre Bockela<br />
Neues Fotobuch<br />
The Beatles –<br />
Summer 66<br />
Livekonzert<br />
The Ryan O’Reilly<br />
Band<br />
4. Saurier-Treffen<br />
Raumberghof<br />
und vieles mehr!<br />
Historische Ansicht der<br />
Kulmbacher Innenstadt<br />
Foto: Petra Meile
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 2<br />
<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />
Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />
<strong>Der</strong> Jahreswechsel ist für viele Menschen mit<br />
großem Stress verbunden. Die guten<br />
Vorsätze! Wir stecken schon tief im <strong>Januar</strong><br />
und fragen uns, ob denn die Vorsätze bis<br />
heute gehalten haben oder sind wir etwa<br />
bereits teilweise oder gar völlig gescheitert?<br />
Jaja, die ersten Niederlagen im Jahr fügt<br />
man sich selbst zu, man braucht keinen<br />
bösen Mitmenschen.<br />
Dabei ist dieses Scheitern völlig unnötig.<br />
Es ist ja nichts dagegen zu sagen, wenn wir<br />
uns die eine oder andere Unart, dumme<br />
Angewohnheit, ein lästiges, vielleicht sogar<br />
ungesundes Fehlverhalten abgewöhnen wollen.<br />
Das ist ehrenhaft und der Vorsatz allein<br />
verdient Anerkennung. Aber muss man denn<br />
gleich auf einen Schlag und noch dazu am<br />
ersten Tag des neuen Jahres zum fehlerfreien<br />
Mensch werden? Ist es so ungeheuer<br />
wichtig, eines Tages rückblickend von sich<br />
sagen zu können: „Am 31.12.2010 habe<br />
ich zum letzten Mal die Sau raus gelassen –<br />
seit 1. <strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> bin ich ein vollkommener<br />
Mensch!“ Oder konkreter zum Beispiel:<br />
„Seit Neujahr <strong>2011</strong> rauche ich nicht mehr<br />
und hätte sogar eine von Winnetou angebotene<br />
Friedenspfeife verweigert?“<br />
Auch die richtige Ernährung ist immer wieder<br />
Gegenstand für tollkühne Vorsätze. So will<br />
man im neuen Jahr zum Braten nur „nuch an<br />
aanzichen Gluuß“ essen, „kaana zwaa odder<br />
gor drei – zägor wenn die Gließ glenner sinn<br />
wie fo der Oma odder der Mudder.“ Das ist<br />
aber nur ein Beispiel für die lange Liste von<br />
Änderungen im persönlichen Speise- bzw.<br />
Genussplan. Die Schokolade und ihre gesamte<br />
süße Verwandtschaft wurde mit den Silvesterraketen<br />
endgültig auf den Mond geschossen.<br />
Ich kenne das Problem. Mindestens eine<br />
Tonne habe ich in meinem bisherigen Leben<br />
schon abgenommen und wieder angefuttert.<br />
Wenn schon gute Vorsätze, dann doch<br />
bitte nicht so viele und so unmenschlich radikale<br />
und muss es denn zu Neujahr sein?<br />
Dieser Stress, am 31.12. die letzte Zigarette<br />
bewusst als solche zu rauchen und dann drei<br />
Sekunden vor Mitternacht martialisch auszudrücken,<br />
als wolle man bis zum Lebensende<br />
jede Anfechtung abtöten. Schließlich die<br />
hohen Hürden des 1. <strong>Januar</strong>s: <strong>Der</strong> Neujahrsbraten<br />
schmeckt halt „orch fein“ und die<br />
„guda sämicha Soß“ fordert geradezu mindestens<br />
„zwaa Gließ“ – odder nedd?“ Es<br />
folgt die Tour der Leiden: Neujahrswünsche<br />
überbringen. Da gibt es dann meist „a<br />
Gleesla Seggd“ oder gar „a Schnäbsla“. <strong>Der</strong><br />
Held sagt nein und schaut miesepetrich dem<br />
lockeren Treiben zu. Seine Wünsche klingen<br />
gequält, nicht unbedingt zuversichtlich und<br />
glaubwürdig. Sein unbedingter Kampfgeist<br />
sorgt für die eigene fürchterliche Laune und<br />
verhagelt der geliebten Umgebung die<br />
Stimmung. <strong>Der</strong> perfekt neu gestylte Mensch<br />
wird zum unleidigen Kotzbrocken.<br />
Liebe Leute, nehmen wir uns nicht zuviel<br />
vor. Jeder Tag ist gut, um an sich zu arbeiten.<br />
Es muss keine unmenschliche Kraftanstrengung<br />
am Anfang des Jahres sein und es muss<br />
nicht alles gleich auf einen Schlag umgekrempelt<br />
werden. Täglich dranbleiben – mit<br />
einem nachsichtigen Auge für sich und die<br />
Menschen um sich herum, das könnte der<br />
richtige Weg, die Lösung sein. In diesem<br />
Sinn wünsche ich allen Lesern ein Glückliches<br />
Neues Jahr <strong>2011</strong>.<br />
In<br />
eigener<br />
Sache<br />
<strong>Der</strong> erste Bierstädter des<br />
Jahres <strong>2011</strong> liegt vor und mit<br />
Freude dürfen wir mit dem allseits<br />
bekannten Hans-Dieter<br />
Herold einen neuen Kolumnisten<br />
in unserem Kreis begrüßen. <strong>Der</strong><br />
als gewandter Sprach- und Wortformulierer<br />
bereits durch seine<br />
gelegentlichen Kabarettauftritte<br />
für Furore sorgende Kulmbacher,<br />
wird mit seinen regelmäßigen<br />
Zeilen Ihnen und uns sicher viel<br />
Vergnügen bereiten. Mir schon<br />
jetzt vorab, denn, statt einleitender<br />
Worte, schließe ich mich einfach<br />
den nebenstehenden Worten<br />
Hans Dieters an.<br />
Ihr Roland Hermsdörfer<br />
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Vom Erste-Klasse-Restaurant zur Szenekneipe – 30 Jahre „Bockela“<br />
Kulmbacher Unternehmen teilweise vorbestellt,<br />
verringerte sich dramatisch und<br />
Brunner beschloss, das Restaurant in eine<br />
Tageskneipe umzubauen, da inzwischen<br />
auch die Auflagen für Gastroküchen einen<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
gehörigen Geldaufwand<br />
zur Erneuerung<br />
mit sich gebracht hätten.<br />
<strong>Der</strong> Wartesaal<br />
wurde zum Billardraum,<br />
die Theke verlängert<br />
und die Öffnungszeit<br />
verschob<br />
sich um eine Stunde<br />
auf sechs Uhr dreißig.<br />
Mit Aktionen wie<br />
der Wiedereinführung<br />
von einst traditionellen<br />
Taubenmärkten, „am<br />
Anfang wurde die lange Wand mit Folie<br />
bedeckt, Käfige mit lebenden Tauben, Hühnern,<br />
Enten und Gänsen aufgestellt, draußen<br />
im Pferdeanhänger befand sich der Hauptgewinn,<br />
ein Pony (!), da war ordentlich was<br />
los!“, setzte der Wirt immer wieder neue<br />
Ideen um.<br />
Später änderte sich dies jedoch und nur<br />
noch Schlachterzeugnisse gelangen seitdem<br />
zur Verlosung. <strong>Der</strong> Reiz dieser<br />
Veranstaltungen ging über die Jahre jedoch<br />
nicht verloren.<br />
Brunner, dessen<br />
Gästeklientel sich aus<br />
Unternehmern, Angestellten<br />
und Arbeitern<br />
zusammensetzt, was<br />
laut Wirt, der die<br />
Kneipe nunmehr seit<br />
zwanzig Jahren eigenständig<br />
führt, die<br />
Spannung und Abwechslung<br />
seines Lokales<br />
ausmacht, bietet<br />
zusätzlich immer<br />
wieder kleine Highlights<br />
wie Schafkopfrennen oder Konzerte:<br />
„Von House über Country bis Deutschrock<br />
war alles schon da. Liedermacher und<br />
Irish-Folk, da kenne ich fast keine Grenzen.<br />
Die Abwechslung macht es und die Gäste<br />
sind voll dabei.“ Brunners (vielleicht zu)<br />
kurzfristig angesetzte Silvesterfete zum<br />
Als Wilhelm Förster 1965 die Kulmbacher<br />
Bahnhofsgastronomie übernahm, herrschte<br />
noch reger Bahnverkehr. Durch die täglich<br />
vielen hundert Fahrgäste erwies sich die<br />
Pacht der Lokalitäten als zwar zeitaufwendiges<br />
aber lukratives Unternehmen. Mehrere<br />
Kellner und Bedienungen in Livree umsorgten<br />
die zahlreichen Gäste. Bis ihn seine Krankheit<br />
in den Rollstuhl zwang, öffneten das<br />
Erste-Klasse-Restaurant und der Wartesaal<br />
täglich um 5.30 Uhr und schlossen gegen<br />
23 Uhr. Tochter Margot Förster sowie deren<br />
Lebengefährte Heinz Brunner übernahmen<br />
zum 01. <strong>Januar</strong> 1981 kurzerhand die Geschäfte<br />
und führten diese in gewohnter Weise<br />
weiter.<br />
Die Zeiten änderten sich jedoch, die<br />
Spinnerei schloss ihre Pforten und viele<br />
Wartesaalgäste fielen weg. Siebzig, achtzig<br />
Gäste schon am frühen Morgen gehörten der<br />
Vergangenheit an. <strong>Der</strong> Mittagstisch mit fünfzig<br />
bis sechzig Essen täglich, durch große<br />
30-jährigen Jubiläum hätte allerdings mehr<br />
Gäste verdient, doch das tat der guten Laune<br />
des umtriebigen Wirtes keinen Abbruch. „Die<br />
Musik war spitze – und wenn man bedenkt,<br />
wie viele Gastronomen in Kulmbach zum<br />
Jahreswechsel sogar geschlossen hatten,<br />
zeigt, dass die Leute nicht mehr soviel Geld<br />
in der Tasche haben wie vor der Euroeinführung.<br />
Damals verdiente ein Hilfsarbeiter<br />
noch 2500 Mark, zahlte seine 600 Mark<br />
Miete, sein Auto und konnte sogar bauen.<br />
Heute hat er noch zwölfhundert Euro, zahlt<br />
seine 600 für Miete, aber in Euro und da sich<br />
alles andere auch verdoppelte, bis auf die<br />
Gehälter, darf er sich wie viele andere auch<br />
bei den Leuten bedanken, die uns den Euro<br />
als Glücksfall für alle versprachen.“<br />
Trotz allgemein misslicher Wirtschaftslage<br />
lässt sich Brunner den Spaß nicht verderben<br />
und seine gute Laune steckt die<br />
Gäste täglich aufs Neue an.
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 3<br />
Hans Rudi Wäscher – seine Helden sind unsterblich<br />
Von Roland Hermsdörfer – (Abbildungen: © Hans Rudi Wäscher/Becker! Illustrators)<br />
THE END<br />
Vollendet Veredelte Spitzen K-Fete<br />
Die letzte K13 Fete überhaupt<br />
Am 04.02.<strong>2011</strong> um 20.30 Uhr im Tanzpalast Schwingen<br />
Ausrichter: K13 des CVG-Kulmbach<br />
DJ Steve ist wieder am Start<br />
Eintritt mit Flyer 3,50 €, ohne 4,50 €<br />
(Ab 16; Erziehungsbeauftragung möglich)<br />
Busshuttle fährt zu den üblichen Zeiten<br />
Also lasst's euch nicht entgehen und schaut vorbei! Bis dann!<br />
Es waren erste Italienurlauber des angehenden<br />
Wirtschaftswunderstaates Bundesrepublik<br />
Deutschland, die während ihres Ferienaufenthaltes<br />
auf die kleinen bunten Streifenheftchen<br />
aufmerksam wurden, die seit<br />
Jahrzehnten von der dortigen Jugend „verschlungen“<br />
wurden. So schufen die Abenteuer<br />
von „Peterle“ oder „Blitz“, wie sie im<br />
Deutschen veröffentlicht wurden, den Grundstock<br />
einer völlig neuen Unterhaltungsrichtung.<br />
Anfänglich noch sehr von der Zensur<br />
(Jugendschutz) beeinträchtigt, wuchs der<br />
Kreis der Leserschaft stetig und die bunten<br />
Heftchen im Piccoloformat (8 x 17 cm) wurden<br />
heimlich unter Schulbänken gelesen, getauscht<br />
und in Heften oder Lehrbüchern geschmuggelt,<br />
um so den empfindlich reagierenden<br />
Pädagogen und Eltern zu entgehen,<br />
denen der „Schund“ ein steter Dorn im Auge<br />
war.<br />
<strong>Der</strong> in den fünfziger Jahren in Hannover<br />
ansässige Verleger Walter Lehning war ebenfalls<br />
während seines Urlaubes auf diese<br />
Hefte aufmerksam geworden, erkannte für<br />
sich das Geschäft des Lebens und veröffentlichte<br />
unter anderem die auf dem Apennin<br />
erfolgreichen Dschungelabenteuer von<br />
„Akim“. Als Zeichner fand er bald den ebenfalls<br />
in Hannover lebenden Zeichner Hans<br />
Rudi Wäscher. <strong>Der</strong> heute zweiundachtzigjährige<br />
Künstler erschuf Figuren wie „Sigurd,<br />
der ritterliche Held“ (1953), die langlebigste<br />
deutsche Comicserie, Tibor, den Helden des<br />
Dschungels, eigentlich eine Notlösung nach<br />
dem Entzug der Lizenzen für die Reihe Akim,<br />
Nick, einem Weltraumfahrer, der ab 1958<br />
die Galaxien durchraste, lange bevor ein<br />
Mensch tatsächlich ins All vorstieß. 1960<br />
löste „Falk, Ritter ohne Furcht und Tadel“ die<br />
Sigurd Piccoloreihe ab und für damalige<br />
Zeiten entsprechend, mit längerer Haartolle<br />
gezeichnet. Wäscher arbeitete Tag und<br />
Nacht, manchmal an vier Serien gleichzeitig<br />
und in den sechziger Jahren, vor allem als<br />
die Lehning Großbände mehr und mehr dominierten,<br />
war es vor Spannung kaum auszuhalten,<br />
das nächste Heft zu ergattern. <strong>Der</strong><br />
Texter und Autor in einer Person gestaltete<br />
seine Fortsetzungsabenteuer stets so, dass<br />
gerade dann, wenn sich sein Protagonist in<br />
höchster Gefahr befand, das Heft zu Ende<br />
war. Statt eines Schlussbildes standen dann<br />
Fragen wie: Wird es unser Held schaffen aus<br />
dieser bedrohlichen Lage zu entkommen?<br />
Kann er den- oder diejenige aus den Klauen<br />
des Bösen befreien? Lesen Sie weiter im<br />
nächsten Heft mit dem Titel... Bekam man<br />
dieses nicht in die Hände, entpuppte sich<br />
dies als große Wissenslücke um das<br />
Schicksal des Helden.<br />
Walther Lehning, seit 1946 Verleger in<br />
Hannover, und Herausgeber der Wäscher-<br />
Abenteuer hatte ein feines Gespür für die<br />
Talente seines Zeichners und für die Wünsche<br />
der jugendlichen Generation. Furchtlose Figuren,<br />
in spannenden Abenteuern, an interessanten<br />
Schauplätzen waren sowohl in den<br />
fast fernsehlosen Fünfzigern, als auch den<br />
sechziger Jahren stark gefragt. <strong>Der</strong> plötzliche<br />
Konkurs des Verlages riss eine riesige Lücke.<br />
Anzeigen<br />
<strong>Der</strong> Bamberger „Heinerle – Wundertütenhersteller“<br />
erstand einen Großteil der Konkursmasse<br />
und konnte so zumindest einen geringen<br />
Teil der Leser befriedigen. Wäscher, bei<br />
Bastei gelandet und für die Serien „Buffalo<br />
Bill“ und „Gespenstergeschichten“ tätig, benötigte<br />
erst die Bekanntschaft mit dem Schönauer<br />
Edelfan und Verleger Norbert Hethke,<br />
um endlich wieder regelmäßig an seinen großen<br />
Erfolgsreihen weiterzuarbeiten. Zwar<br />
hatte sich in den siebziger Jahren der Melzer-<br />
Verlag mit einigen Nachdrucken am Erfolg<br />
Lehnings versucht, doch die auf billigem Papier<br />
gedruckten, übel nachcolorierten Hefte<br />
verschwanden sehr schnell wieder vom<br />
Markt. <strong>Der</strong> Schönauer ließ sämtliche Heftausgaben,<br />
auch die acht mal siebzehn Zentimeter<br />
kleinen Piccolos nachdrucken, gab neue<br />
Abenteuer in Auftrag und fand in den achtziger<br />
und neunziger Jahren, bis zu seinem<br />
plötzlichen Tod, viele neue Wäscherliebhaber<br />
durch sein regelmäßig erscheinendes Informationsmagazin<br />
„Sprechblase“. Die hohen<br />
Preise der Originalhefte für Sammler konnten<br />
auch die Nachdrucke nicht drücken. Vor<br />
allem Piccolos gehen nicht unter dreistelligen<br />
Summen (z.B. bei ebay) zum Käufer.<br />
2010 erhielt Hans Rudi Wäscher die Auszeichnung<br />
„Ritter der neunten Kunst“ vom<br />
Veranstalter der Intercomic-Messe in Köln.<br />
Mit der Filmproduktionsfirma Constantin hat<br />
sich nun auch dieses Medium dem Werk<br />
Wäschers genähert, indem es sich die Rechte<br />
an Sigurd, Tibor und Falk gesichert hat. <strong>Der</strong><br />
eh schon hohe Stellenwert dieses Comiczeichners<br />
wird dadurch noch mehr gehoben.<br />
<strong>Der</strong> Autor dieser Zeilen wird nun wohl auf die<br />
Ausstrahlung des ersten Filmes warten müssen,<br />
um Neues von seinen „Helden“ der Jugend<br />
zu erfahren. Zwar engagiert sich Hethkes<br />
Nachfolgeverlag in Schönau weiterhin für<br />
die Verbreitung der Hefte, ein weiteres Unternehmen<br />
präsentiert neue, von fremder Hand<br />
gezeichnete, Abenteuer, aber die Zeitschriftenregale<br />
in der hiesigen Region bieten<br />
nichts dergleichen mehr.<br />
Unter der Seite „www.hansrudiwäscher.de“<br />
findet man nagelneue Sonderausgaben,<br />
teils unveröffentlichter Geschichten, von<br />
Sigurd, Tibor und Falk. Bücher um den<br />
Zeichner selbst und interessantes Hintergrundwissen.
