magazin - MEDIA Desk Deutschland
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Distribution<br />
Medienchronologischer<br />
Aufbruch<br />
Die vorbereitende Fördermaßnahme von <strong>MEDIA</strong> für Day &<br />
Date Verwertungsmodelle Eines der wichtigsten Themen<br />
auf der Agenda des <strong>MEDIA</strong> Programms ist die Veränderung<br />
des Vertriebssektors durch den Prozess der Digitalisierung.<br />
Hatte es leider nicht ganz ins Kino ge -<br />
schafft, wäre aber geeignet für ein Day<br />
& Date-Projekt: die britische Rock ’n’<br />
Roll Komödie »You Instead« von David<br />
Mackenzie (2011).<br />
Emmanuel Cocq und Emmanuel Joly,<br />
die beiden Koordinatoren der »Preparatory<br />
Action« in Brüssel.<br />
In diesem Zusammenhang wurde 2012 die vorbereitende Fördermaßnahme »Circulation<br />
of Films in the Digital Era« lanciert, um herauszufinden, welche neuen<br />
Vertriebsmodelle den technologischen Entwicklungen der Industrie gerecht werden<br />
und längerfristige wirtschaftliche Effekte generieren können. ›Day & Date‹<br />
ist das Schlagwort, das bereits seit einigen Jahren innerhalb der europäischen<br />
In dustrie kontrovers diskutiert wird und nun, nach Veröffentlichung der Förderergebnisse,<br />
die Debatte erneut anfeuert.<br />
ZIEL UND AUFTRAG Im Oktober 2011 hat das europäische Parlament ein Gesamtbudget<br />
von zwei Millionen Euro für die sogenannte ›Preparatory Action‹ bewilligt, um<br />
neue Formen des Vertriebs zu testen. Die Kommission will herausfinden, ob und<br />
welche Modelle für die zeitgleiche Herausgabe eines Filmes im Kino, auf einer<br />
VoD-Plattform, DVD usw., in mehreren europäischen Territorien praktikabel und<br />
erfolgsversprechend sind. »Denn«, so die Leiterin des <strong>MEDIA</strong> Programms Aviva<br />
Silver auf der Berlinale 2012, »die Online-Auswertung wird eine zentrale Rolle in<br />
unserer Förderstrategie spielen, da die größten Herausforderungen für die Filmindustrie<br />
die Globalisierung sowie die Digitalisierung auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette<br />
sind«.<br />
Auch die EU-Kommissarin für die digitale Agenda, Neelie Kroes, betonte im Rahmen<br />
eines Round Tables in Cannes letztes Jahr, durch das Aufbrechen der Me dien -<br />
chronologie »frustrierende Barrieren« aus dem Weg räumen zu wollen. Kroes will<br />
damit sowohl einen konkreten Vorstoß in Richtung Kampf gegen Piraterie unternehmen,<br />
vor allem aber sollen die Möglichkeiten, einen Film zu konsumieren, für<br />
den Zuschauer attraktiver und europäische Filme flächendeckend greifbarer<br />
werden.<br />
Die formulierten Zielvorgaben der »Preparatory Action« sind also erstens die Verbesserung<br />
der Vertriebsbedingungen für europäische Filme innerhalb der EU,<br />
zweitens eine wachsende Zuschauerbindung an europäische Filme sowie drittens<br />
die Schaffung einer größeren Transparenz hinsichtlich verschiedener Geschäftsmodelle,<br />
die sich ergänzende Distributionsplattformen umfassen.<br />
DIE PROJEKTE Aufgerufen, Vorschläge für neue Modelle einzureichen, waren europäische<br />
Konsortien aus Verleihern, Weltvertrieben, Kinos, Sendern, Produzenten etc.<br />
Im Oktober 2012 wurden die Ergebnisse schließlich veröffentlicht. Folgende drei<br />
Vorschläge von insgesamt fünf Einreichungen wurden zur Förderung ausgewählt:<br />
Wild Bunch erhält 500.000 Euro für Speed Bunch, das im Rahmen des paneuropä -<br />
ischen Netzwerks mit Wild Bunch Distribution (FR), Wilde Side (FR), Filmonline<br />
(FR), Elle Driver (FR), Wild Bunch Germany, BMI Distribution (IT) und Vertigo (ES)<br />
durchgeführt wird.<br />
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