27.02.2014 Aufrufe

Asien Kurier Weitgehend heitere Aussichten (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Nr. 1 / 2008 Jahrgang 2<br />

<br />

<br />

<br />

www.asienkurier.com<br />

<strong>Weitgehend</strong> <strong>heitere</strong> <strong>Aussichten</strong><br />

<br />

<br />

<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

<strong>Asien</strong><br />

<strong>Weitgehend</strong> <strong>heitere</strong> <strong>Aussichten</strong> 1<br />

Brunei<br />

Wachstumsfelder Petrochemie 4<br />

und Logistik<br />

China<br />

Striktes Arbeitsrecht in Kraft 6<br />

Gute Produkte oder 9<br />

Qualitätsmängel<br />

Photonik-Märkte EU und China 10<br />

Von Dr. Monika Stärk in Hamburg. Die Autorin ist geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des OAV.<br />

Aus deutscher Perspektive<br />

gibt es die eine oder andere Wolke,<br />

die den deutsch-asiatischen<br />

Himmel derzeit trübt. <strong>Weitgehend</strong><br />

sind diese Eintrübungen<br />

hausgemacht – die öffentlichen<br />

Diskussionen über die Entwicklung<br />

<strong>Asien</strong>s und mögliche Auswirkungen<br />

auf die deutsche Gesellschaft<br />

waren wenig hilfreich<br />

für das bilaterale Einvernehmen<br />

und auch hinderlich für die innenpolitischen<br />

Prozesse hin zu<br />

einer weiter gestärkten internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Dass sich solche Fehlwahrnehmungen<br />

2008 von selbst verflüchtigen,<br />

ist wenig wahrscheinlich.<br />

Ihnen entgegenzuarbeiten und<br />

an ihrer Stelle positive Vorschläge<br />

zu einer beiderseits gedeihlichen<br />

deutsch-asiatischen Zusammenarbeit<br />

zu setzen, wird eine zentrale<br />

Aufgabe bleiben. Daran sollten<br />

sich auch deutsche Unternehmen<br />

beteiligen – schließlich ist eine<br />

fruchtbare Partnerschaft in Zeiten<br />

zunehmend verschärfter internationaler<br />

Konkurrenz auch Basis für<br />

dauerhaft erfolgreiche Geschäfte.<br />

In den Blick der internationalen<br />

Öffentlichkeit wird <strong>Asien</strong> 2008<br />

einmal mehr wegen sportlicher<br />

Großereignisse treten. Der Auftritt<br />

der Volksrepublik China bei den<br />

Olympischen Spielen wird dabei<br />

mit besonderer Aufmerksamkeit<br />

verfolgt. Und wir können davon<br />

ausgehen, dass er mit besonderer<br />

Perfektion über die Bühne gehen<br />

wird. Dies gilt nicht nur für die<br />

Sportveranstaltungen selbst. Beijing<br />

wird alles daran setzen, das<br />

Land auch anderweitig in bestem<br />

Licht zu präsentieren. Die Themen,<br />

die hier ins Spiel kommen,<br />

weisen über China hinaus und<br />

sind Leitmotiv für beinahe die<br />

gesamte asiatische Landkarte: innenpolitische<br />

Stabilität, gewollte<br />

Konjunkturdämpfung, Währungsfragen<br />

und Umweltthemen.<br />

Ein entscheidender Faktor der<br />

Konjunkturentwicklung könnte in<br />

zahlreichen asiatischen Ländern<br />

2008 die Entwicklung in den USA<br />

Schenker<br />

China / Kambodscha / Vietnam<br />

Standort zu teuer 11<br />

Hongkong<br />

Fit für die Zukunft 13<br />

Indien<br />

Probleme erkannt - 15<br />

Lösungen angestrebt<br />

Japan<br />

Absatznischen für Roboter 17<br />

Thailand<br />

Good bye Dr. Strunk 18<br />

Thailand setzt auf 19<br />

umweltfreundliche Autos<br />

Schwierige Koalitionsbildung 20<br />

Vietnam<br />

Automobilabsatz gewinnt 21<br />

an Fahrt<br />

Business-Handbuch Vietnam 22<br />

Buchrezension<br />

Staat und Demokratie in <strong>Asien</strong> 23<br />

Währungen in <strong>Asien</strong> 24<br />

Wirtschaftsdaten und Charts 24<br />

sein. Sollte sich die Prognose eines<br />

amerikanischen Konjunkturtiefs<br />

bewahrheiten, wird sich erweisen<br />

müssen, wie sehr sich die asiatischen<br />

Länder vom US-Export<br />

unabhängig gemacht haben und inwieweit<br />

allen voran China die Rolle<br />

einer Weltwirtschaftslokomotive<br />

1


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

einnehmen kann. Auch eine Finanzkrise wäre im<br />

kommenden Jahr eine importierte – derzeit gibt es<br />

aber keine Anzeichen dafür, dass die amerikanische<br />

Subprimekrise in <strong>Asien</strong> Schäden hinterlässt. Im Gegenteil,<br />

asiatische Institute wirken stabilisierend auf<br />

die internationale Bankenwelt ein.<br />

Für das deutsche <strong>Asien</strong>geschäft werden sicherlich<br />

Währungsfragen eine zentrale Rolle spielen. Eine<br />

sachte Aufwertung des Renminbi gegenüber dem<br />

US-Dollar hilft dabei nur sehr bedingt, solange in<br />

China und andernorts der weiterhin starke Euro die<br />

Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte belastet.<br />

Allerdings hat der Eurokurs schon manche Schwelle<br />

überschritten, die zuvor als Schmerzgrenze ausgerufen<br />

worden war, ohne dass dies deutsche Ausfuhren<br />

beeinträchtigt hätte. Immerhin bleibt nach<br />

jüngsten WTO-Angaben auch 2007 Deutschland<br />

Für das deutsche <strong>Asien</strong>geschäft<br />

werden Währungsfragen eine<br />

zentrale Rolle spielen.<br />

weltweit größte Exportnation – vor China. Allerdings<br />

hat der vom EU-Binnenhandel dominierte deutsche<br />

Export weiterhin seine Potentiale in <strong>Asien</strong> nicht ausgeschöpft.<br />

Auch 2007 werden die Ausfuhren nach<br />

<strong>Asien</strong> den seit Jahren stabilen Anteil von gut neun<br />

Prozent nicht überschreiten. Marktanteile in <strong>Asien</strong>-<br />

Pazifik zu sichern, bleibt eine wesentliche Herausforderung<br />

der international aufgestellten deutschen<br />

Wirtschaft. Zunehmend geschieht dies allerdings<br />

auch über eigene Produktion in der Region.<br />

Neben dem Euro-Kurs wird immer wieder auch<br />

der regionale Freihandel als Wettbewerbsbarriere<br />

für europäische Unternehmen bewertet – zumindest<br />

soweit sie nicht in der Region vertreten sind,<br />

sondern über ihr Exportgeschäft am asiatischen<br />

Wachstum partizipieren. Die Dynamik asiatischer<br />

bilateraler Abkommen scheint etwas geschwächt,<br />

zumindest also sinkt der Takt, in dem neue Verhandlungen<br />

und Abschlüsse verkündet werden.<br />

Dass die Verhandlungen, die die EU nun mit Korea,<br />

Indien und der ASEAN aufgenommen hat,<br />

zu einem zügigen Abschluss kommen, ist mehr<br />

als zweifelhaft. Die Themen, die von der EU über<br />

Zollfragen hinaus in solchen besser als Economic<br />

Partnership Agreements zu fassenden Abkommen<br />

verfolgt werden, stehen auch 2008 hoch auf der Tagesordnung:<br />

Schutz geistigen Eigentums, Zusammenarbeit<br />

bei der Entwicklung technischer Standards<br />

und Marktzugang bei Dienstleistungen.<br />

Auch politisch verspricht das Jahr 2008 spannend<br />

zu werden. In einer Reihe der südostasiatischen<br />

Länder müssen sich halbwegs etablierte<br />

Demokratien bewähren. In Thailand dürften mit<br />

den Wahlen Ende Dezember die politischen Weichen<br />

gestellt sein – hoffentlich in Richtung innenpolitischer<br />

Stabilität und einer handlungsfähigen


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Regierung, die den bisherigen<br />

wirtschaftspolitischen Kurs fortsetzt.<br />

Nicht ungefährdet ist auch<br />

das System ethnischer Harmonie<br />

trotz positiver Diskriminierung<br />

der Bevölkerungsmehrheit, das<br />

samen Kompromissen<br />

über die Lastenverteilung<br />

zwischen den entwickelten<br />

Volkswirtschaften<br />

und etablierten<br />

Klimasündern und den<br />

Ralph Rieth<br />

Die Dynamik asiatischer bilateraler<br />

Abkommen scheint etwas geschwächt.<br />

in den letzten Jahren als Basis<br />

des malaysischen Erfolgsmodells<br />

präsentiert wurde. Und in den<br />

Philippinen bleibt der Druck auf<br />

Präsidentin Macapagal-Arroyo<br />

bestehen. Wirtschaftspolitische<br />

Rahmenbedingungen für ausländische<br />

Unternehmen scheinen jedoch<br />

nirgendwo gefährdet.<br />

Das Geschäftsklima ist also<br />

positiv. Und auch der vieldiskutierte<br />

Klimawandel dürfte es<br />

nicht verhageln. Im Gegenteil:<br />

Während sich die internationale<br />

Politik beim Klimagipfel zu müh-<br />

Entwicklungsländern<br />

durchringt, deren Umsetzung<br />

noch eine Weile<br />

dauern dürfte, kann<br />

unmittelbar vor allem<br />

der Einsatz moderner<br />

Technologie Klimaund<br />

Umweltprobleme<br />

mindern. Hier haben<br />

deutsche Unternehmen<br />

wichtige Angebote zu<br />

machen, die hoffentlich<br />

zu aller Nutzen 2008<br />

auf breiter Basis angenommen<br />

werden. <br />

Politisch verspricht das Jahr 2008 spannend zu werden.<br />

In Thailand dürften mit den Wahlen Ende Dezember<br />

2007 die politischen Weichen gestellt sein. Unser Bild<br />

zeigt die Tempelruinen in Ayuthaya.<br />

Kontakt<br />

Ostasiatischer Verein e.V. (OAV)<br />

Dr. Monika Stärk<br />

Bleichenbrücke 9<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: 49 40 357559 0<br />

Fax: 49 40 357559 25<br />

Email: oav@oav.de<br />

Web: www.oav.de<br />

Deutscher Außenhandel mit <strong>Asien</strong> Pazifik<br />

Land Importe [in Mio. Euro] Exporte [in Mio. Euro]<br />

Jan. - Jun<br />

2007<br />

Jan. - Jun.<br />

2006<br />

Jan. - Jun<br />

2007<br />

Jan. - Jun.<br />

2006<br />

Veränderung<br />

Veränderung<br />

Australien 851,2 790,4 7,7 % 2.667,3 2.476,8 7,7 %<br />

China 25.188,2 22.688,5 11,0 % 13.965,0 12.106,1 15,4 %<br />

Hongkong 879,1 1.262,3 -30,3 % 2.253,4 2.227,1 1,2 %<br />

Indien 2.395,7 2.126,8 12,6 % 3.345,7 2.838,6 17,9 %<br />

Indonesien 1.551,4 1.285,6 20,7 % 720,9 715,6 0,7 %<br />

Japan 12.134,7 11.629,6 4,3 % 6.495,6 6.613,6 -1,8 %<br />

Korea (Süd) 4.733,8 4.529,5 4,5 % 4.334,4 3.965,4 9,3 %<br />

Malaysia 2.168,4 1.957,6 10,8 % 2.141,9 1.655,9 29,3 %<br />

Philippinen 871,0 938,6 -7,2 % 464,6 575,0 -19,2 %<br />

Singapur 1.978,5 2.278,2 -13,2 % 2.420,2 2.250,4 7,5 %<br />

Taiwan 2.905,4 2.902,2 0,1 % 2.322,6 2.093,9 10,9 %<br />

Thailand 1.498,8 1.311,4 14,3 % 1.137,3 1.087,0 4,6 %<br />

Vietnam 1.025,1 874,4 17,2 % 679,2 291,4 133,1 %<br />

Summe<br />

ASEAN<br />

Summe<br />

<strong>Asien</strong> Pazifik<br />

Deutschland<br />

gesamt<br />

9.246,8 8.819,4 4,8 % 7.616,9 6.622,1 15,0 %<br />

59.733,9 56.118,6 6,4 % 43.626,3 39.607,6 10,1 %<br />

380.900,0 354.100,0 7,6 % 478.500,0 430.100,0 11,3 %<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt Wiesbaden und OAV Hamburg.<br />

3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Brunei<br />

Wachstumsfelder<br />

Petrochemie und Logistik<br />

Von Thomas Hundt in Brunei. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />

u.a. in Malaysia.<br />

Siti Ismail<br />

Ob das Sultanat Brunei seine<br />

Gasförderung weiterhin zu höheren<br />

Weltmarktpreisen absetzt<br />

oder einen Teil günstig an lokale<br />

Betriebe aus der Petrochemie abgibt,<br />

ist noch nicht entschieden.<br />

Für das Gelingen der Projekte<br />

in einem neuen Industriepark<br />

müsste die Regierung Kennern<br />

zufolge das Gas langfristig verbilligt<br />

an Investoren abgeben.<br />

Ein bruneiisch-japanisches Joint<br />

Venture startet 2007 mit dem Bau<br />

eines Methanolwerkes. Eine Düngemittelfabrik<br />

soll folgen.<br />

Planungen für eine Aluminiumschmelze<br />

und einen<br />

Tiefseehafen liegen seit Jahren<br />

vor.<br />

Die Gasleitungen von<br />

den Bohrinseln vor Bruneis<br />

Westküste kommen in Sungai<br />

Liang an. Das Erdgas<br />

fördert das größte Unternehmen<br />

des Landes, Brunei Shell<br />

Petroleum (BSP). In Sungai Liang<br />

verarbeitet es das Joint Venture<br />

Brunei LNG (BLNG) zu Flüssiggas<br />

Erdgas gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen<br />

des Sultanats.<br />

(LNG). Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

gehört der bruneiischen<br />

Regierung (Anteil 50%), Shell<br />

(25%) und Mitsubishi (25%). Die<br />

jährliche Produktionsmenge von


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Langwierige Suche<br />

nach Investoren.<br />

etwa 7,2 Millionen Tonnen LNG<br />

wird mit Tankschiffen nach Japan<br />

und Südkorea exportiert und<br />

gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen<br />

des Sultanats. Die<br />

Verflüssigung von Gas wird als<br />

“Midstream”-Prozess bezeichnet.<br />

Die Idee für einen Industriepark<br />

in Sungai Liang ist es<br />

gewesen, nachgelagerte Verarbeitungsschritte<br />

von Gas<br />

(“Downstream”-Prozesse) anzusiedeln.<br />

Die Behörde Brunei Economic<br />

Development Board (BEDB)<br />

übernahm für diesen Zweck 270<br />

Hektar Land direkt neben dem<br />

Werk von BLNG. Der Masterplan<br />

des Industrieparks aus dem Jahr<br />

2004 sieht eine Methanolfabrik,<br />

ein Düngemittelwerk, ein Kraftwerk<br />

und Ansiedlungen von petrochemischen<br />

Betrieben sowie<br />

Herstellern von Nebenprodukten<br />

vor.<br />

Bestätigt ist der Bau der Methanolanlage<br />

durch das Joint Venture<br />

Brunei Methanol Company<br />

(BMC). Ihm gehören die Brunei<br />

National Petroleum Company sowie<br />

die beiden japanischen Firmen<br />

Mitsubishi Gas und Itochu<br />

Corporation an. Die Kosten belaufen<br />

sich auf etwa 270 Millionen<br />

Euro. Die Bauarbeiten sollten<br />

Ende 2007 beginnen, die Fabrik<br />

Ende 2009 fertiggestellt sein und<br />

2010 den Betrieb aufnehmen. Die<br />

Jahreskapazität wird circa 850.000<br />

Tonnen betragen. Mitsubishi Heavy<br />

Industries erhielt den Auftrag,<br />

das Werk zu planen und schlüsselfertig<br />

zu übergeben. Die Finanzierung<br />

stammt von der “Japan Bank<br />

for International Cooperation”.<br />

Der BEDB hofft, dass der<br />

Grundstoff Methanol vor Ort<br />

verwertet wird. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind äußerst<br />

