Asien Kurier Weitgehend heitere Aussichten (Vorschau)
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Dienstag, 1. Januar 2008<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />
Nr. 1 / 2008 Jahrgang 2<br />
<br />
<br />
<br />
www.asienkurier.com<br />
<strong>Weitgehend</strong> <strong>heitere</strong> <strong>Aussichten</strong><br />
<br />
<br />
<br />
I n d i e s e r A u s g a b e<br />
Die Linkliste<br />
<strong>Asien</strong><br />
<strong>Weitgehend</strong> <strong>heitere</strong> <strong>Aussichten</strong> 1<br />
Brunei<br />
Wachstumsfelder Petrochemie 4<br />
und Logistik<br />
China<br />
Striktes Arbeitsrecht in Kraft 6<br />
Gute Produkte oder 9<br />
Qualitätsmängel<br />
Photonik-Märkte EU und China 10<br />
Von Dr. Monika Stärk in Hamburg. Die Autorin ist geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied des OAV.<br />
Aus deutscher Perspektive<br />
gibt es die eine oder andere Wolke,<br />
die den deutsch-asiatischen<br />
Himmel derzeit trübt. <strong>Weitgehend</strong><br />
sind diese Eintrübungen<br />
hausgemacht – die öffentlichen<br />
Diskussionen über die Entwicklung<br />
<strong>Asien</strong>s und mögliche Auswirkungen<br />
auf die deutsche Gesellschaft<br />
waren wenig hilfreich<br />
für das bilaterale Einvernehmen<br />
und auch hinderlich für die innenpolitischen<br />
Prozesse hin zu<br />
einer weiter gestärkten internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Dass sich solche Fehlwahrnehmungen<br />
2008 von selbst verflüchtigen,<br />
ist wenig wahrscheinlich.<br />
Ihnen entgegenzuarbeiten und<br />
an ihrer Stelle positive Vorschläge<br />
zu einer beiderseits gedeihlichen<br />
deutsch-asiatischen Zusammenarbeit<br />
zu setzen, wird eine zentrale<br />
Aufgabe bleiben. Daran sollten<br />
sich auch deutsche Unternehmen<br />
beteiligen – schließlich ist eine<br />
fruchtbare Partnerschaft in Zeiten<br />
zunehmend verschärfter internationaler<br />
Konkurrenz auch Basis für<br />
dauerhaft erfolgreiche Geschäfte.<br />
In den Blick der internationalen<br />
Öffentlichkeit wird <strong>Asien</strong> 2008<br />
einmal mehr wegen sportlicher<br />
Großereignisse treten. Der Auftritt<br />
der Volksrepublik China bei den<br />
Olympischen Spielen wird dabei<br />
mit besonderer Aufmerksamkeit<br />
verfolgt. Und wir können davon<br />
ausgehen, dass er mit besonderer<br />
Perfektion über die Bühne gehen<br />
wird. Dies gilt nicht nur für die<br />
Sportveranstaltungen selbst. Beijing<br />
wird alles daran setzen, das<br />
Land auch anderweitig in bestem<br />
Licht zu präsentieren. Die Themen,<br />
die hier ins Spiel kommen,<br />
weisen über China hinaus und<br />
sind Leitmotiv für beinahe die<br />
gesamte asiatische Landkarte: innenpolitische<br />
Stabilität, gewollte<br />
Konjunkturdämpfung, Währungsfragen<br />
und Umweltthemen.<br />
Ein entscheidender Faktor der<br />
Konjunkturentwicklung könnte in<br />
zahlreichen asiatischen Ländern<br />
2008 die Entwicklung in den USA<br />
Schenker<br />
China / Kambodscha / Vietnam<br />
Standort zu teuer 11<br />
Hongkong<br />
Fit für die Zukunft 13<br />
Indien<br />
Probleme erkannt - 15<br />
Lösungen angestrebt<br />
Japan<br />
Absatznischen für Roboter 17<br />
Thailand<br />
Good bye Dr. Strunk 18<br />
Thailand setzt auf 19<br />
umweltfreundliche Autos<br />
Schwierige Koalitionsbildung 20<br />
Vietnam<br />
Automobilabsatz gewinnt 21<br />
an Fahrt<br />
Business-Handbuch Vietnam 22<br />
Buchrezension<br />
Staat und Demokratie in <strong>Asien</strong> 23<br />
Währungen in <strong>Asien</strong> 24<br />
Wirtschaftsdaten und Charts 24<br />
sein. Sollte sich die Prognose eines<br />
amerikanischen Konjunkturtiefs<br />
bewahrheiten, wird sich erweisen<br />
müssen, wie sehr sich die asiatischen<br />
Länder vom US-Export<br />
unabhängig gemacht haben und inwieweit<br />
allen voran China die Rolle<br />
einer Weltwirtschaftslokomotive<br />
1
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
einnehmen kann. Auch eine Finanzkrise wäre im<br />
kommenden Jahr eine importierte – derzeit gibt es<br />
aber keine Anzeichen dafür, dass die amerikanische<br />
Subprimekrise in <strong>Asien</strong> Schäden hinterlässt. Im Gegenteil,<br />
asiatische Institute wirken stabilisierend auf<br />
die internationale Bankenwelt ein.<br />
Für das deutsche <strong>Asien</strong>geschäft werden sicherlich<br />
Währungsfragen eine zentrale Rolle spielen. Eine<br />
sachte Aufwertung des Renminbi gegenüber dem<br />
US-Dollar hilft dabei nur sehr bedingt, solange in<br />
China und andernorts der weiterhin starke Euro die<br />
Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte belastet.<br />
Allerdings hat der Eurokurs schon manche Schwelle<br />
überschritten, die zuvor als Schmerzgrenze ausgerufen<br />
worden war, ohne dass dies deutsche Ausfuhren<br />
beeinträchtigt hätte. Immerhin bleibt nach<br />
jüngsten WTO-Angaben auch 2007 Deutschland<br />
Für das deutsche <strong>Asien</strong>geschäft<br />
werden Währungsfragen eine<br />
zentrale Rolle spielen.<br />
weltweit größte Exportnation – vor China. Allerdings<br />
hat der vom EU-Binnenhandel dominierte deutsche<br />
Export weiterhin seine Potentiale in <strong>Asien</strong> nicht ausgeschöpft.<br />
Auch 2007 werden die Ausfuhren nach<br />
<strong>Asien</strong> den seit Jahren stabilen Anteil von gut neun<br />
Prozent nicht überschreiten. Marktanteile in <strong>Asien</strong>-<br />
Pazifik zu sichern, bleibt eine wesentliche Herausforderung<br />
der international aufgestellten deutschen<br />
Wirtschaft. Zunehmend geschieht dies allerdings<br />
auch über eigene Produktion in der Region.<br />
Neben dem Euro-Kurs wird immer wieder auch<br />
der regionale Freihandel als Wettbewerbsbarriere<br />
für europäische Unternehmen bewertet – zumindest<br />
soweit sie nicht in der Region vertreten sind,<br />
sondern über ihr Exportgeschäft am asiatischen<br />
Wachstum partizipieren. Die Dynamik asiatischer<br />
bilateraler Abkommen scheint etwas geschwächt,<br />
zumindest also sinkt der Takt, in dem neue Verhandlungen<br />
und Abschlüsse verkündet werden.<br />
Dass die Verhandlungen, die die EU nun mit Korea,<br />
Indien und der ASEAN aufgenommen hat,<br />
zu einem zügigen Abschluss kommen, ist mehr<br />
als zweifelhaft. Die Themen, die von der EU über<br />
Zollfragen hinaus in solchen besser als Economic<br />
Partnership Agreements zu fassenden Abkommen<br />
verfolgt werden, stehen auch 2008 hoch auf der Tagesordnung:<br />
Schutz geistigen Eigentums, Zusammenarbeit<br />
bei der Entwicklung technischer Standards<br />
und Marktzugang bei Dienstleistungen.<br />
Auch politisch verspricht das Jahr 2008 spannend<br />
zu werden. In einer Reihe der südostasiatischen<br />
Länder müssen sich halbwegs etablierte<br />
Demokratien bewähren. In Thailand dürften mit<br />
den Wahlen Ende Dezember die politischen Weichen<br />
gestellt sein – hoffentlich in Richtung innenpolitischer<br />
Stabilität und einer handlungsfähigen
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Regierung, die den bisherigen<br />
wirtschaftspolitischen Kurs fortsetzt.<br />
Nicht ungefährdet ist auch<br />
das System ethnischer Harmonie<br />
trotz positiver Diskriminierung<br />
der Bevölkerungsmehrheit, das<br />
samen Kompromissen<br />
über die Lastenverteilung<br />
zwischen den entwickelten<br />
Volkswirtschaften<br />
und etablierten<br />
Klimasündern und den<br />
Ralph Rieth<br />
Die Dynamik asiatischer bilateraler<br />
Abkommen scheint etwas geschwächt.<br />
in den letzten Jahren als Basis<br />
des malaysischen Erfolgsmodells<br />
präsentiert wurde. Und in den<br />
Philippinen bleibt der Druck auf<br />
Präsidentin Macapagal-Arroyo<br />
bestehen. Wirtschaftspolitische<br />
Rahmenbedingungen für ausländische<br />
Unternehmen scheinen jedoch<br />
nirgendwo gefährdet.<br />
Das Geschäftsklima ist also<br />
positiv. Und auch der vieldiskutierte<br />
Klimawandel dürfte es<br />
nicht verhageln. Im Gegenteil:<br />
Während sich die internationale<br />
Politik beim Klimagipfel zu müh-<br />
Entwicklungsländern<br />
durchringt, deren Umsetzung<br />
noch eine Weile<br />
dauern dürfte, kann<br />
unmittelbar vor allem<br />
der Einsatz moderner<br />
Technologie Klimaund<br />
Umweltprobleme<br />
mindern. Hier haben<br />
deutsche Unternehmen<br />
wichtige Angebote zu<br />
machen, die hoffentlich<br />
zu aller Nutzen 2008<br />
auf breiter Basis angenommen<br />
werden. <br />
Politisch verspricht das Jahr 2008 spannend zu werden.<br />
In Thailand dürften mit den Wahlen Ende Dezember<br />
2007 die politischen Weichen gestellt sein. Unser Bild<br />
zeigt die Tempelruinen in Ayuthaya.<br />
Kontakt<br />
Ostasiatischer Verein e.V. (OAV)<br />
Dr. Monika Stärk<br />
Bleichenbrücke 9<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 49 40 357559 0<br />
Fax: 49 40 357559 25<br />
Email: oav@oav.de<br />
Web: www.oav.de<br />
Deutscher Außenhandel mit <strong>Asien</strong> Pazifik<br />
Land Importe [in Mio. Euro] Exporte [in Mio. Euro]<br />
Jan. - Jun<br />
2007<br />
Jan. - Jun.<br />
2006<br />
Jan. - Jun<br />
2007<br />
Jan. - Jun.<br />
2006<br />
Veränderung<br />
Veränderung<br />
Australien 851,2 790,4 7,7 % 2.667,3 2.476,8 7,7 %<br />
China 25.188,2 22.688,5 11,0 % 13.965,0 12.106,1 15,4 %<br />
Hongkong 879,1 1.262,3 -30,3 % 2.253,4 2.227,1 1,2 %<br />
Indien 2.395,7 2.126,8 12,6 % 3.345,7 2.838,6 17,9 %<br />
Indonesien 1.551,4 1.285,6 20,7 % 720,9 715,6 0,7 %<br />
Japan 12.134,7 11.629,6 4,3 % 6.495,6 6.613,6 -1,8 %<br />
Korea (Süd) 4.733,8 4.529,5 4,5 % 4.334,4 3.965,4 9,3 %<br />
Malaysia 2.168,4 1.957,6 10,8 % 2.141,9 1.655,9 29,3 %<br />
Philippinen 871,0 938,6 -7,2 % 464,6 575,0 -19,2 %<br />
Singapur 1.978,5 2.278,2 -13,2 % 2.420,2 2.250,4 7,5 %<br />
Taiwan 2.905,4 2.902,2 0,1 % 2.322,6 2.093,9 10,9 %<br />
Thailand 1.498,8 1.311,4 14,3 % 1.137,3 1.087,0 4,6 %<br />
Vietnam 1.025,1 874,4 17,2 % 679,2 291,4 133,1 %<br />
Summe<br />
ASEAN<br />
Summe<br />
<strong>Asien</strong> Pazifik<br />
Deutschland<br />
gesamt<br />
9.246,8 8.819,4 4,8 % 7.616,9 6.622,1 15,0 %<br />
59.733,9 56.118,6 6,4 % 43.626,3 39.607,6 10,1 %<br />
380.900,0 354.100,0 7,6 % 478.500,0 430.100,0 11,3 %<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt Wiesbaden und OAV Hamburg.<br />
3
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Brunei<br />
Wachstumsfelder<br />
Petrochemie und Logistik<br />
Von Thomas Hundt in Brunei. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />
u.a. in Malaysia.<br />
Siti Ismail<br />
Ob das Sultanat Brunei seine<br />
Gasförderung weiterhin zu höheren<br />
Weltmarktpreisen absetzt<br />
oder einen Teil günstig an lokale<br />
Betriebe aus der Petrochemie abgibt,<br />
ist noch nicht entschieden.<br />
Für das Gelingen der Projekte<br />
in einem neuen Industriepark<br />
müsste die Regierung Kennern<br />
zufolge das Gas langfristig verbilligt<br />
an Investoren abgeben.<br />
Ein bruneiisch-japanisches Joint<br />
Venture startet 2007 mit dem Bau<br />
eines Methanolwerkes. Eine Düngemittelfabrik<br />
soll folgen.<br />
Planungen für eine Aluminiumschmelze<br />
und einen<br />
Tiefseehafen liegen seit Jahren<br />
vor.<br />
Die Gasleitungen von<br />
den Bohrinseln vor Bruneis<br />
Westküste kommen in Sungai<br />
Liang an. Das Erdgas<br />
fördert das größte Unternehmen<br />
des Landes, Brunei Shell<br />
Petroleum (BSP). In Sungai Liang<br />
verarbeitet es das Joint Venture<br />
Brunei LNG (BLNG) zu Flüssiggas<br />
Erdgas gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen<br />
des Sultanats.<br />
(LNG). Das Gemeinschaftsunternehmen<br />
gehört der bruneiischen<br />
Regierung (Anteil 50%), Shell<br />
(25%) und Mitsubishi (25%). Die<br />
jährliche Produktionsmenge von
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Langwierige Suche<br />
nach Investoren.<br />
etwa 7,2 Millionen Tonnen LNG<br />
wird mit Tankschiffen nach Japan<br />
und Südkorea exportiert und<br />
gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen<br />
des Sultanats. Die<br />
Verflüssigung von Gas wird als<br />
“Midstream”-Prozess bezeichnet.<br />
Die Idee für einen Industriepark<br />
in Sungai Liang ist es<br />
gewesen, nachgelagerte Verarbeitungsschritte<br />
von Gas<br />
(“Downstream”-Prozesse) anzusiedeln.<br />
Die Behörde Brunei Economic<br />
Development Board (BEDB)<br />
übernahm für diesen Zweck 270<br />
Hektar Land direkt neben dem<br />
Werk von BLNG. Der Masterplan<br />
des Industrieparks aus dem Jahr<br />
2004 sieht eine Methanolfabrik,<br />
ein Düngemittelwerk, ein Kraftwerk<br />
und Ansiedlungen von petrochemischen<br />
Betrieben sowie<br />
Herstellern von Nebenprodukten<br />
vor.<br />
Bestätigt ist der Bau der Methanolanlage<br />
durch das Joint Venture<br />
Brunei Methanol Company<br />
(BMC). Ihm gehören die Brunei<br />
National Petroleum Company sowie<br />
die beiden japanischen Firmen<br />
Mitsubishi Gas und Itochu<br />
Corporation an. Die Kosten belaufen<br />
sich auf etwa 270 Millionen<br />
Euro. Die Bauarbeiten sollten<br />
Ende 2007 beginnen, die Fabrik<br />
Ende 2009 fertiggestellt sein und<br />
2010 den Betrieb aufnehmen. Die<br />
Jahreskapazität wird circa 850.000<br />
Tonnen betragen. Mitsubishi Heavy<br />
Industries erhielt den Auftrag,<br />
das Werk zu planen und schlüsselfertig<br />
zu übergeben. Die Finanzierung<br />
stammt von der “Japan Bank<br />
for International Cooperation”.<br />
Der BEDB hofft, dass der<br />
Grundstoff Methanol vor Ort<br />
verwertet wird. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />
sind äußerst<br />
vielfältig. Daher hält er mehrere<br />
Lizenzen zur Umwandlung von<br />
Methanol in verschiedene Derivate.<br />
Deren weltweiter Bedarf soll<br />
stark expandieren, meinen die<br />
Planer des Industrieparks. Sie suchen<br />