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 4<br />
The Garage rockten in der Sohle<br />
Live – Back in Kulmbach<br />
Von Roland Hermsdörfer und Mark Hermsdörfer (Fotos)<br />
Weihnachtsferien bringen neben der Möglichkeit<br />
einige geruhsame Tage zu verbringen<br />
auch die Gelegenheit, sich mit der Familie,<br />
Freunden und Bekannten zu treffen. Dies<br />
nutzte auch die mittlerweile recht große Familie<br />
der Fans von Stefan Pitterlings „The Garage“.<br />
Die Band traf sich am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />
in der Sohle für ein Konzert.<br />
Wolfgang „Gü“ Günther war aus Leeds angereist,<br />
„Pitti“ aus Lissabon und zusammen mit<br />
den beiden in Kulmbach verbliebenen<br />
Bandmitgliedern Wolfgang Witt und Basti<br />
Unruh rockten die Jungs was das Zeug hielt.<br />
Zwar spielte die Band an diesem Abend fast<br />
ausschließlich gecovertes Material, dies tat<br />
dem Zuspruch des Publikums jedoch keinen<br />
Abbruch. Fast drei Stunden verwandelte sich<br />
die Sohle in eine brodelnde Punk-Wave-<br />
Hochburg. Mit seinem Scherz, wie bei ihrem<br />
ersten Konzert jeden Song zwei Mal zu spielen,<br />
läutete Pitti mit „Run, Run Rudolph“ und<br />
„Santa Claus is coming to town“, dem Weihnachtsmedley,<br />
sowohl den Konzertbeginn wie<br />
auch einen fulminanten Endspurt ein.<br />
Überglücklich, aber total geschafft,<br />
schworen sich die vier Musiker und den zahlreichen<br />
Fans, darunter vielen Ex-Schülern<br />
Pittis, auf die Sommerferien ein, dann wird<br />
auch mal wieder gemeinsam geprobt und<br />
der eine oder andere Gig springt mit<br />
Sicherheit auch heraus.<br />
Bis dahin freuen wir uns auf „Pitti’s Post<br />
aus Portugal“ im Bierstädter, die im Februar<br />
wieder bei uns erscheinen wird.<br />
Sie kamen, spielten und überzeugten<br />
Text und Fotos: Roland und Mark Hermsdörfer<br />
Anzeigen<br />
David<br />
Patrick<br />
Dienstagabend in der „Sohle“ in der Oberen<br />
Stadt und die Hütte ist voll. <strong>Der</strong> Grund dafür<br />
sind vier Engländer und ein Kanadier, die mit<br />
ihrem Folkrock das junge Publikum begeistern.<br />
Während ihrer ersten Europatournee<br />
gastierten „The Ryan O’Reilly Band“ nach<br />
Stationen in Brüssel, Utrecht, Buxtehude,<br />
kam der Gig tatsächlich zustande.<br />
Wie mir Schlagzeuger David Granshaw,<br />
seit sechs Jahren professioneller Musiker,<br />
erklärt, beeinflusste die Jungs einerseits die<br />
Musik von Hank Williams, Bob Dylan und<br />
von The Band, aber auch der Ire Van Morrisson<br />
oder Fairport Convention hinterließen<br />
Spencer<br />
Ryan<br />
Berlin und Ansbach während eines Zwischenstopps<br />
auch in Kulmbach. Einige CVG -Schüler<br />
der Kollegstufe wurden letzten Sommer<br />
an der Londoner Portobello Road auf die<br />
Gruppe aufmerksam, als diese an der Straße<br />
musizierte. Kontakte waren schnell geknüpft.<br />
Nach einigen Mails und dem kurzfristigen<br />
Einverständnis des Wirtes der Sohle,<br />
andererseits ihre Spuren im Spiel der Briten.<br />
Mit jugendlicher Unbekümmertheit, ohne<br />
jeglichen technischen Schnick-Schnack, Verstärker<br />
oder Mikrophone präsentieren sich<br />
die fünf Musiker in phantastischer Form.<br />
Frontmann Ryan O’Reilly, Gitarre und Gesang,<br />
interpretiert seine Songs gestenreich<br />
und mimisch, wobei ihm die Erfahrung der<br />
Tyler<br />
Straßenkonzerte zugute kommt. Glaubt man<br />
bei melancholischen Songs er winde vor<br />
Schmerz seinen Körper um die Gitarre, hüpft<br />
er urplötzlich wie ein Stehaufmännchen und<br />
mit seinem schlitzohrigen Grinser reißt er<br />
Band und vor allem Zuhörer regelrecht mit.<br />
<strong>Der</strong> Funke springt sehr schnell über. Imponierend<br />
der Chorgesang der Gruppe, der Vergleiche,<br />
zum Beispiel mit CSN & Y, nicht zu<br />
scheuen braucht. Seit zwei Jahren professionell<br />
sind Ryan O’Reilly, David Granshaw,<br />
Spencer Cullum jr., (pedal steal git.), der<br />
auch schon als Studiomusiker in Nashville<br />
gearbeitet hatte, Patrick Kenneally, Keyboards<br />
und Tali Trow, Bass, der während der<br />
Tour aus familiären Gründen nach Hause reisen<br />
musste und kurzfristig vom Kanadier Tyler<br />
Kyte, Gitarre, dem Leader von „Sweet<br />
Thing“ ersetzt wird, auf bestem Wege, sich<br />
im Business fest zu setzen. Nach Beendigung<br />
ihrer Tour, sie spielen noch einen Gig in<br />
Frankfurt am Main und zwei jeweils in<br />
Frankreich als auch in London, geht es an die<br />
erste Studio-CD. Mitgebracht haben sie<br />
bereits jetzt ihre EP „Emily“ und einen Livemitschnitt<br />
aus dem Londoner „Half Moon“.<br />
Mit „The Weight“, dem großen Hit der US<br />
Gruppe „The Band“ beenden die sympathischen,<br />
unkomplizierten New Comer ihre vielbeklatschte<br />
und umjubelte Darbietung,<br />
wobei ältere Semester unter dem Publikum<br />
überrascht bemerken, eine bessere Version,<br />
als die des Originals gehört zu haben! Noch<br />
recht lange stehen die fünf Musiker den Fans<br />
für Gespräche, Autogramme und manchem<br />
Spaß zur Verfügung. Das Versprechen, bald<br />
wieder zu kommen, nehmen wir „The Ryan<br />
O’Reilly Band“ gerne ab.
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 5<br />
Für unsere Region exklusiv vom Bierstädter vorgestellt:<br />
Sensationeller Beatles Fotoband mit CD<br />
Fotos: © Josef Hagen, © Werner Kohn<br />
Im Frühherbst klingelte unser Redaktionstelefon,<br />
am anderen Ende war Reiner Späth.<br />
Er tat sehr aufgeregt und hätte „eine ganz<br />
„heiße“ Sache für den Bierstädter“. Natürlich<br />
ließ ich alles liegen und stehen und fuhr<br />
zu ihm ins Geschäft. Dort zeigte er mir ein<br />
schmales Büchlein mit Fotos der Beatles. Das<br />
Druckwerk war mir unbekannt und Reiner<br />
erklärte, dass die Bilder allesamt in Essen<br />
aufgenommen worden waren. Während des<br />
Konzertes der berühmten Liverpooler Beatband,<br />
die damals, wie mit Sicherheit alle<br />
Fans wissen, von BRAVO, der Jugendzeitschrift,<br />
im Rahmen der Blitztournee (Hamburg,<br />
Essen, München) nach Deutschland<br />
geholt worden war. Einige Bilder zeigten<br />
Jugendliche, die gespannt, andere eher relaxt,<br />
dem Beginn dieses einmaligen Events<br />
entgegensahen. Essens Musikfans im Jahr<br />
1966, eine interessante fotografische Zeitreise<br />
auch über die damalige Frisurenmode<br />
und Bekleidung, die ähnlich höchstens seltene<br />
Wiederholungen von alten BEAT-CLUB<br />
Sendungen im TV-Programm bieten. Josef<br />
Hagen, Bamberger Fotograf und Medienprofi<br />
hatte die Schwarz-Weiß-Fotografien von Werner<br />
Kohn, einem der bekanntesten deutschen<br />
Fotografen, ebenfalls Bamberger und<br />
mittlerweile wohl in den Siebzigern, erhalten.<br />
Hagen plante eine Veröffentlichung, in<br />
limitierter Auflage, gesponsert von befreundeten<br />
Firmen und mit dem Kick „Besonderheit<br />
– Rarität“, auf alle Fälle dem Ruf der<br />
Beatles angemessen, „halt als Kracher“! Ich<br />
war von der Idee restlos begeistert.<br />
Wochen vergingen und man hörte nichts<br />
als Gerüchte, zum Beispiel eine Live-CD vom<br />
Konzert in Essen wäre dabei. Dies relativierte<br />
sich schnell: „Außer Kreischen der jubelnden,<br />
ekstatischen, zehntausende zählenden<br />
Menge nichts zu hören. Es wird nur eine<br />
Studiozusammenstellung der elf gespielten<br />
Songs“, so Späth.<br />
Die Hoffnung, in der Weihnachtsausgabe<br />
die Buchvorstellung abzudrucken, schlug<br />
fehl. Die „Macher“ wurden nicht rechtzeitig<br />
fertig. Ab und an glaubte ich an nichts mehr<br />
und war froh, vorab niemanden davon erzählt<br />
zu haben<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong>, das Redaktionstelefon<br />
klingelte, am anderen Ende war Reiner<br />
Späth. „Ich habe die erste Ausgabe hier liegen.<br />
Eis und Schnee auf den Straßen, egal,<br />
Minuten später saß ich bei Reiner und hielt<br />
sein Erstlingsexemplar in Händen. Wahnsinn!<br />
Schon der schlichte Titel „Summer 66 –<br />
Grugahalle Essen“ lässt Beatlesfans, von denen<br />
es auch nach mehr als vierzig Jahren<br />
nach der Trennung der Gruppe noch viele<br />
Millionen alte und neu hinzugekommene<br />
gibt, mit Sicherheit die Herzen höher schlagen.<br />
Wie man weiß, waren die Konzerte<br />
damals ruckzuck ausverkauft. In einer Ruhrgebietszeitung<br />
bot jemand gar einen VW-<br />
Käfer für ein Eintrittsticket. Dorthin, in den<br />
„Pott“, hatte es studienhalber den Bamberger<br />
Werner Kohn verschlagen. <strong>Der</strong> ließ<br />
sich dieses Ereignis nicht nehmen und fotografierte<br />
drauf los. Neben den vielen, auch<br />
großformatigen Bilder ergänzt der interessante<br />
Text von Dr. Oliver von Essenberg ein<br />
Musik-, Zeit- und Sozialdokument. Doch<br />
nicht alleine der Fotoband ist eine kleine<br />
Sensation. Die liebevoll gestaltete Umsetzung<br />
spricht für sich. Im Coverformat einer<br />
Langspielplatte, in schlichtem Weiß gehalten<br />
(Da war doch mal was!) mit dem Fotoband<br />
im vorderen Teil, birgt das Set noch mehr.<br />
Eine CD, die die damaligen Interviews der<br />
FabFour beim WDR wiedergeben. Hier erlebt<br />
man den nervösen, sich des Moments<br />
bewussten Reporters und die schnoddrigen,<br />
lebenslustigen, aus dem Sumpf der Arbeiterviertel<br />
Liverpools entstiegenen Musiker. Wer<br />
sich des Englischen nicht so sehr mächtig<br />
zeigt, kann in einem ebenfalls beiliegenden<br />
Heftchen die übersetzten Gespräche nachlesen.<br />
Natürlich darf ein Nachdruck der Originaleintrittskarte<br />
nicht fehlen. Zwanzig<br />
Mark zuzüglich Vorverkaufsgebühr, damals<br />
viel Geld für elf präsentierte Songs, die auch<br />
noch aus den Anfangszeiten der Band bestanden.<br />
Das Innencover bietet noch einige nette<br />
Gimmicks, zwei zusätzliche Poster und zeigt<br />
über zwei Seiten Beatlesalben der damaligen<br />
Zeit, einen tragbaren Plattenspieler auf dem<br />
die Scheibe „Revolver“ abgespielt wird und<br />
die gestapelten Singlehüllen. Während die<br />
Frontseite an das Weiße Album erinnert,<br />
wurde der Rücktitel der „A Hard Days Night“-<br />
Hülle angepasst.<br />
Im Nachhinein wird einem bewusst, auch<br />
wenn man sich, wie ich, mittlerweile Jahrzehnte<br />
mit dem Werk und den Protagonisten<br />
der britischen Gruppe auseinander setzte,<br />
dass der Frust der vier, live spielen zu müssen,<br />
sehr tief saß. In Interviews hatten sie<br />
später ja immer erklärt, aus technischen<br />
Gründen und durch die neuen Methoden und<br />
Tonspureffekte, wäre eine Live-Umsetzung<br />
nicht mehr möglich gewesen. Noch mehr<br />
deprimierte aber wohl, dass die Beatles<br />
1966, am Höhepunkt ihrer Karriere, in dem<br />
Jahr als das Ende der Tourneen kam, immer<br />
noch mit den alten Rock ’n’ Roll-Klassikern<br />
und ersten Hits aus der Anfangszeit unterhalten<br />
mussten. Während bereits LP’s wie<br />
„Revolver“ vorlagen, die erste musikalische<br />
Horizonterweiterungen präsentierten, musste<br />
Paul sein „Yesterday“ singen oder die<br />
Band „I Wanna Be Your Man“ oder auch<br />
„Rock ’n’ Roll Music“.<br />
Insgesamt aber ist diese, in limitierter<br />
Auflage von 2500 Exemplaren, erschienene<br />
Veröffentlichung so ziemlich das Beste, was<br />
ich diesbezüglich bisher in Händen hielt.<br />
19,90 Euro kostet diese Rarität und wer<br />
möchte kann für zehn Euro mehr zusätzlich<br />
eine Scheibe der Bamberger Instrumentalisten<br />
„Brand Old“, die sich Stücken der<br />
Beatles angenommen und zusammen mit<br />
anderen Sixties-Hits präsentiert, ergattern.<br />
Auf jeden Fall aber gilt: Original-Beatles-Platte<br />
auf den Plattenspieler, Buch geschnappt<br />
und „abgetaucht“.<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 6<br />
Seit 1983 ist er, aus Köln kommend, in<br />
Kulmbach. Schon bald stellte sich heraus,<br />
dass das Dekanat Kulmbach eine gute Wahl<br />
getroffen hat mit Stadt- und Dekanatskantor<br />
Ingo Hahn, der 2001 zum Kirchenmusikdirektor<br />
ernannt wurde. Nach dem Studium an<br />
den Hochschulen in Bayreuth, Herford/Westfalen<br />
und Köln machte er die Staatsexamina<br />
für Kirchenmusik (A) und Musikpädagogik<br />
und absolvierte dabei Meisterkurse bei<br />
Szigmund Szathmary, Günter Kaunzinger,<br />
Gaston Litaize (Orgel) und Helmuth Rilling<br />
Interview Ingo Hahn<br />
Von Wolfram Gittel<br />
(Dirigieren). Es folgten Konzerte im In- und<br />
Ausland. 1986-1995 hatte Hahn einen<br />
Lehrauftrag für Orgelspiel an der jetzigen<br />
Hochschule für Evangelische Kirchenmusik<br />
Bayreuth, 2003 erhielt er den Kulmbacher<br />
WGK Kulturpreis, dem 2008 der Kulturpreis<br />
der Stiftung Bücher-Dieckmeyer München<br />
folgte. 2007 wurde er zum Kirchenkreisbeauftragten<br />
für Kirchenmusik im Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirchenkreis Bayreuth berufen,<br />
der Prüfungstätigkeit mit umfasst.<br />
Grund genug für den Bierstädter, sich mit<br />
Ingo Hahn zu unterhalten.<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Hahn, als Sie nach<br />
Kulmbach kamen, lösten Sie den Kirchenmusikdirektor<br />
Gottfried Sanke ab. – War es<br />
ein schweres Erbe, das Sie antraten?<br />
Ingo Hahn: Nein, es war nicht schwer. Ich<br />
kam frisch von der Hochschule, bestens ausgebildet,<br />
bereit, die Welt musikalisch aus den<br />
Angeln zu heben. Jeder Kirchenmusiker hat<br />
die Möglichkeit, Schwerpunkte in seiner<br />
Arbeit zu setzen. Dies hat Herr Sanke getan,<br />
indem er sich hauptsächlich der Barockmusik<br />
widmete. Ich kam vor allem deswegen nach<br />