vielfältig. Daher hält er mehrere<br />

Lizenzen zur Umwandlung von<br />

Methanol in verschiedene Derivate.<br />

Deren weltweiter Bedarf soll<br />

stark expandieren, meinen die<br />

Planer des Industrieparks. Sie suchen<br />

international nach Partnern,<br />

die entsprechende Technologien<br />

anbieten und sich in Sungai Liang<br />

engagieren wollen.<br />

Methanol scheint der Hoffnungsträger<br />

für die gesamte Region<br />

zu sein. Auch auf der Brunei<br />

vorgelagerten malaysischen Insel<br />

Labuan erweitert der Konzern<br />

Petronas seine Methanolanlage.<br />

Das Ausbau soll 2008 abgeschlossen<br />

werden und die Kapazität auf<br />

etwa 1,7 Millionen Jahrestonnen<br />

erhöhen. Die deutsche Firma Lurgi<br />

liefert die neue Produktionstechnik.<br />

Das Methanol wird zu<br />

Methylester und Formaldehyd<br />

weiterverarbeitet.<br />

Seit 2004 überlegt Brunei, ob<br />

ebenfalls eine Düngemittelfabrik<br />

in Sungai Liang errichtet werden<br />

soll. Dafür müsste Gas abgezweigt<br />

und ein langfristiger<br />

Liefervertrag zu günstigen Konditionen<br />

mit Investoren unterschrieben<br />

werden. Im September<br />

2004 kündigte der BEDB den Abschluss<br />

der Verhandlungen mit<br />

einem Konsortium bestehend aus<br />

den Firmen Incitec Pivot, Westside<br />

(beide Australien) und Mitsubishi<br />

an. Eine Absichtserklärung (MoU)<br />

wurde unterzeichnet. Die Partner<br />

planen Anlagen zur Herstellung<br />

von 2.500 Tonnen Ammoniak und<br />

3.500 Tonnen Harnstoff pro Tag.<br />

Mit diesem Ausstoß würde die<br />

weltweit größte Düngemittelfabrik<br />

entstehen. Der BEDB konnte<br />

im Oktober 2007 den Projektstart<br />

nicht bestätigen.<br />

Mehrere Jahre alt ist die Idee,<br />

einen Tiefseehafen für Containerschiffe<br />

in Bruneis Norden zu<br />

errichten. In einer Durchführbarkeitsstudie<br />

bescheinigte die<br />

britische Beratungsgesellschaft<br />

Halcrow 2003 dem Projekt gute<br />

Entwicklungschancen. Auch die<br />

Oxford Business Group hat im Juli<br />

2007 zu der Umsetzung geraten.<br />

Die Jahreskapazität soll nach der<br />

ersten Ausbauphase etwa 800.000<br />

TEU (twenty-foot equivalent units)<br />

betragen. Das Hafengelände und<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

dazugehörige Industrieflächen<br />

würden auf der Insel Muara Besar<br />

liegen, deren Fläche durch<br />

Aufschüttung auf 3 mal 6 km verdoppelt<br />

werden soll. Muara Besar<br />

liegt gegenüber dem bestehenden<br />

kleinen Containerhafen und ist 28<br />

km von der Hauptstadt Bandar<br />

Seri Begawan entfernt. Wegen der<br />

geringen industriellen Basis des<br />

Sultanats sehen die Planer den<br />

Hafen als internationalen Frachtumschlagplatz<br />

auf den asiatischen<br />

Seerouten. Der BEDB sucht international<br />

nach einem Konzessionspartner,<br />

der den Hafen betreibt<br />

und in deren Ausrüstung investiert.<br />

Als weiterer Partner soll eine<br />

Schiffsfrachtlinie gewonnen werden.<br />

Brunei ist bereit, 70 Prozent<br />

der Investitionskosten von ungefähr<br />

einer Milliarde Euro zu übernehmen.<br />

Die Basisinfrastruktur<br />

umfasst unter anderem die Landgewinnung,<br />

den Bau einer Brücke<br />

sowie des Kais.<br />

Die Planungen sehen neben dem<br />

Hafengelände eine Freihandelszone<br />

sowie Gewerbeflächen für Logistikbetriebe<br />

und Unternehmen<br />

aus dem Öl- und Gassektor vor.<br />

Die Insel soll auch eine Aluminiumschmelze<br />

aufnehmen. Der<br />

US-amerikanische Konzern Alcoa<br />

unterzeichnete mit dem BEDB bereits<br />

im September 2003 ein Absichtserklärung,<br />

die eine Durchführbarkeitsstudie<br />

vorsah. Der<br />

Weltmarktführer in diesem Produktsegment<br />

ist weiterhin an dem<br />

Projekt interessiert, falls Brunei<br />

Energie zu günstigen Konditionen<br />

anbieten könne. Die Schmelze benötigt<br />

rund 4.300 GWh Strom. Ein<br />

Kraftwerk mit einer Kapazität von<br />

500 MW müsste das Aluminiumwerk<br />

versorgen. Eine endgültige<br />

Entscheidung steht noch aus. <br />

Kontakt<br />

Brunei Economic<br />

Development Board<br />

Block 2K, Bangunan Kerajaan, Jln<br />

Ong Sum Ping<br />

Bandar Seri Begawan BA1311<br />

Brunei<br />

Tel.: 673 2230111<br />

Fax: 673 2230063<br />

Email: info@bedb.com.bn<br />

Web: www.bedb.com.bn<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

China<br />

Striktes Arbeitsrecht in Kraft<br />

Von Klaus Köhler in Hongkong. Der Autor ist Geschäftsführer der<br />

Klako Gruppe.<br />

“Mindestens 70 Menschen<br />

sind bei einem Grubenunglück<br />

in der ostchinesischen Provinz<br />

Shanxi ums Leben gekommen.<br />

Wie die Behörden mitteilten, ereignete<br />

sich in der Ruizhiyuan-<br />

Mine eine schwere Gasexplosion,<br />

deren Ursache zunächst nicht ermittelt<br />

werden konnte”, meldete<br />

Anfang Dezember die staatliche<br />

Nachrichtenagentur Xinhua.<br />

Die chinesischen Bergwerke gelten<br />

als die gefährlichsten der Welt.<br />

Im Jahr 2006 kamen amtlichen Angaben<br />

zufolge 4.700 Bergleute bei<br />

Unfällen ums Leben.<br />

Unabhängige Arbeiterorga<br />

n isat ionen<br />

sprechen von fast<br />

20.000 Todesfällen<br />

jedes Jahr. Im energiehungrigen<br />

China<br />

werden demnach Sicherheitsvorschriften<br />

oft einer größeren<br />

Produktion geopfert.<br />

Es sind bei weitem<br />

nicht nur Grubenarbeiter,<br />

die tagtäglich<br />

ihr Leben auf’s Spiel<br />

setzen. Wer in der<br />

Industrie seinen oft<br />

recht kargen Lohn<br />

verdient, geht ein erhebliches<br />

Risiko ein:<br />

je kleiner der Arbeitgeber desto<br />

wahrscheinlicher sind Unfälle;<br />

die Chance zu verunglücken, ist<br />

in den mittleren und westlichen<br />

Provinzen des Riesenreichs größer<br />

als an der Ostküste.<br />

Arbeitsgesetze sind in China<br />

ein relativ neues Phänomen;<br />

das erste umfassende Gesetz trat<br />

1994 in Kraft. Nicht nur vor dem<br />

Hintergrund der bekanntgewordenen,<br />

aktuellen Unfälle, sah sich<br />

die Regierung in Beijing zur Novellierung<br />

des Gesetzes verlasst.<br />

Das neue Recht soll einen Teil<br />

der unzulänglichen Arbeitsplatz-<br />

Jiang<br />

Zustände beseitigen; es passierte<br />

das Parlament (“Nationaler Volkskongress”)<br />

am 29. Juni 2007. Zuvor<br />

erhielten Arbeiter in kleinen<br />

und mittelständischen Betrieben,<br />

wenn überhaupt, dann nur einen<br />

kurzzeitigen Vertrag. Er bot dem<br />

Arbeitgeber die Flexibilität, die erfahrenen<br />

Mitarbeiter gegen billige,<br />

neue Jobsuchende auszutauschen.<br />

Überstunden wurden häufig nicht<br />

bezahlt, erzwungene Arbeit war<br />

keine Ausnahme.<br />

Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />

soll die Mitarbeiter durch eine<br />

Arbeiter in kleinen und mittelständischen Betrieben erhielt bislang, wenn<br />

überhaupt, nur einen kurzzeitigen Vertrag.<br />

“Arbeitnehmer-freundliche” Umgebung<br />

wirkungsvoll schützen.<br />

Egal ob lokale oder auslandsinvestierte<br />

Unternehmen: Das “Labor<br />

Contract Law” (LCL) tritt am<br />

1. Januar 2008 in Kraft und setzt<br />

viele Firmen unter Druck, die<br />

nunmehr ihre Personalpolitik restrukturieren<br />

müssen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> beschreibt Ihnen<br />

die wichtigsten Veränderungen.<br />

Schriftlicher Arbeitsvertrag<br />

Spätestens einen Monat nach<br />

Arbeitsaufnahme, muss der neue<br />

Mitarbeiter einen schriftlichen<br />

Arbeitsvertrag erhalten. Sollte der<br />

Arbeitgeber diesen Vertrag nicht<br />

rechtzeitig mit dem Arbeitnehmer<br />

unterzeichnen, ist das Unternehmen<br />

zur doppelten Lohn- oder<br />

Gehaltszahlung verpflichtet, bis<br />

der Vertrag von beiden Seiten unterschrieben<br />

ist. Jedoch muss der<br />

Arbeitnehmer den Strafzuschlag<br />

auch einfordern. Mündliche Verträge<br />

dürfen nur bei Teilzeitjobs<br />

von nicht länger als vier Stunden<br />

am Tag und bis zu 24 Stunden im<br />

Monat vereinbart werden.<br />

Vertragsdauer<br />

Es ist erklärte Absicht des Parlaments<br />

langfristige Arbeitsverhältnisse<br />

zu fördern. Ab Jahresbeginn<br />

haben Firmen bei allen neu abgeschlossenen<br />

Verträgen<br />

die Wahl, sich für unbefristete<br />

oder zeitlich<br />

begrenzte Abkommen<br />

zu entscheiden. Der<br />

Mitarbeiter muss unbefristet<br />

eingestellt<br />

werden, sobald er für<br />

das Unternehmen bereits<br />

mehr als zehn<br />

Jahre gearbeitet hat,<br />

oder zwei befristete<br />

Jobs vollendete.<br />

Arbeitsvertrag<br />

Mit einem gut entworfenen<br />

Arbeitsvertrag,<br />

der auf doppeldeutige<br />

Klauseln<br />

verzichtet, in chinesicher Sprache<br />

(zwingend) und zusätzlich in Englisch<br />

(für ausländische Firmen),<br />

lassen sich zukünftige Fehlinterpretationen<br />

und Missverständnisse<br />

vermeiden.<br />

Probezeit<br />

Wie in den meisten Staaten üblich,<br />

hängt die Probezeit von der<br />

Vertragslaufzeit ab. Dem Mitarbeiter<br />

müssen mindestens 80 Prozent<br />

seines vertraglich vereinbarten<br />

Lohns bezahlt werden. Übersteigt<br />

die Probezeit die gesetzlichen<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Limits, so ist das Unternehmen<br />

zur Entschädigungszahlung verpflichtet.<br />

JOBDAUER LÄNGSTE<br />

PROBEZEIT<br />

bis zu 1 Jahr 1 Monat<br />

1 - 3 Jahre 2 Monate<br />

mehr als 3 6 Monate<br />

Jahre oder<br />

unbefristet<br />

Wettbewerbsverbot<br />

Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />

gilt ab dem<br />

1. Januar 2008 !<br />

Jop-Hopping ist weitverbreitet<br />

und in einer Zeit zunehmenden<br />

Technologie-Transfers nach China<br />

ein drängendes Problem. Das<br />

neue Gesetz verlangt explizit die<br />

Definition von Umfang, regionalen<br />

Gebiet und zeitlicher Befristung<br />

einer Konkurrenz-Ausschlussklausel,<br />

deren Zeitraum<br />

auf zwei Jahre beschränkt ist. Für<br />

deren Laufzeit können Arbeitgeber<br />

und -nehmer eine einmalige<br />

oder regelmäßige Abfindung vereinbaren.<br />

Das Wettbewerbsverbot<br />

ist auf das Management und<br />

wichtige Mitarbeiter, die Zugang<br />

zum geistigen Eigentum des Unternehmens<br />

haben, beschränkt.<br />

Verstöße gegen diese Klausel und<br />

ein vom ehemaligen Mitarbeiter<br />

verursachter möglicher Schaden<br />

sind nicht mehr, wie bisher, auf<br />

das Dreifache der Abfindung beschränkt.<br />

Fortbildung<br />

Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />

legt den Parteien eine Loyalitätsklausel<br />

nach der Fortbildung<br />

nahe: Kündigt der Arbeitnehmer<br />

während dieser Zeit, so ist er zum<br />

Schadensersatz verpflichtet.<br />

Kündigung<br />

Überflüssige Mitarbeiter darf<br />

das Unternehmen in bestimmten<br />

Fällen kündigen:<br />

- wenn die Firma restrukturiert<br />

wird oder nach geltenden<br />

Recht insolvent ist,<br />

- bei erheblichen Problemen<br />

in der Produktion und/<br />

oder dem Management,<br />

- beim Umzug des Betriebs,<br />

Aufbau neuer Produktionslinien<br />

und/oder<br />

technischen Sanierungen,<br />

- bei einem erheblichen<br />

Verstoß des Mitarbeiters gegen<br />

die unternehmenseigenen<br />

Regeln,<br />

- bei einem erheblichen<br />

Pflichtversäumnis, Inkompetenz<br />

oder Arbeitsunfähigkeit.<br />

Abfindungen<br />

Ähnlich dem bisherigen Recht<br />

muss auch zukünftig dem gekündigten<br />

Arbeitnehmer eine<br />

Abfindung gezahlt werden. Neu<br />

hingegen ist die verpflichtende<br />

Zahlung, wenn das Unternehmen<br />

einen zeitlich befristeten<br />

Vertrag nicht verlängert. Es sei<br />

denn, dass das Mitarbeiter eine<br />

Weiterbeschäftigung zu gleichen<br />

oder besseren Bedingungen abgelehnt<br />

hat, oder das Arbeitsverhältnis<br />

im gegenseitigen Einverständnis<br />

auf Veranlassung der<br />

Firma beendet wird. Die Höhe<br />

der Abfindung soll dem Gehalt<br />

multipliziert mit der Zahl der Beschäftigungsjahre<br />

entsprechen.<br />

Für hochbezahlte Mitarbeiter hat<br />

der Gesetzgeber den Umfang der<br />

Abfindung limitiert.<br />

Interne Unternehmensregeln<br />

Flexibel, sicher und zuverlässig<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

WIR HABEN DEN SCHWARZEN GÜRTEL –<br />

IM ASIEN-KURIER-EXPRESS-GESCHÄFT!<br />

Auf der Straße, per Luftfracht, über den Seeweg<br />

oder direkt von Haus zu Haus – und zwar weltweit.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: 0800 2574239<br />

