Ausgabe 2 - Sonnenhof-Gemeinde

Titelthema
„So war das damals!“
Sich erinnern, verdrängen und gedenken
von Jens Adam
Die Sache ums Gedächtnis
Erinnern Sie sich noch an das Titelthema
des letzten Gemeindebriefs? Sicher
tun Sie es: „Vergiss Gott nicht – Gott
vergisst Dich nicht“. Hätten Sie beinahe
schon wieder vergessen?? Warum
bloß?
Vermutlich ist es schon länger her,
dass Sie die Texte und Gedanken von
Roland Kusterer dazu gelesen haben;
vermutlich haben Sie in der Zwischenzeit
schon viele andere Dinge gelesen:
Zeitung zum Beispiel, oder auch ein
Buch. Und so manches werden Sie
erlebt haben, was seitdem geschehen
ist: Negatives und Positives, Schönes
und Gutes, Bereicherndes und solches,
was man lieber verdrängt.
Wie war das? „…, was man lieber verdrängt“?
Es ist schon eine besondere
Sache um unser Erinnerungsvermögen.
Gar nicht schlecht, sich das einmal
wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Erinnern als Vorgang
Wenn unser Gedächtnis so etwas wie
eine Festplatte eines Computers wäre,
dann wäre es bestimmt leichter, so
etwas wie “Gedächtnis“ oder „Sich-
Erinnern“ zu definieren. Der Prozess
des Erinnerns wäre dann einfach so,
als ob unterschiedliche Mengen an
Informationen, die wir erhalten und
abgespeichert haben, jederzeit auf
Abruf stünden und bei Bedarf reaktiviert
würden. Doch so ist es eben nicht
um das menschliche Gehirn und schon
gar nicht um das „Sich-Erinnern“ bestellt.
Speicherplatz hat unser
Gehirn genug. Aber Gott sei Dank
ist es keine Festplatte, und mit Sicherheit
ist „Gedächtnis“
und „Sich-
Erinnern“ mehr und anderes als die
biochemisch-medizinisch zu beschreibende
Fähigkeit des Gehirns, Synapsenbildungen
und Proteinsynthesen
vornehmen zu können. Erinnern ist ein
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