Kulmbach, weil hier zum einen Dekan Kern<br />
wirkte und mit der Petrikirche, der Nikolaikirche<br />
und der Spitalkirche drei sakrale<br />
Räume vorhanden sind, die unterschiedliche<br />
kirchenmusikalische Projekte ermöglichen. So<br />
eignet sich die Petrikirche für die großen<br />
Produktionen wie Händels Messias, während<br />
man in den beiden anderen kammermusikalische<br />
Sachen machen kann, für die die<br />
Petrikirche schlichtweg zu groß ist.<br />
Was war Ihr Konzept, als Sie Ihre<br />
Tätigkeit in Kulmbach aufnahmen und hat<br />
sich dieses im Laufe der Zeit verändert?<br />
Vielseitigkeit. Ich wollte die ganze Breite<br />
kirchenmusikalischen Schaffens den Kulmbachern<br />
näherbringen und damit die breite<br />
Öffentlichkeit ansprechen. Es zeigte sich<br />
jedoch rasch, dass sich das Publikum erst an<br />
andere kirchenmusikalische Stile gewöhnen<br />
musste. So führte ein Stück von Olivier<br />
Messian zu einer Spaltung der Zuhörerschaft.<br />
Mittlerweile ist das Publikum aber offener<br />
geworden. Es ist mein Anliegen, auch weniger<br />
bekannte Komponisten zur Aufführung<br />
zu bringen, was ich etwa mit Pergolesi,<br />
Graun oder Keiser getan habe. Ich habe festgestellt,<br />
dass das, was dem Chor gefällt auch<br />
beim Publikum ankommt.<br />
Sie arbeiten mit vielen Laien im Chor.<br />
Wechselt das von Produktion zu Produktion<br />
oder haben Sie einen Stamm, auf den Sie<br />
immer zählen können?<br />
Die Arbeit mit Laien ist eine Herausforderung.<br />
Sie erfordert intensive Probenarbeit.<br />
Im Laufe der Jahre hat sich ein Stamm<br />
von Sängerinnen und Sängern herausgebildet,<br />
der immer da ist. Bei großen Projekten<br />
haben aber auch Menschen die Möglichkeit,<br />
sich zu beteiligen, die sich nicht an einen<br />
Chor binden wollen. Wir machen zwei Oratorien<br />
im Jahr. Im Frühjahr ist es meist eine<br />
Passion. Mittlerweile können wir Chorarbeit<br />
anbieten, die ein ganzes Leben begleitet.<br />
Das beginnt mit den zwei Kinderchören, geht<br />
mit dem Jugendchor weiter. Dann gibt es für<br />
die Erwachsenen die Kantorei und für die<br />
Senioren die speziell auf ihre Möglichkeiten<br />
und Bedürfnisse zugeschnittene Senioren-<br />
Kantorei. Jeder Chor singt Literatur, die auf<br />
ihn abgestimmt ist. Zu den Oratorien werden<br />
die Chöre dann zusammengefügt.<br />
Wenn jemand bei Ihren großen Veranstaltungen<br />
singen will, welche Kriterien muss<br />
er erfüllen?<br />
Er muss Freude am Singen haben und<br />
die Lust, neue Lieder und neue Musik kennenzulernen.<br />
Es ist zwar für einen Chorleiter<br />
am schönsten, wenn die Sängerinnen und<br />
Sänger musikalische Vorbildung mitbringen.<br />
Aber da ich in den Proben Stimmbildung<br />
mache ist dies keine Voraussetzung. Eine<br />
Ausnahme bildet das von mir 1998 gegründete<br />
„TonART-Vokalensemble Kulmbach".<br />
Dieses verlangt eine musikalische Vorbildung.<br />
Laien und Profis, fügt sich das zu einem<br />
Ensemble zusammen?<br />
Da gibt es überhaupt keine Probleme.<br />
Sowohl das Weimarer Barockorchester, die<br />
Hofer Symphoniker, die Bamberger Symphoniker<br />
und die Musica Juventa aus Halle, mit<br />
denen ich zusammenarbeite, als auch die<br />
Solisten sind in der Lage auf die Möglichkeiten<br />
der Laien einzugehen. Meine Aufgabe<br />
als Dirigent ist es, die einzelnen Klangkörper<br />
zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen.<br />
Mit der Akkordzither zu Kaffee und Kuchen<br />
Von Roland Schaller<br />
Die alpenländische Zither oder auch Akkordzither<br />
ist ja hinlänglich bekannt. Sie ist ein<br />
Musikinstrument, das ein intensives und über<br />
Jahre hinweg dauerndes Üben erfordert um<br />
zu einem wohlklingenden Spiel zu führen.<br />
So ein Instrument erlernt man am besten<br />
schon im Kindesalter, wo man die Noten und<br />
Techniken auf spielerische Weise vermittelt<br />
bekommt. Leider ist es vielen älteren Menschen<br />
aus verschiedensten Gründen, Krieg,<br />
Geldmangel, Beruf, versagt geblieben, sich<br />
mit dem Erlernen eines Musikinstruments<br />
einen Lebenstraum zu erfüllen. Nur die wenigsten<br />
trauen sich im fortgeschrittenen Alter<br />
zu dies jetzt noch zu tun. An dieser Stelle<br />
kommt die Akkordzither ins Spiel. Ein Instrument,<br />
das schon seit dem 19. Jahrhundert<br />
existiert, erlebt im Moment einen wahren<br />
Boom. Gerade in unserer Region sprießen<br />
immer mehr Gruppen, meist bestehend aus<br />
Senioren, wahrlich aus dem Boden. Insbesondere<br />
eine Akkordzithergruppe um den<br />
Harsdorfer Dieter Lindner ist seit längerer Zeit<br />
mit ihren Auftritten beim Wirtshaus zum<br />
Rangabauern in Tennach bekannt. <strong>Der</strong> Harsdorfer,<br />
der die Noten für die vor eineinhalb<br />
Jahren gegründete und aus zehn Personen<br />
bestehende Gruppe zum größten Teil selbst<br />
arrangiert oder komponiert, hat es geschafft<br />
sehr engagierte musikalische Laien an den<br />
Zauber des miteinander Musizierens heranzuführen.<br />
Sein selbst entwickeltes System<br />
hat den Vorteil, dass sich das instrumentale<br />
Erfolgserlebnis sofort einstellt und ohne<br />
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Vorbildung, mit einer kurzen Einweisungsphase,<br />
mit dem Spielen begonnen werden<br />
kann. Die Akkordzither ist ein mit Begleitakkorden<br />
ausgestattetes Instrument, welches<br />
in einfacher Form als Veeh-Harfe bekannt,<br />
im Behindertenbereich bereits seit<br />
mehreren Jahren Verwendung findet.<br />
Die Saiten sind in zwei Gruppen unterteilt:<br />
Rechts die Melodie- und links die<br />
Begleitsaiten. Die Melodiesaiten sind, mit<br />
Ausnahme von drei- und fünfakkordigen,<br />
chromatisch angeordnet, im Umfang von normalerweise<br />
zwei, seltener zweieinhalb bis<br />
drei Oktaven. Die Begleitsaiten gliedern sich<br />
in Bündel zu je vier bis sieben Saiten. Jedes<br />
Bündel ergibt einen Akkord und sind einfach<br />
(Gitarrenbesaitung) oder doppelt (Mandolinbesaitung)<br />
aufgezogen. Zum Spielen wird<br />
das Notenblatt unter die Melodiesaiten gezogen.<br />
Auf dem vorgeschriebenen Weg (Zickzacklinie)<br />
sind die Melodietöne aufgezeichnet,<br />
die mit dem Daumen der rechten Hand<br />
gezupft werden. Dazu wird ein Zitherring<br />
oder ein Plektrum verwendet. Man braucht<br />
keine Notenkenntnisse oder sonstige musikalische<br />
Ausbildung, nur den Spaß, den<br />
Willen und die Begeisterung miteinander<br />
Musik zu machen. Die Anschaffungskosten<br />
für ein solches Instrument belaufen sich, je<br />
nach Ausstattung, zwischen 200 und 300<br />
Euro und sind somit, auch für den kleinen<br />
Geldbeutel, eine lohnenswerte Investition.<br />
Gerade für Senioren ist die musikalische<br />
Betätigung für Körper und Geist nicht zu<br />
unterschätzen. Aber auch die gemeinsamen<br />
Proben, die im zweiwöchentlichen Rhythmus<br />
stattfinden sind für alle Mitglieder ein kommunikatives<br />
Erlebnis. Hier geht es nicht nur<br />
um die Musik, sondern es wird zu Kaffee und<br />
So eine Produktion kostet Geld, unter<br />
Umständen. Viel Geld. Dieses wird aber<br />
immer knapper. Ist es schwerer geworden,<br />
große Produktionen zu finanzieren?<br />
Man muss halt haushalten und gutes<br />
Management machen. Unterstützt werden<br />
wir durch die „Freunde der Kirchenmusik",<br />
das Landeskirchenamt München und private<br />
Geldgeber. Das wichtigste Großprojekt war<br />
die neue Orgel. Als ich herkam sah ich sofort,<br />
dass die vorhandene Orgel verheerend war.<br />
Es musste eine neue her, die allen Anforderungen<br />
anspruchsvoller Kirchenmusik auf<br />
viele Jahrezehnte hinaus genügt. Dafür waren<br />
1,5 Millionen DM nötig. Eine großzügige<br />
Spende des früheren OB Dr. Stammberger<br />
anlässlich eines runden Geburtstages bildete<br />
den Grundstock, dem noch viele große und<br />
kleine Spenden folgten. Im Jahr 2000 konnte<br />
die Rieger-Orgel gebaut und geweiht werden.<br />
Was planen Sie für das nächste Jahr?<br />
Unter anderem ist folgendes geplant: Die<br />
Petite Messe Solennelle von Rossini als Gemeinschaftsproduktion<br />
mit der Kantorei Selb<br />
am 9. und 10. April; dann die Kirchenmusiktage;<br />
das Weihnachtsoratorium und die<br />
Bach-Kantaten 1 und 4-6.<br />
Was würden Sie gerne noch aufführen,<br />
was Sie noch nie in Kulmbach aufgeführt<br />
haben?<br />
Werke von Leroy David, Arthur Honegger,<br />
den Lobgesang von Mendelssohn. Es<br />
gibt noch eine Menge.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
Kuchen über Gott und die Welt philosophiert.<br />
Interessenten können sich gerne, am besten<br />
als Gruppe, unter der Telefonnummer<br />
09203/686311, an Dieter Lindner wenden,<br />
der Tipps, Tricks und Unterricht für die Akkordzither<br />
anbietet.<br />
Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 7<br />
Die große Bierstädter-Führung durch die Museen der Plassenburg<br />
10. Teil<br />
Eskadron-Standarte des Dragonerregiments von <strong>Der</strong>fflinger um 1690. Eine der ältesten erhaltenen<br />
Fahnen der preußischen Armee<br />
Eskadron-Standarte des Husarenregiments H1 von Bronikowski (bis 1747)<br />
Kompaniefahne des Infanterieregiments No 11 Friedrich Wilhelm Prinz von Holstein-Beck<br />
Kompaniefahne Infanterieregiment No 25 von Kalckstein (1729-1760)<br />
Ein Hauch von Weltgeschichte<br />
auf der Plassenburg<br />
<strong>Der</strong> Ortenburger Historiker Bernd A. Windsheimer<br />
hat die wohl bedeutendste Privatsammlung<br />
altpreußischer Militaria. Um sie<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,<br />
stellte er sie ab 1993 im Ortenburger<br />
Schloss aus. Da die Sammlung aber kontinuierlich<br />
wuchs, reichte der Ausstellungsraum<br />
bald nicht mehr aus. Auf der Suche nach<br />
einer geeigneten Ausstellungsmöglichkeit<br />
sprach der Sammler auch bei der bayrischen<br />
Staatsregierung vor. Diese unterstützte das<br />
Vorhaben nach Kräften und ermöglichte es<br />
Windsheimer, seine Sammlung ab 1999 im<br />
ehemaligen Waffensaal der Plassenburg zu<br />
präsentieren, eine Ausstellung, die einem<br />
Vergleich mit den Sammlungen in Berlin und<br />
Rastatt auf dem Gebiet der Hohenzollern-<br />
Geschichte Stand hält.<br />
Sie vermittelt einen Blick auf die altpreußische<br />
Armee, die Weltgeschichte geschrieben<br />
hat. Es finden sich Waffen, Ausrüstungsgegenstände,<br />
komplette Uniformen und<br />
Kompagnie-Fahnen, die verbunden mit prägnanten<br />
Kurzinformationen ein faszinierendes<br />
Bild der damaligen Zeit entwerfen. Einen<br />
Höhepunkt der Ausstellung stellen die Kompagnie-Fahnen<br />
dar, von denen die Eskadron-<br />
Standarte des Dragonerregiments „von <strong>Der</strong>fflinger"<br />
um 1690 eine der ältesten erhaltenen<br />
Fahnen der altpreußischen Armee ist.<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist die Uniform<br />
der „Bayreuth-Dragoner" aus der Zeit des 7-<br />
jährigen Krieges (1756-1763). <strong>Der</strong> volle<br />
Name des Regiments lautete „Dragoner-<br />
Regiment Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth".<br />
Solche Bandwurm-Namen<br />
waren aber selbst für die Sprachgepflogenheiten<br />
der damaligen Zeit zu lang. Und so<br />
wurde daraus die „Bayreuth-Dragoner", auch<br />
wenn das Regiment nie in Bayreuth stationiert<br />
war.<br />
1717 hatte König Friedrich Wilhelm I.<br />
von Preußen die Gründung eines neuen Regiments<br />
verfügt, das in Vorpommern, an der<br />
Odermündung, stationiert wurde. Wie damals<br />
üblich erhielt es den Namen nach seinem<br />
Kommandeur Oberst Schulenburg. Nach<br />
dessen Tod ernannte Friedrich Wilhelm seinen<br />
zukünftigen Schwiegersohn, den Erbprinzen<br />
Friedrich von Bayreuth, zum Nachfolger<br />
Schulenburgs, wodurch das Regiment nun<br />
diesen langen Namen erhielt. Zweimal besuchte<br />
Friedrich sein Regiment. Als er die<br />
Nachfolge seines Vaters als Markgraf angetreten<br />
hatte, konnte er sich jedoch kaum<br />
noch um seine Einheit kümmern. Dies besorgte<br />
sein Stellvertreter Oberst von Bissing.<br />
Ausrüstung und Ausbildung waren so hervorragend,<br />
dass das Regiment im Zweiten<br />
Schlesischen Krieg kriegsentscheidende<br />
Bedeutung zukam.<br />
Friedrich II. hatte, nachdem Maria Theresia<br />
Kaiserin in Österreich geworden war, die<br />
Chance gesehen, Schlesien annektieren zu<br />
können, was ihm im Ersten Schlesischen Krieg<br />
(1740-42) auch gelang. <strong>Der</strong> Versuch Österreichs,<br />
im Zweiten Schlesischen Krieg (1744-<br />
45) dies zu korrigieren, war schon fast gelungen.<br />
Friedrich stand vor einer katastrophalen<br />
Niederlage. Dann starteten die Bayreuth-<br />
Dragoner den berühmtesten Reiterangriff der<br />
preußischen Kriegsgeschichte. Sie durchbrachen<br />
im Sturmangriff die feindlichen Linien in<br />
der Schlacht bei Hohenfriedberg und ritten die<br />
Übermacht von zwei feindlichen Regimentern<br />
nieder. Schlesien blieb preußisch.<br />
Zum Andenken wurde ein Militärmarsch<br />
komponiert, der noch heute als „Hohenfriedberger<br />
Marsch" auf jeder feierlichen Veranstaltung<br />
der Bundeswehr gespielt wird.<br />
Ein Kuriosum ist noch zu vermerken.<br />
Schon das damalige preußische Heer war in<br />
Wehrbereiche eingeteilt, die als „Kantone"<br />
bezeichnet wurden. Aus diesen Kantonen<br />
rekrutierten die in ihnen beheimateten Regimenter<br />
ihre Soldaten. Es konnten aber auch<br />
„Ausländer" in der Kompagnie angeheuert<br />