(kostenfrei)<br />

ALPHA Express & <strong>Kurier</strong>system GmbH · www.alphacargo.de<br />

Regional verbunden – weltweit aktiv.<br />

Interne Arbeitsbestimmungen<br />

müssen die Betriebe zukünftig<br />

mit den Beschäftigten, ihren Repräsentanten<br />

und/oder Gewerkschaftsfunktionären<br />

verhandeln.<br />

Die vereinbarten Regeln müssen<br />

für jeden sichtbar ausgehängt<br />

oder veröffentlicht werden. Hierzu<br />

gehören Entlohungen und andere<br />

Vergütungen, Arbeitszeiten,<br />

Urlaub und Feiertage, Arbeitssicherheit<br />

und Hygiene, Versicherungen,<br />

Zuschüsse, Ausbildung<br />

und Arbeitsdisziplin.<br />

Gewerkschaften<br />

Gewerkschaften soll die legitimen<br />

Rechte und Interessen der<br />

Beschäftigten sicherstellen und<br />

es wundert kaum, dass der sozialistische<br />

Staat ihre Rolle im<br />

neuen Recht gestärkt hat. Der<br />

Arbeitnehmerverband soll Manteltarifverträge<br />

aushandeln, bei<br />

der Erstellung von Arbeitsregeln<br />

assistieren und sich bei geplanten<br />

Massenentlassungen sowie bei<br />

auslaufenden Arbeitsverträgen<br />

äußern. Die Gewerkschaftsrechte<br />

bleiben eingeschränkt: In vielen<br />

Fällen wird die Arbeitnehmervertretung<br />

nur “informiert”<br />

oder “gehört”. Management-Entscheidungen<br />

dürfen die Gewerkschaften<br />

nicht blockieren.<br />

Arbeitsvermittler<br />

Wer sich als Unternehmer seine<br />

Mitarbeiter von einem Arbeitsvermittler<br />

organisieren läßt, muss<br />

die gestärkten Arbeiterrechte<br />

berücksichten. Verträge die im<br />

Auftrag einer Firma zwischen<br />

Arbeitnehmer und Vermittlungs-<br />

7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

büro geschlossen werden, müssen<br />

mit einer Mindestdauer von zwei<br />

Jahren zeitlich befristet sein. Mit<br />

den neuen strikteren Regeln wird<br />

deutlich, dass Arbeitsvermittler<br />

nur noch für ordentlich niedergelassene<br />

Unternehmen tätig werden<br />

dürfen.<br />

Ausländische Unternehmen<br />

Das neue Arbeitsrecht soll die<br />

grassierende Ausbeutung chinesischer<br />

Arbeiter bekämpfen.<br />

Doch inwieweit ist die Regierung<br />

imstande und bereit, die neuen<br />

Regeln durchzusetzen? Fehlinterpretationen<br />

und die Ausnutzung<br />

von Schlupflöchern auf lokaler<br />

Ebene sind zu erwarten. Für auslandsinvestierte<br />

Unternehmen mit<br />

guten Beziehungen zur Regierung<br />

kann das neue Recht vorteilhaft<br />

sein. Oder es führt zu steigenden<br />

Kosten, sollten die Behörden bei<br />

Ausländern das Gesetz strikter als<br />

bei lokalen Firmen auslegen.<br />

Zudem macht sich die von der<br />

Kommunistischen Partei kontrollierte<br />

Gewerkschaft (All China<br />

Federation of Trade Unions,<br />

ACFTU) immer stärker in ausländischen<br />

Betrieben breit. Der US-<br />

Retailer Wal Mart konnte seine<br />

Filialen zehn Jahre lang gewerkschaftsfrei<br />

halten. Im August<br />

2006 begann die ACFTU mit ihrem<br />

Aktionismus bei Wal Mart -<br />

und wie bei einem Flächenbrand<br />

6.607 Personen erhielten die<br />

Dezember-Ausgabe vom<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>.<br />

745 von ihnen haben promoviert<br />

oder sind Professoren.<br />

32 % leben in Deutschland,<br />

28 % in China, 14 % in Thailand.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-LeserInnen sind<br />

Unternehmer, leitende Expats,<br />

Wissenschaftler, Politiker.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden<br />

mit Inseraten in <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@asienkurier.com<br />

zogen die Gewerkschafter<br />

in anderen<br />

Supermärkten<br />

ein. Bis Ende 2007<br />

wollten sie sich in<br />

70 Prozent aller ausländischen<br />

Betriebe<br />

organisieren.<br />

W a h r s c h e i n -<br />

lich wird das neue<br />

Recht primär Firmen<br />

mit zeitlich<br />

befristeten Arbeitsverträgen<br />

betreffen,<br />

welche bei Nichtverlängerung<br />

Abfindungen<br />

zahlen<br />

müssen. Zu erwarten<br />

sind steigende<br />

Geschäftskosten,<br />

ein erhöhtes Personalrisiko<br />

und schwierigere Tarifverhandlungen.<br />

Obwohl das neue Gesetz die<br />

Arbeitsbedingungen verbessern<br />

soll, läßt es für größere Unternehmen<br />

ein paar Hintertüren offen.<br />

So kann der neue Strafzuschlag<br />

(doppelte Abfindung) bei nicht<br />

ausreichend begründeter Kündigung<br />

vor Vertragsablauf dazu<br />

führen, dass Mitarbeiter bereits<br />

dann entlassen werden, wenn sie<br />

noch keinen oder nur geringen<br />

Abfindungsanspruch haben.<br />

Das Top-Management sollte<br />

die finanziellen Konsequenzen<br />

hinsichtlich derzeitiger und zukünftiger<br />

Mitarbeiter bedenken,<br />

erforderliche Rückstellungen kalkulieren<br />

und Outsourcing-Alternativen<br />

diskutieren. Zu den<br />

ersten, wesentlichen Schritten<br />

gehören die arbeitsrechtliche Fortbildung<br />

in der Personalabteilung,<br />

sowie anderer Executives. In den<br />

Human Resources-Abteilungen<br />

müssen die Personalplanungen<br />

restrukturiert, alle Mitarbeiterverträge<br />

erneuert und neue Belegschafts-Strategien<br />

entwickelt<br />

werden. Arbeitsagenturverträge<br />

müssen dem neuen Recht angepasst<br />

werden.<br />

Alle Firmen sollten hausinterne<br />

Arbeitsregeln erlassen oder erneuern.<br />

Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />

gilt ab dem 1. Januar 2008 ! Von der<br />

Unternehmensgröße abhängig ist<br />

Jiang<br />

Riskanter Arbeitsplatz im Bergbau.<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

der Bedarf an Anti-Korruptions-,<br />

Wettbewerbverbots- und Geheimhaltungs-Zusatzvereinbarungen,<br />

sowie Geschäftsführungsregeln,<br />

welche das Unternehmen im Kündigungsfall<br />

schützen.<br />

Fazit<br />

Obwohl der Einfluss der Arbeitsvertragsreform<br />

stark von der<br />

Größe und Art des Unternehmens<br />

abhängt, werden ausländische<br />

Firmen ihre Wettbewerbsvorteile<br />

im Allgemeinen verlieren. Kann<br />

die Regierung das Recht wirklich<br />

durchsetzen und nehmen es die<br />

Arbeitsnehmer auch zur Kenntnis?<br />

Die Frage der praktischen<br />

Umsetzung bleibt ungelöst. Die<br />

Betriebe sollten zumindest eine<br />

realisierbare Strategie entwickeln,<br />

um gegen negative Einflüsse bei<br />

der Durchsetzung des Gesetzes<br />

gewappnet zu sein. <br />

Kontakt<br />

Klako Gruppe<br />

10A Seapower Ind. Centre<br />

177 Hoi Bun Road, Kwun Tong<br />

Kowloon, Hongkong<br />

Tel.: 852 2345 7555<br />

Fax: 852 2357 5666<br />

Email: info@klako.com<br />

Web: www.klakogroup.com<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Gute Produkte oder<br />

Qualitätsmängel?<br />

Von Daniel Müller in Münster.<br />

Der Fall Mattel machte es<br />

deutlich: Firmen, die Produkte<br />

von chinesischen Lieferanten beziehen,<br />

werden für auftretende<br />

Qualitätsmängel direkt verantwortlich<br />

gemacht.<br />

Welche Konsequenzen und<br />

Herausforderungen ergeben sich<br />

aus der stärkeren Gewichtung<br />

des Qualitätsaspektes für das Beschaffungsmanagement<br />

in China?<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> führte ein Interview<br />

Gerd Kerkhoff, geschäftsführender<br />

Mehrheitsgesellschafter und Gründer<br />

der Kerkhoff Gruppe.<br />

mit Kerkhoff Consulting, Europas<br />

führender Unternehmensberatung<br />

für Beschaffungsfragen.<br />

auch die Qualität der Produkte<br />

weiter verbessern, denn nur dann<br />

können sich die Unternehmen im<br />

globalen Markt behaupten. Die<br />

Folge: In China sind zunehmend<br />

Waren erhältlich, die mehr Knowhow<br />

und anspruchsvollere Produktionsstätten<br />

erfordern, insbesondere<br />

in der Küstenregion. Die<br />

Produktion von einfachen Massenwaren<br />

wird sich stärker in das<br />

chinesische Hinterland oder in<br />

andere Länder (Vietnam, Bangladesch)<br />

verlagern. Für Unternehmen<br />

bedeutet das, diese sich raferanten<br />

aus dem Reich der Mitte<br />

gelten die gleichen Qualitätsmaßstäbe<br />

wie für einen Lieferanten<br />

aus Westeuropa. In China muss<br />

die Kontrolle dazu wesentlich<br />

engmaschiger verlaufen. Denn<br />

viele chinesische Produzenten<br />

können hervorragende Qualität<br />

herstellen, haben aber noch eine<br />

zu hohe Ausschussquote. Dabei<br />

wird der Grundstein schon bei<br />

der sorgfältigen Auswahl des<br />

Geschäftspartners gelegt. Ganz<br />

wichtig: Ohne einen persönlichen<br />

Besuch der Produktionsanlagen<br />

vor Ort funktioniert es nicht. Entscheidend<br />

ist es, die Qualitätskontrollen<br />

laufend durchzuführen.<br />

Dafür sollte ein Qualitätssystem<br />

entwickelt und implementiert<br />

werden. Der erhöhte Aufwand<br />

rechnet sich in den allermeisten<br />

Fällen, da die Preisvorteile immens<br />

sind. Dennoch sollten die<br />

Unternehmen sich von dem Gedanken<br />

verabschieden, in China<br />

unter allen Umständen möglichst<br />

kostengünstig einkaufen zu wollen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Angesichts der<br />

zunehmenden Warenmängel<br />

kann China weiterhin ein verlässlicher<br />

Zulieferer für westliche Unternehmen<br />

sein? Wenn ja, unter<br />

welchen Bedingungen?<br />

Thomas Ripakewitz: Die aktuelle<br />

Berichterstattung konzentriert<br />

sich auf die Mängel, vernachlässigt<br />

aber die vielen guten Lieferantenbeziehungen.<br />

Laut einer<br />

Studie, die wir 2006 durchgeführt<br />

haben, berichten rund zwei Drittel<br />

der deutschen Unternehmen von<br />

positiven Erfahrungen in Niedriglohnländern,<br />

gerade einmal 7<br />

Prozent sind unzufrieden. Zudem<br />

gibt es ähnliche Skandalfälle auch<br />

mit deutschen Lieferanten. Insofern<br />

ist China ein verlässlicher Zulieferer<br />

und wird es auch bleiben.<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Die Aufgabe wird sein, unter den<br />

Lieferanten diejenigen herauszufiltern,<br />

die gute Qualität zu einem<br />

angemessenen Preis liefern. In<br />

einem ersten Schritt sollten lediglich<br />

unkritische und einfach<br />

herzustellende Produkte bezogen<br />

werden, wenn der Lieferant sich<br />

bewährt, kann man die Komplexität<br />

der zugelieferten Produkte<br />

erhöhen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Viele Experten<br />

prognostizieren, dass sich das<br />

chinesische Lohnniveau deutlich<br />

erhöhen wird. Welche Auswirkungen<br />

hat dies auf die Beschaffung<br />

in China? Und wie können<br />

sich Unternehmen darauf einstellen?<br />

Thomas Ripakewitz: Mit steigendem<br />

Lohnniveau wird sich<br />

2 Fotos: Kerkhoff Consulting GmbH<br />

Thomas Ripakewitz ist Partner und verantwortlich<br />

für den Bereich Beschaffung.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Qualitätsmängel<br />

in China – Berichte über gesundheitsgefährdende<br />

Bestandteile von<br />

Konsumgütern werfen die Frage<br />

auf, worauf Unternehmen achten<br />

müssen, wenn sie Produkte aus<br />

China einführen.<br />

Thomas Ripakewitz: Unternehmen<br />

sollten in jedem Fall auf die<br />

für sie notwendigen Qualitätsstandards<br />

achten; für einen Lie-<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

sant entwickelten Märkte ständig<br />

im Auge zu behalten, um von<br />

diesen Entwicklungen profitieren<br />

zu können. Dies erfordert eine<br />

dynamische Beschaffungsorganisation,<br />

die eine hohe Transparenz<br />

über Preis- und Leistungsniveaus<br />

in den globalen Märkten herstellt.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie haben zahlreiche<br />

mittelständische<br />

Unternehmen zur Beschaffung<br />

in China beraten.<br />

Auf welche Schwierigkeiten<br />

beziehungsweise<br />

Fehler stoßen Sie über alle<br />

Branchen?<br />

Thomas Ripakewitz: Der häufigste<br />

Fehler ist, dass Unternehmen<br />

zu schnell Erfolge sehen<br />

wollen und sich von potentiellen<br />

Einsparungen verleiten lassen.<br />

Solche „quick wins“ sind aber<br />

nur dann möglich, wenn ein bestimmtes<br />

Produkt schon zu akzeptabler<br />

Qualität produziert wird<br />

und maximal kleine Änderungen<br />

notwendig sind. China verfügt<br />

inzwischen über alle wichtigen<br />

Industrien, beispielsweise Automobilzulieferer,<br />

Elektronik- oder<br />

Halbleiterproduzenten. Möchte<br />

man diese Produkte aus China<br />

beziehen, so braucht es Geduld<br />

und Sorgfalt. Die Abstimmung<br />

von Muster und Testlieferung bis<br />

hin zur regelmäßigen Lieferung<br />

ist aufwendig, aber prinzipiell bei<br />

allen Lieferanten nötig. Selbst bei<br />

einfachen technischen Produkten<br />

Ohne einen persönlichen Besuch<br />

der Produktionsanlagen vor Ort<br />

funktioniert es nicht.<br />

sollte man eine Umstellungszeit<br />

von 6 bis 12 Monaten kalkulieren,<br />

bei technisch hochwertigen Produkten<br />

dauert dieser Zeitraum oft<br />

über ein Jahr.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Vor kurzem ist<br />