international nach Partnern,<br />
die entsprechende Technologien<br />
anbieten und sich in Sungai Liang<br />
engagieren wollen.<br />
Methanol scheint der Hoffnungsträger<br />
für die gesamte Region<br />
zu sein. Auch auf der Brunei<br />
vorgelagerten malaysischen Insel<br />
Labuan erweitert der Konzern<br />
Petronas seine Methanolanlage.<br />
Das Ausbau soll 2008 abgeschlossen<br />
werden und die Kapazität auf<br />
etwa 1,7 Millionen Jahrestonnen<br />
erhöhen. Die deutsche Firma Lurgi<br />
liefert die neue Produktionstechnik.<br />
Das Methanol wird zu<br />
Methylester und Formaldehyd<br />
weiterverarbeitet.<br />
Seit 2004 überlegt Brunei, ob<br />
ebenfalls eine Düngemittelfabrik<br />
in Sungai Liang errichtet werden<br />
soll. Dafür müsste Gas abgezweigt<br />
und ein langfristiger<br />
Liefervertrag zu günstigen Konditionen<br />
mit Investoren unterschrieben<br />
werden. Im September<br />
2004 kündigte der BEDB den Abschluss<br />
der Verhandlungen mit<br />
einem Konsortium bestehend aus<br />
den Firmen Incitec Pivot, Westside<br />
(beide Australien) und Mitsubishi<br />
an. Eine Absichtserklärung (MoU)<br />
wurde unterzeichnet. Die Partner<br />
planen Anlagen zur Herstellung<br />
von 2.500 Tonnen Ammoniak und<br />
3.500 Tonnen Harnstoff pro Tag.<br />
Mit diesem Ausstoß würde die<br />
weltweit größte Düngemittelfabrik<br />
entstehen. Der BEDB konnte<br />
im Oktober 2007 den Projektstart<br />
nicht bestätigen.<br />
Mehrere Jahre alt ist die Idee,<br />
einen Tiefseehafen für Containerschiffe<br />
in Bruneis Norden zu<br />
errichten. In einer Durchführbarkeitsstudie<br />
bescheinigte die<br />
britische Beratungsgesellschaft<br />
Halcrow 2003 dem Projekt gute<br />
Entwicklungschancen. Auch die<br />
Oxford Business Group hat im Juli<br />
2007 zu der Umsetzung geraten.<br />
Die Jahreskapazität soll nach der<br />
ersten Ausbauphase etwa 800.000<br />
TEU (twenty-foot equivalent units)<br />
betragen. Das Hafengelände und<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
dazugehörige Industrieflächen<br />
würden auf der Insel Muara Besar<br />
liegen, deren Fläche durch<br />
Aufschüttung auf 3 mal 6 km verdoppelt<br />
werden soll. Muara Besar<br />
liegt gegenüber dem bestehenden<br />
kleinen Containerhafen und ist 28<br />
km von der Hauptstadt Bandar<br />
Seri Begawan entfernt. Wegen der<br />
geringen industriellen Basis des<br />
Sultanats sehen die Planer den<br />
Hafen als internationalen Frachtumschlagplatz<br />
auf den asiatischen<br />
Seerouten. Der BEDB sucht international<br />
nach einem Konzessionspartner,<br />
der den Hafen betreibt<br />
und in deren Ausrüstung investiert.<br />
Als weiterer Partner soll eine<br />
Schiffsfrachtlinie gewonnen werden.<br />
Brunei ist bereit, 70 Prozent<br />
der Investitionskosten von ungefähr<br />
einer Milliarde Euro zu übernehmen.<br />
Die Basisinfrastruktur<br />
umfasst unter anderem die Landgewinnung,<br />
den Bau einer Brücke<br />
sowie des Kais.<br />
Die Planungen sehen neben dem<br />
Hafengelände eine Freihandelszone<br />
sowie Gewerbeflächen für Logistikbetriebe<br />
und Unternehmen<br />
aus dem Öl- und Gassektor vor.<br />
Die Insel soll auch eine Aluminiumschmelze<br />
aufnehmen. Der<br />
US-amerikanische Konzern Alcoa<br />
unterzeichnete mit dem BEDB bereits<br />
im September 2003 ein Absichtserklärung,<br />
die eine Durchführbarkeitsstudie<br />
vorsah. Der<br />
Weltmarktführer in diesem Produktsegment<br />
ist weiterhin an dem<br />
Projekt interessiert, falls Brunei<br />
Energie zu günstigen Konditionen<br />
anbieten könne. Die Schmelze benötigt<br />
rund 4.300 GWh Strom. Ein<br />
Kraftwerk mit einer Kapazität von<br />
500 MW müsste das Aluminiumwerk<br />
versorgen. Eine endgültige<br />
Entscheidung steht noch aus. <br />
Kontakt<br />
Brunei Economic<br />
Development Board<br />
Block 2K, Bangunan Kerajaan, Jln<br />
Ong Sum Ping<br />
Bandar Seri Begawan BA1311<br />
Brunei<br />
Tel.: 673 2230111<br />
Fax: 673 2230063<br />
Email: info@bedb.com.bn<br />
Web: www.bedb.com.bn<br />
5
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
China<br />
Striktes Arbeitsrecht in Kraft<br />
Von Klaus Köhler in Hongkong. Der Autor ist Geschäftsführer der<br />
Klako Gruppe.<br />
“Mindestens 70 Menschen<br />
sind bei einem Grubenunglück<br />
in der ostchinesischen Provinz<br />
Shanxi ums Leben gekommen.<br />
Wie die Behörden mitteilten, ereignete<br />
sich in der Ruizhiyuan-<br />
Mine eine schwere Gasexplosion,<br />
deren Ursache zunächst nicht ermittelt<br />
werden konnte”, meldete<br />
Anfang Dezember die staatliche<br />
Nachrichtenagentur Xinhua.<br />
Die chinesischen Bergwerke gelten<br />
als die gefährlichsten der Welt.<br />
Im Jahr 2006 kamen amtlichen Angaben<br />
zufolge 4.700 Bergleute bei<br />
Unfällen ums Leben.<br />
Unabhängige Arbeiterorga<br />
n isat ionen<br />
sprechen von fast<br />
20.000 Todesfällen<br />
jedes Jahr. Im energiehungrigen<br />
China<br />
werden demnach Sicherheitsvorschriften<br />
oft einer größeren<br />
Produktion geopfert.<br />
Es sind bei weitem<br />
nicht nur Grubenarbeiter,<br />
die tagtäglich<br />
ihr Leben auf’s Spiel<br />
setzen. Wer in der<br />
Industrie seinen oft<br />
recht kargen Lohn<br />
verdient, geht ein erhebliches<br />
Risiko ein:<br />
je kleiner der Arbeitgeber desto<br />
wahrscheinlicher sind Unfälle;<br />
die Chance zu verunglücken, ist<br />
in den mittleren und westlichen<br />
Provinzen des Riesenreichs größer<br />
als an der Ostküste.<br />
Arbeitsgesetze sind in China<br />
ein relativ neues Phänomen;<br />
das erste umfassende Gesetz trat<br />
1994 in Kraft. Nicht nur vor dem<br />
Hintergrund der bekanntgewordenen,<br />
aktuellen Unfälle, sah sich<br />
die Regierung in Beijing zur Novellierung<br />
des Gesetzes verlasst.<br />
Das neue Recht soll einen Teil<br />
der unzulänglichen Arbeitsplatz-<br />
Jiang<br />
Zustände beseitigen; es passierte<br />
das Parlament (“Nationaler Volkskongress”)<br />
am 29. Juni 2007. Zuvor<br />
erhielten Arbeiter in kleinen<br />
und mittelständischen Betrieben,<br />
wenn überhaupt, dann nur einen<br />
kurzzeitigen Vertrag. Er bot dem<br />
Arbeitgeber die Flexibilität, die erfahrenen<br />
Mitarbeiter gegen billige,<br />
neue Jobsuchende auszutauschen.<br />
Überstunden wurden häufig nicht<br />
bezahlt, erzwungene Arbeit war<br />
keine Ausnahme.<br />
Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />
soll die Mitarbeiter durch eine<br />
Arbeiter in kleinen und mittelständischen Betrieben erhielt bislang, wenn<br />
überhaupt, nur einen kurzzeitigen Vertrag.<br />
“Arbeitnehmer-freundliche” Umgebung<br />
wirkungsvoll schützen.<br />
Egal ob lokale oder auslandsinvestierte<br />
Unternehmen: Das “Labor<br />
Contract Law” (LCL) tritt am<br />
1. Januar 2008 in Kraft und setzt<br />
viele Firmen unter Druck, die<br />
nunmehr ihre Personalpolitik restrukturieren<br />
müssen.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> beschreibt Ihnen<br />
die wichtigsten Veränderungen.<br />
Schriftlicher Arbeitsvertrag<br />
Spätestens einen Monat nach<br />
Arbeitsaufnahme, muss der neue<br />
Mitarbeiter einen schriftlichen<br />
Arbeitsvertrag erhalten. Sollte der<br />
Arbeitgeber diesen Vertrag nicht<br />
rechtzeitig mit dem Arbeitnehmer<br />
unterzeichnen, ist das Unternehmen<br />
zur doppelten Lohn- oder<br />
Gehaltszahlung verpflichtet, bis<br />
der Vertrag von beiden Seiten unterschrieben<br />
ist. Jedoch muss der<br />
Arbeitnehmer den Strafzuschlag<br />
auch einfordern. Mündliche Verträge<br />
dürfen nur bei Teilzeitjobs<br />
von nicht länger als vier Stunden<br />
am Tag und bis zu 24 Stunden im<br />
Monat vereinbart werden.<br />
Vertragsdauer<br />
Es ist erklärte Absicht des Parlaments<br />
langfristige Arbeitsverhältnisse<br />
zu fördern. Ab Jahresbeginn<br />
haben Firmen bei allen neu abgeschlossenen<br />
Verträgen<br />
die Wahl, sich für unbefristete<br />
oder zeitlich<br />
begrenzte Abkommen<br />
zu entscheiden. Der<br />
Mitarbeiter muss unbefristet<br />
eingestellt<br />
werden, sobald er für<br />
das Unternehmen bereits<br />
mehr als zehn<br />
Jahre gearbeitet hat,<br />
oder zwei befristete<br />
Jobs vollendete.<br />
Arbeitsvertrag<br />
Mit einem gut entworfenen<br />
Arbeitsvertrag,<br />
der auf doppeldeutige<br />
Klauseln<br />
verzichtet, in chinesicher Sprache<br />
(zwingend) und zusätzlich in Englisch<br />
(für ausländische Firmen),<br />
lassen sich zukünftige Fehlinterpretationen<br />
und Missverständnisse<br />
vermeiden.<br />
Probezeit<br />
Wie in den meisten Staaten üblich,<br />
hängt die Probezeit von der<br />
Vertragslaufzeit ab. Dem Mitarbeiter<br />
müssen mindestens 80 Prozent<br />
seines vertraglich vereinbarten<br />
Lohns bezahlt werden. Übersteigt<br />
die Probezeit die gesetzlichen<br />
6
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Limits, so ist das Unternehmen<br />
zur Entschädigungszahlung verpflichtet.<br />
JOBDAUER LÄNGSTE<br />
PROBEZEIT<br />
bis zu 1 Jahr 1 Monat<br />
1 - 3 Jahre 2 Monate<br />
mehr als 3 6 Monate<br />
Jahre oder<br />
unbefristet<br />
Wettbewerbsverbot<br />
Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />
gilt ab dem<br />
1. Januar 2008 !<br />
Jop-Hopping ist weitverbreitet<br />
und in einer Zeit zunehmenden<br />
Technologie-Transfers nach China<br />
ein drängendes Problem. Das<br />
neue Gesetz verlangt explizit die<br />
Definition von Umfang, regionalen<br />
Gebiet und zeitlicher Befristung<br />
einer Konkurrenz-Ausschlussklausel,<br />
deren Zeitraum<br />
auf zwei Jahre beschränkt ist. Für<br />
deren Laufzeit können Arbeitgeber<br />
und -nehmer eine einmalige<br />
oder regelmäßige Abfindung vereinbaren.<br />
Das Wettbewerbsverbot<br />
ist auf das Management und<br />
wichtige Mitarbeiter, die Zugang<br />
zum geistigen Eigentum des Unternehmens<br />
haben, beschränkt.<br />
Verstöße gegen diese Klausel und<br />
ein vom ehemaligen Mitarbeiter<br />
verursachter möglicher Schaden<br />
sind nicht mehr, wie bisher, auf<br />
das Dreifache der Abfindung beschränkt.<br />
Fortbildung<br />
Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />
legt den Parteien eine Loyalitätsklausel<br />
nach der Fortbildung<br />
nahe: Kündigt der Arbeitnehmer<br />
während dieser Zeit, so ist er zum<br />
Schadensersatz verpflichtet.<br />
Kündigung<br />
Überflüssige Mitarbeiter darf<br />
das Unternehmen in bestimmten<br />
Fällen kündigen:<br />
- wenn die Firma restrukturiert<br />
wird oder nach geltenden<br />
Recht insolvent ist,<br />
- bei erheblichen Problemen<br />
in der Produktion und/<br />
oder dem Management,<br />
- beim Umzug des Betriebs,<br />
Aufbau neuer Produktionslinien<br />
und/oder<br />
technischen Sanierungen,<br />
- bei einem erheblichen<br />
Verstoß des Mitarbeiters gegen<br />
die unternehmenseigenen<br />
Regeln,<br />
- bei einem erheblichen<br />
Pflichtversäumnis, Inkompetenz<br />
oder Arbeitsunfähigkeit.<br />
Abfindungen<br />
Ähnlich dem bisherigen Recht<br />
muss auch zukünftig dem gekündigten<br />
Arbeitnehmer eine<br />
Abfindung gezahlt werden. Neu<br />
hingegen ist die verpflichtende<br />
Zahlung, wenn das Unternehmen<br />
einen zeitlich befristeten<br />
Vertrag nicht verlängert. Es sei<br />
denn, dass das Mitarbeiter eine<br />
Weiterbeschäftigung zu gleichen<br />
oder besseren Bedingungen abgelehnt<br />
hat, oder das Arbeitsverhältnis<br />
im gegenseitigen Einverständnis<br />
auf Veranlassung der<br />
Firma beendet wird. Die Höhe<br />
der Abfindung soll dem Gehalt<br />
multipliziert mit der Zahl der Beschäftigungsjahre<br />
entsprechen.<br />
Für hochbezahlte Mitarbeiter hat<br />
der Gesetzgeber den Umfang der<br />
Abfindung limitiert.<br />
Interne Unternehmensregeln<br />
Flexibel, sicher und zuverlässig<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
WIR HABEN DEN SCHWARZEN GÜRTEL –<br />
IM ASIEN-KURIER-EXPRESS-GESCHÄFT!<br />
Auf der Straße, per Luftfracht, über den Seeweg<br />
oder direkt von Haus zu Haus – und zwar weltweit.<br />
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Regional verbunden – weltweit aktiv.<br />
Interne Arbeitsbestimmungen<br />
müssen die Betriebe zukünftig<br />
mit den Beschäftigten, ihren Repräsentanten<br />
und/oder Gewerkschaftsfunktionären<br />
verhandeln.<br />
Die vereinbarten Regeln müssen<br />
für jeden sichtbar ausgehängt<br />
oder veröffentlicht werden. Hierzu<br />
gehören Entlohungen und andere<br />
Vergütungen, Arbeitszeiten,<br />
Urlaub und Feiertage, Arbeitssicherheit<br />
und Hygiene, Versicherungen,<br />
Zuschüsse, Ausbildung<br />
und Arbeitsdisziplin.<br />
Gewerkschaften<br />
Gewerkschaften soll die legitimen<br />
Rechte und Interessen der<br />
Beschäftigten sicherstellen und<br />
es wundert kaum, dass der sozialistische<br />
Staat ihre Rolle im<br />
neuen Recht gestärkt hat. Der<br />
Arbeitnehmerverband soll Manteltarifverträge<br />
aushandeln, bei<br />
der Erstellung von Arbeitsregeln<br />
assistieren und sich bei geplanten<br />
Massenentlassungen sowie bei<br />
auslaufenden Arbeitsverträgen<br />
äußern. Die Gewerkschaftsrechte<br />
bleiben eingeschränkt: In vielen<br />
Fällen wird die Arbeitnehmervertretung<br />
nur “informiert”<br />
oder “gehört”. Management-Entscheidungen<br />
dürfen die Gewerkschaften<br />
nicht blockieren.<br />
Arbeitsvermittler<br />
Wer sich als Unternehmer seine<br />
Mitarbeiter von einem Arbeitsvermittler<br />
organisieren läßt, muss<br />
die gestärkten Arbeiterrechte<br />
berücksichten. Verträge die im<br />
Auftrag einer Firma zwischen<br />
Arbeitnehmer und Vermittlungs-<br />
7
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
büro geschlossen werden, müssen<br />
mit einer Mindestdauer von zwei<br />
Jahren zeitlich befristet sein. Mit<br />
den neuen strikteren Regeln wird<br />
deutlich, dass Arbeitsvermittler<br />