werden, also Nichtpreußen. Da die Markgrafschaft<br />
Bayreuth-Brandenburg ein eigenständiger<br />
Staat war, wurden Oberfranken,<br />
die bei den Bayreuth-Dragonern dienten, als<br />
„Ausländer geführt". Ob es solche gab, ist bis<br />
heute jedoch nicht schlüssig nachweisbar.<br />
Von Wolf Gittel<br />
Dragoner des Regiments DV Bayreuth-Dragoner, 7-jähriger Krieg<br />
Kürassier um 1760 Regiment K2<br />
Musketier v. Infanterieregiment No 12 um 1780<br />
Um 1850 erwarb der 1823 in Kulmbach geborene<br />
und in Triest als Bäckereibesitzer zu<br />
Wohlstand gelangte Johann Christian Beck<br />
das schon vor längerer Zeit unmittelbar am<br />
äußeren Westrondell errichtete Haus seines<br />
Schwagers Johann Gassner. Bald darauf<br />
baute der neue Besitzer des Anwesens in<br />
unmittelbarer Nähe des alten Wohngebäudes<br />
eine im italienischen Stil errichtete Villa und<br />
nannte sie nach dem Vornamen seiner Gattin<br />
„Villa Cornelia”.<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Nach dem Tod der Witwe Cornelie Beck<br />
erwarb der 1887 in Sauerhof bei Münchberg<br />
geborene und seit 1913 als Schutzmann im<br />
Dienst der Stadt Kulmbach stehende Adam<br />
Schatz das Anwesen. Nachdem er Ende<br />
1920 aus gesundheitlichen Gründen in den<br />
Ruhestand versetzt worden war, stellte<br />
Schatz 1925 den Antrag auf die Konzession<br />
zum Betrieb einer Gaststätte mit Beherbergungsbetrieb.<br />
Obwohl die Direktion des<br />
Zuchthauses Plassenburg Bedenken gegen<br />
Von der „Villa Cornelia" zum „Old Castle"<br />
dieses Vorhaben äußerte, erhielt Adam<br />
Schatz am 11. Juni 1925 die gewünschte<br />
Konzession. In der Begründung heißt es:<br />
„Das Schatz’sche Grundstück ist zweifellos<br />
eines der schönsten Plätzchen von ganz<br />
Kulmbach und wird einen Anziehungspunkt<br />
nicht nur für die einheimische Bevölkerung,<br />
sondern auch für Fremde bilden.” Während<br />
des Dritten Reiches betrieben Adam Schatz’<br />
Witwe Marie und deren Sohn Hans nicht nur<br />
das „Gasthaus zur Plassenburg” in der Villa<br />
Cornelia, sondern auch die „Burgschänke”<br />
im Kasernenhof der Plassenburg, die vor<br />
allem durch Lehrgangsteilnehmer und Lehrer<br />
der „Dr. Todt-Schule” besucht wurde.<br />
1946 übernahm der aus dem Krieg<br />
heimgekehrte Kurt Schatz die Gastwirtschaft<br />
von seiner Mutter Marie. Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg wurde aus dem „Café Schatz” das<br />
„Café Regina”, das dann von Pächtern<br />
betrieben wurde.1968 pachteten Harry<br />
Krause und seine Frau Doris den Betrieb und<br />
verwandelten das „Café Regina” in die<br />
Diskothek „Old Castle”. Hier war es, wo die<br />
Karriere des Entertainers und Kulmbacher<br />
Ehrenbürgers Thomas Gottschalk als Discjockey<br />
begann. 1970 übernahmen Reiner<br />
Beck und Rolf Lauer das „Old Castle”. 1987<br />
erinnerte sich Reiner Beck an die Zeit mit<br />
Thomas Gottschalk: „Im Old Castle hast Du<br />
dann oft als Schüler nebenbei bei uns Platten<br />
aufgelegt. Lässig und spontan waren Deine<br />
Aussagen schon damals. »<strong>Der</strong> Thomas zieht<br />
im Old Castle eine Riesenshow ab« hieß es<br />
unter den Jugendlichen. Ganze 20 Mark hast<br />
Du, lieber Thomas, pro Abend von mir als<br />
Gage erhalten.”<br />
Nicht lange genoss die alte „Villa Cornelia”<br />
ihren Kultstatus unter der Kulmbacher<br />
Jugend. Die Schlösserverwaltung erwarb die<br />
Gebäude und ließ sie 1977 abbrechen um<br />
die freie Sicht auf die Plassenburg wieder<br />
herzustellen und neue Parkmöglichkeiten zu<br />
schaffen.Harald Stark<br />
Die „Villa Cornelia« vor dem Westrondell der Plassenburg im Jahr 1862 (Abb.: Landschaftsmuseum<br />
Obermain)<br />
Blick vom Westrondell der Plassenburg über die „Villa Cornelia« hinweg auf die Kulmbacher Altstadt.<br />
Foto von Theodor Wanderer um 1890 (Stadtarchiv Kulmbach)<br />
Das vormals Gassner’sche Anwesen kurz vor dem Abbruch 1977. Foto von Richard Lenker (Stadtarchiv<br />
Kulmbach)
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 8<br />
KURZGESCHICHTE<br />
VON VALENTIN PRETZER<br />
FASTEINE<br />
LIEBESGESCHICHTE<br />
Ich schwöre ich habe mich in diesem Moment<br />
fast in sie verliebt.<br />
Wahrscheinlich habe ich das sogar, zumindest<br />
ein bisschen. Ich hätte vielleicht<br />
alles getan, um diesen Moment zu verlängern.<br />
Sie löste die Umarmung – viel zu früh<br />
– und sah mich noch einmal mit ihre großen<br />
Augen von unten her an. Sie war nicht sehr<br />
groß und musste sich auf Zehnspitzen stellen,<br />
um überhaupt zu mir hoch zu kommen.<br />
Ihr standen kleine Tränen in den Augen, aber<br />
in ihrem Gesicht strahlte die Freude. Freude<br />
darüber, so viele Leute hier noch einmal zu<br />
Anzeigen<br />
sehen. Freude darüber noch einmal mit uns<br />
allen Zeit zu haben. Freude darüber, dass es<br />
so ein freudiger Tag war.<br />
Dabei ist es doch ein furchtbar finsterer<br />
Tag, an dem so viele Menschen zusammenkommen,<br />
um zum letzten Mal gemeinsam<br />
zu feiern. Sogar zu dem Grund zu feiern, der<br />
sie zum auseinander gehen zwingt und vielleicht<br />
sogar das Auseinandergehen selbst zu<br />
feiern.<br />
Es baute sich ein Druck auf meinem Ohr<br />
auf, und ich begann alles so zu hören, als<br />
wäre es im nächsten Zimmer. Ich nahm<br />
einen Schluck um mich ein bisschen abzukühlen<br />
und kleine silberne Fischchen begannen<br />
am Rand meines Sichtfeldes herumzuschwirren.<br />
Bis hierhin habe ich die ganze Zeit vermieden<br />
über diesen Augenblick nachdenken,<br />
würde er mich doch nur an das erinnern was<br />
er wirklich war, wo es nach außen hin immer<br />
eine Feier mit Freunden war. Ich habe dieses<br />
Treffen erwartet. Bis zum Platzen gespannt<br />
vor Freude, von Vorfreude. Jetzt stand ich da<br />
und war wieder dem Platzen nahe. Diesmal<br />
aber nicht durch vorfreudiger Anspannung,<br />
sondern von innen heraus. Es war dieser verdammte<br />
Druck auf meinem rechten Ohr, der<br />
sich Verstärkung geholt hatte, und jetzt meinen<br />
ganzen Körper erobern wollte. Ich versuchte<br />
dagegen anzukämpfen, aber sie hatten<br />
meinen Kopf schon gefangen und all<br />
meine Gedanken auf ihre Seite gezogen. Ich<br />
konnte an nichts mehr denken, als an diesen<br />
Augenblick, den Tag, und all die Tage davor,<br />
die uns hierhin geführt haben. Ich erinnerte<br />
mich, als ich sie das erste Mal sah und noch<br />
gar nicht so richtig wahrnahm, jedenfalls<br />
nicht so wie ich sie heute sehe. Wie ich sie<br />
jetzt sehe. Durch den Sehnerv beginnt es<br />
sich jetzt auf meine Augen auszubreiten, und<br />
diese blicken unverwandt in ihre. Sie blickt<br />
immer noch lächelnd zurück, schaut dann<br />
aber nach unten.<br />
Dann nistet sich ein neuer Gedanke ein.<br />
<strong>Der</strong> Anblick ihrer Kopfhaut unter den Haaren,<br />
die sie mir so ungewollt entgegenstreckt<br />
bringt mich irgendwie darauf. Wenn ich jetzt<br />
nichts mache wird dieser eine private<br />
Moment den wir gerade haben zerstört, sie<br />
wird sich umdrehen und ich werde sie<br />
womöglich nie wieder sehen. Ich will etwas<br />
sagen, doch die Besetzung meines Hirnes<br />
macht es mir schwer an etwas anderes zu<br />
denken, als dass ich ihr jetzt sagen muss,<br />
dass ich sie wiedersehen will. Ich will meinen<br />
Mund aufmachen, doch eine Hand legt sich<br />
um meinen Hals und ich merke, dass sich er<br />
jetzt auch meiner Kontrolle entzieht. Nutzlos<br />
öffnet sich mein Mund, um nichts zu sagen.<br />
In diesem Moment schaut sie wieder auf und<br />
lächelt mich an. Mit einer sanften Berührung<br />
an der Schulter, die ich mein Leben wohl<br />
nicht mehr vergessen werde, verlässt sie<br />
mich und geht zu jemand anderen.<br />
Ihre kalten Schultern scheinen das letzte<br />
zu sein, was ich von ihr sehe. In mir wächst<br />
ein Gefühl von Trennung. Damit verrät mich<br />
auch noch mein Herz, nachdem meine Kehle<br />
im schlechtesten aller Zeitpunkte kapituliert<br />
hatte. Eine Welle an schwer zuordenbaren<br />
Emotionen überkam mich. Ich spürte sogar<br />
wie meine Tränensäcke beginnen anzuschwellen<br />
und sich auf die Drüsen unter meinen<br />
Augen dazu bereit machten ihren Dienst<br />
zu tun. Bevor ich mich endgültig verlor setzte<br />
ich mich in Bewegung. Irgendwo hin, einfach<br />
an einen anderen Ort. Es war kein<br />
Zufall, der mich ins Gespräch mit einer anderen<br />
Person lenkte, von dem aus ich sie besser<br />
beobachten konnte. Sie stand zwischen<br />
einem Haufen anderer Leute. Freunde, aber<br />
auch Menschen die ich noch nie gesehen<br />
hatte und Menschen mit denen ich unmöglich<br />
jemals was zu tun haben könnte. Mir<br />
wurde klar, dass ich derjenige war, der im<br />
Nebenzimmer stand und deshalb alles nur<br />
dumpf hörte. Es war einfach nicht ein Ort an<br />
den ich gehöre. Dieser Platz war für andere<br />
bestimmt.<br />
Jetzt pumpte das verräterische Herz sein<br />
Gift in den Rest meines Körpers und für einen<br />
Moment lang wusste ich nicht was jetzt noch<br />
zu tun bleibt. Es gab nichts was mich hätte<br />
aufheitern können, was mich zum Lächeln<br />
hätte bringen können oder nur meinem<br />
Leben den geringsten Sinn geben könnte.<br />
Aber ich lächelte ja schon. Wie jeder<br />
andere hier lächelte auch ich. Es war ein offenes<br />
ehrliches Lächeln, kein kaltes Lächeln<br />
aus Höflichkeit. Die frohe Feier zwang mich<br />
einfach dazu genauso gelassen zu schauen<br />
wie jeder andere. Dabei war ich nicht gelassen.<br />
Ich hatte gerade eine meiner ältesten<br />
Freundinnen verloren, und egal wie sehr ich<br />
mir einredete, dass ich sie bestimmt bald<br />
wieder sehen werde, wusste ich, dass es ein<br />
Abschied für immer sein wird. Meine Beine<br />
wollten schon lange nicht mehr arbeiten, und<br />
mir wurde klar, dass ich verloren hatte.<br />
Meine Gefühle hatten meinen Körper übernommen<br />
und ich konnte nicht anders mehr.<br />
Zwar war der Moment, der mich zu Tränen<br />
trieb vorbei, aber ein lauter Seufzer verlieh<br />
der Erleichterung meines Körpers über das<br />
Aus des Kampfes Ausdruck. Mit meinem K.o.<br />
musste ich mir selbst eingestehen, dass ich<br />
keine Chance hatte. Ich hatte es ja nicht einmal<br />
geschafft etwas Einfaches wie „Melde<br />
dich doch mal!“ zu sagen. Automatisch fiel<br />
mein Kopf nach unten, und ich blickte wie sie<br />
vorhin zu Boden. Mit einer gehaltlosen<br />
Ausrede verabschiedete ich mich aus meinem<br />
Gespräch. Meine Beine waren wieder unter<br />
meiner Kontrolle und ich verließ die Feier,<br />
nicht ohne noch einmal zu ihr zurückzublikken.<br />
Ich schloss die Tür hinter mir und trat<br />
dabei durch eine ganz andere. Die kalte Luft,<br />
die ich begierig durch die Nase einzog, tat<br />
mir gut. Mit den Händen in der Tasche machte<br />
ich mich auf den Weg nach Hause, wo<br />
alles noch genauso war, wie ich es gelassen<br />
habe. Wie immer.<br />
<strong>Der</strong> Druck auf meinem Ohr ließ nach.<br />
KNÖPFE, KNÖPFE<br />
KNÖPFE...<br />
TEXTUND<br />
Längst gibt es einen Internationalen Knopfsammler-Club<br />
mit Sitz in der Schweiz. Zu ihm<br />
gehört Friederike Köstner aus Kulmbach.<br />
Schon als kleines Mädchen konnte sie sich<br />
stundenlang mit dem diesbezüglichen Inhalt<br />
eines Nähkästchens beschäftigen. Später interessierten<br />
sie die unterschiedlichen Formen<br />
der Knöpfe, und letztlich entstand der Wunsch,<br />
diese systematisch zu sammeln. Die heute 67-<br />
Jährige hat das Zählen der Stücke ihrer weltweit<br />
bedeutendsten Privatsammlung an<br />
Knöpfen längst aufgegeben. Eine Freundin riet<br />
ihr schon vor Jahren, nicht nur zu horten, sondern<br />
an die Öffentlichkeit zu gehen. Zu-sammen<br />
mit ihrem Ehemann Klaus, der ihre<br />
Leidenschaft teilt, stellte Friederike Köstner<br />
eine erste Ausstellung für Bad Lobenstein zusammen.<br />
Weitere wurden in der Klöppelschule<br />
FOTOS WOLFRAM GITTEL<br />
in Nordhalben, in Leonberg/Stuttgart, in<br />
Frensdorf bei Bamberg und im landwirtschaftlichen<br />
Gerätemuseum „Alte Schäferei“ in<br />
Ahorn bei Coburg, gezeigt. Die Sammlerin legt<br />
Wert darauf, dass sie nicht einfach eine<br />
Kollektion zusammenstellt, die dann von Museum<br />
zu Museum wandert, sie berücksichtigt<br />
bei den Exponaten jeweils den Ausstellungsort.<br />
So kommen in eine Jagdausstellung nur<br />
Exponate mit waidmännischem Hintergrund.<br />
Auch Kollektionen mit Schwerpunkt Trachten,<br />
Bürgertum, Antike usw, sind möglich, Grenzen<br />
gibt es offenbar keine; denn die Sammlung<br />
Friederike Köstners, die sich über alle Kontinente<br />
und Kulturen erstreckt, scheint grenzenlos.<br />
Ein dreitausendfünfhundert Jahre altes<br />
Glasexemplar aus Ägypten, Stücke aus Japan<br />
und China, der Kelten und Römer finden sich<br />
neben sehr interessanten aus Indien (Gold),<br />
stilisierten silbernen Mohnkapseln des Zaren<br />
Iwan oder feinsten Porzellanexemplaren aus<br />
Meissen. Vor einiger Zeit wurden Friederike<br />
Köstner handbemalte Porzellanknöpfe einer<br />
Dresdener Knopfmanufaktur angeboten und<br />
somit konnte sie ihrer Sammlung ein Stück<br />
Industriegeschichte einverleiben. Den jüngsten<br />
Erwerb stellt das fünfte Etui mit Silberknöpfen<br />
dar, welche Portraits der Filmdiva Sarah<br />
Bernhardt zeigen. Somit dürfte auch diese<br />
Kollektion weltweit einmalig sein. Ein Ende ist<br />
nicht abzusehen und längst hätte die stattliche<br />
Sammlung in Unterpurbach einen Eintrag ins<br />
Guiness Buch der Rekorde verdient.