Ihr neues Buch „Erfolgsgarantie<br />

Einkaufsorganisation. Effiziente<br />

Strukturen zur Optimierung von<br />

Einkaufspreisen“ erschienen. Was<br />

sind die Erfolgsfaktoren einer effizienten<br />

Einkaufsstruktur?<br />

Gerd Kerkhoff: Für eine erfolgreiche<br />

Einkaufsorganisation sind<br />

drei Dinge entscheidend: Erstens,<br />

die Wahrnehmung der Beschaffung<br />

als ein Erfolgsbringer: Es gibt<br />

eine eigene Beschaffungsabteilung,<br />

die als Kompetenzcenter im<br />

Unternehmen gesehen wird. Zweitens<br />

eine flexible Prozessstruktur,<br />

die sich ständig überprüft und<br />

gegebenenfalls anpasst, mit automatisierten<br />

Abläufen bei den Standards<br />

und Konzentration auf<br />

die komplexeren Fragestellungen.<br />

Dritter Erfolgsfaktor<br />

sind qualifizierte und motivierte<br />

Mitarbeiter, die in der<br />

Lage sind, als Schnittstellenmanager<br />

Kompetenzen innerhalb<br />

und außerhalb des Unternehmens<br />

zusammenzubringen. <br />

Kontakt<br />

Kerkhoff Consulting GmbH<br />

Grafenberger Allee 125<br />

40237 Düsseldorf / Germany<br />

Tel.: 49 211 6218061-0<br />

Fax: 49 211 6218061-22<br />

Web: www.kerkhoff-consulting.<br />

com<br />

Photonik-Märkte EU-Länder und China<br />

Der Branchenverband Spectaris<br />

hat eine von der EU geförderte<br />

Studie zu den Photonik-<br />

Märkten in Europa und China<br />

herausgegeben.<br />

In den insgesamt sechs Kapiteln<br />

wird die Photonikindustrie<br />

der europäischen Länder<br />

Deutschland, Estland, Frankreich,<br />

Italien, Litauen sowie Polen<br />

ausführlich analysiert. Darüber<br />

hinaus gibt die Marktstudie<br />

einen guten Überblick über die<br />

rasante Entwicklung des chinesischen<br />

Marktes sowie die Handelsbeziehung<br />

europäischer<br />

Unternehmen nach China.<br />

Die EU-Exporte von optischen<br />

Technologien nach China<br />

im Jahr 2006 lagen mit einem<br />

Wert von rund 230 Millionen<br />

Euro um 3,2 Prozent über dem<br />

Vorjahresniveau. China ist damit<br />

nach den USA, Japan und der<br />

Schweiz mit einem Exportanteil<br />

von rund fünf Prozent der viertwichtigste<br />

Exportmarkt der Europäischen<br />

Union im Bereich der<br />

optischen Technologien. Allein<br />

die deutschen Unternehmen der<br />

Branche exportierten im Jahr 2006<br />

Produkte im Wert von 164 Millionen<br />

Euro nach China, 9,7 Prozent<br />

mehr als im Jahr zuvor. In der<br />

deutschen Exportbilanz des Jahres<br />

2006 liegt der Anteil Chinas<br />

gemessen an den Gesamtexporten<br />

damit bei drei Prozent, gemessen<br />

an den außereuropäischen Exporten<br />

bei knapp sechs Prozent.<br />

Erstellt wurde die Studie für<br />

die Teilnehmer des Unternehmertreffens<br />

“Asia Interprise Leap”<br />

auf der Messe “ILOPE” in China.<br />

An der Veranstaltung nahmen 87<br />

Photonikunternehmen aus acht<br />

europäischen Ländern und aus<br />

China teil um gemeinsame Zukunftsprojekte<br />

zu besprechen<br />

sowie Joint Venture-Möglichkeiten<br />

auszuloten.<br />

Unternehmen, die ihre Geschäftsaktivitäten<br />

in China<br />

aufbauen oder intensivieren<br />

möchten, können bei Sabine<br />

Raatz ein kostenfreies Exemplar<br />

der Studie anfordern. <br />

Bestellungen<br />

Spectaris - Deutscher Industrieverband<br />

für optische, medizinische<br />

und mechatronische Technologien<br />

e.V.<br />

Sabine Raatz<br />

Saarbrücker Straße 38<br />

D-10405 Berlin<br />

Tel.: 49 30 414021 15<br />

Email: krieger@spectaris.de<br />

Web: www.spectaris.de<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China / Kambodscha / Vietnam<br />

Standort zu teuer<br />

Geheimtipp Kambodscha: Fabrikarbeiterinnen arbeiten noch für 20 bis 30 Euro im Monat.<br />

Von Dr. Roland Rohde in Hongkong. Der Autor ist dortiger<br />

bfai-Korrespondent.<br />

Unternehmen insbesondere<br />

der Leichtindustrie, die ihre<br />

Fertigung aus Kostengründen<br />

nach China verlagert hatten, stehen<br />

vor einem Dilemma. In den<br />

wirtschaftlichen Kerngebieten<br />

steigen die Löhne und Mieten<br />

unaufhörlich. Zudem will die<br />

Regierung in Beijing durch fiskalische<br />

Vorschriften einfache<br />

Lohnfertiger aus dem Land<br />

drängen.<br />

Es fehlen indes Alternativen.<br />

Die inneren Provinzen liegen zu<br />

weit ab vom Schuss, und die Arbeitskosten<br />

in Nachbarstaaten wie<br />

Vietnam sind kaum niedriger als<br />

im “Reich der Mitte”.<br />

Der Osten Chinas ist mittlerweile<br />

keine Billigregion mehr.<br />

In den ökonomischen Zentren<br />

steigen die Arbeitsentgelte und<br />

Grundstückspreise jährlich mit<br />

zweistelligen Raten, ohne dass ein<br />

Ende des Wachstums abzusehen<br />

wäre. Einheimische Unternehmen<br />

sowie ausländische Investoren,<br />

insbesondere in arbeitsintensiven<br />

Branchen, stehen daher vor der<br />

Frage einer Verlagerung ihrer Fertigung<br />

in kostengünstigere Provinzen<br />

oder sogar in andere Staaten<br />

Südostasiens.<br />

Dr. Dieter Burgmann<br />

In Shanghai sind zahlreiche<br />

Firmen bereits vor Jahren in die<br />

benachbarten Provinzen Zhejiang<br />

und Jiangsu abgewandert. Die<br />

Büromieten übersteigen zum Verdruss<br />

internationaler Unternehmen<br />

teilweise sogar diejenigen<br />

Hongkongs.<br />

Der Auslagerungstrend ist auch<br />

im südchinesischen Perflussdelta<br />

angekommen. Um die Jahrtausendwende<br />

waren hier noch<br />

Näherinnen für unter 70 Euro zu<br />

bekommen. Inzwischen liegen die<br />

Bruttolöhne für Fabrikarbeiter in<br />

Shenzhen bei rund 170 Euro. Die<br />

Grundstückspreise stellen ebenso<br />

keine Schnäppchen mehr dar. Wie<br />

ein südkoreanischer Unternehmer<br />

berichtet, seien Büros in der Innenstadt<br />

genauso teuer wie in der<br />

Peripherie Seouls. Er nahm darauf<br />

hin von Investitionen in der Metropole<br />

Abstand.<br />

Darüber hinaus herrscht sowohl<br />

im Yangzi- als auch im Perlflussdelta<br />

ein Mangel an nahezu allen<br />

Produktionsfaktoren. Nach Angaben<br />

eines deutschen Logistikkonzerns<br />

ist es in Shanghai extrem<br />

schwierig qualifiziertes Personal<br />

zu finden und anschließend zu<br />

halten. Die Fluktuation sei mit<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

jährlich 25 Prozent unerträglich<br />

hoch. In keiner anderen Niederlassung<br />

in China herrschten ähnlich<br />

chaotische Verhältnisse.<br />

Im Perlflussdelta sieht die Situation<br />

personalseitig ein wenig<br />

entspannter aus. Dafür sind in<br />

Industriestädten wie Dongguan<br />

Grund und Boden knapp und regelmäßige<br />

Stromrationierungen<br />

gehören zum Alltag. Zwar wussten<br />

sich Unternehmen durch die<br />

Anschaffung von Generatoren<br />

zu helfen. Steigende Dieselpreise<br />

machen diese Art der Elektrizitätserzeugung<br />

aber immer teurer.<br />

Administrative Regelungen treiben<br />

indes die Kosten weiter in<br />

die Höhe. Die Regierung in Beijing<br />

hat 2007 strenge fiskalische<br />

Maßnahmen eingeführt, um die<br />

sogenannten Lohnfertiger abzustrafen.<br />

So müssen Unternehmer<br />

in bestimmten Branchen für ihre<br />

importierten Vorprodukte Kautionen<br />

in bar hinterlegen. Zudem<br />

wurde die entsprechende Mehrwertsteuerrückerstattung<br />

reduziert.<br />

Der Hong Kong Trade Development<br />

Council warnte, dass zehntausende<br />

Fabriken im Perfluss-<br />

Abwanderung ins<br />

Hinterland nimmt zu.<br />

delta, die Hongkonger Investoren<br />

gehören, in den Ruin oder aber<br />

in andere Länder getrieben werden<br />

könnten. Dies scheint jedoch<br />

die Absicht der Zentralregierung<br />

zu sein. Sie will die einheimische<br />

Industrie höher positionieren und<br />

deren Wertschöpfung steigern.<br />

Einfache Lohnfertiger sind nicht<br />

mehr gefragt.<br />

Wer Kosten sparen will, kann<br />

ins Hinterland der Provinz Guangdong<br />

abwandern. Dort sind Löhne<br />

und Grundstückspreise noch erschwinglich.<br />

Die Containerhäfen<br />

in Shenzhen und Hongkong sind<br />

zudem nicht allzu weit entfernt.<br />

Das garantiert eine günstige und<br />

zuverlässige Versendung der Waren.<br />

In Kreisen wie Jieyang haben<br />

sich die ersten Industriecluster<br />

herausgebildet.<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

In den inneren Provinzen Chinas<br />

sind die Löhne noch einmal<br />

günstiger, Grundstücke werden<br />

Investoren nahezu kostenlos überlassen.<br />

Zudem gibt es an Standorten<br />

wie Chengdu ein Überangebot<br />

an qualifizierten Kräften.<br />

Doch viele Unternehmen scheuen<br />

den Weg dorthin. Einsparungen<br />

bei den Gehältern stehen nämlich<br />

höhere Logistikkosten mit längeren<br />

Transportzeiten gegenüber.<br />

Wie die Unternehmensberatung<br />

Dezan Shiraz anhand eines<br />

Fallbeispiels berechnete, kann es<br />

im Falle einer Fertigungsauslagerung<br />

sogar zu einer Erhöhung<br />

der gesamten Produktionskosten<br />

kommen. Landeskenner können<br />

daher bis jetzt noch keine massive<br />

Verlagerung von Fabriken in die<br />

inneren Provinzen Chinas, sondern<br />

lediglich ins Hinterland Guangdongs<br />

feststellen.<br />

Derweil kommt Südostasien<br />

wieder in Mode. Vietnams Löhne<br />

liegen zwar nahezu auf dem<br />

Niveau Chinas. Dafür sind die<br />

dortigen Energiekosten niedriger,<br />

und die Regierung hofiert ausländische<br />

Investoren, statt sie mit<br />

fiskalischen Maßnahmen abzuschrecken.<br />

Taiwanische Kapitalgeber<br />

haben bereits mehrere<br />

Milliarden US-Dollar<br />

ins Land gepumpt. Dabei<br />

handelt es sich jedoch nicht<br />

nur um kostengetriebene<br />

Auslagerungen, sondern<br />

auch um Neuinvestitionen.<br />

Sie wollen sich einen Anteil<br />

am wachsenden vietnamesischen<br />

Markt sichern und<br />

ihre Abhängigkeit von China<br />

reduzieren. Auch Lee &<br />

Man Paper Manufacturing<br />

aus Hongkong will dem<br />

“Reich der Mitte” den Rücken<br />

kehren und wird 135<br />

Millionen Euro in Vietnam<br />

investieren.<br />

Kambodscha dürfte als<br />

echter Geheimtipp gelten.<br />

Das Land hat sich bereits<br />

als Produzent von Bekleidung<br />

und Schuhen einen Namen<br />

gemacht. Im Jahr 2006 beliefen sich<br />

die entsprechenden Ausfuhren,<br />

die rund 80 Prozent der landesweiten<br />

Exporte ausmachen, auf<br />

1,8 Milliarden Euro, ein Plus von<br />

rund einem Drittel im Vergleich<br />

zu 2005. Die bekanntesten Abnehmer<br />

sind unter anderem Adidas,<br />

Puma, Deichmann und Tchibo.<br />

Südkoreanische Unternehmen<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

spielen bei der Entwicklung des<br />

Landes eine Vorreiterrolle. Überall<br />

sind ihre Firmenschilder zu sehen,<br />

Geschäftsleute und Touristen<br />

aus dem Tigerstaat geben sich<br />

in den Hotels die Klinke in die<br />

Hand. Das bislang für seine Sehenswürdigkeiten<br />

bekannte Siem<br />

Reap (Angkor Wat) hat sich als ein<br />

wichtiges ökonomisches Zentrum<br />

etabliert. <br />

Lohnkosten,<br />

monatlich, in Euro *)<br />

Produktionsstandorte in China und Südostasien<br />

Perlflussdelta<br />

Hinterland<br />

Guangdongs<br />

Innere Provinzen<br />

Chinas<br />

Vietnam<br />

Kambodscha<br />

120 - 170 80 - 100 70 - 80 80 - 150 20 - 30<br />

Transportkosten Niedrig Niedrig Mittel bis hoch Mittel bis hoch Hoch<br />

Transportzeiten<br />

Qualität der<br />

Produkte<br />

Zulieferer<br />

Verfügbarkeit von<br />

Facharbeitern<br />

Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften und<br />

Managern<br />

Kurz,<br />

zuverlässig<br />

Kurz bis mittel,<br />

zuverlässig<br />

Mittel bis lang,<br />

zuverlässig<br />

Mittel bis lang,<br />

zuverlässig<br />

Hoch Hoch Mittel bis hoch Mittel bis hoch<br />

Zahlreiche<br />

Zulieferer in<br />

nahezu allen<br />

Branchen<br />

Knapp<br />

Einfach zu<br />

bekommen<br />

Zahlreiche<br />

Zulieferer in<br />

nahezu allen<br />

Branchen<br />

Ausreichend<br />

Schwierig zu<br />

bekommen<br />

Sehr wenig<br />

Zulieferer<br />

Mehr Angebot<br />

als Nachfrage<br />

Sehr schwierig<br />

zu bekommen<br />

*) Fabrikarbeiter, einschließlich Sozialabgaben. Quellen: bfai, AHK<br />

Wenig<br />

Zulieferer<br />

Ausreichend<br />

Je nach<br />

Branche<br />

einfach zu<br />

bekommen<br />

Lang, nicht<br />

immer<br />

zuverlässig<br />

Niedrig bis<br />

mittel<br />

Kaum<br />

Zulieferer<br />

Mehr Angebot<br />

als Nachfrage<br />

Kaum zu<br />

bekommen<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Hongkong<br />

Fit für die Zukunft<br />

Ralph Rieth<br />

Von Sabine Florian in Hongkong. Die Autorin arbeitet bei<br />

der dortigen AHK.<br />

„Zwei Dinge sollen Kinder<br />

bekommen: Wurzeln und Flügel“,<br />

schrieb Johann Wolfgang<br />

von Goethe. Er konnte nicht<br />

wissen, daß deutsche Schüler<br />

200 Jahre später ihre Wurzeln<br />

in allen Erdteilen schlagen werden<br />

und in Jets mit metallenen<br />

Flügeln in kurzer Zeit weltweit<br />

reisen können.<br />

Etwa 4,6 Millionen Menschen<br />

arbeiten weltweit in Tochtergesellschaften<br />

deutscher<br />

Unternehmen, und nach<br />

Angaben des Deutschen<br />

2007<br />

Industrie- und Handelstages<br />

in Berlin haben deutsche<br />

Firmen im Jahr 2006<br />

2006<br />

rund 90 Milliarden Euro 2005<br />

investiert. Der Aufbau von<br />

ausländischen Niederlassungen<br />

erfordert nicht nur<br />

einen beachtlichen Transfer<br />

von Know-how und<br />

Technologie, sondern führt<br />

auch zu einem gesteigerten<br />

2004<br />

2003<br />

Bedarf an Fach- und Führungskräften.<br />

Sie müssen Sprachkenntnisse,<br />

Flexibilität und berufliche<br />

Qualifikationen erlernen, um den<br />

Anforderungen eines internationalen<br />

Geschäftsfeldes gerecht zu<br />

werden. Global agierenden Unternehmen<br />

stellt sich oft das Problem,<br />

dass die Bildungssysteme<br />

vieler Länder die erforderlichen<br />

praxis- und betriebsnahen Qua-<br />

Berufsausbildung in Hongkong<br />

8<br />

14<br />

15<br />

18<br />

21<br />

21<br />

22<br />

0 10 20 30 40 50<br />

31<br />

37<br />

Auszubildende<br />

Unternehmen<br />

lifikationen nicht vermitteln und<br />

der Bedarf an gut ausgebildeten<br />

Fachkräften im kaufmännischen<br />

und technischen Bereich über die<br />

lokalen Arbeitsmärkte kaum gedeckt<br />

werden kann. Es ist daher<br />

nicht erstaunlich, dass die vom<br />

Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern<br />

(AHKs)<br />

angebotenen Bildungsprogramme<br />

weltweit hohe Zuwachsraten verzeichnen<br />

können.<br />

“Sowohl die Auszubildenden,<br />

als auch die Absolventen dieser<br />

Programme sind für die Firma eine<br />

hervorragende Unterstützung, da<br />

sie umfassend geschult sind, um<br />

sich auf dem Arbeitsmarkt verantwortungsvoll<br />

zu entwickeln. Die<br />

Kombination aus Theorie und Praxis<br />

vermittelt den Schülern weitgehende<br />

und solide Kenntnisse,<br />

die für eine gute berufliche Entwicklung<br />

notwendig sind. Dank<br />

des Rotationsplans lernen sie das<br />

Unternehmen grundlegend kennen;<br />

somit werden sie zur rechten<br />

Hand der Geschäftsführung.” - so<br />

wird der ehemalige Präsident der<br />

deutsch-bolivianischen Industrieund<br />

Handelskammer, Emilio von<br />

Bergen, auf der Kammerwebseite<br />

zitiert. Allein im Jahr 2006 nahmen<br />

weltweit etwa 3.000 Jugendliche<br />

an Berufsausbildungen im<br />

Ausland teil, die zu zertifizierten<br />

Abschlüssen in mehr als 30<br />

anerkannten Ausbildungsberufen<br />

führen. Das deutsche<br />

System der Dualen<br />

49<br />

Berufausbildung hat damit<br />

seinen hervorragenden Ruf<br />

inzwischen weit über die<br />

Grenzen der Europäischen<br />

Union etabliert.<br />

Auch in Hongkong erfreut<br />

sich die Berufsausbildung<br />

nach dem deutschen<br />

System wachsender Beliebtheit.<br />

Im dem zu 90 Prozent<br />

vom Dienstleistungssektor<br />

geprägten Geschäftsumfeld<br />

sind vor allem kaufmännische<br />

Qualifikationen gefragt, und so<br />

werden gegenwärtig zwei Ausbildungsgänge,<br />

zum Kaufmann<br />

im Groß- und Außenhandel und<br />

zum Kaufmann für Spedition<br />

und Logistikdienstleistungen,<br />

angeboten.<br />

Ins Leben gerufen, vor allem<br />

um den Kindern deutscher Unter-<br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