nur noch für ordentlich niedergelassene<br />
Unternehmen tätig werden<br />
dürfen.<br />
Ausländische Unternehmen<br />
Das neue Arbeitsrecht soll die<br />
grassierende Ausbeutung chinesischer<br />
Arbeiter bekämpfen.<br />
Doch inwieweit ist die Regierung<br />
imstande und bereit, die neuen<br />
Regeln durchzusetzen? Fehlinterpretationen<br />
und die Ausnutzung<br />
von Schlupflöchern auf lokaler<br />
Ebene sind zu erwarten. Für auslandsinvestierte<br />
Unternehmen mit<br />
guten Beziehungen zur Regierung<br />
kann das neue Recht vorteilhaft<br />
sein. Oder es führt zu steigenden<br />
Kosten, sollten die Behörden bei<br />
Ausländern das Gesetz strikter als<br />
bei lokalen Firmen auslegen.<br />
Zudem macht sich die von der<br />
Kommunistischen Partei kontrollierte<br />
Gewerkschaft (All China<br />
Federation of Trade Unions,<br />
ACFTU) immer stärker in ausländischen<br />
Betrieben breit. Der US-<br />
Retailer Wal Mart konnte seine<br />
Filialen zehn Jahre lang gewerkschaftsfrei<br />
halten. Im August<br />
2006 begann die ACFTU mit ihrem<br />
Aktionismus bei Wal Mart -<br />
und wie bei einem Flächenbrand<br />
6.607 Personen erhielten die<br />
Dezember-Ausgabe vom<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>.<br />
745 von ihnen haben promoviert<br />
oder sind Professoren.<br />
32 % leben in Deutschland,<br />
28 % in China, 14 % in Thailand.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-LeserInnen sind<br />
Unternehmer, leitende Expats,<br />
Wissenschaftler, Politiker.<br />
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mit Inseraten in <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />
Wir informieren Sie gerne:<br />
anzeigen@asienkurier.com<br />
zogen die Gewerkschafter<br />
in anderen<br />
Supermärkten<br />
ein. Bis Ende 2007<br />
wollten sie sich in<br />
70 Prozent aller ausländischen<br />
Betriebe<br />
organisieren.<br />
W a h r s c h e i n -<br />
lich wird das neue<br />
Recht primär Firmen<br />
mit zeitlich<br />
befristeten Arbeitsverträgen<br />
betreffen,<br />
welche bei Nichtverlängerung<br />
Abfindungen<br />
zahlen<br />
müssen. Zu erwarten<br />
sind steigende<br />
Geschäftskosten,<br />
ein erhöhtes Personalrisiko<br />
und schwierigere Tarifverhandlungen.<br />
Obwohl das neue Gesetz die<br />
Arbeitsbedingungen verbessern<br />
soll, läßt es für größere Unternehmen<br />
ein paar Hintertüren offen.<br />
So kann der neue Strafzuschlag<br />
(doppelte Abfindung) bei nicht<br />
ausreichend begründeter Kündigung<br />
vor Vertragsablauf dazu<br />
führen, dass Mitarbeiter bereits<br />
dann entlassen werden, wenn sie<br />
noch keinen oder nur geringen<br />
Abfindungsanspruch haben.<br />
Das Top-Management sollte<br />
die finanziellen Konsequenzen<br />
hinsichtlich derzeitiger und zukünftiger<br />
Mitarbeiter bedenken,<br />
erforderliche Rückstellungen kalkulieren<br />
und Outsourcing-Alternativen<br />
diskutieren. Zu den<br />
ersten, wesentlichen Schritten<br />
gehören die arbeitsrechtliche Fortbildung<br />
in der Personalabteilung,<br />
sowie anderer Executives. In den<br />
Human Resources-Abteilungen<br />
müssen die Personalplanungen<br />
restrukturiert, alle Mitarbeiterverträge<br />
erneuert und neue Belegschafts-Strategien<br />
entwickelt<br />
werden. Arbeitsagenturverträge<br />
müssen dem neuen Recht angepasst<br />
werden.<br />
Alle Firmen sollten hausinterne<br />
Arbeitsregeln erlassen oder erneuern.<br />
Das neue Arbeitsvertragsrecht<br />
gilt ab dem 1. Januar 2008 ! Von der<br />
Unternehmensgröße abhängig ist<br />
Jiang<br />
Riskanter Arbeitsplatz im Bergbau.<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
der Bedarf an Anti-Korruptions-,<br />
Wettbewerbverbots- und Geheimhaltungs-Zusatzvereinbarungen,<br />
sowie Geschäftsführungsregeln,<br />
welche das Unternehmen im Kündigungsfall<br />
schützen.<br />
Fazit<br />
Obwohl der Einfluss der Arbeitsvertragsreform<br />
stark von der<br />
Größe und Art des Unternehmens<br />
abhängt, werden ausländische<br />
Firmen ihre Wettbewerbsvorteile<br />
im Allgemeinen verlieren. Kann<br />
die Regierung das Recht wirklich<br />
durchsetzen und nehmen es die<br />
Arbeitsnehmer auch zur Kenntnis?<br />
Die Frage der praktischen<br />
Umsetzung bleibt ungelöst. Die<br />
Betriebe sollten zumindest eine<br />
realisierbare Strategie entwickeln,<br />
um gegen negative Einflüsse bei<br />
der Durchsetzung des Gesetzes<br />
gewappnet zu sein. <br />
Kontakt<br />
Klako Gruppe<br />
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177 Hoi Bun Road, Kwun Tong<br />
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8
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
China<br />
Gute Produkte oder<br />
Qualitätsmängel?<br />
Von Daniel Müller in Münster.<br />
Der Fall Mattel machte es<br />
deutlich: Firmen, die Produkte<br />
von chinesischen Lieferanten beziehen,<br />
werden für auftretende<br />
Qualitätsmängel direkt verantwortlich<br />
gemacht.<br />
Welche Konsequenzen und<br />
Herausforderungen ergeben sich<br />
aus der stärkeren Gewichtung<br />
des Qualitätsaspektes für das Beschaffungsmanagement<br />
in China?<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> führte ein Interview<br />
Gerd Kerkhoff, geschäftsführender<br />
Mehrheitsgesellschafter und Gründer<br />
der Kerkhoff Gruppe.<br />
mit Kerkhoff Consulting, Europas<br />
führender Unternehmensberatung<br />
für Beschaffungsfragen.<br />
auch die Qualität der Produkte<br />
weiter verbessern, denn nur dann<br />
können sich die Unternehmen im<br />
globalen Markt behaupten. Die<br />
Folge: In China sind zunehmend<br />
Waren erhältlich, die mehr Knowhow<br />
und anspruchsvollere Produktionsstätten<br />
erfordern, insbesondere<br />
in der Küstenregion. Die<br />
Produktion von einfachen Massenwaren<br />
wird sich stärker in das<br />
chinesische Hinterland oder in<br />
andere Länder (Vietnam, Bangladesch)<br />
verlagern. Für Unternehmen<br />
bedeutet das, diese sich raferanten<br />
aus dem Reich der Mitte<br />
gelten die gleichen Qualitätsmaßstäbe<br />
wie für einen Lieferanten<br />
aus Westeuropa. In China muss<br />
die Kontrolle dazu wesentlich<br />
engmaschiger verlaufen. Denn<br />
viele chinesische Produzenten<br />
können hervorragende Qualität<br />
herstellen, haben aber noch eine<br />
zu hohe Ausschussquote. Dabei<br />
wird der Grundstein schon bei<br />
der sorgfältigen Auswahl des<br />
Geschäftspartners gelegt. Ganz<br />
wichtig: Ohne einen persönlichen<br />
Besuch der Produktionsanlagen<br />
vor Ort funktioniert es nicht. Entscheidend<br />
ist es, die Qualitätskontrollen<br />
laufend durchzuführen.<br />
Dafür sollte ein Qualitätssystem<br />
entwickelt und implementiert<br />
werden. Der erhöhte Aufwand<br />
rechnet sich in den allermeisten<br />
Fällen, da die Preisvorteile immens<br />
sind. Dennoch sollten die<br />
Unternehmen sich von dem Gedanken<br />
verabschieden, in China<br />
unter allen Umständen möglichst<br />
kostengünstig einkaufen zu wollen.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Angesichts der<br />
zunehmenden Warenmängel<br />
kann China weiterhin ein verlässlicher<br />
Zulieferer für westliche Unternehmen<br />
sein? Wenn ja, unter<br />
welchen Bedingungen?<br />
Thomas Ripakewitz: Die aktuelle<br />
Berichterstattung konzentriert<br />
sich auf die Mängel, vernachlässigt<br />
aber die vielen guten Lieferantenbeziehungen.<br />
Laut einer<br />
Studie, die wir 2006 durchgeführt<br />
haben, berichten rund zwei Drittel<br />
der deutschen Unternehmen von<br />
positiven Erfahrungen in Niedriglohnländern,<br />
gerade einmal 7<br />
Prozent sind unzufrieden. Zudem<br />
gibt es ähnliche Skandalfälle auch<br />
mit deutschen Lieferanten. Insofern<br />
ist China ein verlässlicher Zulieferer<br />
und wird es auch bleiben.<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Die Aufgabe wird sein, unter den<br />
Lieferanten diejenigen herauszufiltern,<br />
die gute Qualität zu einem<br />
angemessenen Preis liefern. In<br />
einem ersten Schritt sollten lediglich<br />
unkritische und einfach<br />
herzustellende Produkte bezogen<br />
werden, wenn der Lieferant sich<br />
bewährt, kann man die Komplexität<br />
der zugelieferten Produkte<br />
erhöhen.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Viele Experten<br />
prognostizieren, dass sich das<br />
chinesische Lohnniveau deutlich<br />
erhöhen wird. Welche Auswirkungen<br />
hat dies auf die Beschaffung<br />
in China? Und wie können<br />
sich Unternehmen darauf einstellen?<br />
Thomas Ripakewitz: Mit steigendem<br />
Lohnniveau wird sich<br />
2 Fotos: Kerkhoff Consulting GmbH<br />
Thomas Ripakewitz ist Partner und verantwortlich<br />
für den Bereich Beschaffung.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Qualitätsmängel<br />
in China – Berichte über gesundheitsgefährdende<br />
Bestandteile von<br />
Konsumgütern werfen die Frage<br />
auf, worauf Unternehmen achten<br />
müssen, wenn sie Produkte aus<br />
China einführen.<br />
Thomas Ripakewitz: Unternehmen<br />
sollten in jedem Fall auf die<br />
für sie notwendigen Qualitätsstandards<br />
achten; für einen Lie-<br />
9
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
sant entwickelten Märkte ständig<br />
im Auge zu behalten, um von<br />
diesen Entwicklungen profitieren<br />
zu können. Dies erfordert eine<br />
dynamische Beschaffungsorganisation,<br />
die eine hohe Transparenz<br />
über Preis- und Leistungsniveaus<br />
in den globalen Märkten herstellt.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Sie haben zahlreiche<br />
mittelständische<br />
Unternehmen zur Beschaffung<br />
in China beraten.<br />
Auf welche Schwierigkeiten<br />
beziehungsweise<br />
Fehler stoßen Sie über alle<br />
Branchen?<br />
Thomas Ripakewitz: Der häufigste<br />
Fehler ist, dass Unternehmen<br />
zu schnell Erfolge sehen<br />
wollen und sich von potentiellen<br />
Einsparungen verleiten lassen.<br />
Solche „quick wins“ sind aber<br />
nur dann möglich, wenn ein bestimmtes<br />
Produkt schon zu akzeptabler<br />
Qualität produziert wird<br />
und maximal kleine Änderungen<br />
notwendig sind. China verfügt<br />
inzwischen über alle wichtigen<br />
Industrien, beispielsweise Automobilzulieferer,<br />
Elektronik- oder<br />
Halbleiterproduzenten. Möchte<br />
man diese Produkte aus China<br />
beziehen, so braucht es Geduld<br />
und Sorgfalt. Die Abstimmung<br />
von Muster und Testlieferung bis<br />
hin zur regelmäßigen Lieferung<br />
ist aufwendig, aber prinzipiell bei<br />
allen Lieferanten nötig. Selbst bei<br />
einfachen technischen Produkten<br />
Ohne einen persönlichen Besuch<br />
der Produktionsanlagen vor Ort<br />
funktioniert es nicht.<br />
sollte man eine Umstellungszeit<br />
von 6 bis 12 Monaten kalkulieren,<br />
bei technisch hochwertigen Produkten<br />
dauert dieser Zeitraum oft<br />
über ein Jahr.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Vor kurzem ist<br />
Ihr neues Buch „Erfolgsgarantie<br />
Einkaufsorganisation. Effiziente<br />
Strukturen zur Optimierung von<br />
Einkaufspreisen“ erschienen. Was<br />
sind die Erfolgsfaktoren einer effizienten<br />
Einkaufsstruktur?<br />
Gerd Kerkhoff: Für eine erfolgreiche<br />
Einkaufsorganisation sind<br />
drei Dinge entscheidend: Erstens,<br />
die Wahrnehmung der Beschaffung<br />
als ein Erfolgsbringer: Es gibt<br />
eine eigene Beschaffungsabteilung,<br />
die als Kompetenzcenter im<br />
Unternehmen gesehen wird. Zweitens<br />
eine flexible Prozessstruktur,<br />
die sich ständig überprüft und<br />
gegebenenfalls anpasst, mit automatisierten<br />
Abläufen bei den Standards<br />
und Konzentration auf<br />
die komplexeren Fragestellungen.<br />
Dritter Erfolgsfaktor<br />
sind qualifizierte und motivierte<br />
Mitarbeiter, die in der<br />
Lage sind, als Schnittstellenmanager<br />
Kompetenzen innerhalb<br />
und außerhalb des Unternehmens<br />
zusammenzubringen. <br />
Kontakt<br />
Kerkhoff Consulting GmbH<br />
Grafenberger Allee 125<br />
40237 Düsseldorf / Germany<br />
Tel.: 49 211 6218061-0<br />
Fax: 49 211 6218061-22<br />
Web: www.kerkhoff-consulting.<br />
com<br />
Photonik-Märkte EU-Länder und China<br />
Der Branchenverband Spectaris<br />
hat eine von der EU geförderte<br />
Studie zu den Photonik-<br />
Märkten in Europa und China<br />
herausgegeben.<br />
In den insgesamt sechs Kapiteln<br />
wird die Photonikindustrie<br />
der europäischen Länder<br />
Deutschland, Estland, Frankreich,<br />
Italien, Litauen sowie Polen<br />
ausführlich analysiert. Darüber<br />
hinaus gibt die Marktstudie<br />
einen guten Überblick über die<br />
rasante Entwicklung des chinesischen<br />
Marktes sowie die Handelsbeziehung<br />
europäischer<br />
Unternehmen nach China.<br />
Die EU-Exporte von optischen<br />
Technologien nach China<br />
im Jahr 2006 lagen mit einem<br />
Wert von rund 230 Millionen<br />
Euro um 3,2 Prozent über dem<br />
Vorjahresniveau. China ist damit<br />
nach den USA, Japan und der<br />
Schweiz mit einem Exportanteil<br />
von rund fünf Prozent der viertwichtigste<br />
Exportmarkt der Europäischen<br />
Union im Bereich der<br />
optischen Technologien. Allein<br />
die deutschen Unternehmen der<br />
Branche exportierten im Jahr 2006<br />
Produkte im Wert von 164 Millionen<br />
Euro nach China, 9,7 Prozent<br />
mehr als im Jahr zuvor. In der<br />
deutschen Exportbilanz des Jahres<br />
2006 liegt der Anteil Chinas<br />
gemessen an den Gesamtexporten<br />
damit bei drei Prozent, gemessen<br />
an den außereuropäischen Exporten<br />
bei knapp sechs Prozent.<br />
Erstellt wurde die Studie für<br />
die Teilnehmer des Unternehmertreffens<br />
“Asia Interprise Leap”<br />
auf der Messe “ILOPE” in China.<br />
An der Veranstaltung nahmen 87<br />
Photonikunternehmen aus acht<br />