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 9<br />
Zweitausendfünfhundert Jahre alt<br />
– Die chinesische Mauer –<br />
Das bekannteste und gleichzeitig auch größte<br />
Bauwerk Chinas ist die Große Mauer, die im<br />
Norden des Landes auf etwa neuntausend<br />
Kilometern Länge errichtet wurde, in vielen<br />
Einzelteilen zwar und in unterschiedlichen<br />
Baustilen und Epochen, jedoch auch zu einem<br />
nicht geringen Teil aus natürlichen Barrieren,<br />
wie Flüssen, bestehend. Bereits fünfhundert<br />
Jahre vor Christi Geburt wurden erste<br />
Abschnitte zum Schutz der Bevölkerung<br />
errichtet. Erst siebenhundert Jahre später war<br />
es Kaiser Qin Shihuangdi, der sein in<br />
Expansion befindliches Reich vor den ständigen<br />
Überfällen der Xiongnu aus dem Norden<br />
Reisetermin: 23.03.<strong>2011</strong> bis 29.03.<strong>2011</strong><br />
Inklusivleistungen:<br />
• Linienflüge mit Lufthansa nach Peking und zurück<br />
• alle Steuern, Sicherheitsgebühren und der neuen Luftverkehrssteuer<br />
• Deutschsprachige Reiseleitung vor Ort<br />
• Alle Ausflüge und Transfers in modernen, klimatisierten Reisebussen<br />
• 5 Übernachtungen in guten Mittelklassehotels (Landeskategorie) im DZ<br />
• 5 mal Frühstücksbuffet<br />
• Ganztägige Besichtigungen am 3.,4. und 6. Tag laut Reiseverlauf<br />
• Halbtägige Besichtigung am 5. Tag laut Reiseverlauf<br />
• Mittagessen am 3.,4. und 5. Tag laut Reiseverlauf<br />
• Ausführliche Reiseunterlagen<br />
pro Person im DZ: 998,– €<br />
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schützen wollte. Im Gegensatz zu den ersten<br />
Gebilden ließ er seinen immensen Schutzwall,<br />
der teilweise bis zu fünfzehn Meter hoch und<br />
zehn Meter breit ist, nicht im Flachland errichten,<br />
sondern nutzte auch die Kammlagen der<br />
Gebirge. Zusätzlich wurden etwa alle einhundert<br />
Meter Wehrtürme gebaut, die den<br />
Wachsoldaten als Magazin und Unterkunft<br />
gleichzeitig dienten und durch Feuerzeichen<br />
ideale Signalmöglichkeiten boten. Aufgrund<br />
fehlenden Lehms arbeitete man hier oben mit<br />
aufeinanderliegenden Steinplatten.<br />
Tausende von Arbeitern waren nötig, um<br />
dieses, erst Mitte des 17. Jahrhunderts während<br />
der berühmten Ming-Dynastie fertiggestellte<br />
Bauwerk unter teilweise unmenschlichen<br />
Bedingungen zu errichten.<br />
Es dauerte bis in die Neuzeit, ehe westliche<br />
Expeditionen, wie die von Sven Hedin, in<br />
mühsamer Kleinarbeit den Verlauf und die<br />
tatsächliche Länge der chinesischen Mauer<br />
errechneten.<br />
Obwohl aus Schriften bekannt ist, dass<br />
von Anfang an Ausbesserungen an der sich<br />
quer durch das Reich schlängelnden Anlagen,<br />
durchgeführt wurden, sind auch heute noch<br />
Teile fast verfallen oder von Gewächsen überwuchert.<br />
Das selbst aus dem Weltall noch<br />
identifizierbare Werk bietet aber viele solide in<br />
herrlicher Landschaft befindliche Teilstrecken,<br />
die touristisch sehr gerne genutzt werden.<br />
Cirka siebzig Kilometer von der Hauptstadt<br />
Peking entfernt, bei Badaling, findet<br />
sich heute eines der schönsten Überbleibsel.<br />
1957 nach umfassender staatlicher Restaurierung<br />
wiedereröffnet, gilt dieser Teil als der<br />
erste von Touristen besuchte. Hier im landschaftlich<br />
interessanten, baumbewachsenen<br />
Jundu Shan Gebirge werden alljährlich die<br />
meisten Besucher gezählt. Kein Wunder,<br />
dass sich hier, wo sich schon Ex-US-Präsident<br />
Nixon während seines geschichts-historischen<br />
Chinabesuches 1972 umsah, Hotels und Restaurants<br />
ansiedelten. Während der Olympischen<br />
Sommerspiele führte die Straßenradrennstrecke<br />
an der Mauer vorbei. Dem weiteren<br />
touristischen Nutzen zufolge richtete<br />
man eine moderne Kabelbahn ein und die<br />
neue Autobahn verbindet Badaling direkt mit<br />
der Hauptstadt Ein Museum zu den unterschiedlichen<br />
Aspekten der Großen Mauer, die<br />
seit 1987 zum UNESCO – Welterbe zählt,<br />
erklärt seit 1984 Entstehung und Bauweise<br />
dieses einzigartigen „Wunderwerkes“.<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Fotos: Schaffranek<br />
„...Bestimmt überholt er mich gleich oder wechselt die Seite, damit ich merke, dass er mir nichts tut. Aber er kommt näher. Ich spüre<br />
seinen kühlen Atem im Nacken. Ich renne, meine Bewegungen sind unkoordiniert, denn ich habe Angst...“<br />
LIEBSTE TESS<br />
VON ROSAMUND LUPTON<br />
So verschieden die Schwestern Beatrice und<br />
Tess auch sind, verbindet sie eine enge<br />
Beziehung und trotz räumlicher Trennung halten<br />
sie stets Kontakt zueinander. Die fünf<br />
Jahre ältere Beatrice lebt in New York, ist verlobt,<br />
karriereorientiert und fungiert des öfteren<br />
als schlechtes Gewissen ihrer jüngeren<br />
Schwester Tess, deren Lebenseinstellung und<br />
Lebensweise so gar nicht den Vorstellungen<br />
der großen Schwester entsprechen. Die junge<br />
hübsche Kunststudentin wohnt in ärmlichen<br />
Verhältnissen, sogar ohne Wasserkocher wie<br />
Beas Verlobter Todd verständnislos Freunden<br />
erzählte, in London, ohne Mann dafür<br />
schwanger und trotzdem glücklich. Freundschaften<br />
sind Tess wichtiger als Geld und<br />
Luxus. Am 26. <strong>Januar</strong> erfährt Beatrice durch<br />
einen Anruf ihrer Mutter, dass die Schwester<br />
seit vier Tagen als vermisst gilt. Bea fliegt<br />
umgehend nach London und malt sich das<br />
Wiedersehen mit ihrer Schwester aus. Sie<br />
würde sie ausschimpfen so gedankenlos<br />
gehandelt zu haben und Tess würde lachend<br />
antworten, große Schwester sei nicht zwangsläufig<br />
eine Berufsbezeichnung. Am Flughafen<br />
wird Bea von ihrer Mutter abgeholt, die ihr<br />
mitteilt, dass der Vermieter von Tess’ Wohnung,<br />
Amias Thornton, von anonymen Drohanrufen<br />
erzählt hatte. Die Polizei nimmt das<br />
Verschwinden sehr ernst und lässt eine Rekonstruktion<br />
des Tages, an dem die junge Frau<br />
das letzte Mal gesehen wurde, im Fernsehen<br />
ausstrahlen. Bea bezieht die Wohnung ihrer<br />
Schwester und stellt fest, dass dort nichts auf<br />
eine Studentenfahrt oder Ähnliches hindeutet.<br />
Sämtliche Toilettenartikel, einschließlich Haarbürste,<br />
liegen im Bad. Sie ist sich nun absolut<br />
sicher, dass irgendetwas Schlimmes passiert<br />
sein muss. Von Simon, einem Freund von<br />
Tess, erfährt Bea, dass das Baby bei der vorzeitigen<br />
Geburt wegen eines Nierenleidens<br />
gestorben war. Am Tag ihres Verschwindens<br />
hatten sich beide getroffen und Tess habe ihn<br />
im Hyde Park stehen lassen. Die sofort eingeleitete<br />
Suche der Polizei im Park lässt die<br />
schreckliche Vorahnung wahr werden. Man<br />
findet die Leiche in einem verlassenen<br />
Toilettenhäuschen. Selbstmord, ist Detective<br />
Sergeant Finborough überzeugt und legt den<br />
Fall zu den Akten, schließlich hatte doch der<br />
Krankenhaus-Psychologe nach der Geburt eine<br />
Anzeigen<br />
Puerperalpsychose (Wochenbettpsychose)<br />
diagnostiziert. Beatrice will sich damit nicht<br />
abfinden, die lebenslustige Schwester hätte<br />
niemals ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt.<br />
Sie kündigt ihren Job in New York und stellt<br />
eigene Ermittlungen an. Jeder ist verdächtig:<br />
<strong>Der</strong> Vater des Kindes, Emilio Codi, Tutor an der<br />
Kunstakademie, verheiratet, genauso wie<br />
Simon, Drogenkonsument und Sohn eines<br />
Parlamentsmitglieds, der Tess ständig nachstellte.<br />
Oder Dr. Rosen von Gene Med, dessen<br />
Projekt half, das Baby im Mutterleib von Mukoviszidose<br />
zu heilen. Auch der Psychologe<br />
könnte als Mörder in Frage kommen, da er<br />
die Diagnose nachträglich abänderte, das<br />
Krankenhauspersonal, das die Papiere verschlampt<br />
hatte, kaum einer, der mit Tess in<br />
Verbindung stand, bleibt von<br />
Beas unbequemen Fragen verschont,<br />
bis sie sich selbst<br />
dadurch in Schwierigkeiten<br />
bringt...<br />
Rosamund Lupton hat für ihr<br />
Erstlingswerk die Briefform gewählt.<br />
Einen langen Abschiedsbrief<br />
an die Schwester, mit den<br />
Recherchen zur Aufklärung des<br />
Verbrechens und Rückblenden in<br />
die Kindheit. Auf diese Weise<br />
gewährt sie dem Leser Einblick<br />
in die Gefühlswelt beider<br />
Frauen und ermöglicht zudem<br />
eine raffinierte, unerwartete<br />
Wendung zum Schluss. VH
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 10<br />
VIELFALTZUR 30. AUSSTELLUNG<br />
Von Wolfram Gittel<br />
Neudrossenfeld – Mit einem besonderen<br />
Höhepunkt ging das Kulturjahr 2010 in<br />
Neudrossenfeld zu Ende. Im Medienraum der<br />
Holtz-Druck war eine Ausstellung zu sehen,<br />
die diesmal nicht nur einem Künstler gewidmet<br />
war. Dies sei, so Alexander Schorsch,<br />
der Geschäftsführer von Holtz-Druck, an der<br />
Vernissage, dem Jubiläum als 30. Aussstellung<br />
geschuldet. Er verwies auch darauf,<br />
dass der Künstler Stefan Klenner-Otto, die<br />
Ausstellungen bei Holtz-Druck einst initiiert<br />
hatte.<br />
„Die Vielfalt kreativen Schaffens" könnte<br />
man als Leitmotiv für die Ausstellung<br />
bezeichnen. Es faszinierte, welch unterschiedliche<br />
Stile und künstlerische Ansätze<br />
hier auf engem Raum versammelt waren.<br />
Jeder Künstler hat seine ureigene Bildsprache<br />
entwickelt. Das gilt auch und gerade für die<br />
Fotografie eines Ernst Tränkenschuh. Welch<br />
gestalterische Kraft in der Kamera steckt,<br />
präsentierten seine Fotos überzeugend. Und<br />
sie straft diejenigen Lügen, die der Fotografie<br />
nicht denselben Stellenwert einräumen wie<br />
der Malerei oder der Grafik. Dass es<br />
Grenzüberschreitungen gibt, zeigt Roland<br />
Friedrich. Er ist eher als Fotograf bekannt.<br />
Aber nicht minder wichtig ist sein Werk als<br />
Bildhauer. Er präsentierte seine Bronzeplastik<br />
„Europa", mit der er die Forderung plastisch<br />
werden lässt, das politische Gebilde in einen<br />
„KunstLebenRaum" umzugestalten, der den<br />
Menschen Freiheit des Geistes durch persönliche<br />
Entfaltung in der Gemeinschaft ermöglicht.<br />
Wilfried Radtke war mit faszinierenden<br />
Glasobjekten beteiligt, die wie ein Blick ins<br />
Weltall wirkten. Es waren auch beteiligt:<br />
Gerhard Zimmerer, Nicki Lang, Ute Reißmann,<br />
Thomas Winkler, Cornelia Morsch,<br />
Heike Fraunfelder-Daum und Jovanka Gack.<br />
Für bestimmte Gebiete<br />
Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />
2. Saurier-Stammtisch<br />
Samstag, 05. Februar <strong>2011</strong>, 18.00 Uhr<br />
Schwanenbräukeller Kulmbach<br />
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Zwischen Harsdorf und Trebgast erlebte Manfred Stopfer die erste partielle Sonnenfinsternis dieses Jahres. Sein Foto stellte er uns zur Verfügung und so können wir Ihnen dieses<br />
Naturschauspiel, das europaweit viele Interessierte aufgrund schlechter Wetterbedingungen verpassten, auf diese Weise nachträglich präsentieren.<br />
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„köstlich genießen“<br />
Auserwählte und<br />
erlesene Spezialitäten<br />
VOM FASS Bayreuth<br />
Von-Römer-Straße 10<br />
95444 Bayreuth
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 11<br />
Rohr – ein kulinarisches Kleinod an der B 85<br />
Uwe bietet Fisch vom Grill<br />
An Makrelen, Heringe oder Forellen, direkt<br />
vom Grill, zu kommen, ist seit dem September<br />
vorletzten Jahres kein großes Problem<br />
mehr. <strong>Der</strong> 09.09.09, ein Datum, das man<br />
sich leicht merken kann, stellte für das Ehepaar<br />
Ittner einen Wendepunkt im bisherigen<br />
Leben dar. An diesem Tag eröffnete Uwe, wie<br />
ihn seine Kunden nennen, seinen Fischstand<br />
in Rohr, direkt an der B 85. Nachdem er<br />
zuvor zwei Jahre lang einem Bekannten ausgeholfen<br />
hatte, entschied er sich selbst vor<br />
Ort Fische zu grillen. Ohne große Vorkenntnisse,<br />
außer dass er selbst früher Teiche<br />
besaß, machte er sich mit seiner Gattin ans<br />
Werk. Die heimische Garage wurde umfunktioniert,<br />
ein Wannengrill selbst gebaut, los<br />
ging es. Zuvor probierte man allerdings<br />
eigens entwickelte Marinadenrezepturen aus<br />
und – die zahlreichen „Selbstversuche“<br />
übertrafen alle Erwartungen. Jedoch unterschätzten<br />
die Jung-Unternehmer die Anzahl<br />
der Interessenten. Am ersten Tag schon gingen<br />
die Fische aus, so stark war der Kundenzuspruch.<br />
Ittner, der seine Seefische beim Fachhändler<br />
in Bindlach bezieht, lediglich die<br />
Forellen kommen aus der Kleinrehmühle, bereut<br />
seine Unternehmung an keinem Tag,<br />
wie er erzählt, während er im aromatisch<br />