nehmer in Hongkong an der “German<br />

Swiss International School”<br />

(GSIS) weitere Ausbildungsmöglichkeiten<br />

vor Ort bieten zu können,<br />

startete 1984 der erste Ausbildungsgang<br />

zum Bürokaufmann<br />

(später Groß- und Außenhandelskaufmann),<br />

mit sechs Auszubildenden<br />

in ebensoviel Unternehmen.<br />

Für den theoretischen Teil ist<br />

das “German Industry and Commerce”<br />

(GIC) in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Deutsch-Schweizerischen<br />

Schule (GSIS) zuständig.<br />

Das Business College der GSIS<br />

steht unter der Leitung von Stefan<br />

Pauli, einem hoch qualifizierten,<br />

und von der deutschen Regierung<br />

entsandten, Berufsschullehrer.<br />

Heute sind insgesamt 49 Jugendliche<br />

in 22 Ausbildungsbetrieben<br />

aus den Bereichen Handel,<br />

Industrie, Spedition und Logistik<br />

beschäftigt. Und für das neue<br />

Jahr zeichnet sich ein weiterer Zuwachs<br />

ab.<br />

Der Lernort Betrieb ist auch in<br />

Hongkong ausgesprochen vielgestaltig<br />

und reicht vom Kleinstunternehmen<br />

mit einer engen<br />

persönlichen Bindung zwischen<br />

Ausbilder und Auszubildenden<br />

bis hin zu Großunternehmen, die<br />

bis zu vier oder für Schüler gleichzeitig<br />

beschäftigen.<br />

Auf die Frage warum sich die<br />

Beteiligung an dem Ausbildungsprogramm<br />

für Firmen wie dem<br />

international agierenden Schifffahrts-<br />

und Logistikunternehmen<br />

“Hamburg Süd” lohnt, erklärt die<br />

für die Ausbildung zuständige<br />

Frau Rita Tsui: “Es hilft uns, qualifiziertes<br />

Personal mit internationaler<br />

Erfahrung und Fremdsprachenkenntnissen<br />

zu finden. Und<br />

es zeigt auch, dass sich unser Unternehmen<br />

nicht scheut, soziale<br />

und globale Verantwortung für<br />

die junge Generation zu übernehmen.”<br />

Im Gegensatz zu den Anfangsjahren<br />

kommen heute die Schüler<br />

zu 90 Prozent aus Deutschland,<br />

um in Hongkong ihre Ausbildung<br />

anzutreten. Die Nachfrage ist<br />

groß - im Jahr 2006 bewarben sich<br />

über 150 “mutige” Kandidaten auf<br />

23 verfügbare Ausbildungsstellen.<br />

Leicht ist es für die meisten<br />

sicherlich nicht diesen Schritt zu<br />

wagen. In Hongkong angekommen,<br />

steht man zunächst einmal<br />

vor dem Problem, nicht nur den<br />

Kulturschock schnell zu überwinden,<br />

sondern auch in einem der<br />

teuersten Immobilienmärkte der<br />

Welt eine Unterkunft zu finden.<br />

Hierbei können sie jedoch auf Un-<br />

“Eine große Investition,<br />

von der beide Seiten<br />

enorm profitieren.”<br />

terstützung des inzwischen beachtlichen<br />

Netzwerks deutscher<br />

Praktikanten und Auszubildenden<br />

zählen, die sich größtenteils<br />

in Wohngemeinschaften zusammen<br />

tun. Eine Ausbildung in<br />

Hongkong zu absolvieren bringt<br />

durchaus Härten mit sich, vor<br />

allem in finanzieller Hinsicht. Die<br />

hohen Lebenshaltungskosten und<br />

Schulgebühren werden in der Regel<br />

kaum durch die Ausbildungsvergütung<br />

gedeckt, so dass viele<br />

auf Unterstützung ihrer Familie<br />

angewiesen sind. Dennoch lohnt<br />

sich das Opfer ganz offensichtlich,<br />

und die meisten Auszubildenden<br />

stellen sich dem “Abenteuer<br />

Hongkong” mit erstaunlicher Motivation<br />

und Entschlossenheit.<br />

Hongkong als internationales<br />

Handels- und Dienstleistungszentrum<br />

bietet schließlich die idealen<br />

Voraussetzungen für zukünftige<br />

Kaufleute im Groß- und Außenhandel,<br />

sowie im Speditions- und<br />

Logistikbereich. Die vermittelten<br />

Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse<br />

(in den Ausbildungsunternehmen<br />

wird Englisch gesprochen<br />

und die Berufschule<br />

bietet zudem Mandarin-Kurse an)<br />

machen erfolgreiche Absolventen<br />

der Ausbildungsprogramme zu<br />

gefragten Nachwuchskräften,<br />

nicht nur in der ehemaligen britischen<br />

Kronkolonie.<br />

Profitieren können die angehenden<br />

Kaufleute auch von einer<br />

verkürzten Ausbildungsdauer<br />

von nur 22 Monaten. Das Business<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

College der GSIS verfügt über eine<br />

hervorragende Ausstattung und<br />

der Unterricht kann in kleinen<br />

Klassen sehr intensiv und auf hohem<br />

Niveau gestaltet werden. Wer<br />

zudem nach dem Ausbildungsabschluß<br />

seine Qualifikation mit<br />

einem Studium, teilweise auch<br />

parallel zum Berufseinstieg, ausbauen<br />

möchte, dem stehen auch<br />

hierfür besondere Möglichkeiten<br />

offen. Die Northumbria University<br />

- Newcastle Business School<br />

(UK) und die RMIT University<br />

Melbourne rechnen einen Teil der<br />

Ausbildungszeit auf die Studienzeit<br />

für ein BA-Studium in den<br />

Bereichen “International Business<br />

Management” beziehungsweise<br />

“Logistics and Supply Chain Management”<br />

an.<br />

Die Mutigen also, die den Schritt<br />

nach Hongkong wagen, dürfen<br />

damit rechnen, auch belohnt zu<br />

werden - und ähnlich sehen es die<br />

Ausbildungsunternehmen: Jochen<br />

Krug, Geschäftsführer der Senator<br />

International Logistics Ltd. bezeichnet<br />

die Ausbildung vor Ort<br />

als eine “große Investition, von<br />

der beide Seiten enorm profitieren<br />

werden”. <br />

Kontakte<br />

German Swiss International<br />

School<br />

11 Guildford Road<br />

The Peak<br />

Hong Kong<br />

Tel.: 852 2849 6216<br />

Email: gsis@gsis.edu.hk<br />

Web: http://mygsis.gsis.edu.hk<br />

German Industry and Commerce<br />

Sabine Florian<br />

3601 Tower One, Lippo Centre<br />

89 Queensway<br />

Hongkong<br />

Tel.: 852 2526 5481<br />

Email: florian.sabine@hongkong.<br />

ahk.de<br />

Web: www.hongkong.ahk.de<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Indien<br />

Probleme erkannt -<br />

Lösungen angestrebt<br />

Von Ansgar Sadeghi in Köln.<br />

Eine Produktionsstätte irgendwo<br />

im indischen Puna. Die Produktion<br />

läuft auf Hochtouren,<br />

die Arbeiten sind aufeinander<br />

abgestimmt, die Auftragslage ist<br />

gut. Dann jedoch fällt der Strom<br />

aus; eine unfreiwillige Pause<br />

entsteht. Europäische Controller<br />

würden wohl angesichts der<br />

Kosten, welche die Ausfallzeit<br />

verursacht, die Hände über dem<br />

Kopf zusammenschlagen.<br />

In Indien nimmt man die Dinge<br />

etwas gelassener. Stromausfälle<br />

sind überall im Land auch für Produktionsunternehmen<br />

keine Seltenheit.<br />

Aber man ist sich sehr wohl<br />

bewusst, dass die Stromversorgung<br />

ein großes Problem darstellt, das<br />

der Lösung bedarf. Und die darf<br />

ruhig auch einmal innovativ sein.<br />

Es besteht dringender Handlungsbedarf:<br />

Manch ein potentieller<br />

Investor betrachtet ängstlich<br />

die Zahlen: 10 bis 15 Prozent — so<br />

der Jahreswirtschaftsbericht Indien<br />

(2006/2007) der deutschen<br />

Botschaft in Neu Delhi — beträgt<br />

die durchschnittliche<br />

Versorgungslücke bei der<br />

indischen Stromerzeugung.<br />

Von den im zehnten<br />

Fünfjahresplan anvisierten<br />

60.000 Megawatt<br />

zusätzlich bereitgestellter<br />

Stromenergie konnten<br />

bis 2007 zum Ablauf<br />

des Fünfjahresplans nur<br />

30.000 Megawatt realisiert<br />

werden. Ganz ohne Hilfe<br />

wird Indien seine Probleme<br />

in der Stromversorgung<br />

wohl nicht lösen<br />

können. Nach Angaben<br />

der Deutschen Botschaft<br />

werden in nächster Zeit<br />

220 Milliarden Euro für<br />

Investitionen in Indiens<br />

gesamte Infrastruktur<br />

veranschlagt. 40 Prozent dieser<br />

Summe müssen voraussichtlich<br />

im Rahmen von Public-Private-<br />

Partnerships aufgebracht werden.<br />

Indiens Stromproduktion ist auf<br />

dem Weg zu einer verstärkten<br />

Privatisierung. Mehrere Faktoren<br />

erschweren jedoch die Realisierung<br />

privater Initiative im Energiesektor.<br />

So wird beispielsweise<br />

die Landwirtschaft oftmals durch<br />

kostenlose Elektrizität subventioniert.<br />

Für private Finanziers, die<br />

mit ihren Investitionen Geld verdienen<br />

müssen, mag dies schwer<br />

zu tragender Ballast sein. Andererseits<br />

unterstützt diese Subvention<br />

gerade die armen ländlichen Bevölkerungsgruppen.<br />

Hier müssen<br />

Indiens Regierungsverantwortliche<br />

abwägen und den schmalen<br />

Grad für einen Mittelweg zwischen<br />

privatwirtschaftlichen Interessen<br />

und einer Energiepolitik<br />

zum Wohle aller, finden.<br />

Die indische Regierung hat<br />

den Handlungsbedarf erkannt:<br />

Handels- und Industrieminister<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dies ist eine Viertelseite.<br />

Als Anzeige kostet sie monatlich nur 175,00 Euro.<br />

Oder 365,00 Singapurdollar.<br />

Oder 7.800,00 Thai-Baht.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird in 37 Länder versandt.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden mit Inseraten<br />

im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

ICC<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@asienkurier.com<br />

Kernenergie deckt nur etwa drei Prozent<br />

des Energiebedarfs.<br />

Kamal Nath zufolge genießt die<br />

Entwicklung der Infrastruktur<br />

„höchsten Vorrang“, wobei nicht<br />

alleine die geplanten Ausbauten<br />

von Flughäfen und anderer Großprojekte<br />

gemeint sind, sondern<br />

auch die Förderung der oftmals<br />

vernachlässigten ländlichen Regionen.<br />

Dass zur Lösung von<br />

Infrastrukturproblemen sehr<br />

unterschiedliche Ansätze existieren,<br />

zeigt der Energiesektor<br />

deutlich. Neun Großkraftwerke,<br />

so genannte „Ultra Mega Power<br />

Projects“, sind zurzeit in der Planung.<br />

Die Regierung setzt auf einen<br />

Energiemix: Bedeutendster<br />

Energielieferant ist und bleibt in<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Weblinks<br />

Ministry of Power<br />

Ministry of Coal & Mines,<br />

Department of Coal<br />

Coal India Limited<br />

Nuclear Power Corporation<br />

of India Limited<br />

Ministry of Petroleum &<br />

Natural Gas<br />

Central Electricity<br />

Authority<br />

Ministry of New and Renewable<br />

Energy Sources<br />

IREDA<br />

Bureau of Energy<br />

Efficiency<br />

National Hydroelectric<br />

Power Corporation Ltd.<br />

www.powermin.nic.in<br />

www.coal.nic.in<br />

www.cil.nic.in<br />

www.npcil.nic.in<br />

www.petroleum.nic.in<br />

www.cea.nic.in<br />

www.mnes.nic.in<br />

www.iredaltd.com<br />

www.bee-india.nic.in<br />

www.nhpcindia.com<br />

Informationen zur Energipolitik<br />

allgemein und zum Energiesektor im<br />

speziellen, inkl. Statistiken.<br />

Statistiken mit monatlicher Aufschlüsslung<br />

der Produktion, Möglichkeiten für<br />

ausländische Direktinvestitionen und<br />

andere Geschäftshinweise.<br />

Informationen zum größten<br />

Kohleförderer.<br />

Informationen zur indischen nationalen<br />

Kernkraftgesellschaft mit weiterführenden<br />

Hinweisen zum Nuklearprogramm.<br />

Hinweise und Statistiken, sowie Investitionsmöglichkeiten<br />

im Öl- und Gassektor.<br />

Informationen und Investitionsmöglichkeiten<br />

zu erneuerbaren Energien.<br />

Informationen zur Verbesserung der<br />

Energieeffizienz.<br />

Informationen zur Wasserkraftpolitik und<br />

verschiedene -projekte, sowie ihre Machbarkeit.<br />

Indien die Kohle. Auch die Kernenergie<br />

spielt bei Lösungsansätzen<br />

für die Stromversorgung eine<br />

Rolle, wenngleich bisher nur etwa<br />

drei Prozent des Energiebedarfs<br />

mit ihr gedeckt werden. Indien<br />

setzt jedoch auch auf regenerative<br />

Energien: Das Land ist weltweit<br />

viertgrößter Windenergie-Produzent<br />

und rangiert bei Biogasanlagen<br />

an zweiter Stelle. Klimaschutz<br />

ist auch bei Indiens Energieversorgung<br />

ein Thema: Allerdings<br />

wägt die Regierung stets ab, inwieweit<br />

der Klimaschutz den<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

gefährden könnte. Die Optimierung<br />

der Stromversorgung hat<br />

Priorität und im Zweifelsfall —<br />

wenn keine umweltverträglichen<br />

und wirtschaftlichen Lösungen<br />

Entwicklung des Gesamtprimärenergieverbrauchs in Indien, 1990 - 2030<br />

Gesamtprimärenergieverbrauch<br />

Energienachfrage<br />

[in Mtoe] *)<br />

Anteil<br />

1990 2004 2015 2030 2004 2015 2030<br />

2004<br />

- 2015<br />

Wachstum<br />

pro Jahr<br />

2004<br />

- 2030<br />

361 573 776 1.104 100 % 100 % 100 % 2,8 % 2,6 %<br />

Kohle 105 196 283 450 34 % 36 % 41 % 3,4 % 3,3 %<br />

Öl 63 127 184 268 22 % 24 % 24 % 3,4 % 2,9 %<br />

Gas 10 23 40 68 4 % 5 % 6 % 5,0 % 4,2 %<br />

Kernenergie 2 4 18 36 1 % 2 % 3 % 13,8 % 8,4 %<br />

Wasserkraft 6 7 12 21 1 % 2 % 2 % 4,5 % 4,2 %<br />

Biomasse 176 214 236 253 37 % 30 % 23 % 0,9 % 0,6 %<br />

Andere erneuerbare<br />

Energieträger<br />

0 0 2 7 0 % 0 % 1 % 19,4 % 12,2 %<br />

Mtoe: Million Tonnes of Oil Equivalents. Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006.<br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

gefunden werden — dürfte dem<br />

Klimaschutz wohl die geringere<br />

Bedeutung beigemessen werden.<br />

Laut der Entwicklungsbank der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) könnte das südasiatische<br />