europäischen Ländern und aus<br />
China teil um gemeinsame Zukunftsprojekte<br />
zu besprechen<br />
sowie Joint Venture-Möglichkeiten<br />
auszuloten.<br />
Unternehmen, die ihre Geschäftsaktivitäten<br />
in China<br />
aufbauen oder intensivieren<br />
möchten, können bei Sabine<br />
Raatz ein kostenfreies Exemplar<br />
der Studie anfordern. <br />
Bestellungen<br />
Spectaris - Deutscher Industrieverband<br />
für optische, medizinische<br />
und mechatronische Technologien<br />
e.V.<br />
Sabine Raatz<br />
Saarbrücker Straße 38<br />
D-10405 Berlin<br />
Tel.: 49 30 414021 15<br />
Email: krieger@spectaris.de<br />
Web: www.spectaris.de<br />
10
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
China / Kambodscha / Vietnam<br />
Standort zu teuer<br />
Geheimtipp Kambodscha: Fabrikarbeiterinnen arbeiten noch für 20 bis 30 Euro im Monat.<br />
Von Dr. Roland Rohde in Hongkong. Der Autor ist dortiger<br />
bfai-Korrespondent.<br />
Unternehmen insbesondere<br />
der Leichtindustrie, die ihre<br />
Fertigung aus Kostengründen<br />
nach China verlagert hatten, stehen<br />
vor einem Dilemma. In den<br />
wirtschaftlichen Kerngebieten<br />
steigen die Löhne und Mieten<br />
unaufhörlich. Zudem will die<br />
Regierung in Beijing durch fiskalische<br />
Vorschriften einfache<br />
Lohnfertiger aus dem Land<br />
drängen.<br />
Es fehlen indes Alternativen.<br />
Die inneren Provinzen liegen zu<br />
weit ab vom Schuss, und die Arbeitskosten<br />
in Nachbarstaaten wie<br />
Vietnam sind kaum niedriger als<br />
im “Reich der Mitte”.<br />
Der Osten Chinas ist mittlerweile<br />
keine Billigregion mehr.<br />
In den ökonomischen Zentren<br />
steigen die Arbeitsentgelte und<br />
Grundstückspreise jährlich mit<br />
zweistelligen Raten, ohne dass ein<br />
Ende des Wachstums abzusehen<br />
wäre. Einheimische Unternehmen<br />
sowie ausländische Investoren,<br />
insbesondere in arbeitsintensiven<br />
Branchen, stehen daher vor der<br />
Frage einer Verlagerung ihrer Fertigung<br />
in kostengünstigere Provinzen<br />
oder sogar in andere Staaten<br />
Südostasiens.<br />
Dr. Dieter Burgmann<br />
In Shanghai sind zahlreiche<br />
Firmen bereits vor Jahren in die<br />
benachbarten Provinzen Zhejiang<br />
und Jiangsu abgewandert. Die<br />
Büromieten übersteigen zum Verdruss<br />
internationaler Unternehmen<br />
teilweise sogar diejenigen<br />
Hongkongs.<br />
Der Auslagerungstrend ist auch<br />
im südchinesischen Perflussdelta<br />
angekommen. Um die Jahrtausendwende<br />
waren hier noch<br />
Näherinnen für unter 70 Euro zu<br />
bekommen. Inzwischen liegen die<br />
Bruttolöhne für Fabrikarbeiter in<br />
Shenzhen bei rund 170 Euro. Die<br />
Grundstückspreise stellen ebenso<br />
keine Schnäppchen mehr dar. Wie<br />
ein südkoreanischer Unternehmer<br />
berichtet, seien Büros in der Innenstadt<br />
genauso teuer wie in der<br />
Peripherie Seouls. Er nahm darauf<br />
hin von Investitionen in der Metropole<br />
Abstand.<br />
Darüber hinaus herrscht sowohl<br />
im Yangzi- als auch im Perlflussdelta<br />
ein Mangel an nahezu allen<br />
Produktionsfaktoren. Nach Angaben<br />
eines deutschen Logistikkonzerns<br />
ist es in Shanghai extrem<br />
schwierig qualifiziertes Personal<br />
zu finden und anschließend zu<br />
halten. Die Fluktuation sei mit<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
jährlich 25 Prozent unerträglich<br />
hoch. In keiner anderen Niederlassung<br />
in China herrschten ähnlich<br />
chaotische Verhältnisse.<br />
Im Perlflussdelta sieht die Situation<br />
personalseitig ein wenig<br />
entspannter aus. Dafür sind in<br />
Industriestädten wie Dongguan<br />
Grund und Boden knapp und regelmäßige<br />
Stromrationierungen<br />
gehören zum Alltag. Zwar wussten<br />
sich Unternehmen durch die<br />
Anschaffung von Generatoren<br />
zu helfen. Steigende Dieselpreise<br />
machen diese Art der Elektrizitätserzeugung<br />
aber immer teurer.<br />
Administrative Regelungen treiben<br />
indes die Kosten weiter in<br />
die Höhe. Die Regierung in Beijing<br />
hat 2007 strenge fiskalische<br />
Maßnahmen eingeführt, um die<br />
sogenannten Lohnfertiger abzustrafen.<br />
So müssen Unternehmer<br />
in bestimmten Branchen für ihre<br />
importierten Vorprodukte Kautionen<br />
in bar hinterlegen. Zudem<br />
wurde die entsprechende Mehrwertsteuerrückerstattung<br />
reduziert.<br />
Der Hong Kong Trade Development<br />
Council warnte, dass zehntausende<br />
Fabriken im Perfluss-<br />
Abwanderung ins<br />
Hinterland nimmt zu.<br />
delta, die Hongkonger Investoren<br />
gehören, in den Ruin oder aber<br />
in andere Länder getrieben werden<br />
könnten. Dies scheint jedoch<br />
die Absicht der Zentralregierung<br />
zu sein. Sie will die einheimische<br />
Industrie höher positionieren und<br />
deren Wertschöpfung steigern.<br />
Einfache Lohnfertiger sind nicht<br />
mehr gefragt.<br />
Wer Kosten sparen will, kann<br />
ins Hinterland der Provinz Guangdong<br />
abwandern. Dort sind Löhne<br />
und Grundstückspreise noch erschwinglich.<br />
Die Containerhäfen<br />
in Shenzhen und Hongkong sind<br />
zudem nicht allzu weit entfernt.<br />
Das garantiert eine günstige und<br />
zuverlässige Versendung der Waren.<br />
In Kreisen wie Jieyang haben<br />
sich die ersten Industriecluster<br />
herausgebildet.<br />
11
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
In den inneren Provinzen Chinas<br />
sind die Löhne noch einmal<br />
günstiger, Grundstücke werden<br />
Investoren nahezu kostenlos überlassen.<br />
Zudem gibt es an Standorten<br />
wie Chengdu ein Überangebot<br />
an qualifizierten Kräften.<br />
Doch viele Unternehmen scheuen<br />
den Weg dorthin. Einsparungen<br />
bei den Gehältern stehen nämlich<br />
höhere Logistikkosten mit längeren<br />
Transportzeiten gegenüber.<br />
Wie die Unternehmensberatung<br />
Dezan Shiraz anhand eines<br />
Fallbeispiels berechnete, kann es<br />
im Falle einer Fertigungsauslagerung<br />
sogar zu einer Erhöhung<br />
der gesamten Produktionskosten<br />
kommen. Landeskenner können<br />
daher bis jetzt noch keine massive<br />
Verlagerung von Fabriken in die<br />
inneren Provinzen Chinas, sondern<br />
lediglich ins Hinterland Guangdongs<br />
feststellen.<br />
Derweil kommt Südostasien<br />
wieder in Mode. Vietnams Löhne<br />
liegen zwar nahezu auf dem<br />
Niveau Chinas. Dafür sind die<br />
dortigen Energiekosten niedriger,<br />
und die Regierung hofiert ausländische<br />
Investoren, statt sie mit<br />
fiskalischen Maßnahmen abzuschrecken.<br />
Taiwanische Kapitalgeber<br />
haben bereits mehrere<br />
Milliarden US-Dollar<br />
ins Land gepumpt. Dabei<br />
handelt es sich jedoch nicht<br />
nur um kostengetriebene<br />
Auslagerungen, sondern<br />
auch um Neuinvestitionen.<br />
Sie wollen sich einen Anteil<br />
am wachsenden vietnamesischen<br />
Markt sichern und<br />
ihre Abhängigkeit von China<br />
reduzieren. Auch Lee &<br />
Man Paper Manufacturing<br />
aus Hongkong will dem<br />
“Reich der Mitte” den Rücken<br />
kehren und wird 135<br />
Millionen Euro in Vietnam<br />
investieren.<br />
Kambodscha dürfte als<br />
echter Geheimtipp gelten.<br />
Das Land hat sich bereits<br />
als Produzent von Bekleidung<br />
und Schuhen einen Namen<br />
gemacht. Im Jahr 2006 beliefen sich<br />
die entsprechenden Ausfuhren,<br />
die rund 80 Prozent der landesweiten<br />
Exporte ausmachen, auf<br />
1,8 Milliarden Euro, ein Plus von<br />
rund einem Drittel im Vergleich<br />
zu 2005. Die bekanntesten Abnehmer<br />
sind unter anderem Adidas,<br />
Puma, Deichmann und Tchibo.<br />
Südkoreanische Unternehmen<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
spielen bei der Entwicklung des<br />
Landes eine Vorreiterrolle. Überall<br />
sind ihre Firmenschilder zu sehen,<br />
Geschäftsleute und Touristen<br />
aus dem Tigerstaat geben sich<br />
in den Hotels die Klinke in die<br />
Hand. Das bislang für seine Sehenswürdigkeiten<br />
bekannte Siem<br />
Reap (Angkor Wat) hat sich als ein<br />
wichtiges ökonomisches Zentrum<br />
etabliert. <br />
Lohnkosten,<br />
monatlich, in Euro *)<br />
Produktionsstandorte in China und Südostasien<br />
Perlflussdelta<br />
Hinterland<br />
Guangdongs<br />
Innere Provinzen<br />
Chinas<br />
Vietnam<br />
Kambodscha<br />
120 - 170 80 - 100 70 - 80 80 - 150 20 - 30<br />
Transportkosten Niedrig Niedrig Mittel bis hoch Mittel bis hoch Hoch<br />
Transportzeiten<br />
Qualität der<br />
Produkte<br />
Zulieferer<br />
Verfügbarkeit von<br />
Facharbeitern<br />
Verfügbarkeit von<br />
Fachkräften und<br />
Managern<br />
Kurz,<br />
zuverlässig<br />
Kurz bis mittel,<br />
zuverlässig<br />
Mittel bis lang,<br />
zuverlässig<br />
Mittel bis lang,<br />
zuverlässig<br />
Hoch Hoch Mittel bis hoch Mittel bis hoch<br />
Zahlreiche<br />
Zulieferer in<br />
nahezu allen<br />
Branchen<br />
Knapp<br />
Einfach zu<br />
bekommen<br />
Zahlreiche<br />
Zulieferer in<br />
nahezu allen<br />
Branchen<br />
Ausreichend<br />
Schwierig zu<br />
bekommen<br />
Sehr wenig<br />
Zulieferer<br />
Mehr Angebot<br />
als Nachfrage<br />
Sehr schwierig<br />
zu bekommen<br />
*) Fabrikarbeiter, einschließlich Sozialabgaben. Quellen: bfai, AHK<br />
Wenig<br />
Zulieferer<br />
Ausreichend<br />
Je nach<br />
Branche<br />
einfach zu<br />
bekommen<br />
Lang, nicht<br />
immer<br />
zuverlässig<br />
Niedrig bis<br />
mittel<br />
Kaum<br />
Zulieferer<br />
Mehr Angebot<br />
als Nachfrage<br />
Kaum zu<br />
bekommen<br />
12
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Hongkong<br />
Fit für die Zukunft<br />
Ralph Rieth<br />
Von Sabine Florian in Hongkong. Die Autorin arbeitet bei<br />
der dortigen AHK.<br />
„Zwei Dinge sollen Kinder<br />
bekommen: Wurzeln und Flügel“,<br />
schrieb Johann Wolfgang<br />
von Goethe. Er konnte nicht<br />
wissen, daß deutsche Schüler<br />
200 Jahre später ihre Wurzeln<br />
in allen Erdteilen schlagen werden<br />
und in Jets mit metallenen<br />
Flügeln in kurzer Zeit weltweit<br />
reisen können.<br />
Etwa 4,6 Millionen Menschen<br />
arbeiten weltweit in Tochtergesellschaften<br />
deutscher<br />
Unternehmen, und nach<br />
Angaben des Deutschen<br />
2007<br />
Industrie- und Handelstages<br />
in Berlin haben deutsche<br />
Firmen im Jahr 2006<br />
2006<br />
rund 90 Milliarden Euro 2005<br />
investiert. Der Aufbau von<br />
ausländischen Niederlassungen<br />
erfordert nicht nur<br />
einen beachtlichen Transfer<br />
von Know-how und<br />
Technologie, sondern führt<br />
auch zu einem gesteigerten<br />
2004<br />
2003<br />
Bedarf an Fach- und Führungskräften.<br />
Sie müssen Sprachkenntnisse,<br />
Flexibilität und berufliche<br />
Qualifikationen erlernen, um den<br />
Anforderungen eines internationalen<br />
Geschäftsfeldes gerecht zu<br />
werden. Global agierenden Unternehmen<br />
stellt sich oft das Problem,<br />
dass die Bildungssysteme<br />
vieler Länder die erforderlichen<br />
praxis- und betriebsnahen Qua-<br />
Berufsausbildung in Hongkong<br />
8<br />
14<br />
15<br />
18<br />
21<br />
21<br />
22<br />
0 10 20 30 40 50<br />
31<br />
37<br />
Auszubildende<br />
Unternehmen<br />
lifikationen nicht vermitteln und<br />
der Bedarf an gut ausgebildeten<br />
Fachkräften im kaufmännischen<br />
und technischen Bereich über die<br />
lokalen Arbeitsmärkte kaum gedeckt<br />
werden kann. Es ist daher<br />
nicht erstaunlich, dass die vom<br />
Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern<br />
(AHKs)<br />
angebotenen Bildungsprogramme<br />
weltweit hohe Zuwachsraten verzeichnen<br />
können.<br />
“Sowohl die Auszubildenden,<br />
als auch die Absolventen dieser<br />
Programme sind für die Firma eine<br />
hervorragende Unterstützung, da<br />
sie umfassend geschult sind, um<br />
sich auf dem Arbeitsmarkt verantwortungsvoll<br />
zu entwickeln. Die<br />
Kombination aus Theorie und Praxis<br />
vermittelt den Schülern weitgehende<br />
und solide Kenntnisse,<br />
die für eine gute berufliche Entwicklung<br />
notwendig sind. Dank<br />
des Rotationsplans lernen sie das<br />
Unternehmen grundlegend kennen;<br />
somit werden sie zur rechten<br />
Hand der Geschäftsführung.” - so<br />
wird der ehemalige Präsident der<br />
deutsch-bolivianischen Industrieund<br />
Handelskammer, Emilio von<br />
Bergen, auf der Kammerwebseite<br />
zitiert. Allein im Jahr 2006 nahmen<br />
weltweit etwa 3.000 Jugendliche<br />
an Berufsausbildungen im<br />
Ausland teil, die zu zertifizierten<br />
Abschlüssen in mehr als 30<br />
anerkannten Ausbildungsberufen<br />
führen. Das deutsche<br />
System der Dualen<br />
49<br />
Berufausbildung hat damit<br />
seinen hervorragenden Ruf<br />
inzwischen weit über die<br />
Grenzen der Europäischen<br />
Union etabliert.<br />
Auch in Hongkong erfreut<br />
sich die Berufsausbildung<br />
nach dem deutschen<br />
System wachsender Beliebtheit.<br />
Im dem zu 90 Prozent<br />
vom Dienstleistungssektor<br />
geprägten Geschäftsumfeld<br />
sind vor allem kaufmännische<br />
Qualifikationen gefragt, und so<br />
werden gegenwärtig zwei Ausbildungsgänge,<br />
zum Kaufmann<br />
im Groß- und Außenhandel und<br />
zum Kaufmann für Spedition<br />
und Logistikdienstleistungen,<br />
angeboten.<br />
Ins Leben gerufen, vor allem<br />
um den Kindern deutscher Unter-<br />
13
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
nehmer in Hongkong an der “German<br />
Swiss International School”<br />
(GSIS) weitere Ausbildungsmöglichkeiten<br />
vor Ort bieten zu können,<br />
startete 1984 der erste Ausbildungsgang<br />
zum Bürokaufmann<br />
(später Groß- und Außenhandelskaufmann),<br />
mit sechs Auszubildenden<br />
in ebensoviel Unternehmen.<br />
Für den theoretischen Teil ist<br />
das “German Industry and Commerce”<br />
(GIC) in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Deutsch-Schweizerischen<br />
