DIE CHEMISCHE INDUSTRIE - NIW
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Umsatzentwicklung (Index 2008 = 100)<br />
ENTWICKLUNG UND STRUKTUREN DER BRANCHE<br />
4,8 %). Dabei war der starke Arbeitsplatzabbau in der ersten Hälfte des Jahrzehnts vornehmlich auf<br />
die Grundstoffchemie (-13 % von 2000 bis 2007) zurückzuführen, während die Entwicklung in den<br />
anderen Teilsegmenten mit Ausnahme von Chemiefasern sehr viel moderater verlief bzw. gar Arbeitsplätze<br />
hinzugekommen sind (Agrarchemikalien).<br />
Abbildung 6 Entwicklung der Inlands- und Auslandsumsätze in der Chemischen Industrie und im<br />
Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland 2000 bis 2012<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Auslandsumsatz<br />
Chemie<br />
Auslandumsatz<br />
Verarb. Gewerbe<br />
Inlandsumsatz<br />
Chemie<br />
Inlandsumsatz<br />
Verarb. Gewerbe<br />
60<br />
50<br />
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />
Betriebe ab 20 Beschäftigte. – 2000-2008: WZ 2003; 2008-2012: WZ 2008.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt. - Berechnungen des <strong>NIW</strong>.<br />
Damit hat sich die Schere zwischen Produktions- und Beschäftigungsentwicklung von 2000 bis<br />
2006/2007 besonders stark geöffnet. Bei chemischen Grundstoffen und sonstigen chemischen Erzeugnissen<br />
ist die Arbeitsproduktivität in dieser Zeit um mehr als 25 % und damit stärker als in der<br />
Industrie insgesamt gestiegen (gut 20 %). Steigender Preisdruck im starken internationalen Wettbewerb<br />
verlangte eine immer effizientere Produktion, um die Stückkosten trotz steigender Preise von<br />
Energieträgern und Petrochemikalien sowie wachsender Nachfrage aus aufstrebenden Schwellenländern<br />
niedrig zu halten.<br />
In den Folgejahren bis 2010 blieb die Zahl der tätigen Personen annähernd unverändert (ca.<br />
311.000). Der krisenbedingte Rückgang im Jahr 2009, der in den meisten anderen Industriebranchen<br />
zu verzeichnen war, blieb über die Gesamtbranche betrachtet nahezu aus. Getragen von Instrumenten<br />
betrieblicher Personalpolitik (wie Arbeitszeitkonten, tarifliche Öffnungsklauseln) und ausgeweiteter<br />
Kurzarbeit sowie der Hoffnung auf einen schnellen Wiederaufschwung haben die Unternehmen in<br />
Deutschland – anders als in vielen anderen krisengeschüttelten Ländern – ihre Kernbelegschaften<br />
trotz des erheblichen Produktionseinbruchs gehalten und sich damit eine bessere Ausgangsposition<br />
geschaffen, um am globalen Nachfrageschub ab Ende 2009 partizipieren zu können (Cordes, Gehrke<br />
2011).<br />
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