Land bis zum Jahr 2015 weltweit<br />

drittgrößten CO 2<br />

-Emittenten werden.<br />

Der notwendige Aufbau der<br />

Stromversorgung in Indien bietet<br />

also Risiken und Chancen zugleich;<br />

Chancen, Wege zu finden,<br />

Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz<br />

und eine Verbesserung der Lebensqualität<br />

vieler Inder miteinander<br />

zu verbinden.<br />

Hilfe, um diese Chancen zu<br />

verwirklichen, kommt auch aus<br />

Deutschland. Im Jahr 2008 zahlt<br />

das Bundesentwicklungsministerium<br />

72 Millionen Euro für<br />

die "Förderung klimaschonender<br />

Energieversorgung und zur Stärkung<br />

des Umweltschutzes“. Ein<br />

konkretes und vom Ministerium<br />

unterstütztes Projekt ist etwa der<br />

Anbau einer Pflanze namens Jatropha<br />

curcas, deren Samen Öl für die<br />

Produktion von Biodiesel enthält.<br />

Das Projekt finanziert mit insgesamt<br />

1,105 Millionen Euro unter<br />

anderem den Bau von Ölpressen.<br />

Und es unterstützt Kleinbauern<br />

im Bundesstaat Andhra Pradesh<br />

mit Beratung, Ausbildung und<br />

Training dabei, ihre Arbeit auf den<br />

Anbau der Ölpflanze umzustellen.<br />

Aber deutsche Unterstützung<br />

konzentriert sich nicht allein auf<br />

regenerative Energien. Sie darf es<br />

nicht, weil diese Energien stets nur<br />

einen Teil der Gesamtlösung darstellen<br />

können. Die KfW-Entwicklungsbank<br />

fördert deshalb unter<br />

anderem die Energieeffizienz thermischer<br />

Kraftwerke. Turbinen und<br />

Kessel sollen modernisiert werden,<br />

bevor kleinere Maßnahmen die Sanierungsarbeit<br />

ergänzen. Ziel ist<br />

hierbei eine verbesserte Nutzung<br />

von Energieträgern wie Kohle,<br />

sodass der Brennstoffeinsatz vermindert<br />

werden kann. Das dient<br />

der Umwelt ebenso wie der Wirtschaftlichkeit<br />

in der Energieversorgung<br />

und kommt allen zugute:<br />

Unternehmen in Indien, dem Klimaschutz<br />

und nicht zuletzt: auch<br />

der Bevölkerung des Landes. <br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Japan<br />

Absatznischen für Roboter<br />

Von Dr. Jürgen Maurer in Tokio. Der Autor ist<br />

dortiger bfai-Korrespondent.<br />

Japan investiert stark in die<br />

Entwicklung von Service-Robotern.<br />

Nicht nur im eigenen<br />

Lande sind die langfristigen Absatzaussichten<br />

positiv. Obwohl<br />

überwiegend noch im Stadium<br />

von Prototypen, haben einige der<br />

interaktiven Maschinen bereits<br />

praktische Nischen besetzt. Beispielsweise<br />

werden Assistenzroboter<br />

im Pflege- und Medizinbereich,<br />

wenn auch in kleinen<br />

Stückzahlen, bereits verkauft.<br />

Weitere Dienstleistungsfelder<br />

werden nach und nach erschlossen.<br />

Bei Industrierobotern hat sich<br />

Japan zum weltweit führenden<br />

Anbieter und Nutzer entwickelt.<br />

Nun sollen neue Arten von Robotern<br />

auch andere als automatisierte<br />

Arbeiten in Fabriken<br />

durchführen, wie beispielsweise<br />

Sicherheitsdienste leisten, Reinigungsaufgaben<br />

übernehmen und<br />

als Hilfe für Haushalte und Krankenhäuser<br />

eingesetzt werden.<br />

Denn der Rückgang des Arbeitskräftepools,<br />

eine rapide alternde<br />

Gesellschaft und steigende Sozialkosten<br />

fordern in Japan, wie<br />

auch in anderen Ländern, neue<br />

Ansätze.<br />

Der japanische Markt für solche<br />

Serviceroboter für den professionellen<br />

und privaten Bereich lag<br />

im Jahr 2006 bei etwa 10 Milliarden<br />

Yen (61,5 Mio. Euro; 1 Euro =<br />

162.43 Yen in den letzten vier Wochen).<br />

Jedoch wird erwartet, dass<br />

sich durch neue Entwicklungen<br />

und mehr anwendungsorientierte<br />

Produkte die Verkäufe bis zum<br />

Jahr 2010 auf 55 Milliarden Yen erhöhen,<br />

wie das Marktforschungsinstitut<br />

Fuji Keizai prognostiziert.<br />

Gemäß einer Prognose der Japan<br />

Robot Association soll der Markt<br />

für Roboter im medizinischen<br />

und Pflegebereich bis 2025 auf 931<br />

Milliarden Yen zulegen.<br />

Service-Roboter müssen nicht<br />

unbedingt auf zwei Beinen gehen<br />

und Cartoonfiguren gleichen,<br />

obwohl die humanoide Form die<br />

Vorstellungskraft der Japaner sicherlich<br />

am meisten prägt. Eine<br />

Vielzahl von Aufgaben sollen die<br />

interaktiven Automaten im Servicebereich<br />

in Zukunft übernehmen.<br />

Jedoch sind solche Roboter<br />

immer noch hauptsächlich im Stadium<br />

von Prototypen, die kommerzielle<br />

Nutzung beläuft sich<br />

auf bisher wenige Exemplare.<br />

Erklärtes Ziel ist es jedoch, möglichst<br />

schnell die Marktreife zu<br />

erreichen. Deshalb arbeiten die japanischen<br />

Anbieter sowohl an der<br />

Verfeinerung der verfolgten Prototypen<br />

als auch an der Vermarktung<br />

bislang schon relativ weit<br />

entwickelter Roboter. Zu letzteren<br />

gehören insbesondere einfachere<br />

Roboter für den Hobbybereich,<br />

für die Bodenreinigung und für<br />

Wach- und Rettungsdienste.<br />

Als aussichtsreich für den Normalgebrauch<br />

gelten solche Roboter,<br />

die älteren und hilfsbedürf-<br />

Fujitsu<br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

tigen Menschen Unterstützung leisten, und im<br />

medizintechnischen Umfeld eingesetzt werden<br />

können. Beispielsweise Roboteranzüge,<br />

die beim Aufstehen oder Tragen helfen, Automaten,<br />

die kranke Menschen aus dem Bett in<br />

den Rollstuhl hieven, oder die bewegungsunfähigen<br />

Personen Essen zuführen.<br />

Diese Arten von Assistenzrobotern werden<br />

zum Teil bereits verkauft, wie zum Beispiel<br />

HAL (Hybrid Assistive Limb) der Firma Cyberdyne<br />

und My Spoon des Unternehmens Secom.<br />

Für Ausbildungszwecke im Dentalbereich bietet<br />

die Firma Kokoro einen menschenähnlichen<br />

Simulationsroboter an, der auf falsche Aktivitäten<br />

mit Schmerzlauten reagiert.<br />

Wenig Erfolg hatte Mitsubishi Heavy Industries<br />

bisher mit seinem humanoiden Roboter<br />

Wakamaru, der in Haushalten eingesetzt werden<br />

sollte. Da Preis und Funktionalität jedoch<br />

nicht ausreichend attraktiv waren, vermietet<br />

das Unternehmen den Roboter nun für geschäftliche<br />

Zwecke und will möglicherweise<br />

zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den<br />

Privatkundenbereich einsteigen.<br />

Da die Kosten und die technologischen Anforderungen<br />

der Entwicklung von humanoiden<br />

und anderen interaktiven Robotern hoch<br />

sind, haben sich einige japanische Unternehmen<br />

und Forschungsinstitute zu speziellen<br />

Projekten zusammengeschlossen. Das Ministry<br />

of Economy, Trade and Industry fördert die<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit mit hohen<br />

Mitteln, da in der Robotik ein potentiell gutes<br />

Absatzfeld für die Zukunft gesehen wird.<br />

Die University of Tokyo betreibt mit sieben<br />

Unternehmen, darunter Toyota, Matsushita<br />

und Mitsubishi, gemeinsame Forschung, um in<br />

den nächsten Jahren einen einsatzfähigen Pflegeroboter<br />

zu entwickeln. Kawada Industries,<br />

Kawasaki Heavy Industries und das Institute<br />

of Advanced Industrial Science and Technology<br />

(AIST) arbeiten seit Jahren an einem gehfähigen<br />

Roboter, der unter regnerischen und staubigen<br />

Verhältnissen arbeiten und dabei komplexe<br />

Aufgaben erledigen kann. Darüber hinaus existieren<br />

eine Reihe weiterer Kooperationen.<br />

Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird der<br />

Markt für Serviceroboter deutlich expandieren,<br />

so verschiedene Vorhersagen. Die New<br />

Energy and Industrial Technology Development<br />

Organization (NEDO), eine staatliche<br />

Institution, die die Roboterentwicklung stark<br />

fördert, geht davon aus, dass es bis zur allgemeinen<br />

Verbreitung noch etwa 20 Jahre dauern<br />

wird. Eine zentrale Aufgabe ist vor allem<br />

das sichere Zusammenleben zwischen Mensch<br />

und Maschine zu gewährleisten.<br />

Für den Roboterbereich stellt die “International<br />

Robot Exhibition” (iREX) eine der wich-<br />

Thailand<br />

Good bye Dr. Strunk<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

tigsten Branchenmessen dar. Die Ausstellung ist in zwei<br />

Zonen aufgeteilt, eine für industrielle Anwendungen und<br />

eine für den Servicebereich, wobei es hier sicherlich viele<br />

Überlappungen gibt. Die von der Japan Robot Association<br />

und der Nikkan Kogyo Shimbun organisierte Fachmesse<br />

(www.irex2007.jp/ENG/index.html) findet alle zwei Jahre<br />

im internationalen Ausstellungsgelände Tokyo Big Sight<br />

statt. Ebenfalls im Tokyo Big Sight, jedoch in einjährigem<br />

Intervall, wird speziell für den Pflege- und Medizinbereich<br />

die “International Home Care & Rehabilitation Exhibition”<br />

(www.hcrjapan.org/english/) veranstaltet. Bei der<br />

Fachmesse 2007 gab es erstmals einen Bereich, in dem Unternehmen<br />

und Universitäten ihre Roboterentwicklungen<br />

für den praktischen Einsatz demonstrieren konnten. <br />

Kontakt<br />

Japan Robot Association (JARA)<br />

Kikaishinko Building, 3-5-8 Shibakoen, Minato-ku<br />

Tokyo 105-0011 / Japan<br />

Tel.: 81 3 3434 2919 Fax: 81 3 3578 1404<br />

Email: int@jara.jp<br />

Web: www.jara.jp/e/index.html<br />

19 Jahre Geschäftsführer einer deutschen Auslandshandelskammer<br />

(AHK): Das wird ihm wohl so schnell<br />

keiner nachmachen. Der “Executive Director” der<br />

deutsch-thailändischen Handelskammer (GTCC), Dr.<br />

Paul Strunk (r), geht in den wohl verdienten Ruhestand<br />

und arbeitet zukünftig nur noch Teilzeit als Berater.<br />

Das Exklusiv-Interview mit ihm konnten Sie in der Dezemberausgabe<br />

vom <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> lesen.<br />

Seine Abschiedsfeier fand im Kreis von Freunden<br />

und Kammermitgliedern im renomierten Oriental Hotel<br />

statt. GTCC-Präsident Lothar Herrmann (l), zugleich<br />

Siemens Thailand-CEO, überreichte Dr. Strunk das obligatorische<br />

Geschenk. <br />

Ralph Rieth<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Thailand<br />

Thailand setzt auf umweltfreundliche<br />

Autos<br />

Von Udo Bartsch in Bangkok. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />

in Thailand und Vietnam.<br />

In die thailändische Automobilindustrie<br />

scheint wieder etwas<br />

mehr Schwung zu kommen.<br />

Nachdem die oberste Investitionsbehörde,<br />

das Board of Investment<br />

(BOI), nach Honda auch<br />

den Kfz-Herstellern Suzuki und<br />

Nissan Steuervergünstigungen<br />

für die geplante Aufnahme der<br />

Fertigung von umweltfreundlichen<br />

Automobilen zubilligte,<br />

haben weitere Kfz-Firmen ihr<br />

Interesse an derartigen Investitionen<br />

in Thailand bekundet.<br />

Die Steuervergünstigung bezieht<br />

sich auf eine Ermäßigung<br />

des Steuersatzes für die Sonderverbrauchsteuer<br />

(Excise Tax).<br />

Thailand, mittlerweile nach<br />

den USA der zweitgrößte Produzent<br />

von Pickup-Fahrzeugen<br />

in der Welt, will seine Automobilproduktion<br />

verstärkt auf die<br />

Herstellung von umweltfreundlichen<br />

und kraftstoffsparsamen<br />

Kleinwagen, sogenannten “Eco<br />

Cars” ausrichten. Als erster ausländischer<br />

Automobilhersteller<br />

hat bereits Honda konkrete Pläne<br />

für die Aufnahme der Produktion<br />

von “Eco Cars” vorgelegt und<br />

vom BOI genehmigt bekommen<br />

Pickups Jan. - Nov. 2007<br />

Mitsubishi<br />

6%<br />

Nissan<br />

8%<br />

Ford<br />

3%<br />

Chevrolet<br />

3%<br />

Isuzu<br />

35%<br />

Mazda<br />

3%<br />

und mit dem Bau<br />

der Fabrik begonnen.<br />

Honda<br />

beabsichtigt 6,7<br />

Hino<br />

Milliarden Baht<br />

1%<br />

Mazda<br />

(circa 150 Mio.<br />

2%<br />

Euro; 1 Euro = Mitsubishi<br />

44,77 Baht, Zeitraum<br />

1.-18. Dez.) Nissan<br />

4%<br />

in die Errichtung<br />

6%<br />

entsprechender<br />

Kapazitäten für<br />

Honda<br />

10%<br />

die Montage von<br />

120.000 Fahrzeugen<br />

jährlich und<br />

die Produktion<br />

von Einzelteilen<br />

im Rojana Industrial<br />

Estate in<br />

Ayutthaya zu investieren.<br />

Suzuki plant 9,5 Milliarden<br />

Baht in die Errichtung neuer Kapazitäten<br />

für die CKD-Montage<br />

(CKD = completly knocked<br />

down) von umweltfreundlichen<br />

Kleinwagen zu investieren. Das<br />

neue Werk mit einer Kapazität<br />

von 138.000 Fahrzeugen jährlich<br />

soll in Rayong, etwa 200 km von<br />

Bangkok entfernt, entstehen. Mit<br />

der Aufnahme der Produktion<br />

ist 2010 zu rechnen.<br />

Nissan will hingegen<br />

Toyota<br />

42%<br />

Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Fahrzeugverkäufe Jan. - Nov. 2007<br />