Schule (GSIS) zuständig.<br />
Das Business College der GSIS<br />
steht unter der Leitung von Stefan<br />
Pauli, einem hoch qualifizierten,<br />
und von der deutschen Regierung<br />
entsandten, Berufsschullehrer.<br />
Heute sind insgesamt 49 Jugendliche<br />
in 22 Ausbildungsbetrieben<br />
aus den Bereichen Handel,<br />
Industrie, Spedition und Logistik<br />
beschäftigt. Und für das neue<br />
Jahr zeichnet sich ein weiterer Zuwachs<br />
ab.<br />
Der Lernort Betrieb ist auch in<br />
Hongkong ausgesprochen vielgestaltig<br />
und reicht vom Kleinstunternehmen<br />
mit einer engen<br />
persönlichen Bindung zwischen<br />
Ausbilder und Auszubildenden<br />
bis hin zu Großunternehmen, die<br />
bis zu vier oder für Schüler gleichzeitig<br />
beschäftigen.<br />
Auf die Frage warum sich die<br />
Beteiligung an dem Ausbildungsprogramm<br />
für Firmen wie dem<br />
international agierenden Schifffahrts-<br />
und Logistikunternehmen<br />
“Hamburg Süd” lohnt, erklärt die<br />
für die Ausbildung zuständige<br />
Frau Rita Tsui: “Es hilft uns, qualifiziertes<br />
Personal mit internationaler<br />
Erfahrung und Fremdsprachenkenntnissen<br />
zu finden. Und<br />
es zeigt auch, dass sich unser Unternehmen<br />
nicht scheut, soziale<br />
und globale Verantwortung für<br />
die junge Generation zu übernehmen.”<br />
Im Gegensatz zu den Anfangsjahren<br />
kommen heute die Schüler<br />
zu 90 Prozent aus Deutschland,<br />
um in Hongkong ihre Ausbildung<br />
anzutreten. Die Nachfrage ist<br />
groß - im Jahr 2006 bewarben sich<br />
über 150 “mutige” Kandidaten auf<br />
23 verfügbare Ausbildungsstellen.<br />
Leicht ist es für die meisten<br />
sicherlich nicht diesen Schritt zu<br />
wagen. In Hongkong angekommen,<br />
steht man zunächst einmal<br />
vor dem Problem, nicht nur den<br />
Kulturschock schnell zu überwinden,<br />
sondern auch in einem der<br />
teuersten Immobilienmärkte der<br />
Welt eine Unterkunft zu finden.<br />
Hierbei können sie jedoch auf Un-<br />
“Eine große Investition,<br />
von der beide Seiten<br />
enorm profitieren.”<br />
terstützung des inzwischen beachtlichen<br />
Netzwerks deutscher<br />
Praktikanten und Auszubildenden<br />
zählen, die sich größtenteils<br />
in Wohngemeinschaften zusammen<br />
tun. Eine Ausbildung in<br />
Hongkong zu absolvieren bringt<br />
durchaus Härten mit sich, vor<br />
allem in finanzieller Hinsicht. Die<br />
hohen Lebenshaltungskosten und<br />
Schulgebühren werden in der Regel<br />
kaum durch die Ausbildungsvergütung<br />
gedeckt, so dass viele<br />
auf Unterstützung ihrer Familie<br />
angewiesen sind. Dennoch lohnt<br />
sich das Opfer ganz offensichtlich,<br />
und die meisten Auszubildenden<br />
stellen sich dem “Abenteuer<br />
Hongkong” mit erstaunlicher Motivation<br />
und Entschlossenheit.<br />
Hongkong als internationales<br />
Handels- und Dienstleistungszentrum<br />
bietet schließlich die idealen<br />
Voraussetzungen für zukünftige<br />
Kaufleute im Groß- und Außenhandel,<br />
sowie im Speditions- und<br />
Logistikbereich. Die vermittelten<br />
Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse<br />
(in den Ausbildungsunternehmen<br />
wird Englisch gesprochen<br />
und die Berufschule<br />
bietet zudem Mandarin-Kurse an)<br />
machen erfolgreiche Absolventen<br />
der Ausbildungsprogramme zu<br />
gefragten Nachwuchskräften,<br />
nicht nur in der ehemaligen britischen<br />
Kronkolonie.<br />
Profitieren können die angehenden<br />
Kaufleute auch von einer<br />
verkürzten Ausbildungsdauer<br />
von nur 22 Monaten. Das Business<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
College der GSIS verfügt über eine<br />
hervorragende Ausstattung und<br />
der Unterricht kann in kleinen<br />
Klassen sehr intensiv und auf hohem<br />
Niveau gestaltet werden. Wer<br />
zudem nach dem Ausbildungsabschluß<br />
seine Qualifikation mit<br />
einem Studium, teilweise auch<br />
parallel zum Berufseinstieg, ausbauen<br />
möchte, dem stehen auch<br />
hierfür besondere Möglichkeiten<br />
offen. Die Northumbria University<br />
- Newcastle Business School<br />
(UK) und die RMIT University<br />
Melbourne rechnen einen Teil der<br />
Ausbildungszeit auf die Studienzeit<br />
für ein BA-Studium in den<br />
Bereichen “International Business<br />
Management” beziehungsweise<br />
“Logistics and Supply Chain Management”<br />
an.<br />
Die Mutigen also, die den Schritt<br />
nach Hongkong wagen, dürfen<br />
damit rechnen, auch belohnt zu<br />
werden - und ähnlich sehen es die<br />
Ausbildungsunternehmen: Jochen<br />
Krug, Geschäftsführer der Senator<br />
International Logistics Ltd. bezeichnet<br />
die Ausbildung vor Ort<br />
als eine “große Investition, von<br />
der beide Seiten enorm profitieren<br />
werden”. <br />
Kontakte<br />
German Swiss International<br />
School<br />
11 Guildford Road<br />
The Peak<br />
Hong Kong<br />
Tel.: 852 2849 6216<br />
Email: gsis@gsis.edu.hk<br />
Web: http://mygsis.gsis.edu.hk<br />
German Industry and Commerce<br />
Sabine Florian<br />
3601 Tower One, Lippo Centre<br />
89 Queensway<br />
Hongkong<br />
Tel.: 852 2526 5481<br />
Email: florian.sabine@hongkong.<br />
ahk.de<br />
Web: www.hongkong.ahk.de<br />
14
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Indien<br />
Probleme erkannt -<br />
Lösungen angestrebt<br />
Von Ansgar Sadeghi in Köln.<br />
Eine Produktionsstätte irgendwo<br />
im indischen Puna. Die Produktion<br />
läuft auf Hochtouren,<br />
die Arbeiten sind aufeinander<br />
abgestimmt, die Auftragslage ist<br />
gut. Dann jedoch fällt der Strom<br />
aus; eine unfreiwillige Pause<br />
entsteht. Europäische Controller<br />
würden wohl angesichts der<br />
Kosten, welche die Ausfallzeit<br />
verursacht, die Hände über dem<br />
Kopf zusammenschlagen.<br />
In Indien nimmt man die Dinge<br />
etwas gelassener. Stromausfälle<br />
sind überall im Land auch für Produktionsunternehmen<br />
keine Seltenheit.<br />
Aber man ist sich sehr wohl<br />
bewusst, dass die Stromversorgung<br />
ein großes Problem darstellt, das<br />
der Lösung bedarf. Und die darf<br />
ruhig auch einmal innovativ sein.<br />
Es besteht dringender Handlungsbedarf:<br />
Manch ein potentieller<br />
Investor betrachtet ängstlich<br />
die Zahlen: 10 bis 15 Prozent — so<br />
der Jahreswirtschaftsbericht Indien<br />
(2006/2007) der deutschen<br />
Botschaft in Neu Delhi — beträgt<br />
die durchschnittliche<br />
Versorgungslücke bei der<br />
indischen Stromerzeugung.<br />
Von den im zehnten<br />
Fünfjahresplan anvisierten<br />
60.000 Megawatt<br />
zusätzlich bereitgestellter<br />
Stromenergie konnten<br />
bis 2007 zum Ablauf<br />
des Fünfjahresplans nur<br />
30.000 Megawatt realisiert<br />
werden. Ganz ohne Hilfe<br />
wird Indien seine Probleme<br />
in der Stromversorgung<br />
wohl nicht lösen<br />
können. Nach Angaben<br />
der Deutschen Botschaft<br />
werden in nächster Zeit<br />
220 Milliarden Euro für<br />
Investitionen in Indiens<br />
gesamte Infrastruktur<br />
veranschlagt. 40 Prozent dieser<br />
Summe müssen voraussichtlich<br />
im Rahmen von Public-Private-<br />
Partnerships aufgebracht werden.<br />
Indiens Stromproduktion ist auf<br />
dem Weg zu einer verstärkten<br />
Privatisierung. Mehrere Faktoren<br />
erschweren jedoch die Realisierung<br />
privater Initiative im Energiesektor.<br />
So wird beispielsweise<br />
die Landwirtschaft oftmals durch<br />
kostenlose Elektrizität subventioniert.<br />
Für private Finanziers, die<br />
mit ihren Investitionen Geld verdienen<br />
müssen, mag dies schwer<br />
zu tragender Ballast sein. Andererseits<br />
unterstützt diese Subvention<br />
gerade die armen ländlichen Bevölkerungsgruppen.<br />
Hier müssen<br />
Indiens Regierungsverantwortliche<br />
abwägen und den schmalen<br />
Grad für einen Mittelweg zwischen<br />
privatwirtschaftlichen Interessen<br />
und einer Energiepolitik<br />
zum Wohle aller, finden.<br />
Die indische Regierung hat<br />
den Handlungsbedarf erkannt:<br />
Handels- und Industrieminister<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
dies ist eine Viertelseite.<br />
Als Anzeige kostet sie monatlich nur 175,00 Euro.<br />
Oder 365,00 Singapurdollar.<br />
Oder 7.800,00 Thai-Baht.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird in 37 Länder versandt.<br />
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Wir informieren Sie gerne:<br />
anzeigen@asienkurier.com<br />
Kernenergie deckt nur etwa drei Prozent<br />
des Energiebedarfs.<br />
Kamal Nath zufolge genießt die<br />
Entwicklung der Infrastruktur<br />
„höchsten Vorrang“, wobei nicht<br />
alleine die geplanten Ausbauten<br />
von Flughäfen und anderer Großprojekte<br />
gemeint sind, sondern<br />
auch die Förderung der oftmals<br />
vernachlässigten ländlichen Regionen.<br />
Dass zur Lösung von<br />
Infrastrukturproblemen sehr<br />
unterschiedliche Ansätze existieren,<br />
zeigt der Energiesektor<br />
deutlich. Neun Großkraftwerke,<br />
so genannte „Ultra Mega Power<br />
Projects“, sind zurzeit in der Planung.<br />
Die Regierung setzt auf einen<br />
Energiemix: Bedeutendster<br />
Energielieferant ist und bleibt in<br />
15
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Weblinks<br />
Ministry of Power<br />
Ministry of Coal & Mines,<br />
Department of Coal<br />
Coal India Limited<br />
Nuclear Power Corporation<br />
of India Limited<br />
Ministry of Petroleum &<br />
Natural Gas<br />
Central Electricity<br />
Authority<br />
Ministry of New and Renewable<br />
Energy Sources<br />
IREDA<br />
Bureau of Energy<br />
Efficiency<br />
National Hydroelectric<br />
Power Corporation Ltd.<br />
www.powermin.nic.in<br />
www.coal.nic.in<br />
www.cil.nic.in<br />
www.npcil.nic.in<br />
www.petroleum.nic.in<br />
www.cea.nic.in<br />
www.mnes.nic.in<br />
www.iredaltd.com<br />
www.bee-india.nic.in<br />
www.nhpcindia.com<br />
Informationen zur Energipolitik<br />
allgemein und zum Energiesektor im<br />
speziellen, inkl. Statistiken.<br />
Statistiken mit monatlicher Aufschlüsslung<br />
der Produktion, Möglichkeiten für<br />
ausländische Direktinvestitionen und<br />
andere Geschäftshinweise.<br />
Informationen zum größten<br />
Kohleförderer.<br />
Informationen zur indischen nationalen<br />
Kernkraftgesellschaft mit weiterführenden<br />
Hinweisen zum Nuklearprogramm.<br />
Hinweise und Statistiken, sowie Investitionsmöglichkeiten<br />
im Öl- und Gassektor.<br />
Informationen und Investitionsmöglichkeiten<br />
zu erneuerbaren Energien.<br />
Informationen zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz.<br />
Informationen zur Wasserkraftpolitik und<br />
verschiedene -projekte, sowie ihre Machbarkeit.<br />
Indien die Kohle. Auch die Kernenergie<br />
spielt bei Lösungsansätzen<br />
für die Stromversorgung eine<br />
Rolle, wenngleich bisher nur etwa<br />
drei Prozent des Energiebedarfs<br />
mit ihr gedeckt werden. Indien<br />
setzt jedoch auch auf regenerative<br />
Energien: Das Land ist weltweit<br />
viertgrößter Windenergie-Produzent<br />
und rangiert bei Biogasanlagen<br />
an zweiter Stelle. Klimaschutz<br />
ist auch bei Indiens Energieversorgung<br />
ein Thema: Allerdings<br />
wägt die Regierung stets ab, inwieweit<br />
der Klimaschutz den<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
gefährden könnte. Die Optimierung<br />
der Stromversorgung hat<br />
Priorität und im Zweifelsfall —<br />
wenn keine umweltverträglichen<br />
und wirtschaftlichen Lösungen<br />
Entwicklung des Gesamtprimärenergieverbrauchs in Indien, 1990 - 2030<br />
Gesamtprimärenergieverbrauch<br />
Energienachfrage<br />
[in Mtoe] *)<br />
Anteil<br />
1990 2004 2015 2030 2004 2015 2030<br />
2004<br />
- 2015<br />
Wachstum<br />
pro Jahr<br />
2004<br />
- 2030<br />
361 573 776 1.104 100 % 100 % 100 % 2,8 % 2,6 %<br />
Kohle 105 196 283 450 34 % 36 % 41 % 3,4 % 3,3 %<br />
Öl 63 127 184 268 22 % 24 % 24 % 3,4 % 2,9 %<br />
Gas 10 23 40 68 4 % 5 % 6 % 5,0 % 4,2 %<br />
Kernenergie 2 4 18 36 1 % 2 % 3 % 13,8 % 8,4 %<br />
Wasserkraft 6 7 12 21 1 % 2 % 2 % 4,5 % 4,2 %<br />
Biomasse 176 214 236 253 37 % 30 % 23 % 0,9 % 0,6 %<br />
Andere erneuerbare<br />
Energieträger<br />
0 0 2 7 0 % 0 % 1 % 19,4 % 12,2 %<br />
Mtoe: Million Tonnes of Oil Equivalents. Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006.<br />
16
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
gefunden werden — dürfte dem<br />
Klimaschutz wohl die geringere<br />
Bedeutung beigemessen werden.<br />
Laut der Entwicklungsbank der<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) könnte das südasiatische<br />
Land bis zum Jahr 2015 weltweit<br />
drittgrößten CO 2<br />
-Emittenten werden.<br />
Der notwendige Aufbau der<br />
Stromversorgung in Indien bietet<br />
also Risiken und Chancen zugleich;<br />
Chancen, Wege zu finden,<br />
Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz<br />
und eine Verbesserung der Lebensqualität<br />
vieler Inder miteinander<br />
zu verbinden.<br />
Hilfe, um diese Chancen zu<br />
verwirklichen, kommt auch aus<br />
Deutschland. Im Jahr 2008 zahlt<br />
das Bundesentwicklungsministerium<br />
72 Millionen Euro für<br />
die "Förderung klimaschonender<br />
Energieversorgung und zur Stärkung<br />
des Umweltschutzes“. Ein<br />
konkretes und vom Ministerium<br />
unterstütztes Projekt ist etwa der<br />
Anbau einer Pflanze namens Jatropha<br />
curcas, deren Samen Öl für die<br />
Produktion von Biodiesel enthält.<br />
Das Projekt finanziert mit insgesamt<br />
1,105 Millionen Euro unter<br />
anderem den Bau von Ölpressen.<br />
Und es unterstützt Kleinbauern<br />
im Bundesstaat Andhra Pradesh<br />
mit Beratung, Ausbildung und<br />
Training dabei, ihre Arbeit auf den<br />
Anbau der Ölpflanze umzustellen.<br />
Aber deutsche Unterstützung<br />
konzentriert sich nicht allein auf<br />
regenerative Energien. Sie darf es<br />