duftenden, längst ausgebauten Kiosk, behutsam<br />
die Grillstäbe wendet. Zwar musste er<br />
viel dazu lernen, doch inzwischen hat er alles<br />
im Griff und die treue Kundschaft dankt es<br />
ihm. In der kurzen Zeit, die ich bei den beiden<br />
am Grill verbringe, kommt auch Horst<br />
vorbei, ein Stammkunde, der sich zwei<br />
Goldforellen einpacken lässt und begeistert<br />
bestätigt, jede Woche vorbeizuschauen. Ab<br />
11 Uhr steht Uwe, für unser Foto hat er<br />
sogar seine Seemannsmütze aufgesetzt, die<br />
er als Geschenk erhalten hat, für die Kundschaft<br />
bereit. Jetzt in der kalten Jahreszeit ist<br />
gegen sechs Uhr Feierabend, im Sommer<br />
kann es durchaus länger werden. Da halten<br />
viele Leute, die von den Badeseen kommen<br />
oder hin wollen und hier eine unkomplizierte,<br />
schmackhafte und auch kostengünstige<br />
Wegzehrung mitnehmen.<br />
Zusätzlich bietet er auch immer geräucherten<br />
Fisch. Inzwischen hat er sein Sortiment<br />
auch auf Wurstwaren in Dosen und<br />
antialkoholische Getränke ausgedehnt, im<br />
Sommer können die Gäste dann auf der<br />
Bierbank direkt vor Ort ihren Fisch verspeisen.<br />
Lediglich auf den Bierverkauf verzichtet<br />
man. Hier wären weitere Um- und Anbauten<br />
notwendig, die er sich vorerst ersparen will.<br />
„Bislang sind wir mit unserer, aus Provisorien<br />
entstandenen und inzwischen professionellen<br />
Einrichtung zufrieden.“ Freilich gäbe es<br />
immer einmal wieder Verbesserungen. Vor<br />
allem die Hinweisbeschilderung in größerem<br />
Rahmen beschäftigt ihn zur Zeit, aber der<br />
Kundenstamm wächst auch so und während<br />
ich mich langsam auf den Weg mache, ist<br />
Ehefrau Evi, die noch anderweitig berufstätig<br />
ist, „nur durch den Verkauf können wir manchen<br />
Monat noch nicht leben“, auf den Weg<br />
ins Oberland um frische Ware zu holen.<br />
Durch Uwes Fischgrill und der nebenan befindlichen<br />
Käserei Weigel, hat sich der Neudrossenfelder<br />
Ortsteil Rohr zu einem kulinarischen<br />
Kleinod entwickelt, das aufgrund der<br />
hervorragenden Lage und der Parkmöglichkeiten<br />
sicher noch viele Kunden anziehen<br />
wird. R. H.<br />
Anzeigen<br />
2. Saurier-Stammtisch im Schwanenbräukeller Kulmbach<br />
Samstag, 05. Februar <strong>2011</strong>, 18.00 Uhr<br />
Frankenwein bald in Tüten!<br />
- Leider keine Glosse<br />
- eher eine Posse!<br />
Von Kurt Hermsdörfer<br />
Mit einem Appell an einen verantwortlichen Präsidenten!<br />
Diese Nachricht haut einen Franken glatt<br />
um! Nicht einmal ein Fragezeichen steht daneben!<br />
Es ist kein Silvesterknaller und kein vorgezogener<br />
Faschingsscherz, denn er kommt<br />
aus der Zentrale des Fränkischen Weinbaues<br />
– verkündet vom Herrn Präsidenten höchstpersönlich!<br />
Zur Sache:<br />
<strong>Der</strong> Frankenwinzer ist ein gefährlicher<br />
Umweltverschmutzer! Er füllt nämlich seinen<br />
Wein in Glasflaschen!!!! <strong>Der</strong>en Herstellung<br />
ist umweltschädlich, der Transport und spätere<br />
Entsorgung höchst problematisch! „Und<br />
da muss man was dagegen tun", meint der<br />
Herr Präsident! Und kommt auch gleich mit<br />
einem grandiosen Vorschlag heraus, so sensationell,<br />
dass es einen glatt umhaut!!!<br />
Frankenwein in Tüten!!!<br />
Einfach genial! Da wäre wohl niemand<br />
draufgekommen, dazu muss man schon Präsident<br />
sein!<br />
Die Vorstellung: FRANKENWEIN in gewachsten<br />
„Babberdeggldiedn" gleich neben<br />
der Milch im Kühlfach! Oder neben den<br />
„Original-Bocksbeuteln" aus Glas... neben<br />
denen aus Portugal, das sich diese Lizenz<br />
noch zu EG-Zeiten erfochten hatte! Muss<br />
man unbedingt den Vorreiter, den Anpasser<br />
und den Musterknaben spielen? Und damit<br />
den ganzen Verband gleich in die Pflicht nehmen?<br />
Einige Bedenken sind natürlich berechtigt<br />
– aber so schnell – und leichtfertig knickt<br />
man doch nicht ein, gibt eine ganze Bastion<br />
und eine Flut von Gegenargumenten auf!<br />
Und das zu beweisen braucht es nicht mal<br />
viel Grips!<br />
<strong>Der</strong> Bocksbeutel ist eine DACHMARKE im<br />
Wert eines unteren dreistelligen Millionen<br />
Euro-Betrages!<br />
Zum Beweis erst ein abschreckendes<br />
Beispiel: <strong>Der</strong> Regierungs-Bezirk Oberfranken<br />
hat sich eine Art „Kartoffelstempel" für runde<br />
1 Million Euro als eine solche „Dachmarke" andrehen<br />
lassen. (Werbung für Oberfranken!!)<br />
Rechnen's doch mal hoch, werter Leser,<br />
was unter weitaus besseren Grund-Voraussetzungen<br />
und einem Weltruf für den FRÄN-<br />
KISCHEN Bocksbeutel, diese „Dachmarke<br />
Bocksbeutel" wert sein kann, ja weiterhin<br />
wert sein wird...<br />
Wer stand nicht auch schon in einem<br />
Geschäft, in dem ein Kunde unsicher bis<br />
genervt nach passenden Wein-Geschenken<br />
suchte und letztlich sagte: „Ich nehme den<br />
oder die „Franken" im Bocksbeutel, da kann<br />
ich überhaupt nix verkehrt machen!" – Das<br />
ist die DACHMARKE!!!<br />
So oder so ähnlich geschieht das in<br />
Deutschland täglich Hunderte Male! Und das<br />
ist man hier – ohne Umschweife, ohne Vorprüfung,<br />
einfach so ins Blaue hinein – bereit<br />
aufzugeben?<br />
Also, bitte erst denken, beraten, in alle<br />
Ecken leuchten – und dann handeln...<br />
Mit freundlichen Grüßen aus der Bierlandschaft<br />
Oberfranken und fränkisch verbunden:<br />
Euer Bartl Most<br />
“...und do soongsa immer Bier macht<br />
dumm...“
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 12<br />
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OLDIES IN PERFEKTION<br />
Hallo Freunde guter Musik! Ihr habt etwas<br />
versäumt, wenn ihr nicht dabei wart, avergangenen<br />
Samstag, dem 15. <strong>Januar</strong> dieses<br />
Jahres, als eine der unbestritten fantastischten<br />
Bands Nordbayerns Geburtstag feierte.<br />
Auf den Tag genau vor 45 Jahren hatten die<br />
Jungs aus dem Frankenland ihren ersten<br />
Auftritt und sie zeigten den begeisterten<br />
Fans, dass sie es immer noch „Drauf" haben.<br />
<strong>Der</strong> Saal war gut gefüllt, sogar die Galerie im<br />
ersten Stock musste geöffnet werden für die<br />
treuesten Fans, die mit der Band, wenn man<br />
so will, seit mehr als zwei Generationen reisen.<br />
Pünktlich ging’s dann los, natürlich mit<br />
„Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band". In<br />
der Besetzung Lappy Schneider am<br />
Schlagzeug, Eddy Hartmann am Bass,<br />
Berndt Mitter an der Gitarre, Jim Taylor an<br />
den Keyboards und Werner Pöhlmann an der<br />
Sologitarre entfesselten die fünf bestens<br />
gelaunt ein wahres Feuerwerk überwiegend<br />
anspruchsvollerer Hits der 60er und 70er.<br />
Viele Titel, die man Gott sei Dank nicht tagtäglich<br />
auf den kommerziellen Sendern<br />
SILHOUETTES feierten in Modschiedel<br />
angeboten bekommt, wie z.B. „I can hear<br />
music" oder „Another brick in the wall".<br />
Als Musiker erkennt man schnell, was da<br />
geboten wurde, Perfektion an den Instrumenten<br />
und vor allem im Gesang sind das<br />
Markenzeichen der fünf. Sogar der sonst so<br />
stille und unauffällige Eddy genoss das Bad<br />
in der Festgemeinde sichtlich und brillierte<br />
mit seinem Tenor. Selten dass man ihn so<br />
witzeln und frotzeln sah! Ob Joe Cocker<br />
(Jimmy), Carlos Santana (Werner), Bee<br />
Gees (Bernd) oder Mark Knopfler (Lappy) -<br />
es machte einfach Spaß zuzuschauen und<br />
vor allem zuzuhören.<br />
Das Publikum war begeistert und feierte<br />
Text: Hecy Junold, Fotos: Hecy/Rich<br />
die Bühnenleistung ausgelassen. Ganz wenige<br />
unter 25, aber sehr, sehr viele, die um<br />
1950 und 1960 geboren wurden! Mit grauen<br />
Schwänzchen am Kopf und Bäuchlein in<br />
der Hose begrüßte man sich gegenseitig wie<br />
auf einer Familienfeier.<br />
Ein besonderes Highlight waren die musikalischen<br />
Gäste, die von der Band eingeladen<br />
worden waren, weil sie in den vergangenen<br />
Jahren entweder für längere Zeit oder<br />
immer wieder mal mit den SILHOUETTES aufgetreten<br />
waren. Für mich am erfreulichsten<br />
natürlich JANINE, ehemalige Sängerin, heute<br />
Lehrerin und eine hervorragende JANIS JOP-<br />
LIN-Interpretin – die Augen schließen und<br />
mit der Zeitmaschine zurück! Ein Genuss!<br />
Dazu Chris oder Matze an der Gitarre und<br />
meist im Hintergrund Robert am Saxofon.<br />
Ach ja – eine Bildungslücke konnte<br />
sogar ich schließen. Den ganzen Abend saß<br />
am Tisch neben uns ein Mann ganz in<br />
Schwarz und vom Styling her unverkennbar<br />
ein Künstler. Ich kannte ihn nicht, mutmaßte<br />
jedoch, da er ständig von Gästen umringt<br />
oder angesprochen wurde, ich sollte ihn kennen!<br />
Erst als Werner ihn von der Bühne<br />
begrüßte und ankündigte war ich klüger, es<br />
handelte sich um HORST BAUER aus Coburg,<br />
Frontmann mehrerer Topbands wie CRAZY<br />
FAMILY oder VICTORY. Eine fantastische<br />
Stimme, wie er mit „Free me“ und „A WHI-<br />
TER SHADE OF PALE“ bewies. Ich hab zumindest<br />
mal Kontakt aufgenommen, vielleicht<br />
kann ich ihn demnächst mal portraitieren.<br />
Die Jungs spielten bis weit nach Mitternacht<br />
und wir fuhren beeindruckt und gut gelaunt<br />
zurück nach Bayreuth. Es war ein<br />
Abend, den man ganz sicher nicht so schnell<br />
vergisst!<br />
Für bestimmte Gebiete<br />
Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 13<br />
Gut gelaunt trafen die Gäste am Raumberghof ein.<br />
Als wir mit einem Kleinbus um 18 Uhr vorfuhren,<br />
waren alle Parkplätze restlos belegt<br />
Ein Blitzlichtgewitter der Fans, die bis an die<br />
Bühne heranrückten, erwartete die Bands, als sie<br />
mit etwas Verzögerung gegen 18.30 Uhr in die<br />
Saiten griffen.<br />
Treue Fans der FELLOW ROVERS, die sich fast keine Show entgehen<br />
lassen.<br />
Er steht schnell im Mittelpunkt: Aus<br />
Bayreuth mit angereist war Star-DJ<br />
Richard „Ritchie“ Wagner, hier bei<br />
einer Luftgitarrennummer<br />
Noch einmal ein Blick in den vollbesetzten Saal.<br />
Bis jetzt hatte das Treffen jedes Mal einen neuen<br />
Zuschauerrekord erreicht.<br />
Die großen Instrumental-Hits der<br />
1960er Jahre, im Besonderen die der<br />
„Shadows“ aus England und<br />
„Spotnicks“ aus Schweden präsentierte<br />
„The Shadows Company“. Die Band<br />
wurde im Jahre 2009 von Josef<br />
„Archie“ Ullmann gegründet. Als Lead-<br />
Gitarrist und Gründungsmitglied der<br />
Beat-Legende „The Fellow Rovers“ hat<br />
dieser sich schon in den 1960er Jahren<br />
einen Namen gemacht durch die originalgetreue<br />
Wiedergabe der großen Hits<br />
dieser damals sehr populären<br />
Gitarrenbands.<br />
Josef „Archie“ Ullmann (Lead-Gitarre),<br />
Jochen Bierl (Rhythmus-Gitarre),<br />
Winfried „Winni“ Hanke (Drums),<br />
THE SHADOWS COMPANY<br />
Die 2010 formierte „Shadows Company “ von<br />
Archie Ullmann.<br />
Anzeigen<br />
Horst Mayer (Bass) und Stefan<br />
„Ship“ Ganzmüller (Keyboards,<br />
war leider nicht dabei)<br />
spielten die bekannten, aber<br />
auch weniger populären Hits<br />
von den Shadows, den<br />
Spotnicks und Cliff Richard, als<br />
dessen Begleitband die<br />
„Shadows“ im Jahre 1958<br />
gegründet worden waren,<br />
bevor sie mit Gitarren-<br />
Instrumentals wie „Apache“,<br />
„Wonderful Land“ oder<br />
„Atlantis“ während der Beat-Ära<br />
in den 1960er Jahren eigene<br />
große Erfolge feiern konnten.<br />
Archie Ullmann an seiner „Shadows-<br />
Fender“.<br />
Raumberghof <strong>2011</strong><br />
Sie kamen aus der ganzen Oberpfalz, aus Hof<br />
und Bayreuth, von Marktredwitz bis Weiden –<br />
es war eine Freude. Die Veranstalter Arnold<br />
Braun und Franz Schwarzmeier durften sich mit<br />
Recht freuen. Gäste wie Musiker hatten einen<br />
Riesenspaß als man sich am 08. <strong>Januar</strong> <strong>2011</strong><br />
zum vierten Mal zu einem SAURIER-TREFFEN in<br />
Mitterteich traf. Drei Bands, gewohnt gute<br />
Küche vom Hausherrn und jede Menge gute<br />
Laune waren die Zutaten für diesen gelungenen<br />
Abend. Den Anfang machte Archie Ullmann,<br />
Gründer der FELLOW ROVERS mit seinem<br />
neuen Projekt SHADOWS COMPANY.<br />
Sie spielten ein Set, ungefähr 10 Titel und<br />
begeisterten Musikerkollegen und Publikum gleichermaßen<br />
mit feiner Präzision an den Instrumenten<br />
und dem Querschnitt durch ihr gesamtes<br />
Repertoire, wobei der ein oder andere aus dem<br />
Publikum laut werdende Wunsch nach besonders<br />
bekannten Titeln aufgrund des fehlenden<br />
Keyboards leider nicht erfüllt werden konnte.<br />
Natürlich fanden die Musiker auch reichlich<br />