5,5 Milliarden Baht in<br />

die Erweiterung und<br />

die Aufrüstung der<br />

Kapazitäten in seinem<br />

Montagewerk in<br />

Bangkoks Nachbarprovinz<br />

Samut Prakan<br />

investieren. Die neuen<br />

Anlagen mit einer<br />

Kapazität von jährlich<br />

120.000 Fahrzeugen<br />

sollen ebenfalls 2010<br />

in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Chevrolet<br />

3%<br />

Isuzu<br />

25%<br />

Ford<br />

2% Andere<br />

2%<br />

Toyota<br />

45%<br />

Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Das BOI gewährt bei der Produktion<br />

von umweltfreundlichen<br />

und kraftstoffsparsamen kleinen<br />

Pkw einen wesentlich niedrigeren<br />

Sonderverbrauchsteuersatz (Excise<br />

Tax) von lediglich 17 Prozent,<br />

anstatt der üblichen 30 bis 50 Prozent.<br />

Um in den Genuss der Steuervergünstigung<br />

zu kommen,<br />

muss es sich jedoch um ein Fahrzeug<br />

mit einem Hubraum von bis<br />

zu 1.300 cm 3 (Benzinmotoren) beziehungsweise<br />

1.400 cm 3 (Dieselmotoren)<br />

handeln, die nicht mehr<br />

als 5 Liter Kraftstoff auf 100 km<br />

verbrauchen, den Euro 4 - Emissionsstandards<br />

sowie den Sicherheitsstandards<br />

UNECE 94 und 95<br />

genügen.<br />

Angaben des BOI zufolge soll<br />

im Januar über die Investitionspläne<br />

und die beantragten Privilegien<br />

von Volkswagen, Mitsubishi,<br />

Toyota und Tata Motors im Gesamtwert<br />

von circa 40 Milliarden<br />

Baht für die Aufnahme der Montage<br />

von “Eco Cars” ertschieden<br />

werden.<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

USA<br />

Thailand<br />

Kanada<br />

Mexiko<br />

Japan<br />

Brasilien<br />

Südafrika<br />

China<br />

Iran<br />

Argentinien<br />

98<br />

73<br />

54<br />

177<br />

119<br />

376<br />

362<br />

305<br />

582 2940<br />

0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />

Mitsubishi sucht bereits eine 32<br />

Hektar große Neulandfläche, um<br />

seine Kapazitäten im Laem Chabang<br />

Industrial Estate in Chonburi<br />

entsprechend erweitern zu<br />

können. Die vorhandenen Mitsubishi-Kapazitäten<br />

beim Unternehmen<br />

“Thonburi” für 200.000<br />

Fahrzeuge jährlich sind schon voll<br />

ausgelastet.<br />

Tata Motors will hingegen nicht<br />

nur “Eco Cars” sondern auch<br />

noch Pickups bauen. Das indische<br />

Unternehmen gründete deshalb<br />

mit dem Thonburi Automotive<br />

Assembly Plant, das derzeit auch<br />

Mercedes-Benz und Hyundai-<br />

Fahrzeuge montiert, ein Joint Venture.<br />

Mit geplanten Investitionen<br />

von 1,3 Milliarden Baht ist schon<br />

Anfang 2008 die Aufnahme der<br />

Produktion von 30.000 bis 35.000<br />

Pickups jährlich vorgesehen. Tata<br />

wird sich dabei der scharfen Konkurrenz<br />

von Toyota, Isuzu, Nissan,<br />

Mazda, Chevrolet und Ford<br />

stellen müssen, die den lokalen<br />

Pickup-Markt gegenwärtig dominieren.<br />

Das Unternehmen beabsichtigt<br />

deshalb, vor allem durch<br />

günstigere Preise neue Kunden zu<br />

gewinnen.<br />

Sollte das BOI allen 7 Herstellern<br />

die beantragten Privilegien<br />

einräumen, so werden ab 2014/5 in<br />

Thailand mindestens 700.000 Eco-<br />

Pkws gebaut, wovon aber mindestens<br />

90 Prozent in den Export<br />

gehen. <br />

Pick Up - Produzenten<br />

2004, in Tausend Einheiten<br />

Quelle: Detroit News<br />

Schwierige Koalitionsbildung<br />

In Thailand haben die Anhänger<br />

des ehemaligen Premiers<br />

Thaksin Shinawatra die Parlamentswahl<br />

deutlich gewonnen,<br />

die absolute Mehrheit jedoch<br />

verfehlt. Dies teilte die Wahlkommission<br />

mit.<br />

Gefolgsleute des Multimilliardärs<br />

und ehemalige Mitglieder der Mitte<br />

2007 gerichtlich verbotenen “Thai<br />

Rak Thai”-Partei (“Thais lieben<br />

Thais”) hatten die “People Power<br />

Party” (PPP) gegründet. Sie konnte<br />

voraussichtlich 232 der 480 Mandate<br />

gewinnen. Die Demokraten<br />

blieben zweitgrößte Partei mit 165<br />

Mandaten. Für die anstehenden Koalitionsgespräche<br />

wichtig sind die<br />

“Chart Thai Party” (37 Sitze) des<br />

ehemaligen Regierungschefs Banharn,<br />

die “Puea Pandin Party” (25)<br />

und die kleinere Parteien “Ruam Jai<br />

Thai Chart Pattana” (9), Machimatipataya<br />

(7) und Pracharaj (5).<br />

An der Sitzverteilung kann sich<br />

etwas ändern, falls die Wahlkommission<br />

einzelnen gewählten Politikern<br />

das Mandat wegen Wahlbetrugs<br />

anerkennt. Der Kauf von<br />

Wählerstimmen ist in Thailand weit<br />

verbreitet. Angesichts des knappen<br />

und noch unsicheren Wahlausgangs,<br />

dürfte die Koalitionsbildung<br />

schwierig werden. Experten<br />

warnten vor einer möglicherweise<br />

kurzlebigen Koalitionsregierung.<br />

Bis zum Redaktionsschluß<br />

(26.12.07) war unklar wie das Militär<br />

auf die Wahl reagieren wird.<br />

Thaksin war im September 2006<br />

in einem unblutigen Staatsstreich<br />

während einer Auslandsreise von<br />

der Macht geputscht worden. Die<br />

Generäle haben keinen Hehl daraus<br />

gemacht, dass sie die Thaksin-Anhänger<br />

nicht wieder an der<br />

Macht sehen wollen.<br />

Thaksin beabsichtigt nach eigenen<br />

Angaben bis spätestens April<br />

wieder nach Thailand zurück zu<br />

kehren; in einer Tageszeitung wurde<br />

der 14. Februar genannt. Der Ex-Premier<br />

hielt sich seit der Entmachtung<br />

meist in seinem Exil in London auf,<br />

war jedoch kurz vor der Wahl nach<br />

Hongkong geflogen. Ihm wird Korruption<br />

in zahlreichen Fällen und<br />

Steuerhinterziehung vorgeworfen. <br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa und Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

Versicherungslösungen<br />

TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

Bangkok Business Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179<br />

info@trina-thai.com www.trina-thai.com<br />

Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />

Handelskammern<br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Vietnam<br />

Automobilabsatz<br />

gewinnt an Fahrt<br />

Von Udo Bartsch in Bangkok. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />

u.a. in Vietnam.<br />

Vietnams Automobilmarkt<br />

erlebte 2007 einen wahren Verkaufsboom.<br />

Für den Anschub<br />

sorgte eine seit Jahresbeginn erfolgte<br />

dreimalige Reduzierung<br />

des Zollsatzes für komplett importierte<br />

Pkw von zunächst 90<br />

auf jetzt 60 Prozent.<br />

Sowohl der Verkauf von im Inland<br />

montierten Kfz als auch von<br />

kompletten Importneufahrzeugen<br />

weist einen rasanten Aufwärtstrend<br />

auf. Mit der starken Senkung des<br />

Zolltarifs versucht die Regierung,<br />

die in dem südostasiatischen Land<br />

etablierten ausländischen Kfz-Montagewerke<br />

zu einer Ermäßigung ihrer<br />

Modellpreise zu bewegen.<br />

Letzten Angaben der Vietnam<br />

Tarife für Einfuhr<br />

von neuen Pkw 2007<br />

drastisch gesenkt.<br />

Automobile Manufacturers Association<br />

(VAMA) zufolge stieg der<br />

Kfz-Inlandsabsatz in den ersten<br />

zehn Monaten gegenüber dem<br />

gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />

um 88 Prozent auf 58.320 Fahrzeuge.<br />

Von der regen Nachfrage<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Wirtschaft und Politik<br />

aus <strong>Asien</strong>:<br />

Im PDF-Format<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird<br />

kostenlos versandt.<br />

Bestellen Sie per Email:<br />

vertrieb@asienkurier.com<br />

profitierten nicht nur die im Lande<br />

tätigen ausländischen Automobilhersteller,<br />

sondern auch Anbieter,<br />

die ihre Fahrzeuge im kompletten<br />

Zustand nach Vietnam exportieren.<br />

So nahmen die Kfz-Importe in den<br />

ersten neun Monaten gegenüber<br />

der Vorjahresvergleichsperiode<br />

laut Zollverwaltung um beachtliche<br />

72,5 Prozent auf insgesamt 15.739<br />

Fahrzeuge zu,<br />

darunter 6.588<br />

Pkw mit weniger<br />

als zwölf<br />

Sitzen und 6.252<br />

Lkw.<br />

Auch die Automobilbezüge<br />

aus Deutschland<br />

sind im<br />

bisherigen Jahresverlauf<br />

kräftig<br />

gestiegen.<br />

Nachdem 2006<br />

deutsche Importautomobile<br />

im Gesamtwert<br />

von umgerechnet<br />

4,3 Millionen<br />

US-Dollar<br />

placiert werden<br />

konnten, beliefen<br />

sich diese<br />

Einfuhren im 1.<br />

Halbjahr 2007<br />

auf bereits 3,1<br />

Fahrzeugimporte [in 1.000 US$]<br />

2007 *) 2006<br />

Automobile insgesamt 314.253 212.897<br />

Fahrzeuge mit<br />

weniger als zwölf Sitzen<br />

Fahrzeuge mit mehr<br />

als zwölf Sitzen<br />

94.584 28.478<br />

12.070 10.422<br />

Lkw 120.379 122.297<br />

andere Fahrzeuge 87.220 51.700<br />

Kfz-Komponenten<br />

insgesamt<br />

CKD- und SKD-Teile für<br />

Fahrzeuge mit weniger als<br />

zwölf Sitzen<br />

übrige CKD- und SKD-<br />

Montageteile<br />

819.755 758.665<br />

334.822 280.221<br />

232.492 225.240<br />

Teile 252.441 253.204<br />

*) Januar bis September 2007.<br />

Viele ältere Pkws müssen durch neue<br />

ersetzt werden.<br />

Millionen US-Dollar, was einem<br />

Zuwachs gegenüber den ersten<br />

sechs Monaten 2006 um fast 240<br />

Prozent entsprach. Nach Angaben<br />

der VAMA hat Daimler Benz<br />

den Absatz seiner Mercedes-Fahrzeuge<br />

in den ersten zehn Monaten<br />

um immerhin 77 Prozent auf 1.782<br />

Einheiten steigern können.<br />

Nach der beachtlichen Senkung<br />

des Importzollsatzes für Neufahrzeuge<br />

sahen sich die Importeure<br />

in der Lage, ihre Preise teilweise<br />

deutlich reduzieren. So hat die<br />

Euro Auto Joint Stock Co., die<br />

BMW-Fahrzeuge importiert, die<br />

Preise für die Modelle BMW 32 von<br />

72.800 auf 69.900 US-Dollar und<br />

Quelle: General Department of Customs<br />

BMW X5 von 106.500 auf 103.900<br />

US-Dollar gesenkt. Die in Vietnam<br />

montierten Automobile sind allerdings<br />

entgegen den Erwartungen<br />

nach der Zollermäßigung für Importfahrzeuge<br />

bisher nicht billiger<br />

geworden. Lediglich Mercedes<br />

setzte seine Preise für die Modelle<br />

E 280 um 20.000 auf 109.000 US-<br />

Dollar und Avantgarde um 6.000<br />

auf 86.000 US-Dollar herunter.<br />

Sowohl importierte Neufahrzeuge<br />

als auch in Vietnam aus<br />

Dr. Dieter Burgmann<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

eingeführten CKD-Teilen<br />

(“completely knocked<br />

down”) montierte<br />

Pkw unterliegen noch<br />

der Special Consumption<br />

Tax von 50 Prozent<br />

und der Value Added<br />

Tax (VAT) von 10 Prozent.<br />

Der Importzollsatz<br />

für CKD-Teile beträgt im<br />

Durchschnitt 28 Prozent.<br />

Automobile sind in Vietnam<br />

teilweise wesentlich<br />

teurer als in den anderen<br />

südostasiatischen Ländern.<br />

So liegen die Preise<br />

für im Lande montierte<br />

Fahrzeuge um 1,5 bis 1,7<br />

Prozent über den Pkw-<br />

Preisen in Thailand, Malaysia<br />

oder Indonesien.<br />

Einige der in Vietnam<br />

tätigen ausländischen Automobilfirmen,<br />

darunter Daimler Benz,<br />

wollen auf Grund der Importzollsenkung<br />

für Neufahrzeuge ihre<br />

Investitionspläne neu überdenken.<br />

Dabei drängen die Montagewerke<br />

auf eine Reduzierung der Zollsätze<br />

für die benötigten importierten<br />

CKD- und SKD-Teile. Das Finanzministerium<br />

erwägt eine Reduzierung<br />

der entsprechenden Tarife um<br />

3 bis 5 Prozent. Damit würde die<br />

Zollbelastung für eingeführte Teile<br />

auf durchschnittlich 23 bis 25 Prozent<br />

fallen. Andererseits verlangt<br />

die Regierung jedoch einen höheren<br />

“Local Content” bei der Montagefertigung.<br />

Dieser liegt gegenwärtig<br />

im Durchschnitt bei lediglich 10 bis<br />

20 Prozent. Nach Vorstellungen der<br />

Regierung sollte der Anteil jedoch<br />

bereits 2010 die Marke von 60 Prozent<br />

erreichen. <br />

Kontakt<br />

Vietnam Automobile Manufacturers<br />

Association (VAMA)<br />

13 Quang Trung Str.<br />

Go Vap District<br />

Ho Chi Minh City / Vietnam<br />

Tel.: 84 8 8959 100<br />

Fax: 84 9 8958 714<br />

Email: info@vama.org.vn<br />

Web: www.vama.org.vn<br />

Business-Handbuch<br />

Vietnam<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

“Nach mehrmonatiger Recherche<br />

veröffentlichte die<br />

Auslandshandelskammer in<br />

Vietnam eine neue Auflage<br />

des “German Vietnam Business<br />

Handbook and Directory<br />

2007 / 2008”.<br />

Neben generellen Informationen<br />

zum Land am südchinesischen<br />

Meer bietet das Handbuch<br />

einen aktuellen Einblick<br />

in die ökonomischen Rahmendaten<br />

des gegenwärtig überaus<br />

beliebten Wirtschaftsstandortes<br />

und stellt die Grundlagen des<br />

“How to do Business in Vietnam”<br />

in komprimierter, dennoch<br />

verständlicher Form vor.<br />

Daneben beinhaltet das 180<br />

Seiten umfassende Werk ein<br />

umfassendes Register der im<br />

Land aktiven deutschen Unternehmen<br />

nebst Kurzprofilen<br />

und Kontaktdaten. Publiziert<br />

wurde der Leitfaden von der<br />

AHK mit Beiträgen von in Vietnam<br />

investierten deutschen Unternehmern<br />

und vom Rechtsanwalt<br />

Herrn Christian Brendel<br />

geliefert. Das Buch sollte in keinem<br />

Vietnam-relevanten Bücherschrank<br />

fehlen.<br />

Bestellen können Sie das<br />

Handbuch bei der AHK in<br />

Vietnam (info@vietnam.ahk.<br />

de, Web: www.vietnam.ahk.de)<br />

zum Preis von 15,00 Euro plus<br />

Porto (nach Deutschland 10,00<br />

Euro). (rr)<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchrezension<br />