nicht, weil diese Energien stets nur<br />
einen Teil der Gesamtlösung darstellen<br />
können. Die KfW-Entwicklungsbank<br />
fördert deshalb unter<br />
anderem die Energieeffizienz thermischer<br />
Kraftwerke. Turbinen und<br />
Kessel sollen modernisiert werden,<br />
bevor kleinere Maßnahmen die Sanierungsarbeit<br />
ergänzen. Ziel ist<br />
hierbei eine verbesserte Nutzung<br />
von Energieträgern wie Kohle,<br />
sodass der Brennstoffeinsatz vermindert<br />
werden kann. Das dient<br />
der Umwelt ebenso wie der Wirtschaftlichkeit<br />
in der Energieversorgung<br />
und kommt allen zugute:<br />
Unternehmen in Indien, dem Klimaschutz<br />
und nicht zuletzt: auch<br />
der Bevölkerung des Landes. <br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Japan<br />
Absatznischen für Roboter<br />
Von Dr. Jürgen Maurer in Tokio. Der Autor ist<br />
dortiger bfai-Korrespondent.<br />
Japan investiert stark in die<br />
Entwicklung von Service-Robotern.<br />
Nicht nur im eigenen<br />
Lande sind die langfristigen Absatzaussichten<br />
positiv. Obwohl<br />
überwiegend noch im Stadium<br />
von Prototypen, haben einige der<br />
interaktiven Maschinen bereits<br />
praktische Nischen besetzt. Beispielsweise<br />
werden Assistenzroboter<br />
im Pflege- und Medizinbereich,<br />
wenn auch in kleinen<br />
Stückzahlen, bereits verkauft.<br />
Weitere Dienstleistungsfelder<br />
werden nach und nach erschlossen.<br />
Bei Industrierobotern hat sich<br />
Japan zum weltweit führenden<br />
Anbieter und Nutzer entwickelt.<br />
Nun sollen neue Arten von Robotern<br />
auch andere als automatisierte<br />
Arbeiten in Fabriken<br />
durchführen, wie beispielsweise<br />
Sicherheitsdienste leisten, Reinigungsaufgaben<br />
übernehmen und<br />
als Hilfe für Haushalte und Krankenhäuser<br />
eingesetzt werden.<br />
Denn der Rückgang des Arbeitskräftepools,<br />
eine rapide alternde<br />
Gesellschaft und steigende Sozialkosten<br />
fordern in Japan, wie<br />
auch in anderen Ländern, neue<br />
Ansätze.<br />
Der japanische Markt für solche<br />
Serviceroboter für den professionellen<br />
und privaten Bereich lag<br />
im Jahr 2006 bei etwa 10 Milliarden<br />
Yen (61,5 Mio. Euro; 1 Euro =<br />
162.43 Yen in den letzten vier Wochen).<br />
Jedoch wird erwartet, dass<br />
sich durch neue Entwicklungen<br />
und mehr anwendungsorientierte<br />
Produkte die Verkäufe bis zum<br />
Jahr 2010 auf 55 Milliarden Yen erhöhen,<br />
wie das Marktforschungsinstitut<br />
Fuji Keizai prognostiziert.<br />
Gemäß einer Prognose der Japan<br />
Robot Association soll der Markt<br />
für Roboter im medizinischen<br />
und Pflegebereich bis 2025 auf 931<br />
Milliarden Yen zulegen.<br />
Service-Roboter müssen nicht<br />
unbedingt auf zwei Beinen gehen<br />
und Cartoonfiguren gleichen,<br />
obwohl die humanoide Form die<br />
Vorstellungskraft der Japaner sicherlich<br />
am meisten prägt. Eine<br />
Vielzahl von Aufgaben sollen die<br />
interaktiven Automaten im Servicebereich<br />
in Zukunft übernehmen.<br />
Jedoch sind solche Roboter<br />
immer noch hauptsächlich im Stadium<br />
von Prototypen, die kommerzielle<br />
Nutzung beläuft sich<br />
auf bisher wenige Exemplare.<br />
Erklärtes Ziel ist es jedoch, möglichst<br />
schnell die Marktreife zu<br />
erreichen. Deshalb arbeiten die japanischen<br />
Anbieter sowohl an der<br />
Verfeinerung der verfolgten Prototypen<br />
als auch an der Vermarktung<br />
bislang schon relativ weit<br />
entwickelter Roboter. Zu letzteren<br />
gehören insbesondere einfachere<br />
Roboter für den Hobbybereich,<br />
für die Bodenreinigung und für<br />
Wach- und Rettungsdienste.<br />
Als aussichtsreich für den Normalgebrauch<br />
gelten solche Roboter,<br />
die älteren und hilfsbedürf-<br />
Fujitsu<br />
17
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
tigen Menschen Unterstützung leisten, und im<br />
medizintechnischen Umfeld eingesetzt werden<br />
können. Beispielsweise Roboteranzüge,<br />
die beim Aufstehen oder Tragen helfen, Automaten,<br />
die kranke Menschen aus dem Bett in<br />
den Rollstuhl hieven, oder die bewegungsunfähigen<br />
Personen Essen zuführen.<br />
Diese Arten von Assistenzrobotern werden<br />
zum Teil bereits verkauft, wie zum Beispiel<br />
HAL (Hybrid Assistive Limb) der Firma Cyberdyne<br />
und My Spoon des Unternehmens Secom.<br />
Für Ausbildungszwecke im Dentalbereich bietet<br />
die Firma Kokoro einen menschenähnlichen<br />
Simulationsroboter an, der auf falsche Aktivitäten<br />
mit Schmerzlauten reagiert.<br />
Wenig Erfolg hatte Mitsubishi Heavy Industries<br />
bisher mit seinem humanoiden Roboter<br />
Wakamaru, der in Haushalten eingesetzt werden<br />
sollte. Da Preis und Funktionalität jedoch<br />
nicht ausreichend attraktiv waren, vermietet<br />
das Unternehmen den Roboter nun für geschäftliche<br />
Zwecke und will möglicherweise<br />
zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den<br />
Privatkundenbereich einsteigen.<br />
Da die Kosten und die technologischen Anforderungen<br />
der Entwicklung von humanoiden<br />
und anderen interaktiven Robotern hoch<br />
sind, haben sich einige japanische Unternehmen<br />
und Forschungsinstitute zu speziellen<br />
Projekten zusammengeschlossen. Das Ministry<br />
of Economy, Trade and Industry fördert die<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit mit hohen<br />
Mitteln, da in der Robotik ein potentiell gutes<br />
Absatzfeld für die Zukunft gesehen wird.<br />
Die University of Tokyo betreibt mit sieben<br />
Unternehmen, darunter Toyota, Matsushita<br />
und Mitsubishi, gemeinsame Forschung, um in<br />
den nächsten Jahren einen einsatzfähigen Pflegeroboter<br />
zu entwickeln. Kawada Industries,<br />
Kawasaki Heavy Industries und das Institute<br />
of Advanced Industrial Science and Technology<br />
(AIST) arbeiten seit Jahren an einem gehfähigen<br />
Roboter, der unter regnerischen und staubigen<br />
Verhältnissen arbeiten und dabei komplexe<br />
Aufgaben erledigen kann. Darüber hinaus existieren<br />
eine Reihe weiterer Kooperationen.<br />
Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird der<br />
Markt für Serviceroboter deutlich expandieren,<br />
so verschiedene Vorhersagen. Die New<br />
Energy and Industrial Technology Development<br />
Organization (NEDO), eine staatliche<br />
Institution, die die Roboterentwicklung stark<br />
fördert, geht davon aus, dass es bis zur allgemeinen<br />
Verbreitung noch etwa 20 Jahre dauern<br />
wird. Eine zentrale Aufgabe ist vor allem<br />
das sichere Zusammenleben zwischen Mensch<br />
und Maschine zu gewährleisten.<br />
Für den Roboterbereich stellt die “International<br />
Robot Exhibition” (iREX) eine der wich-<br />
Thailand<br />
Good bye Dr. Strunk<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
tigsten Branchenmessen dar. Die Ausstellung ist in zwei<br />
Zonen aufgeteilt, eine für industrielle Anwendungen und<br />
eine für den Servicebereich, wobei es hier sicherlich viele<br />
Überlappungen gibt. Die von der Japan Robot Association<br />
und der Nikkan Kogyo Shimbun organisierte Fachmesse<br />
(www.irex2007.jp/ENG/index.html) findet alle zwei Jahre<br />
im internationalen Ausstellungsgelände Tokyo Big Sight<br />
statt. Ebenfalls im Tokyo Big Sight, jedoch in einjährigem<br />
Intervall, wird speziell für den Pflege- und Medizinbereich<br />
die “International Home Care & Rehabilitation Exhibition”<br />
(www.hcrjapan.org/english/) veranstaltet. Bei der<br />
Fachmesse 2007 gab es erstmals einen Bereich, in dem Unternehmen<br />
und Universitäten ihre Roboterentwicklungen<br />
für den praktischen Einsatz demonstrieren konnten. <br />
Kontakt<br />
Japan Robot Association (JARA)<br />
Kikaishinko Building, 3-5-8 Shibakoen, Minato-ku<br />
Tokyo 105-0011 / Japan<br />
Tel.: 81 3 3434 2919 Fax: 81 3 3578 1404<br />
Email: int@jara.jp<br />
Web: www.jara.jp/e/index.html<br />
19 Jahre Geschäftsführer einer deutschen Auslandshandelskammer<br />
(AHK): Das wird ihm wohl so schnell<br />
keiner nachmachen. Der “Executive Director” der<br />
deutsch-thailändischen Handelskammer (GTCC), Dr.<br />
Paul Strunk (r), geht in den wohl verdienten Ruhestand<br />
und arbeitet zukünftig nur noch Teilzeit als Berater.<br />
Das Exklusiv-Interview mit ihm konnten Sie in der Dezemberausgabe<br />
vom <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> lesen.<br />
Seine Abschiedsfeier fand im Kreis von Freunden<br />
und Kammermitgliedern im renomierten Oriental Hotel<br />
statt. GTCC-Präsident Lothar Herrmann (l), zugleich<br />
Siemens Thailand-CEO, überreichte Dr. Strunk das obligatorische<br />
Geschenk. <br />
Ralph Rieth<br />
18
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Thailand<br />
Thailand setzt auf umweltfreundliche<br />
Autos<br />
Von Udo Bartsch in Bangkok. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />
in Thailand und Vietnam.<br />
In die thailändische Automobilindustrie<br />
scheint wieder etwas<br />
mehr Schwung zu kommen.<br />
Nachdem die oberste Investitionsbehörde,<br />
das Board of Investment<br />
(BOI), nach Honda auch<br />
den Kfz-Herstellern Suzuki und<br />
Nissan Steuervergünstigungen<br />
für die geplante Aufnahme der<br />
Fertigung von umweltfreundlichen<br />
Automobilen zubilligte,<br />
haben weitere Kfz-Firmen ihr<br />
Interesse an derartigen Investitionen<br />
in Thailand bekundet.<br />
Die Steuervergünstigung bezieht<br />
sich auf eine Ermäßigung<br />
des Steuersatzes für die Sonderverbrauchsteuer<br />
(Excise Tax).<br />
Thailand, mittlerweile nach<br />
den USA der zweitgrößte Produzent<br />
von Pickup-Fahrzeugen<br />
in der Welt, will seine Automobilproduktion<br />
verstärkt auf die<br />
Herstellung von umweltfreundlichen<br />
und kraftstoffsparsamen<br />
Kleinwagen, sogenannten “Eco<br />
Cars” ausrichten. Als erster ausländischer<br />
Automobilhersteller<br />
hat bereits Honda konkrete Pläne<br />
für die Aufnahme der Produktion<br />
von “Eco Cars” vorgelegt und<br />
vom BOI genehmigt bekommen<br />
Pickups Jan. - Nov. 2007<br />
Mitsubishi<br />
6%<br />
Nissan<br />
8%<br />
Ford<br />
3%<br />
Chevrolet<br />
3%<br />
Isuzu<br />
35%<br />
Mazda<br />
3%<br />
und mit dem Bau<br />
der Fabrik begonnen.<br />
Honda<br />
beabsichtigt 6,7<br />
Hino<br />
Milliarden Baht<br />
1%<br />
Mazda<br />
(circa 150 Mio.<br />
2%<br />
Euro; 1 Euro = Mitsubishi<br />
44,77 Baht, Zeitraum<br />
1.-18. Dez.) Nissan<br />
4%<br />
in die Errichtung<br />
6%<br />
entsprechender<br />
Kapazitäten für<br />
Honda<br />
10%<br />
die Montage von<br />
120.000 Fahrzeugen<br />
jährlich und<br />
die Produktion<br />
von Einzelteilen<br />
im Rojana Industrial<br />
Estate in<br />
Ayutthaya zu investieren.<br />
Suzuki plant 9,5 Milliarden<br />
Baht in die Errichtung neuer Kapazitäten<br />
für die CKD-Montage<br />
(CKD = completly knocked<br />
down) von umweltfreundlichen<br />
Kleinwagen zu investieren. Das<br />
neue Werk mit einer Kapazität<br />
von 138.000 Fahrzeugen jährlich<br />
soll in Rayong, etwa 200 km von<br />
Bangkok entfernt, entstehen. Mit<br />
der Aufnahme der Produktion<br />
ist 2010 zu rechnen.<br />
Nissan will hingegen<br />
Toyota<br />
42%<br />
Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Fahrzeugverkäufe Jan. - Nov. 2007<br />
5,5 Milliarden Baht in<br />
die Erweiterung und<br />
die Aufrüstung der<br />
Kapazitäten in seinem<br />
Montagewerk in<br />
Bangkoks Nachbarprovinz<br />
Samut Prakan<br />
investieren. Die neuen<br />
Anlagen mit einer<br />
Kapazität von jährlich<br />
120.000 Fahrzeugen<br />
sollen ebenfalls 2010<br />
in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Chevrolet<br />
3%<br />
Isuzu<br />
25%<br />
Ford<br />
2% Andere<br />
2%<br />
Toyota<br />
45%<br />
Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Das BOI gewährt bei der Produktion<br />
von umweltfreundlichen<br />
und kraftstoffsparsamen kleinen<br />
Pkw einen wesentlich niedrigeren<br />
Sonderverbrauchsteuersatz (Excise<br />
Tax) von lediglich 17 Prozent,<br />
anstatt der üblichen 30 bis 50 Prozent.<br />
Um in den Genuss der Steuervergünstigung<br />
zu kommen,<br />
muss es sich jedoch um ein Fahrzeug<br />
mit einem Hubraum von bis<br />
zu 1.300 cm 3 (Benzinmotoren) beziehungsweise<br />
1.400 cm 3 (Dieselmotoren)<br />
handeln, die nicht mehr<br />
als 5 Liter Kraftstoff auf 100 km<br />
verbrauchen, den Euro 4 - Emissionsstandards<br />
sowie den Sicherheitsstandards<br />
UNECE 94 und 95<br />
genügen.<br />
Angaben des BOI zufolge soll<br />
im Januar über die Investitionspläne<br />
und die beantragten Privilegien<br />
von Volkswagen, Mitsubishi,<br />
Toyota und Tata Motors im Gesamtwert<br />
von circa 40 Milliarden<br />
Baht für die Aufnahme der Montage<br />
von “Eco Cars” ertschieden<br />
werden.<br />
19
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
USA<br />
Thailand<br />
Kanada<br />
Mexiko<br />
Japan<br />
Brasilien<br />
Südafrika<br />
China<br />
Iran<br />
Argentinien<br />
98<br />
73<br />
54<br />
177<br />
119<br />
376<br />
362<br />
305<br />
582 2940<br />
0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
Mitsubishi sucht bereits eine 32<br />
Hektar große Neulandfläche, um<br />
seine Kapazitäten im Laem Chabang<br />
Industrial Estate in Chonburi<br />
entsprechend erweitern zu<br />
können. Die vorhandenen Mitsubishi-Kapazitäten<br />
beim Unternehmen<br />
“Thonburi” für 200.000<br />
Fahrzeuge jährlich sind schon voll<br />
ausgelastet.<br />
Tata Motors will hingegen nicht<br />
nur “Eco Cars” sondern auch<br />
noch Pickups bauen. Das indische<br />
Unternehmen gründete deshalb<br />
mit dem Thonburi Automotive<br />
Assembly Plant, das derzeit auch<br />
Mercedes-Benz und Hyundai-<br />
Fahrzeuge montiert, ein Joint Venture.<br />
Mit geplanten Investitionen<br />