Zeit und Gesprächspartner um Erinnerungen<br />
auszutauschen und zu fachsimpeln.<br />
Elvis und Nolt beim Sammeln.<br />
Creedence Clearwater Revival, über Hollies bis<br />
zur Dave Clark Five und das Publikum sang die<br />
Refrains begeistert mit. Jochen und Roland<br />
wechselten sich bei den Ansagen professionell<br />
ab und mit viel Sprachwitz nahm man sich<br />
dabei gegenseitig auch mal auf den Arm. Die<br />
Band zeigte einmal mehr, dass sie mit Recht<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> immer noch ihr Publikum<br />
begeistern kann. Die neuen Leute an Bass und<br />
Keyboards integrierten sich super und ergänzten<br />
die alten Hasen Roland, Archie, Mike und<br />
Dr. Hösch bravourös.<br />
Veranstalter Nold Braun und Lokalmatador<br />
„Elvis“ hatten dann gegen 22 Uhr die Idee, das<br />
Publikum, das dieses Musikfest ja kostenlos<br />
genoss, für einen guten Zweck um einen<br />
Obolus zu bitten und gingen mit dem Körbchen<br />
durch die Reihen um für das Tierheim in<br />
Neusorg zu sammeln. Das Publikum zeigte sich<br />
für die Idee offen und es kamen 240 Euro<br />
zusammen.<br />
Dann folgte der Auftritt der einheimischen<br />
Boygroup „THE SAURIANS“. Von Franz<br />
Schwarzmeier im Herbst des vergangenen<br />
Saurians in Aktion.<br />
(Ex-Chapmen), Axel Götte (Franken-Pfalz-Trio)<br />
und Hecy Junold (Ex-Country Green) die<br />
Beatmusik der 60er Jahre am Leben erhalten.<br />
Mit Titeln der Walkers Bros, der Kinks und<br />
Chuck Berry u.a. ließ man es so richtig krachen.<br />
Das Publikum honorierte die manchmal noch<br />
ein wenig holprige Performance mit höflichem<br />
Beifall.<br />
Dann hieß es wieder „Bühne frei für die<br />
FELLOW ROVERS“. Sie spannten einen musikalischen<br />
Bogen vom Reggae „Sweet Sensation“<br />
bis zu Rolands Gitarrenhämmern „Hey Joe“<br />
und „´Honky Tonk Women“. Als die Band um<br />
23 Uhr dann gehen wollte, weil Mike dringend<br />
weg musste, ertönte lauthals der Schrei:<br />
„Zugabe“ und erst nach ein paar Mitsingsongs<br />
ließen die Fans die Band schließlich gehen.<br />
Den Abschluss machten dann noch einmal<br />
die SAURIANS, bis sich das Publikum schließlich<br />
gegen 24 Uhr auf den Nachhauseweg machte.<br />
Abschließend lässt sich guten Gewissens<br />
behaupten, dass die Idee die Musiker und<br />
Musikfreunde der 60er Jahre zu reanimieren<br />
bei den Akteuren selbst, aber auch bei deren<br />
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Nächste Saurier-Stammtische:<br />
Auch in Bayreuth und Kulmbach zeigt<br />
sich bei der ständig steigenden Zahl von<br />
Teilnehmern und Gästen, dass die Idee<br />
gut angenommen wird. In Bayreuth findet<br />
seit 21. <strong>Januar</strong> wieder regelmäßig<br />
der Stammtisch der Freunde der POPHIS-<br />
TORY, ab jetzt dann 14-tägig in der<br />
Gaststätte Moosing statt.<br />
Die Kulmbacher treffen sich zum nächsten<br />
Stammtisch am 05. Februar wieder<br />
im Schwanenbräukeller.<br />
2. Saurier-Stammtisch<br />
Samstag<br />
05. Februar <strong>2011</strong>, 18.00 Uhr<br />
Schwanenbräukeller<br />
Kulmbach<br />
Freunden und den Liebhabern der OLDIES ein<br />
voller Erfolg ist.<br />
Gäste und Musikanten versprachen sich am<br />
Ende jedenfalls einmütig wiederzukommen,<br />
wenn das nächste SAURIERTREFFEN in der Region<br />
angekündigt wird. So mancher der „alten<br />
Herren“ hatte, so wurde mir mehrfach versichert,<br />
sein Instrument wieder ausgegraben, vom Boden<br />
geholt und sich sogar neu ausgerüstet, um das<br />
Hobby Musik wieder neu für sich zu beleben.<br />
Frau Weiß, die Wirtin kündigte auf jeden<br />
Fall schon mal an, dass es auch in diesem Jahr<br />
wieder ein Zeltfest am Raumberghof mit den<br />
FELLOW ROVERS geben wird.<br />
Die Fellow Rovers live.<br />
Hecy und Die Saurians.<br />
Als die FELLOW ROVERS dann loslegten,<br />
erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Sie<br />
spielten wie gewohnt viele ihrer Hits von<br />
Jahres gegründet, wollen Bassist Uli Ertl (Ex-<br />
Starlights), Keyboarder Markus Grund (Ex-<br />
Xact), Jürgen Weiner (Ex-German Boys), Franz<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 14<br />
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Philosophische Ideen sind wichtig für die Menschheit!<br />
Von Mark Hermsdörfer<br />
Tag der offenen Tür<br />
19. und 20. Februar<br />
Man stelle sich einmal vor eine Maus und ein<br />
Krokodil gingen eine Beziehung miteinander<br />
ein. HALT! Wird der aufmerksame Leser spätestens<br />
zu diesem Zeitpunkt rufen. Nicht nur<br />
ein kleines, leises „halt“, halb in Gedanken<br />
oder im Vorrübergehen, wie man flüchtigen<br />
Bekannten ein „Guten Tag“, auf der Straße<br />
hinterher nuschelt. Nein, er wird sich denken<br />
was ist das denn bitte für ein Schwachsinn?<br />
Und sofort alles von sich weisen, sein Gehirn<br />
sprichwörtlich auf Durchzug stellen, den<br />
Schalter umlegen, hier rein da raus oder besser<br />
gar nicht erst rein um wieder herauszukommen<br />
bzw. wieder herauskommen zu lassen,<br />
ja heraus kommen zu lassen, denn mit<br />
Unmöglichem will er gar nichts zu tun haben,<br />
nichts damit am Hut haben. Und nicht etwa<br />
gar nichts, sondern GANZ-UND-GAR-NICHTS.<br />
Er möchte jedem, der es auch nur wagt zu<br />
denken, sich zu überlegen oder gar in Erwägung<br />
zu ziehen etwas derartiges auszusprechen<br />
das Wort abwürgen, es soll dem Betroffenen<br />
im Hals stecken bleiben, oder noch<br />
besser bereits in den Gehirnwindungen.<br />
Somit muss es ein entschiedenes, ein bestimmtes,<br />
vielleicht sogar ein lautes, nein<br />
ziemlich sicher ein lautes „HALT, das geht<br />
doch gar nicht!“, oder gar ein „Lass mich<br />
bloß damit in Frieden!“ sein. Er würde sich<br />
niemals auch nur Gedanken darüber machen.<br />
Freilich käme dies in irgendeiner x-beliebigen<br />
Fernsehserie beispielsweise die<br />
589.234.654,5-te Staffel der Lieblings-Sitcom,<br />
in der der Protagonist gerade mal wieder<br />
zum 589.234.654,5-ten mal ein Beziehungsproblem<br />
mit seiner Frau, seinen<br />
Freunden oder wahlweise auch mit seinen<br />
Kindern, denn auch zu Kindern und Freunden<br />
hat man in der Regel ein gewisse Beziehung,<br />
in der Regel natürlich auch zu seiner Frau,<br />
hat und völlig betrunken herumphantasiert,<br />
würden Gedankengänge wie dieser, für den<br />
unaufmerksamen Leser, wir befinden uns<br />
noch immer bei der Theorie Maus + Krokodil<br />
= Beziehung, gerne aufgenommen und am<br />
nächsten Morgen auf der Arbeit, in der<br />
Schule, im Wirtshaus, wahlweise auch auf<br />
der Straße diskutiert. Oder auch nicht. Aber<br />
zumindest wird zu Hause erst einmal darüber<br />
gelacht. Oder auch nicht. Es soll ja auch in<br />
der allerliebsten Lieblingsserie mal eine Folge<br />
geben die man selbst als ungut, oder gar<br />
unlustig, ja sogar überflüssig bis unnötig<br />
empfindet, befindet und abstempelt. Dann<br />
wird natürlich nicht gelacht. Es sei denn man<br />
kennt nicht alle Folgen, und hat nur die<br />
besten gesehen, dann gibt es natürlich<br />
keine, die man selbst schlecht finden kann.<br />
Alles andere wäre schwachsinnig. Allerdings<br />
mal angenommen der Leser würde diese<br />
Theorie, die übrigens auch eigentlich, ja wohl<br />
eher streng genommen gar keine ist, lesen<br />
und sie als Theorie, Überlegung oder Vorstellung<br />
annehmen, sie akzeptieren, oder<br />
auch nicht, sich allerdings zumindest Gedanken<br />
darüber machen. Nur einmal angenommen<br />
er hat diese Phase der Annahme,<br />
Akzeptanz, und des „Gedankendarübermachens“<br />
hinter sich und hat sich eine Meinung<br />
gebildet oder zumindest sich entschieden ob<br />
es eine schwachsinnige Idee war oder auch<br />
ist, denn wenn er selbst gerade darüber<br />
nachdenkt ist es quasi in der Gegenwart,<br />
nicht mehr in der Vergangenheit, und umgekehrt,<br />
oder ob es keine schwachsinnige Idee<br />
war oder ist. Vielleicht hat er sich auch noch<br />
gar keine Meinung gebildet und überlegt<br />
noch was er sich dazu denken sollte, ist es<br />
doch etwas eher Undenkbares vielleicht nicht<br />
ganz Unmögliches, aber eigentlich schon.<br />
Das kommt ganz auf die Betrachtungsweise,<br />
das Verständnis, die Interpretation von Beziehung<br />
an. Ist es eher eine elterliche, geschwisterliche<br />
oder freundschaftliche Beziehung,<br />
bis hin zur Überlegung ob gar eine<br />
partnerschaftliche, sexuelle gemeint sein<br />
könnte. Ist diese Phase jedenfalls vorüber,<br />
wird eben dieser oben genannte, aufmerksame<br />
Leser, der nicht einfach über alles hinwegschaut<br />
und sich selbst überlässt, sondern<br />
sich Gedanken macht, meinen er bräuchte<br />
eine 2-te oder 3-te Meinung. Und da das in<br />
den meisten Fällen alleine eher schlecht zu<br />
bewerkstelligen ist, ist es wohl sehr wahrscheinlich,<br />
dass er andere Menschen fragen<br />
wird. DAS allerdings ist der größte Fehler den<br />
dieser Mensch machen kann. Er wird wahrscheinlich<br />
eingeliefert oder direkt abgeholt,<br />
endet in einer quietschgelben Gummizelle.<br />
Und das nur wegen einer Idee.<br />
Natürlich ist diese Idee hirnrissig! Einfach<br />
überflüssig. Sie ist es nicht wert ausgesprochen,<br />
gedacht, oder noch schlimmer, aufgeschrieben<br />
zu werden. Man sollte es nicht einmal<br />
in Erwägung ziehen sich zu Überlegen zu<br />
denken sie aufzuschreiben, auszusprechen<br />
oder überhaupt in den Gedanken zu haben,<br />
demnach ist es ebenso dumm sie überhaupt zu<br />
lesen geschweige denn sich abermals darüber<br />
Gedanken zu machen, sollte ein jemand die<br />
unsägliche Blödheit besitzen, sie bereits aufgeschrieben<br />
oder abgedruckt zu haben. Die Vorstellung<br />
einer Beziehung zwischen Maus und<br />
Krokodil ist einfach überflüssig und wird nicht<br />
gebraucht in unserer Welt. Also hüten sie sich<br />
vor Ideen oder antworten sie einfach: „42!“<br />
Wolfgang Gruners Ausspruch vor Jahren, als<br />
das Privatfernsehen begann Fließbandlachnummern<br />
zu produzieren, die Öffentlich<br />
Rechtlichen anfingen sich der unbequemen<br />
Kritikern zu entledigen, indem sie Sendezeiten<br />
verkürzten und zeitlich nach hinten<br />
verlegten, der Berufsstand der Comedians<br />
ausgerufen wurde, die oft an Klassenclowns<br />
der frühen Schulzeit erinnern. Frei nach dem<br />
Motto: Satire, Ironie politisches und sozialkritisches<br />
Engagement, Bohren in Wunden sind<br />
110 Jahre Deutsches Kabarett<br />
„Heut’ brauchste Humor für det,<br />
wat andere für Humor halten“<br />
tot – Es leben hoch Beleidigung, verbale<br />
Tiefschläge und Uraltwitze. Ganze Sätze,<br />
nicht mehr nötig, spart Sendezeit, Werbeblöcke<br />
finanzieren und sind meist witziger.<br />
Schwierig zu erraten was Gruner wohl<br />
heute sagen würde beim Zappen durch die<br />
Kanäle. Mir würde dazu einfallen Sch....,<br />
stinken die heut’ wieder enorm.<br />
Bedenklich eine Schlussfolgerung seines<br />
Mottos zu wagen: Kabarett erhält die Demokratie.<br />
110 Jahre Deutsches<br />
Kabarett<br />
Wir sind optimistisch und glauben fest, dass<br />
das Fernsehen den Geschmack der Zuschauer<br />
nicht unbedingt immer erkennen<br />
möchte und haben uns entschlossen in loser<br />
Folge Kabarettisten wieder in die Erinnerung<br />
zurückzurufen, eine kleine Reise zu unternehmen<br />
in die Welt des Kabaretts, da kein<br />
anderes Genre Geschichte und Zeitgeist realistischer<br />
widerspiegelt.<br />
Seinen Ursprung fand das Kabarett in<br />
Paris, 20 Jahre bevor in Berlin Ernst von Wolzogen<br />
am 18. <strong>Januar</strong> 1901 in der Alexanderstraße<br />
4 die Sezessionsbühne eröffnete.<br />
Anlass genug in der ersten Folge einen Blick<br />
ins Ursprungsland zu werfen.<br />
LE CHAT NOIR<br />
Als der 23-jähriger Maler und Grafiker Rodolphe<br />
Salis aus der Kleinstadt Châtellerault<br />
durch den Umzug in die Metropole Paris seinem<br />
Traum einer Künstlerkarriere näher zukommen<br />
scheiterte, entschied er in einem<br />
umgebauten Postamt am Montmartre das<br />
Cabaret Artistique zu eröffnen, eine<br />
Gaststätte mit Kleinkunstdarbietungen um<br />
Künstlern einen Platz zum Gedankenaustausch<br />
zu ermöglichen. Am 18. November<br />
1881 erhielt sie den Namen Le Chat Noir.<br />
Die Unterhaltung der Gäste durch den Literaturzirkel<br />
„Les Hydropathes“ des Journalisten<br />
und Dichters Émile Goudeaus, erwies sich als<br />
glückliche Fügung und auch die Pariser Gesellschaft<br />
fand Gefallen an den teils zeitkritischen<br />
und politischen Persiflagen. Als 1885<br />
die Schließung wegen Massenaufläufen vor<br />
dem Lokal drohte zog Salis in eine dreigeschossige<br />