Staat und Demokratie<br />

in <strong>Asien</strong><br />

Von Daniel Müller in Münster.<br />

Bei den periodisch in Vorstandsetagen<br />

vorgenommenen Abwägungen<br />

über die Vorzüge einzelner<br />

Produktionsstandorte spielt die<br />

Stabilität des jeweiligen politischen<br />

Umfelds keine unwesentliche Rolle.<br />

Rechtssicherheit, eine niedrige Kriminalitätsrate<br />

sowie eine intakte<br />

markwirtschaftliche Ordnung gehören<br />

dabei sicher zu den<br />

Pluspunkten.<br />

Diese Errungenschaften<br />

dürften sich zuvorderst in<br />

demokratischen Systemen<br />

einer besonderen Wertschätzung<br />

erfreuen. Wie<br />

aber steht es um die Demokratie<br />

in <strong>Asien</strong>, dem bevorzugten<br />

Erdteil für Produktionsverlagerungen?<br />

Immerhin hat der „Wind<br />

of Change“ seit dem Jahr<br />

1990 die dortigen politischen Verhältnisse<br />

gehörig durcheinander gewirbelt,<br />

hat es flächendeckend – von<br />

Kathmandu über Phnom Penh bis<br />

Dili – signifikante demokratische<br />

Transformationsprozesse gegeben.<br />

Beträchtliche Zweifel bestehen<br />

indes bei der Frage, wie tiefgehend<br />

und wie nachhaltig dieser Trend ist.<br />

Sind die Begriffe Staat und Demokratie<br />

überhaupt auf <strong>Asien</strong> übertragbar?<br />

Vielleicht gebietet der asiatische<br />

Pragmatismus ja eine eigene<br />

Form von „Gutem Regieren“. Den<br />

Versuch einer Antwort auf diesen<br />

Themenkomplex gibt nun ein Sammelband,<br />

der die Ergebnisse der<br />

„Weingartener <strong>Asien</strong>gespräche“ aus<br />

dem Jahr 2005 zusammenfasst.<br />

Bestellungen<br />

Staat und Demokratie in <strong>Asien</strong>.<br />

Zur politischen Transformation einer<br />

Weltregion.<br />

LIT Verlag, Berlin 2007<br />

216 Seiten, 19,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-8258-8797-1<br />

Im programmatischen Einführungskapitel<br />

wird zunächst ein<br />

plausibler Kompass entwickelt: Zwar<br />

seien Staat und Demokratie Ordnungsprinzipien,<br />

die im engen Zusammenhang<br />

mit einer spezifischen<br />

westlichen Geschichte stehen und<br />

Traditionslinien markieren, die den<br />

asiatischen Staaten weitgehend fehlen.<br />

Andererseits habe<br />

die Globalisierung westliche<br />

Vorstellungen partiell<br />

universalisiert. Diese<br />

bilden mithin einen formativen<br />

Referenzpunkt<br />

– auch für <strong>Asien</strong>. Von Colombo<br />

bis Tokio wird Politik<br />

real in den besagten<br />

Kategorien gedacht und<br />

praktiziert. Mehr noch:<br />

Modernisierungskalküle<br />

führen dort sukzessive<br />

zu einer technokratischen Einfärbung<br />

der Politik und damit zu einer<br />

anwachsenden Professionalisierung.<br />

Jedoch: Der Durchbruch zur Demokratie<br />

westlicher Provenienz wird<br />

deshalb keineswegs zu einer bloßen<br />

Frage der Zeit. Vielmehr ist ein je verschiedenartiger<br />

„kultureller Rest“ in<br />

Rechnung zu stellen, der sich auf<br />

die Art der Entscheidungsfindung,<br />

Vorstellungen von sozialer Balance<br />

oder auf das Spannungsverhältnis<br />

zwischen Gruppe und Individuum<br />

beziehen kann. Eben die Existenz<br />

derartiger „unique pattern“ lässt für<br />

die Autoren maximal die Perspektive<br />

eines „liberalen Konstitutionalismus“<br />

als realistisch erscheinen, bei<br />

dem zumindest Transparenz und Berechenbarkeit<br />

gewährleistet werden.<br />

Diese Einschätzungen werden<br />

in diversen Fallstudien belegt: Als<br />

konsolidierte Demokratien können<br />

lediglich Japan und Indien gelten.<br />

Auch bei ökonomischem Fortschritt<br />

stellt sich politische Offenheit, wie<br />

die Fälle Malaysia und Singapur<br />

belegen, nicht zwangsläufig ein. In<br />

Impressum<br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Thailand und auf den Philippinen<br />

gibt es zwar ermutigende Entwicklungen;<br />

Regressionen bleiben aber<br />

jederzeit möglich. Kaum demokratische<br />

Tendenzen gibt es hingegen<br />

in Brunei und in Indonesien – von<br />

den kommunistischen Ländern VR<br />

China, Vietnam, Laos und Nordkorea<br />

ganz zu schweigen. Einzig Südkorea<br />

und Taiwan können als aussichtsreiche<br />

Demokratie-Kandidaten<br />

gelten. Gleichwohl sind partizipative<br />

Tendenzen asienweit unübersehbar.<br />

Am Ende eines langen, widersprüchlichen<br />

Prozesses könnte daher – so<br />

die Botschaft der Autoren – eine asiatische<br />

Demokratie stehen, die sich<br />

durch eine Verschmelzung kultureller<br />

Eigenheiten und westlich-liberaler<br />

Ideen kennzeichnet. <br />

Herausgeber<br />

Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

Hildegardstr. 16<br />

10715 Berlin / Germany<br />

Tel.: 49 30 8090 2248<br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok / Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Fax: 66 2661 2373<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Email: ralph.rieth@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

bfai, Udo Bartsch, Dr. Dieter<br />

Burgmann, Sabine Florian,<br />

Thomas Hundt, Klaus Köhler,<br />

Dr. Jürgen Maurer, Daniel Müller,<br />

Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />

Ansgar Sadeghi, Dr. Monika Stärk.<br />

Daten<br />

Oanda (Währungen), IWF,<br />

Zentralbanken, ADB<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag und<br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

26. Dez. 07<br />

(Tagesmittel)<br />

26. Nov. 07<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(31 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1.6550 1.6911 1.7159 - 1.6489 1.6717<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 100.48 103.18 103.72 - 100.24 101.88<br />

Brunei Dollar (BND) 2.1204 2.1931 2.1931 - 2.1176 2.1418<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 10.6213 10.9946 10.9953 - 10.5908 10.7939<br />

Hongkong Dollar (HKD) 11.2340 11.4930 11.6030 - 11.1610 11.3649<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 13546 13911 13969 - 13473 13663<br />

Indische Rupie (INR) 56.8291 58.9253 59.1110 - 56.7936 57.7041<br />

Iranischer Rial (IRR) 13688 14087 13647 - 14117 13879<br />

Japanischer Yen (JPY) 164.39 160.71 165.30 - 159.36 162.97<br />

Koreanischer Won (KRW) 1376 1383 1383 - 1343 1359<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0.3953 0.4087 0.4087 - 0.3942 0.4016<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4.8965 5.0979 5.0979 - 4.8050 4.8997<br />

Mongolischer Tugrik (MNT) 1684 1740 1741 - 1679 1708<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 1.8813 1.9562 1.9654 - 1.8717 1.9031<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 87.9180 90.5173 91.0833 - 87.6325 89.3865<br />

Philippinischer Peso (PHP) 59.8036 63.3834 63.7641 - 59.3061 61.2116<br />

Singapur Dollar (SGD) 2.0938 2.1398 2.1439 - 2.0924 2.1145<br />

Taiwanesischer Dollar (TWD) 46.8260 47.9742 48.0135 - 46.6653 47.2738<br />

Thailändischer Baht (THB) 43.7379 46.8538 46.8538 - 43.7379 44.8723<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 23477 24205 24241 - 23088 23794<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5.2906 5.4414 5.4572 - 5.2769 5.3570<br />

US Dollar (USD) 1.4402 1.4839 1.4908 - 1.4029 1.4596<br />

Quelle: Oanda.<br />

Interbanken Kassakurse<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

Leistungsbilanz<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2006 10,9 %<br />

3 Q 2006 10,7 %<br />

4 Q 2006 10,7 %<br />

1 Q 2007 11,1 %<br />

2 Q 2007 11,5 %<br />

3 Q 2007 11,5 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 n/a<br />

2007 0,2 %<br />

2008 0,1 %<br />

2009 -0,1 %<br />

2010 -0,4 %<br />

25%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Inflation<br />

150<br />

Geschäftsklima<br />

11.2<br />

Euro / Chinesischer Yuan<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

11.0<br />

10.8<br />

10.6<br />

10.4<br />

10.2<br />

10.0<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Inflation<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 n/a<br />

2007 7,8 %<br />

2008 7,4 %<br />

2009 7,7 %<br />

2010 7,8 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

2 Q 2006 5,5 %<br />

3 Q 2006 6,7 %<br />

4 Q 2006 7,0 %<br />

1 Q 2007 5,7 %<br />

2 Q 2007 6,6 %<br />

3 Q 2007 6,2 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 n/a<br />

2007 1,9 %<br />

2008 2,4 %<br />

2009 2,1 %<br />

2010 2,2 %<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

11.6<br />

11.2<br />

10.8<br />

10.4<br />

10.0<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

2 Q 2006 5,1 %<br />

3 Q 2006 5,9 %<br />

4 Q 2006 6,1 %<br />

1 Q 2007 6,0 %<br />

10%<br />

6%<br />

2%<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

-14%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2 Q 2007 6,3 %<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

Inflation<br />

3 Q 2007 6,5 %<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Inflation<br />

14%<br />

60%<br />

12%<br />

50%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 n/a<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 -1,2 %<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2007 -3,3 %<br />

2007 -1,7 %<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2008 -3,0 %<br />

2008 -1,8 %<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2%<br />

2009 -2,8 %<br />

2009 -1,9 %<br />

5%<br />

1%<br />

2010 -2,6 %<br />

2010 -1,5 %<br />

3%<br />

0%<br />

1%<br />

-1%<br />

-2%<br />

-3%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 n/a<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 11,4 %<br />

-1%<br />

-3%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

60.0<br />

Euro / Indische Rupie<br />

2007 13,1 %<br />

2008 12,9 %<br />

2007 8,0 %<br />

2008 7,6 %<br />

14000<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

2009 12,0 %<br />

2009 7,5 %<br />

13600<br />

58.0<br />

2010 11,0 %<br />

2010 7,7 %<br />

13200<br />

56.0<br />

Lending rate<br />

Deposit rate<br />

12800<br />

12400<br />

12000<br />

54.0<br />

11600<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2%<br />

Inflation<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

170<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 -2,5 %<br />

2007 -2,6 %<br />

2008 -2,2 %<br />

2009 -2,0 %<br />

2010 -2,0 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 1,5 %<br />

2007 1,8 %<br />

2008 2,0 %<br />

2009 3,0 %<br />

2010 3.4 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

-10%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

165<br />

160<br />

155<br />

150<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2006 2,2 % 1 Q 2007 2,5 %<br />

3 Q 2006 1,4 % 2 Q 2007 1,5 %<br />

4 Q 2006 2,4 % 3 Q 2007 2,2 %<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

10%<br />

8%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

10%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

6%<br />

4%<br />

2 Q 2006 5,1 %<br />

2 Q 2006 n/a<br />

6%<br />

2%<br />

0%<br />

3 Q 2006 4,8 %<br />

3 Q 2006 6,0 %<br />

2%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

4 Q 2006 4,0 %<br />

1 Q 2007 4,0 %<br />

4 Q 2006 5,6 %<br />

1 Q 2007 5,5 %<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

10%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Inflation<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2 Q 2007 5,0 %<br />

3 Q 2007 5,2 %<br />

2 Q 2007 5,8 %<br />

3 Q 2007 6,7 %<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Inflation<br />

8%<br />

6%<br />

Real-BIP<br />

annualisiert<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

0%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

1%<br />

0%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2%<br />

2%<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2006 0,4 %<br />

2006 -3,3 %<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

12%<br />

2007 0,4 %<br />

2007 -3,2 %<br />

16%<br />

8%<br />

4%<br />

2008 0,3 %<br />

2009 0,3 %<br />

2008 -3,1 %<br />

2009 -3,1 %<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

2010 0,3 %<br />

2010 -3,0 %<br />

0%<br />

-4%<br />

1400<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Euro / Koreanischer Won<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 6,0 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 6,6 %<br />

5.2<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

-8%<br />

-4%<br />

-12%<br />

1375<br />

1350<br />

1325<br />

1300<br />

1275<br />

2007 6,5 %<br />

2008 6,4 %<br />

2009 6,2 %<br />

2007 6,5 %<br />

2008 6,5 %<br />

2009 6,5 %<br />

5.1<br />

5.0<br />

4.9<br />

4.8<br />

1250<br />

2010 6,3 %<br />

2010 6,4 %<br />

4.7<br />

1225<br />

1200<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

4.6<br />

4.5<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Januar 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

9%<br />

5%<br />

1%<br />

-3%<br />

4%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

2.16<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2006 0,6 %<br />

2007 0,3 %<br />

2008 0,1 %<br />

2009 0,2 %<br />

2010 0,3 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2006 5,3 %<br />

2007 5,3 %<br />

2008 5,5 %<br />

2009 5,4 %<br />

2010 5,4 %<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

2.14<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

-1%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2.12<br />

2.10<br />

2.08<br />

2.06<br />

2.04<br />

2.02<br />

2.00<br />

1.98<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2006 8,0 % 1 Q 2007 6,5 %<br />

3 Q 2006 7,0 % 2 Q 2007 8,7 %<br />

4 Q 2006 6,6 % 3 Q 2007 8,9 %<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Wirtschaftsdaten: Vietnam<br />

12%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

10%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

8%<br />

4%<br />

2 Q 2006 5,0 %<br />

8%<br />

0%<br />

3 Q 2006 4,7 %<br />

-4%<br />

-8%<br />

-12%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

4 Q 2006 4,2 %<br />

1 Q 2007 4,2 %<br />

6%<br />

4%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2 Q 2007 4,4 %<br />

Inflation<br />

3 Q 2007 n/a<br />

Inflation<br />

10%<br />

90%<br />

80%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

2%<br />

2006 n/a<br />

2006 -1,2 %<br />

10%<br />

0%<br />

0%<br />

14%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2007 -1,9 %<br />

2008 -2,2 %<br />

2009 -2,0 %<br />

2007 -2,1 %<br />

2008 -2,4 %<br />

2009 -2,6 %<br />

-10%<br />

2%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

10%<br />

2010 -0,9 %<br />

2010 -2,9 %<br />

0%<br />

-2%<br />

6%<br />

-4%<br />

2%<br />

-6%<br />

-2%<br />

-6%<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

-8%<br />

-10%<br />

-12%<br />

-10%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2006 n/a<br />

2007 7,0 %<br />

2006 11,2 %<br />

2007 11,5 %<br />

-14%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

48<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

2008 6,0 %<br />

2009 5,9 %<br />

2008 11,7 %<br />

2009 11,3 %<br />

24500<br />

24000<br />

Euro / Vietnamesischer Dong<br />

46<br />

2010 5,8 %<br />

2010 11,0 %<br />

23500<br />

44<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

23000<br />

22500<br />

42<br />

40<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

Alle Zahlen für die Jahre ab<br />

2007 sind Schätzungen des<br />

Economist und des IWF.<br />

22000<br />

21500<br />

21000<br />

Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!