von 1,3 Milliarden Baht ist schon<br />
Anfang 2008 die Aufnahme der<br />
Produktion von 30.000 bis 35.000<br />
Pickups jährlich vorgesehen. Tata<br />
wird sich dabei der scharfen Konkurrenz<br />
von Toyota, Isuzu, Nissan,<br />
Mazda, Chevrolet und Ford<br />
stellen müssen, die den lokalen<br />
Pickup-Markt gegenwärtig dominieren.<br />
Das Unternehmen beabsichtigt<br />
deshalb, vor allem durch<br />
günstigere Preise neue Kunden zu<br />
gewinnen.<br />
Sollte das BOI allen 7 Herstellern<br />
die beantragten Privilegien<br />
einräumen, so werden ab 2014/5 in<br />
Thailand mindestens 700.000 Eco-<br />
Pkws gebaut, wovon aber mindestens<br />
90 Prozent in den Export<br />
gehen. <br />
Pick Up - Produzenten<br />
2004, in Tausend Einheiten<br />
Quelle: Detroit News<br />
Schwierige Koalitionsbildung<br />
In Thailand haben die Anhänger<br />
des ehemaligen Premiers<br />
Thaksin Shinawatra die Parlamentswahl<br />
deutlich gewonnen,<br />
die absolute Mehrheit jedoch<br />
verfehlt. Dies teilte die Wahlkommission<br />
mit.<br />
Gefolgsleute des Multimilliardärs<br />
und ehemalige Mitglieder der Mitte<br />
2007 gerichtlich verbotenen “Thai<br />
Rak Thai”-Partei (“Thais lieben<br />
Thais”) hatten die “People Power<br />
Party” (PPP) gegründet. Sie konnte<br />
voraussichtlich 232 der 480 Mandate<br />
gewinnen. Die Demokraten<br />
blieben zweitgrößte Partei mit 165<br />
Mandaten. Für die anstehenden Koalitionsgespräche<br />
wichtig sind die<br />
“Chart Thai Party” (37 Sitze) des<br />
ehemaligen Regierungschefs Banharn,<br />
die “Puea Pandin Party” (25)<br />
und die kleinere Parteien “Ruam Jai<br />
Thai Chart Pattana” (9), Machimatipataya<br />
(7) und Pracharaj (5).<br />
An der Sitzverteilung kann sich<br />
etwas ändern, falls die Wahlkommission<br />
einzelnen gewählten Politikern<br />
das Mandat wegen Wahlbetrugs<br />
anerkennt. Der Kauf von<br />
Wählerstimmen ist in Thailand weit<br />
verbreitet. Angesichts des knappen<br />
und noch unsicheren Wahlausgangs,<br />
dürfte die Koalitionsbildung<br />
schwierig werden. Experten<br />
warnten vor einer möglicherweise<br />
kurzlebigen Koalitionsregierung.<br />
Bis zum Redaktionsschluß<br />
(26.12.07) war unklar wie das Militär<br />
auf die Wahl reagieren wird.<br />
Thaksin war im September 2006<br />
in einem unblutigen Staatsstreich<br />
während einer Auslandsreise von<br />
der Macht geputscht worden. Die<br />
Generäle haben keinen Hehl daraus<br />
gemacht, dass sie die Thaksin-Anhänger<br />
nicht wieder an der<br />
Macht sehen wollen.<br />
Thaksin beabsichtigt nach eigenen<br />
Angaben bis spätestens April<br />
wieder nach Thailand zurück zu<br />
kehren; in einer Tageszeitung wurde<br />
der 14. Februar genannt. Der Ex-Premier<br />
hielt sich seit der Entmachtung<br />
meist in seinem Exil in London auf,<br />
war jedoch kurz vor der Wahl nach<br />
Hongkong geflogen. Ihm wird Korruption<br />
in zahlreichen Fällen und<br />
Steuerhinterziehung vorgeworfen. <br />
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Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />
Handelskammern<br />
20
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Vietnam<br />
Automobilabsatz<br />
gewinnt an Fahrt<br />
Von Udo Bartsch in Bangkok. Der Autor ist bfai-Korrespondent<br />
u.a. in Vietnam.<br />
Vietnams Automobilmarkt<br />
erlebte 2007 einen wahren Verkaufsboom.<br />
Für den Anschub<br />
sorgte eine seit Jahresbeginn erfolgte<br />
dreimalige Reduzierung<br />
des Zollsatzes für komplett importierte<br />
Pkw von zunächst 90<br />
auf jetzt 60 Prozent.<br />
Sowohl der Verkauf von im Inland<br />
montierten Kfz als auch von<br />
kompletten Importneufahrzeugen<br />
weist einen rasanten Aufwärtstrend<br />
auf. Mit der starken Senkung des<br />
Zolltarifs versucht die Regierung,<br />
die in dem südostasiatischen Land<br />
etablierten ausländischen Kfz-Montagewerke<br />
zu einer Ermäßigung ihrer<br />
Modellpreise zu bewegen.<br />
Letzten Angaben der Vietnam<br />
Tarife für Einfuhr<br />
von neuen Pkw 2007<br />
drastisch gesenkt.<br />
Automobile Manufacturers Association<br />
(VAMA) zufolge stieg der<br />
Kfz-Inlandsabsatz in den ersten<br />
zehn Monaten gegenüber dem<br />
gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />
um 88 Prozent auf 58.320 Fahrzeuge.<br />
Von der regen Nachfrage<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Wirtschaft und Politik<br />
aus <strong>Asien</strong>:<br />
Im PDF-Format<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird<br />
kostenlos versandt.<br />
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vertrieb@asienkurier.com<br />
profitierten nicht nur die im Lande<br />
tätigen ausländischen Automobilhersteller,<br />
sondern auch Anbieter,<br />
die ihre Fahrzeuge im kompletten<br />
Zustand nach Vietnam exportieren.<br />
So nahmen die Kfz-Importe in den<br />
ersten neun Monaten gegenüber<br />
der Vorjahresvergleichsperiode<br />
laut Zollverwaltung um beachtliche<br />
72,5 Prozent auf insgesamt 15.739<br />
Fahrzeuge zu,<br />
darunter 6.588<br />
Pkw mit weniger<br />
als zwölf<br />
Sitzen und 6.252<br />
Lkw.<br />
Auch die Automobilbezüge<br />
aus Deutschland<br />
sind im<br />
bisherigen Jahresverlauf<br />
kräftig<br />
gestiegen.<br />
Nachdem 2006<br />
deutsche Importautomobile<br />
im Gesamtwert<br />
von umgerechnet<br />
4,3 Millionen<br />
US-Dollar<br />
placiert werden<br />
konnten, beliefen<br />
sich diese<br />
Einfuhren im 1.<br />
Halbjahr 2007<br />
auf bereits 3,1<br />
Fahrzeugimporte [in 1.000 US$]<br />
2007 *) 2006<br />
Automobile insgesamt 314.253 212.897<br />
Fahrzeuge mit<br />
weniger als zwölf Sitzen<br />
Fahrzeuge mit mehr<br />
als zwölf Sitzen<br />
94.584 28.478<br />
12.070 10.422<br />
Lkw 120.379 122.297<br />
andere Fahrzeuge 87.220 51.700<br />
Kfz-Komponenten<br />
insgesamt<br />
CKD- und SKD-Teile für<br />
Fahrzeuge mit weniger als<br />
zwölf Sitzen<br />
übrige CKD- und SKD-<br />
Montageteile<br />
819.755 758.665<br />
334.822 280.221<br />
232.492 225.240<br />
Teile 252.441 253.204<br />
*) Januar bis September 2007.<br />
Viele ältere Pkws müssen durch neue<br />
ersetzt werden.<br />
Millionen US-Dollar, was einem<br />
Zuwachs gegenüber den ersten<br />
sechs Monaten 2006 um fast 240<br />
Prozent entsprach. Nach Angaben<br />
der VAMA hat Daimler Benz<br />
den Absatz seiner Mercedes-Fahrzeuge<br />
in den ersten zehn Monaten<br />
um immerhin 77 Prozent auf 1.782<br />
Einheiten steigern können.<br />
Nach der beachtlichen Senkung<br />
des Importzollsatzes für Neufahrzeuge<br />
sahen sich die Importeure<br />
in der Lage, ihre Preise teilweise<br />
deutlich reduzieren. So hat die<br />
Euro Auto Joint Stock Co., die<br />
BMW-Fahrzeuge importiert, die<br />
Preise für die Modelle BMW 32 von<br />
72.800 auf 69.900 US-Dollar und<br />
Quelle: General Department of Customs<br />
BMW X5 von 106.500 auf 103.900<br />
US-Dollar gesenkt. Die in Vietnam<br />
montierten Automobile sind allerdings<br />
entgegen den Erwartungen<br />
nach der Zollermäßigung für Importfahrzeuge<br />
bisher nicht billiger<br />
geworden. Lediglich Mercedes<br />
setzte seine Preise für die Modelle<br />
E 280 um 20.000 auf 109.000 US-<br />
Dollar und Avantgarde um 6.000<br />
auf 86.000 US-Dollar herunter.<br />
Sowohl importierte Neufahrzeuge<br />
als auch in Vietnam aus<br />
Dr. Dieter Burgmann<br />
21
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
eingeführten CKD-Teilen<br />
(“completely knocked<br />
down”) montierte<br />
Pkw unterliegen noch<br />
der Special Consumption<br />
Tax von 50 Prozent<br />
und der Value Added<br />
Tax (VAT) von 10 Prozent.<br />
Der Importzollsatz<br />
für CKD-Teile beträgt im<br />
Durchschnitt 28 Prozent.<br />
Automobile sind in Vietnam<br />
teilweise wesentlich<br />
teurer als in den anderen<br />
südostasiatischen Ländern.<br />
So liegen die Preise<br />
für im Lande montierte<br />
Fahrzeuge um 1,5 bis 1,7<br />
Prozent über den Pkw-<br />
Preisen in Thailand, Malaysia<br />
oder Indonesien.<br />
Einige der in Vietnam<br />
tätigen ausländischen Automobilfirmen,<br />
darunter Daimler Benz,<br />
wollen auf Grund der Importzollsenkung<br />
für Neufahrzeuge ihre<br />
Investitionspläne neu überdenken.<br />
Dabei drängen die Montagewerke<br />
auf eine Reduzierung der Zollsätze<br />
für die benötigten importierten<br />
CKD- und SKD-Teile. Das Finanzministerium<br />
erwägt eine Reduzierung<br />
der entsprechenden Tarife um<br />
3 bis 5 Prozent. Damit würde die<br />
Zollbelastung für eingeführte Teile<br />
auf durchschnittlich 23 bis 25 Prozent<br />
fallen. Andererseits verlangt<br />
die Regierung jedoch einen höheren<br />
“Local Content” bei der Montagefertigung.<br />
Dieser liegt gegenwärtig<br />
im Durchschnitt bei lediglich 10 bis<br />
20 Prozent. Nach Vorstellungen der<br />
Regierung sollte der Anteil jedoch<br />
bereits 2010 die Marke von 60 Prozent<br />
erreichen. <br />
Kontakt<br />
Vietnam Automobile Manufacturers<br />
Association (VAMA)<br />
13 Quang Trung Str.<br />
Go Vap District<br />
Ho Chi Minh City / Vietnam<br />
Tel.: 84 8 8959 100<br />
Fax: 84 9 8958 714<br />
Email: info@vama.org.vn<br />
Web: www.vama.org.vn<br />
Business-Handbuch<br />
Vietnam<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
“Nach mehrmonatiger Recherche<br />
veröffentlichte die<br />
Auslandshandelskammer in<br />
Vietnam eine neue Auflage<br />
des “German Vietnam Business<br />
Handbook and Directory<br />
2007 / 2008”.<br />
Neben generellen Informationen<br />
zum Land am südchinesischen<br />
Meer bietet das Handbuch<br />
einen aktuellen Einblick<br />
in die ökonomischen Rahmendaten<br />
des gegenwärtig überaus<br />
beliebten Wirtschaftsstandortes<br />
und stellt die Grundlagen des<br />
“How to do Business in Vietnam”<br />
in komprimierter, dennoch<br />
verständlicher Form vor.<br />
Daneben beinhaltet das 180<br />
Seiten umfassende Werk ein<br />
umfassendes Register der im<br />
Land aktiven deutschen Unternehmen<br />
nebst Kurzprofilen<br />
und Kontaktdaten. Publiziert<br />
wurde der Leitfaden von der<br />
AHK mit Beiträgen von in Vietnam<br />
investierten deutschen Unternehmern<br />
und vom Rechtsanwalt<br />
Herrn Christian Brendel<br />
geliefert. Das Buch sollte in keinem<br />
Vietnam-relevanten Bücherschrank<br />
fehlen.<br />
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Handbuch bei der AHK in<br />
Vietnam (info@vietnam.ahk.<br />
de, Web: www.vietnam.ahk.de)<br />
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Porto (nach Deutschland 10,00<br />
Euro). (rr)<br />
22
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Buchrezension<br />
Staat und Demokratie<br />
in <strong>Asien</strong><br />
Von Daniel Müller in Münster.<br />
Bei den periodisch in Vorstandsetagen<br />
vorgenommenen Abwägungen<br />
über die Vorzüge einzelner<br />
Produktionsstandorte spielt die<br />
Stabilität des jeweiligen politischen<br />
Umfelds keine unwesentliche Rolle.<br />
Rechtssicherheit, eine niedrige Kriminalitätsrate<br />
sowie eine intakte<br />
markwirtschaftliche Ordnung gehören<br />
dabei sicher zu den<br />
Pluspunkten.<br />
Diese Errungenschaften<br />
dürften sich zuvorderst in<br />
demokratischen Systemen<br />
einer besonderen Wertschätzung<br />
erfreuen. Wie<br />
aber steht es um die Demokratie<br />
in <strong>Asien</strong>, dem bevorzugten<br />
Erdteil für Produktionsverlagerungen?<br />
Immerhin hat der „Wind<br />
of Change“ seit dem Jahr<br />
1990 die dortigen politischen Verhältnisse<br />
gehörig durcheinander gewirbelt,<br />
hat es flächendeckend – von<br />
Kathmandu über Phnom Penh bis<br />
Dili – signifikante demokratische<br />
Transformationsprozesse gegeben.<br />
Beträchtliche Zweifel bestehen<br />
indes bei der Frage, wie tiefgehend<br />
und wie nachhaltig dieser Trend ist.<br />
Sind die Begriffe Staat und Demokratie<br />
überhaupt auf <strong>Asien</strong> übertragbar?<br />
Vielleicht gebietet der asiatische<br />
Pragmatismus ja eine eigene<br />
Form von „Gutem Regieren“. Den<br />
Versuch einer Antwort auf diesen<br />
Themenkomplex gibt nun ein Sammelband,<br />
der die Ergebnisse der<br />
„Weingartener <strong>Asien</strong>gespräche“ aus<br />
dem Jahr 2005 zusammenfasst.<br />
Bestellungen<br />
Staat und Demokratie in <strong>Asien</strong>.<br />
Zur politischen Transformation einer<br />
Weltregion.<br />
LIT Verlag, Berlin 2007<br />
216 Seiten, 19,90 Euro<br />
ISBN: 978-3-8258-8797-1<br />
Im programmatischen Einführungskapitel<br />
wird zunächst ein<br />
plausibler Kompass entwickelt: Zwar<br />
seien Staat und Demokratie Ordnungsprinzipien,<br />
die im engen Zusammenhang<br />
mit einer spezifischen<br />
westlichen Geschichte stehen und<br />
Traditionslinien markieren, die den<br />
asiatischen Staaten weitgehend fehlen.<br />
Andererseits habe<br />
die Globalisierung westliche<br />
Vorstellungen partiell<br />
universalisiert. Diese<br />
bilden mithin einen formativen<br />
Referenzpunkt<br />
– auch für <strong>Asien</strong>. Von Colombo<br />
bis Tokio wird Politik<br />
real in den besagten<br />
Kategorien gedacht und<br />
praktiziert. Mehr noch:<br />
Modernisierungskalküle<br />
führen dort sukzessive<br />
zu einer technokratischen Einfärbung<br />
der Politik und damit zu einer<br />
anwachsenden Professionalisierung.<br />
Jedoch: Der Durchbruch zur Demokratie<br />
westlicher Provenienz wird<br />
deshalb keineswegs zu einer bloßen<br />
Frage der Zeit. Vielmehr ist ein je verschiedenartiger<br />
„kultureller Rest“ in<br />
Rechnung zu stellen, der sich auf<br />
die Art der Entscheidungsfindung,<br />
Vorstellungen von sozialer Balance<br />
oder auf das Spannungsverhältnis<br />
zwischen Gruppe und Individuum<br />
beziehen kann. Eben die Existenz<br />
derartiger „unique pattern“ lässt für<br />
die Autoren maximal die Perspektive<br />