Villa um den Ansturm der<br />
Interessierten Stand halten zu können. Hier<br />
errichtete er sowohl eine Chansonbühne als<br />
auch ein Schattentheater, zusätzlich konnte<br />
noch die Redaktion des Chat Noir Journal<br />
untergebracht werden.<br />
Im Alter von nur 46 Jahren verstarb<br />
Rodolphe Salis am 20. März 1897.<br />
Auf seinem Grabstein ist zu lesen:<br />
Gott hat die Welt geschaffen, Napoléon<br />
die Ehrenlegion gegründet. –<br />
Ich habe den Montmartre gemacht.<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 15<br />
Erinnern Sie sich?<br />
<strong>Der</strong> <strong>Januar</strong> vor...<br />
10 Jahren<br />
Am 2. <strong>Januar</strong> begann die Bundeswehr mit der Grundausbildung für Frauen an der Waffe.<br />
Wenige Tage später, am 06. <strong>Januar</strong> gibt Al Gore die Wahl George W. Bush’ zum US-<br />
Präsidenten bekannt, am 20. des Monats wird er vereidigt.<br />
20 Jahren<br />
Mit Luftangriffen auf den Irak beginnt am 16. <strong>Januar</strong> die Befreiung Kuwaits. Einen Tag<br />
später wählt der gesamtdeutsche Bundestag Helmut Kohl zum erneuten Bundeskanzler<br />
und in Norwegen wird Harald V. Staatsoberhaupt.<br />
25 Jahren<br />
Während am 24. <strong>Januar</strong> bei der NASA<br />
Freude über die Fotos, die die Raumsonde<br />
Voyager 2 vom Uranus, dessen Monden<br />
und Ringen sandte, herrscht, erschüttert die<br />
Menschheit die Explosion der am 28.<br />
<strong>Januar</strong> gestarteten Raumfähre Challenger.<br />
Sammy Drechsel, beliebter Sportreporter,<br />
anerkannter Journalist und Gründer der<br />
Münchener Lach- und Schießgesellschaft<br />
stirbt am 19. <strong>Januar</strong>. Joseph Beuys, der<br />
große aber auch umstrittene Künstler folgt<br />
ihm nur vier Tage später.<br />
50 Jahren<br />
Am 08. <strong>Januar</strong> 1961 entscheiden sich 75% der französischen Wähler für die von<br />
Charles de Gaulle geführte Politik, die schließlich zur Unabhängigkeit Algeriens führt.<br />
John F. Kennedy wird am 20. <strong>Januar</strong> als neuer Präsident der USA, nach Eisenhower, vereidigt.<br />
100 Jahren<br />
Die Belagerung der Sidney Street, am 2. <strong>Januar</strong>, im Londoner East End beginnt. Unter<br />
persönlicher Leitung von Innenminister Winston Churchill werden baltische Anarchisten<br />
in ihrem Versteck aufgestöbert und beschossen. Die zaristischen Gegner besaßen zwar<br />
eine Unmenge an Waffen, kamen jedoch durch einen im Kampf entstandenen<br />
Hausbrand, der auf Befehl nicht gelöscht wurde, um. Die letzte absolute Monarchie<br />
Europas, Monaco, erhält am 8. diesen Monats seine Verfassung. Am 21. starten die<br />
Fahrer zur ersten„Rallye Monte Carlo“. In der Dresdner Hofoper wird am 26. <strong>Januar</strong><br />
„<strong>Der</strong> Rosenkavalier“ von Richard Strauss uraufgeführt.<br />
ASADS WELTEMPFÄNGER<br />
Rias startete vor 65 Jahren: „<strong>Der</strong> Onkel Tobias vom RIAS...“<br />
Anzeigen<br />
Bevor das Fernsehen dem Radio endgültig<br />
den Rang ablief, war letzteres das<br />
Unterhaltungs- und Informationsportal Nummer<br />
eins. <strong>Der</strong> RIAS Berlin mit seinen Sendungen<br />
zählt für mich zu den schönsten<br />
Kindheitserinnerungen. Meine Oma hörte<br />
sich jeden Samstag die RIAS-Kaffeetafel an,<br />
(ab 1948 im Äther), das war so eine Art<br />
„Blauer Bock“ im Radio. Abends gab’s dann<br />
monatlich „Die Rückblende“, (1954 bis<br />
1975, 202 Folgen!) ein satirischer Rückblick<br />
auf die vergangenen Wochen – ein<br />
Format, das Curth Flatow in die Welt gesetzt<br />
hatte und auch als Autor fungierte. Sprecher<br />
waren u. a. so berühmte Stars wie Hans<br />
Söhnker und Günther Pfitzmann. Ebenfalls<br />
beliebt bei ihr war „Zauber der Operette“ –<br />
die Operette hatte damals noch einen festen<br />
Sendeplatz – und „Geschichten aus dem<br />
alten Berlin“ mit Ewald Wenck.<br />
Für die „Hartgesottenen“ gab’s – immer<br />
montags im Wechsel – „Es geschah in Berlin“<br />
(499 Folgen, mit dem schon Unheil verkündenden<br />
Instrumentalintro) und „Menschen<br />
und Paragraphen“ – beide dokumentierten<br />
Kriminalfälle in deutschen Großstädten.<br />
Durfte ich leider nicht oft hören, da man<br />
meinte, ich könne danach schlecht einschlafen<br />
– was leider stimmte!<br />
Aber für mich war auch bestens gesorgt,<br />
zum Beispiel mit der Sonntagssendung „Die<br />
Kinder vom Kastanienhof“, (lief viel zu selten)<br />
und dem Klassiker „Onkel Tobias“, jeden<br />
Sonntagmorgen um zehn (1947 bis 72) und<br />
ein Muss bei uns zu Hause“. Ein Mal im<br />
Monat gab’s Kasperletheater. – Und 1959<br />
durfte ich den „Onkel Tobias“ (Fritz Genschow)<br />
dann sogar live mit seinen Funkkindern<br />
erleben, bei dem Märchenspiel „Hänsel<br />
und Gretel“ im Titania-Palast in Berlin-Steglitz.<br />
Das war der Höhepunkt der Vorschulzeit!<br />
<strong>Der</strong> Mann der Stunde war freilich Hans<br />
Rosenthal, der bis zu zehn Sendungen<br />
wöchentlich moderierte, die meisten davon<br />
wurden zu Klassikern wie „Wer fragt –<br />
gewinnt“, (1954 bis 74), „Allein gegen<br />
alle“ (1963 bis 77, 161 Mal, mit der<br />
unheimlichen Stimme des „Zwerg Allwissend“,<br />
der den gespannten Zuhörern die<br />
Lösungen verriet) und „Das klingende Sonntagsrätsel“,<br />
jeden Sonntag um 9 Uhr ab<br />
1965. Da konnte fleißig mitgerätselt werden,<br />
was meine Oma und ich auch oft taten<br />
– aber nie etwas gewannen.<br />
„Die Insulaner“ (1948 bis 64) von<br />
Günther Neumann mit Ewald Wenck und<br />
Tatjana Sais liefen immer samstags, wenn<br />
auch nicht allzu regelmäßig und wurden zu<br />
Klassikern. „Die Insulaner“, das waren wir<br />
Berliner, die nun zusehen mussten wie sie<br />
sich in ihrer geteilten Stadt organisierten. Die<br />
Sendung war trotz – und vielleicht auch<br />
gerade deshalb – ein absoluter Renner und<br />
genießt bis heute Kultstatus, ein liebenswertes<br />
Trostpflästerchen für die Berliner und<br />
ihren besonderen Status. – In dem Zusammenhang<br />
sei auch auf die Sendung „Musik<br />
kennt keine Grenzen“ verwiesen, in der<br />
Musikwünsche erfüllt und Grüße „von hüben<br />
nach drüben“ erfüllt wurden.<br />
2004 verstarb im Alter von 99 Jahren<br />
John Hendrik, ein Radiomoderator der alten<br />
Impressum<br />
„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />
Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />
Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />
Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Anzeigen: Roland Hermsdörfer<br />
Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Satz: www.mediengarten-eden.de, Druck: aroprint<br />
Schule, der mit seiner sonoren und höflichen<br />
Art ein Liebling besonders der reiferen<br />
Generation wurde. „Club 18“ (eine Jazz-<br />
Sendung) und „Zweites Frühstück mit John<br />
Hendrik“ waren seine Kultsendungen.<br />
Zeitsprung. Knapp zehn Jahre später war<br />
ich ein begeisterter Musikkonsument geworden<br />
und schnitt mit meinem „TK 146“-<br />
Vierspurgerät nach einem genauen Zeitplan<br />
Musiksendungen und Features im Radio mit.<br />
U. a: Montag: „Schlager der Woche“, Dienstag:<br />
„Ewalds Schlagerparade“ (mit Ewald<br />
Wenck, „Opi Dopi“), Mittwoch: „Barry Graves“,<br />
Donnerstag: „Hey Music“ mit Jürgen<br />
Jürgens, Samstag: “Evergreens à gogo“ mit<br />
Lord Knud, „<strong>Der</strong> RIAS-Treffpunkt“, Sonntag:<br />
„Sounds like Sunday“ (BFBS), „Die Schlagerkassette<br />
mit Gregor Rottschalk, (der leider<br />
immer in die Songs reinredete und mir so<br />
manche Aufnahme vergällte). <strong>Der</strong> RIAS-<br />
Treffpunkt erfüllte samstags immer Hörerwünsche,<br />
unterbrochen durch kleine Reportagen.<br />
Das war dann Pflichtprogramm.<br />
Die „Schlager der Woche“ (Berliner Slogan:<br />
„Schlage die Woche“) wurden von<br />
1947 bis 85 produziert 1916 Sendungen),<br />
unter anderem moderierte Fred Ignor 15<br />
Jahre lang und dann ab 1968 bis zum Ende<br />
Lord Knud, („Oki Doki“), der sich allerdings<br />
– bedingt durch seine enge Freundschaft mit<br />
Wolfgang Neuss – so sehr vom vorgegebenen<br />
Schema entfernte, dass man ihm<br />
schlussendlich kündigte.<br />
Auch wenn hier viele Autoren und<br />
Moderatoren unerwähnt bleiben müssen<br />
(Nero Brandenburg, Olaf Leitner, der großartige<br />
Kai Bloemer), so darf mein absoluter<br />
Favorit nicht fehlen, jemand, der das Radio<br />
revolutionierte und leider viel zu früh verstarb:<br />
Barry Graves(1942 bis 94), der<br />
Mann, der die ersten Themennächte produzierte<br />
(„Graves bei Nacht“, „Treffpunkt Pop<br />
Show“) und dem Zuhörer sowohl die amerikanischen<br />
als auch die angloamerikanischen<br />
Mythen näher brachte. Ihm gelang es wie<br />
niemand anderem zuvor und danach den<br />
sozialkulturellen Rahmen des Showbiz exakt<br />
auszuleuchten.<br />
Ihm ist auch dieser Artikel gewidmet.<br />
Von Michael Asad<br />
Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495
<strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> <br />
Seite 16<br />
Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />
Anzeige<br />
Unser Suchbild zeigt ein Motiv aus Burghaig,<br />
mit einer Ansicht der ehemaligen Gaststätte<br />
„Zum Adler“. Wieder hat die Technik acht<br />
Fehler eingebaut, die es zu finden gilt.<br />
Zu gewinnen gibt es diesmal 3x je einen<br />
Gutschein in Höhe von 15 Euro von WEISS.<br />
Senden Sie Ihre richtigen Lösungen bis zum<br />
10. Februar <strong>2011</strong> an unsere Adresse:<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen,<br />
wir rufen zurück!<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
nicht möglich.<br />
Gewinner je eines Einkaufs-Gutscheines von<br />
real im Wert von 20 Euro sind:<br />
Heidi Zettel, Thurnau<br />
Else Semmelmann, Kulmbach<br />
Markus Seck, Mainleus<br />
(Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.)<br />
Bierstädter Auslagestellen:<br />
Kulmbach:<br />
Buchhandlung Friedrich,<br />
Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />
Lotto-Toto Hofmann,<br />
Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />
Parfümerie Benker,<br />
Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />
Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />
Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />
Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />
Stadtbücherei Kulmbach,<br />
Bäckerei Schwab (Herlas),<br />
Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />
Reiner WohnSinn,<br />
Getränke Meister (Niederndobrach),<br />
Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />
Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />
Galerie Ludwig,<br />
Bäckerei Dumler (Burghaig)<br />
Untersteinach:<br />
Lotto-Toto Rauh<br />
Stadtsteinach:<br />
Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />
Getränkestadl Schübel<br />
Bäckerei Groß<br />
Neuenmarkt:<br />
Edeka-aktiv-Markt<br />
Wirsberg:<br />
Reiterhof Wirsberg,<br />
Bäckerei Lerner<br />
Himmelkron:<br />
Frischemarkt Teupert,<br />
Conf. Esther (Lanzendorf)<br />
Neudrossenfeld:<br />
Edeka-Markt<br />
Metzgerei Weiß<br />
Thurnau:<br />
Buchhandlung Häußinger,<br />
Bäckerei Vogel,<br />
Getränke Heitmann<br />
Kasendorf:<br />
Bäckerei Müller<br />
Fölschnitz:<br />
Metzgerei Wehner<br />
Trebgast:<br />
Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />
Getränkehandel Haberstumpf<br />
Guttenberg:<br />
Kiosk Bräutigam<br />
Marktleugast:<br />
Lotto-Toto Greim<br />
Marktschorgast:<br />
Lotto Toto, Hauptstraße<br />
Grafengehaig:<br />
Unner Lädla<br />
Mainleus:<br />
Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />
Getränke Stummer,<br />
Maintal-Galerie<br />
Wernstein:<br />
Werkstatt-Galerie Friedrich<br />
Schwarzach:<br />
Oberer Wirt<br />
Presseck:<br />
Apotheke, Rathaus<br />
Katschenreuth:<br />
Getränke Rausch<br />
Altenkunstadt:<br />
Reiseland im BAUR<br />
Burgkunstadt:<br />
Reisebüro Schaffranek<br />
Kronach:<br />
ReiseCenter am Marienplatz<br />
Lindau:<br />
Bäckerei Schwab<br />
Helmbrechts:<br />
Stoffwerk,<br />
Bindlach:<br />
Haarstudio Schmeißer,<br />
Rathaus<br />
Emtmannsberg:<br />
Rollo Raab<br />
Pegnitz:<br />
Rollo Raab-Ärztehaus<br />
Weidenberg:<br />
Markgrafen-Getränke<br />
Bayreuth:<br />
Metzgerei Weiss, Maxstraße<br />
Heinersreuth:<br />
Rest. Kastaniengarten<br />
Eckersdorf:<br />
Metzgerei Weiss-REWE<br />
Schönfeld:<br />
Gast. Schönfelder Hof<br />
Streitau:<br />
Schreibwaren Sonja Goller<br />
Verteilung an private Haushalte im<br />
Stadtgebiet sowie Teilverteilung über<br />
Fa. Schübel im Oberland, Fa. Haberstumpf<br />
im Südosten des Landkreises<br />
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