27.02.2014 Aufrufe

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE - NIW

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE - NIW

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE - NIW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ENTWICKLUNGSTRENDS UND STRUKTURELLE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Somit werden auch in der Chemischen Industrie Innovationen in diesem Segment vorangetrieben<br />

(s. u.).<br />

INNOVATIONSTRENDS<br />

Obwohl die Chemische Industrie aufgrund der energieintensiven Produktion einerseits eindeutige<br />

Nachteile von der Energiewende in Deutschland hat, stellt diese auf der anderen Seite auch eine<br />

Chance dar. Aufgrund der Energiewende gibt es eine steigende Nachfrage nach hochwertigen innovativen<br />

Chemikalien. Die Veränderungen anderer Wirtschaftsbranchen wirkt sich also auf die Innovationstrends<br />

der Chemie als Lieferant von Vorprodukten aus: Da beispielsweise die Elektromobilität<br />

weiter an Bedeutung gewinnt, verzeichnet der Fahrzeugbau einen steigenden Elektronikanteil und<br />

einen vermehrten Einsatz von Polymeren, wovon Chemie-Unternehmen als Zulieferer profitieren<br />

können (IG BCE 2010). Außerdem setzt die Elektrotechnik vermehrt Brennstoff- und Solarzellen ein<br />

und das Baugewerbe beschäftigt sich zunehmend mit Gebäudeisolationen, was die Nachfrage nach<br />

Dämmmaterialien erhöht (VCI/Prognos 2012). Insgesamt sparen chemische Produkte mehr Treibhausgase<br />

ein, als bei ihrer Produktion entstehen (Commerzbank 2012). Somit tragen die Innovationen<br />

der Chemischen Industrie auch entscheidend dazu bei, die Energiewende umzusetzen.<br />

Aus den Expertengesprächen wurde außerdem deutlich, dass die Bevölkerungsveränderung die Innovationen<br />

der Chemischen Industrie beeinflusst. So liegt ein weiterer großer Innovationstrend im Bereich<br />

Gesundheit und Ernährung sowie Produkten bzw. Vorprodukten für grüne Gentechnik und Biotechnologie.<br />

Aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung wird sich das Welternährungsproblem in<br />

Zukunft verschärfen. Dies wird die Nachfrage nach chemischen Produkten zur Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion<br />

(wie Futtermitteladditive oder Pflanzenschutzmittel) weiter erhöhen. Angesichts<br />

der Alterung der Bevölkerung werden auch chemische Produkte für die Pharmaindustrie zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

In der Spezialchemie geht der Trend hin zu anwenderorientierten Systemlösungen und der Verknüpfung<br />

von Produkten und Dienstleistungen, wie Unternehmensvertreter bestätigten.<br />

Dazu kommt, dass sich sowohl Reichweite als auch Geschwindigkeit von Innovationen verändern.<br />

Innovationen verbreiten sich künftig weiter und schneller. Trotz aufholender Schwellenländer bleiben<br />

die Industrieländer dabei „Innovationsmotoren“ (VCI/Prognos 2012).<br />

3.3 STANDORTSPEZIFIKA IN DEUTSCHLAND<br />

Positive und negative Aspekte des Standorts Deutschlands können die Entwicklung der deutschen<br />

Chemischen Industrie beeinflussen.<br />

Hohe Energiekosten sind der wohl größte Nachteil des Standortes Deutschland (siehe auch Abschnitt<br />

2.1). Aber nicht nur die hohen Kosten an sich stellen einen Wettbewerbsnachteil der deutschen<br />

Chemischen Industrie gegenüber ausländischen Mitbewerbern dar, sondern vor allem die fehlende<br />

Planungssicherheit bezüglich der Energiekostenentwicklung. Für die rund 140 Unternehmen, die von<br />

der EEG-Umlage befreit sind, ist außerdem fraglich, ob dies auch zukünftig möglich sein wird. Die EU<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!