eines „liberalen Konstitutionalismus“<br />
als realistisch erscheinen, bei<br />
dem zumindest Transparenz und Berechenbarkeit<br />
gewährleistet werden.<br />
Diese Einschätzungen werden<br />
in diversen Fallstudien belegt: Als<br />
konsolidierte Demokratien können<br />
lediglich Japan und Indien gelten.<br />
Auch bei ökonomischem Fortschritt<br />
stellt sich politische Offenheit, wie<br />
die Fälle Malaysia und Singapur<br />
belegen, nicht zwangsläufig ein. In<br />
Impressum<br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Thailand und auf den Philippinen<br />
gibt es zwar ermutigende Entwicklungen;<br />
Regressionen bleiben aber<br />
jederzeit möglich. Kaum demokratische<br />
Tendenzen gibt es hingegen<br />
in Brunei und in Indonesien – von<br />
den kommunistischen Ländern VR<br />
China, Vietnam, Laos und Nordkorea<br />
ganz zu schweigen. Einzig Südkorea<br />
und Taiwan können als aussichtsreiche<br />
Demokratie-Kandidaten<br />
gelten. Gleichwohl sind partizipative<br />
Tendenzen asienweit unübersehbar.<br />
Am Ende eines langen, widersprüchlichen<br />
Prozesses könnte daher – so<br />
die Botschaft der Autoren – eine asiatische<br />
Demokratie stehen, die sich<br />
durch eine Verschmelzung kultureller<br />
Eigenheiten und westlich-liberaler<br />
Ideen kennzeichnet. <br />
Herausgeber<br />
Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />
KG<br />
Hildegardstr. 16<br />
10715 Berlin / Germany<br />
Tel.: 49 30 8090 2248<br />
Redaktion<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Bangkok / Thailand<br />
Tel.: 66 2661 2377<br />
Fax: 66 2661 2373<br />
Chefredakteur<br />
Ralph Rieth<br />
Tel.: 66 89153 2108<br />
Email: ralph.rieth@asienkurier.com<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
bfai, Udo Bartsch, Dr. Dieter<br />
Burgmann, Sabine Florian,<br />
Thomas Hundt, Klaus Köhler,<br />
Dr. Jürgen Maurer, Daniel Müller,<br />
Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />
Ansgar Sadeghi, Dr. Monika Stärk.<br />
Daten<br />
Oanda (Währungen), IWF,<br />
Zentralbanken, ADB<br />
Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Nachdruck<br />
oder Verwendung in elektronischen<br />
oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />
- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
der Redaktion. Verlag und<br />
Redaktion haften nicht für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />
Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion wieder.<br />
23
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Euro mit ...<br />
Währungen in <strong>Asien</strong><br />
26. Dez. 07<br />
(Tagesmittel)<br />
26. Nov. 07<br />
(Tagesmittel)<br />
Spanne<br />
Hoch - Tief<br />
Mittelkurs<br />
(31 Tage)<br />
Australischer Dollar (AUD) 1.6550 1.6911 1.7159 - 1.6489 1.6717<br />
Bangladeschischer Taka (BDT) 100.48 103.18 103.72 - 100.24 101.88<br />
Brunei Dollar (BND) 2.1204 2.1931 2.1931 - 2.1176 2.1418<br />
Chinesischer Yuan (CNY) 10.6213 10.9946 10.9953 - 10.5908 10.7939<br />
Hongkong Dollar (HKD) 11.2340 11.4930 11.6030 - 11.1610 11.3649<br />
Indonesische Rupiah (IDR) 13546 13911 13969 - 13473 13663<br />
Indische Rupie (INR) 56.8291 58.9253 59.1110 - 56.7936 57.7041<br />
Iranischer Rial (IRR) 13688 14087 13647 - 14117 13879<br />
Japanischer Yen (JPY) 164.39 160.71 165.30 - 159.36 162.97<br />
Koreanischer Won (KRW) 1376 1383 1383 - 1343 1359<br />
Kuweitischer Dinar (KWD) 0.3953 0.4087 0.4087 - 0.3942 0.4016<br />
Malaysischer Ringgit (MYR) 4.8965 5.0979 5.0979 - 4.8050 4.8997<br />
Mongolischer Tugrik (MNT) 1684 1740 1741 - 1679 1708<br />
Neuseeländischer Dollar (NZD) 1.8813 1.9562 1.9654 - 1.8717 1.9031<br />
Pakistanische Rupie (PKR) 87.9180 90.5173 91.0833 - 87.6325 89.3865<br />
Philippinischer Peso (PHP) 59.8036 63.3834 63.7641 - 59.3061 61.2116<br />
Singapur Dollar (SGD) 2.0938 2.1398 2.1439 - 2.0924 2.1145<br />
Taiwanesischer Dollar (TWD) 46.8260 47.9742 48.0135 - 46.6653 47.2738<br />
Thailändischer Baht (THB) 43.7379 46.8538 46.8538 - 43.7379 44.8723<br />
Vietnamesischer Dong (VND) 23477 24205 24241 - 23088 23794<br />
Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5.2906 5.4414 5.4572 - 5.2769 5.3570<br />
US Dollar (USD) 1.4402 1.4839 1.4908 - 1.4029 1.4596<br />
Quelle: Oanda.<br />
Interbanken Kassakurse<br />
16%<br />
14%<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
Wirtschaftsdaten: China<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
Leistungsbilanz<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
BIP [im Quartal]<br />
2 Q 2006 10,9 %<br />
3 Q 2006 10,7 %<br />
4 Q 2006 10,7 %<br />
1 Q 2007 11,1 %<br />
2 Q 2007 11,5 %<br />
3 Q 2007 11,5 %<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 n/a<br />
2007 0,2 %<br />
2008 0,1 %<br />
2009 -0,1 %<br />
2010 -0,4 %<br />
25%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Inflation<br />
150<br />
Geschäftsklima<br />
11.2<br />
Euro / Chinesischer Yuan<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
-5%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
11.0<br />
10.8<br />
10.6<br />
10.4<br />
10.2<br />
10.0<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
24
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
-6%<br />
Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Inflation<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 n/a<br />
2007 7,8 %<br />
2008 7,4 %<br />
2009 7,7 %<br />
2010 7,8 %<br />
Commercial banks'<br />
prime rate<br />
BIP<br />
[im Quartal]<br />
2 Q 2006 5,5 %<br />
3 Q 2006 6,7 %<br />
4 Q 2006 7,0 %<br />
1 Q 2007 5,7 %<br />
2 Q 2007 6,6 %<br />
3 Q 2007 6,2 %<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 n/a<br />
2007 1,9 %<br />
2008 2,4 %<br />
2009 2,1 %<br />
2010 2,2 %<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
-6%<br />
-8%<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Euro / Hongkong-Dollar<br />
11.6<br />
11.2<br />
10.8<br />
10.4<br />
10.0<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
Wirtschaftsdaten: Indien<br />
Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
BIP<br />
[im Quartal]<br />
2 Q 2006 5,1 %<br />
3 Q 2006 5,9 %<br />
4 Q 2006 6,1 %<br />
1 Q 2007 6,0 %<br />
10%<br />
6%<br />
2%<br />
-2%<br />
-6%<br />
-10%<br />
-14%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2 Q 2007 6,3 %<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
Inflation<br />
3 Q 2007 6,5 %<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Inflation<br />
14%<br />
60%<br />
12%<br />
50%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 n/a<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 -1,2 %<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2007 -3,3 %<br />
2007 -1,7 %<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
2008 -3,0 %<br />
2008 -1,8 %<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
2%<br />
2009 -2,8 %<br />
2009 -1,9 %<br />
5%<br />
1%<br />
2010 -2,6 %<br />
2010 -1,5 %<br />
3%<br />
0%<br />
1%<br />
-1%<br />
-2%<br />
-3%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 n/a<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 11,4 %<br />
-1%<br />
-3%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
60.0<br />
Euro / Indische Rupie<br />
2007 13,1 %<br />
2008 12,9 %<br />
2007 8,0 %<br />
2008 7,6 %<br />
14000<br />
Euro / Indonesische Rupiah<br />
2009 12,0 %<br />
2009 7,5 %<br />
13600<br />
58.0<br />
2010 11,0 %<br />
2010 7,7 %<br />
13200<br />
56.0<br />
Lending rate<br />
Deposit rate<br />
12800<br />
12400<br />
12000<br />
54.0<br />
11600<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
25
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Wirtschaftsdaten: Japan<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2%<br />
Inflation<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
170<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Euro / Japanischer Yen<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 -2,5 %<br />
2007 -2,6 %<br />
2008 -2,2 %<br />
2009 -2,0 %<br />
2010 -2,0 %<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 1,5 %<br />
2007 1,8 %<br />
2008 2,0 %<br />
2009 3,0 %<br />
2010 3.4 %<br />
Commercial banks'<br />
prime rate<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
-6%<br />
-8%<br />
-10%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
165<br />
160<br />
155<br />
150<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
BIP [im Quartal]<br />
2 Q 2006 2,2 % 1 Q 2007 2,5 %<br />
3 Q 2006 1,4 % 2 Q 2007 1,5 %<br />
4 Q 2006 2,4 % 3 Q 2007 2,2 %<br />
Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />
Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />
10%<br />
8%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
BIP<br />
[im Quartal]<br />
BIP<br />
[im Quartal]<br />
10%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
6%<br />
4%<br />
2 Q 2006 5,1 %<br />
2 Q 2006 n/a<br />
6%<br />
2%<br />
0%<br />
3 Q 2006 4,8 %<br />
3 Q 2006 6,0 %<br />
2%<br />
-2%<br />
-4%<br />
-6%<br />
-8%<br />
4 Q 2006 4,0 %<br />
1 Q 2007 4,0 %<br />
4 Q 2006 5,6 %<br />
1 Q 2007 5,5 %<br />
-2%<br />
-6%<br />
-10%<br />
10%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
Inflation<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2 Q 2007 5,0 %<br />
3 Q 2007 5,2 %<br />
2 Q 2007 5,8 %<br />
3 Q 2007 6,7 %<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Inflation<br />
8%<br />
6%<br />
Real-BIP<br />
annualisiert<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
4%<br />
3%<br />
0%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
1%<br />
0%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2%<br />
2%<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
2006 0,4 %<br />
2006 -3,3 %<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
12%<br />
2007 0,4 %<br />
2007 -3,2 %<br />
16%<br />
8%<br />
4%<br />
2008 0,3 %<br />
2009 0,3 %<br />
2008 -3,1 %<br />
2009 -3,1 %<br />
12%<br />
8%<br />
4%<br />
0%<br />
2010 0,3 %<br />
2010 -3,0 %<br />
0%<br />
-4%<br />
1400<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Euro / Koreanischer Won<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 6,0 %<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 6,6 %<br />
5.2<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
Euro / Malaysischer Ringgit<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
-8%<br />
-4%<br />
-12%<br />
1375<br />
1350<br />
1325<br />
1300<br />
1275<br />
2007 6,5 %<br />
2008 6,4 %<br />
2009 6,2 %<br />
2007 6,5 %<br />
2008 6,5 %<br />
2009 6,5 %<br />
5.1<br />
5.0<br />
4.9<br />
4.8<br />
1250<br />
2010 6,3 %<br />
2010 6,4 %<br />
4.7<br />
1225<br />
1200<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
Commercial banks'<br />
prime rate<br />
Commercial banks'<br />
prime rate<br />
4.6<br />
4.5<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
26
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Dienstag, 1. Januar 2008<br />
Wirtschaftsdaten: Singapur<br />
9%<br />
5%<br />
1%<br />
-3%<br />
4%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
Inflation<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
2.16<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
Euro / Singapur-Dollar<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
2006 0,6 %<br />
2007 0,3 %<br />
2008 0,1 %<br />
2009 0,2 %<br />
2010 0,3 %<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
2006 5,3 %<br />
2007 5,3 %<br />
2008 5,5 %<br />
2009 5,4 %<br />
2010 5,4 %<br />
Commercial<br />
banks' prime rate<br />
2.14<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
-1%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2.12<br />
2.10<br />
2.08<br />
2.06<br />
2.04<br />
2.02<br />
2.00<br />
1.98<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
BIP [im Quartal]<br />
2 Q 2006 8,0 % 1 Q 2007 6,5 %<br />
3 Q 2006 7,0 % 2 Q 2007 8,7 %<br />
4 Q 2006 6,6 % 3 Q 2007 8,9 %<br />
Wirtschaftsdaten: Thailand<br />
Wirtschaftsdaten: Vietnam<br />
12%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
BIP<br />
[im Quartal]<br />
10%<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
8%<br />
4%<br />
2 Q 2006 5,0 %<br />
8%<br />
0%<br />
3 Q 2006 4,7 %<br />
-4%<br />
-8%<br />
-12%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
4 Q 2006 4,2 %<br />
1 Q 2007 4,2 %<br />
6%<br />
4%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2 Q 2007 4,4 %<br />
Inflation<br />
3 Q 2007 n/a<br />
Inflation<br />
10%<br />
90%<br />
80%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
Haushaltssaldo<br />
[BIP-Anteil]<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
2%<br />
2006 n/a<br />
2006 -1,2 %<br />
10%<br />
0%<br />
0%<br />
14%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2007 -1,9 %<br />
2008 -2,2 %<br />
2009 -2,0 %<br />
2007 -2,1 %<br />
2008 -2,4 %<br />
2009 -2,6 %<br />
-10%<br />
2%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
10%<br />
2010 -0,9 %<br />
2010 -2,9 %<br />
0%<br />
-2%<br />
6%<br />
-4%<br />
2%<br />
-6%<br />
-2%<br />
-6%<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
Leitzins<br />
[Jahresmittel]<br />
-8%<br />
-10%<br />
-12%<br />
-10%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2006 n/a<br />
2007 7,0 %<br />
2006 11,2 %<br />
2007 11,5 %<br />
-14%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
48<br />
Euro / Thailändischer Baht<br />
2008 6,0 %<br />
2009 5,9 %<br />
2008 11,7 %<br />
2009 11,3 %<br />
24500<br />
24000<br />
Euro / Vietnamesischer Dong<br />
46<br />
2010 5,8 %<br />
2010 11,0 %<br />
23500<br />
44<br />
Commercial banks'<br />
prime rate<br />
Commercial<br />
banks' prime rate<br />
23000<br />
22500<br />
42<br />
40<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
Alle Zahlen für die Jahre ab<br />
2007 sind Schätzungen des<br />
Economist und des IWF.<br />
22000<br />
21500<br />
21000<br />
Jan 2007 Apr 2007 Jul 2007 Oct 2007<br />
27